^^264._________________^"^/ ^' November 1888. 107. Jahrgang. OllibllcherMZeitum. ^^NrT^3Z-WÄ^^^^^^ i ^NiM««^^^^^^ Amtlicher Hheil, M»,^ k. und k. Apostolische Majestät haben mit Er^uer Entschließung vom 5. November d. I. den ^ ^" des röimschen Metropolitan-Capitels in Zara ss^ "taicevi«!. dm Gymnasial-Professor und ^'^'Orientalisch-bischöflichen Protosingiel daselbst ll„t/^ Grkiiiic. dn. Director der Unterrealschule ^!d„ '^ '^ co in Zara und den Director der Lrhrer-tz,.'Anstalt in Borqo EnM P.tcr Iokovic zu ^ t, /"' bes Land^sschulrathes für Dalmatien für zu . ^ sechsjährige Functions^Periode allergnädigst nennen geruht.__________Gautschm. p. ll^.^ k- nnd k. Apostolische Majestät haben mit slM? Elitschließung vom 9. November d. I. den Fil^allptpfarrer zn St. Egyd in Klagenfurt Alois ^^er. den Dechant und Stadtpfarrer Valentin picnr. t zu ernennen gernht. Gautsch m. s>. ^ller^l^ "nd l. Apostolische Majestät habcu mit Ps^^r Entschließung vom 11. November d.I. dem ^tdie» s/," ^^lNlng Leopold Wimmer das goldene 3ttlM 'ltlreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen Nichtamtlicher Weil. Französische Griiudlichlcit. cher A°. Oberflächlichkeit und Leichtfertigkeit, mit wel-^ Etn ^"^^^^ Presse über fremde Angelegenheiten einer l.! " spricht, werden vom «Pester Lloyd» in ^ichti 7 d^lUjchen Weise beleuchtet, und es ist von ^a^ ' dass bie Bemerkungen des ungarischen l'ch ilber, '^ """ ber «Wleuer Abendpost» vollinhalt-A^^''""Ullen werden; wir lassen dieselben d.shalb fallt s'^" gewisse Theil der französischen Presse gc-btt ^ °",n. d,e Polilil des Grafen Taaffe als mit ""archi ' ^" Politik der österreichisch «ungarischm !^llen !." diametralem Gegensatze befindlich dar^ Me,, und dabei den österreichischen Mmisterpräsi. Mte ^" Lobpreisungen zu überhäufen, die, von dieser ^ite», !?"'b. demselben nnr ein mäßiges Vergnügen Absicht nnd deren Ursprung ist Jeuilleton. ^ Tem Tode entrissen. ^er bie^algo.Tarjan. 11. November, wird i, t>ie b. "'^^rophe ^m 7. d. M. gemeldet: ^s^ln in,.^'^ llNä gemeldete Errettung sämmtlicher ?>^ 5t'i. ""en Bergwerke eingeschlossenen Arbeiter, ti ^.ivi^ 9 6eß.m Mitternacht glücklich vollfühit ^'gen «< ?" Fachmännern als ein Unicum in dcr 3 glüclMZle der Grubenunglücksfälle bezeichnet. «?^geu 3 Geltung ist in erster Reihe den Be< d?te. um 3 ^s'lljchast zu danken, die leine Mittel ü Vor au c"""' ^beiter ans Tageslicht zn sör-V>Ul,grn"!,^^ ^ aber die geradezu heroischen ^ ^wasse" ^.^rg-Ingenieurs Panzl und des tvi^^ ml^ 6uednch Gerber, welche das Gelinde ^°lt ob.?^"^ herbeiführten. Panzl wurde l°dlb^' iei > u"^'? '"die Höhe gezogen, und Gerber, stc» >! Agende. VH^^arbeitern mit Vewalt ans der M bereitz j^'^luft ins Freie befördert wurde. <7,, seines" "sicher Behandlung, als er. die ^b?'"lls aus .°"^ « "'Hl achtend, sich am Freilag >N !'"z"stben n^"' "prassle, um nochmals sem s!<'dass dj7'^ Und doch hatte er gar leine Hoff-tod, an. ^ 5/"rmlssten noch leben. Er nahm so be-V^cht dnl« böle Wetter ihnen den Erstlings, «kn lj^'s er bereits 20 Särge für die Leiche». °"ttlle!d ""^ die Verwandten lauften be- ganz durchsichtig. In Paris ist, vermöge der Gründlichkeit, mit welcher dort die politischen Verhältnisse anderer Staaten beurtheilt zu wrrdm pflca/n, die Ansicht verbreitet, dass man in Äcrlin dem Grafen Taaffe gram, letzterer aber dem deutsch-österreichisch-ungarischen Bündnisse abhold sei. dahrr glaubt man ihm den rrpu-blikamschen Tugendkranz auf Kosttn d>r auswärtigen Politik unserer Monarchie rcichm zu füllen. Die stan-'zösischcu Publicistrn. die sich derartigen Gefühlsäußerungen zu überlassen lieben, würden selber linsten, dass ihnen die bewährte französische Gründlichkeit da einen üblen Streich gespielt hat, wenn sie nur auf die l jüngste parlamentarische Geschichte der beiden Hälften !drr Monarchie einen flüchtigen Rückblick werfen und ^ sich erinnern wollten, dass die cisleithanische Regierung !der auswärtigen Politik Oesterreich-Ungarns nie Hinide: lich in den Weg getreten ist, und alle Neqicrnnqs-^orla^'n. die als rm Ausfluss dieser Politik vor die Ll'giKwtive gekommen sind, ebenso pflicht« und über» !zeusningötrcn. wie die ungarische Regierung, vertreten und durchgesetzt hat. Mau hat keinen Grund, an» zunehmen, dass das hinfort anders kommen werde. Dort. wo es sich um die Würde unserer Monarchie und die Wahrung ihrer Sicherheit und ihrer Interessen nach auszeu haudelt, wrrdrn die Regierungen sowie die Völk>r Monarchie in der einstimmigen Unterstützung dl-r älch>'r»>u Pulitit unserer gemeinsamen Ro girrunq, während in Frankreich, dem Lande der strammen Centralisation, der freigeistigen, freidenkerischen Aspirationen, wo stit einer Reihe von Jahren um die Verdrängung dcs gastlichen Einflusses von allen Gebieten des Staalslebens ein erbitterter Krieg geführt wird. die radicale Regierung eben daran ist, mit dcn Iutransigenten des Vaticans und dem Ultramontanis-mus aus Leibeskräften zu liebäugeln.» Gerber, welcher gcnan ausgerechnet halte, wo die Arbeiter sich befinden müssen, ließ ein in deren ninth-maßlicher Nähe befindliches Bohrloch erweitern, um ihnen bessere Lust zuzuführen. Wie sich später heraus« stellte, war den Hartbedrängten durch diese Maßnahme cben in einem Momente, wo sie vom Leben Abschied uahmen, weil sie dem Erstickuugstode nahe waren, etwas frische Lnst zngrführt worden. Sie schöpften daher so. fort Trost, denn sie erkannten, dass die gute Luft eine Folge der in ihrem Interesse uutcrnonnuenen Rtttungs. Maßregeln sei. Oberverwaltcr Verber war schon von oben nichrcremale bis auf eine Eulserunng von hundert Meter an die Arbeiter heraugrkummen. mufste aber immer wieder umkehren. Seine Hauptaufgabe war es daher, auf die bctrrffeude Stelle hin gute Luft hin-zupressen und die schlechte zu verdrängen. Zu dem äwecke verstopfte er einige Oeffnungen durch Wetter, blenden, indes er andere Steüen für die Luftzugänge durchbrechen ließ. So drang er denn schließlich mtt dem mimcr besseren Wetter Freitag nachmiltaas vorwärts, begüu' stigt durch das Sinken des Wassers. Obwohl abermals mehreremalc zurückgeworfen, hatte er doch schon die Gewissheit, die Stelle zu erreichen, und schickte einen Arbeiter ab. damit die Verwaltung Wagen fur die ans Tageslicht Beförderten sende und auch em Arzt bei der Oeffnung des Wettcrschachtcs anwesend sei Um 7 Uhr war er den Arbeitern so nahe. dass eine ans einen hohen Pfahl gesteckte Lampe von ihnen bemerkt werden musste. Kaum war das flammende Zeichen aufgesteckt, als ein markerschütternder vielstim» ! Zum neuen Wehrgesetz. > Der ungarische Minister FML. Freiherr von Fejervary antwortete dem Führer einer Deputation der Universilätshörer, die um Aufrechthalturlg der bis' herigen Bestimmungen des Wchrgesehes bezüglich der Einjährig-Freiwilligen baten, unter anderm Folgendes: Zwanzigiählige Erfahrungen liegen hinter uns feit dem Inslcbentrcteu der 1868er Wrhrgesetze, und gerade diese Erfahrungen haben die entscheidenden Facloren zur Schaffung des neuen Wehrgefetzes bewogen. Die Intelligenz lann nur dann Sonderrechte genießen und macht sich derselben nur dann würdig, wenn sie ihrer« seits dem Staate Gegendienste leistet. Die Intelligenz ist nicht nur dazu berufen, im Frieden die Führerrolle zu übernehmen, sondern gerade in dcn Augenblicken der Gefahr infolge ihrer geistigen Überlegenheit einen entscheidenden Einfluss zum M'hle dls Vaterlandes auszuüben. Wir leben nicht in Zeilen, wie die früheren waren, wo die Begeisterung allein genügte. Heutzutage muss der Mensch sich gründlich vorbereiten, um auch als Soldat zu entsprechen, nnd dies machte die Aufnahme der erwähnten Bestimmungen nothwendig. Für jenen Theil der intelligenten Jugend, der seine Pflicht erfüllt, der sich während der Zeit des einjährig-freiwilligen Dienstes um die Erwerbung des Osficiersranges ernstlich bemüht, für diesen wird die Regierung be« strebt sein, so weit dies nur möglich, die Sache zu erleichtern, nnd nachdem dieses Element dazu berufen ist, das Officierkcorps zu ergänzeu, werden wir selbst-verständlich alles Mögliche lhun. damit es die Offiziersprüfung auch wirklich ablegen könne, Lafsen Sie sich nicht durch Unzufriedene hinreißen, Ich lann auf Oruno meiner Überzeugung betonen, dass ebenso in Negierunqslreisen wie auch beim Kriegsminiller die beste Absicht bezüglich dessen vorherrscht, dass die Interessen der Einjährig Freiwilligen gefördert werden und dass diese ihr Ziel, nämlich den Officiersrang, vorausgesetzt selbstverständlich die militärische Fertig-tVit, auch erreichen können. Im Kreise der Ingend ist auch die Besorgnis aufgetaucht, dass die mangelhafte. Kenntnis dcr dcutfchen Sprache die Ablegunq der Osficiersprüfung bedeutend erschwere. Diesbezüglich ist auch vorgesorgt worden. Die Kenntnis der deutschen Sprache wnd nämlich nur insoferne gefordert, als dies die Dienstverhältnisse unbedingt beanspruchen. Bei den Verhältnissen unserer Monarchie ist zwischen den Nationalitäten verschiedener Sprachen die deutsche Sprache die Brrührungvsprache; miqer Freudenruf die dumpfen Gange durchdröhnte. «Bald sind wir bei euch!» schrie Gerber, und obwohl die Luft wieder schlechter wurde, drang er mit wackeren fünfzehn Genossen vor, und in einer halben Stunde stand er vor den cernierten Arbeitern. Die Scene des Wiedersehens zu beschreiben, ist unmöglich. Die dem sicheren Verderben Entrissenen umarmte» weinend ihren Retter, der ebenfalls laut zu schluchzen begann. «Lebt ihr alle?» rief er. — »Ja, alle!» war die Antwort. — «Dann so schnell vorwärts, als nur möglich!» Die Aermsten waren seit Mittwoch 6 Uhr früh im Schachte, alfo im ganzen 61 Stunden, und zweiundfünfzig Stunden, seitdem die Inunbution die Grube mit gefährlichen Gasen erfüllte. Sie vermochten sich kaum aufrecht zu erhalten, nachdem sie seit 54 Stnn. den nichts gegessen hatten. Ihre Knie schlotterten, und auf ihre Genossen gestützt, traten sie den beschwerlichen Rückweg an. Das Wasser reichte oft bis zum Hälfe, und auf der Obn fläche schwammen erstickende Oase, deren Einalhmung sicheren Tod hätte bringen müssen. Um 9 Uhr gelangten sie znr Oeffnung eines Wetter-schachtes. wo im Freien an einer Welle ein Kübel angebracht war. Die Förderung gieng aber so langsam vonstalten, und Eile that so noth, dass Herber lieber »och einen ein Kilometer langen Weg zurücklegen ließ, wo alle auf Leitern dem Wctterschachte ent> stiegen. Oben standen bei Fackelschein Hunderte Menschen, die ieden Ankömmling mit dröhnenden «Glück-auf!»» Rusen empsiengen. Eö war em «grasender Anblick. Laibacher Zeitung Nr. 864. 2248 III. November 188». wir sind deshalb bestrebt, die Kenntnis der deutschen Sprache in dem Maße zu fordern, wie dies die Inter« essen des Dienstes fordern. Ich glaube, von jedem Gebildeten kann bei unseren eigenthümlichen Verhältnissen mit Recht gefordert werden, dass er sich in dieser Berührungssprache mindestens verständigen könne. Seien Sie beruhigt, ich für meinen Theil und der Kriegsminister werden trachten, dass jedc Vexation beseitigt werde. Ein Versprechen, dass entweder das zweite Dienstjahr wegfalle nnd dass eine Bestimmung des Gesehentwurfes, wonach dieses Jahr ganz und ausschließlich nur dem Militärdienste zu widmen sei. weg. bleibe, lann ich nicht leisten, denn dies wäre gegen meine Ueberzeugung, und gegen dieselbe habe ich nichts in den Gesetzentwurf eingestellt, ich werde diesen daher vertheidigen, weil ich ihn aus vollster Ueberzeugung vertheidigen muss. Jener Theil der Freiwilligen, der in seinem Pflichtgefühle seiner Aufgabe gerecht werden will, hat keine Ursache zu Besorgnissen, selbst nicht be« züglich der Fortsetzung der Studien. Frankreichs äußere Politik. In der französischen Kammer besprach vorgestern Minister Goblet die allgemeine Lage und sagte unter Beifall, man könne dieselbe mit Kaltblütigkeit ins Auge fassen. Frankreich bedrohe niemanden und sei stark genug, um eine Provocation nicht zu fürchten. Cs bereite keine Eroberung vor und könne niemandens Empfindlichkeit er» wecken. Die Regierung habe die Würde Frankreichs zu wahren, ohne zu vergessen, dass die Erhaltung des Frie« dens das oberste Interesse des Landes sei. Ein auf Auf» Hebung der Botschaft beim Vatican abzielendes Amendement bekämpfend, bemerkte der Minister: So lange wir unter dem Regime des Concordats leben, ist es nothwendig, dass wir Beziehungen zum Vatican unterhalten wegen der Disciplin des Clerus und der Ernennung der Car« dinäle und Bischöfe. Die Wichtigkeit unseres Protectorats im Orient erheischt, dass wir zum Vatican in diploma» tischen Beziehungen stehen; das Protectorat wird uns von rivalisierenden Mächten streitig gemacht, demzufolge ist die Freundschaft des Papstes für uns wertvoll. Der Mi« nister würde selbst die Ersehung der Botschaft durch eine Legation nicht annehmen, und bemerkt weiter: Der Papst hat seine Kümmernisse; ist es unsere Sache, dieselben noch zu vermehren? Man sagte jüngst, dass der Papst nur mehr auf Frankreich zählen könne. Das will nicht be» sagen, dass Frankreich intervenieren könnte, um die weltliche Macht wieder aufzurichten; aber je mehr der Papst der weltlichen Macht beraubt ist, desto mehr soll Frankreich sich dadurch ehren, dass eS seine Achtung für die hohe Autorität, welche er repräsentiert, in nichts verringert. Pas Amendement wurde schlichlich mit 30? gegen 217 Stimmen verworfen und hierauf der Etat des Auswärtigen unverändert angenommen. Die Poftfrage in der Türkei. Dank der von der diplomatischen Vertretung Oesterreich - Ungarns eingenommenen energischen Haltung darf man nunmehr erwarten, dass das europäische Publicum in Hinkunft nicht mehr von der Sorge gequält sein wird, in der wichtigen Postangelegenheit Ueberraschungen seitens der Pforte zu erleben. Allem Anscheine nach ist die Postssage dauernd von der Tagesordnung abgesetzt. Bekanntlich hatte die Pforte vor ungefähr zwei Monaten in eine jene Auferstehung der Todtgeglaubten, die leichenblass, mit zitternden Gliedern wieder einmal in das rosige Licht emportauchten und mit staunendem Blicke um sich herstarrten, sich nicht vollkommen bewusst, ob sie träumen oder ob es wirtlich die reale Welt sei. die sie nun wieder umfaffe. Doch die Aerzte lassen hierzu nicht viel Zeit; man hüllt die Geretteten in Tücher und trägt sie zu den bereit gehaltenen Wagen, nachdem man sie mit Spirituosen gelabt. Nachdem Gerber coustatiert hatte, dass alle empor, gekommen, wurden Freudenpöller gelöst, und die fackelbeleuchteten Wagen bewegten sich unter den Eljen« Rufen der Menge der Stadt zu, wo alles trotz der nahm Milternachtsstunde auf den Beinen war. Die Erretteten wurden ins Spital transportiert, untersucht und sofort mit kräftiger Suppe und Fleischspeisen ge» stärkt. Die Bewohner des Ortes brachten reichliche Liebesgaben. Einer der Geretteten, der Häuer Johann Brau« hardt, ein Steirer, erzählte in der Spitalstüche. wohin die Geretteten gebracht wurden, die Leidensgeschichte, welche er im Vereine mit seinen 19 College« durchgemacht, in folgender Weise: «Mittwoch früh 6 Uhr^ fuhren wir an den Iosefschacht zur Schicht (Arbeitszeit.! welche 12 Stunden währt) an; von 12 bis 1 Uhr aßen wir unser mitgebrachtes Mittagsmahl und machten uns sodann wieder an die Arbeit. Gegen 3 Uhr^ hören wir plötzlich von unseren Vormännern die Rufe:! «Wasser! Fliehen!» und im selben Momente wandte! sich alle« zur Flucht. Unseren 320 Vormünnern gelang' e«. stch m Sicherheit zu bringen. un2 wurde die sslucht durch d!e aui der Wand strömende riesige Wassermenge Verlängerung des auf die Dauer von drei Monaten abgeschlossenen provisorischen Uebereinkommens für den Post-dienst auf der Linie Salonich - Vranja eingewilligt. Der Streit drehte sich darum, wer den Transport der Postsendungen auf türkischem Gebiete besorgen solle: ob die Pforte oder die fremden Postanstalten. Nach dem provi sorischen Uebereinkommen würde der Transport letzteren überlassen. Die vom Geschäftsträger Legationsrath Baron Schießt und später vom Botschafter Baron Calice geführten Unterhandlungen hatten den Zweck, auf derselben Grundlage eine dauernde Uebereinkunft zu erzielen. Baron Calice definierte den Standpunkt der österreichisch-ungarischen Regierung dahin, dass diese keine Verlängerung des Provisoriums annehmen werde, sondern die unbeschränkte Fortdauer des gegenwärtigen Zustandes fordere. Es scheint, dass der Großoezier sich dieser Forderung an« bequemt hat, denn wie die «Politische Correspondent berichtet, ergieng bereits an den Director der Posten und Telegraphen die Weisung, der Postdienst habe in seiner gegenwärtigen Form fortzudauern. Politische Ueverftcht. (Parlamentarisches.) In der vertraulichen Sitzung des Wehr-Ausschusses am Dienstag wurde auch die Sprachenfrage vom Abg. Vitezic aufgeworfen. Derselbe machte geltend, dass den slavischen Einjährig-Freiwilligen die Ablegung der Officiersprüfimg in deutscher Sprache schwer falle und dass sie dann wegen Unkenntnis der d-utschen Sprache das zweite Präsenz-iahr ableisten müssten. Landesvertheidigungs-Minister Graf Welsersheimb äußerte sich in dieser Beziehung, gleichwie Minister Fejervary gegenüber der Deputation der Audapester Universitätshörer, indem er betonte, dass nur so viel Kenntnis der deutschen Sprache gefordert werde, als zur Versehung des Dienstes erforderlich sei. (Der österreichische Katholikentag.) ursprünglich für Ende dieses Monates anberaumt, ist, wie aus Wien gemeldet wird, bis zum Mai k. I. verschoben worden. (Den deutschen Reichstag) gedenkt, wie verlautet. Kaiser Wilhelm II. persönlich zu eröffnen. Die erste Ardeit des Reichstages wird in der Berathung des Reichshaushaltrs bestehen. Den Hanpt-Inhalt der Session wird die AlterHversichkrungs-Vorlaqe bilden. Sonst ist nur, nach der «Köln Ztg.». noch eine Ergänzung und Aenderung des Gellussenjchafts-Gcseyes angekündigt, so dass, wenn keine Ueberraschungen kommen, die Session ziemlich still verlaufen wird. (Das Ergebnis der preußischen Land« tagswahlen) darf als ein hervorragendes Zeugnis der Zufriedenheit des preußischen Volkes mit dem bisherigen Gange der Politik und als eine Erwiderung des vollen Vertrauens geltcn, welches Kaiser Wilhelm II. bei seiner Thronbesteigung dein Volke darzubringen erklärte. Die regierungsfreundliche Majorität, welche in dem früheren Ädqeordnetenhause 276 Mitglieder bttruq, hat sich durch die Wahlen noch um 11 Mitglieder, also ans 287 erhöht, währeüd sich die ultramontcm« freisinnige-polnische Opposition voi, 157 auf 146 Mit« gli?der vermindert hat. Hierin liegt das charakteristischeste Moment des Wahlresnltats; ein anderes Merkzeichen seiner Bedeutung ist. dass gerade di'j'niqe Partei, welche niemals die Regierungspolitik unterstützt hat und geradezu stets bestrebt ist, zu allem, was von der vereitelt, ja, wir hatten Mühe. uns aus der Ertrin» kungsgefahr zu erretten, da uns das Wafser in einigen Minuten bis zur Hüfte reichte. Wir erklommen die uns zunächst liegende Bremse Nr. 2 (eine 10 Meter lange schiefe Ebene, auf welcher die mit Kohle gefüllten «Hunte» mittels Drahtseilen auf« und abbefördert werden) und harrten der Dinge, die da kommen soll» tcn. Nach einer Weile stiegen wir alle zwanzig Hand in Hand wieder hinunter, nahmen aber wahr, dass das Wasser im Steigen begriffen war und krochen wieder bis auf die Platte der Bremse zurück. Wir begaben uns hierauf zur Bremse Nr. 3, mussten aber, da sich hier indes die Stickgase ansammelten, wieder umkehren. So versuchten wir während der Nacht noch einigemale, einen Ausweg zu findcu, aber imm»>r wieder waren U lsere Bemühungen vergeblich, und immer wieder mussten wir zur Bremse Nr. 2 zurückkehren; dort hatten wir noch athembare Luft und waren sicher, nicht ersticken zu müssen. Auf unseren Rettungsgängen kamen wir auch zu dem Bohrloche, welches in der Nähe des Casinos die Oberfläche der Erde erdicht. Vor einigen Jahren zu Versuchen gebohrt, war das Loch schon vor langer Zeit wieder zugedeckt und verschüttet worden; als wir die Stelle erreichten, strömte uns frische Luft entgegen, und neue Hoffnung belebte uns; wir wussten, dass man unser nicht vergaß, dass man uns suchte, indem man die Oeffnung bloßlegtc. Hier brachten wir auch einige Dynamitpatronen zur Explosion, in der Hoffnung, man werde uns hören, und tranken aus dem hier befindlichen Brunnen Wasser; da wir auf die Detonationen keine Antwort vernahmen, suchten wir die Bremse Regierung ausgeht, unbesehen nein zu sagen, nam H die freisinnige Partei, den Verlust, welcher die ^pp^ tiou betroffen, allein zu tragen hat. Hieran hat »M nur ihre allgemein grundsätzlich uegative Haltung, 1 dern namentlich auch die Befl'ssenheit schuld, M't wei^ sie das Andenken des Kaisers Friedrich für ihre ^ zwecke fruclificierte. .. (Zwischen dem deutschen und dem u lienischen Generalstabe) sollen, wie das -° liner Tageblatt, vernimmt, seit kurzem dlrectt ziehungen hergestellt worden sein. Seit dem i"^ besuche in Rom seien Couriere eingeführt, lvelH Verkrhr zwischen dem General Grafen WaldM« dem italienischen Generalstabs. Chef G""ral ^'.^ vermitteln. Der italienische Generalstab h"be "^ tage Vorschläge über die Reorganisation des na schen Mobilisierungsplanrs. weichen die de"tWN ' toritäten für unzureichend halten, zur Probe Berlin geschickt. Neuerdings seien die Bezich>'"ge" ^ schen den beiden Generalstäben noch herzlicher a" .^ den. nachdem ein hoher deutscher Militär incogM" Rom eintraf. . .^, (Nachrichten aus Rom) treten ".e",^ denster Weise den Gerüchten entgegen, die e>ne militärische Expedition Italiens nach Afrika "' " ficht stellen und bezeichnen dieselben als jeder ty"! lichtn Begründung entbehrend. m-sarad (Serbien.) Wie der «Pol. Corr.» aus «"» gemeldet wird, ist die in einem Theile der auswarl« namentlich der französischen Presse aufgetauchte ^ richt, als sci eine Erkaltung der Beziehungen M ^ Oesterreich'Ungarn und Serbien eingetreten, "' grundlos. Nach wie vor herrschen zwischen bel^e" ^ deru die freundschaftlichsten Beziehungen. ^_^ Wii. Athen zurückgekehrte Minister z. D. Herr 6""«-welcher dortselbst als Vertreter des ser^M" .^ archen bei dem Regierung« - Jubiläum des ^ Georg geweilt hatte, theilte' nach seiner R"lltlM' ^ serbischen Negierung mit. dass er in Athen tM'"^. der Dispositionen Griechenlands für Serbien ^ eü züglichsten Eindruck empfangen habe. Des I .^ wird gemeldet, dafs der Minister des 3""".^ Krisis abermals allen Organen der Verwaltung, wie immer geartete Beeinflussung der Wahlen ^ stens untersagt habe. Die Wahlmännerwahlen ' ^, i>, den Orten, wo directe Wahlen nicht stattsmo ' 18. d. M. ihren Anfang. ^ ^rletz»^ (AusÄelgrad) wird über m,e Orenzv" ^z bnuchle »„d beu überfallen, wobei zwei der letzteren g"0" einer verwundet wurden. . ^ „ seh^ (Aus Bulgarien) verlaufe ,n ^ j,,^. Tagen über Mordversuche auf den Pnnzni 6 ^. doch wurdn die bezüg'ichen Nach'ickten als5a ^,.s tlert. Am D'eüstaq gab o,r Prinz z" ^ ^nM zum Besuche i» Sofi^,'w^ile'.de» Bruders. ^°^M August von Coourg. ein Galadiner z" ^,^ lM au dem die Minister und die Spitzen sämmM^ ^,,!, und M'lüärdchö.den theilnahmen. P""/.^, du^' brachte bei demselben einen Toast ««"! '" ^ns, A lauchtigsttu Gast und vielgeliebten B"A^. «ab. d" als erster aus seinem Hause, sich die ^"^ ,^o^ Schönheit und Kraft des vielgeliebten Vanr^^- Nr. 2 neuerding« auf. So lange unse« O^^ ,„ll brannten — wir gebrauchten die Vorsicht. ^M!» zwei leuchten zu lassen — hatten w«r es ^M^ mäßig gut; aber Donnerstag abends 7 "^ „us unsere letzte Flamme, und nun befanden ' ^e„ s" vollkommener Finsternis. Meine Kameraven^ ^ Hoffnung auf und wollten nun noch den ^ t>n, such machen: die Stickluft durchbrechen. ^ ^e. "' dieser Versuch unbedingt unser aller ^o .^ ^ stellte memen Freunden vor, nicht blinds ^ah, "',§ derben zu rennen; sie gaben meinen -o' bega^^h-wir blieben auf der Platte. Der H""Z" „lis ^ zu quälen, und unsere Pfeifenröhren voie^ „„ o rung: wir zerkanten sie und erq"'6ten ^HB" , rauchdurchzogenen Safte. Die Leute begannen zu weinen, und als icy y^ Zc't ^ anfieng. stimmte jeder inbrünstig "",' ° uelbl" ^ Donnerstag abends bis Freitag "ach'"'" h uns ^Hcll wir auf der Platte sitzend. Hand in V"' ^ ^M" seitig tröstend und abwechselnd belen?' z>l z ^ fchwächer und schwächer, unsere Füße N^, ^ itt, an. und — jetzt lann ich es ^stehen ^l ""^te gann mich schon mit dem Tode verir" ^l'^> Unser Genosse Laßnigg. dessen Mr "A ^ ,.'-zeitweilig die Stunde fest; er öffnete " ^ ^>, Uhr und tastete mit den Fingern nan ^tt> '„„f< So saßen wir. auf den erlösenden ^a'^O ^ '! als wir plötzlich unweit von »ns elNl! ^ ev > ,O blitzen sahen. Was da in mir und M' ^ ^ meinen Leidensgefährten vorgleng. '" .^ say'^t' denken, erzählen lann ich das nicht. ^„ ^ Licht, unsere Freunde waren da, w" ^^jllibachtt Zeitung 3ti. ^64._______________________________________2249 Iß. Novenibei 1888. m.f ? '^'"s August erwiderte mit einem Trinkjpruche ">-, das Wohl der Bulgaren und Bulgariens, des "utcrlandcs seines Bruders. Beide Toaste wurden mit Duftestem Beifalle und begeisterten Zurufen auf-«r onimen. wie denn überhaupt das schöne Fest in der ""Men Weise verlief. Prinz August, dessen gewinnen-^, f.^>"> sich in Sofia herzlichste Sympathien erwarb, ,'w '3 MWwoch Sofia, von wo Herzogin Clementine "" Freitag abreist. , (Eine vielbesprochene Hofgeschichte lH.^uttgart.) in der es sich darum'zu handeln 3 c^ "" amerikanischer Günstling des Königs oder ,^ ^atsministerium den Sieg davon tragen würde, ^"nunmehr als abgeschlossen' betrachtet werden. Der l'n,,ie,- von Mittnacht lehrte aus Nizza nach Stult-N^^lick und bleibt im Anne. Der Amerikaner ^ ^"ck'Savage zieht sich aus der Umgebung des Kö-^ iulück. Osficiell wird jedoch im «Staalsauzeiger. rim ' ^^ s'ch der Genannte an spiritistischen EM. "enten niemal« betheiligt habe. Die in Aussicht ge» «nniene strafgerichllicbe Verfolgung gegen die Verbrei» ^ °" «Neuesten Nachrichten», we'lche die Hofgeschichte unwürdiger Weise erzählt und breitgrtreten halten. '"bleibt auf ausdrücklichen Befehl des Königs. Die st«"'"nung Woodcocks entspricht dem Wunsche des Volles, zeick ^ °^ ^"^'"9^ damit, das in aus alleu An-die lli"-ü- "sehen, ein großes persönliches Opfer. Erst des A -ch^ wird beurtheilen können, ob der Einfluss ^"erilaners wirtlich so schädlich war. wie man an- lkiten! ^'"^ etwaige Besetzung Tripolis') »>lcb ""liens, welche Frage hie und da in italic-!„? .Aitungfn erörtert wird, würde man, nach der ^ina« '^ herrschenden Stimmung zu urtheilen, aller-M "'^ '"^ günstigen Augen ansehen, aber daran, üu a s^? ^^^ Act seitens Frankreichs als Meiden. Tagesneuigleiten. ftllli^ Majestät der Kaiser haben, wie die «Trop-litich "^""5» berichtet, dem Ortsschulrathe in Sau-^hui/"^ ^"e des neuen Schulhauses eine Unter-^Uht l? ^" '^^ ^' ^u spenden und zu gestatten ge-Ecb,',s« '? ^'^ neue Schule den Namen «Franz-Ios'ef- K «^"" dürfe. *isch"y/Majestät der Kaiser haben, wie das unga° l5ch,.,^"Uzblatt meldet, für die lömisch - katholische ^ '" Misllla. Nagy-Bärläny und Säros. Szent-itirch» ; '^ fl>; ferner für die römisch - katholische EH " Ujhegy 150 ft., fiir die griechisch-katholische die oriels '^"länos ""d Välaszut je 100 fl.. für ^fl u !, l ' "^entalische rumänische Kirche in D^va 100 « 'd für die reformierte Kirche in Gömör-Simuny '^' «u spenden geruht. Vri^7 (Ein Danlschreiben des Kron> ^ines "<^ ^" Oberschützenmeister des Wiener Schütze,,. ^"lrals ^^"^ Waniczel. welcher im Namen ^>es letzten Landesschicsirns dem .^ron- Zie Madonna. Künstler.Hovelle von U. Waldeuburg. (1. Fortsetzung.) ^ sein!? m^ Anoree Montegna noch abermals etwas Bister ^, "^eidignng sagen konnte, hatte der alte ?°l" 9°^ Gemach verlassen, nud der Jüngling war ^ lehr V' "^°b er sich von seinen Knien — er ^ lrinen, "ch geworden. Es schmerzte ihn tief. dass llbei^" freunde, seinem Wohlthäter wehe gethan. ^'"rcion!" """ ^eben, meine Seligkeit, Signor ^dovi^ ^ ^r lasst mir meine Liebe zu der schönen >Nez Np? '"' Sie ist der Stern, der Glanzpunkt >st "°5"s. ""d ohne sie bin ich kein Jünger der >Vl y^ne st° hin ich ein Nichts!» So sprach An< n "°sse>i 3° ^" slch selbst, nachden, sein Meister ihn »> aufs?. "' tief betrübt, seine kleine, enge Woh-d..^ er ä' .^ ^merzte ihn, dass er denjenigen. V. t>' ^ "' nielste» in der Welt verdankte, betrüben 9;">er ,, >°" Gedanke an Ludooica milderte seinen F' seines M ^"""t von der hoffnuug. einst die erstem "?ers wieder zn erringen, begab er stch ^ E.frr an seine Arbeit. ^! f°st ^ ^" weniger belebten Vorstädte Padua's, ll . "en !^. ^"'slos von alten Patriciern und an- Ic> ' Villa s"'llen bewohnt wurde, fiel eine reizende ^ drz °s. Wvohl durch den Geschmack in den An- is> rol,'' 'liebenden Gartens als auch durch ihre <" zahllos ^che. Schönheit auf. Die V.lla selbst mlt ""wöali^elnen Thürmchen und Erlern war m "gl'ch näher zu bezeichnenden Vanst'l auf. Prinzen Rudolf je eine der aus Anlass dieses Festes geprägten Denkmünzen überreichte, erhielt vom Oberst-Hofmeister, Vicc-Admiral Grafen Vombelles, ein Schrei, ben, in welchem es heißt, der Kronprinz habe mit gnä> digstem Danle die Festmünzen entgegengenommen und bewahre dieselben als ein wertvolles Erinnerungszeichen an dieses, dem Herzen der Wiener Schützen entsprossene wahrhaft patriotische Fest. — (Ein rutschender Berg.) Bei Meran befindet sich seit etwa Halbjahresfrist der ganze Ober-hauserberg in Abrutschung. Die Rutschfläche ist zwei Kilometer breit und acht Kilometer lang, das heißt, die ganze Fläche von der Gaieneralpe bis zum Fuße des Berges herab ist lotal zerklüftet, große Theilstächen sammt ungeheueren Felsstücken, Bäumen und Wiesgründen sind schon in die Sohle des Töllgrabens hinabgerutscht. Eine Wiese von vier Tagmahd sammt daraus befindlichem Stadel, Säge und Mühle ist total zugrunde gerichtet, und die genannten Gebäude müssen, so weit es noch möglich ist, abgetragen werden, um wenigstens das Holz zu retten. Noch immer hört man Steine und Fclsstiicke in die Ticse rollen, das an vielen Orten vom Innern hervorbrechende Wasser wechselt fortwährend den Ausfluss, bald bricht es an dieser Stelle hervor und bildet eine große Muhr bis zum Töllgraben hinab, bald an jener Stelle, und so geht die Zerstörung dieser großen Strecke ununterbrochen, immer schneller vor sich. Da auch schon das Badkirchlcin in Gefahr ist und um dasselbe bedenkliche Klüfte sich zeigen, wurde die Räumung des Innern beschlossen und zum Theile schon vollführt. Das gleiche Schicksal droht dem Vadehause und den Oberhauscrgütern. — (Dankadresse.) Von einer Deputation der Stadtgemeinde Eiben schitz in Mähren, bestehend aus dem Bürgermeister, dem ersten Gemeinderathe und dem Landtags-Abgeordneten der Stadt, wurde Sr. Excellenz dem Herrn Iustiz.ninister Dr. Friedrich Grasen Schön-born einc kunstvoll ausgestattete Adresse überreicht, in welcher dem Herrn Minister für die in seiner früheren Stellung als Stalthalter der Stadtgemeinde zugewendete Fürsorge der wärmste Dank der Gemeindevertretung ausgesprochen wird. ^- (Sarah Bernhardt in Prag.) Man telegraphiert aus Prag: «Einer gestern nach Ankunft der Sarah Bernhardt in Prag erschienenen Deputation des czcchischen «Club Franc.ais» erklärte die Künstlerin: «Ich bin eine begeisterte Patriotin, der Vcgrühungsruf des Volles «Vivu iH I^anco!» ergriff mich tief und rührte mich zu Thränen. Die Sympathie-Kundgebungen der Czechen für Frankreich machten auf mich einen tiefen Eindruck.. Nach der Vorstellung im Theater, bei dem Feste aus der Sophien-Insel wurden ihr Dvoraks slavische Tänze vorgespielt und in drei Colonnen voractanzt; sie schritt durch Spaliere in den Saal, und der Sprachlehrer Louis Schmidt brückte ihr in längerer Rede die Sympathien des czechischcn Volles sür Frankreich aus u»d überreichte ihr alS Andenken einen Schmuck böhmischer Granate» nebst Photographien und eine czechische Dichtung. Nach Mitternacht verließ sie unter Ovationen die Sophien-Insel.. — (In Angelegenheit des Borkier Eisenbahnunglückes) ist das Untersuchungsprotololl sammt dem Gutachten von zwölf Sachverständigen nach Petersburg abgegangen. Nach übereinstimmender Ansicht der Sachverständigen ist die Eisenbahn Kntastiophe vcr- geführt, machte aber nichtsdestoweniger einen freundlichen und anmuthigm Eiudruck. Die Villa mit dem sie umgebcndm Garten, dessen hohe Bäume und dicht verschlungene, schattige Laubgänge fast ehrwürdig aussahen, gehörte zur Zeit dem berühm» ten Maler und Kupferstecher Giacomo Bellini, desscn Name in der angesehenen Welt Padua's eine sehr bevorzugte Stellung einnahm. Giacomo Bellini galt für den feingebildetsteu. geistreichsten und liebenswürdigsten Mann, obgleich sein sleußcrt's so wenig anziehend war, dass man laum begriffen hatte, wie die schöne Vittoria diesem Manne ihre kleine Hand hatte reichen können. War sie doch das schönste M'ib, w»lches die Schöpfung jemals hervorgebracht. Aber ihre Ehe war eine sehr glückliche gewesen, so wenigstens sagte die Welt. Sah man indessen iu das blasse zarte Antlitz der noch immer schöoeu Frau. so wollte ls doch schcium. als hätte diesen engrlrcilieu Zügen das Glück nicht immer gelächelt, und die nachtschwarzlil Augen in ihrem feuchten Schimmrr blickten so außerordentlich melancholisch in die schöne. s0!>ncnl>ll>.' Welt, dass mancher Unbekannte mit ,'igeli-thümlich schmerzlichen Gefühlen an der schöncn. reich« grkleidl'k'l,, vornehme» Dame uorübergicng. Die dämmernden Abendschalten senkten sich all« mählich übt'r die verschwiegenen Laubgänge des Gartens der Villa Bellini herab. Es war ein wonniger Mai-abend, und die kaum erschlossenen Älättcr und Blütcu eiuer sich ewig verjüngenden Natur verschwendeten einen berauschenden Duft. Ünkr den hohen, uralten Bäumen wandelte Vitturia Bellini mit ihrer Tochter Ludouica. Kaum wusste man, welcher der beiden Frauen mau dcu Preis der Schönheit zuerkennen sollte, der Gattin oder der Tochter des berühmten Malers. Vittoria war von jener erhabenen Schönheit, zu welcher man bewun« ursacht worden durch den schlechten Zustand der Bahnstrecke, durch die erhöhte Fahrgeschwindigkeit und durch die ungleichmäßige Construction der Waggons. — (Der Wiederaufbau der Komischen Oper in Paris.) Wie aus Paris geschrieben wird, hat sich der Ausschuss für den Wiederaufbau der Komischen Oper fast einstimmig für die Errichtung des Gebäudes auf seinem früheren Platze, aber mit der Frontseite nach dem Boulevard, ausgesprochen und beantragt durch seinen Berichterstatter Steenackers, zunächst 30 000 Francs zur Ausschreibung von Bauplänen zu bewilligen. Der Minister Lockroy verlangt die unmittelbare Bewilligung von 6'/, Millionen für den Bau. — (Grubenunglück.) Dienstag nachts entstand im Bergwerke Dour (Provinz Hennegau) eine Explosion durch schlagende Wetter. Mehr als 100 Arbeiter befanden sich im Schachte. Bisher wurden 30 Todte consta-tiert. Rettungsarbeiten erscheinen vorläufig unmöglich. — (Theater Nachrichten.) Die Gastspielrundfahrt der Mitglieder des Meininger Hoftheaters für nächstes Frühjahr ist nunmehr festgestellt. Sie werden vom 2. bis 28. April im Stcttiner Stadttheater, vom 1. bis 30. Mai im Casino-Theater in Kopenhagen und vom 2. bis 30. Juni im Svenska-Theater zu Stockholm gastieren. Der König von Dänemark und der König von Schweden haben dem Unternehmen ihr volles Interesse zugesichert. — Edwin Booth, der berühmte amerikanische Tragöde, lehrt im nächsten Jahre zu einer Gastspiel-Tournee nach Deutschland wieber und wirb wahrscheinlich seine Gastspielfahrt in Berlin beginnen. Mit ihm lommt diesmal noch ein zweiter berühmter amerikanischer Schauspieler, Mr. Barret. — Der Herzog von Meiningen hat dem Director des deutschen Theaters in Budapest, Herrn Stanislaus Lesser, den Verdienstorden für Kunst und Wissenschaft verliehen. — (Magenkatarrh.) Wie in der «Köln Zlg » zu lesen, ist in ben letzten acht Tagen in Christiania der Magen- und Darmlatarrh plötzlich seuchenartig aufgetreten, von dem so viele Menschen, namentlich Frauen und Kinder, ergriffen wurden, dass die Zahl der Kranken nach Tausenden zählt. Bis jetzt hat die Erkrankung, die gewöhnlich nur einige Tage dauert, noch keine Todesfälle verursacht. Man glaubt an eine Vergiftung des Trinkwassers, weshalb eine Untersuchung desselben angeordnet ist. — (Modern.) Dame (zu einem Freier): Ihre Aufmerksamkeiten, mein Herr, und Ihr H^iratsantrag ehren mich ungemein — aber für diesen Winter bin ich schon verlobt. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Funeralien für die Prinzessin Ca» milla Wi n di sch - Grae h.) Herr Landespräsident Baron Winller hat sich heute früh in Begleitung des Präsidialsccretärs Grafen Schaffgotsch nach Haasberg begeben, um ben Funeralien für die verstorbene Prinzessin Camilla Windisch-Graetz beizuwohnen. Die Beisetzung findet daselbst heute früh um 9 Uhr statt. — (Technischer Verein für Krain.) Die Wochenversammlung des technischen Vereines für Krain war gestern ausnehmend zahlreich besucht. Landesingenieur Herr Hrasky erläuterte an einer Reihe von musterhaft ausgeführten Karten seinen Vortrag über Canalisierungs» dernd emporblickt, wie zu einer Heiligen, und wer einmal in die unergründlichen Tiefen ihrer Augen ge« schaut, der vermochte sie nie mehr zu vergessen. Feurige, > dunkle Augen, den schönsten Mund mit blendend weihen Zähnen, prächtiges, blauschwarzes Haar und eine Gestalt von meisterhafter Vollendung der Formen zeichneten Ludovica Bellini aus. Sie war bestrickend, bezaubernd, und mit dem köstlichsten, sorglosesten Lachen, mit heißen Blicken zog sie die Fäden ihres unsichtbaren Netzes enger und euger um manches wackere Mannesherz, nm es dann mit einem einzigen Worte, einem Spotllächeln von sich zu stoßen. So war Ludovica Bellini der Abgott ihres Vaters, die Sorge und Angst einer edlen Mutter. Mit aufrichtigem Schmerze sah diese die wachsende Liebe Andree Montegna's, eines edlen, schönen Jünglings, für ihre Tochter keimen, aber zitternd hörte sie dieselbe auch von ihrem Kinde verspottn und den jungen Künstler einen Narren nennen. «Ludovica. nur dicsesmal sei barmherzig, mein Kind, spiele nicht leichtsinnig mit dem Glücke eines Mannrs, der dich liebt und deinetwegen zu den größten Opfern bereit ist!» sprach Vittoria Bellini zu ihrer Tochter, als sie mit Ludovica an dem vorerwähnten Abende durch die schattigen Laubgänge des Gartens wandelte, aber Ludovica lachte hell auf; es war ein Lachen wie Olockenlöne. so melodisch und rein. «Meinetwegen zu den größten Opfern bereit, Mutter?» fragte sie dann verwundert. «Ich habe nicht gewusst, dass es ein so großes Opfer sei, die schöne Tochter des reichen Giacomo Bellini zu lieben oder wohl gar zu heiraten.» (Fortsetzung solgt.) Laibacher Zeitung 3K. 264. 2250 16. November M^___. systeme und die Canalisierung Laibachs. Den höchst interessanten Vortrag werden wir in den nächsten Nummern vollinhaltlich veröffentlichen. — (Slovenisches Theater.) Am Vorabende des Namenstages Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth veranstaltet der slovenische dramatische Verein Sonntag, den 18. November, eine Festvorstellung. Aufgeführt wird «Ussto in V28», eine Uebersetzung des Ch. Birch-Pfeif-» fer'schen «Dorf und Stadt». — (Todesfall.) In Möd ling bei Wien verschied Sonntag abends in ihrem 63. Lebensjahre Frau Susanna Kromer, geb. Perenicaus Planina, Witwe des vor zwei Jahren verstorbenen Hofrathes und gewesenen Landtags- und Reichsraths-Nbgeordneten von Kram, Franz Kromer. Die Verblichene hinterließ vier Töchter, deren jüngste mit Dr. St. Dolinar aus Horjul, Vorstand der elektrischen Eisenbahn in Mödling und anderer elektrischer Einrichtungen, vermählt ist. — (Das zweite Concert der vhilhar« monischen Gesellschaft) unter der Leitung ihres Musildirectors Herrn Josef Zöhrer und Mitwirkung des Herrn Theodor Luka findet Sonntag, den 18. No» vember, mit folgendem Programm statt: 1.) Friedrich Gernsheim: Ouvertüre zu «Waldmeisters Vrautfahrt» für großes Orchester; 2.) Robert Vollmann: Concert für das Violoncello mit Orchesterbegleitung, gespielt vom Herrn Theodor Luka; 3.) Anton Rubinstein: Symphonie Nr. 1, k-äui-, für großes Orchester: a) ^.Ilegro eon luooo 0; b) ^llexro '/^; e) lloäerHto cou moto ^; beck. «Richard Wagner ll.» (Hans Pöhnl) und Marie von Ebner. Eschenbach gewidmet, mehr pauoramisch werden das Wiener Feuilleton und die Wiener Poesie behandelt. Die Lücken, nament' lich der letzteren Partie, verspricht der Autor im nächsten Bande auszufüllen, in dem der Lüwencnltheil den älteren anerlmmten Dichtern Wiens gewidmet sein wird. In den vorliegenden Essays bekundet er unleugbar ein gebildetes, unabhängiges Urtheil, das er mit Geist zu formulieren weiß. Im allgemeinen mild, fehlt es ihm doch auch nicht an schärferen Tönen, selbst cinzeluen Leistungen feiner Üicblingsautorcn gegenüber. Einige dieser lite« rarischen Porlräts gewinnen noch einen besonderen Wert durch Mittheilung ungedruckter Gedichte. Wir zweifeln nicht, dass das Unternehmen Wechslers in literarifchen Kreifen alle Anerlen-nung finden wird. Neueste Post. Original-Telegramme der 'LaibacherZtq.» Wien, 15. November. Der Kaiser ernannte König Christian von Dänemark zum Ob?rstm Haber drs Infanterie » Regiments Nr. 75. ferner König Oskar von Schweden zum Oberstinhaber des Infanterie'Regiments Nr. 10. Der Wehrausschuss beendigte die Generaldebatte und beschloss einstimmig, in die Specialdebatte mizn-gchen. Zum Referenten wurde Graf Friedrich Kinsky gewählt. Pola, 15. November. Das deutsche Schlllgeschwader ist abends hier eingelaufen. Budapest, 15. November. Der WehrauKschus« des Abgeordnetenhauses genehmigle die Wehrvoilage im allgemeinen. München, 15. November. Herzog Max ist um halb 4 Uhr morgens gestorben. Breslau, 15. November. Der Kaiser ist abends hier angelangt und nuirde enthusiastisch beglW. Kopenhagen, 15. November. Anlässlich des ^°. läums brachten morgens 500 Sänger dem KonM Ständchen dar. Der' F, stzuq. an dem 25.000 PM"'" lheilnahmen. währte anderthalb Stunden. ^ Paris, 15. November. Die Waffenfabrik z" " tellerault ist theiltveise niedergebrannt. Die ErM' " des neuen Gewehres ist infolge dessen augenblllllly u hindert. ^ volkswirtschaftliches. i.'ail>llch, 14. November. Auf dem heuligeu Mcnlte ^^ schienen: 8 Wagen mit Gctrcide, 3 Wagen mit Heu u»o 9 Wagen und 1 Schiff mit Holz. _______________Durchschnitts-Preije.______^>—-H^ Weizen pr. Heltolit. li 34 ? 1^ Nutter pr. Kilo - - ^ ^ , ^ Korn » 4 22 5 50 Eier pr. Stück . - " ^ ^. Gerste . 4 22 5 — Milch ftr. Liter - - ^ ^ ^ ^ Hafer . 2 44 3j10 Rindfleisch pr. Kilo - ^ ^ ^ Halbfrucht .-------5 80 Kalbfleisch » ^'^ ^. - Heiden » 4 22 5 40'Schweinefleisch » "A ^.-- Hirse . 4^ 5 20 Schöpsenfleisch ' ^>A ^. ^ Kuluruz . 4 3l) 5 46, Händel pr. Stück . " ^ ^. ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 32-------Tauben » ^/» ^. ^ Linsen pr. Hcltolit, 12-----------Heu pr. M.'Ctr. . ^" ^ ^ Erbsen . 13-----------Stroh » - - ^" Fisolen . 11-----------Holz. hartes, pr. ^ ^. Rindsschmalz Kilo 1----------- Klafter AA^ Schweineschmalz» — 76-------— weiches, » ^ ^8 ^ Speck, frifch, . - 54-------Wein,roth,,10l)Lit. ^ ^ g^ — geräuchert» -70-— —weißer. » ^^^. Angekommene Fremde. Am 14. November. ,.,. Hotel Stadt Wien. Stare, Gutsbesitzer. Mannsbura.. -^ " ^l> Willms, Sturlc, Reittcr, Hofman. Mayer, "U°P'", ciB, gruber, Kflte., Wien. - Dr. Ritter v. Stauber. Mc°'^ Iara. - Iellinel, Reisender, Brunn. - Rottenbacher, Graz. — Riegert, Zwickau. g>M, Hotel Elefant. Ritter v. Trapsia, General-MaM. ^ "' <<,lula-Vrigade.Adjlltant. — Schwcylart, — Hauffe. Dresden. — Kammel v. Hardcgger. "" ^j-Sagsado. — Walter und Semen, Wien. — Welsenve^.,^ mann, München. — Molinary, Bordeaux. — Ccipei, u director, St. Lambrecht. ». ^ ^ Hotel SMahnhof. Dr. Felete. — Kasu, Restaurateur, P Brauner. Wien. — Plcsc, Delnice. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Illy, Blumenhändler^^. bewMt y,y 15, 2. N. 748 7 -0 2 N. schwach bew" ^ . Ab. 750 6 —14 NO. schwach "" ^ Le"'-Trübe, beginnende Aufthaung. DaS Taa.esmit»el peratur —13", um 11« unter dem Normale__—^-^ Verantwortlicher Redacteur: I. Na alil-_____ ^ ! Karl ttlvaf Lichteuberg als SohnHlY^ » > mine «räfi» Lichtenbera "ls Tochter m"" ,^.„ ^ > (iträfiu Lich » .^. ^ > die ttmniae Nachricht uon dem H>"sch"°"' "Sch'vi^ > > nissstnelicbten. unverqesslicheu Mutter, dezw- « > germuttcr, der hocha/bornen Frau W Wilhelnnne Gräsin MeMS > l geb. Strobcl von Anlcrwald » ! l. l. Majors Witwe und Gutsbesitzer" » > 1^ issovklN' » l welche nach lanssem, schwerem Leiben am ^ ^ ^ssett » > bcr um 4 Uhr früh im 67. Lebensjahre '» « > Jenseits «eichieden ist. Verblich"" > I Die irdische Hülle der theuren "^ »o, » > wird von Schloss Hallerstein nach ^"' .^g, de' » > dort nach Laibach überführt und ^'.'^iba^ > I 17. November, um 4 Uhr nachmit'ags "" ' cl'W" > > Südbahnhofc aus auf dem dortigen " « > Friedhofe bestattet wcrben. > > Um stilles Beileid wirb gebeten- ^^ » I Schloss Hallerstcin bei Nalel, " » > November 1888. > ! <<«rdlstunss««nstall de« Maßstab 1 : 75000. Preis per Blatt 50ll.,'" . auf Leinwand gespannt 80 ". ^^l"" Jg. ,,. klemmM H Feil. 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