LllflmcherMMtung. Nr. 3«3. Plännmerationspiei«: Im Comptoir ganzj. fl. 11, l^albj. sl. N.50. ffilr die ZüsteNunn r seine kritischen Eigenschaften auf diesem Felde an-^kcnuu, die anch von großem Werthe sind. Wenn diese fischen Eigenschaften nicht ausreichen, ihn selbst zn k'Ncin tüchtigen weiter der Finanzvcrwaltnng zn nlachcn, >° haben sie den gntcn Erfolg, daß sie andere positive, ^'altischc nnd erfinderische Köpfe dazu zwingen, gntc Fi-^uznünistcr zu werden, indem sie der kritischen Wach-i ,^"t gc^nübcr schlechte Wege nnd Hilfsmittel vcr-^^cn, von der leichtfertigen Wirthschaft abgehen und )Ni„ Msic richtige, redliche und erfolgreiche Maßnah-.,)" abgewinnen müssen. Zur Zeit der ersten franzö-> I")cn Revolution erzwaug die Guillotine große Genc-"^ und Stantsinnnucr, in unserer Zeit fällt diese Auf. U""e der scharfen parlamentarischen Kritik anheim, h In Zeiten politischer Unreife, iu den Flcgcljahrcn ^s Freiheit lind des Parlaincnlarismns haben gcsetz-I> ^'^ Bcrfamnilnngcn gar oft den Fehler begangen, hergaben uud kritischen Verstand mit schöpferischen, c. M ^ Vcrwallnugstalcnt zu vcrwcchselu. Dieser !um ^"''^ liewöhnlich sehr hart bestraft; die Vcr-^ ltuug ^crlor sich iu die uumöglichstm Experimente, il,r ""^^uaschinc stockte, die Bevölkerung, bestürzt, in lci, ^ '^^fluingcn getäuscht, wandte sich von ihren Idea« Nct<>^' ""^ ^'^ Reaction lrinmphirtc. Unser Abgcord» zlir«^^ ^'^^ dadurch seine Reife, feine Vcfähignng py,,^'lüllnilg der ihm gewordene,, Aufgabe, daß es bloße l,,^^utnrischc Fähigkeiten von den staalsmännischcn ^ scheidet; es applaudirt seinen parlamentarischen Grö-Nlnn ^ ^^^ '^^" i)lcdcn mit Wärme nnd Vcwnndc-zl, df'/,^' ^ ^^ ^' ^'l'"-' ^ühc, ihucn Portefeuilles sUide« "^"' ^'^ ^ ^'"^ Uebcrzcuguug hat. daß Po-den "'^ ^^ktischcs denselben Kopsen entspringt,, wer-G^ "^ denen so scharfsinnige Bemerkungen, so blitzende """cn hervorbrechen. "sfici's "^"'^ ^''^^" bmnchl sich daher ninsonst als 8eae,N'^ ^^n" ihres künftigen Fiuanzininistcrs, dem Leiter der Finanzen ein Bein zu stellen, zu . ^scordncteuhans zieht es vor, mit dein Minister Nei, ,?' bcn es im Amte vorgcfuudcn, als es zu waste,/ !> . "'icm Mitglied der Majorität auf dem heikel-Hilwm " ^" Staatsverwaltung, anf dem Gebiete der M Fiaseo zu machen. ^sseru,, >!' ^'^ ^'^' "^'^ lllücklichcrn'cisc in der Vcr- '^'feii!^ ' iuncrcn Verhältnisse gekonnncn, daß bloßes ""l der c,n, Nndcr befindlichen Männer nicht mehr genügt, nm den Leser darüber hinwegzusetzen, ob die Motive auch gut und die Motiviruugcn richtig sind. In dem Artikel der „Ncucn Presse" über Andgetüber» schrcitnngen begegnen wir der vielfach beliebten Methode, willkürliche Voraussetzungen hinzustellen und gegen diese anzukämpfen. So wird uns versichert, daß die Anslas» snngcn des Finanzministers bezüglich dcs Vndgct-Deft-cits entstellt wnrdm. Es war nämlich in dcr Siz» zung dcs Ansglcichs-Ansschusscö vom N. d. bei der Discussion der tz^ 3 und 4 des Ausgleichsgcsctzcs vom Deficit des Jahres 18<^ gar nicht die Rede, sondern die Discnssion drehte sich um die Frage, ob die cislei-thanifchen Länder (wir möchten sie, um das häßliche, Trennnng enthaltende Wort zn vermeiden, lieber Reichs-rathsländcr nennen) anch im Stande sein werden, die Lasten der Staatsschnld zn tragen, wenn Ungarn im Gauzcn nur W,250.0M Guldcu hiezu beiträgt. Nun mnß man wissen, daß es manche Abgeordnete und Finanztnnstler gibt, welche nnter vier oder anch mehr Augcu aus ihrer erhabenen Idee, die Finanztranl-hcit durch das' heroische Mittel dcs StaatsbanlcroltcS zn heilen, lein Hchl machen. Ocsfentlich wagt allerdings niemand damit hcranszntrctcn. Von diesem Gedanken mag nun die Eingebnng herrühren, den Passus dcs Paragraph 4 zu streichen, welcher vou der Uebernahme dieser Lasten spricht. Gegen das Streichen dieser Stelle war nuu, wie uus von Anwesenden versichert wird, die Ncdc des Finauzministcrs gerichtet, entschiedener Gegner wie er ist eines jeden Finanzprojcctcs, welches auf ciucn Staatsstreich gegen die Ncchle der Gläubiger hinansgcht. Er suchte den Beweis zn führen, daß die Reichsraths-lander dicsc schweren Lasten werden tragen köuucn, wenn in wahrhaft conftitntionellem Geiste regiert, wenn die Verwaltung mit Kraft nnd Gewandtheit geführt, nnd wenn die vielen, arg ucrnachläfsigten Rcfor^ men anf allcn Gebieten des Stcucrwescns nnd der Volts» wirlhfchaft zur Wahrheit wcrdcn. Dann wird der Zeit» pnnlt kommen, wu das östcr?.nchischc Deficit nicht mehr ezistirl. Von der Art nnd Weise aber, wie das dies-jährige Deficit zu vedecken sein wird, war überhaupt nicht die Rede, und ist es pure Uutcrstelluug, wenn man den Minister sagen läßt, er verstehe die Kunst, ein Dc-couvcrt ohne Appell an den Credit zu decken. Was die Auslassungen über die Budget-Ueberschrei» tungen betrifft, mit welchen die „N. F. P." gestern auf-trat, so treffen die wesentlichsten Diplomaten und Militär, wofür der Rcichsrath nicht competent ist. Wie die „N. F. P." dazu kommt dem Finanzmini-stcr Leichtsinn vorzuwerfen, erscheint beinahe komisch; möchte sie es vielleicht lieber sehen, daß alles znr Ruine geworden? Also wenn man mit der Heiterkeit der Kraft und dcs guten Bewußtseins „„verdrossen an die Arbeit geht, anstatt die Hand in den Schoß zu legen, so soll das Leichtsinn sein! 49. Sitzung dcs AlMordnclenhauscg vom 12. November. (Schluß.) Abg, Slcnc äußert die Bedenken, die einer sofor» tigcn Bcrathnng des vorliegenden Gegenstandes im Wege stehen und die es wünsehenswert!) erscheinen lassen, die Bcrathnng desselben zn vertagen. Dicsc Berathung wird nämlich erst dann zur Pflicht. wcuu die materiellen Anscinnndcrsctznngcn mit Ungarn abgethan s,ud. Ohne dieselben hat die Berathung nud Beschlußfassung über die Delegationen gar leinen Werth. Das Dclcgationsprojcct hat mtt der Ansgleichs-frage überhaupt gar nichts zu schaffen ""d cs wird daher jedenfalls besser sein, die.natürliche logische Ncchcufolgc ""^Das"'«;7cr Elaborat selbst weist darauf hiu, daß daS Uebcreinkommcn in Bczichuug auf d,e gemeinsamen Gegenstände getroffen wcrdcn muß bevor dic Art nud Weise ihrer Bchaudlung in Betracht gezogen wird. Ein weiterer Grund für die Vcrtagnug licgt anch darin daß der vorliegende Gesetzentwurf zwei gauz vcr-schicdcuc Gegenstände, nämlich die gcl.icinsamcn Angelegen-hcitcn und die Behandlung dcrsclbcn cnlhaltc. Auch Gründe der Opportnuität rechtfertigen das von ihm Gcsagtc. . . ^, . Der vorliegende Gesetzentwurf sonne die Regierungsvorlage haben dcn großcn Fehler, die Staatsidcc noch luchr ;u uutcrgrabcn als frühcr, das Princip dcs Föderalismus cinzuschwärzcu, das dcu Staat fast un. möglich, dic freiheitliche Richtung aber fichcr numög. lich macht. Redner stcllt schließlich dcn Antrag: „Es fei nach Erledigung der Gesetze über die materiellen Auseinandersetzungen mit Ungarn in die Vcrathuug dcs Gesetzentwurfes iu Betreff der allen Ländern der östencichifchen Monarchie gemeinsamen Angelegenheiten nnd der Art ihrer Behandlung einzugehen." (Wird von 25 Mitgliedern dcs linken nnd rcchtcn Centrums unterstützt.) Abg. Dr. Rygcr widcrlcgt zunächst dic Vorans-sctzung, von dcr der Ausschuß ausgehe, daß uämlich das Abgeordnetenhans der inneren Freiheit znr Berathung dieses Gegenstandes ermangle; daß sich dasselbe nntcr einem gewissen Drucke befinde. Anf das Meritorische dcr Sache übergehend, stimmt Rcdncr den, Abg. Sleue bci, daß dcr Ausschuß mit dcr Vorlage dcs in Bcra-thnug stchcndcu Gesetzentwurfes die ihn, vom Hause übertragene Mission thcilwcisc überschritt, indem er auch einen malcricllcn Theil in das Gesctz aufnahm, nämlich dic taxativc Aufzählung der gemeinsamen Angelegenheiten. Dadurch habe dcr Ausschuß dcr Zeit vorgegriffen; denn hcntc handle es sich blos darum, die Form für ein künftig festzustellendes Object zu gießen. DaS Object der gemeinsamen AngclcgcnheUen selbst gehöre nicht in das vorliegende Gesetz. Abg. Freiherr v. Pratobcvcra: Wenn nns daran licgt, dcn uralten Verband dcr beiden Rcichshülftcn nicht ganz zerreißen zn laffcn, einen Verband, dcr vcidcn Theilen zur Entwicklung ihrer freiheitlichen Institutionen als Bürgschaft dienen soll, dann müssen wir ehrlich eine Ucbcrbrückung dieses Abgrundes anstreben, nnd wenn wir so die von Ungarn uns angebotene Hand im Vertrauen, daß Ungarn cS mit uns ehrlich meint, nicht zurück' weisen, so geben wir damit ein Beispiel der größten Selbstverleugnung, ein Beispiel österreichischen Patriotismus', dcr nicht ohne R nckwirknng bleiben sollte. Ich theile zwar manches Bedenken, daS in unstrcm Ansschußberichte niedergelegt ist, allein rS ist nicht zu verkennen, daß, wenn wir zu ciucm Ziele gelangen wol lru, wir cincu Eulschluß fassci, müssen. Wenn ich mich also bestimmt fühle, dic Annahmc dcs Dclrgalionsprojcclcs Ihncu zu cmpfchlcn, so gc-schicht es iu dcr innigen Ueberzeugung, daß daS Bc-diirfniß nnd die Nothwendigkeit gegenseitig zn cincr Um-gcstaltnng und Vcrbcsscrnng dicscs Institutes führcn wird. Ich wünsche schr, daß nie daS Wort wahr wer» dcn möge: ,,^<,'l>!'ml!!l> «.'OM I!!'!'»!!!, «il lül'l imsX'1-illm," „Die Gemüther crglüh'u, einträchtig herrscht nur dic Zwietracht, Alles vereinigt sich zu der Zerstörung dcS Reichs." (Lebhafter Beifall links.) Abg. Giovanclli betont in, Eingänge seiner Rede die Nothwendigkeit der gcmcinfamcn Behandlung dcr pragmatischen Angelegenheiten. Das Kniscrlhum Oesterreich ist cin einiges nnd unthcilbarcs Reich vor dcr Widcrhcrstcllnng dcr un-ungarischen Verfassung gcwcscn nnd auch nach dcr Wiederherstellung geblieben. Nnr in Bezug anf dic innere Vcrwaltnng habe Ungarn die volle Selbständigkeit für sich in Anspruch genommen. In Bezug auf dcn Wahlmodus für die Dclega-tioucn erklärt sich Ncducr für dcu Vorschlag der Regie» ruug, uach welchen, 40 Dclcgirtc anf das Abgcordnctcn-haus und 20 auf das Herrenhaus cutfallcn sollen, spricht sich jedoch weilcr dafür aus, daß dic einzelnen Dclcgirtcu nach Maßgabe dcs von dcr Regierungsvorlage vorge« schlagcncn VcrlhcilnngsmoduS dnrch die Landtage aus dcu Abgcorductcu, wclchc dicfelbcu iu den Rcichsrnth entsenden, gewählt wcrdcn sollcn. Sowohl das October. Diplom, als das Fcbruar-Patcnt bcstimmcu ausdrücklich, daß die Landtage die Mitglieder des Gesammtrcichs! rathcs zn wählen haben. Nachdem die Bchcmdlnug dcr reichsgemeinsamen Angclcgcnhcitcn an die Delegationen übergegangen sei, so stünde verfassungsinäßig dcn Land tagcn das Recht zu, die Mitglieder dcr Dclcaation aus ihrcr Ni'ttc zn cntscudcu. Wollte man dieses Neckt ihnen cutzichcn, so wäre dics cin Eingriff in die set jchcr bestandene selbständige Stcllnng dcr Lä"ide Kronc nnd m die Stclluna dcr ^i,,^.. " , ^""f'^ ,'"^ Dic Aufgabc dcs Rcichsra^^sei" d^chändl ug '.' «"'Flamen Angelegcuhcitcu dcr Länder der dic^ sttt'gcu R lch^alftc, adcr anch diese Ländcr vertrete er mcht vollständig uud nicht nach allcn Richtuuacu, son> oclu trete nur m destimmlcn Functioncu als ihr gemein, lamcs Organ auf. Redner erklärt schließlich, er wcrdc 1790 in dieser Richtung bei der Specialdebatte Anträge stellen. Für den Fall der Nichtannahme derselben werde er mit ausdrücklichem Vorbehalt der zustehenden Landesrechte, die er durch jeden anders lautenden Beschluß für beeinträchtigt halte, für die Regierungsvorlage stimmen, weil dieselbe jenen Principien, die er allein für richtig halte, sich im Sinne und Geiste nähere. (Zustimmung auf der Rechten.) Abgeordneter Dr. Rechbauer: Ich hatte heute bei Beginn der Sitzung die Absicht, von vornherein meinen und meiner Gesinnungsgenossen Standpunkt dahin zu kennzeichnen, daß wir in die Berathung dieses . Gesetzes nur mit dem Vorbehalte einzugehen beabsichtig' ten, daß die definitive Erledigung desselben, nämlich die dritte Lesung, erst dann stattfinden solle, wenn auch die übrigen auf den Ausgleich bezüglichen Gesetze ihre Er« ledigung gefunden haben, und weiter jene Gesetze, welche wir bereits berathen haben und mit welchen die wichtig» sten staatsrechtlichen Rechte und Freiheit festgestellt wer« den, wodurch die unseligen Bande, welche daö geistige und materielle Wohl des Landes seit 1855 niederhalten, beseitigt sein werden. Ich habc den Antrag aber deshalb zu stellen unterlassen, wcil er mir gcschäftsorduungsmäßig damals nicht am Platze schien; allein hervorgerufen durch dcn Antrag dcs Abgeordneten Skene, muß ich doch auf denselben znrücktommen. Der Antrag Stcnc, die ganze Verhandlung zu vcr« j tagen, hat insofern eine Berechtigung, als mir scheint, daß, insulange das Februarpatent in Kraft besteht, wir gar nicht in eine Berathung eingehen tonnen, wic die gemeinsamen Angelegenheiten behandelt werden sollen. So lange das Felirnarvatcnt in Kraft besteht, sind cbcn die gemeinsamen Angelegenheiten und deren Behandlung in diesem Patente bezeichnet. Beschließen wir aber heute einen anderen Bchandlungsmodus für dieselben, so schrei ten wir übcr dic Fcbruarverfassung hinaus. Wir haben nun bereits die Abänderungen der Fcbruarverfassung mit Rücksicht auf den Ausgleich mit Ungarn beschlossen. Und wenn auch diese Abänderungen meinen Wünschen nicht in jeder Richtung entsprechen, so schließe ich mich denselben doch an, wcil uns wichtige politische Rechte mit denselben zu Theil wurden. Das würde nun allerdings rechtfertigen, in eine Berathung nicht einzugchen, allein die Ordnung der ^ ungarischen Verfassungsfrage. die Zustandcbringung des Ausgleiches ist eine andere Sache, und endlich muß doch auch hier daran gegangen werden. Wir können die Sache nicht wieder vertagen. Wenn ich mich daher dafür aus-spreche, in die Berathung einzugehen, so glaube ich, daß wir die Arbeit, die vorliegt, nicht nutzlos hinausschieben sollen und daß wir mit gutem Grunde nicht in die Vertagung im allgemeinen eingehen, sondern heute zur Berathung schreiten können, jedoch mit dem Vorbehalte, daß die dritte Lesung erst dann stattfinden könne, wenn auch die übrigeu Ausglcichsgesctze erledigt worden sind; das Ausglcichswerk muß eben cin Ganzes sein. ^ Ich und meinc Gesinnungsgenossen sind bereit, in die Berathung einzugehen. Jedoch eine definitive An-^ nähme dcs OcsetzeS taun ich mir nur daun denken, wenn' wir die Beruhigung haben, daß unser verfassungSmä- ^ ßiges Recht dic bereits beschlossene Erweiterung erfahre.! Ich werde mir daher erlauben, wenn cs an der Zeit! sein wird, einen diesbezüglichen Antrag zu stellen, und erkläre, daß ich nur mit diesem ausdrücklichen Vorbehalt in die Berathung selbst eingehe. Redner wendet sich sodann gegen die Bemerkung, daß man die Grundsätze dcs Ausscc'r Programms verleugnet hüttc. Man habe daselbst allerdings dic par-lamcntarische Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten als ProgrammSpunkt hingestellt und sei auch entschieden dafür eingetreten. Zur Herbeiführung einer Vereinbarung müßtcn beide Theile beitragen; Ungarn habe, wie bekannt, cine solche Erledigung der gemeinsamen An» gclcgcnhciten nicht acceptirt. Man habc darauf hiugcwicfcn, den Delegationen wäre die Personalunion vorzuziehen. Auch er würde vor dieser nicht zurückschrecken, wenn er nicht zwci gewichtige Bedenken gegen dieselbe hätte: erstens, daß in dem ungarischen Gcsetzartikel 12 vom Jahre 1867 ausdrücklich erklärt ist, Ungarn erkenne eine rechtliche Verpflichtung zur Zahlung der Staatsschuld uicht au, und wolle nur aus Gründen der Billigkeit hiczu einen Beitrag leisten. Bei der Annahme der Personalunion ziehe sich Ungarn auf seinen Rechtsstandftunlt zurück und die Staatsschuld bleibe dann eine Last für uns. (Bewegung.) Bei der Personalunion werden zweitens auch die Nrmecn zu trennen sein, uud wir werden dann zwei gesonderte Staaten haben. Abgeordneter Dr. Rygcr unterstützt den Antrag Slene. l Abgeordneter Dr. Daubck stellt den Antrag auf Schluß der Sitzung. (Wird angenommen.) Schluß dcr Sitzung: 2 Uhr 35 Min. l Nächste Sitzung morgen 10 Uhr. Tagesordnung: Fortsetzung der Verhandlung über das Delcgationsgesetz. 50. Sitzung >es Abgeordnetenhauses am 13. November. Auf der Ministerbank: Ihre Excellenzen die Herren Minister Freiherr o. Beust, Graf Taaffe, Freiherr v. John. Präsident Dr. Giskra eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 50 Minuten. Das Protokoll der letzten Sitzung wird vorgelesen und genehmigt. Die eingelaufenen Petitionen werden den betreffenden Ausschüssen zugewiesen (darunter 8 Petitionen um Aufhebung des Concordates). Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung dcr Generaldebatte über das Delcgationsgesetz. Abg. Ritter u. Szabel: Er habe dic Frage mit allem Ernste studirt, welchen eine solche iu alle Verhältnisse so tief eingreifende Maßregel verdient. Er nchmc nicht die Position dcr Besiegten ein, sondern die dcr Le» gislative und des Paciscenten. Rührigkeit, diplomatisches Benutzen des Moments, dann entschiedenes Festhalten des Gewonnenen auf dcr eincn, Nachgiebigkeit auf dcr anderen Scitc sei dic Genesis des Ausgleiches. Er sei für die Vertagung der Berathung, da auch nach seiner Ansicht der Ausschuß seine Vollmacht überschrit-ten habe. Der vorliegende Entwurf enthalte die Entscheidung von Principicnfragcn und schaffe Präjudize, welche gefährlich werden können. Man suche darin das Corrcctiv, daß, wcun hcute auch übcr die Principien entschieden werde, doch dic dritte Lesung verschoben werde. Doch damit sei nichts gewonnen, da nach dcr Geschäftsordnung in der dritten Lesung nur mit „ja" oder „nein" entschieden werden muß, eine Dctailänderung ist unmöglich, uud wie oft hat das Haus bei solche» dritteu Lesungen sich von allgemeinen Rücksichten leiten lassen und die Eiuzelheiten Übergängen. Es sei bequem, eine Noth« läge zu constatircn, bca,ucm für Uuentschlossenheit. Er constatirc eine andere Nothlagc, das Eoncor-bat. Hat daS Haus sich dieser Nothlagc gefügt oder hat es sich nicht vielmehr bestrebt, dic Nothlage zu be« seitigen und über geschaffene Verhältnisse hinwegzugehen? Heute trete dcr Ausgleich als cine solche Nothlagc, die ^ wir nicht geschaffen haben, vor das Haus, und er hoffe, dasselbe werde sich auch dieser nicht fügen. Das Haus gehe daran, folgende Princivienfragen zu losen: den Umfang dcr gemeinsamen Angelegenheiten, ein noch nie da-gcweseneS international«:« Verhältniß, die Frage dcr Parität, die VchandlungsbasiS dcr gemeinsamen Angelegenheiten, welche nicht parlamentarisch, nicht constitution«!! ist, ja sogar unserer Verfassung auf den Leib geht. (Frcih. v. Beckc erscheint auf der Ministerbank.) Was den Umfang der gemeinsamen Angelegenheiten betrifft, so basire man diese auf die pragmatisch- Sanc> tion, waS so viel heiße, als das Jahr 1723 in das >Iahr 1867 übertragen, was heutzutage geradezu un-z möglich sei. Dic Zeit sei danach angethan, daß man ohne Gefahr für dcn Staat nicht auf zehn Jahre znrück-greifen könne, viel weniger auf mehr als cin Jahrhundert. WaS damals praktisch und für dcu Staat vor-, theilhaft war, kauu heute ganz unmöglich sein. ! Dcr zweite Punkt, dcsscn er erwähnte, sei daS inter-! nationale Verhältniß, welches folgende Situation schaffe.! Der Kaiser ermächtigt zuerst sein Ministerium zur Ab-, schlicßung des Vertrages und ermächtigt dann als König sein ungarisches Ministerium zu demselben Abschlüsse; können dicse sich nicht verständigen, so kündigt der Kaiser dem König oder umgekehrt cin Verhältniß, das mit dcn bisherigen Ideen über Verträge nicht vereinbar ist. Das ^ internationale Verhältniß sei ganz danach angethan, Zwic-^ tracht zwischen dcn Völkern zu säen, wenn sie nich5 vorhanden ist. Den dritten Punkt, die Parität besprechend, findet 5 Redner eine bedeutende Disparität dzriu, daß Ungarn deö dritten Standes entbehre, in welchem die Macht dcS Staates ruhe. Dieser lassc sich nicht rasch schaffen, aber ,' die Disparität wäre ausgeglichen worden, wenn Ungarn ^ mit dcr anderen Neichshälftc auf daS innigste zusammengegangen wäre. Auf dic Vehandlungsweise dcr gemeinsamen Angelegenheiten übergehend, bezeichnet Redner dieselbe als unpraktisch und gefährlich. Unpraktisch in wirthschaftlicher und siuanzicllcr Bcziehuug, denn die Maschine werde viel zu schwerfällig sein, um ein gedeihliches Wirken im Punkte dcr wirthschaftlichcn und finanziellen Gesetzgebung erwarten zu lassen, gefährlich iu der Frage des Krieges und des Friedens. Sich gegen die Auslassung des Freihcrrn v. Gio» vanclli wendend, bemerkt Redner, die Delegationen werden benutzt, um Strcbungen zu fördern, welche darauf ausgehen, die Eiuhcit des Reiches zu zerstören, und dic ^ Delegationen werden küuftig der Ausgangspunkt dieser ! Strebungen sein. Die RcchtScontinuität nenut Redner die Glorificirung des Revolutionsrechtes, ja die Prä-! miirung desselben. Kein Staatsmann, ja kcin Politiker Europa's werde cine solche Basis für dic Staatsbildung ! annehmen. Heutzutage sei die Staatenbilouug nicht mehr abhängig von alten Pergamenten, die Forderungen der !Zcit sind maßgebend, sonst kommt man aus Rcchtscon-tinuitätsbedenken zur Stabilität. Redner erinnert an die früheren Competcnzstreitig-leiten und bedauert, daß mit den Delegationen ein neues Streitobject geschaffen wurde, dies habe sich gestern, att dem ersten Tage, schon gezeigt. Die Regierung habe dem Hause eine Vorlage zur verfassungsmäßigen Behandlung gemacht. Besteht die verfassungsmäßige Behandlung darin, daß man zu der Vorlage „ja" sagt? Dem Hause müsse das Recht der Nmendirung gewahrt werden, und wcil er dies in der Specialdebatte zu thun beabsichtige, habe er in der Ge< neraldebatte seinen Standpunkt gekennzeichnet. Den Verfassern des Aussee'r Programms wirft Redner vor, sie Hütten dasselbe Punkt für Punlt allmälig aufgegeben, der Starke weiche cbcn muthig zurück, und verweist dann auf den ungarischen Landtag, welcher noch nicht durch cin Lebenszeichen verrathen, daß cr die An^ gleichsuorlagen zu berathen gedenke. Ungarn verstehe eben zu warten. Man sah dies an dem 07er Elaborate, das über das Stadium der Vorbcrathung nicht hinaus znbringen war. Erst als Ungarn in Aussicht hatte die reife Frucht sich in den Schooß fallen zu sehen, arbeitete der Landtag plötzlich mit 3, ja mit 0 Atmosphären, und im Augenblicke war das Gesetz fertig. „Hcrr v. Mende," sagt Redner, „hat gestern von dem SchcinconslitntionalismuS gesprochen, welchcr bisher herrschte. Warum habeu Sie die Zügel der Regierung nicht ergriffen, als man sic Ihnen bot? Ich habe es immer für die Lebcusaufgabc dcr Opposition gehalten, daß sie dort activ auftrete, wo cS sich darum handelt, die heilende Hand an die Wunden des Staates zu legen." Redner schließt, indcm cr dcu Vcrtagungsantrag zur Annahme cmpfichlt. (Bravo links.) Abgeordneter Dr. Äcrgcr will in wenigen große" Strichen dic Unhaltbarkcit dcS Standpunktes nachwci' stn, welchen der Herr Vorredner einnimmt. Derscll'c habe eiucn ftrooocatorischen Ton angeschlagen gegcn cim' Partei, dcr cr angehöre. Dem müsse er entgegnen, daß die Partei, dcr dcr Vorredner angehöre, mit Schuld sei an dcr Situation. Von 186l bis 1865 habe die ccn-tralistische Partei die Macht in Händen gehabt und die Ohren verschlossen dem Rufe nach dcm AnSglcichc. (Rufc: So ist cs!) Diese Partei war cs, welchc den Scheinconstitutionalismus begünstigte (Bravo!) und die Schnld daran trägt. Sie sagt, die RcchtScontiuuität sei eine Prämiiruug der Revolution; der Kaiser selbst habe sie anerkannt, nicht um dic Rcvolutiou zu Prämiiren, sondern um sie zu schließen. Die Eentralisten plaidircn für dic Vertagung ; das ist also der Muth dieser Partei, sie will dcu Ausgleich verzetteln. In dem gegebenen Falle könne man uicht sagen: „Zeit gewonnen, AlleS gewonnen", sondern e« hcißc umgekehrt: „Zeit verloren, Alles verloren", und wen» von dcr Ministerbank beruhigende Versicherungen gegeben werden, könne das Haus die Vorlage nicht nnr in zweiter, sondern auch in dritter Lesung annehmen. In den lctztcn Tagen hatte man Gelegenheit in den Zeitungen zu lesen, man könne sich für das Dc» lcgationSgesctz nicht begeistern, nnd dic Redner von ge> stcrn wiederholten dies. Aber cr schc dic Begeisterung nicht als Aufgabe des Staatsmannes an, sondern cS sei die innere Ueberzeugung von dcr Zweckmäßigkeit noth' wendig; hat man diese von dem Ausgleiche nicht, dann müsse mau gegen alle Theile desselben stimmen. Die Gegner begnügten sich mit bloßer Negation, niemand wußte etwas besseres an die Stelle der Delegationen z" setzen. Man sprach schüchtern von dcr Personalunion nw Deputationsvcrhandlnngen, dieS heiße, dic Verlegenheiten in Permanenz erklären, er sehe dem gegenüber große Vortheile in dcn Delegationen. In der Personalunion sehe cr dcn Beginn des Zerfalls Oesterreichs, in de" Delegationen und dcm verantwortlichen NcichsministerinM die Verwirklichung deS ReichSgcdankcns, und dies seic'l entwicklungsfähige Keime, von welchen cr sich das beste verspreche. Man verglich die Delegationen mit dcü deutschen Relationen und Corrclationen, dies sci fals^ denn die Delegationen haben alle parlamentarischen AttN" bute dcr Ocffcntlichkcit und des freien Wortes und cr habe die Ueberzeugung, daß das Wort, welches in cincc Delegation gesprochen wird. in bcr anderen seinen Wicdel' hall und Widerlegung finden werde, und er hoffe, daß endlich die Ueberzeugung sich Bahn brechen wcrde, daß dicsc Verhandlungen in einem gemeinsamen Körper leicht geführt werden können. Zu diesem Hicle wcrdc ma" abcr nicht durch Mißtrauen, uicht durclsdic Vcrwirknngs' thcorie gelangen.(Bravo!) ! Man habe auf den complicirten Apparat hing^ wiesen, welchcr geschaffen werde; da müsse cr entgegnc"' daß es in der Natur bedingt ist, daß jcder Organisms höherer Art auch cin complicirtcrer ist. UcbrigcnS >c dic Verfassung DeutschlaudS noch comftlicirter: Kreiste Prouinziallandtag, Landtag, Bundesparlamcnt und Z°" Parlament. Man hat da« Concordat citirt, um eine allde Nothlage zu constatiren. Doch da sei nur daS <^l vergessen odcr auSgelasseu worden, daß man eS da w cinem ohnmächtigen Gegner zn thun habe, dessen ,' sio.^mm,,''" wir cntgcgucn werden „no^umu,''" und defi., Weigerung wir antworten werden mit: „Wir wol"'' Versichern Sie das Ungarn gegenüber. Eincn w"" Vortheil von dcm Dualismus verspricht sich Ned«" Punlte der Freiheit und des Constitutionalismus, 1791 ^ A ^ schwerer möglich werden, zwei Konstitutionen «" inirzen, als es möglich wnr, den Ccntralistcn dcn ^°dcn zu entziehen. ^! ^s'c, ^s' ^c Rcgicrniig noch bündige (^rtlä- "l'g abgeben werde, nnd da er an die Stelle der Dc-lWtwiicn nichts besseres ;u setzen wisse, werde cr für n» ^clcgcitionögcscl^ stiminen nnd empfehle dasselbe dem ^"ic zur Annahme. Lebhafter Beifall i,n ^ausc und "'f den Galerien.) (Schluß folgt) Der Voranschlag für 1868. as ^ ^ Finanzministcr Freiherr v. Vccke hat dem AnS-Mlchs.Ausschnssc des Abgeordnetenhauses, in Folge einer "usforderung dcS Ausschusses, einen „approximativen "oranschlag für 1808" mitgetheilt. DaS 1«06cr Vud-^ 'st naturgemäß eine Approximation, denn dasselbe "t auf die Voranöschung des Ausgleiches mit Ungarn Maut. Dennoch liefert die vorliegende Skizze „ein möglichst getreues Bild der finanziellen Verhältnisse der westlichen Ncichshälftc im kommenden Jahre." Die An-l"tzc des PräliminarS für 18W lauten: ^. Ausgab cn'(5 tat. ^ . Hofstaat :;,000.000 fl., Cabinctskauzlci 73.000 ft., ^eichsrath 332.000 si., Ministcrrath 1l>.000 fl., Mi-M'luni des Innern 17,400.000 fl., Ministerium für Kultus und Unterricht 4,5>I7.000 si., Niinistcrium der poli;ci l/773'000 fl., ssinanzbchördcn (annähcrnugi.0l)0 st., °n Industricnntcrnchinnngcn 2,010.000 si., an Grnnd-"Mastungs.Fond 3,0<)<;.000 fl., zusammen 0,l«7.000 fl., nllycmeinc Cassenvcrwaltung 10,000.000 fl., Pensions-^tat ^,200.000 fl., ^andcls.Vtinistcriulu 3,4,^.000 fl., ^"sUz' Ministerium' «,,^00.000 si., ConlrolSbchörocn ^!i.000 ft., Ncstzahlnngen für vcrtauflc Acrarial>Eisen^ ^hncn 335.000 fl., zusammen 74,707.000 fl., Beitrag zur Staatsschuld 109,237.000 fl., Beitrag zu dcu präg-'natischm Auolagcu 58,100.200 ft., Ocsannnterforderniß d" diesseitigen Ncichöhälflc 242,104.200 fl. lj. Bed ccknngs'Etat. .„ Miuistcrinm des Innern 449.104 fl., Ministerium >"r Cultus nnd Unterricht 44.2W fl., Ministerium der Polizei 352.340 si., Finanzministerium: Casscuvcrwal-!""« ^103.700 si., dircctc Steuern (;5),988.080 ft., wdircctc Abgaben: Acrzchrungsstcncr 40,8.^4.39i> fl., ^lz W.208.000 fl., Tabat ^3,875.51!» fl., Stempel "^P'l.530 fl., Ta^-en, Gebühren 17,253.713 fl., ^'otto '7'//'^ fl., Mauthcn 2,011.884 fl., Puuziruug 1'^-^fl.. Einnahmen vom Staatscigcnthnm2,827>07fl., 'MioclöMmistcrium 2.22'',.'.»00 fl., Iustiz'Acinistcrinm ^'".40!) si.. zusammen 1'.!5,337.087 fl. Rcich S anSl a g cn: ^, Äiinislcrinm des Acußcrn 3,000.000 fl., Reichs-'Nünuzminislcnum -lotcu-Flibricatiou ist somit nur als ein möglicher l uutcr mehreren vorgesehen. iicli ^"^ gcmciusamc Rcichs-Budgct pro 180>i gestaltet 5F nach dcr apftroj,iluativcu Zusammenstellung des ., "lmzuiiuist^s folgendermaßen: Von obiger Summe "N'nimnit Ungarn '3l) Proccnt, oder 24,925.800 fl., ^"''l verbleiben 58,100.200 fl. als der Beitrag, welchen z.!s, Manien für die gemeinsamen Angelegenheiten zu "tn lM. Oesterreich. , TVien, 12.N0V. (Dic Confcrcnz.) Äezuguch-^ '^ auf dcu Stand der Confercnzfrage wird der d'ic A°. Ncs6)ricbcu: „DicEiuladnugzurEoufcrcuz.welcher Bc'l !'^^^ ^stellt sein würde, sich mit der Rcgcluug der sch^ungcu zwischen dem h. Stuhle und Italien zn bc-fc„ ?^'' ^°^ gestern hier endlich cingctrof-dcr « ^ ^"' ^^ ^"' erwähnte Definition des Zweckes y^°''f"'cnz dürfte mit der vom Marquis de Mousticr iibcic -^'' ^^'^l)t>g im allgcmciucn gehaltenen Formel ge^!^'"'",cn. Dieselbe ist wohl aus dem Grunde ^clcl/lq/lw^"' um dcnicnigcn Mächten zu genügen, Alif.! .^ustand nehmen, sich von vornchcrein für die (5ii,c "^lng ^'^ ^'^"' '>"" in Rom zn cngagircn. solch "!'^" Fragc adcr ist, ob der h. Stnhl eine in hänat V ^ cingcleitelc Eonfercnz beschickt, und doch pnftstliss^" Hnstandclommcn von der Zustimmung der Mn Regierung ab. Uusland. Verlin, 12. Äloucmder. (Zollvcrt r ag.) Der „Staatsanzcigcr" veröffentlicht dcn Zollvcrtrag vom 8tcn Juli und die Einführnng der preußischen Militärgcsctzc im Nvrdbuudc. Htuttssart, 12. November. (Abgeordnetenkammer.) Eine Anfrage Mohls beantwortet Minister Varubülcr dahin, daß Acrhaudlnugcu über eine Anbah-uuug weiterer gemeinsamer Gcsctzgcbungsarbciten zwischen dcn Südstaatcu uud dem Norddeutschen Bunde nicht stattgefunden haben. — Holders Antrag, es sei der König zn bitten, die uuvcrweiltc Vorlage der Bcrfas' snngsrcvision zn verfügen, wurde einer Commission überwiesen. Karlsruhe, 12. November. (Die Abgeordnetenkammer) nahm nach cincr zweitägigen Debatte daS Prcßgcsch im wesentlichen nach dem Antrage der Commission an. Ans Antrag Eckards stimmte die Mehrheit für die Abschaffung der polizeilichen Beschlagnahme. Das Amcndcment Wnndc's, daß über Prcßvcrgchcn, deren Bcrfolgnng der Staatsanwaltschaft obliegt, das Schmnrgcricht entscheidet, wurde an die Commission zu» rückgcwicscu. München, 13. November. (Die Süd st a a ten nnd der Nord bund.) Ein Leitartikel der „Süddeutschen Presse", indem cr ans dcn Artikel der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" betreffend die Feststellung des Verhältnisses ocr Südstaatcn zum Norobuuoc eingeht, bemerkt, daß dnrch die Aufnahme der süddeutschen Staaten in den Nordbnno aus diesem thatsächlich ein deutscher Bund werden würde, dcsscn Verfassung nicht dieselbe bleiben könnte. Die Revision der Verfassung dcS NordbnndS wäre die Vorauösctznng des Eintritts sämmtlicher Sndstaatcn in denselben. Durch dcn Eintritt Badens nnd Hessens allein wird der Nordbund noch nicht ein deutscher Bund. Die Bcsürwortuug des AußcublcibcuS Württembergs und Baicrns seitens der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" liege daher im wohlerwogenen Interesse der preußischen Politik. Vor Allein richtig erscheine die Bemerkung der „'Norddeutschen Allgemeinen Zcituug" betreffs dcS Zollparlamcnts. Der bloße Eintritt Hessens nnd Badens beläßt noch das Parlament des Nordbnndcs im Mittelpunkte des ncucu Systems. Mit dein Eintritlc BaicrnS und Württembergs verlegt sich dieser in das Zollparlamcut. Ein solcher Gang der Dinge erscheint uus, sagt die „Süddeutsche Presse, wie sich einmal die Verhältnisse gestaltet haben, als der wnnschcnswcrthc. Nur würde die „Südocntschc Presse" abweichend von der „Norddeutschen Allgemeinen Zcilnng" die Ausschlicßlichtcit des preußischen Veto's dem Eollectivucto Württembergs und BaicrnS vorziehen, wünschte aber dasselbe alo Veto dcö Bundcs-Obcrhauplcs nnfgcfaßt zu wissen, iu dem Siuuc. iu welchen, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten dem Congrcsse gc? gcnübcr ein Veto znstcht. Nnr iu diesem Sinne kann Preußen billigcrwcisc das Veto im Zullvcrcinc bcanspru-chcu, das jeder unbefangene Beurthcilcr ihm anch wird zusprechen müssen. Florenz, 12. November. (Dicrü m ischc F rage gelöst.) Der, wie schon einmal bemerkt, etwas san< gninische Correspondent der „G. oi Vcnczia" meldet als ganz authentisch, ^amarmura hal>c vom Baiser Napoleon solche Zugcstäuduissc erlangt, daß ein Congrcß zur ^ösuug der römischen Frage ganz überflüssig cr. scheine. Alles sei in einem den „Rechten und Bestrebungen" Italiens günstigen Sinne entschieden. Rom werde für eine srcic und unabhängige Stadt erklärt nnd dies bis zum Tode PiuS <5. blcibcu, worauf mau die Bcvülternng über ihr Geschick abstimmen lassen werde. — 12. November. (Eine päpstliche Bulle.) Die officicllc Zeituug schreibt: Dlc römischen Ionrnalc veröffentlichen eine päpstliche Bulle, welche die apostolische ^cgatiou iu Sicilieu aufhebt. Dlc Regierung hat nicht erst nöthig, dcn Mißbrauch dicscr Maßregel zu couslati-rcu, welche dahiu zielt, die Krone ciucr ihrer unverletzlichen Prärugauve zu bcranbcn. Sie beschränkt sich dar-anf, zn erklären, daß die nöthigen Maßuahmeu ergriffen wurden, daß wer immer dlcse Verfügung ansfichrcn wollte, dcu Tribunalen übergeben werde.____________ Hagesneuigkeiten. — (Der ncuc Ll o» d - D amp fei), der am 0. d. in Trieft im Arsenale der DampssMfadrlsgescllschaft des 0slcrrcich!s, wurdc, elhiclt deu Namrn Orrjlc" und isl ganz aus lnlündlschcm Elscn ver-sernat. "Scin Grhalt brlragt 1000 Tmn,e», feine größte ^ngc 217, die VrMc 28 Fuß «^ Zoll, dic Hohe 20 eng. liiche Fuß Dic Maschine von 200 Mrdetraft (liominelt) ssim^ aus den Wertsten dcs ^'l'!"l"N(>..lo l^m<^o l,-,^ >!! hcruor. Im Lloydarscnal sind noch zwei Dampfe^ im Bau nämlich" „PiHadc" und „Marö", zu welchen cdeii. falls auischlichlich mlHndischcö Eü'en vcrwcndel wurde und dereu ersterer in ungcfäl)l zwei Monalcn zum Slapellauf bereit sein wild. __sWülfc in der Äul 0 w 1 n a.) D>e „Vukowina" dliiigt s?rlwäl)re»d Nachlichtr", die ihr von mehreren Seiten zulcmmci, ül,'er die Veimchrung und Verbreitung der Wulfe in der Vulowina. welche sich sogar schon bis in die Nähe von Czernowik wagcn. In manchen Gegenden dcs Landes, schreibt sie, wo Waldwege passirt werden müsse», getraue« sich die Landleute nur noch in Gesellschaft zu gehen, da de^ Einzelne Gefahr läuft, von den Veslien zerrissen zu werden-Vor einigen Tagen fand eine große Wolfsjagd drei Meilen von Czernowik statt. Kurz vorher wurvcn in dieser Gegend mehrere Hauslhiere, darunter eine Kuh, zwei Fohlen, Schweine u. s. w. von den Wölfen zerrissen. — (G r u b e n u nf alle.) In London tlaf am 9. d. fast zu gleicher Zeit die Nachricht von zwei Grubenunfällen ein. In Helton, Grafschaft Durham, gcriech eine Kohlengrube in Brand und 200 Arbeiter entrannen nur mit ge< nauer Noth durch einen Nebcncingang in eine andere Grube, und aus Monmouthshire telegraphirt man, daß dort eben« falls eine Grude in Feuer steht und man befürchtet, von 300 Personen im Innern derselben nur wenige retten zu tonnen. — (Der furchtbare Sturm) der auf St. Tho< mas am 29. October wiithcte, hat ungeheuren Schaden verursacht. Die Directoren der westindischen Postdampfergesell» fchaft haben durch den atlantischen Telegraphen von ihrem Superintendenten in Havana am tt. d. folgende Depesche erhallen: Der Dampfer „Rhone" ging bei Peter Island zu Grunde, der Dampfer „Wye" bei Vucl Iiland; der „Conway" ist bei Toctola, der „Derwent" bei St. Thomas gestrandet. Die Dampfer „Tnne" und „Solent" entmastrt, aber bienslsühig. Fünszig Segelschiffe gestrandet. Furchtbarer Vcllust an Menschenleben. Die Stadt in Humen, das Fieber vorüber. Der Dienst dcr Compagnie wird aufrechterhalten. Der Dampfer „Douro" wird am 4. »ach England abgehen. — Mit ängstlicher Spannung, schreibt dic „(inql. Corr.", erwartet man weitere Berichte, und doch werden alle Linzll? heiten nicht voc dem 15. oder 10. d. in England eintreffen tonnen. Der Postdampfcr „Rhone," der total zu Grunde ging, war cin prachtvolles Schiff von 2738 Tonnen und 500 Pjcrdelraft. Das andere, als total verloren gemeldete Schiff, der Postoampfer „Wye," war kleiner (752 Tonnen mit 150 Pserdrllaft) und ungefähr zehn Jahre alt. Auch dic beiden „gestrandeten" Dampscr der Compagnie, der „Con-way" und der „Derwent," waren lleinere Fahrzeuge, dic dcn Dienst zwischen den westindischen Inseln besorgten. Der „Nhone" halte 100, der ,.Wye" 5.0 Mann zur Bedienung an Nord, und leider sollen blos 40 davon mit dem Leben davongetommcn s,in. Ueber dcn Vcrlust an Frachten auf genannten und den anderen zu Grunde gegangenen Schiffen lccht sich zur Stunde laum eine Vermuthung wagen' der Schaden wird jedenfalls ungeheuer sein. Neuere Depeschen aus St. Thomas bestätigen nicht allein obige Mittheilungen, sondern enthalten die traurige Kunde, daß die Bemannung des „Rhone" inHglsammt, die dcS „Wye" zum Theil ver» lorcn ist und uon den Passagieren nur 12 durch den nach Southampton bestimmten Dampfer gerettet wurden. Locales. — (Für Raucbcr.) Dic neue Cigarrensorte: „Ge» mischte Virgimer" wird demnächst hier in Verkehr gssetzt. — (Sämereien au 5 Mexico) wurden von heim-lchrendln Nngl'hörigen des lais. meficanischrn Corps öster-rnchischil Frliwilligcn nach .«rain mitgebracht, und «s wird uns beuchtet, dah hier Versuche mit dem Anbau solcher Pflanzen angestellt worden sind. Die schwarze mexicamsche Bohne hat bci dcm urrsuchsweisln Anbaue in der hiesigen .Uratauuorsladt I190fachcn Cltrag geliefert. — (Ben esic cu 0 rsl ellun g.) Morgen wird zum Volthcile unseres beliebten Gesangslomitkls Herrn Müller Raimund's „Di am an t des G e i >l e r kö ni g s",in Scene glhen. Wir freuen un« über die Wahl, welche Herr Müller gelloffen hat. Raimund's Stücke verdienen der Vergessen« h.il, wclchcr sic fast schon anheimgefallen waren, entrissen zu weidcn. In ihncn ist cin vollslhilmlicher, lcht poetischer Geist, eine gesunde Lebcnsanschauung, rin harmloser und dabei doch treffender Witz und imrmr sind sie von einer sinnvollen Idce durchwärmt. Den inneren Werlh der Rai-mund'fchen Slücle zeigen dic Erfolge, wclcho ihre Vorführung soeben im Theater an der Wien erzielt. Wir wünschen nur im Intcnssc dc6 Bencficianlrn, der uns so viele heilere ! Abende bereitet hat, dah ihm durch cin vollec Haus auch — ! cin heiterer Abend zu Theil werde. —- Das gcstcr,' grgebene ! Lustspiel „Der W i n l els ch rei b er" von Adolfi, nach Terenz, enthält Mi gelungene Chalallelstgurcn in bcr Titel» rolle und dem Schrliorl Adam, welche durch die Herren Krosset und Müller ausgezeichnet ocitteten waren. > Namentlich bot Hr. Müller eine wahrhaft originelle Figur, wie aus eincm Boz'schcn Roman geschnitten, eine Art Oliver Twist im vergrößerten Maßstabe. Auch die übrigen Mit-wirlcndcn thaten ihr Möglichstes, und das leider wieder sehr spärliche Publicum spendete dcr Darstellung seinen vollen , Beifall. Bericht über die Sitzung des krain. «andeS-Ausschusses vunl 5. November. (Schlnß.) Einen weiteren Gegenstand der Tagesordnung bildete die Verhandlung wlgcn drr angemessenen Erweileruna dcs P. P. Glavar'schen Armen- und Nrantcnhauscs zu Commenda St. Peter im Bezirke Stein. ^ ^onimenda Nach o°m Willcn des TtisterZ sollen in diesem Münd« nechause vor al em arme und erwerbsunfähige Insassen der Pfarre Commenda und ehemalig Unterthanen der Herrschaft Landsprc.3 dann aber auch andcre Arme auS Krai., über. l'aupt ihre Wege und Wartung erhalten: und es ist die Verwaltung dlescr Anstalt cincm vom Stifter eigens ein-gesetzten Aenesiciatcn anvertraut. DaS Obelaufsichtsrecht hierüber, sowie die Administration und die Verwahrung des Peter Paul Glavar'schen Stistuugssondcs aber steht gegenwärtig dem Lllnveöauöschusse zu, welcher diese Agende im Jahre 1806 von der k. l. Landesiegierung übernahm. Bisher fanden im Spitale zu Commenda 14 dortige Localarme Ausnahme, den Landspreisern dagegen, welchen das Psründnerhauö zu entlegen ist, um daselbst Unterkunft zu suchen, wurden Handslipendien gegeben, die Ueberschüfse aus den Mntünften des Fonoes aber wurden fortgesetzt jructisicirt. Nachdem nun der Fond auf die betrachtliche Höhe von circa 120.000 fl. mit einer jährlichen Revenue von circa 5800 fl. angewachsen, so ist es an der Zeit, nach dem ausgesprochenen Willen des Stifters für eine entsprechende Erweiterung des Stiftsgedäudes zu sorgen und die Wohlthal seiner schönen Stiftung nach Maßgabe der angewachsenen Mittel einer gröberen Anzahl von Hilfsbedürftigen angedeihen zu lassen. Die gepflogene Localerhebung hat gezeigt, daß sich der Aelagi-raum des Spitales in Commenda durch einen zw,ct« mäßigen Zubau und durch rationelle Einlheilung der jetzigen Räume ohne bedeutende Auslagen wohl für 50 bis 60 Per« sonen erweitern ließe. Die Zahl der StistsplHtze in de« Anstalt lünnte von 14 auf mindestens 40, die Zahl der Handstipendien für die Landspreiser auf das doppelte ver-meh,t weiden. Außerdem ist es möglich, dem Willen des Stifters gemäß, durch Feslstellung einer besseren Dotation sür die Anstalt einen vollkommen befähigten graduirten Arzt zu gewinnen. Der Lcmd^öauüschuß deichlicht im Einvernehmen mit dcm Etislodcncficillten, emen Elwtiteiungsbau, wodurch auch dcm dringend gefühlten Äedüifnisse cines großcitn Siechenbau s e s Rechnung getragen werden soll, so wie die oban» ^deutete Vermehrung d^r Stiftplätze beim nächsten Landtage in Antrag zu bringen, und veranlaßt sofort die Verfassung der Pläne und Kostenubcischlägc. Ferner wird zur Besetzung der SpitalöarzlcW'Uc durch einen Doctor der Medicin der Concurs ausgeschrieben. Der Magistrat hat dem Landcsausjchusse einen Antrag der Rcalschuldirection auf Einführung des Modellir-Unterrichtes, auf Umslaltung und Zumiethung mehrerer Lokalitäten und auf Nachschaffung von Eimichtuiigögegen-stände», welche Hcrstcllungln, abgesehen von dcm höheren Mietbzinje einen Aufwand von 1734^ st. erheischen, rücl-sichtliä' der den Lanoeösond betressenden Tangente zur Schluß-sassung übermittelt. Da aus der Eingabe der Nealschuldirection erhellt, daß sie zur Zeit dcr Antragstclluna. den neuen Lehrplan für die Realschulen selbst noch nicht tannte; eine so loslspielige Erweiterung des Unterrichtes und Umslaltung drr Schullocali-täten abcr füglich nur aus Grundlage eines gesetzlich fest« gslcllten Lchrplans erfolgen lann, eine solche proviscrische Volk^hrung ubngen« jetzt, wo ohnehin die Verhandlung wegen zweckmäßiger definitiver Uülrrblingung der Realschule im Zuge ist. nicht am Platze wäre: so beschließt der Lan-dc'sausscvuß I.die Nealschuloirection zu ersuchen, vorläufig den veränderten Lehrplan dem Landesausschusse zur Einsicht vorzulegen, um den Gegenjtand der Frage in gründliche Verhandlung nehmen zu tonnen, und 2. auch die Directionen anderer glcichailigcr Lehranstalten, wie der Oberrealschulen von Klagenfurt. Görz, Salzburg, Linz um die Auölunft zu ersuchen, ob auch dort der Modellirunterricht, in welchem Umfange, mit welchem Erfolge als obligater Lehrgegenftand eingeführt sei und wie hoch sich der Kostenaufwand hiefür beziffere. Dir übrigen Beralhttngsgegenslande betrafen meist specielle Gemeinde- und Paiteienangelegenheiten. Ntuestc Vost- Wicn, 14. November. Im Ausgleichsausschuß sand eine Dcbattc anläßlich dcr Bedeckung der Deficits licider Rcichöhälften für Il^'tt durch eine gemeinsame Crcditopcratiml, bestehend in einer )lotcnemission, statt. Skill,- »l,d Brcsll dekamftsen eine weitere Notenemission, u^ 5n l^m Sv^un^ M ^vMini.sch. Dcr Finanz« minister cntgegnctc, er glaube nicht, sich saliguillischen Anschanungen hingegeben zu haben. Als ehrlicher Mann bliebe er nicht anf seinem Posten, hätte er nicht die feste Ueberzeugung, daß Oesterreich seinen Credit erhalten könnte. Man muffe ihn jedoch unterstützen. Die Beschaffung der erforderlichen Mittel müsse uon der Volksvertretung möglich gemacht werden, dann sei er der Ansicht, die Finanzlage sei nicht so schlimm, als behaufttct werde. Winterstein will eine Notenemission nur für den außerordentlichen Fall cines Kriegsausbruchs, diefe Ansicht theilen Plcncr und Bergcr. Der bezügliche Paragraph wurde mit großer Majorität verworfen, übrigens das Gesetz mit geringen Abänderungen angenommen. Telegramme. (Driginal'Telegramm der „Laibacher Zeitung.") Wien, »4. November. In sechsstündiger Sitzung wuvde heute vom 'Abgeordnetenhause nach längerer Nede des Reichskanzlers die General- und Svecialdebatte über das Delega-tionsgesetz geschlossen, Tkene's Antrag (auf Vertagung bis nach Erledigung der materiellen Ansein» andcrsctzung mit Ungarn) verworfen und die Regierungsvorlage angenommen. Berlin, 13. Nov. Der „Hannover'sche Courier" meldet: Die im vorigen Jahre nach London geschafften 22 Millionen h ann over'sch er StaatSgcl-dcr sind hier wieder eingetroffen und deuonirt.— Die „Provincial-Correspondcnz" fchrcibt: Der neucZoll -vertrag tritt am 1. Jänner 1868 in Wirksamkeit; vermnthlich wird dcr erweiterte Vnndesrath im Jänner, das Z ollparl amcnt Anfangs Februar ein-berufen. — Ueber die italienische Frage schreibt die „Correspondent" daß zu einem glücklichen Erfolge der C on fcr c n z bcrathu n gcn zunächst ein Einuer« ständniß der nüchstbctheiligtcn Mächte übcr die allgemeinen Grundlagen dcr beabsichtigten Regelung erforderlich sei. — Die „Nordd. Mg. Ztg." demcntirt die Nachricht cines Wiener Blattes, daß Frankreich in dcr nord-schlcsw ig'scheu Frage einen Compromiß vorgc» schlagen habe, wonach Dänemark gegen Einwilligung in die preußischen Garanticfordernngeu und Uebernahme dcr Staatsschuldqnote die Inseln Alscn und Snndcwitt, ausschließlich der Festuugcn Düppel nnd Sondcrburg, erhalten sollte. — In Hannover bleibt die Landdrostei« Verfassung erhalten. Paris, ül. November. Die „Patric" meldet: Heute Morgens hat in St. Cloud ein Ministerrath stattgefunden. Die Dccretc, mit welchen Pinard zum Minister des Innern nnd Magne zum Finanzminister ernannt werden, sollen morgen im „Monitcur" erscheinen. Die „Patrie" sagt ferner: Die französische Depesche über die Confercnz formnlirt keinen Lösungsvorschlag. Dieselbe signalisirt nur, die ^age Italiens habe nothwendig gemacht, der Wiederkehr von Ereignissen zuvorzukommen, welche den Frieden Europa's stören können. Dcr „Si«cle" und die „Patrie" schreiben: Niqnet, zngctheiltcr Professor an dcr mcdicinischcn Facultät, und Acolas. Advocat, wurden gestern verhaftet und in ihren Wohnungen Durchsuchungen vorgenommen. Der „Figaro" fügt hinzu: Es sci das Gerücht verbreitet, die Polizei hätte eine geheime Gesellschaft entdeckt und 18 Personen verhaftet. Die „Patrie" fpricht von 0 Verhaftungen und fügt hinzu, eine der Personen, bei welchen Hausdurchsuchungen stattfanden, habe gestern eiligst Paris verlassen. Paris, 13. November. (N. Wr. Tgblt.) Das Ergebniß der mit den Eabinctten wegen der Eonfernz geführten Vorverhandlungen ist: daß keines derselben sich gegen den Wunsch der päpstlichen Negiernng, die Konferenz in Rom abzuhalten, ansgesprochen hat, daß abcr England und Rußland sich entschieden weigerten, die Unabhängigkeit des Kirchenstaates nnd die Souveränität des Papstes als Grundlage und Ausgangspunkt der Con-ferenzuerlMdlungcn anzuerkennen. —.Rußland verlangt consequent Ausdehnung dcr Konferenz auf die oricn-lMM AMltgMM. Die Enüadnngsschrewcn zur Con< st^nz ^vnd üm Vl. und VO. von Paris abManaM, abn gleichzeitig die Gesandten Frankreichs angewiesen worden, die besondere Ermächtigung znr Uebcrrcichung abzuwarten. Paris, 14. November. (Tr. Z.) Dcr „Moniteur" veröffentlicht die Ernennung Magnc's zum Finanz«, Picard's zum Minister bcS Acußcrn. Lavalctle wurde Gehcimrathsmitglied. Ein anderes Dccrct stellt den 7>urch Gesetz vom Juni 18tt1 eingeführten Stcucrzu-schlag auf die von fremden Schiffen eingeführten Körner» fruchte und Mehl ein. Der „Moniteur" veröffentlicht auch einen ausführlichen, ans Rom vom 8. November datirtcn Bericht des Generals Failly über die Gefechte bei Mentana und Monte rotonbo. Vukarest, 13. November. In Folge eincr von dem Deputirten Iepuriann gestern an daS Ministerium gerichteten heftigen Interpellation wnrdcn die Kammern und der Senat heute vom Für stell aufgelöst. Leleftraphtscke Weckseicourse vom 14. November. 5perc. Metalliane« 57. — f.perc. MctalliqneS mil Mai- m-d November-Zinsen 58.50. — 5perc. National-Anlehen 66.80, - - Ganl< actien 6!i7. — Creditactien 181. — 1860er Btaatöanlchen 83. ^-Bilder 121. - London 123.30.— K. l, Duculen 5.85._______ Geschäfts-Zeitung. Zur Fräste des österreichische»! Giöerportes bringt die „Austria" einen interessanten Bericht dcö l. k. Cons»' lates in Snez. dcr für die Zukunft qnnsl!s>c Resnllatc in Ani«sicht stellt. Allö demselben geht hervor, dl,ß mit Eröffnnna, deö S»ez-«.-anlllö dem üsterr, Eisc ein bedculendcs AbsalMbiet erschlussl'ü luird, und wenn cö auch nicht inüglich isl, daösellic in cicimitt» Kiffern nnezndrilcke», so wird man doch immerhin anf sinen Ep Port von mindesten? 20.000 T. blos nach den angeführten Plätze» rechnen dilrfen Ein Bericht dcS t. l. Ccmfnlale« in Üonstain tinupcl läßt entnehmen, das; auch dort s>!r ei» derartiges österreichisches Unternehmen die Anösichlen nicht »»ssnnstig. stehen. Hüt-behren auch die Seen tarnten«, welche alc< Hanptprodnctionsorle des Eise« zn betrachten sind, a,ea,enwär!ia, noch einer leichten n»d lnrzen Verbindung mit den Exporthäfen, so ist es doch Thatsachs, dasz sich alljährlich in nächster Nähe, uon Gürz große Eiouorrälhc vorfinden, welche bei einigermaßen ralionellem Äelricbc qewis, z» annchinuarcn Preisen auf den Markt gebracht werden lönuteii. ES dürfte sich dctchalb speciell jl!r die Handels- nnd Gewerbe-lammer in Görz empfehlen, den obigen Andeutungen dcü östeN', Consnlalö in Eonstanliuopcl Ansmertsamleit zn schcntcn, und hier-für in ihrem Wirlnngötreisc die bestmögliche Verwerthung zn snche» vfficicller Allsstellnngsbe'richt. Soeben ist diezweilc Lieferung dck uun dem ostcrreichischcil Ccntralcomit<> herausgegebenen Auöstellnngslicrichteö rrschienen. Dieselbe bildet einen stattlichen Band uon' etwas ilbcr ^<> Bogen, mit 51 in den Text gl' druckten Holzschnitten, 5 chromo-lithog'ravhischcn Carlen nnd 5 lithographische» Tafeln. Die Lieferung enthält den Bericht über die AnSstellnnq der Verkehrsmittel auf dcr Pariser Ausstellung (Classe l l^oldschmid!, über Eisenbahnwagen uon demselben, über ^ocumo-tiuen uon Joseph Niller u Stmnmcr-Trannfelö, über da« Male-riale für Telegraphic uon Dr, Herm. Milcher nnd über das Ma-terialc f>!r Schifffahrt nnd Neltungswesen uun Ioh, Moralh. Schu» ans einer oberflächlichen Betrachtung der ucrschiedeueu Arbeilc» geht hervor, daß deren Verfasser mit großer Sachkemuniß nnd anertennenömerlhem Fleiße an ihr Wrrl gegangen sind, Angekommene Fremde. Am IA. Noucmber. Ttadt Wie». Die Hcncn: Palm, uon Wien. — Langn', von Sagor, - Oesterrcicher, Kanfm., von München. — Funk, Fabriwn», von löraz. — Bachcrl, Werlsuerw.. uon Sagor. Elepliant. Dic Hcrren: Dolen;. Gnlöbes., von Nnßdorf. -" Äalllechner, Kaufm., nud Mnravaldi, uon Wien. Kaiser von Oesterreich. Die Herren : Inrlar, Handel«!», und Media, Lehrer, von i,'aaö. Theater. bcute Freitag: Der Tvonbadour. Oper in 4 Arten von Verdi. z ^Z ß? N ' ^ A !I0., M. 3->«9. 4 "l,<. windstill ' ^nz bew. ^"" VormiNac, lrübr, n-li>ierifch. Gl'g<>„ Mii,a/i .qsll'ill'l/s Wo/lel" decle. Abcnd« Änshcilcrung. nach '.! Uhr nan: dewoltt. W°!len^>8 ans SW. Veraulwnrtlicher Redacteur: Ianax o. K l r i „ ,n a u r A^^l^nl»«»^»^^ Wien, 13, Noucmber. Bei günstiger Stimmung stellten sich fast alle Effecten hühcr, während Devisen und Valuten neuerdings ermatteten. Geld abondant tyescha'st VlNIllwlNU)l. licschräntt. Oeffentliche Schuld. ^. dcö Staates (fnr 100 fl) Geld Waare In V. W. zn 5pLt. fllr 100 fl. 50.90 54 10 In üsterr, Währung steuerfrei 5>? l>0 58.'.0 ^. Stcucrllnl. iu 'ö. W. v. I. 1««4 ,u 5pCt. riichahlbar . 88,- 88.25 SUver-Aulchm von 1864 . . 73.- 7.'<.50 SUv«ran1.18!;5 lFrcö,) rilckzahlb, m 37 Jahr. zu 5 pCt. 100 fl. 78 75 70.25 Nat.-Nnl. mit Iän.-.EouP. zu 5°/^ U7.2<> tt7 37 .. » ,, Apr.-Eoup. .. 5 „ tt7.I0 '!7.25 Metall,qucö . . . . „ 5 „ 57.:«» 57.05 detto mit Mai-Coup. „ 5 „ :>8,>«! 5^9.— detto . . . . . „ 4,,„ 50,75 5i.__ Mit Verlos, v. 1.1839 . . . 144.K0 145 __ " " " " IN ' - - "4.25 74.75 „ „ « 18<)0zu500fl. HZ.W 83 5" „ „ „ 1860 „ 100.. 91.-. 915.U ......1864 100.. 77._ 77,20 Eamo-Reillensch. zu 42 I>. «U8l. Hz. - 22.50 Domainen 5perc, in Silber 105,- 1^.5,1 ^ der Kronländer (für 100 fl.) Gr.-EnN.-Obiig. Niederüsterreich . i« 5«/« «"50 i'0.._ Oberijsterreich . „ " " ^^"^" ^-^ Geld Waare Salzburg . . . . zu 5'/. 86.— 87.- Böhmen.....5 „ 90.25 91.- Mähren .... „ 5 „ »7.-- 8«.— Schlesien .... „ 5 „ 88.— 89. - Stcnrmart . . . „ 5 „ 89.50 90.— Ungarn.....„ 5 „ 7üi. . 72.50 Tclncser-Banal . . „5 „ 6!».50 70.— Ernaücn und Slavonien „ 5 „ 72.— 73.-- Galizien .... „5 „ 65.25 6.''.75» SielieubUrgen ... „ 5 „ «4.75 üf>.5u Butoviull .... „ 5 „ 54.5c> 65.50 Ung. m. d. V.-E. 1867 „ 5 „ 68.t>0 69.- Tem.V.m.d.V.-»1.25 14! 50 Oest,D verloöbar zu 5'/. l'? ^ l^.40 (5. M. j Nationalb. aufä.N.verloSl!.5 „ 92.50 92.70 Ung. Bod.-Ered.-Nnst. zu 5'/, „ 89.50 90.-Mg. üst. Bodeu-Crcdlt-Nnstall verlosbar zu 5°/. in Silber 10.).— 106.— Lose (pr. Gtllll.) Lred.-A.f.H.u.G.z.100fl. " Hamburg, für 10» Marl Banto 90 «0 l'l.^ i'ondon fi!r 10 Pf. Sterling . 123,15 12." Paris filr 100 Fraillö . .' . 48.9C ^"-" (5ours der Geldsorten Geld Waa" K. Munz-Duclltcn 5 fl. 85lr. 5 st. «^ ^ Napoleouöd'or . . 9 ,. 85 „ 9 ,. dd ' Nuss. Ilnperials . 10 „ !' „ 10 „ ^, , VcreinSthaler . . 1 „ 81 „ 1 „ "/> ., Silber . . 121 „ - „ 121 „ ^ Krainische GrundeutlaNungs-Obligatione», "' uatnotirung: 87 Oeld, 93 Waare,