„Mhtil, »»hlßtt», str Ale." «r tSS «k .««»«««r «sch«i.., j«d,« eonnl««. «Iilw«» »ud Preis. - ,a. Mmb..r«! «-«»jShn« « fl.> h..ldiii»,i, » ?.. »ier««Iiä»rig lfl. 50 «r; ,0. Suftell««» in« San« «onMch >v tt. — mit Poftveqwdiiug: sii>»,j«hng 8 fl., h-lbjähii, 4 ft., »ierlkljöh-i, Z si. Di« ci» Mal gtspalleiie «irmo«d,eil« wird bei einmaliger «inschaltilnii __mit Iv, ve» zweimaliger mit 1ö, be» dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung Lv kr. Inseraten-stempelgebühr kommen. Mtttwoch t«. «ovember IS«». VI» Jahrgang Zttl ilk,; Der Kaiser ist nach seinem AbsÜecher nach'Athen nach geitungs. berichte« am 8. d. M. aus asiatischem Boden angelangt; wir hnben ein Privattelegramm au» Jerusalem von unserem Landsmanns. Herrn k. Schraml eingesehen, welche» vom 8. d. M. N Uhr 30 Minuten datirt, am 9. d. M. 9 Uhr 1v M. angelangt war, und welche» sagt, daß man aus diesen lag. d.i. den 9. der Ankunst de» Kaiser» in Jeru salem entgegensehe; daß der Empfang der deutschen, und insbesondere der j^fterreichischen Sueztanal gahrer ein he»zlicher sein werde, läßt fich bestimmt voraussagen. Au» Dalmatien dräng,n fich die Rachrichten; wir entnehmen denselben, daß da» guppathal größtenthcil» genommen ist. aber noch der schwierigere Theil der Arbeit, die nördlicheren Distrikte den Insurgenten abzunehmen, übrig bleibt. Die Telegramme, welche in den letzten Tagen eingelanat sind, lauten; Eattaro. 6. November. Unsere Truppen find gestern vi» Pobori vorgedrungen. Die Insurgenten haben da» gort Stanjeviö gesprengt. Die Zuppa ist mit Au»nahme von Pobori, Mar. toviö und Braiö geneigt, fich zu unterWersen. Oberlieutenant März wurde außerhalb de» Kort» Eo»mae. w oselbst er tommandirte. erschaffen, Lieutenant Masuret wurde gefangen. Oberst Schönfeld agirt gegen Braiü. Vudua, 7. November. Noch mehrstündigem Kampfe haben gestern die kaiserlichen Truppen im Sturme Pobori genommen. Die Insurgenten find theilweise zersprengt, theilweise unterworfen. Die Ortschaften Pobori und Maina wurden niedergelirannt. Der bklvaffnete Widerstand im Gebirge zwischen Eattaro und Budua ist gebrochen. Die jünasten ''lück. so findet man daS ganz in der Ordnung, man wundert sich nicht darüber und spricht nicht davon. Macht aber einmal ein beschränkter Mensch sein Glück, so fällt es auf, weil man e» ihm nicht zugetraut liättc. die Geschichte «eht von Mund zu Mund, und die weisen Leute sagen: „Ja, der Dumme hat eben » Glück". Sieht man aber näher zu. so findet man. daß in der Regel da» Glück da» Produkt unzähliger Bemühungen und eines gewissen Geschicke» isti da» Resultat einer Summe von Thätigkeiten. die i:». ihrer ruhigen Einförmig« keit ivenig in die Augen fallen, die aber in ihrer Gesammtheit eine ganz respektable Macht bilden. Man nehme z. B. den nächsten besten reichen Mann, von dem bekannt ist. daß cr früher arm war. und sehe zu. wie er zu seinem Vermögen gekommen ist. Man wird dann finden, daß da» blinde Glück, lvie: unvermuthete Erbschaft, ein Gelvinn in der Lot-terie oder glückliche Zufälle, am wenigsten dazn gethan hat. ES ist ein Mann vielleicht von tvenig Fähigkeiten, der sie aber mit Beharrlichkeit auf Ein Ziel zu richten wußte. Er besaß einige kleine Talente, die sonderbarerweise in der Welt nicht hoch angeschlt.gen lverden, die aber im praktischen Leben vom höchsten Belang sind. Er besaß eine unermüdliche Thätigkeit, Geduld. Ausdauer, wirthschaftlichen Sinn, kaltblütige Berechnung, Geschmeidigkeit, kluge» Benutzen der Umstände, und vor Allem den festen Witten reich zu werden. Er wurde reich, weil er wollte. Er »vurde reich mit der geräuschlosen, aber unabläffigen Thätij,kkit. womit Korallenthiere ihren Bau nach und nach an die Oberfläche des Wasser» heben und Inseln und Kontinente bilden. Auf ähnliche Weise erlangt der Ehrgeizige Ehrenstellen und Orden, der fleißige Künstler Renommee ovovirt zu^werden, proklamirten sie bei jeder Veranlassung ihre Ueber. eiastimmung mit jener freiheitsfeindlichen, römischen Konkordats' und Uuterdrückungspolitif. kegen welche anzukämpfen ein nicht wegzuleugnen-des Verdienst des gegenwärtigen Regieruug^systcmes ist. Gehen wir nun über zur Besprechung der wichtigsten BerliandlungS' gegenstände der heurigen Session, so t»cginnen wir mit der SchuigkskK. frage, welche wohl eine der wichtigsten ist. da sie so sehr in da» Leben des Voltes eingreift. Der Ttandpunkt, den unscr Lt,ndtag gegenüber der Regierungsvorlage einnahm, war durchaus ein libtraler, eS wurdrn Verbesserungen an derselben vorgenommen, welche nicht nur eine fteiere Entwicklung des Bolksschulwesens überhaupt ermöglichen, sondern welche insbesondere mit der Existenzfrage der Lehrer sich beschäftigen; die Aufbesserung der Gehalte an und für sich. daS Prinzip der DiensteSzu» lagen (und nicht allein gradueller Vorrückung nach Gehaltstusen), die Uebernahme der letzteren aus den Landesfond, damit die Gemeinden nicht so belastet werden und die Stabilität der Lehrer gesichert sei. das alles sind Gegenstände von der weitesten Tragfähigkeit; und dadurch hat der fteiermärtlsche Landtag bewiesen, daß er sich vollkommen der Wichtigkeit einer guten Bolkserziehung bewußt sei. Bergleichen wir damit die Ver-Handlungen in anderen Landtagcn. z. B. im niederösterreichisäien, wo der Beschluß, die Reichshauptstadt in Bezug auf Schulerfordernisse der übrigen Provinz gleich zu stellen ein unbilliger war. vergleichen wir damit die Verhältnisse in dem ersten deutschen Kulturstaate, wie er sich so gerne «ennen hört, in Preußen, wo ein weitgehender, wohlthätiger Antrag auf Abrüstung zurückgewiesen, Millionen für die Armee hinausgeworfen wer-den, dafür aber Tausende am Hungertuche nagen und insbesondere die Schullehrer so schlecht grstellt lind, wie vielleicht nirgend auf der Welt, indem ihnen für ihre dem S^olke geleistete Dienste eine Iahresptnsion Vvn 10 bis IS Thalern zuerkannt wird, so müssen wir sage», daß es doch bei uns bedeutend bester geworden. Rede des Abgeordnete« Konrad Getdl über die Errichtung von Friedensgerichten, in der 8. Sitzung des steier. Landtages. Es ist eine ziemlich allgemein bekannte Thatsache, daß nlleS Geld, welches dem Bau r nach Zahlung seiner Steuern übrig bleib», sür Stempel Gerichtskosten und Expenseu aufgewendet wcrden muß. Es ist dits eine der traurigen Erfahrungen, die ich während meiner 9jührigen Praxis al» Gemeindevorsteher gemacht habe, und die mich auch zur Stellung des jetzt zu begründenden Antrages bewogen hat. Bekanntlich bestehen die FriedenSgerichte schon seit den ältesten Aeiten. Schon zu den Zeiten der Römer und Griechen bestanden Friedens-gerichte ; freilich in einer ganz anderen Form und mit einem ganz anderen Witkungskreise. als in der neueren Zeit. Die englischen Friedensgerichte bestehen seit dem 14., ja eigentlich schon seit dem 13. Jahrhunderte ; die stanzöfischen wurden 17VV eingeführt, haben jedoch durch die seitherigen Regierungen viil von ihrer ursprünglichcu Reinheit eingebüßt, und die derzeitigen Friedensrichter sind eigentlich nicht vielmehr als polizeiliche Handlanger. In den Rheinländern, in Preußen, in der Schweiz, in Nor-wtten. in Portugal und in den meisten deutschen Ländern bestehen eben falls Friedensgerichte ; alle diese sind aber eben sehr verschieden, sowohl in der Form, als auch in ihrem Wirkungskreise. Die englischen Friedens '^) Wir werden, nachdem die stenographischen Protokolle uns vorliegen» einige der Reden unserer Abgeordneten im Wortlaute bringen. Die Sted. und Brod. der Wissens durstige Kenntnisse. Der Sprachgebrauch hat ganz Recht, wenn er sagt: „sein Glück machen"; wir machen eS in der That, und deshalb ist das Sprichwort: „Der Dumme Hat'S Glück" salsch. es sollte heißen: „Der Geschickte hat's Glück". Dieses Geschick habeu praktische Leute mehr als Theoretiker. Realisten melir als Idealisten. Ich gehörte zu der letzteren Sorte. Als ich mein eigener Berather werden sollte, war ich wie ein Blinder unter Sehenden. Bald stieß ich hier mit dem Kopf an. bald dort. Heute sagte ich einem Vorgesetzten in aller Unschuld eine harte Wahrheit und machte mir ihn auf »mmer zum Feinde. Morgen borgte ich einem lustigen Bruder Geld und erhielt es nicht wieder zurück. Uebermorgen leistete ich für einen Andern Börgschast nnd mußte die Schuld selbst zaljlen. Ein andermal deckte ich in gewissenhaftem BernfSeifer eine Ve-trügerei des Feldwebels auf und war so dumm nicht zn wissen, daß der Hauptmann mit ihm unter einer Decke steckte. Ich hörte, wo ich taub sein sollte, sah. wo ich ein Auge zudrücken sollte, sprach, wo ich schweigen sollte. Wie kann man mit solcher „Unschulo" sein Glück machen? Mjf der Zeit wurde ich freilich auch etwas klüger, aber es ging mir lzart ein uud dauerte lang. Mein Bater liatte ein prophetisches Wort gesprochen, als er sagte; „Wenn Du ihn n cht anders behandelst, wird er in der Welt als ein Einfaltspinsel dastehen, mit dem die psiffige I^ummheit ihr Spiel treibt." Ich war der Einfaltspinsel. Ich war bereits, fuhr der Kapitän fort, wohibestalltkr Lieutenant, hatte das 25. Lebensjahr überschritten, und noch lvar mein Herz von dem Pfeil des Liebesgottts unversehrt. So schüchtern und arglos war ich noch gegenüber dem andern Geschlecht.- daß mich der Sultan g fahrloS als Haremswächter hätte anstellen tonnen. Meine Kameraden neckten mich oft mit meiner Unschuld und sagten, ich müsse durchaus dem Sultai^ meine Dienste antragen. Indessen schlug die Stunde, wie die Nomau-dichter sagen, auch für mich. In der Stadt M. in den Rheingegenden, wo ich von 178ö bis I79V in Garnison lag. speiste ich wie hier an der Table d'höte des ersten Gasthofes der Stadt. Während des MittagStischeS kam es. namentlich zur Zeit des Jahrmarktes, öfters vor. daß Harsrnistrn. BänkUsanger und derlei Volk vor den Fenstern des Gasthofes oder in dem Speisesaal gerichte, ans welche das englifche Volk stolz ist. haben früher in ihrem Wirkungskreise außer dem Ausgleiche zwischen streitenden Parteien und der Entscheidung in Bagatellsachen auch eine Strafgewalt gehabt, sie übten auch BerwaltungS- und Justizgeschäfte. Solche FriedenSgerichte find es jedoch nicht, die ich geschaffen wissen möchte, denn diese würden eine totale Umwälzung, sowohl unseres Gemeindelebens, als auch unserer politischen und Gerichtsorganisation bedingen, und wenn ich auch gestehen mnß. l^aß vielleicht um diese Einrichtungen nicht gar zu viel schade wäre, so kann-doch an unserem armen Baterlande, an welchem schon so viel herum-experimentirt wurde, nicht wieder ein neues Experiment versucht werden. Die Friedensgericht^. wie ich sie geschaffen wissen möchte, sollen folgenden Wirkungskreis haben. Einmal den gesetzlich geregelten Btraleichs-versuch zwischen streitenden Parteien, dann die Entscheidung in erste? Instanz in sogenannten Bagatellsachen. Der Vergleichsversuch zwischen str.itenden Parteien ist nach A. 24, Punkt 11 der Gemeindeordnnng vom Jahre 1864 in den selbständigen Wirkungskreis der Gemeinden gelegt, jedoch bestimmt g. 33 dieser Gemeinde Ordnung. daß die Regelung dieser Einrichtung einem besonderen Reichsgesetze vorbehalten werden muß. Wir warten seit dem Jnhre 1664 aus dieses Reichsgesetz. aber es ist noch immer nicht erschienen; warum, kann ich mir nicht erklären. Es ist auch, so viel mir bekannt, keine Aussicht vorhanden, daß es demnächst erscheint, wenn nicht von Anßen ein Anstoß gegeben wird. Unter dem gesetzlich geregelten Bergleichsversuche verstehe ich vorzugsweise. daß der vor Vertrauensmännern der Gemeinde vereinbarte Vergleich dieselbe Wirkung iiabe, wie ein gerichtlicher Vergleich. Ich denke mir das so. daß O richte und Ajechtssreuude keinen Rechtsstreit vornehmen dürfen, so lange nicht von einem FriedenSgerichte der Nachweis beigebracht ist, daß der Vergleichsversuch mißglückt ist. Der zweite Gegenstand, welchen ich dem Wirkungskreise der Friedens-gerichte überwiesen wissen möchte, die Entscheidung in sogenannten Bagatellsachen. ist etwas, dessen Nothwendigkeit besonders aus dem Lande, wo es sich bei den Streitigkeiten zumeist nur um kleine Berthe handelt, sehr fühlbar wird. Wenn man bedenkt, welche Wege der Bauer oft zurücklegen. welchen Zeitaufwand er oft machen mnß. um einen geringfügigen Betrag im Klagewege hereinzubringen, so darf man sich nicht wundern, ivenn oft schon seine aufgetvenvete Zeit nach dem üblichen Taglohne den Werth, um welchen es sich bei der Klage handelt, weitaus aufwiegt, daher es sehr erklärlich ist, daß Mancher lieber Unrecht duldet als klagt, weil ihm das Recht zu theuer ist. Es handelt sich also um Schaffung eines billigen Rechtes, und das wäre dnrch die Einführung von Friedensgerichten iU erlangen. Ich stelle mir die Friedensgerichte aus Mannern bestehend vor, welche aus der Gem inde. und zwar nicht allein durch jene WAHler, lvelche zur Wahl in die Gemeindevertretung wahlberechtigt siul^. sondern durch die gesammten Gemeindeiitsassen gewählt sind, denn nur dann könnte ein solcher Friedensrichter sich des allgemeinen Vertrauens erfreuen; und so verpönt nnd gefürchtet das allgemein Stiuimrecht sein mag. in Äes m einzigen Falle dürfte es vielleicht doch Gnade finden. Ich glaube daher, daß die Friedensgerichte einem ^^roßen Uebelstande. der, ich wiederhole es, besonders auf dem Lande sich fühlbar macht, abhelfen werde», wenn sich das Institut einmal in das Volk hineingelebt hat. In formeller Beziehung stelle ich den Antrag: „Es wolle mein Antrag aus Erlassung einer Resolution an den „hohen Reichsrath behufs Errichtung von Friedensgerichten dem Ausschuh „für Gemeinde- und Bezirksangelegenheiten zugewiesen werden". selbst sich hören ließen. In der Regel achtete man nicht darauf, zahlte, wenn der Teller gereicht wurde, uud war froh, wenn l^as Gedudel ein Ende hatte. Einmal — tvir waren eben beim Deffert — kam anch eine Harfenistin mit einem jungen Mädchen. Die Alte spielte, die Kleine sang. Die Stimme hatte einen wnnderbar sympathischen Klang. Ich wurde aufmerksam und sah mir das Mädchen etwas näher an. Es war im Alter zwischen 13 nnd 14 Jahren, in jenem intereffantrn Stadium weiblicher Entwicklung, wo das Kiud sich zur Jungfrau entfaltet. Gepalt nnd Formen waren noch ganz Kind, nur daS große dunkle Auge und ein getvisses, unnennbares Etwas in dem Ausdruck des Gesichtes ver-riethen die werdende Jungfrau. DaS Mädchen war »art gebaut, blaß, etwas bronzirt im Teint und. mit Ausnahme deS sprechenden Auges, Nicht schön zn nennen. Die Alte lvar eine große, hagere, knochige Gestalt, mit männlichen Zügen nnd trotziger Miene. DaS Gesicht hatte jene li fen Furchen, wie sie bei Seiltänzern. Kunstreitern und fahrenden Mu-sikanttn so häufig getroffen werden. Niedere Leidenschaften, Kümmerniß nnd die Wechselsälle eines unstäten LrbenS hatten in dem unschönen Gesichte beredte Spuren zurückgelassen. Beide waren ärmlich angezogen, die Kleine indessen etivas sorgfältiger und reinlicher als die Alte. Ihr Haar von tiefschwarzer Farbe lvar glatt gescheitelt und hing in zwei langen Flechten den Rücken hinab; ein großes sh.Mlartiges Tuch umhüllte die ganze Gestalt. Ähre Stimme war zwar nicht kunstgerecht geschult, aber sehr wohlklingend und von großer natürlicher Biegsamkeit. Kein Wunder, daß nusnaltmsweise die Blicke der ganzen Tischgesellschaft auf sie gerichtet waren. Sie schien darüber indeß weder verwundert, noch eingeschüchtert; auch hatteu ihre Blicke gar nicht jenen herausfor» dernd fi'echen Ausdruck, den man oft bei noch jüngeren Mädchen ihres Berufs antrifft, und die so unverkennbar, ivenn nicht schon die körperliche Entweihung, so doch jene deS Bewußtseins anzeigt. Sie schien güuzlich uneinpfindlich für die auf sie gerichteten Bliite und sang ihr Lied ab, etwa wie ein Knabe sein Pensum aussagen lvürde. So lange sie sang, konnte ich kein Auge von ihr abwenden. DaS Mädchen war offenbar besser als ihr Stand, so sagte ich mir wenigstens, und als sie kam einzusammeln, legte ick statt der kleinen Münzstücke, Lermischte Nachrichten. (George Peabody. -s-) Aus den Reichsten der Reichen hat der Tod in dieser Woche fich zwei Opfer geholt. Dem englischen Krösu», Marquis von Westminster. ist nun auch, wie schon gemeldet, der ameri-konische Krösus, der menschenfreundliche Pecibody. in'S Grab nachgefolgt. Er war ein Mann wie selten einer. Er vergrub nicht das ihm anvertraute Pfund; den besten, edelsten Gebrauch machte er davon. Die Ge« sammtsumme dessen, was er in beiden Hemisphären für wohlthütige Zwecke von seinem riesigen Vermögen geopfert, wurde schon vor einem halben Jahre auf zehn Millionen Gulden gsschätzt. Und einen solchen Mann sucht das Publikum vergeblich im Konversations Lexikon verzeichnet l Ja. so find die Mensche«. Wilrde Herr Pcabody einem Würgengel gleich sein Dasein auf der Erde ausgefüllt haben, hätte er Schlachten geliefert und Tausende von Menschen in'S Jenseits spedirt. die Lexika hätten ein Planche» für ihn — so haben fie für ihn kein Gedächtniß. Blos ein englisches Wert, die „Ickvv ot tks tiwo". enthält über ihn einige dürf-tige Notizen. George Peabody wurde am 18. gebiuar 1795 zu Danvers in dem amerikanischen Staate Maffachusctts geboren ; seine Eltern waren wohlhabende, aber nicht reiche Geschäftsleute. Der Sohn sollte ebenfalls Kaufmann werden und so trat er als Lehrling in das Geschäft eines Gewürzkrämers. Im Jahre 181Z tvar er Affozie seines OheimS John P. in Georgetown, später Affozie eines Herrn Niggs in Baltimore. Mit einem schon ziemlich bedeutenden Vermög n siedelte er 1837 nach England über, ließ fich 1843 in London nieder und vermittelte dort Finanz Operationen für mehrere der Bereini.Uen Staaten, namentlich für Maryland. Zu Anfang der Fünfjiger.Jahre machte er den Anfang mit den großartigen Schenkungen für wohlthätige Zwecke, die ihn nach und nach zn einer Weltberühmtheit machten. In skiner Vaterstadt Danvers gründete er mtt einem Aufwände von 2v.0l)0 Pfd. St. ein nuch ihm benanntes wiffenschaftliches Institut. Maryland schenkte er. ebenfalls zur Unterstützung der Wissenschaft, über 100.V00 Pfd. Gt. Als er sich vor etwa sieben Jahren von den Geschäften zurückzog, wendete er der Eitv von London 1ÜV.000 Pfd. St. zu. wofir komfortable, geräumige Arbeiter« Wohnungen errichtet werden sollten. Zwei Jahre später erhoben fich in dem Stadtviertel SpitalfieldS diese Arbeilerwodnungen. jetzt unter dem Namen Peabody Wohnungen (tko tvelliozZ) bekannt. Im Frühjahre 1866 gab Peabody abermals 1ö0.000 Pfd. St . und auch silr diese wurden Arbeiterwohnungen aufgeführt. Die Harvard-Universität in Cambridge bei Boston erhirlt von Peabody im Herbste 1866 150,000 Dollars zur Gründung eines Museum» und die Stadt London hcuer im Früjahre noch 100.000 Pfd. St. Sein TesttMlcnt wird wahrscheinlich a«ch England und Amerika in großartiger Weise aedenken. (Das Testament eines P ri est erS.) Der Pfarrer Nikodemus Walkner aus Arnstorf in Niederöfterreich ist am 25. v. M. gestorben nnd hat seiner Baterstadt Olmütz 25.000 fl. u»it dem Bedeuten testirt, daß die Jntereffen alljährlich zu gleichen Theilen an die Armen ohne Unterschied der Konfeffion zur Vertheilung gelangen sollen. Den OrtS« a men seiner Pfarre lej.irte er 2000 fl., seine Kleider uvd Effekten dem Arnstorfer Schullehrer, der die Wirthschafterin des Pfarrer» g» ehelicht hatte. _ Mluburger '^^crichle. Marburg. 10 November. (Ein gefundener Geldbetrag) kmm vom rechtmäßigen Eigenlhümer beim hiesigen Stadtamte erhoben werden. welche die Andern gaben, einen Dukaten auf den Teller. Das Mädchen heftete verwundert sein großes Auge auf mich, und ictiien zu fragen: Herr, haben Sie sich nicht ve^riffcu? Ich beantwortete ihre stillschweigende Frage, indem ich sagte: Nein, »etn. behalten Sie nur, es ist kein Ber-sehen ^ das Vergnügen, das Sie mir gemacht haben, ist nicht zu theuer damit befahlt. Eine zarte Röthe überflog das blaffe Gesicht. Sie war offenbar überrascht, mich in Ausdrucken nnd in einem Tone sprechen zu hören, wie man sonst nur zn Erwachsenen und zu Frauenzimmern spricht, vor denen man Hochachtung hat. Daran war sie offenbar nicht gewöhnt. Auch schien der Blick, womit sie ihr leiseS; .ich danke. Herr", begleitete, weit Mthr meinen Worten, als meinem Goldstück zu gelten. Unter der Thür wandte sie sich noch einmal um. und der lange Blick, den s^le mir zuwarf, schien biS auf den Grund meiner Secle tauchen zu wollen. Ich weiß nicht, »vie mir da geschah; aber ich fühlte, ich war nicht mehr der« selbe, der ich war. Ich konnte den Blick Tag und Nacht nicht loS werden. Ein Anderer an meiner Stelle würde Nachforschungen angestellt, das Mädchen aufgesucht haben; ich that es nicht, hatte es auch nicht nöthig. " Der Mensch entgeht seinem Schicksal nicht. Kommen wir ihm nicht ent-gegen, so kommt es uns entgegen. Etwa vierzehn Tage später war ich aus „Ronde" kommandirt. Der mit diesem Dienst betraute Offizier hatte dcS Nachts zu den vom Plitz-Kommando bestimmten Stunden die Wachen zu visitiren. Meinen Rundgang trat ich, dem erhaltenen Befehl gemäß, um 11 Uhr an. ES war eine laue Mai Nacht, ein sanfter Regen rieselte vom Himmel, die Straßen waren schon ziemlich menschenleer; besonders in der abgelegenen Vorstadt, wodurch mich der Weg auf die Thorwache führte, «igte sich nur da und dort ein verspäteter Heimtömmling. I» meinen Mantel gehüllt, schritt ich die mit trübseligen Oellampen spärlich erieuchleten Gasten entlang. In einer der, der innern Stadt fernst gelegenen Gaffen sah ich beim Umbiegen um eine Ecke plötzlich zwei große Gestalten vor mir desselben Weges gehen. (Fortsetzung folgt.) (Ernennung.) Der Gymnafialprofeffor. Herr Rudolph Reichel wurde bei der letzten Generalversammlung des historischen Vereines von Steiermark zum Bezirkskorrespondenten sür Marburg und deffen Umgebung ernannt. Besitzer von Handschriften oder anderen Ge-genständen, die ein historisches Landesintercffe haben, mögen sich daher an ihn wenden und ihm selbe im Interesse der Landeskunde zur Benützung überlassen.

«rl««IIg provisorisch Die Bewerber haben ihre «it den legale« Dokumenten, intbesondere mit den Nachweisen übe« die «rferderliche «hrbef»htg«»g beleate« Sesuche bi« längsten« ZS. Nooembee d. I. bei dem Stadtschulrathe In Mae^ra ju überreichen. " Marbur, am 4. November I8V9. Der Bürgermeister al« Prts»« be« Ltadtschulratde« i Baulalaei. X. It. pr. 8üÄdaIiii-(^v8eIl8ekaLt. der Hatt-fteN- ««d Eriffiiuiig fir dt« Eilgat'Berkehr. Die Aufnahme von Personen und Gepäck in der zwischen den Stationen Spielfeld und PößniK gelegenen Haltestelle „Egydilunnel" wird in der bisherigen Weise auf ein weiteres Jahr ausgedehnt. (734 Diese Haltestelle wird vom 15. November d. I. an versuchsweise auch für den Eilgut Bertehr von und nach allen Stationen der Südbahn sammt Nebenlinien eröffnet, wobei für die Strecke Egyditunncl bis Spiel-feld oder in entgegengesetzter Richtung bis Pößintz und vios vorsa die für eine Meile entfallende Gebühr in Anrechnung gebracht wird. Wien im Oktober 1869. Die General'Direttio«. «r. 50S0. KlMdlllSlhllllg. Mit welcher daö schon unterm 4. November 1867 Nr. 5111 bekannt gegebene Verbot deS Einsammelns von Martini Wein durch Gesellen und Lehrjungen wiederholt in Erinnerung gebracht wird, und es haben die Uebertreter dieses Verbotes die unnachfichtliche AbKrafuna zu getvärtigen. Stadtamt Marburg am 5. November 1869. Der Bürgermeister-Stellvertreterz g. Stampfl. Die Herren Kapselschützcn, sowie Jene, die sich für die Sache interessiren und der Gesellschaft beizutreten wünschen, werden höflichst eingeladen. Freitag den 12. November 1869 um 8 Uhr Abends in Herrn Thomas Götz's Bierfalon zu erscheinen. Der Schützenmeister. Das Pfund Rindfleisch kostet 20 kr. von Samstag den 13. November angefangen bei I. Baumann, Meischermeister iu der Postgasse. (738 vr Ipsvi«, äövollst In Hai-duin, Sibt bollimwt, 6a»8 «vli 8«ll« ^ckvollsturi-LamiIvi, triilisr vow««« lir. 201, »Sit 1. lkovowdor 6. iw cksr 2. Stoolr, dsSockst. s/oz Airchenmein-Lizitalion. Am IS. November 1869 werden zu St. Andrä in Lestovetz 2ö Halbstartin 1869er Kirchenweine veräußert. Ein GewSlbe in der Herrengasse, dem CafS PichS gegenüber, ist mit I. Dezember zu beziehen. Aähere Auskunft wird ertheilt bei Krau 3. Tauchmann. ^723 Kirchenwein > Lizitation. Am IS. November IS«V werden zu Kötsch und zwar Bormittags im Kirchenkeller zu St. Leonhard und Nachmittags im Kirchenkeller am Gliunik n^ben ver Krevzkapelle. zusammen 40 Halbstartin BachererKirchenweine, und Tags darauf Vormittags im Kirchenkeller zu Tepsau unter St. Peter 15 Halbstartin NikolajerKirchenweine. sämmtlich heuriger Fechsung. sammt Fässern im LizitationSwege verkauft. Aiöhenvvrpehnng Kstsch am 6. November 1869. (731 St. Margarethner Kirchenweine (vor dem ersten Schnee gelesen) werden am Martinttage, tze» 11. tz. S». um 10 Uhr Bormittat,s im Kirchenkeller zu Sbenkreuz bei St. Veter unter Marburg lizitando verkauft. ^791 Gründlicher (733 Unterricht auf Howe-Nihmaschinen wird billigst ertheilt am Exerzierplatz Nr. 96. Lvi-tlUV» (g54 UNtell- II. tiislieillkiilei'. bsiiei.Izeteii Ull6 nuek ALsss »ur ^nLvrtiKUNA^, Kut uvä diUix, sinüsdlt M Es lebe hoch die Konkurrenz! 3m Wiener Hene«- und Pamen-Kleidermagazil» e Pelz-Miutel von 7 fl. Regenmiutel, wasserdicht, von 9 fl. angefangen. Wir ersuchen da« geehrte Publikum sich von de» Wahrheit z« überzeugen. Achtungsvoll Schneider « Rettelheim. dasre Kildvr-L'Iialvr. ävr am 17. MovemdEr ststtLuävuäou ?rHmlv»»V«ss-IvttUNßs äsr nvuon xrosvartixsn Xnloid«. ävs rsioksv Lr»uvittzi»Hv«gsai' j I^avävs, voruvtsr UsuxttrsKvr, salilbsr iu Älbsr, vou prvusi. Ikalorn k0n.no«, 60.000, 40.000, L0.0li0, 15.000, 12.000, S 10.000 3000, 6000, L z 5000, 6 » 4000, L 3000, 14 Z00N, 23 » 1600. 130 ^ 1000, 210 » 400, 3Zd k 200 unck 25.000 »Iloii» vm 100, 47 «to., ii«. uutsr-oioduste» kklnkdkug mit äom Vsukauk ävr vom 8t»»to gs»r»utjrt«a dotr»ut vor^su. Ilm «ssäem 6is Letdviljg^uvHs «u «r. möxliokov, lii« doks 8takts>ksxi«ruos «Iis vortroKIioks Livnoktumr xstroüsv. öst. g. 7 ö. W. g. Z.So ö. ü. Z.7» »u»ru^sbva, vvloks vom untsrssiodnotsn ö»vIlk»uLo xoA0N k>»noo> äos Lstraxos in östsrr. ö.»X. eu ordalton »inä. L» vsrüsa nur vsviQvo sseoeon. .Isäs? Ls««ts1Iunz vir6 <1or ku»tüilrlivl»s ?ro»p»ot dM2uxsfüet. Ilusukgsskoi'äsrt orkkit ^säsr äiv amtlivko Osvmniists, Wie (»svmvxsiüsr 2uessgvüt. Dk äis östkvilixullg^ sinv enorm »t»rlcs i»t, vouäo man gioli oaläixst vertrauensvoll ^irelct an 8i«gMUNlt «oollSolioi', Lkuickaus ia »»mbur«. Berantwortliche Redaktion, ivruck und Verlag von Eduard Sanschttz in Marburg.