„/nihtN, Vihlftn», PUbiil str Alt." «r. «». Mittwoch, ES Mai I8VS. viii Jahrgang Die ^.Marburger Zeitung" ersäieint jeden Sonntag. MiUwoch und Freitag. Pteise — sü? Marburg: ganzjährig K fi., h.ubjähng Sfl., vierteljährig Ist. ö0 kr; für Zustellung in» Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendiing: sanzjährig Lfl., lialbjährig 4fi., vicrteljöhlig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit II), bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger m>t Lv tr. berechnet, wozu siir jedesmalige Einschaltung SV kr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. Znl ^Il'schichti' i>e-; Tnil«'''. Im ungarischen Absteordnetenhauje dauert die Ver. Handlung über die Adresse fort; das Ende ist noch nicht abzusehen, ot). gleich der Ausgang nicht ziveifelhast ist: der Cntlvurf der RegierungS-partri wlld anj^enommln. Die Redsellj^telt des Hanse» ist zu bkdanem und zeigt wieder den Erbfehler der Ungarn—die formelle Politik. wclch»r e» beizumefsen ist, daß z B. der vorige Reichstag einhundert und siebzig Sitzungen tN't ganz unnützen Reden velgeudet hat. Die Ptnteirn stehen fich schroffer g gtnüber. alS zuvor und tsl bri dieser Leidens.^astlichketl nicht zu hoffen, dliß ouch nur die brennendsten Resormfragen elledigt werden. Alle Nachrichten aus Vaiern liestatigen den großen Erfolg der psäfflsch reaktionären Partei. D«t RömliNt^e Hube» ihre Heißsporne durchgesetzt und »vir tönne« unS auf B'rhandlungeu g'saßt inachcn. gegen tvelche die Szenen im Tl'ol'r Landtage rin Kinderspiel s'in werden. Die gesümmte sreisinnige Pa tri — Bolkspartei. gortichrittler und Mittel-Partei — wird aber wohlthun. den Ursachen ihrer Niederlage nachzuforschen — und tie erste von Allen ist der Manj^el an Zusammenhalt, an Parteizucht — Lernen sie von den Gej^nern. so kann das Ergebniß der ilAchsten Wahlen nicht zweiselhast sein. DttSteuerverhandluug im norddeutschen Reichs-tage hat nicht geringes Ausfeilen erregt, weil zum ersten Mnle !n einer sogenannten Lebensfrage die stetS ergebenen Parteien gegen die Bundesregierung auftraten. lLrhebkUd war», von den Hurrahjchretern des Jahre» 186ö ju hören, wie sie, reuig an die Brust chlagend, elklärttN. daß der heutige Finanzjammer Preußens und des Bundes aus dieser ruhmvoll-n Zeit heriühie und daß sie wegen der augenblicklichen La;^? feiner einzgen der vorgeschlagenen acht Steuern zustimmen können. Der viel nnd mit gutcm Rech! geschmähte norddeutscht Reichstag zeigt nun endlich in der Sleuerfrage doch das richtige Berständniß. Könnten wir dies nur auch von unserem Hause der Abgeordneten sagen! — Rath Nraunflein und -famitie. von E. Fritze. l In einer der grsegnetcn Fluren Deutschlands, ivelche Anmuth mit Rutzbarfeit vereinen, finden wir eine hübfch gebaute, von tljatilUN und muntlrn Leuten bewoljnte Stadt, die «vir Blauberg t.^ufen wollen, um sie Nicht ganz namenlos in unseecr Erzählung agircn zu lassen. Die ganze weite Landschaft um diese Stadt trägt den eigentl^ümlich idyllischen Charakter derjenigen Bcrggcgenden. welche nur tvciche. safttl, t^rüne Wiesenmatten und tvellenförniige. tvaldbewachsene Höhen in schönster Ab-wechselung aufweisen. Eine gewisse Poesie umlvogte die Stadt mit ihrln allerliebsten Umgebungen und aus ihren Straßen ruhte de? Hauch d's Friedens. Harmloser Sinn zeichnete die unteien Schichten der Bevölte« run»^ vortheilhaft auS. aber in den Koterien der böhrren Clände »var e^, nie überall in der Welt, wo Militär, Beamte, Adel und rncher Büti^er-stand zusammentreten, um sich zu amüfiren. Es gab in Blauberg ein Appellation»» und ein Preisgericht; eS gab dort leitende und uichtreitende Offiziere ; es gab arme und dabei hoch-gssttllte EdeUlNte; es gab RrglelUNgSbeamte und pensionirte Militär Personen; dann aber gab eS auch noch reiche Kauficute. die eü sich zur Ehre schätzten, zur Ilsut.« volö« gezählt zu werden. Der Aampf um Nan^^. Stand. Anscheu und R'präsentation ruhte in Blauberg. ivie übeiall. mehr in den Händen der Frauen, als der Männer, und während sich die Letzteren nur geneigt zeigten, sich geistig zu gesellen, ivogen die ?a>nen behutsam die RangeS« und Standrsunter-schiede ab. bevor sie sich einem Kreise ganz Hingaben. Der AppellationSgerichtSratli Braunstein gehöttc in der St.idt Blau-berg zu den hervorragenden Persönlichkuteri. Er bewohnte daS ljülischkste HouS dort und hatte die elrgatttesle Frau. Er selbst war. trotz seiner zweiundfünfztg Jahre, noch ein httbschcr. sehr feiner Mann. worauS er sich freilich leider Gottes gar nichts zu macheu schien, und die Frau Einsame und gemeinsame Haft. Marburg. 2S. Mai. Das Entspringen von sünf Häftlingen aus dem hiesigen Gefüngntß hat unseren Blick wirder auf einen der ivundesten Flecke im Staatsleben Oesterreichs gelenkt — aus das Gefängnißwesen. Wir stellen die Frage nicht: einsame oder gemeinsame Haft l — weil die eine, wie die andere den Zweck der Strafe vereitelt, tvenn sie attsschließlich zur Antvendung kommt: die einsame Hast durch längere Zeit würde zum Wahnsinne deS Sträflings führen -» die gemeinsame Haft, besonders, wenn sie wie in Oesterreich verhängt wird, macht das Strafhau» zu einer Hochschule des Leisters und neuer Verbrechen. Wir «glauben vislmehr. daß einsame und gemeinsame Hc^ft in richtiger Berbin-dnnt^ die Ordnung ist. die wir für das Gesängnißwesen anstreben sollen. Die Sträfttnge sind kräftige, meistens jugendliche oder wenigstens jün^^ere G.stalten. die sich gar wohl zur Arbeit eignen. Die Anstalten, wo die Berbrechcr ihre Strafe verbilßen, sollten doch mindestens derart eingerichttt sein, daß sie sich selbst erhalten -- daß nicht die Staats-biirger. d«e bestohlen. bctrogen. angefallen oder ausgeraubt worden, noch Steuern zahlcn müssen, um dirse Gauner und Strolche verpflegen zu können. Aus diesem Grunde soll jedes Slrafhaus ein Haus der Arbeit sein. Der Sträfling soll gebessert werden und als nützliches, mindestens unschädliches Glird tvieder in die freie Gesellschaft zurücktreten. Diese Wandlung kann nur die Arbeit vollbringen. Geordnete, schöpferische Thäligkeit allein wirkt sittlichend — beivtrkt. daß der Fre'ttelaffene. an die Arbeit Gewöhnte, nicht dem verderbltchen Müssiggange verfällt — ermög-licht, daß dem Gebefferten beim Verlaffen de» GefängnifleS der Mehiver-dienst eingehäudit^t wird, der ihm den Beginn lines gesetzmäßigen Lebens lN der Fr.lheit lrleichtert. Die Art>elt d^r Sträflinge muß in der Regel gemeinschaftlich verrichtet werden, die Hast darum eine gemeinsame fein. Während der Arbeit »NUß Etillschwei^ien herrschen mit Ausnahme von Sprechstunden, ,n lvtlchen unter Aufsicht e nes Wärters oder eines vertrauenswürdigen Sträflings nur von der Arbeit gesprochen werden dars. Appcllalionsräthin Braunstein konnte ebenfalls, ungeachtet ihrer siebenund-vieizig Sommer, noch in der Reihe schöner Frauen auftreten, woraus sie denn auch so viel Werth legte, daß sie Mit einer Eorgsamk»lt. die an's Lächerliche grenzte, die moderne Auestaffirung ihres siebenundvierzigjährigen Körpers besorgte. Der Morgen eines Septcmbersonntages war beinahe bis zur Mittagsstunde vorgerückt, als dcr Rath Braunstein, tief beichäs'tigt. in seinem ZiMmer tveilt-^. währen) die Frau Räthin mit exemplarischer Geduld und Gelassenheit Toilette in ihrem Boudoir machte. Von fern her drangen die Töne einer Mtlitärmusik. auf die sie mit tvolzlgefäll'gkm KopsNick'N bisiveilen lauichie. und endlich, nnler den rau« ichkndtn Klätlgen der Wilhelm-Tell-Ouvertüre. vollendete sie ihr gelungenes Kunstwerk einer Modedame, indem sie die Hutbänder ordnete und die knappen Handschuhe überpreßte. Noch einen einzigen Blick wars sie in den Ankleidespiegel, der ihre ganze Figur in ^^eivünschter Breite wiedergab. Ul,d dann lrippUte sie eilig üb»r den Vorlnal hinweg, uttt mit einigem Eklat die Thür zu ihre» Mannes Zimmcr zu öfsi en. .,Nun. Eduard, bist Du fertig?" sragle sie itn Eintreten, ohne jedoch die Blicke von ihren Handschuhen emporzuheben, die sich beim Zuknöpfen lvidersp'Nstig z. igten. Der Rath fuhr erschreckt von seine,n Schreibtische empor. Sein '^^lick verrielh eine völlige Abivesenheit der Gedanken und das Lächeln der Zerstreuthnt thronte aus seinen Lippen. „Was Meintest Du. Laurette, waS?" fragte er saust. Die Datue hatte aber schon die tvrnig schmeichelhafte Entdeckung ge-lnacht. daß sie einmal tvieder vollständig von ihrem Gatten ver^»efs»n worden war. Er saß im Schlafrocke, wie an jedem anderen Sonntage, und schrieb. „Äliein Himmkl. tvaS soll ich davon denken. Eduard? Du Haft Dich ja nicht angezo^^en!" rief sie. weit lveniger sanst, alS er. ..Weohalb anziehen?" fragte der Rath, augenscheinlich mit seinen Gedanken schon tvicder bei seinein Referate. „Willst Du elwa nicht mitgehen?" tvarf die Räthin pikirt ein. „Wohin?" Einsam kl^nn auf Vtllangen die Haft sei«, w-nn dkr Bctkkffende seine VkrpslkAUNg bezahlt, also diis Recht hat. die Beschäftigung sich zu wählen ; denn ohne Tdäligteit. in dumpfes Hiubrütkn veksuntkn, dalf ciuch ein solcher Eträfling der Stunde seiner Befreiung nicht entgcgtnharren: der Zlveck, welchen der Staat durch die Strafe verfolgt, lvmde auf dies? W-lst vereitelt. Einsam muß die Haft sein nl» Strafe für die Ueber» trktung der Hausordnung. Einsam muß dir Haft srin für Alle zur Nachtzeit. Die grmeinsame Hast schädi.lt Grsundlikit und Sitllichtkit nie mcljr. als ivtnn die Nacht ihren dunklen Schleier briitet übee die Häuser der Lcrlornen: da werden Worte g flüstert. die kein Ohr vernehmen sollte — da werden Pläne geschmiedet und Thaten verübt, welche tcin Auge sehen da^f— Die Neuerung, die »vir vorschlagcn, ivittde allerdings beträchtliche Kosten vskurlachen; ober der Staat — und der Staat ist unztg das Golk — hat l'lkse Cchttld auf seinem Gewissen. Die Einzelnrn urid Alle zusammen haben gespart bei der Bildung. — Wer keine Schul!)äuser gegründtt. tNlisz Zuchthäuser bliuen — das ist daS alte und e«vige Gejeß deS statttlichin Beifallk. Möge Oestkrrcich dies ctkeni.cn und aus Sühn? bedacht sein: Po.ksbllduiig ist Volt^befreiung — Vefleiung von Univifsen. t)eis. von Roliheit nnd wirtl,schaftlicher Berivahllosung — Befreiung von GerbrechsN- Schante und Elend! Volkswtrthschaft und Kraueuarbeit. Die Fla,jk. betreff nd d'e wirthichaftliche Stellung der. Frauen, läßt sich nicht melir weglängnen. in ihrer Nothivendigkeit nicht und nicht in ihrer Sittlichknl, schrubt der „Oesterreichijche Oekonomist" und beleuchtet das „Warum?" in ein«m ank'eren Lichte, als daS bisher übliche. Dle Fr.'gc der modernen Frauen Emaicipation. dnS rvollen wir nur gleich tin die Spihe stillen, ist nicht eine Frage nach d,r einseitigen Entwicklung der wirthschaftlichcn Thätigkeit des »veiblichrn Äeschlechtes. die irgend cin kluger nnd Mlnschenfreundlicher Kops sich ausgedacht und in die Welt geschleuvert. sondern ist eine Fra^,?. die wesntlich mit der Geschichte der bürgerlichen Haushaltung zusammenhängt und durch dissk mit der gesammten volkswirthschajtlichen Entwicklung. Die gescheidtesten j^öpse hoben nie Fragen geboren, die plötzlich ganze Rölker bewegen. Solche Fragen erzeugt stets daS Leben der Bölker selbst, und die Gescheidten nehm'n sie eben zueist aus. DaS Beste in uns kommt eben durch Antk>.niig von Außen. Wir grelscu i.icht. um die Geschichte dcr bürt^erlichen Hl^uShaltung als die Geschichte des weiblichen lKeschlechtes darzusttUen, in das grau« Allerthum. auf die Griechen und Röm^r zurück. Es genügt zu rrinnern. daß in jen'n Zeiten das Weib nur im Hause deS Manne» leben und iListiren konnte, daß die gnnze Last einer großen Haushaltung auf der weiblichen Arbeitskraft ruhte. Im Hause jedes Einzelnen wurde gekocht, gebrciut Uüd gekeltert. eS wurde gesponuen und geivebt. Die Arbeitskraft des Weibeö als Ehefrau und als Magd war gnnz und gar erschöpft durch die bllrgerliche Haushaltung und die niientwickelte Bolkswirthschast. Der Zustand herrschte auch noch lans^e im Mittelcilter vor. ZtdeS bürgerliche Haus brauchte große Keller. Böden und Borrathskammern Da wurde geräuchert, gspökelt. Gemüse eingelegt, dann gesponnen und genaht. Es gab keine Str^ißen, eS gali nur selten Märkte und nur in d,n größten Städten. Die Schneiderzunst ist die spätest euttvickclte selbständige ge-werbliche Thäti^^keit und auch die Weber geivinnen nur sehr schwer oie Ausschließlichkcit. dle Zünftigkeit desGetverbebetriebeS. Dawar das Weib eine ivirthschastllche Nothwendigkeit rm Haushalt des Einzelnen, und ihre „Nach der E seubaljn," antlvortete sie kurz und ärgerlich. „Wozu, Laurette, wozu?" „Nkln. das übersteigt denn doch AlleS. was bis j'Kt dagewesen ist!" rief die Dame voller UuwiUcn. „Du hast kein Herz, wahrtiafti^,, Du Haft kein Hcrz!" „Wie so? Kein Herz? N^iu. Laurltte, ich hal>e nur keine Zeit. M't zur Eisenbnhn zu g'hen " Madame schlug die engbehandschuheten Hände kräftig zustmimen. „Daß sich Gott eitiarmc! Ja. Cduard. Du hast keine Zeit! Ich ljätte es nachgcnide lernen stillen! Du hast nie Zeit. nitMals! Einen Mann zu bcsißett, wie Du bist, ist doch daS allerjchlimmste llnglück füi eine gcfilhlvolle Frau!" „Aber. Laurelle —" wendete der Rath sehr sanftmüthig eiu. indem er seine Fedcr w eder ergriff, cintauchte und Miene wachte, rveiter zu schreiben. „Schreibe nur. ich will gar nichts dagegen haben." eiferte die Räthin nun in vollen ZorneSftamnien. indem sie ihre Mantille fester um sich zog und sich anjchickte. d>zS Zimmer zu verlassen. „O, hätte ich dliS vor dreißig Zahlen geahnt!" Sie schlug die Thür ziemlich unmaiiierlich zn und eilte dik T.epz't hinab. Brauttstuii s.>lj liuchdcnklich vor sich nieder. Er versuchte, seiner Zerstreutheit Heir zu lverden, um den Zustimmenhang in diks^r Szene zu finden. „WaS ist es nu> ivieder?' murmelte er. aber skin bedeutungsvolles Kopfjchütteln bekundele. i^^aß cr sich vergeblich n>,ch einem lciteudcn Fad n in diesem Lut. lvie Ltraßen h n^ib. die zur Eis.«-bahn fühitktt. 'tnpfinji hiildvoll die Grüße ds, jungen ul>d cilten Offiziere, welche von d^r Parade kamen, und schlug dann seufzend den schmalen Weg zlvischrn den Gärten eiri. der bei dem P>rron auslief. 3cßt erst fielcn il^re Gedanke«, mit erneuerter Biticrkeit auf die eben erlebte vzene mit ihrem Gatten zurück. Arbeit tvar unendlich bedeutungsvoll für das gesammte BolkSivohl. Die Frau und eine große Anzahl Mägde fanden reichlich Beschäftigung und Lohn. Die soziale Verschiedenheit selbst machte da keinen Unterschied. Die Töchter Kaiser Otto's lernten malen. Krimhild schneidet mit zwanzig Frauen die Hochzeitskleider Kön^ Gunther s und seines GesolgeS zu. Man nennt im alten deutschen Recht die Berwandtschast der Frau nc»ch der Arbeit und spricht von „Kunkelmagen", den tveiblichen Verwandten, zum Unterschied von „Schlvertmagen". männlichen Verwandten. Die Ehe war für jeden Wirthschaftsbetrieb eine Nothlvendigkeit. denn ohne Che mar die Haushaltung unmöglich und ohne Haushaltung konnte mag den wichtigsten Bedürfnissen nicht genügen. Freilich waren die Bedürfnisse der Zeit auch fehr gering und die iveibliche Arbrit befrie-digte nicht nur diefelben. fondern sie konnte sie auch vollständig befriedigen. Die Entivicklung der Zünfte, die Anlage von Strnßen. die Errichtung von zahlreichen Märkten hat nuli den ersten Zerf,hungsprozeß der Haushaltung. vollz0j,en. Die Zunft machte die Arbeit zum Monopol Weniger, aber jje rntivickelt auch zuerst die Arbeit und leistet vieles besser und billiger, als die häusliche Arbkit Die Märkte und das sich entwickelnde Straßen« netz btsöri>krn eine größere Arbeitstheilung. und die Keller und Böden der bürgerlichen Haushaltung brauchen nicht mehr so große Borräthe zumeist für den Winter aufzuspeichern. Da zerbröckelt allmätig die wirthschaftliche Bedeutung des Weibes. Bald genügt die Ehefrau für die Erfüllung der tvirthschaftlichen Pftichte«, die Mägde »Verden weniger zahlreich in der iin« ^elnen Haushaltung, die Ehe ist nicht mehr nothwendige BsrauSsetzung für die Begründung der wirthschaftlichcn Haushaltung nnd der Btrihschast' lichkeit Doch bis in unser Jalirhundert ragt zumeist in die läiidliche HauS-Haltung der G^ist der Vergangenheit herein. Wie schildert Gustav Freitag in den Bildein aus der deutschen B-^rgangenhcit daS Leben seiner Groß» elteru l Da »vird noch gesponnen und gestrickt, für den Winter Borrath aufgesammelt, dessen Herstellurig zahlreiche iveibliche Arbeitskraft im Sommer beschäftigt. Alter es gilt doch schin für scljr „aliväterisch", wenn man zu Hause spinnt und schneid.rl, wenn min seine Keller. Speisekammern »elbst anfüllt und dabei allein das Risiko trägt für Alles. waS an diesen Vorräthen zu Grunde geht Altväterisch nennt man. ivaS überaus un-wirthschastlich geworden.______(Schluß folgt.) Lermischte Nachrichte«. (Attierika) Ztvei oder drei läge Arbeit vor einem Gerichtshöfe haben genügt, um eine der großartigsten Betiügereien. die jemals an einer Regierung virübt lvorden, bloSznlegen. Der Biee-Präftdent der „Union-Pazifie"'Bahn machte, als er zur Abgabe an Zeugniß gezwungen wurde, das Geständniß, daß die Bauverträge zu Raten abgeschlossen worden seien, welche von 45.000 Pfd. biS 96.000 Pfd. für die Meile gehen und ivelche offenkundig dreimal so hoch sind, als die wirklichen Baukosten. Vergleicht man diese Ausgaben mit den Einnahmen der Gesellschaft, so ergibt sich, daß dieselbe sehr bald jeden Heller ihres Bormögens leS lein wird, und dcß die Gläubiger, welche die ersten Hypotheken in Händen tiaben. dieselben kündigen und die Bahl, versteigern lassen werden, so daß den Bereinigten Staaten mit ihrem Darlehen von 30 — ö0 Millionen Dollar das Nachsehen bleibt. — AnderivärtS geschieht es auch, daß die Baukosten der Eisenbah'ien bedeutend höhrr veranschlagt lverden. als sie betragkn. um von der Regierung eine höhere Garantiesumme zu erschwin-deln und einen anständigen .,Giünder"profit in die Tasche zu stccten. Man leitet aber denvegen keine Untersuchungen ein und nennt eS auch Nicht gerade Betrug. „So g.ht es." dachte sie. ärgerlich ihren Schritt beschleunigend, denn die Lokotnotive signulisirte in der Ferne, „so geht eS. »venn man duich die Märchen der Kinderwelt auf Irrivege geräth und in dem ersten M.'N,.t. der UNS nalie tritt. daS Ideal seiner Träume anbetetl Elf Jahre hlbc ich nach dem Zeitpunkte geschmachtet, der mich zu dieseS MauaeS Gtitliii erheben konnte — elf Jahre tvar ich eine zärtliche, eine treue Braut, urn dann nach und nach die unglücklichste Frau zu iverden.^' Ähre Gedanken durchliefen pfeilschnell den weiten Zeitraum, den sie hinter sich hatte. Mit phantastischen Begriffen vor» Liebe und Glück war sie in die Welt getreten und hatte, vermöge ihrer liebenswürdigen Per-söiiltchkeit. die Liebe eiNlS schönen, vielversprechenden Studenten «rrungen, tee sie unter der Aussicht, „dermaleinst Assessor zu lverden". sogleich zu seiner Braut machte. Nach elf vollen Jahren war sie dann ihreS hübschen Eduard Braunstein Gattin getvorden. um gleich darauf zu der Ueber-z ugung zu kommen, daß ihr Mann mehr zu thun hatte. alS sie für ihr Liebes- und Lebensglück zuiräglich hielt. Er hatte nicht Zeit, mit ihr die Modehandlungen zr» durchstreifen, er hatte nicht Zeit, sie Parade zu führen iind als gehorsamer Diener bereit zu stehen, wenn sie einen Spaziergang für nothwendig hielt Zuerst frappirte sie dieser Umstand, dann aber fand sie sich darein und suchte ihr Vergnügen auf anderen erlaubten Wegen, sie spielte mit Geschick die Musterdanie der Mode, vergaß aber dabei, daß sie zu alt sür jugendliche Moden wurde. Kleine Spöttereien ihres Mannes ignorirte sie und iveiter verstieg sich der Rath Braunstein nicht, wenn er auch innerlich unzufrieden über die Geistes-und Geschmacksrichtung seiner Gemahlin war. Bon Natur zur Zerstreutheit und Vergeßlichkeit gen igt, bildete sich diese Natiiranl^ge im Laufe der Zeit und unter der Elnivirkung der Verhält,iisse lns zum Fehler bei ihin auS und zeigte sich namentlich, zum größten Leidivcsen der Räthin. in Rücksicht auf gesellige Verhältnisse, dknen sie eine ungehiure Wichtigkeit beizulegen pflegte. Seine Bejchäflignntlen. zu abstrakt von ten kleinlichen Dingen, die seine elegante Gemahlin zu ihrem Götzen erhoben halte, rissen nach und nach eine Kluft zwischen den (Sttten, dir sich außerdem tcineetvegS haßten, denn kleine Anfälle von Heftigkeit abgerechnet, mußte man der Räthin Braul»« stein zur Ehre nachsagen, daß sie sich tvuuderbar gut mit ihrem Eheherrn zu stellen wußte. Freilich aber wurde sie dabei unterstützt von der unauS- . (D i p l o m at e n z« nf t.) Ja PariS wird viel über drn Nach« folger des prkußischtn Verttet,rt Golz nesproch.n. Gros Solms, der zuerst genannt wurde, schtint keine Aussicht zu habeu. Das Kabintt von Be». lia soll zwischen Freiherrn v. Weither, dcrzcit Gesandter in Wie», und Barou Aruim. Grsandter in Rom. schwanken. Man will wiss.n. daß der Künlg von Pteußen durchaus einrn v.rhclratttcn Gesandten zu Puris tiaben mub. Ivo auch Oesterreich seine Fülsiin Mcltcrnich ljat. So treibt man Diplomatie. (Preußische Zu si ä u e) Dic Vcrllnrr ..Zukunft'^ iüßt ihrem Humor die ZüAtl schießen und enthält soli^enk^e politische U^belsicht: „Da von AußtN nichts zu melden, fassru wir doch einmal an dieser Stelle die neuestku Nachrichten aus dem Reiche GottcS zusammlu: Aus den Schirß. stäiidtN der Jnngfernhaide seiert in diesen Ta^,ln das ..Zündm ss-r hösergcwchr" immer bedrohlichere Triumphe. Dreißig Schüsse in drr Minute, nach 300 Schüssen teinc ^^^erschlcimung. Scheibcntrrffcv bi» auf 1500 Schritt. Durchschlagskraft aus Uder 2000. Das Rohr um 12 Zoll länger als das das Aünl^nadUi^klvkhres. aber das G,wklir um L'/^Psuno Ikjchteidcn Kanonenlioote „Pfeil" und „Habicht' werden zunächst ihre eisernen Hörner gegen einander pro biren. — In Frantfnrt a. M. ein mit Bravour und gutcr Takt't nuS-gesührtes Scharmühe! zwisch.n Unteroffizierrn und Bierbtauern bei Gele-genheit des Volksfestes im Wüldchkn. Bon den Civilist.n dr.i sch rer verwundet, kein Todttr. dcr schönste Sonnenschein verherrlichte daS kriege rische Schauspiel. — Aus einrm Poscnschen Slüvchcn wird eine tleincre Attaque gemeldet, übrigens auch ohne Kehl bkstanven, in ivelcher das Militär Sieger blieb, al!sr das Schlt,chtfeid nicht bchauplele; der Streit brach beim Kartenspiel cns. ^ Im Staalsi,nzejger spaltenlange Citatio-neu von Militarpftichtigkn. jede kinzelne Mit dem eintönigcn RitoiNrU: nach Amerika. — In Schleswig ähnliche Erscheinung bei der Kreis Ersatz-ftellun» ; in der Landschaft Stupell^olm von 400 Pflichtigen 190 g stellt, inLÜgumkloster von 150 nur 60. — In Miinslee wird ein neueS Offi-ziers Laflno gebaut, es soll bis Oktober fertig scin und etwa 90.000 thaler kosten." (T a b akv e r ta uf.) Die Einn^ihmrn für den 1868 in Oesterreich verkauften Tabak betrogen 40.986,660 fi. Die in Sachsen. Preußen Baitln und in der Schweiz abgesetzlen österreichischen Tabakfabrik.'tc ergabtN die Einnahme von 194.640 fl. Der Oesarnmterlrag beläust flch dahst auf 41.181.306 fl. Murburger Berichte. (Ein Turnerausflug mit blutigem E»de.) Bon be-freundeter Hand wird uns auS Laibach über dieseS blutige Lreigniß be-richtet. Die deutschen Turner halten auf ihrer Fahrt am Sonntag den Zantschberg bet Laase bestiegen, dort gesrühstuckt unp wollten eben den Rückmarsch antreten, als sie von sechzig Bauernbnrschen umringt winden, »velche die Auslieferung der Fkhne v rlangtkn Alle Versuch?, dir Bur-schen zu bejchivichtigrn. waren vergebens und es kam zum H^'Nk^g> menge. Die Bauern schlugen mit Knütteln und Mistgabeln drein: einige Tur, er würden'vertvundet und die Gegner erbeutetlN die Fahne. Run begaben sich !>ie Turner nach Zosephthal ; unterwegs fielen noch einige Schar- bleiblichen Folge fortgesetzter Zerstreutheit, di? zuletzt in Indolenz über-geht, um stch ein grwisses Ungestörtbleiben zu stchern. Eine halbe Stunde nach der univillkommen Störung warf der Rath, tief aufathmend. die Feder auf das Schreibzeug. „Das tvar ein schiueres Stück Arbeit." murmelte er vor sich hin. indem er nnch dem Zigarrenkasten griff, um stch mit einer Havanna zu belohnen. „Lieber »vtll ich mich mit einer Legion Feinde herumkapitu-liren. als diplomatisch die Grobheit einer Zurückiveisung Freunden gegen« über zu bemänteln." — Er spitzte die Zigarre ab, brannte sie an und murmelte weiter: „3a. wenn es sich der Mül)e lohnte, noch vorwärts zu streben l Warum aber sollte ich wohl die bequeme Bahn zum Alter vei^ lassen, um mich durch den Wellenschlag der Fürstengunst aus eine Höi)« schleudern zu lassen, wo ich ebenfalls, wie hier, allein stehe? Ja, wenn ich Söhne hätte — l" Er uat langsam art's Fenster und blickte zerstreut ltnd sinnend hinab aus die Straße. Seine Phantasie hing noch immer an dem Berichte, den er, in Folge eiiler Priv'»tanfrage deS Ministers, so eben zu Stand, gebracht, nachdem er ihn. uulchlüssig. seit mehrereu Taljen verschoben hatte. Mechanisch richtete er daS Auge auf zwei Dainen. die über den Strahendamm fort aus sein Haus zustcuerten. ES war seine ur,glaublich elegante Frau — er erkannte sie sogleich an dem Ueblrslusse von Spitzen. Band und Blumen. Wer aber war die andere Dome? Kopsschütieind versolgie er mit den Blicken beide Frauengrstnlten. bis lndlich die Bc gleiterin der Räthin den Kops emporliob und ein likbeS Gesicht zu il)m emporschaute. Wie ein Blitzstrahl erleuchtete plötzlich dle Macht der Erinnerung sein InnueS. Jetzt wußte er. waS der Zorn seilter Gaitin zu bedeuten gehabt ltalte. Wahrlich, sie hatte Ursache dazu gehabt! Ein herzlich frohes Lächeln zo:l wie Sonncnlenchten über deS Manucö Züge. „Himmel, meine Hermine!" rief ,r laut und »ilte mit ju^^endlicher Lebhaftigkeit der Treppe zu. um seine Tochter im Ausbruche ein r letdei'« schasliichen Freude deS Wiedersehens stürmisch zu umarmen. Unter der Wärme reuiger Zärtlichkeit klagte er sich dabei zum ersten Male «iner unverzeihlichen Vergeßlichkeit an und bot seiner schmollenden Gattin bittend die Hand zur Versöhnung. mützel vor uud verloren die Turner ihre Trommel. Der Mittag», ^ug brachte 300 —400 Stadter und kamen auch Viele (Offiziere. Bürt'.er. Tuiner) zu W'gen nach diesem Orte. — Die Mui'ik-kupellr des Regiments Huyn sjilelte und die Unterhliltung Ivollte bereiis lebhast lve diN. als plöj^llch ^er Ruf: ..Turner. Offiziere!" erscholl. Die Bauernburschen standen wici'er schlagfertig da; aufgefordert, sich zu entfernen, tzoben sie ivre Knüttel empor und warfen Steine. Sine Abtljeilung der Turner und die Musiker bli ben zurück, um die Gäste, dar inter viele Damen, zv beschütze» — die übrigen Turner, mit Offizieren und einigen Soldaten vereint, schritten gegen die Bauern ein. Genedor-mclic und Militär wurde telegr.iptzisch von Laibach herbeigerufen. Dem Befehl ein ö Re.,ierungsbeamten. sich zu entscrnen. juhorchten die Bauern nicht und griffen beständig an. Vierzehn Gensdarrnen suchten die Ruhe lierzusteUen und mußten endlich von ihren Waffen Gebrouch machen. Sechs RädelSfilhr.r wui^deu verhaftet, einer derselben — ein Nelaulier — wurde bei dieser Gelegenheit erstochen. Nachdem eine Kompagnie Militär kischiknen. wurde zu>n Aufbruch geblasen: vorne Militär, dann die Wagen, die Musikkaptlle. die Turneii und Gäste, eine Abtbeilnng Militär, die Gefanj^enen und der Todte unter GenSdarmeriebedeckung. rechtS und links Militär... so rückten die Städter um 7 Nl)r Abend» in Laibach ein. Die Turner haben ihre F>hlie lvieder. Z-vei Turner tverden ver« mißt. Gervisse Leute sollen auf die Entreißung der Fahne einen Preis von 60 fl. gesetzt haben. Nat^träglich wird unS g.meldet, daß die Militärwache von Lrttai unter Anführung deS BezirtSr)orsteherS zwei Rädelsführer verhastet. Die Zahl der Todten il'ird in diesem Berichte aus 7. jene d>r Verwuudeten auf 30 angegeben. (Ein kecker Dieb) Montag Vormittag befand sich unter den Gästen des P chs'schen Kaffeehauses auch ein vornehrn gekleideter Fremder aus Agram. Der Marqueur. welcher s in Woltnzimmer nur auf einige Minuten v rl'l'ltn. gewahrte nach'dtk Rückkehr, daß ihm eine Sacknhr. die er auf den Kasten gel-gt. gestohlen worden. In einer Schublade dieses K.»stenS. »velche nicht Verschlossen tvar. lagen zum Glücke noch unbe-iührt 500 st. Der Agramer hatte die Uhr bei Herrn Schmidt, gegenüber i'tM Kaffeehauie, zum Verkaufe angeboten und hatte die Nachforschung des Beschädigten den guten Erfolg, daß der Gauner in der unterei« Herrengosse verhastet wurde, nls er die Uhr verkaufen »volite. (B a u m f r e v l e r.) Am Wege, der von der Reichsstraßc durch daS Wäldchen zum Windenauer Schloße führt, «vurden vor einigen Monaten Obsibäumchen vier« und fünfjährige Stämme — gesetzt. Bor einigen Tagen machte der Verwalter die Entdeckung, daß unbekannte Frevler mehr alS hundert dieser Stämme durch Schneiden und Abbrechen zu Grunde gerichtet. (Hußaren nach Laibach.) Gestern sind auf telegraphischem Befehl des Kriegsministeriums dle hier stationirten Hußaren Mittels El« senbahn nach Laibach gesandt worden und soll auch die Schwadron in Krauichsseld dorthin gezogen sein. Letzte Post. Der gemeinsame Finanzminister, Baron Becke, geht al» Vertreter Oesterreichs nach Konstantinopel — zu seinem Nachfolger soll ein U^ar (Baron Tennyey?) bestimmt sein. Die Wahlen in Frankreich finden in größter Ordnung statt und betheitigen fich die Wähler zahlreich. Sie verweigerte ihm dieselbe nicht, aber sie nahm doch kluger Weise die Gelegenheit wahr, ihm in haarscharsen Worten sein Unrecht gegen sie und sein einziges Krnd im Allgemeinen und Speziellen vorzuhalten. Rath Braunstein lachte in seiner herzgelvinnenden Welse und räumte fürs Erste AlleS ein. ES ivar richtig, daß er. von der Rückkehr seiner Tochter unterrichtet, s.st Versprochen hatte, mit der Räthin nach der Eisen-bahn zu gehen, aber er wendete eia. daß eS ebenfalls ein Versehen von dieser guuesen sei. ihn „vor dem Beginne ihrer groben EmpfangStoilette" ni.'dt tiochmals an diese Familicnbegebenheit zu erinnern, da er durchaus „keine Zeit hab^". an dergleichen Dinge zu denken. Die Räthin ließ den Einwand nicht gelten. Sie meinte, sein Vaterherz miisse ihn an solche Din.ie elinnern. WaS die Leute nur duvon denken sollten, daß er ruhig am Schreibtische säße, iuährend sie allein hin-geeilt sei. lhre Tochter nach monatelangcr Abtvrsenheit wieder zu umarmen. Ein eigentl^ümlicheS Lächeln, von einem schnellen Blicke über ihre ,tanze Gestalt hin begleitet, verrieth deutlicher, als er selbst eS dachte, daß er im Stillen meinte, sie mache Staat Mit ihrer Mutterliebe und daS töchterchen habe Vielleicht den einfachen Vater selbst nicht so nöthig zum Empfange gefunden, als die prunktrcibendc Mutter. Hier lag die Tragik scineS Alltagslebens. tvelcheS d.n leise bohren-den Wurm innerlich.r Verstimmun^l in sich Verbarg. Nachdem er mit einigen schwachen Versuchen, seine junge Gattin zur Theilnehmerin edler«r Interessen zu geivinnen. früher gescheitert war, ivendete er sich mit Hoffnung seinem einzigen Kinde zu. lvas ihm von der Natur hinreichend günstig ausgestattet erschien, um neben ihm zu wandeln. Auch diese Erlvartuug scheiterte. Hermine Braunstein wurde der Affe i!)rer modernen Mutter und opferte bereitwillig die schönen Gaben der Natur gegen die Triumphe der Aeußerlichkeit. Als der Rath Braunstein diese Erfahrung gemacht hatte, quittirte er seelenruhig seine Lebensfreuden, »varf sich mit regem Eifer seinem Berufe in die Arme un> Verlor natürlich von da an jedeS tiefere Interesse für seine Famliie. (Fortsetzung folgt.) Mittwoch den 26. Mai: (345 von ckrl. Iosefine weinkch's wiener Damen 0rchefler. Programm nru. an der Kafle. Anfang 8 Uhr. Sntree 25 kr. V«r«w Mvilllir'' Mrdvrs. Die ?. 1'. unterslüKtnden und ausübenden Mitglieder deS Vereines „Merkur" werden hiemit bei günstiger Witterung zum Ausfluge mit dem grühpostzuge nach Vrunnsee am 27. d. M. höflichst einaeladen. 352) Di« V«rsl»»Isttu»F. lAxlloll 0«k^ori»»8 (347 in s bi« l0 verschitdtiieii GattunAtN, sowie den beliebten empfiehlt . Z« Form Nesrarlien liegen die verschiedensten Formm zur Au«wahl bereit. Vbst^ Henne mit Zungen. Tauben. Erdäpfel mit Butter ,e. ,c. Z. Kg91 EdR. (3SI Bom t. k. Pezirkilgerichte Marburg wird liiermit bekannt gemacht, dai die Veilasse«kffekten nach der am 17. März l8K9 verstorbenen Lch rerin Fräulein Anna Mafreda. bestehend au« Pretiosen. Einrichtung« Gegenständen, «icidern und Wäsche ». am »». Mai 1369 Vormii-tagt von 10 b>« 12 Uhr in der Wohnung der «Zrblafferin. RebcnMsse im Hause der Frau Baronin Lanoir. öffentlich versteigeit und dem Mnst. bittende» gegen sogleiche Bezahlung und Wegnalime übcrlafseu werden. Marburg am 20. Mai 18kg. Dr. Kran, Radey. k. k. Notar als GkNililtkommissär. KtlichtkiiMNldt Atiftige. iS«»Ä»v«»s««lr (SSS bei IIerreiieu8a88e ^r. 118. Vi« mSbttrteS Aimmer mit separirtem Eingang, zwei möblirte Zimmer mit i Eingang, Herrengasse Nr. 112. ersten Stock. (326 Die von echt amerikanisthen Htt-Masodwoll livi' Meolor ^ Wilson unö Lli»» Xov« bskvckvt sivk viv ^uvor bei ^okTva» iroll«, Ilvrreuzass« 112, 1. Ktoelc. romejsen aus 1864" Loose ruf Züvkung am l. luni »Z7) .Fol». I?r. 120. V » « I I v » (SS2 ksk^oruas ck t I» KI»o« große Portion 16 kr. — kleine Portion 10 kr. 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I. und verweisen wir^ /.«» di» i,», k-tttit,-» Blatte ttsckeinende Annonce der obaenanntenT ^Salzburg. ? k Die »...7—0 "v............- ----- >ie Interessenten anf die im heutige» Blatte erscheinende Annonce der obgenannten >irma. Ein Lehrjunge (328 wird in einer Grmischlwaarenhandluug auf dem Lande sogleich a«fgt> uommen. Anzufragen bri Herrn Anton Tombatto in Marburg. 3975. Exekutive Versteigemng. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht: Es sei lvegen schuldiger 2466 fl. 88 kr. Oesterr. Währ, sammt Anhang die exekutive Berstcigerung der der Frau Anna Waidacher gehörigen, mit gerichtlichem Pfandrcchte bclegtkn. auf 5334 fl. geschaßten Realität Urb. Nr. 568 aä Burg Marburg und der auf 2543 fl. grschähten Realität ^ Urb. Nr. 567 K.ä Burg Marburg bewilliget, und hiezu drei Aeilbietungs' A!ags»itzungen auf den IV. Juni, BQ. Juli und »». August ?IGßtV, jedesmal Vormittags von 11 biS 12 Uhr, die beiden ersten im diesgtrichllichkn Amtslokale, vie dritte am Orte der Realitäten in Wolfs« thtU mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Pfandrealitätcn liei dir dritten Feilbietung auch unter dem Schäßwerthe hintangegeben werden. Wer auf die Realität Urb. Nr. 538 aä Burg Marburg bieten will, hat ein Vadium von 333 fl.. wer auf die Realität Urb. Nr. 567 aä Burg Marburg bieten will, ein Vadium von 254 fl. in Baarem, Einlagcbücheln der Sparkasse für Steiermark, odcr Pfandbriefen deS steiermärkischen Spark^ifsevereines. odcr in österreichischen StaatSschuldver-schreibungen, oder Grnndentlastungsobligationtn, odcr Pfandbriefen der Nationtilliank nach dem Couröwerihe zu Händen der Lizitations Kommission zu erlrgen ; die übrigen Lizitalionsbedingniffr und daS Schaßungs-Protokol! könnrtt in der dieSgerichtlichen Registratur eingesehen werden. K k. Bczirksgelicht »Äarburg am 1. April 1869. (334 'I4 Million Mark oder Silbergulde« !alt Hauvtaewiun, überhaupt aber 22,4W Gewiune von Silbergulden Ai75.W« - 10SM0 - 70.VV« — 35.««» - 2t.««« -t«.S«« ,c. ic. bietet die «om Zt«tt ?r«ii»sch»tii errlchtett »«nilirll große Zt«»l»gtwii»-Verl«si»ii. s Die Betheiligung kann um so mehr empfolilen werden, al» gerade bei diesem .lnternehmen über die Halste der Loose im Laufe der Siehungen mit Gewinn er. Meinen müssen und beträ .t die Einlage zu der schon, am 10. Juni d. I. begin n tuenden Ziehung für Ganze Original-Loose nur fl. 7 — halbe fl. A'/,^ 1— und viertel fl. IV4' . i Die unterzeichnete mit dein Verkauf betraute Großhandlltngö-Airma wtrd^ geneigte Aufträge gegen Eiitsendung de» Betrages in Banknoten sofort ausführen !und Verloosungt.Pläne gratis beifügen, ebenso amtliche Ziehungslisten nach jcde»-!^ lmaliger Ziehung den Loos-Znhabern prompt übermitteln. Wir versenden die Ge-^ Winne nach jedem Orte oder können solche auf Wunsch der Tt)eilnehmer durch nnsere^ lBerbtnduttgen in allen Städten Oesterreichs auszahlen lassen', man genießt somit»!^^^ 2115. tdurch den direkten Bezu., alle Vortheile. . . M ^ Da die Ziehung in einigen Tagen beginnt und die noch vorräthigenv !L°^ d°i de» m°«.nh.si .ingch-nd.,. rasch vergriffen sei» diirften. soW Bescheide» de» k. k. Bezirksgerichte« Marburg von 5. Mai ^ e >e e man si > a >g!i un ire ,u » AottSQVt«»« ^ Lo., Zadl 2lIS hat die öffrntliche Vcrsleigcrung der zum Nachlasse de« >49 Bant, und Wcch>e>»-I»äi, IN »<,„,i,'«i-«Hzu Marburg verllorbeuen Herrn Anton Watt gehSrigen und bci dessen der Gemeinde Gams liegenden Nachlaßweingarten befindlichen Fahr-Nisse als: Kühe. CiiirichttlnMücke und der Weine 1868cr Fechsung, am M. Juni ISSV Nachmittags von 2 bis 5 Uhr statt. Die Weine, geivöljnliche. dann Mutkat- und Rothlveine, tverden Lizitatton. ^ ^ ^ > Die Weine, geivoljnlicht. oann Mueral' uno Notylveine, weroen bestehend ans 3 Zimmern, .^üche u. zc. im I. Stock, dann 2 Zimmern, Gebinde auS,gerufen werden. Der Mcistbot ist Küche zc. ebener Cr!»r. sind im Hause Nr. 108, Grazelvorstadt zu erlegen. Abfnhr binnen 14 Tagen nach der Lizitation. Kellergeben. Näheres im Komptoir, Haus Nr. 108. „chf pr. Startin 1 fl. Oestrrr. Währ. Wohllllllg zu vermiethcu K. k. Bezirksgericht Marburg 5 Mai 1869. Eisenbahn-Fahrvrdnung fllr Marburg. Personenzüge. Nach W»en: im Hause Nr. 132 am Domplatz tinfangs der Schulgasse im ersten Stock. bestehend aus vier größrrln uno drei kltineren Zimmern, Sparl)erdküche,^ 2ü M. Ml,. 7 ll. .'j M. Abends. Boden und Vorrathekammer; ist bis 1. Juli zu beziehen. Das Nälure! Nach Trieft: beim Eiaenthilmer zu erfrtuicn. (337 8 u. 14 M. Mh. 8 u. 48 M. Abends. ^ Nach Villach: Der heutigen Nummcr dieses Blattes liegt daS Programm zur^ ^ li. 45 Min. Früh. ?^fa! Gilzitge. Nach Wien: 2 Uhr 46 Min. Mittags. Nach Trieft: 1 Uhr 52 Min. Mittags. Gemischte Züge. Nach Adelsberg: 1 U. 32 M. Mittaas. Nach Miirzzuschlag: 12 U, 34M. Mitt. Nach Bill ach: 2 Uhr 50 Min. Mittags. totfahrt nach Windisch-geistriß bei. Verantwortlicher Aedatteur: Kranz Wiesthaler. 2. «. St. o. Druck und Verlag von Cduard Janschitz in Marburg