„/relhtit, W»hlst«>d, Mm>I str M." Zettung. M». Kj Mittwoch, ». JSm»-r t«««. V Jahrga»g. Die ins »NaMtger Seiwng" erscheint jede» Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl.. halbjährig 8 fi., vierteljährig 1 fl. 50 kt: für Suftellu»ß ^»»üonatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene «armondzeile wird bei einmaliger «inschaltu«! «it w, bei zwelmaliger mit 15. bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalig, Einschaltung S0 kr. Jnseraten S smpe gebühr kommen. i Akonnements-Eintadung. Beginn de» neuen Jahres machen wir die freundliche Einladung zur PWumeration. Prä««meratto»«'V»»t«. Flir Martmrg «««atlich SV kr., «U w'» Hau« «v kr., mit ß>ft»trs»»d«»g «itlttljichrig ^ 5. halbjährig 4 fi.. ga»)jiihrig L fl Die Adminiftratio« > der „Marburger Arituiig." Zur Geschichte des Tages. Die Frage des Ausgleichs mit Ungarn beschäftigt die öf fe/iche Meinung fort Utld fort in gleich Holzem lSrade. Man hofft, das aßemeine Vertrauen und die unerläßliche Nothwendigkeit des Ausgleichs Me denselben herbeifüt»ren. obwohl weder die Regierung noch die Par-ln ein bestimmtes Programm haben. Diese Programmlosigkeit ist ein ^glück für beide Theile; die Regierung wird es jedoch fchtverer empfin als die Parteie«. weil diese eine Verzögerung leichter nnd länger fragen können. Das erste Gebot der Staatsklugheit: über ein Ziel klar « sein, ehe man sich dasselbe seKt, hätte um so strenger befolgt werden »lien. je dringender die wirren Verhältnisse nach Gestaltung ringen. / D'r preußisch e Lan dtag ist auf den 15. Jänner einberufen, /öas ist die Macht der Verfassung, wenn sie auch nur einige Jahre festen /Bestand gehabt, daß fich selbst ihr entschiedenster Gegner vor ihr, »veitig /steus formell beugt, und diese Anerkennung ist iviirge. daß die preußische / Verfaffung eine volle Wahrheit werden muß. wenn nur das Volk und » seine Führer ausdauern. Graf Bismart gibt sich keiner Täuschung hin; ^ denn er läßt durch feine Blätter jetzt schon die Drohung aussprechen, er werde das Abgrordnetenhaus sofort schließen, wenn es auf seinem Widerstand beharre. Wir zweifeln nicht im Geringsten, daß Traf Bismark der Mann dazu sei. diese Drohung zu erfüllen: wir sind aber nicht minder überMgt, der Landtag werde flch dadurch in seinem Pflichtbewußtsein nicht beirten lassen. Mag Graf Bismarit den Landtag nach Hause schicken, er /wird ihn wieder einberufen : länger kann er schlimmsten Aalles sein S^iel nicht fortsetzen, als bis fich die zwei Augen det greiftn Königs schließen. Im Berichte des französischen Finanzministers ha »en wir den bestimmtesten Beweis für den aufrichtigen Wunsch, den Ko stenaufwand zu ermäßigen; aber in Frankreich giebt es. den Kaiser aus genommen, keilte Macht, die den Kaiser zwingen könnte, seine Zustimmung dazu zu geben. Das ist wie ein Vertrag, den eln Mann mit sich selbst macht, wie ein guter Entschluß, den er an seinem Geburtstage faßt, wie ein Vorsatz, eine schlechte Gewohnheit auszugeben oder auf eine angenehme aber gefährliche Bekanntschaft zu verzichten. ES find alle Eigenschaften eines Vertrages vorhanden, nur nicht zwei Parteien, und in deren Er. manglung ist auch Niemand da, der ihn erzwinge»» könnte. So lange der Kaiser nicht bewogen werden kann, irgend einer Körperschoft. über t»ie er keine Kontrole hat. eine Veto im AuSgabetvesen zu gctvährcn. find die Hoffnu^en auf irgend welche dauerhafte finanzielle Verbesserungen tmge-risch. Nicht durch Ministerberichte. sot,dern durch die Beschlüsse der Volks» Vertretung find diese Dinge zu verwirklichet«. Was uoththut, daS -ist die Sicherheit, nicht nur. daß die Regierung in ökonomischer Hinsicht einen neuen Geist anzieht, sondern daß sie ihn auch während aller Wechselfällr des kommenden Jahres so festhalten wird. Die englische Presse spricht sich über den Abschluß des Handelsvertrages mi^ Oesterreich günstig aus. Der neue Bertraa, sagt ein Londoner Blatt, sei nur im kleinerem Maßstabe eine Wiederholung des englischfranzösischen Vertrags und eine nothwendige Folge desselben, welche die Urheber dieses Vertrags. Gladstoue und Napo-leon. vorhergesehen haben. Wohl tverde >der neue Vertrag nicht so reiche Früchte tragen, wie jener zwischen Frankreich und England, aber di.' beiden vertragschließenden Völker werden aus dem beiderseitigen Vertrag unendliche Bortheile ziehen; Oesterreich sei in der Industrie zurück und Englands Fabriken tverden ihin die unentbehrlichsten Bevstrfniffe. Baumwolle. Maschinen. Töpferwaare» «. s. tv.. billiger als die inländischen Unternehmungen liefern. Dafür befitze Oesterreich riefige Weinberge. Holz und Kornländer von unübertroffener Fruchtbarkeit. Der unglückselige Orundstttz. daß dte Einfuhr aus fremden Ländern daS Land verarme, habe die Entwicklung Oesterreichs verhindert. Jene angeblichen „Konzes-fioneu" Englands, die Herabsetzung deS Zolles auf Holz und die Gleich-stellnng des Weinzolles auf Flaschenweine, seien für England keiu Opfer. Denn der richtige national ökonomische Grundsatz laute, die Zölle nur mit Rückficht auf das National Einkommen und nicht im Jntereffe deS inländischen Produzenten zu bestimmen. Zum Schluß hebt daS englische Organ die politische Srlte deS Handelsvertrags hervor; solche griedensschlüffe seien die dauerndsten, und die leitenden Staatsmänner Europas mögen daher trachten, auf diesem Wege eine Heilige Allianz zu Stande zu bringen. Ueber den bezüglich Mexikos im amerikanischen Kongresse einge-brachten Antrag schreibt ein Londoner Korrespondent der „N. Fr. Presse": Schon aus der Fassung deS Antrages geht hervor, daß er daS Werk der republitanisch-abolitionistischen Parte» ist. denn eS wird der kaiserlichen Ne-gierung von Mexiko darin speziell vorgeworfen, daß fie thatfächlich die Sklaverei eingefülzrt habe; ein Borwurf, der fich auf ein unter dem Einfluß südlicher Flüchtlinge auSgeheckteS Projekt der Arbeits-Organisation bezieht. ES sind nämlich nicht wenige ehemalige Helden der Jefferson DaviS'schen Konföderation nach Mexiko eingewatldert, uud man is! von Seiten der JnvafionSmacht so unklug gewesen, einem derselben, dem Ge-neral Magruder, einen sehr ausgedehnten Wirkungskreis zu gestatten, den er d^,zu benützt hat. um für die Einführung der Segnungen der zwa»»gs-weisen Arbeit sich nach Kräften umzuthun. Als „Sennor Magruder" liegt er diesem Werke gegenwärtig mit gleiß ob. Die Vereinigten Staa-ten haben daher einen doppelten und dreifachen Anlaß, in Mexiko ein Einsehen zu nehmet,. sowol,l im Interesse der Unabhängigkeit des mexi-kanischen Volkes, «vie in er Monroe Doktrin, deren Aufrechthaltung die Bürgschaft der Unab^) Nt^il^keit der Union selbst ist, und endlich im Interesse der Humanität, die nicht gestattet, daß die auS den Vereinitften Staatetl weggefegte Institution der Älaverei einen neuen WohnsiA auf den Trümmern der durch /ine Fremdmacht zerstörten Republik Mexiko ausschlacke. AuS allen diesen Gründen verlangen daher die Antragsteller, daß dem mexikanischen Volke durch die Jnt»rvention der Buni>esregierung zu Washington wieder sein Recht tverde. Wenn die näheren Einzelheiten kündbar werden, wird cS sich ohne Zweifel ergeben, daß der Senator Wade von Ohio und Herr Karl Sumner. im vorigen Kongreß als Vorfitzender des SenatS Komite'S für auslvärtige Angelegenheiten fungirend. eine» Hauptantheil an der energischen Betreibung dieser Angelegenheit nehmen. Beide sind entschiedene aboUtionistische Republikaner. Herr Wade wäre, im Falle emer Weigerung von Seiten Napoleons, auch einer amerikanisch-propagandistischen Politik der Bereinigten Staaten in Frankreich selbst nicht abgeneigt. Betreffende vorläufige Erörterungen haben bereits vor melir als zlvei Jahren in Washington stattgefunden. Die Lage ist für Napoleon die ernsthaftefte. Ateuiahrswünfche des Volkes. Marburg, 2. Jänner. Mit jedem neuen Jahre erneut sich unser Hoffen und wie oft es auch getäuscht wird, die Quelle aus der eS flieht, versiegt immer nicht und das ist ein Beweis der noch vorhandenen Lebenskraft. Seien wir derselben uns bewußt' Schöpfen wir frischen Muth! Sprechen wir fie os-fen aus. die innigsten Wünsü)l'. die uns im Herzen glühen für das schöne, geliebte, unglückliche Vaterland! Möge Freiheit. Wohlstand. Bildung Allen zu Theil werden, die auf der BaterlandSerde wandeln. Wir hegen vor Allem den Wunsch, daß der ReichSrath einberufen werde zur verfassungSmäßit,en Thätigkeit. damit wir endlich zum Genuß der unerläßlichen Freiheitsrechte gelangen, damit vl>r-kommenden Falls die Aenderung der Verfassung auf dem von ihr vorgeschriebenen Weg erzielt werde. Auf diesem Wege wünschen wir zu erreichen: die parlamentarische Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten und die größtmögliche Seli>ft. ständigkeit der einzelnen Liänder, Berücksichtigung und Entwicklung ihrer geschichtlichen Beziehungen, zumal der deutschen Bundesprovinzen. Der Reichstag möge bestehen aus 2 Kammern — das Oberhaus von den Landtagen beschickt, das Unterhaus durch freie VolkSwahl gebildet werden. Die Vertretung in Reich. Land und Gemeinde wünschen wir durch allgemeines Stimmrecht erwählt. daS keinen großjährigen, unbescholtenen Staats-bürger von der Theilnahme ausschließt. Auf verfassungsmäßigem Wege wünschen wir zu erstreben: gesetzliche und wirthschaftliche Freihe^ der Presse. Vereins- und Versammlungsrecht. Lehr- und Lernfreiheit. Freiheit deS GeivissenS, Aufhebung des Konkorda-teS und Wiedereinsetzung deS Staates in seine Hoheitsrechte betreffs der kirchlichen Genossenschaften. Wir wünschen Hebung und Selbstständigkeit der Schule, gleiches Recht beider Geschlechter auf den Unterricht, Auer-kennung des Rechtes der Lehrer auf bürgerlichen Lebensunterhalt. Wir wünschen eine volksthümliche. d. h. einfache, rasche, wohlfeile Verwaltung und eine Rechtspflege, i» welcher bei Oeffentlichkeit und Münd-lichkeit Voltsgerichte daS streitige Recht entscheiden, über Schuld und L^rafe urtheilen. lvie eS die geläutertste Rechtsüberzeugung des Volkes verlangt. Wir wünschen die Einführung der allgemtinen Wehrpflicht und eine voltsthümliche, unsere Mittel für die Zeit deS Kampfes schonende Testal« tung des Heerwesens. Wir wünschen Verminderung und gerechtere Vertheilunfl der Steuern, wünschen die Einführung riner einzigen Steuer, der Vermögens- und Einkommensteuer. Wir wünschen frrie Theilbarkcit deS BodenS, freie Bkwirtlischastung deSsrlben. also Areigebung dcS Tabakbaues. Wir wün-schen Verbesserung der Verkehrsmittel durch Erbauung von Straßen und Eisrnbahnen. Regulirung der Flüsse. Erweitern»;, der Dampfbootfnhrt — wünschen Freiheit des Markt- und StraßenverfchrS — wünschen Freiheit des Handels und zur Erreichung desselben d / .,Du mußt dein Bestes zeij^en". und da werden sie Alle kot»nen und werden hinweisen auf das Jahr 1862 und werden zeigen, wH weit sie P jetzt sind, und werden sagen: „Seht, diesen Schritt haben wir Kmacht!" Da muß wohl auch Oesterreich kommen und muß die Fortschrith zeigen, > die eS seither gemacht, und muß vor Allem zeigen, daß eS von «ißlichen und drückenden Verhältnissen unterbrochen, trotz alledem und cck denen noch stehe in alt-r Kraft. Doch nicht nur für den Anderen muies sich zeigen, eS thut ihm wahrlich selber noth, wieder einmal sein ei« Bild zu schauen und sich daran zu trösten — in schwerer Zeit sich dttUeber« ttugung zu verschaffen, daß eS denn doch nicht gar so schlimm u» seine Kräfte stehe. Darum aber, um uns selbst die Beruhiaung zu hol!, und um Jene etwas aus dem Traum jm wecken, die sich schon wieder glaste bauen in den Lüften aus den Trümmern unseres Hauses, ist »eben nöthig. daß tvir vollständig vertreten seien. Rur die Ueberzeugun^ daß in unserem Lande AlleS erzeugt wird. waS heutzutage in den Knittzstaa-ten als ein Bedürfniß angesehen wird; nur die Ueberzeugung, das wir auch viele Gegenstände hervorbringen, welche nicht zur Befriedigun, der im Innern des Landes bestehenden Bedürfnisse dienen, sondern amden Bedarf deS selbst entfernten Auslandes berechnet erscheinen; nur die lDer. zeugung. daß wir selbst von Gegenständen deS inländischen BeaehrSl ber den wirklichen Bedarf, daß wir massenhaft erzeugen, kann unS jene «fe unter den Jndustrievölkern der Welt erreichen lassen, welche anzust^en wir uns berufen fühlen, jene hervorragende Stuse, auf welcher wirf^en ersten erzeugenden Völkern der Erde unS anzureihen berechtigt erti^t «Verden. ^ Nun aber tritt die Frage heran, wer soll mitlvirken. um diese Ue^. zeugung bei Anderen wie bei nnS selbst zu festigen; wer soll zu unsertz Vertretung mitwirken bei der großen Gruppirung in jenem Palaste, d^ die Welt bedeutet; kurz, wer soll ausstellen? Wir können auf die Frag nur mit den Worten erwidern, tvelche die französische Ausstellungs-Ko» Mission in einem Nachtrag zum Reglement ausgesprochen, nämlich: Jede« soll ausstellen, der etwaS auszustellen hat; und in der That, zur Bewirf tung einer vollständigen Ausstellung ist die Beihilfe aller Produeente» nothwendig. Möge daher Zeder, tvelcher zurückbleiben wollte, denken, daß Da hielt er einen Augenblick wie versteinert, und sah das Madchen mit seinen scharfen, klugen Augen so durchdringend an. als ob er ihre Seele mit diesem einen Blicke entziffern wolle. Dann aber, wie seiner Bewegung sich schämend, entivich er durch eine Seitenbewegung aus dem ihn umgebenden Kreise nach einem entlegenen Ende des kleinen See'S. Doch verfolgte er von nun an den Stuhlschlitten von Zeit zu Zeit mit seinen Blicken. DaS war ein Glück! An einem entlegenen Ende deS See'S war in der Nähe deS UferS eine offene Stelle von Fischern oder zum Wasser-holen auSgehauen, welche der Knabe, der seine Schwester f«hr, nicht kannte. In einem Augenblicke l»atten Beide, seitwärts blickend» die gefährliche Stelle nicht bemerkt ' Da fuhr der Schlitten gerade in das Wasserloch hinein. Das ! Mädchen wnrde vorwärts auf's E>S geschleudert und war in Sicherheit, ^ Schlitten und Knabe aber sanken. Hugo hatte den Unfall von Weitem bemerkt und schoß mit Blitzes-schnelle zu Hitlse. Den Stahlschuh in'S EiS bohrend, ergriff er den Knaben, der nahe daran war, unter'S Eis zu kommen, und brachte ihn in Sicherheit fast in demselben Momente, wo seine Schwester vom Falle sich erhebend und die Gefahr erkennend, die Hände ausstreckte, um ihrem Bruder zu helfen. Gleich darauf kam am Ufer ein Pferdeschlitten im Galopp herbei und ein Diener sprang heraus, schlug einen Pelz um den Knab?n und forderte zur Heimfahrt auf. AlS daS Mädchen sich umdrehen wollte, um dem Fremden zu danken, war derselbe unter der Menge verschwunden und einige Sekunden darauf entführte auch sie der Schlitten nach der Stadt. Hugo, der sich nach einem andern Theile der Eisbahn begeben hatte, warf dem Schlitten einen langen, gedank^ivollen Blick nach, ergab sich in träumerischer Stimmung noch eine Weile seinem LieblingSveranügen und kehtte dann ebenfalls nach der Stadt zurück. Da er sowohl leiblich als geistig eine gewisse Oede empfand, obgleich die geleistete That der Nächstenhülfe ihm daS Blut anfangs freudiger durch die Adern rollen ließ, so begab er sich in eine Schenke, bevor er sein Lager aufsuchte. Dieselbe lag in der Nähe der Schmiedstube, dem Versammlungsort der Zunft der Schmiede. Hugo war Waffenschmied seineS Zeichens, und suchte, so lange er noch nicht Meister war, also die Gildhalle noch nicht besuchen durste, mit seiven Genossen wenigstens die Nähe derselben auf. um von Einem ooer dem Andern, der sich wegen besseren Bieres aus der Zunftstube herüber stahl, über die drüben geäußerte Stimmung etwas zu hören. Denn eS war gerade eine ausgeregte Zeit in den Städte«. In Augsburg war das Patriziat gestürzt worden, in allen freien Städten begannen die Zünfte sich zu rühren und auch zu Nürnberg konnte man nicht zurückbleiben, sondern verlangte Erweiteruug der Rechte. Theil a» er hiedurä» gleichzeitig seine ausstellenden Genoffen schädigen würde, indem, ungeachtet der von denselben gebrachten Opfer, dennoch das Gesammtbild ein unvollständiges bliebe, unwürdig eines NeicheS, welches in der ersten Reihe der Prodnktionsvölter einherzuschreiten den Beruf hat. Wo die Thätigkeit der Einzelnen nicht ausreicht, da hat die Assoeia» tion Gelegenheit, ihre Wirksamfeit in wohlthätiger Weise zu entfallen, da muß die Bereinigung an die Stelle der vereinzelten übermäßigen Kraft« anftrengung treten, da müssen Kollektiv Ausstellungen die Lilckcn ausfüllen, welche ohne ein solches Eingreifen nothwendigerweise wahrgenommen wcr. den würden. Da der Eindruck der Ausstellungen vor Allem auf das Auge wirkt und daher die äußere Form eine besondere wichtige Rolle spielt, so zeigt sich natürlich auch die Frage nach dem Wie alS von ganz hervorragender Bedeutung. Wir müssen trachten, die Ausstellungs Gegenstände in Form und Ausstattung besonders hervorzuheben, da eine schöne Form daS Auge des Beschauers gewinnt, eine nette Ausstattung zur näheren Betrachtunz; und Würdigung des Gegenstandes einladet. Nicht zu übersthen ist hiebei auch die Form der Schränke und Tische, welche wesentlich dazu beitrügt, die Aufmerksamkeit der Besucher auf die ausgestellten Gegenstände zu lenken. Gerade in dieser letzteren Beziehung kann die Ausstellungs Kommission selbst den Beschauern dieser Ausstellung wesentliche Dienste leisten, indem fie den Ausstellern in der Beschaffenheit der nöthigen Tische. Schränke und Kästen belehrend und unterstützend zur Seite steht. Es ist nicht immer die Größe der verwendeten Kosten, auf welche es ankommt. Oft kann bei einfacher Form und geringeren Auslagen, durch die Gleichförmigkeit der Einrichtung und durch Einhaltung eine» edleren Styles weit mehr gewirkt werden. Möge sich das Bewußtsein der Verpflichtung, diese Gelegenheit zur Selbstprüfung und gleichzeitig zu einem ehrenvollen, würdigen Auftreten reiflich und eifrig zu benützen, allgemein m weiteste Kreise verbreiten: möge man kleinliche und ganzlich unzeitgemäße Rücksichten in dieser Frage, die doch eine volkswirthschaftliche ist. beiseite lassen; möge man doch zeigen, daß es noch ein Oesterreich gibt — wenn es eine Wcile so fortgeht, dürf-ten ohnehin bald Zweifel darüber entstehen. Es wird jetzt alles Mögliche ßethan. um das Gefühl der Zusammengehörigkeit gründlich zu untergraben, es wird der Eintvirkuiw der Centrifugalkraft nach und nach jedes kräftigere Hindernis aus dem Wege geräumt und sie mit sorgfältiger Vorliebe ge-pflegt da müssen sich die Oesterreicher, welche es bleiben wollen, an Ärohhalme klammern, und viele Strohhalme halten endlich auch fest! Die Ausstellung ist ein solcher Strohhalm." Marburger Berichte. (Theater.) Am 30. Dezember fand die übliche Borstellung zum Bortheile der hiesigen Armenkasse statt. Gegeben wurden das dreiaktige Lustspiel: „Wenn man allein aus geht" und die dramatistrte Anekdote: der Verwaltung der Stadt, an deren Vertheidigung und Erhaltung die Zünfte den Löwenantheil hatten. Fremde Gesellen, welche auS andern Städten auf der Wanderschaft kamen, wurden — bei dem damaligen Mangel an Zeitungen, die erst wahrend des dreißigjährigen Krieges zuerst in Frankfurt a. M. aufkamen — mit Begierde nach den Begebenheiten in den Schwesterstädten gefragt. — und in lebhaften Gesprächen die den Zünften gebührenden Rechte verfochten. „Woher so spät" rief ihm Hans, der Hufschmied zu. indem er dem Hereintretenden seinen Bierhumpen zum Willkomm reichte. „Vom Eis, lvie ich sehe? Da mußt Du ja mit angesel)en haben, wie des Kaufmann Steinberg, des reichen Patriziers Sohn einbrach und beinahe mit seiner Schwester ertrank!" „Ich sah so etwas von Weitem^ versetzte Hugo ausweichend, „doch glaubte ich das Mädchen nicht in Gefahr. Der Bube wurde unbeschä-digt aus dem Wasser gezogen; wie ich mich recht umsah, war alles schon im Schlitten und auf und davon." „Haft Du nicht gesehen, wer den Buben herauSzog?" „Rein." „Wundert mich, bist doch sonst nicht so schläfrig!" „Wie war dies möglich unter taufenden von Zuschauern!" „Ich kenne nämlich," sagte Hans, „den Kutscher deS stolzen Stein-berg. der bei uns die Pferde beschlagen läßt, und kam gerade am Hause vorbei, als das Fräulein mit ihrem Bruder ausstieg, und da hörte ich. daß der junge Steinberg dem Kutscher wiederholt einschärfte, seinen Retter ausfindig machen, damit die Familie sich ihm erkenntlich zeigen, d. h.. setzte das Fräulein hinzu, ihren Dank ausdrücken könne." „Sagte fie das?" fiel Hugo ein. doch kaum war ihm das Wort entschlüpft, so fürchtete er l)es Hufschmiedes Aufmerksamkeit zu erregeu und suchte das Gespräch abzulenken. „Wenn ich recht berichtet bin, so gehört Herr Steinberg zu denje-nigen Rathsherren, welche unseren begründeten Forderungen den hartnäckigsten Widerstand entgegensetzen. Ich will nur sehen, wie lange die Geduld unserer Meister dauert." „Hast Du je gesehen, daß die Patrizier freiwillig nachgegeben?" er-wiederte HanS. „In Augsburg. Frankfurt. Reutlingen, überall, ivo das Volk sein Recht durchgesetzt, hat es den Herren erst die Fuust unter der Kase halten müssen!" .»Es sollte mir leid thun. wenn sie eS hier auch dazu kommen lie-ßen, denn Bürgerzwist ist stets vom Uebel." „Niemand schlägt fich um daS, waS er friedlich haben kann; aber da liegt eben der Hund begraben. Diese Geldprozen dünken sich von besserem Stoff, als Unsereiner. Sie werden nicht bessern SinneS, als bis wir den Nürnberger Trichter ansetzen. Äa, ob eS mich freut, wenn es einmal heißt: Rußige 'rauS!" schloß der Hufschmied, der a'ährend de:^ letzten Worte seinen Aermel zurückgestreift und die starken Muskeln seines ArmeS streichelte. „DaS macht'S nicht allein," versetzte Hugo, „in den Zunftstuben herrscht noch zu wenig Einiakeit. Kein Mann ist da. der so viel Einfluß hätte, um die Köpfe eines SinneS zu machen " „Die Gustel von Blasewitz". Im Lustspiele hatten wir Gelegenheit. Henn Direktor BalvanSky als einen Darsteller kennen zu lernen, der durch sein gewandtes Spiel daS Publikum zu rauschenden Beifall hinzureißen wußte. Wir bedauern, daß Herr BalvanSky fich nicht schon viel früher zum Auf-treten entschlossen hat und hoffen, er werde durch die Anerkennung. l»ie er gesunden, sich zu fernerer Mitwirkung bestimmen lassen. Die Dar-stellung war auch hinsichtlich der übrigen Hauptrollen eine treffliche und gehört der Abend deS 30. Dezember zu den genußreichsten des ganzen Winters. — DaS gerade Gegentheil müssen wir sagen Von der Auffuh-rung der BurleSke: ..Die Hetzjagd nach dem Strohhute, oder: Haserl's Fatalitäten am BerlobungStage". die am 31. Dezember bewirkte, was im gleichen Maße wohl noch nie geschehen, daß nämlich lange schon vor dem Ende viele Zuschauer fich entfernten. — Montag den 1. Jänner gelangten „Die Verse Friedrich deS Großen" historisches Lustspiel vo« Leopold Sacher-Masoch zur Darstellung. DaS Stück hat im ersten Akte noch wenig Handlung, Unter allen Charakteren desselben ist „von Knyphausen, preußischer Gesandter'' der am wenigsten gelungene, ja. man darf behaupten, daß diese Figur eine durchaus verfehlte ist. — Friedrich der Große und ein solcher Gesandter lassen fich nicht reimen. Gespielt wurde mit gutem Erfolg, von welchem wir jedoch Frau Krona« (Marqutse Pompadour) ausnehmen müssen. (B ereinsleben.) Am 31. Dezember Abends veranstaltete die „Südbahn-Liedertafel" in ihrem Vereinslokale (St. Magdalena, Haus de< Grafen Brandis) eine Feier zum Schlüsse des Jahres, die beinahe vier-hundert Theilnchmer (unterstützende Mitglieder, Turner . . .) zählte. Der Saal war mit Fahnen. Bildern und Wappen reichlich und in finniger Weife geschmückt; Chöre, Quartette, Deklamationen, die Darstellung lebender Bilder (Scheiden des alten und Ankunft des neuen Jahres) nnd die gelungene Aufführung der Posse: „Der Mord in der Kohlmessergasse" brreiteten ein Fest, welches den geistigen Aufschwung unserer Arbeiter und ihr Streben nach edlerem Genuß bekundet. (Ein gefährlicher Dieb.) Der übel berüchtigte Dieb Jgnaz Peklar wurde am 26. v. M. gegen Mitternacht vermummt und »vohlbe-waffnet von dem Inwohner Georg Hernach neben dem Hause des Grundbesitzers Kaiser in der Gemeinde Wurmath angetroffen. Um nicht ergriffen zu werden, schoß er eine Pistole auf Georg Hernach ab und verwundete ihn derart am rechten Oberarme, daß er nun vier Wochen zur Heilung bedarf. Der Thäter wird verfolgt. (Aus der Gemeindestnbe.) Morgen findet im Rathhausfaale die öffentliche Jännersitzung deS Gemeindeausschufses statt, in welcher Un-terstützungsgesuche und Bauangelegenheiten znr Verhandlung kommen. vermischte Nachrichten. (Die letzten Augenblicke Leopold I.) Leopold l. von Belgien ist nicht so schmerzlos gestorben, wie amtlich versichert wnrde. Der Todeskampf hatte um 9 Uhr Vormittags begonnen, nnd man fürch« „Schwachköpfe siud'S" brummte HanS. „Keiner, der Kopf und Zunge am rechten Platze hätte. Höre, Hugo, mach' dein Meisterstück! „Wenn s an dem hinge, das wäre nahezn fertig, eine Damaszener-klinge, die Niemand von einer ächten Toledo unterscheiden wird. Ich habe die Metallmischung im Drahtgeflecht, auS dem die Klingen geschmiedet werden, von einem spanischen Gesellen in Lüttich erfahren. Was soll aber der fremde, „hergelaufene" Vursch, wenn er auch Meister ist. Es wird doch Niemanl) auf ihn hören." „Du irrft." flüsterte Hans. „Du glaubst nicht, tvelchen Anhang Dn hast. Deine Kenntniß der Fremde, Deine Geschicklichkeit und Deine Entschlossenheit haben Dlr einen großen Einfluß unter den Gesellen verschafft." „Zu was kann daS nützen? Konnten die Zünfte noch nicht einmal den Muth fassen, zu fordern, daß sie einen Theil des Rathes besetzen!" „Es geht eben nicht ohne Trichter ab!" „Still man belauscht uns. ich muß zum Nachtessen." Die beiden Gesellen tranken ihre Humpen aus und begaben fich nach Hause zu ihren Meistern; denn es war noch die Zeit, wo der Geselle wie ein Glied der Familie angesehen wurde und den Tisch des Meisters theilte. ______(Fortsetzung f.) i^chwüles Metter. Warum keine Ruhe? warum keine Rastf Bon wannen die heimlichen Schmerzen? Warum nicht auS flammendem Herzen Unendlich geliebt und unendlich gehabt? O. nur nicht graul Nur schwarz oder weißt Und die Kraft nnd der Wille erringen den Preis: Die Welt ist geworden allzu zahm. Sie hat verlernt zu zürnen. D rum seh n wir auf alternden Stirnen Nur lässigen Unmuth. nur z^ernden Gram. O. brich denn hervor aus des Blutes Born. Du Woge des Lebens, du heiliger Zorn! Wir fallen und bröckeln wie mürbes Gestein. Die Trümmer sinkt zu den Trümmern. Bom Schlimmen geht e» zum Schlimmer«. Und nur bei dem Schlimmsten, da halten sie ein, O. eh' uns der Gram und das Alter zernagt. Eh' sei auch das Letzte, das Schlimmste gewagt! Eh' fahre vom Himmel der zündende Strahl, Bor der Brust dicht kreuzet die Klingen: Hie Welf! and hie Waiblingen! DaS glättet die Stirnen, das lindert die Qual. Und endlich bleibt Einer, der Recht behält — Und aus dem Ehaos schuf Gott die Welt! Robert Pr«tz. tete, das er vor Versammlung des Staatsrath« den Geist aufgeben könnte. Indessen erholte sich der Kranke etwaS und verkehrte ruhig mit seinem Ministerium, worauf er, im Tefüh! des naben Todes, drn Herzog und die Herzogin von Brabant mit ihren Kindern sowie den Grafen von Flandern, zu sich beschied. Seinen Sohn ermahnte er. gerecht und freund-l,ch zu regleren. alle Parteinahme zu vermeiden, und nur silr die Freiheit und Wohlfahrt des Vaterlandes zu leben. Und nun trat die natürliche Bitterkeit der Todesstunde ein. Der alte Mann weinte; seine Söl)ne sagten ihm erschüttert Fahrwohl, er selbst war auf das tiefste ergriffen, bat sie aber, ihren Schmerz zu mäßigen. Seine kleinen Enkel wurden auf das Bett emporgehoben, und er segnete fie herzlich: dann knieten sie «eben dem Bett, bis er ausathmete. die eine Hand in die seiner geliebten Schwiegertochter geschlossen, die andere wie schmerzlich an das Herz ge-drückt. Endlich schienen sich seine Leiden zu legen, und er entschlief mit einem milden aber lächelnden Ausdruck in den Zügen. (Karl Gutzkow) verließ am ersten Weihnachtsfeiertag St. Gil-genberg. geistig nnd leiblich gesund! Diese Kunde veranlaßte den Baireuther „Liederkranz-, dem Dichter em Abschiedsstündchen zu brin^^en. Tiefbewegt dankte Guhkow in ergreifenden Worten für die Aufmerkslimkeit. wobei er besonders Gewicht darauf legte: wie hohen Werth es für ihn habe, da» der Genius des deutschen Liedes es sei. der ihm zuerst begrüße bei seinem Wiedereintritt ins Leben. (Turn Wesen.) Ein vom niederSsterr. Schulausschusse vertheilter Bericht stellt in Bezug auf das Turnwesen folgenden Antrag: Zur Er-möglichung der Theilnahme von acht Lehrern und Lehrajnts Kandidaten der Volks' und Landes'Realschnlen in Städten nnd Märkten, dann von an denselben bereits verwendeten, jedoch fachlich nicht geprüften Tnrnleh-rern. an einem TurnlehrerBildungskurse beim Ersten Turnvereine in Wien den Betrag von 1200 fl. für das Jahr 1866 zur Verleihung von acht Stipendien durch den niederösterreichischen Land« sausschuß im Betrage von je Ivo fl. aus Landesmitteln mit dem Bemerken zu bewilligen, daß bei Verleihuim dieser Stipendien vorzugsweise Lehrer und Lehramts-Kan-didaten der Volksschulen berücksichtigt werden sollrn. — Der Gemeinde« rath von Krems hat in seiner letzten Sitzung den Beschluß gefaßt, an der dortigen Stadtschule das Turnen als freiwilligen Unterrichtsgegen-stand einzuführen, und zwar soll dieser Unterricht wöchentlich zweimal und unentgeltlich ertheilt werden. Auch soll an die Vorsteherin des eng-lischt« gränleinstistes dort, mit Hinweisung aus den großen Werth der Le»beSübu«gen besonders für die weibliche Jugend, das Ansuchen gerich« tet werden, in der Kloster Mädchenschule den Turnunterricht einzuführen. (Ackerbau schule.) Die erste und einzige Ackerbauschule in ganz Mähre«, nämlich in Prerau. ist am 13. d. M. ins Leben getreten. An dieser Schule werden die Schüler nach aligelegten zwei Jahrgängen zu »praktischen u«d selbstständigen Landwirthen herangebildet und fähig ge« gematht, eine Wirihschaft zu betreiben. Die Zöglinge sollen alle im Wirthschastsbetriebe vorkommenden Arbeiten und Verrichtungen sich eigen mache«; als Lehrmittel diene« Sammlungen, eine ausgedehnte Wirth. schaft, eine Obstbaumschule, ein Gemüjegartrn, Wald und eine Bibliothek. (Selbstverstümmlungen und Selbstmorde im österr. Heere.) 3m abgelaufenen Jahre haben im österreichischen Heere 33 Selbstvcrstümmelnngen. 90 Selbstmordversuche und 317 Selbstmorde stattgesunden Die Zahl der letzteren ist augenscheinlich in Zunahme be-griffen, denn es haben sich im Jahre vorher nur 256 Soldaten das Leben genommen. (Berbre ch e r-Anza hl in de» österreichischen <^)efänl;-Nissen.) Zu Ende des abgelaufenen JadreS wurden in den Gefäng» nissen der österreichischen Monarchie 33,950 Männer und 5018 Weiber verwahrt, welche eiuen Aufwand von 3.229.587 verursachen. Da durch die Arbeiten der Sträflinae eine Summe von 618,217 fl. beigeschafft wird, so entfällt für den Staat noch eine Aufzahlung von 2.611.370 fl. Zu den beträchtlichsten Gefängnissen gehören: das Strafbaus in Prag mit 1106 Männern und 339 Weibern, zu Stein mit 1000 Männern, zu Garsten mit 848 Männern, zu KarthauS mit 756 Männern, zu Be-nedig mit 686 Männern, zu Padua mit 756 Männern, zu Neudorf mit 262 Weibern und w Lankowitz mit 152 Weibern. (Steigerung des GüterwertheS in Preußen.) An-gestellte Vergleichunge« haben ergeben, das« seit neunzig Jahren die Güter-preise im preußischen Staate und in den nördlichen fruchtbaren Gegenden Deutschlands überhanpt um mehr als 340 gestiegen find, während die Weigerung der Getreid.preise eine Erhöhung von 60 noch nicht erreicht hat, (Was kosten die französi sch e n Gesand te n?) Die Be-züge der französischen Gesandten im Auslande sind folgende: In Wien 200.000 Franken, in Berlin 110.000, Bern 100.000, Brüssel 80.000, Konstantinopel 140.000, Florenz 110.000, London 275000, Madrid 150,000, Rom 140.000, Petersburg 300,000. Athen 60,000. Bogata 40.000 BuenoS Ayres 70.000. Karlsruhe 45.000. Kassel 30.000, Kopen-hageu 50.000, Darmstadt 30.000, Dresden 50.000, Frankfurt 60,000. Hamburg 45.000. Hannover 45.000, Haag 70.000, Lissabon 55.000. Mexiko 80.000, München 60,000. Pecking 120.000. Rio 80.000, Stockholm 50,000, Stuttgart 50.000, Tunger 32.000. Teheran 72.000. Washington 80.000, Weimar 30.000. — Znsammen 2.859.000 Fr. (Briganten in Italien.) Der Kriegsminister Petiti hat dem König Viktor Emannel über daS Ränberwesen in Süditalien ausführlichen Bericht erstattet. Im Jahre 1864 wurde» diesem Berichte zufolge Sö Räuber kriegrechtlich erschossen, 246 blieben im Kampfe mit den Truppen oder Nationalgarden todt. 212 wurden verwundet, 338 verhaftet und IIS stellten sich den Behörden. Die Anzahl der im Kampfe gefallenen Sol« daten betrust 62, die der Berwundeten 39. Bon der Nationa^arde fielen 27 und 24 wurden verwundet. Die Räuber begingen 243 Mordthaten, 329 Brandftiftnngen und führten 496 Personen mit fich weg, für deren Befreiung ein Lösegeld von 1 Mill. 500.000 Franken erlegt werden mußte. Sie tödteten oder raubten 11.792 Stück Vieh und fielen 19 Postwagen oder Karriole an. Den Räubern wnrden 247 Pferde abgenommen; die Trnppen verloren nur drei. Die Zahl ter verhafteten Untersta«dSgeber betrug 1627. Einladung. Mittwoch den 3. Jänner 1865 Nachmittags um 5 Uhr findet eine Si^ung der landwirthschaftlichen Filiale Marburg im Speisesaale des Casino's statt. Die zur Verhandlung kommenden Gegenstände find: 1. Bericht des Eomit^'s zur Errichtung eines Filialgartens. 2. Die Betheiliguug an der Wiener landwirthschaftlichen Ausstellung im Jahre 186S und an der internationalen Ausstellung zu Paris im Jal»re 1867. 3. Aortsetzung der Verhandlung über den Schnitt der Reben. Marburg den 29. Dezember 1865. Der Filial-Vorsteher. Ei« lltgiilt Wohiliiji sammt Zugehör ist im Hause Nr. 167, 1. Stock, Alleegasse, allsogleich zu vermiethen. Näheres bei B. Kandutl) itn Hause selbst. (b93 Wem'Lizitation. Am 15. Jänner werden zn St. Peter neben der Frauenberger-kirche im Weingarten der Frau Johanna Warthol (vormals Kartin) drei Viertelstunde« vom Marburger Bahnhofe entfernt. 4L Startin Natur-Eigenban-Wei« zum Kaufe auSgeboten. 1865er 18 Startin, 1854tr 10>^tartin, 1863er 3 Startin. 1862er tb Startin in Halbfüssern rein abgezogen. (600 Wammg an Jedermann, meinen envachsenen Kindern Josef, Kranz und Ursula Suntschnig auf meinen Namen und meine Rechnung Geld oder Geldetwerth zu borgen. (ü39 Ära», K«»tfch«ig, Vater, aus St. Peter. Ginladung. (ÜS0 Freunde der Kunst werden hiermit zum Besuche der vou Sonntag den 24. d. M. an bis inklusive 6. Jänner k. I. in der Gallerie des Marburger Casinos eröffneten (?emä1üv>^U88teUiiNK eingeladen. Die vom steiermärkischen Kunstvereine zur Exposttion gesälligst über-lassenen Kunstwerke können tqglich von 9 bis 12 Uhr Vormittags und von 1 bis 4 Uhr Nachmittags gegen ein Eintrittsgeld von zehn Kreuzer« besehen werden. Aktien des steiermärkischen Kunstvereines sind in Friedrich LehrerS Buchhandlung zu haben. Marburg am 22. Dezember 1865. Da« AuSstelluagS-Comite. für Herren und Damen in den neuesten nnd beliebtesten Konstruktionen, Rahmen zum Schlittschuhlaufen und ein bestsor-tirteS Lager von Messerschmiedwaaren zu billigen Preisen empfiehlt Josef Hof-r, 577) Messerschmied, Postgasse Nr. 22. Berklluf emtt Wemgart-Realititt, kaum eine Viertelstunde von Marburg entfernt, unter guten Zahlungsbedingungen. Anzusragen im Comptoir diese? BlatteS. Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. Nach Wien: »bfahrt: 6 Uhr 19 Mm. Krüh. o Uhr 4S MW. Abend», «ach »illach: «b «»ch Teiek: »lfahtt: 8 Uhr 1ü «i». ßrSH. S Uhr Z MW. >be»d«. ahrt: 9 Uhr Früh. D«iWit»»ttichir Neöakttur: Gr«nz vi»»th«l»r. S Et. » Driue und Vert«g »»» EHuar» 2a»schitz i» M«rti»rg.