^ V» Sonntag, dm S8. Juni 1872. Jahrg««G. Marburger Seituna" trscheint jeden Sonntag, Mitwoch und Kreitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig » fl., vierteljährig 1 ft. S0 kr; für S»st«llu»a ______________ lnß Haus monatlich 10 kr. — m»t Postversendung: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl., vierteliährig 2 fl. Jnse^ctionZ^hr 6 kr. pr. Seile. Nie Japstwaßt und die wetttichen Wächte. Marburg. 22. Juni. Pius IX. soll eine Bulle unterzeichnet haben, welche daS Emspruchörecht der weltlichen Mächte bei der Papstivahl aufhebt. Di,seö Recht hat als solches wenig oder gar teiae Bedeutung. Italien will auf dasselbe ohnv-hin verzichten und bemüht fich. die übrigen Mächte ^ dem gleichen Entschluß zu bewogen: Spanien, grantreich und Oesterreich dürsten zustlmmtn. Bleibt also nur Deutschland noch. Ob der Kanzler des neuen Reiches eine förmliche Anerkennung dieses Rechtes von Seiten der Mächte durchseKt ober nicht-—in jedem Falle wird er die Besugnib, welche das alte »heilige römische Reich deutscher Nation" besesien, gelegentlich der nächsten Papstwahl ausüben. Anaenommen jedoch, es lvürden alle Mächte so Handtin, wie Bismarck; angenommen sogar, es lvürden füns Kardinäle mit lZrfolg abgelehnt — was nützt es den weltlichen Staaten, was ichadet's der Kurie? Es wären noch immer so Viele Wahlfähige nach dem Herzen der Unfehlbaren übrig, daß einem freithäligen Sohne Loyola s, oder noch besser: einem blinden Wertzeuge seines Otdens. die dreifache Krone aufgescht würde. Das siaglilhe Recht könnte also wol)l fort-btftehen, ohne die Pläne Roms zu durchkreuzen. Wenn aber dasselbe deizlnoch für nichtig erklärt worden, so geschah es, um auch in diesem Aolle das Erhabensein über die weltlichen Rechte, die Feindschaft gegen den Staat zu bekunden. Sett der Kirchenstaat veeschivunden, gibt es mit Ausnahme des wiederholt gesegneten Belgiens, wo die Klerikalen am Ruder sind, keinen katho- lischen Staat mehr, weil keincr sich mehr zum un^ t>edlngt get^orjamen Knecht der Römer herubwür-digt und darum soll das Recht der „ehmols" tathollschen Machtr erloschen sein. Dieser Schluß folgt mit Nochwendigkeil aus dem innersten, ur-eigensten Wesen der Kurie. Dieses Wesen muß durchschaut, die Ziele und die Orgünisation der rombeherrschenden Jesuiten müssen erkannt werden — Oesterreich muß. iv>e Deulschtand. begreifen, daß eS neueri>ings vor die Wahl gestellt ist: enl» weder Rom oder der Rechtsstaat! Neber dm Patriotismus in Kesterreich. Hans Kudlich hat am 17. d. M. im Arbeitervereine zu Trvppau u. A. auch über den Patriotismus gesprochen; er sagte: «Wir junge Oesterreicher zu Zeiten Fra»»z I. und Metternlch'S.denen die Dichter unseres Volkes, denen Gölh: und Schiller als veebotene Bücher aus den Händen gerissln und unter die Schulbant geschleudert ivurden, denen die Oesterreicher Anastasius Orün. Moriz Harlmann, Lenau. Meißner verboten tvaren, die ivir lvußlen, daß Grlll-parzer seine reichsten, schönsten GeisteSperlen ängft' lich vor den Augen der öslelreichischen Zensur hüten mußte — und die ivir doch im innersten Wesen mit dem deutschen Geistesleben zusammenhängen, denen die deutsche Mutter mit ihrer Milch deutsches Leben, m>t ihren Liederlveisen deutschen Gelst eingeflößt, wir konnten unmöglich, wenn wir Menschen bleit»en ivolllen, österrelchische Patrioten sein. Schafft der ivarmsühlenden Jugend ein Oesterreich. auf das sie mit Liebe, mit Slolz blicken kann, wo der Mensch nicht erst mit dem Baron oder mit dem Millionär beginnt und ich bürge Ihnen dafür, daß nicht nur der Deutsche, der in Oesterreich ja ohnehin sein eigenberechtigtes Heim und Eigen sieht, daß auch der Tscheche und Pole, der Magyar und Rumäne stolz sein werden, Oesterreicher zu sein. Schaffen Sie ihm einem Staat, wo Jugend und Alter fich stolz und glücklich fühlt und kein Staatsbürger wird ein wärmerer Patriot fein als der warmfühlende, bescheidene, oft zu anspruchslose gemüthliche Oesterreicher l Sehen Sie nach der Schweiz, nach den Bereinigten Staaten, all' die verschiedenen Nationalitäten eint der stolze Gedanke der Freiheit und sie opfern Hab und Gut, Leib und Leben ftr ihren Staat, tvenn er bedroht ist. Wir erlebten es ja selbst! — Wenn man aber den Staat zu einen Maierhof für bevorrechtete Klassen macht, wo die Einen genießeo. die Anderen für sie arbeiten — dann werden Sie sich vergeblich nach einem gesunden Patriotismus umsehen. Die Fürsten erkaufen sich allerdings mitunter mit Orden, Ehrenstellen, Würden falschen Patriotismus — der aber hat sich noch nie als ein nachhaltiges Mittel zur Stütze der Reiche bewiesen. Das neue Oesterreich mit seinen neuen Gesetzen, seinen neuen gesünderen StaatSidten, dessen Aufgang am politischen Horizont wir Oe-stkrieicher in Amerika zujubelten, wie der Sohn der genesenden Mutter, die er schon verloren glaubte — dieses neue Oesterreich wird Patrioten hervorbringen, wenn man in ollen Kreisen der StaatSgeskllschast — nicht bloS im Land- und Stadt'Arbeiterstande, ehrlich darangeht, die neuen Gesetze inS Staaisleben einzusühren, die Verbindung mit dem Jesuitismus, der schon mehr als Einen Staat inS Verderben riß, biS in die letzte Wurzel zu zerreißen." Aeullleton. Ein Deutscher. Bon G. Nuppius. (Fortletzung). „Sie hat nichts zu fürchten gehabt", erwiderte Reichardt, «vohlthuend von dem zivanglosen ge-wohnten „Du" angeregt, „habe ich doch in Ne-iv-Kork noch nicht einrn einzigen Bogenstrich gethan, bin sogar der Kunst ganz unireu getvordkN — ab»r", setzte er mit leichttM Einten deS ToncS hinzu, .bin auch lvohl bestrakt dafür." „Das heißt — Du hast den Rückiveg in Deinen srüheren Beruf gesunden", fragte Malhilde aufmerksam „und — fühlst Dich nicht glücklich darin?" Reichardt neigte den Kopf und öffnete den Biolinkasten; eS lvor ii^m, alS sei er eben dabei, eine Unlvahrheit zu sagen ; ivar ihm doch sein gegenwärtiger Beruf so lieb, daß er unter nndern Verhältnissen seine vollste Befriedigung darin gefunden haben würde, daß er selbst ivährend aller Kämpfe der letzten Zeit den Verlust seiner Geige nur in einzelnen flüchtigen Augenblicken empfunden hatte. „Bist Du wohl ganz glücklich. Mathilde, daß Du der Kunst enlsagt l)ast?" fragte er lcing-sam aufskhtnd. Sie blickte ihn wie verivundert an; an ihrer Stelle nahm der frühere Direktor daS Wort. „Madame Fonfridc der Kunst ents^igt, Monsieur?" rief er, den Kopf rasch aufrichtend, „wie kommen Sie zu der Annahme? Ah. Sie treffen uns hier unthätig und allein — divu, ivir sind für den Augenblick zu einlm Stillstand gezwungcn; der SlevenS war ein großer ov^uiu, aber c>n guler Agent iind seit Sie ihn unbrauchbar für uns gemacht, sind unsere Arrangements zum gro^ ßtn Theile fchlgeschlagen. Jetzt habe ich für 0uS äußere Menagement unserer Angslegenh^tteu eine andere Verbindung angeknüpst und sobald lvir damit in Ordnung sind, ivcrden wir auch unsere unterbrochene Reise ivieder aufnehmen. — Wir haben übrigens viel von Ihnen, Moasteur, ge« Krochen", fuhr er lrbhafl fort, „obgleich ich Ihre Fertigkeit noch nicht eiiiinal h^be beivundern kü», nen — nehmen Sic Ihr Instrument und lassen Sie elivaS tzörrn!" Neichardt hatte, irrdem er seine Geisse erblickt. aus der noch Nicht einmal »ine Saile ge-rissen ivar, nur dkr Aufforderung brdurst, nin dem in il)m plötzlich erwachten Drange zum Spie zu genügen. Btit einer lebhaften Befriedigung aber hatte er auch von der neu in Aussicht stehenden Kunst-» reise gehört und die Hoffnung, sich durch einen Anschluß an die Gesellschaft mit einem Male Allem, was jetzt auf ihm lastete, entziehen zu können, war in beslimmten Umrissen vor ihn getreten. Es galt wohl jetzt nur, dem Manne vor ihm zu zeigen. ivaS er konnte und ihm damit das Borthnlhafte seineS Engagements vor die Augen zu stellen. Er hatte daS Instrument auS dessen iveichem Lager genommen, stimmte es, prüfte den Bogen und ivarf dann einen hellen Blick in MathildenS Augen. Ein Lächeln des AerständnisleS antwortete ihm und er begann in großem, kräftigem Tone die Einleilung zu dem variirten Pioch schen Liede, in welchem er und Mathilde sich zum ersten Male zusammen gefunden hatten. Reichardt fühlte, daß er in seinem Spiele nichts verloren halte, daß sich im Gegenlheil alle aufgesparte Kraft und die ganze Tiefe seiner Eiu-psindung in die Töne zu ergießen schienen und als bei Beginn de« TheMaS MathildenS Stimme, die er »>och nie in dieser Fülle und klaren Sicherheit tuhört zu haben meinte, einsetzte: Jur Heschichte des Mges. Die langsame Arbeit deS Ab» geordnetenhauset ist wieder einmal Gegenstand einer Beschwerde gewesen; aber nicht in einem gortschrittsvereine oder in einer Volksversammlung — nein! — im Herrenhause selbst wurde gestern darüber geklagt, als das Landwehr-gesetz znr Verhandlung kam. Der Ausschuß tadelte in seinem Berichte die Verschleppung dieser Angelegenheit und seien ihm zur Erfüllung seiner Ausgabe nicht so viele Tage gegönnt gewesen, als der Ausschuß des Abgeordnetenhauses Monate dazu verwandt. Das Ergebniß der Reichstagswahlen i» Ungarn ist für die Deatpartei günstiger, als diese selbst erwartet hat — »ine Verpflichtung mehr, den Werth ihrer Herrschaft durch zeitgemäße Gesetze über Schule, Kirche. Rechtspflege. Armenwesen, Verkehrsmittel, öffentliche Sicherheit ... zu beweisen. Das Gesetz, betreffend die Ausschließung der Jesuiten aus Deutschland findet den Beifall der ganzen nichtklerikalen Presse — jedoch nur als erster Schritt auf der Bahn, welche rasch durcheilt werden muß, soll das Ziel erreicht werden. Die Ultramontanen verlegen stch in ihrem Grimme aus'S Drohen. Die Kirche werde ihrerseits gezwungen sein, die Staaten nicht mehr anzuerkennen, wenn sie behandelt werde, wie in Deutschland. Vermischte Stachrichten. wei R e i ch s k l e i n o d i e n.) Kürzlich war zu Liesthal in der Schweiz der Fürsprecher Dr. Adolf Barth von Wiesbaden, politischer Flücht-ling aus den Dreißiger Iahren gestorben ; am vorletzten Freitag kam sein Nachlaß znr Versteigerung und befanden sich darunter auch zwei Gegenstände von geschichtlichem Werthe: die Präsi-dentenglocke des deutschen Parlaments von 1848—1849. mittels welcher die deutschen Volks-Vertreter zur Ruhe gemahnt worden — und die Stimmurne, die man bei der Wahl des Erzherzogs Johann zum Reichsverweser und des Königs von Preußen zum deutschen Kaiser gebraucht. ^Strafrechts-Pflege im öster» reichisch-ungarischen H e e r e187V.) Ende 1869 waren 2üö3 UntersuchungsfäUe noch nicht erledigt. Im Laufe deS Jahres 1870 wur- „Ziehn die lieben, goldnen Sterne.- stieg eine stille, lichte Begeisterung in ihm auf, die. sobald Mathilde bei der beginnenden Durcharbeitung die ursprüngliche Melodie übernahm, sich auch auf diese zu übertragen schien. Fonsriede. der während lies Anfanges sich in seinen Stuhl geworsen und mit der Miene eines mehr und mehr besriedigten Kritikers Reichardt'S Spiel verfolgt halte, that bei MathildenS Einsatz überrascht die Augen groß aus; bald aber begann er sich langsam in die Höhe zu richten, sein Gesicht röthete sich and als endlich Bioline und Stimme, einander begleitend, im Nachklang des Themas am Schlüsse erftarben, schien er wie in Verzückung noch immer den entschwundenen Tönen zu lauschen, bis Wathildens ausbrechendes Lachen chn wieder zu sich selbst zu bringen schien. luou 6lsu", sagte er mit einem tiefen Athemzuge. „warum habe ich denn daS nicht früher gehört l Setzen Sie stch doch gleich einmal hierher, Monsieur-. fAhr er fort, als finde er erst jetzt seine Lebhaftigkeit wieder, .Sie dürfen unS ja nicht wieder verlassen. Sie haben ja zehntausend Dollars in Ihrem Bogen, wie Steven» sage«» würde — vokAvt, warum wußte ich denn das jetzt erst hören l" Reichardt that lächelnd seine Geige bei Seite «ad nahm sunen früheren Platz ein, während den 11.425 neue Stl^^älle anhängig gemacht, somit zusammen 13.978 behandelt; davon wurden 10.9Sb vollständig abgewickelt, während 3013 Untersuchungen am Schlüsse veS IahreS in Schwebe blieben. Von den Untersuchten wurden 1441 freigesprochen, 9024 zu Freiheitsstrafen verurtheilt, 14 begnadigt unv 486 Untersuchungen durch inzwischen eingetretenen Tod der Untersuchien oder anderweitige Umstände gegenstandslos gemacht. Im Vergleiche mit dem Jahr 1869 hat sich 1870 die Zahl der Schvlderteuntnisse um 4S vermehrt. (L a n d'B r i e ft r ä g e r.) Seit 1869 wurden in mehreren Bezirken von Nieder Oester' reich und Böhmen Versuche gemacht, ob sich Land-Briefträger als zweckmäßig bewähren. Der Handelsminister hat nun allen Postdirektionen Oesterreichs 141.000 fl. sür daS Jahr 1872 zur Verfügung gestellt, um in ihren VerwaltungSgebicten diese Neuerung einführen zu können. (Briefgeheimniß in Oesterreich.) L. R. Zimmermann in Passau schreibt in einem Briefe an die „Tagespost" unter Anderem: „ES wäre ermüdend, wollte ich schildern, tvie man in Oesterreich mit meinen Briefen Verfährt. ES genügt, zu versichern, daß nicht rekommandirte Briefe fast ausnahmslos verloren sind." (Fachschulen.) Die Drechsler, Uhrmacher, Glaserer, Maurer und Steiumetze in Wien wollen den Handelsminister um die Errichlung von gewerblichen VorbereitungS« nud Fachschulen für ihre Genosienschaften ersuchen und wären diese nach dem Vorbilde der Fachschulen für Kaufleute zu gründen. (O e st e r r e i ch i s ch e r Lehrertag.) Der ständige Ausschuß deS allgemeinen österreichischen LehrertageS hat an BerusSvenossen und Freunde folgenden Aufruf erlassen: .Mit inniger Befrieditlung sehen wir. wie die neuen Schulgesetze immer fester Wurzel fassen und wie stch an den meisten Drten unseres Vaterlandes die freie Schule allmälig sichele Bahn bricht, trotz aller Anstrengungen unserer Gegner, die Errungenschaften auf dem Gebiete deS Schulwesens möglichsl zu verringern. Wir Lehrer — wir dürfen eS wohl aussprechen — haben auch einen Theil daran, daß die Idee der Volksbildung in den neuen Schulgesetzen eine wesentliche Erweiterung und eine bestimmte Ver» körperung gefunden hat. Aber wir ki>nnen und dürfen nicht meinen, daß schon Alles gethan sei und daß uns in dieser Hinsicht nichts mehr zu thun übrig bleibt. Noch immer ist der Autbau der österreichischen Volksschule nicht gänzlich durch-gesührt, noch bedarf daS Gebäude der Festigung Mathilde mit einem Leuchten in ihren Mienen, als sei ihr selbst die größte Genugthuung geworden, sich aus dem Divtin ihm gegenüber niederlitß. Eine volle Stunde währte ein erregtes Ge« spräch zwischen den Dreien und alS Reichardt endlich daS Hotel verließ, war eS in seine Hand gegeben, seine gegenwärtige Lage mit einer leichten, gewinnbringenden Stellung in Fonfride'S Conzert-Truppe zu vertaufchen; zu seiner Sicherheit hatte sogar der Direktor die Garantie für ei» volleS Jahr übernommen. Je weiter indessen Reichardt seinen Weg durch die stillen Straßen verfolgte, je langsamer wurden seine Schritte — er hätte niemals geglaubt, daß eS ihm so schwer werden könnte, sich durch einen raschen Entschluß seinen augenblickli-chen Verhältnissen zu entreißen und doch wußte er, daß er nicht bleiben durfte, nicht bleiben konnte. Als er sei» BoardinghauS erreicht hatte, trat ihm auS dem bereits leeren Parlor plötzlich der Kupferschmied entgegen. .Gott sei Dank, daß Sie endlich kommen-, rief dieser bei seinem Anblicke, „ich dachte schon,' Sie würden die halbe Nacht auSbleibrn und doch mußte ich Ihnen noch sogen. waS ich auS purer Eselei heute Abend vergessen hatte!" ' Fortsetzung solgt. gegen rührige und mächtige Keindt, «och fehle« theillveise die Kräfte und Mittel zur würdigen «vd fchönen Vollendung des BaveS. Darum müssen wir auch seraer mannhast einstellen ftr .die Grundsätze, welche wir als die richtigen erkaant und auf unser Pan^'r geschrieben haben, und dürfen wir im Kampfe, so auch in der Arbeit nicht ermatten. Für diefen Kampf und diese Arbeit uns zu einij^en und zu kräftigen, bietet stch nun abermals Gelegenheit beim diesjährigen allgemeinen österreichischen Lehrertag. Der ob seiner wahrhaft freisinnigen Anschauungen rühmlich bekannte Gemeinderoth der anmuthlgen Stadt Klagenfnrt und die thatkräftige Lehrerschaft derselben bereiten uns eine freundliche Stätte zum fünften allgemeinen österreichischen Lehrertage, welcher am 31. August, am 1. und 2. September d. I. abgehalten werden wird — wie wir hoffen — würdig seiner Vorgänger. Und somit laden wir Euch, theure Berufsgenofsen und werthe Freunde, zum zahl-reichen Besuche dieses Lehrertages freundlich ein." Marburger Berichte (Vom Süd b a h nh of e.) Die Südbahn-direktion hat für alle Mitglieder der Feuerwehr, welche am Feuerwehr-Tage in Graz theilnehmen. 1)le Fahrt in Wagen zweiter und dritter Klasse um den halben PostzugsprerS ermäßigt. Wer jedoch auf diese Begünstigung Anspruch macht, hat eine Legitimationskarte vorzuweisen. (Volksschule.) Vom Landesschulrathe sind folgende Herren angestellt worden: Franz Wulschnik als Oberlehrer in Hohenegg, Aaton Hren als Oberlehrer in Frauheim, Andreas Rett-ner als Lehrer in Saldenhofea. Den Schul« Pflichtigen in St. Martin bei Wurmberg und in Allerheiligen, welche den letzten zwei Jahres-stufen angehören, ist auf Ansuchen der betreffenden OrtSschulräthe die Bewilligung ertheilt worden, drn Schulbesuch einstivtilen auf daS Winterhalbjahr zu beschränken. lZur Gerichtshof-Frage.) Das Ober-Landesgericht ist vom Justizminister beauftragt worden, über die Errichtung eines Gerichtshofes in Marburg sofort Vorschläge zu erstatten. (Sitzung des Lehrervereias.) Ju Abwesenheit des Obmanus übernahm sein Stellvertreter Herr Kalfenegger den Vorstjj. Unter den Einläusen besand stch die Einladung zur Abnahme des „Volksblattes'' von Bobies in Wien; dieses Blatt verfolgt das schöne Ziel. Schule und 'Haus mit einander zu verbinden. Ferner werden durch Herrn Bürgerjchuldiiektor Gruder dem Vereine 20 Czemplare eineS GeschichtSwerkes zur Berbrei-^ tung übcrsandt. ^^^erfasser desselben ist Baron Walterstirchen, von welchem der Reinertrag der ganzen Auflage zu Schulzwecken bestimmt worden. Herr Micklosich verlas eine Denkschrift des In-halteS. daß die alteren Lehrer auf dem Lande, wie die Stadtlehrer in Rücksicht auf ihre ehemaligen Bezüge nunmehr schlechter bezahlt feien; namentlich sei das PenstonSnormale em äußerst drückendes, weil dem Lehrer und nur diefem öffentlichen Beamten vier wirkliche Dienstjahre alS drei vollg'ltige angerechnet werden. Zur Erläute-rung verwies der Sprecher auf einen nahe liegenden Fall: Herr Lehrer Wutschnigg auS Frauhkim habe sich zwar durch seine 48jührige AmtSthätig-kcit das goldene Verdienstkreuz erworben, beziehe aber doch nur eine Pension von etwaS über 300 fl. Obgleich der Ausschuß deS steirischen Lehrer-bundeS in derselben Richtung eine Petition vorbereitet, beschloß der Verein nach dem Antrage des Herrn Johann Krainz. dennoch alle steier-märkischen Lehrervereiiie auszusorden, alS solche besonders beim Lundtage um Erhöhung der Gehalte. AlterSzulagen und Pensionen bittlich einzuschreiten. Der Berein faßte endlich den Beschluß, die Bezirksvertretuttg um Erhöhung deS ! Beitrages sür die Lehrerbibliothek, von 100 fl. auf 200 fl. zu ersuche«, da diese Bibliothtk von den L«hreru zweier Bezirke (Marburg und Um» gebung Marburg) benutzt werde, einzelne Bezirke aber, wie St. Leonhardt. W.-Feistritz u. s. w., zu demselben Zwecke 100 fl. widmen. Der geschästliche Theil nahn' die Zeit dermaßen in Anspruch, daß jede fachwifsknschafliiche Besprechung unterblieb. (Sitzung desGemeinderatheS.) Der Bürgermeister Herr Dr. Reiser theilt der Versammlung mit, daß der Bize Vürgermeister und Rnchsraih Herr Karl Reuter für die freund-liche Theilnahme anläßlich seiner Krankheit gedankt habe. Wird zur Kenntuiß genommku. Herr Baron Rast berichtet ausführlich über die vielen Uebellläude im Bürgelspital. deren Beseitigung 2S0 fl. erfordert, und beantragt, der Oemeinderath wolle die Bausektion ermächtigen, diejen Oebrechen sogleich abzuhelfti» und wolle ferner einen Ausschuß von drei oder sünf Mitgliedern mit dem Entwurf einer Hausordnung betrauen. Nach längerer Berathung, an welcher sich die Herren: Ritter von Reupaner, Mareo. Dt. Lorber, Vitterl vou Teffenb?rg und Dr. Kotz-muth betheiligen, wird der erste Antrag unver« ändert, der zweite aber mit der Abänderung an« genommen, daß die zweite Sektion diese Haus-orduuug zu entwerfen habe. Der Antrag des Herrn R. V.Neupauer auf Verlegung des BürgeripitalS wird der orinungs-mäßigen Behandlung zugewiesen. Herr Bitterl von Tefsenberg berichtet über die Auzkigen der Herren; Mohor und A. von Kreihuber, daß sie ihre Stellen als Gemeinderäthe niederlegen. Die Ablehnung des Herrn v.Kriehuber wird zur Kenntniß genommen und soll ihm nach dem Antrage des Herrn Marco das Bedauern des Vemeinderathes über seiuen Austritt und der Dank für seine langjährigen und ersprießlichen Leistungen schristlich ausgedrückt werden. Bezüglich des Herrn Mohor beantragt der Berichterstatter, denselben für die Dauer der gegenwärtigen Wahl« Periode zu entlassen, da er m der vorigen als Mitglied des GemeindeauSschusjes lhätig gewesen und vor der Reuwahl ichon erklärt habe, eine solche wegen seiner geschäftlichen Verhältnisse nicht «nuehmeu zu können. Dieser Antrag wird vom ^rrn Bad! bekämpft, welcher beantragt. Herrn Mohor. der gar keinen Ablehnungsgrund angegeben, wegen Nichtannahme der Wahl mit einer Geldstrafe von l00 fl. zu belegen. Wird zum Befchluß erhoben. Herr Dr. Duchatsch berichtet über den An« trog des Herrn Badl, sich gegen die Niederlaffung der aus Deutschland fyrtgewiesenen Jesuiten aus-sprechen ; er stellt den Antrag, sich diesfalls mit einer Petition an das Abgeordnetenhaus zu wenden. Herr Baron Rsft fordert, daß nicht nur diesen Jesuiten die Niederlassung verwehrt, sondern auch der ganze Jesuitenorden in Oesterreich auf-gelöst werde und daß man demselben die Schulen entziehe. Nachdem sich diesem Zusatz auch die Sektion abgeschlossen, wird sämmtlichen Anträgen einhellig beigestimmt und der Entivurf der Peti» tion angenommen. ^ (A r b e i te r-B i l d u n g s ve rein.) Heute Nachmittag zwei Uhr stndet im Lesezimmer des Arbeiter-Bildungsvereins (Kärtnergasse, W,esinger-sches Haus) eine.Sitzung desselben statt und wird u. A. ein Bortrag über Einigungsämter gehalten. Letzte Most. lV«n lSa Wahlen in Angurn find bisher 10l zn Gunsten der Dea?partei anSgefallen. Da» Schreiben des VapsteS an den Kardinal Antonelli, betreffend die reltgivsen Itt^rperschaften in Italien wird von Regie» rnygsblAttern als ein feierlicher Aufrnf an die fremden Mächte znr «inmischnng bezeichnet. Die S^tnng zwischen Thiers nnd der Rechten macht einen tiefen Eindruck. Eingesandt Schülerausflug. Am 18. dS. MtS. unternahm die Lehrerin. Frl. JalaS, mit der 6. Klaffe der hiesigen städti« schen Mädchenschule einen AnSflug nach St. Lo-renzea in der Wüste. Daran nal^men auch die grauen Holzer nnd Müller theil, um einerseits in sreundtiktister Weise die Lehrerin bei der Beauf. sichtigung zu unterstützen, andererseits aber auch, um die Mädchen mit Mundvorräthen und Erfrischungen zu bedenken. Schon bei drr Hinfahrt übte die anmutbige Gegend auf die Mädchen einen so mächtigen Reiz aus. daß sie sich Kopf an Kopf zu den Fenstern des Wagens drängten, um sich an d.n reizenden Bildern der Landschaft, die s^ch im raschen Wechsel vor ihren Augen ausbreiteten, zu ergötzen. Bon der Station St. Lorenzen begab sich die fröhliche Schaar durch die sehr romantische Gebirgsgegend nach Maria in der Wüste, und ivurde Nach Besichtigung der Kirche der Weg über eine kleine Anhöhe, auf der sich die sogenannte Annen Koptlle befindet und ivo eine kurze Rast gehalten wurde, zum Gasthause des Herrn Gaßner fortgebt; hier unterhielten sich die Mädchen bis zum Mittagmahle mit allerlci kindlichen'Spielen. Um 2 Uhr brach man wieder auf und rüstig ging eS, singend und botanisireud. über den Jodelberg dem Schloße Faal zu. Durch die Freundlichkeit der Frau des dortigen Inspektors, welche de» reitwilligst die Kapelle und die Zimmer öffnete, war eS möglich, die inneren Räumlichkeiten deS SchloßeS zu besichtigen. Aber nur zu bald mahnte der Schlag der Schloßuhr — eS war mittlerweile sechs Uhr AbendS geworden — an den Abmarsch. Es wurde zur nächsten Station ausge« brochen und ohne irgend einen Unfall erreichte man wieder die geliebte Heimat. — . Dieser AuSflug liefert abermals den Beweis, daß unser Bolksschulweseu auf der Bahn, die ihm durch das neue, freie Gesetz vorgezeichnet ist, rüstig vorwärts schreitet. Soll der geographische und naturkundliche Unterricht, den die moderne Volksschule in ihren Lehrplan ausgenommen, einen bleibenden Werth für das praktische Leben haben, so darf er nicht bloß zivischen den vier Schulwänden ertheilt werden, sondern man muß die Kinder auch zeitweise in die große Werkstätte der Natur hinausführen. Der Gefertigte fühlt sich gedrungen, den genannten Damen für ihr liebevolle Theilnahme am Schulleben den herzlichsten Dank hiermit auszusprechen. Marburg, am 23. Juni 1672. M. Zafsche. interim. Leiter. Eingesandt. Aus einer kleinen Stadt. Wir leben in einer äußerst unheilvollen Zeit. Unlängst ist in unserer nächsten Nähe ein ganzeS Dorf ein Raub der Flammen geworden, nicht lange darauf stürzt»n Elemrntarereignisse einen großen Theil von Böhmen in daS größte Elend; eS ist daher ganz natürlich, doß allerorten für diese Unglücklichen Sammlungen. Wohlthätigkeits VorstkUungen :e. veranstaltet iverden. So kam eS auch, daß in einer Stadt nicht sehr iveit von hier vom dortigen Gks mgsvkrrine in diesem Sinne ein Konzerl gegrben »vurd?, von dem man sich bei der sonst bekannten OpferiviUigkeit ihrer Br» wohner einen großen Erfolg versprach. Allein daS Unglück wollte eS haben, daß die negativen Sympathien, deren sich der „demokratische^ Berein bei den .Aristokraten" (und diese fangen hier schon bei den Weingartenbaronen nnd Meterrittern an), zu erfreuen hat. auch diesmal zum Ausdrucke kamen, indem sich diese von der Produktion in demonstrativer Weise fernhielten. Nichts war daher natürlicher, als daß sich ein Mann fand, der dieses Borgehen bei einem derartigen Anlasse inkorrekt fand und im betreffen-den Lotalblatte scharf rügte, allerdings weniger in direkter Weise, als vielmehr, da er die schwachen Seiten wohl gekannt haben mußte, indirekt, indem er und zwar mit Recht behauptete, „daß trotz alledem die besten Häuser der Stadt vertreten waren, daß sich insbesondere das wirklich schöne Geschlecht vollzählig eingefunden hatte und daß auch einer der löblichen Gemeinderäthe erschienen war.- Die Konstatirung dieser unläugbaren That-sachen mußte die Herrschaften natürlich sehr unangenehm berühren, so puren Wein, besonders lvie in den zwei ersten Sätzen, hat ihnen noch Niemand eingrschenkt und ihr ganzer Nimbus schien dahin. Wie könnte man es auch so ruhig hinnehmen, daß die „ausgewählte Gesellschaft" vertreten gewefen und gar, daß das schöne Geschlecht vollzählig erschienen wäre, wenn „man" nicht dabei war?l Allein der öffentlichen Meinung, ivenn sie auch bloß eine demokratische ist. kann man doch nicht soweit vor den Kopf stoßen, daß man in einem „Eingesendet" erklärt hätte, alles das Gedruckte lväre erlogen, denn eS waren wirklich die schönsttn Mädchen. Man hat in dem erivähnten Berichte wirklich glücklich eine Stelle entdeckt, die zum Theil unrichtig ist . und herausgebracht, daß doch nicht bloß ein, sondern 4, sage vier Gemeinderäthe zugegen waren, die der böse Berichterstatter zufällig nicht gesehen haben mochte, ivollte aber darüber nicht weiter nnch-grübeln. waS der Schreiber mit jenen Zeilen ei-genilich hatte sagen wollen. Diese .faktische Uu-richtigkeit" mußte alS Anlaß dazu dienen, daß sich eines schönen Morgens eine zweigliedrige De-putation zum Vorstaud deS Gesaugsvereines verfügte. um von ihm die Erklärung zu erbitten, daß der Verein auf die Abfaffung obigen Berich-leS keinen Einfluß genommen habe. Diesem kam nichts envünschter. als eiue solche Initiative von der betroffenen Partei, weil von Uneingeweihten der Sachverhalt doch entgegengesetzt hätte gedeutet werden können, weshalb er sich auch bereit erklärte, seinen Einfluß im Bereiue in dem verlangten Sinne geltend zu machen und Tags darauf paradirte die ersehnte Erklärung im Mouiteur. Allerdings hatte sich in der betreffenden Ber-einSversammlung auS Gründen, ivrlche für solche» die mit den Verhältnissen vertraut sind, nicht unerklärlich waren, eine Stimme dafür erhoben, daß man jene „Erklärung" etwaS geharnischter stitisire. beispielSweije (risuw tvnsstis.....): Der Verein bedauert eS lebhast zc.; mit anderen Worten: Der Verein ist höchlich darüber ersreut, daß sein Konzert so schwach besucht war; allein sie blieb isolirt. AuS der ganzen Geschichte aber folgt der Schluß, daß durch die erwähnte Erklärung der gemachte Bericht, da er zweifelsohne von eiuem I^llpartheiischkn. auf den der Verein also keinen E.nfluß geübt hatte, herrührt, erst recht an Werth gelvinnt und daß die zweigliedrige Deputation nach Eanosa gepilgert war. 6tSrnt«er-3age. Abfahrt: Von Marburg nach Kranzensfeste: S Uhr Rachmittag. Bon Marburg nach Billach: 3 Uhr 45 Min. Bormittag. Ankunft: Bon Franzensfeste nach Marburg: 12 Uhr S M. Nachm. Von Villach nach Marburg: 6 Uhr 32 Min. Nachmittag. Rr. 349S. Kundmachung. (468 Im Sinne des Allerhöchst genehmigten Gesetzes vom Jahre 1863, nach welchem für den B'fiK eines HundeS in der Siadtgemeinde Marburg eine Auflage von jährlichen 2 fl. zu entrichten ist uud in Folge der diesbezüglichen Voll-zugSvorschrist werden die Besitzer von Hunden aufgefordert, den Besitz derselben vom 1.—24. Juli 1872 bei der hiesigen städtischen'Kassa anmelden zu lassen und die Auflage gegen Empfangnahme der Quittung und Marke um so gewisser zu berichtigen, widrigenS jeder Hund, welcher vom 25. Juli 1872 an mit keiner für da« nächste, vom 1. Suli 1872 bis Ende Juni 1873 laufende Steuerjahr giltigen Marke neuer Form versehen ist. vom Abdecker eingefangen und nach Umstünden sogleich vertilgt werden wird. Für Hunde fremder oder durchreisender Per-sonen können Fremdenmarken in der Gemeinde-kanzlei erhoben werden. Jede Umgehung der Steuerentrichtung. inS-besondere die Verheimlichung einkS steuerbaren Hundes oder die Benützung einer falschen oder erloschenen Marke wird, insoferne dadurch nicht eine ohnehin durch die Strafgesetze verpönte Handlung eintritt, außer der zu entrichtenden JahreStaxe pr. 2 fl. mit dem doppelten Erläge derselben pr. 4 fl. bestraft, wovon die Hälfte dem Anzeiger zufällt. Stadtamt Marburg am 6. Juni 1872. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Silbergttiden A« 27. Junt 1872 erfolgt «nwiderrufitch die Zithmg drr N. Staats-Lotttrit für gemeinsame Mkitär-Woytthätigkeits Zwecke. In dieser Ziehung gewinnen 1 Haupt-Treffer lOO.vov fl. l Silberrente mit dem Zinsen-40.000 „ i genusse vom 1. Juli 1872, 2.000 Stück k. vollwichtige Du?aten, 2^^ ,» „ „ ,/ 100 1.000 S00 „ „ 80 „ ,, ,» 40 „ 1000 Serien-Gewinnste von je 20 Stück Silbergulden 20(!0 ,, „ 10 „ „ dann 10 Vor-und Nachtreffer von je ein KünfteHos a 1v0fl. des Staatöanlehen» vom Jahre 1860, mit welchen noch insbesondere bedeutende Tewinnste erreicht werden können. Lose zu dieser reich ausgestatteten Lotterie, im Preise von 2 fl. 50 lr. Oester». Währ, das Stück, verkauft 482 Ick»rkur^, Horrvog^»»»« 12S. Glrichzeitig werden die am I.Juli fälligen Coupons ohne jeden Abzug eingelöst ^ ,, „ 1 „ 2 Tresser von je 2 „ ^ 2 „ „ 10 Treffer von je „ „ ,, ,, » 90 „ „ „ 110 „ « Ein Monatzimmer, nett möblirt, gassenseitig, Aussicht auf den Burg-platz, ist sogleich zu vergeben. (491 Ääheres im Comptoir dieses BlatteS. i» »»rtiirx. VIe Ldsttnekmvr »n 6em n«el» i8ir»«s »t»ttai»«Iv»ck«n ^»»llnUv, Hvelede «I» 1V«xen uatvrnekm«», «r suelit, mit Äeovvidei» ^4^ a Z Tide «m 8«Kenp>«t»« »II »rsekelnva, «I>mlt ^kksltrt punitt Z vt»r er k^olGen liSnne s496 6os vou (401 »«rdusx, Lerrvvxassv. vou llörrviMMoru bsi Kelieikl. 254 EinLthrjllNg liderPraktillM vom hiesigen Platze wird aufgenommen bei 494) A. Ko^0>0di»Gßt. üsr /tictivn- LiHtvQ öiterrvLod. kesvllsokatt k. le. xrivLIox. ?»drjlc vorw»1» visvlivi'» feuei'festei' ^ Kelil-. kleder- iiiiil ?. 'V/'öMöim MM« kindme!» Ävlivroi' kieimeilleli l^smn ^ Lora?. Msu. »itdcrliie: »»rlmre, Amtiiziifft, MoolTus I^»II«r. (sso , K. l. konzeillontrte , Mivat-Agentie, Hentrac-Hefchäfts-Kanztei des Anton Koiniggi Dienststellen. Ein routinirter Kellner, ^ein HerrschaftS-Kutscher, zwei utfcher, S Pferdeknechte, indtfrau. eine Gou vernante, eineWirthschasterin. eine Kas »sierin, eine Gasthaus-, 2 Pri rv a t h a u »-« ö ch i n n en. ein S t u b en (Mädchen, ein Ochsenknecht. Dienstanträge. Ein Schaffer, ein Hausmeister, eine Mirthschafterin, eine A^asfierin, ein ^Ladenmädchen, eine Kellnerin, eine ^Privathaustöchin, 2 Stubenmädchen, ! Küchenmägde und ein KindSmädchen. Zu miethen gesucht: Eine Wohnung mit 2 oder 3 großen und lichten Zimmern, Küche in der Stadt, bis 1. Juli. An vermiethen: Ein Gewölbe am guten kpoNen ^in der Stadt, ist sogleich zu ver nethen. Au kaufen gesucht: Ein HanS in der Grazervorstadt ?mit großem Keller, Hof, Brunnen !und Gemüse-Garten. Au verkaufen Lavdrealititteu. Eine romantisch schön gele^^ene Realität: solid gebanteS Wohnhau» mit 4 Zimmern, Kiiche, Keller ic., WirthschaftSgebände mit Obst- und Gemüsegarten, dann über 3 I. Rebengrund, 8 I. Aecker, 3 I. Wiesen und über 7 I. Hochwald; nur '// Stunde von etticr Bahnstation , sehr annehmbare Bedingnisse. Ein sehr masstv gebautes Hau», stockhoch, mit Neben- u. WirthschastS-gebänden, auf der Wien Triesterstraße eine halbe Stunde von einer Bahnstation, mit starker Wasserkraft, für eine tzabrikSunternehmung geeignet; hiezu bei 5 Joch Wiesen, beliebig zn bewässern, und bei b Joch Aecker. Große WtingartekrelilitSt in einem berühmten Weingebirge, sehr schön gelegen, mit zwei solid gebauten Herrenhäusern, großen ausgezeichneten Kellern, welch' leßere cirka 300 Star tin in Halbgebinden, aufnehmen kön nen, dann vier Winzereien, mit über 24 Joch Rebengrund von edler Re beusorte, daher die Qualität deS Weine» vorzüglich, große Obstgärten mit etwa» Wald, dann schöner Hochwald mit Buchen, Lerchen, Fichten und Tannen; endlich eine große Wiese und etwa» Acker. Wegen gut gcle genem Weingarten und sehr solid n.^ bequem gebauten großen Kellern, kani diese Besitzung besonder» einen den Fortschritt huldigenden Weinprodu« zenten zum Ankaufe empfohlen werden,^ da der Preis im Verhältniß der schö-^ nen Realität sehr mäßig. Weinaart-Nkalität. Eine sehr schön gelegene Wein-gart-Realität mit einem Herren-Hause, 1 Winzerei ui.d 1 Keller, dann^ Oekonomie und WirthjchaftS-Gebällde^ mit Aecker. Wiesen und Hochwald,; schön arrondirt, mit ebener Zufuhr. IladthSuser. Ein stockhohes solid gebanteSi Hau» mit einem schönen Gemüse-? Garten, Hof und Brunnen, mit zrveij schönen Bauplätzen, in einer sehr beleb-, ten Straße der Stadt. PreiS 8.500 sl.j Eiu ebenerdig solid gebautes^ HanS mit mehreren Zimmern, Küche,. Keller, dann Obst- und Gemüse-Gar-t ten, welch letzterer einen gassenseitigen^ Bauplatz repräseutirt. 8 Ein ebenerdiges Wohn hau SZ mit Nebengebäuden, ,m besten Zustande, nebst Garten n. Acker in dei Magdalenavorstadt. Für fl. gänzliche und anständige Verpflegung^ gegen Sicherstellung und ratenweises Rückzahlung. Auskunft lvird schriftlich nur geilen Einschluß von 50 kr. erlt»ejlt Pendeluhren Lkihlmstalt. Ich beabsichtigt, hier eine Pendeluhren-Leihanstalt zu errichten und wird eS nur von der Theilnahme deS geehrten Publikums abhängen, ol» diese Neuerung in s Leben tritt. Gehwerte auf acht Tage werden um MO kr. monatlich auSgelielien, Gchwerke mit Stunden« Ulld Halbschlag um M« kr. und Achttag Viertel-Repetiruhren um kr. Jtdcr Abonnent kann nach seinem Wunsche die Form und die Farbe deS UhrtastenS ai^eben. Die Reparaluren lverden» von cmir unentgeltlich und schnellstens besorgt, die Uhren alle acht Tage von mir selbst unentgeltlich aufgezogen. Die Ttiätigkeit dieser Anstalt »vird sich auf die Stadt und die Borstädte beschränken. Brstellungen bitte ich entweder mündlich oder schriftlich bis längstct,< Ende d. M. zu machen. Kautionen werden nicht gefordert. Die Anstalt nird eröffnet, sobald mindestens Hunderl Abonnenten sich gemeldet. Marburg 22. Juni 1872. 497 Jgnaz AiMch, Uhrmacher. Stadt, Schulgasse, Payersch-« H«u«. Mit zwei Beilagen. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Jan schiß in Marburg. 2. «. St. o. Beilage zu Nr. 75 der „Marburi^er Zeitung." (1872.) Die Mzemeine Hypothekar - Verficherungs -Bank kter dem Prüsidiam der Herren Mathias Conftaatm Gras Wickenburg, ir. Theodor Freiherr v. Raule, Ludwig Daran v. Plittersdorf und i General-Diret^tar I. Neach lentral-Ztelle für den Hypotheken- nnd Nealitüten-Verkehr gegen feste Priimie vermittelst des ihr statutenmäßig zustehenden Rechtes: 1. Krsatztelstungen für Werluste an KypotHeken. 2. Ate Kafiung für den pünktlichen Eingang yypotyezirter Kapitalien und Intereffen ie Zrrangimng bedrängter Kypotßekar.Schnldner durch die Schnldnmwandtnng w Annuitäten oder inden, sie dem Schuldner seitens des Gläubigers freie Disposition bezüglich andeitwei-iger Contrahirung bewirkt. Indem die „Allgemeine Hypothekar-Versicherungs-Bank" für jeden Ausfall an Capital, Zinsen md Kosten bei einer exekutiven Feilbietung aufkommt, enthebt sie insbesondere Vormünder, Curatoren und sonstige Vermögens-Berwalter ihrer Verantwortlichkeit. Z>en traurigen Weryältnissen des Kypotyekar-Gredits aözuyelfen, ist alfo d^ Zweck der „Kypotpekar-Werstchernngs Wank", die einerseits dem Capitalisten seine hppothezirte Forderlmg unter illen Umstiinden garantirt, ihm den ungestörten Fortgenuß der Zinsen sichert; anderseits dem Grund-und Hausbesitzer leichter und billiger Gelder zuführt und in, Falle exekutiver Versteigerung mitbietend einen Verkaufspreis erzielt, welcher dem wirklichen Werthe der feilgebotenen Realität entspricht, somit durch ?ie polizzenmiißige Entschädigung ihn vor dem Ruine bewahrt. ^ Da ich für Hlaröurg und Ilmgebung als Vertreter dieser Wank betraut worden, so beehre ich mich dem hochverehrten Publikum mit dem Beuierken ergebenst zu empfehlen, daß alle in dieses Fach tinschlagenden Anträge in meiner Kentral-Keschästs-Kanzlei zur piinktlichen Effektuirung bereitwilligst entgegengenommen werden. ^Aspekte und Auskün^e jeder Art werden in der k. k. concessiouirten Privat-Agentie (Comptoir des Dienstmann - Instituts „cXI»k^88") Eingang: Herrengasse, im Kammerer'schen Hause Nr. 262 unentgeltlich und bereitwilligst ertheilt. IN VTLK hat ihre Operationen am I ?rpril R8SS Vegonne« und übernimmt als Mit aller Hochachtung Vertreter der „Allgemeinen Hypothekar-Bersicherungs-Bank". Druck von Eduard Ja« schiß. / Elementarverficherungs- MM«» «ttttr de« PrSfkdwm Sr. Exeelleuz Gonstantin Grafen vo« Wicke«b«»rg, G» ?. ?. «post. MajSstet wtrkl. geheim. Rath, GroHkreuz, Eomma>de»r vieler hoher Orde«, TtaatSminister a. D , derm Einrichwngen die Bürgschaft vollständiger Befriedigung im Schadenfalle gewähre», übernimmt durch die Gefertigte Anträge zur Versicherung gegm Brand. BliMag. Explchon an Wohn- und Wirthschastsgebäuden, Waarenlageru, Früchten in Körnern oder Geströh, anderen Produkten der Feldwirthschast und Industrie, Acker- und sonstigen Geräthen, Viehstand, Werkzeugen, Fabriken, Maschinen, Hauseinrichtungen, als: Möbel, Kleider zc. Hagelschlag a« FeldfrSchten und Weingärten zc. Vereinfachte Aufnahme, rationeller Tarif, WIIllKst« Prämie mit wesentlichen Nachläffen, erleichterte Einzahlung mit succesfiver Prämienverminderung, Betheiligung am Reingewinne, Begutachtuug der Schadenhöhe durch versicherte Mitglieder (Loealausschuß), Ueber-litffuug von 1V1« vom Ähresgewinne für Feuerwehr und Löfchrequisiten, ««nstlKv M«iivr«nßx«n Auskünfte, Prospekte und Antragsformulare werden bereitwilligst und unentgeltlich ertheilt durch ZPlltM M Msrbllrg bei llerril ^toii LoiiiM. Inhaber der Privat-Agentie und des Dienpmann-Jnstituts „kx?kk!88".