Ar. 30. Doimcrkag, den 13. stpriC 1882. VII Jahrgang. Cillier Jeitnng. Erscheint jeden Tonnerstag nnd Sonntag Morgen». — Pritnunikrationsdcdii>g»»gku: ^ür Cillj sammt Zustellung ins Haus ganzjährig st. 'i.—, halbjährig st. 8.— vierteljährig st. 1.&0, monatlich 55 kr. Mit Pösiversenduna ganzjährig st. V.sst, halbjährig st. 3.2V, vierteljährig st. l.SO. — Redaction uitb Administration: Herren-gasse Nr. Eprechstunden des Redacteurs täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, von !>—1Ü Uljic Bor- und von 3—ti Uhr Nachmittag«. — Inserate werden billigst berechnet. Auswärts nehmen Inserate sür die „EiUier Zeitung" alle bedeutenderen Annoncen-Expeditionen an. Sturm gegen den deutschen Schutverein. Ein deutsches Wort darf sich rühmen, dem Sprachschatze aller interessanten Natiönchen einver-leibt worden zu sein: Das Wort „Schulverein." Serben, Slovaken, Ruthenen, Russinen, Rumänen, Kroaten und Slovenen, ja selbst die gegen jedes Fremdwort so spröden Magyaren gebrauchen mit Vorliebe dieses Wort, um je nach dem Grade ihrer Bildung, ihre Rado-montaden gegen das Deutschthum vom Stapel zu lassen, und in den grausigsten Bildern ihren Landsleuten die Gefahren vorzumalen, die ihnen deutsche Schule und Cultur bringen könnten. Begreiflichenveise wüthet und tollt die slovenische Presse am grimmigsten gegen den „Deutschen Schulverein." „SlovenSki Narod" und „Gofpo-dar" erklären das slovenische Vaterland in per-manente Gesahr, und weil ihnen die ethischen Begrisse für dieses wahrhaft große, würdige Werk der Deutschen fehlen, stellt sich zu rechter Zeit daS Won „preußisch" ein, um durch eine bodenlose Verdächtigung, ihrer Dummheit und Wuth Luft machen zu können. Nur die Gewiß-heit des kommenden Zusammenbruches slove-nischer Herrlichkeit erklärt dieses wahnwitzige Treiben: nur die Furcht, daß in Folge der Aufmerksamkeit, welche jetzt schon Gesammt-deutschlaud dem Schulvereine in Oesterreich zu-wendet, derselbe mit friedlichen Mitteln einen erfolgreichen Kampf gegen die Slavisirungsge-lüfte feinen Gegner führen könnte, begründet die leidenschaftliche Wuth, wvmlt alle inferioren Racen den deutschen Schulverein begeifern. Es ist verzeihlich, Cultur und Fortschritt von den-jenigen angegriffen zu sehen, die vor Kurzem einem Skobeleff zu seinen Tiraden gegen Deutsch-land und Oesterreich zugejubelt, und welche die Ohren- und Nasenabschneider in der Crivocie, die Verstümmle? österreichischer Soldaten, als Freiheitshelden feiern; die Schlagworte aber, welche die gefälschte öffentliche Meinung unter ihre slavischen Stammesbrüder wirft, sind ge-radezn staatsgefährlich. Der Haß, den sie unter jeder Form gegen das Deutschthum predigen, muß seine Früchte tragen. Daö mögen aber die Führer der Herren Slovenen und ihrer Verbündeten sich gesagt sein lassen, den Preis für ihre Hetzereien werden, wenn die Geduld den Deutschen Oesterreichs einmal reißt, doch nur sie zu bezahlen haben. Soll es nns verwehrt sein, durch eine uns freiwillig aufgelegte Steuer für unser« deutschen Schulen zu sorgen, in einer Zeit, wo auch unser Steuergulden dazu benutzt wird, die Schule dem Slavismus auszuliefern. DaS heiligste Gut unserer Eltern, deutsche Bildung und Sitte, werden wir gewiß das Recht haben, zu schützen. Eingedenk des Spruches „Hilf Dir selbst und Gott wird Dir helfen" wurde der Deutsche Schulverein gegründet; er benöthigt seine Leute und ihr Geld nur, um segensreich zu wirken. Daß es noch slavische Eltern« gibt, die ihren Kindern die Segnungen unserer Cultur angedeihen lassen wollen, daß sich trotz des unerhörten Terrorismus noch Lehrer in slavischen Gegenden finden, die ansgcmuntert durch den Verein ihren Pflegebefohlenen deutschen Privatunterricht er-theilen, ist nur die natürliche, nothwendige Folge des Natur-Gesetzes, daß sich Cultur und Fortschritt Bahn brechen müssen, daß Menschen-werk zu schwach ist. der elementaren Gewalt des Zeitgeistes zu trotze». So lange die slavische Cultur nicht auf gleicher Höhe mit derjenigen der eivilisirten Nationen steht, so lange wird sie trotz Allem keinen erfolgreichen Kampf gegen dieselben führen können. Um aber eüist in diesen Wettstreit eintreten zu dürfen, braucht die fla-vifche Nation noch viel, sehr viel deutsches Wissen. Durch fortwährende Berührung mit deutscher Cultur haben die Tschechen dasjenige geleistet. was sie jetzt mit so viel Emphase als das Werk ihrer eigenen productiven Thätigkeit aus-posaunen; Jahrhunderte noch brauchen die Söhne der Vosnjaks und Tonklis dazu, um sich nur mit den Nachkommen Libusfa messen zu können. Der Prozeß der Bildung einer Nation vollzieht sich nicht in Decenuien, eine llnverftan-dene Sprache ohne Literatur, eine Geschichte ohne Vergangenheit genügen noch nicht, um bei günstiger Gelegenheit mit chauvinistischen Sonderbestrebungen hervorzutreten, die ansonsten gar keine Existenzberechtigung haben. Der von Deutschen gegründete und erhal-tene Schulverein, ist kein« Lanze in einem Kampfe, dessen Erfolg so wie so zweifellos ist, er ist nur der Panzer, der ulisere Nationalität schützen soll, bis des Gegners anprallende Kraft er-lahmt, bis er ohnmächtig in fein Nichts zurück-sinkt, aus dem ihn die gegenwärtige Versöh-nungSpolitik Oesterreichs zu nur kurzem Dasein gerufen hat. Bis dahin aber werden wir Deutsche fortfahren, das Recht, das uns in Oesterreich vermöge unserer Superiotät gebührt, zu schützen und unsere Stammesgenossen auf den bedrohten Punkten deutscher Litte und Cultur dadurch zu schirmen, daß wir ihnen durch ausgiebige Unter-stützung ihrer deutschen Schulen die Mittel an die Hand geben, ihre Nationalität vor fernerer Mißhandlung, ihre Bildungsstätten vor wei-terer Vernichtung und ihre Kinder vor dem Versinken in die Barbarei zu retten. Jede neue Verunglimpfung seitens des Gegners soll u»S ein Sporn fein des Deutschen Schulvereines und seiner Ziele zu gedenken, damit er zu stets höherer Bedeutung heran-blühe, als Wahrzeichen deutschen Gemeinsinnes, der aus sich selbst heraus sich das schönste Denkmal deutscher Cultur gesetzt: Mit fried-liehen Mitteln durch deutsche Sitte und deutsche Bildung die Feinde jeder Cultur entwaffnet zu haben. Auf dunklen Wegen. Roman von Ed. Wagner. (32. Fortseyung.) Lady Markhain würde viel darum gegeben haben, hätte sie Alexa s Gedanken errathen können. Ihr Gesicht verfinsterte sich, als Alexa ihre beleidigenden Worte unbeantwortet ließ. „Labg Wolga ist in ihrem Boudoir," sagte sie. „Ich sah sie aus dem Bibliothekzimmer kommen und glaube, sie hat schon auf Sie ge-wartet. Miß Strange. Beim Lesen ihres Briefes haben Sie wahrscheinlich Ihre Pflicht als Ge-fellfchafterin vergessen." „Ich habe sie nicht vergessen," erwiederte Alexa, ihre Erbitterung beherrschend, „aber Lady Wolga hat mich beurlaubt und dle Zeit ist noch nicht verflossen." „Dann will ich Sie allein lassen. Miß Strange," bemerkte Lady Markham. „Mein Besuch war ein durchaus freundschaftlicher; Sie müssen nun auch einmal bei mir vorspreche», wenn Sie Zeit haben." Sie entfernte sich und eilte, mit neuem Stoff zur Verdächtigung versehen, zu Lady Wolga. Sie fand diese allein, Briefe und andere Papiere vor sich. „Störe ich?" fragte sie. „Durchaus nicht," lautete die freundliche Antwort. „Setzen Sie sich, Lady Markham. „Ich habe eben Miß Strange einen Be-such abgestattet. Wolga'" fagte Lady Markham scheinbar sorglos. „Ich fürchtete, daß das arme Mädchen traurige Nachrichten vom Haufe er-hallen habe, oder der Brief möchte ihr Heim-weh verursacht haben. Aber was meinen Sie? Sie hatte den Brief zu Asche verbrannt! Haben Sie je etwas Sonderbareres oder Geheimniß-volleres gehört?" „Es ist allerdings seltsam !" pflichtete Lady Wolga bei. „Nie in meinem Leben habe ich so etwas gehört!" erklärte Lady Markham lebhaft. „Selbst wenn ihr Vater unfreundlich geschrieben hätte, ist es durchaus nicht kindlich von ihr, den Brief zu verbrennen. Es ist jedenfalls sonderbar Wolga. Die Wahrheit gesagt — und es ist nicht mehr als recht, daß Sie erfahren, was ich denke, — ich kann Miß Strange nicht vertrauen" „Lady Markham —" „Entschuldigen Sie, Wolga; ich bin eine alte Frau, alt genug, daß ich ihre Mutter sein könnte; ich war die Freundin Ihrer Mutter woran Sie stets so ftenndlich waren, zu gedenken und Ihrer Mutter zu Liebe muß ich Sie warnen vor dem Mädchen, dem -ie einen so großen Platz in Ihrem Herzen eingeräumt haben. Ich gebe zu, sie ist schön, aber sie wird die Liebe ihrer Wohlthäterin schlecht belohnen." „Ich will solche Worte nicht von Ihnen über Miß Strange hören, Lady Markham," erwiederte Lady Wolga würdevoll. „Miß Strange ist ebenso rein und gut, wie sie schön ist." „Weshalb verbrennt sie aber ihres Vaters Brief, gleich nachdem sie ihn erhalten hat? Ich denke, sie that es, weil sie fürchtete, Sie möchten den Brief zu sehen begehren —" „Unmöglich! Ich würde sie nie dnrch ein solches Verlangen beleidigen. Ich sollte ihre Privatbriefe zu lesen begehren? Sie konnte nicht denken, daß ich so etwas thnn würde." „Sie könnten es von ihr verlangen, ohne daß Sie dadurch ein Unrecht begehen würden. Was wissen Sie in Wirklichkeit von dem Mäd» chen. Wolga? Was wissen Sie von ihren Eltern? Es schwebt ein Geheimniß um sie und ihren Vater, und Sie haben ein Recht, Aufklarung darüber zu verlangen." W- „Sie haben eine große AbMWng gegen Miß Strange." „Weil ich sie durchschaue," versetzte die alte Lady, „Sie kamt mich nicht täuschen. Ich bin fest davon überzeugt daß sie Lmd Kingscourt gekannt hat, eh« sie nach Clyffebourne kanu Schon darin hat sie Sie getäuscht —" ..Sie irren sich. Ich bin davon unterrichtet. Z>er deutscht Parteitag. Der deutsche Parteitag für Unter-steiermark, dessen Einberufung der am 26. März d. I. von der „Cillier Zeitung" gebrachte Auf-ruf vorschlägt, soll Gelegenheit bieten, die Deutsche Partei des Unterlandes zusammenzufassen und dieselbe zu organisiren. Seither sind mehr als zwei Wochen in's Land gegangen, ohne das? öffentliche Schritte zur Durchführung dieses Vorhabens gemacht worden wären. Soll die Anregung fruchtlos bleiben? Wir begreifen, daß unsere Herren Ab-geordneten nach den aufreibenden Reichsraths-Verhandlungen sich einiger Ruhe erfreuen möch-ten. Wir begreifen, daß die verschiedenen Herren Gemeinde- und Bezirksvertreter ihr Osterbrod in Ruhe verdauen möchten. Die Roth der Zeit drängt aber zu Thaten, zu raschen vollen Thaten. Sie ruft allen zu: „Mann an Bord!" „In Oesterreich ward uns nimmer Rast. Hand in den Schoß zu legen." Nicht langwierige Erwägungen und Vor-bereitungen thun uns noth, sondern rasches entschiedenes Handeln. Hoffen wir, daß die be-rufenen Männer nicht länger mehr sich in Schwei-gen hüllen, sondern möglichst rasch in die Action eintreten werden. Mittlerweile kann es wohl nicht schaden, wenn die Aufgaben des angeregten Partei-tage« hier besprochen werden; eS sind diese Ausgaben in dem erwähnten Aufrufe kurz an-gedeutet. Es sollen die Parteigenossen vereiniget, und eine Organisation der Partei in Angriff genommen werden.Jn ersterer Beziehung möchte eS sich vielleicht gar wohl empfehlen, die Vereinigung nicht nur jener Elemente anzustreben und herbei-zuführen, welche man bisher anläßlich von Wah-len als der deutschen Partei ergeben und ver-läßlich kennen gelernt hat, sondern es wäre wohl endlich an der Zeit, im ganzen Unterlande Um« schau zu halten und zu prüfen, ob nicht auch an solchen Orten, welche man ihrer Majorität nach für national-clerical halten muß. Männer zu finden sind, die der deutschen Cultur an-hängen und für dieselbe einzutreten bereit wären. Es dürfte weiterS die Frage zu erwägen fein, ob in dem bevorstehenden Kampfe nicht auch die Landbevölkerung wenigstens zum Theile für die gute Sache zu gewinnen wäre. Diese letztere Frage insbesondere anzuregen, erscheint deshalb von Belang, weil ja die deutsche Partei, indem sie für den deutschen Unterricht, für die deutsche Bildung eintritt, nicht blos für ihre eigenen nationalen Güter kämpft, sondern den großen Bortheil für sich hat, mit Recht sagen zu dürfen, sie kämpfe für den allgemeinen menschlichen Fortschritt, für die allgemeine Bil-dung. Dieser Gesichtspunkt berechtiget sie aber auch die Bundesgenossenschaft derjenigen,Ele- daß Miß Strange mit Lord KingScourt in Griechenland bekannt wurde; sie hat es mir selbst gesagt." „Ah." entgegnete Lady Markham überrascht. „So hat sie eS gethan, verlassen Sie sich darauf, um mir zuvorzukommen, denn sie hat erforscht, daß ich ihr Geheimniß entdeckt habe. Sie haben sie mit Ihren Gästen gleichgestellt und behandeln sie wie eine jüngere Schwester. Natürlich steht eS Ihnen frei, Ihren eigenen Launen zu willfahren; aber haben Sie ein Recht, Ihren Gästen eine Bekautschaft aufzu-zwingen, von deren Vergangenheit Sie nichts wissen? Ihre Gäste sind von hoher Geburt. Von welcher Abkunft ist Miß Strange? Wer und was ist ihr Vater? Wer war ihre Mutter? Hatten ihre Eltern, welche beide Engländer sind, t keine Verwandte? Ich bin eine alte Frau >Wolga, wie ich schon vorhin bemerkte, und mein Alter und meine lange Freundschaft zu Ihrer Mutter geben mir das Recht, ja machen es mir ziii" Pflicht, offen und aufrichtig zu Ihnen zu sprechen. Anten Sie in Abrede stellen, daß ich Recht habe? „Ich stelle Ihren Scharfsinn nicht in Ab-rede, meine liebe gknrabw," erwiederte Lady Wolga lächelnd; „ich leugne auch nicht, daß manche Ihr» Beweise einen Grund haben. Es ist etwas Räthselhastes um das junge Mädchen — 2 — mente der untersteirischen Bevölkerung anzu-streben, welche an ihrer wendischen Nationalität hängen, welche sich jedoch der Ueberzeugung nicht verschließen, daß der kleine Volksstamm | der Wenden eine selbständige Cultur zu entfalten nicht vermag, welche nicht minder von der Nothwendigkeit der westlichen Cultur und von ihrer Berechtignng so sehr durchdrungen sind, daß sie, obgleich nationalen Herzens doch die Anlehnung an orientalischen Barbarisnms und rückschreitenden Panslavismus verabscheuen, welche Fortschritt und Bildung, mögen ihnen selbe auch von deutschen Händen geboten werden, den Geschenken vorziehen, die ihnen ihre eleri-calen Führer in Aussicht stellen. Solcher Ele-mente gibt es aber im Unterlande mehr, als man im Allgemeinen anzunehmen geneigt ist. Es ist zwar wahr, daß sich derzeit alle Abgeordnetensitze, welche die Landbevölkerung der unteren Steiermark zu vergeben hat. in Hän-den der Cleriealen befinden. Es ist auch wahr, daß in verschiedenen Theilen des Unterlandes Petitionen um Slavisining der Schulen und Ge-richte in Umlauf gesetzt wurden und auch Unter-schrifcen erlangt haben. Es ist aber nicht min-der wahr, daß die Erfolge nur cleriealen Ein-flüfsen zuzuschreiben sind, daß die Nationalitäts-frage an sich hicmit nichts zu schaffen hat. Die wendischen Landleute wissen auS Erfahrung uud wisse» von Alters her, daß ihre StammeSeigenthümlichkeiten, ihre Mundart hierzulande von Niemandem angefochten werden. In all' den Jahrhunderten, feit welchen die untere Steiermark unter deutscher Herrschaft stand, haben die Deutschen nichts gethan, um die Wenden zur Ausgebung ihrer Sprache, Sitten und Gebräuche zu drängen, oder gar zu zwingen. Es ist das Deutschthum nahezu ganz auf die Culturstätten, welche es sich selbst in den von ihm gegründeten Städten und Märkten errichtet hat. beschränkt geblieben. Die Landbe-völkerung hat an ihrer Eigenart festgehalten. Die Abgaben, welche die wendischen Bauern an die deutsche Cultur dadurch geleistet haben, daß sie ihre Söhne, welche sich dem GewerbS-, Handels-, dem Lehrer-, dem Beamten-, dem Priester-Stande widmen wollten, in deutsche Schulen und der deutschen Bildung zugeführt, diese Abgaben waren von der Natur der Sache dictirt. Der deutsche Staat war weder ver-pflichtet noch dürfte er sich berufen fühlen, für den Fortschritt seiner Bürger in anderer Weise zu sorgen, als daß er ihnen die allumsaffcnde deutsche Bildung zugänglich niachte. Die wen-bischen Bauern haben sich hiedurch niemals be-schwert erachtet, sie haben begriffen oder doch nnt richtigem Gefühle herausgefunden, daß sie und ihre Kinder der deutschen Schule, der deutschen Bildung bedürfen, um in einem deutschen Staate leben zu können. Sie haben wie eS mir selbst scheint; aber ihr Geheimniß würde, wenn sie eS erklärte, gewiß als sehr ein-fach befunden werden. Das Mädchen ist von vornehmer Geburt, davon bin ich überzeugt. Sie spricht mit zärtlicher Liebe und Ehrerbietung von ihrem Vater, welche sie der größten Achtung werth zeigt. Lassen Sie Miß Strange ihr Ge-heimniß bewahren, wir wollen sie für das neh-meii, was sie ist." „Aber es ist thöricht, Wolga, — verzeihen Sie! Ist es recht, Ihren Gästen ein Mädchen gleichzustellen, welches vielleicht, welches unzweisel-haft eine Abenteuerin ist ? <£«« kann oder will Ihnen nicht sagen, wo sie geboren ist. Fragen Sie sie, Wolga." „Ich werde mit der Zeit ihr Vertrauen gewinnen/ bis dahin wollen wir die Sache auf sich beruhen lassen," sagte Lady Wolga stolz die Unterhaltung abbrechend. „Sie können mein Vertrauen zu Miß Strange nicht erschüttern; dennoch danke ich Ihnen für den Antheil, den Sie an meinen Interessen nehmen." Sie lenkte das Gespräch auf einen anderen Gegenstand, daß ein Zurückkommen auf das soeben Besprochene nicht möglich war. Mit sich zufrieden verließ sie das Zimmer als Alexa einttat, um ihrer Pflicht nachzukommen. „Meine liebe Alexa," sagte Lady Wolga begriffen, daß die deutsche Cultur und Bildung ihre Söhne zu Weltbürgern erhebt. (Ein zweiter Artikel folgt.) Z>ie Anlurrection. Militärische Nachrichten von Wichtigkeit sind seit unseren« letzten Berichte nicht eingelaufen, dagegen gelange:« die Resultate der Untersuchungen über die Ursachen der Jnsurrection mehr und mehr ans Tageslicht. In erster Linie ist es «vol der Panslavismus, der uns diese vielen Menschenleben und dieses viele Geld kostet. Das echt slavische Doppelspiel Rußlands und seines Schleppträgers Montenegro hat seit dem Tage als der erste österreichische Soldat den Boden der Herzogewina betrat, fort und fort gegen Osterreich geivühlt und schließlich die Auflehnung gegen Gesetz und Ordnung zu Stande gebracht. Leider hat unsere Verivaltung, welche zum überwiegend großen Theile in den Händen slavischer Beamten liegt, den Agenten der Haupt-Wühler «nehr denn eine Handhabe geboten, um die Aufgabe, die sie hatten, zu er-leichtern; und wenn die Panslavistenblätter in Moskau, im Vereine mit dem natürlich mit Haut und Haar fchwarz-gelben (?) „Slovenfki Narod" — sich für ihre edlen Brüder an der Drina und Narenta bis zum Wahnwitz erhitzen, so bietet ihnen die Wirtschaft in den Provinzen leider Gelegenheit ihre panslavistischen Ideen, die sie unter allen Umständen leiten, zu ver-decken. In erster Linie galt es die Aufwieglung der Bekennet griechischer Religion, später ge« lang es auch die Mohamedaner ins Lager der Jnsurrection zu treiben, da ihnen namentlich die Einführung der Wehrpflicht, deren Publication das Signal zum Ausstand wurde, nicht paßte. Von den Ursachen, welche die allgemeine Unzufriedenheit vorzugsweise nährten, sind den offici« eilen Berichten gemäß folgende besonders hervorzu-heben: Die Hoffnung der Bevölkerung auf eine geordnete Rechtspflege, so wie jene der Jnveltirung größerer Summen und Verminderung der Steuern zur niateriellen Hebung und Förderung des Volks-Wohlstandes wurde nicht erfüllt. Ehemal» w««r-den die heute sich langwierig hinziehenden Ci« vilproceffe durch den Kadi binnen wenigen Stnn-den zu Ende geführt. Die Steuereinhebung er-folgte ohne Rücksicht auf die diesbezüglichen Tra-ditionen und Gewohnheiten der Bevölkerung, und dies verletzte sie sehr. Die EinHebung der Schaf- und Ziegensteuer mit 18 kr. per Stück rief namentlich in den Grenzbezirken große Erbitterung hervor; den ungünstigsten Eindruck verursachte die Classifizirung der letzten Tabak-ernte. Während im Jahre 1880 bei Einführung des Tabakinonpols den Tabakbauern ihre Ta-bake günstig clasfifizirt und demnach hoch be-zahlt wurden, wurden zuletzt dieselben Sorten plötzlich, nachdem sie lange das liebliche feine Gesicht betrachtet hatte, „^hre Ähnlichkeit mit Jemanden, den ich kenne und liebe, wird mir imlner deutlicher. Wäre es nicht möglich, daß Sie entfernt verwandt sind »nit der Familie, welcher er angehört? Haben Sie wirtlich keine Verwandte in England?" Alexa wurde bleich. „Ich habe Niemanden in der ganzen Welt als meinen Vater," antwortete sie. „Wenn ich andere Verwandte habe, wissen sie nichts von mir, — nicht einmal von meinem Dasein, und ich wünsche nicht, daß ihnen dasselbe bekannt wird." „Ich verlange nicht, mich in Ihr Ver-trauen einzudrängen." sprach Lady Wolga freund-lich. „Ich kann «varten, bis Sie mir dasselbe freiwillig schenken." Die Worte der Lady Markham gingen ihr im Kopfe heruin, und sie sann über das Alexa umgebende Geheimniß, ganz gegen ihren Willen, nach. Alexa wurde entlassen und Lady Wolga ließ sich von ihrem Kainmermädchen zum Essen ankleiden. Am Nachmittag sprachen der Marquis von Montheron und Graf KingScourt in Clyffebourne ein. Alexa ivar im Empfangszimmer und wechselte einige Worte mit ihrem Geliebten, dem sie von zu Spottpreisen vom Aerar übernommen, und häufig als unbrauchbar zum Preise von 2V kr. per Kilo bezahlt. Der Tabakbau ging daher während eines Jahres um 1000 Metercentner in der Ernte zurück, und die besseren Sorten wurden über die Grenze geschmuggelt. Die Verfügung der Regierung, daß uncul-tivirter Grund und Boden der früher als Gemein« deeigenthum galt, nunmehr als Staatsgut zu be-trachten sei, so wie das schonungslose Gebühren des Forstpersonales vermehrte ebenfalls die Unzufriedenheit. Einem alten Gesetze zu Folge ist jeder Bewohner verpflichtet eine viertägige Robotarbeit im Jahre zu verrichten. Statt nun die Leute in ihren Gemeinden zu verwenden beorderte man sie oft zu tageweit entfernten Bauten, die ihren Gemeinden gar nicht zum Nutzen kamen. Dies dürften die Hauptpnnkte sein, die den Pansla-eisten Gelegenheit genug boten, den Bewohnern das Gewehr in die Hand zu drücken, besonders da in diesen die verlockende Hoffnung des An-fchluffes an Montenegro oder Serbien eifrigst genährt wurde. Mtitische Wundschau. «illi. 8. April. Inland. Baron Waltcrskirchen hat gestern seinen Wählern im Selzthal einen Rechenschaftsbericht er-stattet und ihnen die Motive der Riederlegung seines Abgeordneten-Mandates bekannt gegeben. Seine Rede, welche die Zerfahrenheit im Parlamente schilderte, war auch reich an polemischen Bemerkungen gegen die vereinigte Linke. Baron Waltcrskirchen erklärte jede Wiederwahl abzu-lehnen, demungeachtet wurde einstimmig eine Resolution angenommen, welche die Wiederwahl des verdienten Abgeordneten in Aussicht stellt. Den Cleriealen wird nunmehr die Er-füllung eines ihrrr vielen frommen Wünsche in Aussicht gestellt. Graf Taafe beabsichtigt nämlich auf administrativen Wege die Sonn-tagsheiligung zu regeln. Ausland. Ueber Berlin kommt die Nachricht, daß der König von Würtemberg am Ostersonntage in Rom zur katholischen Kirche übergetreten sei. Wie die „Vossifche Zeitung" meldet, soll Fürst Bismark erklärt haben, er werde im Falle der Ablehnung des Tabakmonopols den Reichstag auflösen. Der Kaiser von Rußland hat den Reichskanzler, Fürsten Gortschakoff, über dessen eigenes Ansuchen von der Leitung deS aus-wärtigen Amtes enthoben und den Staats-secretair von Giers zum Minister des Aeußern ernannt. Mit Gortt'chakoff, der in letzter Zeit aller-dingS wenig mehr in das Getriebe der euro- ihreS VaterS Brief Mittheilungen machte. Den jungen Grafen interessirte besonders die Nach-richt von dem Entspringen Spiridion'S aus dem Gesängniß. Er sprach seine Freude darüber aus, daß Alexa in England und aus dem Bereich des Banditen sei. Die Gäste befanden sich außerhalb des Hauses, nur Lady Markham war im Zimmer anwesend. Dieser fiel es plötzlich ein, daß sie an eine der abwesenden Damen etwas zu be-stellen habe, und sie bat ihre „liebe" Miß Strange diese Dame aufzusuchen und ihr die Botschaft zu überbringen, welchen Auftrag Alexa bereit-willigst ausführte. Lady Markham beeilte sich, die Abwesenheit des Mädchens zu benutzen. Sie war mit Lady Wolga, dem Marquis und dem Grafen KingScourt allein im Zimmer. „Ist Miß Strange nicht ein liebliches Mädchen?" fragte sie. als Alexa kaum zur Thür war. ..Und sie ist so ganz Engländerin obwohl sie bisher immer in Griechenland gelebt hat. Sie haben sie dort kenne» gelernt, Lord Kingscourt ?" Der junge Graf war verlegen. Alexa hatte ihn gebeten ihre frühere Bekanntschaft geheim zu halten, und er wollte sie nicht verrathen. Lady Wolga bemerkte seine Verlegenheit und kam ihm zu Hülfe. „Miß Strange erzählte mir von ihrer — 3 — päifchen Politik eingreifen konnte, verliert Rußland seinen bedeutensten Diplomaten. Die Lage Irlands gestaltet sich von Tag zu Tag düsterer. Die agrarischen Gewalt-thaten dauern fort und die Tory-Partei, benützt dieselbe» um gege» Gladstone Kapital zu fchla-gen. Letzterer erleidet hiebei das Schicksal so vieler Männer, die für frühere Systeme büßen müssen. Kteine Eöronik. Cilli, 8. April. sG e m e t n d e r a t h.] Freitag, den 14. d. findet eine Sitzung des Gemeinde-Ausschusses statt. Auf der Tagesordnung stehen: Prüfung der Gemeinderechnung pro 1881 ; Bericht über die Durchführung des Gesetzes betreffend Ein« Hebung der Zinskreuzer; Bericht über Vergebung des Theaters. sDeutscher V e r e iit.] Wie wir bereits meldeten, findet morgen Donnerstag den lli. d.. acht Uhr Abends im Hotel „Erzherzog Johann" eine Haupwersantinlung des Deutschen Vereines statt. Bei der hohen Wichtigkeit des zur Ver-Handlung kornntenden Gegenstandes möchten wir nochmals die VereinSmitglieder zu recht zahl» reichem Erscheinen ersuchen. Wir können auch mittheilen, daß hervorragende Parteigenossen ihre Theilnahme an de» Berathungen zugesagt haben. sT u r n f a h r t.] Die von Dr. HannS Mi-chelitfch angeregte Turnfahrt nach Wind.-Fei-stritz, an welcher sich der allgemeine Turnverein von Graz, sowie die Turnvereine von Marburg, Pettau und Cilli betheiligten, gestaltete sich zu einem recht herzlichen Berbrüderungsfeste, bei dem auch die deutfch-nattonale Begeisterung zum vollen Durchbruche gelang. Das freundliche Witwisch-Feistritz hatte zu Ehren seiner Gäste Festtoilette gemacht. Fahnen. Festons und Rei-figguirlanden schmückten fast alle Häuser und ein Regen von kleinen Sträuße» und Kränzen begrüßte die mit Trommelschlag und wehenden Fahne» einziehende» Turner. Der Zufall hatte es gefügt, daß fast zur selben Secunde die Per-ereine von Graz, Marburg und Pettau, welche von Pragerhof aus marfchirt waren, mit dein Cillier Turnverein, welcher vom StationSplatz Windifch-Feiftritz kam, vor den Gast- und Kaffee-Hauslokalitäten des Herrn Neuhold zusammen-trafen. Daß die gegenseitige Begrüßung eine überaus herzliche war, bedarf wohl keiner be-sonderen Erwähnung. In den genannten Loka-litäten wurde hierauf ein gemeinsames Mittag-mahl, das in jeder Beziehung exquisit war. ein-genommen. Nach demselben wurden die Vorbe-reitungen zum Schauturnen in der gedeckten Reit-schule getroffen. Das Schauturnen selbst begann um 4 Uhr nachmittags. Zu demselben war ein zahlreiches gewähltes Publikum erschienen, wel-ches die exacten Leistungen mit sichtlichem Jn- Bekannschaft mit Lord Kingscourt in Griechen-land." fagte sie ruhig. „Es war in dem Hause ihres VaterS, wo er so gastfreundlich verpflegt wurde." „Davon hatte ich keine Ahnung," rief der Marquis verwundert. „Sie haben mir nichts davon gesagt, Kingscourt. Ich meinte. Sie ver-weilten in dem Hause eines Weingärtners." „Das habe ich nicht gesagt." entgegnete der Graf. „Ich erwähnte den Namen meines freundlichen Gastgebers nicht." „Es ist sonderbar, daß Miß Strange beinahe gleichzeitig mit Ihnen nach England kam. Kingscourt." bemerkte der Marquis be-deutungSvoll. „Es ist durchaus nicht sonderbar." erklärte stolz der Graf. „Der Räuber Spiridion hatte ihre Heimath zerstört, und sie war gezwungen, irgendwo ein Unterkommen zu suchen. Sie war in Griechenland vor den Verfolgungen jenes Ban-diten nicht sicher, uud was konnte somit natür-licher sein, als daß sie nach England kam, dem Lande ihrer Geburt ?" „Wissen Sie," sagte Lady Markham. „es schwebt etwas sehr Räthselhaftes um dieses junge Mädchen. Ist ihr Vater etwa ein ver-kommener Mensch, Lord Kingscourt?" „Das ist er nicht. Er ist einer der edelsten und trefflichsten Männer, welche die Welt jemals teresse verfolgte. Sowohl die Freiübungen unter Leitung des Grazer Turnlehrers Nimpfling, sowie das Schulturnen, darunter besonders das Stabspringen der Cillier Turner, erregten großen Beifall. Den stärksten Beifall fand jedoch wie immer das Kürturnen. Am Reck, am Barren wie auch am Pferde wurden Kraft-, Schwung- u. Gelenkigkeitsübungen mit meisterhafter Eleganz ausgeführt. Der größere Theil des vollen Er-folges gebührt hiebei den Grazern, doch wett-eiferten mit ihnen nicht unrühmlich die Mar-burger, Pettauer und Cillier. Nach dem Schau-turnen, welches zwei Stunden gewährt hatte, versammelte man sich in Neuhold's Lokalitäten zu einer recht solennen Festkneipe. Der Vorsitz derselben wurde Herrn Dr. Michelitsch übertragen. Die markigen Worte der Herren: Pro-feffor Knobloch aus Marburg, Dr. Michelitsch, Dr. Glantschnigg, die Toaste des Vorstandes des Grazer Turnvereines, des Herrn Nasko aus Wind.-Feistritz und vor allem die zündende Rede des Herrn Dr. Starke! aus Graz wurden mit Jubel aufgenommen. Perlen des deutschen Lie-derschatzes wurden mit Begeisterung gesungen. Das Preislied der Deutschen in Oesterreich kam nach der Melodie „der Gott, der Eisen wachsen ließ", zum Vortrage. Die Sängerriege des Gra-zer Tuntvereines trug einige Quartette vor. Dr. Michelitsch declamirte mit tiefem Empfinden das in der Deutschen Zeitung veröffentlichte Gedicht „Trostfprnch eines deutschen Oesterreichers." Das herrliche Poem des 82jährigen Greises K. G. Ritter von Leittier, welches wir nachstehend re-produciren, wurde sodann nach der Melodie der Volkshymne gesungen. Noch ist Oest'reich nicht verloren, Deutsche Männer sind noch da. Die ihm Liebe zugeschworen, Was auch Schmerzliches geschah, Deutsche Männer, die in Treuen Auftecht steh'n noch ohne Wank, Die sich nicht zu reden scheuen Herbe Wahrheit frei uud ftank. Deutsch ist noch der Aar der Fahnen; Deutsch der Grund, d'rauf Ocst'reichs Thron; Herrlich schmückt noch deutscher Ahnen Hohen Enkel Habsburg's Krön'. Jene Krone deutschen Wesens, Die Jahrhunderte schon glänzt. Die das edle Haupt Theresens Ihres großen Sohn's gekränzt. — Hat nicht wohnlich aufgerichtet Stadt und Städtchen deutsche Kraft? Nicht die alte Nacht gelichtet, Deutsche Kunst und Wissenschaft? Ward ein ewiges Lied gesungen, Sang eS nicht ein deutscher Mann? Ward mit Blut ein Sieg errungen. Focht der Deutsche nicht voran? gesehen hat," rief der Graf begeistert. „Er ist ein wahrer und ehrenwerther Gentlemann: ein Mann, auf den England stolz sein kann, und für welches es ein Unglück ist, daß er sich eine Wobnstätte im Auslande wählte. Lady Wolga lächelte zufrieden. „Ihre Beschreibung entspricht meiner Vor-stellung von Alexa's Vater," sagte sie. „Aber weßhalb lebt ein solcher Mann im Auslande?" fragte Lady Markham. Weßhalb bleibt er in solcher Abgeschiedenheit?" „Seine Gründe sind mir nicht bekannt." antwortete der Graf kalt. „Ich habe geglaubt, daß irgend ein Unglück oder eine bittere Ent-täufchung die Ursache seiner Abgeschlossenheit von der Welt sein mochte. Einmal, als ich zufällig eine zufällige Anspielung auf seine Gattin fallen ließ, — es war in einer meiner ersten Unter-redungen mit ihm, — veränderte sich plötzlich sein Gesicht und nahm einen Ausdruck an, daß ich glaubte, seine Zurückgezogenheit sei die Folge ihres ftühen Todes. Er ist ein Mann von hohen staatsmännifchen Talenten, und wenn er zur Rückkehr nach England veranlaßt werden könnte, würde er bald eine hervorragende Rolle in der Politik spielen. Aber er wird nie zurück-kehre»." „Ein yeheimnißvoller Einsiedler!" bemerkte der Marquis, mit einem leichten, höhnischen Soll nun fremdem Worte weichen Deutscher Väter Redelaut? Soll gebückt der Dentsche schleichen Durch das Haus, das er gebaut? Seiner Sprache Herzenstöne Wahre treulich jed' Geschlecht, Wir, des Hauses ältre Söhne, Wahren nur ein ält'res Recht. — Pflegt mit uns dies Reich im Osten, Dies Haus Oest'reich und sein Land; Rüttelt nicht an seinen Pfosten, Daß nicht stürzt, was ruhmvoll stand! Doch — wär' eine Welt verschworen — Roch ist Schutz und Hilfe nah'. Roch ist Oest'reich nicht verloren, Deutsche Männer sind noch da. — In mächtigem Chöre ertönten auch „Das deutsche Lied" und „Die Wacht am Rhein". Wir wollen schließlich nur noch ganz kurz sagen, daß die deutsch-nationale Begeisterung in Wort und Lied beredten Ausdruck fand, und daß die Turnfahrt nach Windifch-Feiftritz lange in der Erinnerung der Theilnehmer fortleben wird. sWählerversammlnng. ] Sonn-abend, deu 15. d. 8 Uhr Abends findet im Gartensalon des Hotels „Weißer Ochs" eine Wählerversamnilung statt. Auf der Tagesord-nung stehen: Bericht über die Thätigkeit des Gemeinde-Ausschusses und Besprechung bezüglich der bevorstehenden GemeiuderathSwahlen. so teier märkischer 2 e h r e r t a g.] Der Ausschuß des steiermärkischeu Lehrerbundes hat den Beschluß gefaßt, im September d. I. einen Lehrertag in Marburg abzuhalten. sDeut scher Schulvereiit.] In Go-nobitz findet Sonnabend, den 15. d. die Grün-duug einer Ortsgruppe des deutschen Schul-Vereines statt. sF a b r i k s l> r a n d.1 In der Osterbetger Oelfabrik bei Salloch in Krain, Eigenthum der Firma Wertheimer, brach am Charsamstage 2 Uhr nachmittags durch erhitzte, mit Oel in Berührung gekommene Sägespäne Feuer aus, welches die Fabrik und die bedeutenden Vor-räche in kurzer Zeit verzehrte. Die Fabrik war bei der Trieftet Versicherungsgesellschaft Reuini-one adnatica um den Betrag von 140.000 fl. versichert. [6111« n k c it.] Der Unterlehrer Franz Schwad aus St. Paul wurde heute morgens in einem Teiche deS herrschaftlichen Parkes zu Pragwald todt aufgesunden. Der Genannte litt an einem körperlichen Gebrechen und dürfte vermuthlich auf dem Heimwege von demselben so heftig erfaßt worden sein, daß er stürzte und in den Teich kollerte. Der Verblichene war erst 27 Jahre alt und galt als tüchtiger Schulmann. Zug in seinem freundlichen Gesicht. „Ein Mann ohne Character, verbittert für das ganze Leben wegen einer Enttäuschung —" „Sie sind im Irrthum, MarquiS" unterbrach ihn Lord KingScourt. „Mr. Strange hat einen sehr festen Eharacter und einen hohen Sinn für alles Edle. Er ist ein Mann, welcher Ehr-furcht einflößt. Ich verstehe ihn nicht ganz, aber er ist einer der besten Menschen, welche ich je-malS kennen lernte." „Wissen Sie etwas Näheres über ihn, Lord Kingscourt?" fragte plötzlich Lady Mark-haut. „Ueber feine Familie, seinen früheren Wohnort, die Familie feiner Frau?" „Ich wagte nicht, ihn mit solchen Fragen zu belästigen," antwortete der Graf in zurück-weifenden Tone. „Er ist nicht der Mann, wel-cher ungebührliche Vertraulichkeiten gestatten würde." „Ich habe cS von Anfang an gesagt, daß etwas Geheimnißvolles um Miß Strange ist," sagte Lady Markham. „Sie werden die Wahr-heit meines Verdachtes erfahren. Sie ist nicht was sie scheint." „Ich stimme mit Lady Markham überein," sprach der Marquis. „Ich muß mich wundern, daß sie sich von dem hübschen Gesicht des Mäd-chenS so verblenden lassen, Lady Wolga. Sie würden am besten thun, sie zu entlasten." — 4 — sGemeinderathSwahlen inLai-b a ch.j Bei den gestern stangefundenen Ge° meinderathswahlen des 111. Wahlkörpers wurden, wie nicht anders zu erwarten stand, die nationalen Candidaten Dr. Zarnig. Horak und Hribar mit großer Majorität gewählt. fB r a n d l e g u n g.] Am 6. d. wurde das Wohn- und WirthschaftSgebäude deS Grundbesitzers Turner in Schleinitz ein Raub der Flaut-men. Der Schaden beträgt 3000 fl. Der Brand wurde vom Winzer Kreoli gelegt. Der Genannte wurde bereits verhaftet. [K i r ch c lt r a u b.| In der Nacht auf den 4. d. Mt$. wurde in die Pfarrkirche zu Tüchern eingebrochen. Die Strolche sprengten die am Altare angebrachten Opferbüchsen und stahlen daraus circa 50 fl. [S e l b st *it o r d.] Der Grundbesitzer N. Soinik in Mahreuberg hat aus Gram über seine zerrütteten Vermögensverhältnisse seinem Leben durch Gift ein Ende gemacht. ^Versuchter R a u b.] Bei der Aus-zügleriu Barbara Rathei in Ponigl brachen ver-flossene Woche zwei Diebe ein. Während der eine von ihnen Wache hielt, durchstöberte der zweite Kiste» und Schränke, und da er nichts Werthvolles vorfand, so wurde die genannte AuSzügleriu schwer mißhandelt. [Kein Platz.] Wegen Ueberfüllung deS hiesigen Gefangenhauses wurden neuerdings 7 schwere Sträflinge an das Strafhaus Karlau abgegeben. [S e h r kurz und sehr richtig.] In einem Gymnasium wurde als Thema zu einem lateinischen Aufsatz gegeben: „Schilderungen der Gefühle beim Besteigen eines hohen Berges." Viele lieferten weit ausgesponnene poetische Herzensergüsse. Einer aber hatte zur Darstellunng des Gegenstandes nur drei Worte gebraucht, sein Aufsatz lautete; »Utinarn esseni siipra!" (Wenn ich nur schon oben wäre!) Unter leb-hafter Heiterkeit des Professors und der Schüler wurde diesem die Palme zuerkannt. IG e l d - V e r b o r g c n macht S o r-g e it.] Det wird die Herren woll Alle bekannt sind. Denn warum? Wenn man wat verpumpt und man hat et tiich dazu und man will denn sein Geld wieder haben, ja dann heeßt et: „Nit aber raus!" Mit diesen Worten führte der We-ber August Heinrich, ein kleines abgemagertes, aber mit einer uuversieglichen Quelle der Bered-famkeit ausgestattetes Männlein seine Vertheidi-gung vor dem Schöffengerichte in Berlin ein. Er hatte sich wegen Hausfriedensbruches zu verantworten. — Präs.: Um das Geldverborgen handelt es sich hier gar nicht, sondern um ihr ungebührliches Betragen der Frau Arnica ge-genüber. — Angekl.: Da kommen wir ja eben „Das werde ich nicht thun!" erklärte Lady Wolga entschieden. „Sie hat mit ihren wundervollen Augen mein Herz gewonnen, und ich will nichts Schlechtes von ihr glauben. Sie ist rein und unschuldig und ich glaube an die Rechtlichkeit ihres Vaters um ihretwillen!" Lord KingScourt warf Lady Wolga einen dankbaren Blick zu. Beide wechselten ein Lächeln vollkommenen Einverständnisses, und Lord Kings-eourt fühlte, daß die stolze Lady um seine Liebe wußte und dieselbe billigte/ In diesem Augenblicke kehrte die junge Ge-sellschafterin zurück und man war gezwungen, von etwas Anderem zn sprechen. Der MarquiS und der Graf verabschiedeten sich bald darauf und Lady Markham begab sich auf ihr Zimmer, froh in dem Bewußtsein, in Lord Montheron einen Verbündeten gegen Alexa gefunden zu haben. Ueber Alexa'S Haupt zogen sich finstere, wetterfchwerc Wolken zusammen. Was vermochte sie gegen so mächtige Feinde, die geheime und doch so feste Netze um sie zu fchli.tgen versuchten? Sie hatte ja nichts für sich, als deu nnerschütter-lichen Glauben an ihren endlichen Sieg, an den glücklichen Erfolg ihrer Sendung. Wie un-gleich war der Kampf! — zufamm'. De Arnica'n hab ick ja eben det Jeld verlehnt und sie wollte von Zurück-Retourzahlen niemals nifcht wissen. — Präs.: Frau Arnica bestreitet aber, von Ihnen Geld erhalten zu haben. — Angekl.: Na, denn is et ihr Mann, und Frau und Mann sind doch meerschtentheels eenS. — Präs.: In welcher Beziehung standen Sie denn zu Frau Arnica? — Angekl.Se hat de Ehre, meine leibliche Schwester zu sind. Det heeßt, sie un ick. wir hatten man eenen Vater, aber mit de Mutterseite sind wir nich verwandt. Se is also meine Stiefschwester. Freilich sie looft immer in Sammt un Seide, ick dajegen bin een armer Weber und et scheint so, als wenn sich de noble Jesellschaft manchmal vor unser Eenen schenirt. Blos wenn de Pinke alle is, denn heeßt et ooch: Heinrich, nu aber raus mit de Penuschke! — Präs.: WaS haben denn diese Herzensergüsse mit dem jetzigen Anklagefall zu thun? — Angekl.: Da liegt ja eben der Hase im Pfeffer. Also wie bei Ärnicas wieder einmal der Dalles Einzug gehalten hatte, da hieß et, wie ick schon sagte: Heinrich'ken. wie iS et denn mit en Lehnepump. Na, un wissen Se. weil ick en Jemüthsmensch bin un immer so een kleenen Rettungsanker in'n Strumpf zu liegen habe, fo ließ ich de Linke nich sehen, wat de Rechte that, und pumpte ihnen 30 Märker. — Präs.: Nur weiter, nur weiter! Es handelt sich hier lediglich um den 29. December. — Angekl.: Ich wollte Ihnen nur zuerst den casus bellus gründlich auseinander polken. — Präf.: Sie schwatzen viel zu viel unnützes Zeug. — Anq.: Na denn jeh ick jleich uff'n 2!>sten. Also, wissen Se, man is doch ooch man Mensch un en We-ber hat so kurz vor'n Ersten manchmal keen Jeld nich. ArnicaS ließen von de 30 Mark Nischt mehr hören un wie der erste Januar in Sicht stand, da sah et in meine Kasse windig aus, von wejen de Feiertage un drei Kinder und so. Ick mußte also nolens koblcnz Frau Arnica was meine Stiefschwester is. 'n Besuch machen und det geschah den 20. December. — Präs.: Na, Gottlob, daß wir endlich da sind. — Ang.: Det sagte be Arnica'n nich, als sie mir vor de Tühre sah un ick ihr bald de Klingel abgerissen hatte. Se schmieß vielmehr mir auS'n Korridor und denn de Dhür zu und da stand ick denn wie de Kuh vors neue Dhor. Bertha, schrie ick. jieb mir mein verlerntes Jeld wieder! Aber sie hörte nich un denn wurde ick etwas unhöflich. Det iS de janze Jeschichte.—Die Zeugen stellen den Vorfall in ganz anderem Lichte dar, na-mentlich belastet Frau Arniea den Geklagten durchaus, obgleich derselbe ihr wiederholt zuruft: „Bertha, schäme Dir! Uff Meineid steht Zucht-Haus! Wie kamt de eijene Schwester fo ruppig find!" — Der Gerichtshof verurtheilt den An-geklagten zu 20 Mark Geldbuße, die diefer „lieber abzusitzen" erklärt. 28. Kapitel. Uiturrhflfstfs Wiedersehe«. Die Gäste auf Schloß Mont Heron waren abgereist, mit Ausnahme Lord KingScoun'S und feines Freundes Bertin »ollyS. üilrs. Jn-geftre war sich meistens allein überlassen und fühlte sich daher um so verlassener. Damit steigerte sich auch ihr Verlangen nach einer Gesellschafterin, die ihr aufwarten uud vorlesen konnte, welche theilnehmend ihre Klagen anhören und ihre Langeweile vertreiben möchte. Sie hatte noch nicht gewagt, Laby Wolga von ihrer Absicht iu Kenntnis zu setzen, aber sie beschloß, nun nicht länger zu zögern. Sie glaubte, daß Lady Wolga bald nach London zurückkehren werde, daß ihr Hochzeitstag bereits festgesetzt war und daß sie Alexa sehr wohl entbehren konnte. Gewiß wird es Lady Wolga eine Erleuch-terung sein, wenn ich ihr anbiete, das Mädchen von ihr zu nehmen," dachte sie. „Roland kann Miß Strange nicht leiden, aber er hat nichts dagegen, wenn ich sie als Gesellschafterin um mich habe. Ich will noch heute nach Clysfe» bourne gehen und mit Lady Wolga über die Sache sprechen." (Fortsetzung folgt.) [Zur Geschichte der Ostereier.] An Epypien gemahnen uns nicht blos die Ebers'schen Romane, sondern auch die — Oster-eier. Schon zu jener Zeit, als die Söhne Jakobs den schönen Jüngling Josef nach Egypten ver-kauften, deutete ein Hieroglyph auf den wunder-famen Vogel Phönix, der nach Umlauf einer Aera immer wiederkehrte als ein Symbol der Ordnung der Zeiten und Gestirne. Einem Adler an Gestalt und Größe ähnlich war sein Gefieder, theils goldsafrig, theil* purpurroth; ein bunter Federbusch thronte auf feinem Haupte, welcher die Strahlen der Sonne bezeichnete. Plinius sagt: „Er halte Goldglanz um den Hals; sein blauer Schweif war mit Federn geschmückt." Es ist jener Sonnenvogel, der aus sich selbst wieder ersteht. Denn wenn er sterben will, wirft er sich mit höchster Kraft auf die Erde und empfängt eine Wunde. auS deren Blute wieder ein neuer Phönix geboren wird. Sind nun dem jungen die Flügel gewachsen, fo macht er ein Ei aus Weihrauch und Myrhen, fo groß, wie er es zu tragen vermag, setzt seinen lieben, alten Vater hinein und fliegt mit ihm nach Heliopolis, der Sonnenstadt Egyptens. Dort legt er ihn behutsam auf dem Altare des Tempels nieder. Die düsteren egyptischen Priester begraben unter Ceremonie den einbalsamirten Phönix:, das Abbild einer chronologischen Mumie des alten, dahingeschwundenen Jahres. Der junge Phönix aber schwingt sich als neues Sonnenjahr wieder empor. Im Frühling, wenn die Sonne in das Sternbild des Widders tritt, wurde Papa Phönix bestattet, darum war die beginnende Aera des neu wieder erstandenen Phönix das Osterfest der Egypter. Und nach den bunten Farben des Sonnenvogels werden auch heute dle Ostereier gefärbt. Daß die mit-telalterUchen Ostergebräuche auf die Phönixmythe hinweisen, ist auS demAberglauben auch ersichtlich, daß die am Grün Donnerstag gelegten Eier nur Hühner geben, welche jährlich ihre Farbe wech-fein." Und so sind die Ostereier thatsächlich in den dunkeln Kammern der Egypthologie versteckt gewesen, bis deutsche Sinnigkeit sie wieder auffand. ^Glückliche G e m e i n d e b ü r g e r.] In der Gemeinde Klingenberg am Main hat in diesem Jahre die Bürgerschaft nicht nur nichts in die Gemeindecasse zu zahlen, sondern cs erhielt noch jeder Bürger für das letzte Jahr als Antheil den Betrag von 108 Mark baar ausbezahlt. Die Kommune hat durch die reichen Erträgnisse ihrer Thon- und Lehmgruben, die im Jahre 1881 allein ein Erträgnis von über 200.000 Mark lieferten, und durch den auSge-dehnten Weinbau ein sehr bedeutsames Einkom-men. Dahin! Dahin! laß uns, geliebter Duna-jewski, ziehn! fStraßenlängen in Paris und B e r l i n] Folgende Pariser Straßen, deren Benennung nach der bekannteren Bezeichnung beibehalten ist, haben eine Länge von mehr als tausend Meter. Die Avenue der Champs Ely> seeS 1810 M., Boulevard Haußmauu 2100 M., Boulevard Malesherbes 2600 M., Boulevard Magenta 1900 M., Boulevard Sebastopol 1250 M., Rue Rivoli 3000 M., Rue Lafayette 3000 M., Rue d' Allemagne 2000 M., Rue Saint-Honoree 2000 M. Im Vergleich dazu hat die Leipzigerstraße in Berlin eine Länge 1625 M., die Friedrichstraße eine solche von 3060 M., die Straße unter den Linden von 1350 M„ Wilhelmstraße 2000 M., Potsdamerstraße 2380 M. Die Friedrichstraße in Berlin wäre somit länger als irgend eine Straße in Paris. Schließlich sei hier auch bemerkt, daß falls der gegenwärtige Percentfatz der Bevölkerungszunahme für Berlin anhält, genannte Stadt in diesem Jahrhundert Paris an Ein-wohnerzahl überflügelt haben wird. sE i n „Rattenkönig"] ist in Linnich von dem Kunstgärtner Wiemer lebend aufgefunden worden. ES sind 12 Stück fast auSge-wachsener Ratten, deren Schwänze wie Haar-flechten in einander gewunden, in einen Knoten auslaufend, fest verwachsen sind. Wieder einmal ein glänzendes Stückchen amerikanischer Reklame.] Seit einiger Zeit läuft durch die amerikanischen — 5 — Zeitungen folgende Bohrgeschichte aus Franklin einer Stadt der Petroleumregion der Vereinigten Staaten. Am Ufer eines Baches daselbst befindet sich ein Hügel, der sich bei Nachbohrungen auf Petroleum sehr ergiebig erwies. Insbesondere eine Firma, Rial u. Sohn, hatte dort große und ergiebige Petroleumquellen gefunden und machte damit viel Geld, bis endlich eines Tages der Vorrath dennoch erschöpft schien. Die Firma gab nun ihren Arbeitern den Auftrag, tiefer zu bohren. DieS geschah, und endlich traf man wieder aus Erdöl, und als die Pumpe in Thätig-keit gesetzt wurde, kam ein andauernder voller Strom der kostbaren Flüssigkeit' zutage. Indeß gab eS einen eigenthümlichen Umstand dabei. Die Flüssigkeit hatte nicht ganz die Farbe und den Genich von Erdöl, noch wollte sie Feuer fangen. Ein kühner Bursche entschloß sich endlich sie zu kosten, um sich eine Meinung über ihre Qualität zu bilden. Nachdem er einige Tropfen auf die Zunge gebracht, fchmatzte er behaglich mit den Lippen und meinte, „da müsse man dazu sehen." Er steckte das Ende eines Rohres in den Mund und trank eine so große Quan-tität des neuen Quellenproduktes, daß seine Kameraden ihn endlich wegrissen, damit er sich keinen Schaden zufüge. Aber die Neugier drängt« sie, seinem Beispiele zu folgen, und die Konfe-qnenz war, daß Jeder von ihnen trank und trank, bis sie eine Stunde später Alle bewußt-loS auf dem Boden ausgestreckt umherlagen. Die Kunde verbreitete sich schnell, daß an dem neuen Oelbrunnen von Rial und Sohn etwas ganz Ungewöhnliches vor sich gehe. Die ganze in der Nähe hausende Bevölkerung eilte herbei, um das wunderbare Erdöl zu kosten, und bald begannen die Leute schwerfällig zu reden, ihre Kniee schwanken und eine Betäubung überfiel sie. Nach und nach taumelte Alles zu Boden. Endlich kamen Mr. Rial und fein Werkführer herbei und waren nicht wenig erstaunt über den Anblick, der sich ihnen darbot. Der Werkführer kostete die Flüssigkeit und erklärte, daß sie einen seltsamen Biergeschmack habe. In Eile sendete Mr. Rial nach Herrn Großmann, den Brauer und größten Bierkenner im ganzen Distrikt, um sich mit ihm über den Gegenstand zu berathen. Der Brauer kam, kostete die Flüssigkeit und rief entfetzt aus: „Mein Gott, das ist Bier, mein Bier; Sie haben bis in meinen Keller gebohrt!" Weitere Nachforschungen zeigten, daß der Brauer recht hatte; der Keller wurde unter-sucht und das größte Faß von 2000 Eimer Inhalt war nahezu erschöpft. fSchmidtkGünther'sLeipziger Jllustrirte Jagd-Zeitung 1882] Nr. 13, herausgegeben vom kömgl. Oberförster Nitzsche enthält folgende Artikel: Zur Geschichte der Waldschnepfe von Ernst Hartert. (Schluß). — Ein Beitrag zur Lebensweise unseres Fisch-reihers von L. Schröder in Steinbeck. — Die Jagd auf Lunuen an der Nordküste Fra«kreichs von Oberförster Quensell. — Die heilige Mistel von C. A. v. Schulenburg. — Jagdliches auS dem Spreewalde. Mancherlei ic. — Illustrationen : Nachrreiher, Gemeiner Reiher von R. Kretschmer. Durstige Seelen von H. Kotschen-reiter. Die Jllustrirte Zagdzeitung von Schmidt & Günther in Leipzig erscheint am 1 und 15. des Monats und kostet bei den Buchhandlungen halbjährlich M. 3.— Bei den Postanstalten vierteljährlich M. 1.50. Z>as ßilli der Aukunft. XX. Die gleiche Richtung mit der Quai-straße und daher auch die gerade Linie mit der wafferfeitigen Häuserfront wäre längs des Foregger'schen Gartens einzuhalten, damit seiner-zeit ein« freundliche Häuserreihe und zugleich eine gerade Zufahrtsstraße zu der rückwärtigen in den Stationshof einmündenden Rampe ent-stehen könne. XXI. Die in die Sanngasse einmündende Neugasse hätte als RegulierungSlinie von der Ecke deS Kruschitz'schen Hauses aus die Kotziansche Gartenmauer auszulausen; auf der andern Seite ist durch Einrücken der Gärten Dobrinz und Foregger die planmäßige Breite und Form herzustellen. XXII. In der Schulgasse wird die zu An-fang derselben derzeit zwischen den Häusern Senitza und Simonischeck bestehende Breite als maßgebend angenommen und auch durchaus in der Weife eingehalten, daß mit Unberührtlassen der ganzen östlichen Seite, die Einrückung bloS auf der westlichen planmäßig geschieht. XXIII. Die Schmiedgafse hat keine Ver-ändernng zu erleiden. XXIV. Die Klostergafse ist durch Einrückung de« Klostergartens in der Richtung der nördlichen Ecke des Hauses einerseits und durch Vorrücken der Gärten Herzmann, Koscher, Nell anderer» seits und durch Zurückstellen der Kammerer'schen Stallecke in schöne Regelmäsfigkeit zu bringen. Die Verlängerung der genannten Gasse bis ,ur Grabeugasse, wäre unter günstigen Verhältnissen anzustreben. XXV. Die Brunngasse hat zu Beginn zwischen den Häusern Plautz und Kammcrer in ihrem gegenwärtigen Zustande zu verbleiben, sie ist jedoch von der Einmündung der Klostergasse an auf 8'43 Meter zu verbreitern, wobei die nörd-liche Richtung intact zu bleiben hätte, mit der füdlichen dagegen die Einrückung vorzunehmen wäre. XXVI. Die Theatergass chat eine Regelung dadurch zu erhalten, daß von der vorderen Ecke der Berzirkshanptmannfchaft eine gerade Linie auf die Ecke des Tertfcheg'fchen Hauses gezogen gedacht und solche zur Richtschnur dieser Gassen-feite angenommen wird; aus der anderen Seit« hätten die beiden ungefähr in der Mitte stehenden neuen Häufer den Ausgangspunkt zu bilden, von welchem gerade die Linien nach vor und rückwärts die Richtung der Straße angeben, fo daß durch Beseitigung eines kleinen Theiles des Sorglechner und Regula'schen Hauses eine schöne Verbindung mit der Grabengasse gewonnen wird. XXVII. In der Verlängerung der Garten-gafse und zwar des geradelinigeu vom Bahnhof herabführenden Theiles derselben, wird eine neue, ganz gerade auf die Wienerftraße ausmündende Straße eröffnet, welche den Weg vom Bahn-Hofe mit Vermeidung der Stadt bedeutend abkürzen und im Falle des Zustandekommens der pro>ectirten Drauburger-Bahn, — deren Bahnhof nothendig in diefe Linie fallen müßte, — sicher eine große Bedeutung erlangen würde. XXVIII. Der bei der Wienerftraße be-ginnende Theil der Gartengasse hat in der der-maligen Breite wie zwischen dem Hause Negri und der Ledererwerkstätte in gerader Richtung auf die vorerwähnte neu zu eröffnende Ver-biudungSstraße auszulaufen. — Selbstverständlich sind alle diefe kostspieligen Grundeinlösungen der weiteren Zukunft vorbe-halten, da der neue Stadtplan ja eigentlich nur die Bestimmung hat ein Zukunftsplan zu sein, nach welchem nur von Fall zu Fall die bean-tragten Einlösungen und Neuschöpfungen zur Ausführung gelangen follen. Mag derselbe auch nicht ganz vollkommen sein, so muß man ihm doch das Verdienst zuerkennen, daß durch ihn eine sichere und gute Basis zur künftigen weiteren Entwicklung unserer Stadt geschaffen wurde, daß er einem längst gefühlten Bedürfnisse ab-hilft, und daß er endlich den derzeitigen uner> quicklichen Zustand, wo durch die jeweilige planlofe Bau- und Geschmacksrichtung und durch Partei-Interessen manches Gute vereitelt wurde, beendigt. Von eminenter Wohlthat wird der-selbe bei öffentlichen und privaten Bauten für die Bertr-ter der Gemeinde sein, weil nun der Standpunkt klar vorgezeichnet ist, während gegen-wärtig die Stadtvertrtter durch Unverständniß der Partei und in manchen Fällen wohl auch durch ihre eigene Anschauung persönlichen An-griffen ausgesetzt waren. — Schließlich sei noch bemerkt, daß dem Stadtsituationsplane in Bälde ein Niveau« und Kanal-Plan folgen werden. Hingesendet. sS a n n t h a l e r - A l p e n c 1 n b. f Der Herr Einsender in der vorigen Nummer dir Cillier Zeitung scheint bei seinen Ausführungen von der Ansicht ausgegangen zu sein, daß die-jenigen Club - Mitglieder, welche gegenwärtig schon dem deutsch' und österreichischen Alpen-vereine angel>ören und die Umwandlung deS Sannthale? Alpenclub in eine Section dieses großen Vereines anstreben, dies nur aus dem Grunde thun, um den Mitgliederbeitrag für den Sanntbaler-Alpenclub zu ersparen. Ich glaube nicht, daß dies der Fall ist; glaube vielmehr, daß es den erwähnten Mitgliedern ebenso um die Förderung der Zwecke des Sannthaler Alpenclnb zu thun ist, wie den sogenannten con-servativen; Erstere hoffen eben durch Umwand-lung des Clubs in eine Section des deutsch- und österreichischen Alpenvereines dieser eine größere Lebens- und Leistungsfähigkeit zu geben, weil sie von der Anschauung ausgehen, daß durch die Umwandlung keine Mitglieder abfallen, fon> dern nur neue zuwachsen würden; denn es ist doch angenehm, einem großen Vereine anzuge-hören, der seinen Mitgliedern außer der Literatur u. den Fahrpreisermäßigungen noch andere Bene-ficien (Ermäßigung bei Anschaffung von Karten-werken :c.) bietet und die Theilnahme an hoch' interessanten Wanderversammlungen ermöglicht; für Jene aber, welche auf die Vereins-Publi-cationen kein Gewicht legen, stellt sie die Mit-gliedschaft auch nicht theurer, als die beim Sanntbaler-Alpenclub, weil man die den Mit-gliedern jährlich zugehende Literatur um circa 3 fl. im Buchhandel verwerthen kann. Die „auflösungslustigen" Mitglieder glauben aber auch, daß eine Section des deutschen und österreichischen Alpenvereines, wenn sie eine größere Weg- oder Hüttenanlage zu unternehmen willens ist. auf eine Subvention der Vereins-Eentrale rechnen kann, die sür derlei Zwecke jährlich circa 8000 fl. in ihr Budget einstellt; durch eine solche Subvention würde aber die Leistunsfähigkeit der vereinigten Cillier Alpen« freunde jedenfalls eine bedeutendere fein, als wenn der Sannthaler-Alpencub mit 20 Mit-gliedern fortvegetirte, in welchem Falle sich feine Jahreseinnahme auf 40 fl. (nicht 80 fl.) be-laufen würde. Damit sich die Mitglieder aber bei der nächsten Generalversammlung vollkomen klar sein können darüber, waS für den VereinSzweck vortheilhafter ist, wäre eS vielleicht gut. wenn der Herr Obmann des Sannthaler Alpenclub die den Mitgliedern des deutschen und österreichi-scheu Alpenveines im Laufe eines Jahres zu-gehenden Publicationen und ein Verzcichniß der denselben zustehenden Begünstigungen im Club-locale durch 8 Tage öffentlich aufliegen ließe, nebst einem Bogen zur Einzeichnung Jener, welche einer eventuell »u gründendenSection des deutschen und österreichischen Alpenvereines beizutreten ge-neigt wären. Dieser Bogen müßte sodann bei sämmtlichen Mitgliedern deS Sannthaler-Alpen-clubs circuliren, damit dieselben die Frage, ob sie bei Umwandlung deS Clubs in eine Section des deutschen und österreichischen Alpenvereines, derselben beitreten würden, mit ja oder nein beantworten. Das Circnliren-Lassen des BogerS halte ich für nothwendig, weil nach den bis-herigen Erfahrungen auf eine rege Theilnahme an der Generalverfammlung leider nicht zu rechnen ist. Wenn das Resultat dieser Subscription und resp. Nachfrage bei der Generalversammlung vorliegen wird, so dürfte bei dem Umstände, als ja „auflösungslustige" wie „conservative" Mitglieder den gleichen Zweck, die Förderung des Touristenverkehrs in den Sannthaler-Alpen, im Auge haben, kein Grund zur MeinungS-differenz obwalten und werden gewiß die dem erwähnten Zwecke förderlichsten Beschlüsse ge-saßt werden. Sbg. — 6 — DMswirMchastliches, [Pettouer Sparcasse.s Laut des sür das Jahr 1881 veröffentlichten Rechnuugs-Abschlusses hat im abgelaufenen Jahre folgende VerkehrSbewegung stattgefunden: Einlagen find eingegangen 273.485 fl. 24 kr. rückbezalt wurden 202.416 fl. 95 kr. Stand Ende des Jahres 794.554 fl. 24 kr. gegen 688.927 fl. 28 kr. Ende 1880. An Darlehen wurden ertheilt: a.) Auf Hypoteken 114.768 fl. 38 kr. Stand Ende 1881 666.544 fl. 7 l kr. gegen 584.067 fl. 29 kr. Ende 1880. b.) auf Wechsel 231.452 fl. 36 kr. Stand Ende 1881 86.662 fl. 92 kr. gegen Ende 1880 78.337 fl. 12 kr. e.) auf Handpfänder 50 fl. welche Ende deS Jahres 887 fl. 44 kr. betrugen. Der Effectenstand, in Rente und Pfandbriefen der steierm. Sparkasse bestehend, beziffert sich auf 49.664 fl. berechnet nach dem Course Ende December 1881. Der active Zinsenrückstand be-trägt 21.292 fl. 74 kr. gegen 25.395 fl. 6 kr. Ende 1880. Der ErftehungSwerth der executiv erkauften Realitäten beziffert sich auf 30.940 fl. 5'/, kr. Der Reserve Fond erfuhr einen Zu-wachs von 8712 fl. 26 kr. und stellt sich derselbe nunmehr auf 92.142 fl. 69 kr. sPettaner Vorschuß - Verein.] Dieser Verein hat im I. Quartal 1882 an feine Mitglieder 118.806 fl. 80 kr. Darlehen ertheilt; auf Spareinlagen 15.922 fl. 51 kr. ein-pfangen, dagegen 6.577 fl. 64 kr. auS diesem Titel zurückbczalt. Der Verein besitzt ein ein-bezaltes StammantheilS-Vermögen von 49.007 fl. 4:i kr. und einen Reserve-Fond von 13.342fl.6I kr. Der Zinsfuß für Darlehen beträgt 6«/,, der für Spareinlagen, verzinslich vom 1. und 15. eines jeden Monates. 5'/„. [Verweigert.] DaS Ministerium hat dem Recurfe der Pettauer Vezirksvertretung, betreffend die Verweigerung der Errichtung einer Bezirkssparcasie keine Folge gegeben. sDie Ausfuhr europäischer Kartoffeln]^ nach Nordamerika ist in steter Zunahme begriffen. So wurden, wie berichtet wird, im Januar d. I. gegen 1000 Tons (JJ 2000 Pfund) eingeführt uud für die erste Februarwoche etwa 13000 Tons Kartoffeln aus England erwartet. Nun erzeugt wie bekannt. England seinen Bedarf an Kartoffeln lange nicht, eS hat also solche von eigener Ernte nicht auszuführen, es kauft dieselben und zwar vor-nehmlich in Oesterreich und Deutschland auf und verkauft sie vorzugsweise nach New Dork, wo der Preis dieser Frucht ein doppelt so hoher wie bei uns ist. Da die Schiffsfracht bei fo großen Sendungen wenig zu bedeuten hat macht England mit österreichischen und deutschen Kar-toffelu jedenfalls ein lucrativcS Geschäft. >P o st a n w e i s u n g S v e r k e h r m i t der Türkei undEgypten.] Mit l. nächstfolgendem Mai werden bei den k. k. Postämtern Postanweisungen bis 200 fl. nach den k. k. Post-ämtern in Eonstantinopel. Salonich. Sniqrna, Beyrut und Alexandrien angenommen. [i)l äffen ut ord nützlicher Vögel in Italic«.] Nach der italienischen Jagd-zeitung „La Gaccia" wurden in Esino bei Va-rena im September und Lctober auf den Vo-gelheerden durchschnittlich in der Woche 600 Dtz. d. i. im Ganzen circa 600.00l) Singvögel ge-fangen und größtentheils zu 45 Centimes pro Dutzend verkauft. Von einigen Orten der südli-cheu Alpen hört man, daß Heerdbesitzer in meh« reren hundert Meter langen Netzen öfters Tau-sende dieser so nützlichen Vögel an einem Morgen fangen. Kourse der Wiener Wörfe vom 12 April 1882. Goldrente...........93.85 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 76.45 „ „ in Silber . 77.05 1860er Staats-Anlehenslose . . . 129.75 Bankaktien .......... 820.— Creditactien...............329.80 London ...........129.— Napoleond'or.......... 9.50'/, k. k. Münzducatcn........ 5.63 100 Reichsmark.........58.70 ßisenöakn- Kakrordnung. Richtung W i e n - T r i e st. Ankunft Abfahrt TageS Silzug................3.40 3 42 Nachm Nacht-Eilzug................. 3,34 3.3<> Nachts' Postzug.....................11.82 11.42 Mittag. Postzug.....................I I 42 11.47 Nachts. Gemischter Zug.............. 5.22 5.30 Nachm. Richtung Triest - Wien. Ankunft Abfahrt Tages Eilzug................ 1.12 1.14 Nachm. Nacht-Eilzug.................12.24 12.20 Nacht?. Postzug.....................3.55 4.01 Früh. Postjug..................... 4.26 4.32 Nachm. Gemischter Zug..............9,11 9.19 Vorm. Secundärzug ab Cilli 6 Uhr Früh Ank. Laiback 9 Uhr 24 M Vorm ab Laibkch 5 Uhr45 M AbdS. Ank. Cilli ^ Uhr! M Abd» Mfatjrt der Wollen von Cilli nach: Sachsenfkld, Zt. Pelcr. St. Paul, Franz. Mötting Troja»«, Lukuwey, Tom-ale, Laibach um 5 Uhr Früh, Fraßlau, Praßberg, Laufe», Lberburg um 5 Uhr Früh. Wöllaa, Schönstem, Mißling, Wiadischgraz um 5 Uhr Früh. ReuhauS um 7 .Hhr grab, 12 Uhr Mittags, fiohfutgg, Weitenstem um 12 Uhr Mittag». Sachseufkld, «t. Peter, St. Paul, Frau, um 12 Uhr Mittags. Mit 1. April 1882 begann ein neues Abonnement auf die wöchentlich zweimal er» scheinende „Cillier Zeitung". Der Abonnementspreis beträgt: Für Cilli mit Zustellung ins HauS: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ 6.— Mit Poftverfendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 31. März l. I. zu Ende gieng, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration der „Cillier Zeitung." fragt sich mancher Kranke, welcher ^Utl|U"^ der vielen Heilmittel-Annoncen kann man vertrauen? Diese oder jene Anzeige imponirt durch ihn Grove: er wählt und in d-n meisten Fällen gerade das — Unrichtige! Wer solche Enttäuschungen vermeiden und sein Geld nicht unnüy ausgeben will, dem latlKtt wir. sich die in Richter'S VerlagS-Anftalt in Leipzig erschienene Broschüre „Krankenfreund" von Karl «orischek« K. K. Universitäts Buchhdlg., Wien I., Etesansplay «, kommen zu lassen, den» in diesem Schristchen werden die bewährtesten Heilmittel ausführlich und fachgemäß besprochen, so daß jeder Kranke in aller Ruhe prüfen und das Best« für sich auswählen kann. Die obige, bereits in 500. Auflage erschienene Broschüre wird gratis und f r a »c o versandt, e» entstehen also dem Besteller weiter keine Kosten, als 2 kr. für seine Correfpondenzkarte. fimlisftftt flrnill {ür k«undl. Zusendung „XJUJIIUJUI WUHK der Broschüre „«ranken freniid", auS welcher ich ersehen, daß auch veral-tete Leiden, wenn die richtigen Mittel angewendet werden, noch heilbar find. Mit freudigem Vertrauen aus endliche Genesung von längjährigem Leiden, bitte um Zusendung von ic" — Tcrariigc DankesSußerungen laufen sehr zahlreich ein und sollte daher kein Kranker versäumen, sich die in Richter'S Bei la.is.Anstalt, Leipzig, bereits in 500. Aufl. erschienene Broschüre,^tra»ktnsreu«d' von Sarl «vorischrk, K. K. UniversiiälS-Buchhdlg.. Wien, I. StefanSplatz 6, kommen zu lassen, um fo mehr, als ihin keine Kosten daraus erwachsen, da die Zusendung gratis und franco erfolgt. — 7 — •loliami Rakiisch in Cilli, Herrengasse 6, siell zur Allsertisillis aller Gattungen DrUCkSOrtCII wie Werke, Broschüren, Zeitschriften, Visitkarten, Geschäfts- und Adresskarten. 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TtiK<>Kordiiuii;: 1. Mittheilungen der Vereinsleitung. 2. Besprechung den in der „Cillier Zeitung" erschienenen Aufrufes behufs Abhaltung eines deutschen Parteitages in Untersteiermark. 3. Allfällige Anträge. Bei der hohen Wichtigkeit des Gegenstandes ist eine recht zahlreiche Betheiligung der P. T. Mitglieder höchst wün8chens werth. 201—2 Der Vorstand. Das bekannte und beliebte (früher von Herrn Rob. Jnd in Cilli verkaufte) welche« Tun der Fabrik rhemlkrhrr l'ritdurte in llrMMtnlfCK unter der Controlle der k. k. Finanz-bebörde erzeugt wird, und Ton der k. k. lundwirth-schaftl. chemischen Versuchsstation in Wien untersucht wurde. fßt'lat» t/t «'i«|»»inter, iler-Nilzi^e. und auch liull^eilerkte KliiN|iiiniH>r«lliig;eii. bei Huri Sattler & Lackirer in Cilli. 192—3 xuui „Mohren" 9—104 ac CILLI BaiuaJa.cfe'a-sso iTr. 97. 0 0 & ■V Frieflrichshaller Mm»! Ofncr Hunyady Ofner Rakoczy ** Ofnrr -MGj Victoriaquelle. Gegen Gicht. Hrn. Fr. Wilhelm, Apoth. in Nennkirchen N -Oe. Piesting, N.-Oest., 28. Februar 1881. Nachdem mir Ihr Wilhelm's antiarthri-tiachen antirheiim.itiwrher Blutroinigiings-Thee alt* heilsam und gut wirkend anre-eommandirt wurde, so ersuche ich Sie, mir l Paket Blutreinigu gs-Thee mit Post gegen Nachnahme zu senden. Achtungsvoll Anton Hauer, Nr. 72. Haupt-Depot bei Franz Wilhelm, Apoth. Neunkirchen N.-Oe. Preis pr. Packet 8. W fl. I — 8 Theile geth. Zu beziehen in Cilli: Baumbach's Apoth., Josef Kupferschmied Apoth. — D.-Landsberg: Möller's Apoth. — Feldbach : Josef König, Apoth. — 6raz: J. Pnrgleitner, Apoth.: Weud. Truko-czy, Apoth.; Brüder Obcranzmeyer. — LeibnitZ: ütbmur Russheim, Apoth. — Marburg: AloU Quandest — Pettau: J. Baumeister, Apoth. — Prassberg; TribnS — Radkersbnrfl: Caesar E. Andrieu, Apoth. — W.-Feistritz: Adam *. Gut-kovsky, Apoth. JDie tiisciiliandliüiij D. 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