Tit . • „i- o Vn 1 i £ ti i c Licejska K.nj Ljubij ana 80. Jahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage). Schriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel 25-67, 25-68, 25-69, Maribor, Kopališka ul. 6. Nr. 142 Dienstag, den 25. Juni 1940 Inseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung. Bezugspreis: Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.—, bei Zustellung Din 24.— lür das Ausland monatlich Din 35.—. Einzelnummer Din 1.50 und Din 2.—. Manuskripte werden nicht retourniert Bei Anfragen Rückporto beilegen. Poštnina plačana v gotovini. Preis Din T50 mm Italiens Ulaffenstillstandsbedingungen »or dem ministerrat in Bordeaux Botschafter Kennedy: „England vor der größten Belagerung der Weltgeschichte" Die geinöfeliofeiten im Wellen noch nicht eingestellt / Amnzöfische Kolonien beziehen Sonderstellung? / Amerika« «resse lob deutsches Vorgehen in Lomplegne / Irland ist beunruhigt / AeggpMche Regierung zurückgetreten Bordeaux, 24. Juni. (Avala) H a -_v a s berichtet: Heute um 8 Uhr morgens ist die französische Regierung unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten Lebrun zu einer Sitzung zusammengetreten, die zur Stunde noch dauert. (In dieser Sitzung befaßt sich die französische Regierung *nit den aus Rom eingetroffenen Waffenstillstandsbedingungen Italiens. Anm. der Red.) Berlin, 24. Juni. (Avala.) Der amerikanische Botschafter Kennedy hat nach dem Londoner Rundfunk eine Rede gehalten, in der er erklärte, England sei ®n Begriffe, die größte Belagerung der Weltgeschichte über sich ergehen zu lassen. Das amerikanische Rote Kreuz — so versicherte Kennedy — werde dabei vergehen, die bevorstehend«! Leiden der Engländer nach Möglichkeit zu lindem. Bordeaux, 24. Juni. (Avala) Havas berichtet: Heute um 8 Uhr 45 Minuten morgens machte der Innenminister Pom-mar et der Presse folgende Mitteilung: Bie Minister sind heute um 8 Uhr zusammengetreten, um die Waffenstillstandsvorschläge zu prüfen, die der französischen Abordnung in Rom unterbreitet wurden. Bie Sitzung wurde um 8.45 Uhr unterbrochen und wurde um 9.30 Uhr wieder fortgesetzt Rom, 24. Juni. (Avala) Der italienische Rundfunk gab heute morgens in el-ner United-Press-Meldung aus Ankara bekannt, daß die ägyptische Regie-run& zurückgetreten ist. Rom, 24. Juni. (Avala.) Der Londo-ner Rundfunk berichtet aus Beyruth, daß der Hohe Kommissar von Syrien, P u a u x den Beschluß des Oberkommandierenden der französischen Nahostarmee, General Mittelhauser, bekanntgegeben habe, die Ehre Frankreichs in Syrien weiter zu verteidigen. Er, der hohe Kommissar, stelle sich hinter diesen Aufruf des Generals Mittelhauser. Newyork, 24. Juni. (Avala). Ein Sonderbericht der »Newyork Tim es« aus London kommentiert ironisch und nicht wenig besorgt das englische Genie Kr die Erfindung von verkleinernden und beruhigenden Erklärungen über die bisherigen Kriegsrückschläge. England habe den Zusamenbruch Polens, Norwegens, Hollands, Belgiens und Frankreichs mitangesehen und selbst Jetzt, wo der Schlußakt bevorsteht, scheine man noch immer nicht mit der Möglichkeit zu rechnen, daß England selbst in die Tragödie hereingerissen werden könnte. Nach dem Zusammenbruch Norwegens sagte man in England: »Seht, wie viele Flugzeuge die Nazis verloren haben!« Die Eroberung Belgiens wurde mit der Bemerkung quit. Bert, Deutschland habe mit einem feindlichen Volk zu rechnen, das es nicht er. nähren könne und das zur schließlich«! Niederlage Deutschlands beitragen werde. Die Verschönerung des französischen Debakels sei ebenso unlogisch wie grotesk. Man gebe zu, die französische Niederlage sei jetzt restlos geworden, aber man könne sich in England jetzt wenigstens auf die eigene Verteidigung konzentrieren und brauche nicht mehr die britischen Kräfte zu zersplittern . . . i Berlin, 24. Juni. (Avala) Das Deutsche Nachrichtenbüro meidet: Auf Befehl des Führens wurden in Orleans weitgehende Maßnahmen zur Unterbringung der französischen Zivilflüchtlinge getroffen, die sich aus zahlreichen Teilen des Landes zurückgezogen haben. Der größte Teil der Flüchtlinge wird jedoch in Paris untergebracht werden, wo bereits die entsprechenden Maßnahmen im Gange sind. New York, 24. Juni. (Avala.) Die New Yorker Sonntagspresse beschreibt eingehendst das historische Ereignis von Compiegne, wobei das ritterliche Verhalten der deutschen Unterhändler herausgestrichen wird. Die tiefen, soldatischen Worte des Generalobersten von Keitel werden als ein bedeutsames Symbol für die künftigen französisch-deutschen Beziehungen gewertet . London, 24. Juni. (Avala). Reuter berichtet: De Valera hielt in Dublin eine Rede, in der er u. a. sagte: »Die geo. graphische Lage Irlands ist für Angriffsversuche aller Art günstig. Der jetzige Krieg hat eine unerwartete Wendung genommen. Die Gefahr ist statt vermindert nun vergrößert worde. Irland hat jedoch genügend Zeit, sich für die Verteidigung des Landes vorzubereiten.« London, 24. Juni. (Avala.) Der englische Rundfunk meldet: In arabischer Sprache laufen aus Tunis, aus Senegal, Djibouti aber auch aus Schanghai und Mexico bei der französischen Regierung in Bordeaux Sympathiekundgebungen ein mit der Aufforderung, die französischen Truppen mögen den Kampf fortsetzen. Die englische Regierung — so heißt es weiter — sei bereit, jedes finanzielle Opfer zu bringen, um Frankreich zum Siege zu verhelfen. Anschließend daran wurde jener Passus der Churchill-Rede wiedergegeben, in dem es heißt, daß der Sieg Englands das einzige Mittel sei, den von Rechtsruck In Bordeaux PIERRE LA VAL ALS MINISTER OHNE GESCHÄFTSBEREICH IN DIE REGIERUNG EINGETRETEN — ENGLANDS BOTSCHAFTER HAT BORDEAUX VERLASSEN Bordeaux, 24. Juni. Marschall P e-tain hat von allem Anfang darauf Wert gelegt, seine Regierung so weit als möglich nach rechts zu erweitern. Er ersuchte deshalb neuerdings Pierre Laval, er möge in die Regierung eintreten. Laval hat dem Brauchen Marechall Petains zu-gestimmf. In der gestrigen Sitzung des Ministerrates, die unter dem Vorsitz des Präsidenten Lebrun stattgefunden hatte, wurde Laval zum Minister ohne Geschäfts bereich ernannt. Als Vertreter der Rechtskreise ist auch der bisherige Bürgermeister von Bordeaux, Marquet, in die Regierung eingetreten. Bordeaux, 24. Juni. (Associated Press.) Der englische Botschafter Camp bell hat Bordeaux verlassen und sich an Bord eines englischen Zerstörers nach England begeben. Mit ihm ist auch der größte Teil der Botschaftsmitglieder abgereist. Der Botschafter hat der französischen Regierung amtlich mitgeteilt, daß er nach London abreise, um die englische Regierung über den Inhalt des deutschfranzösischen Waffenstillstandes zu unterrichten. Die rumänische Partei der Ration DIE EISERNE GARDE HAT SICH HINTER DEM KÖNIG GESTELLT. APPELL DES NACHFOLGERS CODREANUS. EIN Bukarest, 24. Juni. (Avala). Die Agentur Rador berichtet: Die mit so vielen Tugenden ausgestattete rumänische Nation hat ein Recht auf ihr Leben, sie muß aber mit eigenen Mitteln Existenz und Wohlstand sichern. Das alles kann nicht geschehen ohne organisierte Solidarität, ohne Disziplin und ohne Un-terordung der Interessen des Einzelnen gegenüber den Interessen des Kollektivs. Dem König gilt der Dank, daß er die Mission der Verwirklichung der nationalen Forderungen übernommen hat. Wir Rumänen gehen in geschlossenen Reihen als kompakte Masse hinter dem König einher und wollen in fester Entschlossenheit unsere Pflicht erfüllen. Es lebe der König, es lebe das nationale Rumänien, es lebe die Partei der Nation! Horia Sima, der Nachfolger Cornel Zelea Codreanus, hat im Namen aller Mitglieder der Eisernen Garde an alle ehemaligen Mitglieder und Sympatiseure die Aufforderung gerichtet, sich sofort in die Partei der Nation einzuschreiben und damit treu dem König und dem Vaterland zu dienen. Getreu dem Appell Simas haben sich viele ehemaligen Eisengardisten in die Partei der Nation eingeschrieben. Deutschland »unterdrückten« Völkern die Freiheit wiederzugeben. Der Kairoer Rund funk wiederholte die vorstehende Meldung in arabischer Sprache und im gleichen Wortlaut. Bern, 24. Juni. (Avala) Stefaini berichtet: Die Schweizer Presse teilt die Erbitterung der französischen Blätter gegen London, dessen Beziehungen zum Kabinett des Marschalls Petain als unerträglich bezeichnet werden. Die »Tribune de Lausanne« schreibt, die Invektiven Churchills gegen Petain seien gegenstandslos. Wenn es irgendeinen Staat gebe, der Frankreich Vorhaltungen machen dürfe, so sei England der letzte unter ihnen, jenes England, das nichts getan habe, um den Franzosen in einem Augenblick tödlicher Gefahr zu helfen. England trage für die Lage, in die Frankreich geraten ist, die größte Verantwortung. General De Gaulle degradiert. Bordeaux, 24. Juni. Havas berichtet: Die französische Regierung hat den General De Gaulle wegen wiederholter Ansprachen im englischen Rundfunk auf Vorschlag des Kriegsministers General Weygand seiner Charge verlustig erklärt. General de Gaulle hat in seinen Reden einen völlig entgegengesetzten Standpunkt der Regierung gegenüber eingenommen. Der unmittelbare Anlaß seiner Amtsenthebung war jedoch seine gestrige Rundfunkrede, in der er die Franzosen aufforderte, die Kapitulation vor Deutschland nicht anzuerkennen, sondern den Kampf auf der Seite Englands fortzusetzen. Kurze Rachrichten Tokio, 24. Juni. (Avala). Das Deutsche Nachrichtenbüro berichtet: Wie man erfährt, wird die japanische Regierung an England eine Protestnote gegen die Waf-fenlieferungen an Marschall Tschiangkai-schek über Birma unterbreiten. Berlin, 24. Juni. (Avala). Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: Der Führer hat anläßlich der Staatsfeier Portugals dem Präsidenten Geenral Carmona telephonisch seinen Glückwunsch übermittelt. Berlin, 24. Juni. (Avala). DNB berichtet: Anläßlich eines der letzten Einflüge britischer Flugzeuge nach Holland wurden auch Bomben auf das Kranken^ haus in Geldern geworfen. Drei Personen wurden hiebei getötet, ebenso ein Patient, der unweit des Spitals mit einer Arbeit beschäftigt war. Ein Teil des Krankenhauses ist eingestürzt. Berlin, 24, Juni. (Avala). DNB berichtet: Wie die Pan-America Airway Company berichtet, wird ab 1. Juli zwischen .den Vereinigten Staaten und Argentinien der regelmäßige Passagierflugverkehr wiederhergestellt. Dasselbe gilt für den Passagierluftverkehr zwischen den Vereinigten Staaten und Australien.- nach der Unterzeichnung des deutsch-französischen UPaffenstillstandsvertrages Italiens WaiienBtiilstandsbedingungen an Frankreich überreicht Die französische Abordnung in drei deutschen Ziugzeugen nach Nom geflogen / Die Feindseligkeiten dürften schon deute an der deutsch-französischen wie auch an der französisch-italienischen Front zur Einstellung gebracht werden R o m, 24. Juni. Gestern haben die italienisch-französischen Waffenstillstands ■ Verhandlungen in einer Villa an der Peripherie der Ewigen Stadt begonnen. Die italienische Presse ist voll der Begeisterung über die Unterzeichnung des Waffen Stillstandes zwischen Deutschland und Frankreich in Compiegne. Insoweit in Erfahrung gerbacht werden konnte, "sind die französischen Unterhändler zuerst nach München abgereist, wo sie in den ersten Morgenstunden zum Fluge nach Rom starteten. Um 13.50 traf die französische Delegation in drei Junkers-Maschinen in Littoria bei Rom ein. Außer den Delegierten von Compiegne befand sich in einem der Flugzeuge auch der frühere französische Militärattachee in Rom, General P a r i s o t. In den Flugzeugen befanden sich — in Begleitung deutscher Offiziere — auch mehrere französische Delegationssekretäre. Zum Empfange im Flughafen Littoria waren zwei hohe Offiziere des italienischen Generalstabes und zwei Funktionäre des Außenministeriums erschienen. Die Delegation und deren Begleitung begab sich sodann in die bereitgestellte Kraftwagenkolonne. Flankiert von bewafr neten Kraftradfahrern ging die Fahrt in die nächste Umgebung Roms, wo die fran zösischen Unterhändler, die von General Huntzinger geleitet werden, mit den italienischen Bevollmächtigten zusammen trafen. Wie in italienischen Regierungskreisen verlautet, ist die französische Delegation ermächtigt, den Waffenstillstands vertrag zu unterzeichnen, sobald sie der Regierung in Bordeaux die italienischen Bedingungen mitgeteilt hat und dieselben von der Regieruung angenommen sind. Die italienischen Bedingungen sind der Re gierung in Bordeaux telefonisch mitgeteilt worden. Berlin, 24. Juni. Am Samstag machte der deutsche Rundfunk die nachstehende Mitteilung: Am 22. Juni um 19.50 Uhr wurde in Compiegne das deutsch-französische Waffenstillstandsabkommen unter zeichnet. Die Unterzeichnung erfolgte von deutscher Seite durch den Bevollmächtig ten des Führers und Obersten Befehlshabers und Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Generaloberst Keitel und von französischer Seite durch den Bevollmächtigten der französischen Regierung General Huntzinger. Von der Unterzeichnung unberührt blieb die Einstellung der Feindseligkeiten. Die Feindseligkeiten werden erst sechs Stunden nach der Mitteilung der italienischen Regierung eingestellt, daß der italo-franzö-sische Waffenstillstandsvertrag unterzeichnet ist. Der Inhalt der Waffenstillstandsbedingungen wird jetzt noch nicht veröffentlicht. R o m, 24. Juni. Die französische Delegation hatte nach ihrer Ankunft in Rom eine nahezu einstünb'ige Aussprache mit den italienischen Unterhändlern. Bald darauf erhielt die französische Abordnung die Telephonverbindung mit Bordeaux. Bei dieser Gelegenheit dürften die französischen Delegierten ihrer Regierung die Bedingungen Italiens mitgeteilt habe. Die Annahme war umso begründeter, als die ausländischen Journalisten um 19 Uhr ins Propagandaministerium berufen wurden, wo ihnen die nachstehende amtliche Mitteilung verlesen wurde: »Heute um 18.30 Uhr überreichten die Bevollmächtigten Italiens den Unterhändlern Frankreichs die Waffenstillstandsbedingungen. Anwesend waren auf italienischer Seite Außenminister Graf C i a n o, Generalstabschef Marschall Badoglio, Adiriralstabschef Admiral Cavagnari, der Chef des Luftstabes General P r i-collo und General Rotta. Von fran-zilCocber Seite wären anwesend: General M uatzinger, Botschafter Leon N o e 1 General L e 1 u c, General Bergeret Okkupation Nordfrankreichs für die Zeit und General P a r i s o t«. Der Vertreter des Propagandaministers erklärte ferner, daß die beiden Delegationen in einer Villa 20 Kilometer außerhalb Roms zusammengetroffen seien. Die französischen Unterhändler erhielten ihre Wohnräume in der Villa Manzoni angewiesen. In Rom hegt man die Erwartung, daß die Regierung in Bordeaux die itaüe. nischen Bedingungen in kürzester Zeit geprüft und ihre Bevollmächtigten zur Unterzeichnung ermächtigt haben werde. Es besteht daher die Hoffnung, daß die Feindseiligkeiten im Laufe des heutigen Tages sowohl an der deutsch-französischen als auch an der italc-französischen Front zur Einsteilug gebracht werden. New York, 24. Reuter meldet: »Wie die »New York Herald Tribune« aus gut unterrichteten Kreisen berichtet, enthalten die deutsch-französischen Waf-fenstillstiandsbedingungen u. a. auch die nachstehenden Punkte: Die deutsche’ Wehrmacht besetzt die französische Küste am Ärmelkanal sowie am Atlantischen Ozean. Diese Okkupation wird bis zur Be endigung des Krieges mit England dauern. Die Frage der Mittelmeerküste wird in den Verhandlungen mit Italien geregelt. Alle französischen Kriegsschiffe werden entwaffnet. Diejenigen französischen Kriegsschiffe, die sich nicht in französischen Gewässern oder Häfen aufhalten, werden aufgefordert, heimzukehren, da sie ebenfalls entwaffnet werden.,Das Gebiet von Paris wird nicht besetzt bleiben. Territorialverändcrungen sind bis zur Beendigung des Krieges nicht zu erwarten. London, 24. Juni. Associated Press berichtet: Dem Vertreter der Associated Press wurde von maßgeblicher englischer Seite der Text der Waffenstillstandseinigung von Compiegne eingehändigt. Der Hauptpunkt des Abkommens sieht vor, daß die gesamte französische Flotte für die Zeit des Krieges unter deutscher und italienischer Kontrolle interniert wird. Deutschland besetzt bis zur Beendigung des Krieges mit England Nordfrankreich an der Linie, die von Genf bis Tours an der Loire reicht. Frankreich — so heißt es weiter — stimmt der Abrüstung und’ Entwaffnung seiner Armee zu. In dem Gebiet, das von deutschen Truppen nicht b setzt wird, kann Frankreich in begrenzter Zahl eine Armee unterhalten. Diese Truppen dürfen jedoch außerhalb Frankreichs nirgends verwendet werden. Die Kosten der der Kriegsdauer trägt Frankreich. Französisches Kriegsmaterial darf den Engländern nicht zur Verfügung gestellt werden. Die französischen Geschütze, Tanks und die dazu gehörige Munition übernimmt die deutsche Wehrmacht. Kein französisches Handelsschiff darf für die Zeit der Dauer des Krieges einen französischen Hafen verlassen. Die im Ausland befindlichen Handelsschiffe sind zurückzurufen. Die französische Regierung muß den Güterverkehr zwischen Italien und Deutschland fördern. Einen Teil der französischen Kriegsflotte übernehmen Italien und Deutschland zwecks Sicherung des französischen Kolonialbesitzes. Frankreich liefert den Deutschen alle deutschen Kriegsgefangenen aus. Die französischen Kriegsgefangenen bleiben in Deutschland bis zur Unterzeichnung des deutsch-französischen Friedensvertrages. Der Waffenstillstand bleibt bis zum definitiven Friedensschluß in Kraft. Wenn aber Frankreich die im Abkommen enthaltenen Verpflichtungen nicht einhält, kann Deutschland — aller Verpflichtungen bar — die Unterschrift zurückziehen. Der diplomatische Redakteur der offiziösen »British Press Association« meint, daß die Annahme dieser deutschen Bedingungen die vollständige Kapitulation Frankreichs darstelle. Bordeaux, 24. Juni. H a v a s berichtet: Obzwar die Waffenstillstandsbedingungen noch nicht offiziell mitgeteilt wurden, veröffentlicht die französische Presse ihre Kommentare zur neuen Lage. »Le Petit Gironde« meint, in Compiegne seien die französischen Illusionen zunichte geworden. Zwanzig Jahre an Illusionen, Irrtümern un i Sünden seien es gewesen, aber man wünsche die Na-men der Schuldigen nicht zu nenne11, »Wir wollen glauben«, schreibt das Blad, »daß sie uns in dieses Abenteuer hinete-schlietern ließen, weil sie Blinde uite Laien waren.« Der »Petit P a risi eite stellt fest, daß der Feind den Heroismus oes geschlagenen Gegners gewürdigt ha-be. Frankreich habe keinen anderen Ausweg mehr gehabt als den von Marsche" Petain bezeichnten Weg. Petain habc diesen Weg in seiner ergreifenden Red5 bezeichnet und dieser Weg habe seho11 einige Tage darauf seine Bestätigung £e' funden. Marschall Petain bei seiner Rundfunkafl' Sprache, in der er erklärt, daß Frankreich die Waffen niederlegen müsse. Moskau: Kein fotvleiruffischer Druck auf Deutschland EINE AMTLICHE VERLAUTBARUNG DER RUSSISCHEN NACHRICHTENAGENTUR TASS. sehe Divisionen konzentriert seien, daß diese Konzentration der sowjetischen TruP Moskau, 24. Juni. (Tass). In Moskau wird folgende amtliche Verlautbarung verbreitet: »In letzter Zeit wurden im Zu sammenhang mit dem Einmarsch sowjetischer Truppen in das Gebiet der baltischen Staaten im verstärktem Maße Gerüchte verbreitet, daß an der litauischdeutschen Grenze 100 oder 150 sowjeti- Münchens Historischer Tag ■ ■ ■ ■ • i* Die Bevölkerung Münchens bereitete Adolf Hitler und Benito Mussolini beigeisterte Kundgebungen. Unser Bild zeigt die Menschenmenge vor dem Führerbau auf dem Königlichen Platz. pen hervorgerufen sei durch die Unzufn6 denheit der Sowjetischen Union mit den Erfolgen Deutschlands im Westen, daß sie die Verschlechterung der sowjetdeut' sehen Beziehungen widerspiegle und das Ziel verfolge, einen Druck auf Deutschland auszuüben. Die verschiedenen Varianten dieser Gerüchte werden in d£f letzten Zeit fast täglich von der amerikanischen, japanischen, englischen, franzo-sichen, türkischen und schwedischen PrfS se wiederholt. »Taß« ist zur Erklärung ermächtigt daß alle diese Gerüchte, deren Torhel ohnehin offensichtlich ist, in keiner Werden Tatsachen entsprechen. In den Barschen Staaten befinden sich in Wirklichkeit nicht einhundert und nicht einhundertfünfzig sowjetische Divisionen, sondern im ganzen nicht mehr als achtzertU bis zwanzig Divisionen. Diese Devisionen sind nicht an der litauischen Grenze konzentriert, sondern in verschiedenen Gebieten der drei baltischen Republiken ^un haben keinen »Druck« auf Deutschen Ga auf zum Ziel, sondern die Schaffung von rantien für die Durchführung der Beistandspakte der Sowjetunion mit diese11 Ländern. In maßgebenden sowjetischer. Kreisen ist man der Ansicht, daß die Verbreite dieser törichten Gerüchte ein spezielle | Ziel verfolgen, nämlich auf die sowietisc ! deutschen Beziehungen einen Schatten z 1 werfen.« Die letzten Stunden des Krieges mit Frankreich Kapitulation 6er französischen Armeen In Elsaß-Lothringen / 500.000 Gefangene / KriegShasen Gt. Nazaire in deutscher Hand / Der Vormarsch der deutschen Truppen dauert fort . Berlin, 24. Juni. (Avala) DNB beachtet: Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht gab gestern bekannt: Die Schlacht in E1 s a ß - L o t h r i n-g e n hat, wie durch Sondermeldung schon wkanntgegeben, mit der Kapitulation der eingeschlossenen französischen Armeen am 22. Juni ihr Ende gefunden. Wieder ist damit nach schweren Kämpfen durch die Takferkeit unserer Truppen u_nd die kühne und entschlossene Führung Sieg größten Ausmaßes errungen, durch welchen die letzte noch voll kampfkräftige Gruppe des französischen Heeres niedergerungen ist. Über 500.000 Gefangene, darunter die Oberbefehlshaber der III., V. und VIII. Ar-mee und eine Anzahl anderer Generale und eine gewaltige, noch nicht übersehbare Beute an Waffen und Kriegsmaterial aller Art fielen in unsere Hand. Das stärkste Werk der Befestigungen ^°n Straßburg, die Feste M u t z i n g am Ostrand der Vogesen, wurde gestern genommen. Widerstand leisten nur noch einzelne Abschnitte der Maginot-Linie im Unter-Elsaß und in Lothringen und versprengte Abteilungen in den Vogesen; er wipd in kürzester Zeit gebrochen sein. Im Küstenbereich des Atlantischen Oze-ans stießen bewegliche Abteilungen bis in die Höhe von La Röchelte vor. Der französische Kriegshafen St. Nazaire wurde genommen. Bei der riesigen Beute be- fanden sich auch Panzerkampfwagen, die schon zum Abtransport verladen waren. Im R h o n e t a 1 drangen unsere Trup- ste zwischen St. Nazaire und der Gironde wurden insgesamt fünf Handelsschiffe zwischen 3000 und 10.000 Tonnen durch Bombentreffer stark beschädigt, ein Vjltrr'fntäüi. AMIENS tinEiMS WWW ©fAFM INSELürfcinj esn’ BEPNAva, . 3 vo/?\fAA/0'c P /^®6^x)lCHiRTRESi! yMihie. ST. MALO ORLEANS LAHMES ÜLHMKE IIENT ST. NAZAIRE Jg. NANTES ■IdtNOIIiMtmi ltw/itr '§LMJcm |\Mcnflucon OCHEfOB CLERKONT »AngoulEme ochtmhin MfTpm< 1. ifiKHJEUX {'ITALIEN i &fa*e pen von Lyon und ostwärts in südlicher Richtung weiter vor. Sie erzwangen an den Ausgängen der Savoyischen Alpen, südwestlich Genf, den Übergang über die Rhone. Im Zuge der bewaffneten Luftaufklärung vor der französischen Atlantik-Kü- Transporter von 10.000 Tonnen und ein weiterer von 4000 Tonnen versenkt. Angriffe von Kampf- und Sturzkampfverbänden richteten sich im Laufe des 22. Juni in der Hauptsache gegen belegte feindliche Flugplätze im Raume nördlich von Bordeaux. Hiebei wurden auf dem Flugplatz Rochefort 10 Flugzeuge in Brand geworfen, 20 Flugzeuge bei mehrmaligen Tiefangriffen durch Beschuß zerstört, eine Halle durch Bombentreffer vernichtet. Die Verluste des Feindes betrugen am 22. Juni insgesamt 49 Flugzeuge, davon 6 im Luftkampf abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Vier eigene Flug zeuge werden vermißt. Ein Unterseeboot versenkte aus einem Geleitzug heraus einen feindlichen Tanker von 16.000 Bruttoregistertonnen. In der Nacht zum heutigen Tage flogen keine feindlichen Flugzeuge in deutsches Reichsgebiet ein. In den Kämpfen der letzten Zeit haben sich durch ihr vorbildliches Verhalten in kühnem persönlichen Einsatz ausgezeichnet: Der Oberleutnant und Ordonnanzoffizier einer Division Möller, der Leutnant Glas in einem Infanterieregiment und der Leutnant Berndt v. Buggenhagen in einer Beobachtungsabteilung. B v r d e a u x, 24. Juni. H a v a s berichtet: Das französische Oberkommando erließ gestern vormittags den -nachstehenden Bericht: Der deutsche Durchbruch südlich der Loire ist in der Richtung gegen Rochefort erweitert worden. In den Alpen sind die Italiener zum Angriff über gegangen, doch wurden sie an sämtlichen Punkten vor unsere Stellungen abgc wiesen. Die neue Phase des Krieges Virginio Gagda über den „letzten Akt des Krieges": Aktion gegen Großbritannien von ungeheuren Ausmaßen . Rom, 23. Juni. (MTI). Außer den Waffenstillstandsverhandlungen wendet $ich das Interesse der italienischen Presse der neuen Phase des Krieges zu. Virginio Gay da betont in einem Leitartikel im ^Giornale d’Italia«, daß sich Ita-*'en und Deutschland in vollkommener Einmütigkeit auf den letzen Akt des Krie. ges vorbereiten: auf den Angriff auf Großbritannien und das Britische Reich. Diese Aktion von ungeheuren Ausmaßen werde sowohl auf militärischem wie politischem Gebiet unter Inanspruchnahme öer verschiedensten und großzügigsten Mittel einsetzen. England mache gegen- wärtig nach zwei Richtungen hin Kraftanstrengungen. Einerseits versuche es, Frankreich zu weiterem Widerstand anzustacheln und andererseits auch die Vereinigten Staaten in den Zwist einzubeziehen. Alle beiden Anstrengungen seien zum Mißerfolg verurteilt, Die verantwortliche Regierung Frankreichs ist sich darüber klar, daß jeder Widerstand vollkommen vergeblich sei und die Lage Frankreichs nur noch verschlechtern könne. Die Vereinigten Staaten scheinen auch nicht bereit zu sein, sich leicht in den Krieg hineinzerren zu lassen, Eine Einmischung Amerikas in den europäischen Krieg würde die volle Aufgabe der Monroe-Doktrin bedeuten. Auch der politische Realismus der Vereinigten Staaten könne ihnen nicht gestatten, das Risiko einer Einmengung in den europäischen Krieg auf sich zu nehmen. Wie immer sich auch die Lage entwickeln möge — führt der Artikel weiter aus -— Deutschland und Italien sind entschlossen, mit allen ihren Kräften rasch den Sieg zu erringen, der Europa iie Gerechtigkeit und den Frieden, der Welt aber eine fruchtbare Zusammenarbeit der Völker gewährleisten werde. zösischen Flotte in feindliche Hände geraten, damit der Feind sein Ziel erreiche. Die britische Regierung ist fest überzeugt, daß sie — was immer auch kommen möge — den Krieg wird fortsetzen können ohne Rücksicht darauf, wie sich die Kriegführung zur See, in der Luft und zu Lande gestalten wird. England wird bis zum Ende kämpfen, das mit Erfolg gekrönt sein wird. Wenn Großbritannien gesiegt haben wird, wird auch die Sache des französischen Volkes trotz des jetzigen Schrittes der Regierung in Bordeaux gesiegt haben. Der britische Sieg ist die einzige Hoffnung auf die Größe und Freiheit Frankreichs. Kühne Menschen aus anderen Staaten, die von den Deutschen unterworfen wurden, kämpfen entschlossen in den Reihen der Alliierten für die Sache der Freiheit, Die britische Regierung fordert daher alle Franzosen, die nicht in der Gewalt des Feindes sind, dazu auf, England in der Durchführung seiner Aufgabe zu unterstützen, damit auf diese Weise dem Kriege ein zuverlässigeres und rascheres Ende bereitet werden kann. Die britische Regierung fordert alle Franzosen, wo immer sie auch sein mögen, auf, die Bemühungen um die Befreiung mit allen Mitteln zu unterstützen. Diese riesigen Bemühungen werden sicher zum Siege führen.» Bordeaux, 24. Juni. Gestern um 21.30 Uhr hielt Marschall Petain eine Rundfunkrede, in der er u. a. sagte: »Mit Trauer und Schmerz vernahmen wir die Worte des Herrn Churchill. Wir verstehen seinen Schmerz und seine Sorge. Wir können jedoch seine Worte über Frankreich nicht ohne Protest beantwortet lassen. Churchill möge der Richter über sein Land sein, nicht aber über Frankreich. Wir haben tapfer gekämpft und die Ehre unserer Fahnen verteidigt. Möge daher Churchill wissen, daß wir schlimme Prüfungen überstanden haben und daß wir mutig auch alles weitere zu ertragen wissen werden.« 3ur gefl. Beachtung! Die geschätzten Leser der »Mariborer Zeitung«, die sich an die Verwaltung oder die Schriftleitung des Blattes um Informationen. Aufklärungen, Adressen usw wenden, werden höflichst ersucht, der Anfrage für die Beantwortung 3 Dinar in Portomarken beizulegen, da ansonsten eine schriftliche Antwort nicht erteilt werden kann. Der Krieg Im Mittelmeer ALEXANDRIA, BIZERTA UND DIE SIZ1LIANISCHE STADT TRAPANI MIT BOM ben belegt. — der gestrige italienische Kriegsbericht. R0 m, 24. Juni, (Avala.) Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: »Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Luftwaffe setzte ihre Operationen in allen Abschnitten des Mittelmee-jes fort. Trotz heftiger Luftabwehr und trotz des langen Ueberseefluges ist ohne jeden Verlust in edr Nacht des 22, Juni die Flottenbasis von Alexandria (Aegypten), wohin die englische Flotte geflüchtet ist, mit einer überaus glänzenden Aktion wirksam mit Bomben belegt worden. Ebenso wurde die Flottenbasis von Bizer-ta mit Bomben belegt. Trotz des Schlecht Wetters sin ferner feindliche Schiffe auf der Fahrt im westlichen Mittelmeer, das von den ununterbrochenen und weitreichenden Erkundungsflügen im ganzen Mit telmeerbecken überwacht wird, erreicht und bombardiert worden; eines der Flug-Zeuge ist nicht zurückgekehrt. ln Nordafrika sind die Operationen zu Unseren Gunsten entschieden worden. Leb hafte Tätigkeit unserer Luftflotte gegen anzerwagen und feindliche Formationen. Ein großes feindliches viermotoriges htgzeug wurde abgeschossen, ln Ostafrika haben unsere Dubat (Ein geborenentruppen) ein englisches Flug- zeug in Flammen abgeschossen. Der Feind hat die Stadt Trapani (Sizilien) mit Bomben belegt und dabei ausschließlich private Wohnhäuser getrof- London, 24. Juni. Reuter berich; tet: Premierminister W i n s t o n Churchill gab im Zusammenhänge mit der Unterzeichnung des Waffenstillstandes zwischen Deutschland und Frankreich in Compiegne folgende Erklärung ab: Die britische Regierung hat mit Bestürzung und Schmerz die Nachricht erhalten, daß die in Bordeaux befindliche französische Regierung auf die von den Deutschen diktierten Bedingungen eingegangen ist. Die britische Regierung kann es nicht fassen, daß irgendeine andere französische Regierung, die sich frei auf das fen. Zwanzig Tote und 38 Verwundete wurden gezählt, darunter Frauen und Kinder und nur drei Militärpersonen. Unsere Jagdflieger haben die feindlichen Flugzeuge angeriffen und zwei davon abgeschossen.« Gedenket der Antituderkulosen-LM! Volk stützen würde, auf solche Bedingungen eingehen könnte. Diese Bedingungen liefern im Falle der Annahme durch alle Franzosen nicht nur Frankreich, sondern sein ganzes Imperium den eutsch-italieni-schen Diktatoren auf Gnade und Ungnade aus. Nicht nur, daß das französische Volk unterjocht und gezwungen wird, gegen seinen Verbündeten vorzugehen, wird Frankreichs Boden mit Zustimmung der Regierung sogar als Mittel zum Angriff auf den Verbündeten benützt. Alle Hilfsquellen des französischen Imperiums werden in Hinkunft gemeinsam mit der fran- Churchills Appell an die Franzosen DIE BRITISCHE REGIERUNG KANN ES NICHT FASSEN, DASS FRANKREICH DIE BEDINGUNGEN DEUTSCHLANDS HABE ANNEHMEN KÖNNEN. — MARSCHALL PETAIN: »CHURCHILL MÖGE RICHTER ÜBER SEIN LAND SEIN, NICHT ABER ÜBER FRANKREICH«. Immer tiefere Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen lugoslawien «m Deutschland Eine hesemwme Erklärung des Ministerpräsidenten Dragisa Lvetkovic / Äugoslawien fetzt die Politik der strengsten Neutralität fori Berlin, 24. Juni. ,(Avala.) Das Deut sehe Nachrichtenbüro meldet: Der Vorsitzende des Ministerrates des Königreiches Jugoslawien Dragiša Cvetkovič empfing unseren Beograder Korrespondenten Dr. Walter Gruber und gab ihm die nachstehende Erklärung: »Die Politik des Königreiches Jugoslawien verfolgt klare und bestimmte Ziele. Diese Ziele sind der Ausdruck des ständigem Strebens, mit allen Nachbarn gute und freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten, damit auf diese Weise in Balkan- und Donau-Europa die konstruktive Zusammenarbeit der Südostvölker so weit als möglich gefestigt werde, eine Zusammenarbeit, ohne die es keinen Wohlstand geben kann. Diese Politik, die mit der wahren Stimmung aller Schichten unseres Volkes im Einklang steht, wird von Jugoslawien schon mehrere Jahre kon sequent betrieben. Diese Politik hat bereits in allen Richtungen gute Früchte gezeitigt. Als der Krieg ausbrach, hatte die Re- gierung, der vorzustehen ich die Ehre habe, sofort im Geiste ihrer schon traditionell gewordenen Politik die strengste Neutralität proklamiert und sich entschlossen bemüht, diese Neutralitätspolitik in allen Gebieten des Staates und der nationalen Betätigung durchzuführen. Eine derart klare und aufrichtige Stellungnahme Jugoslawiens hat viel dazu beigetragen, daß der Friede die Völker in diesem Teile unseres Kontinents erhalten blieb und die Völker dieses Teiles Europas außerhlab des Krieges geblieben sind. Die Beziehungen der Zusammenarbeit und der Freundschaft zwischen Jugoslawien und dem Großdeutschen Reiche sind schon viel früher wiederhergestellt worden, bevor dieses mächtige Reich unser unmittelbarer Nachbar geworden ist. Diese freundschaftlichen Beziehungen sind im Laufe der Zeit immer tiefer geworden und fanden insbesondere auf dem Gebiete der wirtschaftlichen Bande ihren besonders tiefen Eindruck. Auf diesem letzt genannten Gebiete diktiert uns der beider seitige Vorteil auch weiterhin die Entfaltung engster Zusammenarbeit, die auch in dieser Zeit kriegerischer Störungen im vollen Umfang aufrecht erhalten worden war. Es zeigte sich, wie gesund diese Zu sammenarbeit ist und wie sehr sie auf natürlichen Grundlagen beruht. Nicht nur, daß sich die Wirtschaft Jugoslawiens und Deutschlands so harmonisch vervollständigt, stellt Jugoslawien außerdem eine wertvolle Verbindung zwischen der großen industriellen Produktion des Deut sehen Reiches und der Agrarstaaten des Nahen Ostens vor.« Ministerpräsident Cvetkovič betonte im Verlaufe der Aussprache mit unserem Korrespondenten im besonderen, daß die Regierung, die das Vertrauen 8. K. H. des Prinzregenten genießt, unbedingt entschlossen sei, den bisherigen Weg der Außenpolitik weiter zu beschreiten. Vor allem aber wünscht die Regierung die Beziehungen der guten Nachbarschaft u. Freundschaft mit dem Großdeutschen Rei che auf allen Gebieten zu entfalten. Beobachter, die darin ein Zeichen der konstruktiven Zusammenarbeit der beiden Länder erblicken. Auch der Umstand, daß vier höhere Referenten des ungarischen Handels- und Verkehrsministeriums an dem Besuch teilnehmen, erscheint bedeutsam. Die Beograder Blätter feiern die fachmännischen Kenntnisse Dr. Vargas und seine sowie des Budapester Oberbürgermeisters Verdienste um die jugoslawisch-ungarische Freundschaft. die (kude WeU Konstruktive Zusammenarbeit zwischen Jugoslawien und Ungarn Der Beograder Besuch des ungarischen Handels- und Werkehrsministers und des Budapests Bürgermeisters / Bedeutsame Beratungen Die Zigarre von Königgrätz. Nach Tisch eine Zigarre rauchend, erzählte Bismark einmal im Freundeskreise folgendes kleines Erlebnis: »Bei Königgrätz hatte ich nur noch eine einzige Zigarre in der Tasche, und die hütete ich während der ganzen Schlacht wie ein Geizhals seinen Schatz. Ich gönn te sie mir nämlich augenblicklich selber noch nicht. Mit glüchenden Farben malte ich mir die wonnige Stunde aus, in der ich sie nach der Schlacht in Siegesruhe rauchen wollte. Aber ich hatte mich schon wieder verrechnet.« »Und wer machte Ihnen einen Strich durch die Rechnung?«, fragte man den Fürsten. »Ach, ein armer Dragoner. Er lag hilflos da, beide Beine waren ihm zerschmettert, und er wimmerte nach einer Erquickung. "Ich suchte in allen Taschen nach, fand aber nichts als etwas Geld. Da auf einmal hielt ich die Zigarre in der Hand! Die rauchte ich ihm nun an und steckte sie ihm zwischen die Zähne* Das dankbare Lächeln des Unglücklichen hätten Sie sehen sollen! Und ich kann Ihnen sagen, daß mir in meinem ganzen Leben keine Zigarre so köstlich geschmeckt hat wie diese rauchte!« nicht ge- B eog r ad, 24. Juni. Der ungarische Handels- und Verkehrsminister Dr. Josef Varga ist Samstag morgens um halb acht Uhr mit seiner Gemahlin und größerer Begleitung in Beograd eingetroffen, wMAfUBORER ZEITUNG• Smd um, SmUm ssb Z > --nr-r—i rinniii' »aas— fa „Železnikar" - „Maribor" 2:1 das ERSTE FINALE DER FUSSBALLMEISTERSCHAFT VON SLOWENIEN. — KNAPPER, JEDOCH VERDIENTER SIEG »ŽELEZNIČARS«. — »MARIBOR« HATTE AUFSTELLUNG SSCHWIERIGKEITEN. im großen »žeIezničar<-Stadion ging gestern der erste Endkampf um die Fußballmeisterschaft von Slowenien vor sich, Jer die beiden heimischen Rivalen »M a-r • b o r« und »ž e > e z n i c a r« als Gegner sah. Beide Manschaften lieferten sich auch gestern einen zeitweise äußerst spannenden Kampf, obgleich man beiderseits mehr Zerstörungs-, als Aufbauarbeit leistete. »Železničar« stellte zweifelsohne die einheitlichere Mannschaft, die gleich von Anfang an dem Siege zusteuerte. »Maribor« sah sich dagegen gezwungen, den Kampf mit mehreren Ersatzleuten aufzunehmen, während einzelne Spieler auf ungewohntem Posten Verwendung fanden. Trotz des hohen Einsatzes wurde der Kampf durchwegs in den Grenzen des Erlaubten geführt, was unseren Fußballern umso höher anzukreisen ist, als sie diesmal tatsächlich alles aus sich herausgeholt hatten. Angesichts des herrschenden Schönwetters war der Besuch befriedigend, wobei die Jugend ein klares Übergewicht hatte. Den Kampf leiteten schon in den ersten Minuten große Angriffsaktionen beider Mannschaften ein. »Železničar« riß die Initiative für eine Zeitlang an sich und es verging kaum eine Viertelstunde, daß auch ziffernmäßig die Bemühungen der Mannschaft gekrönt wurden. Der Schütze des Treffers war Lešnik, der auch gestern der gefährlichste Stürmer der Blauweißen war. »Maribor« ging zwar dessen ungeachtet sogleich zum Gegenangriff über und hatte auch im letzten Drittel der ersten Halbzeit ein klares Übergewicht, doch scheiterten alle Bemühungen an dem ausgezeichneten Abwehrspiel des Hinter-, vor allem aber des Mittelspieles »Zelez-hičars«. Nach der Pause waren wieder die Eisenbahner in voller Fahrt und inszenierten einer Reihe von gefahrvollen Attacken, die aber lange zu keinem Erfolg führen wollten. Erst in der 35. Minute bot sich dem zweiten Flügelmann š t a 1 e k a r eine Chance, die er auch blitzschnell aus-zunützen verstand und seine Mannschaft mit 2:0 in Führung brachte. Obwohl »Maribor« auf die Mitwirkung seines rechten Läufers Čebul verzichten mußte, raffte dieser gegnerische Erfolg die Mannschaft wieder auf und tatsächlich vermochte Ogrizek wenige Minuten später das Leder ins »železničar«-Tor zu senden. Die folgenden Angriffe konnten am Resultat 2:1 (1:0) nichts mehr ändern. »železničars« beste Formation war wie der einmal das Mittelspiel, das defensiv wie ein Bollwerk agierte und trotzdem nie auf seine Verpflichtung dem Sturm gegenüber vergaß. Recht gut war der Goal mann sowie die beiden Flügelmänner, die trotz ihrer ausgezeichneten Bewachung manche große Verwirrung in den gegnerischen Reihen hervorrufen konnten. Das Innentrio lief nur zeitweise zu ganzer Form auf, obgleich es einen ständigen Druck auf das »Maribor«-Tor auszuüben vermochte. Die beiden Verteidiger waren brave Kämpfer. Auch »M a r i b o r s« Leistung war dies mal nicht zu unterschätzen. Anstatt des verhinderten Kore nt mußte Kirbiš cinspringen, in dem der Klub noch immer einen treuen und einsatzbereiten Kämpfer besitzt. Der schöne Peperl spielte zeitweise den wilden Mann und verschaffte sich auch bald Respekt, doch tat er niemandem nicht Böses. Kramberger war auch diesmal voll und ganz in seinem Element und riß sogar den Torman mit, der mit einigen netten Paraden auffiel. In der Deckung waren die Seitenläufer allzu sehr auf die defensive Arbeit eingestellt, die dem Mittelläufer Gomol fast allein die Unterstützung der Angriffsreihe überließen. Im Sturm gaben sich Welle, Vodeb, Vesna ver große Mühe, obgleich sie der ganzen Gegenwirkung der Eisenbahnerdeckung ausgesetzt waren. Ogrizek war diesmal mehr beschäftigt als sein Gegenüber. Schiedsrichter Veble verschaffte sich auch diesmal durch seine gewinnende Amtswaltung alsbald Respekt, doch ließ er sich ■ mit unter von den Outrichtern terrorisieren. 44 BSK und „Gradjanski siegreich DEBAKEL DER SARAJEVOER »SLAVIJA« IN BUDAPEST. — ZWEI JUGOSLAWISCHE MANNSCHAFTEN IN DER ZWEITEN RUNDE DES MITROPA-CUP. Jugoslawiens Fußballsport hat wiederum zwei große internationale Erfolge zu buchen. Bereits am Samstag vermochte der jugoslawische Staatsmeister »G r ad j a n s k i« in Budapest im Rückspiel gegen »U j p e s t« einen allseits freu dig aufgenomm. 1:0 (1:0)-Sieg zu feiern und damit als erste Mannschaft den Einzug in die zweite Runde des Mitropa-Cup halten. Gestern trat in Bukarest der BSK zum Rückspiel gegen den rumänischen Meister »Venu s« an und behielt gleichfalls mit 1:0 (1:0) die Oberhand. Auch BSK erlangte damit die zweite Runde. Eine sensationelle Niederlage mußte da- gegen die Sarajevoer »Slavij a« in Budapest hinnehmen, die vom ungarischen Meister »F e r e n c v a r o s« mit 11:1 abgefertigt wurde. Die bosn. Gäste traten mit einem solchen Lampenfieber an, daß die Ungarn bereits bis zur Pause einen Vorsprung von 5:0 herausgeholt hatten. Der vierte Semifinalgegener ist der Bukarests »R a p i d«, der das gestrige Rückspiel gegen »H u n ga r i a« mit 3:0 (1:0) gewann. Der Mitropa-Cup weist nun nach Abschluß der ersten Runde folgendes Kräfteverhältnis auf: Hungaria Rapid BSK Venus Gradjanski Ujpest Slavi ja Ferenc varos Rapid 2:1, 3:0 BSK 3:0, 1:0 Gradjanski 4:0, 1:0 Ujpest 0:3, 11:1 Tenniskonferenz in Maribor die MISSION DES SLOWENISCHEN TENNISVERBANDES — DAS 3. WERBETURNIER Wenn die ersten Anzeichen nicht trügen, dürfte es im jugoslawischen Tennissport bald zu einer Einigung kommen. Das Hauptverdienst hiefür gebührt dem neugegründeten Slowenischen Tennisverband, der sich die Aufgabe stellte, zwischen dem alten Jugoslawischen Tennisverband in Zagreb sowie dem Serbischen Tennteverband eine versöhnlichere Atmosphäre zu schaffen. Vor einigen Tagen konferierte der Präses des Slowenischen Tennisverbandes Radovan Sep.ec in Zagreb mit dem Vorsitzenden des JTS Dr. Č o p, wobei alle Fragen aufgerollt wurden, die die letzten Unstimmigkeiten hervorgerufen hatten. Gestern weilte in Maribor der Präses des Serbischen Tennisverbandes Sava Gruji č, der sofort mit den Vorstandsmitgliedern des Slowenischen Tennisverbandes in Fühlung trat. Ungarn siegt in Beograd JUGOSLAWIENS LEICHTATHLETEN MIT 122:78 UNTERLEGEN In Beograd ging Samstag und Sonntag der Leichtathletikländerkampf J u g o s 1 a w i c n—U ngarn vor sich, in dem die ungarischen Repräsentanten mit 122:78 einen überraschend hohen Sieg feierten. Entgegen der getroffenen Vereinbarung waren die ungarischen Gäste mit ihren besten Leuten angetreten, unter denen sich sogar mehrere olympische Wettkämpfer befanden. Jugoslawien feierte nur drei Siege und zwar gewann Abra- movič den Hochsprung mit 185 Meter, Ing. Stepišnik das Hammerwerfen mit 48.57 Meter und die 4X100-Meter-Staffel Stefanovič, Jovanovič, Radonjič, Popovič den ersten Staffellauf in 44.8 Sekunden. Im Speerwerfen war diesmal Mausar, der mit 60.82 m Zweiter wurde, weit besser als Staatsmeister Markušič, der mit 55.77 Meter nur Vierter wurde. Außer Präses Sepec waren noch Apotheker M a v e r und Verbandssekretär Vog-1 a r zugegen, die in einer zweistündigen Konferenz die ganze Problematik der ge-gegenwärtigen Lage im jugoslawischen Tennissport einer eingehenden Diskussion unterzogen. Der Slowenische Tennisverband hat die Mission übernommen, alles zu veranlassen, um zwischen den einzelnen Lagern eine Einigung anzubahnen. Da tagszuvor auch der Sekretär des Jugoslawischen Tennisverbandes šap ovale r. k o persönlich einige wichtige Informationen überbrachte, dürften die Bemühungen der Leitung des Slowenischen Tennisverbandes alsbald die ersten Früchte zeitigen. Gleichzeitig kam gestern das dritte Werbeturnier des I S S K. Maribor zur Abwicklung, für das der unermüdliche Propagator des Mariborer Sports Apotheker Maver einen schönen Preis ausgesetzt hatte. Auch deismal wies die Nennungsliste 16 Namen auf, unter denen sich erstmalig einige talentierte Junioren befanden, die im Rahmen des Turniers eine selbständige Konkurrenz zur Durchführung brachten. Wegen der großen Anzahl der Turnierteilnehmer erreichten die Spiele gestern erst die Vorschlußrunde, in der es zu zwei erbitterten Kämpfen kam. In der oberen Hälfte behielt Škapin erst mit 2:6, 6:4, 7:5 über Kob i die Oberhand, nachdem dieser im dritten Satz mit 5:4 in Führung gelegen war. Im zweiten Match feierte Pavlin einen heißumstrittenen Sieg über Dernovšek, der sich erst mit 6:4 0:6, 6:1 geschlagen gab. Das Finale zwischen Pavlin und Škapin wird heute, Montag, um 17 Uhr zur Entscheidung kommen. Im Juniorenturnier ging Črtomir Majer als überlegener Sieger hervor. Ihm folgten Boris Nebesar, Vanček Kocmut und Nikola von Jurkovič, die alle eine vielversprechende Form aufzeigten. Ljubljana — Maribor 5:0 In Ljubljana ging gestern der erste Fi* nallkampf" der Junioren-Fußballmeister* schaft zwischen dem ISS K. Maribor und dem SK. Ljubljana vor sich. Die Jungmannen des SK. Ljubljana feierten mit 5:0 (3:0) einen allzu hohen Sieg. Daš Rückspiel geht am nächsten Sonntag in Maribor vor sich. »Celje«—»Mars« 4:4 In Celje gastierte gestern der in den Meisterschaftskämpfen wiederholt hervorgetretene SK. Mars, der sich im Match gegen den SK. Celje mit einen! 4:4 (2:1) zufriedenstellen mußte. Remis der Zagreber Die Zagreber Auswahl absolvierte gestern in Karlovac einen Städtekampf gegen Karlovac, der ein 3^-Unentschieden ergab. Auch das Jungmiainnensipiel zwischen Zagreb und Varaždin blieb in der gestrigen Reprise mit 1:1 unentschieden. »Jugoslavija« siegt In Beograd schlug gestern die »J u g o-slavij a« den SK. Vojvodina« aus Novi Sad mit 4:1. 3)ie ftaatlich? Lenkung Ser GmZHmng in DerMchlanö Von unserem Fa,-Mitarbeiter. Berlin, Juni. Sofort bei Ausbruch des Krieges setzte schlagartig, so führte die Soziale Rundschau der D. A. F. in einem längeren Artikel aus, die Rationierung der Lebensmittel in Deutschland ein. Diese Rationierung wurde nicht deshalb angewandt, weil Lebensmittel fehlten, sondern weil eine großzügige Vorratspolitik getrieben werden sollte. Der Gedanke, eine gerechte Verteilung der zur Verfügung stehenden Lebensmittel zu erreichen, war ausschlaggebend für nie damit notwendig werdende Einführung des Kartensystems. Mit der Zeit bildete sich ein Kriegsversorgungsrecht heraus, das die Zuteilungsbestimmungen und -sätze abgrenzte. In weitestgehendem Maße fanden Sonderfälle, die sich aus der Vielfalt volklicher und beruflicher Gruppierungen ergaben, eine besondere Berücksichtigung, und doch mußten an irgendeiner Stelle besondere Aufgliederungen ihr Ende finden. Von Bedeutung für die deutsche Staatsführung war die Aufteilung der Rationen auf der Grundlage der Arbeitsleistung. Dabei fand die körperliche Leistung besondere Berücksichtigung. Der Arbeiter und der Soldat rückten bei allen Ernährungsfragen in den Vordergrund. Die Sonderzuteilungen für Lang- und Nachtarbeiter sowie Schwer- und Schwerstarbeiter tragen diesem Grundsatz Rechnung. Gleichzeitig gelangten aber auch Sonderregelungen für zulageberechtigte Gemeinschaften zur Einführung, so z. B. für Werksküchen, Gaststätten, Werkluftschutz, Kindertagesstätten, Familienfeiern, Heime des NSV, Erholungsheime, hauswirtschaftliche Schulen und Krankenanstalten. Ebenso wurden Sonderzuwendungen für einzelne zulageberechtigte Personen geschaffen und' zwar für Mütter, kranke und gebrechliche Personen, Blutspender und Menschen über 70 Jahre. So war man bemüht, von vornherein Härten auszugleichen. Mit der Errichtung der Ernährungsämter durch den Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft wurde eine Institution geschaffen, die im Rahmen der Kriegsernährungswirtschaft besonders bedeutungsvoll ist. Sie sind für alle Fragen der Ernährung innerhalb ihres Gebietes zuständig. Sie haben dafür Sorge zu tragen, daß die Lebensmittel rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden und an alle Volksgenossen gerecht zur Verteilung gelangen. Für die in Lagern und Werken Tätigen ist die Einschaltung der Werksverpflegung in den kriegswirtschaftlichen Apparat von besonderer Bedeutung. Anfänglich bedeutete die Einführung des Kartensystems eine gewisse Gefahr für die Weiterführung der Gemeinschaftsverpflegung. Die Lösung der Frage stieß zuerst auf Schwierigkeiten, denn man konnte nicht einem größeren Kreis von Volksgenossen mehr Lebensrnittel' geben, ohne anderen gegenüber, die ebensoviel und vielleicht noch größere Arbeit leisten, ungerecht zu sein. Die Schaffung von Zusatz- und Zulagekarten bot eine Erleichterung für die weitere Durchführung der Werkküchen-Verpflegung, zumal der Zulageberechtigte seine Einzelkarte dem Familienhaushalt nicht mehr zu entziehen braucht. Durch diese Maßnahme zusammen mit allgemeinen Sonderzuteilungen an Werks- und Lagerküchen wurde endgültig die Grundlage zur Durchführung einer geordneten Verpflegung im Rahmen d. Kriegsernährungswirtschaft in Deutschland geschaffen. Marspflanzm durch Farben Photographie sestgesteM Der amerikanische Astronom M. S 1 i-p h e r will auf seiner Beobachtungsstation in Südafrika mit Hilfe der Farben-fotographie auf dem Mars eine Vegetation festgestellt haben, deren Flächenumfang etwa die Größe der Vereinigten Staaten erreicht. Seit Menschengedenken ist der geheim nisvolle rote Stern von Rätseln umwittert, deren Lösung der Wissenschaft zu schaffen macht. Er hat von allen Planeten die größte Aehnlichkeit mit der Erde, obwohl er bei einem Durchmesser von 6770 Kilometer nur halb so groß wie unser Weltkörper ist. Dafür beträgt jedoch seine durchschnittliche Entfernung von der Sonne das anderthalbfache von der der Erde. Die Temperatur des Mars ist im allgemeinen niedriger als jene auf unserem Planeten und zudem starken Schwan kungen unterworfen, doch gibt es auf dem fremden Himmelskörper Sommer u. Winter, wie aus den weißen Flecken an den Polen hervorgeht, die je nach der Jah reszeit zu- oder abnehmen. Sie dürften allerdings nicht auf Eis oder Schnee zurückzuführen sein,, da Wasserdampf der Marsatmosphäre bisher nicht nachgewie-sen werden konnte. Doch ist damit nicht gesagt, daß auf dem geheimnisvollen roten Stern keine lebenden Wesen wohnen könnten. Es stiin de ihnen dort nur kein Sauerstoff zum Atmen zur Verfügung, da dieser, was iibri gens auch auf der Erde in natürlich viel geringerem Maße der Fall ist, durch Gesteinverwitterung fast restlos an den Boden gebunden ist. Immerhin könnte sich die Pflanzenwelt auf dem Mars, da der Sauerstoffschwund sehr langsam vor sich gegangen ist, durch Entwicklung neuer Arten den veränderten atmosphärischen Verhältnissen angepaßt haben. Diese wohlgegründete Ansicht auch deutscher Gelehrter hat jetzt durch den amerikanischen Astronomen M. Slipher eine gewisse Bestätigung erhalten. Slipher will in der ungewöhnlich klaren und reinen Nachtluft Südafrikas durch Farben fotos festgestellt haben, daß ein großer Teil des Himmelskörpers innerhalb eines verhältnismäßig kurzen Zeitabschnittes eine ganz andere, grünliche Färbung annahm. Slipher schließt darauf auf das Auf blühen einer üppigen Vegetation von riesigem Umfange. Man will nun mit Hilfe geeigneter Meßgeräte die Farbwellenlän-gen ermitteln, die auf dem Mars entstehen, von uns zwar nicht gesehen, aber dennoch aufgenommen werden können. Slipher glaubt auf diese Weise sogar die Dichte der Vegetation durch einen Cloro-phyll-Detektor bestimmen zu können. In wiefern diese Forschungen stichhaltig sind, muß zunächst natürlich abgewar tet werden. Sie beweisen jedoch, daß auch heute das Marsrätsel noch keineswegs unaktuell geworden ist. Jtteimc Anzeige* Vmtkiedmes I Offene Sle£6&* Große Menge Lösch" gratis abzugeben Franzmlin. Melje 5114-1 & wlarnima Zimmer und Küche abzugeben- Passend für Eisenbahner. 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Geistlichkeit, dem Gesangverein »Zarja« und der Freiwilligen Feuerwehr Pobrežje. Pobrežje bei Maribor, 24. Juni 1940. 5113 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Stimme des Blutes Vornan von Marie Gchmiötöberg Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück (Bez. Dresden). 12 »Du müßt Mut haben, Lena«, sagte Kreiner, »Mut für zwei. Denn Schwiethardt —« »Ich weiß, Onkel Krerner, und ich will auch tapfer sein. Nur — zu Hause — den Eltern, ihnen kann ich es nicht sagen. Darum bin ich ja eigentlich gekommen, ich wollte dich bitten: Willst du nicht hingehen und sie vorbereiten?« »Das will ich wohl tun. Du bleibst dann solange hier, bis ich wiederkomme. Unsere. Mutter ist im Garten, ich will sie mal eben rufen.« Der Tag neigte sich zu Ende, als Lena den Kremerschen Hof verließ. Sie ging, bevor die Leute vom Felde heimkamen, um ihnen nicht zu begegnen. In den Ohren klangen ihr noch die Worte, die der alte Krerner ihr immer wieder gesagt hatte. Lautlos sprach sie diese Worte vor sich hin: Tapfer sein, Lena, tapfer sein! Du bist noch lange nicht hindurch. Nein, sie war noch lange nicht hin- durch, wenn auch die Last der letzten Zeit, dieses Heucheln und Versteckenmüssen, von ihr genommen war. Auf ihre Frage, wie es die Angehörigen aufgenommen hätten, hatte Krerner nur auswei chend geantwortet. Sie müßten es erst ln sich verarbeiten, aber bis zum Abend würden sie sich schon etwas an den Gedanken gewöhnen. Oh, Lena wußte auch so, wie es sie getroffen hatte! Als sie das elterliche Haus fast erreicht hatte, fuhr eben ein Federwagen vom Hofplatz fort. Der Großknecht vom Eik-hofe saß darauf. Er hat meine Sachen gebracht, schoß es Lena schmerzhaft durch den Kopf. Oh, der Eikhofbauer hat es eilig. Tapfer sein, Lena, tapfer sein! Ja, da stand ihr Koffer auf der Diele. Sie sah es und dachte doch im nächsten Moment nicht mehr daran, denn am Tische saßen die Eltern. Die Eltern und Anna, die Schwägerin. Die Kinder kamen zur Tür hereingesprungen und wollten jubelnd auf Lena zu kommen, aber die Schwägerin scheuch te sie mit einem harten Wort wieder hinaus. »Geht und holt den Vater vom Felde. Wir wollen gleich essen ... Lena sah und hörte nichts. Sie schaute nur immer in die Gesichter der Eltern, in das traurige, ratlose Gesicht des Vaters und in das graue, versteinerte der Mutter. Wenn sie noch nicht gewußt hätte, was sie den Eltern getan hatte, diese Gesichter hätten es ihr deutlich gemacht. Sie hatte ja imer gespürt, daß sie der Stolz und die Freude der Eltern war, und nun — und nun — »Das ist ja eine saubere Geschichte!« durchschnitt die scharfe Stimme der Schwägerin das Schweigen. »Was denkst du dir denn nun eigentlich, was werden soll?« Lena zuckte zusammen. »Schwiethardt kommt in den nächsten Tagen«, sagte sie mechanisch. »So, und dann?« höhnte die kalte Stimme weiter. »Wo bleibt ihr dann? Auf den Eikhof braucht ihr wohl nicht zu kommen, denn sonst hätte der Alte nicht solche Eile gehabt, deine Sachen loszuwerden«. Lenas Stolz bäumte sich auf. Schon wollte sie den Kopf in den Nacken werfen, da dachte sie daran, da sie ja in der nächsten Zeit auf die Gnade der Schwä- gerin angewiesen sei. Denn wo sollte sie sonst hin? So sagte sie nur: »Das wird sich dann finden«. Anna Bormann fuhr fort, sie mit Vorwürfen zu überhäufen und die Unannehmlichkeiten, die den Angehörigen erwachsen würden, ins Licht zu rücken. Sie hatte die junge Schwägerin immer beneidet, um ihre Schönheit, um ihr sonniges Wesen, um die Zuneigung, die man ihr überall entgegebrachte. Es war eine Wohl tat, sich einmal allen heimlichen Groll vom Herzen herunterzureden. Sie hätte Lena ihr Unglück gegönnt, wenn sie nicht ihren eigenen Nachteil befürchtet hätte. Die beiden Alten sahen stumm und starr geradeaus. Sie sprachen kein Wort, aber gerade diese Starrheit tat Lena so weh. Nur als die Schwägerin sagte: »Hier kannst du nicht lange bleiben. Wir haben keinen Platz für dich. Wo willst du denn schlafen?«, da stand die Mutter jäh und unvermittelt auf. »Sie schläft in unserer Kammer. Komm Lena!« Und nahm ihren Koffer und schritt voran in die enge Kammer der alten Leute. »Mutter«, bat Lena erstickt, »sag’ ein Wort«. Aber die Mutter wandte sich um und ging stumm hinaus. Da warf Lena sich über das Bett und erstickte ihr dumpfes Schluchzen in den Kissen. * Wie eine Gewitterwolke lag in den nächsten Tagen die Stimmung des alten Bauern über dem Eikhofe. Die Dienstboten gingen im großen Bogen aus dem Wege, denn schon der geringste Anlaß konnte einen Zornesausbruch entfachen. Sie wußten natürlich alle, was auf dem Eikhofe vorging, und teilten sich flüsternd ihre Beobachtungen mit. Lena tat ihnen allen leid; es war keiner, der in ihrer Haut hätte stecken mögen. Sie kannten alle den Bauer und wuß ten, daß nichts ihn von einem einmal eingeschlagenen Wege'abbringen konnte. Er ging ihn, unbekümmert um die Meinung anderer, umbekümmert um Bitten und Tränen, unbekümmert um ein zerstörtes Menschenleben. Am Morgen des zweiten Tages tuschelte der Großknecht es den anderen zu: Er hatte gesehen, wie der Bauer auf der Diele stand und eine Zeitlang starr vor sich hinsah. Dann hätte er mit dem Kopf genickt und laut gesagt: »So wird’s ge- macht!« und war davongegangen. Und eine Stunde später hieß es, der Bauer müsse für den Tag fort, zu Fuß, aber wohin, das wußte niemand. Ratlos und bedrückt blickten Mutter und Sohn sich an. Was bedeutete das nun wieder? Was mochte er Vorhaben? Schwiethardt hatte gleich am anderen Tage wieder mit dem Vatter .sprechen wollen, aber die Mutter riet dringend ab. »Warte noch ein paar Tage«, bat sie, »bis er etwas zur Vernunft gekommen ist. Dann kannst du besser mit ihm reden«. Zögernd fügte sich Schwiethardt, aber es war ihm nicht wohl dabei; Unruhe u. Schuldbewußtsein bedrängt ihn. Heute sagte er: »Ich kann nicht mehr warten, Mutter. Wenn Vater am Abend zurückkommt, muß ich mit ihm sprechen. Ich muß doch zu Lena!« »O Junge, eilt das so sehr?« »Ja Mutter, sie wartet doch auf mich Kannst du das nicht verstehen?« Dora Eikhof hob das vergrämte Gesicht zu dem Sohne empor. Stockend sagte sie: »Wenn — er es dir verbietet?« »Aber, Mutter, ich muß doch!« »Er wird es aber tun, Schwiethardt, du sollst sehen —. Er wird es nicht zugeben. Und wenn du trotzdem zu ihr gehst — dann — dann jagt er dich auch hinaus -« »Mutter!« bat Schwiethardt gequält. Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der „Mariborska tiskarna“ in Maribor. — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO DETELA. — Beide wohnhaft in Maribor.