(Franko pauschalier«.) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. «christleitunfl u*d «ttvmlking: Pre«ernova ulica Jlt. 5. Telephon 31. — Antündigungen «erden in der Berwattunq gegen «erechnunq billigster «ebüvren entgegengenommen, vezng «preise: Für das Inland vierteljährig K 24.—, halbjährig K 48.—. «an u ädrig K ■ Für da« «»«land «u»pr«chende Erbvhung. — Sin,eine N«»»krn ' Krone. Nummer 8 | Donnerstag den 27. Jänner 1921 __ 13.146.] JaKr«a»g Volkszählung. Gin« Regierungsverordnung verfüg», daß mit dem 23. Jänner im ganzen jugoslawischen Reiche fei« VolSzählung z» beginnen habe. Die hiebei ge-wonnenen Daten und Ziffern werden aus Jahre hinou» für die Bewohner dieses Staate? von gründ« legender Bedeutung sein. Denn in einem demvkra-tischen Land« werden die Angehörigen der einzrlntn VolkSstämm« nicht gewogen, sondern gezählt und darum muß auch da« deutsche Volk in Jugoslawien, das eine qualitative Wertung nicht zu scheuen brauchte, die voll« Ziffer erreich««, um seinen berechtigten Wünschen und Forderungen dir gebührende Geltung zu verschaffen. Deutsche LandSleute'. Wir wenden unS in diesem entscheidenden Augenblicke mit einem ernsten Worte an euch. Wir haben, besonders in Slowenien, seit den Tagen deS Umsturzes an äußerem Einfluß und an der Stärke der Zahl manches eingebüßt und vieles ganz verloren; aber die eigene Würde, die Achtung vor uns selbst, die Treu« gegen einander ist uuS geblieben und muß unS bleiben. Wir find nicht Fremde auf diesem Boden. Wohin das Auge sällt, überall erheben sich aus der Vergangenheit stumme und doch beredte Zeugen der Kulturarbeit unserer Väter. Und dem Andenken der Vorjahren, die in ihren Werken und in unS sorlleben, schulden wir Treue. Deutsche Männer und Frauen I Dies« Treue, die auch der Gegner an euch hochschätzen wird, be-steht in der Erhaltung eurer Eigenart, in dem Be-kenntnis zu eurem BvlkStum. Nur darin seid ihr stark und vollwertig und könnet dem Staate, dessen Bürger ihr seid, euer Bestes geben. Ihr habt keine Ursache, euer Deutschtum zu verleugnen oder euch dessen zu schämen. Indem ihr euch zu eurem Volke bekennt, fordert ihr niemand herau«, sondern erfüllet bloß eine ehrenvolle Pflicht. Henossenschaftswefen in Rußland. Im JSnnerheft der Deutschen Rundschau ist ei» Aufsat von Hermann v. Rosen dem „GenossenschaftS-wesen im heutigen Rußland' gewidmet. Ja der Ein-leitung erklärt der Verfasser, daß man der Elastizität und wirtschaftlichen Widerstandskraft, mit der die ruffisch« Nation »ereil« mehr al» sechs Jahre Krieg führt und furchtbare Hungersnot, verheerende Seuchen und wildeste Anarchie überstanden hat, Verwunderung nicht versagen könne. Zur Hoffnung, daß die jetzigen traurigen wirtschaftlichen Zustände vielleicht schon in wenigen Jahren überwunden werden können, berechtigt vor allem da« überraschend schnelle Anwachsen und Aufblühen der Genoss:nschaften in Rußland, zu denen stch in den schweren Existenzkämpfen der letzten Jahre die verschiedensten Beruftkreise in immer zunehmendem Maße zusammenschließen. Die erste Konsumgenossenschaft im eigentlichen Rußland bildete sich erst 1899. Der Weltkrieg hat die Bewegung in den ersten Jahren wesentlich gefördert, da die immer fühlbarer «erdenden Verpflegung»- und TranSportschwierigkciten die Regierung und die länd-lichen Selbstverwaltungen veranlaßten, die Konsum-genossenschaflen nach Kräften zu unterstützen. Der größte Aufschwung trat aber erst feit der Märzrevo» lution von 1917 ein. Die grundstürzenden Umwäl- Wenn vielleicht der eine oder der andere au» irgend welchem Grund stch bei einer früheren Zählung als schwach erwies, so ist auch für «inen solchen der Zeilpunkt da. sich wieder auf sich zu besinnen und nach außen zu bekunden, was er im Innern ge-blieben ist. Ein tapferer Zinn, ein aufrechter Eha-rakter wird überall geachtet, während Mutlosigkeit und Schwäche zwar auSg-nütz», aber nirgends ge» ehrt wird. Deutsche Väter und Mütter! Denkt an eure Kinder I Ihnen wollt ihr als kostbarstes Erbe die deutsche Muttersprache hinterlassen, in ihre Herzen wollt ihr mit der Treue zu eurem Volke die Treue zu euch selber einpflanzen. Denket aber auch an deutsche Kinder anderer Eltern! Vielleicht ist gerade eure Stimme ausschlaggebend sür die Wiedererrichtung deutscher Schulen. Der deutsche Kaufmann, der deutsche Hand-werkcr. der deuische Bauer wird nicht zu besuchten brauchen, daß ihm jemals aus seinem Bekenntnis zur deutschen Nation irgend ein Schade an seiner Existenz erwachsen könnte. Denn gerade als Kauf leute, gerade als Handwerker, gerade als Bauern werden die Deutschen in der ganzen Welt als Deuische gewerkt. Auch der südslawische Staat weiß deutsche Tüchtigkeit und deutschen Fleiß und deusch« Arbeit in ihrer ausbauenden Wirkung zu würdigen. Lasset euch durch die Erscheinungen einer UebergangS-zeit in dieser Ueberzeugung nicht irremachen I Auch sür die Deutschen in diesem Reiche bricht bald der Tag einer besseren Zukunft an! Wir leben in «inem demokratischen Lande. ES wäre Bermessenheit, von den Behörden eines RechtS» staate« anzunehmen, daß sie die Freiheit deS Be-kenntniffeS irgendwie beschränken oder aus der selbst' verständlichen Tatsache irgend welche sür die be-treffenden Menschen nachteilig« Folgerungen ableiten würden, Bürgen hiefür sind daS Gelöbnis unseres Thronfolgers, der Geist der Verfassung und der Schutz internationaler Satzungen. zungen diese« Jahre« haben auf wirtschaftlichen Ge-bieten gewisse, bi« dahin mehr oder weniger unter-drückte BolkSkräfte freigemacht, die stch in einer für die Sowjeiregierung unerwarteten und unerwünschten Weife betätigten. Bei der radikalen Vernichtung der Akiien-gesellschaften, des gesamten privaten ' Handels- und Bankwesen« durch die regierenden Doktrinäre müßte eine erfolgreiche Tätigkeit der neu rmstandenea Finanz« genossenschaften eigentlich ganz au»g,schlösse-, erscheinen. Tatsächlich aber befassen sich dies« Berdände zum Teil schon mit großen HandelSunternehmungen, wie auch die Genossen'chaflSbanken, die einzigen, die heute in Rußland bestehen, bereit« ganz zufriedenstellend arbeiten. Von allergrößter Bedeutung sind natürlich die landwrrlschaftlichen Produktivgeuossevschasten, denn die russische Agrarfrage, die sür die zukünftige Entwicklung Rußland« von ausschlaggebender Bedeutung ist, muß heute noch mehr al« früher als weitaus wichtigste aller inneren Fragen gelten. Auf diesem Gebiete haben stch In überraschend kurzer Z4it wunderbare Wand-lungen vollzogen. AuS dem wüsten ChaoS deS Jahres 1913 hat stch ein ganz neue« Agrarsystem herau»> kristallisiert, da« die kühnsten Träume SiolhpinS mit seiner großzügigen Agrarreform weit übertrifft und für Lenin und seine Ad plen eine fast tragische Be-deutung gewinnt. Schon m dem Kriege hatte stch ein Darum, deutsche Männer und Frauen, frei und offen zu eurem VolkStum bekannt! Seid, was ihr geltet: Deutsche I Verblendung. Der Weltkrieg hat der französischen Ration politisch zwar den Sieg, moralisch aber «ine Nieder-lag« gebracht, deren Größe mit fortschreitender Zeit immer mehr in Erscheinung tritt. Denn die zivili-siert« Menschheit gewahrt zu ihrem Erstaunen, daß die Ideale der Kultur, der Freiheit und der Selbst-bestimmung, zu deren Schutze Frankreich angeblich in den Krieg gezogen war, nichts anderes sind als die Zerrbilder jranzösischer Rachsucht, Herrschgier und Heuchelei. Wäre daS Unglück, daS der in den FriedenSverträgen sich austobende französische Chauvinismus über den größten Teil EuiopaS aus-gebreitet hat. nicht so furchtbar — man wäre versucht, diese Entlarvung der „ritterlichen Nation" als eine der wertvollsten Errungenschaften des Welt» kriegeS hinzustellen. An dem Schicksal der deutschösterreichische» Republik spiegelt sich die Verblendung der ftan-zösisch-n Politik mit düsterer Deutlichkeit. Die Pa» riser Staatsmänner haben aus der Geschichte nichts gelernt, sie vergessen sogar auf dir Lehren deS Weltkrieges. Mit einem Eigensinn, der an» Krank-haft« grenzt, versuchen sie, sich dem rollenden Rad der natürlichen Entwicklung in di« Speichen zu werfen und dem deutschösterreichischen Voltsstamm den Anschluß ans Deutsch« Reich unmöglich zu machen. NeuestevS haben sie nun wieder einen Plan ausgeheckt, der Deutsehösterreichs sogenannte Unab» hängigkeit gewährleisten sollte. Darnach soll der gesamte Rohstoffbedarf dies«S Landes von den au-deren Nachfolgestaaten unter Beistellung der diesen fehlenden Rohstoffe durch die W«stmächte und unt«r drr finanziellen Garantie der Entente grbeckt und gleichzeitig die österreichisch-ungarische Bank in eine Notenbank umgewandelt werden, die eine für alle Nachfolgestaaten gemeinsame Export- und Jmp»rt Valuta emittieren soll. Auch dieses französische Projekt wird ebenso wie die bisherigen an der Macht der Verhältnisse. solider Kern von Großbauern gebildet, die seit 1917 alle bolichewikifchen Anzapfungen mit b«waffneter H-»d zurückwiesen. Außerdem haben in der Zeit der chao-tischen Wirren überall die tüchtigsten und unter» nehmendsten Element« der Landwirlschaft stch der herrenlos gewordenen Bodenfläche bemächtigt, so daß schon 1919 81 Prozent deS anbaufähige» Lande« in Privatbesitz übergegangen waren. Die Angaben der Sowjetregierung vom Sommer 1920, wonach stch damals 9 Prozent de« nutzbare» Boden« im Besitz von Genossenschaften befanden, bieten kein Bild von der weiten Verbreitung dieser landwirtschaftlichen Ver-bände. Denn die großen Schwierigkeiten der Boden» bestellunq, der Mangel an Saatkorn, Zugtieren, Acker-gerät und Maschinen mußte auch die Bauern mit Privatbesitz überall zu genossenschaftlichem Zusammen-fchluß drängen, vor allem zur Bilvung ländlicher Konsumvereine. Bereil« im Anfang 1918 befand stch die Leitung der Genossenschaften überall in den Händen der Intelligenz, der „kapitalistischen Bourgeoisie" und sogar de« ehemals grundbesitzenden Avel», welcher Zu» stand die Diktatur d«S Proletariat» zu erbittertem Widerstand aufrief. Der Erfolg de» von der Regierung im April 1918 erlassenen Dekrets, durch daS vor allem die Bourgeoisie au» der Leitung der Genossen-schaften nach Möglichkeit ausgeschaltet werden sollte, kann nur ein sehr mäßiger gewesen fein, da die Re» Seile 8 zuschanden werden. ES hat vor allem den einen Kehler, daß es weit mehr vom politischen al» vom wirtschaftlichen Standpunkte aus entworfen worden lst. Die Schaffung einer den Nachfolgestaaten ge. «einsamen Export» und Jmportvaluta soll offen« sichtlich daS Band sein, durch da« diese Länder zu einer Föderation zusammengeschlossen werden sollen. Ja Paris hält man also noch immer an dem Plane eines Donaubundes fest. Diese gewtinsame Valuta würde dem Nationalgelde sämtlicher Nach-folgestoaten, also auch dem südslawischen und dem tschechoslowakischen, die internationale Marktfähigkeit nehmen und sie nach außenhin als ein Münzgebiet, in weiterer Folge aber auch als ein Wirtschaft»-gebiet erscheinen lassen. Die gemeinsame Währung hätte natürlich auch die Gemeinsamkeit der Handels-Politik zur Folge, denn es ist nicht denkbar, daß in Wien und Belgrad, Budapest und Prag verschiedene Handelspolitik gemacht werden könnte bei gleicher «uSlandSvaluta. Gemeinsame Handelspolitik bedeutet aber in der Praxis auch gemeinsame Außenpolitik, womit der französisch« Plan in seiner Durchführung bei d«r Wied«raufrichtung der alten österreichisch-ungarischen Monarchie anlangen würde. Der Zweck der ganzen Aktion wäre wiederum die Verhinderung deS Anschlüsse» Deutschösterreichs an Deutschland. AuS diesem Grunde mutet Frankreich den Staats-lenkern in Belgrad und Prag zu, daß sie auf die Selbständigkeit ihrer Lander wieder verzichten sollen! Weit richtiger hat ein Pariser Bericht, der in einem slowenischen Blatte erschienen ist, die Lage er-saßt, indem er sür Deutschösteireich nur drei Möglichkeiten zuläßt: Besetzung des Landes durch Entente-Truppen, Aufteilung an die benachbarten Nachfolgestaaten oder Anschluß an Deutschland. Zu ähnlichem Sinne ha», wie wir in Wiener Blättern lese», auch Sir Good der englischen Re-gierung die Lösung deS deutschösterreichllchen Problems dargestellt, nur daß er, gleichsam al» Bor-spiel für den Einmarsch ver Entente-Truppen, den AuSbruch einer Bolschewikenherrschast ins Kalkül zieht. So unnatürlich und gefährlich nun auch die beiden ersten Auswege erscheinen mögen, im Grund« genommen münden sie doch wieder in den Anschluß an Deuifchland ein. Denn der Bolschewismus könnte sich nur in W cu eine Zeitlang halten und die deutschösterreichischen Länder würden aus ihn genau so tv.c auf einen Au'tiilungSvcrsuch mit dem faktischen Anschluß an Deutschland antworten. Daß die künstlichen wirtschaftlichen Absperrungen der Nachfolgestaaten fallen müssen, wenn sie alle miteinander gesunden wollen, darüber besteht nirgends der geringste Zweifel und auch die Belgrader Staatsmänner verschließe« sich, den Aeußerungen der führenden serbischen Blätter nach zu urteilen, dieser Erkenntnis nicht. Aber die französische Politik ver-hindert diese natürliche Entwicklung der Dinge. Denn solange man iil Paris mit Föderation»-pläuen operiert, werden un>ere SiaatSlenker ebenso wie die tschechoslowakischen in berechtigter Sorge um ihre Souveränität diese AbsperruagSmaßregeln aufrechterhalten. _ gierung fchen im März 1919 ein zweite» Dekret erließ, durch da» die G.nossenschften ganz aufgehoben und durch eine zentrale «Kommune der Verbrauch??" erseht werden sollten. Aber auch diese Verfügung konnte nicht durchgeführt «erden, so daß die Regierung im November 1919 den Entschluß faßte, die ganze wirt-schafttiche Besorgung Rußland» den Genossenschaften zu übertragen, wobei die letzteren natürlich unter scharfer Kontrolle der VolkSkommissäre und de» zen-tralen «Volk»wirtfchaftSrateS" verblieben. Soweit man nach den spärlich fließenden Nach» richten urteilen kann, werden die Genossenschaften vor allem die Grundlage bilden, auf der ein wirtschaft-licher Wiederaufbau Rußland» möglich erscheint. Die Genossenschaften haben der rücksichlslosen Gewaltherr» schaft der Bolschewiken, der stählernen Energie de» Diktator» Lenin und dem zähen Fanatismus de« Ost-jndentum» erfolgreich Widerstand leisten können. Sie haben nicht nur al» wirtschaftSpolttifcher Machtfaktor, sondern auch in sozialpolitischer Beziehung eine große Bedeutung. Sie find ihrem Wesen nach vom Marxi«mu» ebenso weit entfernt wie vom Mammoniömu». Da schon die ersten in England gegründeten Genossen, fchasten von dem Grundgedanken geleitet wurden, dem kleinen Mann eine möglichst selbständige Stellung zu schaffen, so find ste im höchsten Grade antikom-munlstisch. Und darin liegt, wie der Verfasser am Schlüsse betont, heute ihr größter wert. Cillier Z?t!ung Die Umsatzsteuer. (Schluß.) Die Steuersätze für die Umsatzsteuer sind fol-gende: a) HandelSgtfchäfte, welche Waren verkaufen, die nicht importiert werden, Gewerbetreibende, Lebensmittelgeschäfte, TranSportunternehmungen, Ver-gnügungSetadliffement», Lieferanten, Unternehnnr und andere, welche mit Privatpersonen Geschäfte abschließen, zahlen an Umsatzsteuer so viel, al» sie an direkten Steuern zuzüglich aller StaatSzufchläge zahlen; b) Jndustrieen und Fabriksunternehmungen, ob private oder Aktiengesellschaften, Großgrundbesitzer für ihre verarbeiteten Produkte zahlen 1 Prozent von den verkauften Produkten; c) Unternehmer. Lieferanten, Arrendatoren und ähnliche, wenn sie aus Rechnung des Staates oder autonomer Behörden arbeiten, zahlen 1 Prozent der bedungenen Summe, wenn sie für Privatpersonen arbeiten, aber nach Punkt a); d) für Verkäufe von Großvieh mit Viehpaß^ist 1 Prozent deS Verkaufspreises zu zahlen; e) Aktiengesellschaften und zur öffentlichen Rechnungelegung verpflichtete Geldinstitute zahlen für Geldgeschäfte 2 Prozent d.S Bruttoertrages der genehmigten Bilanz; für andere Geschäfte zahlen sie nach Punkt a), ist welchem Falle der Reiner-trag dieser Geschäfte alS Grundlage für die Be-rechnung der direkten Steuer gilt; für Industrie-gefchäfte gilt Punkt b). für Unternehmer- und Lieferantenzefchäfl« Punkt c); f) für Waren, welche bei Inkrafttreten dieses Gesetzes bereits importiert waren, sind bei Luxus-v waren 10 Prozent, bei anderen 2 Prozent des Verkaufspreises zu zahlen. In allen bisherigen Fällen ist die Steuer in Silber zu bezahlen. g) Für Waren, welche über Zollämter einge-führt werden, wenn ste auch vom Zoll befreit sind, soviel als der Zoll beträgt; wenn sie Luxuswaren sind, soviel als der Zoll beträgt mit einem Aufschlag von 1t) Prozent des Wertes. Diese Lteuer ist in Gold oder in Silber nach dem Goldkurse zu bezahlen. Als LuxuSwaren werden alle jene Gegenstände betrachtet, welche in der Beilage angeführt sind. Unter dem Titel der Umsatzsteuer samt 10 pro-zentigem Zuschlag bereits bezahlte Summen werden nicht zurückgeben, wenn nach diesem Tarife die Steuer geringer ist, noch wird eine Nachzahlung verlangt werden, wenn sie hoher ist. Alle Jndnftrieuntcrnehmungen. alle Geldinsti-tute und Aktiengesellschaften, welche Industrielle-triebe haben, und alle Großgrundbesitzer, welche ihr« verarbeiteten Produkte verkaufen, sind ver-pflichtet, ein besonderes Warenverkaussbuch zu führen, in welches sie täglich ihren Umsatz ein» tragen. Bei Summen über K 40.000 ist auch der Name de» Käufers ein,»tragen. Da« Buch muß paginiert sein; ist in Ordnung, ohne Radieren und Nachtragseiatragungea zu führen und von den Finanz-(Steuer«) Behörden zu vidieren. Fünf Tage nach Ablauf de« Quartals ist das Buch der Finanz-(Steuer-) Behörde vorzulegen und zugleich die Steuer zu bezahlen. Nebst dem Buch ist auch eine genaue Abschrift vorzulegen. Die Behörde bestätigt im Buch die Einzahlung, ebenso auch auf der Ad-fchrift, welche bei der Behörde bleibt. Für die exekutive Eintreibung der Steuer gelten die allgemeinen Bestimmungen der Steuer-gesetzt; für die Verjährung die Bestimmungen deS Gesetzes über die direkten Steuern in den ein-zelnen Provinzen. Eine Nestituiernng dieser Steuer kann ver. langt werden, wenn namens dieser Steuer mehr eingehoben wurde, al« daS Gesetz vorschreibtim Falle einer Befreiung von den Umsatzsteuern; im Falle der AuSsuhr heimischer Jndustrieartikel; im Falle, daß Private Sachen einführen, die sie zum persönlichen Bedarf und zum Haushalt bedürfen (Möbel, Kleider, Geschirr u. a.). Eine Restituierung kann nur dann erfolgen, wenn da» Gesuch drei Monate vom Tage der Einzahlung der Steuer an überreicht wird. DaS Gesuch ist bei jener Behörde einzureichen, wo die Steuer gezahlt wurde. Im Falle es sich um Restituierung der Steuer für Gegenstände des häuslichen Bedarfes handelt, ist das Gesuch an die Generaldirektion der direkten Steuern zu richten. Jndustrieunlernehmungen, Aktiengesellschaften, Geldinstitute fiftd mit K 400 bis 20.000 zu bestrafen, wenn sie ihre Warenverkaufsbücher gar nicht Nummer 8 oder nicht ordentlich führen oder sie zur vorae» schrieben«« Zeit nicht vorlegen, mit K 400 bis 80.000, wenn sie in dasselbe nicht alle abge-wickelten Geschäfte eintragen. Außerdem haben fie die verheimlichte Umsatzsteuer zehnfach zn bezahlen. Mit K 200 di» 4000 wird ein Großviehkäufer be» straft, der den Verkaufspreis geringer angibt oder das Vieh ohne Paß verkauft. Mit K 20.000 bis 40.000 werden jene bestraft, welche bei der Auf-stellung ihrer jetzt bereits importierten Ware falsche Angaben machen. Außerdem wird ihnen die ganze versteckte Ware beschlagnahmt. Personen, welche der Behörde bei der Aus-findung versteckter Waren an die Hand gehen, er-halten ein Viertel deS Wertes der ausgefundenen Waren als Belohnung. Der Name dcS Angeber» ist auf feinen Wunsch geheim zu halten. Segen olle Entscheidungen und Bescheide in Umsatzsteuerangelegenheiten ist in 15 Tagen vom Tage ihrer Zustellung der Rekurs an die General-direktion der direkten Steuern offen, der auch dem Vertreter des Staates zusteht, welchem alle diese Entscheidungen zur Unterschrift vorzulegen sind. Die Liste der LuxuSgegenstände und die An-sätze der 10-prozentigen Wertzuschläge tragen wir nach. _ Politische Rundschau. Inland. Die Parteiverhältnisse in der Konstituante. Die Bemühungen zur Herstellung einer trag-fähigen Regierungsmehrheit in der Konstituante nehmen einen schleppenden Verlauf. Zum einen Teil scheitern die Anstrengungen an den Quertreibereien einzelner Führer und Unterführer, welche durch Auf-stellung irgendeiner Sondersorderung ein Sprung-breit für ihre weitere politische Lausbahn zu ge-winncn suche», zum andern Teil stehen die in den Wähterversammlungen allzu eifrig vertretenen Partei grundsätze einem Einvernehmen zwischen den ei»-zelnen Grnnppen vorläufig noch hindernd Im We^. Eine Regierungskoalition muß sich ans die beiden serbischen Haupiparteien, die radikale und die demo-kratische, stützen und bedarf noch der Verstärkung durch andere Parteien, als welche gegenwärtig die Lansarbeiter und die Muselmanen noch am ehesten in Betracht kommen. Der jugoslawische Klub und der kroatische Nationalklub haben sich in den Schmoll-winkel zurückgezogen, wogegen die Kommunisten au» ihrer grundsätzlichen Oppositionsftellunz nicht herauszubringen sind, da sie durch einen allfälligen Anschluß an die Regierungsmehrheit den Bodeu unter ihren Füßen zu verli«rea fürchten. Di« Anhänger der kroatischen Radic Pirtei bleiben den Sitzungen der Konstituante nach wie vor ferue; sie halten in A^ram ihre Beratungen ab und senden bloß von Zeit zu Zeit einen Unterhändler nach Belgrad ab, um wegen einer allsälligen Mitarbeit die Fühler auszustrecken und mit der Regierung und den Parteien in Verbindung zu treten. Zweck und Erfolg dieser Tastpolitik sind vorläufig noch in Dunkel gehüllt. Das parlamentarische Arbeitsprogramm In Belgrader politischen Kreisen glaubt man. daß e« der Regierung in nichster Zeit gelingen werde, eine sichere Mehrheit für die Verfassung und das Wahlgesetz zusammen zu bringen. Di« Arbeit des Berjassungsausschusses würde sich bis Ende März in die Länge ziehen, worauf sich die Konstituante mit dem Gesetzentwürfe beschäftigen und die Debatte darüber spätesten« Ende Juli beendigen werde. Dar» nach soll da» neue Wahlgesetz verabschiedet werden, auf Grund dessen für den Herbst die Neuwahlen für das ordentliche Parlament ausgeschrieben werden sollen. Die Gemeindsratswahlen in der Woiwodina und in Slowenien. Wie aus Belgrad gemeldet wird, hat der Ministerrat beschlosst, die Gemeindewahleu in der Woiwodina (Lanat, Batschka nnd Barania) auf Grundlage der Wählerlisten für die Konsttluante auszuschreiben. Ueber Antrag de« neuen Handels-minister» Dr. Kukovec ist diese Verfügung auch auf die Gemeinderatswahlen in Slowenien ausgedehnt worden. Die Marburger Bolksstimme bezeichnet diesen MinisterratSbeschluß al» eine Lamperei, weil hiedur ändert hat. Und wenn nicht, so kann man sich zweitens immerhin der Erwartung hingeben, daß der Wortlaut deS erwähnten StaatSvertrageS in abseh-barer Zeit einmal im Belgrader AmtSblaite ver-öffentlich« und aus diese Weise auch dem Minister-rate zur Kenntnis gebracht werden wird, zumal da, nach den bisherigen Erfahrungen zu urteilen, selbst die erfolgte Ausschreibung der Gemeinvcwahlen durchaus keine Bürgschift dafür bietet, daß sie auch tatsächlich zum angesagten Zeitpunkte stattfinden werden. Im übrigen würde der Versuch, die deutschen Staatsbürger auch bei den Gemeinoewahlen vom Wahlrechte auszuschließen, nachdem mit Ablauf der OptionSfrist jeglicher scheinbare Vorwan» zu deren Entrechtung entfallen ist, internationale Weiterungen nach sich ziehen können, vor deren Folgen sicherlich alle verantwortlichen Stellen im SHS-Staate zu-^ückfchrecken werden. Eine Speachenverordnunz ij fiir die Staatsämter. Dem SlovenSli Narod zufolge hat die Bei« grader Regierung an alle untergeordneten Aemter eine Verordnung herausgegeben, derzusolge im amtlichen Verkehre mit dem Arrsiande der Gebrauch einer jugoslauufchen o>er der französischen Sprache vorgeschruben wird. Ebenso dürfen Zuschriften ausländischer Aemter, welche nicht in einer dieser Sprachen abgefaßt wären, nicht angenommen werden. DaS zitierte Blatt begrüßt diese Verordnung, welche eine Nachbildung eines Ähnlichen Sprachen«! lasfeS inder Tschechoslowakei darstellt, mit größter Genug-tung, weil dadurch die deutsche VermittlnngSsprache auS dem AmtSverkehr ein- für aliemal auSgeschallet werden. Wir möchten diesem AuSbruch der Freude »nfererfeilS den aufrichtigen Wunsch ansügen, daß zumindest bei unS in Slowenien genügend der französischen Särache mächtige Beamte vorrätig seien, drmit zu den sonstigen Komplikationen, die wir mit dem Auslande ohnehin schon habe», nicht noch überflüssiger Weise noch tschechoslowakischem Muster die babylonische Sprachcnverwirrung dazutrete. Die Stellung der Deutschen im SHS Staate Die in Aaram erscheinende Wdchenschrift Rova Europa behandelt die Frage der völkischen Minderheiten nach dem von Bischof Sttoßmayer herrührenden Geleitworte: «Wir lönnen der Freiheit und Kultur nur dann würdig werden, wenn wir dieselbe Freiheit auf alle diejenige» ausdehnen, mit denen wir in Berührung kommen wögen sie welchen Glaubens und Stammes immer sein." Ein Aufsatz des genannten Blattes weiß zu berichten, daß der bekannte englische politische Agent ScotuS viator, dessen wahrer Name Seaton-Watson ist, als er vor kurzem daS Banat besuchte, sich sehr sür die dort lebenden Deutschen interessierte und Daten über den Stand ihres völkischen, kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens verlangt habe. Es soll ihm die Auskunft erteilt worden fein, daß die Deutschen nationalbewußt und kulturell wie wirt-schaftlich da« stärkste Volk in der Woiwodina seien. Ihre politische Loyzlität sei ihnen von den Magyareil übel gelohnt woroen. Infolgedessen hab« sich nach dem Umsturz die junge und fortschrittliche Intelligenz sosort in die neuen Verhältnisse gefunden und an der völkischen, kulturellen und wirtschaftlichen Samm-tung aller Volksgenossen zu arbeiten begonnen. Die Organisation des Schwäbisch-deutschen Kulturbundes sei von der Regierung bestätigt worden, weil ste nicht unterjochte, sondern gleichberechtigte Staat«, dürger brauche. Das wirksamste ^Argument dürfte aber wohl sein, daß sich die Slowenen in Deutsch-österreich. die Kroaten und Slowenen in Italien, die Serben und Rumänen in Ungarn in derselben MinderheitSlage befinden wie die Deutschen in Jugoslawirn. Ausland. Die Anschlutzbewegung in Deutsch-öfterreich. Am 20. d. M. sand in Wien eine Sitzung de« Exekutivkomitee« der Staat«-, öffentlichen und Fest. Cillier Zeitung angestellten sowie von Gewerbetreibenden und Wirt« schaftSorganisationen statt, in der einstimmig der Antrag zum Beschlusse erhoben wurde, in aller-nächster Zeit eine Riesendemonstration für den An-schluß an Deutschland zu veranstalten und eine an die Adresse der Kulturnationen gerichtete, gleich-lautende Entschließung de« Inhalte« zu lxschließen, daß die Deutschösterreicher unter keinen Umständen eine Versklavung ertragen wollen, nie aus daS Recht der Selbstbestimmung verzichten werden und daß ihr unverrückbare? Ziel der Anschluß an daS Deutsche Reich sei. Gleichzeitig soll der Nationalrat ausge-fordert werden, unverzüglich di« Volksabstimmung über den Anschluß durchzuführen. Bisherige Leistungen Deutschlands an die Entente. Der amtlichen Deutschen Allgemeinen Zeitung zusolge hat daS Deutsche Reich an die Verbündeten bisher einen Betrag von rund 21-2 Milliarden Goldmark entrichtet. Das Guthaben für Kohlen-lieferungen an Frankreich auS den Saarbergw^rken beträgt 200.000 Goldmark. DaS abgelieferte Eisen-bahnmaterial erreicht einen Wert von rund 1-6 Milliarden Goldmark; landwirtschaftliche Ma-schinen und Geräte einen solchen von 29 Millionen Goldmark. Die abgelieferte Handelsflotte im Um-fange von 2.900.000 Brutto Regiftertonnen ist mit 7-3 Milliarden Goldmark zu bewerten. Für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete sind industrielle Maschinen und andere Gegenstände im Werte von etwa I Million Goldmark abgeliefert worden. Der Gesamtwert der an Frankreich abgegebenen Lebend-Tiere, darunter 40.000 Pferd« und 416.000 Stück Vieh, belauft sich auf 237 Millionen Goldmark. Di« Gesamtleistungen an Kohle «reichen di« Summe von rund 656 Millionen Goldmark. an Farbstoffen und chemifch-pharmazeutischea Erzeuqnissen (9400 Metertonnen) einen solchen von 226 Millionen Koldmark. Die Saarbergwerke und die Kohlenbau-felder stellen ein Wert vor» 483 Millionen Gold' mark, die Reserveselder de« preußischen Fiskils mit den gesamten Kohlenvorräten für 50 Jahre einen solchen von 558 Millionen Goldmark dar. Der Ge> lamtwert des in frauzösischcr Verwaltung befind-lichen SaarbeckevS betrug im Juli 1914 weit über 1000 Millionen Goldmark. Der Wert an verlorenem Reichs- und Staatseigentum, Gebäuden, Forsten u. d. gl. erreicht rund 4 5 Milliarde» Goldmark. Die über den Rhein in das Elsaß führenden Eiscn-bahn- und andere Brücken haben einen Wen von 8-6 Millionen Goldmark. Der Eigentumswert der beschlagnahmten deutschen Kabelgesellschrsten wird mit 85 Millionen Äo!»mark veranschlagt, Der Rückzug der Fronttruppen hat den Verbündeten Güter im Werte von 2-5 Milliarden Soldmrrk überlassen. Für die B'satzungStruppen in den Rheinlanden, für ihre Requisitionen, soweit sie bis jetzt festgestellt sind, hat Deutschland einen Gesamt» betrag von 450 Millionen Goldmark oder run) 4-5 Milliarden Papiermark aufgewendet. Für die verschiedenen alliierten Kontrollkommissionen sind bis Ende November deS v. I. 40 8 Millionen Gol»« mark oder 4-9 Milliarden P^piermack ausieaeben worden. Die Donau Schisfahrtgesellschaften. Warrens Wochenschrift berichtet: Die Ver« einigung sämtlicher Shiffahrtgesellschastcn sür den Donauverkehr unter englischer Fährung hängt von der Auseinandersetzung mit Rumänien ab, da« bisher di« Verriniguug der Donau-Schiffahrtgesell'chasten unter englischer Flagge bekämpfte. An der Seile der Rumänen kämpfen die Franzosen, die überall zu finden sind, wo die Gegnerschaft gegen England Ausdruck sucht. Die Bauarbeitea sür die Der-besferung deS Wasserstandes in der Donau sollen im kommenden Frühjahre in Angriff genommen werden. Truppenansammlung an der russisch-polnischen Grenze. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung soll das Abstimmungsgebiet in Wilna, dem aus Grund des FriedenSverirageL die frei« Entscheidung zwifch-n Rußland und Polen zugesichert ist, mit Entente« Truppen besetzt werden. Dr« russische Regierung knüpft aber ihre Zustimmung zu di«>er Magnahme an die Bedingung, daß Sowjetrußland zuvor vom Völkerbund« anerkannt werde, widrigenfalls daS russische Militär an den Abschnitt von Wilna vor-gehen und dortselbst die Entente-Truppen angreifen werde. Wie der ukrainische Pressedienst meldet, ist seit mehreren Tagen beiderseits an der russisch-polnischen Grenze eine lebhafte Bewegung wahrzu-nehmen. Die Rassen hätten die siebente und fünf« Seite 3 zehnte Armee aufgeboten, welche die Bestimmung haben, über Dünaburg und die Eisenbahnlinie Schawly und Koschedary nach Wilna vorzurücke», wogegen die Polen fieberhaste Vorbereitungen treffen, »m die Eisenbahnlinie Grvdno—Wilna und Wilna-Moledetschao in Berteidigungszustand zu setzen. , Amerikanisch japanisches Wettrüsten. In einer amerikanischen Zeitung stellt Präsi-dent Harding die Forderung auf. daß di« Flott« der Vereinigten Staaten im Jahre 1924 die stärkste der Welt sein müsse. Wie aus englischen Blättern hervorgeht, hat sich Harding inoffiziell mit Australien und Kanada in Verbindung gefetzt, um im gegebenen Falle ein gemeinsame« Vorgeben der dr«i Flotten im Stillen Ozean sicherzustellen. Di« Spitz« dieser Aktion richtet stch, wie nicht näher auszu führen ist, gegen Japan, welches die amerikanifch« Politik mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und in englischen Werften große Bestellungen von Kriegs-schiffen ia Auftrag gegeben hat. Aus St «öl und Land. Aus der außerordentlichen General. Versammlung des südslawischen Iour-nalistenoereinee wurde beschlossen, daß sich all« Blätter strengsten« aller persönlichen Angriffe und Beleidigungen von RedaktionSmitgliedern anderer, wenn auch politisch gegnerischer Blätter zu enthalten baben. Dieser Beschluß sollt« bei einer ernsten Presse al« überflüssig erscheinen; daß aber eine solche Selbstverständlichkeit erst beschloßen werden mußte, deutkt darauf hia, daß irgendwelche Blätter die Gepflogenheit haben, den Mangel an sachliche« Ariiumenlen durch persönliche Attacken gegen miß-liebig« gegnerisch« Redakteure zu ersetzen. Das Agramer Tagblatt hat in der letzten Zeit z-vet Leitartikel aus der Eillier Zeitung wörtlich übernommen, ehne die Quelle anzugeben. So wurde unser Originalbericht «Unsere Kohle" vom 9. Jänner in d«r Nrmmer des Agramer Tac;--blatteS vom 14. Jänner und unser Aufsatz .Ursachen und Gefahren der TranSponmisere" vom 16. Jänner in der Rummer de« zitierten Blatte« vom 18. Jänner zum Abdrucke gebracht. Wir haben gewiß nichts dagegen einzuwenden, wenn Original-aufsätze der Cillier Zeitung durch Wiedergab« in anderen Blättern auch in solchen Kreisen Verbreitung finden, d>e nicht unserem Adnehmerstande angehören, und erheben im Jntereffe der Zache keinerlei Ein-spruch dagegen, daß unsere Ausführungen von an-deren Zeitungen mit der Marke der Originalität versehen werden. Wogegen wir uns aber verwahren müssen, ist die Art und W.'ise, wie unser zweiter Aussatz „Ursachen und Gefahren der Transport-misere" vom Agramer Tagblatt wiedergegeben wurde. Der Artikel wurde nämlich überschrieben mit „Ljubljana, 15. Januar", sodaß also, da die be-treffend« Nummer der Cillier Zeitung da« Datum vom 16. Jänner trägt, bei uneingeweihten Lesen« der Eindruck erweckt werden könnte, al« ob wilden Aufsatz aus derselben Laibacher Quelle abgedruckt hätten. Gegm eine solche Verschleierung der Wahr-heil müssen wir mit aller Entschiedenheit Stellung nehmen. Da wir nun nicht annehmen können, daß diese Vordatierung von einer Zeitung vom Range de« Agramer TagblatteS durchgeführt worien wäre, so bleibt bloß die Schlußfolgerung übrig, daß die Redaktion des genannten Blattes von ihrem Lai-bacher Mitarbeiter mystifiziert wurde. ES würde nach unserer Ansicht journalrstischcm Brauche ent-sprechen, wenn die Schrisileitung de« Agrawer Tagdlatte« nach Überprüfung de« SachverhalteS den Irrtum in loyaler Weife richtigstellen und für die Hintanhaltung allfälliger Wiederholungen Sorge tragen wollte. Ernennung. Wie uns aus Graz gemeldet wird, wurden im deutschösterreichischen Staat«-telegraphendienste die Teleqraphenkontrollore Martin Gratz und Rudolf Laa zu Obenelegrapheukontrolloren bei gleichzeitiger Einteilung in die 7. Rangsklasse, ferner der Telegraphenafsistent Johann Krobath in Leoben zum Telegraphenodero-fizial zweiter Klasse ernannt. Evangelisches. In Pettau findet am 30. Jänner um halb 3 Uhr nachmittag« im Bet-faale der Gemeinde ein evangelischer Gottesdienst statt. Unmittelbar nach dem Gottesdienste wird auch eine Religionsstunde gehalten werden. Die Generalversammlung des San« delsgremiums in Cilli findet Donner««ag, den 27. d. M. um halb 7 Uhr abend«, im kleinen Saale de« Aarodni Dom statt. Die Tagesordnung Seite 4 enthält die üblichen Punkte. Neuwahlen iverden nicht vorgenommen werden. Die Blatternimpfung in Cilli findet sür Männer Mittwoch, den 26., für Frauen und Kinder Donner»!«?, »en 27. l. M., im Magistrat«« saalc statt. Mit Rücksicht aus die Gefahr der Aus-breitung der Blatternscuche wird jedermann, der in den letzten fünf Jahren nicht mit Erfolg geimpft worden ist, ausgefordert, sich dieser Impfung zu unterziehen. Das Poft- und Telegraphenamt in Cilli Verlautbart amtlich: Alle Po»!, und Tele-graphevämter haben den Auftrag erhalten, vorläufig die Annahme von 20.Dinarbai^kiiotcn Anzustellen, bis sie die genaue Beschreibung der Falsifikate er-halten. Sobald dies der Fall sein wird, wird das Publikum wieder verständigt werden. Für Besitzer von Kriegsanleihe. Der Finanzminister hat angeoidnet, daß alle Besitzer von österreichischen und ungarischen SriegSanleihen. welche sie bisher nicht abstempeln ließen, dies di« zum 15. März nachholen können, und zwar bei den Delegationen de« Finanzministeriums iu Laibach, Agram, Eplit (Spaloto). Neusatz und Sarajewo, sowie bei der Generaldirekiion der Staatsschulden. Behufs Einschränkung des Schmuggels hat da« Finanzministerium eine Verordnung aus« gearbeitet, der zufolge die bisher geltenden Strafen wesentlich verschärft wurden. So wurde daS bis-herige höchst« StrasauSmaß von einem Jahre Kerker auf zehn Jahre «höht. Wiener Modewoche im Februar 1921. ES wird nochmals darauf ausmerkium gemacht, daß in der Zeit vom 31. Jänner bis 7. Februar die zweite Mod«»och< in Wien statifindei, an der sich über 150 einichlägige Firmen beteiligen, welche die nenesten Schaffungen auf dem Gebiete der Mode in ihren Alelier« vorfähren werden. Interessenten, die keine Einladung erhalten haben, »ögen sich an die Cillier Zeitung Geschäftsstelle: Kammer sür Handel, Gewerbe und Industrie, Wien, I., Stubenring 8 wenden. Nähere Auskünfte über Reisemöglichkeit, Valutabeschaffung und Aufentshaltdewilligung erteilt die Zweigstelle des deutschösterreichischen WarenverkehrSbüroS iu Ljubljana (Laibach). RcSljeva cesta I/ll. Banknoten zu S0 Mark. Die deutsche N^ichSdank macht die Belitzer von 50- Markdank-noien aufmerksam, dieselben biS 31. I. M. zu wechseln, da sie mit diesem Tage ihre Geltung verlieren. Vom 31. Jänner ab werden diese Bank-noien nur noch von der deutschen ReichSbauk in Bcrlin angenommen werden. Wirtschajl uud verkehr. Italien und unser Holzhandel. Alle wirtschaftlich™ kreise unseres Staates, in erster Linie die zahlreichen Hol,Produzenten. Händler und Industriellen, haben die Klärung unserer politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit Italien kaum erwarten können, die es ihnen ermöglichen sollte, in größlem Ausmaße ihre Arbeiten zu entfalten. Trotz der unzähligen Schwicrigkeiteu, die sich in der Pro-duktion, im Handel und in der Industrie ergaben und noch immer ergeben, konnte »ie'er bedeutende Zweig unserer Bolkswinschaft dank der Solidität unserer Unternehmungen und unserer Kapitalskraft größere Krisen überwinden und die kritische Zeit ohne schwerere Erschütterungen und schlimme Folgen durchhalten. Trotz der passiven Haltung Italiens, das uns die Tür im eigene» Hause sür die AuS» fuhr versperrt hat. haben wir den Handel gesördert und eine genügende Zahl von Käufern in den westlichen Ländern gesunden. Wir haben auf teuern Umwegen ausgeführt, die in der letzten Zeit unsere Konkurrenz aus dem Weltmärkte beinahe vernichtet hätten. Die V»rbesprechungen in Santa Marghe« Nummer 3 rita haben zwar die Frage freier Häfen wenigsten» einigermaßen erwogen, von den neuen Handels ver-trägen mit Italien versprechen wir unS jedoch einen neuen, ständigen Ersolz. Aus Suschak legen die Kreise der ProduzenUn, Händler und Industriellen der Holzbranche nach wie vor den allergrößten Wen und sehen mit großer Zuversicht schon dem kommenden Frühjahre entgegen. Dieser Optimismus ist aber nur dann berechtigt, wcnu wir in weitestem Umfange die Arbeit aufrecht erhalten. Auf solche Weise könnten wir auf dem Felde der Arbeit die Verluste ausgleichen, die wir in nationaler und po-Utifcher Hinficht erlitten haben. Im entgegengesetzten Falle werden wir von den Fiumaner Holzhäudlern abhängig werden, eine Abdäugigkeit. die ebens» drückend sein wird, wie die widerwillig geschlossenen Abmachungen de» Bertragt» von Rapallo. Der Hasen von Suschak würd« unS für die erste Ztm und sitr die Zeit der Entwicklung unseres Holz» Handels beinahe genügen. Aufschwung der deutschen Schisfahrts-bewegung. Im Dezember 1918 war der i^ief-stand deS Hamburger Hafenverkehr« mit 23.323 Neltoregistenonnen der von See angekommenen schiffe erreicht. Das ist etwa der Stand des Jahre« 18öü. Der Verkehr stieg langsam aus 171.479 Tonnen im Juni 1919, wo «in kleiner Rückschlag folgte. Im Dezember 1919 betrug die Tonnenzahl schon 240.085, uud im Dezember 1920 ging eS in scharf aussteigender Kurve auf 644.331 Tonnen. Amerikanische Beteiligungen an der tschechoslowakischen Textilindustrie. Sehr bedeutend« amerikanische Jnteresfentengruppeu unter-handeln wegen de« Ankaufes zweier der größten Texlilunternehmungen in der Tschechoslowakei. Auch ander« Fabriken der Woll, und Leinenindustri« in DeutschS,«erreich und in der Tschechoslowakei soyen durch am'rikanisch« Jnter«ssent«nzrupven erworben werden. Oberschlesier! Personen, die in Oberschlesien geboren sind und an der Abstimmung über das Schicksal Oberschlesiens teilzunehmen beabsichtigen, wollen sofort persönlich oder schriftlich nähere Auskunft bei der Deutschen Gesandtschaft in Belgrad, Krunska ulica 37, einholen. Kinderklappwagen zu kaufen gesucht. Gell. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 26747 Eoloser|n. Stadtberger Eigenbau-Weine Terkauft Schwab, Pettau. Fräulein mit Jahreszeugnissen sucht Posten »ls Verkäuferin io einer Bäckerei. Konditorei oder Delikatessengeschäft, geht auch als Kassierin, als welche sie schon gedient, in Schank, Cafe oder in sonst eiu Geschäft. Adresse in der Verwaltung des Blattes. <6724 . Zimmerhängelampe für elektrische Beleuchtung, und einfaches Speiseservice fslr 6 Personen zu verkaufen. Zn sehen von 1—3 Chr. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 26746 Mascbinschreiberin mit gutem Zeuenis sucht Posten für sofortigen Eintritt. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 26745 gegetzten Alters, wird sogleich aufgenommen bei Franz Filipiß, Fleischbauer, Mari bor. Kleines Gut mit einem solid gebauten Wohnhaus oder ein Landhaus mit Garten an der Südbahn zu kaufen oder zu pachten gesucht. Anträge an die Verwaltung fW Blattes. 26743 ZI. 288/21 Amtliche Kundmaohung in deutscher UeberroizuDg. Oeffentliche Versteigerung Bei der öffentlichen Lizitation am 1. Februar 1921 um 9 Uhr vormittags werden in.der ehemaligen Kantine der Schemalkaserne verschiedene Möbelstücke, wie Stellagen, Tische, Stühle, ferner Flaschen, Gläser u. s. w. versteigert. Stadtmagistrat Celj«, 24./!. 1921. KOr den Regierung*kommis»Sr: Dr. Föhn- • in Kugeln and Pulverform nur en gros zu haben beim alleinigen Erzeuger F. Turin in Celje. 1 Paar Damaoscliülie Nr. 36 sind zu verkaufen. Gaberje Nr. 9, 1. Stock. Perfekte H ausschneiderin empfiehlt sich den geehrten Damen. Olga Kremet, Nikolaiberg Nr. 27. Alte,döch gut erhaltene, «owie neue Schreibmaschinen kaufen Sie am besten u. billigsten im Erstes Spezialgeschäft f.Schreibmaschine! Eduard Legat, Maribor Slorentk* alic* (Burgrum) Nr. 7, neben VLxerer. Telephon Nr. 100, interurban. Vertretung der Continental • Schreibmaschine flir Damen ! Während in Deutschland der Wn zur fhc durch den „tebensbund* gut organisiert ist und eine Auswahl leicht getroffen werden kann, ist hier dies dem Zufall überlasten. Mein Bekanntenkreis ist (ehr klein und die Auswahl gleich null. Ich gehöre nicht zu jenen die blind find, (andern ich will tuchen und wählen. Da mir kein anderer Ausweg übrig bleibt, (o zerhaue ich den gordischen Knoten und wühle die Zeitung. (Die finleitung ist absichtlich Idnger, weil viele unvernünftigerroeise gegen das Heiratsinferat find. Die ich suche, (oll folgende Eigenschaften haben: Alter 22 bis 2« Jahre, gut erzogen und gebildet, lieb, hübsch, wirtschaftlich, von fympatilcher € rieh einung, musikalisch, naturliebend, nicht vergnügungssüchtig, überhaupt brav und vermögend (ein. Doch ist die Höhe des Vermögens nicht auslchlaggebend, da ich telblt vermögend bin. Auch würde ich ganz gern in ein größeres Unternehmen einheiraten, da ich kaufmännische Kenntnisse und Organisationstalent besitze. 6s könnte unter günstigen Umstanden auch eine Witwe lein. Bemerken mddite ich, da& ich Christ bin, und (elblt zwei größere Unternehmungen besitze. Alto keine Mitgiftjägerei! Um den Verkehr zu erleichtern, können die Antwortbriefe chiffriert und ohne Photographie abgegeben werden , doch bitte ich um eine genaue sebensbelchreibung und .Schilderung der persönlichen Verhslltnilfc. Nur ernstgemeinte Zuschriften wollen an die Verwaltung der Cillier Zeitung unter .Ich will es wagen I 26752* gelendet werden, nichtpaffendcs wird zurückgesendet. Verschwiegenheit felbitverttdndlidi. V erlässlicher Kutscher Echtes Ultramarin- Waschblau 100 bis 150 Waggon Brennholz für Kalköfen, halbtrocken, Buchenscheit oder Prügel, Birken, Föhren oder Fichten, 1 Meter geschnitten, keine schweren Klötze, werden für das heurige Jahr znr sukzesaiven, monatlichen regelmässigen Lieferung sofort zu kaufen gesucht. Offerte erbeten an Veletrgovina M. Oswatitsch, Celje. Driuter. Anleger u»b Herausgeber: Berlin buchdruckerei „Gelrja" in SiBi ((Eelje). — verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Frnn, Prrz,