„Fniheit, wohlftm», str Alle.- «tttwoch, t4. Z«Ii I««». v»i Jahrgang Die in» «Marburger Zeitung," erscheint jeden Sonntag, Mtltwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig K fi., ht'lbjnhng Jfl., vierteljührig Ist. 50 Haus monatlich 10 kr. — mit Postverfendung : ganzjährig 6fl., halbjährig 4 st., vikrteljährig 2 st. Die ein Mal gespaltene Gormondzeile wird bei ein« kr; fi!r Zustellung n«»»? Kv ir. — m» H?v,,ver,rnoung: «anziayiig v fi., yatviayrig »fi., vltrreiiayslg '^sl. v»e tm Mal ge^panene «ormonoulie wtro vel einmaliger Sinschalwng mit bei zweimaliger mit Ib, bei dreimalig«? mit 20 kr. berechnet, wozu M jedesmalige Einschaltung SV kr. Inseraten-Etempelgebühr kommen. Ztti .jji'schicht? Tan?!,. Die Delegationen de» österreichischen Reichörathe» und de« ungarischen Reichstages liabeu sich konstilui,t und die Regierungsvorlage über die gemeinsamen Auslagtn entgcgtngrnommsn. die eine umfangreiche Arb^terem mag von der (in der Bohemia und im Ptfter Lloyd) vorfindlichen Meldung Kenntniß genommen lvrrden. „Kardinal Rauscher habe in Roin dringend gemahnt, die Dmge nicht auf die Spitze zu treiben." Die neue serbische Verfassung zähll einliunderlachtzig Paragraph? und ist tm Ganzen ziemlich freisinnig gehalten. Das Land wird nach monarchisch konstitutionellen Formrn rrgtert. Der Thron ist in der männliche» Nachtommenschast des Hauses Obrenovich erblich. Die gesetz-gebende Gewalt übt der Fürst gemei,»schastlich mit dem Volke aus Das Volt tvählt neunzig Vertreter in d,e Landesversammlung und der gürst ernennt aus Fachmännern dreißig Mitglieder. Die neunzig Abgeordne teu tverdea auf drei Jahre gewühlt. Der Fürst muß alle 3abr die Lau-desversammlung einberufen. Es werden verkündet: Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetze (also auch die litmauzipation der Zkiden). Unabhängig teit der Richter uad das selbständige Recht der Gtmeint»en. Die ver« »valtung tvird von der Rechtspftrge getrennt. Die Minister sind dew Laude Verantivortlich; ein Gesetz über die Prcßfreiheit. ivelche im Grund satz anerkannt wird, soll nächstens ausgearbeitet »Verden. Was 0kN Staats rath betrifft, so bleibt er nur als Kainmission bestehend, welcher die Au», arbeituug der Gesetzeattvüise und die Kontrole obliegen rvird; auch ivird fie die Klagen, welche stch gegen ministerielle Verfügungen etwa erhrben sollten. prüftN und darüber entscheiden. Die Freisinnigen in Preußen sind entrüstet über die Ernennung des Herrenhaus.Präsldent.n Grafen Stolberg zum Lber-Präfidentln der Provinz Schlesien. Das Mlnislcrium gibt durch di.se Ernennung abrrmals zu erkennen, daß ihm der Gedanke nie in den Sinn kommen wird, zur Verwaltung hoher Posten im Staate andere Männer, als solche heranzuziehen, die auf dem äußersten rechten Flüge! st'hrn — sehr bezeichnend für das. tvas aus dem Gebiete der innere» Polilit ge» schehen wird! Unter dem Präsidium des Grafen Stolberg hat das Herren-t»aus alle Kräfte gegen das StaatSgrundgksel^ angestrengt, es lzat das Vudgetrecht des Abgeordnetenhauses an stch zu bringen gesucht, die Staats-regirrung und das Ober-Tribunal im Punkte der Nedefreihelt »u dem bekannten Spruche gedrängt, den Berfaffungsstreit mit allen Kräften genährt. allen zeitgemäßen Reformen den zälzesten Widerstand entgegengksetzt. Die Etnennung des Präsidenten rines solchen HauseS ju einem tiohen Posten hat also die Bedeutung., daß das herrschende Regierungssystem nicht an seine Vergänglichkeit, sondern an ,ine möglichst lange Beständig-kett denkt, und i'aß cs nicht mit der Volksvertretung, sontern mit deren feindlichen ElkMenten rechnet. In den nächsten Tagen soll der neue Au.sliefer ungs -Vertrag zwischen Frankreich und der Schweiz untcr-zeichnet werde,» Man hat über die Fratic wegen der politischen Flücht-linge, die allerdings hierbei zur Sprache kam. allerhand Ungenaues Ver-breitet. Hier der wahre Sachverhalt: Die französischen Untervändler Verlan,»teu, daß die Schiveiz die Fassung deS belgischen Auslieferuugsvertrages annrbmt, welcher feitsctzt. daß Attentate gegen den Kaiser oder die kaiserliche Familie als gemeine und uicht als politische Verbrechen behandelt und solcher Verbrechen Angeklagte mithin ausgeliefert werden sollten. Die Eidgenossenschaft bestand j.doch darauf tvie in den Auslieferungsverträgen Mit allen anderen Ländern, auch hier die politischen Verbrecher aller Ari ausdrücklich auszunehmen, indem lle erklärte, es dem js Lehrers Jost dnrchgefetzt, diese Oedung Mlt Obstbäumen anzapfiainen. In Folge sorgfältiger Aus« wähl geeigneter Odstarten nnd gnter Pflege gedieh die Anlage vortrefflich und liefert nunmehr so reiche Erträge, daß der Erlös auS dem Obfl «ehr aiS hinreicht, die Gemeindeauslagen zu decken. In Folge desseu haben sich die Gemeindeangelegenheiten einer wesentlichen BerbeMuug zu erfreuen; die früher aus Mangel an Goß»n zerrissenen Ortsstraßen sind bereits ka« nalisirt und gepflastert, die Bewässerung der Gemeindewiesen ist in daS Wert gesetzt, eine gute Zuchtstierhaltung ist eingeführt, die Schuie ist neu und zweckmäßig erbaut und der Lehrer so gestellt, daß er fortan sorglos leben kann. (Genaue Steuereinhebnng.) DaS Berdienst genauer Steuer« einbebung dürste uns nicht so leicht Kreitig gemacht werden; ein Beispiel hiefür erzählt mau aus Hallstadt. Dort erhielten eines Tages 1ö bis Hausbesitz?r einen Zahlungsauftrag über einen Stenerrückstand vom Jahre I86S von je einem halben Krinzer. wobei ihnen nach l>er gewöhnlichen Formel im Richtzahlungssalle eine exekutive Einbringuug in erfreuliche Aussicht gestellt wurde. Die Hallstädiek gingen nnn mit fich ^darüber zu Ratl»e; Sollen ivir den verhängnißvollen Halben srankirt vnd rekomman« dirt der Post anvertrauen? od,r würde es nicht einen viel erhebenderen Eindruck machen, wenn sämmtliche 2V Steuerrückständler ihren Halben persönlich auk den Altar des Vaterlandes legen, das ist: in das Steuer« amt bringen möchten? Anf den Verlnst eines Tagwerkes kommt es ja Nicht an. (Dritter österr. Lehrertag in Graz.) Die Anmeldungen hiezu geschehen unter der Adresse: „Reallehrer Spinner. Obmann des Anmeldungskomites, Graz (Lehrerbildnngsschulr)." und müssen wegen rechtzeitiger Ausfolgung der Legitimationstarten längsteits bis Ib. August bewerkstelligt iverden. Für Freiquartiere wird möglichst gesagt. Wer ein solches wilnscht, ist ersucht. dieS ausdrücklich zu bemerken. Massenan« Meldungen, namentlich aUS größeren Städten und von Lehrervereinen, werden zur Vereinfachung der G,schSste erbeten. Marburger Berichte. (Vermächtni ß.) Herr Rittmeister 3. Biischar. der kürzlich verstorben, hat in seiner letztwilligen Anordnung dem hiesigen KrankenunterstützungSverein dreißig Gulden vermacht, obgleich er nicht Mitglied desselben ivar. Unseres Wissens ist dies hier der erste Fall einer solchen Widmung; hoffen wir. er werde der Anfang sein zu dem löblichen Brauch, den wir in Staaten mit entwickeltem Gemeingeist finden — zu dem Äranch. gemeinnütziger Anstalten auch wohlthuend zu gedenken, ehe fich die Angen für immer schließen. (Wählerversa««!»ng) Die Wählervnsammluag vom 10. 3«U irDßikte Herr varon Waft „als «iaes der Lltesten Mitglieder des (ßemtiadtüusschusses^' und machte die Theilnehmer. die sich zahlreich eiN' gekaadea, mi» de« Zwecke der Versammlung bekannt. Herr Baron Rast ersachte um. die Vahl eines Obmannes und schlug Herrn Brandslätter vor. welcher jedoch ablehnte: man kenne die Notuc dieser Versammlung Vicht und sei es außerdem gebräuchlich, daß Jene mit der Leilung einer Versammlung betraut werdtn. welche dieseltie einberufen. Herr Baron Rast, zum Obmann gewählt, beantragte die Wahl eineS Wlufzehnerausschusse» — au» jedem Wahlkürper fünf Mltgllever; dieser Nnsschuß hätte Vorschläge zu machen, welche Herren die künftigen Ber treter der OeMelnde sein sollen. Herr itarl Reuter verlangte eine eingehend« Verhandlung über Viesen Gegenstand. Herr Brandstätter forderte den Herrn Baron Rast auf. seinen An trog z« begründen, da er eine Bevormundung der Wühler begehre; er seinerseits Halle es für passender, wenn man die Wähler ftch im Allge meinen aussprechen laste, wer in den nächsten drei Iahren die Gemeinde Verwaltung zu besorgen habe — sei man über die Grundsätze einig, nach welchen die Gemeindevertretung filh zu richten habe, dann seien auch d»e Wühler befähigt genug, nach freitr Wahl zu enischeiden. Herr Brand pätter beantragte, in die Verhandlung der Grundsätze einzugehen. Herr Baron Rast vertheidigte seinen Anrraa; es sei kelne Bevormnn duug. tvenn man e»n Programm entwerfe und Kandidaten aufstelle. Der Redner erklärte ftch gegen die Behauptung, daß die Gemeind,Vertretung ,iae politische Körperschast sei ; diese Vertritung habe vor Allem da< VermSgen und Zukommt» der Gemeinde zu verwesen. Da vo« Obmann der Versammlung behauptet worden, der Wahl ausschuß habe eine Kaudidatenliste entworfen, die bei der zweiten Wähler Versammlung in der GStz'schen Bierhalle vertheilt worden, so ersuchte der Obmann dieses Ausschuffes. Herr Karl Reuter, keine Nn vahrheit auszu» sprechen; er habe in j ner Versammlung auf Blfrageu im Namen des Ausschusses erklärt, daß di,ser keine gifte aufgestellt. Herr Karl Reuter rechtseUigte die Wähler, die au den früheren Wahlversammlungen theil» genommen und auch dieser nicht ferne geblieben; fte handeln nur kon« sequent, wenn fie auch diesmal bei einer öffentlichen Verhandlung erscheiuen. Diese Wähler sei,n nicht hergekommen, um ein neues Programm aufzu-stellen, sondern um eine Ainiguna der Anftchtcn anzustreben. Sin neues Komite brauche «an nicht. eS bestehe schon eines; an der W'ihl detselben haben die Gegner absichtlich nicht theilgenommen. obwohl man zur öffent-lichen Versammlung aufgefordert. Herr Perko spr«»ch über das Recht, auch diese Versammlung ein» zubernfen. Herr Profeffor Rieck betonte, wie oft er und seine Parteigenossen das Verlangen ausgesprochen, ihre Anficht widerlegt zu finden, und daß sie auch deßwegen in die Versammlung gekommen. Herr Brandstätter wiederholte, daß es «ine Bevormundung^ sei. wenn ein Ausschuß Kandidaten ausstelle; fünfzehn Mitglieder eines solchen Aus-schusses sollen mehr als tausend Wählern nie beeinflußen. Ts k« ein Unterschied zwischen den Wähterversammluugen in der GStz'schen Bierhalle und hier im Koftno: wir kennen die Personen gar nicht, welche zu dieser letzteren eingeladen; die parlamentarische lithrlichkeit verlange, daß wir darüber aufgeklärt werden. Herr Dr. Mulle sprach fich sür die Wahl eines ueuen Komitv's aus; es liege in der Ausstellu^ von Kandidaten keine Bevormundung, es sc» dies nur ein Ratd. ein Vorschlag — vor der Pähl möge man fich aber noch über die Prinzipien einigen; er glaube, dt^ß man ^res aus Grundlage des bekannten Programms thun könne, welches er mit wenigen Aende rungen annehmen würde. Die Versammlung beschloß, über die leitenden Grundsätze zu berathen. Herr Karl Reuter stellte den Antrag, das Programm, welches m der Götz'schen Bieehalle zur Grundlage gedient, anch hier anzunehmen. Herr Dr. MuUe war anderer Meinung und suchte dieselbe zu begründen. Herr Brandstätter fragte, warum denn die Beranstuller dieser Ber sammlung kein Programm entworfen. Herr Dr. Waltner erklärte. d»n Anluß zur heutigen Versammlung habe der seitherige Gemeiadeauöschuß gegeben; dieser habe kein Programm aufgestellt, er wolle die Art und Weise, tvie er bisher die Gemeinde Ver« treten, auch künftig fortsetzen; er sei konservativ und glaube im Smne der Wählermehrhert zu handeln. Herr Dr. Mulle sprach über den natürlichen und übertragenen Wir-knvgskreiS der Gemeinde und beliaupteie. die Angriffe gegen die bisherige Gemeindevertrrtung seien zu weit gegangen, zu persßnlich. zu leiden-schastlich gewesen; er nannte die allgemeinen Eiginschasten. die ein guter Vertreter haben müffe und würdigt« das Programm des politisch « Bei' eins. Der Redner war mit der in diesem Programm gesorderten Ver-Mehrung der Ausschußmitglieder, mit der Vatilart und mit der Errichtung eines Stadtrathes. jedoch in geringerer Anzahl, einverstanden, glaubte aber in Betreff der Spartaffe, daß der Organismus derjeldeti. der bis j tzt so glänzende Ergebnisse geliefert, nicht geändert werden soll. Herr Dr. Mulle gestand, daß die übrigen Grundsätze dieses Programms ohne Bedenken angeuommen werden können. Herr Dr. Ravey führte in längerer Rede auS. daß es im Gemeinde leben zwei Prinzipien gebe, die ganz verschieden: das persönliche und das objektive Regime. Seit 1860 habe dos persönliche in Marburg geherrscht, während in größeren Slädten zumeist das objektive Element Geltung habe. Herr Dr. Radeh unterzog daS System der Ausgalien und Einnahmen einer scharfen veurtheilung und wies an der Gemeinderechnung nach, dav bisher das persönliche Prinzip regiert habe. Der Redner sprach fich unbedingt sür das Programm ans, welches in der Götz'schen Bierh.ille vereinbart worden und welches verlange, daß das persönliche Regime aufhören und das objektive an die Stelle treten müffe — und empfahl, jene Männer u wählen, die für das objektive Prinzip einstehen. Herr Brandstätter rechtfertigte die Gegner des Gemeindeausschuffes wider »en Vorwurf, daß die Angriffe persönlich gewesen; es sei nicht Mötzlich. Persönlichkeiten zu schonen, die fich statt eines Prinzipes hinstellen. Herr Dr Mulle befürwort'te den Antrag, einen neuer» Wahlausschuß von fünfzehn Mitgliedern zu wählen. Herr Karl Reuter eriuchte. diesen Antrag zn Venverfen. Die Angelegenheit sei geordnet. Das Programm, welches die erste Wählerversam«-lung angenommen, bekämpfe da» persönliche Prinzip und fordere echt konstitutionell, daß die Wähler entscheiden. Der Antrag, ein Komit, von fünfzehn Miigliedern zu »vähleu. fiel bei der Abstimmung. Die Versammlun», beschloß, an den Probewahlen fich zu b.theiligen und die Wähler zur Theilnai»me aufzufordern. Herr Karl Reuter gab der Freude Ausdruck, baß eine glänzende Mehrhlit fich für das objektive Prinzip erklärt und konstatirt habe, daß keine so grobe Meinungsverschiedenheit in drr Bürgerschaft bestehe. Die G.Meindevertretung müffe allen Bürgern gerecht werden, müsse nue das Wohl der Gemeinde im Auge behalten. (Sitzung der Aezirksvertretung vom 12. Juli.) Obmann t Herr Landtagsabgeordneter Seidl. Schriftführer: Herr Land-tagsabgeordneter A. von F yrer, Vertreter der Regierung: Herr Bezirks-Hauptmann Seeder. Der Obmann verkündet, daß die Güdbahngesellschaft trotz ergangener Mahnung wegen Uebergabe der St. Lorenzcr Bahnvofftraße noch nicht geanttvortet; er werde neuerdings fich verivenden. Dirse Straße sei noch kein. Bczirksstraße. werde fie dies einmal sein, dann werden solche Unzukömmlichkeiten fich nicht wieder ereignen. Der Bezirksausschuß hat s. Z. eine Bekanntmachung erlassen wegen allfälliger Beschiverden gegen die Südbahngesellschast. betreffend die «an-gelhaften Vork'brungen bei Versendung der grachtstücke; der Obmann tirlngt zu? Kenntniß. daß ungeachtet dieser Bekanntmachnng keine einzige Beschwerde eingelaufen. Die Pflanzungen der Maulbeerbäume an der Bezirksstraße Krau-heim Kranichsfeld, ivelche der Bezirksausschuß angeordnet, gedeihen so ziem-lich: anfangs seien allerdings Banmsrevel verübt worden und sei. um die Berivüstungen zu verhindern, ein Hüter bestellt worden, der aber jetzt bei der besseren Eiiistcht der Bevölkerung wenig mehr zu verhüten habe. Die Bezirksvertretung Ober Ratkersburg hat in Betreff des Kreis-amtsgebäildes noch keine Antwort gegeben — trotz der Anfrage, die alle sechs Wochen wiederholt ivorden. Der Obmann erklärt, däß er noch einmal anfragen «ad wenn dies keinen Erfolg habe, beim zustündigen Gericht ansuchen werde, daß für diesen Berkanfefall eln Kurator ernannt werde. Die 840 fi. welche der Landesausschuß zur vertheilung an ivürdige lUnterletirer übermittelt, sind ihrer Bestimmung gemäß verwendet worden. Die Kommission, die wegen der Haltstelle in St Magdalena stattgefunden, hat sich Mit Ausnahme deS Vertreters der Südbahn cinstimwig für die Errichtung einer vollkommenen Haltstelle ausgesprochen. Räch diesen Mittbeilungen des Obmanns rvurde zur Verhandlung geschritten. Der erste Vegenstaub der T'gesordnung war: eine Petition an das Gesammtministerinm. betreffend die Aufhebung des Konkordats. Den Autrag hatte im Ausschuß Herr Obmann Seidl gestellt und tvar ,um Berichterstatter Herr von Aeyrer ernannt worden; er wurde von der B.zirksvertretuug einstimmig angenommen, nachdem Herr Baron Rast unter allgemeinem Beifall den Zusatzantrag gestellt und begründet, es möge in dieser Petition auch aus l'as Konzilium in Rom hingedeutet iverdcn. welches die Unfehlbarkeit eines Menschen, der Pupst heißt, zum Glaubenssatz erbeben ivoll«; in dieser Zeit sei es nothivendig. daß der Einfluß eines solchen M,nschen auf den Staat gehemmt werden müffe. da von dimselilen Gefahr zu befürchten ski (Schlus folgt.) (Probeivahl des dritten Wahlkärpers.) Diese Probewahl, die am IS Inli von S bis 11'/, Uhr Nachts in der Götzschen Bierhalle stattgesunden, lieferte ein der gortschrittSpartei günstiaes Erg'bniß; gewühlt ivurden die Herren: Brandstätter 146 St'mmer». Rödting 116. Anion Hohl 39. Stander 83. Karl Reuter 76. Karl Flucher 60. Inge-nietir Demmel b4. Mathias Löschnig 50 Stimmen (Ausschußmitglieder) — Llmon Wolf 74. gelix Hchmiedl 3S. Druckmüiler 34. granz Holzer 32 Stimmen (Ersatzmänner). (Wahl des dritten Wahlkörpers.) Bon 766 Stimm »erechtigten haben fich 170 betheiligt; gewälilt wurden die Herren: Brand, iiäiter 156. Rödiing lSV. Mathias Lötchnig 105. «"ton Hohl 108. Karl Reuter 99. Stauder 91. Demmel 87. Karl Flucher 76 Stimme« (Ausschußmitglieder). — Simon Wols 108. Ar.,nz Holzer 106. Felix Schmiedl 87. Druekmüller 87 Stimmen (Ersatzmänner.) Letzte Post. Zn Br«««dorf bei Laibach haben Bauernburfche«, die et«e Taborfahne tr»ge«, und «ensdarmen miteinander gekämpft, letztere wnrden hieranf znrüee gezogen nn» eine Konepagnie Sollten nnd eine Kommission des Bezerksamtes dorthin gesandt. Die Rnhe ist wieder hergestellt. ^ ^ ... ^. . Die Wiener Schütze«, die znm BnndeSschießen in der Schweiz gezogen, find dort festlich empfangen worden. Eingesandt. Dem Herrn Einsender Nr 83 der Marburger Zeitung (Ein Bürger) sage ich hiemit sür seine freundliche Anerkennung rneinen verbindlichsten Dank, bitte aber gleichzeitig. Mich nicht mehr öffentlich zu besprechen. Wus ich gewirkt, habe ich im Bewußtsein meiner m r anvertrauten Pflicht und nicht zum Lohne gethan. Friedrich Letzrer. I 5'ür äiv »o «»d1r»Loks ösxlsitullz msiavr uQvorj^ssiliokou I r«»p. lilutter, ?r»u I Anna l-vsolinigg, Isb. Koppitsoli, I ikur lotsteu Rudo8t»tts sxrvode iet» tuemit ia mviuvm uoä moinsr I Xwävr lk»m6a klleo IkellQstuQsrQ äsQ irmixsten vt^ulc su». I »lsrdurx» IS. ^uIL 1369. ^ ^ I.öse^niM. W IIun)^»öi Ans« vittertiaiW«!!« in Afeii, W voledv m oivem kkuvä ä S2 oaor 768«) vr»n 299.6003 «cdsn virksamvo LsstavättivilsQ als külvaor, 3vi6»vküt«er uvä überkaupt als all« »us1Ao6i»laii»daut; bei 6ev ursprünxlivbeQ llautleiäei», äie äurol» 6ie kedlerdattv öe-sodkLendeit cler LKkte uvä XvbAukuvzs äes Klüts» beäin^t bei Oivlit uvä Olieäerreissev: iv »ammtliol»oi» k'ällev, H?o äurvb äie Vlutavlläufuvxev xesev aie eälerev Idsilo äs» mvvsodliedaQ Lörpers Lobvinäel, ^opksodmereen, llerzilclopkvQ uvä Lru»tlcri^wpss dervorxerutev veräev, sovis »uvv bei vrü»ev-^viodH?e11uvDsSll. Aioäor1»sssu kisvon m »t«t> kttioksr ?A1uass beüväöv sied dei äoo llerrev k. KoUstvtA uvä ill N»rd«U. »a s S4S 4t««dmach««g. In der 10. Sitzuim der hiesigen Vezirksvertretung vom 12. l. M. wurden folgende Beschlüsse gefaßt: 1. Wegen gänzlicher Aufhebung des Konkordates wird sich mit einer Petition au das k. k. Gesammtministerium gewendet. 2. Rechnung und Rechenschaftsbericht pro 1868 wird einem Dreieraus- schuß zur Prüfung und Berichterstattung übrrwiesen und in denscl-Ken die Herren; Stefan Mohor. Karl Reuter und Ferdinand Bar. Rast gewühlt. S. Die Wahl des Herrn Karl Reuter zum Mitgliede der Bezirksver-tretung wurde verifizirt. 4. Ueber die Petition um Errichtung cineS t. t. Bezirksgerichtes in St. Lorenzen an der Kärntnerbahn ist ein zustimmendes Gutachten al»' geben. 5. Der Bezirksausschuß wird beauftragt, im geeignetln Wege die Ber- sehung des Mauthfchrankens in Zellnitz b. Faul auf den gesetzlichen Standort zu veranlassen. S. Den Bewilligungen, welche der Bezirksausschuß den Gemeinden Gams. Rosbach, Tresternitz. Äellovetz. Hl. Kreuz. Johannesberg. Zmollnig und Lembach zur Einhebuug höherer Gememdeumlage» pro 1869 ertheilte. wird die nachträgliche Genehmigung ertheilt. 7. Der B^irksausschuß wird beauftratU, sich mit den Bezirksvertretungen von Vt. Leonhard und Pettau behufs Regutirung des Pöpnikftußcs ins Einvernehmen zu setzen und das vereinbarte Projekt der Bezirks-Vertretung zur Genehmigung vorzulegen. 8. Der Landesausschuh ist zu ersuchen, dem nächsten Landtage die Revi- sion der Dienftbotenordnung zu beantragen. 9. Behufs einer GesrtzeSvorlage an den Landtag ist beim Landesaus- schusse um die Abänderung des Bezirksvertretungs Gesetzes dahin einzuschreiten, daß der Obmann-Stellvertreter zugleich Mitglied des Bezirksausschusses zu sein habe. 10. In den Bezirksschulrath für den Landbezirk Marburg wurden ge« wählt die Herren: Friedrich Brandstetter, Konrad Seidl. Alois Edler von Fcyrer, Michl Marco und i'ranz Perko. 11. Die Zufahrtsstraße von der Maria Raster Bezirksstraße zum Bahnhofe Feistritz wird zur Bezirksstraße zweiter Klaffe erklärt. 12. Dem Ährerverein zu Marburg wird ein Bibliothekbeitrag von 50 fl. bewilligt. 13. Der Gemeinde Zierberg wird der Berkauf der Grundparzelle Nr. 1271 im Flächenmaße von Quadratklafter an den Herrn Zgnaz Marko um den Betr^ von 40 fl. ö. W. bewilligt. 14. Den Gemeinden St. Egidi und Graßnitz wird die Bewilligung zur Bereinigung in Eine Ortsgemeinde unter dem Namen „St. Egrdi in Windischbüheln" ertheilt. Ib. Wegen Abschreibung des Gebühren-Aequivalentes vom Erträgniß des Jag^echtes ist sich an das k. k. Finanzministerium zu wenden. 16. Zu Mitgliedern der Stellungskommiffion für die diesjährige Rekruti-rung wurden die Herren Konrad Seidl und Ferdinand Baron Rast gewältlt. Bezirksvertretung Marburg am 13. Juli 1869. Konrad Seidl, Obmann. Tüchtige Tischlergesellen finden dauernde Beschäftigung bei Tischlermeister Alois Tchmtederer in Marburg, Kärntnervorftadt. R' s»°°. Edikt. ' Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt aemacht: Nach-dem zu der auf den 19. Juni l. Z. in der GxekutionSsache des Mathias Trethan gegen Anna Weidacher angeordneten exekutiven Feilbietung der Realitäten Urb. Nr. 567 und 568 aä Burg Marburg kein Kauflustiger erschienen ist, wird am 2V. Juli 1869 unter Beibehaltung des Ortes, der Stunde und frühern Anhanges zur zweiten exekutive« geilbtetung obiger Realitäten geschritten. Im Uebriaen wird sich auf daS Edikt vom 22. April 1869 Z. S184 resp. vom 17. Jänner 1869 Z. 66S berufen. Marburg am 23. Juni 1869. Ein Lehrjnnge für eine Bäckerei in der Stadt wird aufgenommen. Anzufragen im Compoir diefeS BlatteS. 200 Stück neue weiche Seffel, solid gearbeitet, sind zu haben bei Josef Poschart«g in der Windischgaffe HauS Nr. 152. dem Hotel „Erzherzog Johann" gegenüber. 7,°, E^Mtive Versteigerung. Bon dem k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt ge-macht: ES sei wegen schuldiger 1450 st. 7S kr. s. A. die exekutive Ter-steigern^ der dem Johann Kager in Gruschenberg gehörigen, mit gericht« lichem Pfandrechte belegten, auf 5476 fl. bewertheten Realitäten Urb« Nr. 346 und Berg Nr. 441 nä Straß bewilliget und hieiu drei Feil-bietungS T ^gfatzungen auf den 7. August, 7. September und 7. Ottster 1869. jedesmal Vormittags von 11—19 Uhr. die beiden ersten im dies-gerichtlichen Amtslokale, die dritte am Orte der Realitäten in Gruschen-berg mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Pfandrealitäten bei der dritten Feilbietung auch unter dem Schätzwetthe hintangeben werden. Jeder Lizitant hat. bevor er ein Anbot macht, ein Vadium von 550 fl. in Baarem. in Einlagsbücheln einer Sparkasse in Steiermark, Pfandbriefen des steierm. Sparkaffevereines. Staatsschuldverschreibuuge«, Grundentlastuntis-Obligationen oder Pfandbriefen der Nationalbank nach dem Kourswerthe »u Händen der Lizitationskommission zu erlegen; die übrigen Lizitationsbedingniffe und das Schätzungsprotokoll können in der dieSgerichtlichen Registratur eingesehen werden. Marburg am 7. Juni 1869. Ein gut erhaltener Fuhmagen mit 16 bis 2b Ctr. Tragkraft wird zu kaufen gesucht. Näheres aus Gefälligkeit bei F. Kolletnig in Marburg. (461 IM' Hansverkanf. In der Kärninervorstadt zu Marburg ist das Haus Nr. 62 sammt Wirthschastsgebäude. eigenem Brunnen, Küchengarten und bei S Joch Feld in gutem Kulturzustande um den fizen Preis von 5300 fl. gegen leichte Bedingniffe zu verkaufen. Der Acker — 300 Schritte Straßenfront — kann durchwegs zu Baustellen benützt werden. Die Realität ist für jedes Geschäft geeignet, besonders, für ein Wirthsgrschäft. (460 Nähere Auskunft ertheilt auS Gefälligkeit Herr Herj^og. Steuer-beamte in Marburg (Girftmayrsches' HauS. Grazervorstadt), oder der Eigenthümer Jgnaz Schober, Leonhardergnsse Nr. 712 in Graz. Z. 7t45. (454 EHeVutive RealttSte«'Be»stLige»««g Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Herrn Ludwig von Bitterl die exekutive Verstei-gerung der der Fabriksfirma Benedlki Bivat gehörigen, gerichtlich auf 16.640 fl. geschätzten Realität E. Nr. 177 aä Magistrat Marburg bewilliget und hiezu drei F.ilbietungs-Tagsatzungen u. zw. die erste auf k»en 28. August, die ziveite auf den 28. September und die dritte auf den 28. Oktober 1869, jedesmal Vormittags von 11—12 Uhr in der dieSgerichtlichen AmtSkanzlei. mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Pfandrealität bei der ersten und ziveiten Feilbietung nur um oder über den Gchätzmerth. bei der dritten aber auch unter demselben hintange-geben werden wird. Die Lizitationsbedingniffe, wornich insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein 10°/« Vadium zu Händen der LizitationSkvm-mission zu erlegen hat. sowie daS Schätzu^Sprotokoll und der Grundbuchs Extrakt können in der dieSgerichtlichen Registratur eingesehen werde». Marburg am 7. Juni 1869. Kundmachnng. Mit dem Erlasse des hohen Ministeriums für LandeSvertheidigung und öffentliche Sicherheit vom 18. Mai d. I. Z. 2669 ist die Durch-führung der dieSjälzrigen Stellung in dem Zeiträume vom 15. August biS Ende September 1869 ant^eordnet worden. Es wird demnach von Seite des g'fertigten Stadtamtes hiermit bekannt gegeben, das jeder Stellungspflichtige der zum Erscheinen bei dieser Stellung verpflichteten AlterSklaffen. d. i. die in den Iatiren 1849. 1846 und 1847 Gebornen. im Lause d. M. entweder bei diesem Amte oder dem Vorstande seiner HeimatSgrmeinde bei Vermeidung einer Geld-strafe biS zu 100 Gulden eventuell einer Haft bis zur Dauer von zwan-zig Tagen schrifilich oder mündlich sich zu melden habe. Stadtamt alö politische Behörde Marburg ain 1. Juli 1869. Der Bürgermeister: Banealari. VNlttckoorUichßr Redakteur: Franz Vteßthaler. 2. Ii. St. v. Vruck und Verlag vov Eduard Sanschttz in Marburg VNlttckoorUichßr Redakteur: Franz Vteßthaler. 2. Ii. St. v. Vruck und Verlag vov Eduard Sanschttz in Marburg