restsprucb zur €rinnerung$feier des Wiederauflebens der Phil harmonischen Gesellschaft in Eaibacb nach der Befreiung aus der franpsenberrsebaft (l$09~1$1$) im Sommer 1$14. LJUBLJANA TM Bucbdruckcrci Tg. v. Kleinmayr $ 5ed. Bamberg, Caibach. 1253 14 Der ITlenfcbbeit Cofung bcif?t Gewalt!--------------- Gewalttat febaffend oder rächend, So zieht in wecbfelnder Geftalt, In Krieg und graufem Streit (ich fcbwäcbend, Die men(cbbeit dureb der Zeiten Eauf; Docb immer wieder tauebt (ie auf, Erbebt ficb von der blut’gen €rdc Im (teten tUecb(el: Stirb und UJerde. Gs beifjt in alten Sagen: Die Götter bafjten das Gefcblecbt Des Prometheus, der aus des Rimmels Saal Das Seuer für die lTlenfcben (tabl. — In ihrem Zorn [ie ihnen {andten Die Zwietracht in die Icböne ÜJelt, Die im Zerftören (ich gefällt, Daf? hadernd, Unrecht fie in Recht Und Recht in Unrecht wirrend wandten: — So tollten (ie {ich felb{t vernichten. — Doch bald gefättigt ift der Zorn Der Götter — und ein neuer Born Des Eebens quillt; die CUolken liebten Sieb tanft, Jipoll erfebeinf, die Schar Der miljen ziehet (cbwebend fieran, das (tarre fierz belebend, Und friedlich liebt man alles wallen, UJas eben früher feindlich war. — Des Friedens Kiin(te blühen wieder Und (egnend fcbau’n die Götter nieder;--------------- Bis neue Untat ihren Zorn erregt Und das Gefcblecbt {ich felber fcblacbtet, UJeil es, vom wilden Sinn bewegt, Der Götter GUamung nicht geachtet. — Und durch die Cänder braufend fegt Des Krieges Surie und ihre Brände Jluflodern fchrecklich durch die Dacht; Die IDufen flieh’n, bis es vollbracht. — Und harren (chaudernd auf das 6nde. So hat es un(er Uolk und Cand Uor hundert ]ahren auch erfahren: Gewalttat war des Kor(en UJort; Und auf den Übertnen(chen Rorcht dumpf gebeugt die tüelt. fluch du, o Uaterland, o Reirnat, Ihr feufztet unter feinem ]och! €s wuchtete auf den Gemütern, Die treu an Öltreicbs Doppelaar Doch hingen: Sranzöfifch Kriegsvolk Rauft übermütig in der Stadt, Die nicht von Wien, nein, von Paris her Empfängt fremdländifches Gefetz. — Uerhaltnen Grimm’s gehorcht der Bürger Des 5ranzmanns herrifchem Befehl. — üergebnes Rütteln an den Ketten! Das Opfer fällt und kann nicht retten.* Die Hlufen fliehen vor dem Eärm Der fremden UJaffen, vor dem Scharren Der fremden Säbel, den Signalen Der fremden Krieger. — Und nur im eignen ftillen Reim, ln enger trauter Kemenate, Da wird der Rerdbrand deutfeher Kunft Gehütet und von treuen freunden 5rau IThijika gepflegt.— * Die Uolkscrbcbung in 8olt[cfocc wird blutig niedcrgcworlcti. Kaum, da(j [ie einmal (ich bervorwagt, Als es zu lindern gilt die Hol Der Cilaifenkinder und der Armen, Die hilflos litten, — 5ür (ie zu bitten. —* Da endlich ruft der Kai(er 5ranz Sein Uolk doch auf. — Auf zu den lUaffen! (iJie dann auf dem Gefild um Ceipzig, So bier um un(re Stadt herum Bebt gleich an ein gewaltig Ringen: Die UJaffen klirren, Cafetten raffeln ünd Reiter jagen durch die Stadt; Der Crommeln UJirbel, der Drommeten Eudlofer Ruf! dazwischen knattern Uon fernher die Bewehre, rollt Der Donner der ßefebiitze; krachend Zerbirft die fallende Granate, Uerderben [treuend übers Seid.---------------- Doch näher rücken die Befreier; Schon zieht der Seind (ich aus der Stadt. Da endlich (teigt der rote morgen Der Freiheit, der Grlöfung auf: Ginrücken Öftreicbs Regimenter, ünd ihre [turmzerfetzten Sahnen Grüfrt jubelnd das erlö[te Uolk: — Des Sranzmanns JIdler fallen Und [iegreicb febwebt der Doppelaar! — Der Re[t der feindlichen Befatzung Steigt von der Zitadelle [tumm herab, Im (tolzen Schweigen denkend Der wenig jabre, die (ie bier gebau(t.----------------- * roufikalifcbc Akademie am II. 3änner 1SII zugunlten der billloten CUaifenkinder und Stadtarmen in Caibacb. fr — - ^ Jeldzeicben klingen, die vertrauten Des Kaiferbeeres; die Po(aunen, Sie fallen ein und tönen weithin Das „0ott erhalte Jranz den Kaifer“. — Aus aller Ttlund erfcballt die WJeife Und fej(elt wie ein Zauberband Berührte fierzen an das Uaterland. — Doch erft als keines Seindes Juf? mehr Des üaterlandes Boden trat, Als das ßefcbick die fieimat wieder Gekettet bat an Öftreicbs Raus, — Die 5riedensbot(cbaft endlich eintraf, — Des Kaifers ßeneral* erfcbien,— ln feines hoben ßerrn Damen Der Rerrfcbaft Ziigel in der Rand: — — Da leuchteten die 5reudenfeuer Auf allen Röb’n, — aus allen Jenftern Grfcbimmerte die feftlicbe Beleuchtung. — Da trat, von diefem Eicbterglanz Umjtrablt, die Scbar der treuen Pfleger Der Jreunde der lTlufik hervor, Uereint im Bund „Philharmonie“ Und grüfjt mit mäcbt’gem 3ubelcbor Die neuerftand’ne THonarcbie. Seit jenen fcbönen großen Zeiten Ift ein Jahrhundert fcbon verraufcbt, Doch immer gerne wird gelaufcbt Und kühner {ich die fjerzen weiten, 6r(cballt in UJort und Sang das Cob Der unvergänglich großen taten, * General Sreiberr von Cattermann erjebien im Juli 1S14 und über» nabm die Stattbalterfcbaft; am 26. Juli brachte ibm die Pbilbarmonilcbe ßelelllcball eine feierliche Hacbtmulik. Die unfer Uolk getan, das fiel) erhob, Uom deutfeben ßerzen nur beraten, Aus tieffter Schmach, aus tieffter Sebande, Bis es mit feiner eb’rnen üüebre Die Jreibeit gab dem Uaterlande, Sieb felber wieder feine 6bre. Und mit dem Corbeer kam die Palme: — UJie nur des Friedens Sonne lacbt, ein neuer Cenz der Kunft erwacht Und junge Saat febiefct in die fialme; Und die ßefellfcbaft, — ein Jahrhundert Scbon diente fie der Kunft im Cand, JUs „Pbilbarmonifcbe“ bewundert, — erneuerte ibr altes Band, — Und als ibr Ruf erfcballt, Da kommt es bergewallt: (JUas fangfrob ficb am Cied begeiftert, ÜJas Jlöte oder Fiedel meiftert, Des Flügels Saiten mächtig rübrt, JTm 0rundbaf> kiibn den Bogen fübrt, — IDit Jreuden kamen fie beran, Der Bürger wie der Edelmann; Ob jung ob alt, ob 111 an 11 ob UJeib, Sie einen ficb zum ernften Streben, Zum febönften, bolden Zeitvertreib: — Der Conkunft wiederum zu leben Im freien Dienfte, niebt um 0old: Das Cied ift ja des Sängers Sold! Gin lebensfroher Cenz entfaltet Bald frifebe Blüten und geftaltet Stets reicber die ßefellfcbaft aus.------------ Des deutfeben Ritterordens Raus Eröffnet freundlich feine Rallen, rr-- ■' ^ Und als des Krieges Bann gefallen, Zieht mit dem Frieden fie dort ein, Gr kam mit fonnigen Gefcbenken; — Dem wollen wir ein froh Bedenken Im Kreife der Ge(elljcbaft weib’n: ln lTkifter fiaydns ITlu(enklängen, mit denen er auf ibren Gängen Die Boren, durcb die Jahreszeiten ln ibrem wecbfelvollen tanz, ln bunter Sülle lä{5t begleiten, — Wofür die IThife ibm den Kranz, Den letzten, um die Stirn gewunden, — Sei beut’, in weihevollen Stunden, gefeiert, was mit Eenzes macht Der Srieden jener Zeit gebracht! Der Sri eden ift Gefcbenk der CUaffen Und nur des Siegers ftarke Band Uermag ihn ebrbaft zu erraffen. — Um ihn rang unfer Uolk und Eand: Bis er hereinzog mit dem Siege. Du deutfcbes Uolk, das immer wieder, Im Frieden fanft und kühn im Kriege, Erfüllt von Gottes lllajeftät, Gewappnet für den Frieden ftebt: Ulo iibermüt’ge men(cbenkraft Gewalttat (innt, Gewalttat (cbafft, Zwingt fie dein frommes Jiuge nieder, Denn: in der Kunft, im Reich der Geifter, Da herrfcben deine großen meifter. Bewahre diefe Götterfendung Zu edler menfcblicbkeit Uollendung! (f UUBUANA?] 3.3. Binder. Vo C/ ^ -v