Ar. 4. Donnerstag, den 12. Jannar 1882. VII. Jahrgang. Pränumerations-Bedingungen. Mit Poft-«frftuMniflt ü»r Willi: "or«?lich . . . —Ab I • »•» S.fticfittti« *albUbni ... -n»(1ülir.a. . . «41u',utn" „ . ■ontni- Ar«!»»»»« Criturltif Nummern 7 fr. l.CU S.*(l «.41. oSrscficinl zedtn {l o ii ii r r ü t u ti u ni) ü n ii ii t >i i| Morgens Inserate werden angenommen tu »fr ilrottiMP* Ht ..» uns «il.-n liebeuun»»* Siadtk, t«i £oimn. Snit. >«>ch in «Stav ä. Cnvll» ar» «»tu. k «».ni. iti ttin, ,t i1.QU ^ictiuiih* ■ Siemor >n fal-ai. Ritter von Waler und die nationale Partei. Laibach, 10. Januar I88S. Ii. Unser hochverehrter Oberlandesgerichts-prasidenl Ritter von W a s e r ist bekanntlich seiner streng verfassungstreuen Haltung wegen der nationalen Partei in Steiermark und Krain seit jeher ein Tor» im Auge, und wo immer sie nur kann, versucht sie eS, mit den verbissen-sten Angriffen ihm an den Leib zu rücken. Das — zum allermindesten — höchst unpassende Desaveu, welches Se. Excellenz, der gegenwärtige Leiter des Justizministeriums, vor mehreren Wochen sür gut sand, einer ganz correkt gehal-tenen Waser'schen Circularmittheilung auf dem Fuße folgen zu lassen, bot der slovenischen Presse selbstverständlich eine hochwillkommene Gelegenheit, von Neuein ihrMüthcheuan unserem Provinzial-Lord-Oberrichter zu kühlen. Allen voran im Chorus ging natürlich der „SlovenSki 9larob", welcher das erwähnte ministerielle Des-aven in der für den Lberlandesqerichtsprasi-denten Ritter von Waser denkbar hämischesten Weise glossirte und frohlockend constatirte, daß auch dieser endlich seinen Herrn gefunden habe, der schon dafür sorgen werde, daß mit der liberalen Willkührherrfchaft im Reiche der Justiz gründlicher Kehraus gemacht werde. So und in ähnlicher Weise wurde aus dem erwähnten ministeriellen Rescripte Kapital ge-schlagen und dasselbe allen Justizbeamten als ein ausdrücklicher Fingerzeig vor die Augen ge-halten, daß den höchsteigenen Worten des Mi-nisters zu Folge Niemaitd gebunden sei, dem Waser'schen Rundschreiben irgend welche Bedeutung beizulegen. Mit vollem Rechte hat daher auch der liberale Vertreter des krainischen Großgrund-besitzt im R ichsrathe, Freiherr von T au s f er er, in Verbindung mit mehreren steirischen Abgeordneten, wie Dr. Rech baner, Heilsberg u. A., dieses Vorgehen des Ministers zum Gegenstande einer Interpellation gemacht und in derselben auf den empörenden Mißbrauch hingewiesen, der von der nationalen Presse mit dem ministeriellen Rescripte getrieben wird, in-dem sich dieselbe nicht scheut, letzteres geradezu als eine Aufforderung an die Beamtenschaft zur Renitenz und Disciplinlosigkeit gegenüber ihrem Chef auszunützen. Daß diese parlamen-tarische Anfrage Sr. Excellenz dem Herrn Leiter des Justizministeriums nicht sehr gelegen ge-kommen, geht schon daraus hervor, daß die officielle und officiöse Presse ihr höchstes Mif?--fallen hierüber auSsprach und daß speciell daS Kampforgan unseres krainischen Landespräsi-denten W i n k l e r, die a m t l i ch e „Laibacher Zeitung" sogar so weit ging, einen gegen die genannten Interpellanten gerichteten, in den heftigsten Ausdrücken gehaltenen Schmähartikel der Wiener „Politik" — auch „Tribüne" genannt — an der Spitze des Blattes wortge-treu zu reproduieren und sich durch die zu-stimmende Art der Einbegleitung, mit der auf den citirten Artikel hingewiesen wird, mit dessen Tendenz gleichsam zu identificiren. Neb|t zahlreichen persönlichen Liebens-Würdigkeiten, die den Interpellanten darin zu Kopfe geworfen werden, heißt es unter Anderem, daß die — nebenbei erwähnt streng sachlich und in den urbansten Formen gehaltene — Interpellation „auch vom juridischen Stand-lunkte aus eine wahre I a m m e r l e i st u n g" ei. deren sich die Abgeordneten „eigentlich ch ä m e n müßten", da sie geeignet sei, ihre trhebcr im Auslande als Juristen gründlich zu „disereditiren." Dies also ist der Ton. in welchem sich ein o f f i c i e l l e s Organ des „ober den Parteien stehenden" Ministeriums Taaffe heutzutage erfrecht, von der liberalen ReichSvertretung zu sprechen, die mit mannhaftem Muthe ihrer Ueberzeugung Ausdruck gibt und sich in allen ihren Schritten nur von dem wahren Wohle der Bevölkerung leiten läßt. Man möge getrost alle Bürde der ossiciellen österreichischen Jour nalistik früherer Jahre und Decennien durch-blättern und wir sind überzeugt, man wird auch nicht eine» Fall finden, daß jemals ein Amtsblatt der liberalen Aera sich gegen die parlamentarische Opposition eine derartig heraus-fordernde Taktlosigkeit erlaubte. Und doch waren sowohl das Bürgerministerinm, als auch beide Auersperg'schen Cabinete eingestandenermaßen Partei niinisterien, die diesen ihren Charakter gar niemals verlängneten und daher weit eher das formelle Recht gehabt hätten, von allen ihnen zu Gebote stehenden Parteimitteln Ge-brauch zu machen, während gerade das gegen-wärtige Cabinet bei jeder Gelegenheit betont, daß es seine ganze Existenzberechtigung eben in der stritten Einhaltung des Grundsatzes absoluter Parteilosigkeit sucht. Wahrlich eine bessere Illustration dazu, wie es mit der angeblichen Parteilosigkeit der Taaffe'schen Regierung bestellt sei. dürfte sich Auf dünkten Wegen. Roman von Ed. Wagner. <10. Zorlsetzung.) DeS Grafen Brief war ihm überbracht worden und er hatte ihn feiner Tochter geschickt, aber er hatte sich geweigert, den Weingärtner zu empsangen der dann seinen Bericht Alexa abgestattet hatte und dafür reich belohnt worden war. Das Mädchen hatte sich anfangs ihrem Schmerz überlassen, aber emichlossen von Natur, wie sie war, sammelte sie sich bald nnd trug ihre Bürde standhaft, ihres Vaters wegen, der ihren Kummer ihr nicht an den Augen absehen ollte. Seine Weigerung, sie zu sehen, beunruhigte ie noch mehr, und sie fühlte sich unendlich ein-am und verlassen, als sie langsam zwischen den Blumenbeeten und den Rosensträuchern da-hinschritt. „Was kann dieses schreckliche Geheimniß sein?" fragte sie sich. „Bis Lord Kingscourt kam, schien mein Vater heiter, selbst glücklich; aber sobald Jener kam, war er wie umgewan-delt. ES quält ihn etwas, wovon ich nichts weiß. Was mag geschehen sein, daß ich nie heirathen kann? Was ist es für ein schrecklicher Fluch, der aus mir lastet.? Warum bin ich ver-stoßen, — geächtet? Warum sollten die Leute mir fluchen, wenn sie Alles wüßten? Warum sollten sie mir selbst den Schutz ihres Daches verweigern?" Sie grübelte über diese Fragen nach und erging sich in den seltsamsten und abenteuer-liebsten Vermuthungen und Ideen, welche jedoch alle weit entfernt von der Wahrheit waren. Es fiel ihr nicht ein, daß sie ein Recht hatte, von ihrem Vater zu fordern, in das Geheimniß ein-geweiht zu werden, welches ihr Lebensglück zer-störte. Sie war an einer Grotte, welche von dichtem Gesträuch umgeben war, angekommen. Hier setzte sie sich auf eine Gartenbank nnd blickte gedankenvoll hinüber nach den Bergen, die sich in der Ferne wie schwere Wolkenmassen am Himmel abgrenzten. Die Sonne war schon längst hinter den Bergen versunken, und an ihrer Stelle beleuchtete der dem Meere entstiegene Mond mit seinem magischen Lichte die Landschaft. Grabesstille herrschte ringS umher, — eine Stille, so recht geeignet zum Nachdenken, aber auch angethan, im Verein mit der vom Golf herüberströmenden Kühle, selbst dem bekümmertsten Herzen Linde-rung und Ruhe zu verschaffen. Auch auf Alexa schien das geheimnißvolle Walten der Natur seinen Zauber auszuüben und wie lindernder Balsam ihre geängstigte und so schwer geprüfte junge Seele zu erquicken. Den Kopf aus die Hand gestützt, saß sie träumerisch da, sich ihren Gedanken überlassend. Plötzlich wurde die Stille durch ein Rascheln des die Gartenmauer bedeckenden Weinlaubes unterbrochen. Alexa fuhr erschreckt auf. In dem-selben Augenblick sprang ein Mann über die Mauer und stand nach wenigen raschen Schrit-t«n vor ihr. Dieser Mann war Spiridion. 8. Capitel. Eine orrrltrllr Gewaltthat. Beim Anblick Spiridion'S gedachte Alexa mit Schrecken der Warnung in Lord Kingscourt's Brief und der Erzählung des Weingärtners; aber sie besaß Geistesgegenwart genug, um ihre Fassung zu bewahren, und während sie einige Schritte zurückwich, grüßte sie ihn ungezwungen und höflich. Seine Mienen schienen ihr ungewöhnlich finster, obwohl eine Art von triumphirendem Lächeln um seine Lippen schwebte und aus seinen dunklen Augen unter deu zusammenge-zogenen buschigen Brauen Blitze Hervorschossen. „Sie sehen, mein Fräulein," sagte Spiri-dion nach kurzem Gruß, „wir sind wieder in unser altes Quartier zurückgekehrt. Die Verfolgung ist eingestellt, die Regierung überläßt sich wieder ihrer Trägheit und die Straßen mit all' den nicht leicht finden, als in der Haltung der offi-ciellen Presse im Allgemeinen und speciell jener der „Laibacher Zeitung", die allen übrigen Blättern deS PreßfondeS als wahres Muster an Charakter und Taktlosigkeit einerseits und verächtlicher serviler Kriecherei andererseits würdig voranleuchtet. Obwohl es die liberale Partei in Krain bereits gewöhnt ist, im Amtsblatte der kraini-schen Landesregierung, deren Pflicht es wäre, den leidigen Parteienzwist. der das schöne Land entzweit, wenigstens im eigenen Organe nicht künstlich zu schüren und großzuziehen, auf jede mögliche Weise verhöhnt und beschimpft zu werden, nachdem man sie zuvor durch moralische Unterdrückung des „Laibacher Tagblatt" wehr-loS gemacht hatte, so hat die jüngste Kühnheit der Redaction nichtsdestoweniger allgemeine und gerechte Entrüstung im ganzen Lande hervor-gerufen. Wenn man überdies noch die intimen Beziehungen kennt, in denen LandeSpräsident W i n k l e r zur Redaction der „Laibacher Zeitung" steht und — wie dies ja in Laibach ein offenes Geheimniß ist — auch weiß, daß alle diese gegen die deutsch liberale Partei in Krain gerichteten hämischen Angriffe und In-sulrcu nicht nur seine ausdrückliche Billigung finden, sondern sogar fast ausschließlich von ihm selbst geschrieben und redigirt sind, so drängt sich wohl jedem unwillkührlich die Frage auf die Lippen: was die deutsch-liberale Partei in Krain von einer Regierung zu erwarten hat, deren oberster Repräsentant im Lande die Pflicht-gemäße Objektivität seiner Stellung in solcher Weise auffassen und handhaben zu dürfen glaubt? Taß unter diesen Umständen und bei so edlem, hohenorts sanctionirten Beispiele auch die s l o v e n i s ch e Landespreffe hinter der würdi-gen amtlichen Collegin und GeisteSgenossin um kein Haar zurückbleiben will, und dieselbe an Gehäsiigkeit und verdächtigenden Jnvectiven aller Art womöglich noch zu überbieten sucht, ist wohl begreiflich. Getreu ihrer seit jeher ein-gehaltenen Kampfweise ist eS vor Allem das Gebiet der rohesten persönliche» Schmähung und Verdächtigung, das sie mit Borliebe cultivirt und worin sie es in der That auch schon zu einer, von keiner anderen Presse erreichten, Bir-tuofität gebracht hat. Ihre Taetik richtet sich je nach Bedarf und Laune der Führer bald gegen diese, bald gegen jene ihr mißliebige Persönlich-keit im Königreiche Slovenien. je nachdem sich die schwankenden Chancen des Augenblicks dem Unternehmen günstig erweisen oder nicht, vom Ministerium auf dem nicht mehr ungewöhnlichen Wege des parlamentarischen Stimmen-schachers die Amovinrng des einen oder des ander»» liberalen StaatsfunctiouärS zu er-reichen. auf ihnen zu erntenden goldenen Früchten sind wieder in unserer Gewalt. Wir haben für die Winterzeit wieder unsere südliche Festung bezogen und ich habe mich beeilt. Ihnen meine Aufwartung zn machen." „Wollen Sie nicht ins Haus kommen?" frogte das Mädchen höflich, wieder einige Schritte sich zurückziehend. „Ich danke; nein!" erwiderte Spiridion kurz und fest. „Ich gedachte Ihrer Gewohnheit, des Abends in Ihren« Garten zu lustwandeln, und wartete gestern die halbe Rächt auf Sie; aber Sie kamen nicht. uch heute hatte ich schon eine Stunde gewartet, als Sie endlich erschienen. Ich habe Ihnen etwas zu sagen und das kann am Besten hier geschehen. Die Mauern des Hauses erinnern mich an das Gefängniß." „Was können Sie mir zu sagen haben?" fragte Alexa. „Sehr viel. Vor allen Dingen möchte ich mit Ihnen über Ihren letzten Gast sprechen. Ich habe von Freunden gehört, daß der eng-lische Lord den ganzen Sommer unter Ihrem Dach geweilt hat und daß er erst gestern Mor-gen abreiste. Ist das wahr?" „Warum fragen Sie?" eutgegnete Alexa stolz. „Wir sind Niemanden Rechenschaft schuldig über die Art unserer Gastfreundschaft. Er war den ganzen Sommer bei uns —" Gegenwärtig scheint die Angriffsparole offenbar gegen Herrn Ritter von Was er aus-gegeben worden zu sein, der nebst D e s ch m a n n und Ri-ter von V e st e n c ck zu den gesürchtetsten und zugleich bestgehaßten Männern gehört und daher auch an der Spitze der nationalen Pro-scriptionsliste steht. Seine unbeugsame Energie in der strengen Einhaltung der zu Recht be-stehenden Gerichtsordnung und hiemit implicite seine kategorische Zurückweisung aller Uebergriffe der hypernationalen Aspirationen haben ihm den glühenden Haß der slovenischen Presse zu-gezogen, die recht gut weiß, daß. solange Ritter von W a s e r Präsident des Oberlandesgerichtes für Steiermark, Kärnten und Krain ist, — trotz Pra*ak et tntti qnanti — an eine reale Ver-wirklichung ihrer Slovenisirungsgelüste im Ernste nicht zu denken ist. Daher also auch ihr ver-eintes Wüthen und Toben, das sie, von dem Grundsätze ausgehend: calumniare audacter — äomper aliquid haeret, nun schon seit Monaten säst ununterbrochen in Scene setzt, von der stillen Hoffnung getragen, daß ihr durch AuS-dauer und Consequenz endlich auch bei Ritter von Waser das gleiche Resultat gelingen werde, wie seinerzeit beim krainischen Landeshauptmanne Ritter von K a l t c n e g g e r, beim nunmehrigen Bezirkshanptmanne von Deutsch Landsberg Dr. Ritter von V e st e n e ck, beim Jdrianer Berg-rathe O n d e r k a und einigen Anderen, deren Entfernung aus dem Lande dem jahrelang fort-gesetzten Trängen der nationalen Presse that-fachlich gelungen ist. Daß der letzteren hiebei kein, wenn auch noch so unlauteres Mittel zu schlecht ist, weiß jeder, der das GebaHreu der slovenischen Journalistik mit Aufmerksamkeit verfolgt. Angesichts dieser notorischen That-sache sollte man denn doch glauben, daß zum »lindesten die Mitglieder des GerichtSbean»ten-standeö des Grazer Oberlandesgerichtssprengels eS mit ihrer Ehre und ihrein AmtSeide für nnvereinbarlich halten müßten, die nationale Presse im Kampfe gegen ihren Chef durch Mittheilung von Daten nnd actenmäßigen Behelfen zu unterstützen, Umso befremdender mußte es daher berühren, daß der „Slovenski Rarod" in einer seiner letzten Nummern einen erst vor wenigen Tagen erflossenen R. v. Waser'schen Präsidial erlaß über die Zulässigkeit der slovenischen Amtirung im Civilrechtsver-saliren vollinhaltlich und wortgetreu ver-öffentlichte, selbstverständlich nicht ohne zugleich einen heftigen Angriff gegen dessen Urheber daran zu knüpfen. Da diese anffällige Erscheinung die sofortige Einleitung einer Disciplinaruntersuchung wegen Verletzung des Amtsgeheimnisses gegen jene Beamten zur Folge hatte, unter denen man den Urheber dieser groben Pflichtverletzung suchen „Dieser junge englische Lord war also bei-nahe vier Monate hier," unterbrach sie Spiridion in aufsteigender und deutlich sich zeigender Ei> fersucht. „Es ist gut für ihn, daß er fort ist. denn beim Teufel, wäre ich nur einen Tag ftüher angekommen, würde ich ihn wieder ge-fangen genontnu'n und ihn in seinem alten Logis festgehalten oder ihn getödtet haben!" „Ist es das, was sie mir zu sagen wünsch-ten?" fragte das Mädchen ruhig. „Zum Theil. Als ich ihn auf ihre Für-spräche entließ, nni Ihnen gegenüber meinen Schwur zu halten und in Ihrer Gunst zu steigen, dachte ich, er werde nach Athen und bald darauf nach England zurückkehren; hätte ich nur im Entferntesten daran gedacht, daß er hier in Ihrem Hanse bleiben werde, würde ich ihn getödtet haben!" Seine Stimme hob sich und seine Augen blitzten drohend bei diesen Worten. „Doch er ist nun fort; aber ich weiß, daß es ein Unglück für ihn ist, wenn er diese Gegend wieder betreten sollte." „Wenn das Alles ist, was Sie mir zu sagen haben, werde ich mich in's Haus begeben," „Bleiben Sie! Ich habe noch mehr zu sagen. Meine Leute sind unzufrieden, weil das Geheimniß unseres Verstecks im Besitz eines Mädchens ist. Ich würde Ihnen trauen, sie aber sind unruhig. Ich bin gekommen, um ein Ab- zu müssen glaubt, so hielt es der Redacteur des „Slovenski Narod", AdvocaturScandidat Dr. Ivan Tavcar für angezeigt, eine mit seinem Namen gezeichnete Erklärung abzugeben, in welcher er der Welt versichert, daß ihm kein Beamter den betreffenden Erlaß mitgetheilt habe, sondern daß er denselben in seiner Eigenschaft als Rechtsvertreter gelegentlich einer Tagsatznng rein zufällig auf einem Tische liegend, gefunden, gelesen und für seine journalistischen Zwecke — ohne fremde Intervention — benützt habe. Es steht natürlich Jedermann frei, diese Erklärung auf Treu und Glauben hinzunehmen, oder — auch nicht. W i r fühlen uns fast zu letzterem veranlaßt, da uns der Zufall, der den erwähnten Erlaß just dem Redacteur deS „Slovenski Narod" in die Hände spielt, auf-richtig gesagt, etwas verdächtig erscheint. Umso-mehr als dasselbe Blatt im Laufe der letzten Jahre bereits wiederholt ganz ähnliche Ent-hüllnngen gebracht hat, die ihm nur im Wege der Verletzung des Amtsgeheimnisses zugekommen sein konnten, daher es offenbar aus den Kreisen der Beamtenschaft in pflichtwidriger Weise be-dient und nntcrrichtet werden muß. Es zeigt dies zur Genüge, welche Disciplinlosigkeit. Dank dem unseligen nationalen Hader, unter der Beamtenschaft bereits einzureißen beginnt und wie sehr es einer energischen Hand bedarf, um dem Unterschreiten derselben Einhalt zu thun. Die Frage, ob das Eingangs erwähnte, gegen die Autorität des Oderlandesgerichts-Präsidenten Ritter von Waser gerichtete desavom-rende Eingreifen des Ministers Dr. Pra>.ak unter diesen Umständen angemessen und opportun war, beantwortet sich demnach wohl von selbst. Man darf daher der Antwort, die der Justiz-minister sür gut finden wird, der Freiherr von Taufferer'schen Interpellation zu Theil werden zu lassen, mit Interesse entgegensehen. Hoffent-lich läßt sie nicht allzulange aus sich warten. ^otitifche Knndschau. ßilH lt. Januar. Begünstigt durch den Umstand, daß in Folge der Vertagung des Abgeordnetenhauses eine weitere Verfolgung der Länderbank Affaire auf parlamentarischen, Wege nicht möglich ist, ver-sncht eS die durch die Anklagen Nenwirth's schwer getroffene Finanzgruppe, ihr materielles Interesse dadurch zu wahren, daß sie in bom-bastischen Annoncen, Zeitnngsartikeln, Broschüren :c, die von dem genannten Abgeordneten wider die Länderbank und die Serbenlose angeführten Punkte als auf böswillig ausgestreuten Gerüchten oder wohl gar auf vollständiger Unwahrheit beruhend hinstellt. Unter Bezugnahme hierauf wird nun von kompetenter parlamentarischer SV Fortsetzung im Einlageblatt. *86 kommen, mit Ihnen zu treffen, welches nicht nur meine Leute, sondern auch mich befriedigen würde und — vielleicht auch Sie!" „Diese Höhle, zu welcher Sie den Eingang entdeckten, ist sür uns die beste Zufluchtsstätte in ganz Griechenland," fuhr Spiridion fort. „Wir durchstreifen das Land nach Süden und Norden, nach Osten und Weste», und find manch-mal Monate lang abwesend, kehren aber stets fröhlich in diese sichere Gebirgssestung zurück. Die Straßen dieser Gegend sind sehr produktiv für Leute unseres Geschäfts. Die Bauern hier sind unsere Freunde, benachrichtigen uns von Bewe« gungen der Soldaten, versorgen uns mit Lebens-Mitteln und sonstigen Bedürfnissen und bekommen nicht selten einen Theil unseres Gewinnes. Wir sind hier in der Nähe des Golss, und ein Rück-zug zu Waffer im Falle der Noth bliebe uns offen, wenn alle unsere heimlichen Ausgänge und Schlupfwinkel versperrt werden sollten. Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, obwohl wir kaun» etwas zu fürchten haben; denn unsere Höhle ist fast unangreifbar und ich könnte dem ganzen griechischen Heere Widerstand leisten. Meine Leute aber fühlen sich unsicher, murren und find unlustig, weil sie meinen, von der Gnade eines Mädchens abzu-hängen, welches sie verrathen könnte." „Habe ich nicht mein Wort gegeben, Ihr Beilage zur Nr. 4 der „Cillier Zeitung." Seite ein Darlegung des Sachverhaltes ver-öffentlich», aus welcher klar hervorgeht, wie be-gründet die Anklagen Neuwirths und wie nichtig die Einwendungen der Länderbauk und ihrer Freunde sind. Leider ist es uns bei dein Umfang dieser Darlegung nicht möglich, dieselbe zum Abdrucke zn bringen. Der Wiederzusammentritt des Abgeordneten-Hauses wird nach einer Meldung der Reichs-rathscorrespondenz Freitag, den 2V. d. M. erfolgen. In einer gestern in Prag statgefundenen Versammlung der conservativen Großgrundbesitzer sprachen sich Graf Heinrich Clam-Martinitz, Fürst Georg Lobkowiy und Fürst Carl Schwär-zenberg entschieden gegen den Lien -bacher'schen Schulantrag aus. Die ErgänzungSwahl für den böhmischen Großgrund-besitz ist auf den >8. Februar ausgeschrieben. Die Verhältnisse in Süddalmatien werden nun auch von der Regierung sehr ernst ausge-faßt. Die Truppensendungen nehmen bereits einen größeren Umfang an, und haben in den letzten Tagen abermals einige Infanterie-Regimenter Marschbefehl erhalten. Man wird sich indessen auch in der nächsten Zeit noch auf die Abschlie-ßung deS insurgirteu Gebietes beschränken und ernstere Actionen erst im Frühjahre unternehmen, falls solche sich bis dahin noch als nothwendig erweisen sollten. Im deutschen Reichstage gelangte vor-gestern eine Interpellation deS Abgeordneten Hertling, betreffend die Ausdehnung der Fabrikgesetzgebung zur Beantwortung. Fürst Bismarck erklärte darin, es werde erst im April möglich sein, über den Gegenstand in Verbindung mit anderen Reformen zu berathen. Wenn man der Industrie Leistungen zu Staatszwecken zutraue, müsse man ihr StaatSzuschlüfse gewähren. Die verlangte Beseitigung der Classensteuer sei erst möglich, wenn das Tabakmonopel bewilligt sei. Außerordentliches aufsehen erregt alleilt-halben ein Erlaß des deutschen Kaisers, womit alle constitutioncllen Theorien über den Haufen geworfen werden. Der Erlaß vindicirt der Krone die Initiative in politischen Fragen uud verlangt von den Beamten, daß sie bei den Wahlen unter allen Umständen sür die Candi-daten der Regierung eintreten. Obwohl sich der Erlaß nur speciell auf das Königreich Preußen bezieht, besorgt man doch, daß die darin aus-gesprochenen Grundsätze auch auf das deutsche Reich ausgedehnt werden könnten und hält einen Conflict zwischen Regierung und Volksvertretung nicht für ausgeschlossen. Die Seiiatorenwahle» in Frankreich haben ein für die Regierung günstiges Resultat ergeben. Gewählt wurden 56 Republikaner und Geheimniß zu bewahren?" rief Alexa stolz. „Ich weiß, und ich vertraue Ihnen. Sie hätten mich verrathen können, als ich Hülflos in Ihrem Hause lag: aber Sie thaten eS nicht. Ich bin sicher, daß Sie uns nicht verrathen würden, wenn Sie sich selbst überlassen bleiben; aber diese Engländer werden erzählen, wie Sie sie befreit h.che», und die Regierung wird Ihnen eine große Belohnung bieten, uns zu verrathen. Ihr Vater wird sagen, daß es Ihre Pflicht sei, den Schwur zu brechen, den Sie zu geben ge-zwungen waren. O, ich weiß, wie man sie von allen Seiten bestürmen wird, und ich halte eS wohl für möglich, daß Sie endlich dem Drängen nachgeben könnten." „Unmöglich! Ich werde mein Wort halten! „Das denken Sie heute, und das wollen sie jetzt; aber es mag Ihnen durch Zureden, Drohungen und Versprechen eine andere Ansicht beigebracht oder das Geständniß abgezwungen werden; darum möchte ich es Ihnen unmöglich machen, uns zu verrathen. Sie bewahrten das Geheimniß meines Namens, als ich hülfloS in Ihrem Hause lag, eS nur Ihrem Vater er-zählend. Dadurch haben Sie bewiesen, daß Sie nicht schwatzhaft sind. Daß Sie unerschrocken sind wie eine junge Löwin haben Sie durch Ihren Besuch in unserer Höhle bewiesen. Sie sind schön wie ein Maitag, herrlich wie der 12 Conservative, die ersteren gewannen somit 21 Sitze; außerdem hofft man. daß die 9 Nachwahlen, welche noch erforderlich sind, im republikanische» Sinne auSsalleu werden. Mit diesem Wahlergebnisse kann Gambetta jede»-falls zufrieden sein und dürfte nunmehr die ge« plante Verfassungsrevision, welche bei der frü-heren Zusammensetzung des Senates unmöglich gewesen wäre, in Kürze durchgeführt werden. Die von der „Times* gebrachte *ä)t«lü»»g inbetreff der Erlassung einer gemeinsamen Rote an de» Khedive findet ihre Bestätigung. Die Rote wurde an« 7. d. M. von der französischen und englischen Regierung den betreffenden Con-suln telegraphisch übermittelt und ist dem Khedive bereits am 8. überreicht worden. Die beiden Machte geben in derselben ihrer Entschlossenheit Ausdruck, den Kedive nicht nur gegen innere Unruhen, sondern auch gegen eine etwaige Ein-Mischung des Sultans zu schützen. Der Eindruck, welchen die Rote auf den Khedive machte, soll ein fehr günstiger gewesen sein. Aus dem Äemeinderatye. Zu Beginn der vorgestrigen Sitzung des GemeindeausschufscS machte der Vorsitzende, Herr Dr. Neckermann die Mittheilung, das die com missionelle Besichtigung der Theater- und Casino-Localitäten, des Hotels zum Löwen, sowie der hiesigen Schulen bereits stattgefunden habe und daß das Ergebnis derselben demnächst deni Ge-meinderathe zur Beschlußfassung werde vorge-legt werden. Sodann brachte der Vorsitzende die ein« zelnen Einläuft zur Kenntnis. Es befindet sich unter denselben zunächst ein Erlaß der Statt-halterei, womit der Gemeinderath aufgefordert wird, die außerordentliche St atslotterie zu Gunsten der österreichischen Gesellschaft von» rothen Kreuze kräftigst zu unterstützen; — weiters der Ausweis des Ober-MauthnerS Mayer über das Erträgnis der städtischen Mauthen im abgelaufenen Jahre, worüber wir an a»derer Stelle berichten; — ferner ei» Ansuchen des neuen Be> sitzers vo» Mayerberg, Herrn Strücker, um Pau-schalirung der Mauthgebühr, welches uuter Normirung eines Pauschalbetrages von fl. 25.— pro 16«2 bewilligt wurde. Von Leite des Ausschusses der österreichi-schon Gesellschaft sür Gesundheitspflege lag eine Zuschrift vor, worin die Stadtgemeinde ringe-laden wird, dem Vereine als Mitglied beizu-treten. Mit Rücksicht auf die Wichtigkeit der Ziele des Vereines beschloß der Gemeiuderath den sofortigen Beitritt zu demselben. WeiterS befinden fich unter den Einkäufen zwei Gesuche des Herrn Wi»liner um Flüssigmachung zweier Beträge pr. fl. 211.— und fl. 114.— welche der Bausection und eine Zu- junge Morgen, leichtfüßig wie eine Gazelle, furchtlos wie ein Engel. All' diese Eigenschaften deuten darauf hin. daß Sie von der Natur zu etwas Großem, Ungewöhnlichen geschaffen sind." Er trat ihr einen Schritt näher, während er diese Worte mit gehobener leidenschaftlicher Stimme sprach. Sein Gesicht war geröthet, seine Augen leuchttteu. „Ja, begann er nach kurzer Pause wieder. „Die Natur bestimmte Sie zu einein glänzenden Geschick, — nicht, um eine» ruhigen Haushalt zu regieren, über einige willenlose Dienerinnen zu befehlen, in einem friedlichen Blumengarten zu schalten und zu walten, — nein, Sie wurden bestimmt, über starte Männer zu regieren, eine Königin zu sein über eine Bande von Räubern deren Name ein Schrecken selbst in fremden Ländmi ist; ihres grausamen Häuptlings Braut zu sein, meine Braut! W.eder trat er einen Schritt vorwärts, und das Mädchen wich erschreckt einen Schritt zurück. „Antworten Sie noch nicht," unterbrach er sie, als sie sprech •» wollte. „Ich habe mich selbst grausaui genannt, weil ich so gegen meine Feinde und die Welt im Allgemeinen bin. Gegen Sie würde ich sanft wie eine Taube sein. Sie sollen die Herrschaft über meine Leute mit mir theilen und diese würden Sie anbeten. Sie sollen kost- schrist des Herrn Gsund, inbetreff der Gebahrung mit den Chemal Beiträgen, welche der Rechts-section zugewiesen wird ; endlich ein Dringlich-keitSantrag mehrerer Herrn Gemeinderäthe des Inhaltes; „Der Gemeinde-Ausschuß wolle beschließen, es sei der Herr Bürgermeister zu ersuche», den Stadt-Ingenieur sofort zu beauf-tragen, mit der endgiltig^u Verfassung des Stadt« Regulirungs- und Er.oeiterungs Planes zu be-ginnen und denselben binnen 1 Wochen der Bausection vorzulegen, welche in kürzester Zeit der Stadtvertretung Anträge zu stelle» hat. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Zur Tagesordnung übergehend, nahm der Gem inderath nunmehr den Bericht der Rechts-sect.o» entgegen. Dieselbe beantragt in Erledigung einer Anfrage des StadtamteS, es sei a»ch in Zukunft für die Prüfung von Bauplänen, Col-laudirung von Bauten :c. von dem Bauwerber eine mäßige Taxe (1—5flL) zu Gunsten der städtischen Cassa einzuheben und sei die Be-stimmung der Höhe dieser Taxe in jedem einzelnen Falle dem Amtsvorstanve zu überlassen. (An-genommen.) Weiters beantragt die Section auf Ansuchen des Herrn Amand Fabiani demselben ein Drittel der Kosten für die Herstellung der von der Gemeinde mitbenutzten Senkgrube, sowie der Kosten für die Ausführung der Mehrung zc. zu vergüten. (Angenommen.) Inbetreff der Anna Globotschnigg'schen Armenstiftung erstattet die Rechtssection einen ausführlichen Bericht, dessen wichtigste Daten wir an anderer Stelle reproducieren. Dieser Be» richt wird zur genehmigenden Kenntniß genommen »nd der edlen Wohlthäterin der Dank des Gemein-derathes durch Erheben von den Sitzen ausgedrückt. Seitens der Friedhofs-Eommission war seiner-zeit eine Eingabe wegen Verwendung des für Nicht-Katholiken bestimmte» Begräbnisplatzes erstattet und diese Ei»ga5e der Rechtssection zur Berichterstattung zugewiesen worden. Letztere be-antragt uun, es möge die Angelegenheit im Plenum entschieden oder aber der Baucommission zugewiesen werden. Der Gemeinderath beschloß, dem Ansuchen der FriedhosScommissio» zu eut-sprechen, wonach von deut ursprünglich für Nicht-Kathol.ken reservirten Begräbnisplatze das erste Beet links für Katholiken benützt werden wird. Im Verfolge früherer Vereinbarung wurde von Seite der Südbahn ein Revers zur Unter-fertiguiig vorgelegt, wonach die Gemeinde sich verpachtet, der Südbahn für die Ueberlassung des Ablagerungsplatzes an derBrücke im Flüchen-ausmasse von 43J Meter einen Anerkennungszins von 10 kr. jährlich zu bezahlen, weiters die Ablagerung in solcher Weise vorzunehmen, daß keine Verunstaltung deS Platzes entsteht und endlich im Falle einer Kündigung des bestehen-oen Ueb:reinkommens den Platz in seinen früheren barere Kleider tragen, als selbst die Sultanin undPerle» und Diamanten im Ueberfluß haben, wenn ich auch Constantinopel überfallen müßte, um sie zu erlangen. ES soll Ihnen an n.chtS fehlen, was Frauen nur wünschen mögen: Sammet nnd Seide, Gold und Edelsteine und Herrschaft über eine Anzahl verwegener Männer, die jeden Ihrer Wunsche auf das Pünktlichste ausführen würden. Hat die Aussicht aus solche Macht und solchen LuxuS für Sie nichts Verlockeiides?" „Rein!" antwortete Alexa ruhig aber fest. „Ich ziehe meine Heimath mit ihrer Sicherheit und Ehre vor." „Ich habe noch nicht ihr Herz berührt. Ich bin nicht gewohnt, in e.ner Weise zu wer-ben, wie andere Männer es wohl zu thun pflegen," suhr Spiridion fort. „Ich bitte Sie, mein Weib zu werden, und ich will einen Geist-lichen aussuchen, der u»S traut. Wenn Sie es vorziehen, können Sie in Ihres VaterS Hause bleiben, bis Sie sich gewöhnt haben an die ehrenvolle Stellung, die Sie unter uns einnehmen würde». Ich liebe Sie, sHöne Alexa. Ich habe Sie geliebt, seitdem ich Sie zum ersten Male sah; aber ich wurde me gewagt haben, Ihnen meine Liebe zu erklären, hätten Sie nicht die Kühnheit gehabt, mich in meiner Höhle zu be> suche». Sie schienen mir so unerreichbar, wie Zustande zurückzuversetzen. Der Gemeinderath beschließt die Unterzeichnung dieses Reverses. Schließlich bringt der Referent einen Erlaß der Statthaltern zur Verlesung, mittelst dessen der von der Gemeinde beschlossenen Bürger-stistung jährlicher ff. 100.— zur Unterstützung eine» Studenten die Genehmigung versagt wird, weil für das Stipendium kein DeckungScapital ausgewiesen sei :c. Der Erlaß wurde zur Kenntnis genommen und beschlossen, allen Umständlichkeiten, welche geeignet wären, der Gemeinde die Aus« Übung dieses WohlthätigkeitSacteS zu erschweren, dadurch auszuweichen, daß von der Errichtung einer Stiftung abgesehen und das Stipendium in derselben Weise, wie bisher, ausgeschrieben und verliehen wird. Zum Schluße der öffentlichen Sitzung ge-langte der Antrag des Herrn Karl MatheS in-betreff der Föcalienabfuhr, welchen wir seinerzeit vollinhaltlich veröffentlicht haben, zur Berathung und wurden sämmtliche Punkte desselben der Reihe nach einstimmig angenommen. DaS Ergebnis der Wahl in das nach Punkt 8 des Antrages zu bestellende Comit«, welchem auch bereits ein practischer Vorschlag des Herrn Leitenmayer zur Prüfung nnd eventuellen Be-nützung vorliegt, wird demnächst bekannt ge-geben werden. Kleine HbroniK. Cilli. 11. Januar. [Freiherr von Edelstein f.] An» 7. d. M. starb auf seinem Schlosse Egg ob Krainburg der Fideicommiß-Besitzer Michael Angelo Baron Zois-Edelstein nach langem Leiden im 09. Lebensjahre. Der Leichnam wurde ge-stern nach Laibach gebracht und daselbst in der Familiengruft bei St. Christoph beigesetzt. Baron Edelstein hinterläßt eine Witwe und zwei Töchter. Jenny Grafen Aichelberg und Hermine Freiin von Baillon. sB a u der H o f b u r g.1 Für den Er-weiterungsbau der Wiener Hofburg sind nunmehr die Schnurgerüste am Kaisergarten auf-gestellt und wurde auch bereits mit der Erd-aushebung begonnen. Die beiden Flügel erhal-ten eine Ausdehnung von je 3800 Quadratklaftern. entsprechend der Größe der gegenüber-liegenden Hofmuseen. (A m Grabe Victor EManuels) gab es am TodeStage eine für Italien bedeut-same Demonstration. Von allen Theilen des Königreiches hatten sich Veteranen und Depu-tationen eingefunden, um das Grab des Ver-einigers aller Italiener mit prachtvollen Kränz-chen zu schmücken. sD i c Kaiserin von Rußland) ist erkrankt. Die Aerzte rathen dringendst zu einem mehrmonatlichen Aufenthalt in Sicilien. sD i e S e c t i o n f ü r Dichtkunst!« da oben der Mond, und die Dankbarkeit, die ich Ihnen schuldete, zwang mich zur Zurück-Haltung. Ihre Kühnheit ist erprobt, und meine Leute verlange« danach. Sie als Ihre Königin zu begrüßen. Es bleibt nur noch übrig, daß Sie Ihre Einwilligung geben." „Und diese können Sie nie erhalten," sprach Alexa ruhig. „Ich habe kein Verlangen nach der „hohen Ehre,"die Sie mir zugedacht haben und muß ihr Anerbieten ablehnen." ..Sie wollen mich nicht heirathen ?" rief der Räuberhauptmann. „Ich will nicht." „Aber beim Teufel! Sie sollen! rief Spiridion gereizt. „Sie wissen zu viel, als daß Sie Ihre Freiheit behalten könnten. Ich liebe Sie, und meine Liebe ist ebenso heftig und nn-geftüin. wie mein Haß furchtbar schrecklich nur ist. Ich schwöre bei allen Heiligen, daß Sie die Meine werden sollen, mit oder ohne Ihre Einwilligung." Seine Augen ruhten auf ihr mit verzehren der Leidenschaft und einer Wildheit, die das Mädchen erzittern machte. „Ich habe Ihnen meine Antwort gegeben," sagte sie würdevoll; „Ich habe nichts mehr zu sagen." sie wandte sich um und schritt schnell dem Hause zu. Kaum hatte sie zehn Schritte gethan, U n t e r r i ch t s m i n i st e r i u nt] besteht nach der jüngsten Eompletinmg der Mmisterial-Com-mission für Kunstangelegenheiten aus folgenden Mitgliedern: UnverfitätS-Profeffor Hosrath Dr. Robert Zimmermann (Referent), Director des Hofburgtheaters Dr. Adolf Wilbrandt, Regier-ungsrath Friedrich Uhl und Universitäts-Pro-sefsor Dr. Erich Schmidt. sN a t i o n a l v e r e i n.s In Marschendorf in Böhmen hat sich ein Nationalverein deutscher Bürger und Banen« gebildet. Fast jeder Tag bringt die Bildung eines deutschnationalen Ver-eint's oder eine deutschnationale Kundgebung. Endlich wird der deutscheMichel denn doch erwachen! |D c w t s ch e x Schulverei it.] Eine Tischgesellschaft in Roßmann'S Weinstube in Marburg veranstaltete unter ihren Mitgliedern eine Sammlung zu Gunsten des „Deutschen SchulvereineS", deren Ergebnis im Betrage von fl. 16.— dem Obmanne der Ortsgruppe in Marburg übergeben wurde. Es wäre wünsche,is-werth, daß das Beispiel dieser Tischgesellschaft recht vielfache Nachahmung fände. sN e u e V o l k S f ch u l c.] Der steiermär-fifche Landesschulrath genehmigte die Gründung einer einclassigen Volksschule in Mantrach bei ArnselS, sowie die Eonstituirung des Onsschul-rathes daselbst. sC i l l i e r M a n n e r g e s a ti g v e t e i n.] In der gestrigen Generalversammlung dieses Vereines wurden nachbenannte Herren in die Vereinsleitung gewählt u. z. als Vorstand Herr Fritz Muthes; als Chormeister Herr Joses Ludwig Weiß; als Chormeister-Stellvertreter Herr Alois Wesiak; als Secretär Herr Carl Wanisch : als Archivar Herr Ferdinand Makoutz und als Ausschuß Herr AloiS Walland. sC i l l i e r M u s i k v e r e i n.s Die von unS bereits avisirte außerordentliche Generalversammlung des Musikvereines findet morgen, Donnerstag. Abends 8 Uhr, im „Hotel Elefant" statt. Die Tagesordnung finden die Mitglieds im Jnseratentheil unserer heutigen Nummer. sDer Cillier Turnverein) hielt am 7. d. M. seine ordentliche Jahresversammlung mit Neuwahl des TururatheS ab. Erschie-uen waren 47, Mitglieder. — Der Bericht des Sprechwartes Herrn Negri sowol. als jene des SäckelwarteS (Makoutz) und des ZeugwarteS (Pell^) wurden beifällig aufgenommen. Der Verein zählt 105 Mitglieder nnd ist mit einem besonders reichhaltigen Geräthepark ausgestattet. Desgleichen sind die financiellen Verhältnisse recht günstig. Bei der Neuwahl wurden Herr Dr. Glautschnigg als Sprechwart, und die Her-ren Professor Fietz, Pacchiaffo, I. Rakusch, Sager, Zorzini und Dr. Stepischnegg gewählt. Ueber Antrag deS abtretenden Turnrathes und nnt großem Beifalle wurde Herr Turnlehrer Tisch mit Rücksicht aus seine dem Vereine und als Spiridion, ihr nacheilend, sie am Arm er-faßte und zurückhielt. „Ich werde Sie nicht so leicht gehen lassen," sprach er mit zischender Stimme. „Ich lasse mich nicht so leicht abfertigen von einem Mad-chen, — einem schwachen Geschöpf, welches ich mit einer Hand zerdrücken könnte. Sie muffen mein Weib werden. Sie wissen zu viel, als daß ich Ihnen die Freiheit lassen könnte, Ihre Schönheit macht mich rasend. Weigern Sie sich noch einmal, und ich wende Gewalt an." Er hatte sich dicht über sie gebeugt, und seine Augen starrten durchbohrend in die ihrigen. Mit einer kräftigen Bewegung entzog sie ihm ihren Arm uud trat ein paar Schritte zurück. „Elender Feigling! Ist daS Ihre Art, wehrlose Frauen anzufallen?" rief sie, ihm einen Blick voll Zorn und Verachtung zufchleudernd. ..Ein Schrei von mir wird die Diener des Hauses herbeirufen, die Sie von unserm Gebiet treiben werden." ..Aber Sie werden nicht schreien." erwi-derte Spiridion drohend. „Ich kam heute hie-her um zu siegen. Sanfte Worte waren erfolg-loS, so bleibt mir nichts übrig, als Gewalt zu üben. Gewalt hat schon manche stolze Frau gedemühtigt uud zahm gemacht. Sie sollen nicht Zeit haben, Ihre» Vater zu warnen und mir dem Turnwesen überhaupt seit 19 Jahren ge-leisteten vorzüglichen Dienste zum Ehrenmitglied« des Vereines ernannt. sD a s Erträgnis der städtischen M a u t h e n] betrug im abgelaufenen Jahre fi. 0073.53 wovon fl. 3495.07 auf die Lai-bacher, fl. 1257.52 auf die Tüfferer. fl. 963.50 aus die Grazer und fl. 352 44'/, aus die Bahnhof-Maurh entfallen. Im Vergleich zum Vorjahre weist das MautherträgniS einen Rückgang von fl. 69 97 auf; es verminderte sich nemlich der Mauthertrag der Laibacher Linie um fl. 49-44, der Grazer Lienie uni fl. 103.91 und der Bahnhofniauth uni fl. 23 51, wogegen der Ertrag bei der Tüfferer Linie um fl. 107'79 gestiegen ist. [Für die Arme n] unserer Stadt wurde nach einer an den Gemeinderath gelangten Mit-theilung von der von einiger Zeit verstorbene Frau Anna Grohmann ein Betrag von fl. 20.— gespendet. Der Gemeinderath nahm diese Mittheilung mit Dank zur Kenntniß und wird die Spende ihrer Bestimmung gemäß ver-wendet werden. sG l o b o t s ch n i g g's ch e A r m e n st i f-tu n ß.l Im Jahre 1863 verkaufte Frau Anna Globotschnigg, eine geborne Cillierin, ihr HauS in Pettan »in den Bettag von fl. 11.000.—, wovon sie fl. 6000.— als unkündbares Dar-lehen auf dem Haufe hafte» ließ. In ihrem Testamente verfügte sie »u», daß aus diesem KauffchillingSreste, resp. Darlehen, ein Theil-betrag von fl. 3900.—, welcher jedoch nach-traglich auf fl. 3148.— redncirt werden mußte, da sich der Nachlaß zur vollen Auszahlung aller Legate als unzureichend erwies, zu Gunsten der Annen von Cilli zu verwenden sei und be-ziffern sich die einzelnen Widmungen, wie folgt: Für verarmte Cillier Bürger fl. 2400.—, resp, nach vorgenommener Reftringirung fl. 1944.— ; für Cillier Arme, welche weder von» Armen-vereine, noch vom Bürgervereine in Cilli unter' stützt werden, fl. 1000.— resp. fl. 810.— ; für das Cillier Burgerspital fl. 200.—, resp. fl. 162.— ; ferner für die Stadtpsarrkirche fl. 200 resp. fl. 162.— und für den Schulfond fl. 100 resp. fl. 81.—. Die Beträge verzinsen sich mit 5% und müssen mit Rücksicht aus die Bestim-niunge» des Kaufvertrages bis aus Weiteres aus dem erwähnten Hanfe in Pettau basten bleiben. sR e sta u r a t i o n s ü b e r n a h m e.) AuS Bad Neuhaus wird uns gemeldet, daß der be-kannte und tüchtige Speisewirth, Herr Leopold Pranger, die Restauration im landschast-lichen Mineralbade daselbst wieder übernommen habe. Herr Pranger erfreut sich als Restaurateur eines vorzüglichen Rufes, welchen er jedenfalls auch als Leiter der Bade - Restauration recht-fertigen wird. zu entgehen. Sie sind mein, und zwar jetzt und für immer!" Er führte eine kleine Pfeife an den Mund, welcher er einen Ton entlockte, ähnlich dem eines unheimlichen Nachtvogels, und fast in dem-selben Augenblick sprangen zwei Gestalten über die Mauer und eilten an die Seite Spiridions. „Ergreift sie!" befahl dieser. „Führt sie fort zur Höhle!" Dabei »ahm er seinen Mantel von der Schulter und wollte ihn über des Mädchens Kopf werfen. Diese aber aus ihrer momentanen Erstarrung erwachend, entschlüpfte ihm durch eine gewandte Bewegung und lief, einen lauten Hülfe-ruf ansstoßend, dem Hause zu. Die Banditen eilten ihr nach. Alexa hatte einen kleinen Vorspruug ge-wonnen; aber ihre Füße verwickelte» sich in einen über den Weg hängenden Zweig cineS Rosenstrauches und sie stürtzte nieder. Ehe sie sich wieder erheben konnte, hatten die Räuber sie eingeholt und ergriffen. Spiridion warf ihr feine» Mantel über den Kovf; aber ihrer ver-zweifelnden Anstrengung gelang eS, sich halb auS der Umhüllung zu befreien, und sie stieß einen zweiten Hülferuf aus, schriller und lauter, als der erste. (Fortsetzung folgt.) [Der kleine Hexenmeister) scheint in der Redaction der „Südsteirischen Post" eine wichtige Rolle zu spielen. Besagter kleine Hexen-meister ist — wir müssen dies beifügen, well unsere verehrten Leser sich denselben sonst als dunklen Ehrenmann vorstellen konnten — „der kleine Hexenmeister" also ist ein Büchlein, oder vielmehr der Titel eines Büchleins, in welchem Recepte zu allerlei Taschenspielerkünsten verzeichnet stehen. Zur Erheiterung unserer verehrten Leser reprodncircn wir nun eines dieser Recepte, u. z. jenes, dessen sich die „S. P." bedient, um zu beweisen, daß es unseren Artikeln an Logik fehle. Es lautet: Man nehme einen Artikel der „Cillier Zeitung," über den man sich geärgert hat. reiße ein paar Sätze aus dem Zusammenhange heraus, lasse vorsichtsweise bei dem einen den Vordersatz weg. fälsche bei dem zweiten einige wichtige Worte, am besten Prädicat und Object, mache zu dem dritten eiuen beliebigen Zusatz und construire sich endlich aus einigen der vielen Worte, die ein solcher Artikel enthält, noch einen vierten so, wie man ihn gerade brauchen kann. Diese vier Sätze nun — es können je nach Bedarf auch mehr oder weniger sein — mischt man wol durcheinander, präsentin sodann die Mixtur dem gläubigen Leser und erklärt in salbungsvollem Tone: „Siehst Du lieber Leser, da? Alles steht in dem Artikel . . . nicht wahr, es ist der helle Unsinn?" — Was man übrigens nach diesem Recept Alles beweisen kann, möge folgendes Beispiel zeigen. Man behauptet: Die heilige Schrift befiehlt den Brudermord. Beweis: Es steht in derBibel: „Kain erschlug seinen Bruder Adel ... geh' hin und thue desgleichen."Man sieht hieraus, daß unterUmstän-den schon die Zusammenstellung zweier nicht zusammengehöriger Sätze genügt, um die größte Absurdität zu beweisen. Die „S. P." aber m u ß sich solch' unlauterer Mittel bedienen, weil sie nur dadurch ihre unsauberen Zwecke fördern kann. Und nun »och Eines: Die „S. P." meint, man athme erleichtert ans, wenn man unseren Leitartikel gelesen. Damit aber ist offenbar gesagt, unsere Leitartikel seien so interessant, daß man bei der Lectüre derselben auf das Athemholen vergißt. Wir danken für dieses Compliment, das wir von der „S. P." gar nicht erwartet hätten, sind aber zu unserem Bedauern nicht in der Lage, es zu erwidern. Denn wer die „S. P." vom Anfang bis zum Ende liest, der athmet — wenn er nicht eine außergewöhnliche Konstitution besitzt — nie wieder auf, weil er sofort — an verdorbenem Magen stirbt. [Im russischen Hauptquartier) sollte gestern großer Kriegsrath stattfinden. Die Anwesenheit einiger Oesterreicher vereitelte jedoch dies Borhaben zum nicht geringen Aerger der versammelten Strategen. jDie Schmöllnitzer Schwefel-gruben) sind vorgestern in Brand gerathen und mußten in Folge dessen sofort die Arbeiten eingestellt werden. Die Gefahr ist eine sehr große. Sollte es nicht gelingen, den Brand rasch und völlig zu ersticken, so sind enorme Summen gefährdet und über tausend Arbeiter brodlos. [II nfal l.) Die Arbeiterin Ursula Lach in der Trisailer Gewerkschaft gerieth gestern beim Rangiren der Kohlenwagen so unglücklich zwi-sehen zwei Hunde, daß sie einen Bruch des linken Unterschenkels erlitt. jTraurige Ueberraschung.s In die Schager'sche Lottocollectur kam heute eine Bäuerin, um einen gemachten Terno im Betrage von fl. 336.— zu beheben. Als sie den RiSconto vorweisen wollte, gewahrte sie zu ihrem nicht geringen Schrecken, daß ihr die Geldtasche, in der sich auch der Schein befand, unterwegs ge-stöhlen worden war. jEin diebischer Lehrling.) Der Gasthofbesiyer Franz Orosel in Neuhaus wurde längere Zeit hindurch von dem Bäckerlehrling Martin Lukanz uni verschiedene Beträge bestohlen. Der diebische Lehrling übergab das gestohlene Geld dem Fleischergehilsen Josef Senitza, welcher dasselbe bei seiner Geliebten verstecken wollte. Bon ihrem Gewissen gedrängt, machte diese einem Gendarm Mittheilung von dem verbrecherischen Treiben und wurde in Folge dessen eine Wohnungdurchsuchung bei Senitza vorge-nommen, welche gestohlene Beträge in der Ge-sammthöhe von fl. 5,00.— zu Tage förderte. Das Gaunerpaar wurde dem hiesigen Kreis-gerichte eingeliefert. [L ö s ch e i f r i g e Bursche.) AuS Hochenegg, S. Januar wird uns geschrieben: Der Grundbesitzer Martin Bincl von Dürnbüchel hat in St. Martin im Rosenthal eine Wein-garten-Realität. Donnerstag den 5. d. M. Abends circa l/t7 Uhr gerieth das dortselbst stehende Gebäude, worin sich im obern Theile Futter und im unterhalb befindlichen Kellcrraume Wein« Borräthe befanden, in Brand. Bauernbursche kamen herbeigeeilt, waren anf der Brandstätte mit Eiser thätig und retteten die Weinfässer, welche in einem nahen Gebäude unter Schloß und Riegel verwahrt wurden. — In der Nacht jedoch kamen die nemlichen Bursche, brachen ein und ließen sich den sauern Rebensaft nach Herzens-lust munden. Ein Kreuzer, der von den nacht-liehen Gästen unter die Faßpippc gelegt wurde, dürfte vielleicht die symbolische Bedeutung haben, daß der Heurige keinen Groschen werth ist. — Die k. k. Gendarmerie hat bereits einige dieser Bursche namens Johann Kovacs, Franz Bleich und Johann Preloznik dem Gerichte eingeliefert. [Brände in K r a i n.) Am 25. v. M. brach in der Dreschtenne des Grundbesitzers Johann Bisjak in Großscheiniz bei Rudolfs-werth Feuer aus, welches, durch den herrschenden Wind begünstigt, sämmtliche Wohn- und Wirth-schastSgebände des Anton Lisjak, Jakob Pisch-moch, Michael Ruß, Johann Bnkovec nnd Franziska Barle einäscherte. Ani selben Tage steckte der Grundbesitzerssohn Joses Kavciö in Rndnik, Bezirk Stein durch unvorsichtiges Schie-ßen das Strohdach der Scheune seines Baters in Brand. Das Feuer ergriff bei dem Herr-schenden Winde auch das Wohn- und Wirth» schastsgebäude, sowie jene des Nachbars Michael Gerdov und vernichtete die genannten Objecte nebst allen Getreide« und Futtervorräthen voll-ständig. — Am 2<>. brach in Folge unvor» sichtigen Gebahrens beim Heizen des Spar-Herdes im Hanse des Grundbesitzers Valentin Ajdovc zu Hoteuia/.e, Bezirk Krainburg, Feuer aus und fielen demselben die Wohn- und W.rth-schastsgebäude des Genannten, sowie der Dreschboden der Frau Mari« Jekovc zum Opfer. — Endlich wurden am 2t». durch Feuer,' welches auf dem Dreschboden des Grundbesitzers Johann Kirchar anSbrach. das genannte Object, sowie die Gebäude und Porräthe der Grundbesitzer Stefan Äerc nnd Johann Komovc vollständig eingeäschert. [T o d s ch l a g.) Vor einigen Tagen er-stattete der Grundbesitz« Anton Zwerle wider sich selbst die Anzeige wegen Todtschlages. Am 15. v. M. hatte demselben ein gewisser Johann Koren Eßwaren gestohlen. Zwei Tage darauf traf Zwerle den Koren, als dieser eben mit dem Kochen der gestohlenen Sachen beschäftigt war und stellte denselben wegen des Diebstahls zur Rede, ttoren gerieth in Zorn und wollte sich auf Zwerle stürzen, dieser aber schlug mit einem Prügel, welchen er vom Feuer ausgehobeu hatte, nach dem Angreifer und traf denselben so un-glücklich auf das Haupt, daß er sofort zu Boden sank und einige Zeit daraus an der erlittenen Verletzung starb. Wider Zwerle wird in Folge seiner Selbstanzeige die Anklage wegen Tod-schlages erhoben. [G ew er b ev erein in Marburg.) Zufolge einer an den Vorstand deS Marburger Gewerbevereines gelangten Verständigung sind seitens der Statthaltern die Statuten dieses Vereines genehmigt und mit der Bescheinigungs- clausel versehen worden. * [B o r s ch n ß e r e i n in Cilli.) In der im Jnseratentheile unserer letzten Nummer ver-öffentlichten Geschästsüberficht und Bilanz dieses Vereines haben sich zwei Druckfehler einge-schlichen, die wir hiemit berichtigen. Wie sich nemlich schon aus der Addition der einzelnen Posten ergibt, soll in der Ge?chäfts-Uebersicht die Ausgangssumme nicht fl. 50401-99, sondern fl. 50101.09 ; ferner in der Bilanz die Summe der Activa nicht fl. 33969*30 sonder» fl. 33969 16 lauten, womit auch die völlige Ueber-einstimmung der Soll- und Haben- Summen hergestellt ist. * [I l l u st r i r t e W e l t.) Nicht leicht dürste man »nter den Zeitschriften, welche sich gedie-gene, spannende Unterhaltung und Belehrung auf angenehme Weise zum Ziel gesetzt haben, ein Journal finden, das, wie die „Jllustrirte Welt'", nach beiden Richtungen hin so Ausge-zeichnetes leistet und zwar dieß für einen so favelhaft billigen Preis (30 Pf. das Heft). Diesen Gedanken erwecken uns die Hefte des neuen Jahrgangs, die uns jetzt vorliegen. Da finden wir neben dem edel geschriebenen und hochinteressanten Roman „Das Gold des Orion" von Rosenthahl-Bonin eine Kriminal-geschichte: „Der Irrenarzt", die in vornehmen und gebildeten Pariser Kreisen spielt. An Span-nung, fesselnden Situationen und orginellen Cr-scheinungen lassen diese Romane nichts zu wün-schen übrig. Neben diesen bemerken wir sorgfältig gewählte, vortreffliche kleine Erzählungen und Novellen, sichtlich Ereignisse aus dem wirklichen Leben, dann eine Fülle Artikel über alle mög-liehe» Gegenstünde, die uns nahe stehen und interessiren können. Der Bilderschmuck dieses Journals ist reich, dem Humor wird auch seine Stelle gegeben und der Geist der Jugend an-geregt durch Spiele und Scherzausgaben. Wir müssen gestehen, daß dieß Journal seinen hohen Ruf auch in diesem neuen Jahrgang vollkommen rechtfertigt uud seine große Verbreitung uns ganz natürlich erscheint. Kourse der Wiener Aörse vom 11. Januar 1882. Goldrente...........93.80 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 77.10 „ „ in Silber . 78.10 1860er StaatS-Ahnlehenslose . . . 132.75 Bankactien .......... 843.— Creditactien......... 328.75 London ...........119.55 Napolcoud'or.......... 5.60 k. k. Münzdncaten........ 0.44'/, 100 Reichsmark........; 58.35 Mit 1. Januar 1882 begann ein neues Abonnement auf die wöchentlich zweimal er- scheinende „Cillier Zeitung". Der Abonnementspreis beträgt: Für (?illi mit Zustellung ins Haus: Monatlich fl. —.55 Vierteljährig „ 1.50 Halbjährig „ 3.— Ganzjährig „ 6 — Mit Posivcrsendung (Inland): Vierteljährig fl. 1.60 Halbjährig „ 3.20 Ganzjährig „ 6.40 Jene P. T. Abonnenten, deren Abonnement mit 31. December v. I. zu Ende ging, ersuchen wir um sofortige Erneuerung, damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Administration der „Cillier Zeitung." 28_2 kill Mctalelirjnip wird sogleich ausgenommen; jener, welcher schon gelernt, wird hevorzngt. — Anzufragen : Grazergasse Nr. 73 in .Cilli. In der Schuhwaaren-Niedcrlage „zur Tirolerin" werden wegen zu grossem Vorrath und vorgerückter Saison, Filzschuhe, sowie Filz mit Lederbesatz zu herabgesetzten Preisen verkauft. 29—2 Achtungsvoll If. ,Vnfffrrilei'. Cillier Musik-Verein. Donnerstag, 1Ö. «Jiiinior, ausserordentliche General- Versammlung im Hotel ,,Elefant." Tacriiordniing i 1. Neuwahl des Secretärs und des Instrumenten-Inspectors, 2. Allfilligc Antrüge. 21—1 Beginn 8 l'hr Abends. Sollte die utn 8 Uhr ausgeschriebene erste Versammlung nicht beschlußfähig sein, so findet am selben Abende u d zwar um 9 Uhr, eine »weite Ver-Httinmlung statt, bei welcher jede Anzahl Mitglieder beschlussfähig ist. Die Direction. Einen tüchtigen Platz-Agenten, der auch ein Comissionslager von Canditen halten würde, sucht die Agramer Zuckerwaren-fabrik. — Offerte: 21—2 Airamer ZotaareDfaM des Ernest Pool. Für die herzliche Theilnahme, sowohl bei der Krankheit, als an dem Leichenbegängnisse, serners für die vielen unser unvergesslichen Tochter und Schwester Cäcilie Ott gespendeten Kränze, sprechen die Unterzeichneten allen Freunden und Bekannten ihren innigsten Dank aus. CILLI, am 9. Jänner 1882. 27-i Die trauernden Hinterbliebenen, Eine stark gebaute Nähmaschine im besten Zustande, besonders für Schuhmacher und Sattler geeignet, ist sehr billig zu verkaufen. Anfrage bei Herrn Pollak, Bahnhofgasse. Stracchino di Miluno G0RG0NZ0LA /um CILLI EaliztSa.ofg'asse ITr. OT. Neuer rassischer C A V I A Ii Neue marinirt« Aalfische Nene russ. SARDINE N Reeller Verdien»t ohne Kapital und ohne Risiko bietet sich fär »ständige intelligente Personen aller Stände. Offert« sind zu richten an J. lifilt i Ii(rr, Budapest, GUelaplatx >r 3, 1. Stock 18—:! Gegen Seitenstechen. F. Wilhelm. Apoth. in Neunkirchen N.-Oe. Cervenia, Post Alexundria, Rumänien, den !>. Februar 1881. Ich ersuche mir unter untenstehender Adresse für beiliegende 8 fl. u W. 4 Pakete Wilhelm» autiarthritischen antirheumatischen Blnt-reiiiigungs - Thee, 1 Pliit/.erl Wilhelm'!« flüssigen Pflanzen - Scdütiv ..Biis.torin", I Schachtel Wilhelm's rumisches Pflaster zu senden. Ich habe ein Paket von Wilhelm's anti-jrthritisehem antirheumatischem Blutreinigungs-Thee verbraucht, fühle mich von dem jahrelangen Seitenstechen besser uud hoffe, dass ich e» mit noch zwei Paketen biseitigea kann. Hochachtungsvoll Julius Biedel. Haupt-Depot bei Franz Wilhelm, Apoth. Neunkirchen N.-Oe. Preis pr. Packet S. W, fl. I.— 8 Theile geth. Zu beziehen in Cilli: Baumbach's Apoth. ■loses Kupferschmied Apoth. — D.-Landsberg Müller's Arioth.— Feldbach : JosefKüoig,Apoth. — Graz: J. Pnrgleitner, Apoth.; Wend, Trukn-czy, Apoth.; BrQder Oberauzmeyer. — Leibnit7 Otbmar Itassheim, Apoth. — Marburg: Alui-t^uandest — Pettau: J. Baumeister, Apoth — Prassberg: Triliui — Radkersburg: Caesar E. Andrieu. Apoth. — W.-Felstrltz: Adam v. Gut-kovsky, Apoth. Danksagung. Tief trauernd über den unersetzlichen Verlust unseres innigstgeliebten Gatten, resp. Vaters, Gross- und Schwiegervaters, Herrn Adolf Pramberger, danken wir für alle Beweise der Theilnahme. Den Spendern der zahlreichen Kränze, insbesondere dem Cillier Juristen-Vereine, sowiedem Männergesangs-Vereine daselbst und allen Freunden und Bekannten, welche den Dahingeschiedenen zur letzten Ruhestätte begleiteten, sagen wir den herrlichsten Dank. CILLI, den s. Jänner 1882. 26—1 Die trauernde Familie. Darlehen auf Hypothecken gegen pupilarmässige Sicherstellung und auf Faustpfänder gibt die Sparcasse der Stadtgemeinde Cilli. .10- Gekauft wird ein schon gebrauchtes nettes Kinderbett. Auskunst in der Exp. d. Bl. 28—1 Das Bezirksgericht Franz (bei Cilli) sucht einen 25—3 inst für Gnnidbuchsanleeung mit I fl. Taggeld. empfiehlt sein reichhaltiges Lager neuester Galanterie-Artikel | in lironce, Holz und Cliinasilber, Garnituren in C ilssci toll, besonders geeignet für Tombola-Beste; jrrtfsste Auswahl schöner uud billiger liall- 1111(1 (■CM'll.SOliaslS-Fächer. — Alle Sorten preiswllrdiger Chinasilber-Gegenstände wie: fl Paar feuchter fl. 2.50-4.50, 5 Jahre Garantie; fl Dzd. EssItffTel . fl. 10.§0i Kaflsceltiirel „ I.20' -A ... .. „ DesseillöllVl „ §.40> 1 J«»lire Garantie. Jlesser und Gabeln gleich. | Auswärtige Kommissionen werden bestens effeetnirt. Druck and Verlag von Johann Rakngch in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Anton Langgassner.