94. Donnerstag ven 23. November l837. O i e v e r l a n V e. Äus Holland, 8. Nov. Eine sehr bedeutende Zahl angesehener Einwohner von Gcnt hat Sr. Maj. unserm Könige eine Condolenzadresse wegen des Ablebens Ihrer Maj. der Königinn übersendet. Die Unterzeichner nennen sich in dieser Adresse »treue Unterthanen ihres Königs," deren Pflicht es sey, in den Tagen der Trauer dem Spender so vieler ihnen, wahrend einer glücklichen fünfzehnjährigen Verwaltung, zu Thcil gewordenen Wohlthaten ihre Theilnahme zu bezeigen. — Diese Adresse beweist aufs neue, daß alle von der Gegenpartei verbreiteten Gerüchte, die Bewohner GentS härten sich mit der neuen Ordnung der Dinge ,t, Belgien ausgesöhnt, falsch sind. Die Freunde des Statusquo in unserm Lande werden diese Adresse mit Freuden begrüßen, während die Gegner des Status» quo ihr keine politische Wichtigkeit beilegen. — Von Utrecht aus hat man in den letzten Tagen dcn Vorschlag gemacht, daß alle Holländer für die verstorbene Königinn Trauer anlegen sollen, wie es die Engländer für ihren verstorbenen König in diesem Somme,- gethan. (Allg. Z.) Frankreich. Briefe aus Constantino vom 27. Oct. melden den Ausbruch der Cholera in dieser Stadt. Sie zeigte sich zuerst in den Lazareten, wo die verwundeten und kranken Soldaten bereits zu genesen begannen, und raffte deren viele weg; bald darauf verbreitete sie sich nach Außen, und richtete allenthalben Verheerungen an. General Marquis v. Caraman (Sohn des ehemaligen Bothschafters in Wien, Herzogs von Caraman) und der von seinen Wunden beinahe genesene Major Vicux sind an der Seuche gestorben, General Pcrregau,r ist gefährlich krank. »Die Einwohner," heißt cs in einem Briefe, »die bisher verschont blieben, sehen uns mit Bestürzung an, und fragen, ob etwa Christus uns bestraft, daß wir gegen die Anhänger Mahomeds so edelmüthig waren. Übrigens denken sie nicht daran, unser Elend zu Empörungsversuchen zu benutzen, vielmehr werden sie immer unterwürfiger. Eine unerwartete Hülfe kam uns gestern durch die Ankunft eines mächtigen Häuptlings aus der Wüste, die grosie Schlange genannt, zu; er stieß mit 1500 Reitern zu uns, um Achmet zu vernichten, der längst sein Feind.war. Er wußte bloß, das; wir vor der Stadt standen, hoffte, daß wir mit unserer Macht sie in 2 bis 3 Monaten einnehmen, und er an der Beute Antheil nehmen würde. Zu spät gekommen, und nach dem Werthe der Beute fragend, erfuhr er, daß jeder Einwohner im Besitze deS Seinigen geblieben sey, und rief aus, er bereue nicht, eilf Tagmärsche gemacht zu haben, um etwas so Außerordentliches zu sehen und zu glauben. Er und seine Leute wurden sehr gut aufgenommen. Sie und ihre Pferde sind sehr schön, und weit lebhafter als wir; sic sollen tapfer seyn, und scheinen sehr lustig. Morgen brechen wir von Constantine mit Zu--rücklassung vieler Freunde und einer Besatzung von 3000 Mann auf, die in koincm schlimmern Gesundheitszustande ist, als wir. Am 6. November können wir in Bona eintreffen." (W. Z.) Die Stadt Constantine ist prachtig und hat nicht das erbärmliche Aussehen der andern algierischen Städte. In Mascara haben wir nur elende Hütten gesehen; hier sind die Straßen geräumig, die Häuser sehr elegant, die Palläste reich ausgeziert und die Moscheen prachtvoll. Wir haben mehrere marmorne Häuser bemerkt. Die Bevölkerung scheint im Wohlstände zu sepn, aber man sieht auf der Straße nur 374 elttö klelns Zahl Elngebomer. Die Furcht hält sie in ihre« Häusern zurück, und kaum haben es einige Mauren gewagt, ihren Schrecken so weit zu überwinden, das; sie zum Gebeth in die Moscheen gingen. Da übrigens General Valee dis Stadtbehörden in ihren Functioncn belassen hat, so wird Constantine wahrscheinlich bald wieder sein Leben unv seine Thätigkeit gewinnen. (Allg. Z.) Aus einem Schreiben aus Toulon entnehmen wir, daß die weißen, schwarzen und braunen Damen des Harems vom ehemaligen Bey in Constantine den beiden Prinzen und dem höhcrn Offizier» corps einen prächtigen Ball gaben, und sie mit den interessantesten Nationaltänzen unterhielten. Ein Schreiben aus Constantino an den Kriegsminister biethet nicht) Interressantes. Demselben ist ein amtliches Verzeichniß über die in Constantine gefunden:« Geschütze und Munitionsvor» rathe beigefügt. Im Ganzen hatte biö Artillerie bis dahin 50 Feuerschlünde, 45 beschädigt« Laffetten, 3000 Kanonenkugeln und 500 Bomben, 1100 Gewehre, 6500 Kilogramme Pulver und 20,000 Patronen aufgefunden. — Ein detaillirter Bericht des Generalstabschefs General Perregaur gibt den Ver-lust der Franzosen folgendermaßen an: Offiziers 14 getödtet, 33 verwundet, 5 an Krankheit gestor« ben, im Ganzen 57; Soldaten, einschließlich der Offiziere, getödtet 100, verwundet 596, an Krankheit gestorben 48, im Ganzen 654. Von den 237 umgekommenen Pferden wurden 21 durch den Feind getödtet; 216 sielen in den Lagern. (B. v. T.) S p » n i e n. Nach den letzten Nachrichten stand General Lorenzo zu Victoria, undEspart.ro zuLogronoamEbro. Die Madrider Zeitung vom 30. October enthält folgenden pomphaften Artikel: Der Befehls« Haber der vereinigten Armeen, Graf von Lluchana (Esvartero), schreibt unterm 20. aus feinem Hauptquartier Briviesca: Der Prätendent ist genöthiget worden, mit seinen Truppen durch das Thal von Mena nach Biscaya zu flüchten. Ein so ausgezeichneter Erfolg vervollständigt den glorreichen Triumph, welchen die Armee während dieses denkwürdigen Feldzuges, der in den Annalen des Kriegs Epoche machen wird, gehabt hat. Die Tugenden, die Hingebung unserer wackern Truppen müssen den Stolz der Nation ausmachen, der sie angehören. Der commandirende Ober-General fügt hinzu, daß er die nöthigen Anordnungen getroffen, um die ausgedehnte nördliche Linie zu sichern, und daß er sich die günstigsten Resultate von dem Winterfeldzuge, verspricht. Briefe von der Gränze melden: Kaum wurde die Rückkehr des Don Carlos nach Durango ruchbar, als eine Fluch von Liferanten, alten und neuen, sich nach Viscaya ergoß, um Lieferungen für die Carlistische Armee zu übernehmen. — Der General Lorenzo ist am 13. in Pampeluna angekommen. Es ist wahrscheinlich, daß die Christmos die Linie von dieser Stadt nach Arreguy wieder herzustellen suchen weiden. Von einer andern Seite wird aus Arragonicn geschrieben, daß die Christinos sich rüsten, von der Stadt Anso nach dem Thale Roncal zu rücken. Sa kann man denn in Kurzem bedeutenden Ereignissen in Navarra entgegensehen. Aus Saragossa wird unterm 3. November gemeldet: Über die Bewegungen des Generals Oraa laufen hie widersprechendsten Gerüchte ein. Man sagt, daß Cabrera und Cabannero geschlagen seyen, und von her andern Seite wird behauptet, Oraa habe «in» tüchtige Schlappe davon getragen. Alles, was man weiß, ist, daß Oraa lange gezögert hat, Cantavicja anzugreifen. Er steht an der Spitze von 3 bis 10,000 Mann Infanterie, während Cabrera kaum 6000 Mann zählt. Wenn die Belagerung noch länger hinausgeschoben würde, so könnte man ernstlich für die Armee des Centrums fürchten. (W. Z.-> Bayonne, 7. Nov. Don Carlos hat sein Hauptquarti«r nach Amurrio verlegt, und nähert sich so wieder Onate, wo er wahrscheinlich seine Winterquartiere beziehen wird. Die Verhaftung Villarcal's und Simon Torre's bestätigt sich; sie wurden nach dem Schloß von Guevara gebracht, wo Gomez schon so lange gefangen sitzt. Zariategui steht jetzt in der höchsten Gunst; diese theilt mit ihm Elio, der Sohn jenes Elio, der in Valencia seinen Tod fand. Moreno soll sich nach Frankreich begeben haben. Die Streitkräfte der Tarlisten in Navarra sind in diesem Augenblick folgende: Von der Expedition Zariategui's: die Gulden von Navarra, 300 Mann in Legaria; 2 navarr. Bat. in Asarta und Nazas, 900 Mann; 3 andere i6. in Los Arcos 1200 Mann; 2 Bat. von Segovia in Piedramillcra 800 Mann; 4 Esc. in Sorlada 400 Mann, zusammen 3400 Mann. Unter Sanz 2Bat. von Soria, 800 Mann, in Zuniga. Von den früher zurückgebliebenen Truppen, Garcia mit 40 Pferden in Cirauqui; 3 Bat. 1500 Mann im Thal von Orbe nebst 2 Esc. Zwei Bat. 900 Mann stark, in den Thälern von Salazar, Erro Arscoa und Esteribar. Also im Ganzen nebst einigen Freiparteien u. s. w. 7000 Mann. Die Christinos haben dagegen unter Ulibarri 4000 Mann und 200 Pf.; unter Leon 275 Iriarte, dc? jetzt s'ci Tafalla stchcn soll, 6 Vat. und 2 ESc. Die Garnisonen von Pamplona, Puenta la Renna, Lodosa, Logrono u. s. w. — alleS zusammen etwa 10,000 Mann; die Carlisten sind noch durch Guerillas verstärkt worden, aber dagegen, wird wohl auch Lorenzo oder EOartero eingerückt seyn. Von der Expedition Zariategui's sind vicr biscayische und alave>-fische Bar. in ihrer Provinz geblieben. Einige glauben, die erste Operation des Prätendenten werde die Bela-gerung von Bilbao seyn, mir scheint es, dazu müßte er sich erst reorganisiren; indessen fangen die Chlistinos in jener Stadt bereits an, Lebensmittel vorzusehen. (Allg. Z.) Qroßbri tannirn. Am 3. November Morgens hat ein neuer Einbruch des Wassers der Themse in den Tunnel Statt gefunden, wobei einer von den Arbeitern, Gatte und Vater von fünf Kindern, verunglückte, (öst. V.) London, 9. November, Die Londoner Abendblätter sind ganz ausgefüllt mit der Beschreibung des langerwarteten und vielbesprochenen großen Bürger-festes in Guildhall, »des Besuchs der Königinn Victoria in der City," unter welchem Namen das Fest in den Annalen Londons aus die Nachwelt kommen wird. Das Wetter war drei Tage zuvor neblich und unfreundlich gewesen, und gerade am Vorabende des FcstcS sielcincr jener Nebeltage ein, wie sie nur England und hier wieder besonders London in dieser Jahreszeit eigenthümlich sind, wo man vom Morgen an Lichter anzünden muß. Aber mitten in diesem Ncbelmeere wurden die letzten großen Voranstalten getroffen, die Mitglieder des Festausschusses und die würdigen Aldcrmänncr in ihren großen Pcrrücken wogten darin auf und ab wie ossianische Geister, und daraus tönte bis Mitternacht der Schlag der Hämmer, so daß, wie ein Journal sich ausdrückt, ein Fremder hätts meinen können, die ganze ungeheure Metropole sey in cine Stadt von Kistenma-chern verwandelt. Man war nämlich beschäftigt, längs den Häuserreihen und in den Fenstern der Kaufläden die noch fehlenden Sitze aufzuschlagen. Die Guildhall und der Temple-Bar waren prachtvoll beleuchtet trotz des Nabels. Doch als wäre der Himmel selbst mit tser Freude dör guten Stadt London einverstanden, ging am..9. November,die, Sonne hell auf, und es leuchtete ein heiterer H^rbstmorgen, als wäre es im September. DaS Menschengewühl war unbeschreiblich, denn nicht nur aus allen Theilen der Hauptstadt war die Menge herbeigeströmt, VM an den Fenstern oder auf den Galerien einen der theuer bezahlten Plätze einzunehmen, oder sich über die Straßen zu ergießen, sondern aus den fernsten Gegenden des Landes waren ganze Karawancn-züge in allen möglichen Arten von Fuhrwerk nach der Hauptstadt gewandert. (Allg. Z.) Seit dem März 1836 waren nach der neuen brittischcn Colonie iu Süd-Australien schon beständig Schiffe abgegangen, an deren Bord sich der General-Landmesser, nebst mehreren Ingenieuren, der Colonial-Sccretär, ein Auswanderungs-Agent und eine große Anzahl Arbeiter befanden, die dem Gouverneur der Colonic, John Hindmarsh, vorauseilten, welcher selbst am 28. December vorigen Jahres am Bord des »Buffalo« in St. Vincent's Golf ankam und an der Mündung des Strutt-Flusses ans Land stieg. Der Gouverneur begab sich sofort in das Zelt des Colonial - Secretärs, Herrn Gouger, in welchem in Gegenwart der übrigen Mitglieder des Colonial-Ra-thes, der Geheime-Rathsbefehl, wodurch Süd-Australien zu einer Provinz erklärt wird, erlassen und die übliche Eidesleistung vorgenommen wurde. Sodann wurde derselbe Befehl den Ansiedlern, von de? nen etwa 200 zugegen waren, vorgelesen, und die brittischc Flagge mit der königlichen Salve begrüßt. Der GouverneuH»At nun unterm 25. Mai dieses Jahres eine Proklamation erlassen, worin er mehreren Puncten Namen ertheilt, und den Ort, wo et residirt, Adelaide, den Hafen aber Port Adelaide nennt. Die Errichtung von Wohnungen ging rasch vorwärts, doch hatten sie zum Theil noch ein sonderbares Ansehen, indem einige aus Erbe und Gras oder Binsen, andere aus hölzernem Fachwerk bestehen und mit Segeltuch bedeckt sind. Unter den Auswanderern befinden sich mehrere deutsche Familien, die »n ihrer National-Tracht, namentlich die Frauen, in jenem fernen Wclttheile einen ungewohnten Anblick gewährten. Die Glenclg-Ebenen, auf denen dls Colonie sich ausdehnt, sind etwa 20 englische Meilen lang und 8 Meilen breit. Der Boden ist vortrefflich und wird von denen, die in den Staaten Ohiound Indiana gewesen sind, mit den dortigen Prairien verglichen. — Die Emgcbornen in der Nähe öcr neuen Niederlassung stchcn an Bildung weit hoher als die gewöhnliche Race der Neuholländcr. Ihre freundschaftlichen Gesinnungen, ihr anständiges, gefälliges Benehmen verbannen alle etwa gehegte Furcht, und es ist zu hoffen, daß man bald den Versuch ma. chen wird, sie zu civilisiren. Für den Unterricht der jüngeren Mitglieder der Colonie wird ebenfalls gesorgt, und der Präsident der Süd.Australischcn Compagnie hat bereits einen Plan zur Errichtung einer Schule entworfen. Um jedem möglichen Mangel 376 an Lebensmitteln vorzubeugen, hatte der Gouverneur befohlen, daß cine große Anzahl Ochsen und eine bedeutende Quantität Mehl, und da es auch an Transportmitteln fehlte, eine Anzahl Pferde,-Wagen und Vöte in Sydney angekauft werden sollten. Die hiermit beauftragten Personen sind bereits zurückgekehrt und haben sich ihres Auftrages zur völligen Zufriedenheit des Gouverneurs entledigt. Der Arbeitslohn ist, wie fast immer in neuen Colonien, sehr hoch. (W. Z.) N u ß I a n v. Odessa, 20. October. Durch einen Ukas vom 17. (29.) v. M. haben Se. Maj. der Kaiser die an der südlichen Küste der Krim gelegene Krondomäne Orianda Ihrer Majestät der Kaiserinn verliehen. Dieses Gut wird inzwischen auch ferner unter der Verwaltung des Grafen Woronzoff verbleiben. — Der General der Cavallerie, Graf von Witt, ist aus der Krim hier eingetroffen. — Vorgestern und gestern sind auf der hiesigen Rhede sechs Linienschiffe, nämlich der »Iwan Slatust" von 74 Kanonen, die „Kaiserinn Maria," die »Kaiserinn Katharina II.,« die »Anapa," d"er »Tschesme« und der »Adrianopel" von 84 Kanonen, unter den Befehlen des Contreadmirals Umanetz, vor Anker gegangen. Die Schiffe kamen aus Sebastopol mit Truppen der 13ten Militärdivision, die sich nach Podolien begeben. (Allg. Z.) Die englische Vrigg Times, Cap. Gray, ist in der Nacht vom 2. zum 3. d. M. im schwarzen Meere nicht weit vom Bosporus mit Mann und Maus unter» gegangen. Man schätzt die Ladung dieses Kauffahrteischiffes auf 300,000 Rubel. Der Courrier Numanesk vom 19. d. M. meldet, daß in Silistria, Turtokay, Rustschuk, Nikopolis?c. überall die Pest auf furchtbare Weise herrsche. (W. Z.) Gsmanisches Neich. Constantinopel, 24. October. Die türkische Escadre liegt den neuesten Berichten zufolge bei der Insel Tschesme vor Anker, bereit, beim ersten günstigen Windein die Dardanellen einzulaufe«. Einige englische und französische Schiffe scheinen die Bewegungen jener Escadre zu beobachten. Der türkische Admiral hat if.tterdessen einige seiner Schiffe beordert, gegen die Seeräuber zu kreuzen, welche seit geraumer Zeit die Gewässer von Smyrna und der Umgegend in hohem Grade unsicher gemacht, und ganz neulich wieder ein Schiff ausgeraubt haben. — Nach Briefen aus Ale-xandrien ist in Ägypten die Cholera wieder erschieftm.^ In Cairo sollen sich in der ersten Woche des Monats October 50 Fälle ereignet haben, wovon zweiDrittheile den Tod zur Folge hatten. Auch in Damiette soll diese furchtbare Geißel sich gezeigt haben. In Syrien wüthet sie schon seit längerer Zeit auf mehreren Puncten. Mehemed Ali verweilt noch in Alexandrien, und scheint durch den Auöbruch der Cholera veranlaßt worden zu seyn, die beschlossene Reise nach Ober-Ägypten aufzugeben. (Mg. Z.) Vriechenlanv. Nachrichten aus Athen vom 27. October melden, das; am 19. desselben Monats Seine königliche Hoheit der Prinz August von Preußen und Seine Durchlaucht der Prinz Maximilian von Leuchtenberg, nebst vielen preußischen Stabsoffizieren, glücklich in Athen angekommen waren. Am 24. October erfolgte dann auch die Ankunft Seiner k. k. Hoheit des Erzherzogs Johann von Österreich und Seiner königlichen Hoheit des Prinzen Adalbert von Preusien. — Ein französisches Dampfschiff hatte, als französischen Antheil der dritten Anleihe-Serie, eine Million Franken überbracht. (Ost. B.) Spanisches Amerika. Ein Londoner Blatt enthält ein Schroben aus der Havannah vom 8. August, worin es heißt, daß dort nur zwei Worte widcrtönten: Tacon und el volnila (der Generalgouvcrneur und das gelbe Fieber). Das gelbe Fieber sey indeß nicht sehr heftig aufgetreten, theils wohl, weil der Gouverneur Tacon die frühere ungesunde Lage und Unreinlichkeit der Stadt durch eine Menge Anlagen beseitigt, theils auch, weil ein französischer Ai'zt, der Dr. Belot, dem Übel seine Furchtbarkeit genommen. Tacon sey überhaupt ein ganz außerordentlicher Mann; er habe m'ckr nur die Gebäude umgestaltet, sondern auch die Bevölkerung. Mord und Raub, sonst 1c> gcwöhiüicp in den Straßen der Havannah, seyen ganz verschwunden. Tacon übe eine Polizei, wie man sie nirgend weiter kenne. Ein reicher Privatmann gibt einen Ball; gegen die bestehenden Gesetze wird nach 10 Uhr noch getanzt. Ein Adjutant Tacons erscheint, löscht die Lichter aus und wünscht der Gesellschaft eine gmc Nacht; unwei' gcrlich geht Alles nach.Hause. Unter den letzttn Poli-zcistrafen befanden sich zwei wegenTrunkenhcitzuzweijähriger Eisenstrafe, eine wegen Untreue in dcr Ehe zu zwei Jahre Eisenstrafe u. s. w. Der Gouverneur stützt seine Macht hauptsächlich auf die 15,000 Mann Soldaten, und geht dabei so sparsam zu Werke, dasi er im vorigenIahre2,700,000Piaster an dieKömginn nach Spanien senden konnte. Das Gerücht, daß England mit Spanien wegen einer Anleihe unterhandle und Cuba zum Unterpfande erhalten werde, hat auf der ganzen Inftl den größte« Unwillen erregt. <:m'H^!,i^ '70^^ (Öst. B.) Redacteur: ^fr. Vav. Meinrich ^erlcgcr: Mnaz Äl. «5vler v. Klelnmavr.