Nr. 127 Marburg, Donnerstag den 12 Äunl lyiy Sy. Jahrg. i "il »I Ä ',' i DZe Kundgebung der Nationalversammlung. Wien, 10. Juni. In einer feierlichen außerordentlichen Sitzung hat die Nationalversammlung am Sosmstag einhellig und einmütig die Friedensbedingungen von Saint Germain als unerträglich und unmöglich er-klärt. Nur ein Sinn, nur ein Gedanke be-herrschte sämtliche Volksboten, der Gedanke, dieses verderben von Deutschösterreich abzuwenden. Die Nationalversammlung hat trotz des tätlichen Streites von St. Germain leidenschaftslos und sachlich den Friedensentwurf geprüft und den pariser Machthabern kundgegeben, warum und in welchen Punkten vor allem dieser Friede für Deutschösterreich die Vernichtung bedeuten würde. In einer Nede, die das Material der Erwiderung außerordentlich geschickt zusammentrug und wirkungsvoll gruppierte, gab der Staatssekretär für Aeußeres Doktor Bauer, maßvoll im Ton, den Beweis für das „unerträgli ch", das dann den Schlußpunkt für die gesamte Debatte bildete. Line politische Ueberraschung stellte die Mitteilung Dr. Bauers dar, daß er der italienischen Regierung die militärische Neutra-lisieruug D e u t s ch s ü d t i r o l s angeboten habe, um dieses Land vor der Fremdherrschaft zu retten und dieses Angebot als Basis für die Verhandlungen in St. Germain aufstellte. Im übrigen wurde für alle von den Nachbarstaaten angeforderten Gebiete die Volksabstimmung gefordert, auch für wepungarn, für dessen Rechte Dr. Bauer sehr warm eintrat. Hierauf gaben die Redner sämtlicher Parteien Erklärungen, ab, die sich ohne Ausnahme auf den Boden der Regierungserklärung stellten und es war dadurch klar erkennbar, daß es in der Friedensfrage keine partei-unterschieLe gibt. Zum Schluße gaben die Vertreter der einzelnen Länder ähnliche Erklärungen ab. Präsident Seitz betonte in seiner Schlußansprache, daß es hoffentlich gelingen werde, die Bedingungen zu mildern, wenn es aber nicht gelingen sollte, wenn man Deutschösterreich vernichten wolle, dann solle die Welt es hören: Es stirbt kein Volk, es stirbt auch nicht das Volk von Deutschs st er-r e i ch. Drucklegung des Vertrages. Wien, 11- Juni, wie die „parlaments-Vorrespondenz" meldet, hat auf Anfrage des ilbg. Dinghofer an den Vizekanzler betreffend die Uebersetzung und Vervielfältigung des Friedensvsrtrages ein Vertreter der Staatsregierung mitgeteily daß die einzelnen Teile der Friedensbedingunge» von St. Germain bereits übersetzt und in Druck gelegt werden und daß die Abgeordneten schon in einigen Tagen in dem Besitz des autentischen Textes der Friedensbedingungen gelangen werden. Der unfertigi Friede. St. Germain, 10. Juni. „Daily News" melden, daß die finanziellen Klauseln des Friedensvertraaes- mit Oesterreich Nunmehr fertiggestellt seien. Es wcrde-keine bestimmte Summe für den Schadenersatz festgestellt werden, sondern eine eigene Kommission soll die Eiiikunstsguellcn Oesterreichs untersuchen und die Höhe der Leistungen sowie die Art der Zahlung bestimmen.. Der enttäuschte Hammasch. Zürich, 10. Juni. Die schweizerische Zelegiaphkninformation meldet: Es heißt, DerZrieöe für Deutsch Lyon» 8. Juni. (Funkspruch.) Der Derireier Ser Seutsch-ösierreichischen Frie-ens-elegatton» Dr. Renner» ist am Samstag früh nach Sk. Germain zurückgekehri. Zu feinem Empfange sin- -ie technischen BeirAe Schüller un-Sleinbach mle auch Ser VorfiFen-e -es Sskrelariakss» Dopauer» gekommen. Dem Verlreker -er Ra-toagenlur hal Dr. Renner milgeleill» -atz er in Feldkirch mil -em Präsi-enken -er Seulschvslerreichischen Republik» Seitz und -em Slaalssekrelär für äutzere Angelegenheilen Dr. Bauer und Sem Führer -er chrisilichsozlalen Parkei» Fink» fich beralen hak. Er hak auch bekannkgegeben» -atz seine Regierung ihre Gegenvorschläge stellen wird» ohne auf den Ablauf -er gewährten Frist zu warlen. » Wien, 8. Juni. Die-eulschöslerreichischen Vertreter werden auf -ie Friedensvorschlüge frühestens in acht Tagen antworlen. Sie werden territoriale Korrekturen und wichtige wirtschaftliche Erleichterungen for-ern Wien. 10. Juni. Der Sonderberichterstatter des „Neuen wiener Tagblattes" meldet aus St. Germain: Die schriftlichen Verhandlungen der deutschösterreichischeu Delegation mit den Alliierten nahmen heute ihren Anfang. Zunächst sind vier Noten fast fertiggestellt, deren erste im Saufe des heutigen Tages an Llemenceau übermittelt wird. Die erste Note enthält hauptsächlich die Einsprache gegen die Bedingungen uNd stellt in großen Zügen dar, daß ein solcher Friede die Länder völlig zugrunde richten und ihnen jede Lebensfähigkeit rauben würde. Die zweite und dritte Note sind territorialen Fragen gewidmet. Die zweite Note ist eine großangelegte Denkschrift, die das gesamte Material, das die Länder-Lxperten beigebracht haben, ent-hält. Bis die Antwort der Entente darauf eintrifft, dürften vierzehn Tage vergehen. Diese Spanne Zeit werden die Delogierten verwenden, um inzwischen mit der Heimat Fühlung zu nehmen. Sechs Delegationsmit-glieder reisen heute von St. Germain ab. Die dritte Note behandelt ausführlich die Stellung der Sudeten-Deutschen. Die in tschechisches Sprachgebiet eingeschloffenen Inseln und Minderheiten sind nicht einbezogen. Nach Ansicht des Staatskanzlers werden bis zum Friedensschluß noch acht Wochen vergehen. Die internationale Rechts stellung Deutschösterreichs, die den Gegen-stand einer eigenen Note bildet, wird von der Delegation, soweit die Nationalstaaten in Frage stehen, in der weise aufgefaßt, daß Deutschösterreich diesen gegenüber kein krieg-führender Staat ist, sondern ein Teil einer liquidierenden Gemeinschaft, welche die entsprechende Auseinandersetzung über ihr Gebiet und gemeinsamen vermögenschaften anstreben. Wilsons Kampf. (Drahtb?rtcht der „Marbnrqer Zeitung".) Lyon, 10. Juni. Ans amerikanischen Kreisen, die dem Präsidenten Wilson nahestehen, wird mitgeteilt: Wilson war nach Paris gekommen, um einen Frieden zu verhandeln und nicht um den Deutschen ein Blatt Papier vorzuleqen mit dem Befehl: „Hier zu unterschreiben!" Den ganzen Winter hindurch rang Wilson mit Lloyd George und Clemenceau, um für den Feind solche Bedingungen zu erkämpfen, die anzunehmen ihm möglich sein würden oder zumindest solche, zu deren Annahme man ihn mit gutem Gewissen zwingen könnte. Per Kampf erreichte im März seinen Höhepunkt. Die nun den Deutschen vorgelegten Bedingungen sind -über alle Maßen hart, wer aber den Kampf mitgemacht hat, weiß, was die Engländer und Franzosen dem Feinde zugemutet haben. Jetzt sehen auch Lloyd George und Clemenceau ihr Produkt mit anderen Augen an und gestehen ein, daß seine Annahme ein Ding der Unmöglichkeit ist. Präsident Wilson hat zwar dem Ent- — --------- ------ .wurf seine Zustimmung gegeben, aber er °aß sich Professor Lammasch wegen des! wußte, der Versuch, ihn dem Feinde aufzu-^taudpunkieS, ücn die Entente in der Frage, zwingen, würde bald zur Offenbarung seiner ^rs Völkerbundes einnipimt, mit dem Ge--i Undurchsührbarkeit führen. Er wäre« un-^uken trage, von Si. Germain abzureisen. ^ durchführbar, auch wenn die Deutsch«! srei- NeuerlWe Beratung wegen Deutschöfterreßchs Grenzen gegen Italien. Paris, 10. Juni. (Reuter.) Der Rat der Minister des Aeußeren hat die politischen Klauseln des Vertrages mit Oesterreich inbezug auf Italien, die den österreichischen Delegierten noch nicht übergeben würden sind, beraten und sie an die zuständige Abteilung des NedaktionsausschusseS zurückgewiesen. Nie Lage in der Slowakei. Breslau, 8. Juni. Heute sind hier 700 Sokoln, welche an die slowakische Front abgehen, eingetroffen. » Prag, 8. Juni. Die Rektoren der Hochschule fordern die Studentenschaft zum Eintritte in die Armee und zum Sanitätsdienste auf. , Prag, 8. Juni. Das tschechoslowakische Korrespondenz Büro erfährt von zuständiger Stelle, daß die Entente die . Sowjets-Regierung aufgcfordert hat, im Laufe von 24 Stunden alle Feindseligkeiten gegen die Tschechoslowakei: einzustellen. Die Entente ist entschlössen, die Erfüllung ihrer Forderung mit allen Mitteln zu, erzwingen. » Prag, 8. Juni. Gestern haben die Ma gyaren ihre Angriffe auf der ganzen Front erneuert. Sehr hartnäckig haben sie östlich von Sajo bei Erszek Ujvar angegriffen. Oie Lücken haben wir ausgefüllt. Prag, 8. Juni. Der Generalinspektor der tschechoslowakischen Armee, Dr. Scheiner, tritt zurück. Sein Nachfolger wird sofort ernannt werden. willig unterschrieben. Die Verschiebung in der politischen Lage Englands hat nun zum, Wohke aller den englischen Premier zu! Wilsons Bundesgenossen gemacht. Amsterdam, 11. Juni. Der pariser Korrespondent der „Daily News" meldet, er sei ermächtigt, der Behauptung entgegenzutreten, daß Wilson erklärt habe, der Frie-densvertrag sei vollständig in Uebereinfiim-mung mit den 14 Punkten. Wilson hat niemals weder öffentlich noch privat etwas derartiges gesagt. Die FSumaner Frage geSöst? st. Germain, 10. Juni. (Korr.-Büro.) „Petit Journal" will aus guter (Quelle wissen, daß die Fiumanor Frage endlich als gelöst betrachtet werden könne. Die Italiener sollen die Stadt bekommen, sich aber ver-pflichten, einen Teil des für die Großschiffe bestimmten Hafens den Jugoslawen auf 99 Jahre zu verpachten, wie sie dies den Schweizern in Genua zugestanden haben. Susak wird jugoslawisch und Italien ist geneigt, sich in der dalmatinischen Frage-nachgiebig zu zeigen. Die in den letzten Tagen begonnenen direkten Verhandlungen zwischen den Italienern und Jugoslawen hätten die Lösung schnell gefördert. Der tschechische Bericht. (Drahtbericht der „Marburger Zeitung".) Prag, 11. Juni. Das preßbüro des Landesverteidigungsministeriums teilt mit: während des gestrigen Tages hat sich die Lage an der mittleren und an der Westfront sichtbar gebsffert. Mestlich von Ncntia nützten unsere Truppen die Erfolge der gestrigen siegreichen Kämpfe aus und drangen östlich von Koniorn, Neuhäusel, vrebla vor. Bedeutende Kräfte, welche der Gegner zur Verstärkung herbeigeführt hatte, nahmen einen Gegenangriff bei Lzarad, wurden jedoch zurückgeworfen und zerstreut. Auf der Linie Gran—Slatina eroberten wir Schenitz und gelangten bis Altsohl. Die Magyaren! unternahmen, ohne die ihnen von der Entente . übersandte Note zu berücksichtigen, heftige Angriffe gegen den linken Flügel und die Mitte der Gruppe des Generals Henno-que. Unsere Truppen leisteten energischen Widerstand. In Durchführung der.Regierungswünsche und in der Absicht unsere Aktion ganz dem willen der Entente unterzno'dnen, ließ das Dberkommando ohne Nückgcht auf die bedeutenden bereits erzielten Erfolge unsere Dffsnsivbewegungen einstellen. Selbn-verständlich erlangen die einzelnen Armce-kpmmanden st-Fe Aknönc-freiheit wieder wr-'N zder Feind seme Angriffe nicht soior: Lugte..:. Die erste Note der deutschösterreichischen (Drahtberkcht der „Marburger Zeitung".) St. Germain, 11. Juni. Staatssekretär Dr. Renner hat heute dem Ministerpräsidenten Clemenceau folgende Note überreichen lassen: Die deutschösterreichische Friedensdeleqa-tion ist sofort und mit Eifer an die Prüfung der Vertragsentwürfe gegangen» die die Vertreter der alliierten und assoziierten Mächte ihr zu überreichen die Güte hatten und die auf die Wiederherstellung eines dauernden Friedens abzielen. Allein, trotz des Verlangen Deutschösterreichs, nach einem möglichst rasche» Friedensschluß und trotz der gebieterischen Notwendigkeit, den unerträglichen LcbenSveihälinissen und den See-lenqualcn der vom Elend und von den Folgen des Krieges erschöpften Bevölkerung Deutschöstcrreichs ein Ende zu machen, sieht sich die deutschösterreichische Regierung genötigt, sofort, und vorbehaltlich der ausführlichen Begründung in der endgültigen Antwort, den Mächten der Entente vorzustellen, daß das deutsch!)-erreichische Volk durch die Bedingungen, denen es unterworfen werden solle, der unentbehrlichsten Mittel zur Erhaltung seines Wirtschaftslebens unter Aufrechterhaltung der staatlichen und bürgerlichen Ordnung einfach beraubt wäre. Nach den Bestimmungen des Entwurfes bliebe Deutschösterreich weder sein Heimatboden noch seine LebenSnotdurft zuerkannt. Deutschösterreicb würde seiner reichsten und fruchtbarsten Landstriche beraubt. Gegen ihren Willen, gegen ihr nationales Bewußtsein und gegen ihre, wirtschaftlichen Jnter-esscn würden mehr als vier von 1l) Mil-lionen Deutschösterreichern einer Herrschaft unterworfen, die volksfremd und unserem Volkstum feindselig ist. So sollen Deutschböhmen, Deutschschlesien und die deutschen Gegenden Mährens dem tschechoslowakischen Staate unterworfen werden. Es handelt sich um geschlossene Sprachgebiete, die von nahezu 3 Millionen Deutschen in kompakten Massen bewohnt werden, ohne auf die bedeutenden Sprachinseln in Böhmen und Mahren Rücksicht zu nehmen, die nach dem allgemeinen Volksempfinden einfqch Teile des deutschen Oesterreich sind. Man will auch den Böhmerwaldgau einschließlich der Gegend von Neubistritz und den Znaimerkreis vom deutschösterreichischen Geb'ete trennen, man will tausende von Bewohnern Niederösterreichs unterjochen aus dem einzigen Grunde, weil ihre Heimat sich zu wirtschaftlichen Unternehmungen eines Nachbarn eignet, dem daran gelegen ist. uns unserer letzten Zuckerraffinerie sowie der für das Handelsleben wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte zu berauben. Man ist mit einem entmutigenden Schweigen über den vom deutschen Volke in Westungarn wiederholt kundgegebenen Wunsch hinweggegangen, im Wege einer Volksabstimmung über den Anschluß an Deutschösterreich befragt zu werden. Nach soviel Leid und Bangigkeit, die Lin heldenhaftes und auf seine ruhmreiche Vergangenheit stolzes Volk zu ertragen hatte, schreitet man daran, das Land Andreas Hofers zu zerstückeln und Südtirol endgültig der Fremdherrschaft zu unterwerfen. Man greift sogar auf Gebietsteile, die beim Waffenstillstand der Besetzung entgangen sind. Man beraubt ferner ihrer Freiheit sowie ihrer wirtschaftlicken Hilfs quellen deutsche Siedlungen in Steiermark sowie im Kärntner Becken, und zwar bis zur halben Höhe eines Nordhanges, ohne darauf Bedacht zu nehmen, wie denn die Einwohner eines Gebietsstreifens zwischen einer unübersteigbaren Bergkette und einer Landesgrenze wirtschaftlich existieren sollen. Was v»n Deutschösterreich bleibt, kann nicht mehr leben. Es bestünde bloß aus den Alpenlanden und der Hauptstadt Wien, die von sechs Millionen Einwohnern zwei Millionen beherbergt und zufolge ihres Ausscheidens aus der früheren Monorchie ungleich mehr geschädigt würde als irgend ein anderer Teil des ehemaligen Reiches. Dieser neue Staat könnte nur ein Viertel der für seine Bevölkerung notwendigen Nahrungsmittel selbst erzeugen und müßte drei Viertel von außen beschaffen. Er müßte ferner jährlich 12 Millionen Tonnen Kohlen kaufen, während seine eigene Förderung kaum 2 Millionen erreicht, dazu kommen dann die notwendigen Rohstoffe und zahlreiche Jndustrieartikel, auf deren Einfuhr wir angewiesen sind. Wir können die notwendigen Einfuhren nicht durch die Ausfuhr unserer Produkte decken, weil uns mit dem deutschen Gebiete Böhmens, Mährens und Schlesiens fast alle unsere Exportindustrie entrissen wurde. Gleichzeitig wird unser Transportwesen finanziell und betriebstechnisch ruiniert, indem die vier Eisenbahnlinien, die quer durch die Alpen von Norden nach Süden führen, und ebenso eine der zwei wichtigsten Trans-versullinien von Olsten nach Westen verstümmelt, ihrer Ausgangspunkte beraubt und vielfach durch fremde Staatsgebiete unterbrochen werden, so daß die übrigbleibenden Linienstücke bctriebsunfähig werden. Mit dem Verluste der deutschböhmischen Bäder und Südtirol entgehen uns auch die ausländischen Zahlungsmittel, die der Fremdenverkehr ins'Land bringt. Wir könnten also die Einfuhren, von denen Nahrung und Arbeit der Bevölkerung abhängt, nicht bezahlen. Gegenwärtig leben wir von unserem sehr verminderten Kapital. Dieser Zustand kann umso weniger allzulange fortgesührt werden, als wir nach den Friedensbcdingungen über unser in den alliierten Staaten befindliches Vermögen nicht verfügen dürfen. Wir sind darauf angewiesen, Nahrungs-mittel, Kohlen und andere Waren aus den auf dem Boden der Monarchie neuentstandenen Staaten zu verschaffen. Nachdem uns vorgelegten Friedensbedingungen aber würden die neuen Staaten uns gegenüber die Meistbegünstigung einseitig, d. H. auch dann genießen, wenn sie uns die Meistbegünstigung versagen und die Ausfuhr unserer Artikel perhindern. Sie hätten ferner das Recht zur Benützung unserer Eisenbahn- und Postlinien, daher kein Bedürfnis nach Verträgen mit uns. Als letztes Mittel bliebe uns nur übrig, die für uns unentbehrlichen Produkte der neuentstandenen Staaten durch Hingabe des uns noch verbleibenden Kapi. tales zu bezahlen. Auch dieS wäre infolge der Friedensbedingungen undurchführbar. In Dispositions speciales aux territories transferes wird der Umrechnungsschlüssel für die Schulden unserer Angehörigen so festgesetzt, daß sie ungefähr zweimal soviel zahlen müßten, als sie tatsächlich schulde. Zugleich wird den neuentstandenen Staaten das Recht eingeräumt, alles Vermögen, daß unsere Staatsbürger und Handelsgesellschaften in deren Gebieten Haben, mit Beschlag zu belegen. Diese und ähnliche ganz unbegreifliche Klauseln entspringen der sonderbaren Idee, die nämlichen Bestimmungen, die die siegreichen Mächte einem besiegten Großstaat auferlegen wollen auf das Verhältnis zwischen unserem neuen Staat und den anderen Teilen der früheren österreichischungarischen Monarchie anzuwenden mit denen wir bis vor wenigen Monaten in einem gemeinsamen Staats- und lvirtschafts-gebiete vereint waren. Die Entziehung unseres in den alliierten Staaten vorhandenen Vermögens wäre ein sehr harter Schlag. Die Entziehung des in den Gebieten der früheren österreichisch - ungarischen Monarchie befindlichen, d. H. fast des ganzen Vermögens unserer Staatsbürger wäre eine Unmöglichkeit. Ls wurde damit nicht nur das letzte . Mittel zur Bezahlung unserer notwendigsten Lebensbedürfnisse genommen, sondern es müßte sofort der vollständige finanzielle Zusammenbruch des Staates, aller Kreditinstitute, Versicherungsgesellschaften, Sparkassen und aller privaten Unternehmungen folgen. Es würden die meisten Unternehmungen, deren Sitz Wien war, enteignet. Durch die Verpflichtungen des deutschösterreichischen Staates dH ent-eigneten Besitzer zu entschädigen, wäre die Schuldenlast des ohnehin so überlasteten Staates noch ungemein erhöht, während seine finanziellen Kräfte durch die Enteignung des in den verschiedenen Gebieten der alten Monarchie gelegenen Vermögens seiner Staatsbürger vernichtet würden. Nun glauben wir nicht, daß die Vernichtung unseres Staates und die Entstehung eines sozialen und politischen Krankheitsherdes dem europäischen Interesse und den Interessen der ^alliierten und assoziierten Mächte entsprechen. Sollen sie doch die Erhaltung unseres Staates und die Aufrechterhaltung der Ordnung in unseren und in den benachbarten Gebieten als notwendig ansehen, dann müßten die uns mitgeteilien Friedensbedingungen aus den angeführten Gründen sehr wesentliche und grundsätzliche Aenderungen erfahren, wir werden uns erlauben über die Regelung der territorialen Fragen schon in den nächsten Tagen Vorschläge zu erstatten, während wir unsere wirtschaftlichen Anträge für den Zeitpunkt Vorbehalten müssen, indem uns alle bezüg-licken Kapitel der Friedensbedingungen vor- Stolze Herzen. Roman von Fr. Lehne. 351 (Unberechtigter Nachdruck verboten.) „Seit acht Tagen. Sie war vier Wochen in Franzensbad, und in kurzer Zeit wird sie wieder abreisen. Wohin, ist noch unbestimmt. Vielleicht nach dem Engadin oder den Dolomiten." „Begleiten Sie Ihre Frau Gemahlin nicht?" „Schwerlich. Sie beabsichtigt, Hochtouren Kn machen, während ich die See vorziehe. Mein liebster Aufenthalt ist Ostende; vorläufig bleibe ich noch hier. Und Sie, Baronesse, welche Pläne haben Sie?" „Ich verlebe meine Ferien hier. Ich war ziemlich beschäftigt und die! Ruhe tut mir nach dbr anstrengenden Saison gut." „Baronesse sind einzig, unvergleichbar. Ich kann Ihre „Elsa" me vergessen! Die berühmtesten Sängerinnen haben mir nicht diesen tiefen, nachhaltigen Eindruck hinterlassen — ich habe den „Lohengrin" beneidet, der Sie in die Arm'e nehmen und Ihnen sagen durfte: „Ich liebe dich!"" Ruth sprang empört aus; ihre Augen sprühten vor Zorn. „Ich bitte, derartige Redensarten zw unterlassen, Herr Lübbecke! In meinem Privatleben bin ich nicht die Sängerin Althof, sondern die Baronesse WallbrMn, und die ist nicht gewöhnt, daß man in einem solchen Tone mit ihr spricht!" Wie reifend sie in ihrem Zorn aussah. Und er allem mit ihr in dieser grünen, duftenden, sonuenwarmen Einsamkeit! Jode klare Ueberleigung schwand ihm; er stürzte ihr zu Füßen, griff nach ihrer Hand und preßte seine liebeglühenden Lippen darauf. „Ach, Ruth, haben Sie doch Erbarmen!" stammelte er. „Fühlen Sie denn nicht, wie heiß ich Sie liebe?" „Sie find von Sinnen!" stieß sie hervor, und versuchte, sich von ihm zu befreien. „Lassen Sie mich los, oder ich rufe um Hilfe! Sie wissen doch, daß ich Sie verabscheue!" „Und wenn auch — einen Kuß muß ich haben!" Er versuchte, sie fester an sich zu ziehen; aber- in dem Augenblick stieß sie ihn von sich lind schlug ihm zweimal mit aller Kraft ins Gesicht, daß er sie loslicß, zurücktaumelte und hinsiol. „Klaus — Klaus!" rief sie dabei. , - Verwirrt sah Lübbecke um sich. Trotz ihrer Empörung mußte Ruth lachen — dieser mit peinlichster Eleganz gekleidete Mann vor ihr im Sande wirkte zu konrisch! ' Aber ihr Lachen gellte ihm in die Ohren, trieb ihm das Blut in das fahle Gesicht und verwundete ihn tödlicher, als jedes höhnende Wort aus Isabcllns Munde es vermocht hätte. Er erhob sich, klopfte den Sand von seinen Kleidern und saqte mit wutverzerrtem Antlitz: „Baronesse sollten bedenken, daß Sie Grund zur Dankbarkeit gegen mich haben!" Da tauchte Plötzlich Klaus' hohe Gestalt vor ihnen auf; Ruth flog ihm entgegen und schmiegte sich an seine Brust. „Lieber Klaus!" „Riefest du nicht, Schwester?'.Mir war es so. Aber du siehst so erregt aus — ah, da ist ja auch Herr Lübbecke!" Mit fragendem Blicke sah er ihn an, der etwas vom Pferdekauf und vorheriger Besichtigung stammelte. Doch-Ruth sagte da kurz und bestimmt: „Bitte, Klaus, du verzichtest wohl auf jeden Verkehr mit diesem Herrn, und zeigst ihm den Weg aus Althof hinaus. Ec hat sich im Ton gegen mich gänzlich vergriffen!" „Erkläre deutlicher, Ruch, 'waü vorgefallen ist!" „Gar nichts weiter, Klaus, als was ich dir schon sagte!" Ruth hütete sich, den Vorfall genau zu erzählen, sie wußte, daß Klaus seine Schwester nicht ungestraft beleidigen ließ. „Herr Lübbecke hat mit mir gesprochen, wie er vielleicht gewohnt ist, mit gewissen Damen vom Theater zu sprechen!" Da blitzte es drohend in.Klausens Augen auf. „Herr, was haben Sie sich erdreistet! Verlassen Sie sofort mein Haus!" Er trat beiseite, wie um Lübbecke an sich vorübergehen zu lassen. In James kochte die Wut. Gehässig stieß er hervor: „Sie haben wiMch nicht nötig. Herr Baron, sich auf das Recht Ihres Hauses --- dieses Hauses zu berufen! Sie verdanken es einzig meiner Großmut!" Alle Farbe wich aus des Barons Gesicht. Der Atem stockte ihm fast. Was sollte er Schreckliches zu hören bekommen? „Nun ja," sagte James tückisch, „wenn ich auf meinem Schein bestanden hätte, so Delegation. liegen werden. Gegenwärtig schon möchten wir darauf Hinweisen, daß die Liquidation der sehr komplizierten Verhältnisse zwischen den auf den Territorien Gesterreich-Ungarnsl entstandenen Staaten eine ganz andere Aufgabe ist, als die Miederherstellung des Friedens, zwischen kriegführenden Mächten. Jene Aufgabe betrifft die Liquidation einer früheren Gemeinschaft und die selbständige Konstituierung ihrer Teile. Diese Liquidation und Konstitution erfordern langwierige Arbeiten und können nicht durchgeführt werden, ohne daß auch wir gehört werden. Mir schlagen deshalb vor, die Entwirrungen der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den sich in die Gebiete der Monarchie teilenden Staaten eine besondere Kommission zu übertragen, in der unter dem Vorsitze von Delegierten der alliierten Großmächte auch wir zur möglichst raschen und rationellen Neuregelung dieser Beziehungen beitragen könnten. Dieses Verfahren würde zugleich im Rat der Großmächte aller Detailfragen entlasten, die für uns und unsere Nachbarn von höchster Wichtigkeit, für die Ordnung der Welt aber minder wichtig sind. Der Friedensschluß könnte erfolgen, ohne den Abschluß der Arbeiten dieser Kommisson und die definitive Erledigung der ihr zugewiesenen Fragen abzuwarten. Der- erste und gesamte Eindruck den die uns vorgelegten Friedensbedingungen auf dis d. ö. Delegation gemacht hat, ist folgen-der: Di- Wirkungen dieser Bedingungen, als die Zerstückelung Deutschösterreichs und die Vernichtung seiner Volkswirtschaft können den Ansichten der Mächte, die gegenwärtig die Geschicke der Völker lenken und die ver-antwortung für sie übernommen haben, nicht entsprechen. Diese Bedingungen scheinen vielmehr aufgenommen, teils weil man uns nicht gehört hat, teils durch die bloße Uebertragung auf die Verhältnisse der an Stelle Oesterreich. Ungarns entstandenen Staaten, auf die sie nicht anwendbar sind. Wir wissen nicht, ob sich die Mächte klar darüber sind, daß diese unsere Zerstückelung und wirtschaftliche Vernichtung wenn sie beabsichtigt wäre, in ihren Erfolgen sich nicht auf uns beschränken würde, denn der Zu-sammenbruch unserer Volkswirtschaft müßte den Untergang jeder staatlichen Autorität auf diesem im Herzen des Festlandes gelegenen Gebiete, durch Auflösung des Staates in - seine Teile und das politische und Hoziale Thaos bewirken, in das unvermeidlich die nächsten Nachbarn verstrickt würden und dessen letzte Auswirkungen unabsehbar sind, wir können keinen Zweifel darüber lassen, daß dis derzeitige deutschösterreichische Regierung die durch sechs Monate unter den größten Anstrengungen die innere Ordnung und den äußeren Frieden des Landes auf-rechterhalten hat, für die Folgen solcher Friedensbedingungen eine Verantwortung zu übernehmen, nicht in der Lage wäre. Die Ueberreichung der Note ist heute nachmittags um 6 Uhr erfolgt. saßen Sie hier nicht so stolz auf Althof und wiesen mir, dom rechtmäßigen Herrn, die Aengstlich blickte Ruth auf den Bruder, er sah auH, als wollte er"sich auf den ändern stürzen, der sich scheu vor ihm duckte. Seine Hände klammerten sich so fest um die Reitgerte, daß sie zu zerbrechen drohte. „Wenn Sie sich nicht deutlicher erklären," stieß Klaus hervor, „so bedaure ich, Ihnen nickt glauben zu Können! Nach Ihren damaligen Versicherungen war mit der Ueb-er-gabe. von Birkeuselde alles geregelt!" ^ „Ausgenommen einen Schuldschein über dreißigtausend Mark, den ich aus Großni-ui gegen Sie verschwieg. Die Unterschrift Ihres Herrn Vaters werden Sie doch anerkennen —" Klaus schnitt ihm das Wort ob. MU einem verächtlichen Blick maß er ihn. „Mein Rechtsanwalt wird morgen das Weitere >na Ihnen verhandeln; ich herbe mit IlMv-nichts zu tun! Komm, Ruth! Da Herr Lobbecke nicht Anstalten macht, meinem Vec-ingen nachzukomme», müssen wir wohl cw--Feld räumen, bis es ihm gefällig ist, gehen!" ' Er beachtete James Lübbecke nicht mehr und entfernte sich mit Ruth. Durch diese-„schlachtende Verhalten wurde Lübbecke o gereizt, daß er sinnlos vor Wut „Diesmal -werde ich nicht so großmütig ieir-Herr „Lumpenbaron", Sie sollen an >>"ck> denken!" Die polnische Gefahr. Mährisch-Ostrau, 10. Juni. Der illustrierte „Rurjer Ladzien" meldet, daß die Deutschen in Oberschlesien 12.000 Mann, eine Menge Munition und Waffen zum Schutze der Heimat gesammelt haben. Da« unersättliche Ermlanb. Paris, 10. Juni. Der Rat der vier genebmiate die Besetzung der Insel Vessl, die die Bucht von Riga beherrscht, durch 'kritische Truppen. Kurze Nachrichten. Großadmiral Holtzendorf f. Nach einer Meldung au Prenolau starb der Chef der Hochseeflotte Großadmiral von Holtzen-dorf. Selbstmord eine» Führer» der U«. abhängigen, Paul D ittmann, einer der Führer der Hamburger Unabhängigen, der schwer an Tuberkulose erkrankte und seit Wochen im Krankenhause war, hat sich wegen der Unbeilbarkeit seines Leidens daS Leben genommen. Rechtsausgleichung zwischen Deuts», land und DeutschSsterreich Der Zentral-ausschuß der Vereinigung der deutschösterreichischen Richter hat eine Liste von Richtern aufgestellt, die in eine Rommission für die Rechtsausgleichung zwischen Deutschland und Deutschösterreich zu entsenden sind. Diese Rechisausgleichung, die auch ohne Angliederung Deutschösterreichs an Deutsch-, land Zustandekommen kann, bezieht sich auf das gesamte private und öffentliche Recht. Für Kultur und Nächstenliebe. Unter diesem Titel veröffentlicht Doktor Tavoax, wie bereits kurz berichtet, der Führer der jugoslawischen demokratischen Partei im „Slovenski Narod" einen Auf. satz, der, von sozialen und nationalen Belangen vorläufig abgesehen, auch für uns Deutschs vom menschlichen Gesichtspunkte aus der Beachtung wert erscheint und welcher Aufsatz in einem Teile der übrigen südslawischen Presse bereits Erwiderung gefunden hat. Dr. Tavcar bemerkt einleitend, daß die slowenische Presse ihrer vornehmsten Aufgabe, der Erziehung des Volkes zu dienen, nicht gerecht geworden sei. Zur Zeit des Zusarstmenbruches des alten Oesterreich habe die Presse Gel ins Feuer gegossen und das slowenische Volk wäre in mancher Beziehung vielleicht besser gefahren, wenn es diese Presse nicht gehabt hätte; doch werden die Gesetze der Brüderlichkeit und Nächstenliebe ihre Geltung haben, trotz aller Revolutionen. Der „Slovenski Narod" wird daher in Zukunft an einem wüsten, ganz unwürdigen und in jeder Hinsicht unanständigen und durch und durch rohen Treiben nicht mehr teilnehmen, weil dieses uns vor uns selbst und vdr dem Auslande erniedrigt. Dieses Treiben wurde durch die Presse ver-ursacht, das slowenische Volk als solches trifft kein Vorwurf. In Zukunft will das Blatt der Bruder- und Nächstenliebe einge- Da wandte sich Klaus um -und hob die Hand, um ihn mit der Reitgerte ins Gesicht en. Doch Ruth hielt ihn zurück. Sie zu-schlage... , legte die Hand auf seinen Arm. „Nicht doch, Klans, warum willst du dich — beschmutzen!" Er bezwang sich, atmete einigemal tief auf und 'sagte dann eiskalt: „Herr Graf Rechbcrg wird Ihnen morgen das Weitere zu wissen tun!" Mil klopfendem Herzen ging Rnth neben den: Bruder her; sie hatte ihn untergcfaßt und drückte seine Hand. Tränen glänzten in ihren.Augen. „O Gott, hätte uch doch nichts gesagt!" „Aengitigst du dich um mich, Schwester? Das hast du wirklich nicht notig. Ich werde dem Burschen einen gehörigen Denkzettel geben, das; ihm 'weitere Beleidigungen vergehen," sagte er grimmig. An seiner Stimme hörte man, wie furchtbar die Erregung war, die ihn durcbbebte, — doppelt, weil ihn diese stunde an eine andere erinnerte, in der er schon ein.aal dieses bcschimp'enüe Wort gehört hatte. „Was mir durch den Kopf geht, '*st das Vorhandensein eures Schuldscheins dom Vater —" „Viell'.'üb! bat er nur ged )bt''" - , „Das glaube >ch nicht.'Er weiß, daß er ^ki mir damit nichts erreicht. So, wie Vater ^wirtschaftet Hahr ist alles möglich!" . „Woher nun das Geld nehmen? Viel-"nch» denkt Lobbeck-, du willst ihn fordern, womöglich diese Schuld nicht zu be-sachlen!" (Fortsetzung folgt.) denk sein und ist nicht mehr willens, sich im Rote niedriger Leidenschaften zu wälzen, die schließlich das Volk selbst verrohen. Daher muß auch gegen das „Reinemachen" (Absetzung und Ausweisung nichtslawischer Personen), das jetzt so in Mode gekommen sei, Stellung genommen werden. Das Blatt will sich in Zukunft auch aller Nachrichten denunziatorischen Lharakters enthalten- und wird nicht darin seinen Ruhm suchen, ein Dienstmädchen, das zufällig ein paar deutsche Worte gesprochen hat, an den Pranger zu stellen und um das karge Brot zu bringen. Der Aufsatz lehnt weiters das vom alten Oesterreich übernommene System der „Geiseln" und deren Behandlung ab, wenn auch vielleicht slowenische Geiseln von den Deutschen gleich schlecht behandelt werden, weil das slowenische Volk eben ein besseres sein will.-Ls soll ein Staat der Rultur und Nächsten-liebe geschaffen werden. Wie erwähnt, wird dieser Aufsatz von einem Teile der slowenischen Presse bereits besprochen. Das 'klerikale Blatt „Sloveneo" äußert sich zustimmend. Die radikale „Zugo-slavija" nimmt dagegen gegen die im Auf-satze entwickelten Grundsätze entschieden Stellung und verwahrt sich dagegen, daß der Obmann der jugoslawischen demokrati-schen Partei alle Arbeit und Ideale der Partei mit Rot bewirft. Nach einigen per-sänlichen Ausfällen gegen Dr. Tavoar sagt das Blatt, daß, als der Tag der Befreiung und Erhebung gekommen war, alle vom Gedanken durchdrungen waren, zu herrschen auf eigenem Grunde. Ein Miteigentum oder Mitbesitz wird nicht anerkannt. Alles muß dem slowenischen Volke zurückgegeben werden, was diesem geraubt wurde, dies sei aber nur möglich, wenn man die deutschen Eindringlinge abschüttle, die man ohnehin nicht slowenisieren könne. Schließ'ich verlangt die „Iugoslavija", daß Dr. Tavoar, der alte Despot, von seinem Platze entfernt werden müsse, auf welchem er dem Volke mehr schade, als nütze. Die „Iugoslavija" hat übrigens in einem früheren, der Zukunft des südslawischen Rausmannsstandes gewidmeten Artikel gesagt : „So viel wird von unseren Wasser- kräften und vom Reichtum unserer Heimat gesprochen, aber was nützt dies, wenn Fremde über diese Güter herrschen werden, verschiedene Unternehmungen Fremder wurden zwar sch«n unier Staatsaufsicht gestellt, aber damit haben wir noch nicht das Wasser auf unsere Mühle geleitet. Die Fremden herrschen noch immer in diesen Unternehmungen und werden sich wahrscheinlich infolge unseres weichen und unentschlossenen Lharakters weiter breit machen. Diesen" Hähnen müssen die Flügel gestutzt werden und es muß ihnen unter den Füßen so eingeheizt werden, daß ihnen die Hitze unerträglich wird und sie gerne das versteck verlassen. Mit aller Energie müssen wir an die Arbeit, damit wir zins so viel als möglich aneignen." Auch der „Slov. Narod" bringt in der folgenden Nummer eine Aeußerung des Vorstandes der jugoslawischen demokratischen Partei, daß das sogqnannts „Reinemachen", insbesondere solange der Staat noch nicht konsolidiert sei, — notwendig sei. soweit dies im staatlichen und nationalen Interesse notwendig sei. Dabei mögen aber die Volksleidenschaften nicht künstlich erregt werden. Nlarburger- und Tages-Nachrichten. «»M Finanzdienste. Die, Finanz-Landesdirektion für Steiermark "hat den Kanzleioffizial Johann Mann zum Kanzlei-adjunkten in der 9. Nangsklasse, den Kanzlei-Offizial Johann Jösch zum Kanzlisten in der 11. Rangsklaffe ernannt. Spende. Anläßlich des Kaminbrandes widmete für die rasche Hilfeleistung Frau Emme Kart in der Freiwilligen Feücrwehr Marburg den Betrag von 100 K. Besten Dank. / Impfung. Freitag den 13. Juni um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) wird in der Rnabenvolksschule IV am Exerzierplatz das letztem«! den Parteien die Gelegenheit ge boten, ihre Imptzeugnisse in Empfang zu nehmen. Diese Zeugnisse, sowie sämtliche noch ausständige Zeugnisse müsst,, bis läng-stens Samstag den 14. Juni bei der Impf-katasterstelle Rathausplaß 9 abgegeben werden. Alle jene Personen, welche bis zu diesem Termine ihre Impfzeugnisse im Sinne der obligatorischen Impfung nicht abgegeben haben, werden unbedingt der Strafe zugefübrt. Eröffnung der städtischen Schwimm-schule Die städtische Schwimmschule in der Uferstraße ist wieder eröffnet. Preise der Bäder für Erwachsene 40 Heller, für Rinder bis zu 12 Jahren 20 Heller. Wäsche wird nicht ausgegeben. Studenten, welche sich bei der Rassa mit einer von ihrer Lehranstalt ausgestellten Legitimation ausweisen, erhalten ermäßigte Rarten zu 20 Heller. Da» Einverleibungsfest, welches von den Behörden ursprünglich für den 15. Juni geplant war. wurde nunmehr neuerlich verschoben, und zwar auf den 28. Juni, Anmeldung fremder StaatSange-böriger. Im Sinne der Verordnung der Landesregierung in Laibach vom 31. Mai, Nr. 4470/pr. verfügt das Polizeikommiffa-riat, daß sich nachbenannte Personen sofort zu melden haben, bei Familien die Fami-lienerhglter und zwar: 1. alle Staatsangehörige Deutschlands, Deutschösterreichs, Ungarns, Bulgariens und der Türkei, 2. alle Personen deutscher, resp. ungarischer Nationalität, die nicht mindestens 30 Jahre in irgendeiner Gemeinde des jetzigen Königreiches der Serben, Kroaten und Slowenen ihr HeimatSrecht besitzen, und 3. alle aus öffentlichen Aemtern Entlassenen und ihre Angehörigen. Die Anmeldungen sind schriftlich unter Angabe des Vor- und Zunamens, Geburtsjahres, Geburtsortes und der Hei-matsgemeinde sämtlicher Familienmitglieder, beziehungsweise der dieser Anmeldung unterworfenen Personen zu erfolgen. Die Anmeldung ist stempelfrei, muß jedoch die genaue Adresse der Gemeldeten enthalten. Große» Bottsfest. Sonntag den 15. d. findet im Kreuzhof ein große» Volksfest mit reichhaltigem Programm statt. Bestkegelfchieben. Donnerstag den 12. Juni beginnt im- „Kreuzhof" des große Bestkegelschieben und findet bis Sonntag täglich ab 5 Uhr nachmittags statt. Preis-Verteilung ist am Sonntag d»n 15. .Juni um 20 Uhr abends. Pellauer Nachrichten. Entlassungen ausstädkischemDienste. Auch den deutschen Beamten und Angestellten der Stadt Pertau und deren Unternehmungen (zirka 44 Bedienstete) wurde am I. Juni gekündigt, jedoch haben dieselben das Recht um ihre Wiederanstellung bis l 5. Juni aufzusuchen. — Liedertafel. Am 14. Juni findet die Liedertafel des Mannergesangvereines im „Deutschen Kaus" statt. Zum Vorkroge gelangen die Männerchöre: „Ich habe die Blumen so gerne". „Das erste Lied". „Am User des Manzanores", dann das Tonwerk „Das begrabene Lied" für gemischten Chor mit Sopran und Baritonsolo und Klavierbegleitung. Das So-pransvlo hat Frl. Lehrerin Keih und das Baritonsolo Kerr Südbahnbeamter Ossoinik übernommen. — Landwirtschafticher Verein. Bei der lebten Kauptversammtung des landwirtschaftlichen Vereines wurde für den verstorbenen Obmann Kiltscher der derzeitige Obmannstellvertreter Kerr Franz von Keltin und zum Obmannstellvertreter Kerr Franz Osterberger. Grotzgasthof- und Weingutsbesiher. gewählt. — Verein „Deutsches Kaus". Bei der am 6. d. M. statkgehabten Kauptversammlung des Vereines „Deutsches Kaus" wurden folgende Funk-tionäre gewählt: Zum Obmann Kerr Dr. S. R. v. Fichtenau, zu dessem Stellvertreter Kerr Paul Pirich, zu Ausschüssen die Kerren: W. Blanke, I. Kasmin, K. Kasper, K. Steudte d. Aelt.. Leopold Slawitsch und E. Schwab; zu Ersatz-männern die Kerren: W. Dengg, P. Ornig. O. Scheichenbauer. Mohren-Apotheke, Herrengasse Magda-lenen-Apotheke, Kaiser Wilhelms-Platz, unv Schutzengel-Apotheke, Tegetthoffstraße, versehen diese Woche bis einschließlich Samstag d. Nachtdienst. Elngesendel. Slowenischer Sprachkur» für An-fänger. Mehrfachen Wünschen entsprechend wird an der Privat-Lehranstalt Legat wieder ein slowenischer Sprachkurs für Anfänger beginnen. Anmeldungen bis 10. Juni in der Kanzlei der Anstalt, Viktringhofgasse Nr. 17, 1. Stock. In den übrigen Kursen werden noch Teilnehmer ausgenommen. Lehrjunge wird ausgenommen. Gartenbaubetrieb Langergasse 17 Htmn- skr Hmn- (Quartett) sucht auf längere Zeit Cafe Bauer, Warasdin. Anmeldungen werden im Cafe „Zentral", Mkr-burg entgegengenommen. 12638 ISWMU lVIsusrrisgsl, Osok-risgsl, Zkernsnlrokrs unri ungslösefftsn KsIK iisl sbrugsbsn WM Qsrtsngsssv 12. 12—ikjahrlges deutsches aus gutem Hause wird von alleinstehender gebi.d. jung. Dame in Pension genommen Liebevolle Behandlung und Familienanschluß ,»gesichert Äntr. an H. N. Graz, Schillerstraße 29, IV, Tür 16od'. Marburg, Tappcinerplatz 5,2. St. rechts 1S632 ?6rono8pora Mimikchritztil, echt Kupfer (Fricdensware) sowie Ersatzteile zu verkaufen. 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Mai 191S, Nr. 4470/pr. verfügt das Polizeikommissariat, dak sich nachbenannte Personen sofort zu melden baben, bei Familien die Familienerhalterund zwar: 1,alle Staatsangehörigen Deutschlands, Deutsch« österreichs, Ungarns, Bulgariens und der Türkei; 2. alle Personen deutscher, risp. ungarischer Rationalität, die nicht mindestens 30 Jalire in irgendeiner Gemeinde des jetzigen Königreiches der Serben, Kroaten und Slovencn il>r Helmatsrecht besitzen, und 3. alle aus öffentlichen Ämtern Entlassenen und ihre Angehörigen. Die Anmeldungen sind schriftlich, un'ter Angabe deS Vor« und Zunamens, Geburtsjahres, Geburtsortes und der Hrimatsgemeindc sämtlicher Familienmitglieder, bezw. der dieser Anmeldung unterworfenen Personen zu,erfolgen. Die Anmeldung ist stem pelsrei, mußjedoch die genaue Adresse der Gemeldeten cntlialten Die Übertretungen werden nach Z 9 des Gesetzes vom 5. Mai 1869, R. G. Bl. Nr. 66, mit Geldstrafen bis zu 2000 Kronen, resp. mit Arrest bis zu 6 Monaten bestraft. OrLavni-policisssti ^nmisarijat ar > bor. clne 10. jurüja 1919. oclja: I):-. bi >:> < oviä; ngökom. Dle berühmten ll - des Bades KssSflZMN-MplZAL Kroatien heilen mit sicherem Erfolge alle Arsen von rlieumglischen Asselüwnen der Muskeln und Gelenke Gichk al^ krankdeiken (Ischias Oienraflhenie, . -. Hysterie» Rückenmarkleiden) ferner alle, chronischen Nieren» und Dae^ "ad Hautkrankheilen V i Frauenwiden üben sie einen woljlläiigen Eknslufi auf ,,.v die nervösen Erscheinungen im Klimakterium (Wechsel), r» i Ä »-> -s- bei Gedcirmullerentzilndungen und EMalen. ' ,n d"r L>rw l2.620Nähere Informationen und Prospekte kostenlos durch' die Direklwn. Verantwortlicher Schriftleiter i. V. Alois Ci gl. — Druck und Verlag von Leop. -LralilS Erbe«.