Mtmcher Mmg. Nr. 35. Pr«numer»tio»»pl«>«: Im Comptoir g»nzj. sl, il, halbj. fi. 5 5<». ssür die Zustellung in« Hau» halbj, 50 ll. Mit der Post »anz>, fi, 15, halbj, 7 s,U, Mittwoch, 13. Februar. Inl Frankreich sind noch immer Personalver-uudmuinen an der Tagesordnnng. An Stelle des ^knrrnls Ehanzy. der seine Demission gegeben hat, Al^ ""weder der Senator Krautz oder der Deputierte "lbert Gicvy, der Bruder des Präsidenten der Republik, Gonverneur von Algerien werden. Da Jules Mry dlis Unlcrrichtsmiuisterium ilbernoinmen hat, ", wußte er als Vizepräsident der Kaminer demissio-"'elen; lnerkwürdigerweise wird ebenfalls Albert Grevy "^ seiu Nachfolger genannt. General Ehanzy soll Mrdlich als Botschafter nach Petersburg kommen. ?"l Senate findet Freitag die Wahl eines lebens-^glichri, Senators an Stelle des verstorbenen Panl "lorlu stait. Als Kandidat wurde von den Republi« ?^ der greise Graf Moiltalivet in Aussicht ge- ^ Der „Teinps" gibt einige Andeutnngen über das lim kst' egeseh , welches ' den Kammern vorgelegt „o?" soll. Bekanntlich bestimmte das voll Dufaure Gsj..^r dem Rücktritte Mac Mahons eingebrachte aii^'?^ der Rcgieruilg das Recht zustehe, die vc-^, ^len<5»nlmuuärd2 der volleu Amnestie theilhaftig w."^cheil, d. h. ihnen die gesetzlich fortdancrnde ll,,>> ^''Allfsicht, ^"^ ""^" Rechtsfolgen zu erlassen ^ lhuen ihre bürgerlichen Rechte zurückzugeben, dab "kue Entwurf dehnt diese Bestimmung dahin aus, Al» "^ Begnadigten kraft des Gesetzes der vollen j. Mie theilhaftig werden. Wie das früher pro-em?' ^ s^l auch das neue Gesetz die Bestimmung N^> "' daß die Begnadigung unter den angegebenen u.,s jungen sich auch auf die in contumaciam Ver-'U)e,lten erstrecken tonne. t>. Dle Votschaft des Präsidenten Grivy ist von ft^, "publikanischen Presse der franzüfifchen Haupt-Aüa '"'^ Befriedigung aufgenommen worden. Mit h'^'"h'"e der „Revolution Fran<.'aise", welche be-^"ptel, die Botschaft hätte ebenso gut von Herrn l^ure abgesendet werden tonnen, da weder von Amnestie noch von Reformen darin die Rede ist, scheinen die ultra-radicalen Blätter über die Botschaft nicht sehr ungehalten, bedauern jedoch alle, daß die Amnestie darin mit Schweigen übergangen worden. Im „Journal des Debats" beglückwünscht Herr Le-moinue den Präsidenten wegen der französischen Kürze nud der amerikanischen Einfachheit seiner Sprache. „Es ist gut" ^ meint er „daß die Republik ruhia und natürlich Besitz nehme von der Obergewalt, daß sie darin einziehe wie in ihr Haus, m ihre Wohnung. Manche mögen vielleicht die Botschaft zu mäßig, zu kalt finden; in unseren Augen aber macht gerade dies den Werth derselben aus. Diese ehrerbietige Zurück-Haltung des Staatsoberhauptes muß nothwendig dazu beitragen, bei nns die so tief eingewurzelte schädliche Idee von persönlicher Gewalt zu schwächen und end» giltig auszurotten. Allznlange hat die Nation von oben herab das Losungswort erwartet und die Be« fehle erhalten; es ist an der Zeit, daß sie solche selber gebe. Indem er erklärte, daß er vor allen Dingen sich in das Gesetz des parlamentarischen Regimes füge, hat der Präsident der Repnblik zum voraus die Initiative der Grsetzanträge dem Ministerium überlassen. Deshalb auch ist die Botschaft nur eine Aufstellung der Grundsätze und keineswegs ein Re« gieningsprogramm." Im ganzen genommen, schreiben schließlich die „Debats", sind wir überzeugt, daß das Land die rnhige uud beruhigende Sprache des neuen Präsidenten mit Vergnügen anhören wird. „Frankreich sieht gern die Klarheit und Offenherzigkeit", schreibt die „Rcpublique Franc,aise". In der Botschaft ist alles deutlich und loyal. Was aber ganz besonders darin hervorsticht, das ist die rnhige Entschlossenheit des Präsidenten. Mau erblickt in ihm eine» Mann, der sich seiner Pflicht bewußt uud cut« schlosseu ist, dieselbe zu erfülleu. Er hat den festen Vorsatz, sich in den Schranken seiner Pflicht zu halten, in niemandcns Rechte einzugreifen, seine Minister regieren zu lassen und seine Prärogative und weiter nichts ausznüben. — Wie „Si(>l.le" meint, wird das republikanische Frankreich in der festen Erklärung, in der ehrlichen, liberalen Sprache des Herrn Grcvy seine eigenen Gedanken uud feine cigcucu Wüusche erkennen. — Das „XIX. Siöcle" hebt hervor, daß die Botschaft in ihrer Kürze die bedeutende Veränderung, welche seit acht Tagen in der politischen Situation vorgefallen ist, vortrefflich darstellt. „Das „Evenemcnt" lobt dieselbe wegen ihrer auffallenden Eonstitutionalität. Es will vorderhand die Politik, welche daraus hervorgeht, nicht untersuchen. Was vor allen Dingen darin zu liemerken ist, das ist die Bestimmtheit, womit sie die Beachtung derVolkssouveränetät aufstellt. Der „Rappel" bekennt, daß in der Botschaft zwei vortreffliche Dinge vorkommen: Pflichten der Regierung und Rechte des Landes. Es fehle aber ein drittes: Amnestie. Unzufrieden ist natürlich im höchsten Grade der „Uuivers". „Nichts" — schreibt dieses Blatt „deutet in der Botschaft eine Politik an und verspricht eine Regierung. Die Eonservativen beruhigen und den Re publitaneru gute Hoffnung geben, dies fcheint erficht' lich das Ziel zu sein, d«s sich Herr Grcvy vorgesteckt hatte; aber die Lage ist nicht für eine solche Ianus taktik gemacht. Die Eonservativen sind zu sehr bedroht und die Radicalen zu hungrig, als daß diese unbestimmten Erklärungen zu gleicher Zeit diese und jene befriedigen können. Die einzige Schlußfolgerung, die man aus der Botschaft ziehen kann, ist, daß Herr Grcvy in großer Verlegenheit ist und nicht weiß, welcher Bahn er folgen muß, woraus man schließen kann, daß wir nnter seiner Führung von Abcntrner zu Abenteuer gehen werden." Die kurze Anrede des Herrn Gambetta, als er seinen Präsidcnteusessel in der Deputierteutammer ein» nahm, wird von den Organen der Linken im Durchschnitt belobt. Die Blätter von der Rechten gestehen, daß sie überaus gemäßigt ist. Herr Gambctta beflei-ßigte sich bei dieser „Antrittsfitzung", wie der „Köln. Ztg." aus Versailles mitgetheilt wird, einer besonderen Eleganz. Grtvy trug in den ersten Zeiten der Republik, bis er I«?3 gestürzt wurde, als Präsident der Nationalversammlung stets einen schwarzen Uebrrrock nebst schwarzer Halsbinde. Büffet, sein Nachfolger, erschien auf dem Prästdentenstuhl im schwarzen Frack und Weiher Halsbinde, und Herzog Audiffret-Pasquier, der ihm nachfolgte, ahmte ihm nach. Grevy, der l^?7, nach den Wahlen vom 14. Oktober, die Präsidentschaft der Deputiertenkammer zurückerhielt, steckte sich nun auch in den schwarzen Frack, den er aber stets fest zuknöpfte, so daß man nichts von seinem Hemde sehen konnte. Weder Grevy, noch Buffet, noch Aud'fflel-Pasa,uier sahen besonders fashionable aus. Gambelta sucht nun dcu ersten eleganten Präsidenten in der Dcputiertentammer zu spielen: er trug emen Frack nach der neuesten Mode, eine stark ausgeschnittene schwarze Weste und Buffets weiße Halsbinde. Auch iu seinen Manieren suchte er eine gute Wirkung auf das Publikum, namentlich aber auf die zahlreich anwesende fremde Diplomatie hcroorzubringeli, um zu zeigen, daß er nicht der ungeleckle Mr jei, wie die reactionären Blätter ihn jahrelang geschildert. Feuilleton. Älera oder auf dunklen Wegen. Roman von Ed, Wagner, (Fortsehunss.) G^l,, ^ m'"'tMe Beleidigung machte den jungen Är>^ ''"'k"b- In der Erbitternng rief er seinem soam ,"'""ches unbedachte Wort, uud ich glaube dc'n «', """ Fluch über denselben zu; dann zog er ^im ^""' Gattin iu dcu seinen nnd wollte das einm s" ""lasse". Au der Thür wandte er sich noch Add n "'" "'^' "icllcicht zuni Zweck eines thörichten dius^ "" b'e zu erwartende Braut, rief er iu heftig hrim c"" Ton: „Du deukst, morgen cine Brant w der Absicht, mich des Erbes zu be< "N'l » ^ c ^ d" mir versprochen hast? Der Him-^irsi ' , '"lchcs Unrecht nicht geschehen lassen! Dn ich sH " emc Braut nach Mont Heron bringen! Uud ''M w ^"' daß ich für diefes beabsichtigte Un-"nch ^' ^ "lcht zur Ausführung lommeu wird, don FH'.'"''^! Niinm dich in Acht, Marquis der ^."6 waren allerdings unvernünftige Worte, in oh,,e ^..'"^fl^chlbarcr Heftigkeit ausgestoßeu, aber »varen m'il.^stcht; ^ schwöre es dir, Alexa! Es k"Ne ^.' ^"linsinnige Worte, aber sie bedeuteten ^lber 3.7"M'gke,t oder ein beabsichtigtes Verbrechen. 'l)lem NV'"', "elche sie hörten. Vewahrtcn sie in ^' led"N ^' «»" sie ä" ""er Zeit zu wiederholen, ä"'" w"be desjenigen war, '"'"de James, Marqnis von In der Frühe des Morgens wurde er vou seinem Diener gefnnden, in seinem Blnte schwimmend. Lord Stratford Heron hatte den größteil Theil der Nacht außer dem Hanfe zugebracht, verfuchend, sein erhitztes Blut in der frischen Lust des Parkes zu kühlen. Er kam durch eiue Nebeuthür ius Haus, etwa um zwei Uhr morgens, und stahl sich hinauf iu feiu Zimmer. Er mußte an dem Zimmer seines Bruders vorbei. Er blieb eiue Minute stehen, in der Absicht, seinen Bruder zu weckeu zu einer zweiteu Uuterredung; doch bedachte er sich nnd ging weiter. Als er leise nnd langsam dahiuschritt. wurde er vou dem Kellermeister gesehen, welcher ans den, Wege nach einem nntcren Zimmer war. um nach Tropfen gegen Halsschmerzen zu sucheu. Lord Stratford fah niemanden. Er trat lil fein Zimmer uud fand feine iuuge Gattin noch wach uud sehr besorgt um ihu. Erst spät schlief er ein, nnd als er am andern Morgen erwachte uud iu da« Frühstückszimmer ging, wurde er von einem Polizei-Agenten verhaftet und befchuldigt, seinen Bruder ermordet zu haben. Ich will nicht versuchen, dir die Schrecken jenes Tages zu schildern, Alexa. Es fand eine Leichenschau uud die Aufnahme des Thatbestandes statt. Die überzeugrndslen Beweise wurden gegen Lord Stratford Hero» vorgebracht, nnd er wurde vor ein Gericht gestellt, um sich gegen die Anklage wegen Mordes zu vcrautwortcu. Die Bürgfchaft wurde zurückgewiesen und er in das Gefänguis der nächste,! Gcri'chtsstadt gebracht. Der Herzog' vou Eliffebourne beeilte sich, seine Tochter zu trösten uud zu beschützen. Bei der nächsten Schwurgerichtsperiode, die nach wenigen Wochen stattfand, kam die Anklage gegen Lord Stratford Heron znr Verhandlung. Die Aeweife gegen ihn waren erdrückend. Es wurde ihm gesagt, daß seine Gattin - selbst seine Gattin, — ihn für schuldig hielt. Die Hauptzengen hatten ihn Rachedrohungeu äußern hören; der Keller-melster hatte ihn nachts zwei Uhr vor der Zmlmer-thür seines ermordeten Bruders gesehen; dagegen war er von niemandem im Park gesehen worden. Es war Blut an seinen Kleidern, und seine Erklärung, wie dieses dahin kam, fand leinen Glauben. Er hatte sich in der Nacht zufällig ill die Hand geschnitten und die kleine unbedeutende Wunde bluten lassen. Es waren uoch weitere Beweise gegen ihn, mit deren Aufzählung ich dich verschonen will. Es wurde em ganzes Netz von Verdachtsgründen um ihn gesponnen, welches so start war, daß er sich nicht aus demselben herauszu-wickeln vermochte und niemand von denen, die ihn kannten, au seine Unschuld zu glaubeu wagte. Ich brauche wol nicht zu sagen, daß er ver^ zweifelt für seine Ehre und sein Leben kämpfte. Er berief die tüchtiasten Advokaten des Königreichs zu sich, aber sie liehen, nachdem sie die Beweise gegen ihn gehört hatten, seine Sache fallen. Er beauftragte andere, aber sie hatten lein Vertrauen zu ihm. Es wurde ihm sogar gerathen, er möge sich schuldig bekennen, um dadurch eine möglichst milde Strafe zu er-wnteu. Die Verhandlung kam zu dem erwarteten Ende. Lord Stratford Heron, nun Marquis von Montheron, wurde von den Geschwornen schuldig gesprochen. K'"?" Bruder ermordet zu haben, und zum Tode durch den Strang verurlheilt. Trübe, furchtbare Wochen für den unglücklichen Gefangenen folgten. Seiner Gattin wurde von ihrem Vater nicht erlaubt. ,hn zu besuchen; aber daß sie ihn noch liebte, ungeachtet seiner Verurtheilung, wuhte er. 3?N Aus Berlin. In Berlin ist die politische Aufmerksamkeit zwischen dem Beschlusse des Bundesrathes über das Strafgewalts-Gesetz und den kontroversen über den Welfenfonds getheilt. Das Strafgewalts - Gesetz ist, wie telegrafisch gemeldet wurde, von deni Plenum des Bundesrathes nach dcn Beschlüssen des Justiz-Ausschusses, welcher del, Strafrichter und den Verlust der Wählbarkeit ausgemerzt hatte, angeiwmmen worden. Darin ist aber keineswegs ein Sieg Bismarcks zu erblicken. Der Reichskanzler war selbst nach Berlin gekommen, um in dieser Sitzung zu präsidieren, und er trat mit allem Nachdrucke für die ursprüngliche Fassuug des Entwurfes ein. Nichtsdestoweniger entschied sich das Pleuuiu für die mudificierte Fassung, und einige Bevollmächtigte, wie diejenigen Baierns, Oldenburgs, Bremens, stimmten sogar für völlige Ablehnung. Was den Welfenfonds betrifft, so hört ein Berliuer Korrespondent der „Auasburger Allgemeinen Zeitung" aus guter Quelle, der Reichskanzler habe den Herzog von Cumberland benachrichtigen lassen, daß, wenn er sich nicht endgiltig über den Verzicht auf seiue angeblichen Rechte auf Hannover erkläre, die preußische Regierung, nachdem der Vertrag vom Jahre 1867 durch den Tod des Königs uon Hannover hinfällig geworden sei, sich gezwungen sehen werde, bei dem Landtage die Einziehung des Fonds zu beantragen. Aehnlich meldet die „Kreuzzeitung", es gelte iu unterrichteten Kreisen als die bestimmt» Absicht des Fürsten Bismarck, die Frage des Welfenfonds zu einer definitiven Erledigung zu bringen. Eine neue Auffassung macht die „Kölnische Zeitung" geltend. Sie bestreitet nämlich, daß die 16 Millionen Thaler des Welfenfonds ein ererbter Familienbesitz des Welfenhauses wären. Es sei im preußischen Landtage nachgewiesen worden, daß die ganz willkürlich bestimmte Summe vou 1 vollendet. Ob er infolge der eingetretenen ranh^ Witterung sich ebenfalls zurückziehen mußte, ist »^ uicht bekannt. Die anderen Colunnc» der Operation^ armee dürften ill ihren bisherigen Stellungen »M^ wintern, nnd zwar das Nordcvrps uuter (M«e"" Arowue ill Dschellalabad uud Datka und das ^"^ trumcorps nuter Geueral Roberts in Kurum und H"' zarpir. Ais zum Frühjahre werde» daun wol a»ch 5-c zur Fortsetzung der Operationen nothwendigen Vei-stärknngen bei den verschiedenen Colonnen eingetroffen sei», sii daß der Feldzug gegen Kabul und Her", diese beiden .Hauptpunkte Afghanistans, mit frische» Kräften fortgesetzt werden kann. — Im Feldzngc gegen die Zulnkaffern " Südafrika haben die Engländer, wie ein "oi> 21. v. M. datiertes Telegramm aus der Capstaol meldet, bereits ihren ersten Sieg erfochten. Die <^' lvllne des Obersten Glyn, die am oberen Tugelaftup den linken Flügel der Natalarmee bildet und deren Stärke weiter nnten angegebc» ist, »ahm den befestigten Kraal des Kaffernhäuptlings Serayo. D>e Zulus verloren 10 Todte nnd 00 Verwuudelc. T>^' englische Verlust betrug 2 Todte und 12 Verwundete. Es heißt, die Streitkräfte der Zulus zögeu sich "s Duleudi zusammen. Dem sich ans Meer anlehnende! rechten Flügel der Engländer u»ter Oberst Pearjo» wird wahrscheinlich die schwerste Aufgabe zufalle"' Die Eugläuder werde» in vier Colo»»e» i» das Zu», la»d einrücke», vo» de»e» drei i» Natal stehen, ^ vierte aber in Transvaal. Die erste Eolonne unte Oberst Pearson, den rechten Flügel der Natalm'M bildend, lehllt sich mit dem Hauptquartier Dw'^ aus Meer u»d hat ihre Vorposten etwa 80 ","" meter weiter vorgeschoben. Sie zählt 1500 LMtt> soldate», 150 Freiwillige und 2000 Eingeborne. A° zweite Coloime nnter Oberst Durnford, die "" Centrum bildet, hat Moritzburg zum Hauptquart'e' Sie zählt 3:i00 Eingeborne unter der Führung "^ 200 Europäern. Die dritte Colonne nnter D ve > Glyn steht in Helpmataar mit Moritzburg als "<" rationsbasis. Sie zählt 1700 Mann LinientnlPp"' 250 Freiwillige nnd 2000 Eingeborne. A» ^ dritte Colvlme lehnt sich dann die vierte unter O"' Evelyn Wood mit dem Hauptquartier in Utrecht a> Hagesneuigkeiten. — (O österreichisch er Kunstverein.) ^^ Majestät der Kaiser hat das Protectory über den ^ rclchischcn Kunstverei» zu übernehmen lind weiter«^ gestatten geruht, daß einem cmläßlich der A'ier silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten zur Unters"»^ der knnstlerischen Production zu gründenden 3""^-österreichischen Kunstvereins ein auf diese Feier "i habender Name gegeben werde. ..l- - (Raubanfall auf einen Geldbr'^ träger.) Sonntag vormittags war in Wien b" ^„es durfcrstraßc in der Alservorstadt der Schauplatz ^ , freche» Ranbattentats. Der Geldbriefträgcr ^hec Kascham war in der Ausübung seines Berufes " ^ ge»amlte>l Straße bis zur Gemeindegasse gcl""g ^„eü plötzlich eiil Iildividumn anf ihn zusprang, 'H'U ^ef-Schlag auf die Stirne versetzte und hieraus den' ^ träger die in seiner Hand befindliche» ^eldbnci ^, reißen wollte. Allein das gelang ihm nicht. Os > ^ zwar einige der Geldbricfc dem Briefträger " ^,f. Hand, doch dcr Strolch hatte keine Zeit. dieses' ^, znhcbcn, da unterdessen von alle» Seiten ^ ' ^lte" dem um Hilfe rufenden Briefträger zuhufe ^,Ht »nd daraufhin der Wegelagerer schleimigst die ^, ergriff. Nu» fetzten Passanten und Kinder dem " 311 tigeil nach, der verschiedene Kreuz- und Quergassen durchlief, bis er endlich in der Alservorstadt. Markt-gasse, durch einen Sicherheitswachmann festgehalten wurde. Im Kommissariate Roßau entpuppte sich der Strolch als der bereits viermal wegen Diebstahls ab. gestrafte Maurergehilfe Johann Rzerzabet. Er ist aus Mühlhausen in Böhmen gebürtig. 2« Jahre alt. arbeits-schru. ein verwegener Profess, oxöbettler und wohnte zu. letzt in der Lcopoldstadt am Tabor. — (Ein serbisches Ballfest in Serajewo.) Die Verhältnisse in Serajcwo scheinen sich jetzt ganz freundlich zn gestalten. Sugar ein Bericht über Ball-fcftc ist aus Scrajcwu angekommen. Das glänzendste Nallfest der bisherigen Saison fand am 3. Februar abends bei dem serbischen Kaufmann Maxo Dcspic statt, der Mitglied der bosnischen Hnldignngsdeputation gewesen. Anläßlich der Vermälung seines Bruders waren, wie ans Serajcwu gemeldet wird, die Einladungen zum Ballfest erlassen wurden, und die weiten Räume des schön eingerichteten Hauses vereinigten die Elite der Gesellschaft, die Spitzen der Behörden, die Konsuln, zahlreiche Ossiziere und Zivilpersonen neben den Eingebor-nen. Ein Kranz vou schönen Damen war versammelt, Durchwegs in eleganten europäischen Toiletten, die theils in Serajewu, theils in Wien angefertigt worden waren, Weih und blau waren vorherrschende Farben, dagegen war jeder Schmncl verbannt. Der schönste Schmuck waren jedenfalls dir prächtigen blonden Haare, die mit Geschmack frisiert, meist in langen Flechten niederfielen; nl5 Haarschmuck dienten nnr Blumen. Um 9 Uhr abends erschien Sc. t. Hoheit Herzog von Württemberg uut sriner Suite; die Militärkapelle spielte sofort die Vullshynine, welche mit donnerndem Jubel begrüßt Wurde. Am Tanze nahmen 30 Paare theil. Das Smlper slino in mehreren Abtheilungen statt. Seine l-Hoheit Herzog von Württemberg führte die Frau des Hanfes znr Tafel. Die europäischen Tänze wnrden mit 2wßer Präcision ausgeführt, die Onadrille mußte oft» Wals wiederholt werde» ; als aber die Mange des ser-^schen Kolo durch die gemüthlichen Räume rauschten, ^ erreichte die Fröhl'chteit ihren Höhepunkt. Erst nm ^ ^hr morgens verstummten die Töne der Musik. ^- (Gambctta als Präsident.) Der Zn-3"Ng nach Versailles war am 6. d. M. ungeheuer. ^" wollte Gambetta"s Debut als Kammerpräsident ^hen; hj^. Deputiertentammer war überfüllter denn je; ?uch ^^ Diploinatenloge war überfüllt. Um 2 Uhr ^. Minuten vertüudete Trolumcljchlag das Herannahen ^""'betta's; eine große Anzahl von Deputierten stürzte ""ch den, Eingänge hin. um ihu zu begrüßen. Gambetta ikigte sich. als cr die Reihen der Ehrcngarde durch-Mitt, sehr bewegt, nahin jedoch die Beglückwünschnngcn leiner Freunde, die ihm die Hand drückten, sehr ruhig ^ und bestieg dann den Präsidentcnstuhl, um die ^hlmg zu eröffnen. Nach Eröffnung dcr Sitzung er-Wff Gambetta sofort das Wort. nin seine Antrittsrede ^lzulesen.. Nur ein Zwischenfall ereignete sich in der kurzen Sitzung. Als es bei der Debatte über die Tagest ^'dnung einmal etwas wild herging und Gambetta von ber Glocke keinen Gebrauch machte, rief ihm der Bonapartist Baudry d'Asson zu: ,Mui6 i)lit Instrnmcnten vorgenommen, Znerst wurde new."5Ü""'""""''^' ö"r Messung der Mntzkellraft an. sendet. Aas I„s^„^t zeigte bei Pafsmlante sechzig Un V?^ ""^ "'" bedeutende Muskelschwäche hindeutet, wert, '^ '^sullat besser zn verstehen, muß bemerkt M,.^» .'« " dle mit demselben Dynaniumetcr gemesfene ""skeliraft des Professors Tononasi 140 Grad und ^ . StaatsanwaltS Mazza 130 Grad betrng. Die schwas" ""stierten auch. daß die linke Hand Passanante's dere i,^', "^ ^'^ ^'^^ s"' ^achdeni noch n.ehrcrc an-PM«, . '"^""9"! vorgcnominen waren, lnuhte sich dr,, ^ unständig entkleiden, u>n gewogen z» wer-statiert ^^ "' ^'logramm Es wurc.e weiter con-schlaft ^ .^"ssa"""te wenig ißt u,ld regelmäßig NMnw«><^" ^^ '" Südamerika.) Während U'»siH.i... l ^"^ ^""p" durch die Nachrichten von de> MN.ftn der Pest im unteren Wolgathale in Athem gehalten wird, lommt nun von einem ganz entgegen» gesetzten Puukte des Erdballes, nämlich aus Südamerika, die Meldung, daß auch dort die Pest aufgetaucht fei. Aus Rio de Iaueiro wird nämlich unterm 15. Jänner berichtet, daß in der Hauptstadt der brasilianischen Provinz Ceara eine Krankheit aufgetreten sei, welche man für die ..schwarze Pest" hält. und daß deshalb die brasilianische Regierung fünf Aerzte dahin abgesendet habe. Die Bestätignng dieser Nachricht bleibt indeß erst abzuwarten. ______ ^__^____^______ Fokales. Aus der Handels- und (Hewerbekammer für Krai«. (Forts,) Än Abgang a»lhc»tischer Daten ist es allerdings schwierig, sowul den Verschleißen» als den Consu-menten einen befriedigenden Taris festzustellen, und andererseits ist bei Vorhandensein aller hiezu nöthigen Fact ore» eine freie gesunde Co»currc»z der natur-gemäße Preisrcgulalor. Allein nach der Ansicht des Sladtmagistralcs ist es zweifelhaft, ob diese Facloie» hierorts als uorhulidc» augescheu weiden könne», n»d ob es nicht für die ^onsiimtlonsvelhällmsse der Stadt Laibach ersprießlicher ist, die Satzung nut allen ihren Uebclständc» der ungewissen freien Eo»c»rre»z vor« zuziehen. Die Flclschhaner von Laibach beziehe» sich in ihrem Oesuche auf den ^ 5»5i der bewerbe Oi oinmg vom 20. Dezeillber !«.')') nnd betol'e», daß in ^ai-bach Preissatzungen nnr hinsichtlich des Fleischhauer-Gewerbes und speziell hinsichtlich des Meiuverschleißes von Rindfleisch bestehen, während dieselbe» bei allen übrigen im H ii gedachten Artikeln nicht mehr be-stehen. Die Pleissahimgen beim Fleischergcwerbe be-stshcil allerdings schon seit undenklichen Zeiten; allein deren Einführung hatte selbstverständlich in ganz anderen als den heutigen Verhältinssru chren Grund gehabt. Die Peteutcn sprechen die Ansicht aus, daß den geändelleu Verhältnissen hätte Rechnung getragen werden sollen. Aus dem Grunde haben sie auch wiederholt, jcooch vergebens um Aufhebung dcr Prcis sahling angesucht. Sie erörlenl sodann folgende Fragen: I.) Sind die örtlichen Verhältnisse dcr Landes» Hauptstadt Laibach jctzt von der Alt, daß dnvch oic Aufhebung dcr Preissatzung cinc Gefährdung der Interessen des Publikums nicht zu befürchten ist? 2.) Sind die Fleischhauer Lalbachs von ihrem Staudpunlte als Gewerbetreibende und mit Rücksicht aus dic seit Einführung der Preissatzung vollständig geänderten örtlichen Verhältnisse berechtigt, die Äesci» tlgung der Preissatzullg, dieser Fcsscl cines freien ge» weiblichen Verkehres, zu begehren? Die erste Frage bejahen die Petenten. Sie weisen hicbei auf die Vermehrung der Fleischergewerbc. auf die Verlheilung derselben in die einzelnen Staotthcile, auf die Concurreuz, die ilach Aufhebung der Sahung eutstchen muß. und auf die Vortheile, die dem con-smuicrelldcn Pnblikum erwachsen müssen, hin. Sie weisen Weilers darauf hin, daß bei keinem Geschäfte die Einkaufspreise so schwankend sind. wie beim Fleischergewcrbc. Ungeachtet der Variabilität der Eintanfspreisc müssen die Fleischer es m ihrem Interesse gelegen findcn. das Fleisch möglichst billig zu verkaufen; denn es bedingt der rationelle Geschäftsbetrieb, beim billigen Vicheintanfe auch das Fleisch billiger zu verkaufen, da ohnehin ein entsprechender Nutze» ocrblciben wird. beim theuere» Einkaufe wird aber der Flcischhaucr genölhigt scin. mindrstens zu gleiche» Preise» mit den übrige» Grwerbsgcnossen zu veilmifeil. wcml er sich »icht der Gefahr aussetze» will. das Fleisch zu behalten und in den Sommcr-monalcn dasselbe dem Verderben preiszugeben. Gegenwärtig tan» jedoch cinc Eoncurrenz nicht platzgrclsc». weil der Fleischhauer, welcher während ci»es Monalcs unter günstige» Verhältnissc» die Viehsliikäufe dewcrk-stelllgt hat, de» GcwerbKge»ossc» nicht Eoncurrcnz inache» tall», weil er nicht i» dcr Lage ist. zu dem. theile», ob er im nächsten Monate nicht das Vieh weit theurer wild lansc» müsse». Er muh daher de» Vortheil des vorige» Monates benutzen, um im nächste» de» Preissatzllllge» ohne Nachtheil Rechnung tragen zu könne». Auch die zweite Frage wird von den Gesuch, steller» bejahet. Sie weise» hiebci darauf hi», daß unter dc» Artikeln, die zn de» nothwendigste» Bc^ dürfnissf» dci täglichen Bedarfes gehören, nur das Nindflcijch der Satzung imlcvworfc» ist, obwol die Fleischer gewiß gc»ügende Gara»tie für Concurrenz biete». Die Prei'ösahilng für Rmdflcisch wird übli-Zlüs nur aus Gruud sehr zweifelhafter Alchallöpunlte festgestrllt. »»d es ist daher iu viele» Fällcn fraglich, ob durch die Satzung dcr Nachtheil auf Seite des Co»s>l!lll»tc» oder des Fleischhauers ist. Die Gc» werbeuldliung ord»el iibligc»« Pleissatzunge» nicht a». sonder» macht diese von den örtliche» Vcrhält»issc» abhängig. Da nach Ansicht der Oesnchsteller in Laibach , alißerordentlichc Verhältnisse »icht obwalten, so halte» ' dieselbe» auch dafür, daß es mn recht »»d billig ware. die Prei»satzung für Rmdsleisch in Laibach ailszuheven, und bltteu, daß der Staotmagisttat sich bestiinmt finden möchte, beim h. l. l. Ministerium des Inner» die Auf-Hebung der Prcissatzungen für das Rindfleisch, evci tuell mit dem Vorbehalte der Wiedereinführung, u. Antrag zu bringen. (Fortsetzung folgt.) — (Ernennung.) Der Finanzsekretär der Finanz direction in Klagenfurt. Herr Jakob Stanzer, wnroe zum Finanzrathe und Leiter des OcbürenbemessunasamteK in Laibllch ernannt. — (Vus dem Landesausfchusse) Der krainische Landesausschuß hat in seiner Sitzung vom 7. d. M. über folgende Gegenstände verhandelt: D<" Straßenbau-Unternehmern am Uchaziberge bei Auer perg, Zafranic »nd Peliö, wurde als eine vum Landtage bewilligte Verdienstaufbesserung der Betrag per 1lX>l> fl, angewiesen und deren reversierter Verzicht ans rechtliche Mehransprüche eutgegcngenommen. - Der durch gütliche Zahlung erzielte günstige Erfolg der beim l, t, Reichsgerichte anhängig gemachten, sohin nicht zu-Verhandlung gelangten Klage gegen das l. k, Unte, richtsministerinm wegen des dem trainischen Normalschu fonde zn leistenden IahreSaversums von 1293 fl. W l wurde unter Ancrlennnng der diesfälligen Thal, leit des Vertreters der Landfchaft. Herrn Dr. N^ bert o. Schrey, zur Kenntnis genommen und das Expensar des letzteren flüssig gemacht, — Zwei Beschwerden gegen Verweigerung von Ehemeldezettel-Ausfertigungen wurden den betreffenden Gemeinde Allsfchüssen zur Entscheioung in zweiter Instanz zu gewiesen. — DaS zustimmende Gutachten des ehemaligen Landtagsabgeordneten Herrn P^ter Orasseli zu der auch für Untcrlramer Weinbau- und Kellerbetricb passenden Unterrichtsweije an der Slaper Obst- nnd Weinbauschule, uud die darau geknüpften Vorschläge, den Direktor der Schule zu Excursen und Wandervorträgen in die bedeutenderen Weinbaudistrikte Unterkrains zu entsenden, wurden zur Kenntnis genommen und weiden im letzten Puntte dem Centralausschlisje der l. l. La»s> wirthschaftsgeselljchaft in Krain zur Berücksichtigung mü getheilt. — Die Ermittlung des Bedarfes an E>i' richtungsstückeu für die neue Irrenanstalt in Studeng nach Maßgabe ihres Belagraumes und des etwa verwendbaren alten Inventars wurde dem landschaftlichen Bauamte im Vereine mit der Sftitalsdirection zugewiesen. — Die vom Landtage bewilligten drei UntcrslühungS? betrage ü, 60 Gulden wurden den Schülern der hiesige,' Hufbeschlagslehranstalt: Rovan. Lesar und Merva ve> liehen. — Die Impfungevornahme in Mariathal wuroe dem Bezirlsarzte in Littni zugewieseu. — Dcr Winzerposten an dcr Obst- und Wembauschule in Slap wird wegen Mangels an Bewerbern nochmals ausgeschrieben — Die Eluhebuug von Gemeinde - Umlagen aus i, direkte,» Steuern mit 50 Perz. in der Gemeinde Alten^ markt infolge Landtagsbeschlusses vom 14. Otwber 187A, und mit 10 Perz. in der Gcineinbc Villichgratz wurden bewilligt. — Als Veitrag zur Anschaffung von Modellen und Mustern auS der Pariser Weltausstellung fü Lehrmittel wurden der lrainischcn Handels- und M Werbelammer 100 st. auS dem Lanoesfonde angewiesei! — Das Gesuch der hiesigen philharmonischen Gesell, schaft um Auflassung des Entgeltes für dic Venühuug des NedoutensaaleS zu ihren Konzerten und um Sul> ventionicrung ihrer Musikfchule aus Lanoesmittel, wurde im erstcrn Punkte, als dem landtäglichen Pru liminare über die Ertragnisse des Thcaterfondes wider stccitend, abgewiefell ^ hinsichtlich des zweiten Punktes wird dasselbe dem Laudtage mit dem Landessond^ präliminare pro I860 vorgelegt werden. — Die Kündi gung zur Rückzahlung eines Kallister'schen Stiftung^ kapitals-Bctrages per 12.0' folge Allerhöchster Entschließung die Wüsfenübunnen der Referve im Jahre 187^ bei sämmtlichen Truppe»' lörpern gänzlich aufgelassen wurden, find im laufenden Jahre die Reservcmänncr des zweiten, vierten und sechste» Reservejahrganges verpflichtet, bei der Eontrollsoersam!, lung zu erscheinen. Es sind Erhebungen dahin ailgeordix -ob die fixen Eontrolletage für die limbulanten llontiollc ko,nMissionen genügeil oder ob eine Vermehrung derselben uothwendig ist Auf die unveränderte Beibehaltung der bei der Bevölkerung bereits eingebürgerten fif"» 6""' trullstage muß Werth gelegt werden, weil ei", wem, auch ausnahmsweiseK Nbgehen vo« denselben rille Un. sicherhrit bei den Eontrollspsl'chtigcn auch fur d>e Ankunft hervorrufen und das Vertrank" zu den allgemein verlautbarten Nrstimmungl-» erschüttern tonnte. Eine ausnahmsweise Vermehrung der Eontrollstage in drr Erganznilgsbezirtsstation unterliegt dagegen lemem U> stände. Ans La ndwehrmänne r und Landes 312 schützen haben hinsichtlich ihrer Evidenthaltung alt solche nur die Meldungsvorschriften nach § 32 des Statutes für die k. k. Landwehr (Z 43 des Statutes für die k. k. Landesschühen) Anwendung zu finden, sonach ist eine analoge Anwendung der Bestimmung des H 16 der Instruction über die Evidenthaltung der Urlauber und Reservemänner des stehenden Heeres ^Kriegsmarine) auf Laudwehrmänner (Landesschützen) unstatthaft, und haben dieselben Wohnungsänderungen im bisherigen Aufenthaltsorte nur dann dem Bezirlsfelowebel zu melden, wenn die Stadt Aufenthaltsort) mehrere Kl)mpag«iebezirte umfaßt und die neue Wohnung in dem Sprengel einer anderen Landwehrbezirls-Evidenthaltung situiert ist, als die unmittelbar vorher innegehabte Wohnung. Selbstverständlich unterliegen übrigens Laudwehr-angehörige (Landesschützen) überdies den allgemeinen polizeilichen Meldungsvorschriften. — (Unteroffiziers-Kränzchen.) Die Unteroffiziere des 17. Refervetommandos in Laibach veranstalten Mittwoch den 19. d. M. in den Lokalitäten der Casino-Restauration ein Kränzchen. Die Tanzmusik wird von der Thcakrkapelle beforgt werden. — (Arbeiterball.) Der am letzten Sonntage in den Gasthauslokalitäten des „Hotel Europa" abgehaltene Arbeiterball war von nahezu 300 Personen besucht und führte dem wohlthätigen Zwecke, zu dessen Gunsten er bestimmt war, ein namhaftes Reinerträgnis zu. Am Tanze betheiligten sich bis zu den frühen Morgenstunden über 40 Paare. Auch der Herr Landespräsident Ritter o. Kallina beehrte das animierte Fest mit seinem Besuche. — (Gefunden.) Nach dem Feuerwehrkränzchen sind einige Toilettegegenstände gefunden worden; dieselben können im Hauptdcpot der Feuerwehr von den Verlustträgern in Empfang genommen werden. — (Aufgefundene Kindesleiche.) Unterhalb Godefchiz im Gerichtsbezirke Lack wurde am 28. v. M. im Zeierflusse eine männliche Kindesleiche aufgefunden. Die Mutter des Kindel, das augenscheinlich in verbrecherischer Absicht ums Leben gebracht wurde, ist noch nicht eruiert. — (Höhlen klub.) Wie man uns aus Wien mittheilt, fand daselbst am 4. d. M. unter dem Vorsitze des Direktors der t. k. geologischen Reichsanstalt, Herrn Dr. Franz v. Hauer, die vorberathende, beziehungsweise Gründungssitzung eines neuen Klubs statt, dcr seiner Bestimmung zufolge voraussichtlich auch in Krain vielfache Gelegenheit zur Bethätigung finden dürfte. Es ist dies der sogenannte „Höhlenllub"; sein defwitiuer Name wird erst in der nächsten Sitzung festgesetzt werden. Dieser Klub stellt sich die wissenschaftliche Durchforschung, touristische Begehung und gangbarmachung der Höhlen des Gebirges zur Anfgabe. Der Statutenentwurf wurde von den fünf Gründungsmitgliedern: Franz v. Hauer, Carl Adamek, Edmund Graf, Richard Ißler und Franz Kraus (letzterem Herrn gebürt das Verdienst der Anregung der Idee) unterfertigt. — (Diphtheritis.) In den untersteirischen O rt-schaftcn Grohscheuern, Scheuerndorf, «Naonapec, Suha« dol, Ariee und St. Peter bei Steinbrück trat die Diph-theritis auf, und mußte die Steinbrücker Schule auf unbestimmte Zeit geschlossen werden. — (Bosnien.) Das vom Schriftsteller Amand Frciherrn v. Schweiger-Lerchenfeld verfaßte illustrierte Werk „Bosnien, das Land und seine Bewohner, geschicht« lich, geographisch, ethnographisch nnd social-politisch geschildert" (Wien, bei Zamarsli), das wir bei seinem Erscheinen als Novität im verflossenen Jahre bereits des näheren besprochen haben, ist soeben in zweiter vermehrter und verbesserter Anstage erschienen. Der schnelle Absah der ersten, binnen wenigen Monaten vergriffenen Austage ist jedenfalls ein schmeichelhafter Beweis für die Anerkennung, die das anziehend gefchriebeue Wert gefunden hat. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib.Zeitung.") Paris, 11. Februar. Greoy ernannte heute vier-zehn Generalprocuratoren und zwölf Armeecvlpskom-mandanten, darunter General Favre an Stelle Vour-baki's für Lyon, Gallifet für Tours. Wolff für Vesan?on statt des Herzogs von Anmale, der zum Gcneralinspektor ernannt sein soll. In der Kammerkommission betreffs des Antrages auf AufheblMg des Freiwilligen«Icchres und Herabsetzung der fünfjährigen Militärdienstzeit auf eine dreijährige sind voll eilf Mitgliedern neun für den Antrag. Minister Maicure legte einen Gesetzentwurf betreffs umfassender Amnestie für die wegen der Ereignisse von 1871 Vermtheilten vor. London, 11. Februar. Das Bureau „Reuter" meldet vom Cap, 27. Jänner: Die englische Colonne, aus einem Theile des 24. Regimentes, 000 Ein-gebornen und einer Batterie bestehend, wurde mit schrecklichem Verluste von 20,000 Zulus geschlagen. Ein Lebensmittelconvoi, bestehend aus 102 Waggons und 1000 Rindern, dann 2 Kanonen, 400 Granaten, 1000 Gewehre, zahlreiche Munition, ungeheure Quantitäten Vorräthe und die Fahne des 24. Regiments fielen in Feindeshand. Die Schlacht fand beim Fluß Tugela statt. 5000 Zulus wurden getödtet, die englische üolonne aufgerieben. Der britische Verlust beträgt 500 Mann, 00 Offiziere an Todten. Natal ist ernstlich bedroht. Der Generalgouvernenr von Cap verlangte Verstärkungen aus England. Petersburg, 11. Februar. Nach der Wachparade des Grenadierregiments theilte der Kaiser den Offizieren die Unterzeichnung des Friedens mit, dankte für die geleisteten Dienste und sprach die Hoffnung aus, künftighin werde Alutvergießm erspart bleiben, doch sei er überzeugt, die Truppen würden nöthigen« falls das Vaterland zn vertheidigen wissen. — Am 10. Februar findet im Winterpalais eine Wachparade anläßlich des Friedensschlusses statt. Pray. 10. Februars FZM. Baron Philippo-vich ist nut dem heutigen Frühzuge der Staatsbahn nach Wien abgereist. Prag, 10. Februar. Fünf Äraunkohlenschachte an der Dux-Bodenbacher Bahn sind durch Tcich-durchbruch inunoicrt. 20 Bergleute sind ertrunken. Es herrscht großes Elend unter den Hinterbliebenen. Paris, W.Februar. (N. fr. Pr.) Die Vorlage des Amnestilgesetzes enthält fünf Artikel; es gestattet die Begnadigung Contmnacierter, erklärt die Begnadigten für amnestiert, die Folgen der Strafen werden aufgehoben und alle bisher unverfolgten politischen Delicte als nicht mehr uerfolgbar bezeichnet. Albert Grevy wird Vizepräsident der Kammer, Chanzy Gesandter in Petersburg. London, 10. Februar. (N. fr. Pr.) Eine Depesche des „Newport Herald" aus Taschkent) vom heutigen Tage bestätigt, daß der Emir nach Kabul zurückkehren und selbst den Frieden abschließen werde. Der afghanische Krieg ist thatsächlich beendet; die Regierung wird dies dem Parlament anzeige». Petersburg, 9. Februar. Der Generalgouver-neur Loris-Melikoff ist, wie aus Zarizyn telegrafiert wird, heute vormittags 10 Uhr mit Gefolge in Zarizyn eingetroffen und wnrde von den Behörden und einer sehr großen Voltsmenge begrüßt. Zur Verstärkung des Sanitätscordons treffen fortwährend Truppen in Zarizyn und Umgebung ein. Aus verschiedenen Theilen des Reiches, namentlich aus Moskau, langen große Sendungen für das Gouvernement Astrachan bestimmter Lebensmittel und Medikamente ein. Die Kälte hat in Zarizyn seit etwa zwei Tagen wesentlich nachgelassen. Pera, 10. Februar. Der Sultan empfing die Glückwünsche der Minister wegen des Friedensschlusses. Der Großvezier sagte, er wolle nun das Hauvtauaenmerk auf die Reoraamsatioll der Verwal- tung, der Finanzen und der Armee legen. Zwischen dem Sultan und dem Zaren wurden Glüawünsche ausgetauscht. Die russischen Truppen längs der Marica erhielten den Befehl zum Abmärsche nach Adrianopel. Salonichi, 9. Februar. (Pol. Korr.) E« ist von türkischer Seite amtlich constatiert, daß die Krank-heil im Dorfe Samilova, recte Schikova, im Distrikte Xanthi, der Typhus ist. In dem genannten Dorfe sind seit drei Monaten von 700 Einwohnern 250 am Typhus gestorben und liegen 100 zur Zeit all derselben Krankheit darnieder. __________ Telegrafischer Wechselkurs. vom II. Februar. Papier'Rente 62—. — Silber« Rente 63 15. — Gold-Rente 75---. - 1860er Staats-Anlehen 114 80. — Banl-Nctien 792. - Kredit-Actien 220 25. — London 116 70. — Silber 100 — K. t. Münz ° Dulaten 5 54. — 20 - Franken ' Stücke 9 32. - 100'Reichsmarl 5? 55. Wien, II. Februar, 2'/, Uhr nachmittag«. (Schluhkurs,.) Kreditactien 220X0, 1860er Lose 115—, 1864er üose 145 50, üslerreichische Rente in Papier 62-, Staatsbahn 246 , Nurdbahu 205.-50, 20-Franlcnstücke 9 32, ungar. Kredilactien 218 20. österreichische Francobanl -—. österreichische Anglobanl 97-- . Lombarden 66 -, Unionbans 6450. Lloydactien 574—, türkische Lose 2425, Communal-Anlehen 81'- . Egyptische —, Golbrente 75.-—, ungarische (Voldrente — —. Sehr fest. Handel und Golkswirthschastliches. «ndolfswerth, 10. Februar. Die Durchschnitts - Preise stellten sich aus dem heutige,, Markte, wie folgt: fl. ^ lr. "ft^^r. Weizen pr. Hektoliter li 90 Eier pr. Stück . . — ll Korn „ .. ^! Milch pr. Liter . . — s Gerste ..---------l Rindfleisch pr. Kilo . - A Ha er ., 2 25 Kalbfleisch „ - A halbfrucht „---------Schweinefleisch „ — ^ Heiden „ — — Schöpsenfleisch „ — "" Hirse „---------.hähndel pr. Stück . -^ «0 Kuluruh „ u 60 Tauben „ . -^ "- Erdapfel pr.Meter.Ztr. - — > heu pr. 100 Kllo . — "" Linsen pr. Hektoliter — — , Stroh 100 „ . — -^ Erbsen „ — — Holz hartes. pr.Kubik' Fisolen „---------1 Meter .... 2 A Riudsschmalzpr.Kilo — 90! — weiches, „ — ^- Schweineschmalz „ — 80 Wein, roth., pr.Heltolit. 7 10 Tpect. frisch, „ — 56^ — weißer. „ 7 10 Spcct, geräuchert, „ — — > Angekommene Fremde. Am II. Februar. Hotel Stadt Wien. Pfanter, Langraf und Kralovsty, Kauf« leutc, Wien. — Lamprccht Pauline, Klagcnsurt. — Pclarcl, Kfm., Prag. — Maxinovich, Kfm, Agram, — Mohorcil, Scssana. — Terdina, Professor, Gotischer. — Willner, Kfm., Töplil,. Hotel Elefant. Kaiser. Schmidt und Bartolitsch, Me.. Wien. — Schradcr, Kfm,, Nürnberg. — Morpurgcr, Kfm,, uno Adrario, Lieut., Trieft,— Blague, Gütervcrwallcr, und Gras Bcnbo, Kroisenoach. — Brüggcmann, Ksm., Berlin. Vaierischer Hof. Klcinlercher, Handelsm., Matrei. — Stabil, Krain.______________ __________________ __ Theater. Heute (gerader Tag): Flotte Bursche. Operette l« 1 Act von I.Braun, Mnsit von Fr. v. Supp«. — Eine g «" bildete K ö ch i n. Posse mit Gesang in I Act von AlUo" Biltner. Musit vom Kapellmeister A. M. Storch. - Die Schwäbi n. Lustspiel in l Act von I. F. Castelli, Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ^ "« ^ n « Zk ;2ß "^Il.Mg. 723-62 ^8^0 TWTschwach Regen ^T^ 112,, N. 72051 ^-103 windstill bewölkt «,,„,ti 9 „ Ab. 718 24 ^. 6 8 SW. heftig bewöllt """ Vormittags trübe, regnerisch; nachmittags einzelne Son/ neublicle; nach 7 Uhr abends heftige Windstöße aus SW- w' starkem Rege», lebhaftes Blitzen in NO. und S. DaS Tage^ mittet der Wärme -j- 84°, um 88° über dem Normale. ^. Verantwortlicher Redacteur: Otto mar Vamberg- 3^l)1'^ll^l'll^!' ^""' ^' ^^""^ ^ ^l') ^^ ^^^ "" im allgemeinen bei mäßigem Geschäfte sehr fest, speziell Renteu wurde» iu größeren Posten zu steigendem K"^ «eld ware Papierrente........6180 6190 Silberrcnte........6315 63 25 woldreute.........7495 75 — Lose. 1839........300- 302 - ^ 1854........10850 109 - ^ I860........11475 uz^_ ^ I860 (zu 100 fl.). . . 12525 12550 " ^.. „. '......14525 14575 Ung. Pramlen.Unl.....80 50 8075 Kredit-Ü..........lül °>0 161 75 Rudolss-L.........1559 16 - Prämicnanl. der Stadt Wien 90 30 90 60 T>onau°Regulicrungs