Ar. 57. Donnerstag am 18. Juli 1878. Pränumerations-Bedingungen. Für Will*: ■f otwtlid .. . —.54 Jikrttljo^rij . , I.W Hi>l»,a<»ärtl lubmcit 3n|ttnlt für »i« .,«>»>» «K: R. ilio'lf in A>!en. utsb >3» eia»t(n ». ? >k«niin«»^'. Jof. *i«n-tadl ilt «Jtaj, ». OMwIll Bitt Amt«. 4 {Mt. tu W»i>, «f. iOilHc-. ^S«!unj«-«idilut in wtt*4. ?ie Tyeitung der Türkei. Der Eongreß ist beendet unb hat bctftlbe Ofstentid) die Occupation von Bosnien gebracht, wett dieselbe schon seit langer Zeit beschlossen, von Bitmaick angestrebt war und von England besür-wortet wurde. Allgemein hieß e«. und man glaubte es anfänglich auck, daß die österreich-ungarische Er-setzung von Bosnien und der Herzegowina nur eine zeitweise sein werde, das heißt, btcfetb« würde nur in so lange dauern, bis nickt nur in den ge» nannten zwei Provinzen, sondern auf der ganzen Balkanhalbinsel wieder geordnete Zustünde ein-treten und die Russen heimkehren. Nun aber ver-lautet, daß unsere Regierung in Bosnien eigene Administrativ»«- und Eiviiisarionsabsichten vor Hot. Hie will Straßen und Eisenbahnen anlegen, und eine Resorm der EigenthumSverhältnisse richt nur anbahnen, sondern auck durchführen. Der boSniscke Rajah soll Grundeigenthümer und der Beg als der bisherige Grundbesitzer nach Art der bei uaS stattgehabten Grundablösung ertschädiget werden. Gleichzeitig mit dieser Maßregel würde auch die Resorm der Justiz und Verwaltung vor sich gehen ; auch sür ein bürgerliche» Gesetzbuch u. z. ein ana^ logeS mit dem österreichiscten soll vorgesorgt «erden, durch welchtS jedoch die mohamedanische Religion schon wegen der Polygamie ihr Ende er-reichen müßte. Nun die Beg«, deren Ahnen bei Antritt der türkische» Herrschaft im Osten Europas zur Wahrung ihrer Vorrechte das Evangelium mit dem Koran vertauschten, werde» jetzt auS gleicher Ursache da« Umgekehrte i orauSsichtlich versuche», ja sogar thun. Alles diese« sieht aber weniger einer Occupation auf unbeftinimle Zeit als vielmehr einer Annexion für immerwährende Zeilen auf ein Haar ähnlich und gleicht so im Allgemeinen der ersten Theilung Polen». Diese« Land, deren Bewohner durch ihre ewigen inneren Streitigkeiten und auch anderer Ursachen wegen den Nachbarländern vielerlei Anlaß zum Einschreiten gegeben haben, wurde von Seite Rußland» und Preußens auserkoren, in zwei Theile geschieden und den bezüglichen Reichen einverleibt zu werden. Hierbei handelte eS sich jedoch nur um die Zustiirmung Oesterreichs, welches, da da« Geschick der Theilung von Pole» nicht mehr abzuwenden war, zur eigenen Sicherheil und besonder« te« UmstandeS wegen, als e« durch den Verlust von Schlesien geschwächt erschien, von Galizien Besitz ergriff. Durch die asiatische Mißwirtschaft der Türken gab es auch in den Ländern der Balkanhalbinsel immerwährende Revolutionen, die von Rußland ebenso geschürt wurden, wie eS einst die Polen untereinander aufhetzte. Diesen fürchterlichen Zu-stünden mußte einmal ein Ende gemacht werden und da« zu vollführen, oblag dem Berliner Eon-gresie. Er that e«, aber sr,igt nur nicht wie. — Rußland bekam ein Stück, ebenso Serbien und Montenegro, während England den Lö«en-antheil nahm, und selbstverständlich machte sich Oesterreich-Ungarn der eigenen Sicherheit wegen zur Okkupation der vielgenannten Länder an-heischig. Nebenbei wird ein dem Sultan tributäre» l Fürstenthum errichtet. Was heißt da«, tributär ? I — Seinerzeit waren auch Montenegro und Serbien, kürzlich noch Rumänien der Pforte tribut-pflichtig. Dieselben suchten, theil« au« eigenem An-triebe und theil« von Rußland au« ermutkiget, sich von dieser lästigen Pflicht zu befreien, wa« ihnen schließlich auch gelang. Dasselbe Schauspiel wird Europa auch durch das neue tributär« Fürsten-thurn Bulgarien erleben, und um so eher al» seilst die tributpflichtigen mohamedanische» Vice-fönige von E^Ypten und Tunis in der Zahlung ihres Tributes nicht nur sehr saumselig sind, sondern von dieser Pflicht geradezu gar nicht» wissen wollen. Der neue Fürst von Bulgarien wird, wenn in diesem Lande nur halbwegs geordnete Zustände einmal eingetreten sind, constitutionel regieren und in diesem Lande alle« haarscharf nach dem Bor» bilde von Serbien und Rumänien vorkehren; mit der Pforte werden durch Hilfe Rußland« Verwick-lungen entstehen, die zu einem neuen Kriege führen, und ein anderer Eongreß wird die zweite Theilung der europäischen Türkei entscheiden, der eine dritte, welche dann nach europäischen Be, griffen, nur mehr in Asien möglich wäre, nicht mehr folgen könnte, weil dieselbe bereit» England jetzt durch seinen mit der Pforte abgeschlossenen Defensivverirag vollzogen hat. E« gibt nicht« Neue« unter der Sonne, sagt der weise Ben-Akiba; denn wie unsere Väter, Groß' und Ur-großväter einsten« eine Ländertheilung erlebten, so ist un« heute ein solche« Schauspiel auch zu Theil geworden. Politische Rundschau. Cilli, 17. Juli. Wiener Blätter zufolge soll die neue Session der Landtage am 24. September d. I. be-ginnen. Bi« dahin müßten auch die Neuwahlen vollzogen sein. Gras Andrafsy ist sammt Gefolge Sonn« tag» von dem Eongresse nach Wien zurückgekehrt. Feuilleton. Pas Vermächtnih einer Htngtücklichen. Novelle von Harrtet. L „Die arme bleiche Frau ist todt — und «a« wird nun au« ihrem Kinde werden?" Von Hau» zu Hau« von Mund zu Mund gingen diese Worte in dem steinen Städtchen P. in Oesterreich an einem kalten, stürmischen Novemberlag be« Jahre« 1858 und Jeden, der sie hört e, berührten sie schmerzlich. — Thea war ein liebe», herzige« Kind — und nun stand da« kaum fünfjährige Mädchen verwaist da. — Niemand kannte die junge Frau, Niemand wußte wer sie war, woher Sie kam, da sie sich vor zwei Jahren in dem Städtchen niederließ; aber «in t trübe Vergangenbeit mochte sicherlich hinter ihr liegen, denn sie war immer so still und ernst und tode«b>eich! — Die letzte Nacht barg erschütternde Momente in sich. Die arme Frau wollte nicht sterben, sie klammerte sich verzweiflungSvoll um ihre« Linde« willen an da« Erdendasein. — Ach, über wen sich einmal der düstere Tode«engel neigt, dem bleibt keine Hoffnung mehr für da« Leben; seine Macht ist stärker, als die festesten Bande der Liebe, die er gewalsam zerreißt! Ja Schmerz, Kummer und Thränen lüßt der Tod zurück und dazu noch die traurige Ungewißheit, welchen Pfad wol da« Göttersünkchen Seele nach dem Abstreifen der sterblichen Hülle wandeln muß. — Da« Kind saß auf einem kleinen Schämel zu Füßen de« Todtenlager«, vor wenigen Stunden noch wand sich darin ein Körper in qualvollen Schmerzen — jetzt lag er ruhig da, geschlossen für immer waren die treuen Mutleraugen mit dem Strahl unsäglicher Liede für da« Kind. — E« wußte nicht« von den Grauen de« Tode«, und glaubte sein Mütterchen schlafe so gut und fest; wol diesem Schlummer, den kein irdischer Laut mehr stört! — Die darmherzige Schwester, welche die ganze Nacht bei der Sterbenden zugebracht, halte dem Kinde längst eine Tasse Kaffee gebracht, jedoch die Kleine, die gewohnt war mit der Mutter zu früh-stücken, oder so lange zu werten, bi« selbe auf-wachte, ließ den Kaffee unberührt stehen; plötzlich erhob sie sich leise, stieg auf den Schämel, und zwar so, daß sie der Todten in da« Antlitz sehen konnle, da« Spuren einstiger Schönheit trug, in welche« aber herbe Seelenkämpse tiefe Furcken ge-zogen, die der olle« ausgleichende Tod nicht mil« dern noch verwischen konnt», sie sprachen von Kummer und Sorge, von Leid und Schmerz. Liebkosend strich de« Kinde« Hand über die starren, kalten Züge, dann neigte e« da« Köpfchen weit vor und schmiegte e« an die bleiche Wange der Mutter, e« war ein riihrende« ergreifende« Bild. „Mama, Du bist so kalt. Dich friert gewiß 1* Die barmherzige Schwester hob den Kopf bei dem Au«ruf de« Kinde«; sie hatte e« bi« jetzt noch nicht über da« Herz gebracht, dem kleinen Mädchen zu sagen, daß die Mutter nimmer auf-wache» könne und man sie bald kühl betten «erde. — Da« liebe herzige Mädchen mit den blonden Locken, den blauen Augen und dem feinen Gesicht-chen halle e« der No, ne angethan: „Komm her zu mir,, laß'« Mütter! in Ruh!* rief sie jetzt mit gepreßter Stimme herüber, den sie saß am anderen Ende de« Gemache« und betete für da« Heil der armen, geschiedenen Seele, indem sie einen Rosenkranz, der am Gürtel de« Kleide« befestiget war, durch die Finger gleiten ließ, dabei starrte der Blick der barmherzigen Schwester un-verwandt hinau« in den trüben Novembertag — war er roch da« Neueste Bild ihre« Leben«, denn wo ihr Fuß wandelte, gab e« nur Schmerz und Leid, da« sich schattenhaft in all ihr Denke» und Empfinden drängte, sie am frühen Morgen, a« späten Abend, zu allen Zeiten an den ewigen Kampf de« Dasein« mahnte. Indessen stieg da« Kind von dem Schämel herab. „Mama hat schon l^nge nicht so gut ge-schlafen." (WlUnUtt beginnt on der südliche« Grenze de« | Reiche« der strategische Aufmarsch de« bosnischen OccupationScorp«. Der Urbrrlritt der Truppen wird «tcht «r dem 2V. d. erwartet, und soll der Uebergan, *• Hauptkotp» bei Brod stattfinden. Mintster?r«fident Koloman Tißa wurde am 14. b. H. M» seinen Dedrecziner Wählern in festlicher Weise empfangen. Am Bahnhöfe hielt er eine kurze Ansprache, welche mit stürmischen „Eljen" Rufen aufgenommen wurde. Die Begeiste» rung in der Stadt war überhaupt groß. Rachträglich kommt vom E o n g r e f s e noch zu berichten, daß den Regierungen von Persien. Griechenland, Montenegro. Serbien nnd Rumänien die sie betreffenden Artikel de« Berliner »ertrage« am 13. d. M. ofiiciö« mitgetheilt worden find. Die österreichischen Verhandlungen mit der Pforte machen Fortschritte. An den Vali in Bo«nien ist seilen« der Pforte die Weisung ergangen, der Bevölkerung bekannt zu geben und die UmerbehSrden in diesem Sinne zu instruiren, daß die österre chisch ungarische Occupation in keiner gegen die Türkei gerichteten feindseligen Absicht erfolge. In Berlin soll der Handel«- und Eisen-dahnvertrag zwischen Oesterreich und Serbien bereit« unterzeichnet worden sein, welcher die künf» tigen serbischen Linien in die Hände Oesterreich« gibt. Dasselbe wird selbstverständlich bezüglich Bo«nien« der Fall sein. Die „Polit. Corresp." meldet: Der Gouverneur von Baajaluka theilte der Bevölkerung über Auftrag der Pforte mit, die österreichischen Truppen besten« zu enchfangen. Auch die bosnischen In» furg-nten find geneigt, dem OccupationScommando sich zu unterwerfen. Desgleichen wird au« Serajevo ein günstiger Stimmungswechsel fignalifirt. — Die Montenegriner verstärken sich an der albanischen Rüste, da sie angeblich einen Angriff auf Scutari besorgen. Fürst Rikita reist demnächst nach Nikstö. Der Vatikan entsendet nächsten« nach BoS-nien und der Herzegowina mehrere Priester zur Errichtung von Pfarren und DiScefen. Jahresbericht des Staatsgymnasiums Eilli. Unter dem Titel „Programm de« t. k. StaatS-Gymnafium« in Eilli" wurde vom Director dieser Anstalt Herrn Dr. F. Z S v o b o d a am Schluss- des Schuljahre« 1878 der Jahresbericht herausgegeben. At« Einleitung dieses Berichte« erscheint eine literar-historische Abhandlung .Luther« Einfluß auf die deutscht Literatur" vom Herrn Suppienten I. Weiß. Sowol der hübsche, fließende Styl, wie auch die Gründlichkeit, mit welcher dieser anziehende, höchst dankbare Stoff bearbeitet ist. geben kund, daß der Herr Verfasser dieser Sludie ein vollkommener Kenner der Die Nonne seufzte aus: .Ja ihr ist wol sür die Ewigkeitsie zog da« Kinv an sich und preßte sein Köpfchen gegen ihre Brust; eine Thräne schimmerte in dem Auge der barmherzigen Schwester: „Arme« Kind, wa« wird nun au» dir werden?" flüsterte sie. In diesem Augenblicke hörte man einen Wagen vor dem Hause vorfahren. Die Nonne blickte nach dem Fenster. „Ach gilt der Besuch dem Kinde — sollte da» der Brief bewirkt haben, den die arme Frau fast schon im Sterbe» schrieb und dessen Absendung sie mir so sehr an da? Herz legie?" sprach die barmherzige Schwester vor sich hin, al« eine tief verschleierte Dame au« der Equipage stieg, der ein Knabe folgte. Die Nonne stand noch immer an dem Fenster, ol« sich bereit« die Thüre öffnete und die Fremde mit dem Knaben eintrat; ihre reiche Kleidung bildete den größten Eontr«st zu der ärmlichen Wohnung und deren dürftigen Einrichtung. Die Dame schlug den Schleier zurück; e« war ein schöne« Antlitz, doch Hochmuth. Häne und Strenge lag darin. Die großen schwarzen Augen hefteten sich aus die Todte — sie ruhten lange mit einem finstern Gepräge auf der Leiche, endlich ermannte sich die Dame und ihr Blick suchte das Kind da leuchtete es unheimlich in dem schwarzen Auge auf. Helene Werde war todt und nur die Frucht der Sünde lebte und athmete.-- deutschen Literatur und ihrer Geschichte ist. Mit wahren Vergnügen ist diese gediegene Arbeit zu lesen, die in ihrem Verlaufe immer mehr und mehr Interesse erweck». Schon der Eingang .die erste Bedingung zum ersprießlichen Gedeihen der Literatur ist die VolkSthtimlichkeit derselben" zeigt voraus die systematische Eintheilung, welche noch mehr an Reiz gewinnt durch Eitate der kernigen Sinnsprüche und gemüthvollen Dichtungen Luthers, wie z. B. „Man muß nicht den Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen, wie man soll deutsch reden, wie die Esel thun, sondern muß die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markte darum fr«gen und denfelbigen auf da« Maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetschen; so verstehen sie e« denn und merken, daß ma» deutsch mit ihnen redet", oder da« Kinderlieb: „Vom Himmel hoch da komm ich her, ich bring euch gute neue wer, der guten mer bring ich so viel, davon ich singen und sagen wil u. s. w." — Au» dem statistischen Theil de» Jahresberichte» ist zu entnehmen, daß der Lehrkörper au« dem Direktor, acht Professoren, zwei Lehrern, drei Supplenten, drei Nebenlehrern bestand und daß der Herr ReligionSprofessor I. K r u 3 i £ auch die Steno» graphie lehrte; ferner« daß die Anstalt von 210 Schülern besucht war, von denen 24 die Vorzug»» classe, 135 ein Zeugniß erster, 13 zweiter und 6 dritter Classe erhielten, während 18 zur Wieder» holung»- oder Nachtragsprüfung kommen werden. Diese« Ergebniß kann ein recht günstige« genannt werden, da anjunehmen ist, daß auch die Wieder» holungSprüsungen günstig ablaufen. Der Nationali-tät nach besuchten das Gymnasium 98 Deutsche, 98 Slosene« und 1 Kroate und waren 100 von der Entrichtung de» Unterrichtgelde» befreit, von welchen wieder 30 Stipendien au« verschiedenen Fonden genossen haben. Da« Lebensalter der Schüler betrug am Ende de« II. Semester« zwischen 10 und 23 Jahre» ; doch hatte auch die erste Classe einen Schüler in dem respektablen Alter von 54 Jahren auszuweisen. ZurMaturitätSprüsung meldeten sich von 10 öffentlichen Schülern 8 und da die münd-licht Prüfung erst am 19. Juli beginnt, so wird deren Resultat erst im nächsten Programme be» kannt gegeben werden. Die Themata, welche für die schriftliche Prüfung gewühlt wurden, zeigten sich al» vsllkommei praktisch und dem Bildung«» gange angemessen. Da« Resultat der am 20. und 21. Juli 1877 abgehaltenen Maturitüt«priifung stellt sich folgend dar. Von 10 Abiturienten er-hielt 1 da« Zeugniß der Reife mit Auszeichnung. 8 wurden für reif erklärt unv 1 Abiturient wurde auf ein Jahr reprobirt. — Da« unier dem Titel „Lokales Unterstützungswesen" aufgeführte lange Berzeichniß der Spender gibt den deutlichsten Be-wei« von dem regen Antheil für diese Unterrichts-anstalt, wodurch es möglich wird, die Lehrmittel» sammlung von Jahr zu Jahr zu bereichern. Die Fremde warf daS Haupt zurück; eS zuckte gewaltig durch ihre Züge, aber sie be-herrschte sogleich die wogenden Empfindungen der Seele und nandte sich zu der Nonne: „Ich habe den Brief der Sterbenden erhalten und komme nun ihren Wunsch zu erfüllen, indem ich mich der elternlosen Waise annehmen werde. Ich will für die Erziehung derselben Sorge tragen, so daß da« Kint sich einst selbst erhalten und ernähren kann!" Da« klang recht kalt und herzlo« von den Lippen der Femden. Thea barg auch ihr Köpfchen scheu und angst» in den galten de« dunklen Nonnenkleide«. „Ach Du hast Furcht vor mir und ich will doch Deine Wolthäterin werden." Die barmherzige Schwester versuchte e«. da« Kind der Fremden zuzuführen, aber Thea sträubte sich gewaltig dagegen und vergrub den blonden Kopf förmlich in die Gewänder der from nen Frau. Ist e« uns ja oft im Leben wenn wir einer fremden Person zum ersten Mal gegenüber stehen, al« müsse uns durch sie viel Leid zugefügt werden — auch ein Kinderherz fühlt e« instinktiv heraus ob e« sich oertrauungSvoll anschmiegen kann, oder in sich selbst verschließen muß — und die Fremde schien der Kleinen nimmer gewogen zu sein; Verhältnisse machten eS ihr «ol zur Pflicht sich derselben anzunehmen. Ueber die Erfolge ia den freien Gegenstände» wurde schon in der vorhergehenden Nummer diese« Blatte« berichtet, un» sei hier nur noch einige« über da« Zeichne t erwähnt. Da«selbe wurde in drei Abtheilungen von dem Zeichenlehrer, Herrn August Fischer ertheilt und ga»en die in dem wirklich zweckmüßig erbauten und eingerichteten neu'n ZeichnungSsaale d«S Gymnasium« auSge» stellten Zeichnungen der an diesem Unterrichte theilgenommenen 29 Schüler ein sichtliche« Zeugniß von der praktischen Methode und "er Meister» schuft des genannten Lehrers. Den Schluß des Berichtes bildete eine Kundmachung betreffend da« Schuljahr 1878/9, u. z. wegen dessen Eröffnung und wegen der Schüleraufnahme. Kleine Chronik. Eilli. 17. Juli. (Evangelischer Gottesdienst.) Sonn-tag den 21. Juli Vormittag« 10 Uhr wird Herr Pfarrer S ch a ck in der hiesigen evangelischen Kirche einen Gotte«dienst abhalten. (WohlthätigkeitSaetl.) Sewol in «raz, Marburg und Trieft, wie auch in anderen Orte» finden zur Unterstützung der hilf« »dürftigen Wehrmünner-Familien der auSm »schienen So^» baten Wohlthätigkeil« Concerte und in den Theatern Vorstellungen statt. (Theater.) Herr Theaterdirector R ö d e r hat letzterer Zcit abwechselnd in seinem Sommer» theater hier, in Römerba», Steindrück und Neu» hau« Vorstellungen veranstaltet, welche recht beifällig aufgenommen worden sind. — Die am Sonnlag den 14. d. M. angesagte Vorstellung im hiesigen Stadttheuter unterblieb jedoch au« Mangel de« Besuche« wegen der damals Heer» schenden äußerst ungünstigen Witterung. (Oesterreichischer Touristen Club.) Die die«jährige Winderversamlnlung de« Oefte.'-reichischen Touristen-Club findet am 15. bi« 18. August in Eisen Kappel (Kämlen) statt. Nachdem die vorjährige Wanoerversammlung de« Elud in Gmunden einen so überraschen» glänzenden Erfolg hatte, so glauben wir auch der Heuer stattfinden»«! ein ebenso günstige« Prognostikon stellen zu dürfen, um so mehr al« dieselbe diesmal im Herzen de« AlpenlandeS, inmitten einer herrlichen, leider noch Viel zu wenig bekannten und gewürdigten Gebirg«-welt stattfindet. Wir werden nicht ermangeln, unsere Leser seiner Zeit von den näheren Detail« zu verständigeo. (Erntefegen.) Nach einer Mittheilung au« Lichtenwald ist in der ganzen Sivegegend eine äußerst ergiebige Ernte zu hoffen. Seit zwanzig Jahren, wird geschrieben, war keine Frucht so reichhaltig als heuer. Die Trauben haben bereit« eine Dicke, wie sie sonst solch, erst im «ugust erhalten, daher selbst die Weinstöcke „Deine Mutter hat Dich schlecht erzogen. Du bist «in sehr widerspenstige» Geschöpf!" rief die Dame grollend; da l>eß Thea da» Kleid der Nonne fahren und nach dem Bett deutend flüsterte sie: „O sprich nicht so laut. Mama schläft!" Ein dem Mitleid zugängliche« Herz mußten die Worte der armen Waise tief erschüttern — aber die Fremde blieb empfindungslos und sagte im kalten Tone: „Deine Mutter ist todt und bald wird man sie fü, immer unter die kühle Erde betten." Die blauen Kinberaugen hefteten stch mit lief erschrockenem Ausdrucke auf die Dame: „O Niemand darf mir die Mama nehme«! Nein, da« leide ich nicht!" Da« Kind eilte nach dem Bette und stieg auf den Schämel. „Mama. Mama!* rief eS ängstlich und strich dabei mit den Händen über daS Gesicht der Todten. Die Starrh:« und Unbeweglichst der Züge machte Thea noch tiefer erschrecken, denn zwei große Thränen glänzten in ihren Augen. „Warum willst Du mich nicht hören?" wimmerte sie leise. Da trat die barmherzige Schwester an die Kleire heran: „Die Mutter kann Dich nicht medr hören,^sie weilt bereit» in einer bessern Welt, wo sie keine Schmerzen zu erdulden hat." (Fortsetzung folgt.) gleich den Obstbäumen gestützt werden müssen. Bus 1 Joch Rcbengrund erwartet man 10V Eimer Wein«Fechsung. Weder Seng noch Schauer sind bisher eingetreten. Für starke I^^rven.) Wer sich derselben erfreut, hätte am vergangenen Donnerstag in den Friedhof zu Hl. Geist gehen und dem Todlengräber zusehe» sollen, wie derselbe au« einem frisch au«-gehobenen Grade ein vollständig erhaltene« Stillet herau«wars. Ein Bewei«, daß cie hiesigen Fried« Höfe bereit« überfüllt sind. (Aus Seimweh irrfinnig.) Samstag den 13. t>. wurde in Steinbrück ein Reservist vom Tiroler Jäger-Regiment, den da« Heimweh übermannte, plötzlich irrsinnig. Er mußte nach Graz in da« Spital tran«portirt werden. (Andere „Länder" andere Titten.) Während unser heimatliche« Regiment Härtung bei seinem Ab-Marsche von Marburg von den dortigen Bewohnern reichlich mit Wein (100 Eimer) und kalten Speisen be-wirthel wurde, haben in L a i b a ch die dortigen Patrioten da» abmarichirende Regiment Kühn mit nicht enden-«ollenden Zivios abgespeist. (Frecher Raub.) Am vergangenen Sonn, tage, zwischen 11 und '/,12 Uhr Vormittag, trat in ra« Zuckerbäckergewölbe de« Herrn Jgnaz Sabukoscdegg in der Grazergasse ein sehr elegant gekleideter, fremder Mann, welcher einige« Backwerk auswählte und hjebei die allein im Geschäft«lorale anwesende Gattin be« Zuckerbäcker«, der sich am Haupiplatze bei seinem Vcrkauf«stonde befand, um allerlei fragte. So forschte er die nicht« Neble« ahnende Frau ou«, ob ihr Gälte Gehilfen hätte und ob sie allein zu Hause sei. Die Gefragte verneinte da« erstere und bejahte da« letztere. Hierauf gab ihr der Fremde eine Fünfguldennote, auf welche sie herou«geben sollte und deshalb die Geldlade öffnete. Diese Gelegen« heil benutzte der Fremde und versetzte der armen Frau einen so kräftigen Faustschlag in da» Gesicht, daß dieseloe zusammenstürzte. Der elegant geklei-bete Gauner machte dann einen Griff in die Geldlade und entfernte sich rasch tu« dem Ge« wölbe. Frau Sadukofchegg. welche bald wieder zu sich gekommen war, schrie um Hilfe, lief auf die Straße und, al« sie ihren Angreifer nicht mehr sah, eilte sie aus den Bahnhof, in der Veimu« thung, daß der Räuber etwa mit den um diese Zeit kommenden Zug da« Weite suchen durste, da die« aber nicht der Fall war, machte sie sofort die Anzeige bei der Gemeinde und bei der Gcn«d'armeric, indem sie eine genaue PersvnSbeschreidung de« frechen Räuber« abgab; doch ist eS bi« jetzt noch nicht gelungen, desselben habhaft zu werden. (Lebensüberdruß.) «in 15. d. M., Morgen«, sprang Bincenz S v e t h au« Gaberje, welcher schon im verflossenen Winter einen Selbst-Mordversuch gemacht, nächst der Essigfabrit in die Wogleina und ertrank. (Ein nächtlicher Fang.) Schon durch einige Zeit sind im Hause de« Lederermeistcr« Herrn Josef H e r j m a n n Diebstähle vorge« kommen, ohne daß man de« Thäter« habhaft werden konnte. E« wurden nun im Hause Nachtwachen eingeleitet, so auch in der Nacht vom 16. aus de« 17. d. M., in welcher sich wirklich zwei Diebe einstellten, dir aber, al« sie ihre Entdeckung be« merkten, die Flucht ergriffen. Während einer der» selben entkam, wurde der zweite von zwei Knechten verfolgt und in der Sann, durch welche er sein Entkommen bewerkstelligen wollte, erfaßt und hierauf der hiesiegen SicherheitSwache übergeben. Der Gauner war ein bekannter schon diebstahlShalber abgestrafter Bursche im Alter von beiläufig 17 Jahren, und da derselbe seinen Kameraden verrieth, mußte er die Gendarmerie TagS darauf zur leich-leren Habhaftwerdung des Entkommenen nach Peöounik begleiten. Die sonstige Beschäftigung der beiden dem fremden Eigenthume gefährlichen Burschen besteht in dem Einsammeln von Beinen in den Häusern, welche Gelegenheit sie zum Au«, kundschaften für ihre tiebSjwecke benützten. (Schadenfeuer.) Vor Kurzem brach zu St. Karenzen am Draufelde aus einer bisher noch nicht ermittelten Ursache im Streuschuppcn der Ursula Kelo/nik Feuer au«, welches da« Wohn« und WirthschaftSgcbäude der genannten Besitzerin zerstörte und außerdem auch die benach-harten Häuser der Besitzer Bla« Vaupotiö, Math. Streback, Anto« Frank und Math. Bogme sammt allen Hau«vorräthen einäscherte. Der Gesammt« schade wir» auf 7—8000 ff. beziffert. (Verunglückt.) Der 6'/, Jahre alte Franz M i f o t i c, Sohn einer Jnwvhoerin in Öösic bei Sachsenfeld weidete am 14. d. M. am Ufer der Sann da« Vieh, fiel hiebei in den Fluß und ertrank. (Hagelschäden.) In de« Gemeinden de« Gericht«dez>rke« Radker«durg. und zwar in Radker«burg. Jörgen. Patzen. Tieschcn, Hasel«, dorf, Grui«la und Klöch, dann in den Gemeinden St. Peter, am Olter«d»ch und Rohrdach de« Gericht«bezirke« M u r e ck ist am 2. d. M. ein heftige«, von Sturmwind und Hagel begleitete« Gewitter niedergegangen, wobei in enzelnen Ort« fchaften die Feldfrüchte und andere Culturen znm große» Theil vernichtet wurden. (Blitzschläge) Während eine« Gewitter« am 3. d. M. schlug in da« Wächterhau« Nr. 27 nächst Videm der Blitz ein. tödtete den Bihnwächter und beschädigte dessen Weib un» zwei Eisendahn-arbeiten Ebenso fuhr in Großthurm oder Gurtfeld am 15. d. M. der Blitz in den Kirchthum, drang von da in die Kirche, tüdtete drei Männer und beschädigte noch andere fünf Personen bedeu« tens. (Aus der Ferne.) Eia dichter und an. haltender Schneefall hat am 5. d. M. zu W r a » a u in Mähren stattgefunden. Dabei war e« kalt, wie mitten im Winter. — Ei« großer Theil der Stadt Z a l a t n a in Siebenbürgen liegt in Trümmer. Am 3. Juli wüthete dortselbst ei» solch schrecklicher Sturmwind, daß Kirchen, Thürme, Häuser u. s. w. einstürzten. — Zu Karansebe« in Ungarn ist oieser Tage im OffizierSpaoillon Feuer au«gebrochen. welche« diesen Prachtbau, eine der hervorragendsten Zierden der Stadt, nahezu in Asche legte. — Der Haupt« treffcr der Donaiidampfschifffahri«'Lose im Be-trage von 50.0« >0 fl. wurde bei der am I. d. M. stattgehabten Ziehung von dem Schneidermeister S ch ö p k e in Teplitz gewomme» InConst » nz fand am 7. d. M. al« am 463. Jahr««ta^e der Verbrennung Husfen« die Enthüllung einer Ge« denktafel an Johann Huß statt. (Eine Polizeimannstelle) ist bei der Stadtgemeinde Eilli zu besetzen. Bewerber wollen fich beim Stadtamte melden. Eine gesunde Con« stitution, gute Conduite, lesen« und schreiben« kundig, und lediger Stand sind Bedingungen der Aufnahme. * • » Die kürzlich erschienenen Nummern II und 12 des illustrirten Famtlici»b>atte4 „Die Heimat" enthalten, u j. Nr. 41. Der Kampf um's Glück. Preis-Novelle von Eli?« Linhart. — JUustralion: Finstermünz in Tirol. Bon E Hansstängl in München; auf Hol» gezeichnet von I. ^ Kirchner — In todter Hand Roman von 6. von Tincklage- (Fortsetzung,) — Neues Leben. Gedicht von Siegsried Fleischer. — Familienbibliolheken. stion Pros. Carl Engelhard. — Oesterreichische Landschatten. Von Dr. Heinrich RoS. — Aus meinem Soldarenleben. Kon Gustav Nounq. XV. .Ich büise." — Beim Pro-sollen. — Jvustratton! Furil» in Japan. — Asrikaniiche Iagdgeschichten. Bon F. v R — Aus aller Welt. (Kampf eines Naturforschers mir einem Fischadler. — (Borweltliche Riesenauftern. — Tiefe der izeen.) und Nr. 12. Der Kampf um's Glück. Preis Novelle von Elise Linkart. (Fortsetzung.) — Zum Göthe-Tage. Sonelt von L. Foglar — todter Hand Roman von E. von Dincklage. (Fortsetzung.) — Illustration: Militär-Typen ans Oesterreich Ungarn. Nach einer HeiHnuna von A Baldinger. — Der erste Habsburger in Salzburg Bon P — Aus meinem Soldatenleben. Bon Gustav Aoung. XVL Wozu die Langeweile führt. — Der König der Schuldenmacher. — Blutiger Ernst. (Schluß der Serie.) — Schlagring und Trutzfeder. Bon Ludwig v. Hürmann, — Kampsende Amselhähne. (Ein Bogeldild aus dem Wiener Stadtpark.) Bon F. A. Ba«tocco. Mit Jllu-stration: Kämpsende Amselhähne Originalzeichimng von Georg Sturm. - Pariser Weltausstellung. Oesterreich in der Kunstballe. Bon Dr. Max Rordau.Aus aller Welt. (Das Farbenspiel des Chamäleons. — Verwerthung der Saßwafferquelle» im Meere. — Eine geo-graphische Entdeckung — Der erste Kaffeetrinker — Gegen Wucherseelen) Abonnements aus die „Heimat" vierteljähalich Ist. 2» kr., mit Postversendung 1«. 45 fr. — auch in Heften » JO kr. iam 15. und letzten eine» jeden Monates). Durch alle Buchhandlungen und Post-anstalten zu beziehen Aus dem Gerichtssaale. Urtheile, welche vom 8. b>« 13. Juli 1378 beim k. k. Krei«gerichte Eilli er flössen sind. Montag g. Jag Geoig, 15 Monate schwere» Kerker, öffentliche Gewaltthätigkeit; Brodnjak Joses 8 Monate. 2uran Maria 2 Monate schweren Kerker. Diebstahl; PleinZek Andrca« 8 Monate schweren Kerker, Diedstahl; Grobelnik Franz freigesprochen, Nothzucht. Mittwoch 10. Moönit Therese 2 Monate schweren Kerker, Betrug ; Jezernik Franz, Z Monate schweren Kerker, Ver» läumduog; Bracun Franz freigesprochen. Betrug; Rovak Ursula 8 Monate schweren Kerker. Diedstahl; Schischeg Anton 3 Jahre, Probst Johann 3'/, Jahre schweren Kerker, Schutz Jgnaz freigesprochen, Schischek Rosalia 1 Monat Kerker, Diebstahl und Diebstahl«theilnehm»ng; Gepic Veit strengen Arrest, Vergehen nach § 303 St.G. Samstag 13. Braluscha Margaretha 8 Tage Kerker, Diebstahl; Fürdaß Johann 2 Jahre, Slavinetz Martin I Jahr schwere« Kerker, Diedstahl; Lesart Anton G Wochen schw. Kerker, Betrug; Klenou5ek Luka« 3 Monate schwere» Kerker. Diebstahl; Geduld Johann 3 Monoie schweren Kerker, Diedstahl. Schwurgericht. (B a n k n o t e n z e i ch »e r.) Verhandlung am 11. Juli. Vorsitzender : Krei«gericht«.Präsi-dent Heinricher; öffentlicher Ankläger : St.-A.S. Wagner; Vertheidiger: Dr. Langer. Johann V o g r i n ez. 16 Jahre alt, und Marti» Vogrinez, 21 Jahre alt. beide ledige Mül. ler«söhne von Markeldorf waren angeklagt, daß Johann Vogrinez zu einer nicht bestimmten Zeit in auf Vcrau«gabung gerichteter Absicht auf Velin« papier auJ freier Hand mit Tinte und Farben eine 10 fl. Banknote nachmachie, und Martin Vogrinez dieselbe im Einverständnisse seine« Bru» der« am 29. März l. I. im Gasthause de« Johann Krainz in St. Beil verausgabte. Bei der Schluß» Verhandlung wurde Johann Vogrinez de« Verbrechen« der Creditpapierverfälschunz und Martin Vogrinez der Theilnehmung an diesem Ver« brechen für schuldig erkannt und jedei. zu 3 Jahre schweren Kerker verurtheilt. An demselben Tage ist die wegen Verbrechen« de« KindeSmorde« angeklagt gewesene Agne« P u g« sie von d'esem Verbrechen freigesprochen und nur wegen Uebertretung nach K339 und 340 St.G. zu strengen Arrest in der Dauer von 4 Monaten verurtheilt worden. (Im Rausche.) Unter dem Vorsitze de« K.-G.-P. Heinricher hate sich am 12. Juli über die vom Sl.A.-S. Wagner vertretene Anklage der 26 Jahre alte ledige Binder Johann M a j c e n o v i ö wegen Verbrechen« de« Tod« schlage« vor den Geschworenen zu verantworten. Al« Vertheidiger sungirte Dr. H i g e r « p e r g e r. Johann Majcenovic verließ am 29. August 1877, Adend« 9 Uhr mit mehreren Burschen in ziemlich angeheitertem Zustande da« Gasthau« de« Martin Öulrf in Polstrau und faßte den sich etwa« str仫 benden Jodann Juriniö unter den Arm, zog ihn au« dem Gasthause und beide fielen über vier vor demselben befindlichen Stufen, worauf sie fich wieder erhoben und auf der Straße weiter gingen. Johann Juriniö sagte dann plötzlich ;u seinen Begleitern, daß er nicht weiter gehen wolle, und warf sich zu Boden, worauf die andern ihn an den Rand der Straße legten, woselbst er in den Straßengraben fiel. Johann Majcenoviö stieg zu JuriniS hinab, versetzte demselben derart Faust-stösse und Schläge, daß er an der durch diese Mißhandlung bewirkten Lungen - und Gehirn« berstung Tag« daraus gestorben ist. Die Geschwornen erkannten den Johann Majcenovic de« Ver« brecheu« de« Todtschlage« für schuldig und verur« theilte ihn der Gericht«hof zur Strafe de« ein-jährigen schweren Kerker«. (Ein R a u s e r.) Vorsitzender, K..lS.«P. Heinriche?; öffentl. Ankläger Dr. Gertscher; Vertheidiger Dr. Schurb i. Der bereit« wegen Verbrechen« der schweren körperlichen Beschädigung und wegen Raushandel« abgestrafte 21 Jahre alte, ledige Knecht Johann D o l g a n o c von Trennenberg stand wegen de« Verbrechen« de« Todschlage« am 12. Juli vor btn Geschworenen. Derselbe fcnt am 30. Juni 1878, Nachmittag« auf dem Rasenplatze vor de?: Hause der Maria jkukovic in »tslcmcn dem Keorg Kukovic von Trennenderg auS Eifersucht mit einem Zaunvflocke mehrere kräftige Schlüge auf den Kopf versetzt, welche wegen der hiedurch bewirkten Gehirnerschät-terung uns inneren Blutung noch an demselben Tage den Tod de« Georg Kukovic herbeiführten. Johann Dokganoc wurde de« Verbrechens des Todschlage« für schuldig erkannt und zur Strafe de« schwere» Kerker« in der Dauer von 5 Jahre« verurtheilt. Freisprechung.) Der 43 Jahre alte, verehlichte Grundbesitzer und Gemeindevorster von Puchdorf, Franz Ianzekoviö wurde bei der SchwurgerichtSverhandlung am 12. Juli de« Ber-brechen» ter Amt«veru«lrcu»ng „nicht schuldig" erkannt. fremden - Berzeichniß. Vom 10. Juli bi» 17. Juli. H ote l Erzherzog I ohann Tr. F. PitI er», Haus- u GutSbes. s. Lohn. Trieft — Johann G,r"mayr. Privat! Ludwig Aisenderq, Aausm.; Joliann Lewitschnig. Professor u. k. I. Reserve Lieutenant: Karl Haubner, HaiidelSm.; Dr. JuliuS Jeldbachcr, Advokat: Dr. Duchatfch, Advokat, Marburg. — Hotel Elephant. Ronran Locker u. Franz Och. Hausbes. Peltau. — W. Jurpas, Kaufn,. Klanitz. — Joachim Sailler. Bor-stand d. fteicrm Landesduchhaltung Graz. — Henriette Wad, Private u. Baronin Lederer, t. t. F.M.L Kaltin, Wien. — Dr. Anton Mravljal, Advokat, Lurtenderg. — Markus Reudorfer, Fabritsbefi^er, Langenzersdorf. — Fonni Menger, Proprietärsganin, Fiume. — Johann Lachmayer, Geschäftsmann, Trieft. Hotel L ch s e n. Tr. Hainefelter, Advokat, Graz. — Carl Theimer, .«aufm.; Josef und Aloisia Haa«, Privat: Adolf Waller. Kausm. ! Josef Pupmeier und A «ohn, Reis., Wien — S!gnay Frauenwallner. Beamte. Leoben. — Max Mit-atm, Director. Graz. — Ladislaus Cholewka, Reis.! Raimund Voller. Kaufn,.: Adolf Buckmeier, Reis, und Albert Reich. Kaufn,. Wien — Dr. A. Paichel. Zahnarzt, Laibach. — Fürst Jturbiede, Privat f. Gemali», Venedig. Hotel goldenen Krone. Johann Prodam, Besitzer. Fiume. — Johanna Echnellnegger, Privat: Ludmilla Schlacher, Gewerks-bescher»^attin und Rosa Deibler, BraueieibesttzerStochter, Weiz. — Franziska Ochsenhofer. Privat, PeNau. — Maria de Persich, Besitzerin. Fiume. G a st h o s Engel. Joses Savetz. Gasthausbefitzer, Pettau. — Frauz techon, Agent, Lichtenwald. — August Tille, Bauzeicher. Graz. Bert vol. Müller und Realitätenbesitzer. Eomufchen. — Thomas Dauko, Grundbesitzer, Rann. — Franz Lorber, Realitätenbesitzer, Pöbnitz. — Albert Wortmann. Wertsbeamte, Hraftniqq — Joses Polanetz. Grundbesitzer. Wisel. G a st h o f Stadt Wien. Josef Fritz, Fleischer, Wnd.-Feistritz. — Willibald Schrom, Privat. Gra,. — Moritz Perl. Optiker. Wien. — M. Döifel. Privat, Rohitfch. — Lois Trobes. Lehr, amtscandidat: Bartl Pavliei Matiä ^ JPliclcer t'itti. !'»» f f/n*nr :ij. Einzelne Nummern örr „Lagesptitt" sind zu haben bei •/olifiMN Hah ttst h itt 4 ilti. FranzosiscH, EQ£liscb n. Italieniscö. in oder ausser Iians, Kinder und Erwachsene separirt, ist Wienerstrasse Nr. 10. 1. .Stock, im Feilhauerbause. 302 4 kauft in grösseren Posten und ersucht un» bemusterte Preise die Samenhandlung zur blauen Kugel B. liullliit». Atfi-aui. Frisch angelanget berühmter feinster Kafloser - AlpenKränter - Käse bei WALLAND & PELLE ™ Specerei- nnd Delicatessen - Handlung Kavptplatz Är. 109. Ein Ijehrjun^e wird sogleich ausgenommen bei 315 F. Pacchiaffo. Juwelier in Cilli. F Qr künftighin wird ein Student aus ganze Verpflegung und anständiges Quartier aufgenommen, Grazergasse 75. 324 3 _ T ii Citation. Am 22. d. M. und an den darauffolgenden Tagen werden im Casino-Restaurationilocale in Laibach der 300 Personen fassende, mit Zink gedeckte Glassalon, der Musikpavillon, der Kiskeller uach amer. System, die complette Gasleitung der Restaurationslocale und des Gartens, ferner die gesammte Garten-, Zimmer-, Kflchen- und Kellercinrichtung, als: Tische, Sessel, Fahnen, Flaggen u. Wappenschilder, Transparente, Pyramiden, Sterne u. dir. Decorationen. eine Hausbslhne. Gascandelaber, Glasverschalungen, Credenzkästen, Bilder, Spiegel, Wanduhren, Kleiderrechen, Fensterrouletten, eiserne Oefen, Porcellansernce, Kssbestecke, darunter fQr 1200 Personen aus Chinasilber, Bier-. Wein- und Champagnergläser, Flaschen, Tafelaufsätze, Zündsteine. Salzfässer u. Brodkörbchen, die gesammte Tafelwäsche, als: Tischtücher weiss n. färbig, Servietten etc., ca. 7000 Papierservietten. Geschirrkästen, Stellagen. Patent - Eiskästen, das gesammte Küchengeschirr. Wannen- u. Wasserfässer, eine Telegrafenleitung, div. feine Flaschen-Weine, Fässer, Schäffer. Pippen u Heber, Flaschen-Stellagen, leere Weinbouteillen, eine Partie Eis u. versch. Privat-Einrichtungsstücke an den Meistbietenden hintangegeben, wozu Kauflustige eingeladen werden. 318 Verantwortlicher ßedacteur Frans Tiefenbacber. Eigenthum, Druck und Verlag Ton Johann U»kusch im CillL.