Ein Monat . 40 kr. Vierteljährig 1 fl. 20 „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 80 „ Mit Ein Monat . ü0 tr. Vierteljährig 1 „ 50 „ Halbjährig . 3 „ — „ Ganzjährig. 6 „ — „ Einzelne Nummern 6 kr. ^ s». Donnerstag den RS. Zvet Znstrlioiizgtbbhr: Die viermal gespal-tene Dkllckzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 5, bei zweimaliszec mit 8, bei dreimaliger mit 10 Kreuzern be-rechnet. Erscheint jeden Son^i-tag und Donnerstag in je Einem lialbcn Bogen (die Bellagen ungerechnet). Klagenfurt .s. .l. X. 11. Ottober. (Kindesmord - Was die trostlosen Spatzen am Dache erzählen -Ausstellung der Landwuthschafts - Gesellschaft -Theater.) Am 25. v. M. wurde gegen Tl). Sch. vor einem Fünfrichter-Cpllegium beim hiesigen Landesgerichte die Schluhverhandlung wegen des Verbrechens des Kindsmordes abgeführt. - !h. Sch. war anfänglich wegen Abtreibung der Leibesfrucht angeklagt, da sie jedoch bei der bezüglichen Ber-Handlung angab, daß das Kind, mit welchem sie! niedergekommen, „einige Augenblicke gelebt habe",! so ließ der als Äaatsanwalt fungirende Staats-^ anwaltssubstitut Herr v. Vreicha die Anklage auf Abtreibung der Leibesfrucht fallen und stellte die^ Anklage auf Kindesmord, wmauf der Gerichtshof, die Verhandlung vertagte, trotz der Protestation des Vertheidigers Herrn Dr. Horrakh, welcher sehr! richtig bemerkte, daß,wenn auch der Fötus gezuckt^ oder sich bewegt habe, lvas die unverständige TH.Sch.^ für Leben gehalten, er deffen «Machtet Itoch kein > lebendes Kind gewesen sein müsse u. s. w. » Bei! der am 25. v. M. wegen des Verbrechens des ! Kindesmordes abgehaltenen Schlußverhandlung! wurde nun durch die Aussage von 4 Kunstverständigen dargethan: „daß das fragliche Wesen! noch keineswegs lebensfähig und daß sein Leben! nur ein scheinbares Leben war" u. s. w. Th. Sch. ^ wurde daher vom Verbrechen des Kindesmordes! freigesprochen ul»d w^gen Abtreibung der ^^eibes! I frucht nur zur Strafe von sechs Monaten ein-fachen Kerkers darum verurtheilt, weil viele Ml-derungsumstände vorlagen und weil der Berthei-diger Herr Dr. Horrakh verlangte: „daß ihr die ohne ihr Verschulden zugekommene längere Untersuchungshaft in Anrechnung gebracht werde." ^ Der „Bote für Kärnten" brachte diese Straf-Verhandlung und noch eine zweite wegen Kindes-mord mit einer ekelhaften und bei d.m U nstand e, als - besonders am Lande - die Kinder des Hauses den Eltern die Zeitungen vorlesen, verwerflichen Ausführlichkeit. Wenn wir nicht aus sicherer Quelle erfahren hätten, daß nur auS Versehen von der tüchtigen Redaction des Blattes diese Berichte in ihrer ganzen Unsanberkeit gebracht wurden, so würden wir glauben, der „Bote für Kärnten" liabe seine Abonnentenkreise durch einige Barbierjungen und Hebammen-Aspiraittinet! vermehren wollen. - Eine Dame iil Klagens'urt, welche ihrem Hunde früher Mäuse zu Spielcameraden verehrte, kauft jept > weil der Appetit des geliebten Pin-tscherls ein anderer geworden - demselben Sper-linge, das Stück zu 4 kr., und läßt sie von der lebendigen Vogelscheuche langs.mr und spielend zn Tode martern. Vielleicht thnt die edle Dame dies nur in der menschenfreundlichen Absicht, um den Landmann von den frechen Angriffen der Hänflinge auf die Feldfrüchte zu befreien. - Es wäre zu wlimä^en, enüved.-r das liebe Pin-tscherl Äppctlt aui Naupekl und schädliche In- secten, oder daß Freund Hein Appetit auf l>as liebe Pintscherl bekäme. - Morgen wird die „landwirtlischaftliche Ausstellung" dem Publicum eröffnet; ich werde Ihnen hierüber berichten. - Und nun zilm Theater. Es ist zu bedauern, daß »vir die Lanze, wel-che wir für die heurige Theaterdireetion eingelegt hatten, etwas umkehre»? müssen; zweimal „Unsere Lelirbuben", dann die Blüetten: „Ich werde mir den Major einladen". „Der Preuße und die Pi-cardin", dann Restroy's „Liebesgeschichten und Heiratssachen" und endlich Kotzebue's „Der gerade Weg ist der beste" - kurz aufeinander, sind wohl im Stande „die Milch der frommen Den-knngsart in gährend Drachengift zu verwandeln." „llnsere Lehrbuben" wurden nur durch das liebliche, durch großen Beifall ausgezeichnete Spiel des Fräuleino Buliovsky (Nagel) und durch die tüchtigen Leistnngen der Frau v. Boy (Frau Blattl), sowie des Herrn Krosek (Herr Blattl) getragen. Frau Eder (Wenzel) ilbertrieb oft und verstand auch nicht, das Kauderwälsch oder eigent-lich Kauderdeutsch des böhmischen Schusterjungen richtig zu a^^ben. Wir hoffen, daß die Direction der Frau Cder nur jene Rollen zuthcilen iW'd, für welche sie taugt, d. h. daß die Direction ne nur als verliebte Stubenmädchen u. dgl. verwenden und nicht viel singen lassen wird. - Ko.^ebue's „Der gerade Weg ist der beste" wurde von allen Darstellern, mit Ansnahme des Herrll .^olnes (Major . Herrn Granliner ^Schulmeister) und Erinnerunge« an eine Inlzbachfahrt. (s. Wer l)at nicht die „nntersleierischc Schweiz", das berühmte „Sulzbach" gesehen? lver hat davon nicht geträumt oder zum wenig-sten gehört?.... Alljährlich, wenn die ^varmere Jahreszeit kommt, rüsten sich Gesellschaften ans, um die altberühmte und '.'erhältnißmäßig sehr be-qneme Touristenstrasse nach Sulzbach einzuschlagen, sich in das Gedenkliuch des Herrn Pfarrers von Snlzbach einzuschreiben, für die Herrlichkeit der Natur und die Güte der Forellen zu schwärmen und dem Ursprung der Sann beim vielgenannten „Wasserfall" einen Besuch abzustatten. Cilli, das freundliche, ist bald verlassen, Praßberg, das liebliche, bald erreicht. Der Weg ist nicht zu verfehlen , denn die Sann bleibt der beständige Wegweiser; sie führt uns an ihren freundlichen Ufern nach Laufen - wo die Ebene von unS Abschied nimmt - und von da in hochroylantjscher Schlucht nach Leutsch. Immer enger, immer interessanter ist der Weg, immer höher werden die Berge. Durch das Felsenthor der „Nadel", auf kühnen Stegen und Felsenpfaden nähern wir uns dem Dorfe Sulzbach. Wir sind überrascht, stattliche Wohnhäuser hier anzutreffen und haben die Wahl zwischen einem wohlbestellten, mit Betten und sonstigen bcqukmlichen Apparaten ausgestatteten Gasthause und dem gastlichen Hause des Herrn, Pfarrers von Sulzbach. Seit 15 Jahren weilt ^ ! dieser würdige Man:: in der Abgeschlossenheit die-l ser Berge unter seilten Psarrkindern. allein sein j Name und die Lielienswürdigkeit seineo Charakters, i die wir hier nicht allein ^'.us ^inen wohlbestellten ! Tisch, sondern ans seilte Persönlichleit beziel)en, ist gekannt tion Touristen und Reifenden aller Natii^nen uüd Konfessionen. Dae Gedenkbuch der Pfarre, welches vor 30 Iahren durch den damaligen Präfecren des ^illier Giimnasiums P. Dorfmann angelegt wurde und unter anderen durch die poetischen Auszeichnungen von Z. G. Seide! und M. Slomschek, dem zu früh ver elvlgten Fürstbischöfe, ausgezeichnet ist, weiß davon viel zu erzählen. Auch wir - eine Gesellschaft von 6 Personen - fanden hier ein aa'tlich Dach und herzliche Aufnahme. Sulzbach ist eine Welt für sich; eine andere Natur, andere Nahrung, andere Lebensge wohnheiten, andere Menschen, andere Sitten. Es ist hier am Orte, zur Ehrenrettung der Sulzba-cher etwas zu sa^n. Die Phantasie der Touristen hat nämlich die Schluchten und Berge Snljbach's mit Gaunern, Vagabunden, Räubern, Strolchen (!) und dergleichen bevölkert und ein vor einigen Jahren erschienenes Reisehandbuch von Weid-mann weiß sogar den Sulzbachreisenden den guten Rath zu.ertheiien, sich nur wohlbewaffnet nnd wohlbegle^tet in diese Berge, - wo hinter jedem Strauch eii» Raaber lauert, - zu waaen. Wenn man indessen t^mertt, w» fteundlicy die Urein- lvohner, - die sich nicht Steirer^ sondern Sulzba-lcher nennen und damit ihre Eigenthiimlichkeit ! ausdeluken. - dem Fremden begegnen; wenn man weiter sieht, wie alles Eigenthum hier ohne Schloß nnd Riegel daliegt, ohne einen Dieb zu finden ^nnd wie ängstlich die Eingebornen alles bedenk-Uiche Fremd.' von sich abwehren,^ so erlveisen sich !jene Räuber als harmlose Phantasiegebilde. Es ist wahr, daß die Snlchacher, wie Bergbewohner ! überhaupt, vor dem Militarstaud meist eine ge-ilvisse Scheu zeigten und daß einzelne Militär-i flüchtlinge und Deserteure sich frliher l>ier aufhielten, die aber nur insolange, als ihr Betragen in jeder Beziehung correct >var, hier geduldet lvurden; !ja ein zufälliger Conflict zlvischen Gensd'armen und Banern gab im Ialire 1852 soM Anlaß i zn jener denkwürdigen „Belagerung von Snlzbach", wo die ganze Gegend durch verhältnismäßig nicht ^ unbedeutende militärische Kräfte oeenpirt lvurde, ^Staffetteu hin und her flogen u. dgl. Dessen ^ ungeachtet sprach sich aber der Herr Pfarrer über seine Gemeinde dermalen sehr lobend aus und können ivir jedermann versichern, daß die Orts-verhältniße von Snlzbach für Gannereien jeder I ' i * Vor der Ausschließung von Bergwerten scheuen fich die ' Sulzbacher, weil dadurch eine fremde Bevölkerung von . Knappen u. dal. den Frieden ihrer LebenSgeivlZhnkieitell stören könnte, vellift eine von einem nahen verke angelegte Strasse durch daS Logarthal soll ihnen nicht ganz recht sein. Herrn Rahler (Friedrich Wahl), durchaus vergriffen. Besonders Herr Frank (Elias Krumm) zeichnete sich hierin aus; sein Elias Krumm war nicht der durchgetriebene feine Heuchler, wie er sein sollte, sondern ein dummdreister, pfiffig sein wollender Bursche, der seine Reden herausbellte, als hätte er sie früher abgeschrieben und fürchtete sie zu vergessen. Auch möchten wir Herrn Frank Börnes Worte ins Gedächtniß rufen: ,Man kann mit seiner Stimme steigen und steigen und erklettert wohl endlich das Jauchzen der Gallerie, wenn man das Lächeln der Verständigeren für nichts achtet." - Herr Nahler, wenn er immer so richtiges Mast hält, wie wir es bis jetzt mit Vergnügen beobachtet haben, berechtigt zu großen Hofsnungen und wir würden uns freuen, ihn in einer größeren Rolle zu sehen, um in unseren Berichten seine Leistungen umständlich besprechen zu können. - In den Herren Kök und Eder be> sitzen wir ganz vortreffliche Gesangskomiker, deren einzelne Leistungen wir später beleuchten werden. -Heute endlich lernten wir Fräul. Meklenburg im „Fräulein von Belle Jsle" als Marquise St. Prie kennen. Fräul. Meklenburg, die beiläufig gesagt, ihr Kleid vor dem Zerdrücktwerden so auffallend behüthete, als hätte sie nur dies Eine, - scheint eine ganz tüchtige Schauspielerin zu sein, wenn sie sich nur das singende Sprechen und jene Ungeschicklichkeit abgewöhnt, die auch dem Fräul. Buliovsky, wenn auch in geringerem Maße eigen ist, nämlich das Hineinziehen des Publicums in die Handlung des Stückes. Für die Darsteller soll das Publicum nur insoferne vorhanden sein, daß sie sich nicht zu sehr gehen lassen, sondern in den Grenzen ihrer Rolle sich bewegen. Aber eine Ungeschicklichkeit düntt es mir, wenn z. B. der A dem B auf der Bühne etw^s erzählen soll, ihm dabei gänzlich den Rücken kehrt und nur ins Parterre "hinab spricht, welchem die ganze Geschichte eigentlich nichts angeht. - Cilli. -?/- 12. Oktober. Am 9. d. M. wurde ein Corpora! des hier garnisonirenden Inf. Regimentes Graf Kinsky von der Regimentsadjutantur mit einem auf 1500 fl. lautenden Reeepisfe anfs Postamt geschickt, wobei er mit dem Inhalte des behobenen Geldbriefes davonging und bis dato nicht mehr gesehen ward. Es versteht sich von selbst, daß unverweilt die nöthigen Maßregeln ge- 3. H. nenne, in Marburg domicilire und Werth-papiere von nahezu 3000 fl. bei einem dortigen HandlungShause unter der Angabe zu veräußern versucht habe,^ daß er als Getreidehändler bei verschiedenen Handlungshäusern Einkäufe gemacht und dadurch seinen Barvorrath erschöpft habe, weshalb er zum Verkaufe der Papiere aenöthigt sei. Der Wechsler theilte jedoch den in ihm rege gewordenen Verdacht der Behörde mit, worauf die Arretiruug deS angeblichen Getreidehändlers erfolgte. - Nachdem in Folge dieser vom Bürger, meisteramte an das Untersuchungsgericht Marburg abgetretenen Mitteilung von diesem um die Ein-lieferung des I. H. ersucht wurde, langte am 9. Juli von Kanischa die Anzeige ein, daß sich I. H. durch einen selbst beigebrachten Stich in die Brust verletzt habe und daher nicht transportabel sei. - Inzwischen hatte sich der Beschädigte selbst nach Kanischa begeben und dort nicht nur ^ die ihm entwendeten, dem I. H. von der Behörde ! abgenommenen Obligationen vorgefunden, sondern ^ vom letzteren, - der angab, die Werthpapiere von einem gewissen M. St. zur Verwerthung erhalten zu haben, - auch die Mittheilung erhalten, daß außer eines von P. I. vermißten Hemdes auch noch ein zweites gestohlen worden sei. Gleich nach dem Einlangen der ersten An-zeige aus Kanischa wurde der vermuthete Diebs-genösse M. St., - 21 Jahre alt, lediger Schuster, bei seiner Mutter, einer Taglöhnerin, in der Kärnt-nervorstadt zu Marburg wohnhaft und bereits wegen Diebstahls mit Monatlichem schweren Kerker abgestraft, - festgenommen und bei demselben eine Hausdurchsuchung vorgekehrt, wobei er jedoch sowie bei seiner späteren Vernehmung jede Wissenschaft vom Diebstahle in Abrede stellte und seine Anwesenheit in der Nähe de» Tlmwrtes dadurch rechtfertigen suchte, daß er an dieser srequenten Passage seine Geliebte erwartet habe, bei welcher Behauptung er auch heute blieb. Mittlerweile war I. H. von seiner Wunde genesen und wurde an das Untersuchungsgericht Marburg eingeliefert, woselbst er sich wegen der Ueberlommungsart der Papiere dahin verteidigte, daß er sich am Montage nach dem Diebstahle behnss einer Geschäftsreise auf den Bahnhof be-geben und daselbst den ihm bekannten M. St. getroffen habe, welcher ihm ein in einem Sacke befindliches Päckchen mit dem Ersuchen übergeben habe, die darin verwahrten Papiere zu verwer- ... .. ' ^ ^ ""I_____ " 1 > ' - " > »'i l.! troffen wurden, um auf die Spur des Flüchtigen e!zu kommen. t Die Gesammtfrequenz am hiesigen Obergym-ll nasium beziffert sich am Anfange des laufenden I- Schuljahres auf 275 Schüler, was gegen das S vorige Schuljahr eine Zunahme von zwei Schü-e lern beträgt, obwohl sich für die erste Classe nur k 52 Schüler meldeten (voriges Jahr gab es 75 i ^ Primaner). Der stärkste Jahrgang ist Heuer die ) zweite Classe, welche 68 Schüler zählt und Ver-, anlassung zur Errichtung einer Paralellelasse gab, r weshalb der suppl. Professor Herr Adam ans r hiesige Gymnasium berufen wurde. v. (Schlußverhandlung am 8. October ^ 1862 bei dem Gerichtshofe in Cilli wider ^ I. H. und M. St. wegen des Verbrechens ^ deS Diebstahls, vor einem Fünfrichter-^ Kollegium.) Am 6. Juli d. I. Nachmittags wurden dem Privaten P. I. aus dessen versperr-^ ter Wohnung im Burggebäude zu Marburg nach i i Erbrechuna der Zimmerthüre und Eröffnung ^ des Schubladkastens mittelst eines Nachschlüssels -! Staats- und öffentliche Creditspapiere im Cours-werthe von nahezu 3000 fl. entwendet. Dieser Diebstahl - am hellen Tage, an einem Sonntage !und noch dazu in einem von vielen Parteien > bewohnten Hause verübt, - erregte nicht nur allgemeine Sensation, sondern auch gerechtes Bedau- > lern, weil durch besagtes Verbrechen einem altge-i dienten Beamten die sauer erworbenen Sparpfen-nige entrissen wurden. - Obwohl man Anfangs auf Niemanden einen bestimmten Verdacht werfen! tonnte, indem selbst der Beschädigte sich vergebens in Muthmaßnngen erschöpfte, so war man doch darüber einig, daß der Dieb der intelligenteren Classe angehören müsse, weil ein anderer die Obligationen wohl kanm gekannt nnd ste auch nicht zu ver-wcrthen vermocht hätte, welche Ansicht weitere dadurch gerechtfertigt erschien, weil der Thäter einen ^lationalanlehens Snbseriptionsbogen, in welchen die Werthpapiere eingewickelt waren, zurück-j liest und die Wertlosigkeit der Hülle auf den' ersten Blick erkannt haben mußte. Sowohl der Beschädigte, als auch das Gericht unterließen nichts, um des raffinirteu Jndn-! strieritters habhast zu werden und schon am zweiten Tage nach dem Diebstahle langte von der Stadt-!» hauptmannschaftGroßkanischadietelegraphischeNach- , riebt an das Bürgermeisteramt Marburg ein, daß ! man daselbst einen Menschen festgenommen, der sich ! Art zwar sehr günstig sind, daß es aber - Gott sei Dank - bis dato an Individuen fehlt, welche von dieser natürlichen Begünstigung irgend welchen Gebrauch zu machen gewillt wären - und daß man überhaupt nirgends so sicher ist, wie in -Sulzbach. Ungemein wohlthuend ist es für den Reisen-den, wenn er von Sulzbach dem Ursprünge der Sann zueilend aus der Enge der Bergschlucht heraustritt und das romantisch-schöne Logarthal^ sich vor ihm ausbreitet. Der lachende Friede dieses Wiesenthals bildet zu der Felsenromantik der! himmelanstrebenden Bergesriesen, - welche seine Umfriedung bilden, - einen das Gemüth mächtig ^ anregenden Contrast. Den Hintergrund dieses Thales bildet die scharsgezackte, unzugängliche Oistriza (von ostro, schars), 7426' hoch, eme Felsenwand, mächtig genug, um dieses Thal gegen die ganze Welt zu verschallen, denn nur die Gemje und das Echo ist zu Hause in jenen Fel! sen. Hier möchte man sich Hütten bauen, hier möchte man Logar, - so heißt der Bauer, dem das Thal gehört - sein, wenn man nicht „man" wäre. Und wahrlich! es ist nicht schlecht hier! zu sein. Bor bösen Nachbarn ist man geschützt; denn nebst einigen Kohlenbrennern und den eigenen Unterthanen Logars, seinen in Hütten angefiedelten Knechten, gibt es in diesem Thale nur noch ein Gasthaus, wo Reisende einkehren und welches sogar ein Gedenkbuch hat und dem Bauer Pleßnig, welchen der rückwärtige Theil des Tha-les gehört, eigentlmmlich ist. Diese Großbauern besitzen meist über Tausend Joch Grund und befinden sich bei ihrkM Käse recht wohl. Uns mun-dete derselbe mit Haferbrod vortrefflich, ebenso der Honig, den wir hier bekamen. Nachdem wir die Bauernhöfe Logar und Pleßnig passirt hatten (der Durchmesser dieser Hose beträgt zusammen gegen zwei Stunden Wegs), - schritten wir mannhaft auf den „Wasserfall" los. Je mehr man sich ihm nähert, desto mehr ändert sich der Charakter der Landschaft. Die Sann hat sich unter die Erde zurückgezogen - sie fließt beiläufig eine Wegstunde unterirdisch - und wir wandern auf einem wild zeriffenen Flußbett ohne Wasser, welches nur zur Zeit des Schnee-und Hochwassers, wo die unterirdischen Abzugscanale nicht ausreichen, mit Wasser gefüllt ist. Damit ist aber auch der Gegend der triste Cha-rakter der Wildniß aufgedrückt, der nichts mehr an sich hat von der sanften Romantik des Logar-thales. Es ist ein Stück Karst. Baumleichen liegen zwischen Felsenklippen herum; es ist niemand da, der sie holte. Unvergeßlich bleibt mir das Felsenamphitheater, in dessen Hintergrunde der berühmte Schleierfall der Sann aus den Felsenwänden der Rioka uns entgegenschimmert. Fünffach wiederholt daS Echo dieser Wild-niß die menschliche Stimme oder dm stärkeren Büchsenknoll und der Donner eines Gewitters in dieser Gegend müßte von majestätischer Wirkung sein. - Wir schritten immer höher steigend auf den Wasserfall los. Die Sann wird wieder sichtbar, sie entsteigt dem Kalkschotter des Flußbettes. Ein penetranter Fischgeruch verbreitet sich um die Stelle, wo sie unter der Erde verschwindet; diese Stelle muß mit zahllosen Fischleichen bedeckt sein. Je näher man zum Wasserfall kommt, desto größer ist der Schwall des Wassers. Endlich stehen wir vor der Felswand, von welcher aus imposanter Höhe ein mächtiger in Nebelstaub auf-gelöster Wasservorhang, einem riesigen Schleier vergleichbar, herabfällt. Für einen Moment ist die Sann in eine stürzende Wolke verwandelt. Es ist kein Niagara, aber einer der schönsten SchleierfMe und des Besuches der Touristen im hohen Grade Werth. Lange, lange kann man das Bild dieses durchsichtigen Waflervorhanges anschauen, bevor man sich an seinem Anblick sättigt. Wenn vollends der Sonnenstrahl auf diesen Vorhang seinen Regenbogen hinwirft, so soll der Eindruck ein unvergleichlicher sein. UnS war die Gelegenheit nicht gegönnt, diesen erHabe-nen Eindruck zu fühlen. Wir schieden von der Snlzbacher Schluchten-und Alpenwelt voll der besten Eindrücke, die wir in diesen Erinnerungen wiederHolm und denen wir nur noch den allgemeinen Satz hinzufügen: Wer die Sulzbacher Alpen nicht besucht hat, der besuche sie! - then, was er auch gethan habe und hiebei auf die angegebene Art festgenommen worden sei. Diese Angabe hielt Z. H. auch noch bei der heutigen Schlußverhandlung fest. I. H. - seiner Angabe nach aus Pettau gebürtig, 26 Jahre alt, gewesener Handlungs-eommis und im Begriffe sich in Cilli zu etabli-reu, wegen Betruges bereits mit Zmonatlichem Arreste und wegen Wuchers mit 60 fl. abgestraft, -ist ein kleiner, schmächtiger und hektischer Mensch, den auch bei der Schlnßverhandlung seine in sei-nem ganzen Benehmen sich kundaebende Frechheit nicht verläßt und der trotz der bestimmten Aus-sagen der Zeugen, ihn zur Zeit des Diebstahls in der Nähe des ThatorteS, ja selbst im betreffen-den Hause gesehen zu haben. - mit wirklich sel-tener Unverschämtheit seine That läugnete. wobei er bei ftiner Behauptung blieb, daß er die Papiere von dem des Lesens und Schreibens gar nicht kundigen M. M., - der ihm übrigens als ein dem fremden Eigenthume gefährliches Individuum bekannt war, - lediglich zur Verwechslung erhal-ten habe, ohne zu ahnen, daß selbe dem P. I. gestohlen worden seien. Zur größeren Bezeichnung oes schurkischen, schändlichen Charakters oes I. H. möge dienen, daß sich derselbe kurz nach dem Diebstahle im Gasthause an den Beschädigten P. I. herandrängte und denselben seiner vollen Theilnahme versicherte, wobei er natürlich zu er-fahren suchte, auf wen der Verdacht geworfen und welche Schritte zur Habhaftwc^dung des Thä.crs eingeleitet worden seien. Das offene Lügengewebe, mit welchem sich I. H. umgab, legte der Vertreter der Staatsbehörde in einem wahrhaft trefflichen Vortrage bloß, in welchem er darthat, daß I. H. nur allein der Tliäter sein könne, obschon anzunelinien sei, er liabe bei Verübnng des Diebstalils einen Helfer in der Person des M. St. gehabt. - Der Vertreter der Staatsbehörde beantragte t?insichtlick des Hanptangeklagten I. H. dessen Verurtheilung zu 6jährigem schweren Kerker, während er hinsichtlich des M. St. mit Hinblick auf die lügenhaften Angaben des I. H^ und bei dem Umstände, als die Anwesenheit des ersteren am Thatorte dnrch die Aussagen seiner Geliebten theilweise gerechtfertigt erschien, - den Antrag zur Freisprechung wegen Mangels rechtlicher Beweismittel stellte. -Sämmtliche bei der Schlußverhandlung Anwesenden waren im hohen Grade über die seltene Frechheit des I. H. entrüstet, welcher auf die Frage des Vorsitzenden, ob er die vom Beschädigten angesprochenen Auslagen vergüten wolle, mit emi« nenter Frechheit antwortete: „er bezahle nichts, P. I. möge froh sein, die Papiere zurückerhalten zu haben." - Selbst der Vertheidiger des Angeklagten war so sehr von der Schuld und moralischen Verworfenheit seines Clienten überzeugt, daß er zu dessen Gunsten nichts vorbringen zu können erklärte und den Angeklagten aufforderte, zum Geständnisse zn schreiten. Der Vertheidiger des M. St. plaidirte für dessen völlige Lossprechuug, worauf sich der Gerichtshof zur halbstündigen Berathung zurückzog und sodann das Urtheil verkündete: I. H. sei des an P. I. verübten Diebstahls als Thäter schuldig und werde nebst den sonstigen Folgen zu 7jährigem schweren Kerker verurtheilt, - M. St. aber wegen Unzulänglichkeit der Beweismittel freigesprochen. Z. H. hat gegen dieses Erkenntniß die Berufung angemeldet, M. St. aber darauf verzichtet und sich für seine Freisprechung bedankt. 8. O L. St. Margarethe», 11. Octob. Die häufigen, donnernden Pöllerschüfse verkünden durch unsere fteundlichen Windisch-Büheln die Weinlese, welche Heuer nicht nur hinsichtlich der Quantität, sondern auch betreff der Qualität eine aesegnete genannt werden muß. ES ist zu hoffen, daß bei dem niederen Preise deS WeiNmosteS (40—50 Gulden pr. Startin) auch der Unbemittelte in die Lage kommen werde, sich ein Gläschen vergönnen zu können, was bei dem enormen Preise des vorjährigen Weines nicht möglich »var. Je süßer die Mienen der Wein-gartbesitzer aussehen, desto saurer sind jene der Weinspeeulanten, welche auf ihr großes Lager der vorjährigen Weinfechsnng Hinblicken, welche durch die günstigen Verhältniffe des heurigen Jahres im Preise bedeutend zurückgegangen ist. Uebri-aens würde es komisch klingen, in einem Anfalle hyperbolischer Philantropie die Weinspecu-lauten etwa bedauern zu wollen, denn diese werden sich die Wohlfeilheit des Henrigen WeineS gewiß in hol)em Grade zu Nutzen machen. - Die Ruhr scheint sich nunmehr von St. Jakob in unsere Gegend einschleichen zu wollen und hat bereits einige Opfer gefordert, während mehrere Kranke bedenklich an derselben laboriren. - L. Hohenmauthen, 11. Oetober. Am 10. v. M. brach des Nachts um 11 Uhr beim Fleischer I. W. Feuer aus, welches mehrere Ge-bäude sowie die Getreidevorräthe einäscherte. Der Brand soll dnrch Unvorsichtigkeit entstanden sein, während am 14. desselben Monats in einem dem obigen nahegelegenen Hause Feuer entstand, welches wahrscheinlicher Weise durch eine rnchlose Hand angelegt, jedoch noch im Keime erstickt wurde. Am 8. d. M. Abends 6 Uhr brannte die Stallung oes Simon Lc.unger sowie das Schul-wirthschaftsgebände ab, wobei große Gefahr für den ganzen oberen Tl^eil des Marktes vorhanden war, da die unbrauchbar gewordene Wasserspritze nicht mehr verwendet werden tonnte. In dieser großen Roth eilten uns die lvackeren ^^.Italirenber-l^er Hilfe, ivelchen wir, sowie den beim Löschen des Feuers gleichfalls thätigen Herrn Ingenieuren der Kärntner Eisenbalin zu innigstem Danke verpflichtet sind. Die Herrn Gensd'armen Führer und Hofer verdienen rühmlichste Erwälinnng. -Das Feuer scheint angelegt worden ^u sein, was auch bei dsm um l)alb 5 Ulzr Äiorgens des darauffolgenden Tages erfolgten Brande einer liölzernen" Hütte vermutl)et werden muß. - Jeden-^ falls mahnen die so kurz nach einander in einer ^und derselben Ortschaft vorgekommenen Feuers-! brünste zu großer Vorsicht nnd Wachsamkeit, damit man dem Uebeltlmter auf die Spur komme. Marburg, lk October. Unsere Stadt ist nun wieder mit einem Institute bereichert worden, nämlich mit einer Gremial-Handelsschule. deren Eröffnung am verflossenen Sonntage stattfand. Herr Küster, der Obervorsteher des hiesigen Handelstandes, hielt eine kurze Ansprache, in welcher er die Wichtig-keit und Bedeutung dieser Anstalt hervorhob, worauf die Herren An fr echt ider Leiter des Institutes), Krenner und Krieger, sowie der Katechet perr Fleck Worte der Aufmunterung an die Schüler richteten. Besonders den Herrn Küster und Delago, nicht minder aber den übrigen Herren Handelsleuten ist das Zustandekommen der Anstalt zu verdanken, in welcher, obgleich nur der erste Jat,rgang eröffnet wurde, bereits 30 Lehrlinge der hiesigen Handelshäuser als Schüler eingeschrieben sind. -ek. Der gewöhnlich Samstag nach Lucas in Marburg stattfindende Jahr- und Viehmarkt wird heuer bei dem Umstände, als St. Lucas auf den kommenden Samstag den 18. d. M. fällt, - am selben Tage, - der Biehmartt jedoch den Zag zuvor, am 17. October d. Z. abgehal- ten werden. Wie bereits gemeldet, wurde für die hier so schändlich bestohlene bosnische Familie von einem edlen Menschmfteunde im Wege der Sammlung milder Beiträge die Summe von 60 fl. öst. W. erzielt und dem Magistrate Warasdin zur AuSfolgung an die auf der Heimreise befindlichen Beftohlenen gesendet; - vor einigen Tagen langte die Bestätigung über den richtigen Empfang mit dem Ausdrucke des wärmsten Dankes an alle Jene, welche sich an diesem menschenfreundlichen Acte betheiligt haben - hier an. Am 11. d. M. zwischen 7 — 8 Uhr Abends ist in dem Wirthschaftsgebände der Witwe Elisabeth Habith zn Tresternitz ans bisher nicht ermittelte Weise Feuer ausgebrochen nnd legte selbes nebst dem Wohngebäude, sowie die dem Gur-ker Almcapitel gehörige Winzerei sammt Stal-lung in Asche. - Bei der Löschung des BrandeS hat sich ganz besonders Hr. Griesmann, Polier bei der Kärntner Eisenbahn, durch seine umsichtige Leitung der Löschanstalten ausgezeichnet, welcher bald nach dem lZntstehen des Brandes mit einer größeren Anzahl seiner Leute von jenseits der Drau an der Brandstätte erschienen ist. Warum waren die Marburger Wasserspritzen nicht am Platze des Unglücks? Wie wir liören, wnrde das Feuer lner ciUerdings mittelst Glockenschlag signa-lisirt, welches Zeichen jedoch sogleich eingestellt wurde, tveil daö Feuer außerhalb des Rayons, welcher der Stadt zur Hilfeleistung bei Feuersbrünsten gezogen zu sein scheint -die Verheerung anrichtete. Es mag ein solcher Fürgang, vom Rechtsstandpunete aus betrachtet, allerdings ein gatu richtiger sein, wir aber kennen bei einem solchen Unglücke keinen anderen Stand-pmiet, als den der Menschlichkeit, welche uns gebietet, unserem Nächsten in solchen Momenten un-bedingt Hilfe zu leisten, wornach wir die Theil-nahmslosigkeit, deren sich die Beschädigten bei uns Marburgern leider zn erfteuen hatten, - ohne Wolters verdammen müssen und dies nm so mehr, als die Brandstätte von der Stadt Marburg nicht mel)r als eine gute Stunde entfernt ist. -Die weiter entfernten Zellnitzer haben sich diesfalls besser ausgezeichnet als wir. denn selbe sind mit Feuer Löschrequisiten herbeigeeilt nnd haben zur Löschung sehr viel beigetragen. - Warnm sind die Wasserspritzen von GamS, das kaum eine halbe Stunde vom '^rte der Feuersbrnnst gelegen ist. gar nicht, oder wenigstens bis halb 11 llhr Nachts nicht zu Hilfe gekommen? Wir können eine solche Nachläßigkeit am allerwenigsten begreifen. da nns der Herr Gemeindevorftand als ein nicht nur energischer, sondern auch als ein vom Gefühle für das ^Ulgemeine Wohl durchdrnngener und aufopfernder!i!)!ann bekl'ilnt ist und müssen dalier nur annehnien, daß er znr Zeit des Un-glilcks in Galns gar nicht gegenwärtig war, was nach den uns 'Zugekommenen Nachrichten auch der Fall geweseil sein soll. Fiir solche kritische Momente wünschen wir denl Herrn Gemeindevosteher von Gams sür den Fall seiner Verhinderung einen Substituten, der die Sachlage zu erfassen versteltt. -n- Am vergangenen Sonntage zwischen 7 — 12 Uhr Abends wurden dem Bräner K. U. uud dem Binder !)!. St. - beide im Bräuhause des Herrn Thomas Götz in der Grazervorstadt bedienstet - während ihrer Abwesenheit aus dem im unverschlossenen Zimmer stehenden unversperr-ten Kasten, Kleider im Wertlie von 65 fl. entwendet. - Der Thäter ist unbekannt. (Erheiterndes. * Das Zcu.^inn eines Dlelistlnüdche». wie es wlrklich lion Iemtindeil ailSgesteNt wurde, lauter folgendermtUsen: „Anna Clementine Aurelie. getiiirtlg aus Tanzhausen, hat ein Jahr — iveniger l» Monate — tiei mir in Dienst gestanden und sich in dieser Zeit fleißig — an der Hau», thürc — genltgsam — in der Arbeit — sorgsam — für fich selbst — geschwind — im Ausreden — freund __ gegen Mannspersonen — tren — ihren öielihabern — und ehrlich — wenn Alles verschlossen war — t>ezeigt." * Ein Student erhielt von seinem Bater folgenden Brief »ugeschlckt . „Mein lieber Salin! Ich schreilie D:r, um Dir einige neue Oorken ju senden, welche Deine Mutter gestrickt hat, indem sie sie von meinen Strünwfen abtrennte. Deine Mutter schickt Dir liier uvanzig Thaler ohne mein Porwifsekt und weil ich fürchte, ^n würdest feinen gescheiten Gebrauch davon machen, habe ich die Hälfte davon behalten und schicke Dir nur zehn Thaler. Deine Mutter und ich sind ganz wol)l, ausgenommen daß Deine Schwester die Rötheln hat. Hoffentlich wirst Dil meiner iSrziehung und meinen Lehren Ehre mache» und we»ul Du dies nicht thust, so bist !Dll ein Esel nnd ich und Deine Mutter bleiben Deine ziirtlichen Eltern." * Ein lierilchtigter Strasseiiräuber in England wilrde eingefangen und da bereits friiher der Anfülirer einer ande-ren Bande festgenommen war, wurden beide confrontirt. Der Richter fragte letzteren: Gehört dieser Kerl auch zu Eurer Bande? „Ja," antwortete der Befragte, „aber so viel ich weiß, war er nnr Ehrenmitglied." Briefkasten der Redaction. I. M. P. in L. Genaue Adresse bekannt geben. — Beiträge erwünscht. S'. in Laibach. Warum schweigen Sie? AMekominene in Marburg. Bom 9. bis 13. Oct^'ber. „Erzherzog Johann." Die Herren: Kellner, Kaufmaun v. Wien. Steiner. Studir. v. Pettau. Tillier, Kellner v. Wien. Berustel, Privat v. PulSgau. Dr. Minkelfeld, Advok. v. Neustadtl. Pak, Priv. v. Graz. Dr. v. MathieS, Advok. v. Villach. Peraffo, Handelsmann v. Villnch. C. Denike, GutSbefitztt^^^ranichS^^ Schöni^er, k. t. BezirkSamtSactnar v. Kürstenfeld. Schweis« hofer, Maurer v. Graz. ^ „Stadt Wien." Die Herren: Sierzil, Handelsagent v. Triest. Rekola. Bauunternehmer v. Pilsen. Reuter, Hütten-! Adjunct v. Aflenz. Mettel v. Triest. „Zum schwarzen Adler." Die Herren: Kokol, Lehrer v. StndeniP. Schreithoffer, akademischer Maler v. Graz. Kerk, Ingenieur v. Graz. Lopitsch, Lel)rer v. Weih. SchibbS, Holzhändler v. Wolfsberg. Rohleder, Maschinist v. Cilli. Koschell, Handelsmann v. Cilli. Oblak, Beamter v. Pest. ^ „Stadt Meran." Die Herren: Th. Skoff, Photograph ! v. Graz. Gnndel, Privat v. Mürzzuschlag. BudziliSky, k. k. Oberlieutenant v. Venedig. Samegin, Kfm. v. Moskau. Prohilitz, Privat v. Wien. Gottward, Kfm. v. Wien. Spitz-> kurl, Handelsmann von Wien.__ Rr. 3199 oiv. di - t (198 aur freiwilligen öffcutlidjen ÜJerftcigerung bei* ben öljeleuten £errn >}tyilipp unb grau $l)ilippinc Wraulaf in (lifli gehörigen, in ®t. ficonl^arb gelegenen fltenlitöt Urb. 9lr. 14 ad ©iiteuljöag. 3Joni f. f. !öe$irf&amte 2t. üeonljarb aU Script luirb l)iemit befannt gemalt: Ge fei über 9fnfud;en be* §errn $l)ilipp Wraölnf, f. f. Notare in (Si(li unb beffen ß^e« nattin ftrau VWttPPiwc ÜKrnolnf, de praes. 25. September I. 3. 3. 8199 civ. in bie freiwillige öffentliche tefteigeriuirt ber benfelben eigeiitfjümlidjcn, im durfte 6t. iieon» Ijnrb gelegenen Dtenlität Urb. Är. 14. ad öuteitfyann, beftel)Ciib: 1. 9lu$ bem äöoljuljaufe 9tr. 22 im Warftc 6t. Öconl^nrb, fmnmt be» bamit jufam-meuljäiigeiiben ©ruiiM&cilen, ©auparcelle 9lr. 46, im ftlärfjeumnfie pr. 489.8 rj<Älft. ©artenpnrccne 9lr. 269 im ftlädjctunnfie pr. 76.8 □•Älft. v©iefe, Unreelle 9?r. 270 im ftlädjenmnfee pr. 6 3od) 487.1 □•Älft. Wrfer, Unreellen 9tr. 271, 272 n. 273 im ftlädjenmafic pr. 4 Sod) 948.3 □•Älft., jiifnmmen im ftläctjenmatic pr. 11 3od) 402 i_| Älft., iin Muflruf&preife pr. 8000 fl. oft. 28. 2. SM bem fogcnnnuten ftrieb()of$acfer, Kartelle 9fr. 254a, im ©efammtflndjenmnfic pr. 2 3odj 149Ü.2 □•Älft., gunj im 9lu*ruf*prcife pr. 590 fl. oft. ©. ober in brei Mtjjeilungeu, al*: a) itt ber bie Inugfteu Wffinge entyilteubcn Mitteilung im beiläufigen $[ä$en> majjc pr. 1 3od) 250 □*Älft. im 9t»iruf6prcife pr. 250 fl. oft. ©. b) in ber an biefe langen ^iffinge auftofieuben, unter bem ftriebbofe ^eleßencu Wülfte im beiläufigen ^lädjemnape pr. 1423 □•Älft. im 9lu#ruf*preife pr. 170 fi. oft. SM. c) unb in ber ^weiten ftilfte im beiläufigen ftlädjenmafce pr. 1428 □•Älft. im Wu$ruf$prcife pr. 170 fl. oft. B. 8. 9(u$ bem fogeiiainiteit £|dn'ettpiffiuge Unreelle Kr. 424 im glärfKiima&e pr. 888 □■Älft. im 9lii$ruf#preife pr. 80 fl. oft. 8®. 4. S(u# bem fogeiiannteu Aeicfje, beftefyeub auö ber Ulrfcrpareellc 9fr. 73 im ftläebcnmane pr. 969.8 □ Älft. unb ber Wfferpnrcelle 91 r. .'»37 im ftlädjenmafic pr. 965.5 □•Älft. bann ber ffliiefe, Unreell. 9tr. 74a u. 74b im ftläd)cumafre pr. 3 Ood) 970.5 □•Älft. oou mcldjer SBiefe jebod) ein $f)cil in tiefer umgeftnltet ift, fo bafc bic Weefer ^arecll. 9fr. 73 unb 537 mit cinnttber oerbuuben einen Mcfer im bciläufiflcn ftlädienma&e pr. 1 3otf) 1305 □•Älufter berjeit bilbeti unb bnljcr nur nod) bei 3 Jod) ©iefengrutib üorljattben ift; — jufammeu im ftlndjenmnfte pr. 4 3od) 1305.8 □•Älft., im sÄu6-ruffcpreife pr. 1290 fi. oft S®. — nad> ben Dargelegten ftcilbietungäbebingungen, roeldje l;icrgerirf)t* eingcfe&en werben fön-neu, gewilligt unb beren ©oriuilime auf ben 22» 45cfpber I* 3» 93ormittag$ oou 9 bi* 12 ttl;r unb 9fndjmittag& ^on 3 bi* 6 Uhr beftimmt loorben. — werben baber ju biefer ftcilbictuug, meld)c mit bem Sfrfjrettpiffinge begonnen unb mit bem fogenauii-teil Seitfje, ber entweber gnnj ober in ber Wrt feilgeboten wirb, baf? ber 2lefer in jwei i^eile, jeber üon circa 1452.5 Q-Älft. im WuSrufiipreife ä pr. 170 fl. oft. 9K.; bic Sßiefe mit &em bic^fcitfr beö (Kraben* befinblidjeu, nn ben 9lcfer nnftoffenben $lntljeile im beiläufigen ^Indjenninfte pr. 1070 □•Älft. im WnflrufSpreife pr. 200 ff. oft.©, unb mit betu jcnfeit* bee Oknbeu^ befiublidjcn, unter bem fogenonnten dalnürietiberge gele-geuen Stntljeile im beiläufigen ftliidjeumiiBe pr. 1370 U'-Älft., im torufspreife pr. 300 fl. oft. S. unb mit bem an bic 3elnuui ^ollnf'fdjc unb Äitrl ^ptjiji'fdje ®siefe nngren-jeuben 9lutl)eile im beiläufigen §[äd)cnmaf?e in*. 1 Sodi 760 [_J-MIft. -nr ^erfteigerung fommt; — fobonn mit bem il^riebljof&ncfcr und) ben bejeidjneten llutcriibtbcilungen bergeitalt fortgefe[U loirb, bnp luenn bie Unteriibtljeilungen beö 2eid)e# imb bc? ^rseb-^ofnefer? an ©uiun gebradjt morbeu finb, erft ber ganje 3cid) uub ber gan^e ^riebljof-aefer tieuerbing? um bie 2nntmc ber für bic einzelnen Unterabtbeilnngeu bcrfelben erziel' ten ?D?eiftbotöbeträgc mii?gcnifen imb bem Weiftbietenben ^ugcfdilngen wer^n mtrb, fomit bie llnterabtljeilungen nur bann bcn einzelnen ßriteljern gugejdjlagen locrbcii, lucmi für i^en gati3Cii Seid) unb bett ganzen ftriebbofourter ein bic einzelnen Beträge errcidienber ®iciftbot ttit^t erhielt loerben loüvbe; - alle jtaufluftige mit bem ^cöeuten oorgelaben, bafi jeber Cicitant auf ba? ^out, loclc^cu jnleUt fammt ben ön.^11 geliorigeti, oornc be\eid)-neteu ©runbftiiefcn berart feilgeboten wirb, baf? betu (Srftcuer bcrfclben Da? JKerbt aufteilt, foldjes fnmmt bcit 9lbtljeilungeu sub 2, 3 unb 4 um bie oiuuine oder SOieiftbote ja-fnmmcn }ii übernehmen, baljcr in biefein ftnlle bie gan^e Realität Urb. s)ir. 14 ad ©utenhoag, uni bie «limine biefer fümmtiidien 9)ieiftbote ausgerufen uub Dem nilfälligcn Weiftbiete'r jngffd)lti;]cn rnerben miirbe. — ein ^abium 0011 (Siutanfcnb Bulben, auf bic übrigen Wnuibtfjoiie aber 20w/(l t>c? 5lu^riif^preifeti ui Rauben ber 2icitntion8-(£ommiifion oor ber Üieitation jii erlegen, i>er (irfteber beJ $>aufeö fantmt @runbftiicfcn sub ^(btljei-fuiifj 1 aber auf #bred)uung be^ ©»eiftboteö bae auf ber JRcnlität Urb. 9ir. 14 ad ©11-tenfjöag für ^erru Johann ßblcn oou Ärafebcrger intnbulirte C-apital pr. 4000 fl. <£.5W. ober 4200 fl. oft. ffi. tiadj 3:i^alt ber bicÄfälligeu ^cöiilburfunbe, fammt beffen 5% ierjiufuug Pom örftebungetage, — unb ba« fftr bc; 33erfaufer Philipp Wrnolaf, nl« Wotar in CSilli, intnbulirte (£autioudcapital pr. 2100 fl. oft. *28. betart Bnt^lung^' pcrfpredjcn ^it übernehmen ^abe, ba§ biefee ttautionftcapitnl burifj brei ^aljre barauf liegen bleibe, mit 5% (jnlbiäljrifl nad)[)inein oerjinft unb erft und) Ablauf biefer 3cit aiiöbc^iblt merbe. ?ie öerföufer beljalten fieb bie SHatification be? l'ieitation^aete?, meldie und) ganjlit^er ^Becnbigung befifelbcn fogleidj erfolgt, oor uub oerpffidjten fld), bic etroa erfor-berlidje (?runb^rftiiffimg#gene(jinigiing binnen }toei 3a^reit auf eigene Äoftcn ^u erroirfen. f. ?*eyrf&amt £t. l'eonbarb al& Beritt nm 25. September 1362. -----j 1 -------------------— ~ ■ ■ ——■—■ ——-——— Kin junger Maiin, von solidem Aeusseren, Sohn eines Kaufmannes in Kärnten, der mit der Spedition vollkommen vertraut, auch der Buchführung und Correspondenz nicht fremd ist, das nothign italienisch spricht, wünscht zu seiner weiteren Ausbildung unter bescheidenen Bedingungen placirt zu werden. — Geneigte Zuschriften erbittet man sich unter der Chiffre K. R. post re*t. Martuir^. 189) _ ^en p, V. Mitgliedern deS Marburger Lese- und GeselligkeitS-ÄeeeineÄ wird zur gefällige»» Darnachachtung angezeigt: 1. Das biSl)er als Lesezimmer benühte Locale im Eaffeehänse deS Herrn Götz wird am 20. d. M. geschloffen. 2. Noch im Laufe dieses Monates, an einem später bekannt zu gebenden Tage, wird das neue VereinSloeale im Hanse deS Herrn BränmeisterS Götz in der Grazervor« stadt Nr. 3, eröffnet werden. 3. Die ?. 1. Mitglieder werden ersucht, sämmtliche aus dem Vereine entlehnten Zeitungen und Schriftwerke znm Behnfe einer Revision nud der Uebertragung derselben nach dem neuen Locale — spätestens bis 19. d. M. in das bisherige Lesezimmer zurück-zustellen. 4. Pom 1. November d. I. an wird das Entlehnen der Zeitschriften derart geregelt sein, daß die Mitglieder des Vereines nach einenl ailf die Dauer je eines Quartales durch Verlosung zu bestimmenden TuruuS und nnr gegen Vorweisniig eines zur Eiuzeichnung der entlehnten Drllckschriften vorbereiteten Eontroll-BogenS, diese entweder im Vereiuslocale persönlich in Empfang nehmen oder von dort abholen lassen, oder aber gegen ein monatliches Honorar von zwanzig Kreuzer« durch den hiezu bestellten Eolpor« tenr ins HauS gebracht erhalten. 5. Die?. I. Mitglieder werden ersucht, allsogleich nach Eröffnnng des neuen LocaleS diejenigen Zeitschriften namhaft zn machen, auf deren Entlehnnng dieselben reflet' tiren. Die Verlosung der Namen zum Behufe der Raugirnug fiir daS erste Ouartal wird am 29. d. M. Abends nm 6 llhr im VereinSloeale vorgenommen werden. 6. Vor dem 1. November können die Zeitschriften den Mitgliedern nicht nach Hanse verabfolgt, sondern nnr im VereinSlocale selbst zur Verfügung gestellt werden. 7. BeitrittSerkläruugen neuer Mitglieder wolle« gefälligst im Comptoir des Herrn Jauschij;. oder nach Eröffuuug deS neueu VereinSlocaleS — in diesem abgegeben »Verden. Marburg, 15. ^^etolier 1862. IN.) Die Bereinsleitung. Marburger Ichmd- MI» Aaochiillillilis-Kiilkliiirr für Jedermann, auf das Gemeiujahr 1863. A Jahrgang. 'oß-Ouartferiilt-'.t, stcif gel'undcn, iint gutcil Schrnb-piipier durchschosseil, Preiö .>>> kr. ist soeben erschienen in ^tzNi)a!t: ^^andeöpationen aller österr. Kronländcr — Beweglichen Feste — ,"^instcrn?ße, Sonnen- nnd MondeS- — der Jal>reSrcgent die Sonne — JalMwitternng — Normatage — Festtage — Zeitrechnnng fiir das )alir 1863 — Monat-nnd Schreib-! .'i^aleuder Eintlieilnng für .^attioliteu nnd Protestanten — Bauernregeln nnd LoStage — ^ WitterungSregeln nach Knaner'S 10<)jäk?rlgcn Kalender — Genealogie des österreichischen .!iiaiserl)auseS — Genealogie der enropäiscljeu Regenteu — der Reichörath — Gesetze vom Reichsrath beratlien und von ^-r. Majestät allerhöchst sanctionirt — Stempel und Tazen-gebühr — Stempeltabelleu — Tabakverschleißtarif — das ueue österreichische Münz, nnd Geldwesen — ReductionStabellen von Lonv. Münze in öst. Wäl)rung — Interessen-Berechnungstabellen — Eisenbahn und deren Fahrpreise — Postwesen — Telegraphische Beförderungsgebühren — Umwandlungstabellen des Wiener Gewicht auf Zollgewicht uud umgekehrt — Auszug aus dem österreichischen Militiir-SchematisnulS — Hof- und Ge-richtsadvocaten und k. k. Notare für Steiermark — ausübende Aerjte und Doctoren ^,17 ^ Wegn'eiser nnd Freindenführer für Graz — Bothen und stellwageilfahrten von Graz nach allen Orten in Steiermark — Verzeichniß der Jahr- uud Viel,Märkte in Stciermark — Verzeichuiß der vorzüglichsten Messen und Jahrmärkte im Auslände — Verzeichnib der ZiehilnaStage der k. k. Lotten in Graz, Wien, Prag, Linz nnd Triest — vollkommen alphabetischer Heiligen-Kalender — Ileberficht der Behörden, Aemter und Anstalten der Stadt Marburg — (eine geschichtliche Beigabe Georg III. StobäuS von Palmbnrg, Fiirftbischof von Lavant 1584 — 1618.^ (197 inlkSK. ltasseehans in Zilagensurt Näheres im Matsch nigg ebendaselbst. Äuch stnd dort mehrere CaffeehauÄ-EiurichtuttgAstiieke, ein BillarV, 187) elegante Solarol-vampetZ u. f. w. billig zu verkaufe«.