dcr Anwcsknhnt Alltrhöchfiihrer Ma^ckStcn ^ranz IM ».v Wsabeth »r Ltkdill lleivricll Oostr. m umiemlslu Wniu i U»d!m! Denkbuch .HcMgthume Krain^ j^xer Sie'ne^trag ist d">» historisch'» Äereine für Krain gewidmet) A Denkbuch der sesenheit Allerhöchstihrer Majestäten M isef an- Llisabkth im Herzogthnme Kram. Von M^Sr/r 4 vr, der Philosophie und der Rechte, Sccrctär und Geschäftsleiter deS historischen Vereins -A für Krain, Rechtsconsulent des Aushilfscaffa- Vereins, wirkliches Mitglied der k. k. geogra- 4^! phische» Gesellschaft, des Vereins für deutsche Cultur-Geschichte und des Laibacher '»Ä Museal - Vereins. (Der Reinertrag ist dem historischen Vereine für Krain gewidmet.) Laibach, 1857- Druck von Ignaz v. Kleinmayr * Fedor Bamberg. e, > Vorbereitungen? unä LrrvartuvMN. Alsbald nachdem Se. k. k. apostol. Majestät unser ritterlicher Kaiser und Herr zur Freude seiner getreuen Untcrthancn beschlossen hatte, seinem Throne durch die Wahl einer Gefährtin neuen Glanz zu verlei¬ hen, und der Ruf von der Herzensgüte und edlen Erhabenheit unserer jungen Landesmuttcr durch alle Gauen Oesterreichs erschallte — war unser stets getreues Kram nicht der Länder letztes, das den Wunsch tief in der Brust aller seiner Bewohner hegte und zu immer lebhafterem Verlangen ausbildete, seine Kaiserin in seinen Grenzen zn sehen, ihr den Tribut schuldiger Verehrung, inniger Liebe, nie wankender Treue zu bieten und sich wo möglich so ein Plätzchen in ihrem Engelsherzen zu erobern, das in den Tagen der Noth und des Unglücks rettend und tröstend ihm beispringcn könnte. Aber die Erfüllung dieses Wunsches lag in weiter, kaum erreichbarer Ferne. Durch wieder¬ holte Gerüchte, die sich über kurz oder laug als gänzlich falsch erwiesen hatten, getäuscht, getraute man sich kaum mehr zu hoffen — was man so sehnlichft wünschte. Selbst nachdem Ihre Majestäten am 2. September 1836 um 6 Uhr Früh von Laxen¬ burg nach Klagenfurt abgcreist waren, um, wie in einem von 1 I' o r v c r c l t u n st e 11. nicht enden wollenden Jubel begleiteten Trinmphzngc Ihre Kron¬ länder Kärnten und Steiermark zu durchreisen — selbst dann noch wagte man nicht ein gleiches Glück für das nachbarliche Kram zu erhoffen, um nicht neuerlich einer der bittersten Täuschungen zu verfallen. Sogar später noch, nachdem selbst schon die „Laibacher Zeitung" vom 13. October 1886 von der Ankunft Ihrer Maje¬ stäten, als von einer ausgemachten Sache gesprochen hatte, erregte ein, in der Wiener „Presse" unterlaufener geographischer Schnitzer, in welchem Kärnten und Kram verwechselt wurden, neue Zweifel, und diese bewiesen, wie sehr man allerwegen besorgte, das ge¬ hoffte Glück sich nicht verwirklichen zu sehen. Das erste, ganz leise auftretende, doch die Sicherheit balb- officieller Mittheilungen tragende Gerücht von der Ankunft Ihrer Majestäten in Kram bei Gelegenheit der allerhöchsten Reise nach Triest und Italien, wurde alsbald nach der Rückkehr des geliebten Kaiserpaares aus Kärnten nach Wien — verbreitet, und cs konnten die »biovioe« bereits am 1. October die Nachricht brin¬ gen, daß die Stände sowohl als der Gemeinderath Laibachs die aus dieser Veranlassung einzuleitenden Schritte in Berathung gezogen haben. Am 13. October wurde hierauf die Ankunft Ihrer Majestäten in der „Laibacher Zeitung" erwähnt und zu¬ gleich conslatirt, daß „so wie cs bis jctzt dcr sehnlichste Wunsch der treuen Krainer war, das allerhöchste Kaiserpaar innerhalb der krainischen Marken begrüßen zu dürfen, so alle Schichten der Bevölkerung der eine Gedanke beschäftige, der Freude über den huldreichst in Aussicht gestellten Besuch, so wie dcr unbegrenzten Verehrung einen würdigen Ausdruck zu geben. Nicht bloß in dcr Hauptstadt, sondern auch in allen Orten, welchen das Hobe Glück des kaiserlichen Besuches zu Thcil werden dürfte, herrsche die regste Thätigkeit in den Vorbereitungen zur feierlichen Be¬ grüßung Ihrer Majestäten, sowohl von Seite dcr Einzelnen, als dcr Gemeinden und Korporationen. In allen Ständen gebe sich das Bestreben kund, der Ankunft Ihrer Majestäten einen herzlichen Empfang zu bereiten, und wir könnten uns der freu- 3 LkkürckiunZell. Freilich hatte die „Laibacher Zeitung diesen letzten Satz mehr als einen Trost und eine Aufmunterung, denn in der sichern Voraussicht seiner Bewährung hingestellt. Wollen wir nämlich als objective Darsteller der Geschichte jener Tage ein getreuliches und unverfälschtes Bild der Begebenheiten und der Gefühle unseres Landes geben, so dürfen wir die Be¬ fürchtungen nicht mit Stillschweigen übergehen, die aller Orten und nicht ohne tiefen Grund sich rege machten, die sich freilich schließlich alle eitel erwiesen und die Freude an jenen unverge߬ lichen 17., 18. und 19. November nur um so mehr erhöhten. Die erwähnten Befürchtungen waren: Mündlich und schrift¬ lich, brieflich und durch Zeitungen kamen Berichte in unser Land von dem Schmucke und den Festlichkeiten, mit denen das sinnige Kärnten, die reiche Steiermark die Anwesenheit des hohen Paares gefeiert hatten. Durften wir hoffen, mit unfern Nachbarländern eine glückliche Concurrenz zu bestehen? Sollten wir uns etwa gar schmeicheln, durch noch größere Pracht, noch mehr Sinnig¬ keit jene zu übertreffen? Und wenn auch alle andern Bedingungen gleich wären — war nicht die rauhe Jahreszeit, die ciu Zurückstehcu unseres Landes befürchten ließ? Wie, wenn die dichtesten Rebel die ohnedem so kurzen Tage noch mehr gekürzt; wie, wenn ein tiefer Schnee die Straßen unwegsam gemacht hätte? Konnten wir hoffen, in solchem Gewände die Lieblichkeit unserer sonst so schönen Gegenden hervortreten zu machen? Und — während jenseits des Loibl und an den Ufern der Mur jedes Haus seine kahlen Wände mit den Kindern des Sommers, den Blumen der Flur geschmückt hatte — mußten wir voraussichtlich selbst auf diesen Schmuck verzichten, denn auch der schönste Herbst verschont Bcsürchluttgcn. digen Zuversicht hingeben, daß unser ritterlicher Kaiser und die huldreichste Kaiserin auch in dem stets getreuen Kram den auf¬ richtigsten Ausdruck der Uutcrthanenlicbc, welcher Allerhöchstihrc Schritte begleitet, finden werden. Vorbereitungen. 4 In dem schönsten Feicrkleide Möchte prangen die Natur, Es beglückt die heißgeliebte. Holde Kaiserin die Flur. Ach! wir armen, armen Blumen Dürfen Ihr nicht grüßend nah'n; Nicht beglückt sind wir, zu sterbe» Hingestreut auf Ihre Bahn. Klaget nicht, ihr lieben Blumen, Und vernehmt ein tröstend Wort: Wo sie weilt, die Hochcrhab'ne, Schließt sich auf des Edens Port. Möge» unter rauhen Stürmen Eure Blüthen auch verweh'n, Blumen sprießen Ihr entgegen, Die nicht welken, nicht vergeh'». Treue, Liebe und Verehrung Einen sich für Sie zum Strauß, lind die Düfte dieser Blumen Hauchen Segenswünsche aus. Epheu grünet noch, zu künden Ewig treuen, festen Sinn Für den ritterlichen Kaiser Und die milde Kaiserin. die Blumen nicht?! Diesem Gefühle gab auf sinnige Weise Frau Mathilde Prettner iu der „Laibachcr Zeitung« vom 12. Novem¬ ber Ausdruck, zugleich tröstend und beruhigend. Der „Blumen Klage« lieh sic folgende Worte: Böser Herbst! wie hast du grausam Aller Blüihen uns beraubt, Selbst die stolze Georgine Senkt betrübt ihr schönes Haupt. Und wir alle möchten gerne Recht im vollsten Schmucke blüh'n, Alle Nelken würzig duften. Alle Rosen freudig glüh'n. Die Fest-Coimw's. S Die kest - Lomite's. Waren aber diese Besorgnisse be¬ gründet, so mußte das nur um so mehr die Behörden sowohl als die Korporationen und die Bevölkerung überhaupt ausserdem, alle Kräfte anzustrengen, um das Möglichste zu leisten und so wenigstens den guten Willen zu bethätigen. Um den Vorberei¬ tungen eine einheitliche Richtung zu geben und nach allen Seiten hin kräftigst cinzuwirken, wurde von Sr. Excellenz dem Statt¬ halter von Kram ein Fest-Comite, bestehend aus den Herren: Josef Graf v. Auersperg, ft ft wirkl. Kämmerer, Anton Frei¬ herr v. Codelli, krain.-ständ. Verordneter, Leopold Bezdek, k. ft Regierungsrath und Polizei-Director, Eduard Gintl, k.k. Bau-Director, Ur. Mathias Burger, Bürgermeister, Lambert Luckmann, Handelskammer-Präsident, Anton Samassa, Gemeinderath, Joh. Mühleisen, Gemeinderath, ernannt, und an die Spitze desselben der Herr Hofrath Gras v. Hohenwart gesetzt. 2) Der Umsicht und dem rastlosen Eifer, so wie dem eleganten Geschmacke dieses Letztem gebührt zweifelsohne ein großer Antheil an dem Verdienste der so trefflichen Voranstalten für jene Festtage. Es kann jedoch nicht geläugnet werden, daß auch alle übrigen Behörden und Korporationen, sowie der ge¬ stimmte Clerus -— so weit sich für dieselben die Gelegenheit bot — großen Eifer und freudigste Bereitwilligkeit bewiesen. Beson¬ ders haben die h. Stände Krams und die Stadtcommunc Laibach mehr geleistet, als irgend erwartet werden konnte. Was insbe¬ sondere von den Herren Ständen vorzukehren sei, beriechen und beschlossen Se. Erccllcnz der Herr Statthalter Graf Chorinsky und der stand. Verordnete, Herr Anton Freiherr v. Codelli, mit Hinzuziehung des k. k. Ministerial-Ingenieur-Assistenten Anton Ullrich, welcher Letztere auch mit der Projcctirung, Dc- tailzeichnuug, Einleitung und Ausführung aller Dekorationen und Beleuchtungs-Objecte, so wie mit der Einrichtung der Ge¬ mächer der stand. Burg für Ihre Majestäten beauftragt war. Von Seite des Stadtmagistrates wurde die Leitung aller Vorbereitungen dem Herrn ersten Magistratsrache Guttman k V o r b c r c i I u n g c n übertragen und demselben cin Fcst-Comitö aus den Herren Gemeinderäthen Samassa, Malitsch, Holzer, Mühleisen und Pachner, dem k. k. Rechnungsrach Leyrer, städtischen Bau-Jnspector Pollak, den akademischen Malern Kühnl und Kurz v. Goldenstein, endlich den Handelsleuten Karinger und Seeger beigcgeben, welche fünf letztgenannten Herren mit der technischen Durchführung der cinzclncnObjecte betraut waren?) Von diesen Fest-Comitö's wurden nun die Vorbereitungen zum Theil selbstständig beschlossen und ihre Ausführung über¬ wacht, zum Theil aber die nothwendig erscheinenden Aufforde¬ rungen und Erinnerungen an diejenigen Bezirksbehörden, deren Rayon die Majestäten auf Ihrer Reise zu berühren hatten, ebenso an die Gewerksbesitzer zwischen Trifail und Laibach und die Eigenthümer der großen Herrschaften zwischen Laibach und Triest, dann die hochwürdige Geistlichkeit erlassen und so für die gleich¬ mäßige und allseitige Betheiligung an den Vorbereitungen zu den in Aussicht stehenden Festtagen Sorge getragen. Au die Be¬ wohner Laibachs richtete der Bürgermeister Ur. Burger ein in 900 Exemplarei: verbreitetes Circulare, welches bezüglich der Dekoration und Beleuchtung die Wünsche des Magistrates in allgemeinen Umrissen andeutete, um die möglichste Uebereinstim- mung herbeizuführen, ohne dadurch dem patriotischen Eifer und bewährten Kunstsinne der Bewohner vorgreifen zu wollen. (Siehe Beilage Nr. I). Zugleich bestimmte dieses Circulare, daß die Inschriften der allfälligen Transparente u. dgl. vorläufig dem hohen Landesregierungs-Festcomitc zur Genehmigung zu unter¬ breiten seien. Hatte der Magistrat auch zweifelsohne nur seine Pflicht gethan, daß er auf diese Weise öffentlich die Bewohner der Haupt¬ stadt Krams an eine Verpflichtung dem hohen Kaiserpaare gegen¬ über erinnerte, die sich wohl schon von selbst verstand und deren Er¬ füllung nach dem vorausgegangencn Beispiele der Nachbarländer eine unabweisliche Ehrensache war — so kann man doch im vorliegenden Falle ohne Ucbertreibung und ohne Jemand nahe Die Fe!) - Lonnw's. treten zu wollen, es aussprechen, daß gerade dicßmal jede Auf¬ forderung überflüssig war, und die Bereitwilligkeit der Laibacher und Kramer überhaupt, ihre Hauptstadt und das ganze Land im herrlichsten Festgewandc zu zeigen, eine gleiche gewesen wäre, wenn auch keinerlei Anregung von den Behörden ausgegangen wäre. Denn gerade der Umstand, daß das Volk (im weitesten Sinne genommen) in allen seinen Schichten, von dem reichen Adeligen bis herab zum ärmsten Fabriksarbeiter, an der Verherr¬ lichung des Festes gleichen Antheil nahm, daß alles Gebotene ohne Ruhmredigkeit, ohne daß es der Nachbar wußte, ohne daß irgend eine andere Belohnung in Aussicht stand, als die des be¬ friedigten eigenen Bewußtseins, daß Jedermann wochenlang in seinen Feierstunden mit eigenen Händen die Blumen wand, die die Mauern seiner Wohnung schmücken, die Transparente schnitt, die seine Fenster zieren sollten, und daß Alles mit so herzinniger, ich möchte sagen, kindlich unschuldiger Freude geschah — gerade das ist es, was diesen Festtagen jene hohe Weihe und jene Be¬ deutung für unser Vaterland gibt, die beim Mangel dieser Um¬ stände die glänzendsten Schaustellungen und großartigsten kost¬ spieligsten Feste nicht zu beanspruchen vermögen. Was nun im Einzelnen von diesen Comito's und von den Bewohnern Krams vorbereitet wnrde, hier auscinanderznsetzcn, wäre nichts als eine Anticipirnng des ganzen Inhalts dieses Werkes; es möge daher die Bemerkung genügen, daß von allen Seiten die besten Kräfte aufgcboten wurden, um Vorzügliches zu leisten, und daß die Resultate, wie cs sich weiterhin zeigen wird, diesen Vorbereitungen trefflichst entsprachen. °) Am 23. October wurde in der «Laibacher Zeitung» halb- officicll angezeigt, daß die Ankunft Ihrer Majestäten am 20. November erfolgen solle. Diese Angabe erwies sich später nicht als richtig. Eine Proclamation des Bürgermeisters (Beilage Nr. Vl) vom 10. November verkündete als zuverlässig den 17. desselben Mouats, als den Tag der allerhöchsten Ankunft des Kaiscrpaarcs, das bis zum 20. in Laibach verweilen werde. V o rt> c c ci tn n g e n. 8 Die öurz. Bereits im Jahre 1884- wurden alle Ncprä- sentations-Gemächer derselben ganz neu tapezirt, gemalt und eingerichtet, da man schon damals auf den allerhöchsten Besuch gehofft hatte. Es erübrigte daher bloß die Renooirung und das passende Ameublement. In dieser Beziehung haben nun die H. Stände Krams eben so viel Geschmack als Eleganz aufgebotcn und die einzelnen Gemächer wahrhaft fürstlich hcrgcstellt. Das Eintrittszimmer hatte Rosa-Tapeten, prächtige Vorhänge, einen eleganten Luster und Kirschholz-Einrichtung. Links im Gleichzeitig gab der Magistrat bekannt, daß - einem lautgc- wordenen loyalen Wunsche gemäß, der 19. November, als Namens-Gedenktag Allcrhöchstihrer Majestät der Kaiserin, als allgemeiner Festtag gefeiert werden solle, um die Bewohner Laibachs an demselben mit Beseitigung der gewöhnlichen Tages¬ geschäfte an den kirchlichen Solennitäten Theil nehmen und für das Wohl der allergnädigsten Landesmutter den reichlichsten Segen vom Allmächtigen erflehen lassen zu können. Am 10. November 1836 ging als Hof-Ouarticrmcistcr der k. k. Kammer-Fourier Raymond von Wien nach Graz und am 11. nach Laibach, wo er Quartier für Ihre k. k. Majestäten, Ihre k. k. Hoheit die Erzherzogin Sophie, dann Suiten, Garde - Gensd'armen und Hofwirthschafts - Abtheilung machte, und am 14. dem Hofstaate nach Triest voraneilte. ?) Am 13. und 14. erschienen zwei Kundmachungen des Herrn Statthalters, von denen die eine (Beilage Nr. V!!) das Programm des allerhöchsten Aufenthaltes Ihrer Majestäten festsetzte, und die andere (Beilage Nr. V!i!) in Betreff der Beleuchtung von Laibach einige Anordnungen zur allgemeinen genauen Darnachachtung vorzeichnete. Für die im Gefolge des allerhöchsten Kaiserpaares befind¬ lichen Herrschaften wurden Privatwohnungen besorgt (siehe die Hof-Bequartierungs-Liste, Beilage Mr. V). Die Sure- großen Speise-Saal war der Plafond elegant gemalt und - mit Goldleisten und Goldrosetten, die Tapeten waren blau und Gold, in der Mitte hingen ein großer, ganz neuer, eleganter Luster für 24 Lichter und zwei kleinere, je für 1 2 Luchter; außer¬ dem waren an den Wänden 16 goldene Wandleuchter mit je drei Armen angebracht; an den Fenstern hingen weiße, elegante Vorhänge, zwischen denselben 8 große Spiegel mit Goldrahmen, die Einrichtung war von Kirschholz mit rothem Sammet; in der Mitte stand ein großer Tisch für 40 Personen. Das erste Eintritts- zimmcr (grüner Ecksalon) hatte grün-goldene Tapeten, am Plafond Goldleisten und Goldrosetten, die Einrichtung war von Rußholz mit grünem Sammet; den ganzen Fußboden bedeckten elegante neue Teppiche; zwei große Spiegel mit Goldrahmen, ein sehr eleganter Luster für 18 Lichter, weiße Vorhänge mit Sammet-Ausschnitten zierten den Plafond und die Wände; die Thüren waren, so wie in allen Zimmern, weiß lackirt und mit Goldleistcn versehen; auf den Spiegeltischen standen eine elegante Uhr und goldene Girandolen von großem Wcrthc. Das eigent¬ liche Empfangszimmer (sogenannter „rothcr Salon") hatte roth-goldene Tapeten, der Plafond Goldleistcn und Rosetten, l Luster für 18 Lichter, große Spiegel au den Wänden, elegante kunstvolle goldene Girandolen auf den Tischen, die Einrichtung Nußholz, rothcr Sammet; ringsherum hingen prachtvolle Oel- gemäldc (Bilder aus der Gallerte des Herrn Stroj), auf dem Sofa- und den Spiegeltischen standen Blumcnvascn rind eine Uhr, Weiße Vorhänge mit rothen Sammet-Ausschnitten; am Fußboden kostbare Teppiche. Kleiner Ecksalon (Schreibzim¬ mer Sr. Majestät): sehr zarte, weiß-blau-goldenc Tape¬ ten, ein Luster für 12 Lichter und Goldrosetten, der Plafond war prachtvoll mit Goldleisten und Eckstücken, ein schöner Spiegel, die Einrichtung von Nußbolz und blau-weißer Seide, kostbare Teppiche über dem ganzen Fußboden, ein eleganter Schreibtisch mit der Büste Ihrer Majestät, prächtige Bilder an den Wänden, Vorhänge weiß mit rothen Seiden-Ausschnitten, Die Aurg. 10 kostbare Stockuhr, werthvolle silberne Girandolen, Blumenvasen. Zimmer Ihrer Majestät: weiß-roth-grüne Tapeten, weiße Vorhänge mit rothseidenen Ausschnitten, Einrichtung rothc Seide und Nußholz, Luster für 10 Lichter, sehr schöne Bilder (darunter Veldes und Pasterzen), ein eleganter Schreibtisch, mit der Büste Sr. Majestät von Porzellan, zwei elegante Blumenkörbe mit seltenen Blumen, ein gestickter kostbarer Papierkorb neben dem Schreibtisch, der ganze Fußboden mit Teppichen belegt. Schlaf¬ zimmer beider Majestäten: grüne Tapeten, weiße Vor¬ hänge mit grünscidenen Ausschnitten, Nachtlampc von mattem Glas und Gold, elegantes Himmelbett mit kostbaren weißen Vorhängen, die Einrichtung grünscidcn, Teppich grün, mit Blu¬ men (über den ganzen Fußboden), eleganter Bctschemmel von rothem Sammet und kunstvolle Heiligenbilder (von: Herrn Dr. Schiffer ausgeborgt). Toilettezimmer Ihrer Majestät: lichte Tapeten, weiße Vorhänge mit rothseidenen Ausschnitten, Luster für 6 Lichter, ein eleganter Toilcttetisch mit rothem Sam¬ met und echten Brüsseler Spitzen aufgeputzt, silberne Giranodlen, Einrichtung rothseiden, ein schöner, großer Ankleidespiegel. Die übrigen Gemächer in der Burg waren für die durchlauchtigste Erzherzogin Sophie und die kaiserliche Begleitung mit bereits vorhandenen Möbeln, aber aufs Eleganteste und Reichste ein¬ gerichtet. Der 17. Nmmlm ^risLil. Im Laufe dcs Vormittags bereits hatte sich der Herr Statthalter Graf Chorinsky, begleitet von dem hohen begüterten Adel Krams ^), nämlich den Herren: Carl Wilhelm Fürst A n c r s p c rg, k. k. Kämmerer; Weriand Fürst Win- d i s ch g r ä tz, k. k. Kämmerer; Otto Freiherr v. A p f a lt e r c r, k. k. Kämmerer; Rudolf Freiherr v. A p fal t e r e r, k. k. Käm¬ merer; Josef Graf Auersperg, k. k. Kämmerer; Anton Graf Auersperg, Hcrrschaftsbesitzer; Gustav Graf A n e r s- p c r g, k. k. Känuncrer; Josef Graf B a r bo, k. k. Kämmerer; Ludwig Graf B l a g ay, k. k. Lieutenant in der Armee; Richard Graf B l a g ay, k. k. Kämmerer; Michael Graf C o r o n ini, k. k. Kämmerer; Freiherr v. G u s s ich, Gutsbesitzer; Franz Freiherr v. Lazar ini, k. k. Kämmerer; Albin Graf Mar- gheri, Gutsbesitzer; Carl Graf Pace, Gutsbesitzer; Nicom. Freih. v. R a st e r n, Gutsbesitzer; Amand Freih. ».Schwei¬ ger, k. k. Kämmerer; Carl Freiherr ».Schweiger; ferners dem Vertreter dcs durch sein hohes Alter an der persönlichen Anwesenheit verhinderten Feldmarschalls Grafen Radetzky, Fcld- marschall-Lieutenant Graf Nobili und dem Gcnsd'armcric- Commandantcu, Obcrstlicutcnant John, an die Landesgrcnzc begeben, um hier in tiefster Untcrthänigkeit der für den Abend angcküudigtcn Ankunft dcs Hoftrains entgegen zu harren. Der 17. November. 12 Vie IriumMpkorie. Hier an den Grenzen Krams und Steiermarks hatten die Stände eine Triumphpforte errichtet, die, einen lieblichen Total-Eindruck bietend, ganz geeignet war, den Beginn jener gleich ehrfurchtsvollen, wie herzlichen Auf¬ nahme zu signalisiren, die dem allerhöchsten Kaiserpaare in Krain werden sollte. Die war von Holz erbaut, mit Leinwand überspannt und ganz bemalt. Alle Gesimsglieder und Tragsteine waren in Holz angearbeitet. Sowohl die Vorder- als die Rück¬ seite waren gleich reich ausgestattet. An den Widerlügspfeilern des Mittlern Bogens waren 6" vorspringende, 3' breite Lesenen") angebracht, welche bis zum Gewölb-Anlauf reichten, und derselbe war von einem zierlichen Gesims, welches über die zwei niedrigeren Seitenbögen horizon¬ tal fortlief, bekränzt. Auf diese untern Lesenen waren andere 8V2 Schuh hohe aufgesetzt, welche das rechte, mit Tragsteinen versehene Hauptgesims trugen. An den vier Ecken dieses erhöhten Mittelbaues waren 4 Stück ll^ hohe Eckthürmchen angebracht und mit einer 8' hohen durchbrochenen Gallerie verbunden. An den vier Eckpfeilern der beiden Seitenbögen waren ebenfalls 6" vorspringende Lesenen und vier Thürmchen mit der, wie beim Mittelbaue, decorirten Gallerie, angebracht. An der Stelle des Schlußsteines des mittleren Bogens war das österr. Wappen, 6' hoch, von Holz geschnitten, mit einer vergoldeten Kaiserkrone darüber, und links und rechts von 6 schwarz-gelben, in schöne Falten gelegten Fahnen, mit vergoldeten Spitzen umgeben. Am linken und rechten Bogen zwei krainische Landeswappen aus Gußeisen, in Gold und den Landesfarben staffirt, jedes ebenfalls von 6 Fahnen, mit vergoldeten Spitzen und in Landesfarben, um¬ geben. Darüber vergoldete Kronen in Holz geschnitten. Der mitt¬ lere hohe Bogen war außerdem noch mit Kränzen und Bluinen- Guirlanden geziert. In der Mitte des hohen Mittelbaues wehte hoch oben eine 8 Ellen lange, 2^ Ellen breite schwarz-gelbe Fahne aufschwarz-gelber Stange, auf den vier Thürmchen des Mittelbaues waren aber 4 Stück weiß-rothe Fahnen, 4 Ellen ?rillrs88M 8oMe- Inzwischen war Ihre k. k. Hoheit die Prinzessin Tochter, Erzherzogin Sophie, Ihren allerdurchlauch- tigstcn Eltern bereits vorangccilt, und in Begleitung Ihrer Aja, Baronin Weiden und des k. k. Leibarztes, Hosrath Ritter v. Seeburger, 2 k. k. Kindsmädchcn, 1 k. k. Leiblakai's und 1 Dieners, um halb 4 Uhr Nachmittags mit Separat-Train iu Laibach angekommcn, wo Hochdicselbc von dem Herrn Grafen v, Hohenwart ehrfurchtsvoll empfangen und in die, in der stand. Burg bereiteten Appartements geleitet wurden. Ihre kaiscrl. Hoheit verließen am l9. Nachmittags unsere Stadt, um wieder in Triest der Ankunft Ihrer Majestäten zu harren. Vie N^k8tLtell Übertritten äie I-Llläe^renre um etwa 6 Uhr, nachdem schon geraume Zeit vorher die weithin ertönenden Pöllerschüssc und die in Kram und Steiermark erglän¬ zenden Freudcnfcuer Ihre Ankunft angckündiget hatten. Be¬ zeichnend schimmerte an der jenseits der Save sich erhebenden Fclscnwand zum Willkommcnsgruß ein strahlendes „Vivat! b. .1. L." Vor dem sinnig dccorirtcn Stationsgebäude, welches hier, wie in Hrnstnig, ebenso wie die inzwischen liegenden Wäch- Pru^cjsm Sophie —Die MoMnttn überschreiten die Landesgren.ic. 13 lang, 2 Ellen breit, angebracht; deßgleichen aus den vier Thürmchen der Seitenbögen 4 Stück weiß-blaue, eben so große Fahnen. Die Gallerte des Mittelbaues und der Seitentracte war rund herum mit 30 Stück Fahnen in Landesfarben blau¬ gelb geschmückt, von denen jede 2 Ellen lang, l V, Elle breit war. Die Fahnen, Thürmchen, Gallerte, Seitenfronten und die Bogenüberwölbungen waren braun, im lichten, gelblich¬ braunen Grunde, reich, und doch nicht überladen gemalt. Einen besonders prächtigen Anblick gewährte die Pforte mitten in dieser wild-romantischen Umgebung, als sie beim Her¬ annahen der Majestäten mit bengalischen Flammen beleuchtet, ihre 71 Fahnen in rythem Lichte wehen ließ, und die Wappen¬ schilder iu den herrlichsten Farben erglänzten. Der 17. November. II terhäuschen mit Neisigkränzen und Säulen, Fichteubäumen und Fahnen geziert war '°), harrte Se. Excellenz der Landcschef und seine Begleitung Ihrer Majestäten, so wie auch die Geist¬ lichkeit mit der Schuljugend und eine große Volksmenge im fest¬ lichen Schmucke. Vor einem künstlich gebauten Stollen waren die Knappen der Gewerkschaft Trifail, mit dem Gewerks-Inhaber- Maurer an der Spitze, aufgestellt. Da brauste die prächtig ge¬ schmückte Locomotive „Planina" "), vom Herrn Ministerialrath Schmidt geführt, daher — einem Augenblicke des Schauens und cbrfurchtoollsten Schweigens folgte alsbald allgemeiner Jubel, allgemeine Freudenäußerungen, Vivat- und Glückauf-Rufe. Der Herr Statthalter brachte Ihren Majestäten die Huldi¬ gungen des stets getreuen Herzogthums Kraiu in folgenden Worten dar: „An der Grenze des Herzogthums Kraiu wagt cs die treu¬ gehorsamste Deputation dieses Landes, Eurer kaiscrl. königl. apostolischen Majestät und Ihrer kaiscrl. königl. Majestät unse¬ rer allerhuldreichsten Kaiserin im Namen des ganzen Landes, in dessen Gauen die beglückende Ankunft Eurer k. k. Majestäten die Herzen aller Bewohner mit lautem Jubel erfüllt, die aller- uutcrthänigstc Huldigung in tiefster Ehrerbietung zu Füßen zu legen: Geruhen Eure Majestät, diesen schwachen Ausdruck unserer freudigsten Gefühle allergnadigst aufzunehmen, und dem Eurer Majestät mit heißer Liebe und unerschütterlicher Treue und Anhänglichkeit ergebenen Lande auch fernerhin Allerhöchst- dero kaiserliche Huld und Gnade zu schenken, deren Besitz sein größter Stolz, sein höchstes Glück ist." „Hoch lebe unser allergnädigster Kaiser Franz Joses! Hoch lebe unsere allcrdurchlauchtigste Kaiserin Elisabeth!" — worauf die letzten Worte von allen Anwesenden mit den herzlichsten Zurufen wiederholt wurden. Seine Majestät geruhten die Ansprache des Herrn Statt¬ halters allerhuldreichst entgcgcnzunehmen und zu erwiedcrn, daß cs Allerhöchstdieselben freue, Krain wieder zu sehen, dessen Bc- VcMgc Ihrer MaMiiten- 15 ivohner den: allerhöchsten Kaiscrhausc ihre Trcuc und Loyalität zu allen Zeiten bewahrt haben, und dieses Land Ihrer Majestät der Kaiserin zn zeigen. Unter Pöllerschüssen, Vivatrufcn nnd bei dcm Wiedcr- schcinc der in der Save sich spiegelnden Frcndcnfeucr, worein die Silberstrahlen des hell beleuchteten Wasserfalles bei Mitala eine bezaubernde Abwechslung brachten, setzte sich der allerhöchste Zug wieder in Bewegung. Im Kelvine Ikier IsiL^esiätkll befanden sich Sc. Erccl- len; der erste Herr General-Adjutant Graf Grünnc, als Reisc-Obcrlciter; Ihre Ercellenz die Obersthofmcistcrin Ihrer Majestät, Gräfin Esterhazy; die k. k. Hofdamen, Gräfinnen Bellcgardc, Lambcrgund Emo Capodilista; Sc. Durch¬ laucht der Obcrstbofmeistcr Ihrer Majestät, Fürst Thurn und Taxis; General-Adjutant Baron Kellner; der Generalmajor Baron Schlittcr; die Flügel-Adjutanten Oberst Graf O'D o n- ncl, Majore Grafen Königsegg und Wald stein, und Baron Waldstättcn; Oberst Müller; die Adjutanten Sr. Majestät, Major Fürst Liechtenstein, Rittmeister Fürst Hohenlohe, Grafen Hunyady und Szapary, Chevalier v. Crouy; die Majore Haardt und Friedl; der Hofrcisercchnungsführcr Re- giernngsrath Seifert; die Officialc derMilitär-Central-Kanzlci Wicdl, Falkner nnd Zciningcr; der k. k. Cabinets-Official Baron Genotte; die Hos-Secretärc Haan und Bayer; die k. k. Leibkammcrdieucr Lcgrcnzi und Hanakampf; die k. k. Kammerdiener Hornnng und Kodcrlc; die Kammerfrau v. Pilat; die Kammerdienern: Do ree; das Kammermädchen Herzog; Hof-Controlor-Amts-Adjunct Möraus; Hofküchen- Jnspcctor Martin; Rittmeister Kempf der Garde-Gensd'ar- mcric; Obcrlicutcnant Stangelmayer; 1 Wachtmeister; 8 Garde-Gcnsd'armen; Polizei-Rath Nylius; 2 k.k. Beamte; 2 k. k. Kammerdiener vom Saaldicnst; 4 k. k. Thürhütcr; 2 Der 17 November. k. k. Kammerherren - Ansager; 8 k. k. Leiblakaim vom Saal¬ dienst; 2 Büchsenspanner Sr. Majestät; 3 Lciblakaicn Ihrer Majestät; 20 Individuen der Hofwirthschaft; 3 Kammcrjung- fcrn, l Kammerdiener; l Amtsdiener; 4 Jäger; 20 Bediente. Vie kakrt von Irilail NLed vüidLek glich einem wahren Trinmphzuge; eine Reihe der anziehendsten Bilder entwickelten sich vor den Augen der Vorübereilenden und allüberall offenbarten sich neue Beweise des allseitigen Strebens, die Schönheit der Natur durch würdige Ausstattung der menschlichen Bauten zu heben. Aus dem StationSplatzc zu Hrastnig hatte sich, so wie in allen Ortschaften, welche Allerhöchstihre Majestäten durch¬ fuhren, die Geistlichkeit, die Schuljugend und eine große Volks¬ menge aufgestellt; außerdem waren aber am Stationsplatze auch noch sämmtliche Bahnbeamte, die 600 Knappen der Gewerkschaft Hrastnig mit fliegender Fahne und mit ihrer Musikbande, die bei der Durchfahrt des Hof-Trains die ergreifenden Klänge der Volkshymne ertönen ließ, so wie mit den Werksbeamten in voller Uniform an der Spitze, versammelt. Es hieße das Gleiche wiederholen, wenn wir bei jeder Station des Enthusiasmus Erwähnung thun wollten, der siä enden wollenden Jubelrufen, insbej von allerwärts herbeigeeilten Landl In Sagor erhielt das < l2 mit Reisig umwundenen Säulen chcm oberhalb einer gesimsartigen Ki der Front von je zwei gekuppelten < simsartigcu Krönung ein Feld gebi Buchstaben „b. .1. L.« freigehalten sc zweiten Aufbaues war auf einem w goldener Adler auf schwarzem Grund Die Fenster und Gliederung Gebäudes waren mit Reisigkränzen N Dic /ahrt »on Trifn Wappen and Fahnen decorirt. Auf dem Dachfirste wehte auf einer hohen Stange eine schwarz - gelbe Flagge. Alle Gliederun- x gen des Dccorationsbaues, die Namenszüge Ihrer Majestäten, ? die verschiedenen Nationalwappen, sowie der große, 9' hohe, alles krönende österr. Adler, war reichlich mit Lämpchen besetzt, so daß dieses Gebäude einen recht festlichen Anblick gewährte. Die beiden angrenzenden Magazine, die Wechsel und Kraniche der Station waren mit zahlreichen Fahnen und Kränzen decorirt. Auf dem Platze vom Stationsgebäude gegen das südliche Magazin hatte die Gewerkschaft am Savestrome eine Schachteinfahrt festlich beleuchtet, mit einem gothischen Portale dargestellt, über welchem in zwei, mit rothem Sammet ausge- schlagcncn Nischen dic Büsten Ihrer Majestäten in Lebensgröße aufgestellt waren. Oberhalb des Schachtes glänzte mit goldenen Lettern der Bergmannsrnf: „Glück auf!" Dic Spitzen des b Ausbaues waren mit Fahnen und Flaggen recht entsprechend dc- corirt und dic Gliederung des Ganzen war reichlich mit Jllumi- nationslämpchcn und Windlichtern besetzt. An der Ausfahrt der Station hatte die Gewerkschaft Loke einen Berg, geziert mit allen Nationalflaggen, auf dem ein großer Adler auf einem Piedestal, welches das Wappen des König¬ reiches Baiern darstelltc, ruhte. In dem Berge war ebenfalls ein Schacht eröffnet, und das Ganze war mit Windlichtern, von ........... erleuchtet. Ncbfi einer Masse von gebung, waren die Honoratioren, ugend, dic Knappen der Gcwcrk- nsik am Stationsplatze ausgestellt, ijcstätcn fuhr unter Ertönen der cuscn, langsam durch die Stativu, agen der Umgebung Freudcnfeuer nen Felsencrhöhnng am südlichen rk, veranstaltet durch dic Gewcrk- 'inerie zn Loke, abgebrannt wurde. 2 Dec 17. November. 18 Das Bahnhofgebäude zu Sava war mit Festons, Krän¬ zen von grünem Reisig, künstlichen Blumen und Fahnen ge¬ schmückt, auf dem Balkon war in Transparent die Aufschrift: „Heil Franz Josef, Heil Elisen« angebracht, und in der Mitte des Gebäudes prangte der k. k. Adler, mit Kränzen und Fahnen umgeben. Das ganze Gebäude war an allen hervorragenden Theilen mit Lämpchen reich beleuchtet. Vor dem Fabriksgebäude zu P on o vitsch war eine vom Arbeiter-Personale belebte Citadelle mit einem Haupt- und zwei Nebenthürmen, aus leeren Spiritusfässern aufgebaut und mit farbigen Flammen beleuchtet. Von der Ferne strahlte nun im glänzendsten Lichtglanze der Stationsplatz und der Markt L ittai. Der Bahnhof Littai war nachstehend decorirt: Das Anfnahmsgebäude war mit Festons, Kränzen von grünem Reisig, künstlichen Blumen und Fahnen geschmückt; in der Mitte des Gebäudes war ein Balkon, auf sechs Säulen ruhend, angebracht, worauf die schönsten künstlichen Blumen aufgestellt waren. In dem mittleren Theile des Gebäudes war in Transparent die Aufschrift: „Willkommen« angebracht, ober derselben prangte ein 8' hoher Adler mit Kränzen und Blumen geschmückt und das ganze Gebäude, sowie der Adler war festlich beleuchtet. Das daselbst befindliche Heitzhaus war geschmackvoll ge¬ ziert. Das Warenmagazin der Station Littai war durch An¬ bringung transparenter Thüren, Fenster und Altanen zu einem Schweizerhause umgcstaltet, wo an den Altanen Jünglinge und Mädchen in krainischcr Nationaltracht standen und dem Aller¬ höchsten Herrscherpaare jubelnd „Vivat!« zuricsen. Dieses Ge¬ bäude war ebenfalls festlich beleuchtet. Die den Bahnhof mit dem Marktflecken Littai verbindende Brücke war in ihrer ganzen Länge von 83 Klafter festlich nut Kränzen, Lampen und farbigen Ballons geschmückt, sowie das k. k. Bezirkamts-Gebäude, welches in der unmittelbaren Nähe des Bahnhofes liegt und mit demselben gleichsam ein Ganzes 19 Die Fahrt von Unfall nach Laibach. bildet. Bei Ankunft des Hofznges stimmte die vor dem Aufnahms- gebäude in militärischer Ordnung ausgestellte Musik-Capelle der löbl. Bürgergarde von Neustadt! die Volkshymne feierlichst an, worauf die festlich gekleidete Schuljugend, die Geistlichkeit, sämmt- liche k. k. Bezirksbcamten und das zahlreiche Publicum in stürmi¬ sches „VivM!« ausbrach, bis sich der Zug nach 1 ö Minuten Auf¬ enthalt — während welcher Zeit Se. Majestät auszusteigen und mit sichtlicher Befriedigung über diesen herzlichen Empfang alle Anwesenden zu begrüßen und an den Herrn Bezirkshauptmann allergnädigst einige Fragen zu stellen geruhten — gegen Laibach in Bewegung setzte. Der Bahnhof K reßnitz war mit einigen Abwechslun¬ gen dem Bahnhofe zu Sava gleich decorirt, nur daß am Bal- con die Buchstaben „b- U." in gothischer Schrift transparent angebracht waren. Wahrhaft sinnig und überraschend war die Ausschmückung der Station Laase. Der Haupteingang und die beiden Seiteneingänge des Ausnahm-Gebäudes waren mit Festons aus Fichtenreisig, und die vier ebenerdigen Fenster mit schwarz-gelb, roth-weiß, blau- weiß und grün-weiß transparent bemalten Schildern, in deren Mitte ein Stern das Herzschild bildete, von Blumen - Guirlanden umgeben, geschmückt und durch Festons verbunden. Acht Fenster des ersten Stockes waren durch transparent gemalte Landeswappen (von Oesterreich, Ungarn, Böhmen, Kärnten und Kram, Lom- bardie und Venedig, Steiermark und Siebenbürgen und Tirol), gedeckt, mit Blumen - Guirlanden umgeben und durch Festons untereinander verbunden. Unter diesen Wappen ward zur Rechten der kaiserl. öster¬ reichische Wahlspruch: „Viribus unilis« und zur Linken der Fayade der königl. baierische: „stustus et Mmax», aus 2 Fuß großen, bronzirten Buchstaben von Festons umgeben, angebracht. Ober dem Vordachc des mittleren Haupteinganges war der Doppeladler mit weit ausgcbrcitctcn Flügeln, auf seiner Brust 20 Der 17. November. das österreichische und baicrische Wappen vereint als Herzschild tragend und mit allen Gattungen Landessähnchcn geschmückt, schwebend angebracht. Auf beiden Thürmchen des Daches flat¬ terten große schwarz - gelbe Fahnen, welche an den vier Seiten mit Lämpchen pyramidenartig geziert, nebst den 600 Stück, theils um die beiden Wahlsprüchc, theils längs dem Cordon- gesims und theils um die Eingaugsthürcn angebrachten Lämp¬ chen am Abende durch die innere Beleuchtung der sämmtlichen Transparente einen besonder» Effect bildeten. In: Vorder¬ grund der beiden Seiten des Stations-Gebäudes waren 48 Fuß hohe Obeliske, mit Tannenreistg von unten bis oben geziert, deren Scheitel ein roth-weißer und blan-weißer Signalkorb bildete, und über welchen sich 18 Fuß hohe Fahnen in gleicher Farbe erhoben, aufgestellt. Die Obeliske warm mit Festons aus Tanneureisig, in welche künstliche Blumen cingeflochten waren, von oben bis unten umschlungen und behängt; ebenso war der 8 Fuß hohe Sockel derselben geschmückt. Am obern Rande des Sockels vom rechten waren roth-weiße, und des linken Obelisken blau - weiße Schilder mit gleichfarbigen Fähn¬ chen geziert, aufgestellt. Auf der untern Hälfte desselben prangte, mit den obigen Farben übereinstimmend, am rechten das kaiserl. österreichische, und am linken Obelisken das königl. baicrische Schild in der Größe von 8' mit den verschiedenen landesfarbigcn Fähnchen fächerartig geschmückt und mit Blumen-Festons behängt. Beide Obeliske wurden durch 12 große Flambeaus erleuchtet; zwischen diesen Obelisken und den angrenzenden Anfnahms- und Neben¬ gebäuden waren dichtbewachscne Tannenbäume symmetrisch ausgestellt, die den Hintergrund bildeten. Das angrenzende Warenmagazin wurde durch Tannenreistg-Festons in schweizer- artigem Baustyle ansgcschmückt, vor welchem der Länge nach eine mit Schildern und Fähnchen gezierte Altane zur Benützung der Landesbevölkerung angebracht war. Vor demselben und neben den Obelisken waren 24 in der krainischcn Landestracht Mc Fahr! von TrifaU nach Laibach. 21 nett gekleidete Bursche mit brennenden Fackeln aufgestellt, welche während der Durchfahrt des allerhöchsten Hofes den herzlichen Jubel des Volkes durch Schwingen derselben feierlichst erhöhten. Die Beleuchtung der, dem Statkonsplatze gegenüberlie¬ genden Besitzung St. Helena nebst dem angrenzenden Pfarrhof, dann die am linken Ufer der Save vielfältig angezündeten Freu¬ denfeuer ergaben, vereint mit der glänzenden Beleuchtung und Ausschmückung des Stationsplatzes, einen überraschenden Anblick und bildeten eine zweite große Triumphpforte aus dem sich gegen die Hauptstadt Krams eröffnenden schönen Savathal. Aufdem Nicolaiberge erglänzten die allerhöchsten Namens¬ chiffern und auch die Ruine Osterberg, ein Zeuge der Vergan¬ genheit, begrüßte im Lichte des bengalischen Feuers den Triumph¬ zug unseres geliebten Kaiserpaares. Auf der letzten vor Laibach zu berührenden Station Salloch '4) mar das über der Eingangsthür des Stations¬ gebäudes befindliche Vordach zu einer Vorhalle aus Reisig ge¬ bildet; auf demselben der kaiserliche Adler mit den Fahnen Steicrmarks, Oesterreichs und Baicrns aufgestellt; über sämmt- lichcn Fenstern und unterhalb derselben Festons aus Reisig mit künstlichen Blumen angebracht. Auf dem Firste des Gebäudes selbst wehte eine große kaiserl. Flagge, an beiden Seiten des¬ selben war ein schönes Spalier aus grünen Fichtenbäumchen hergestellt. Bet der Ankunft des Hofzuges waren alle vorsprin¬ genden Theile der Architektur mit farbigen Lämpchen erleuchtet, so daß die Konturen des ganzen Gebäudes sichtbar waren und dem Auge den Anblick der Gebäude-Umrisse in flammenden Linien boten. In den bisherigen Jubel des Volkes, der ein tausendstim¬ miges Echo in den einsamen Felsschluchten des Savcthales fand, ertönten, als der Zug die Laibacher Ebene gewonnen hatte, die Gcschützsalven vom Laibacher Castelldcrge und das weihevolle Ge¬ läute der Glocken unserer Hauptstadt. So wie aus der ganzen 22 Ser le. Rsvembcr. Bahnstrecke, so waren anch von Salloch an alle im ganzen Bassin der Laibacher Ebene befindlichen Berghöhen mit Freuden¬ feuern erleuchtet, und längs der Bahnlinie von Salloch bis Laibach waren beiderseits, über Veranlassung des Herrn Bezirks¬ hauptmanns Glantschnigg, Insassen der Orts-Gemeinden Mariaseld und Moste ausgestellt, welche Fackeln trugen, wodurch die ganze Bahnstrecke erleuchtet erschien. Noch ein srcundlich- ländliches Bild stellte sich Ihren Majestäten zwischen Salloch und Laibach, etwa 100 Schritte von der Eisenbahn entfernt, dar. Der Präsident der krain. Landwirtschaft-Gesellschaft und Besitzer des Schlosses Kaltenbrunn, Herr Fidelis Tcrpinz, hatte eine, mit Fahnen und Festons gezierte Festfrontc von 12 Klafter Länge und 6 Klftr. Höhe hergcstellt, die eine Tempelhalle der Ceres vorstellte, welche am Giebel die österr. Reichskrone trug; unter der Krone einen in Lüften hängenden Blumenkranz, dar¬ unter in Blumen die Namenszüge des allerhöchsten geliebten Herrscherpaares, unter denen ein großer österreichischer Adler mit ausgestrcckten Flügeln und zu jeder Seite das österreichische und baierische Wappen prangte. Das Ganze wurde zum Zweck des hinter und zur Seite der Festfrontc abgebrannten Stuwer'- schen Feuerwerkes, wie ein durchbrochenes Spitzengewebe ge¬ halten, welches aus darin angebrachten Festons-Guirlanden und Blumen-Hängekörben, mit 6 vergoldeten, mit rother Draperie gezierten Candelabern, auf denen Spiritus-Flammen loderten, unter welchen angebrachte Rosetten den Untergrund bildeten, be¬ stand; in der Mitte der Festfronte war die Tempelhalle, geziert mit einer Pyramide von Ackerbau-Geräthen, die oben eine gol¬ dene Krönungskrone zierte, aus der viele verschiedenfarbige Fahnen wehten. Fünfzig Schritte vor der Festfronte war ein kleiner Fels¬ hügel errichtet, umgeben von Orangen-Bäumen, auf dem in lie¬ gender Stellung Ceres, am Kopf einen Korb mit Feldfrüchten aller Art und Getreide-Aehren tragend, von der Last ausruhete; zu beiden Seiten standen 12 Landmädchen und Bursche in fest- 23 Hohe Haupler in Laidach. sicher Landestracht mit Acker-Werkzeugen, die farbige Fahnen schwingend, im Sinne des Ackerbaues Ihren Majestäten die Huldigung darbrachten, während im Vorbetfahren des allerhöch¬ sten kaiserlichen Zuges das ganze Festgerüste mit farbigen Lam¬ pen erleuchtet und durch das abgebrannte Walzen-Feuerwerk, durch die Steigung farbig gefüllter Sternrakcten und römischer Lichter und durch i2 farbige bengalische Feuer erleuchtet, das Ganze zu einem magischen Bilde machte. Besonders schön nahm sich das von Stuwer eigens angefcrtigte Früchten-Bouquet aus, welches gerade hinter dem Korb der 'Ceres angebracht, hoch in die Lüste Merlei nachgeahmte Obstfrüchte, Kornblumen, Blät¬ ter :c„ als Spenden der Fechsung, schleuderte. Im fernereil Hintergründe erschienen die mit bengalischem Feuer grün, roth und weiß erleuchteten Thürme des Schlosses Kaltenbrunn, goste Häupter iu stoibLest. '°) Bevor wir den Eintritt Ihrer Majestäten in Laibach zu schildern versuchen, mag es erlaubt sein, in einem kurzen Rückblick jene Fürsten vor unser geistiges Auge zu bringen, welche Kram, und Laibach insbeson¬ dere, im Laufe der Zeiten zu sehen das Glück hatte. — Wenn Mythen auch für den Hystoriker und insbesondere für den Cultnr- historiker nicht ganz ohne Interesse und bisweilen höchst werth- voll sind, so ist es dennoch nicht erlaubt, auf Sagen gestützt, behaupten zu wollen, daß der Fürstensohn Jason jcnials unsere Gegenden gesehen oder gar demonu gegründet hätte. Ebenso zweifelhaft ist es, ob Julius Cäsar, „dieser erste und doch auch einzige Imperator — einer der wenigen Men¬ schen, in dem Individualität und Normalität verbunden sind — in welchem es dem Geschichtschreiber gestattet ist (wie kaum in einen: Jahrtausend ein Mal), das Vollkommene zu schaueiG "'), jemals unser heutiges Kram berührt habe; dagegen ist cs gewiß, daß der Erbe des Ruhmes lind der Macht Cäsars, O c t a v ian, 34 I. v. CH. die feste Stadt Mctnllum (Methulc bei Laas) in 24 Der 17. November. eigener Person belagerte. Tiberius mag während des be¬ schwerlichen Krieges, den er noch unter der Regierung des Kaisers Augustus gegen die illyrischen Häuptlinge Bato und Pinetes in Pannonien sübrte, wohl auch wiederholt Vernons berührt haben. Dergleichen zogen Trajan, Marc Aurel, Anto- nin und Lucius Verus gegen die Barbaren über diese römische Colonie. Helvidius Pertinax und Septi- mus Severus waren Präfecte in Pannonien und Illyrien, und zahlreiche Münzen, mit dem Bildnisse Constantin des Großen, weisen mit Wahrscheinlichkeit darauf, daß auch er wiederholt in diese Gegenden kam. Der Bruderkrieg seiner Söhne C o n st a n s und C o n st a n tin wurde an der Grenze Krams ausgefochten; durch Kram verfolgte C o n st a n tins, der Beherrscher des Morgenlandes, seinen Gegner M a g n e n t i n s; aus Gallien nach Syrmien ziehend, setzte der abtrünnige Ju¬ lian über die Mischen Alpen. T h e o d i s i us l. aber, nach¬ dem er seinen Gegner Maximus bei Siscia überwunden, hielt darauf einen feierlichen Einzug in Zemono. ") Diese treue Stadt, welche durch Maximus sehr geängstigct worden war, überließ sich bei der Nachricht von der Annäherung des Kaisers Theodosius ungestümer Freude. Haufenweise strömten die Be¬ wohner frohlockend, unter Gesang und Schellenklang, dem Retter entgegen. Die Patricier, die Nathsherren in weißen Kleidern, die Priester in vollem Ornate, empfingen den Kaiser ehrerbietig vor den Thoren, welche mit grünen Kränzen behängt waren. Durch die Gassen waren Teppiche ausgebreitct; der Schein der Fackeln erhellte die Nacht. Das Volk drängte sich durch die Gassen, Greise freuten sich, diesen Tag erlebt zu haben. Jünglinge wünschten lange zu leben, um recht lange dem Kaiser dienen zu können; Mütter und Töchter stimmten in den Jubel ein. — So schildert den Enthusiasmus, der Alles beherrscht hat, der Panegyriker Pacatus. In der Völkerwanderung sind die meisten königl. Hceres- führer der Barbaren durch Kram oder an dessen Grenzen gezo- Hohe Häupttr üi Laibach. 25 gen, so Alartch, der mit seinen Westgothen sein Lager bei aufschlug, sein Schwager Athaulf, Attila, der Heerführer der Hunnen; der große Theodorich, König der Ostgothen. Von den fränkischen Fürsten dürste Carl des Großen Sohn, P i p in, auch in Kram gewesen sein. Im Mittelalter sah Krain wiederholt die Grafen v. A n- dechs, so namentlich Heinrich den Geächteten, den Genial der Gräfin Sophie v. W e ix e lbu r g; die Ortenburger, besonders Udalrich Uk. und dessen Bruder Philipp; die Grafen v. Görz; die Babenberger Leopold VII. und seinen Sohn Friedrich. R i ch a r d Löw e n h c r z dürfte auf seiner heimlichen Reise nach Wien durch Krain gepilgert sein. P r c m i sl Ottokar hat Laibach in eigener Person belagert. Herzog M a i n h art von Kärnten und sein Sohn H e i n r ick, Exkönig von Böhmen, waren wiederholt in Laibach; dem Letztem starb hier seine Gattin Anna im Jahre 1313. '^) Von Herrschern aus dem Hause Habsburg ließ sich zuerst Otto der Fröhliche, zwei Jahre später A l b r ccht der Weise hicrlands huldigen. Leopold der Fromme eilte 1367 der Stadt Triest gegen die Venctiancr zu Hilfe; im Jahre 1370 wurde ihm und seinem Bruder Albrecht III. zu Laibach ge¬ huldigt. Viridis, die Witwe des unglücklichen, 1386 bei Sempach erschlagenen Herzogs Leopold verlebte ihre Witwen- jahrc, weit entfernt vom Getümmel der Welt, zu St. Lambrecht in Krain, und liegt begraben im Kloster zu Sittich. Ihr Sohn, Herzog Ernst der Eiserne, ließ sich 1444 zu Laibach huldigen. 1444 beglückte Friedrich V. die Laibacher, und dann noch zwei Mal, 1458 und 1491. Kaiser Maximilian soll 1514 in Krain gewesen sein, und Erzherzog Carl, Kaiser Ferdinand I. jüngster Sohn, ließ sich am 28. April 1564 in Laibach huldigen, so auch Erzherzog Ferdinand am 13. Febr. 1597, dessen An¬ wesenheit eine ungemein glänzende war, da ihn seine Mutter, Erzherzogin Marie, und seine Brüder Maximilian, Ernst und Leopold, so wie seine Schwestern begleiteten. 26 Der 17. November- Von diesen kam 1899 die Erzherzogin Margareti) als ver¬ lobte Braut des Königs Philipp HI. von Spanien, nochmals nach Laibach. Am 13. Sept. 1660 ließ sich Kaiser Leopoldi., in Begleitung seines Oheims Leopold, Bischofs von Passau, Großmeisters des deutschen Ordens und Statthalters der Nieder¬ lande, und am 29. August 1728 Carl VI. in Laibach huldigen. Im Jahre 1769 fuhr Kaiser Josef II. als Graf v. Falkenstein durch Laibach uach Rom, wo eben das Conclave zur Wahl Papst Clemens XIV. gehalten wurde. Am 20. März 1784 Nachmittags 1 Uhr, kam dieser große Monarch von seiner Reise nach Rom und Neapel zürn zweiten Mal nach Laibach, verweilte 24 Stunden hier, besah die Domkirchc, mehrere an¬ dere Kirchen und Wohlthätigkeitsanstalten, und hinterließ zur Vertheilung unter die Pfarrarmen 100 Ducaten. Zum letzten Male wurde unserer Hauptstadt dieses Glück zu Theil, im März 1788, als Kaiser Josef !>. Triest, das Litorale und die Mili- tärgrcnze bereiste. Am 16. April 1782 ist Papst Pius VI., am 27. Juni 1784 Großherzog Leopold, nachmaliger Kaiser Leopold II-, zugleich mit seinem Erbprinzen Fran; Joses, durch Laibach nach Wien gereist. Den entgegengesetzten Weg nahm 1797 Erzherzog Carl auf seiner Reise zur italienischen Armee. Napoleon war nur ein Mal, am 1. April 1797 in Laibach, öfters Kaiser Franz, darunter am längsten im Jahre 1821, als er den Kongreß von Troppau in unsere Stadt verlegte. In den ersten Tagen des Januar 1821 trafen die Kaiser von Oesterreich und Rußland, ebenso auch der König Ferdinand von Neapel, in Laibach ein. Eine Reihe der interessantesten Persönlichkeiten schloß sich an sic an, darunter die Diplomaten ersten Ranges von ganz Europa: Fürst Metternich, General v. Vincent und der stereotype Pro¬ tokollführer aller Kongresse in: zweiten Fünftel unseres Jahr¬ hunderts, v. Genz; von Rußland: die Grafen Capo d' Jstria, Nessclrode und Pozzo di Borgo; Fürst Hardenberg und Graf Bernstorf Namens des Königs 27 L llkl Zakmkof vkä äis LtLäi jl-Lidavd. Am Bahnhofe war das nördliche, so wie das südliche Einfahrtsthor des Stations- Platzes Laibach zu Trinmphpforten in: griechischen Stiele nmge- staltet, an jedem Psetler derselben mar eine allegorische Figur und große Flagge angebracht. Auf den Frontons selbst befanden sich große kaiserliche Adler, rings mitFahnen und Wappen verschiedener Kronländcr umgeben. An der inncrn Seite der Pfeiler waren Trophäen aus verschiedenen Eiscnbahnwerkzcugcn und Requisiten hcrgestcllt. Die vorspringenden architektonischen Theilc waren bei der Ankunft des Hofzuges niit farbigen Lampen beleuchtet. Vor dem nördlichen Einfahrtsthore bis zur Einfahrt in die Halle waren Pyramiden, mit bengalischem Feuer beleuchtet, an Der Snhnhof und Vic Stadt Lmdach. von Preußen; der Graf de la Ferronaye, der Marquis Caraman und der Herzog von Blacas für Frankreich; Lord C l a nw i lli a m , Sir G o r d o n und Lord Steward vertraten England; Cardinal Spina den heiligen Vater; Fürst Ruffo stand dem König von Neapel zur Seite; Sar¬ dinier: war durch der: Marquis v. M a r s a n und den Grafen d' Agliö, Toscana durch den Prinzen Nerini-Corsini repräsentirt. Kaum hat Laibach ein zweites Mal so glän¬ zende Gesellschaft in seinen Mauern gesehen. Am 16. Mai I8l6 besuchte Franz !. die Ädelsberger Grotte, und am 17. August ! 8 l 9 der Kronprinz und nachmalige Kaiser Ferdi¬ nand I.,nachdem er vom 13. bis 16. in Laibach verweilt hatte. Dieser Letztere besuchte unsere Stadt auch im Jahre 1844 an der Seite seiner Gcmalin, bei Gelegenheit der innerösterreicht- schen Gcwerbs - Industrie - Ausstellung. Auch Se. Majestät der jetztregierende Kaiser Franz Josef 1. hatte sowohl als Erzherzog als auch als regierender Herr das Herzogthum Kram wiederholt mit Allerhöchstseiner Gegenwar't beehrt, zuletzt am 26. Juli 1837 bei Gelegenheit der Eröffnung der Laibach- Triester Eisenbahn. 28 Der 17. Novcmbrr- beiden Seiten des Geleises ausgestellt, und bildeten ein flam¬ mendes Spalier. Die beiden Stirnseiten waren ganz mit Reisig verkleidet, an den Pfeilern Embleme aus Eisenbahnrequisiten, und an deni Giebel selbst der kaiserliche Adler, so wie Wappen und Fahnen, in symmetrischer Ordnung zusammengestellt, angebracht; die Per¬ sonenhalle war an beiden Seiten mittelst großen Reisigfestons, an den Zwischenpfeilern der Fenster mit angebrachten Fahnen und Wappen decorirt; das sämmtliche Dachgehölze mit Blumen- guirlandcn umwunden, und durch farbige Lampen und Ballons erleuchtet. Der Eintritt in das Vestibül war mit Teppichen und Festons aus künstlichen Blumen ausgestattet, und das ganze Vestibüle selbst mit transparenten Ballons beleuchtet; an der rechten und linken Seite des Eintrittraumes transparente Trophäen, und über dem kleinen Lichthofe ein Transparenten-Plafond angebracht. Der für Allerhöchstihre Majestäten zur Empfangsfeier¬ lichkeit decorirte Wart-Salon war mit weißem und blauem Stoff, worauf sich Guirlanden aus feinen künstlichen Blumen befanden, tapezirt, der Fußboden ganz mit Teppichen belegt, in den Ecken selbst waren natürliche Blumen in symmetrischer Ordnung aufge¬ stellt, und der Wart-Salon mittelst 3 großen Kronleuchtern beleuchtet. Die Frontseite des großen Stationsgebäudes war mitFestons und Fahnen, so wie der Thurm desselben geschmückt; an dem vorspringenden Theile des Risalits die Worte: „Heil Franz Josef und Elisen" in Blumenschrift angebracht, und die Zwischenfclder mit Wappen der verschiedenen Kronländer decorirt. Auf dem Portale war die Austria, den Schild mit dem Wahlspruchc» Vindu« unili«« haltend, 3 Klafter hoch und 8 Klafter breit ausgestellt. Auf dem Risalit warengroßeBlumenkörbe mit Blumen angebracht. Auf der Spitze des Thurmes wehte eine große schwarzgelbe Flagge. Das ganze Gebäude war in seinen vorspringenden architectonischen Theilen mit farbigen Lämpchen, so wie auch der Thurm, beleuchtet. 2!) Der Bahnhof und die Stari Laibach. Vor dem Bahnhöfe stand eine Ehren-Compagnie Kaiser- Jäger mit Fahne nnd klingendem Spiel; von da ab bildete der Nest der Garnison vom Infanterie -Regimente Erzherzog Rainer nnd Prinz Hohenlohe ein fortlaufendes Spalier bis zur ständischen Burg, wo eine zweite Ehren-Compagnie mit der Fahne und der Musikcapellc des Infanterie - Regiments Erzherzog Sigismund, welche für diese Feierlichkeit aus Fiume nach Laibach kam, ausgestellt war. Einen wahrhaft feenhaften Anblick bot die Wienerstraße. An beiden Seiten der Bahnhofsstraße unmittelbar vom Bahnhofe wurden zwischen den Pappelbäumen große far¬ bige Papierlaternen mit gothischen Verzierungen und mit Lam¬ penbeleuchtung bis zu den maurischen Fahnenburgen an der Wie- nerlinic angebracht. Diese Thürme waren mit vielen Fahnen, in den östcrr., baier. und städt. Farben, geschmückt, die Zinnen mit einem Kranze hellleuchtender Flambeau's geziert. Auf den Zin¬ nen standen Knappen und Vurgwächter, die beim Einzug Aller- höchstihrer Majestäten Fanfaren ertönen ließen. An die Thürme schlossen sich beiderseits bis zum Spitalgebäude 66 Flaggenstöcke, welche ebenfalls Fahnen in den obengenannten Farben wehen ließen, mit farbigen Ballons behangen, und unter sich mit fort¬ laufenden Reisig-Festons verbunden waren. Buntfärbige Teppiche Draperien, Fahnen von allen Dimensionen, welche überall aus deu Fenstern und von den Dachgiebeln flatterten, zierliche Ge¬ winde aus Fichtenreisig und künstliche Blumen zierten alle Ge¬ bäude der Wienerstraße und des Congreßplatzes, aber auch die übrigen Stadttheile begannen sich bereits festlich zu schmücken, und der hereinbrechende Abend ließ unsere Stadt kaum mehr er¬ kennen. Die Schilderung dieser Verzierungen jedoch, der öffent¬ lichen Plätze, insbesondere der Sternallee und des Congreßplatzes, so wie des bei dem Einzuge Ihrer Majestäten als hellleuch¬ tende Sternrosette erglänzenden Theaters mag passender später Platz finden. Bereits früh an: Nachmittage war die ganze Stadt auf den Beinen. Der Adel, die Civil- und Militär-Autoritäten waren in so Dcr 17. November. der Burg versammelt, und bildeten hier ein glänzendes, pracht¬ volles Spalier von der untersten Treppe bis hinauf zur Ein- gangsthüre in die Appartements Ihrer Majestäten. Die Treppe der Burg mar von unten bis hinauf mit prachtvollen Teppichen belegt, die Stufen an beiden Seiten und die Stiegenruheplätze mit Blumen reich geschmückt, alle neu gemalt und glänzend be¬ leuchtet. Die schöne Damenwelt Laibach's, stets dessen vor¬ nehmste Zierde, in geschmackvollen Tpilctten war am Bahnhofe, nnd bildete dort eine liebreizende Blumenguirlande von der Wagen¬ halle bis hinein in den Wart-Salon, wo der Bürgermeister Laibach's, vr. Burger, an dcr Spitze der Gemeindevertretung und des Magistrates, der auf die Zeit zwischen 3 — 6 Uhr ange¬ sagten Ankunft des höchsten Kaiserpaares entgegenharrte. Auf allen Gassen aber wogte das Volk in freudiger Spannung, und weder zurückgeschreckt durch die immer mehr und mehr heran¬ rückende Nacht, noch durch die empfindliche Kälte des weit vor- !F geschrittenen Herbstes. Ix dunkler aber die schwarze Nacht ihre 's ° Fittigc über unsre Stadt ausbreitctc, um so Heller und lichter wurde es bei uns, und alsbald erglänzten von allen Fenstern der Häuser in den Gaffen, durch die sich der festliche Zug bewegen sollte, zahlreiche Flammen. Vie Lnkimlt Ikrer Da endlich «schien der > langersehnte Augenblick! Man muß ihn selbst mtterlebt haben, um einen Begriff des Feierlichen, Erhebenden sich machen zu können, als gegen 9 Uhr Abends der erste Schuß vom Laibacher Castell die Annäherung Ihrer Majestäten verkündigte, neues Leben in die erstarrten Massen brachte, das in unabsehbarer Reihe Spalier bildende Militär sich zurecht stellte, und in das fort¬ dauernde Gedonner der Kanonen alsbald das Geläute dcr Glocken aller Kirchen der Stadt eingriff! Wohl kein Herz blieb kalt in idc flehten im tiefinnigen Gefühle ende zum Herrn alles irdischen 31 ß Euere k. k. Apostolische Majestäten! „Der Gemeinderath mit dem Magistrate begrüßt mit freu¬ devollen Herzen Euere k. k. Majestäten ehrfurchtsvoll im Namen der Bevölkerung der getreuen Landeshauptstadt Laibach — und heißt Mlerhöchstdicsclben in dieser frohbewegten und beglückten Stadt mit inniger Herzlichkeit willkommen. Geruhen Euere Majestäten durch uns die Huldigung treuer Ergebenheit, Liebe und Anhänglichkeit mit der ehrfurchtvollcn Versicherung allcr- gnädigst entgegen zu nehmen, daß wir in diesen Gefühlen und Gesinnungen stets verharren, und wo und wann cs gilt mit allen unfern Kräften bewähren wollen." Ein herzliches Hoch aller Anwesenden beschloß diese weni¬ gen, aber warm gefühlten Worte. Sc. Majestät geruhten dieselbe mit den huldreichsten Aus¬ drücken anzunehmen. Nun trat aus der Schaar der weißgekleideten Mädchen Filomena Kleindicnst, Schülerin der Wiedcrholungsclasse bei den Klosterfrauen, hervor und übergab Ihrer Majestät der Kaiserin einen prachtvollen Blumenstrauß, während Clementine Wölfling er Hochdicsclbc, als Mutter der Kinder Krams, mit nachfolgenden Worten begrüßte: Dle Äickunst Ihrer MaMalcn. Segens: „Heil Franz Josef und Elisabeth!" Schon war der stattliche Hostrain in der, mit Blumen geschmückten, niit Festons behangenen Wagenhalle angelangt. Ihre Majestäten wurden beim Austritte aus dem Waggon von den Damen Laibach's, welche daselbst ein blumenreiches Spalier bildeten, mit den Zeichen der ehrerbietigsten Huldigung empfangen. Hieraus schritten Höchst- dicselben in den Wart-Salon, wo der Bürgermeister I)r. Burger, an der Spitze des Gemeinderathes und Magistrates, Ihren Maje¬ stäten aufzuwarten, und Allerhöchstdieselben mit nachstehender Anrede zu begrüßen die Ehre hatte: Der 17. November. Me Kinder jubelnd die zu grüßen pflegen, Für die sie treue Lieb' im Herzen hegen, Du kennst ihn — hohe Frau, den thcuern Namen, Den Kindesdank und Kindcsgiück umrahmen. D'rum nehm' in dieses Einen Namens Süße Der Kinder Krains herzinn'gc Willkomms-Grüße! O laß Dich von den Kleinen „Mutter" nennen; Der schönste Gruß ist's, den wir stammeln können. Ihre Majestät, deren holdselige Lieblichkeit und Anmuth die hochgespanntesten Erwartungen der Bewohner unserer Stadt unendlich vielmal übertraf und im ersten Augenblicke Aller Her' zen gewann, geruhte mit der Allerhöchstderselben eigenen Huld und Gnade sowohl den Blumenstrauß als auch ein schön geschrie¬ benes Exemplar obigen Verses anzunehmen. Als Ihre Majestäten den Bahnhof verließen, um in den bercitstehcndcn Wägen in die Stadt zu fahren, als die Militär¬ musik die Volkshymne ertönen ließ, die Trommeln wirbelten und die Fahne sich senkte -— da wollten die begeisterten Lebehoch¬ rufe der Menge kein Ende nehmen. Jeder wollte das Antlitz des geliebten jugendlichen Monarchen, der angebeteten Kaiserin sehen. Der lauteste Jubel begleitete, gleich den brandenden Wogen des Meeres, das Kaiserpaar, welches wegen der rauhen Nachtkühle einen geschlossenen Hofwagen bestiegen hatte, bis zur Burg. Allerhöchstihre Majestäten fuhren langsamen Schrit¬ tes unter dem Geleite der equipagenbesttzenden Bewohner (Beilage Nr. X). Nachdem Ihre Majestäten im der Burg angekommen waren, erschien Se. Majestät der Kaiser vor der¬ selben , besichtigten die daselbst aufgestellte Ehrencompagnie und ließen sie defiliren. Gleich darauf geruhten sich Ihre Majestäten ohne Ihren müden Gliedern einen Augenblick Ruhe zu gönnen und obgleich inzwischen bereits die zehnte Abendstunde herange¬ rückt war — den krainischen Adel und die Civilbehö'rden, den Gemeinderath und Magistrat, dann die Handelskammer, durch Se. Excellenz den Herrn Statthalter Grafen Chorinsky, L3 Die Änkunst Ihrer Majestäten. die Militärbehörden durch Se. Ercellenz den F. M. L. Grafen Nobili, den Clcrus durch Sc. fürstbischöfl. Gnaden Anton Alois Wolf Ercellenz, verstellen zu lassen, und huldreichst Fragen und Bemerkungen an die einzelnen vorgeftellten Personen zu richten. Nachdem sich hieraus Ihre Majestäten in Ihre Appar¬ tements zurückgezogen hatten, wurde Allerhöchstdensclben von 200 festlich gekleideten Studierenden des hierortigcn Gymna¬ siums ein Fackclzug dargebracht, wozu die Wachsfackcln die Stadtgcmcinde bcistclltc. Die Studtrendcn hatten sich im Schul¬ gebäude versammelt und zogen von dort über den Schul- und Domplatz, die Spital- und Theatergasse vor die Burg. Daselbst stellten sie sich in einen Kreis, in dessen Mitte der Männcr- Gcsangsverein, siebenzig Köpfe stark, eine von Dr. Heinrich Costa verfasste und von Camillo Maschek in Musik ge¬ setzte „Jubel-Hymne« vortrug. Diese Fest-Cantate wurde in einer Prachtausgabe durch deu Herrn Statthalter im Namen der Stadtgemeindc Ihren Majestäten überreicht, während sie in einer Auflage von 60 Prachtexemplaren unter die Suite Ihrer Majestäten und in 800 einfachen Exemplaren unter den: zahl¬ reich versammelten Volke ausgetheilt wurde. Nach Beendigung des Gesanges formirtcn die fackcltragcndcn Studirenden zunächst einen Stern, hierauf die Anfangsbuchstaben des allerhöchsten Namenszuges „b'. ll. 8.« und hierauf das Wort „Heil." Von der begleitenden Musikbande wurden mehrere Stücke executirt und mit der Volkshymne der festliche Beschluss gemacht, dem nicht enden wollende Vivatrufe der unzählbaren Volksmenge folgten, welche vor dem Hause versammelt war, und nicht bloß aus Bewohnern Laibachs, sondern auch aus sehr vielen, bloß aus Veranlassung dieser Feste hierher gekommenen Bewohnern des flachen Landes und anderen Fremden bestand. Alles, Jung und Alt, sah sehnsüchtig nach den Fenstern der Burg, um das geliebte Antlitz des Kaiserpaares zu sehen, und sobald sich Seine oder Ihre Majestät am Fenster zu zeigen die Gnade hatten, er¬ scholl ein nicht enden wollender Jubel. Die späte Nacht erst 3 34 Der 17. November. Des Kaisers Kraft wird uns beschützen, Wenn Stürme drän'n, Gewitter blitzen; Und wenn ein Weh' die Herzen bricht, O armes Herz, verzage nicht: Dem Kaiser steht so fromm und mild Zur Seite ja ein Engelsbild. D'rum tönt es laut bis zum Triglave, Vom Kulpastrome bis zur Save, Ringsum in Krain, im Wunderland', Das stets die Lieb' an Habsburg band: O segne Schöpfer immerdar, Das heißgeliebte Kaiserpaar! brachte Ruhe in die Stadt Laibach, wo sicherlich Jedermann vou den Gefühlen beseelt war, welche Heinrich C o st a's Jubel¬ hymne ausgedrückt hatte: Durch Berg und Thal bis zum Triglave, Vom Kulpastrome bis zur Save, Und ringsumher im Wunderland', Das stets dem Herrscher Kränze wand, Ruft laut ein Volk so treu und wahr: Heil Dir erhab'nes Kaiserpaar! Gesegnet sei uns diese Stunde! Zur Nachwelt komme noch die Kunde, Wie freuderfüllt das Krainland ist, Weil es das Herrschcrpaar begrüßt: Der Landesfürst, voll Kraft und Muth, Die Kaiserin, so mild und gut. Dkl 18. Wvember Lubliek schirmen Lieb' und Treue, Vereint zum besten Kronwardcin, dieser Zeit auf's Neue Des Reiches Herrn im Lande Krain. ") äer 8tM. Wie bereits vorher Erwähnung geschah, wurde schon am Nachmittag des 17. mit der Aus¬ schmückung der öffentlichen nnd Privat - Gebäude der Anfang gemacht. Der frühe Morgen des 18. nun zeigte Laibach in einem sicherlich nicht erwarteten festlichen Gewände. Wohin 3» Wie sonst in schweren Zeiten Die Krainer standen fest und stark, Für Kron' und Land zu streiten Der Reichesgrenze tapfre Mark: So Acm Kaiser Heil! — So schallet Der Morgcngruß heut durch das Land, Und durch die Herzen wallet Ein hcil'ges Feuer liebentbrannt Der Kais'rin Heil! — Sic ruhte Im Krainerland die erste Nacht, Dcß' Volk mit stolzem Muthe In Lieb' und Treue sie umwacht. man seine Blicke wenden, in welche noch so entlegenen und ent¬ fernten Vorstadtgäßchen man gehen mochte, überall waren die Häuser ausnahmslos mit Blumen, Festons, Guirlanden, Tep¬ pichen, Tüchern, die Fenster mit Büsten, Vasen und andern Gegenständen der bildenden Kunst geschmückt. Und wer da glauben würde, daß eine ermüdende Gleichförmigkeit der Deco- rations - Objecte das Auge beleidigt hätte, der würde ungemein irren. Die Bewohner unsrer Hauptstadt bewiesen Geschmack und ein eigenthümliches Geschick in derlei Dingen. Man kann sagen, nicht zwei Häuser waren vollkommen gleich; der Anblick jeder Gasse, jedes Platzes bot aber gar ein entzückendes, ebenso¬ wohl ob der bunten Mannigfaltigkeit als des geschmackvollen Arrangements, liebreizendes Bild. Den prächtigsten Anblick gewährten der Congreß- und der Hauptplatz. Aber'auch die entferntesten tsolirten Hänscr an der Pctcrskirchc, in der Schischka, Tirnau- und Hradeczky-Vorstadt waren durchaus uicht ohne Schmuck. Eine Beschreibung dieser Dekorationen im Einzelnen ist gänzlich unmöglich, ebensowenig als unser Versuch, ein bei¬ läufiges Bild des Total - Eindruckes zu geben, Jenen, die die Stadt nicht gesehen haben, auch nur beiläufig die Wirklichkeit zu ersetzen vermag. Wir bescheiden uns gerne, wenn unsre Zeilen genügen, das Factum zu constatireu, daß alle Bewohner Laibachs für die Ausschmückung unsrer Stadt das Beste und Vorzüglichste geleistet haben und in Jenen, die jene herrlichen Tage mitgelcbt haben, eine schwache Erinnerung — wenn sie nothwcndig wäre! — wach zu rufen und zu erhalten. Noch in einer andern Beziehung gewährte Laibach einen nicht gewöhnlichen Anblick. Von früher Morgenstunde bis in die späte Nacht wogten so viele Menschen, heimische und vom Lande hierher gekommene, sowie Fremde, wie man sic hier zu sehen selten Gelegenheit hat. Insbesondere war überall, wohin sich Ihre Majestäten begaben, sogleich eine dichte Menschcnmassc versammelt, die alsbalv, wenn sich Allcrhöchstdicselbcn zeigten, in lauten, nicht enden wollenden Jubel ausbrach. Der 17. November. 37 Kc. Älaseftät dcr Kmscr. Leme KajesM üer Kaiser besuchten am Vormittag mehrere Civil- und Militär-Etablissements, und zwar zuerst das Militär- und Civil-Spital. In jenem wurden Se. Majestät insbesondere durch den Anblick des seiner Hände und Füße gänzlich beraubten Kramers Anton Dolles, Kor¬ porals bei unserm vaterländischen Regimente, tief gerührt, und ordneten, von Allerhöchstseinem vorsorglichen und das Wohl der Untcrthaneu gütigst wahrnehmenden Herzen geleitet, eine genaue Untersuchung des Sachverhaltes an, in Folge deren Se. Majestät mit allerhöchstem Handschreiben vom 6. December 1886 (Verordnung des Landes-General-Commando's vom 12. Jänner 1887) dem Dolles eine jährliche Zulage von 100 fl. zu verleihen geruhten. Hierauf führen Seine Majestät in Beglei¬ tung Allcrhöchstscincr Adjutanten und des Herrn Statthalters Grafen Chorinsky in die Sptnnfabrik, von da in die Pcters-Caserne, wo Allcrhöchstdicsclben die Mannschaft alarmircn und sodann im Hofraum defiliren ließen; in den Be¬ schäl- und Remontirungs - Posten in Selo, die Finanz - Bezirks-Direction, das Schulgebäude. Hier'") war vom Eingangsthore des, insbesondere auch durch thätige Mitwirkung der Schuljugend, mit Fahnen, Festons und Blumen re. geschmückten Schulhauses die Normal-, Real- schul- und Gymnasial-Jugend in den Gängen und auf den Stiegen in einem dichten Spalier bis hinauf in den zweiten Stock ausgestellt, wo im decorirten physikalischen Cabinet des Gymna¬ siums die Lehrkörper der vorgenannten drei Schulanstalten ver¬ sammelt waren. Um halb 12 Uhr erschienen Seine Majestät und wurden am Hauptportale von dem Director und dem Biblio¬ thekar ehrerbietigst empfangen und, während im großen Hof- raume die Volkshymne ertönte, durch die dichtgedrängten Reihen der Schüler in das physikalische Cabinet geleitet, wo sich Aller- hvchstdicselbcn durch die Direktoren die Lehrer einzeln vorstcllcn zu lassen und hierauf mehrere Räumlichkeiten, worunter auch die k. k. Lyccal - Bibliothek zu besichtigen geruhten. Während 38 Der 18. November. sich sodann Seine k. k. apostol. Majestät zurückbegabcn, ertönten von den versammelten hochbeglückten Lehrkörpern und Schülern begeisterte Lebehochrufe und am Eingangsthore abermals die Volkshymne, worauf Seine Majestät beim Einsteigen in den Wagen die allerhöchste Zufriedenheit auszudrücken geruhten und durch die huldvolle Herablassung einen unvergeßlichen Eindruck beim Lehrkörper und der studirenden Jugend zurücklicßcn. — Nachdem Seine Majestät noch die S t e u e r - L a n d e s - Com¬ mission und das Stcueramt besichtiget hatten, fuhren Allerhöchstdieselben in die Burg zurück und geruhten allda Audienzen zu ertheilen, darunter auch dem Herrn Gymna¬ sialdirector Necäsek, welcher Seiner Majestät ein vom Gym¬ nasial - Lehrkörper veranstaltetes Fest-Album (Beilage Nr. XI) mit Huldigungsgedichten, die vom Director und den Professoren Petruzzi, Melzer und Weichselmann in lateinischer, deutscher und italienischer Sprache verfaßt waren, zu über¬ reichen und abermals Worte der allerhöchsten Huld und Gnade zu vernehmen das Glück hatte. Dem Ilrsuliiieriimeil-Kloster^) wurde die Ehre des Aller¬ höchsten Besuches Ihrer Majestät der Kaiserin zu Thcil. Die Hochwürdige Frau Oberiu A. Aloisia Petritsch mit den übrigen wohlehrwürdigen Ursulinerinnen hatten alle Mühe und Sorgfalt angewendet, um auch die innern Räume des Klosters, welche Ihre Majestät zu betreten geruhen würden, festlich zu schmücken, und so den Gefühlen der Verehrung gegen die geliebte Landes- muttcr und der Freude über das hohe Glück Allerhöchstdcrcn Be¬ suches einen entsprechenden Ausdruck zu geben. Zu diesem Ende wurden die Gänge und die Stiegen bis zum sogenannten Gc- meindezimmer im obern Stockwerke mit weißen Draperien und geblumten Festons geschmackvoll ausgeschmückt, die Fenster mit Blumentöpfen besetzt, und der Boden mit Teppichen belegt. Ein „Herzlich Willkommen" in der Klausur-Halle zu Anfänge des Das Ursulincriniicn-Llsfter. ? Ganges sollte die hohe Eintretende begrüßen, und der heiße Wunsch: „Heil Elisen", eben dort auf der Rückseite angebracht, ? die Scheidende begleiten. s Um l 0 Uhr erschienen Ihre Majestät in Begleitung Ihrer Erccllcnz der Frau Gräfin Esterhazy, Seiner Durchlaucht des Obersthofmcisters G. d. C., Fürsten Thuri: und Taxis und zweier Hofdamen, wurden von allen W. W. E. E. Klosterfrauen, mit dcr Hochwürdigen Frau Oberin an der Spitze, ehrfurchtsvoll cm- x pfangen, und zwischen zwei Reihen weißgekleideter Schul- Mädchen, deren jedes einen grünen Zweig in der Hand hielt, in das an die Kirche stoßende Oratorium geleitet, wo Allcrhöchst- dicsclbcn einer stillen, von Seiner Exccllcnz unscrm Hochwür- r digstcn Fürstbischöfe Anton Alois Wolf gelesenen h. Messe bci- wohnten. Nach gehörter h. Messe geruhten sich Ihre Majestät 'O unter obgenannter Begleitung, welcher sich auch Sc. sürst- M bischöflliche Gnaden und der Hochwürdige Diöcesan - Schnlcn- E oberaufsehcr, Herr Georg Savaschnik, anschlosscn, in das zu A Allerhöchstihrem Empfange bereitete Gemeindezimmer zu begeben, wobei ebenfalls nach dem ganzen Gange bis zur Zimmerthür weißgekleidete Mädchen der äußern Schule, mit grünen Zweigen ; in den Händen, Spalier bildeten. Dort waren schon die Mädchen ? aller Klassen der innen: Schule in weißen Kleidern versammelt, L und harrten auf die Ankunft Ihrer Majestät. Das Gemeindezim- mer war sehr sinnreich decorirt, und in: Halbdunkel mit zwischen den Fenstern hängenden transparenten Ballons zweckmäßig beleuchtet. t Die Wände und Fenster waren mit weißen Draperien und blauen Schleifen und mit Blumenkränzen geziert. In: Hintergründe, den für Ihre Majestät und Allcrhöchstdcro Begleitung bestimmten Sitzen vt-i-ii-vi'8, war ein lebendes Tableaux, die drei göttlichen r Tugenden vorstcllend, beiläufig so, wie cs auch in dcr Ursulinen- klostcrkirchc ober dem Hauptaltare aus cararischcn: Marmor zu scheu ist, angebracht: Der Glaube, mit etwas gesenktem Haupte und verschleiertem Gesichte, das Kreuz an dcr linken Seite, den Kelch in dcr rech 40 Der 18. November. Wir bieten Dir, was wir vermögen: Die treueste» Herzen und unser Gebet; Wir ffch'n zu Gott für Dich uni Segen, Für Dich und für Ihn, der zur Seite Dir geht. nung, mit einem grünen Kranze auf dem Haupte, mit der linken Hand auf den Anker sich stützend, in der Rechten einen Palm¬ zweig erhebend, und mit den Augen gegen den Glauben gerichtet — dem Glauben zur Rechten die Liebe, mit einem Blumenkränze auf dem Haupte, uud einem andern in den Händen. Vor dem Tableaux stand ein Opferalter mit rother Flamme, an dessen vordem Seite die Namcnschiffer Ihrer Majestät angebracht war. Alles das nahm sich bei gehöriger Beleuchtung überaus gut aus, und machte aus Ihre Majestät, bei Allerhöchstihrcm Eintritte, einen überraschenden Eindruck. In der Mitte des Zimmers stand ein blaugekleidetcs Mädchen (Fanni Galle) mit einem Bouquet, das es Ihrer Majestät mit den Worten: „Herzlich Willkommen!« überreichte. Ihre Majestät geruheten Platz zu nehmen, und die Mädchen sangen mit Präcision folgenden, von vr. Heinrich Costa gedichteten, und von der wohlehrwürdigen Schwester Scrafina Plenitscher in Musik gesetzten Willkommensgruß: In diesen stillen Klosterhallen, Der Andacht und Bildung der Mädchen geweiht, O laß den Willkomm Dir gefallen, Den schüchtern die Liebe und Ehrfurcht Dir beut. Du wolltest gnädig uns beglücken, Dieß hat nns in tiefester Seele erfreut; Wir danken Dir es mit Entzücken, O Herrin! wie jetzt, so in spätester Zeit. Ihre Majestät schenkten dem Gesänge die vollste Aufmerk¬ samkeit, und waren durch denselben sichtlich gerührt. Nun trat Camilla Edle v. Dorninger, Zögling der inucrn Schule, aus der Gruppe der Mädchen hervor, und sprach, auf das oben beschriebene Tablcaux hindcutcnv, folgenden, ebenfalls von l>r. Heinrich Costa gedichteten Prolog: Das Ursulinerinnen Kloster. Und den gc- tröstcnd steht die Hoffnung ihm zur Seite, lenkt den Blick noch jener Welt, gibt dahin das sichere Geleite, unser Herz zur Tugend hebt, wenn die Kräfte drohen zu entweichen, neuem Mulhe uns belebt. Die Göttlichen, die hier im schwachen Bilde Vor Dir, erhab'ne Fürstin! steh'n, Sie sind des gottgeweihten Hauses Schilde, Auf die wir mit Vertraue» sch'n. Es ist der Glaube mit dem hcil'gen Zeichen, Das Und Mit Und Sie Und Wen» einst zu Staub die Hülle fällt. Die Die Liehe aber mit dem Blumenkränze, Dich zu schmücken, Rosen bricht, steht im sternenhellen Tugendglanze, bittend so zu Dir sie spricht: O lass' — lass' mich in Deinem Herzen wohnen Für dieses Haus, das darum sieht: Die Liebe wird es Dir mit Liebe lohnen, Und danken Dir ein heiß Gebet. Die Rednerin überreichte nun Ihrer Majestät sprochcnen Prolog, wobei Allerhöchstdiesclben sie nach ihrem Namen, Geburtsorte, und wie lauge sie hier sei, zu fragen ge¬ rüsteten. Hierauf wurde die Volkshymne gesungen, und mit dreimaligem „Vivat" beschlossen. Jetzt erhoben sich ihre Majestät vom Sitze. Allerhöchst- dcrsclben ist es bekannt, daß mehrere weibliche Klöster in Oesterreich, wie im Auslande, Negermädchen ausgenommen haben, welche der menschenfreundliche Priester ?. Olivieri aus den Sclavenmärkten Egyptens kauft, und in Europa in den weiblichen Klöstern zu unterbringen sucht, um diese unglücklichen Kinder einer zweifachen Sclaverei zu entreißen. Allerhöchstdie- selben gerüsteten sich allergnädigst zu erkundigen, ob nicht auch der hiesige Convent welche dieser Negermädchen ausgenommen habe. Die drei hier befindlichen Negerinnen hatten nun die hohe Der 18. November. 42 Ehre von der Hochwürdigen Frau Oberin Ihrer Majestät vor- gestcllt zu werden, und Allerhöchstderselben zugleich eiuc im Druck erschienene Beschreibung ihrer Taufe am 8. Octobcr 1886 über¬ reichen zu dürfen, woraus auch die Hochwürdige Frau Oberin selbst Ihrer Maj. einige Handarbeiten der W. W. E. E. Kloster¬ frauen für Ihre k. Hoheit die durchlauchtigste Erzherzogin Sofie überreichte, welche Allerhöchstdieselben huldreichst anzunehmen geruheten. Hierauf nahmen Allerhöchstdieselben die Lehr - und die Schlafzimmer des Pensionats allergnädigst in Augenschein. Inzwischen hatten sich auch die Schülerinnen der vier Schul¬ klassen und der Wicdcrholungs-Classe der äußern Schule, theils weiß, theils sonst festlich gekleidet, mit den betreffenden wohl¬ ehrwürdigen Frauen Lehrerinnen in den Schulzimmern mit der süßen Hoffnung versammelt, daß auch ihnen die Ehre des Allerhöchsten Besuches zu Theil werden dürfte, was auch wirk¬ lich der Fall war. Im Lehrzimmer der dritten Schul-Classc, welches Ihre Majestät zuerst betraten, wurden Allerhöchstdieselben von einem Mädchen dieser Schul - Classe mit folgenden Versen begrüßt: Welche Freude, welch' Entzücken, Dich bei uns hier zu erblicken! Ach! wie danken wir cs Dir? Unser Wirken, unser Leben Sei, o Herrin, Dir gegeben Und die Tugend, das Panier. Wolle dieß als Dank erkennen, Laß Dich unsre Mutter ncmien, Sei uns gnädig für und für. Ihre Majestät geruheten dann alle Schulzimmer der Reihe nach zu besuchen, und in jedem eine Weile Platz zu nehmen, während die Schülerinnen, theils krainische, theils deutsche Lieder zu Allerhöchftdero sichtlicher Zufriedenheit sangen. Allcrhöchdiesclbcn verwunderten sich über die so große Anzahl Schülerinnen in jedem Schulzimmcr, und geruheten sich selbst darüber zu erkundigen, wie viele Lehrerinnen in jeder Schul-Classc niit den: Unterrichte beschäftiget seien. 43 Die Llemkmderbewahr-Ängalt. Hierauf gerüsteten Ihre Majestät in das Kloster sich zurück zu begeben, und auch das Schlafhaus und die Zellen der W. W. E. E. Klosterfrauen zu besichtigen. Di« Lleivkmäer - Lsvskr - H.irsMi.'") Aus dein Klo¬ ster fuhren Ihre Majestät die Kaiserin unmittelbar in die Klein¬ kinder - Bewahr - Anstalt. Hier versammelten sich die Kleinen bereits Früh um 8 Uhr festlich gekleidet in dem geräumigen, mit Guirlanden, Blumen und Fahnen reich geschmückten Schul - Locale, wobei jedes Kind der Anstalt entweder eine Fahne oder einen Fichtenzwcig in die Hand erhielt. Im Hintergründe des Saales war ein Thron für Ihre Majestät vom Hrn. Ke lisch auf das Prachtvollste und äußerst zart aufgestellt. Vor dem Haupt¬ eingange des Gebäudes standen mehrere Fichtenbäume auf bei¬ den Seiten, ebenfalls reich mit Kränzen, Blumen und kleinen Fahnen geziert. Der Boden wurde von der Stelle an, wo man aus dem Wagcu stieg, bis zum Eingänge des Schulzim- mers mit Teppichen belegt. Um 10 Uhr versammelten sich alle 32 Schuhdamen, Ihre Erccll. die Frau Gräfin Chorinsky an der Spitze, im Schulzimmer. Gegen 11 Uhr kündigten die rollenden Wägen die Ankunft Ihrer Majestät an. Ihre Erccllenz Frau Gräfin Chorinsky eilte mit den übrigen Schutzdamen der Anstalt, die hohe Herrscherin vor dem Haupteingange des Gebäudes aufs Ehrerbietigste zu empfangen. Als Ihre Maje¬ stät unsere gnädigste Kaiserin mit einer besonders heitern und liebevollen Miene das Schulzimmer betraten, begrüßten die Kleinen die hohe Frau, von Ihrer milden, herablassenden Güte innig beseelt und ermuthigt, mit einem herzlichen dreimaligen „Vivat." Gleich darauf sangen die Kleinen drei Strophen der Volkshymne; hierauf trat ein weißgekleidetes Mädchen hervor und trug nachstehenden, von Frau Maric v. N a gy verfaßten Vcwillkommungsgruß im Namen der Kleinen recht zärtlich, klar und deutlich vor: 44 Der 18. November. Sei gegrüßt zu Tausend Malen Allgeliebte Kaiserin! Nimm die Worte armer Kinder Auf mit nachsichtsvollem Sinn. Lange haben wir uns Alle Nach dem schönen Tag gesehnt, Der auch uns die hohe Freude Dich bei uns zu sehen gönnt. Und er ist, er ist erschienen, Traulich stehen wir vor Dir. Laben uns an Deinen Mienen, Schau'» in's holde Antlitz Dir. Noch in späten Jahren werden Wir uns dieses Glückes freu'» Und Dir und dem edlen Kaiser Dankbar fromme Wünsche wcih'n, Auch Gisela und Sophie Gott empfehlen im Gebet Daß sein Engel mit Euch ziehe, Wo Ihr immer weilt und geht. Der milde Blick Ihrer Majestät ruhte während des ganzen Vortrages auf dem Mädchen. Gleich darauf überreichte ein Knabe auf einem schön gestickten Polster diesen Bcwillkom- mungsgruß, auf Atlas gedruckt, mit den Worten: „Theure Lan¬ desmutter, allgeliebte Kaiserin! nimm dieß gnädig zur Erinne¬ rung an die armen Kleinen hin." Ein weißgekleidetes Mädchen übergab Ihrer Majestät ein simweich gebündeltes Bouquet, in¬ dem es sprach: „Blumen sollen Dir alle Deine Wege bestreuen, damit Du Dich stets kannst des Lebens freuen." Nun erhob sich ein zweiter Knabe auf einer kleinen Erhöhung und betete an¬ dächtig und rührend für das Wohl Ihrer Majestäten, wie folgt: „O Gott! Du mächtiger Herr Himmels und der Erde, gieße deinen Segen über unser allgeliebtes Kaiserpaar Franz Josef und Elisabethen aus. Schütze Ihr uns so theu- Am Nachmittag. — res Leben, lohne Ihre Mühen nnd Sorgen, mit denen Sie über nns Alle wachen, und entferne Alles, was das Wohl und den Frieden Ihrer Reiche stören könnte. Wir bitten Dich mit kindlichem Herzen durch Jesum Christum unfern Herrn. Amen." Zum Schluffe stimmten die Kleinen nochmals recht herzig die Volkshymne an. Ihre Majestät geruhten dann fich in dasGedeukbuch, welches auf deni schon decorirten Tische unter dem für Hochdieselbe be¬ stimmten Throne aufgeschlagen lag, allergnädigst einzuzeichnen, und erkundigten sich über die verschiedenen Einrichtungen der Anstalt, äußerten ihre vollkommene Zufriedenheit über die Lei¬ tung derselben, und verließen hierauf, unter rauschendem Jubel der Kleinen, die Anstalt. — So wie stets den Wägen Ihrer Majestäten viele Menschen folgten, so wurde die Kaiserin auch hier von einer großen Menge Volkes mit lauten Vivatrufen begleitet. Lm ssLekmittL^ um 4 Uhr führte eine Militärmusikbaudc mehrere Stücke vor der Burg auf, während eine dichte Menschen¬ masse dieselbe umwogte. Aller Augen waren nach den Fenstern der Burg gerichtet, und so oft sie das hohe Glück hatten, die er¬ habenen Züge unseres allverchrten ritterlichen Monarchen oder unserer engelmilden Landesmutter zu erblicken, ertönte aus Tausend Kehlen ein begeisterndes „Vivat!'" Der Tag, der nie schöner und beglückender über Laibach und ganz Krain aufgcgangen war, und mit goldenen Buchstaben in den Jahrbüchern unseres Vater¬ landes eingetragen zu werden verdient, so wie er mit Flammen¬ schrift in den Herzen der Zeitgenossen cingcgrabcn ist, fing nun an, zur Neige zu gehen. vL8 IkeLire pare- Da für den Abend der Bestich Ihrer Majestäten im hiesigen ständischen Theater angesagt war, so wurde dasselbe so schön als möglich hergestcllt. Vom Mittel- 46 Dcc 18. November- punctc des Plafonds ausgehend , hing zu jeder Logensäule hiu eine Blumcnguirlaude; auf der Gallcric bcfaudcn sich an jeder Säule 2 kleine Fahnen in vcrschiedcnenFarbeu. Zwischen den Logen waren 3- und 4armige goldene Wandleuchter. Die Hofloge war ganz neu tapezirt, und unter derselben hing auf rothem Sammet, Krone, Sccpter und ein Lorberkranz von echtem Silber, ober ihr aber schwebte ein goldener Adler auf goldenem Pfeile, von dem ein in reichen Falten herabhängendcr Sammctvorhang ge¬ tragen wurde. Vom Hauptthor bis zur Hofloge war ein Stiegcn- teppich gelegt; die Nischen der Stiege und das Foyer waren mit Gypsfiguren geziert. — Schon vor 7 Uhr versammelte sich im Hause ein großes, festlich geschmücktes Publicum, in dessen Mienen man die innigste Freude über den zu erwartenden Allerhöchsten Besuch lesen konnte. Bald nach 7 Uhr betraten die erhabenen Majestäten die Hofloge, und sogleich brach das Entzücken des Publicums in ein dreimaliges Vivat aus. Die Vorstellung wurde durch einen, vom Herrn Julius, nach einer Grundidee Steinhausers gedichteten und vom Verfasser selbst gesprochenen Prolog, „Der Bildhauer" betitelt, eröffnet, der in sinniger Weise den Gedanken ausführte, daß die Symbole der Tugenden die unseren erhabenen Monarchen zieren, nicht erst geschaffen werden müssen, sondern bereits voll Ausdruck und Majestät in der Wirklichkeit vorhanden seien. Dadurch wurde der Anlaß ge¬ boten, auf vier lebendige Zeugen der Regentenweisheit, der Kraft, Gerechtigkeit und der Religiosität des Allerhöchsten Herr¬ scherhauses hinzuwciseu, welche der Hintergrund der Bühne in transparentem Bilde darstellte, nämlich den Hafen von Triest mit seiner immer gesteigerten Lebeusfülle, das Arsenal in Wien, diesen Hort des Landes und Schrecken des Feindes, die Kaiser- burg in Wien, diese Wiege großer Hcrrschcrtugenden, und die Vo- tivkirchc, dieses großartige Denkmal Habsburg'schcr Frömmigkeit. Nach dem Prologe wurde vom gesummten Theaterpersonale unter stürmischem Applaus der Zuschauermenge die Volkshymne abgesungen, worauf abermals ein nie endenwollender Jubel des 47 vik vkIeuektllUA ä«r 8taüt. 2°) Nachdem Ihre Maje¬ stäten das Theater verlassen hatten, folgte Ihnen der größte Thcil des Publicums in die glänzend beleuchteten Straßen der beglückten Stadt, deren Illumination bereits begonnen hatte, als noch die Strahlen der Sonne den westlichen Horizoirt vergoldeten. Denn die entzückten Bewohner hatten der Ucbcr- raschungen so viele vorbereitet, daß sic zeitlich an's Werk gehen mußten, um Alles zur gehörigen Zeit ansführen zu können. Es ist unmöglich alle die großartigen Illuminationen, Trans¬ parente, Tableau? und Ausschmückungen von Gebäuden und Plätzen zu beschreiben, da die dicßfälligcn gedruckten Notizen und Privat - Mitthcilungen (siehe Anmerkung 29) unvollständig sind. Im Allgemeinen kann man hier nur wiederholen, was bereits oben in Bezug der Ausschmückung der Stadt gesagt wurde: die Illumination war eine allgemeine; weder das Castell, noch eines der äußersten Vorstadthäuschcn, noch eine Brücke oder ein Platz war ungeschmückt und unbeleuchtet — in der ganzen Stadt gab es nur Ein äußerlich schmuckloses Gebäude, nämlich die Burg, als das Hoflagcr Ihrer Majestäten. Man muß gestehen: Laibach hatte in zweifacher Hinsicht die hohe Bedeutung des Tages vollkommen ausgcfaßt, und Alles aufgcboten, die beglückende Anwesenheit Ihrer kaiscrl. königl. Majestäten sowohl, als auch die Vorfeier des allerhöchsten Namenssestes unserer allergnädigstcn Kaiserin auf das Festlichste zu begehen. Die DeleuchMNji dcr Stadl. Publicums sich kundgab. Die zweite Courtine, die nun die Bühne schloß, zeigte unserer allergnädigsten Landesmntter ihr geliebtes Possenhofen. Darauf folgte das Lustspiel von Her- zenskron: „Der Bräutigam als Botaniker«. Die Allerhöchsten Majestäten geruhten den ersten Act über, also im Ganzen eine Stunde, in den Räumen des Theaters zu verweilen. Die Dar¬ steller spielten mit sichtlichem Eifer und lobenswertster Präcision. 48 Dcr I8> November. Auf sehr naive Weise hat seine Entzückung über all' die ungeahnte Pracht und Herrlichkeit ein Landmann ausgedrückt, der, wie die »diovivo« erzählt haben, ausrief: „O wie wird es erst im Himmel schön sein, wenn es schon hier so unaussprechlich hübsch ist!" Den imposantesten und überraschendsten Eindruck machte die Sternallce. Ueber 300 transparente Blumen von kolossaler Größe, Tulpen, Glockenblumen und Fuchsien, Sträu߬ chen darstellend, nebst sechszehn transparenten Sternen, deren Ccntralpnnkt die Namcnschisfrcn des allerhöchsten Kaiscrpaarcs bildeten, und eine Unzahl Glaslampen, die in Festons ange¬ bracht waren, verbreiteten über diesen schönsten Platz von Laibach ein magisches Licht. In den Feldern der Allee standen mit künstlichen Blumen gefüllte Stellagen, in deren obern Ml- scheln waren künstlich ans Glas gemachte Wasserstrahlen ange¬ bracht. Sie glichen so täuschend den Springbrunnen, daß bei Vielen sich allgemein die Ansicht geltend machte, es seien wirk¬ liche Springbrunnen, in denen das Wasser gefroren ist. Der Musikpavillon, dem Casinogebäude gegenüber, war von meh¬ reren Lichterkränzen umstrahlt. Von großartigem Effecte war das Casinogebäude, welches von vielen hundert Lämp¬ chen beleuchtet war. Den glänzendsten Anblick bot die Fronte, wo über dem Portal des großen Eingangsthores ein Feuer¬ tempel über den lebensgroßen Bildnissen Ihrer Majestäten sich wölbte. Ueber dem Hauptthore der K l o st c r k irche der W. W. E. E. Ursulinerinnen strahlte das Auge Gottes, darneben in den Fenstern das deutungsvolle Transparent in rothen Buchstaben: Gottes Setzen Völker - Liebe Dem erhab'nen Kaiserpaar. Am C o n g r eß p l a tze stellte auf einem 13 Fuß hohen Postamente eine 2 Klafter hohe plastische Statue, deren vor- Die Beleuchtung dec Stadl. 49 NM der tet. treffliche Gestchtszüge, ebenso wie der Statuen am Rathhause, vou unserm kunstfertige» Landsmann Franz Saiz voll Oßliz gebildet waren, die Nomons vor; sic war von acht Masten um¬ geben, worauf eben so viele Wappen der acht landesfürstlichen Städte von Krain (Krainburg, Neustadt!, Stein, Jdria, Lack, Möttling, Tschernembl und Adelsberg) befestigt waren. Die Masten standen mit doppelten Festons in Verbindung. Rings¬ herum standen vier große, 10 Fuß hohe, bronzeartig gemalte Kandelaber. Die Statue für sich war mit Lampen beseht. Unstreitig die imposanteste Illumination bewunderten wir stand. Theater. 3°) Das ganze Gebäude war von höchsten Spihe des Frontons bis herab zum Sockel beleuch- Jn der Mitte der Farade waren die Namenszüge Ihrer Majestäten von einem Strahlenkränze umgeben, der links an das baierische, rechts an das österreichische, oben an den Wahl¬ spruch: »Viribus unilis«, unten an den mit zwei goldenen kaiserl. Adlern geschmückten Vorbau reichte. Jedes Glied des Haupt- und Frontongesimses war durch weiße Lampen markirt. Im Felde des Frontons, in Form eines Segmentbogens, leuchteten die 5 Fuß hohen Worte: »VllilMk MIII8« mit rochen Lam¬ pen. Das oberste (hervorragendste) Glied des horizontal durch¬ laufenden Hauptgesimses war mit, mit rothem Wasser gefüllten Glaskugeln beseht. In der Fayadc-Mitte ein achteckiger, 24 Schuh im Durchmesser großer Stern, mit 72 Strahlen aus 1000 rochen Lampen gebildet. In dessen Mitte erglänzten die Buchstaben »k. ä. L.« in römischer Schrift, jeder Buchstabe 3 Schuh hoch, in unzähligen, wirklich prächtigen Glasbrillanten. Links das baierische Wappen, 6 Schuh breit, 12 Schuh hoch, transparent, ganz vorzüglich gemalt, darüber eine 6 Schuh breite, 4 Schuh 6 Zoll hohe Herzogskrone, vom Herrn Glaser Rößmann, nach einer ihm übergebenen corrccten Zeichnung, wirklich meisterhaft ganz in Brillanten in den heraldisch richtigen Farben ausgeführt. Rechts das österreichische Wappen mit der Kaiserkrone darüber, in denselben Dimensionen. Am Giebel so Der 18. November. schimmerte in Brillantausführung „Willkomm." Die neue, auf vier Pilastern ruhende, im Styl des Gebäudes errichtete Unter¬ fahrt war mit zwei vergoldeten österreichischen Adlern geschmückt. Der Fußschaft und die Kapitaler der Pilaster, sowie der Architrav, durchaus nach den architektonischen Formen mit weißen Lampen besetzt. Alles Ucbrige der Fapadc, der Architektur des Gebäudes und zugleich dem Gesammtbilde anpassend, war mit weißen Lam¬ pen besetzt. Im Ganzen brannten an diesem Tage 8200 Stück weiße und rothe Lampen. Am e r st e n Tage (Ankunft), war der Stern und die Vrillantbuchstaben weiß, »Viribus unitis» roch, die Unterfahrt weiß, die zwei Adler roch. Im Ganzen brannten 1600 Stück Lampen. Am dritten Tage: Haupt¬ gesims und Cordongesims, dann Vorbau mit, mit rothem Wasser gefüllten Glaskugeln besetzt, der Stern weiß, die aller¬ höchsten Namenschiffcrn hochroth. Es brannten 1000 Lampen. Ferner zog auf diesem Platze die prachtvoll decorirtc und beleuchtete Wohnung des k. k. Hofrathcs Herrn Grafen von H o h e nwar t, die Aufmerksamkeit ans sich. Uebcr einer Ge¬ nien - Gruppe standen die Worte: „Krain ist nicht an Schätzt», Doch an Fürstcntreue reich, Schmückt sich darum nach Kräften Betend tief in warmer Brust. Unter diesem Transparente standen die Worte: „Segne Gott das Kaiserpaar!" Auf dem Laibachflusse lag gerade der Burg gegenüber ein zu der heutigen Feierlichkeit eigens gebauter Zweimaster von ganz ansehnlichen Dimensionen vor Anker. Dieses Schiff war mit Flaggen und Wimpeln reich verziert und mit mehreren hun¬ dert Lampen und farbigen Ballons beleuchtet. Unsere trefflichen Sänger aus der Krakau-Vorstadt bildeten, als Matrosen ge¬ kleidet, die Schiffsmannschaft. Sie kletterten die Masten ans und nieder und ließen ihre wohltönenden Stimmen erklingen. Die Neleuchtung der Stadl. 51 M Viel lieblicher aber und passender ^') nähmen sich unsere gewöhn¬ lichen kleinen Fischerkähne im festlichen Gewände der vaterlän¬ dischen Farben aus, und es gewährte einen prächtigen Anblick, die Krakauer Burschen auf denselben den ganzen Tag über mit Pfeilgeschwindigkeit den Fluß auf und ab ruderen zu sehen und Nationallieder aus ihrem Munde singen zu hören. -— Die prachtvoll decorirte und auf das Glänzendste beleuchtete Herrn gaffe zeigte von dem hohen patriotischen Sinne und dem feinen Geschmack ihrer Haus - Etgenthümer und Bewohner. Hier thaten sich besonders 'das Haus des Herrn v. Gerltczy und das des Herrn Pachner hervor, letzteres durch seinen sinnigen Spruch: „Liebe und Treue verbinden Herzen, Fürsten und Völker." Sehr elegant war das Baron Schwei- ger'sche Haus ausgestattet. Rothe Seidensammetteppiche mit feinen Blumenkränzen nahmen sich auf der zarten grauen Farbe des Hauses prächtig aus, und erhielten durch Wachsfackeln, welche rechts und links von den Fenstern angebracht waren, eine vor¬ treffliche Beleuchtung. Ganz besonders aber imponirte das ftänd. Landhaus^) durch seine Flammen-Architektur von so ausge¬ zeichneter Durchführung, daß man sich von diesem feenhaften An¬ blick nur schwer trennen konnte. Die Beleuchtung war so reich, wie sie dem reichen korinthischen Style des Gebäudes entspricht. Auf dem schweren, die Ernst und die Würde desselben gleichsam schon äußerlich kennzeichnenden, 2 Klft. 8 Schuh hohen Unterbau, das Erdgeschoß bildend, ruhen die 6 korinthischen Lesenen, mit 2 Doppellesenen, darüber das reiche Hauptgesims mit den ober¬ halb der 4 Mittlern sich erhebenden Fronten. Das ebenso reiche, mit 4 runden Säulen geschmückte Hauptportal ist sammt dem bis zur Sohlbank des mittleren Fensters im 1. Stock reichenden Fron¬ ton 3", 3" hoch. Alles dieses war mit Lampen auf das Effect¬ vollste markirt. Alle Glieder des Frontongesimses und Hauptgesim- scs hatten 832 St. weißer Lampen — der Architrav 390 St. weißer Lampen. — Im Frontonfeld befand sich ein 7' hoher kaiserl. Adler von rothen Lampen. Der Fuß, der Schaft und 4' 52 Der 18. November. das Kapital, jeder 23^ Schuh hohen Lesene, war streng nach deren Formen mit weißen Lampen besetzt, und namentlich bei den Kapitalem ist die Contur der Blätter strenge eingchalten und correct markirt gewesen, was wirklich ungeheuere Mühe ver¬ ursachte und wozu nur die kecken Italiener fähig sind, die auf dem leicht schwankenden Gerüste ohne Furcht herumkrochen. Jedes Fenster im 2. Stock war mit 70 Stück weißen Lampen umkränzt iknd hatten achteckige rothe Sterne, jeder 3 Schuh im Durch¬ messer und von 43 Stück rochen Lampen gebildet, in seiner Mitte; der Stern im mittleren Fenster war blau. Jedes Fenster im ersten Stock war mit 108 Stück weißen Lampen am Gesims und an der Einfassung beleuchtet und in denselben die allegorischen Figuren der Weisheit, Gerechtigkeit, Religion und Geschichte dargestellt. Jede Figur war 9 Schuh hoch, und vom Herrn k. k. Obertelegrafisten Seifert sehr gut transparent gemalt. Im mittleren Fenster k. st. L. in schönen, lebhaften Blumcnbnchstabcn, 9 Schuh hoch, mit einer Krone. Am Onader-Unterbau waren bis zum Sockel nach den Quaderfugen laufende 1062 Stück weiße Lampen an¬ gebracht. Die Säulenschäfte der 4 runden Säulen des Haupt¬ portals waren mit rochen Lampen, in Form von Blumenge¬ winden, beleuchtet, ebenso deren Kapitäler und der Schlußstein der Thor-Uberwölbung. Das Hauptgesims, oder der Fronton des Portals, war weiß; das ganze Portal benöthigte 934 Stück Lampen. In der Front gegen die Herrngasfe waren alle Fenster mit doppelten Pyramiden, jede mit 36 Lampen verziert. Nicht minder sinnig und zart war die Ausschmückung und Beleuchtung des Poliže i-Directions-Gebäudes. Die Fronte glich einem lieblichen Blumenteppich; transparente Blumen und Ballons erhöhten den Eindruck. Ganz den gewal¬ tigen Umrissen des ehrwürdigen Fürstenhofs entsprechend war auch seine großartige Ausstattung. Auf dem mittleren Balcon strahlte in farbigen Lampen eine ungeheure Kaiser- Krone, ihr zu beiden Seiten funkelten zwei Riesensterne. — Am deutschen Platze bildeten den Glanzpunkt der gräflich Die VcNuchtnng der Stadt. 53 Auersperg'sche Palast mit seinen überraschend reich und schön beleuchteten Einfahrts-Thoren, dann das Peßiak'sche Haus durch die Sinnigkeit der Dccoration und die reiche Be¬ leuchtung. Die Deutsche Ritterordens-Kirche trug zu beiden Seiten des Thores Pyramiden mit transparenten Inschriften, rechts: „Gott segne das Kaiserpaar", links: „Für Gott, Kaiser und Vaterland." Darüber flammte das deutsche Ritter-Ordenskreuz; ober dem Kirchenthore erglänzten die Buchstaben „?. .1. L." und „Vivai." Die Gebäude am neuen Markt wetteiferten an geschmackvoller und glänzender Aus¬ schmückung und Beleuchtung nicht minder, wie an verschwende¬ rischer Pracht mit den glänzendsten Punkten des heutigen Festes. Eine sehr sinnige Idee sprach sich in dem kolossalen Transpa¬ rente am v. W n r z b a ch'schen Hause, die allerhöchste Familie vorstellend, aus, an dessen Eingangsthore aus rothen Vasen Flammen empor flackerten. Das k. k. Hauptzoll- und Gesällen-Oberamt und die Wohnung das k. k. Oberamts-Directors waren mit grünen und Blumen - Guirlanden verziert, und wehten von dem k. k. Amtsgebäude zwei mächtige, von den Herren Beamten bei¬ gestellte, weiß-rothe und schwarz-gelbe Fahnen, sowie eine der¬ lei auf dem Magazinsgebäude. Die Buchdruckern des Herrn Bl'asnik mar durch Wachsfackeln erleuchtet; das Baron Z o i s'schc Haus hatte Transparente und andere Verzierungen, und besonders geschmackvoll nahm sich das Hans des Herrn Hof- und Gerichts-Advocaten und Präsidenten der Advocaten- Kammer, vr. Johann Oblak, aus. Im Kattauer'schcn Hause, in der Wohnung vr. Thoman's, zeigte ein Transpa¬ rent eine Leyer und ein Schwert, und herum die Worte: „Iura LU mir, inee LS prepir." Auch Herr Prettner hatte seine Apotheke schön decorirt, nnd im Augenblicke der Vorbeifahrt des allerhöchsten Hofes jenseits der Brücke, ein bengalisches Feuer abgebrannt. An den Brückenköpfen der Rann brücke standen vier, 81 Der 17. November. nach ihren Kantirungen beleuchtete, vier Klafter hohe Pyrami¬ den, jede mit einer Fahne und dem Wappenschilde der Stadt Laibach geziert; darneben erhoben sich bewimpelte Masten und Fahnen mit Laternen und weiß - rothen und schwarz - gelben Ballons erleuchtet. Den St. Jacobsplatz schmückte eine Blumen - Cascade, umgeben von Fichten-Bäumen, welche Festons verbanden und mit Fahnen geschmückt waren. Weihe¬ voll nahm sich das Transparent der St. Jacobskirche aus- Ein Palmzweig und ein Schwert aus einem Kissen, das von Wolken getragen wird. Ueber diesem Symbol strahlte ein Kreuz mit der Inschrift: »In Koo «IZ-NO vinoes.«—Entfaltete auch das schöne Virant'sche Haus eine bewunderungswürdige Pracht und hatten auch die übrigen Häuser dieses Platzes Alles ausge¬ boten, sich mit dem glänzendsten Schmucke zu umgeben, das ständische Redoutengebäude^b) drängte sie alle in den Hintergrund. Hier mußte, weil die äußerst unregelmäßige Fayade keinen Anhaltspunkt bot, ein förmlicher, ganz separat dastehender Vorbau gemacht werden, welcher zwei Stockwerk hohe Säulen und Bogenstellungen übereinander darstellte, mit den Worten: »Heil Oestreichs Kaiserpaar« in riesigen Buchsta¬ ben innerhalb der Bögen. Der 4 Fuß hohe Sockel war mit 426 Stück weißen Lampen derart beleuchtet, als wäre er von Quadern aufgeführt. Darauf ruhten in der Erdgeschoßhöhe 6 Schuh breite, 12 Schuh hohe Bögen mit 14 Stück 3 Schuh breiten Lesenen, deren Fuß, Schaft und Sockel deutlich mit weißen Lampen markirt waren. Darüber das horizontal laufende Abtheilungsgestms, worauf auf zugehörigen Piedestalen vierzehn 16 Schuh hohe Säulen standen, zwischen welchen 13 Stück Bögen mit den zugehörigen Lesenen angebracht waren. Ueber den Säulen das Architrav und das reiche Hauptgesims waren mit weißen Lampen besetzt. Alle Conturen traten rein und deut¬ lich hervor. An der Seitenfayade war der alte Brunnen genau nach seinen architektonischen Formen mit 300 Stück weißen Lampen beleuchtet. In jedem Fenster des Rcdoutensaales war Iic Beleuchtung der Stadl. 55 ein rother Stern mit je 87 Stück Lampen angebracht. In der Fayade gegen die Seitengasse waren alle 19 Fenster mit t 9 Stück Pyramiden mit weißen und rothen Lampen beleuchtet. — Der Balcon des ausnehmend schön decorirten k. k. Lan¬ desgerichts-Gebäudes stellte zwischen zwei Pyramiden einen transparenten Adler dar; kleine transparente Sternchen von verschiedenen Farben umgürteten das Gebäude. — Der ganze alte Markt bis zum Hauptplatze war überraschend schön; besondershervorgehoben zu werden verdient das k- k. Feld¬ krieg s - C o m m i ss a r i a t mit seiner geschmackvoll decorirten Altane. Durchaus reich und elegant war die Ausschmückung und Jlluminirung der Gebäude am Hauptplatze. Die Eckfenster der Wohnung des Herrn Gustav Heimann trugen ein sehr breites Bild, welches bei der Nacht transparent beleuchtet wurde, und eine sinnige Symboltsirung derWissenschasten und des Handels, über welcher der k. Aar schwebte, der sie gleichsam an den hehren Spruch, den er auf einem Bande zwischen seinen Klauen hält — „mit vereinten Kräften" — zu mahnen scheint, darstellte. Unter den übrigen Transparenten hat das des Herrn S o uvan den Vers unsers vaterländischen Dichters Koseski „Ui-ast «e onmja in llrib, — Zvestobo 8Iovenoov ns xsns" den Glanzpunct gebildet. Unter andernhatten auch dicHcrreuJ.Pleiwciß uud Krisper ihre Häuser schön decorirt. Aeußersi geschmackvoll und hervor¬ ragend war das Haus des Herrn Ze sch ko, und zwar: Die l. Etage mit schwarzgelben, die 2. mit wetßblauen und die 3. mit rothwcißen, äußerst schönen, seinen Drgperien, Blumen-Parthien reichlichst geziert. Der durch zwei Etagen vortretende, und mit großen, gold-schwarzen und silber-blauen Fcstfahncn und Figuren reich verzierte Balcon bildete ein Ensemble! nämlich: in der l. Etage mar Austria und huldigende Genien, ihr zur Seite, auf bizantinischcn Piedestale», nebst den Namenszügen des geliebten Hcrrschcrpaares, über welchen schwebende Engel die Palme hiel¬ ten; ebenfalls ergänzte die 2. Etage das Ganze durch angebrachte 56 Der 18. November. Genien, Guirlanden und Kränze zu einem sinnig harmonischen Bilde, dem alle übrigen reich mit Fahnen gezierten Fenster, wie auch das ebenerdige Portale des Hauses zu einem schönen Rah¬ men dienten, über welchem vom Giebel des Hauses eine wciß- rothe Riesenfahne wehte. Am Abend wurde, mit Belassung der Verzierung, ein mit schönem Dessin versehenes Gitterwerk vorgestellt, welches am ganzen Hause reichlichst mit matten, buntfarbigen Lampen erleuchtet, bei der Vorüberfahrt des Aller¬ höchsten kaiserlichen Zuges, vom Balcon aus, auch die ganze Nachbarschaft in rothem bengalischen Feuer erglänzen ließ. Wenn man auf der Jlluminationsschau zu unserm ehr¬ würdigen Rathhause gelangte, sah man einen Feentempcl vor sich, und wieder ward Einem die Wahl schwer, welchem Be¬ leuchtungsobjecte man den ersten Preis zuerkennen sollte. Das vorspringende Vestibül des Rathhauses ward auf die kunstsinnigste Weise mit gothischen Thürmchen verkleidet, in den drei Bogen¬ hallen figurirten drei plastisch geformte, 8 Fuß hohe Statuen, „das Gesetz, die Weisheit und die Gerechtigkeit" vorstellend. Im ersten Stocke, wo der Sitzungssaal sich befindet, war tnr Mittlern Fenster unter einem Baldachin das Bildniß Sr. Majestät ausge¬ stellt; in den Fenstern darneben standen Genien, Candelaber über ihren Köpfen haltend. Alles war prachtvoll mit weißrothen und weißblauen Gewinden, welche vom Kaiserbilde an den Fenstern des ganzen Stockwerkes fortgingen, drapirt und gelb beleuchtet. Im zweiten Stocke sah man abermals ähnliche Genien in kniender Stellung. Oberhalb derselben waren Ampeln, 3' groß, in gothischer Form und mit Blumen verziert, angebracht. In beiden Stockwerken hingen von allen Fenstern Teppiche in grünweißer Farbe, auf welchen das Stadtwappen gemalt war. Vom Dache wehten fünf große Fahnen in österr., baier. und städtischen Farben, deren viele in kleinerem Maße auch an allen Fenstern angebracht waren. Eine schöne Zierde bildeten 2 große, aus schwerem Seidenstoffe verfertigte, und mit einer Kaiserkrone und den a. h. Namcnschiffern in echtem Golde, gezierte Fahnen, 87 Die Dclcuchtling -er Stadt. welche im Erdgeschoß an den Endseitcn des Gebäudes ausge- hängt waren. — Die beiden Flügelgebäude, nämlich rechts das des Herrn Galle und links das magistratliche Gebäude, waren mit Rücksicht auf das in der Mitte stehende Rathhaus so ausgeschmückt und beleuchtet, daß alle drei Gebäude ein har¬ monisches Ganzes bildeten. Als sich Ihre Majestäten dem Nath- hause näherten, ertönten Fanfaren zur feierlichen Begrüßung derselben. Der Brunnen am Platze war mit Lampen erleuchtet. — Im reichen Flammen - und Blumenschmucke strahlte der P a lafl des Fürstbischofes, in architektonischer Ausführung von 3000 Lampen beleuchtet. — Am Hause des hochwürdigen Domherrn l),. Poklukar standen auf einem Transparente, nnter einer bild¬ lichen Darstellung, die auf deren Sinn hindeutete, die Worte: Imto nrOont Lnnvellsö, ast glltlV« tlorvn nostrs. Am fürstbischöflichen Seminar konnte nur das an den Domplatz gekehrte Hauptthor ausnehmender verziert und be¬ leuchtet werden, da demselben nur die minder besuchte Wasser¬ seite eine freie Lage bietet. Desto mehr war aber dieses, wegen seiner plastischen und architektonischen Struktur unstreitig schönstes Portaleder Stadt, geeignet, eine glänzende Beleuchtung und einigen Blumenputz aufzunehmen -"). Das eigentliche Thor war von einem doppelten Lampeukranzc umgeben. Die Kanten beider (3'/2 Schuh hohen) Postamente, welche zwei (6 Schuh hohe), zu beiden Seiten des Einganges stehende, und mit Löwen¬ häuten bekleidete Niesen tragen, — dann die Hauptkanten der beiden von den Niesen getragenen (über 2 Schuh 3 Zoll langen und breiten) und des diese bindenden (9', 2" langen) Gesimses waren mit Lampen besetzt. Die Riesen selbst waren mit Pech¬ flammen erhellt, welche von zwei 6' hohen Candelabern cinpor- lodertcn, die vor denselben am Boden ausgestellt waren. Zwei über den Häuptern der Riesen an den eben erwähnten Gesimsen stehende Globen — die Erdkugel nnd ein Planetensystem vor- stcllend — wurden in Urnen umgcwandclt, aus welchen lichte Flammen den in der Mitte zwischen beiden stehenden Engel bc- 58 Der 18- November- leuchteten, der mit seiner Rechten auf den gerade in der Mitte ober dem Thore angebrachten Spruch „virtuti et musis« hinweiset. Um dem vom Herrn Domherrn Ur. Poklukar verfaßten Chronograficum optMo prlnOIpl Mens eLUUesls eine der Anzahl und Größe seiner Buchstaben entsprechende Ausdehnung, eine gefällige Form und Fassung zu geben, wurde dem Portale die Fayade-Form eines antiken Tempels aufgesetzt, welche ein Doppelfenster bedeckte, und deren Thoröffnung nun mit dem ge¬ dachten Chronograficum ausgefüllt wurde. Die zwei (4' hohen, 3' breiten) Postamente, welche je zu zwei (7' hohe, zu unterst l O", zu oberst 8" breite) viereckige Säulen nach jonischer Form trugen, standen unmittelbar am obersten Gesimse des Portals hinter den beiden Globen, und verbanden die Tempelfapade mit dem Portale zu einem harmonischen Ganzen. Den Schluß dieses Werkes, welches einen, mit dem Portale gleichen (röthlich grauen) Anstrich erhielt, bildete ein an der Spitze des Frontons (Giebel¬ feldes) stehendes Kreuz und zwei Urnen, welche an den beiden sich in die horizontale Lage brechenden Enden des Gesimses standen, das zu. oberst am Gtebelfelde angebracht war. Die Kanten der Postamente, der Säulen, so wie der Gesimse am Giebelfelde waren ebenfalls mit Lampen besetzt; das Chronograficum selbst, das bei der Nacht transparent beleuchtet wurde, hatte eine Einfassung aus rothen Gläsern erhalten. Um die Balken des gleichfalls be¬ leuchteten Kreuzes hing ein runder Kranz, von welchem aus zwei andere, nach ihren Enden hin in eine spitzige Form auslaufende Kränze an die innern Henkel der zwei Urnen leicht geführt waren, so daß ihre größte Ausbuchtung (3" Durchmesser) das oberste Gesimse berührte. In gleicher Form und auf dieselbe Weise wurden die beiden Kränze von den innern an die äußern Henkel, von da an die äußersten Enden des Gesimses fortgeführt, bis sie sich über dieselben frei herabsenkten. Aehnliche Kränze verbanden die Schneckengewinde der Säulen - Kapitaler, und jede Säule umschlang ein siebenfaches Blumengewinde. Gleichfalls schmückte ein in der Mitte des Giebelfeldes angebrachter runder Kranz die Namenszüge Ihrer Majestäten, welche aus kleinen Blumen zusammengesetzt waren. Um die durch Lampen bezeichneten Um¬ risse des Portals und seiner einzelnen Theile deutlicher hervortre- teu zu lassen, mußten ö Fenster, welche dasselbe zunächst umge¬ ben, mit Transparenten bedeckt werden. An der Stelle des gerade ober dem Thore angebrachten Doppelfensters im 2. Stocke, sah man einen brillanten Doppeladler mit ausgebreiteten Fittigen schweben, welcher die päpstlichen, kaiserl. königl. und bischöflichen Insignien trug, und in den Krallen ein aufgerolltes Band mit dem Wahlspruche „viribus unills« hielt. Zwei diesem Mittlern zu¬ nächst stehende Fenster trugen die brillanten Ifammeszüge des a. h. Herrscherpaares k. -I. und L.; unmittelbar unter diesen im ersten Stockwerke erinnerten ein 8. und ein 6. an Allerhöchstdesscn zarte Sprossen. Die 3 erstgenannten lateinischen Buchstaben waren mit Kaiserkronen, die beiden letzteren gothischen mit Herzogshüten geziert. Die übrigen Fenster des ersten und zweiten Stockwerkes, die wegen der Lage des Hauses nur wenige Augen an sich ziehen konnten, waren einfach, doch auch geschmackvoll verziert und be¬ leuchtet. — Auf jedem Fenster stand ein mit grauer Farbe über- strichenes (l' hohes, 2' langes) Blumcngeftell, welches sich von den beiden Enden um eine Stufe erhob. Auf diesen Stufen standen gewöhnliche Leuchter mit Kerzen, zu oberst am Gestelle in der Mitte zwischen den 4 Kerzen stand eine bemalte Vase mit einem Bouquet. Etwas über dem Bouquet eine aus Pappen¬ deckel und rothblauweißem Papier angefertigtc Nachtlampe (in Form einer abgestutzten, achtseitigen Pyramide von 3" Axen- länge, 7" größtem, kleinstem Durchmesser) mit einigen Ver¬ zierungen. Nebst der ober dem Haupteingange am Dache ausge¬ hängten kaiserl. Hauptfahne schmückten jedes Fenster eine kleine österr. und baierische Fahne, die wegen ihrer Anzahl dem Hause ein diesen festlichen Freudcntagen entsprechendes Festkleid gaben. Einen ausnehmenden Eindruck machte das Schulge- gebäude, zu dessen Verzierung sowohl die Lehranstalten als das Museums - Curatorium und die Bibliotheks - Verwaltung Alles Die Beleuchtung der Stadt. KO Der 18. November. aufgeboten hatten. Die Dccorirung und Beleuchtung desselben, erstere vom Professor vr. H. Mitteis, letztere vom Real¬ schul-Director geleitet, war unter eifriger Mitwirkung der Lehrer und Schüler auf eine stattliche, des hohen Festes würdige Weise bewerkstelliget, und durch das über dem Thore ange¬ brachte transparente Bild der Allerhöchsten Familie gesteigert, welches Franz Globotschnig von Neumarktl, jetzt akademi¬ scher Maler zu Raab in Ungarn, dem Laibacher Magistrate cin- gesendet hatte, indem er wünschte, wenigstens im Geiste an der vaterländischen Festfeier Theil zu nehmen. Vor dem Schulge¬ bäude war die Schuljugend mit Fackeln aufgestellt, die auf Gemeindckosten beigestellt wurden, und sang beim Vorüber- fahrcn des allerhöchsten Kaiserpaares die Volkshymne. Auch die k. k. B e z i r k s v e rw a ltu n g zog durch ihre Transparente die Aufmerksamkeit auf sich. An der k. k. Militär-Haupt- w a ch e war jede der acht 3 Schuh hohen Säulen mit 65 Stück, das Hauptgesims mit 210 Stück rochen Lampen, hingegen die sieben Bögen sammt den dazwischen befindlichen Lesencn, weiß beleuchtet. In der Mitte der Dachhöhen schwebte ein von rochen Lampen gebildeter, 12 Schuh breiter kaiserl. Adler, mit der Kai¬ serkrone darüber. (Die Beleuchtung des ganzen Gebäudes erfor¬ derte 1300 Stück Lampen). Zur glänzenden Ausschmückung des heutigen Abends hatte auch Herr Ferdinand Mahr, Inhaber der hiesigen Handels - Lehranstalt viel beigetragen. Die Fenster der zweiten Etage zeigten in Blumen und Lampen den Wahl¬ spruch Ferdinand II.: L. I. 0. E.« Vor dem Hauptthore war ein Gerüst errichtet, aus welchem von 7 Zöglingen des Institutes die Mustri» nach Kupelwieser vorgcstellt wurde. Die Austria war hiebet von 6 allegorischen Personen umgeben; rechts reichte ihr ein Genius den Lorberkranz, links stützte sich die Reli¬ gion auf sie; weiters sah man zu ihrer Rechten die Treue und die Gerechtigkeit, zu ihrer Linken die Stärke und die Weisheit; alle diese Figuren waren mit den entsprechenden Emblemen ge¬ schmückt, ein Genienhimmel bildete den Hintergrund. Dieser 61 Dic DeUuchtuug der Stadt. Gruppe wurde vom Hm. v. Goldcnstein eine zweite beigefügt, bestehend aus 9 Personen, worunter 6 mit den Wappen rind Fahnen von Oesterreich, Ungarn, Böhmen, Kram, der Lom¬ bardei und Venedig und Steiermark, der obern Gruppe kniend ihre Huldigung darbrachten, während 3 Genien im Mittel¬ gründe den allerhöchsten Wahlspruch „Viribus unitis» auf einem seidenen Velun mit Gold gearbeitet zeigten. Auch diese zweite Gruppe wurde von den Zöglingen der Anstalt gebildet. Zu beiden Setten dieses Tableaux, dessen technische und künstlerische Durchführung Herr Kurz v. Golden st ein geleitet hatte, erhoben sich zwei Obelisken, die mit den österreichischen und den bäurischen Wappen mit Blumen und Kränzen geschmückt waren. Zu äußerst war auf jeder Seite eine Pyramide errich¬ tet, worauf die übrigen 80 Eleven mit Windlichtern standen. Auf der Pyramide rechts, auf der in einem frischen Kranze der allerhöchste Namenszug k. ll. zu sehen war, befanden sich 40 Sänger, die, während der kaiserl. Wagen vorüberfuhr, die Volkshymne unter Trompeten- und Paukenschall sangen, auf der Pyramide links erblickte man ebenfalls in einem frischen Kranze den allerhöchsten Namenszug L. Zugleich wurden wäh¬ rend der Vorbeifahrt Ihrer Majestäten diese Gruppen noch durch bengalisches Feuer beleuchtet und zwar in weißer und rother Farbe. (Die Volksmenge, die die Gruppe in Augenschein nahm, füllte den ganzen großen Jahrmarktplatz). Bei Tage war an der Stelle der Gruppe das wohlgetroffene Bildniß Sr. Majestät in einem Hain von Blumen und grünen Zweigen zu scheu. Uebcrdieß war das ganze Haus noch mit Fahnen und Wimpeln in den verschiedenen Landesfarben geschmückt. Ihre kaiserl. Majestäten geruhten das obige Tableaux mit sichtbarem Wohl¬ gefallen bei der Vorüberfahrt in Augenschein zu nehmen. Am Jahrmarktsplatze stand eine mit Fichtcnreisig übcrkleidete, 4 Klafter hohe Pyramide mit rothweißen Fahnen und dem kaiserl. Adler, zwischen den Bäumen. Die Pyramide war nach ihrer Kantirung beleuchtet, daneben standen aus zwei Postamenten t>2 Der 18. Noucmbcr. die Statuen Lnrniolm nnd llublpins. Um die Pyramide waren 4 Candelaber, auf welchen künstlich bereitete Flammen ange¬ zündet wurden, angebracht. Kreisförmig umgaben diese Gruppe lebendige Fichtenbäume, welche mit einander durch Blumen¬ festons verbunden und mit Ballons erleuchtet waren. Auch die Fayade der bürgerl. Schieß st ättc war reich beleuchtet. Vor derselben standen sechs sehr große Mastbäume, welche mit zierlichen Festons, Kränzen und verschiedenen Wappen von österreichischen Provinzen ausgeschmückt waren. An der Dach¬ zinne waren 3 große Flaggen aufgerichtct und ein großer kaiserl. Adler angebracht. Herr Magistratsrath Guttman hatte seine Wohnung sehr geschmackvoll decorirt. Auf der Polana war das sürstbischöfliche Convent, CoIIexium ^.loisinnum, mit transparenten Bildern sehr sinnreich geschmückt. Deßgleichen war der landwirthschaftlichc Vers u ch s h of und die Zucker¬ raff i n e r i e besonders reich beleuchtet. Von der F r a n z e n sb r ü ck e aus glich die Stadt einem Bilde aus dem Feenmährchcu von „Tausend und Eine Nacht/' Vöm Schloßbergc leuchtete eine c l e k t r i s ch e S o n n c, deren Lichtcffect große Bewunderung erregte, freilich aber auch noch vielfach größer erwartet wurde. Auf den Brückenköpfen standen zwei chinesische Reif-Kandelaber; Cylinder - Lampen, 100 an der Zahl, nebst 1400 rothcn Lampen waren auf den Balustraden angebracht; gegenüber dem Eingänge der Kirche der k. ?. F r a n c i s k a n e r war die Statue der unbefleckten Empfängniß Mariä unter einem Lampentcmpcl ausgestellt, mit der transparenten Inschrift: »Iota pulolu-a es.« Zu bcivcu Seiten erhoben sich 3 Klafter hohe Pyramiden. An den Fenstern des Klostcrgcbäudcs glänzten Transparente mit nachstehenden chronographischen Devisen: „krnnOIsLo veldn.sorl kelllxlonls ZlonnOIll.« stoIToe Inslor llVLet noNen: Laesor.« UllnerotrlCI Llllsao I'lao (lsnllo 6orOa.« 63 Dir Beleuchtung der Stadt. (Am 19„ als dem Namenstage Ihrer Majestät, war das Trans¬ parent angebracht: llexinao bovlse llsbsLl onoNusin Oeln-brunt!). Ueber dem First der Kirche strahlte ein rothes Flammenkreuz.—Die Elephantengasse war ebenfalls auf das Reichste und Glänzendste dccorirt und illuminirt. Am k. k. Postgebäude waren die obern Gesimse sämmtlicher Fenster des ersten Stockes mit Tannenreistg, mit cingeflochtenen Blumen, die Fenster selbst ganz mit Epheuguir- landen umgeben, und von der Fensterbrüstung hingen halbkreis¬ förmig Blumenguirlanden. Zwischen jedem Fenster war ein Kranz aus Tannenreisig angebracht. Die parterre gelegenen Fenster waren ganz mit Tannenreisig eingefaßt, und mittelst Guirlanden aus Tannenreisig in Zickzackform mit einander ver¬ bunden. Ueberdieß wurden am Tage der Ankunft Allerhöchst Ihrer Majestäten die sechs in die Klosterfrauengasse sehenden Fenster, mit je drei Fahnen, nämlich einer weißblauen, weiß- rothen und schwarzgelben, von denen letztere die größte war, und an jedem Fenster immer in der Mitte zwischen den beiden andern hing, geziert. Außer diesen 18 Fahnen wehete eine große wei߬ blaue in gleicher Höhe und Lage mit den andern an der Ecke des Gebäudes. Die Beleuchtung am ersten Abende bestand nach dem Programme des Stavtmagistratcs aus bloßer Kerzcnbclcuchtung, und zwar 4 Kerzen auf jedem Fenster. Am Morgen des ersten Tages der Allerhöchsten Anwesenheit Ihrer Majestäten wurde die Ausschmückung des Gebäudes vervollständiget; es wurden näm¬ lich die beiden äußersten Fenster des 1. Stockwerkes, ferner das dem Malitsch'schen Hause vis-ä-vi« liegende 1. Fenster (beider Einfahrt in den Posthof) mit Teppichen behängt, während unter den übrigen vier mittleren Fenstern der vordem Fronte Draperien aus buntfärbigem Wollenstoffe angebracht wurden. Bei der all¬ gemeinen Stadtbeleuchtung am 18. November gewahrte man in den Fenstern der Verwälterswohnung vier vom k. k. Postofficial Herrn August Prefil gemalte Transparente: Die Wappen von Kram, dem Kaiscrhause Oesterreich, ferner das baicrische und 64 Dcr 18. Rovcmbcr. küstenländische Wappen darstellend (letzteres als Symbol der Unterordnung des Postamtes in Laibach unter die küstenländische Postdirection). Sämmtliche vier Wappen waren in der eben genannten Ordnung, und zwar: die beiden ersteren an den ersten, die zwei letzteren an den letzten Fenstern des 1. Stockes, vi8-ä-vis dem Luckmann'schcn Hause, angebracht, während die beiden Mittelfenstcr mit den Namenszügen Allerhöchstihrer Majestäten in Lampenlicht erglänzten. Ucber den 4 Fuß hohen Namenszügen hingen überdieß an jedem der beiden Fenster zu zwei rothe Ballons. Die fünf parterre gelegenen Fenster der Amtsabtheilungen waren durch Lampen in Pyramidcnform er¬ leuchtet. Ober dem Hausthorc und unter dem 3. Fenster des t. Stockes vertrat die Stelle des Amtsschildes ein transparenter gelber k. k. Adler mit den Ordcnsinsignien geschmückt, und eben¬ falls vom Herrn August Prcßl gemalt. Ucber dem Adler erschien in weißer Schrift der Wahlspruch: „Viribus unilis", und unter dem Adler, ebenfalls in weißer Schrift, die Inschrift: k. k. Postanit. Der Rand dieses Transparentes war ganz mit Tan¬ nenreisig umgeben, und zu dessen beiden Seiten weheten sechs verschiedenfarbige Fahnen fächerartig ausgebreitet, und zwar je zu 3 auf einer Seite. Unmittelbar unter diesen: Adler erglänzte ein ziemlich großer Stern, aus weißen Lampen dargestellt, welcher den oben: Theil des Hauptthores bedeckte, und zu dessen beiden Seiten zwei rothe Ballons angebracht waren. Die beiden Thür- psosten des Hauptthores stellten zwei halbcylindcrförmige Säulen, durch Lampenlicht erhellt, dar. — Im Momente des Vprbeisahrens Allerhöchstihrer Majestäten wurden Allerhöchstdicsclbcn durch eine Jntrade, von den auf Veranlassung des Herrn Postamt- Verwalters im Vorhause ausgestellten Musikanten, begrüßt. Aus der Wi e n e rstraße trugen die Häuser der Herren Holzer und Ambrosch den Preis davon; das letztere insbe¬ sondere durch seine ganz eigcnthümliche, höchst geschmackvolle Tagcsdccorirnng in Roth und Gold. Auch die Herren Mallitsch und Lnckmann haben ihre Häuser schön geziert. — Auch die 65 Die Beleuchtung der Stadt. K ä r n t n e rstraße hatte sich an Pracht und Schmuck über¬ boten. Das Civil-Spital mit der Kirche, so wie die heil. Drcifaltigkcitssäule gewährten eine prachtvolle Ansicht. Die evangelische Kirche verdient ebenfalls besonders hcrvorgchobcn zu werden; die flammenden Kreuze, so wie die ganze geschmackvolle Beleuchtung erregten allgemeinen Beifall. — Auch das C o li s cu m zog durch seine Transparente, Fahnen und Lampcnsterue die Aufmerksamkeit auf sich. — Vom Civil- Spital bis zum Linieuamte standen 66 Masten, mit Wimpeln und Fahnen geschmückt, jeder einzelne Mast war mit 4 Lampcnkränzen in rothcr, weißer, blauer und abermals weißer Farbe umwunden. Die zwei maurischen Fahnenburgen waren auf ihren Doppelsinnen prachtvoll erleuchtet. — Ans dem Hause des Herrn Kalister erglänzte die Inschrift: „WillkommenFranz Josef und Elisabeth." Das Mühleiscn'sche Haus beleuchtete mit seinem Rcichthum an Lampenlicht auch die iu der Nähe be¬ findlichen maurischen Thürmc. Gewaltig war der Eindruck, welchen der Bahnhof auf die Zuschauer machte. Die Ausschmückung und Jllunünirung war ebenso kunstsinnig, als prachtvoll ausgeführt. Das trans¬ parente Bild der Austria mit dem Wahlspruche: „Viribus uniti's" stand ober dem Thore; am Giebel waren Wappenschilder be¬ festiget. Weithin schimmerte der mit Flammcnsterncn übcrsäetc Uhrthurm dieses Gebäudes. Selbst auf der höchsten Spitze des Wetterableiters flackerte eine transparente Lampe. — Das Auö- gaugsthor gegen die Triester Bahn war in eine Triumphpforte umstaltet worden, ihre Säulen waren mit den Emblemen der Bahnarbcitcr - Werkzeuge sinnig verziert. — Dieses aber möge genügen! Daß unsere Beschreibung in keiner Beziehung vollstän¬ dig ist, fühlen wir, aber wir sehen uns außer Stand, die Pracht und Herrlichkeit jenes Abends auch nur beiläufig zu schildern. Wir haben Einzelnes hcrvorgchobcn, aber Vieles gleich Schöne oder noch Sinnigere, Reichere, Schönere blieb unberührt, weil Alles zu erwähnen eben unmöglich ist. — Nicht allein die belebten Stra¬ ti 66 Der 18. No vem der. V ßen und Plätze hatten sich an diesem Festabende mit einer für den, der sie nicht gesehen hat, unglaublichen, in Laibach nicht erlebten und gesehenen Pracht ausgestattet; auch die minder belebten Vor¬ städte in ihren entlegensten Theilen erschienen heute in einem der hohen Feier würdigem Schmucke. So war, z. B. ani Hause Nr. 99 in der Sallochcrstraßc der St. Peters-Vorstadt im l. Stock an einem Fenster, unter der Kaiserkrone, der sinnige Vers: Freude strömt durch Ocstreich's Gaum Ju der treuen Völker Brust, Denn ihres Kaisers Glück ju schauen, Erfüllt ihr Herz mit Freud' und Lust; und in einem kleinern Eckfenster: Ein Stern von farbigem Glas, in dessen Mitte k. ll. l.; am Ende der auslaufenden Spitzen des Sternes aber in runden Scheiben: , angebracht. Ihre k. k. Majestäten fuhren im offenen Wagen, von mehr als 30 Wägen gefolgt, nach 8 Uhr durch die Hcrrngassc, deutsche Gasse, über die Raaubrücke auf den St. Jacobsplatz, von dort über den alten Markt, Hauptplatz, lenkten am Jahrmarktplatzc um, und begaben sich über die Franzensbrücke, Elephantengasse, läügs der Stcrnallcc, in die ständische Burg. Ein nie cndcn- wollendcr Jubel und ein dichter Mcnschenknäucl begleitete das heißgeliebte Hcrrscherpaar. Mit huldvoller Miene nahmen die k. k. Majestäten die aus der Tiefe aller Herzen kommende Hul¬ digung Ihrer treuen Unterthanen entgegen. — Auf allen Straßen, Plätzen und Brücken wogte es von einer unzähligen Menschen¬ masse , so groß war der Andrang der Fremden von Nah' und Ferne. Es war ja weder in Gast- noch in Privathäusern ein Bett oder Zimmer zu bekommen; trotz dieser unerhörten Men¬ schenmenge haben wir keinen bemerkenswerthen Unfall zu be¬ klagen. Man hätte sagen können, cs sei dieses Laibach's schönster Tag gewesen, wenn ihm nicht ein noch schönerer und weihevoller gefolgt wäre! Jer November l^ie kireklieke keier ÜK8 Dem gestrigen Tage des Jubels folgte heute ein Tag der Weihe. Die Geschäftigkeit des Verkehrs, welcher sonst an diesem Wochentage die Markt¬ plätze und Gassen der Stadt belebte, war einer festlichen Ruhe gewichen, welche in der in die Kirchen strömenden Menge und in den heißesten Gebeten, die aus allen Herzen zum Himmel stiegen, einen erhebenden Ausdruck fand. Die ganze Bevölke¬ rung fühlte die hohe Bedeutung dieses Festtages um so mehr, da derselbe durch die Anwesenheit unserer geliebten Landesmuttcr eine Verherrlichung erhielt, welcher in ganz Kram als ein liebe¬ voller Ausdruck der allerhöchsten Huld und Gnade den herzlich¬ sten Anklang finden und in der dankbaren Erinnerung des Vol¬ kes unverlöschlich bleiben wird. In allen Kirchen der Stadt und der Vorstädte wurden feierliche Hochämter mit dem Io veuin lauciamu« abgehalten. So wie in der Stadt, wurde auch am Lande dieser Tag festlich und insbesondere mit feierli¬ chen Andachten begangen. Seine Majestät wohnten um 9 Uhr einer stillen heiligen Messe in der Klosterfrauen - Kirche bei, welche von Sr. Ercellenz dem Herrn Fürstbischof von Laibach, A n t o n Alois Wolf, 3' 68 Der 18. November. r gelesen wurde, und bei welcher alle Militär- und Civil - Autori¬ täten anwesend waren. Nach Beendigung derselben ließen Allcr- höchstdieselben, umgeben von einem glänzenden Gefolge der hohen Generalität und der k. k. Stabsofficiere, die zur Wacht- parade auf dem Congreßplatze versammelte Mannschaft der hiesi¬ gen Garnison und der zur Feier der Anwesenheit Ihrer Majestä¬ ten hieher gekommenen Truppen, welchen sich auch eine Abtei¬ lung der k. k. Gensd'armerie und des in Sello gelegenen Beschäl- Departements anschloß, unter klingendem Spiel vorbei defiliren. Ihre Majestät die Kaiserin wohnten um 10 Uhr einer stillen heiligen Messe in der Klosterfrauen - Kirche bei. Vie kesiauZFLbell äer LoitunMU. Zur Feier des Tages erschienen sämmtliche in Laibach erscheinende Zeitungen in beson¬ ders ausgezeichneter Ausstattung. Den ersten Platz nahm die „L a ib a cher Zeitung" ein, deren Festausgabe ein von der eigentlichen Tagesnummer abgesondertes Blatt bildete, welches ebensowohl in Bezug auf Conccption als Ausführung nichts zu wünschen übrig ließ, und auch den verdienten Beifall auswär¬ tiger Blätter (z. B. der „Ocstcrr. Zeitung") erntete. In Gold¬ druck wies der Kopf desselben den kaiserl. Adler, unter dem, von einer Arabesken - Einfassung, in deren Ecken Füllhörner Blumen und Früchte streuten, umgeben, ein treffliches Festgedicht die erste Seite füllte (Beilage Nr. XII). Der Verfasser hatte sich bescheidener Weise nicht genannt, aber die »Xovioo» verricthen, daß der damalige Redacteur Carl De sch mann selbst dessen Schöpfer war. Die zweite. Seite füllte eine, wohl auch der nämlichen Feder entsprungene Beschreibung des, auf der dritten Seite dargestellten Tableaux, das auf sinnige Weise die schönsten Ansichten Krams — Tivoli, Krainburg, Franz- dorfer Viaduct, Veldes, Laibach, Stein, Vigaun, Ncustadtl, Eingang in die Adelsbergcr Grotte — zusammcnstcllte, und dessen Ausführung der artistischen Anstalt von Ncifcnstcin und Die Festausgaben der Leitungen. «9 Rösch in Wien alle Ehre machte. Die von vr. Bleiw e is in ihrem 14. Jabrg. wahrhaft musterhaft redtgirten „X o v i a o" brachten auf der ersten Seite ein von vr. Lovro T o m a n n, dem bewährten Meister slovenischen Sanges, verfaßtes Ge¬ dicht auf das allerhöchste Kaiserpaar (Beilage Nr. XIII), und in einer besonder», durch Metalldruck ausgezeichneten Beilage, ein zweites, äußerst schwungvolles, auf die erhabene Monarchin (Beilage Nr. XIV). Mit gleicher Bezugnahme hatte auch Herr Jeran, Redactcur der slovenischen Kirchenzeitung »v »nie g«, die ausnahmsweise an diesem Mittwoche erschienene, festlich ge¬ schmückte Nummer seines Blattes mit einem Gedichte geziert (Beilage Nr. XV). Seine Majestät geruhten im Verlaufe des Tages folgende k. k. Acmter, öffentliche und Privat - Anstalten zu besuchen: die Landesregierung, die Steuer-Direktion, das städtisch -delegirte Bezirksgericht, die Landes-Baudirection, das Jnquisttionshaus, das Landesgericht, das Strafhaus, die Zucker - Raffinerie, das Castell auf dem Schloßberge. Wo sich der Kaiser zeigte, wurde er von den herzlichsten Kundgebungen des Volksenthusiasmus begrüßt. Dem hiesigen Landes - Museum wurde die hohe Ehre des Allerhöchsten Besuches Ihrer Majestäten zu Thcil, wobei Se. Maje¬ stät mit Kennerblick die daselbst ausgestellten Naturschätze Krams und sonstigen Merkwürdigkeiten besichtigten und mit Interesse durch längere Zeit bei einzelnen Gegenständen verweilten. Ihre Majestäten geruhten auch Allerhöchstihren Namen in das Gedenkbuch dieser Anstalt cinzutragen. Herr Ferdinand Joses Schmidt, unser vielfach ver¬ dienter, wahrhaft patriotisch gesinnter Landsmann, und als Entymolog eines bis in die entferntesten Länder reichenden, wohlverdienten Rufes sich erfreuenden". Gelehrten, durfte sich am heutigen Tage des hohen Glückes erfreuen, Ihrer Maje¬ stät eine prachtvolle Arbeit zu überreichen: den allerhöchsten Namenszug mit der Krone darüber und vom goldenen Vließe Vie Lokiesssiäiie. Um 2 Uhr begaben sich Se. Ma¬ jestät ans die hiesige Schießstätte, wo ein Fcstschicßcu von der Laibacher Stadtgemeinde gegeben wurde. Der mit dem Arrangement desselben betraute Schützcnvercin hatte seine Aus¬ gabe in würdiger Weise gelöst. Die untere Halle war mit Fahnen und zahlreichen, von Guirlanden umgebenen Tro¬ phäen des Vereins und mit Repräsentanten aus dem Gebiete des edlen Waidwcrkcs geschmückt. An dieselbe schloß sich ein elegant ausgestattcter Salon an. Die Blenden des Schicß- seldes trugen kaiserliche und baicrische Wappen, über welchen Fahnen lustig flatterten. In den Räumen wogte eine frohe Menge. Personen vom Allerhöchsten Gefolge, Schützen in strengster Gala und auch die Damen Laibachs hatten sich zahlreich Ungesunden. Freudenschüssc verkündeten die Ankunft des Kaisers. Der Bürgermeister der Stadt Laibach begrüßte Se. Majestät am Eingänge ehrfurchtsvoll. Der Oberschützcn- meistee Herr Galle stellte an Allerhöchstdieselben die Bitte, das Festschießen allcrgnädigst eröffnen zu wollen. Se. Maje¬ stät geruhten sechs wohlgeziclte Schüsse zu machen. Fünf davon trafen nahe dem Schwarzen, und als beim sechsten Schuß der Pöller die Meisterschaft des kaiserlichen Schützen 70 Der 19. November- umfaßt, mit unendlicher Mühe und Sorgfalt ausschließlich aus in Kram einheimischen Käfern wahrhaft trefflich und künstlich zusammengesetzt, ein in Goldrahmen gefaßtes präch¬ tiges Bild gebend. Am heutigen Tage wurde ferners Ihrer Majestät eine Adresse überreicht, welche die Bitte enthielt, daß das, aus Anlaß der Vermälung Seiner Majestät unsers allcrguädigstcn Kaisers, in Laibach zu gründende Waisenhaus den aller¬ höchsten Namen Ihrer Majestät führen dürfe, welche Bitte von unserer allerdurchlauchtigstcn Kaiserin auch gnädigst ge¬ währt wurde. (Beilage Nr. XVI). 71 Der kestball, welcher von den Ständen Krams in den Localitätcn des Casino - Gebäudes am Abende dieses Tages veranstaltet wurde, bildete einen würdigen Schluß der Fcst- lichkciten, durch welche Laibach die Anwesenheit der Allerhöch¬ sten Majestäten feierte. Schon bei einbrcchcndcr Nacht wurde die Stern-Allee, bereits gestern ein Glanzpunkt der Stadtbelcuchtung, durch abermals vermehrte Farbenpracht der unzähligen Flammen in eine Feenwelt umgewandelt. Der Effect war ein glänzender nnd die Bewunderung allgemein. Wer die Allee betrat, um durch sic zum Casino zu gelangen, mußte unwillkürlich in eine erhöhte Stimmung versetzt werden. Und doch war das nur eine, allerdings höchst würdige Vorbereitung zum eigent¬ lichen Abendfcstc, dem alle Herzen entgegen schlugen, weil es durch die Allerhöchste Gegenwart der kaiserl. Majestäten aus¬ gezeichnet werden sollte. Der Aufgang zu den Ball-Lokali¬ täten gewann durch reiche Verzierung mit Blumen und Ge¬ ber von von mit ewigen Erinnerung an diesen so freudevollen Tag aber dem Schützenvereine eine grün-weiße feidene Fahne gegeben. Vic Kchießgätte. — Der Frstbati. verkündete, wollte der Jubel unter den Anwesenden kein Ende nehmen. Pöllerschüsse wurden gelöst, freudige Vivatrufe schallten durch die Hallen, und bald verkündeten die Pöller auf dem Schießfeldc, wie aufmunternd das Beispiel unseres erhabenen Monarchen gewirkt habe. Seine Majestät bewegten sich mit der, allen Gliedern des österreichischen Kaiserhauses eigenen Leutseligkeit unter der entzückten Menge, geruhten Allerhöchstihren Namen in das Gedenkbuch des Schützenver- cincs einzutragen und verließen, von den herzlichsten Zurufen Anwesenden begleitet, die Schießstätte. Als Beste waren der Gemeinde Laibach in kaiserl. Ducaten 6 Zierden, denen 2 mit schwarz-gelben, 2 mit weiß-blauen und 2 weiß-rothen, schwersetdenen Bändern eingefaßt waren, zur 72 Der 19. November. wachsen das Ansehen eines hergezauberten Gartens, und der Tanzsaal war nicht nur glänzend beleuchtet, sondern auch mit Kränzen und Draperien geschmückt. Vor Allem aber weilte das Auge der Eintretenden gerne an den beiden lebensgroßen Bildern der Allerhöchsten Majestäten (von denen das Ihrer Majestät der Kaiserin im Auftrage der h. Stände eigens zu diesem Zwecke von einem vaterländischen Künstler, Herrn Stroy, angefertigt worden war). Doch mußte das Bild bald der schönen Wirklichkeit weichen. Denn kaum hatte die zahlreiche Gesellschaft, in welcher man die Vertreter des kram. Adels, vieler Civil- und Militär-Autoritäten in ihren glän¬ zenden Uniformen und einem auserlesenen Kranze von Da¬ men, blühend in Jugend und freudiger Erwartung, erblickte, sich in den Fest - Localitätcn versammelt, so erschien auch (um halb 9 Uhr) die höchste Zierde uud das Entzücken des Abends, das allgeliebte Kaiscrpaar in der Mitte der freudig bewegten Unterthanen. Se. Majestät trugen die Obristen - Uniform des Allerhöchstihren Namen führenden Infanterie-Regimentes.— Nirgends zeigt sich die hohe Liebenswürdigkeit und kaiserliche Milde der allergnädigsten Majestäten glänzender als in der herablassenden Freundlichkeit, mit der Sie Allerhöchstihrc Theilnahme an den geselligen Freuden ihrer treuen Unter¬ thanen bezeigen. Sowohl Se. Majestät der Kaiser als Ihre Majestät die Kaiserin würdigten mehrere der anwesenden Herren und Damen einer freundlichen Ansprache und es wur¬ den während Allerhöchstihrer Anwesenheit ein Walzer und eine Quadrille unter zahlreicher Theilnahme der Tanzlustigen ausgesührt. — Nach einem Aufenthalte von mebr als einer Stunde verließen die Allerhöchsten Gäste den Saal. Außer der Stern-Allee wurden auch noch die umlie¬ genden Häuserfronten und einzelne andere Stadttheilc beleuchtet. Der 20. November Du zogest hin, doch ist Dein Bild UnS imverlöschlich noch geblieben; Wic Du erhaben bist und mild, Zn treue Herzen ist's geschrieben. Du zogest hin, doch mit Dir ziehst. Des Krainer Volkes Lieb' und Treue, Die werden nimmer von Dir fliehst. Und sich bewähren stets auf'S Neue. Lbreise Ikrer IllggesMen. Kanonenschüsse und das Ge¬ läute aller Glocken verkündeten um 7 Uhr den Allerhöchsten Aufbruch. Auf dem Bahnhose hatten sich sämmtliche Civil- ,,/um Ldselüeäe" begrüßte die „Laibacher Zeitung" Nr. 269 die erlauchten Gäste mit folgenden Zeilen: Heil Dir, crhab'neS Kaiserpaar, Mög' Gottes Segen Dich geleiten! Daß D i ch zu schaust, vergönnt uns war, Bleibt unser Stolz für alle Zeiten. Ach nur zu schnell verschwand der Glanz Des Festes, das Du UNS gegeben, Wie in der Horen Wechseltanz Das Schönste flüchtig muß entschweben. Der 20. November- 74 .oLU-). Von I.LibL0k dis LäölsberF. Der kaiserliche Zug, geführt von den beiden festlich geschmückten Locomotivcn „Planina", und „Adelsberg", und von der von Sr. Excellenz dem Herrn Statthalter geführten ständischen Deputation be¬ gleitet, setzte sich unter der Leitung des Herrn Ministerial- Nathes Ritter v. Ghega in Bewegung. Die berzlichsten Abschiedsgrüße der gesammten Bevölkerung begleiteten den¬ selben. Eine rührende Staffage erhielt die Bahnstrecke vom Bahnhofe bis zur Klagenfurter Straße durch die Schüler der Normalclassen, welche Fahnen in österreichischen und baieri- und Militärautoritäten, Se. Excellenz der Herr Statthalter mit der ständischen Deputation, Se. Excellenz der Herr Fürst- Bischof von Laibach mit dem hohen Klerus, der hohe Adel und eine große Volksmenge zum Abschiedsgruße eingefunden. Vor dem Bahnhofe war eine Ehrencompagnie mit der Musik¬ bande aufgestellt. Der Herr Bürgermeister vr. Burger, an der Spitze des Gemeinderathes und Magistrates, hatte die Ehre, sich von Ihren k. k. Majestäten im Namen der Stadt Laibach in folgenden Wortew zu verabschieden: „Die zu allen Zeiten getreue landesfürstliche Landes¬ hauptstadt Laibach, welche weiland Sr. k. k. Majestät Franz I-, als dem Schöpfer und Förderer der so segensreichen Cultivi- rung der Laibacher Moorfläche, ihre gegenwärtige Bedeutung und gesunde Lage besonders zu verdanken bat, drückt Euren k. k. Apostolischen Majestäten den innigsten Dank für den so huldvollen und beseligenden Besuch mit der unterthänigften Bitte aus: Allerhöchstdieselben wollen geruhen, diese Hauptstadt, dieses Land in Allergnädigster Erinnerung und gleicher väter¬ licher Obsorge zu bewahren und die ehrfurchtsvolle Versiche¬ rung hinzunehmen, daß die Bewohner derselben dem erha¬ benen Kaiserhause stets treu ergeben bleiben und es, wo und wann immer es gilt, mit Gut und Blut bewähren wollen. 75 Von Laibach bis Edelsberg. Ko ovotko na pol^i bi so evetelo, ?iin6sli noj lepsib bi V3M3 xo 63r! Ko i'oxoo Ijubexni so N60V6N616, — k§6 xv6ixit3 N3M pi'ioesoiiib nib3i! Ltoterni „sivijo" X3 Vgma veisi^o, 0 V-^i milobi nom soi'O3 §oo6; /3 V3^i p56bl3A0i- N9M xciibi ^ubtijo, Darujomo Vama ljubexni solx6! schcn Reichs- unv Landesfarben schwenkend, ihre Begeisterung für das Allerhöchste Kaiserhaus kundgaben. Sie mochten von den Gefühlen beseelt sein, wie solchen in einem trefflichen Gcdichtchcn der Mustcrlchrcr von Dobrova, A. Praprotnik (in den »bioviov« Nr. 94) Worte lieh: ?ox6i3vl^6n boc!' O06 in Urrti poemila, ?0Xkll'3vlj6N3 xivo 06 06V6X6V N38! l)3 81'6^3 N6l)68k3 bi V3,i oblila, Lpi-emljala N3 potib prijoxno V68 03s! 0 senki-al t3l< milo N3 N38 86 0x^3, blbo^ib U06N60V spremila 86 Klio: öo§ Va^i xivi, 0^ 6ost3 8l3vit3, . In V6N03 8 pomladjo N6l)68liib 6V6tio! Bei Jnncrgoritza hatte Herr Guido Pongraz, Bauuntcr- nchmcr der dortigen Bahnstrecke, Ihren Majestäten einen die daselbst ausgeführtcn Arbeiten charaktcrisircndcn Empfang vor¬ bereitet. An der Stelle, wo einst der Bcrgvorsprung war, von dem gegen 80.000 Kubikklaftcr Stcinmatcriale zur Auf¬ dämmung im Moraste verwendet wurden, stand, aus Fichten- reisig aufgcführt, eine riesenhafte Säule. Auf der Anhöhe ober der Steinwand waren Arbeiter mit Fahnen in langen Reihen ausgestellt, andere in malerischen Gruppen in den Fels- parthien verthcilt. Nach dem Vorübcrfahrcn des Zuges krachte das Pclotonfcuer der eben angczündetcn Minen. Blitz auf Blitz, Schlag auf Schlag ging es in den Steinbrüchcn los, als ob ein neuer Vesuv daselbst entstanden wäre. 7« Der 20. November Der Franzdorfer Viaduct war zum feierlichen Empfange mit riesigen Flaggen geschmückt worden. Ihre Majestäten ge¬ ruhten vor demselben sich in den auf dem Punkte, von wo man die vollste Uebersicht dieses Baues genießt, errichteten und sehr geschmackvoll decorirten Pavillon zu begeben. Aller- höchstdieselben besichtigten mit großem Jnterresse diesen Riesenbau, und ließen sich vom Herrn Ministerialrath v. G h e g a den Bau¬ plan vorlegen, und sich sofort daselbst das bei diesen Eisen¬ bahnbauten beschäftigte Personale vorstellen. Se. Majestät geruhten hierauf durch Se. Excellenz den Herrn Minister Ritter v. Toggenburg, welcher sich be¬ reits Tags zuvor, zur Begleitung Ihrer k. k. Majestäten ans dieser Eisenbahnfahrt in Laibach eingefunden hatte, dem mit der Ausführung und Überwachung des ganzen Karst-Eisen¬ bahnbaues betrauten k. k. Inspektor I. Fillunger, das Ritterkreuz des Franz-Josef-Ordens, dann dem Herrn k. k. wirklichen Ober-Ingenieur V. Czermak und dem Herrn Bau-Unternehmer, k. k. Ober-Ingenieur Arcari, das gol¬ dene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst einhändigen zu lassen. Am Stationsplatze zu Franzdorf waren zur Begrüßung Ihrer Majestäten der k. k. Bezirksvorsteher zu Oberlaibach, Herr Strohmapr, mit den k. k. Vezirksbeamten, die hoch¬ würdige Geistlichkeit der Umgebung, nebst der zahlreichen Schuljugend und einer dichten Volksmenge versammelt. Se. Majestät geruhten unter dem lauten Jubel der Anwesenden auszusteigen und an Einzelne huldreiche Worte zu richten. Bei der weitern Fahrt zeigte sich das im Thale gelegene Galle'sche Schloß Freudenthal und das freundliche Obcr- laibach im festlichen Schmucke. Unterdessen hatte sich der nebelige Morgen zum herrlichsten Tage aufgeklärt. Die Nebel lagen zwar noch auf einem Theile des Morastes und verdeck¬ ten die Aussicht gegen Laibach, aber über demselben erglänz¬ ten, in blendendes Weiß gekleidet und kreisbogenförmig gc- 77 W ADA Po» Laidach nach Ädclsbcrg. stellt, im schönsten Tageslichte die Steiner-Alpen mit der Kette des Triglav , als wollten sic dem Kaiserpaare den Mor- gcngrnß der Oberkrämer bringen. Auch die Vcrgstadt Jdria war bei dieser Huldigung des Landes vertreten. In dem festlich geschmückten Stationsortc Loitsch harrte cine grofic Menge Landvolkes der Allerhöchsten Ankunft freudig entgegen. Der Separatzug, welcher Ihre k.k. Majestäten führte, war daselbst um 8^ Uhr Früh angekommen. Die von dem Herrn Bezirksvorsteher von Planina hiezu eigens requirirte Berg- musikbandc von Jdria spielte die Volkshymnc. Se. k. k. Apostol. Majestät geruhten auszusteigcn, rind ließen sich durch Se. Excel!, den Herrn Satthalter den zum ehrfurchtsvollen Empfange har¬ renden Bezirksvorstchcr Herrn v. Röder von Planina vorstellen, welcher dann die hohe Ehre hatte, sämmtliche Vczirksbcamten von Planina Sr. k. k. Apostol. Majestät vorzuführen. Allcr- höchstdieselbcn geruhten an einzelne Personen huldreiche Worte zu richteu. Am Bahnhofsplatze waren außerdem die Gemeinde¬ vorstehung von Loitsch, die Ortsgeistlichkcit und das fürstl. Win- dischgrätz'sche Forstpcrsonalc von Haasberg ausgestellt. Die Aus¬ sicht nach dem geschmückten Orte Loitsch war leider durch den dichten Nebel gesperrt. Nach einem Aufenthalte von ungefähr ','2 Viertelstunde, als Se. k.k. Apostol. Majestät sich durch Se. Ercellenz den Herrn Handclsministcr die Eisenbahnbau-Jngenicurc vorstcllcn ließen, setzte sich der Allerhöchste Zug, von freudigen Vivat- und Živio-Rufen der Volksmenge begleitet, in Bewegung, passirte in schnellem Fluge den abgebrauuteu Wald und die schön gezierte Answeichstation Lase, und kam, den mit Fahnen ge¬ schmückten freundlichen Markt Planina sammt seinen: schönen Thale zur Seite rechts lassend, in dem reich dccorirten Sta¬ tionsorte Rakek an; dort wurden Se. k. k. Apostol. Majestät von dem exponirtcn selbstständigen Bezirks - Adjuncten von Pla¬ nina, Herrn Jacob Seschun, ehrerbietigst empfangen, worauf Sc. Majestät sich durch den Herrn Dechant Franz Anschlo- Der 20- November. 78 var von Zirkniz den ganzen im priesterlichen Gewände ver¬ sammelten Clcrus, sohin die anwesenden Marktgemcinde-Vor¬ stände von Planina und Zirkniz vorstellen ließen und sie alle gnädigft empfingen. Die Schuljugend der Umgebung, mit dem Lehrpersonale an der Spitze, mit ihren Fahnen, weiße und rothe Tücheln wehend, nahm sich unter der ungeheueren, von der ganzen Planinaer uir?> Zirknitzer Thalgegend herbeigeströmten Bevölkerung sehr schön aus. Im Hintergründe spielte eine Musikbande die Volkshymne. Ein Pelotonfeuer von zu diesem Zwecke hergerichteten Minen, längs der Eisenbahnstation, wirkte herrlich zu diesem Feste bei. Von der Ruine Haasberg flat¬ terten 3 große Fahnen herab, und Pöllerschüsse verkündeten den entfernten Bergbewohnern die Freude des Tages. Nach einer Viertelstunde setzte sich, nachdem Se. k. k. Apostol. Majestät sich über Mehreres zu erkundigen geruht hatten, der Zug alls- bald, den Planinaer Bezirk verlassend, gegen Adelsberg in Bewe¬ gung. Der Jubel war grenzenlos. — In Loitsch wurde an demselben Tage eine Unterhaltung veranstaltet, wo die Jdrianer Bergmusik ausgewählte Pieyen vortrug. Von diesem impro- visirten, angenehm zugebrachten Feste, bei welchem zahlreiche Toaste auf das Wohl Ihrer k. k. Majestäten, die höchsten Be¬ hörden und Ihre Chefs ausgebracht wurden, schied die gewählte Gesellschaft spät Abends und trat den Rückzug nach Planina an. In 2 V2 Stunden hatte der Separattrain die Bahnstrecke von Laibach nach Adelsberg zurückgelegt. Daselbst angelangt, geruhten Seine Majestät dem Herrn Ministerialrath Ritter v. G h e g a, von welchem Allerhöchstdieselben sich auf der ganzen Fahrt über alle wichtigen Bauobjecte die genauesten Aufklä¬ rungen erstatten ließen, Allerhöchstihre Zufriedenheit sowohl über den ganzen großartigen Eisenbahnbau als auch über die zweckmäßigen Anordnungen, welche für die Kaiserfahrt auf dieser für den regelmäßigen Betrieb noch nicht eingerichteten Bahnstrecke von demselben getroffen wurden, auszudrücken. Am Bahnhofe wurden Ihre Majestäten vom Herrn Bezirks- Die vier Triumphbögen im Nezirke Senoselsch. Vorsteher zu Adelsberg, Landesgerichtsrath M urnig, den k. k. Bezirksbeamten und dem hochw. Klerus ehrfurchtsvoll begrüßt. Zugleich geruhten hier Se. k. k. Apostol. Majestät Se. Excel¬ leuz den Herrn Statthalter Grafen Chorinsky und die ständische Deputation, welche Ihre k. k. Majestäten bis an die Landesgrenze zu begleiten und sich daselbst allerunterthänigst zu verabschieden beabsichtigte, von der weitern Begleitung in der allerhuldreichsten Weise zu entheben, und in Erwiederung des Allerböchstdenselben von Se. Excellenz dem Herrn Statt¬ halter im Namen des Landes für den dasselbe so beglückenden Allerhöchsten Besuch abgcstatteten ehrerbietigsten Dankes, das Allerhöchste Wohlgefallen und die besondere allerhöchste Zu¬ friedenheit mit den auf dieser Reise neuerdings erhaltenen Be¬ weisen der Treue und Anhänglichkeit des Landes Krain und seiner Bewohner allergnädigst auszudrücken. Die Gemeinde des Marktes Adelsberg hatte zum wür¬ digen Empfange Ihrer Majestäten den Weg von dem Bahn- Hofe in den Markt hergcstcllt. Der Allerhöchste Besuch dxr Adclsbcrgcr Grotte wurde gnädigst für die Rückreise Ihrer Majestäten zugesagt. Der Markt selbst hatte sich auf das Festlichste geschmückt, und der Jubel des Volkes fand auch hier keine Grenzen; als Ihre k. k. Majestäten durch denselben fuhren, erschollen die freu¬ digsten Hochrufe der Bewohner, welche daran die heißesten Segenswünsche für die weitere Fahrt und die Hoffnung auf ein baldiges längeres Wiedersehen knüpften. Die Schuljugend war mit den Lehrern und der Schulbehörde vor dem mit Fahnen versehenen Schulgebäude versammelt, und schloß sich bei der Vorübcrfahrt Ihrer Majestäten der allgemeinen Begeisterung an. Vie vier IriiimMöMH im Serirke 8ellosei8cll. Der erste Triumphbogen stand in Dilze, errichtet von den benachbarten Gemeinden und dem Herrn Jacob Doles von Dilze. Hier waren zur ehrfurchtsvollen Begrüßung Ihrer 80 I>cr 20. Aovembcr. Majestäten die hochwürdige Geistlichkeit, die Gemeinde-Vor¬ stände, die Schuljugend und eine zahlreiche Volksmenge ver¬ sammelt. -— Der zweite Triumphbogen befand sich in Pre- wald beim Hause des Bürgermeisters Herrn Johann Kau- zbizh, festlich geschmückt mit Tanneureisern nnd Fahnen. Hier wurden Ihre k. k. Majestäten von dem Bezirksvorsteher zu Senosetsch, Herrn Alois Mulej, dann von der hochw. Geistlichkeit, den Gemeinde-Vorständen, der Schuljugend und einer großen Volksmenge mit solchem Jubelrufe empfan¬ gen, daß die begeisterten „Livio'«« weit in der Umgebung erschollen. — Im Bezirksortc Senosetsch wurde unter thätiger Leitung des Fürst P o rzi a'schen Waldmeisters, Herrn Paulin, ein sehr schöner Triumphbogen von der Gemeinde erbaut und mit einem Walde von Tannenzweigen, Fahnen, Wappenschildern und einem „Livio« auf das Geschmackvollste ausgeschmückt. — Hier wurden Ihre k. k. Majestäten von den k. k. Beamten, der hochwürdigen Geistlichkeit, den Ge¬ meindevorständen, den Honoratioren und der festlich gekleide¬ ten Schuljugend mit dem herzlichsten „Livio-Rufe« begrüßt. Ebenfalls sinnreich war die Bräuerei des Hrn. Johann D e j a k sammt den Bierspringbrunnen verziert. Der vierte und herrlichste^") stand an der Landesgrenze am Berge Gabreg, und war von den Ständen Krain's ") errichtet, im mittelalterlichen Style aufgeführt, und um so effectvoller, als ein derartiger Bau in einer solchen Ein¬ öde, wie es der Karst ist, nicht erwartet werden konnte. Zu¬ dem war noch der zur Aufstellung gewählte Punkt darum so vortheilhaft, weil sich Nichts in der Nähe — auch nicht im ferneren Hintergrund — befindet, was das Auge des Be¬ schauers fesseln könnte; und da die Straße hier eine sanfte Krümmung um einen Berg herum macht, so trat, nachdem man um diesen bog, mit einem Male die ganze Pforte zum Vor¬ schein, was einen wahrhaft überraschenden Eindruck machte. Zugleich imponirte die Pforte durch ihre Größe, da sie 8^ 81 mit alle ab- dcr Die vier Triumphbögen im Ncgirkc Sciiosclsch. Klst. hoch, 7'/g Klst. breit und 11 Schuh tief war. Sic be¬ stand aus 2 viereckigen, 4 Stockwerke hohen Thürmcn mit Zinnen, zwischen welchen die im Spitzbogen überwölbte, und oben mit einer durchbrochenen Gallerie gekrönte Durchfahrt von 3 Klst. lichter Breite und 4^ Klst. lichter Höhe sich be¬ fand. — Jeder der zwei Thürme war in der untersten Etage geböscht, und in der Sockelhöhc 11 Schuh, 3 Zoll breit und lang — in der zweiten Etage 9 Schuh breit und lang — und in den obersten zwei Etagen 8', 6" lang und breit. In der Mitte der obersten Thurm - Etage ragte noch ein 3 Schuh hohes, 3 Schuh im Quadrat messendes Thürmchen mit Zinnen hervor. Die Höhe jedes der Thürme, vom Sockel bis zur äußersten Zinnenspitze des kleinen obern Tbürmchens betrug 8°, 3', 6". — Alles von Holz mit Leinwand bespannt und grauer Farbe bemalt. Die unterste Etage war quadrtrt, übrigen glatt, grau, mit vertieften Feldern und stylgemäß wechselnden Verzierungen unter den Cordongesimsen. In 3. und 4. Etage waren Fenster im Spitzbogenstyle. Das kräftige, von Tragstcincn getragene Hauptgesims, so wie alle übrigen Cordongcsimse und die wirklich cffectvollen Profilirungcn waren fleißig gearbeitet, und streng dem Style angemessen von Holz ausgcarbeitct. Die Gallerte, ober der in der Mitte zwischen den Thürmcn angebrachten spitzbogigen Durchfahrt, hatte noch oberhalb des KrönungSgcsimscs trcppcnartig, gegen die Mitte zu ansteigende Zinnen. An dem obersten Absatz war die 9 Schuh hohe Figur Carniolia (vom Bildhauer August Götzl in Holz gearbeitet) mit Schild und Schwert rc., ausgestellt. — Am höchsten Punkte des Spitzbogens ein 6 Schuh hoher östcrr. Adler in Holz, mit der vergoldeten Kaiserkrone darüber, rechts und links davon 6 schwarz-gelbe Fahnen. — Links und rechts im Felde zwischen dem Spitzbogen und dem Thürme, 2 gußeiserne krain. Adler in Gold und den Landesfarben staf- firt. — Auf der höchsten Spitze jedes Thurmes eine große schwarz-gelbe Fahne (2 Ellen breit, 7 Ellen lang). In den 82 Der 20. November. MM? Fenstern der obersten Etage jedes Thurmes wchcten blau- gelbe. 1 Elle breite, 3 Ellen lange Fahnen. An den 4 Ecken jedes Thurmes 4 Stück wciß-rothe, 3^ Ellen breite, 8 Ellen lange Fahnen. — An den Zinnen der treppenartigen Gallerie jederseits 8, also an beiden Fasaden zusammen l6 Stück blau - gelbe Fahnen. Im Ganzen waren an der Pforte 42 Fahnen. Die dem Küstenlande zugekehrte Fayade war ebenso decorirt und ausgcstattet. So hallen die festlichen Tage hier mit dem Ueberschrei- ten der Hof-Eguipagen über die Landesgrenze — für Krain ihr Ende erreicht. Der Himmel war uns trotz der weit vor¬ gerückten Zeit in diesen Tagen sehr günstig. Es waren dicß gewiß die schönsten Stunden aus dem Leben eines Volkes, dem es vergönnt war, die Sonne der kaiserl. Huld und Gnade in der nächsten Nähe zu schauen. Nicht der geringste Mißton störte das harmonische Ganze. Behörden und Volk zeigten sich im edlen Wetteifer als würdige Glieder des großen Oester¬ reich. Alles, arm und reich, war bestrebt, zur Verherrlichung des Festes nach Kräften beizutragen. Sollten wir ein voll¬ ständiges Bild desselben geben, so dürfte neben den Schilde¬ rungen der Pracht und Herrlichkeit-, welche unsere Hauptstadt entfaltete, auch der ländliche Schulkuabc, welcher bei Frost und Kälte freudig mit einem Buchsbaumzweige in der Hand zu der entfernten Eisenbahn eilte, um dort seinen Kaiser zu sehen, und die arme Witwe, welche ihre Fenster am Namens¬ tage der Kaiserin mit einer Moosguirlande schmückte, nicht fehlen. — Noch müssen wir aber zweier literarischen Huldigungen erwähnen, welche Ihren Majestäten in Krain dargebracht wurden: der eifrige Historiker und Schriftsteller Peter Hitzing er feierte die Anwesenheit des Kaiserpaares mit einem, in der „Xovioo" vom 26. November veröffentlichten Gedichte (Bei¬ lage Nr. XVIIl.) und der Herausgeber des slovcuischcn Ka¬ lenders „8Ioven8lii komar", Herr B. Lenček, hat mit beson¬ derem Bezug auf die bevorstehende Ankunft Sr. Majestät eine Allerhöchste tSuadcnbczcugmigcn. Glorification Laibachs (Beilage Nr. XIX.) gedichtet, die zwar, ihrem Grundgedanken nach, dem hohen Liede nachgcbildet, aber dennoch voll Zartsinn und Innigkeit ist. Die schöne Stadt Laibach „bels I^ubljana" wird als Braut dargestellt, die ihren Bräutigam erwartet, ihn findet und sich ihn: in ewiger unerschütterlicher Treue verlobt. Die Braut sitzt auf dem Fclsenthronc des Schloßbergs, das Zelt des Bräutigams ist das gegenüberliegende Tivoli und der Bräutigam selbst ist unser erhabener Monarch, zu dem Laibach in nie wankender Treue steht! LUerlweltbte kustästilderenAUNFen. Noch anr Tage der Abreise Ihrer Majestäten geruhten Se. k. k. Apostol. Majestät an den k. k. Statthalter in Kram das nachfolgende, in der „Laibacher Zeitung" vom 28. November veröffentlichte a. h. Handschreiben zu erlassen: „Lieber Graf Chor ins! y! Der Empfang, den die Hauptstadt Meiner Provinz Krain Mir und Meiner Frau Gemalin bereitet hat, daun das fort¬ gesetzte Streben der Bewohner von Laibach, Unser Verweilen bei ihnen durch Darlegung ihrer Freude und durch Beweise ihrer Anhänglichkeit zu verschönern, veranlaßt Mich, Sie zu beauftragen, dencnsclbcn Unsere dankbare Anerkennung aus- zudrückcn. — Zugleich gebe Ich Ihnen meine vollste Zufrie¬ denheit über die Leitung dieser Provinz und deren geordneten Zustand als Ergcbniß Ihres verdienstlichen Wirkens zu erkennen. Laibach am 20. November 1836." Gleichzeitig wurde die Allerhöchste Zufriedenheit Seiner Majestät und der Allerhöchste Dank für den von den Be¬ wohnern Laibach's veranstalteten Empfang des hohen Kaiser- paarcs diesen in einer magistratlichen Kundmachung (Beilage O krivLtvokItlckiiFkeit. Es versteht sich von selbst, daß diese Tage von vielen Personen benützt worden sind, um auch den Armen an der allgemeinen Freude Theil nehmen zu lassen. Das Meiste mag freilich unbekannt geblieben sein. Hier stellen wir zusammen, was davon durch die „Laibachcr Zei¬ tung" und die „Xovicw" bekannt gemacht wurde. Die Lai¬ bacher Sparcasse hat den städtischen Armen 800 fl. ge¬ spendet; Herr Anton Samassa verköstigte die in den städti¬ schen Versorgungshäusern verpflegten Armen am 20. mit Reis, Fleisch, Brot und Wein. Der k. Rath und Gutsbesitzer Herr- Franz X. Langer hat zehn Gulden zur Verthcilung an 10 der dürftigsten Hausarmcn in Neustadtl und Kandia gewidmet. 81 Der 20 November- Nr. XVII) verkündet. — Ferner haben Se. Majestät, vor Ihrer Abreise nach Triest, einen Unterstützungsbeitrag von 2000 fl. für die Laibachcr Armen, Ihre Majestät die Kaiserin aber dem Ursulinerinncnklostcr, dann den Töchtern der christ¬ lichen Liebe vom heiligen Vincenz v. Paula im hiesigen Civil- Spital, endlich der Klcinkinderbcwahr-Anstalt, je ein Geschenk von 200 fl., zusammen somit 600 fl., Allcrgnädigst zuzu- wcnden, und dem k. k. Herrn Statthalter mit der entsprechenden Verwendung zu beauftragen geruht. Endlich haben Se. Ma¬ jestät mit Allerhöchster Entschließung vom 27. November 1836 sechs im Laibachcr Strafhausc befindlichen Sträflingen den Rest ihrer Strafe ganz, und Zweien thcilwcise aus Allerhöchster Gnade uachzuschen geruht, welcher Allerhöchste Gnadenact aus a. h. Befehl sogleich in Vollzug gesetzt wurde. Des Anton Dolles "), ferner der am Frauzdorfcr Viaduct cinge- händigtcn Ordcusdccorationcn wurde bereits vorher erwähnt. Der I l. März l837 Hie kückreise. Allerhöchstihrem Versprechen gemäß haben Ihre Majestäten ans der Rückreise ans österr. Italien Krain zwar nur im Fluge berührt, aber die Adelsbcrger Grotte, dieses prachtvollste Naturwunder in des großen Oester¬ reichs weiten Gauen, einer genauen Besichtigung gewürdigt. Am 9. März langten Ihre Majestäten, aus Görz kom¬ mend, an der krainischen Landcsgrenze an, wurden daselbst von Sr. Erccll. dem Herrn Statthalter Grafen C h o ri n s ky chrfurchtvollst empfangen und geruhten in Prcstrancg das Allerhöchste Nachtlager zu halten. Am 10. von 9 bis nach 11 Uhr geruhten Hochdicsclben die Wunder unserer Unterwelt — die im nächsten Abschnitte eine möglichst eingehende Schilderung erhalten sollen — in Begleitung eines glänzenden, zahlreichen Gefolges, geführt von Sr. Erccllcnz dem Herrn Statthalter und den Leitern des Festes, Herrn Hofrath Grafen v. Hohenwart und dem Bezirks-Vorsteher von Adclsbcrg, k. k. Landesgcrichts- Rath M n r n ig, in Augenschein zu nehmen. Bei dieser Ge¬ legenheit entfaltete die Adelsbcrger Grotte eine in ihren Räu¬ men noch nie gesehene Pracht und Herrlichkeit. Der II. Mär§ 1857. 86 Die magischen Lichteffccte, von denen das Auge noch lange geblendet war, die Naturbilder erhabener Größe, das belebte Schauspiel einer wogenden Volksmenge, welche das geliebte Herrscherpaar überall mit den freudigsten Acclamatioucn be¬ grüßte und den kaiscrl. Zug gleich einem Strome verfolgte, bald in schmalen Grottengängen sich bewegend, bald die ge¬ räumigsten Hallen ausfüllend; dieß Alles brachte die größte Mannigfaltigkeit von höchst anziehenden Bildern hervor. Die Vorbereitungen zu diesen: Feste waren schon seit Monaten im Gange. Es handelte sich dabei nicht bloß um eine brillante Beleuchtung, sondern auch um die Zugänglichmachung der neuen Grotte, um Erweiterung der Passagen, Planirung und Ausbesserung der Wege, wozu der Sand größtcntheils aus dem Planinathal geholt werden mußte. Die Leitung dieser schwierigen Aufgabe hatte Herr Hofrath Andreas Graf von Hohenwart übernommen, und dieselbe mit ausgezeichne¬ tem Tact gelöst. Die Ausführung bewerkstelligte die Grottcn- Commission zu Adelsberg, unter Leitung des k. k. Bezirk¬ amts - Adjuncten Johann Arko, und unter thätiger Beihilfe des k. k. Bezirk - Ingenieurs Franz Hans, ferner des Eisen¬ bahn-Ingenieurs Moritz Spindler, des Eisenbahn - In¬ genieur - Assistenten Wenzel Weber und der Ingenieur-Assi¬ stenten Eunike und Johann Vichich, endlich des Bezirks- Beamten Carl Krautforst. Es war ein glücklicher Zufall, daß in jüngster Zeit der Bau der Karstbahn mehrere technische Beamte nach Adelsberg brachte, welche sich mit der aufopfernd¬ sten Thätigkeit bei jener Aufgabe betheiligten. Die trockene Witterung der verflossenen Monate begünstigte die Arbeiten und bei Beendigung derselben hatte man nur den Wunsch, daß es bis zur Ankunft Ihrer Majestäten so bliebe. Einige Tage früher jedoch traten Thauwctter und Regengüsse ein, in Folge deren die Pojk so anschwoll, daß sie die Brücke im großen Dom fortzurcißen drohte. Doch brachte sie das ein¬ getretene Schneewetter in den letzten Stunden wieder zum Dir Rückreise. 87 Und nach siurnibcwegten Tagen Fröhlicher die Pulse schlagen, Wenn die FricdcnSsannc scheint Und kein Herz, kein Auge weint. sch M Fallen. — Im Markte Adelsberg gab sich die größte Rüh¬ rigkeit kund, theils in der Ausschmückung der Häuser, thcils in den Vorbereitungen zum Empfange der zahlreich erwarte¬ ten Gäste. Ein großer Thcil derselben, namentlich aus Triest, Görz, Fiume, wurde durch das unfreundliche Wetter und die Bora vom Besuch abgehalten, doch hatten sich trotzdem so viele cingefunden, wie kaum je bei den besuchtesten Grotten¬ festen am Pfingstmontage. Von Laibach sand der größte Zuspruch Statt, was bei dem schlechten Wetter nur der vom Herrn Ministerialrath Ritter v. G h e g a angeordnete Separat¬ zug, welcher über 200 Personen auf der noch nicht im Be¬ trieb stehenden Eisenbähnstrccke von hier bis Adelsberg beför¬ derte, möglich machte. Um 7 Uhr war der Eintritt zur Grotte geöffnet; es waren 2830 auf Namen lautende Eintrittskarten verabfolgt worden. Zur Ausrechthaltung der Ordnung war auf diesen zugleich die Bezeichnung des Platzes, wo man sich in der Grotte in Gruppen, welche den einzelnen Festordnern zuge- theilt waren, aufzustellen hatte. Unter, die Besucher wurde das nachstehende, von vr. Heinrich Costa verfaßte, bezic- hnngsrcichc „Frühlingslicd", welches, wie der im Gefolge Sr. Majestät reisende Korrespondent der „Jllustrirtcn Zeitung" in Nr. 717 (pass. 288) hcrvorhob, den Gefühlen, die an diesem Tage alle Anwesenden beseelten, einen dichterischen Ausdruck gab, vcrthcilt: Wmn die Vöglein heimwärts ziehen, Und die Veilchen wieder blühen, Und der Frühling niedcrschwcbt, Fühlt das Herz sich neu belebt. Ach! Und wenn von weiter Reise Heimwärts zum Familienkreise Die Geliebten führt di» Zeit, O, wer malt die Seligkeit?! So erfüllt uns Freude, Wonne, Weil die holde Frühlingssonne Durch dieß Land, stets treu und wahr, Wieder führt das Kaiscrpaar: Unfern TituS, unfern Kaiser, Der Versöhnung als ein Weiser Trug ins Hcsperidenland, Dort viel treue Herzen fand; Und die Hohe, die bescheiden Wie das Veilchen spendet Freuden, Alle Herzen hochentzückt, Hehr die Krone Oest'reichs schmückt. Heil dem Kaiscrpaar und Segen, Gottes Schutz auf allen Wegen, Und ein frohes Wicderseh'n Ist der Herzen heißes Fleh'n. Für die Kaiserin und die Hofdamen waren Tragsessel in Bereitschaft, wurden jedoch wenig in Anspruch genommen, da die Kaiserin den größten Theil der Grotte zu Fuß zurück¬ legte. Freundlich nach allen Seiten grüßend, betrat Oester¬ reichs Herrscherin in blühender Anmuth, eben aus dem sanf¬ ten italienischen Klima zurückgekehrt, den Eingang zu unserm rauhen Orkus, erinnernd an die Worte, welche der Sänger der göttlichen Comödie der Beatrice bei einem ähnlichen Gange in den Mund legt: io non toino lli venire gun entro. Ihre Majestäten hielten sich über zwei Stunden in der Grotte auf und verweilten mit großem Interesse und sichtlicher Befriedigung an einzelnen Punkten durch längere Zeit. Auf sinnigere Weise den Grundgedanken dieser für unser Land Dic Nückrcisc. 89 lv3kor M6AI3 8k36i 86 v oorni nooi roj6N3, Xr»6kil' 23dli8k3 86 clrm, 80N06 23/6N6 8voj 23?: ?OllpidoV3nj6 8pl38ilo 86 t3k 8O866n6 doLelo, Xmot6 j6 VP683I N3klop, 2lol)6 KOV3?8K6 N3M6N, Iv0 81 pnlv323l 86 1"i, t6? ^3?inj3 8 ?3doj s)?6MÜ3. 8l P0FUM0N PO63I N3 POt I)?62 t?UM 86 V0^83k0V, Vor^ol Oll 86t)6 8» M60, dj3l 0I0 todtNtOO N3 8t?3N; 8K323l 86 V MOoi N3j V6(N 16 l38tni vl6ll3rjoM, V mooi, ki doHk» l38tN08t, jid POV6lio3 V nodo: Volikoduäno p?0Al38lI 8l prir3N68dO V68olno. X3M0? I'o P6^3l ^o^locl, ?32p6l Kt3AOlnilO 8t 86reo, V83li6 8t0plNj6 j6 2N3M V6liK0llU86N K3K ll3r; djud8tvu, dolj3rom, llM6tnikom: V86M r320(l6l 8t ljudexon; 8topil Kot 066 promil 8l M6ll (IruLino otrok Ilt pl'6M3F3l 8i t3k P?68oj6 in 8t3ro 8OV?32tvO. 2 oljko 8i 86l, N323j 86 V0rN08 2 lovorom 8l3vnim, ^lir ?voj l)il jo l6 oilji, — 2M3FO bror voj8k 8i llotnl; 8I3V3 23to li 6onl 06 ro63 60 ro^3 N68konons, V6llno 8lov6lo imä ?voj6 bo V rFOllbt 238lux, kolj ko junktkov iM6N3 V Ii8tilt k6?V3V0 23r606. 8I3V3 23to It, moj 63?, 8l3V3 1i trikr3t, 6ovotkr3t. Vn6M3 86 V por8ilt INI out, ko ^6 8pot 03K3M N3rr>j! 3l K3K di 23M0Sl3 ^6 vroclno r63j 86 8projeti, Ko k3r N3?3V3 k?380t, olovok k3r >M3 mool: V86 ?i 8k32Sl6 V odilnO8ti 8t6 kronovini it3l8ko! so bedeutungsvollen Feier auszudrücken als es Ilr. Lovro Toman in einem von den »Mvioo« am 14. März ver¬ öffentlichten Gedichte that, wäre uns unmöglich. Möge das¬ selbe daher hier seine passende Stelle finden. Kj» VLliva»8tvoiinr» ob «Isvnem povralliu ir ralgsnsIioAg. oulg sumeče iionevk vslov SSM jgckrgnsIiSg» mofia, Ko rvikrgl pk>rob?oä r Vsm» xonosoo po nffm; 6ul» i^ovenje rsäostno som deneögN8lvenAreik, k. Ir. Kreisoassier, bst dieses mit innigstem Kekülde der llntertkansliebs und Kbrlurobt der Nit - und Mebivelt bemerkbar ^emaobt. In frühern Zeiten schloß hinter diesem Monumente die vortretende Felswand den Weg ab. Schon längst war die Grotten - Commission bedacht, oben erwähntes Monument mit dem Ferdinands-Monument durch irgend eine Communication zu verbinden, um nicht auf die in der Tiefe bei Hochwasser gänzlich unter Wasser gesetzte Brücke beschränkt zu sein, sondern auch den Grottcn- Gästcn das zweimalige, sehr ermüdende Sticgeustcigcn zu ersparen; jedoch scheute man einestheils die Kosten, andern- theils fand sich Niemand, der jenes schmierige Unternehmen leitete. Um nun jenen: Ucbelstande abzuhclfen, unternahm Herr Eunike die Vorerhebung für die Anlage einer Gal- Die Ädelsbcrger Vrotte. 102 In diese Orottenlmllö Wie Zauber anrusoiunm, >Vo aus dem ?rop5enf»IIe lerie und trug das Ergebniß einer Untersuchung der Grotten- Commission mit dem Bemerken vor, daß die Anlage einer Gallerie möglich und mit keinem gar sehr bedeutenden Kosten¬ aufwande verbunden wäre, jedoch daß bei der Sprengung mit der größten Vorsicht müßte zu Werke gegangen werden, indem die Decke des Domes sehr gefährdet würde. In Folge dessen vertraute man ihm die Leitung jener Arbeit, in Anbe¬ tracht, da er einige Wochen früher den Durchschlag in der jetzigen „Franz Josef- und Elisabeth-Grotte" glücklich dnrch- gesührt (auf den ich noch später kommen werde). Zur jed- möglichen Unterstützung wurde ihm von der Grotten-Com¬ mission Herr Arko an die Seite gegeben, der an den Ar¬ beiten das regste Interesse, den regsten Antheil nahm. Jene Arbeit wurde nun binnen vier Monaten, von Mitte Juni bis Mitte September 1836, mit einem Kostenaufwande von 1019 fl. beendet. Die Steine der Mauer mußten, da der in der Grotte befindliche Stein sich nicht brauchbar zeigte, aus einem Steinbruche neben der Bahn entnommen werden. Die ganze Länge der Gallerie beträgt 28 Current - Klafter und hat eine Breite von 1 Klafter. Am Ende der ganzen Gallerie befinden sich zwei Stufen, die auf ein Plateau führen, wo sich die Stiegen vom Wasser anschließen. Von diesem Plateau gelangt man, wieder über drei Stufen stei¬ gend, in 6 Klafter Entfernung in eine Vorhalle , deren Vor¬ dergrund links das Ferdinands-Monument einnimmt. Dieses wurde Sr. Majestät dem Kaiser Ferdinand, der als Kronprinz und König von Ungarn, diesen im Jahre 1818 von Tsch et sch entdeckten Theil der Grotte am 17. August des folgenden Jahres zuerst betrat, in Ehrfurcht gewidmet und (ebenfalls auf schwarzem Marmor) mit folgender Inschrift versehen: 8ioü m8ollt'§e 88ulen bsun, Irst ein nus fernem I^snä Usuell' Iioell Lrllsll'ner sellon, Vor ^llen kerclinsnä Der llolle Lsisersolln. An: 17. August 1819. So wäre denn bis zu jenem Monument die Umgehung der Brücke durch obengenannte Gallerte bewerkstelligt worden. Da aber jeder Fremde, der sich den vollen Genuß des Na- turschauspicls Hierselbst nicht versagen will, hinab zum Wasser gehen wird, so muß ebenfalls der dahinführcndc Weg ange¬ führt werden. Gleich nachdem man die oben erwähnten 13 Stufen passirt, gelangt man zuerst auf einen Ruheplatz, wo geradeaus die obenerwähnte Gallerte anfängt; links gelangt man jedoch über 23 steinerne Stufen zu einem andern Pla¬ teau, wo die uralte Grotte, die schon im 12. Jahrhundert bekannt war, einmündet. Von diesem Plätzchen also kommt man, über 20 andere Stufen steigend, auf einen andern, 2 Klafter 3 Schuh langen Ruheplatz, wo man den Bogen der sogenannten Naturbrücke am besten ansichtig wird; von bicr über noch andere 33 Stufen gelangt man an den gebauten Damm und die 14 Klafter lange, 1 Klafter breite, aus Eichenholz gezimmerte, über die Pojk führende Brücke. Dieselbe mißt sammt den beiden Dämmen 24 Klafter. Aus der Mitte der Brücke übersteht man die so sehr bewunderte Halle des „großen Domes", auch Neptuns-Grotte ge¬ nannt "), mit einer Höhe von 15 Klafter, einer Breite von 24 Klafter und 85 Klafter vom Eingänge entfernt, dnrch- strömt von der Pojk von Süden nach Norden, welche sich nach Osten in Klüfte verliert. Nachdem man 89 Stufen abwärts zum lohnenden Anblick jener Halle zurückgclcgt hat, erreicht man auf 82 steinerne» Stufen, einerseits mit einem hölzernen Geländer versehen, anderseits durch Felswände be¬ grenzt, das Ferdinands-Monument. IV4 vi« Lit« Kroiie wird wegen der vielen, ost nicht mehr als 2V H>" großen Engpässe, fast gar nicht besucht. Schmidl sagt hierüber: Auf dem zweiten Absätze der Steintreppc, welche zur Pojk hinabführt, schützt, wie bereits ermähnt, ein Geländer vor der Kluft, auf deren Grunde die Pojk hereinströmt. Der Felsen wölbt sich ziemlich jähe in dieselbe hinab, einen Absatz bildend, von in der That nicht mehr als 12 bis 13 Zoll Die Ädeirbergcr Grotte Die Begrüßung, welche Ihren Majestäten beim Eintritte in den hell erleuchteten großen Dom zu Theil wurde, bildete eine würdige Eröffnung dieses, in seiner Art einzigen Schau¬ spiels. Erhaben schwebten die Klänge der Volkshymne und die Vivatrufe einer begeisterten Volksmenge über dem Rauschen des Wassers, das in der Tieft die gewaltige Halle durch¬ strömt. Auch die Beleuchtung trug zur Erhöhung der feier¬ lichen Stimmung wesentlich bei. Sie brachte die Majestät dieses Wunderbaues nach allen seinen Dimensionen, mit den über den Abgründen schwebenden Gallerten, Treppen und Naturbrücken, nebst den hier einmündenden Seitengängen, zur vollsten Anschauung. Die Brücke über die Pojk, welche zu einer Kettenbrücke umgestaltet und mit farbigen Lampenguir- landen behangen erschien, fand in den schäumenden Wellen einen wunderbaren Reflex. Im Lichte der bengalischen Feuer und der scheinbar von der Decke herabhängenden Kronleuchter starrten die senkrechten Felswände mit den Spuren der Ein¬ wirkungen, welche sie in: Laufe der Jahrtausende vom Flusse, den sie eindämmen, erlitten. Aus der Tieft begannen nun blau-weiße Ballons zu steigen, welche vergeblich sich in der Höhe der Kuppel einen Ausweg suchten. Ihre Majestäten blieben längere Zeit jenseits des Franz-Monumentes stehen, von wo sich eine herrliche Aussicht nach allen Seiten und auch in den Abgrund hinab darbietet, und begaben sich von dort durch die neu gebaute Gallerie in die Ferdinands - Grotte. 105 O Dir alte Srottc. Breite, über welchen hinüber man in die alte Grotte gelangt. Diese Passage ist acht Klafter lang und durch kein Geländer geschützt, der Abgrund aber, aus welchem die Pojk herauf brauset, ist 30 Fuß tief, der Ucbcrgang ist daher jedenfalls nur dem vollkommen Schwindelfreien anzurathen, und nie ohne Vorsicht zu wagen. Den Führern ist cs auch unter¬ sagt, den Bestich dieser alten Grotte anzurathen, um so mehr, als man nicht ohne Beschwerde hier vorwärts kommt und nichts sieht, was man in der großen Grotte nicht auch fände, die alten Inschriften ausgenommen. Der Boden ist meist naß und kothig, die Halle wird sehr bald enger und niederer, nur 3 bis 6 Fuß hoch, aber die ganze Grotte ist ziemlich reich an Tropfsteingcbildcn, meistens Stalaktiten, wogegen in der neuen Grotte Stalagmiten vorherrschen. In der nächsten, etwas höher» Halle ist der rothe Wasserfall eine der anmuthigstcn Dekorationen. Nach 43 Klft. von der Stiege kömmt man znm ersten engen Durch¬ gang. Hier schließt sich der Gang ganz, und hat bloß im Hintergrund, 6 Fuß über dem Vodcu eine' fcnstcrartigc Oeffnung von 20 Zoll Durchmesser, durch die man durchkriechen muß. Jenseits ist ein enger Gang von braun-rothen Scitcn- wändcn, der nach 30 Klft. sich abermals schließt und nur eine Oeffnung von 26 Zoll läßt, den 2. engen Durchgang, durch den man zum 2. schönem Wasserfall kommt. Durch eine weiße Halle mit rothen Orgelpfeifen gelangt man aber¬ mals durch eine enge Passage in die Namen-Halle, wo sich die alten Inschriften befinden ^). Nun kommt man erst zum beschwerlichsten Durchgang, einem Loche von nur 18 Zoll Durchmesser, durch das man hindurch kriechen muß, jen¬ seits eine enge Halle erreicht und durch einen 6 Fuß hohen Schlott hinauf-, dann jenseits wieder hinabrutscht. Durch die kleine drappirte Halle kommt man so in die letzte Grotte, die Kora llcnh alle, welchen viel passendem Namen S ch m idl, 106 Die Ädelsbergcr Grölte. anstatt des der Scelettg rotte vorschlägt, da er von dem vertrockneten Gerippe, das Graf Hohenwart noch im Jahre 1816 sah, keine Spur mehr wahrnehmen konnte; ohne Zweifel hat die Tropfsteinkruste es dem menschlichen Auge entzogen. Die Kaiser keräinauäs - Kroiie. Vom Kaiser Ferdi¬ nands-Monument geht der Weg etwas ansteigend, bei der grauen Kanzel vorbei, engt sich in etwas ein, erweitert sich jedoch bald darauf in eine 24 Fuß hohe Halle, zu der 9 Stufen hinauf führen, und in der sich die Fleischbank mit den darüber hängenden Speckschwarten befindet. Gleich hinter der Fleischbank befindet sich die sogenannte Baumschule, von wo man sich in eine ehemals blendend - weiße, jetzt jedoch schon sehr geschwärzte Seitengrotte wenden kann, die dessen ungeachtet noch immer schön und reich an überraschenden Formationen ist, von denen Schmidl die nachfolgenden nennt: Der antike Kopf, der englische Garten, der Re¬ gen, die Diamantgrube, der Delphin, die Salami, die Schwämme, der rothe Tropfstein im weißen Felde und der Thron. Einige Schritte von der Fleischbank weiterhin steht das Marienbild, ein Stalagmit, dessen Schlagschatten insbesondere große Aehnlichkeit mit einem Marienbilde hat. Am Ende dieses Ganges befindet sich links der Ritter, eine Formation, die den Namen führt, weil sie einem mit Bein¬ schienen versehenen Fuße ähnelt. In der nun folgenden 30 Fuß hohen Halle stand bis zum Jahre 1848, wo er abge¬ brochen wurde, der Stalactit, welcher die Vereiniguug zweier Herzen benannt, wirklich genau die Form zweier dicht an ein¬ ander gefügten Herzen hatte. Im bezeichneten Jahre wurde er weggestohlen. Der Gang der Grotte wird wieder enger und nie¬ driger, und wo er sich wieder erweitert, kommt man zum kleinen Wasserfall. Unweit davon steht der Stock im Ore Larser Ferdinands - Grotte. 107 Eisen. Von hier an beginnen die Tropfsteine mehr Mannig¬ faltigkeit der Gestalten und der Farbe zu zeigen; auch die Halle erreicht wieder 30 Fuß Höhe. Man steigt über 3 Stufen hinab, und wird hier des Löwen- und Taufstein's gewahr. Nun betritt man einen massnven Steindamm, der auf der einen Seite durch eine Brustmauer, auf der andern durch Felswände begrenzt ist, und auf dem man zwischen rochen und weißen Stalactitsäulen zu einer Fernsicht gelangt, die bei passender Beleuchtung der etwa 30 Fuß hoheu An¬ höhe einen Schein, gleich dem Nordlicht, gibt. 3 Klafter von hier entfernt, 6 Stufen abwärts, gelangt mau zur Thea¬ terloge. Von hier in einer Entfernung von 27 Klft., nach¬ dem man eine leichte Anhöhe vermittelst 10 Stufen in ein¬ zelnen Zwischenräumen erstieg, befindet sich rechts auf einer Anhöhe von 3 Klft. der St. Petri-Stuhl, 10 Klft. weiter und abermals ö Stufen höher der Blumenkohl, einer For¬ mation von täuschender Aehnlichkeit; 3 Klft. weiter gelangt man über 27 Stufen, beim Gefäugniß und der Ostcria vorbei, in den Tanzsaal, in welchem rechts beim Eingänge das Betttuch, ein langer, faltiger, weißer, durchscheinender Stalactit, und vis-a-vis dem Eingänge das Orchester, ein von der Natur gebildeter erhöhter Platz, der am Pfingst¬ montage das Musikcorps aufnimmt, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Der Tanz-, auch Turniersaal genannt, ist in der ganzen Grotte der größte ebene Raum, 285 Klft. vom Eingänge entfernt, 7 Klft. hoch, 23 Klft. lang und 13 Klft. breit. In einer Nische desselben findet sich vortreffliches Trink¬ wasser. Am Pfingstfeste wird hier in Wahrheit getanzt. Wie die Majestäten bei der oberwähntcn Stiege an¬ langten, spielte die Jdrianer Bcrgknappenmusik artige Weisen; über dem Eingänge des Tanzsaales hing das Transparent: „Eingang in den Tanzsaal.» Der Tanzsaal war auf fol¬ gende Weise decorirt: Unter dem von der Natur gebildeten Orchester, wo jene Musik ausgestellt war, nahmen den Vor- 108 Die Ädclsbcrger Grotte. dergrund zwei große Pyramiden ein, welche je mit 300 Wei߬ rothen und blauen Lampen geschmückt waren; die Sockel dieser enthielten die Inschriften „Heil Franz Josef, Heil Elisa¬ beth !", zwischen beiden Pyramiden befand sich weiter zurück ein Stern mit 300 färbigen Lampen, dessen Mitte ein Lorberkranz in Vrillantfeuer einnahm. Die Seitenwände des Tanzfaales waren durch 3 Stück Lattenbäume decorirt, von denen das Licht unzähliger Millykerzen strahlte. Jene Lattenbäumc hatten, da die Latten selbst mit Fichtenreisig umwunden waren, das An¬ sehen von Bäumen mit ausgebreiteten Aesten; diese einzelnen Bäume waren unter sich mit Guirlanden von Papicrblumcn verbunden. Hier in dem Tanzsaale ist, 10 Klafter von der Stiege entfernt, auf der linken Seite eine 15 Zoll weite Oeff- nung, durch welche man, in einer Länge von 3 Fuß, in einen Raum gelangt, reich an schönen Brillantirungen, 12 Klft. lang, 4 Klft. breit, und Klft. hoch. Diesen Raum hat Herr Eunike untersucht, und er ist der Meinung, daß sich die Oeffnung, da die Dicke der Wand nicht über 3 Fuß be¬ trägt, mit geringen Kosten erweitern ließe, und sich jener Rauni zum Pfingstfest sehr gut für die kredenz eignen würde. Die bunte Menge , welche jubelnd Ihre Majestäten um¬ ringte, lieferte ein so charakteristisches Bild der freudigsten Volsstimmung, daß man für die, wegen der heiligen Fasten¬ zeit nicht zur Aufführung gelangten Tänze, welche sonst diesen Saal zu den belebtesten der ganzen Grotte gestalten, völlig schadlos gehalten wurde. Der Ausgang aus dem Tanzsaale führt in dessen unterer rechten Ecke über 3 Stufen hinauf. Hier zeigt man rechts die niedliche Statuette des h. Anton von Padua, in einer 9 Fuß hohen Nische das Madonnen¬ bild und den Becher mit Gefrmenem. Hinter dem Tanz- saalc beginnt erst die größere Mannigfaltigkeit der -Tropfstcin- gebilde, die auch mehr Farbenwechsel in weiß, grau, braun und roth zeigen; hier hat sich eine große Säule in 2 Hälften gespalten, die obere Hälfte lehnt an einer Nebensäule. Man Die Kaiser Ferdinands-Grotte. lüg nennt diese Formation Thurm von Pisa. 4 Klafter davon ist die dreifarbige Säule (oben röthlich, in der Mitte weiß, unten gelb), dann 26 Klafter davon in einer 24 Fuß hohen Halle die Schildkröte, Nachtcule und Meisenhütte. 6 Klafter weiter kommt man bei mit weißen Stalagmiten über¬ zogenen Felscnschichten vorüber, in einen Raum, der sich all- mälig schließt, und dann zur kleinen Glocke. Es ist dieß ein Stalactit, der, mit einem Stock geschlagen, einen glocken¬ ähnlichen Ton gibt. An ihn schließt sich höchst passend die Capelle, in der man den Altar und die Orgel zeigt. Als Ihre Majestäten sich diesem Theile des Grottensystcms näherten, und die zuerst tönende künstliche Glocke still wurde, stimmte der aus Laibach gekommene Männer - Gesangsvercin das prachtvolle, mit sehr sinniger Beziehung ausgewähltc Quartett: „die Rose aus dem Vaterland" an. 40 Klafter von der Capelle entfernt, an abhängcndcn Tropfsteinmasscn vorbei, über einen 24 Klafter langen Damm gehend, kommt man bei 24 Fuß hohen Säulcnstämmen und bei einer stark vertropften Kluft vorüber, zum Luster, einer von der Decke herabhängendcn Tropfsteinmassc; dann sicht man 3 Klafter von hier weiter, auf der linken Seite, die Fahne und darunter die Hand mit vier Fingern. Von hier wieder 10 Klafter weiter erblickt man, nachdem 10 Stufen in einzelnen Zwischenräumen aufwärts erstiegen wurden, rechts in der Höhe, 6 Klafter vom Wege entfernt, das Tabernakel, unter ihm aber die Kripp ej 13 Stufen von hier abwärts steigend, findet man, ehe man die letzte Stufe überschritten, zwischen der 8. und 9. Stufe links die zwei Pal men bäume, eine schöne weiße Formation; bei der letzten Stufe dagegen sicht man, ebenfalls links, den sogenannten Springbrunnen, wo ans einer blendend weißen Masse eine rothc Säule, einem Wasserstrahle ähnlich, cmporstcigt. Von dieser Stelle links ist eine enge schmale Schlucht, worin auf schön brillantenem Boden und bei wachsgclbcn glänzenden Wänden man zu einer HO Die Adcislierger Grotte. Kluft gelaugt, die das Ende dieses Ganges ausmacht, und die Wachskammer genannt wurde. 13 Klafter vom Ta¬ bernakel entfernt, befindet sich eine Stelle auf der rechten Seite der Halle, nicht weit von der Wand, der Mondschein, wo die Führer durch eine in der Höhe angebrachte Beleuch¬ tung hinter einem Stalactite, den aufgehenden Mond dar¬ stellen. Weitere 10 Klafter von hier, auf der linken Seite, befindet sich eine dicht neben dem Wege ganz freistehende, 18 Zoll starke und 4 Klafter hohe Säule (Hyeroglyphensäule, Pyramide), an der eine lebhafte Phantasie allerlei Figuren sieht; in einer kurzen Entfernung von hier der Adlerslügel. Von hier gelangt man wieder in einer weitern Entfernung von 10 Klafter, an schönen brillantenen Stalactitcn vorüber, zum Kohlenmeiler. Hier öffnet sich eine sehr geräumige, lustige Halle, in der das Tropfen von der Decke hörbarer wird, als in vorher durchschrittenen Räumen, und man gelangt in 13 Klafter Entfernung zur Ruine, 460 Klafter vom Eingänge entfernt. Die 36 Fuß hohe säulenartige Tropssteinmassc, welche von oben nicht ganz auf den untern Theil aufgetropft ist, scheint in der Mitte getheilt zu sein. Am Fuße der Säule befindet sich ein 3 Zoll tiefes, 6 Fuß hohes, 3 Fuß breites gelbes Feld, das den Namen die Thür, und am obcrn Theile - der Säule ein Gleiches, das den Namen das Fenster erhal¬ ten hat; wendet man sich einige Schritte links, so bemerkt man eine kleine Säule, die, bei geeigneter Beleuchtung, sehr viel Aehnlichkeit mit der Maria, das Jesuskind haltend, und daher den Namen das Marienbild erhalten hat. 3 Klafter von hier weiter, aus der rechten Seite, sind die Orgelpfeifen, welche aus mehreren neben einander stehenden dünnen L-talacti- ten gebildet sind. Hierauf gelangt man zunächst zur Dorskirche, einer Formation von prägnanter Aehnlichkeit mit dem Gegen¬ stände, den sie bezeichnen soll, dann zu den stehenden Mumien, 13 Klafter von den Orgelpfeifen entfernt; diese gewähren, gut und richtig beleuchtet, einen sehr schönen Anblick. Ihre Farbe III Die kiLvr ^osek- iwä Llisabetk - Krotte- Den Eingang in die neue Grotte zierten herrliche wcißcannclirte Säulen. 6 Klafter vom Eingänge bemerkt man rechts ein von oben hcrab- gestürztes, 6 Fuß langes Säulenstück, das sich an eine andere Säule gelehnt hat und schon mit jener zusammcngetropft ist. In t 6 Klafter Entfernung vom Eingänge fängt sich die Halle zu verengen an, und schließt sich auf 36 Klafter fast ganz. Da hier die Passage zu enge war, so mußte dieselbe bis auf 3 Fuß Höhe erweitert werden. Gleich hinter jenem Engpässe öffnet sich eine 8 Klafter hohe und 9 Klafter breite Halle, worin sich die weißen Tropfsteinlagen mit rothcn Versteinerungen zu über¬ ziehen beginnen. Von jenem Engpässe gelangt man, nachdem eine leichte Rampe und 3 Stufen überschritten werden müssen, zu einer kleinen Anhöhe, wo sich auf der rechten Seite eine 3 Klafter hohe Säule im fleischfarbenen Kolorit befindet. Nicht zu übersehen sind hier auf der rückwärtigen Wand die schönen Drapirungcn, welche vom lichtesten Weiß bis in Rosa überge- Fraii; Josts- und Elisabeth - Grotte. ist weiß-röthlich, in's Graue übergehend. Links unter den Mumien gerade über dem Kopfe des Beschauers, der soge¬ nannte Badeschwamm, ein herrliches Spiel der Natur; in einer kurzen Entfernung von hier, auf der rechten Seite ist eine durchsichtige interessante Säule von 3 Klafter Höhe und 2 Zoll Dicke. 20 Klafter weiter, auf der linken Seite, sind die beiden Heuschober, zwei Säulen von ungeheurem Umfang, die sich oben kuppclartig enden, ans der rechten Seite des Weges dagegen sieht man die kleine Cypresse, eine2Klftr. hohe, ganz freistehende Säule. 6 Klafter weiter von hier sind zwei Wege, der eine rechts ist der alte Weg zum Calvarien- Berg, der Weg links, der Eingang in die neue Grotte, 820 Klafter vom Eingänge entfernt. Ucber dem Eingang in einer Höhe von 2 Klafter war ein großes Transparent angebracht: „Eingang in die neue Grotte." Die ÄLclsbcrgcc Grotte. 112 hcn. Von hier gelangt man wieder, in 18 Klafter Entfernung abwärts steigend, auf einen Punkt, von dem aus der Rückblick auf die oben durchschrittene Halle von wahrhaft großartiger Wirkung nnd wegen der Schönheit der vielen Säulen, Drape¬ rien und deren Farbenspicl nicht zu beschreiben ist. Die Halle führt den Namen der kleine Kalvarienberg. Die ganze neue Grotte wurde früher gar nicht besucht und befindet sich in einem noch unangetasteten primitiven Zu¬ stande. Das Wasser tröpfelt reichlicher von den Wänden herab, als an andern Orten, auch sind die Tropfsteingcbilde jünger. Die Wassergeister, welche in diesen Räumen Hausen, wehrten sich mit aller Kraft gegen den Einbruch in ihre un¬ terirdischen Schatzkammern. Ja, sic führten einen Tag vor¬ der feierlichen Eröffnung der Grotte einen Spuck aus, der die Arbeiter in nicht geringe Bestürzung versetzte. Plötzlich drang in einen der beengteren Gänge Wasser ein, und staute zu einer Höhe von 4 Schuh an, so daß die weitere Passage unterbrochen war. Doch gelang cs den Arbeitern noch in ber¬ eitsten Stunde, des Wassers Meister zu werden. Die neue Grotte ist im Verhältuiß zum alten Theile nicht so imposant und geräumig, aber wie die hohe Frau, deren erhabenen Namen sie nunmehr tragen wird, zeichnet sie sich durch Anmuth und Lieblichkeit aus. Die Säulen treten darin in schlankeren Formen auf, als wir sie in den bisher durchwan¬ derten Räumen zu sehen bekamen, und zeichnen sich durch blendende Weiße aus. Vorzugsweise aber ist es die Bildung der Draperien und Vorhänge, in denen sich die Natur mit Glück in diesen Räumen geübt zu haben scheint. Es gelten besonders diesen Bildungen die Verse des Dichters der Adcls- bergcr Grotte, Fellingcr: Das Auge schwelgt im Glanz der Silbcrblätter, Die leicht und zierlich an den Kanten glüh'»! Hier schweigt die Kunst der kcnntnißvollcn Städter, Kein Meißel schafft so herrlich und so kühn, Hier, wo die Kräfte der Natur sich zeigen, Muß sich des Menschen stolzer Kunstsinn beugen. L 113 M Die Franz Joses- und Elisabeth - Grotte. Um den Allerhöchsten Majestäten jene Halle in ihrer wahren Pracht zu zeigen, wurde jenseits hinter der oben er¬ wähnten Säule ein griechisches Feuer angezündet, das jene in allen Einzelheiten beleuchtete. 18 Klafter weiter gelangt man zum Durchschlag, dessen Eingang einen gothischen Vo¬ gen, der mit farbigen Lampen decorirt war, bildete. Ehe der Durchschlag vom Herrn Eunike bewerkstelligt wurde, trennte hier eine Felswand den eben beschriebenen Grotten¬ gang von dem zum „Kalvarienberg" führenden. Schon im Jahre 1833 beabsichtigte die Grotten - Verwaltung jene Fels¬ wand zu durchbrechen, um beide Grottengänge vermittelst eines Stollens zu verbinden. Auf diese Weise wurde schon damals, wie man an der untern Seite des Durchbruches sieht, die Arbeit in Angriff genommen. Da jedoch dem Grottenfonde einestheils wegen mangelhafter Führung der Arbeit, anderntheils wegen ungenauer Vermessung der durch¬ zubrechenden Wand, bedeutende Auslagen verursacht wurden, ohne daß die Sache zu einem Ergebniß führte, so wurde jene ganze Arbeit aufgegeben. Herr Eunike, den die ganze Grotte stets interessirte, bat bei der Grotten - Kommission um die Erlaubniß, die Vermessung zur genauen Erhebung der Stärke jener durchzubrechenden Wand vornehmen zu dürfen. Nachdem er dieselbe erhalten, unternahm er, unterstützt vom Herrn Anton Schmidt, damals Bau-Eleven beim Bezirks- Bauamte in Adelsberg, dieselbe vor, und das Ergebniß der Vermessung stellte heraus, daß die Stärke der Wand 6 Klft. 3 Schuh war und der Durchschlag mit einem Betrage von 300 fl. bewerkstelligt werden könnte. In Folge dessen über¬ trug man Herrn Eunike die Arbeit und er stellte den Durchschlag mit einem Kostenaufwande von 406 fl. her; der¬ selbe hat die Lage von 114 Klafter nordwestlich, die Länge von 6 Klafter 3 Schuh, eine Breite von 8 Schuh und eine Höhe von 6 Schuh 6 Zoll. Hinter dem Durchschlag in einer Länge von 44 Klafter, 8 Dic Ädclsbcrgcr in denselben eingemeißelte Stufen führen und dessen Oberfläche planirt ist. Seine Geländer waren aus Tropfsteinen sehr geschmackvoll zusammengesetzt, und boten wirklich eine Muslcrkarte der Bildungen dieser Grotte. Alle Uebergängc vom einfachen Kegel und Korallen- zweige zu dcir vielästigen Baumformcn, von dem wellenför¬ migen Bande zu den falten- und blüthenreichen Gebilden waren hier repräsentirt. Ihre Majestäten geruhten ein vom Herrn Statthalter überreichtes Etui, welches eine vom Herrn Ferdinand Schmidt zusammengcstellte Sammlung der sel¬ tensten Grottenthicre aus den niedern Classcn enthielt, die nur in den krainischen Höhlen vorkommen, zur freundlichen Erinnerung an die Adclsbergcr Grotte, anzunehmen M Die Aussicht vom Belvedere war von bezaubernder Wirkung, und überbot an Reichthum der Objecte den sonst als Glanzpunkt der Grotte bezeichneten Calvarienberg. Nirgends war eine solche Mannigfaltigkeit von Bildungen in dem verschie¬ denartigsten Genre, ein solcher Wechsel von Farbentöncn vor¬ handen, als eben hier. Man denke sich gewaltige Fclsblöckc ringsum zerstreut, zwischen ihneu blendende Stalagmiten, zu Füßen riesige Teppiche von schillernden Krystallen, an den Wänden ringsum bunte Decken und Vorhänge, hier Weiß auf rothem Grunde, dort Rothbraun auf weißem Grunde, in den Lüften den schwebenden Silberfadcn des Tropfbrunnens, dessen Plätschern man deutlich vernahm, über allem diesem eine immense Wölbung, welche einen ganzen Grottencomplcr umfaßt, und vom Kalvarienberge über den Loibl, die 8° MM 116 Die Ädeisberger Grölte. wilde Grotte bis zum Tartarus und Bassin reicht, so wird man wohl begreifen, daß die Natur hier alles aufge¬ boten hatte, um bei einer splendiden Beleuchtung, wie sie an diesem Tage stattfand, einen überwältigenden Effect hervor¬ zubringen. Ihre Majestäten verweilten daselbst längere Zeit und geruhten Allerhöchstihre Namen in das Grottenbuch ein¬ zutragen. Der Bitte des Herrn Statthalters, daß die zurück¬ gelegte Grotte zur unvergeßlichen Erinnerung an dieses freu¬ denreiche Ereigniß die Namen des Kaiserpaares führen dürfe, wurde die huldreichste Gewährung zu Theil, und in diesem Momente erglänzte ober dem Eingänge in die erwähnte Grotte in Brillantbuchstaben die Aufschrift: «Franz Joses- und Elisabeth- Grotte." Als das Kaiserpaar das «Belvedere" verließ und auf dem in vielen Krümmungen sich windenden Wege den Loibl- b erg hinabstieg, unterbrach der Jubel der Volksmenge, welche in dichten Gruppen zu beiden Seiten des Weges stand, die frühere lautlose Stille. Feierlich wogten in diesen Räumen die Klänge der Volkshymne, ein tausendstimmiges Echo ver¬ stärkte die Vivatruse, und lavinenartig wälzte sich dieser Bei¬ fallssturm bis in die entferntesten Höhlen. Es schien, als hätten die Gnomen und Geister dieser Unterwelt ihre verbor¬ genen Werkstätten verlassen, um sich ebenfalls an dem lauten Jubel zu betheiligen. Am Belvedere steht jetzt zur ewigen Erin¬ nerung an den 11. März 1837 ein Denkmal, dessen Kosten in Folge einer vom Grafen Hohenwart gegebenen Anregung (Beilagen Nr. XXI und XXII), durch Subscription gedeckt wurden. Es stellt eine Säule vor, die aus schwarzem vaterländischen Marmor gemeißelt ist, und die Inschrift trägt: Uennkvbrenä von einem Iriumpkrusse, äessen Wexe Ignäes- väterliobe Uulcl uncl Aic /ram Josef- und Elisabeth-Vrolle- 117 ülilcle unsu8lö8elilicli Aereicbnet lisben, weil¬ ten kier nsolr Lrölknunx cler nun ^IIerlic)cii8t Dero IXsmen kübrenäen Krolto sm 11. Asr2 1887 kisn 2 äc> 8 e k 1. uncl L I i 8 s d o t k. Die Rückseite trägt die Aufschrift: Vie8er 8tvin lcünäe cler Zukunft cli« subelnäe kreuäo cler 6e§encvsrt. Vom Belvedere aus vernimmt man das nicht ferne Plätschern des Tropfbrunnens. Dieser abgestutzte Kegel von röthlich glänzender Stalactitenmasse, dessen nächste Um¬ gebung an der rechten Seite unter Wasser steht und der an der Oberfläche ein 1 Fuß breites Becken hat, befindet sich vom Belvedere etwa 30 Klafter entfernt. Von einer 60 Fuß hohen Decke stürzt ein Wasserstrahl unaufhaltsam in das Becken, und die über dieses spritzenden Wassertropfen fließen an der Oberfläche des stets wachsenden Kegels ab. Da sich die Grotte hinter dem Tropfbrunnen noch weiter fortzieht und reich an schönen Formationen ist, so habe ich zu erwähnen, daß man hier fortschreitend, links zum Bassin und rechts zum Tartarus kommt; der Weg zieht sich hier bei zwei ungemein kuppelartig gewölbten Stalactiten vorbei, bei denen man rechts einen, über zusammengestürzte Stalac¬ titen und Felscnmasscn führenden Scitcngang bemerkt. Links über felsigen Boden-Abstürzen und Fclsmassen wird der Haupt¬ gang immer schmäler, enger und niederer, und man gelangt über einen lehmigten und schlüpfrigen Pfad, bei braun und Die Adelolierger Grotte. 118 rothen Stalactitformen vorbei, zum Bassin, eine bisher un- überstiegcnc Kluft. Die Bildung des Bassins gleicht einem Trichter; der obere Durchmesser mißt 12, der untere 8 Klft., die Seitenmände des Trichters sind wie Glatteis vertropft. Der oben erwähnte Seitengang, dessen Ende eine Kluft ausmacht, bald weit, bald hoch, bald nieder nnd mitunter mit schönen Formationen angefüllt, ist ziemlich eben. Hier befindet sich das weiße Cabinet, ein mit blendend weißem Sinter ganz überzogener weißer Raum, der einen überaus freundlichen Eindruck macht. Die erwähnte Kluft war in früherer Zeit mit Wasser angesüllt; Herr Eunike fand jedoch, indem er sich vermittelst eines 8 Klafter langen Taues herabließ, keines mehr. Jenseits der Kluft, die den Namen Tartarus führt, ist weiter keine Fortsetzung zu finden. Das Ende des Tartarus, 1243 Klafter vom Haupteingange ent¬ fernt, bildet somit die größte Längencrstreckung der Grotte. Kehren wir wieder zurück zum Belvedere. Von diesem gelangt man in 30 Klft. Entfernung, nachdem man rechts und links, sowie an der Decke, die überraschendsten Formen und staunenswerthestcn Bilder, die ihres Gleichen nirgends in der ganzen Grotte aufzuweisen haben, wahrgenommen hat, zum Eremiten oder Capuciner, einer auf der linken Seite des Weges ganz frei stehenden Säule. Hier öffnet sich die Halle mit einem Male und erreicht ungeheure Dimensionen. Die Breite beträgt 30 Klafter, die Höhe ebensoviel. 10 Klafter vom Eremiten gelangt man auf einem schmalen Fußpfad, auf die höchste Spitze des Loiblberges. Die obere Kuppe enthält ein Plateau, wo die Musik ausgestellt war; an der rückwärtigen Wand war ein Stern nut 300 Lampen ange¬ bracht. 10 Klafter von der Ausäftnng dieses Fußpfades sieht man rechts eine Seitengrottc, die sich, wie schon früher er¬ wähnt wurde, mit der Grotte beim Damoklesschwert einigt, und links wieder eine andere, die 60 Klafter lang, 8 Klafter hoch und 6 Klafter breit ist; 6 Klafter wieder von diesem 119 G M! Vic Fram Joscf- und LNsabcth - Erottc. Punkt weiter, erblickt man auf der liukcn Seite, 3 Fuß vom Wege entfernt, eine 4 Fnß hohe, 3 Fuß im Durchmesser starke Tropfstcinsäule, die den Namen der Heu sch recken¬ stock erhalten hat, wegen einer Art grauer Heuschrecken, die man gewöhnlich an derselben findet. — Nun kommt man, in acht Wendungen abwärts steigend, auf einen 8 Fuß hohen nnd 1 Klafter breiten horizontalen Damm, von dem man, rückwärts schauend, den ganzen Abhang des Loiblberges in Form eines großen Wasserfalles sicht. Hier mißt die ganze Höhe des Raumes 40 Klafter. Links von diesem Damme sicht man eine kleine Seitcngrotte, welche Schmidt, zu Ehren des um die Adclsbcrger Grotte viel verdienten Löwcn- greif, nach ihm benannt hat; rechts dagegen kommt man, 13 Klafter vom Damme entfernt, zu einem Loch, wo sich das vom Loibl reichlicher fließende Wasser verliert. Bei anhal¬ tendem Regen stürzt das Wasser sogar so stark durch die Decke, daß cs vom Loibl wie ein Gießbach herabfließt. Von diesem Damme gelaugt man wieder, in zwei Wendungen auf¬ wärts steigend, zu einer Stiege von 10 Stufen, und nach¬ dem diese überschritten ist, zu einem Plateau, wo man rechts eine ganze Säulcngrnppc und mehrere übereinander geworfene Stalactitenmasscn erblickt, auf deren einer sich eine mächtige Säule, mit einem kleinen Stalaktiten auf ihrer Kuppe, be¬ findet, welchem rechts und links noch zwei zur Seite stehen, und der wegen seiner Achnlichkcit mit der Büste des heil. Stephan, bei den Entdeckungen so benannt wurde. Von hier sieht man links in eine Seitcngrotte, welche an der Spitze des Calvaricnbcrgeö ansmündct und reich an schönen Forma¬ tionen ist; im Hintergründe dieser Grotte wurde, als die Maje¬ stäten anlangtcn, ein griechisches Feuer angczüudct. Durch diese Grotte wäre am passendsten ein zweiter Weg auf den Kalvarienberg anzulcgcn, indem es sich heraus- stcllt, daß der jetzt einzige bestehende Weg zu schmal ist, und durch das Gedränge leicht einmal ein Unglück zu befürchten stände. Die Ä-clsbergcr Grolle- 122 L' auf der zweiten Höhe des Berges so angezündct, daß man sie selbst nicht sieht, sondern den beleuchteten Stalagmitcuwald von oben herab überblickt, und nun erst die enorme Ausdeh¬ nung des Höhlenraumes selbst erkennt. — Den interessantesten Moment hatte ich aber unstreitig, als ich, die (siebente) Sci- tengrotte von St. Stephan verfolgend, mühsam über die Felsblöcke eines ungeheueren Einsturzes hinanfklcttcrud, auf spiegelglatten Tropssteinboden gelangte, immer mehr Stalag¬ miten vor mir cmporwuchsen, hochwillkommen, um mir an ihnen emporhelfcn zu können, und ich dann plötzlich erkannte, daß ich den Kalvarienberg von rückwärts erstiegen hatte, den ich im Eifer der Untersuchung nicht so nahe vermuthete, und ich nun an einer Sänke hängend, die Gefährten mit ihren Grubcnlichtern in schwindelnder Tiefe unter mir erblickte, überall ans tausend und tausend Krystallen der Säulen und des Bo¬ dens unsere Lichter znrückstrahlend! Da erhielt ich erst eine Vorstellung von der Pracht und Herrlichkeit der Adelsbcrgcr- Grottc, als sie noch in ursprünglicher Reinheit, in jungfräu¬ licher Schönheit dem glücklichen Forscher entgegen glänzte!" Der Kalvarienberg führt diesen Namen seit seiner Entdeckung, und offenbar leitete bei dieser Benennung die Phantasie: in dem Säulenwalde den zu Stein erstarrten Zug des Volkes auf Golgatha zu sehen. Auf der zweiten Höhe haben die Führer auch ein abgebrochenes Säulenstück quer über an einem aufrecht stehenden befestiget, um die Gestalt eines Kreuzes nachzubildcn; der Gipfel selbst aber enthält keine auf seine Benennung bezüglichen Gebilde, wohl aber befindet sich rechts davon der große Altar, und gewiß ist cs nicht un¬ passend, durch eine nahe liegende Allegorie an das religiöse Gefühl zn appelliren, wo so erhabene Scencn auch deu stumpfeftcn Sinu ergreifen nnd erheben. 192 Fuß beträgt die senkrechte Höhe des Kalvarienber¬ ges über seinen Fuß, 923 Klafter ist die Pforte vom Ein¬ gänge entfernt, 1072 der Gipfel desselben, 230 Klafter lang 123 O Dic /ni«! Joscf- und EMiitclh-iSrottc. ist der auf dem Berge angelegte Weg, der den Gipfel um¬ kreiset. 108 Fuß hoch ist dic Grotte am Fuße des Berges, obwohl sie außer dcr Pforte in dcr Halle der englischen Küche nur 36 Fuß hat, sie erhöht sich also plötzlich um 72 Fuß. Von der Pforte wölbt sich dic Höhle in raschem. Schwünge über den Berg empor und auf seinem Gipfel beträgt dcr Raum bis zur Decke noch 64 Fuß, so daß dcr höchste Punkt der Decke über den Fuß des Berges nicht weniger als 246 Fuß cmporstcigt! Der ganze Höhlcnraum mißt vom Fuße des Berges bis an dic rückwärtige Wand 642, quer über (von Ost nach West) 6l8 Fuß, eine enorme Weitung in einer Höhle! Der Weg ist im Anfänge etwas steil, sonst aber so bequem als möglich, mit massiven Schutzmaucrn gegen Ab¬ gründe versehen. Wie nun die Majestäten beim St. Stephan anlangten, verstummte die Musik auf dem Loibl. Eine kirchliche Weihe war über dem Calvaricnberge und dessen Umgebung ausgegosscn. Eben als sich die Wogen jenes Veifallfturmes etwas gelegt hatten, ertönte von dieser Anhöhe ein ergreifender Kirchenge- saug von Palestrina, welchen ein zahlreicher Chor von Theologen des fürstbischöflichcn Laibachcr Seminars beim Herannahen Ihrer Majestäten iutonirte ° °). Allerhöchstdieselbcn blieben einige Zeit an der Pforte des Calvarienbcrgcs stehen, dessen gewaltige Umrisse, durch bengalisches Feuer erleuchtet, scharf hervor¬ traten. Dcr Wald von riesigen Säulen, die den ganzen Bcrg- abhang bedecken, war eines der effektvollsten Bilder. Jene merkwürdige Gruppe von Thürmcn und Kuppeln, die als Mailänder Dom bekannt ist, strahlte in einem magischen Licht¬ scheine , und wie jener Dom bei dcr Kaiscrfahrt in Italien einer dcr äußersten Glanzpunkte war, so steht auch sein aus Stalag¬ miten geformtes Nachbild hier an einer vom Tageslichte am weitesten entfernten Stelle. Vom Fuß des Kalvarienberges angcfangcn, gelangt man zum Fuchsbild, in 16 Klafter Entfernung zur englischen 124 M Die Adelsberger Grotte. Küche, nach weitern 34 Klaftern in die englische Allee, wegen der vielen rechts und links befindlichen Säulen; von hier 32 Kist, weiter ist der beschwerliche Uebergang mit einer Länge von 32 Klft. Bei diesem hat man links eine schauderer- gende Ansicht von vielen mächtigen gestürzten Stalactitsäulen, aus welche sich wieder neue Massen in verticaler Richtung thür- men; hier ist die Landkarte bemerkenswerth; 8 Klafter jen¬ seits des Ueberganges erblickt man, auf einem Damme fort¬ schreitend , der rechts mit einer Mauer begrenzt ist, auf der Seite dieser Mauer, über einer Kluft, eine weiße Tropfsteinsäule, welche nun allmälig roth übertropft wird. 24 Klafter von hier entfernt kommt man zu zwei weißen, 4 und 3 Klafter im Umfang messenden Tropfsteinsäulen. In der Entfernung von 16 Klafter sieht man links in der Anhöhe den Eingang in die Erzherzog Johanns-Grotte. In dieser bildet die gotbische Halle den Glanzpunkt. Sie ist fast kreisrund; den Mittel¬ punkt bildet ein gewaltiger brauner Stalagmit, mantelförmig auf einen Säulenstrunk herabreichend, von zahlreichen kleineren Stalagmiten umgeben. Einzelne unförmliche Stämme stehen umher. Die Wände sind reich mit weißen, grauen und gelb¬ lichen Tropfsteinen bedeckt, in runden gewölbten Massen an der Decke weit hervorquellend, in zahllosen Röhren und Zapfen bis zum Boden herabreichend. Von der Decke selbst hängt gleichermaßen eine Unzahl von Stalactiten herab und bildet mit den ausspringenden Winkeln der Wände zahlreiche Nischen, deren Decoration in der That an all' die architektonischen Reize des Spitzbogenstyles erinnert. In der ganzen Halle ist nirgends der nackte Kalkstein sichtbar, selbst der Boden ist ganz überzogen mit braunen Krystallen. Kleine Lachen reinen Tropfwassers finden sich rechts, haben aber früher eine größere gebildet, in welche man Proteen °«) aus der Magdalena - Grotte verpflanzt hatte, um diese merkwürdigen Thiere beobachten zu können; jetzt ist kein Exemplar derselben mehr vorhanden. Ferner sind in dieser Seitengrotte erwähnenswerth der von Ur. Schmidt im 125 M Die /ranz Josef- und Elisabeth-Grotte. Jahre 1852 entdeckte kleine Vorhang, die schwarze Halle, bloß aus Felsmassen ohne Tropfstein-Zierden bestehend, die Orgel, Loth's Weib und die rothe Halle. Kehren wir zum Eingänge der Erzherzog Johanns - Grotte zurück, so finden wir in der Entfernung von 30 Klft., auf der linken Seite das Schilderhaus, dann den Türkensäbel, einen der merkwür¬ digsten Stalactiten, der in der ganzen Grotte seines Gleichen nicht hat. Er hängt nämlich von der Decke ganz srci , oben 8, unten 8 Zoll breit, nur mäßig dick herab, ohne daß man am Boden die geringste Spur gewahr wird, daß der Tropfenfall auch hier ein corresstvMrendes Sediment bewirkt hatte, und auf 76 Klafter Entfernung, nachdem man links den Eingang einer Seitengrotte gesehen, die aber nichts Sehenswertstes dar¬ bietet, gelangt man zum Fischplatz. Hier fällt dem Besucher vornestmlich ins Auge der Plattfisch, etwas tiefer nach links der Meerkrebs, über jenem das goldene Vließ und links neben dem Meerkrebs der schlafende Löwe, über diesem der große Wasserfall. Sämmtltche Bildungen waren durch Transparente angedeutet. Am Fischplatz wurden den Allerhöchsten Majestäten Proteen vorgezeigt, von denen Dieselben 2 Exem¬ plare znm Andenken Mitnahmen. In einer Entfernung von 6 Klafter sieht man links den Grottenwächter, eine 3 Fuß hohe Tropfsteinsäulc, deren oberes Ende Aehulichkeit mit einem Kopfe hat. 16 Klafter von hier weiter, gelangt man bet Fels¬ wänden vorbei zur Reitschule, in deren Mitte sich ein Stalac- titenstock in Gestalt eines Pfeilers, wie in den Reitschulen üblich, sich befindet. Diesem links gegenüber erscheint der be¬ rühmte Vorhang. Dieses Gebilde, 9 Fuß hoch, 4 Linien dick und 1bis 3 Fuß weit von der Wand entfernt hcrabhängend, mit einer 4 Zoll breiten braun und roth gestreiften Einfassung, erregt immer noch Bewunderung. Da derselbe im Verlaufe der Zeit durch das viele Dahinterleuchten schon sehr geschwärzt mar, so mußte derselbe gereinigt werden, und es löste der k.k.Bczirks- wundarzt von Adelsberg trefflich jene Aufgabe, indem er den- I2K Dic Ädelsberger Grotte. selben wieder in seiner Urschönheit hcrstcllte. Dem Vorhänge ge¬ genüber sieht man große rothe versteinerte Ausgüsse auf grauem Felsgrund, genannt die Hühnersteige und das Strohdach. Weiter durch eine geräumige Halle sieht man, in 8 Klft. Entfernung, links den Beichtstuhl, ein 2 Fuß dickes, 9 Fuß langes, so wie 3 Fuß hohes Felsstück mit einem Loch in der Mitte, und in 4 Klft. Entfernung die Kanonensäule. Sie ist weiß, glänzend, 3 Klafter hoch, und hat 1 Klafter im Durchmesser. 36 Klft. von hier das rothe Meer, wegen des auf der liuken Seite des Weges wellenförmigen Bodens; 4 Klafter weiter die große Cypresse,^md 10 Klafter von hier, links in einer Anhöhe von 9 Fuß, die Jabots, weiß, fein, hell, durchsichtig und gerändert, mit einer kleinen Ein¬ fassung; ihre Benennung ist sehr treffend. Nicht viel weiter erblickt man rechts die stärkste Tropfsteinsäule in der Grotte; sie mißt 10 Klafter im Umfang bei einer Höhe von 15 Klafter. In einer Länge von 15 Klft. gelangt man zum Grabmal, und wieder zum Eingang in die neue Grotte. Das Grab selbst ist eine übcrhängende Tropfsteinmasse, welche durch herabhängende Zapfen und durch Säulen seiner Zeit diesen hohlen Raum vertropfen zu wollen scheint. In diesem Raume, dessen Boden wellenförmig ist, prangen herrliche, weiß cannelirte Säulen, links vom Grabe, ein isolirter Sta¬ lagmit, der Obelisk. Mit der Ankunft beim Grabe war der Rundgang in der Grotte geschlossen; auf dem weitern Rückweg durchschreitet man die früher zurückgelegten Räume. Ihre Majestäten hatten diese Hallen schon vor geraumer Zeit verlassen, und noch wollte die nachströmende Menschenmenge kein Ende nehmen. Das Gespräch der an uns vorüberziehenden Gruppen bildete das erhabene Kaiserpaar, welches in den Herzen Aller einen unverlöschlichcn Eindruck zurückließ. Nur zu bald war die Zeit verflossen, während welcher Ihre Majestäten in der Adelsbcrger Grotte verweilten, doch knüpsen sich an diese so MM Die l'ran.i Josef- mir Elisabeth-Grölte. 127 rasch entschwundenen Momente die nachhaltigsten Erinnerungen an eine ununterbrochene Reihenfolge von Triumphen, die einen würdigen und glänzenden Abschluß in dem krainischen Grot¬ tenlabyrinthe fanden, wobei die großartigsten Naturbilder eine glänzende Folie bildeten, durch welche der herzliche Empfang, den das treue Kraincrvolk seinem geliebten Hcrrscherpaar be¬ reitete , noch mehr gehoben wurde, und die huldreichen Worte, womit Sc. Majestät bei dem Austritt aus der Grotte Aller- höchstihrc Zufriedenheit dem Herrn Statthalter Grafen Cho- rinsky und dem Herrn Hofrathe Grafen v. Hohenwart, auszusprcchen geruhten, sind wohl die sicherste Bürgschaft, daß sowohl die Bewohner dieser Provinz, als auch die Natur¬ wunder unseres Landes dem hohen Kaiscrpaar in freundlicher Anmerkungen § ') Anstatt einer Dorrede. Mit vorstehendem Werke über¬ gebe ich meinen Landsleuten eine möglichst vollständige Beschreibung der ersten Anwesenheit des allgeliebten Kaiserpaarcs in Kram, zu deren Dar¬ stellung ich vielseitig aufgefordert worden bin. Kommt das „Dcnkbuch" auch etwas später, als eS ursprünglich angcmeint war, so wird man es mir hoffentlich doch um so mehr verzeihen, weil ich einerseits wirklich zu vielseitig in Anspruch genommen bin, um alles sogleich über's Knie brechen zu können, und andererseits auch meine Tendenz dahin zielt, das¬ selbe nur bis zum Jahrerstage in die Hände der Pränumeranten zu geben. Ich hatte zugleich eine leise Hoffnung, daß die Zahl dieser letzter» sich doch vielleicht in so weit vermehren könnte, um das Werk mit Illustra¬ tionen ausstatten zu können. Das geschah nun freilich nicht. Wenn über¬ haupt von den eingehenden Pränumerationsbeträgen nach Abzug der Kosten etwas erübrigen sollte — was dann der Casse des historischen Vereins gewidmet sein soll — so wird es jedenfalls nur ein ganz unbedeutender Betrag sein. Und doch ist gerade der Mangel dieser Illustrationen unge¬ mein zu bedauern. Herr Kurz v. Goldenstein hat die vorzüglichsten Objecte der Beleuchtung Laibachs ausgenommen; eine Vervielfältigung und Verewigung derselben wäre sicherlich angezeigt und verdient gewesen. Herr Krach hat zwar in Verbindung mit Herrn v. Goldcnstein ein photogra¬ phisches Album derselben erscheinen lassen, aber die Fortsetzung auch dieses scheint wegen Mangel an Theilnahme unterblieben zu sein. Ferners hat mw Herr Ministerial - Ingenieur - Assistent Ullrich die Zeichnung der von den Ständen erbauten Triumphpforten und anderweitigen Festobjccte derselben zugesagt, und ein Bild von wahrhafter Lieblichkeit auch bereits gegeben. Bei diesen ist es um so mehr zu bedauern, daß die geringe W Anmerkung Nr. I. 129 PrLnumerantenzahl die möglichste Beschränkung der Kosten aufcrlegte, da diese Gegenstände nun nicht einmal gezeichnet vorliegen werden, und somit gänzlich verloren sind. — Mit Ausnahme dieses Punktes aber, glaube ich, daß die Ausstattung des Buches eine des Gegenstandes würdige ist, und der Druckerei alle Ehre macht. Auch habe ich durch möglichste Vollstän¬ digkeit der Beschreibung die fehlenden Abbildungen zu ersetzen gesucht. Freilich werden noch hie und da Lücken wahrzunchmen sein, und es wird insbesondere mancher Abschnitt zu dctaillirt erscheinen, während über andere Punkte nur die allgemeinen Andeutungen gegeben sind. In diesen Beziehun¬ gen wird mich jedoch kein gegründeter Vorwurf treffen können. Ich habe durch die „Laibacher Zeitung", und zwar wiederholt, durch die „Novioe" und durch eine besondere Pränumerations-Einladung um Mitthcilung von Materiale gebeten. Diese letztere wurde allen Exemplaren der „Laibacher Zeitung" und der „Mittheilungcn des historischen Vereins" beigelegt, sie wurde durch das hochwürdige Ordinariat und die k. k. Bezirksämter ver¬ breitet. Ich habe cs ferner nicht unterlassen, mich persönlich und wieder¬ holt überall dort zu verwenden, wo ich irgend wichtige Mittheilungcn erhalten zu können hoffte. Es wäre undankbar, wenn ich sagen würde, daß meine Bemühungen gänzlich fruchtlos waren. Im Gcgentheil: ich bin den Herren: ?. D Grafen ». Hohenwart, Ministcrial-Jngenieur-Afsistent Ullrich, Magistratsrath Guttman, Sections - Ingenieur Birk und so vielen Andern, deren Namen in den folgenden Anmerkungen dankend er¬ wähnt sind, besonders verpflichtet. Die umfangreichsten dircctcn Mitthci- lungcn haben mir aber die Herren Eunike und Ullrich gemacht, der Erstere in Betreff der Adelsberger Grotte, der Letztere in Betreff der stän¬ dischen Festobjcete. — Endlich versteht cs sich Wohl auch von sclbst, daß ich Alles, was an Festbcschrcibungen bereits gedruckt vorlag, sorgfältig benützte. Die wenigen Zeilen der „Leipziger Jllustrirtcn Zeitung" gehören freilich nicht hiehcr. Diese hatte sich durch ihre Bemerkungen über unser Land und Volk eine jener Blößen gegeben, die bei Fremden nur zu oft Vorkommen und, wie cs scheint, hicrlands Mode werden wollen. Die „blovioe" haben die „Leipzigerin" seiner Zeit gehörig gegeißelt. Viel bester war die gedrungene Beschreibung des Adelsberger Festes (stehe oben Scite 93). Eine reiche Benützung gestattete die „Laibacher Zeitung." Wenn auch die umfangreiche Schilderung dieser letzter» nicht gerade voll¬ ständig war, und auch jener schiistischen Abrundung entbehrte, die gerade bei solchen Darstellungen eine unabwcisliche Nothwcndigkeit ist, so wäre es doch höchst ungerecht, darob den Mitarbeitern, Herren Deschmann und Konschegg, einen Vorwurf machen zu wollen. Es möge sich Jeder in die Lage dieser Herren setzen, die, ermüdet von de» viele» Festlichkeiten 9 Anmerkung Nr. 2, 8, 4. 130 Eine in jeder Hinsicht gedie- „biovies." Der sichere Tact hier, und lieferte ein neues und wie Ereignisse, die das des Tages, geblendet von all' dem gesehenen Glanze und Reichthum, be¬ täubt von dem nie endenden Jubel und Lärm, etwa um Mitternacht bogen¬ lange Beschreibungen des Erlebten zu Papier bringen mußten! Unter Berücksichtigung dieser Umstände muß es in Erstaunen setzen, daß dieselben so viel, und so vieles Gute geleistet haben, gene Arbeit ist die Festbcschreibung in den des Redacteurs derselben bewährte sich auch Beispiel, wie ein Provinz-Journal redigirt, Land unmittelbar betreffen, aufgefäßt und behandelt werden sollen, Voll¬ ständigkeit, Frcimuth, Objektivität und ftylistische Abrundung sind die steten Eigenschaften der „Novioo," Ein cigcnthümliches Gepräge trägt die Beschreibung der „vauiea," Dem Charakter des kirchlichen Blattes ge¬ mäß, ist über die kurze, auszugsweise Darstellung eine religiöse Weihe auSgegoffen, die offen und beziehungsweise den Herrscher feiert, unter dessen Regierung die Kirche durch das Concordat äußerlich erstarkt und durch das Dogma der unbefleckten Emvfängniß innerlich geeint und ge¬ stählt erscheint. — Um diesem Werke einen mehr als bloß vorübergehenden Werth zu verleihen, um dasselbe als ein Haus- und Lesebuch in den Familien Krams einzubürgern, habe ich keine Mühe gescheut. Ich habe für mög¬ lichste Abrundung der stylistischcn Einkleidung gesorgt, und aus diesem Grunde jene Details, die eine derartige stylistischc Verarbeitung nicht leicht zulaffen, in die Anmerkungen verwiesen. Aus diesem Grunde habe ich auch die Proklamationen und andere Dokumente in eine eigene Urkunden- Sammlung verwiesen, und unter diese Beilagen auch die umfangreichen, oder zum Terte in einer nur entferntem Beziehung stehenden Gedichte ausgenommen. Und so möge denn das „Denkbuch" den Beifall der Leser erringen und seinen Zweck erreichen, die Erinnerung an für Krain so ruhm¬ würdige und herrliche Tage zu erhalten. °) Die Namen der Mitglieder dieses Comits's sind früher nicht bekannt gewesen, sondern erst von mir aus den Präsidial - Acten erho¬ ben worden. °) Dem genannten hochgeborenen Herrn Hofrathe Grafen von Hohenwart, sowie Herrn Ullrich verdanke ich wesentliche Mitthei- lungen zu vorstehendem Werke, und sage denselben hiemit öffentlich meinen verbindlichsten Dank. Bezüglich der von der Stadt-Commune Laibach veranlaßten Festlichkeiten entnehme ich die einzelnen Daten den dießfälligen Verhand¬ lungs-Acten des magistratlichen Archivs, welche mir der Herr Amts- Anmerkung Nr. 8, 6. 131 Vorstand Guttman mit großer Liberalität zur Einsicht lieh, und welche durchgängig von ihm selbst, als Referenten in dieser Angelegenheit, ge¬ schrieben, einen Einblick geben in die verdienstvolle und umsichtige Thätig- keit des genannten Herrn Magistrats-Rathes. Es war daher begreiflich, daß der gewiß gut gemeinte, aber hier ganz unpassende Satz der „Laibacher Zeitung" vom 19. November: „trotz der Ungeheuern Menschenmenge haben wir keinen bemerkenswcrthcn Unfall zu beklagen, was für die ausgezeichneten Maßregeln unserer Polizei- Behörden ein ebenso eclatantcs Zeugniß gibt, als die überraschend präch¬ tige, wirklich munistcente, an neuen Ideen so reiche Ausschmückung und Beleuchtung dem Gemeinderache zur Ehre gereicht" — in jenen Tagen vielfach angegriffen wurde, und das nicht mit Unrecht. Denn es soll nicht in Abrede gestellt werden, daß die von der Polizei-Direktion getrof¬ fenen Maßregeln vortrefflich waren; auch ist cs uniäugbar, daß gerade die der Stadt-Commune abgelegenen Objecte der Beleuchtung von wahr¬ haft hcrvcrtretender Wirkung waren, — aber daneben ist auch nicht zu übersehen, daß die ersteren sicherlich sich unzulänglich erwiesen hätten, wenn nicht die am 18. November durch die Gaffen Laibachs wogende» Tausende selbst von einem gleich freudig-bewegten und ehrerbietig-rück¬ haltenden Geiste bdseelt gewesen wären, der auch die kleinste Unordnung hintanhielt; sowie anderseits die letzteren nur in der allseitigen freiwilligen Dekoration der Privathäuser ihre entsprechende Staffage fanden und auf diese Weise gehörig hcrvortraten. — Unter den von der Polizei-Direktion ge¬ troffenen Maßregeln nehmen insbesondere zwei umfangreiche Dicnstverthei- lungen und zwar sowohl für die Wachmannschaft als für die Herren Beamten, dann eine Fahrordnung den ersten Platz ein. Diese letztere, welche in Groß-Plaeatsormat in 109 Eremplarcn an den Straßenecken angeschlagen war, findet sich unter den Beilagen (Nr. IX) abgedruckt, die erstem zwei aber konnten ihres bedeutenden Umfanges wegen hier nicht ausgenommen werden. °) Erwähnung verdient eine magistratliche Knndmachung, die Passage-Verhinderung in Laibach betreffend, welche in 300 Eremplarcn vertheilt, zwei Mal affigirt, und außerdem zwei Mal unter Trommelschlag allgemein kundgcmacht wurde. (Beilage Nr. II). — Zu den Vorbereitun¬ gen unserer Stadt-Commune gehörte auch die Vorsorge für Beschaffung der nothigen Geldmittel. Zur Hercinbringuug derselben wurde für das Vcrwaltungsjahr 1856 eine 10"/„ städtische Umlage auf alle direkten Steuern bis zur Bedeckung der benöthigten Summe bewilliget, diese letz¬ tere aber vorläufig im Betrage von ^000 st. von der allen gemeinnützigen Unternehmungen stets bercitwilligst die Hand bietenden Laibach caffe vorgeschosscn. 132 Anmerkung Nr. 7, 8, 9, 10. ') Siehe das wegen seiner Seltenheit und des nicht geringen Interesses bei den Beilagen (Nr. III) abgedrucktc, vom Obersthofmarschall- amte ausgcgangene Reise-Programm. Zugleich wurde eine eigene k. k. Hofreisc-Wagenliste (Nr. IV) veröffentlicht. Auch über die Bequarti- rung des Allerhöchsten Hofstaates wurde eine derartige Liste gedruckt (Nr. V). Da diese interessanten Documente nur in officiellcn Kreisen verbreitet waren, so sind sie hier unter die Beilagen ausgenommen worden. ') Die „Laibacher Zeitung" spricht hievon in Nr. 265, als von einer Landes-Repräsentanz, und in Nr. 269 von einer ständ. Deputation. °) Unter dem Worte Lesenen versteht die Bauwiffenschaft jene Verzierungen an Bauten, welche gleichsam Säulen an den Wänden zu bilden scheinen. - — Die Projectirung, Detailzcichnung und Baueinrichtung machte Herr Ullrich; da dieser in Laibach beschäftigt war, übernahm Herr Ingenieur-Assistent Böhm in den letzten Tagen die Jnspioirmig des Baues. Die Zimmermanns-Arbeiten besorgte Herr Koschier, die Malereien Herr Borovsky, die Ausschmückung mit Blumen der Gärtner Hruby, die Tapecerie Herr Filibrun. — Es ist wohl zu beachten, welche Schwierigkeiten es bot, hier etwas Effektvolles aufzuführen, da cinestheils links und rechts sehr hohe Berge sich erheben, andererseits der zur Aufstellung der Pforte zwischen den Bahngcleisen bestimmte Raum sehr gering war. Zudem war noch die Witterung rauh und schlecht, daß, um die Malerei vornehmen zu können, mehrmals Feuer angczündet wer¬ den mußte, da cs nur auf diese Weise möglich war, die vom Schnee und Regen durchnäßte Leinwand zu trocknen. Weil drei Geleise der Bahn offen bleiben mußten, so wurde die Pforte mit drei Bögen projectirt. Der mittlere Bogen war 2 Klafter 4 Fuß breit, 5 Klafter 2 Fuß hoch, die zwei Scitenbögen jeder 2 Klafter 2 Fuß breit, 4 Klafter hoch. Sammt der obern Gallerie und den acht Thürmchen war die Pforte 3 Klft. 5 Fuß hoch, 10 Klafter 4 Fuß breit, 2 Klafter 5 Fuß tief. Der mitt¬ lere Theil war um 2 Klafter 4 Fuß 6 Zoll ober den Seitcutheilcn er¬ höht. — Eine kurze Beschreibung der Pforte brachte die damalige „Trie¬ ster Zeitung." — Mit wie viel Hemmnissen man beim Bane derselben zu kämpfen hatte, mag man aus dem Umstande ermessen, daß man noch am 16. November, also am Tage vor der Allerhöchsten Ankunft, an deren Vollendung zweifelte. Nur der Liebe, mit der alle Arbeiter ihre Arbeit verrichteten und dem allseitigen Eifer ist cs zuzuschreiben, wenn die Pforte, und zwar eben nur eine halbe Stunde vor dem Hcrannahen des Hof¬ trains fertig wurde. '") Die Ausschmückung der Eisenbahn, der Bahnhöfe und Wäch¬ terhäuschen haben die jeweiligen Ingenieur-Assistenten, unter Leitung und Anmerkung Ar. II bis 22. IZZ über Anregung des damaligen Sections-Ingenieurs Herrn Birk, besorgt, und dabei ebensoviel Geschmack als Eifer bewiesen. Ueber Veranlassung und durch die gütige Vermittlung des Herrn Ingenieurs Birk sind mir von allen JngenieurS-Affistenten-Abtheilungen unmittclbare Berichte über die stattgcfundencn Dekorationen zugckommen, die meiner Darstellung zu Grunde liegen, wofür ich sowohl den einzelnen Herren Ingenieur-Assisten¬ ten, als insbesondere Herrn Birk meinen verbindlichsten Dank auSspreche. — Die Ausschmückung der Bahnhöfe Trifail und Hrastnigg besorgte Herr Ingenieur-Assistent Schneeweiß. ") So wenigstens berichtete der Referent der „Laibacher Zeitung", welcher in Littai die Lokomotive „Adelsberg" stehen läßt. Der mir vor¬ liegende Amtsbericht des k. k. Ingenieur-Assistenten Anton Gintl, welchem die Ausschmückung der Stationen Sava, Littai und Kreßnitz oblag, erwähnt, daß die Maschine „Planina" als Vorspanns-Lokomotive erst von Littai aus beim Hoftrain verwendet wurde. Dagegen scheint es ein offenbarer Fehler der „Laibachcr Zeitung" zu sein, wenn sie den Hoftrain vom Ministerialrathe Stein geführt werden läßt, da es einen solchen, meines Wissens, gar nicht gibt. ") Die Ausschmückung des Bahnhofes in Sagor hatte Herr In¬ genieur-Affestent Grimm ausgesührt. ">) Das Verdienst derselben gebührt dem Herrn Ingenieur-Assi¬ stenten Seyfsert. ") Die Ausschmückung des Stationsgebäudes in Salloch und die prachtvolle Dekoration des ganzen Bahnhofes in Laibach hatte Herr In¬ genieur-Assistent Pfeifer besorgt. ") Vergl. den Aufsatz von Prof. Richter: „Hohe Häupter in Krain uns insbesondere zu Laibach, oder wie cS ehemals hieß, Lmons, angcfangen von Julius Cäsar bis auf Kaiser Carl VI.", im „Jllyrischen Blatt", 1821, Nr. 3. ") Diese Worte sind der trefflichen, entzückenden Charakteristik Julius CLsar's von einem der ersten deutschen Gelehrten, Theodor Mo ne¬ sen (Römische Geschichte, III. 18S6, p. 428 — 436), entnommen. ") Klun's Archiv, II. Heft, p. 169. ") Valvasor: „Ehre Krains." Buch 19, p. 246. '°) Klun's Archiv, I., x. 75. -°) Ghillany: „diplom. Handbuch", II-, 419. -») Costa: „Reise-Erinnerungen", p. 54 fg. — Schimmer: „Kaiser Ferdinand I.", 1849, p. 14. --) Eine Beschreibung der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers Ferdinaud I. im Jahre 1844 gab vr. Ullepitsch in einem eigens zu diesem Ende hcrausgegebcncn Denkbuche. 134 Anmerkung Nr. 23 kis 30. -°) Bereits war am 14. November der erste Schnee in Laibach gefallen, „blovioe", 1857, p. 369. Das auf Seite 32 abgedruckte, zur Begrüßung Ihrer Majestät vorgetragene Gedicht soll vom Herrn LandeSgcrichts - Rath v. Strahl verfaßt worden sein. ") Diesen Morgengruß an das Allerhöchste Kaiserpaar, dessen Verfasser nicht bekannt wurde, brachte die „Laibachcr Zeitung" vom 18. November 1857, Nr. 265. ") Vergleiche die dießfälligen Beschreibungen im Programm des Obergymnastums, 1857, x. 29, und der Realschule, 1857, x. 30. So vortrefflich die Idee dieses Festalbums war, so ist doch der Vorwurf, welchen die „klovios" gemacht hatten (p. 383), nicht ungc- gründet: „po pravici se Luckijo Huchs, 6a po tem takem smo kjulchan- eam dass l-aki Kot 8Iovenol, Ker talljansema je nnckomsstovana v rbirki, slovenščina pa ne. Üuels golsmo!" — Diese Beschreibung verdanke ich dem hochwürdigcn Herrn Mathias Hozhevar, Katecheten in dem Ursulinerinnen - Kloster, 2°) Was die Feierlichkeit in der Kleinkinderbewahr-Anstalt und insbesondere die Ausschmückung des Gebäudes und die Vorbereitung der Kleinen anbclangt, so hat sich Herr Pfeifer, der damals noch als Lehrer dort fungirte, ein unbestreitbares großes Verdienst erworben. ") Die Beschreibung der Beleuchtung für die „Laibacher Zeitung" hat Herr Prof. Kon sch egg übernommen, und hätte für dieselbe sicher¬ lich bessern Dank verdient, als ihm vom Laibacher Publicum wurde. Man denke die Schwierigkeit der Aufgabe: eine Stadt von doch ziemlicher Aus¬ dehnung in einem Abende ganz zu durchgehen, alle die vielen Herrlich¬ keiten genau besehen und in sein Gedächtniß einprägen, sodann nach etwa 4 — 6stündiger Wanderung in einer immerhin kalten Herbstnacht um Mitternacht die Feder in die Hand nehmen und all' das Gesehene un¬ aufgehalten druckfcrtig zu machen, da das Manuskript längstens bis 7 Uhr in der Druckerei und die Zeitung bis 11'/, Uhr ausgegebcn sein mußte. Alle diese Umstände lassen die Leistung des Herrn Prof. Kon sch egg als eine wunderbare erscheinen und erklären zugleich, daß die Beschreibung keine vollständige sein kann. Dieselbe ist übrigens mit lebhaften Farben gemalt, hat meist mit richtigem Tact gerade das Beste und Schönste hervorgehoben und gibt die Daten beinahe ganz richtig. Sie liegt auch nnserm Berichte zu Grunde, wurde aber von uns mit dem trefflichen — wenn gleich sehr gedrängten Bericht der „kloviee" — und den zahlreichen Privatmitthei- lungcn, die uns freundlichst gemacht wurden, ergänzt. °°) Project, Detail und Ausführung vom Herrn Ullrich, das Holzgerüst und die Maurerarbeiten von Anton Treo (die italienischen Bau-Inspektion hatte Anfangs Herr Ingenieur-Assistent Thyll, bis später erwähntermaßen Herr Ullrich selbst heraus kam. Die Zimmcr- inannsarbeitcn besorgte Herr Georg Paik; die Malereien Herr Acha- tschitsch; Dccorationen Herr Filibrun; die Bildhaucrarbeiten Herr August Götzl. ^') Die Kosten der von den Ständen Krains veranstalteten Fest¬ lichkeiten und Decorations-Objecte beliefen stch auf 13.000 st., eine Summe, die gegenüber all' dem Geleisteten wirklich unbedeutend erscheint. Die Stadt Laibach verausgabte über 16.000 fl., wozu die Zucker-Raffinerie der Herren Arnstein und EskeleS 500 ff. beisteuerte. ") „Laibacher Zeitung" 1857, Nr. 276. Ueber Dolles findet stch ein ausführlicher Bericht in Nr. 291 der „Laibacher Zeitung", 1856. Er verlor seine Hände und Füße auf dem wegen Borastkrmen und Schneeverwehungen berüchtigten Gabereg bei Scnosetsch, wo er im Jahre 1855 Nachts bei heftigem Schnecsturm in einen Graben geschleudert und hiebei derart beschädigt wurde, daß er die ganze Nacht bewußt- und regungslos in demselben bleiben mußte. Am andern Tage wurde er ganz erstarrt und kaum lebend nach Senosetsch ge¬ bracht, wo ihn die angewandte Hilfe zwar wieder zum Leben und Bewußt¬ sein brachte, aber den Verlust beider Hände und Füße nicht hindern konnte. Zum großen Unglück des hierdurch jeder Selbstständigkeit und Selbsthilfe beraubten und ganz mittellosen Mannes hatte derselbe keinen Anspruch auf eine künftige Militär-Versorgung, da er nicht im Dienst vernnglückt war. ") Als ein besonderes Zeichen der Allerhöchsten Zufriedenheit erhielt Herr Graf v. Hohenwart den Auftrag, unter die im Terte genannten Herren Beamten, welche an der Grottenfeier thätigcn Anthcil genommen hatten, und unter die weitern dabei in Verwendung gekommenen Individuen, als; 8 Grottenführer, 4 Träger Ihrer Majestät, 8 Träger der Hofdamen, 4 Bezirks - Amtsdiener als Fackelträger und 65 andere Beleuchtungs - Individuen 120 Ducaten in Gold, 16 Thaler und 65 fl. in Silber zu vertheilen. ") Außer obiger, wie cS scheint halbofficieller Notiz der „Laib. Zeitung" ist in Betreff der Allerhöchsten Beschlüsse Sr. Majestät in Bezug des Laibacher Moores nichts bekannt geworden. Nur soviel erfuhr man, daß Se. Majestät stch insbesondere vom Herrn Landes-Baudirector Gintl die umfassendsten Vorlagen in dieser Beziehung machen ließen. ") „Zur Höhlenkunde des Karstes: Die Grotten und Höhlen von Adclsberg, Lueg, Planina und Laas" von vr. Adolf Schmidl. Mit Beiträgen von vr. Alois Pokorny, vr. I. Rud. Schmer und Wilhelm Zippe. Mit einem Heft Tafeln in Folio. (Auf Kosten der kaiserl. Aka¬ demie der Wissenschaften). Wien 1854, S. 39 — 105. „Die Adelsberger 136 Anmerkung Nr. 41 bis 46- Anmerkung Nr. 47, 48, 49. 137 Grotte." Was in früherer Zeit über diese letztere an Bedeutenderem ver¬ öffentlicht wurde, findet sich S. 22 fg. verzeichnet und cs ist insbesondere Gras Hohenwart'S verdienstvolles Werk nach Gebühr gewürdigt. ") Man bezahlt für die Person 30 kr. CM. Eintrittsgeld, wel¬ ches zur Erhaltung und Erweiterung der Anlagen in der Grotte verwen¬ det wird, nnd zeichnet seinen Namen in das „Grottenbuch" ein, welches gewissermaßen zur Coutrolle dient. Selbst eine einzelne Person ist gehalten, drei Führer zu nehmen, deren jeder für eine dreistündige Begleitung 30 kr. bekömmt, wofür er die Beleuchtung durch eine Grubenlampe zu bestreiten hat. Für eine einzelne Person kostet daher der Eintritt 1 fl. 30 kr., vor¬ ausgesetzt, daß man nicht länger als 3 Stunden ausblcibt; über diese Zeit hinaus haben die Führer Anspruch auf eine verhältnißmäßigc Ver¬ gütung, und es ist nothwcndig, ihnen die beabsichtigte Dauer der Wan¬ derung anzugebcn, damit sie sich mit Oel versehen. Die sogenannte „kleine Beleuchtung" des Domes, Tanzsaales und Kalvarienberges geschieht mit 4 Pfund Kerzen ü 24 kr. und kostet daher über den oben angegebenen Betrag noch 1 fl. 36 kr., erfordert aber nebst den drei Führern noch zwei Beleuchter, deren jeder gleichfalls 30 kr. erhält ; die Totalsnmmc ist daher in diesen, Falle für eine einzelne Person 4 fl. 36 kr. Die sogenannte „große Beleuchtung" geschieht mit 5, 6, 8 oder 10 Pfund Kerzen nnd kostet um so viel mehr, als der Preis der Kerzen beträgt. Die Führer sind durch- aus sehr ordentliche, verläßliche Leute, und stehen unter einem Oberführer, j Die Besichtigung der Erzherzog Johanns - Grotte ist nur gegen besondere X Bewilligung des Bezirks-Vorstehers erlaubt. § '°) Nämlich 10 Centncr Willy- und 2 Centncr Unschlittkerzen, i dann 5000 Stück farbige Unschlittlampcn, von welchen auf die Kettcli- brücke 1500, die Pyramide im Tanzsaal 600, den Stern ebenda 300, den § Ster» auf dem Lcibl 300 entfielen, und zu den Transparenten ebenfalls z 300 verbraucht wurden. Freilich waren auch die Kosten sehr bedeutend, L i nämlich einschließlich der nothwcndigen Herstellungsarbeiten 10164 fl., Z nämlich 400 fl. der Durchschlag, 859 fl. die F-lsensprcngung bei der z Gallcrie im großen Dom und 160 fl. die hier erbaute Parapetmauer, Z dann 109 fl. die Herstellung der bei dieser Sprengung zerstörten Geländer, r endlich 8636 fl. die Herstellung der Wege, die Bcischaffung der Leuchter und Kandelaber, das Bestreuen der Wege mit auS Planina herbeigesührtcm ? Sand, die Anschaffung der Kerzen und Lampen rc. Bon diesen Auslagen X entfallen 7669 fl. auf den Grottcnfoud und 2495 fl. aus den LandeS- s koncurrcnzfond. ? ") So trefflich auch einige dieser Benennungen sind, z. B. das L Marienbild, der Stock im Eisen u. dgl., eben so uncsthätisch und unpas- 138 Anmerkung Nr. SV, 81, 52, 53- send sind andere. Mit Recht bemerkt der oben (S. 94 erwähnte Feuille¬ tonist des Wiener „Wanderer": „Die Fleischbank, das Betttuch, die zwei Heuschober u. s. f., seien Bildungen, ans denen eine Phantasie, die Ähn¬ lichkeiten finden will, all' das machen kann, was Hamlet den Polonius in der Wolke zu erkennen zwingt." °°) Alle diese Entfernungen entnehme ich den Angaben des Herrn Eunike; sie Weiche» von denen Schmidl's wesentlich ab. ") Schmidt spricht Seite 58 die Hypothese aus: „Wahrschein¬ lich lief ursprünglich die Grotte vom Haupt-Eingange gerade fort und der Dom ist nichts als ein ungeheurer Einsturz durch den hereinbrechcnden Fluß veranlaßt." Seiner Ansicht nach sind die trockenen Längengrottcn (im Unterschiede von den Schachten, wie die Höhle von Trebitsch u. s. w.) von Adelsberg, Luegg n. s. w., welche jetzt um ein Stockwerk höher liegen, als die correspondirenden Flußhöhlen der Pojk, Lokva u. s. w. unter ihnen, die ehemaligen Rinnsale dieser unterirdischen Flüsse. ^) Die Geognosie versteht unter Stalactitcn jene Tropfstein¬ bildungen , welche von einer Wand hcrabhängen und wachsen wie Eiszapfen, während die Stalagmiten am Boden aufsttzcn und durch auffallende Tropfen von unten nach oben wachsen. Interessant ist folgende Berech¬ nung Nagel'S in seinem Manuscript: „Beschreibung deren auf Allerhöch¬ sten Befehl Jhro römisch kais. und kön. Majestät kraneisci!. untersuchten, im Herzogthunr Crain befindlichen Seltenheiten der Natur." 97 Bl. Fol. mit 22 Tafeln Tuschzcichnungen, 1748 (Hosbibliothek in Wien): „Wenn man wissen wollte, wie lange Zeit es gebraucht habe, ehe die große Säule, welche im Eingang d r beschriebenen Cornialer-Höhlen steht und 6 Fuß im Durchmesser hat, zu dieser Dicke habe anwachscn können, so zeigt die Proportion eaeteris psribus, daß hiezu 99.720 Jahre erforderlich gewesen scynd, gesetzt, daß der Tropfstein Dicke in 70 Jahren anwachse." 'd) Hohenwart hat die folgenden Inschriften verzeichnet, und die später» Beschreiber der Grotte haben sie ihm nachgcdruckt, was auch ich thun will. 1213 (»ich 1516 0. KI. plrilipp Wenges 1323 knack ckir Kott. lliretreimer. 1523 6. ?. Stumpderg. 1393 1534 1412 llirellkeiiner. Uielrael Hauser. 1575 1508 (Wenig kenntlieke ^sieben.) 140 Anmerkung Nr. 51, 55, 56 L' 1618 llgn8 Korn 16.9 ckon 3. luni. lolisnn ?aul Iluebsr 1675 ') Herr F. I. Schmidt 1676 (^sieben.) 6. bl o 8 ti?.. WM 8 trixel. wurde vom Herrn Obersthofmcister Ihrer Majestät der Kaiserin mittelst eines ehrenvollen Schreibens vom 26. März 1857 in die. angenehme Kenntniß gesetzt, daß Ihre Majestät die im Texte erwähnte Sammlung der in der Adelsbcrger Grotte vor¬ kommenden Käfer allergnädigst anzunehmen und den Herrn Obersthofmeister zu beauftragen geruht haben, Herrn Schmidt „für die Aufmerksamkeit die nur dazu dienen kann, die stattgehabte Feier in freudigem Andenken zu behalten, den allerhöchsten Dank bekannt zu geben." ") Das gedruckte, vortrefflich gewählte Programm des Ehoral- gesangcs der bischöflichen Alumnen, unter der Leitung des Dom-Organisten Gregor Rich ar, weist nach, daß derselbe mit der paffenden, von Nichar in Musik gesetzten Antiphone: „Der Herr beschütze Eucrn Eingang und Euern Ausgang!" Psalm 120 begann, worauf der Hymnus des Palm- Sonntags, dann der 50. Psalm (von Palestrina) und endlich die erste Strophe des „8tabat mator" folgte. Dieses Reptil, deutsch der Olm genannt, findet sich zwar nicht in dieser, sondern nur in der nah,n Magdalenen - Grotte; aber mit Recht ließ man cs als den vorzüglichsten Repräsentanten der Grotten- fauna auch hier nicht fehlen. Anlagen I. Circulare an die P. T. Nemohuer der k. k. Laades- hauplstadi Laikach. Dünner mehr verbreitet sich die höchst erfreuliche Nach¬ richt, daß Seine k. k. Apostol. Majestät der Kaiser und Ihre k. k. Majestät die Kaiserin diese Hauptstadt in den ersten Tagen des nächsten Monats mit einem Besuche beglücken werden. Schon hat der Gemeinderath Vorbereitungen angeordnet, und bereits sind diese auch im Angriffe, um die k. k. Majestäten feierlichst zu empfangen, und" das höchstbeglückeude Ereigniß in würdigster und herzlichster Weise zu begehen. Das stets treue und loyale Laibach, dem Drange seiner aufrichtigen Gefühle folgend, hat sich stets hervorgethan, wenn demselben gestattet war, dem allerhöchsten Kaiserhause Beweise anhänglichster Treue und Ergebenheit durch Zeichen und Aus¬ drücke darzubringen; um wie lebhafter werden dessen Bewohner jetzt — wo denselben das hohe Glück, das erhabene Kaiscrpaar in ihrer Mitte zu besitzen, zu Theile wird — wetteifern, den k. k. Majestäten ihre Huldigungen darzubringen. a Davon innig überzeugt, und, um zwischen den von der Commune vorbereiteten, und den von den Bewohnern für sich vorzubereitenden Festlichkeiten die möglichste Uebcreinstimmung herbeizuführen, findet der Magistrat seinen Wunsch in Folgen¬ dem auszudrücken: Am Tage der Ankunft und während des Aufenthaltes Ihrer k. k. Majestäten in dieser Hauptstadt, sollen alle Fenster der Häuser mit Teppichen, oder Guirlanden, oder Festons, oder Kränzen, oder Reisig, oder Fahnen von schwarz-gelben, weiß- rothen, weiß-blauen, weiß-grünen Farben oder andern Zierlich¬ keiten, wie sie im Hause vorkommen, oder sie die Kunst oder die Jahreszeit an die Hand gibt, ausgeschmückt werden. An den Ein- und Ausgängen der Gassen, insbesondere in der Stadt und in der Kapuziner-Vorstadt, wären Bögen aus Fichten-Reisig mit Guirlanden oder Kränzen u. dgl. umwunden, und mit Fahnen ausgeschmückt, anzubringen. Nachdem diese -epräge bieten würde, tzer besonders ersucht. lche rechtzeitig angesc m Feierlichkeit würdi mstige zierliche Ausst t ist überzeugt, daß s >er Bewohner besondk in der Elephanten- u llgemeinen Beleucht» be in Uebereinstimmu aszustattcn. ing und Ausschmücku kwerkcn und Wohnunc aung und ein harmo vcrden die 1'. '1'. Wol M II N u n d m a ch u n g. Aus Anlaß der höchst erfreulichen Anwesenheit Ihrer k. k. Majestäten in Laibach am 18. und 19. l. M., und des voraus¬ sichtlich großen Zuströmens der Landbevölkerung in diese Haupt¬ stadt, findet sich der Magistrat zur Beseitigung jeder Passage-Be¬ hinderung, bezüglich des Wochenmarktes und dessen Standplätzen, zu folgenden Anordnungen bestimmt. Mittwoch den 19. l. M., welcher zum Stadtfesttagc erklärt wird, findet kein Wochenmarkt Statt, dieser wird auf Dinstag den 18. d. M. mit folgenden Platzanweisungen zurückverlegt. 1. Die heimischen Oebstler am Franziskaner Platze werden auf den Platz zwischen dem Hause des Herrn Bcrnbachcr und der Franziskaner-Kirche an die beiden Seiten dieses Platzes gewiesen. Vellage». — Vellage Ur. II. III Parteien ersucht, unter sich das nöthige Uebereinkommen zu pflegen, und sich gefälligst darnach zu benehmen. Was die Inschriften in Transparenten u. dgl. betrifft, so sind solche vorläufig dem hohen k. k. Landesregierungs - Fest- Comito zur Genehmigung zu unterbreiten. Durch diese Andeutungen beabstchtet indessen der Magistrat durchaus nicht, dem patriotischen Eifer und bewährten Kunst¬ sinne der Bewohner vorzugreifen; vielmehr ist derselbe über¬ zeugt und versichert, daß dieselben auch bei diesem höchst erfreu¬ lichen Anlasse neuerliche sprechende Beweise ihrer angestammten Treue und Ergebenheit zum allerhöchsten Herrscherhause an den Tag legen werden. Laibach am 10. Octobcr 1886. Vom Stadtmagistrate. IVi . Lkui Kvr, Bürgermeister. Beilagen. — Beilage Nr- II. IV p M 2. Heimische Verkäufer von Greiselwerk, Schmalz, saucrm Kraut und Rüben n. dgl. m. werden in der Gegend des Bürger- Spitals links an dem Geländer vor der Franzensbrücke gegen die Schulallee ihre Verkaufsplätze einzunehmen haben. 3. Die fremden Verkäufer von Greiselwerk, Obst, Schmalz, Schwämmen, Milch u. dgl. m. beziehen den Platz in der Schulallee abwärts von den heimischen Verkäufern gleicher Artikel. 4. Verkäufern von Kraut, Rüben und Erdäpfeln in Säcken oder auf Wägen wird zum Verkaufe dieser Artikel der Platz vor der Zuckerraffinerie auf der Polana angewiesen. 6. Heimische Verkäufer vou Erdäpfeln, des Grünzeuges u. dgl. m. beziehen den Standplatz ani linken Ufer der Laibach von dem Hause des Herrn Lederermeisters Janesch bis zum Hause des Riemermeisters Herrn Blumauer auf der St. Peters-Vorstadt. 6. Flachs und Garnhäudlcr beziehen den Fischplatz. 7. Das Brennholz und das andere Holzwerk kann nur hinter dem Wirand'schen Garten am rechten Laibachufer bis zum Hause des Herrn Zimmermeisters Koschier zum Verkaufe ausge¬ stellt werden. Das Hcrumziehcn der Brennholzfnhreu in der Stadt und in den Vorstädten wird nicht gestattet. 8. Zum Verkaufe von Sägspänen wird der Platz an der Gartenmauer in der Ballhausgasse in der Gradischa - Vorstadt bestimmt. 9. Die Krämer haben mit ihren Ständen den Winkel zwi¬ schen dem Nedoutcngebäude und der St. Jakobskirche einzunehmen. 10. Die Siebhändler werden aus den Krakauer-Damm gewiesen. 11. Die Tandler bekommen zu ihrem Standplatze den Zois'scheu Graben, vou der Schoppen des k. k. Zollamtes ange¬ fangen und 12. werden die Lederhändler in die Gegend der städtischen gemauerten Markthüttcn am Jahrmarkt-Platze übersetzt. Ncilagcn- — LcUage Nr. Außer an diesen Plätzen darf auf keinem andern Platze der Stadt und Vorstädte etwas zum Verkaufe aufgestellt, ebensowenig Wägen u. dgl. m. in den Gassen vor den Gasthäusern stehen ge¬ lassen werden. Letztere sind in Höfen oder in andern Aufbewah- rungs - Orten zu unterbringen. Mittwoch am 19. d. M. darf nirgends in der Stadt und in den Vorstädten ein Gegenstand öffentlich zum Verkaufe ausge¬ stellt werden. Ließ wird mit dem Beifügen zur allgemeinen Darnachbe- nehmung bekannt gemacht, daß das hierortige Marktrichteramt auf den pünktlichen Vollzug dieser Anordnungen strenge dringen werde, und keine Abweichung von den vorliegenden Bestimmungen zuzulassen angewiesen ist. m. Programm Mr die Reise Ihrer k. k. MaMüten und Ihrer k. k. Hoheit der durchlauchtigsten Erzherzogin 8oghie summt 8uiten nach Natten im Monate November 1836 Am 10. November 1836 geht als Hofquartiermeister der k. k. Kammer-Fourier Raymond von hier nach Graz, macht dort in der k. k. Burg Quartier für Ihre k. k. Hoheit sammt Be¬ gleitung und besorgt die erforderlichen Wägen. Am 11. November fährt derselbe nach Laibach, macht dort Onartier für Ihre k. k. Majestäten, Ihre k. k. Hoheit die Erz¬ herzogin, dann Suiten, Garde - Gensd'armen und Hofwirth- schafts - Abtheilung; am 14. nach Triest und besorgt die Quartiere wie in Laibach. In Laibach und Triest sind die erforderlichen Equipagen zu besorgen; M M Verlagen. — Beilage Nr. IH. ebenso am 17. Früh die Pferde am Bahnhof in Laibach zur Ueberführung der Hofreisewägen in die Quartiere. Nachdem in Triest Alles besorgt ist, fährt derselbe nach Venedig, um dort die Bcguartierung zu veranlassen. Am 17. November geht der k. k. Kammerdiener Kundrat von hier nach Venedig. Derselbe führt den Haupt-Effecten-Transport nach Venedig und Mailand, übernimmt nachstehende Gegenstände, als: Sämmtliche Gala-Uniformen der k.k. Garden, dcrGarde- Gensd'armerie, Hofburgwachc u. s. w., welche Gegenstände in Kisten gehörig verpackt, die Kisten nummcrirt und bezeichnet, demselben von dem Detachement führenden Officier zu über¬ geben sind; die Gala-Kleider des Kammer- und Saal-Dienstes, des gesammten Hofwirthschaft-Personals, die Gala-Livreen des k. k. Oberst-Stallmeister-Stab-Personals re. rc.; die Kisten aus den Allerhöchsten Herrschaftskammern, für Venedig und Mailand bestimmt, endlich noch die Kisten für die hohen Damen mit Kleidern und andern Gegenständen. Um jeder Unordnung vorzubeugen, müssen von dem Auf¬ geber doppelte Verzeichnisse der abzusendenden Effecten verfaßt werden. Ein Verzeichniß wird vom Uebernehmer Kundrat gefertigt zurückgestellt, das zweite, mit der Unterschrift des Aufgebers versehen, erhält Kundrat. In den Verzeichnissen muß die Anzahl der Kisten genau angegeben sein, die Kisten selbst mit fortlaufenden Nummern überschrieben und bezeichnet sein, wem selbe gehörig. Vermeillc - Service, das etwa nur für Venedig und Mailand zur Verstärkung nöthige Silber und die erforderlichen Bronze- Gegenstände übernimmt ebenfalls Kundrat, welcher sich vor Abgang beim Regierungsrath Seifert zu melden hat. Beilagen. — Beilage Nr. III. VII W Das Sammlungs-Locale für die Effecten befindet sich in der Wagen-Remise auf dem Josefsplatz. Die Uebernahme beginnt vom 14. November an von Früh 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr. Letzter Termin der Uebernahme am 16. November Nachmittags 4 Uhr. Die k. k. Garden, Garde-Gensd'armerie und die Hosbnrg- wache gehen am 16. und 18. November abtheilungsweise mit dem gewöhnlichen Personenznge Früh um 9 Uhr 16 Minuten nach Laibach, von dort pr. Post mit Eilwägen nach Triest, und weiters mittelst Dampfschiff nach Venedig. Die nach Laibach und Triest bestimmten Garde-Gcns- d'armen haben am 16. Früh abzureisen. Vonderk.k. Arzieren-Leibgarde gehen ab: 1 Premier- und 2 Second-Wachtmeister, 12 k. k. Garden mit Dienern. Von der k. k. Trabanten-Leibgarde: 2 Second- und 1 Vice- Wachtmeister, 24 Garden und Bedienungs-Mannschaft. Von der k. k. Garde-Gensd'armerie: 2V Mann zu Fuß nach Triest außer den erforderlichen Chargen, 24 Mann zu Pferd nach Mailand. Von der k. k. Hofburgwache: 1 Lieutenant, 4 Führer und 20 Mann. Von dem Garde-Gensd'armerie- Detachement zu Fuß bleiben 8 Mann in Laibach und 8 Mann in Triest, die übrigen fahren nach Venedig. Oberlieutenant Stangelmayer geht nach Laibach, Triest und nach der Abreise Ihrer k. k. Majestäten nach Venedig. Der Vice - Profos geht mit dem Detachement dtrect nach Venedig. Die Prinzessin-Küche geht am 18. November mit dem Abend-Personenzug um 9 Uhr zur Dienstleistung nach Graz in die Burg, und am 17. mit dem Separat-Train Ihrer k. k. Hoheit nach Laibach. Den 16. November geht die erste Hofwirthschafts-Abthei- lung von Wien nach Laibach zur Dienstleistung alldort, und zwar mit dem Früh-Personenzug um 9 Uhr. Mit demselben Pcrsoncnzuge gehen ab: 2 k. k. Kammer¬ diener, 4 k. k. Thürhütcr, 2 k. k. Kammerherren-Ansager, 8 k. k. Leiblakaien, von Laibach nach Triest mit Post-Eilwägcn. Diese Personen gehen nach der Abreise Ihrer k. k. Majestäten direct nach Venedig; —- dieselben haben sich in Triest beim Regierungsrath Seifert zu melden. Die zweite Hofwirthschafts-Abthcilung geht den 16. No¬ vember mit dem Abcndzug 9 Uhr nach Laibach, die dritte Ab¬ teilung mit demselben Abendzug 9 Uhr eben dahin, die vierte (Aushilfs-) Abthcilung geht den l 7. November Früh ohne Auf¬ enthalt von Wien nach Triest; gleichzeitig gehen mit der dritten Hofwirthschafts-Abthcilung direct nach Tricst: 2 k. k. Kammcr- dicner, 4 k. k. Thürhütcr, 1 k. k. Hof-Fourier, l2 k. k. Lcib- lakaien und Büchscnspanner, von Laibach nach Triest mit Post- Eilwägen. Mit dem Personen-Früh-Train am 19. November gehen von Wien nach Laibach und ohne Aufenthalt nach Venedig: k. k. Kammer-Fourier Baron Riefel, 2 k. k. Kammerdiener, 2 k. k. Thürhütcr, 4 k. k. Lciblakaicn, von Laibach nach Triest mit Post-Eilwägen und von Triest nach Venedig mit Dampfschiff. Abreise Ihrer k. k. Hoheit der durchlauchtig¬ sten Erzherzogin Sophie. Am 16. November Früh nm Uhr fahren Ihre k. k. Hoheit mit Separat - Train von Wien in die Nachtstation Graz. Suite: Ihre Excellenz Baronin Weiden, k. k. Leibarzt Hofrath v. Seeburger, 2 k. k. Kiudsmädchen, 1 k. k. Lciblakai, 1 Hausknecht. Am 17. um Uhr fahren Ihre k. k. Hoheit mit Separat- Train von Graz nach Laibach, nm früher als Ihre k. k. Maje¬ stäten in Laibach einzutrcffen. Die Abreise von Laibach nach Triest erfolgt den Tag vor der Abfahrt Ihrer k. k. Majestäten. D čila g en. — Icilage Nr. III. IX Dic Köchin der Prinzessin-Küche geht von Laibach mit dem Eilwagen nach Triest. Für die Abreise von Triest nach Venedig wird der Allerhöchste Befehl erfolgen. Abreise Ihrer k. k. Majestäten von Wien. Ihre k. k. Majestäten reisen am 17. November nm 7 Uhr Früh mit Separat-Train von hier nach Laibach (Aufenthalt 2 Tage, d. i. 18. und 19. November). Abreise von Laibach am 20. November pr. Eisenbahn nach Adelsberg, dann mit Post nach Triest (Aufenthalt 3 Tage). Abreise von Triest an: 23. November. Ihre k. k. Majestäten fahren mit der unmittelbaren Begleitung auf dem k. k. Dampfer „Elisabeth" nach Venedig; dic übrige Suite schifft sich Abends auf k. k. Dampfschiffen ein, und fährt bis Malamocco, wo dic Ankunft Ihrer k. k. Majestäten erwartet wird. Sämmtliche Reise- und Hofwirthschafts-Wägen werden von Triest auf Lloyd-Dampfer» verladen, direct zum Eisenbahnhof nach Venedig geführt, wo dieselben in Remisen und andern Localitäten einzustellcn sind. Wegen zu großen Pferdebedarfs von Adelsberg nach Triest reist ein Theil der Suite einen Tag oder wenigstens 12 Stunden früher von Laibach nach Triest (pr. Eisenbahn mit den Rcise- wägen mit Separat-Train nach Adelsberg). Der Wagenmeister hat auf alle Reise-Requisiten jene Nummern des Wagens deut¬ lichst mit Farbe zu schreiben, wie selber in der Hofreise-Wagen- Liste bezeichnet erscheint. Sämmtliche Reise-Effecten werden von Triest nach Venedig auf Lloyd-Dampfer geladen und in Venedig allsogleich in die betreffenden Quartiere transportirt. Für den Tafel- und Saal-Dienst werden 24 Leiblakaien und Büchsenspanner zur Reise beordert. Nach Verona gehen 2 Paar Hofpferde, nach Mailand 10 Paar Hofpferdc. Route für die Stall-Abtheilung, dann für die k. k. Garde-Gensd'armerie: von Wien nach Mailand mit Eisenbahn bis Adelsberg, von Adelsberg über Prcwald, X Beilagen. — Beilage Nr. IV. Görz, Palmanuova bis Casarza Poststraße, von Casarza bis Coccaglio Eisenbahn, von Coccaglio bis Trevtglio Poststraße, von Treviglio bis Mailand Eisenbahn; Poststraße: von Adelsberg nach Prewald 2 Meilen, von Prewald nach Wippach 2 Meilen, von Wippach nach Czer- nitza 2Vz Meilen, von Czcrnitza nach Görz 2 Meilen, von Görz nach Romans 2 V? Meilen, von Romans nach Palmanuova 2 Meilen, von Palmanuova nach Codroipo 4 Meilen, von Codroipo nach Casarza 1 Vz Meile. Von Coccaglio nach Anttgnate 2^ Meilen, von Antignate nach Treviglio 2^ Meilen. IV A. k. Hofreise - wagen - Liste. Seine k. k. Apostolische Majestät 2 k. k. Leibbüchsenspannner. 4 Pferde. Ihre Majestät die Kaiserin 2 k. k. Leiblakaien, k Pferde. Ihre k. k. Hoheit Erzherzogin Sophie t k. k. Leiblakai. 6 Pferde. Ihre Excellenz, Obersthofmeisterin Ihrer Majestät, Gräfin Esterhazy 1 k. k. Wagenmeister, 1 Bediente. 4 Pferde. K. k. Hofdame Gräfin Bcllegarde I k. k. Damendicner. 4 Pferde. K. k. Hofdame Gräfin Lamberg 1 k. k. Damendicner. 4 Pferde. K. k. Hofdame Gräfin Emo C a p o d ilista 1 k. k. Damendicner. 4 Pferde. Se. Excellenz Reise -Oberleitcr F. M. L. Graf G rünn e 1 Kammerdiener. 1 Jäger. 4 Pferde. Deilagen. - Deilage Nr. IV. XI 2 Diener. 4 Pferde. Adjutanten Seiner Majestät, Rittmeister Graf Hunyady und Graf Szapary 2 Diener. 4 Pferde. Adjutanten Seiner Majestät, Major Fürst Liechtenstein und Rittmeister Chevalier Crouy 2 Diener. 4 Pferde. Major v. Haardt, Major Friedl 2 Diener. 4 Pferde. Ihre Excellenz Baronin Weiden, Aja Ihrer k. k. Hoheit der Erzherzogin Sophie 1 k. k. Damcndicner. 4 Pferde. K. k. Leibarzt Hofrath Ritter v. Seeburger 1 Diener. 4 Pferde. K. k. Reise-Rcchnungsführer Rcgicrungsrath Seifert, 1 k. k. Beamter 1 Diener. 4 Pferde. K. k. Militär-Centralkanzlei-Officiale Wiedl und Falkner 4 Diener. 4 Pferde. K. k. Militär - Centralkanzlei-Official Z e i n i n g er, k. k. Kammerdiener Hornung 4 k. k. Büchsenspanner. 4 Pferde. Seine Durchlaucht Obersthofmeifter G. d. C. Fürst Thurn und Taxis 4 Jäger. 4 Pferde. Seine Exzellenz F. M. L. Baron Kellner, G. M. Baron S chl i tter 2 Diener. 4 Pferde. Flügel - Adjutanten Seiner Majestät, Majore Graf Königs- e g g und Graf W a l d st e i n 2 Diener. 4 Pferde. Flügel - Adjutanten Seiner Majestät, Oberst Graf O'D o n n el und Major Baron Waldstätten 2 Diener. 4 Pferde. Oberst Müller, Adjutant Seiner Majestät, Rittmeister Fürst Beilagen. — Beilage Nr- IV. XII 4 Pferde. 4 Pferde. 4 Pferde. 4 P-crdc. Pferde. 4 Pferde. 4 O Pfcrdc. K. k. Cabinets -Official Baron G e n o tte, k. k. Hof- Sccretär Haan 1 Diener. K. k. Leibkammerdiener L e g r e n zi, k. k. Leibkammcrdiener H a n a k a m pf 1 k. k. Büchsenspanner. 1 k. k. Hausknecht. K. k. Hof-Secretär Bayer, k. k. Kammerdiener K o d e rle 1 Diener. K. k. Kammerfrau Pilat 1 k. k. Leiblakai. K. k. Kammerdienerin D o r e e, k. k. Kammermädchen Herzog 1 k. k. Lechlakai. Bettwagen Ihrer Majestät der Kaiserin 1 k. k. Hofburgwachmanu. Fourgon Ihrer Majestät der Kaiserin 1 k. k. Aammerhansknecht. 4 K. k. Hof- Controlor - Amts - Adjnnct Woraus, k. k. Thürhüter Neha m m e r 1 k. k. Amtsdieuer. 2 Pferde. 3 k. k. Hof-Mallewägen mit Hofwirthschafts-Personale je K Pferde. K. k. Hof-Küchen-Jnspector Martin 4 Pferde. 4 Hof-Fourgons mit Hofwirthschafts-Personale 3 mit 6, 1 mit 4 Pferden. Summe der Wägen: 37, und der Pferde: 162. Sämmtliche Reisewägen müssen gepackt den Abend früher, d. i. am 16. November pr. Eisenbahn nach Laibach (werden um 6 Uhr auf den Wien-Gloggnitzer Bahnhof geführt) abgehen. Von Laibach 12 Stunden früher nach Adelsberg mit Separat- Train; bespannt müssen dieselben bei der Ankunft Ihrer Maje¬ stäten bereit stehen. Beilagen. — Beilage Nr. V. XIII V M - NeiMttienmgs - Liste für Laibach. Burg, im 2. Stock. 2 Jäger. Seine k. k. Apostolische Majestät Ihre Majestät die Kaiserin Ihre lr. k. Hoheit Erzherzogin Sophie Ihre Excellenz die Obersthofmeisterin Ihrer Majestät, Gräfin Esterhazy — Neuer Markt Nr. 219, 2. Stock, bei Baron Schweiger. 1 Kammerjungfer. K. k. Hofdame Gräfin EmoCapodilista — Burg, 2. Stock. Seine Excellenz der Reise-Oberlcitcr F. M. L. Graf Grünne — Burg, 1. Stock. 1 Kammerdiener, 1 Jäger. Seine Durchlaucht der Obersthofmeistcr Ihrer Majestät, der G. d. C. Fürst Thurn und Taxis — bei Seiner Excellenz dem Fürstbischöfe. 2 Bediente. - Flügel-Adjutanten Majore Grafen Kö n i g s e g g und Wald- stein — Hauptplatz Nr. 237, im Aichholzcr'schen Hause, 2. Stocke, bei Michclicz. 1 Kammerjungfer, 1 Bediente. K. k. Hofdame Gräfin Vellegarde — Burg, 2. Stock. 1 Damendiener. K. k. Hofdame Gräfin Lamberg — bei der Frau Obersthof¬ meisterin, Neuer Markt, im Schweiger'schen Hause Nr. 219, 2. Stock. 1 Jäger. Seine Excellenz Feldmarschall-Lieutenant Baron Kellner, General - Major Baron S chl i t t er — Herrngasse Nr. 214, 1. Stock, im von Gerliczy'schen Hause, bei General- Major Baron Marenzi. Dei lagen. — Beilage Nr. V. XIV 1 Bediente. Flügel- Adjutanten Oberst Graf O'D o n n ell und Major Baron Wald statten — Schulplatz Nr. 287, bei Mahr. 2 Bediente. Oberst Müller — Burg, l. Stock, neben der Ccntralkanzlci. Adjutanten Seiner Majestät, Major Fürst Liechtenstein, Rittm. Fürst Hohenlohe und Cheval. v. C r ouy — Neuer Markt Nr. 200, 2. Stock, beim Statthaltern-Se- cretär Rech er. 2 Bediente. Major Haardt, Major Friedl — Deutscher Platz, Auer- sperg'schcs Haus Nr. 202, l. Stock, bei Gcnsd'armeric- Oberstlieutcnant John. 3 Bediente. Adjutanten Seiner Majestät, Rittmeister Graf Hunyady und Rittmeister Graf S z a p a ry — Klosterfrauengasse Nr. 37, bei vr. Rudolf. 2 Bediente. Aja Ihrer k. k. Hoheit der Erzherzogin Sophie, Ihre Excellenz Baronin Melden — Burg, 2. Stock, neben der Kammer der Erzherzogin. K. k. Leibarzt, Herr vr. von Seeburger — Congreßplatz, Ovjiazh'sches Haus Nr. 81, bciHofrath GrafHohenmart. 1 Bediente. Hofreise-Rechnungsführer Regierungsrath Seifert — Herrn- gasse Nr. 213, bei Secretär Kallmann. 1 Bediente. 1 k. k. Beamte desselben — Herrngasse Nr. 210, im 1. Stocke des Rutter'schen Hauses. Militär-Ccntralkanzlei-Offizial Wiedl, Falkner — Rann, Hauptzollamts-Gebäude bei Oberamts-Director Costa. Militär-Centralkanzlei-Offizial Zeintnger — Neuer Markt, im Gallenberg'schen Hause, Nr. 199, bei Möbelhändlcr Naglas. XV 1 Bediente. K. k. Kammerdiener K o d erle — Vurgplatz, Eckhaus an der Judengasse Nr. 230, bei vr. Colloretto. K. k. Kammerfrau v. Pilat — Burg, 1. Stock. K. k. Kammcrdiencrin D o r 6 e, k. k. Kammermädchen Herzog — bei der Kammer. Hof - Controlors - Amts - Adjunct Woraus, 1 k. k. Beamte — Herrcngaffe Nr. 214, 2. Stock, bei v. Gerliczy. 1 Amtsdiener. Hofküchen - Inspektor Martin — Burg, 1. Stock, Zimmer neben der Hofkellcr - Office. 2 k. k. Kammerdiener vom Saaldienst, 4 k. k. Thürhüter — im Gasthose «zur Stadt Wien", 3 Zimmer mit 6 Betten. 2 k. k. Kammerherren-Ansager, 8 k. k. Leiblakaicn vom Saal¬ dienst — im Gasthofe «zum Elephanten", 6 Zimmer mit 10 Betten. Für 20 Individuen der Hofwirthschaft, welche bei den Offnen keinen Platz finden — im Gasthofe «zur Stadt Wien." Rittmeister Kempf der Garde-Gensd'armerie, Oberlieutenant Stängel ni ayer — Congreßplatz Nr. 37, 2. Stock, bei Zetinovich, 3 Zimmer. 2 Bediente. Polizei-Rath Nilius — im Gasthofe «zur Stadt Wien." 1 Bediente. Beilagen. — Beilage Nr. V. K. k. Cabinets - Official Baron Genotte, Hof-Secretär Haan — Congreßplatz Nr. 37, 2 Stock, bei Zetinovich, 4 Zimmer. 1 Bediente und die k. k. Cabinetskanzlei. K. k. Leibkammerdiener L e g r e n zi -- bei der Kammer Seiner Majestät. K. k. Leibkammerdiener Hanak ampf, k. k. Kammerdiener Hornung — Burg, 2. Stock, über den Gang im sogenannten « kredenz - Zimmer." K. k. Hof-Secretär Bayer — Neuer Markt Nr. 219, 1. Stock, bei Baron Schweiger. Veilascn. — Beilagc Ar, Vl. 4 Wachtmeister, 8 Garde - Gensd'armen — im Gasthofe „zum weißen Kreuz." Die Büchseuspanner Seiner Majestät, die Leiblakaien Ihrer Majestät haben 1 Zimmer im 3. Stocke der Burg, die 2 Damendiener und Hausknechte ein zweites Zimmer ebenda¬ selbst. Für die Controlortafel ist ebenerdig in der Burg ein Locale ermittelt, jedoch höchstens für 20 Personen, dieselbe dürfte daher in zwei Abtheilungen zerfallen. Vl Lil die Remohner der k. k. LandesyauMadt Laidach. Ihre k. k. Majestäten werden nun zuverlässig am 17. No¬ vember l. I. Abends diese Landeshauptstadt mit Allerhöchstihrem Besuche beglücken, und daselbst den 18. und 19. d. M. verweilen. so erfreulicher, als dieser Haupt- sheil wird, daß Ihre k.k. Majestät Namens-Gedenktag den 19. No- ihner Laibachs zu begehen geruhen gen vernimmt sonach die Stadtbe- )alen Wunsch, diesen Tag als einen i sie solchen gebührend in Vollzug e Bewohner Laibach's werden mit Tages-Geschäftes an diesem Tage en frommen Antheil nehmen, um desmutter den reichlichsten Segen mber 1836. Vom Stadtmagistrate. Sei lagen. — Ncilnge Nr. VII. XVII VIS Auildmachung üOor die üenorstehmde Llllerhöchste Reise Ihrer k. k. MazeMeil und üOer Merhöchst Dero Rusenthatt in Loiöach. Ihre k.k. Majestäten verlassen die Haupt- und Residenzstadt Wien am 17. November um 7 Uhr Früh, um am Abend desselben Tages in Laibach einzutreffen. Die Stunde der Allerhöchsten An¬ kunft im hiesigen Bahnhofe erfolgt an demselben Tage um 7 Uhr- Abends. An der Grenze des Kronlandes Kram bei Trifail werden Ihre k. k. Majestäten an der daselbst errichteten Ehrenpforte von dem Statthalter und der Landesrepräsentanz chrfurchtvollst em¬ pfangen. In den Durchfahrtsstationen werden Ihre k. k. Maje¬ stäten von der Geistlichkeit, den Gemeindevorständen, der Schul¬ jugend und der übrigen an den Stationsplätzen versammelten Bevölkerung ehrerbietigst begrüßt. Die entfernten Bezirke und Gemeinden bringen Ihren k. k. Majestäten die allerunterthänigste Huldigung durch auf den Höhen angebrachte Freudenfeuer dar. Bei der Allerhöchsten Ankunft im Bahnhöfe zu Laibach werden die Geschützsalven vom Caftellberge gelöst und beginnt das Glockcngeläutc aller Kirchen der Stadt und der Vorstädte. In dem Bahnhofe selbst werden Ihre Majestäten von einer Deputation der Bürgerschaft Laibach's mit einer Anrede des Bürgermeisters chrfurchtvollst empfangen, während weißgekleidete Mädchen Ihrer Mäjestät der Kaiserin, unter Ueberreichung eines Blumen¬ straußes, ihre kindlichen Gefühle in einen: kurzen Willkommens¬ gruß bringen. Nach dem Schluffe dieser allerunterthänigsten Be¬ grüßung fahren Ihre k. k. Majestäten unter dem Donner der Ge¬ schütze und dem Geläute aller Glocken auf der Wiener Poststraße über den Congreßplatz längs dem Casinogebäude in die ständische Burg. Dortselbst werden Allerhöchstihre Majestäten von allen Civil- und Militär-Autoritäten, der hohen Geistlichkeit und dem Adel auf das ehrfurchtvollste empfangen, und bis zu den Appar- b Beilagen. — Beilage Rr- VII. XVIII tements geleitet, worauf der Allerhöchste Befehl zu den Vorstel¬ lungen der anwesendenAutoritäteu und des Adels zu gewärtigen ist. Im Verlaufe des Abends wird unter den Fenstern Allerh. Ihrer Maj. eine Festserenade mit Fackelzug abgehalten werden. Am 18. November Morgens dürfte Seine k.k. Apostolische Majestät Sich allergnädigst bestimmt zu finden geruhen, die Civil- und Militär-Etablissements mit Allerhöchstihrem Besuche zu be¬ glücken, und den bereits früher darum geziemend Ansuchenden Audienz zu ertheilen. Am Abend findet eine Festvorstellung im ständischen Theater Statt. Allerhöchstihre k. k. Majestäten haben dieser Vorstellung Allerhöchstihren Besuch in Aussicht gestellt, und dürften nach dem Schluffe derselben Allergnädigst geneigt sein, auf einer Rundfahrt die festliche Beleuchtung der Stadt zu besichtigen. Am 19. November Vormittags steht der Gemeinde Laibach's das Glück in Aussicht, das städtiscbc Festschießcn in der bürger¬ lichen Schießstätte durch den Allerhöchsten Besuch Ihrer k. k. Majestäten verherrlicht zu sehen. Am Abende desselben Tages haben die Stände die gleiche Auszeichnung auf dem von ihnen in dem hiesigen Castnogebäude veranstalteten Lol psrd zu gewärtigen. Am 20. November erfolgt die Abreise Ihrer k. k. Maje¬ stäten von Laibach bis Adelsberg auf der Eisenbahn, und von da unaufgehalten auf der Poststraße nach Triest. Vor der Allerhöchsten Abfahrt Ihrer k. k. Majestäten von Laibach wird Allerhöchstdenselben in der Burg von sämmtlichen Civil- und Militär-Autoritäten, der hohen Geistlichkeit und dem Adel, auf dem Bahnhofe von der Gemeindevorstehung die ehr¬ furchtvollste Abschiedshuldigung dargebracht, welche der Statt¬ halter im Geleite der Landesrepräsentanz an der Grenze des Landes zu erneuern das Glück haben wird. Vom k. k. L a n d e s prä s idiu m. Laibach den 13. November 1866. KusiLv Kral 6korill8kzi, k. k. Statthalter. Beilagen. — Beilage Nr. VIII. XIX VIII. Kundmachung in Reireff der Beleuchtung der 81adt und Vorstädte während der Ässerhöchsten Anwesen¬ heit Ihrer k. k. Majestäten in Laikach. Um bei der Allerhöchsten Ankunft und Anwesenheit Ihrer k. k. Majestäten in Laibach in den zum Allerhöchsten Empfange vorbereiteten Festlichkeiten eine Gleichförmigkeit zu erzielen, wird Nachstehendes zur genauen Darnachachtung vorgczeichnet: 1. Am Abende der Allerhöchsten Ankunft, d. i. am 17. November, wird die Fahrstraße vom Bahnhofe bis zur Dreifaltig¬ keitssäule vor dem Civilspitale festlich decorirtund erleuchtet. Der ganze übrige Weg, von da an bis zur Burg, ist für diesen Abend nur als Durchfahrtsstrecke zu beleuchten, d. i. nur mit in den Fenstern aufgestellten Kerzen, ohne aller weitern Decoration. 2. Am Morgen des folgenden Tages, d. i. am 18. No¬ vember, bekleiden sich Stadt- und Vorstädte mit ihrem festlichen Schmucke, d. i. mit den bekanntlich in großer Menge vorbereiteten Blumen, Fahnen u. dgl. m. Am Abende dieses Tages findet die festliche Beleuchtung der Stadt und Vorstädte Statt, die mit dem Sinken des Tages zu beginnen hat. 3. Am Abende des dritten Tages der Allerhöchsten An¬ wesenheit, d. i. am 19. November, werden die der Burg zu¬ nächst gelegenen Gebäude, dann der ganze Umfang des Congreßplatzes, ebenso wie am Tage dep Allerhöchsten Ankunft Ihrer k. k. Majestäten, mittelst Aufstellung von Kerzen in den Fenstern erleuchtet. 4. Die Bestimmungen über die Zu- und Abfahrten, welche die Wägen bei den einzelnen Festen einzuhaltcn haben, wird eine abgesondert verlautbarte Fahr-Ordnung seststellcu. Laibach am 14. November 1836. Von der k. k. Landes-Regierung. Beilagen. — Beilage Nr. IX. Im Interesse der persönlichen Sicherheit und zur Erzielung der wünschenswerthen Ordnung findet die Polizei-Direction sol¬ lende Fahrordnung bekannt zu geben, welche während der be¬ glückenden Anwesenheit Ihrer k. k. Majestäten bei der Zu- und Abfahrt zu den verschiedenen Festlichkeiten zu beobachten ist: I. Ankunft Ihrer k. k. Majestäten am 17. November Abends. s) Die Zufahrt aller Wägen zum Bahnhofe findet am Nach¬ mittage des 17. l. M. durch die Kothgasse Statt. Die für Ihre k. k. Majestäten und das Allerhöchste Gefolge bestimmten Wägen werden sich rechts vom Haupt¬ eingange des Aufnahmsgebäudes längs des Restaurations- Locales in zwei Reihen aufstcllen; b) Jene Wägen, welche bestimmt sind, die Herren Deputaten, welche Ihren k. k. Majestäten bis an die Landesgrenze ent¬ gegen geeilt sind, abzuholen, haben sich auf dem Raume vordem postämtlichen hölzernenWagenschupfen aufzustellen, und die Abfahrt durch die Kothgasse und die Theatergasse zur k. k. Burg zu nehmen; «) Die Wägen endlich Derjenigen, welche sich zum Empfange Ihrer k. k. Majestäten im Bahnhose sammeln, so wie Jene, deren Inhaber dem Allerhöchsten Zuge folgen werden, haben sich gegen das bahnämtliche Abgabsmagazin in zwei Reihen aufzustellen; Letztere haben beim Anlangen an der Ecke der Theatergasse am Zetinovich'schen Hause gegen den Marienplatz abzubiegen, alle übrigen Wägen nehmen den Weg durch die Kothgasse über die Franzensbrücke. II. Hioatrv paro. Die Zufahrt zum'l'kegtro paro findet durch die Herrngasse, und für die vom Marienplatze und der Wienerstraße kommenden ZX. Zsu n dma ch u n g. XXI Nci lagen. — Beilage Nr. IX. Wägen längs der Klostermauer über den Congreßplatz gegen das Theater Statt. Die zum Abholen der Theater-Gäste bestimmten Wägen müssen sich am Congreßplatze längs der Barriere der Sternallee in zwei Reihen aufstellen; die Abfahrt vom Theater geschieht durch die Herrngasse. Ebenfalls am Congreßplatze sammeln sich jene Wägen, welche sich dem Allerhöchsten Zuge bei Besichtigung der Beleuch¬ tung anschließen wollen. Die Zufahrt auf diesen Platz geschieht mit Vermeidung der Herrngasse durch das Weiberthal, die Klosterfrauengasse, die Wienerstraste und den Congreßplatz längs des Castnogebäudes. Während des Umzuges darf weder vor noch aus den Reihen gefahren, und nach Beendigung desselben muß entweder durch die Herrngasse oder über den Congreßplatz abgefahren werden. II!. Fcstball. Die Zufahrt zu dem Festballe in den Casinolokalitäten findet von der Herrn - und Theatergasse über den Congreßplatz längs des Zctinovich'schcn und I>r. Ovjiazh'schen Hauses Statt, und die Wägen müssen rechts gegen die Wienerstraße oder längs der Klostermauer über den Congreßplatz, mit Vermeidung der Herrn¬ gasse, abfahreu. Die zum Abholcn der Ballgästc bestimmten Wägen stellen sich längs des Geländers der Sternallcc in der Thcatcrgasse und am Congreßplatze gegen das Festlocale auf, und fahren durch die Wicnerstraßc, Klostcrfraucugassc oder Herrngasse ab. Es darf nur im kleinen Trabe und beim Herausfahren aus den Häusern, beim Einlenken in eine Gasse, und bei Menschen¬ gedränge nur im Schritte gefahren werden. K. k. P o li z e i - D ir c c tion. Laibach am 13. November 1836. Icilagln- — DtUagc t-Ir. X. XXII Amtausschreikeit. 9 Am 17. November l. J. Abends treffen Ihre k. k. Maje¬ stäten in dieser Landeshauptstadt ein. Die Vorbereitungen zu Allerhöchst deren feierlichem Em¬ pfange nehmen mit emsigen Bestrebungen deren Stadtbewohner ihren erfreulichen Weg. Um den Empfang noch desto feierlicher zu machen, stellt sich ein zahlreiches Geleite Allcrhöchstihrer k. k. Majestäten vom Bahnhöfe bis zur Burg zu Wagen wohl als wünschenswerth dar. Es ergeht sonach an die Herren Besitzer von Equipagen die höfliche Einladung, sich am l7. November l. I. Abends am Bahnhose an deni hiezu bestimmt werdenden Platze mit ihren Equipagen einfinden, und sich mit denselben dem Allerhöchsten Zuge gefälligst anschlicßen zu wollen. Nachdem bei dem kaiserlichen Empfange auch Mädchen des Bürgerstandes Ihren k. k. Majestäten die Huldigung darbringen werden, so werden die Herren Equipagen-Besitzer ersucht, diese Mädchen in der Rückfahrt in ihre Wägen aufnehmen zu wollen. Der Magistrat wird Sorge tragen, daß die Vertheilnng derselben in der möglichsten Ordnung vor sich gehen werde. Magistrat Laibach am 1V. November 1836. Aerlag en. — Beilage Nr. XI. XXIV Vl^IMV VI6HUX. ') virz. L-l-g. IV. v. 5Z. S4. klsnsre Montes ssxsu8 elssssm, ?eri;ue vsporem gßitsrs mole». ^sm sums Arstes kisrniolis ksvens, Uileete Lsessr! I>ux viZil omnibus, 8eientisrum eultor seer, prospieiens 6oeili juventss, Lustrisssm eslekrsre ckomum, <^uss splenäet in orbe, Imperü tenuit, Huss per tot sseeuls soeptrum, k°ert snimus. llubio ^smjsm essurs sub ivtu 8sepe stetit; nutsntsm verlies sseps eoronsm Viöimus, sttsmen ineolumom eonsistere st irss k'storum eontrs per tsnts perieuls sslvsm. .Vilius kumsnis kie ^uicläsm viribus setum, Kon mortslo opus sst. Loslum violents benißnum (ionsilis immisso äisjeeit kulmins semper, Ist sibi äsvotgm lonZum servsret in sevum ?roAsnism; glms ksee st religiono bäs^ue Inter terri^engs äominios est norm» potsnkum. »O miki tsm lonAge msnest psrs ultims vitss, »Lpiritus et hurmtum sst erit, tus öioers tsots.« I^on äst Nuss miki äeseribere ex orclins. essus — üuis äißns rekerst? — l'enuis mes e^mds proeellis prsslls korst tsntis; vsstum timet irs per sequor, 6uoä vix prsevsliäss possint äeeurrsre puppes. lVuzusti msnes! Quorum mirsbitur omnis Komins mortslis, Quorum inolM Zssts per orbem Vivunt, viventqus setsrnum, brando. Ld all' austera kallade Lprondo nuovi »Avni, Ldditö nuove glorio Ii kervidi gsrroni. Lolto I' udiva il popolo 8ul limitar dell' areo: >> Voglio eke a me sia libero pei oittadini il vareo.» Lk! vieni s> propirio Lila modests Linons, Lde korse non ignobili Lregis la los eorona. L al 8ueeessor volgsndosi I>i Pietro in lieta krönte, ve' vaneggianti soeoli Lstinse I' iro e I' onto. Loeo, 8ignor, un popolo V' intemersts kede, Vedi la gioja ingenus Ld' ogni ponsioro eeoedo. Vella Virtü dell' intimo ponsier di vio primiera Liglia, edo eon man provvids Nuovi I' eterea skera, lu eompsgna invisibile II lianeo Lugusto invodi, Ili kai mirar dei popoli Le piü lontano sodi. Ond' Li quäl sol eke irradia II eiel, la terra e I' onde, per tutto il vasto imperio Lraris ed onor dilkondo. vei prooellosi Leorra il kstal I visni In, dell' Isars lener» germe, Liisa, k dolle donne- al gaudio La lua virtü ravviss. Loriero ognor di giudilo Onesto desto giorno kisplendord nel Larnio vei Vostri nomi adorno. Lelieo il 8ir edo ointosi vi moritata kronds, II genio suo ne' popoli Leeondstor transkonde. seevli torrente; Mn dan poter suoi vortiei 8M' opro della mente. XU / e st - Äu 8 g aüe der „Laistacher Zeitung" am 19. November 1886. Die Berge glüh'» im Freudenfcucr - Schein Und künden weithin bis zum Meeresstrand: „Der Kaiser mit der Kaiserin zog ei» „Jn's hochbeglückte treue Kraincrland." Lei lag en. — Beilage Nr. XU. XXXI Lrktürung des /efl - Rltdes. In tausend Glockcnkimmen, hell und klar, Des Volkes gläubigfrommer Sinn ertönt: „Des Himmels Segen sei dem Kaisrrpaar! „Der Wünsche sehnlichster ward uns gekrönt/ Am Tag, der Deinen hehren Namen trägt, Am Tag, den man den Seinen Pflegt zu wcih'n, Weilst Du bei uns, wo jedes Herz Dir schlägt; Geruh' anch uns den Deinen auzureih'n. Willkommen den», erhab'nes Kaiscrpaar! Im Lande, dessen Treue nie gewankt. Das Oestreichs ruhmgckröntem Doppelaar Sein Glück und Heil, sein Alles stets verdankt. Ein Uns Der Der So wahrt der Krainer, bicdernnnig, schlicht, Zn seiner Brust den glänzenden Krystall, Darin sich regenbogenfarbig bricht Dein gnäd'ger Blick, der Seclengüte Strahl. Sprosse Habsburgs ist's, an dessen Thron Lieb' und Treue hält von alter Zeit, ritterliche Held ist'S, dessen Kron' Perle Krain den hellsten Schimmer leiht. Herbei strömt Jung und Alt aus allen Gau'n, Ein stürmisch „Hoch" entsteigt den Herzen warm, Vergönnt ist uns, den Herrscher nun zu schau'n, Der Huld und Milde Bild an Seinem Arm. Zum Festcsschmucke fehlt, erhab'ne Frau! Der Blumen Pracht, der Berge freundlich Grün ; Doch hörtest Du von Krainlands Wundcrbau, Wo tief in Grottennacht Krystalle blüh'n. Eine Reihenfolge von Bildern, entnommen dem Lande, in welchem der Jubel über die Allerhöchste Anwesenheit Ihrer Ma¬ jestäten bis in die abgelegensten Orte und einsamsten Hütten Vcliazen. — AcUage Nr. XII. XXXII dringt, bildet ein Panorama, worin sich blühende Städte, das großartigste Monument der Eisenbahn, welche Kram mit Triest verbinden wird, der Ausdruck des gottergebenen Vertrauens, ein Bild des Karstes, zwei liebliche Scenen aus der oberkrainischen Alpenwelt, und ein kaiserliches Schloß zu einem freundlichen Ganzen gruppiren. Die Mitte desselben nimmt Laibach, die Hauptstadt des Landes, ein, dessen Ursprung die Fabel an die Jasonfahrt anknüpft. Historische Denkmäler weisen nach, daß daselbst zur Zeit der Römer eine bedeutende Stadt, Namens ^omonrl, gestanden sei. In den Wechselfällen der Geschichte ge¬ langte Laibach erst unter dem milden Scepter Oesterreichs zu seinem Wohlstände und wurde erst unter demselben zur Haupt¬ stadt des Herzogthums Kram erhoben, welches früher in mehrere Marken getheilt, verschiedenen Herren dienstbar war. In dem Prospekte von der Anhöhe ober der, von der Triester Bahn durchschnittenen Lattermann's - Allee, erscheint als dominirender Punct der Laibacher Schloßberg. Anfänglich sanden die Ansied¬ lungen am Fuße desselben, in einem Bogen längs dem Laibach- flnssc. Statt. In neuester Zeit erweitert sich die Stadt in der, durch eine Reibe neu entstandener Gebäude, bezeichneten Rich¬ tung gegen den Bahnhof. Der Laibachfluß hat, als biauporluL der Alten, eine mythische Berühmtheit. Er ist gleich bei seinem Ursprünge nächst Oberlaibach schiffbar, und erscheint als der Abfluß des Zirknitzer See's und anderer Gewässer Jnnerkrains, welche, nachdem sie meilenweit ihren unterirdischen Lauf fortge¬ setzt, daselbst wieder an das Tageslicht gelangen. Das obere Bild ist Kratnburg, am linken Saveufer ge¬ legen, die ehemalige Residenz der Markgrafen von Kram, ein schmuckes Städtchen, vom Handel und Verkehre der emsigen Oberkrämer belebt. Von seinem gothischen Stadtpfarrthurme genießt man die reizendste Aussicht über das mit Dörfern und Kirchen übersäete Savethal. Im Hintergründe des Bildes sind die Steineralpen, welche Kram von Kärnten und Steiermark abgrenzen. XXXIII Das obere Bild ist K r a i n bu r g, am linken Saveufer gelegen, die ehemalige Residenz der Markgrafen von Krain, ein schmuckes Städtchen, vom Handel und Verkehre der em¬ sigen Oberkrämer belebt. Von seinem gothischen Stadtpfarr- thurme genießt man die reizendste Aussicht über das mit Dör¬ fern und Kirchen übersäete Savethal. Im Hintergründe des Bildes sind die Steineralpen, welche Krain von Kärnten und Steiermark abgrenzen. Links zu oberst in diesem Tableau ist eine Ansicht des kaiserl. Schlosses „Unterthurn" nächst Laibach, von wel¬ chem aus man die Ansicht der Hauptstadt, wie sie im Mittel¬ felde geliefert wurde, genießt. Das untere Bild ist Untcrkraiu's Kreisstadt, Neustadt!, nach ihrem Erbauer Nndolph IV. (1363) auch Rudolphswerth genannt, auf einer von der Gurk umflossenen Halbinsel, in einem weinreichen Hügellande gelegen. An die Gruppe krainischcr Städte schließt sich rechts oben der Franzdorser Viadukt an. Dieser kolossale Bau, in zwei Etagen aufgcführt, hat die Länge von 300 und die Höhe von 20 Klaftern über dem Thale, welches in den Laibacher Morast cinmündet. Er besteht aus 22 in voll¬ kommenen Halbkreisen ausgeführten Bögen in der untern, und aus 23 solchen in der obern Reihe. Jene haben eine Spann¬ weite von 8, diese von 9 Klaftern. Bei einem Gange durch die Gallerie im ersten Stockwerke gewinnt man die vollste Anschauung von der Großartigkeit dieses Bauwerkes, das im Jahre 1831 begonnen und Heuer vollendet wurde. Die Pfeiler sind aus riesigen Quadern aufgcführt, die Wölbungen aus Ziegeln. Es waren dazu erforderlich 4000 Cubik - Klafter Bruchsteine, 700.000 Cubik-Fuß Quadern und 3,300.000 Stück Ziegel. Die 6 Mittclpfeilcr und die Bandpfeiler sind aus Felsen sundirt, die übrigen 18 Mittelpseiler ruhen auf eichenen Schwcllröstcn, denen Piloten zur Grundlage dienen. XXXIV Sei lag c n- — Icilage Nr. XII. Das mittlere Bild rechts versetzt uns in das freundliche Städtchen Stein, und stellt die dreifache Kapelle in der Ruine „Kleinvcste« dar. Selbe besteht aus 3 übereinander gebauten Kapellen und soll aus dem 13. Jahrhunderte herrühren. Einst soll an ihrer Stelle ein Götzentempel gewesen sein. In dem Volke lebt noch die Erinnerung an drei Brüder, welche zu gleicher Zeit zu Priestern geweiht, in den 3 verschiedenen Ab- theilungen an: nämlichen Tage ihre erste heilige Messe lasen. Von der Ruine „Kleinveste« sind nur mehr chie Ringmauern sichtbar. Die Volkssage versetzt an diesen Ort die einen Schatz hütende Schlangenjungsrau, welche auch in dem Wappen der Stadt Stein ersichtlich ist. In dem untersten Bilde rechts sehen wir einen kahlen Karsthügel mit einer gähnenden Bergspalte, in die sich ein Wasser — es ist der Poikfluß — stürzt. Oberhalb führt der Weg zum Eingänge in die Adelsberger Grotte, ein weit verzweigtes System unterirdischer Höhlen. Der gangbare Theil derselben vom Eingänge bis zur Anhöhe des Kalvarienberges, wo der Hauptgang endet, beträgt 1200 Klafter. Doch sind viele Seitenzweige noch nicht vollständig erforscht und man gelangt bet weiterer Verfolgung derselben an Orte, die noch nie vom Fuße des. Menschen betreten wurden. Das Bewun¬ derungswürdigste in dieser Grotte bieten jedoch die Tropfstein¬ bildungen der Natur, welche hier in hängenden Draperien, Glocken, Säulengängen, kühnen Wölbungen den menschlichen Werken Hohn spricht, an anderen Stellen aber ihre eigenen Vorbilder in stürzenden Wasserfällen, Palmenhainen, Cy- pressen u. s. w. nachzuahmen versuchte. Der unterirdische» Landschaft fehlt auch das belebende' Element des Wassers nicht. Im großen Dome überscheitet man den Poikfluß, welcher da¬ selbst unter zwei Naturbrücken zum Vorscheine kommt, überall sind es jedoch die fallenden Wassertropfen, deren Echo wie angenehme Musik in der feierlichen Stille ertönt und deutlich verkündet, daß der schaffende Geist der Natur noch nicht er- Beilagen. — Beilage Nr. XII. XXXV storben sci. Neben diesen Denkmälern der Natur sprechen aber auch nicht minder bedeutungsvoll die beiden Monumente, welche die Liebe des Volkes zur dankbaren Erinnerung an den Aller¬ höchsten Besuch Kaiser Franz I. und Ferdinand l. setzte. Die vorzüglichsten Objecte, welche die Aufmerksamkeit des Be¬ suchers längere Zeit fesseln, sind: der große Dom, der Tanz- Saal , wo sich alljährlich am Pfingstmontage beim Klange der Musik schmucke Paare drehen, die Mumien, das Grab, die Jabot's, der große Vorhang, der Loibel, der Tropfbrunnen, der Kalvarienberg u. a. m. Von dem ausgestorbenen Ge¬ schlechte der Höhlenbären, der einstigen Bewohner dieser Grotte, finden sich an mehreren Orten Knochenreste vor. Im Wasser der nahen Magdalenen - Grotte lebt der räthselhaste Olm (llro- teu8 gnLMnou«), ein Reptil, dessen geografische Verbreitung ausschließlich auf die Grottengewässer beschränkt ist. Die unterste Landschaft an der linken S?ite ist V i g a un mit dem Schlosse Katz en st en. Dieser Ort liegt in Ober- Kram und bietet dem Naturfreunde einen mannigfaltigen Wechsel von Majestät und Lieblichkeit, eine Fülle der herr¬ lichsten Scenen aus der oberkrainischen Alpenwelt. In der Thalschlucht hinter dem Dorfe Vigaun genießt man die rei¬ zende Aussicht aus die Ebene von Radmannsdorf, welche im Halbkreise durch ein bewaldetes Mittelgebirge abgeschlossen wird. Hinter diesem erheben sich die grotesken Formen der Riesen der julischen Alpenkette, unter denen der dreiköpfige Triglav, 9036 Fnß über der Meeresfläche, der höchste Berg in Kram, wegen den Gefahren, die man bei seiner Ersteigung zu be¬ stehen hat, allbekannt ist. An seinem Fuße entspringt —gleichsam im Busen der Schönheit, wie der Naturforscher Humphry Davy sagte — die Wocheiner Save, welche im weiteren Laufe das Wochcinerthal, ein Enklave voll idyllischer Anmuth, durch¬ strömt, und sich in der Radmannsdorfer Ebene mit dem zweiten Savcarme, der am Fuße des Mangart, im Wurznerthale, seinen Ursprung hat, vereiniget. 0' Beilagen. — Beilage Ur. XIII. XXXVI Auch das reizende Veldes mit seinem klaren See- spiegcl und der Marienkirche ans der Insel, einem besuchten Wallfahrtsorte, darf in diesem Panorama nicht fehlen. Das Schloß Veldes, auf einem Felsen erbaut, wurde von Heinrich dem Heiligen dem heil. Balduin, Bischof zu Brixen, im Jahre 1004 geschenkt, und gehört seit jener Zeit den Brixner Bi¬ schöfen. Der hohe, zweikuppige Berg, den man im Hinter¬ gründe sieht, ist in der Karavankcnkette, die sich zwischen der Dran und Save zu einem bedeutenden Höhenzuge erhebt, und heißt 8tol, zu deutsch: Stuhl, von der Aehnlichkeit, die er mit einem Lehnsessel hat. Die schöne Lage von Veldes, das auch eine warme Quelle besitzt, hat diesen Ort als Badeort in Aufschwung gebracht, so, daß in jedem Sommer eine be¬ deutende Anzahl von Gästen, besonders aus Triest, sich hier einfindet. Da ertönen in den milden Sommernächten auf dem See die süßen Weisen der slovenischen Lieder, in denen die paradiesische Schönheit dieses Ortes besungen wird. Die Be¬ wohner der um den See gelegenen Dörfer sind ein unverdor¬ benes, kräftiges Volk, und der Heldenmuth der Weiber be¬ währte sich glänzend bei einem frevelhaften Angriffe, den der Feind während des französischen Interregnums auf die Schätze der Marienkirche beabsichtigte. XIH Xsimg LK8. Icrslj. VvliÄstvomg GMUV RRLME^DOZWNV Ol» «IoIlO«IlI V Ij «« I» !« >> «> koäie popravljen ir 6u80 rni vnete vornu in roäu pre8rooni ti 6an! Harpe äoneee ra6o8ti napote 26aj ragrolnite mi v kor pre§Ia8an! Nei lagen. — Beilage Nr. XIII. XXXVII kakor evetliea po rimski mrarvei V diku pomladnem 8« perva rbudi, kakor daniea po rburjeni noei Irmod oblakov V irkodu rari, In kakor sonne po tmi grorijooi Lomijo prestrašeno spet orivi: lak si li, Larinja blaga in miia, Xa avstrijanski prestol nam stopila! 8lava Vi , Lar moj, ki krepko ustavil, 8i pokrotil nerakonstva rarpör; klodrik postav nam obilno projavii, IVovib moöi nain pokaral irvör; Avstrijo vnovie visoko proslavil, 8kerbno odvernil vsakteri nam bör; Illiron, pogumen, pravičen, pokoren, 8Iodnjo nevarnost si rmagati rmoron. In Vi podoba blagosti nernane, Larina rlabna — nam gngslj slavit, ki se v pogledu Vvom slekerni rggne, kajske miline ker plam jo v njem rlit, kovnim tolarba, pomoo na vso Strane, Vsrbinja mira in milosti skit! kako naj strune Vi mojo donijo, Vrednosti Vvojik posnet karmonijo? kodi pordravljen moj Lar, ki pretaka V Vebi so rlabna kerv, slavonski cvet: korv kodoljuba, korstjsnstva junaka, ki je pomiril rarsvadani svet, In pa Vererije, ki ji jodnaka 8 trudom se iso rmod ren in deklet, tosipa rrgvon in drurib so dedov, 8lavnik raslug imenitnik irgledov. 8bari moj narod rvostobe se sveto, Vrnosen ravriskaj ko eut ti je vrgan, Laru in Lsrinji da so rglasuje, kako 8lovonja Xju so raduje! Beilagen. — Beilage Ar. XIII. XXXVIII In ko pri druzik nezvestost vikrala, 8orea in zlave prslranils jim, Zvesta jaz Baru sim zmirsj ostala, Zvesta ostati trat /mir drepenim; Vom! ko di k tronu so kdaj približala , svojim prošnjam cis posluk zadobim, Vem! da ?i Lar ves zvestobo veniti, 2ene iz sorea tedaj mi zavpiti: traven pa moji prekrasni domovi kaznsza blaza in vudov so dram, Uorja brezovi, snežnikov verbovi branijo mi jib prvi! tujea željam; Lversti in ssrvni so moji sinovi, Ilverko mi kinei neilolžnosti sram; 8 temi movmi sim se slavno branila, Vsaka propadla nad manoj je sila. Ailaj ko v srediseu sta mojo lastnine, Uoni so spolnil presreoni je zod; V kolu obdaja za vse domovino Zlasti neskorivno nadusen mo^ rod, Zlasti neskonvno v oservji mo zins dvesto deložnieo Vajnib osod, Kroila ko moja na Lvstrije zlavi Lvoti v nosreoi tak jasno ko v slavi. Zije v nji domant ko snsžek predeli: ^namnjo miru in zaupa porok; sveti zvestobe znam: kamen visnjeli, List kakor sinjsza neba obok; ?Iami ljubezni znam: kamen žareli, Kakor ds dal za bi serea bil tok; Zvetijo biser» draze razpete, Modnosti razno pomembno posnete. Rodi pozdravljen iz duše mi vneto Domu in rodu presrevni ti dan! Hsrpe donevo radosti napeto Adaj zgzromito mi v kor prezlasan! H M XXXIX Beilagen. - Beilage Nr. Xvl. 81(321 lyoj riai'oä 2V68tol)6 86 8V6l6, V2N686N 23Vri8l(3j, 1(0 6ut ti ^6 V2A3N, Ogru in lUnji 63 86 2§l38U^6, K3K0 81oV6mj3 86 ?3äuj6! Dr. T-ovro 1?onran. slavnem Fväu 19. novembra 1886. Xslr spomlsäi ss nstvors sovets, Strune moje slsstno so povsle; Lsk so slspg pens sumno rmets, strune moje so pripoäobvsle; Ivsk ns nebu blisks svet krsj svots, struno moje so oböuäovslo; l^sk ljuboron slsäks je clelclets, Strune moje so rsrxlgsovsle; Lsli je osrns pesem milo pets, Strune moje so mi prieo 6sle; Lsk se stvorjs vse v ljuberni sxlets, strune moje so irreei rnsle; lisk so 6vixs k boxu äuss vnets, strune moje so rsroäevsle; Vso slsäkosti, vse krssosti svets strune moje peti so sliussle: — Lk le ledi tlsrinjs I.ii!det's, strune moje so se peti rbsle! kie veilä, ko si ir nebs vrets, strune moje li livstojne livsle; lisk» v ßoäu ?vöm nsm esst äospets, strune moje rso6u Xjili Veliosnstev -LrIL^UL^-L^L v kovno v goä Xjik Voliösnstvs sviti« 6es»rieo 19. listoprnl» 1836. V6 oerkve, s prijornili se Iiomeov orrlte, kodrotnik» oerkve obisets v»s; Zvonovi slovenski, por«lr»v rsäonite —. kijim 3, ki spremile tsk lepi .1 u A>»s! Vi liriki, vesÄe rsrgite kresove, Ovenooj se lepo vis»v» in pl:>n, poslopjs, or»Ijs»jto svoje verliove: lu Aoä jo slovesen, veseljs jo , ?reeisl»n in kvsljen in 8l»vljen povsoä, ?remoclri mirivee nssprotij (lerrgvnili, ?or.6r»vljon! po»6r»vljen! porärsvljen n»n> l>v6"! 8i velik, ko vrrliA» se vojsko rorljanje, ?r»vie» in milost poilsj» roko; 8i velik ko veno» I i mir ekssrvanje, prelepe so 6el», ki 'r njeg» «veto. 8i velik v veri — ssm )ee se sveti V sreclclisu kerssns v» le rsrvesol^; 8Iovenoi mi torej »s ve o vsi vneti 8 Oessrjem Oost» por.6r»vlj»mo le!" Vc'i lagen. — Vellage Rr. XVI. XU „In lioiügbsts, Larios peoblgM, Xi danes obbaja Ivoj slavni se Zod, Hlod nami v Ljubljani si dvakrat nam draAa, 0 ljubljena Mali, popravljena bod' ! 8Iovenel, Llovenks v svstisa lotijo , Obdajajo na le Oospodov altar- Zvonovi in Zodba veselo donijo. Opravlja na se nemaderni 6 ar. Opravlja rs 16 se, ino na Lesarja, vo sreeng med sreoniini dol^o bi bla; Obvari, o Loz! Vaju vsae'za vibsrja, ?a nivi! le nivi! ob nivi Obä!" K tzj XVI Euere Majestät! Aller durchlauchtig st eKaise rin,Allergnädig st e Frau! Die Bewohner Krams, welche unter allen Wechselfällen der Zeit tren und unerschütterlich an Ihren: vielgeliebten Kaiser und Herrn zu halten gewohnt sind, folgen mit kindlicher Thcil- nahme allen Erlebnissen des Allerdurchlanchtigstcn Kaiserhauses. Darum ward auch der Moment, in welchem Euere Majestät im Jahre 1834 Oesterretch's Gauen betraten, um Sr. k. k. Apostol. Majestät unscrm allergnädigstcn Kaiser als beglückende Lebensgefährtin zur Seite zu stehen und seinem Volke eine gnädige Mutter zu werden, von ganz Kram mit lautem Jubel begrüßt, und ungetheilt wurde in denselben der Wunsch rege, diesem freudenreichen Ereignisse durch die Gründung einer der Unterstützung hilfsbedürftiger Waisen gewidmeten und den a. h. Namen Euerer Majestät tragende» Stiftung ein bleibendes Denkmal zu setzen. Dieser schöne Wunsch des ganzen Landes ward durch den frommen Sinn seiner Bewohner bald zur That, und die Beilagen. — Beilage Nr. XVII. XI.1I XVII zu seiner Verwirklichung eingeflossenen Spenden erreichen, laut des beiliegenden Ausweises, bereits einen Betrag von mehr als 8000 fl. C. M. Die treu gehorsamst Gefertigten wagen es daher, dieses patriotische Schärflein christlicher Nächstenliebe Euerer Majestät, im Namen des Landes und seiner Hauptstadt, als eine Stif¬ tung zur Unterstützung armer ganz - oder halbverwaister Kinder mit der allerunterthänigsten Bitte ehrfurchtsvoll zu Füßen zu legen, daß Euere Majestät allergnädigst zu gestatten geruhen, daß diese fromme Stiftung, welche Euerer Majestät ihre erste Entstehung verdankt, Allerhöchstdero hochgefeierten Namen führe, und zur Gründung eines zur Erziehung und Heran¬ bildung der armen, verwaisten Jugend des Landes Kram be¬ stimmten Waisenhauses verwendet werde, Letzteres aber, sobald es sein segensreiches Wirken zu beginnen vermag, zum ewigen Gedächtnisse an die Allerhöchste Vermälungsfeier Euerer Ma¬ jestät, welche dasselbe zunächst in's Leben gerufen hat , fo wie an den heutigen für die ganze Provinz und ihre Hauptstadt unvergeßlichen Tag, an welchem deren Bewohner so glücklich sind, Euere Majestät an Allerhöchstdero hohem Namcnsseste in ihrer Mitte zu besitzen, und ihre ehrerbietigste und treuge¬ horsamste Huldigung unmittelbar an die Stufen des a. h. Thrones darbringen zu können, Elisabeth Waisenhaus genannt werden dürfe. Laibach den 19. November 1886. Lln die Rewohner der k.k. LnndeshauMadi LniOach! Seine Excellenz der k. k. Herr Statthalter haben mich mit hohem Präsidialschreiben vom 28. d. M. , Z. 4081, unter amtlicher Mittheilung des bereits mit dem Zeitungsblattc vom 28. d. M., Z. 273, veröffentlichten, an Hochdieselben erlas- Beilagen. — Beilage Nr. XVIII. XUII xvm senen Allerhöchsten Handschreibens vom 20. November l. I., dem Allerhöchsten Auftrage gemäß eingeladen, die Allerhöchst dankbare Anerkennung Seiner k. k. Apostolischen Majestät für den Empfang, welcher Allcrhöchstihren k. k. Majestäten in dieser Hauptstadt bereitet ward, und für das fortgesetzte Streben der Bewohner Laibach's, Allcrhöchstdenselbcn das Verweilen bei ihnen durch Darlegung ihrer Freude und durch Beweise ihrer Anhänglichkeit zu verschönern, den Bewohnern dieser Haupt¬ stadt zur Kenntniß zu bringen. Ich folge dieser Einladung mit besonderen Vergnügen, indem die Bewohner Laibach's ohne Ausnahme, -— reich oder arm-— durch ihr Bestreben in den Vorbereitungen zu deni Emgfangc Ihrer k. k. Apostol. Majestäten die Liebe und Ergeben¬ heit so herzlich an den Tag gelegt, und zur Würde der Feier Alles nach ihren Kräften auf das Bereitwilligste beigetragen haben; theile Ihnen sonach mit wahrem Hochgefühle obige allergnä- dtgsten Worte kaiserlicher Anerkennung mit. Mögen Sie diese Worte mit patriotischem Stolze in ihr Innerstes eingraben, und solche der Nachwelt vererben, damit sie erfahre und wisse, wie unser Kaiser und Herr angestammte, stets bewahrte Treue und Anhänglichkeit dieser Hauptstadt zum Allerhöchsten Kaiserhause, huldreichst anzuerkenneu geruhte. Vom S t a d t m a g i st r a te Laibach am 30. November 1836. Der Bürgermeister: . sr,» 8«,. (l>0 Oj sloji, stoj kjubljrmg, Oj je r clru^o spremenjgng. 'Xi r orilljem oxrgjeng, Xi ne r vrsti rslvorjens; Oesru !» Oesiri ior» v X» široko je rssprosterts, In ns vse strsnl oilperts; iVInoriee se tsre eeslg, Xters koli xrL clo mests; Beilagen. — Beilage Nr. XIX. Xl.IV Vre ir vsskik ulie trum», l^ergi vsi so polni Krum». XIi vojsk» zo priderl», Ptuju sil» vso potorls? Xi no vojsk» sem primeri», Ptuj» sil» nie ne stori»; p» sprejem» krgnjs /vest» V srodi velikegs mest» 8voj'gs svetleg» vl»d»rjs prsno» lokeks cossrj», Xjeg» problsgo druiiivo, kirgbeto ess»rieo. Noeets r» o»s oststi, Dlsgovoljn» so sksrsti V sredi svoji!, rvostib Xr»jnoev, V sredi skusonik Kjubljgueov. X»j si voli ees»rio», previsok» vl»d»rio»? pride se svoj god veseli pr»rnov»t v bjubljgni beli. V tem rsdujo se bjubljsn», Oj je r drugo spremenjgn». Oojrd posoj» tsnko mišje, Hrib in dol relenje dsjo; de evetlio jesen bogst» Ilsvno kot spoml»d kosat»; Vene r voneom pot vprega, Veno r veneom rid obseg»; kep skerlst, tsneie» dglg 8t» nešteto pregrinjal»; älnogopissne b»nder» Vibsjo se n» jerer». ' 8olnee j»sno /. neb» sije 80 rvoeer nsrgdo skrije; Xaj? oo solnee le se umgkne, p» svetlob» r njim ne mr»kno. Kuoio mnogo mnogoterib, Kakor rverd r nebes stoterib, 80 povsod po mestu vterne, 0» svetlo se vse rsrgerne; 8olnos drugo se prisije, In 'r rs brib» svet rsrlijo. Kjud vesel se krog sprebsjs, Kakor bil ki v sredi raj»; 6I»sen krik se vmes vzdiguje, Nesto velo ngpolnujs: 2ivi, svetli oes»r! rivi! 8vetl» eessrie», živi! Hiviilxsr. *) Wir entnehmen diese Dichtung dem ersten Jahrgange des »8Iovenski ktom»r«, indem dieselbe mit Bezug auf die Allerhöchste Anwesenheit Ihrer Majestäten verfaßt wurde, und fügen noch hinzu, daß das Schloß Tivoli von den p. ?. Jesuiten erbaut, zuerst den kram. Ständen, dann dem Hcldenmarschall Radetzky gehörte, und nunmehr in'S Privatcigcnthum Sr. Majestät dcS Kaisers zurnckgckehrt ist. Anmcrk. d. Herausgebers. XIX Iktlt» I jiiI»Ijr,iirr. *) pozdrsvljonä bodi, ti ral» krgljio» slovensko deželo, pozdravljen» kodi, ti roz» prelep» v nedolžni lepoti! — od nekdaj Le si ljubljen» bil» in ljubljen» bodeš od svojik kvsležnik otrok. — Xe .lasen» vrel» si v svoje /»vetje, nemo» v svojo prijaznost in v svojim krilu se krzni» nekdgjnik Kimljsnov pobožno spomine; — nor- Bcilag «n. — Beilage Nr. XIX. XKV sirno niza, ve se dsske božnig» turka p» zapodil» si, ter mati ostala le svojim otroksm, mati le njemu — sloveneu. — Leta in let» bergle so spred tvojig» oblivja, ti pa vendgr se vedno mogovno kraljuješ na svojim prestolu, ki utsrjen na skalo se zmajati ns äs. — Xad tabo rgzpeto jo nar milsi obnebje in solnens lepota se vtrinja v tvoje obličje; urovino zamorsko ldade ti zeleni brezovi, in zmerzlino ledeno droke ti vslivanske gord. — Lava dereea, sumev» — vmaknila so je, v dar ti vsul» lepo, od- in ravno polje. — bjudljaniea, se kerstila po tebi, so vije, kladi v votlinak prekras- obilnigg, se neZnsnigg vuda; mirno, poklevno ti plava naproti in koeejo vsiliti razlivi movvir», jo vistijo že urne in bistre gr»- vodiee. — Tvojo oko se vpira v prelepe, orjaške podobe vslikanskik, snež- natib zora; — pa bližajo se tudi gorice in grički zeleni, ter delajo tebi prijazen, prijetju spremen. — Leli pasovi se strinjajo, se križgjo v tvojim krilu, — ti vodijo domaeo in pluje v tvojo ralo, vabljivo in prijazno ngrovje.— sopar, ki z bliskam biti proti jadranskima morju, pride do tebe — in no more naprej; sgledovati te boe«, rala nevesta! — in tesko in tesko stopi dalje na pot. — Tempeljni božji, oj lepi! to kinvajo, so pries tvoj'gg pobožnig» duka — in otroei tvoji — poklevni in mirni — to v kroni earg slave. V sredi dežele, rala nevesta! dvorujes in krona na glavi so kot limbareek boli prekrasno v daljave dlesi; — ja resnično! Ie p a in z gIa, krona in kronana, ljuba in ljubljena si Ljubljana nevesta, —-do bodeš-— ženinu svojima, njemu le vedno zvest» nevesta. ?s kdo je tvoj ženin, s kterim se koces v serono zvestobo zaroviti? Dolgo in dolgo si čakal», de edini pravi jo prišel, ti roko podal. — snubili to so deželni stanovi in šotor postavili tebi nasproti, v obličje ti gledali in eakali tvoje serene zaveze, — ali zastonj, nevredni so bili tvoje žaro ob o, vredni le tebi služiti, — na tvojim dvoru ti čast in slavo množiti. — snubiti te pride kneženi visez ki steber zvestobe pri earu stoji, ki z meram v desnici punte kroji, on — ki g» vesoljna Luropa junak» rasti, /lgres! vesel» si gg bila, lovor si mu z limbarjem ovil», z» sin», z» svojiga otrok» sprejel» g», »k v vedno zvestobo 86 koees z drugim z gro viti. Beilagen. — Beilage Nr. XX. XKVI XX. Doch der schönste Tag von allen, Der zum Jubel uns entzückt — Hat das Heiligthum der Krone Mik dem Myrthcngrün geschmückt; Auf des Frühlings Rosenschwingen Grüßt manch schöner Tag die Flur, Und es jubelt tausendstimmig Die erwachende Natur! In giss! prišel je slecknpc ockino pravi, vre «Ion vse tvoje zvestobe; — prišel je on sam, tvoj ljubljeni ear, on to Kous snubiti, ti robo poela. — In zckaj, kaj kooes storiti, rala nevesta' rckaj, ko prišel je k tebi tvoj Lenin, ki vrecken je tvoje serene raroübs? - Neuem ti: „8reuna si, bela Kjubljsns!" .— pa reuem, ti tueli: „darovi se Xjemu, s voj imu earu in docki blu — in kakor si vtorjsna s svo¬ jim prestolam v tercko skalo, tako backi tucki vterjena v zvestobi cko bijegs in bijegoviga blariga rocku. -bisj prickijo k tebi tucki binavski ali siloviti snubaui, naj te motijo tucki larnjivi preroki,—. venckar zmotiti so ne ckaj, ampak ka¬ kor skala v zvestobi stanovitna ostani „bij e mu, ki tvojo zvestobo zg- sluri, bijem», ki je tvoj ljubljeni Lenin, tvoj ljubljeni ear." -In verjemi mi! llar sam jo tebe, Kjubljsno nevesto si našel in te nikckar, no v miru, ne v vikarji zgrešil ne bo, temuo v ljubim in ckragim spominu te bo obranil in v tvojo zvestobe do se veckno zaupal. — torej ti se enkrat zakliuem: „Sela. I-^udllana! varu doli' -vesta, Beninu Rosinu, -vesta nevesta!" o erne; I,enLek. Frühlrngs-Fe^gesang am 24. April 1857, als am Jahrestage der Vermälimg Ihrer k. k. apoff. Majestäten u,i.i lUkxirkiir, zugleich eine Erinnerung des beglückenden Allerhöchsten Besuches in Krain. Hat dem heißgeliebten Fürsten Die Gefährtin treu vermalt, Die zum Bunde für das Leben ? Frei Sein edles Herz erwählt, 8 Von der Jugend Glanz umstrahlet 8 Mit des Geistes Zier erfüllt, ' ? Durch der Tugend beste Gabe — z In den höchsten Schmuck gehüllt. 8 Sch't: Franz Josef! seh't: Elisen! Das gewech'te Kaiftrpaar — z Mit vereintem Walten gründend , x Oestrcich's Glück für immerdar. 8 Wie nun Fried' und Eintracht weilet ? Neber Oestreich's weitem Play — z Sproßt und blüht und reifet freudig 8 Jeder Keim an's Licht heran. L In des Geistes edlen Fluren, In der Lande schönen Gau'n — W Kann das hochentzückte Auge Reichsten Segens Fülle schau'n. Reich des Ostens! hohe Sendung Ist von Gott Dir auserseh'n: Wirst ein Bollwerk der Gesittung Einig unter Habsburg steh'n, — lind der Dank beglückter Völker Wird zum Himmel fortan glich», Der als schönster Hoffnung Blüthe Ließ den theucrn Bund erblühn! Du! der Krone reine Perle, Treuen Stammes altes Land — Mit dem Ricscnwall' der Alpe» An der Adria Wogenstrand — Immer noch, wie einstens, blühet Dir ein kräftiges Geschlecht, Mit dem Herzen treu ergeben — Gott und Fürst und heil'gem Recht! Nei lagen. - Acilagc Ur. XXI. xux und Abhänge der höchsten Berge erglühten in Freudenfeucrn, während Laibachs Bevölkerung durch ein Meer von Lichtern und Flammen die Nächte in Tage verwandelt hat. Selbst die Hütten der Armuth schmückten sich mit Immergrün, dem Symbole warmer Unterthanstreue, und an den Fenstern der¬ selben fand die einbrechende Nacht das bescheidene, aber dar¬ um nicht minder beredte Lämpchen der Liebe. Als unser geliebtes Kaiscrpaar vor Kurzem heimkehrte im Triumphe aus dem reichbcgabten Süden, hat Krams unterirdischer Wunderbau willig seine Räume geöffnet, um dem Lande, dem er angehört, die Möglichkeit zu sichern, durch ein nur innerhalb seiner Marken mögliches Fest die Durchreise Ihrer k. k. Majestäten würdevoll zu begehen. Das am 11. l. M. in der Grotte zu Adelsberg statt- gefnndene Hnldignngsfest hatte sich der Allerhöchsten Anerken¬ nung, somit Kram des schönsten Lohnes, zu erfreuen. Eine Beschreibung dieses Festes liegt um so minder in der Aufgabe dieser Zeilen, als sie bereits von gewandteren Federn geliefert wurde. Wem es vergönnt war, den ewig unvergeßlichen Mo¬ ment mitzuleben, in welchem Ihre k. k. Majestäten, hervor- getretcn aus der noch im jungfräulichen Schmucke erglänzen¬ den neuen Grotte, sich, umstrahlt von den aus entferntesten Grotten - Ausläufern magisch hcrvorgcbrochenen bengalischen Flammen-Lichtern, auf dem Belvedere, einem in der Mitte majestätisch hochgewölbtcn und weit ausgedehnten Naturbaucs aufstrebenden Felsen-Gipfel, unter dem von den Huldi- gungsklängen einer vollzähligen Regiments-Capelle begleite¬ ten Jubelrufe von Tausenden am Fuße jenes Felsens grup- pirten Festtheilnehmcrn in das Grottcnbuch einzuzeichncn und die Allerhöchste Bewilligung zu crthcilen geruhten, jene neu eröffneten Räume für alle kommenden Zeiten als: «Franz Josef- und Elisabeth-Grotte" bezeichnen zu dürfen, ä Dej lag en. — Anlage Rr. XXI. I. M wird wohl diesen erhebenden Eindruck bis an sein Lebensende bewahren. Nicht znrückdrängcn läßt sich hiebei der Wunsch, daß, ob¬ wohl jene Jubelrufe verklungen, jene Lichter alle erloschen und die Räume, welche Zeugen unseres Glückes gewesen, wieder ihrer unterirdischen Dunkelheit rückgegeben sind, doch auch die späteste Zukunft erfahre, was der Gegenwart vergönnt war. Zu diesem Zwecke soll auf jenem Felde ein Monument aus schwarzem vaterländischen Marmor mit passenden In¬ schriften unser Huldigungsfest an Ort und Stelle verewigen. Vorliegend gebe ich dessen Entwurf und den dasselbe berüh¬ renden Kostenaufsatz mit dem Bemerken zur allgemeinen An¬ sicht, daß ich gleichzeitig die im Kostenpunkte noch nicht klar gestellte Lieferung eines zierlichen Eisengitters verhandle, welches das Plateau, auf welchem jenes Monument zu stehen kommt, umrahmen, das Ganze entsprechend abgrcnzcn, und alle Beschauer vor der Möglichkeit eines Absturzes be¬ wahren soll. * Für die Durchführung des Projectes bin ich zu sorgen bereit, und somit auch zur Empfangnahme und genauen Verrechnung aller einschlägigen Beiträge. Viele Tropfen füllen einen Becher. Es werden somit auch die kleinsten Beiträge willkommen sein, und übersteigt deren Gcsammtbctrag die für das Monument und dessen Einfriedung nothwendigen Auslagen, so wird der Rest einen Fond bilden, aus dessen Ertrage alljährlich am 1l. März, als am Jahrestage des dicßjährigen Huldigungsfcstcs, gewiß im Sinne unseres allergnädigsten Monarchen, ein oder mehrere in Adelsberg geborene, im Allerhöchsten Dienste invald gewordene Krieger für alle kommenden Zeiten, nach Auswahl des jeweiligen politischen Landeschcfs in Kram, eine Unterstützung empfangen sollen. Laibach am l6. März 1837. Beilagen. — Beilage Nr. XXII IN 1218 fl. 34 kr. 1. 432 fl. 18 kr. XXII Lin meine verehrten Landsleute! Der Vorschlag, die Erinnerung an den 13. März l. I., an welchem Ihre k. k. Majestäten die Adelsberger Grotte mit Allerhöchst Ihrem Besuche beglückt haben, für alle kommenden Zeiten durch ein in der gedachten Grotte zu errichtendes Denkmal festzuhalten, und den an den bezüglichen Sammlungsgeldern sich ergebenden Ueberschuß zur Gründung einer Jnvaliden- Stiftung zu verwenden, hat in unserm schönen Vaterlande warmen Anklang gefunden. Im Ganzen sind cingcflosscn . . . hievon wurde bezahlt: Dem Herrn Ignaz Tho- mann für die Ausarbeitung des Monumentes, nebst Ver¬ goldung und Aufstellung . 203 fl. 18 kr. 2. Für die Uebcrfthrung des Monumentes nach Adels¬ berg, dessen Hincinschaf- fung in die Grotte, für die Planirung des Belvederes in derselben und für die dabei nöthig gewesene Beleuchtung 33 fl. — kr. 3. Dem Schlossermeister Herrn Anton Czerny für Anferti¬ gung, Ueberführung und Aufstellung des Umfassungs- Geländers am Belvedere in der Adelsbergcr Grotte . 196 fl. — kr. zusammen Diese Gesammtkostcn des Monumentes nnd der Einfriedung des Aufstcllnngsplahes von obiger Einnahme abgezogen, erübrigten Beilagen. — Anlage Nr. XXII. UI zur Realisirung der für diesen Fall vorge¬ sehenen Invaliden - Stiftung .... 766fl. 16kr. Mit diesem Betrage wurde gebart, wie folgt: Zum Ankäufe von Eintausend Gulden Metalliques- Obligationen ä verzinslich, dann zur Vergütung der auf denselben seit 13. April 1837 haftenden Interessen wurden verwendet 739 fl. 37 kr. der Schlußrest pr 26 fl. 39 kr. wird zur Kräftigung der ersten Betheilungs-Rate disponirt, wodurch sich, nachdem die Druck - und Stichkosten, Postporten und sonstigen Auslagen von dem Proponenten bestritten wurden, Einnahmen und Ausgaben gegenseitig balanciren. Das Huldigungs - und Erinnerungs-Monument der Frage ziert bereits seit 20. Mai d. I. die Adclsbergcr Grotte. Den mit dem individuellen -Verzeichnisse aller einzelnen Bei¬ träge belegten Stiftbrief über die Invaliden - Stiftung über¬ reiche ich unter Einem in vier gleichlautenden, zur Hinterle¬ gung bei dem Stiftungskapitale, bei deBActen der Landes¬ regierung, in jenen des hohen Landespräsidiums und endlich bei dem hierländigen historischen Vereine bestimmten Erem- plarien sammt dem bezüglichen Stiftungskapitale Sr. Excel- lenz unserm hochverehrten Herrn Statthalter mit der Bitte, die Sanction des Stiftungsactes zu veranlassen. Zum Schlüsse bringe ich die Punctation des mehrer¬ wähnten Stiftbriefes auszugsweise mit Nachstehendem zur ge¬ neigten Kenntniß meiner verehrten Landsleute und Committenten. Die Stiftung trägt den Namen: „Krainisch - Adclsbcrgcr- Grotten - Invaliden - Stiftung." Der Stiftungsfond besteht aus 1000 fl. in zu 4^0/g verzinslichen Matalliques - Obligationen, welche für diese Stif¬ tung , vinculirt bei der k. k. Landeshauptcassa in Laibach, de- ponirt bleiben. Alljährlich werden aus den Interessen ein- oder mehrere im a. h. Dienste invalid gewordene, in keinem Jnvalidenhause UII Deilagen. — Beilage Nr. XXII. untcrgebrachtc Krieger bctheilt, ivobci die in Adclsbcrg und in deren Ermanglung andere in Kram geborene Invaliden den nächsten Anspruch haben. Das Recht der Bctheilnng, die Wahl des Maßstabes derselben nach dem Grade der Dürftigkeit der Invaliden, die cndgiltigc Entscheidung über den Sinn der Statuten, so wie die Oberaufsicht über das Stiftungs-Vermögen werden dem jeweiligen politischen Landes-Chef Krain's vorbehalten. Die Bctheilnng hat alle Jahre am 11. März zu erfolgen. Wäre in einem oder andern Jahre kein zur Betheilung geeigneter Invalide vorhanden, so sind die ausfallenden In¬ teressen dieser Jahre fruchtbringend anzulcgcn und zur Ver¬ mehrung des Stammkapitalcs zu verwenden. Der Genuß der Stiftung geht für den Betheiligtcn in allen jenen Fällen verloren, in welchen nach den Gesetzen ein Patental - Invalide seines Bcncficiums verlustig ist. Im Falle die hohe Staatsverwaltung jcnials in die Lage käme, alle Invaliden in Jnvalidcnhäusern zu versorgen, in welchem Falle somit der Zweck dieser Stiftung anfhören wurde, wird dem politischen Landes-Chef Krain's das Recht cingc- räumt, dem Stiftnngsfondc in Einvernehmung der Landes- vertrcmng eine andere, immer jedoch nur eine solche Bestim¬ mung zu geben, welche der Gesammthcit des Landes Kram zu Gute kommt. Laibach am 27. Juli 1887. «lrr»t Ilolionvart m- p Verlagen. — Verlage Nr. XXIII. XXI» Verzeichnis der 1°. V. Pränumeranten dieses Werkes. (Die mit * Bezeichneten haben auf die Pracht-Ausgabe pränumerirt.) Herr Achatschitsch Cajetan, Sensengewerks - Inhaber in Neumarktl. Achatschitsch Ignaz, Sensengewerks - Inhaber in Neumarktl. Achatschitsch I., Doctor der Rechte, in Laibach. Achatschitsch Johann, Gymnasiast in Laibach. Adamtschitsch Johann, Gymnasiast in Laibach. Aichelburg Carl Freiherr v., k. k. Bezirkamts-Vor¬ steher in Neumarktl. Aichelburg Ernst, Freiherr v., k. k. Banaltafel-Natk¬ in Agram. Aich Holz er Josef, Handelsmann in Laibach. Andrioli Carl v., k. k. Ingenieur-Assistent in Laibach. A n k e m ius Friedrich, Werks - Verwalter in Neumarktl. Ankerst Thomas, k. k. Ban-Eleve in Laibach. "Apsaltern, Baron v., k. k. Kämmerer und Haupt¬ mann in der Armee in Laibach. Arko Bartholomäus, Probst in Neustadt!. "Auersperg Josef Graf v., in Laibach. Au sch, Eleve der kaufm. Lehranstalt in Laibach. Bal titsch Bernhard, k. k. Kreisgerichts - Official in Neustadt!. Barbo Eduard, Gymnasiast in Laibach. Barta Theodor, Gymnasiast in Laibach. B a rt e l m e Johann, Grundbnchsführer in Gottschee. Basil ides, k. k. Polizei - Obcrcommissär in Laibach. Bednarz, Handelsmann in Laibach. Bolar Josef, Gymnasiast in Laibach. Beilagen. — Beilage Nr. XXIII. I.V ,> M Herr B e n e g a lia Johann, k. k. Hauptcassa - Adjunct in Agram. Benkov lisch Ivan, k. k. Auscultant in Agram. Benulich Johann, Gymnasiast in Laibach. Bervar Valentin in Neustadtl. Bezdok, k. k. Regierungs-Rath und Polizei-Director in Laibach. Bibliothek des k. k. naturhistorischen Cabincts am Gym¬ nasium in Laibach. Herr Vinter Ignaz, k. k. Rechnungs-Revident in Agram. Blech sch midt Anton, k. k. Stcucramts - Official in Laibach. Bleiweis, Doctor und Professor in Laibach. Bobik Stefan, k. k. Stcucramts - Official in Neustadtl. Böhm Anton, k. k. Ingenieur-Assistent in Laibach. Böhm Ferdinand, Gymnasiast in Laibach. Bole Martin, Gymnasiast in Laibach. -Bosizio Josef, k. k. Ncchnungs - Rath in Laibach. Bouffleur Josef, k. k. Bau-Director in Agram. Burger Johann, k. k. Staatsanwalt-Substitut iu Neustadtl. Casino-Verein, löbl., in Adelsberg. Herr Cegnar Leopold, Gymnasiast in Laibach. Chrobat Benvcnut, I'oter 0. 8. k. in Laibach. 'Codelli, Anton, Freiherr v. Fahncnfeld, k. k. jubil. Gubernial - Secretär in Laibach rc. rc. C osolo Felix, Eleve der kaufm. Lehranstalt in Laibach. Czerwenka Julius, Gymnasiast in Laibach. Decente Leopold, k. k. Official in Laibach. Deklena Andrcas, Wcißgarbcr in Ncumarktl. Denkl Wenzel, Vorspanns - Kommissär in Laibach. ° Derb Lisch Max, Gymnasiast iu Laibach. Deschmann Carl, Custos des Museums in Laibach. Dcssenibus, Eleve der kaufm. Lehranstalt in Laibach. Beilagen. — Beilage Nr. XXIII. I.VI -r i- r> Herr Dettela Alois, k. k. Bezirksamts-Canzlist in Gottschee. Den Josef, Gemeinderath in Ncumarktl. Dimitz August, k. k. Finanz - Concipist in Laibach. Dolicel Franz, Pfarrer in Commenda. Dollhosf Wilh., k. k. Bezirks-Ingenieur in Neustadt!. D o m i n i g g Franz, Registrator der k. k. Staatsbuch¬ haltung in Laibach. Donati Ferdinand, k. k. Obereinnehmcr in Laibach. Drechsler Franz, Pfarrer in Kreuz. Drescher Ferd., k. k. Ingenieur-Assistent in Wien. Eder Alois, k. k. Steuer-Einnehmer in Sittich. Edlauer Josef, k. k. Steuer - Inspektor in Neustadt!. Egger Alois, k. k. Gymnasial-Professor in Wien. Elsner Johann, k. k. Bezirks - Adjunct in Ncifnitz. Elze Theodor, evangel. Pfarrer in Laibach. Engels Haus, Gräfin v., in Laibach. E r s ch e n Josef in Laibach. Feldbacher Josef, Zahnarzt in Laibach. "Felsenbrun Carl v., k. k. Finanz - Rath in Laibach. Fettich-Frank heim Friedrich, k. k. Rechnungs- Official in Laibach. Fichtenau, August Ritter v., Gutsbesitzer in Luegg. Fichtenau, Toussaiut Ritter v., k. k. Postmeister in Neustadt!. Fink Johann, Dechant in Stein. Fischer Carl, Edler v. Wildensce, k. k. Major in Pension in Laibach. Fleischmann Andreas, botan. Gärtner in Laibach. Fleischmann Anton, k. k. Kanzlei-Assistent in Laibach. Frantschitsch Michael, k. k. Kreisgcrichts - Direktor in Neustadt!. Franzi Carl, Accessist der k. k. Staats-Buchhaltung in Laibach. Friedrich Jacob, Handelsmann in Laibach. V - iUl g cII. — Scilage Nr. XXIII. I,VIl Herr Fux, Ueclieinao Dnotor m Laibach. ,, Gaidich Max, ftädt. Steuer-Einnehmer in Laibach. » G a r a p at Johann, Gymnasiast in Laibach. „ Germek Heinrich, k. k. Postamts - Accessist in Laibach. „ Gertschcr Aut., k. k'. Kreisgerichts-Rath iu Neustadt!. „ "Gestrin Carl, Studirender in Laibach. „ "Gestrin Jacob, Amts - Practikant in Laibach. „ Gintl Eduard, k. k. Bau-Director in Laibach. „ Glantschnigg Thomas, k. k. Bezirks-Hauptmann in Laibach. » Globotschuig Anton, k. k. Gymnasial - Professor iu Laibach. « Globotschuig Anton, Sensengcwerks - Inhaber in Neumarktl. „ Globotschuig Josef in Eisnern. „ Globotschuig Victor, k. k. Finanz-Rath in Agram. „ Gnesda Anton, Gymnasiast in Laibach. „ Gnesda Josef, Schulgehilfe iu Planina. Frau Gotsmuth in Laibach. Herr Graschitz Matthäus in Hönigstcin. „ Graselli Peter, Gymnasiast in Laibach. „ Gressel, Gntsbcsihcr in Treffen. „ Gr Lisch er Philipp, k. k. Finanz - Concipist in Agram. „ Groß Jacob, Gymnasiast in Laibach. „ Guthmansthal, Eleve der kanfm. Lehranstalt in Laibach. „ Guttman, Magistrats-Rath in Laibach. Gymnasial-Bibliothek in Laibach. Herr Habelsbcrger Wilhelm, k. k. Finanz - Secrctär in Agram. „ "Hampel Franz, k. k. Bczirksanits - Canzlist in Planina. » Haussen Heinrich, Commis in Laibach. „ Haussen Josef, Handelsmann in Laibach. Frau H auß e n blaß, k. k. Majors - Gattin in Laibach. I.VIII O - n n n 1) -1 » 1) 1> Dei lag en. — Beilage Nr- XXIII. Herr Hcgedüß, Eleve der kaufm. Lehranstalt in Laibach. Heimann Gustav, Handelsmann in Laibach. Heine Heinrich, k. k. Actuar in Reifnitz. Herbich Augustin, k. k. Rechnungs-Rath in Laibach. Hine! Johann, Pfarrer in Sittich. Hinterlcchner Franz, Gymnasiast in Laibach. Hitzing er Peter, Pfarrer in Podlipa. Hoffer Andreas, k. k. Post - Conducteur in Laibach. Hofmann Josef, k. k. Steuer - Jnspector in Laibach. Hohenwart Andreas Graf v., k. k. Hofrath, Käm¬ merer re. re., in Laibach. Holzer Carl, Realitätcnbesitzer in Laibach. Horak Josef, Gymnasiast in Laibach. Hora! Wenzel, k. k. Finanz - Bezirks - Commissär in Agram. Hotschevar Joh., Banaltafel - Auskultant in Agram. Frau Hranilovitsch v. Cvetoschin, Henriette, gebo¬ rene Kost, Finanz-Bezirks-Commissärs-Gattin in Agram. Herr Hrcnn, k. k. Buchhaltungs-Beamte in Agram. Hribar Franz in Podgaber. Hudetz Alexander, Gymnasiast in Laibach. H u e ber Cajetan, Pfarr - Vicär in Altoßlitz. "Jaborncgg v. Altenfels Stanislaus, Stahlgc- werks - Inhaber in Neumarktl. Ja ne sch Johann in Laibach. Jarisch, Eleve der kaufm. Lehranstalt in Laibach. Jelenz Johann, Gymnasiast in Laibach. Jellouschek Franz Xav., Canonicus in Ncustadtl. Jenatsch, Caffetier in Laibach. Jeralla Johann, Gymnasiast in Laibach. Jeralla Johann, k. k. Landeshauptcassa - Liquidator in Agram. Jglitsch Andreas, k. k. Rechnungs - Official in Laibach. D ei lag en. — Beilage Nr. XXIII. I.IX in Herr John, k. k. Gensd'armerie-Oberstlientenant in Laibach. Josch August, k. k. Militär-Apotheker in Agram. Jurmanu Anton, k. k. Landcsgcrichts - Official in Laibach. Kaiba Josef, Gymnasiast in Laibach. Kallischnig Andreas, k. k. Postmeister in Ncumarktl. "Kalmann Carl, ständischer Realitäten - Jnspector in Laibach. K a lt s chitsch Lucas, Strumpf - Fabrikant in Ncumaktl. Kapelle Johann, Verwalter in Möttling. Kapretz, k. k. Staatsanwalt - Snbstitnt in Laibach. "Kartnger Josef, Handelsmann in Laibach. Karl Johann, Kaffehsieder in Neumarktl. Kautschitsch vr. Matthäus, Advocat in Laibach. Kh e rn Carl, k. k. Finanz - Secrctär in Laibach. ^Khern Heinrich, Gymnasiast in Laibach. Frau Killer Maria, Hammcrgcw. - Inhaberin iu Ncumarktl. Herr Klaus er Ernst, Gymnasiast in Laibach. Klinar Leopold, Gymnasiast in Laibach. Klun Carl, Gymnasiast in Laibach. Knobloch Anton, Stadt - Cassier in Laibach. Koc'e Luitschic', v., k. k. Bezirks-Adjunct in Neustadt!. Koder Matthäus, Curat in Slap bei Wippach. Köpflinger Johann, k. k. Revisions-Assistent Laibach. Köstl Josef, k. k. Postamts - Official in Laibach. Kolctzky Wilhelm, Diurnist in Ncnstadtl. Konschcgg Valentin, k. k. Gymnasial - Professor Laibach. "Ko patsch Johann, Doctor der Rechte und k. Universitäts-Professor in Graz. Kord in Josef, Handelsmann in Laibach. °Kos Heinrich, k. k. Finanz-Rath in Agram. Ko schier Joh. Carl., Gcmeindcrath in Laibach. A čila zen. — Beilag« Nr. XXIII. Herr K o sch ir Alois, Pfarrer m Neumarktl. Krainz Leopold Martin, Beamte in Agram. Kremscher Andreas, Acccssist der k. k. Staatsbuch- haltung in Laibach. Kristofitsch Peter, Kooperator in Mannsburg. Krisch aj Josef, Gymnasiast in Laibnch. Krisch nar Friedrich, Gymnasiast in Laibach. Kulaviz Johann Nep., Gymnasiast in Laibach. Kump Andreas, k. k. Post - Conducteur in Laibach. Kunsch itz Ludwig, k. k. Postamts - Official in Laibach. Kurrent Ferdinand, k. k. Cauzlist in Neifnitz. Kurz Anton, Dechant in Adelsberg. Küster Joses, Gymnasiast in Laibach. Lackner Gustav, k. k. Steuer-Einnehmer in Tschernembl. Landes-Baudirection, k. k., für Krain, in Laibach. Landwirthschaft-G esellsch ast, k. k., in Laibach. Herr Laschan Wilhelm, k. k. Bezirks-Vorsteher in Neustadt!. Leb stek Andreas, k. k. Post - Conducteur in Laibach. Ledenig Leop., k. k. Vice-Staatsbuchhalter in Laibach. Lehmann, Ernst Edler o., k. k. Staats-Anwalt in Neustadt!. Leinmüller Josef, k. k. Ingenieur-Assistent in Laibach. Lenassi Johann sim., Kaufmann in Planina. Lentschek Bartholomäus, Kooperator in Sairach. Lesko viz Josef, Beamte der Grundentlastungs-Fouds- Direction in Agram. Levitschnik Peter, k. k. Bezirksamts-Actuar in Sittich. Licker Heinrich, k. k. Förster in Adelsberg. Lindner, vr., Advocat in Laibach. "Locker August, Gymnasiast in Laibach. Log er Friedrich, Districts - Verleger in Reifnitz. Lorenz Adolph, k. k. Post - Conducteur iu Laibach. Lotritsch Matthäus, Gymnasiast in Laibach. Lukesch Josef, k. k. Rechnungs-Revident in Laibach. Deilagen. — Beilage Nr- XXIII. Herr Lu sch er Georg, k. k. Gymnasial-Professor in Laibach, n Luschin Alois, k. k. Buchhaltnngs - Acccssist in Laibach. „ Luschin Arnold, Gymnasiast in Laibach. « Luschin Franz, k. k. Staatsbuchhalter in Laibach. „ Mac-Neven O'Kelly, Freiherr v., k. k. Gubernial- Nath rc. rc., in Laibach. „ M a gino, k. k. Gensd'armerie-Oberlieutenant in Laibach. „ Mahr Ferdinand, Director der Handels-Lehranstalt in Laibach. „ Mali Ignaz, Mcar in Ncustadtl. „ Malitsch A., Realitäten-Bescher in Laibach. „ Mally Alois, Leder-Fabrikant in Nenmarktl. « Mally August, Leder-Fabrikant in Nenmarktl. „ Mally Bartholomäus, Leder-Fabrikant in Nenmarktl. „ Mally Franz, Leder-Fabrikant in Ncumarktl. „ Mally Leopold, Gemeinderath in Neumarktl. „ Mally Peter, Leder-Fabrikant in Neumarktl. „ Marschall, A-Ioclioinoo Dootor in Treffen. „ Matajz Franz, Gymnasiast in Laibach. „ Mcguscher Franz, k. k. Forstrath in Agram. „ Mcguscher Jacob, Handelsmann in Neumarktl. „ Melzer Carl, k. k. Gymnasial - Professor in Laibach. „ Mcrschol Matthäus, Vice - Dircctor im fürstbischvfl. Seminar in Lalbach. „ Metelko Franz, k. k. Professor in Laibach. „ M ich c litsch, Dr. für. in Laibach. „ Mittcis vr. Heinrich, k. k. Gymnasial-Professor in Laibach. „ Moos Nicolaus, k. k. Gerichts-Adjunct in Neumarktl. „ Mostetschnig Simon, k.k. Post-Conducteur in Laibach. „ Moßnik, k. k. jubil. Cameral-Zahlamts-kassier in Laibach. „ M o t s ch n i k vr. Franz, k. k. Schulrath in Laibach. „ Müller Anton, k. k. Finanz-Sekretär in Agram. I-XII Dcilagcn. — Acilage Nr XXIII. Herr Müllner Alphons, Gymnasiast in Laibach. ,, Muil Franz v., k. k. Bezirks-Ingenieur in Laibach. „ Murnik Johann, Gymnasiast in Laibach. „ Nagy vr., k. k. Mcdicinalrath in Laibach. „ Nagy sun. in Laibach. „ Napreth vr. Andreas, Advocat in Laibach. „ Nathan Leopold, vr. nuni. L k. k. Professor in Laibach. „ N e z hü s e k Johann, k. k. Gymnasial-Director in Laibach. „ Neke r mann Franz, Bezirksamts - Kanzlist in Gottschee. „ Neugebauer Felix Baron v. in Laibach. „ Nolli Josef, Gymnasiast in Laibach. „ Novak Johann, Canonicus in Laibach. „ Novak Joses, k. k. Zahlmeister und k. k. Rath in Laibach. „ Oblak vr. Johann, Advocat in Laibach. „ Oblak Valentin in Neustadtl. „ Ogrinz, k. k. Kreisgerichts-Rath in Neustadtl. ,, 'Orel Jacob, detto in Klagenfurt. „ Oreschek Johann, k. k. Gymnasial - Professor in Cilli. „ Oreschnik Josef, Local-Caplan in Maichau. „ Oschabnig Mathias, Handelsmann in Neumarktl. „ Ossa na Anton, Gymnasiast in Laibach. „ Ovjiazh vr. Blasius, Advocat in Laibach. „ -Pachner Carl, Handelsmann in Laibach. „ Pajk Anton, Gymnasiast in Laibach. „ 'Pauker August, Gymnasiast in Laibach. „ Paulin Andreas, k. k. Nechnungsrath in Laibach. „ Pauschler Josef, Canonicus in Laibach. „ Pavich v. Pfauenthal Carl, k. k. Statthalterci- Rath in Agram. „ P a v li z z a , Hauptmann im k. k. 17. Infanterie - Regi¬ mente in Laibach. „ Pezhar Andreas, Dechant in Obcrlaibach. „ Pezhar Michael, Gymnasiast in Laibach. „ Pehar z Josef, Coton - Fabrikant in Neumarktl. I.XIH -1 Beilagen. — Beilage Rr. XXIII. Herr Pcrko Julian, Gymnasiast in Laibach. „ Perona Ludwig, k. k. Polizei - Coucepts - Adjunct in Laibach. „ Pcrti Carl, k. k. Bezirks - Comnussär in Laibach. Frau'Peßiak Louise in Laibach. Herr 'Peternel Michael, prov. Rcalschul-Director in Laibach. ' P e t c r s il k a Bernhard v., k. k. Hauptmann in Pension in Laibach. Pc irisch Johann, k. k. Rcchuungsofficial in Laibach. Pctritsch Mathias in Log. Pctruzzi Peter, k. k. Gymnasial-Professor in Laibach. Petter Ludwig, Lehrer an der Handels-Lehranstalt in Laibach. Pfcnningbcrger, Eleve der kaufmännischen Lehr- Anstalt in Laibach. Pilbach in Neustadtl. Piller Josef, Jngrossist der k. k. Staats-Buchhaltung in Laibach. Pirz Thomas, igezirksarzt in Neumarktl. Piskar Anton, k. k. Steuer - Controllor in Neustadtl. Podkraischeg Anton, Magistrats-Kanzlist in Laibach. ' P o d k rai sch c g Ant., Magistrats-Oeconom in Laibach. 'Pogatschnig Johann, Herrschafts-Verwalter in Ncumaktl. Pogatschnig Johann, k. k. Landesgcrichts - Rath in Agram. Pogatschnig Ludwig, Montanistikcr in Neumarktl. Pogazhar l>r. Johann, Canonicus in Laibach. Pogorclz Johann, k. k. Gymnasial - Professor in — Laibach. Pohar Johann, Gymnasiast in Laibach. Poklwkar Josef, Canonicus in Laibach. Poklukar Josef, Pfarrer in St. Veit bei Sittich. Poklukar Leonhard, Doctor und Professor in Laibach. Herr Poljanschek Mathias, Gymnasiast in Laibach. „ Pollack Caspar, Bürgermeister in Ncumarktl. „ Pollack Joachim, Scnscngcwcrks-Inhaber in Nenniarktl. „ Pollack Franz, Ban - Jnspcctor in Laibach. „ Pollack Heinrich, Gymnasiast in Laibach. „ Porenta Joses, Gymnasiast in Laibach. „ Premk Anton, k. k. Postamts - Acccssist in Laibach. FranPrettner Mathilde in Laibach. Herr Pristou Johann, Dechant in St. Marcin. „ Pugel August, Gymnasiast in Laibach. „ Punzcngrnbcr Gottfried, Werks-Verweser iu New marktl. „ 'Raab Carl Xaver, k. k. Landes-Rath in Laibach. „ R a z h i z h. Josef, Gymnasiast in Laibach. „ 'Rack Anton, Doctor der Rechte, Advocat in Laibach. » Naitharek Justus, Handelsmann in Nenmarktl. „ Ramon sch Bartholomäus, Gymnasiast iu Laibach. „ 'Rebitsch Elias, cmerit, k. k. Gymnasial - Präfect in Laibach. „ Rech er Carl, k. k. Polizei - Dircctions - Canzlist in Laibach. , N e g n a rd vr. Josef, k. k. Finanz - Procurator in Agram. „ Repnik Johann, k. k. Finanz ^Sdcrctär in Agram. „ Richter Anton, Gymnasiast in Laibach. „ Nizzoli Dominicus, Apotheker in Neustadt!. „ Rock Josef, Brauerei-Inhaber in Neumarktl. „ Röthl Andreas, k. k. Post - Conducteur in Laibach. „ Nohrmann Anton, Gemeinde-Rath in Ncnstadtl. „ Roppcr Jacob, k. k. Finanz - Sccretär in Agram. „ Rosmann Josef, Dechant in Treffen. „ Rost Wilhelm, Bindcrmcister in Laibach. „ R ub r i t i us Franz, k. k. Finanzwache - Ober - Jnspcctor in Agram. „ 'Rudesch Franz, Gutsbesitzer in Laibach. I.xv A čila 8 en. — Beilage Ar. XXIII. Herr Rudolph Adolph, Raths - Secretär der Banaltafcl in Agram. "Rudolph vr. Anton, Advocat in Laibach. "Rüling Neinhold v., Gymnasiast in Laibach. Sajiz Heinrich, k. k. Landesgcrichts-Adjunct in Agram. S a j i z vr. Josef, k. k. Fiskal - Adjunct in Agram. "Samassa Anton, Glockengießer in Laibach. S c a r i a Victor, Lehrer an der Handels - Lehranstalt in Laibach. Schaschel Felix, Gymnasiast in Laibach. S ch e l e s n i k er Anton, Nealitätenbesitzer in Neumarktl. S ch e m erl Nicolaus, k.k. Bezirks-Ingenieur inKrainburg. "Sch euch custuel Ritter v., k. k. Kreisgerichts - Prä¬ sident in Neustadt!. Schiffer Alois, Finanz - Landes - Directions - Manipu- lations - Adjunct in Agram. Schittnig Andreas, k. k. Controllor in Laibach. Schivizhofen Josef o., k. k. Statthaltcrei - Rath in Agram. "Schlaker Johann, k. k. Schul - Dircctor in Laibach. Schlibar Bartholomäus, Canzlist in Laibach. "Schmidt Ignaz, Berg - Verwalter in Loke bei Sagor. Schneider Wilhelm, Aushilfs - Beamte in Planina. Schöppl vr. Anton, in Laibach. S ch o n ta Eduard, k. k. Postamts - Official in Nabresina. Schor! Michael in Treffen. Schrey vr. Franz v., k. k. Bezirks-Vorsteher in Sittich. Schrcy Jodok v., k.k. Landcsgcrichts-Rath in Neustadt!. S ch r c y Edler v/ R c d lw c r th Josef, k. k. Rcchnuugs- Official in Laibach. Schrey Thomas, suppl. Gymnasial-Professor in Laibach. Schriller Franz, k. k. snbstituirter Bezirks-Vorsteher in Gottschcc. Schunter Johann, Gymnasiast in Laibach. e Sei lagen. — Beilage Nr- XXIII. I.XVI Herr Schusters, Hauptmann im k. k. l 7. Infanterie - Regi¬ mente in Laibach. "Schwentner Josef in Laibach. Seemann Mathias in Laibach. Selliers, Eleve der kaufm. Lehranstalt in Laibach. Serzhan F., Handlungs-Buchhalter in Agram. S.eunig Raimund, k. k. Major-Auditor in Agram. S k e dl Franz, vr. meä., k. k. Strafhausarzt in Laibach. Skraber Alois, Schullehrer in Sittich. Smole Michael, Nealitätenbesitzer in Laibach. Smolej Mathias, Kooperator in Seisenberg. Smrekar Josef, Gymnasiast in Laibach. Spengler Johann v. Löw e n f e ld, k. k. Zahlmeister in Laibach. Spida, Eleve der kaufm. Lehranstalt in Laibach. Stadler, Eleve der kaufm. Lehranstalt in Laibach. Stanisavljevizh Daniel v., k. k. Ober-Finanz- Ratb in Agram. Stanß Franz, k. k. Bezirks-Ingenieur in Laibach. Stedry Wenzel, k. k. Bezirks-Ingenieur in Laibach. Sterbenz Josef in Treffen. Sternbach, Eleve der kaufm. Lehranstalt in Laibach. Stestka Johann, k. k. Rechnungs-Rath in Laibach. Strangfeld, k. k. Statthalterei - Secretär in Agram. Stri gl Wenzel, k. k. Ingenieur in Laibach. Str och en Anton in Neustadt!. Subic vr. I., in CM. Supan Josef, Canonicus und Dompsarrer in Laibach. Supan Josef, Theolog in Laibach. Suschnik Blasius, Gymnasiast in Laibach. Svetlizhizh Matthäus, Canonicus in Neustadt!. Talmeiner Max., k. k. Landes-Thierarzt in Agram. Tauzhar Anton, fürstbischofl. Hof-Caplan in Laibach. Terzhek Eduard, Gymnasiast in Laibach. Verlagen. — Vellage Nr. XXIII. I.XVII Herr "Te rpinz Fidelis, Gemeinderath in Laibach. „ "Tertnik F., Gcmeinderath in Laibach. „ Texter Anton, Mechaniker in Neumarktl. „ T h o m s chitz vr. Franz, k. k. Appellationsrath in Agram. „ Tomasizh Johann, Gymnasiast in Laibach. „ T r e u n Matthäus, Handlungs - Prokuraführer in Laibach. „ Tsch o f e n Franz Josef, k. k. Ober-Finanzrath in Agram. „ Turk Oswald, Gymnasiast in Laibach. „ ' U ll c p i t sch Carl Edler v., k. k. Ministerial - Rath in Agram. „ Ullri ch Anton, k. k. Ministerial - Ingenieur - Assistent in Laibach. „ Urbania Josef, Gymnasiast in Laibach. „ Urbas Wilhelm, Lehrer an der Handels-Lehranstalt in Laibach. „ Urch Peter, Schul-Director in Adelsberg. " U r s u l i n e r i n n c n - C o n v c n t in Laibach. U r s u l i n e r i n n c n - C o n v e n t in Lack. Herr V a ll e n t a Eduard, k. k. Bezirksamts-Adjunct in Gottschcc. „ Viditz Anton, k. k. Controllor in Rcifniß. „ Viditz I., Magistrats - Secretär in Laibach. „ V i p a u z Johann Nep., Rechnungs - Revident in Agram. „ Višini Johann, Gymnasiast in Laibach. „ Volz Georg, Spiritual im fürstbischöflichen Seminar in Laibach. „ Wacznlik Josef, k. k. Postamts - Official in Laibach. „ W e i g l e i n Josef, k. k. Postamts - Verwalter in Laibach. „ Weis Eduard, Lehrer an der Handels-Lehranstalt in Laibach. „ Weitet Lorenz, Gymnasiast in Laibach. „ W c nz ow s ky Johann, k.k. Bezirks-Vorstand inReifnitz. „ W e st e r Johann, Gymnasiast in Laibach. „ W i d c r k h c r n Anton v., Gutsbesitzer in Klcinlack. „ Widrich Lorenz, Gymnasiast in Laibach. I.XVIII Vlil ag-n. — Icttiige Nr. XXIII. Herr Wiedemann Franz, k. k. Post - Conductenr in Laibach. "Winkler August, Handelsmann in Laibach. Wohin; Franz Xaver, Pfarr- Kooperator in Neumarktl. "Wolf Anton Alois, Fürstbischof in Laibach. "Wonzhina vr. Leo, Professor in Laibach. Wurzbach v. Tannenberg vr. Max., in Laibach. Zaboure Josef, k. k. Steuer-Einnehmer in Neuftadtl. Zach Johann, k. k. Statthalterei - Secretär in Agram. Aakelj Anton, Caplan in Hönigstein. Zaverschnik Peter, Feldwebel im k/ k. 17. Jnfanteric- Regimente, zur Zeit in Planina. Železnikar Johann, Gymnasiast in Laibach. Zentrich Franz, Lehrer in Laibach. Zepizh Andreas, Gymnasiast in Laibach. ZHerne Anton, Hausbesitzer in Laibach. Zheschko Valentin, Privatier in Laibach. ZHub er Raimund, k. k. Kreisgerichts-Rath in Neustadt!. Ziegler Franz, k. k. Bau-Eleve in Laibach. Zierheim Baron v., in Laibach. Zorn berg Freiherr v., k. k. Bau - Inspektor in Laibach. Inhalts-Vcrgeichniß. VXX Der Nachmittag DaS Ilioatrs parö. Die Beleuchtung der Stadt . . . Stern-Allee und Congreß-Platz Herrngaffe bis zur Raanbrücke St. Jacobs - Platz Hauptplatz und bis zur Schießstätte Franzensbrücke bis zur Post Wienerstraße . Der IS. November 1836. Die kirchliche Feier des Tages Die Festausgabcn der Zeitungen. Herr Schmidt. Das Waisenhaus Die Schießkätte Der Fest-Ball . . Der 2«. November. Zum Abschiede (Gedicht) Abreise Ihrer Majestäten . . Von Laibach bis Adclsberg Gedicht von A. Praprotnik Die vier Triumphbögen im Bezirke Senosetsch . . Allerhöchste Gnadenbezeugungen Privat - Wohlthätigkeit Der II. März 1857. Die Rückreise „Frühliugslied" von vr. H. Costa Gedicht von vr. L. Toman Gedicht der „Laibacher Zeitung" Die Adelsberger Grotte. Die Beschreibungen des Festes Die Grotte im Allgemeinen Die Pojkhühle Der große Dom. Kaiser Franzen's Monument Ferdinand's Monument . Die alte Grotte Die Kaiser Ferdinand's - Grotte Die Franz Josef-und Elisabeth-Grotte . . . Anmerkungen, von denen die erste die Stelle der Vorrede vertritt 45 45 47 48 St 54 55 62 64 67 68 70 71 73 73 74 75 79 83 84 85 87 89 91 92 93 99 109 101 192 194 166 111 128 I,XXI Inhalts -Vcricichnist. XXX XVII XIX XX XXII XXIII I III V X XIII XVI XbVIII u UV XXXVI XXXIX XI. XU XI.II XI.III Xl.IV XI.VI Beilagen. I. Circulare des Stadtmagistrates vom lv. Oktober 1856 . . . II. Kundmachung in Betreff des Marktes III. Programm der Allerhöchsten Reise IV. K. k. Hofreise-Wagenliste V. Hofbeauartierungsliste in Laibach VI. Kundmachung wegen der Feier des 18. November 1856 . . . VII. Kundmachung des k. k. Statthalters Grafen Chorinsky vom 13. November 1856 VIII. Kundmachung in Betreff der Beleuchtung IX. Fahrordnung X. Umlauffchreiben des Magistrates XI. Fest - Album des Gymnasial - Lehrkörpers Gedichte von Direktor Neeäsek, A. Weichsel¬ mann, C. Melzer und P. Petruzzi. XII. Festausgabe der „Laibacher Zeitung" - - Gedicht von C. D csch m a n n, Erklärung des Festbildes. XIII. Gedicht an das Allerhöchste Kaiserpaar von vr. L. Toman XIV. Gedicht an die Kaiserin, von ebendemselben XV. Gedicht an Ihre Majestäten von Jeran XVI. Adresse an Ihre Majestät wegen des Waisenhauses. . . XVII. Kundmachung des Magistrates vom 30. November 1856 XVIII. Gedicht von P. Hitzing er XIX. „Reis ljubljana." Eine Dichtung von B. Le neck . . . XX. „Frühlingsfestgesang." Gedicht von ve. C. Bessel . . - XXI. Aufruf des Herrn Hofrathes Grafen v. Hohenwart vom 16. März 1857 XXII. Zweiter Aufruf des Nämlichen vom 27. Juli 1857 . XXIII. Verzeichniß der p. 7. Pränumeranten dieses Werkes .