Erscheint jeden Samstag abends. Schrifilektung und Verwaltung: Prr^ernova ulica Nr. 5 lelepion Sl. — A n t ü n d i g u n g en nimmt die Verwaltung gegen Berechnung billigster t-Sebühren entgegen. Bezugspreis: Vierteljährig li V—, halbjährig X ganzjährig K so. ZürS Aue land entsprechende (Erhöhung. — Einzelne Zlummern X» Heller. Ij44]3iibrpiifl. Nummer 11 CSillif Samstag den 26. Juli 19U) Dilsonanztn. Die herrschende Siimme im Durcheinander des politischen LrchcstcrS hat immer noch das finanzielle Problem. Das ist an sich ganz recht nnd felbstver» ständlich, denn die Zeitverhältnisfe 'zwingen dazu. Es wäre jedoch hohe Zeit, daß daS Instrument endlich einmal in einem sicheren, klaren RythmuS und mit halbweg« reinem Tone geblaken würde, denn sonst w rd die Zerfahrenheit und Unsicherheit immer ärger. Ganz unerträglich nnd höchst gefährlich wird die Lache noch durch die Art der Berichte?-staltung über Finanzprobleme. Da bringt z. B. ein angesehenes Blatt die Nachricht, der Finanzminister habe sich im Finanzausschüsse sür zwei nebeneinander lassende Währungen a»sgesprochen, aber schon am nächsten Tage stellt sich da« ganze als Phantasie oder xolitische Unterstellung heranS. Dann heißt es w>eder, die Krone wird doch gegen Dinare nmge« tauscht und ti beginnt eine förmliche Lizilation hinsichtlich des Einlösungsschlüssels, so daß wir heule glücklich bei einem Schlüssel von 5 zu l angelangt sind, doch wird auch diese Nachricht bald daraus widerrufen. Bei so unsicherer Grundlage ist e« schwer, eine gründliche durchdachte Abhandlung über eine schon an sich schwierige Materie zu schreiben, trotz« dem wäre eS nicht uoiwendig. daß allgemein nur seichte Arbeit geleistet wird, der man schon vom weiten anmerkt, daß sie mit wegen eines Satzes sür einen befonderenIntcressentenkreis zusammengestellt wurde. Es wäre Pflicht der Publizistik, die Materie sür die Olfsentlichkeit organisch z» verarbeiten und am lebendigen Beispiele anderer Staate» verständlich zu machen. In diesen Belangen kennen wir mit vollem Siechte auf unseren Artikel ..Finanzwirtschast' in der Nummer vom ÜI. Juni l. I. verweisen, in wel« chem über da« Bei wachsen von Volkswirtschaft und Währung geschrieben wurde, welchem Gegenstände bisher von berusener Leite viel zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Notwendig wäre ein? starke Hand, die zu llar sichtbarem Ziele führ», denn sonst suhlt Z>cr Spietmaun *) ?er lalle Reif tat »einen Vöglein weh, Tofe sie nicht mehr sangen. Jetzt hör ich sie noch lieblicher alS eh, T« d e Wiesen prangen " So fang eine jnngfrische Männerstimme durch deit frühlingsgrünen Bergwald. Bald trabte ein prächtiger Lchimmel auS dem Busch An den blauen und roten Bändern, mit welchen die milchweiße Mähne deS edlen Tiere« durchflochten war, sowie am reichgesticklen Zaum» und Sattelzeug erklang gar lieblich ein Kranz von Lilderschellen nnd läutenden Glöcklein. Da« zierlich: LederwamS, der schmale Ltoßdegen an der «eile, die nickende Reiher-seder am Lamlbarelt und daS lockig gekräuselte Bart- und Haupthaar hätten wohl auch ohne den hellen Lang und die Fiedel, welche au« dem Reife-mantel lugte, den fahrenden Sänger verraten. Nun griff der Reiter zu seinem Sailensviel. Da kam es von allen Leite» hcrbeigcschwirrt; da begann ei im weilen grünen Bereiche zu musizieren und zu jubilieren, als ob heute Hochzeit wäre im Bergwalde. Und das Schmettern und Singen, das Geigen und Klingen zog heran« ins blühweiße Auö »Ter deutsch« Spielmann' von Hinft Weber. sich jeder Dilettant berufen, mit leerer Kritik daS Vertrauen der Gesamtheit noch mehr zu erschüttern. Dissonanzen herrschen auch im Schoße der Regierung. Nach den neuesten Nachrichten aus Bel> grad hat Ministervizepräsident Dr. Korc»?c de-missioniert, angeblich wegen MeinnngSverschiedenheilen mil dem Mmisterpräsidenlen über die gegen den Generalstreik zu treffenden Maßnahmen. Cb dies der wahre Grnnd für die Ausgabe einer so wichtigen und einflußreichen Slelle ist, muß zweifelhaft er-scheinen, die Ursachen müssen anderwärlS zu suchen sein, vielleicht im ErnährungSamte, villleicht in Rücksichten aus die kommenden Wahlen. Inwieweit das zukünftige Wahlrecht uns Deutschen gerecht werden wird, ist noch unbekannt, doch wird es gut fein, wenn wir uns keinen übertriebenen Ervartungen hingeben. ES ist deshalb ^begreiflich, daß sich gar mancher vom öffenllichen Leben zurückziehe» wird und ebenso ist eS begreiflich, daß wir Deutsche uns vor läusig keiner der im Lande bestehende»-'!, arteten anschließen; denu mögen diese uniereinander noch so sehr dissonieren, in Behandlung unserer Wünsch« und Beschwerden waren bisher alle in vollster Harmonie. Einzelne AuSnahmSerfcheinungen wollen wir dabei nicht übersehen, aber bisher waren eS nur Worte und keine Taten. Es scheint uns zwar, daß die besonnenen Worte häusiger werden, besonders in Kreisen, die im »irtichastlichen Leben stehen und diese verstehen, aber es weiß ja heule n.»r ein Leser unseres Blattes, was wir wünschen, was wir dem Staate bringen wollen und können und was wir dem Staate sei» wollen. Die Streikwvche haben wir hinler uns, sie ist ohne Störung verlausen. ES werden nicht viele wissen, daß mit einem Tage allgemeiner Arbeits-einstellung eine Million Kronen dem Volksvermögen in Slowenien entgeht, Werte, die nicht mehr eingebrach» werden können und die schließlich einmal auch den Arbeitern abgehen werden. Wenn die sozialistischen Ideen einmal zur Herrschaft gelangen nnd die Güter nach deren Grundsätzen zur Ber- Mühlental. Hier saß ein Häuflein Kinder in den Blumen, sich zu schmücken zum lustigen Ringelreihen. Plötzlich ausspringeud, rief der Kleinste: „Gesellen, horcht! Traun: daS ist fehl anderer als Herr Walter.* Schon kam der Sänger aus dem Hag. Da hob daS kleine Volk ein Schreien nnd Jauchzen an: „Ei)a, Eya! Gott gniße dich. Herr Walter von der Vogel-weiden I" Keck hatten die Buben den Schimmel er-klettert; die Mädeln in ihren kurzen blockiern reichten ganze Hände voll Blumcu dem lieben Manne hmauf. Der ließ sich nicht lange, bitten. Alsbald saß er am Bache mitten in Laub und GraS. um'prungen von den Kleinen, umsungen von seinen Waldvögeln». So schlangen sie den Ringelreihen immer und immer wieder, bis die Abendsonne inS MiiHlemHal schien. Da nahm der Lvielmann die Kleinsten aus« Pferd, die Buden liefen voraus, es in allen Höfen zn künden: „Herr Walter ist wieder im Land!" Die frohe Botschaft flog von Haus zu Haus. Als der Mond au« dem Tale stieg, beleuchtete sein weißes Licht die ganze Gemeinde, die sich unter der Dorflinde um den Sänger versammelt hatte. Lag aneinander gedrängt horchien sie alle, was der fahrende Mann zu singen und zu sagen wußte von Kriegs-gefang nnd Fehde, von lieben und leiden Mären, die sich zugetragen draußen in weiter Will, auch teilung gelangen, dann wird diese Million und viele weitere Millionen au« anderen verlorenen Arbeitsstunden fehlen. Wenn wir also aus diesen Gründen dem Streikrechle nicht beipflichten, so sind wir doch mit der Tendenz der letzten politischen Demonstration einverstanden, we»n es uns auch schein», daß sie nur dann ehrliche und volle Wirkung hätte haben können, wenn sie vor Unteisertigung des Friedens« vertrage« in Versailles eingeleitet, worden wäre. Nach diesem entscheidenden Zeitpunkte muß sie ohne praktischen Erfolg bleiben und kann nur die Absicht haben, die Macht der breiten Masse znr Erscheinung zu bringen. Dissonanzen gibt es also dermalen genng. Ganz rein ist allerdings noch in keinem Staate Wille und Tat zusammengeklungen, aber daß eS so wenig zusammenstimmt, daß jeder rücksichtslos sein eigenes Instrument bläst und daß viele gutwillige und branchbare Kräfte stumm zur Seile stehen müssen, das kann auf die Dauer der Allgemeinheit und damit auch dem Staate nicht zum Wähle gereichen. Drullchluitd'i lchmm tk-liillumi mich item tirirgr. Wien, V». Juli. Ueber die ungeheure Belastung, die sich als solge des Krieges für Deuifchlaud ergibt und über das Finanzpcogramm des Schatzsrkreiärs Erzberger schreibt die „Neue freie Presse' solgendes: Vor dem Kriegt hatte das Deutsche Reich mit Ausgaben gerechnet, welche im Vergleiche zu der jetzigen Zeit sich sehr bescheiden anSuehmen. Im letz!en vollständigen Friedensjahrc 1913 betrugen die Ausgaben im ocdenilichen Elat deS Deutschen Reich,s 2 0 Milliarden Mark. Die Ausgaben der Bundesstaaten waren mit 5» 'Milliarden Mark ver-anschlagt worden. Für die Zeit nach dem Kriege berechnet Minister Erzberger daS Erfordernis des Reiches mit 17Milliarden Mark, jenes der Einzelstaaten und Gkineinden zwischen 7 nnd 8 Milliarden Mark, so daß im ganzen sür einen von lustsamen Geschichten, Schwanken und Schelmen-stücklein, von kurzweiligem Mummenschanz bei Hoch-zeiten und Turnieren. Dann aber lockte die Fiedel zum Reigen, daß die Freude noch lange durch die Nacht hinklang. Und wer hatte all das Glück ins stille, weltferne Dö'.flein gebracht? .Eya", riefen sie durch Täler und Höhen, „wer anders als unser viellieber Herr Walter von der Bogelweiden l" Nicht mit reichen Gabe» bedacht, doch mit der» Liebe aller beschenkt, trabte der Spielmann in einen neuen Morgen hinein. Niedriger wurden die Himmel» anstrebende» Felswände; liebliches Grün überzog die sanften Gehänge, und in ihren Tälern lachten stille grüne oder blaue Wasser. Da mußte der Schimmel ost stille stehen, damit der Sänger all die Wundervracht erfasse. Gen Abend pochten Roß und Reiter müde an di: Pione Hohenschwangans. - Längst hatie des Wächters Horn vom weit ausschauenden Bergfried den Gast gemeldet. An der Brustwehr des Burggrabens stand die neugierige Jugend, des Ballspielens und Haschens vergessend. Ja Piörtnerstübchen wollte just der große Kunz den Humven zum Munde führen. Wie aber daS helle Tandaradei am Tore erklang, da hai'S ihm jäh den Trunk v-rfchlagen. ..Seht ihr rech», ihr alten Augen! Tandaradei! Juchhei, da reitet Deutschland« Be« Seite 2 Betrag von 2s» Milliarden Mqrk die Deckung ge-snudtn melden muß. Die Steiaernnz gegenüber der Friedenszeit beträgt daher 1i Milliarden Mark und diese Ziffer kann nicht in Erstaunen setzen, wenn man sich die ungeheure Verschuldung, in weich« das Reich dmch den Krieg gestürzt worden ist, deutlich vor Äugen siihrt. Neun jtriegsanleihen habe» eine Schuld von 07-3 Milliarden Mark zurückgelassen. Die schwebend« Schuld des Reiches hat Erzberger selbst mit 7- Milliarden angegeben. Das gibt zusammen einen Kapitalsbetrag von 169 Milliarden Mark, dessen einjährige Zinsen sich aus der Grundlage von 5 Prozent mit rund 3'/, Milliarden Mark berechnen ließen. Dazu kommen dann die riesigen Kosten der Invaliden-Verfolgung, des Wiederaufbaues, der zu leistenden Entschädigungen und andere Auslagen mehr, welche sich zu der angegebenen Ziffer summieren. Bor dem Kriege waren die jährlichen Einnahmen der deutschen Volkswirt'chast zwischen 30 und 40 Milliarden Mark geschätzt worden und so gelangt Erzberger zu der Berechnung, daß drei Viertel des gesamten Ein-kommenS des deutschen Volkes sür den Staat in Anspruch genommen werden dürsten. Diese Berechnung beruht alleidings aus den Daten der früheren Zeiten, welche unter ganz anderen Bedingungen sich entwickeln konnte. Sir nimmt aus die veränderten Arbeitsverhällnisse, den Verlust großer LandeSteile mit einer sehr steuerkräftigen Bevölkerung und aus die Verringerung der Arbeitsmöglichkciien in den übrigen Teilen Deutschlands, anderseits aus die Veränderung deS Geldwertes, welche die sich bietenden Arbeitsresultate mit höheren Ziffern veranschlage», keine Rücksicht. Gleichwohl wirkt sie auch al» ungefähres Beispiel mit schwerer zisfermäßiger Schärfe. Trotz dieser ungeheuren Mehrbelastung und einem bleibenden Anfwande, dessen Höhe alles je Dagewesene ties in Schatten stellt, gelangt der Reichsschatzlekrctär zu dem Ergebnisse, daß eine Deckung gesucht nnd auch gefunden werden wird. Au die Sptze seiner Ausführungen stellt« er mit Recht den Satz, daß Staatsbankerott VolkSbankerott bedeutet, daß die KriegSanleihe unbedingt gehalten werden muß und daß daS Ziel nicht in einer Per-kürzung der Gläubiger, sondern in zureichenden Steuern gesunde» werden muss»'. Deutschland biancht Kredit uns darf dielen in keiner Weise erschüttern lassen. Deshalb muß daS gegebene Wort peinlich eingehalten werden. Diese Selbstdisziplin fällt allerdings in Deutschland leichler als anderwärts, weil sich fast die gesamten Schulden bei der heimischen Bevölkerung befinden, so da« daS Ziel mit einer Steuervetastung derselben Schichten, welche die staatliche» Anleihen besitzen, erreicht werde» kann. Eine Verkürzung der Zinsen wird abgelehnt. Die inländischeu Gläubiger werden aber gleichwohl nicht im vollen Zinsengenusie verbleiben, iveil das Reich eine Knponsteuer einführt, welche das Einkommen auS Wertpapieren aller Art, also nicht nur ans Staatsschulden, sondern auch aus privaten, in die Form von Obligationen gekleideten Schuldverpstich-Hingen, aus Aktien und Kuxe» gleichmäßig mit 10 Prozent zugunsten des Staates belastet. Die Kuponsteuer, die allerdings noch nicht Gesetz ge-worden ist, bereutet für das Reich, dessen Schulden- treuester ein!" Und „Tandaradei! Herr Waller von der Vogelweide!" klang's und jauchzte es fort aus aller Mund durch Hofe und Hallen. Nun eilten si« herbei auS Saal und Kemenate, aus den Rüst-kammeni und Ställe», aus Kuchen und Gesinde stuben. Allen voran Herr Heinrich, der Burggraf. Rasselud ,var die Zugbrücke niedergegangen. Im Torweg umsing der Graf den abgesprungene» Sänger mit G uß und Kuß. »Gesegnet seist du. holde Abendstunde, die du mir de» Herzbrnder, meinem Hause den Sänger gebracht!' Run sank Herr Walter in die Knie, die Barggrifin zu be-grüßen. Weit hinaus und hinab in »en grünen Schwangau klang des Sängers Saitenspiel; begeistert sang er daSLob der deutsche» Frau. Bewegt beugte sich die Gräfin zu dem Spielman» und schmückte sei» Haupl mit einem Kranz von Rosen. Haupt und Schultern von Rosen umwallt, zog Herr Walter in die Bnrg. „R«n laßt alle Arbeit ruhen, Kinder", gebot Gras Heinrichs srohe Stimme. „Jägerbursche, steckt einen Wildsrischl nz an den Spieß! Schenk und Kellermeister, rollt ein Faß dort unter die Linden vom allerbesten Roten, den die Südsonne an den Leite« von Terlan und Sankt Magdalenen gezeitigt! Holet Eure Harfe, ehr« würdiger Burgkaplan, und ihr, meine sangeSkundigen Tochter, bringet Eure Lauten, Deutschlands liebst?« Sin.emeister zu seinen Weisen zu begleiten l" E > llier Z t i 1 u dienst 11 Milliarden ersordert, eine Zinseusriparuis von einer Milliarde, wozu dann noch die Einginge aus der Besteuerung der privaten sKuponS treten. Selbstverständlich ist damit das AuSlangen noch nicht gesunden, denn die StaatSsinanzen be> dürfen gfl»; anders gearteter Einnahme», um ins Gleichgewicht gebracht zu werden. Diese können nur durch Steuern gesu den werden und Erzberger hat gestern die Steuerlast selbst als eine geradezu entsetzliche bezeichnet. Vor dem Kriege betrugen die Einnahmen des Reiches ohne Rücksicht ans die Malnkularbeiträgc rund zwei Milliarden Mark. Ju. Kriege sind bereits neue Steuern eingeführt worden, nämlich die Kriegssteuer, die Warenumsatz-steuer, die Kohlensteuer, der Frach'.urkundenstempel, die Erhöhung der Post-, der Eisenbahktarise sowie der Tabakabgaden. Die Erträgnisse dieser Steuern sind mit vier Milliarden Mark berechnet worden, so daß schon jetzt im Bndgel deS Reiche? auS Steuern sechs Milliarden Mark erscheinen. Die deutsche Reichvrcgierung bat nun bereits ein« Reihe »euer Steuerenlwürse eingebracht, welche weitere bleibende Einnahmen von >200 Millionen Mark bringen und einmalige Einküiisle biete», die eine dauernde HinzusparniS von 60:» Millionen Mark versprechen. Es bleiben da»» noch mehr als zehn Milliarden Mark zu decken, welche durch neue Steuern, in erster Linie durch die groß« «inmalige Vermögensabgabe und durch die große Umsatzsteuer, hereingebracht werden sollen. Die Steuern, welche bereits i» der legislativen Behandlung stehen, sind die KnegSabgabe sür das Jahr 1010, die Abgabe von Vermögenszuwachs, die Rayonsteuer, dir Ver» gnügungssteuer und die einheitliche Grundwechsel' steuer. Die Kriegsabgabe sür das Jahr 1919 ist aus den nämlichen Grundlagen aufgebaut, welche die vorausgegangenen KriegSgewinnsteuern halte». Die Steuer ist verschieden bei Einzelpersonen und bei Gesellichaslen. Bei Einzelpersonen ist sie eine Abgabe vom Mehreinlommen, welche gestaffelt ist und bis zu 50 Prozent geht, indem sie diese (Ären» zen bei £00.000 Mark erreicht. Die Kriegssteuer der Gesellichaslen trifft den Mehrgewinn deS fünften KriegSgefchäftSjahres gegenüber den frühere» Arie-denSjahren. der Satz der Abgabe aber, der biSher 60 Prozent beträgt, ist auf 80 Prozent erhöh», wobei dieser letztere Betrag bei einem Mehreinkcm-meit über eine Million Mark erreicht wird. Zu dieser KnegSabgabe tritt dann die besondere Abgabe vom Rermögenszuwachs, indem der gesamte Vermögenszuwachs in der Zeit bis zum .'51. Dezember 1918 dem Staate dienstbar gemacht weiden soll. Ein Vermögenszuwach? wird auch dann angenommen, weuu das Vermögen sich zwar nicht vermehrt, aber um weniger als zehn Prozent vermindert hat. Die Vermögenszuwachsadgab« war gleichfalls bereits auf Grund der früheren Gesetze in Kraft, erfährt aber jetzt sehr wesentliche Verschärfungen und Er» höhungen. Sie trifft nur Einzelpersonen nnd nicht die Gesellschaften. Der Vermögensstand vom Kl. Dezember 1918 wird dem Stande vom Nl. Dezember 1913 gegenübergestellt und von der Vermehrung die Abgabe einaehoben. Ein Ver-mögenSzuwachs biS zu 500«» Mark bleibt frei. Die restlose Eisassung des Vermögenszuwachses tritt bei Bald saßen sie alle unter Linde, und Herr Waller begann zu singen von de» Blumen, die aus dem Grase dringen, vom frischen Klee und der laubenden Linde, von der lichten, tauigen Rost, vom Sang der heimgekehrten Nachtigall, von hochgemuten Helden und ihrem kühlen Streiten Reicher Beijall lohnte den Sänger: den» manch- Brust war weit geworden in Mut und Stol», manches Auge sench'. Verstand es ja gerade Walter wie kein anderer deutscher Dichter, turch feinen herzinnigen Volkston dir Zuhörer zu jubelnder Begeisterung mit sih fortzureißen. Und wie im Mählengrunde, unter der Dorf-linde und im Burghofe, so war auch dcr fahrende SängerSmann in dir stolzen Kaiserpfalz ein lieb-werter Gast. So durchzog der geieierte Spielmann lange Jahre DentschlandS Gaue. Endlich fand er die Ruhe seines Lebensabends in der sonnigen Frankenstadt Würzburg. Da baben sie auch den 4-änge>greis im stillen «reuzgang des Nenmünsters begraben. Sechs Jahrhunderte schon ist der liederreiche Mund verstummt; doch im Herzen des vcutsche» Volkes ledt ewig fort der Name seines deutschesten Sängers. AloiS Frietinger. Nummer 11 einer Vermehrung von 440.000 Mark ei». Bis zu dieser Grenze wild yer Vermögenszumach» auf Grund eines Staffeitarifes belastet. Auch mit dieser Steuer soll aber noch nicht das letzt« Wart ge» sprachen lein, denn Minister Erzberger hat gestern angekündigt, daß er die Einziehung sämtlicher Kriegs-gewinne in Erwägung ziehe, um aus dem Erlöse die schwebende Schuld in vermindern. Neue Steuern si»? auch über diese schiveren Lasten hinaus angekündigt: die aroße einmalige Vermögensabgabe und die große Umsatzsteuer. Die Vermögensabgabe soll noch im Monat Jnli ringe-bracht werdrn. Ihre Grundlagen sind noch nicht feststehend und anch über die Sätze sind noch keinerlei Mitteilungen gemacht worden. Preußen uud einzelne Biliid/sstaaten haben dereits seit vielen Zahrcn bleibende Vermögenssteuern, welche alljährlich einen bestimmten Bruchteil de« Kapitals aniordern und im «riege erhöht worden ii»d. DaS Reich bat a!» Vermögenssteuer den Wehrbeitrag «ingeführi. Za diesen bl«ib«»den Vermögenssteuern soll jetzt oie große euimalige Vermögensabgabe treten, die in erster Linie zur Abbürdung der Schuld von 72 Milliarden Mark dienen soll. Dieses Z;el hat Finanzministtr Erzberger selbst atS sehr dringlich bezeichnet, weil namentlich durch Rückzahlung der Schuld an die ReichSbauk auf die radikale Ver-Minderung des Notenumlaufes, durch die Abzahlung der Schulden au die Banken uud sonstigen Kapitals» quellen aus die Wiederherstellung der alten Elasti» zität des Geldmarktes hingewirkt werde» soll. Die zweite Steuer ist die große Umsatzsteuer, Da» Reich hat im Krieg eine Warennmjatzsteuer eingeführt, welche als Stempel bei allen Warenlieferungen eingehoden wird und alle bezahlten Warenlieferungen mit einem Promille d«s Gefamtde träges der Zahlungen auf Grund der Anmeldungen ver Ge» we,betreibenden belastet. Diese neue Umsatzsteuer scheint jedensalls aus einer wesentlich breiteren Grundlage ausgebaut zu sein, dürfte nicht nur die Warenumsätze, sonder» den gesamten Geschas'Soer-kehr treffen und dem Reiche große Mehreinnahmen bringen. In einigen Wochen wir» über das AuS-maß dieser Belastungen bereits Gewißheit bestehen. Mit allen diesen Steuern wir» .jedoch richt der volle Ansgleich gefnndcn werden. DaS Reich wird noch ein unbedeckte- Erfordernis haben, dessen Aufbringung in der Zitkunft erfolgen muß Vor allem ivird aber für die gewaltigen Zahlungen, weiche Deutschland an den Feind als Kriegseniichädigung zu entrichten hat. durch Steuern nicht roegeforzt werden können. Diese Zahlungen köniiti: nicht au« d«n lanfenden Einnahmen bestritten, sondern müssen, wie dieS auch bei den Kriegskosten der Fall war, soznsagen auf Kapital genommen und durch Ka-pitalSoperationen beschafft werden. Offenbar wird sür diese Zwecke der Weg des Kredos betreten werde», wodurch allerdings eine neue Eihöhung der Verschuldung und ein« weitere Steigerung der Zinsenersordrrnifse hervorgerufen werden muß. AuS der Rede ErzbergeiS geht hervor, daß »er feste Wille zur Aufbringung aller dieser Ausgaben be-steht, daß d!« privat« Initiative erhalten bleiben soll und daß alle Kräfte aus Neuordnung der Finanzen, aus Deckung der Elsordern-sse, auf Er-süllung aller Verpflichtungen und Erhaltung deS Kredite» gerichtet sein »ollen. Der FrieSeflsvrrtrag für Drutschöftrrrrich. Am ^0. Juli d. wurde der deutschösterreichisch-n Friedciisdelegation in 3t. Gtrmain ohn« weitere Förmlichkeiten der neue FriedenSveNrag überreicht. Die neuen Bedingungen enthalten nur wenige Ber-besserlingen nnd Erleichterungen gegenüber den de-reiis bekanntgegebenen Friedensbedingungen vom '2. Juli d., sie bringen daher allen Hoffnungsvollen eine bittere Entäitschung nnd müssen von allen Ein-sichtsvollen als unannehmbar bezeichnet werden. Wir geben vorerst nur die wichtigsten Bestimmun gen wieder. Die Bedingungen enthalten Bestimmnngen Über die Wiedergutmachung der Knegsschäden, serner finanzielle Bestimmungen, Bestimmungen über Bank-noteii und Verkehrswesen, telitoriale Bestimmungen, die wirtschastlichtn Klauseln, Bestimmungen über Schulden, über Guter, Rechte und Interessen, Sonder-vorschrisien über die überiragenen Gebiete, endlich militärische Bestimmungen. Hinsichtlich der Banknoten bestimmt der Ver-trag: Innerhalb zweier Monate haben alle Suk zessionsstaaten die auf ihrem Gebiete befindlichen Rummer 11 Nm lt abzustempeln und sie innerhalb von zwölf Monaten durch ihr eigenes Geld zu ersetzen. De aus dem V.rkehr gezogenen Note» sind der Wieder« herstellun^slommission zu über^ebei'. Oie österreichisch' ungarische Bank ist sosort &i: liquidieren. «Oie am 15. Juni 1'.»!!> im Jlndlande besi d-lichr» No.en übernehmen Triitschösterreich nnd 1!»' gain allein. I-e^cr einzelne Staat behält de ans seinem Gebiete bcsiu^ichen Scheidemünzen. Zivil und Militäi Pensionisten des alten öfter-reichlichen KaiserstaateS, die ans Grund dieses Ver trage« die StaatSanzebörigkeit eir.es anderen Staates als Dentschösterreich erwerben oder «werben werden, haben aus dem Titel ihrer Pension gegen die deutsch-österreichische Regierung keinen Anspruch. HinsichlLch der Teritoriale» Bestimmungen er-geben sich folgende Verbesserungen gegenüber dem Vertrage vom 2. Jnni: 1. m den wichtigsten Teilen KärnlenS Volksabstimmung; 2. Einbeziehung West Ungarn«, jedoch einerseits ohne den östlichen Teil de« Wiefelbnrger Komita's; X Beseitigung der Absperrung Deutschöslerreichs vom Flußlause der March in Niedervsterreich: 4. Einschränkung de« nach dem Entwnrse vom 2. Juni abzugehende« Gebietes im Nordoste» Niederösterreichs aus jenen Teil des GerichtSbezirkeS FelSberg, i» dem die Bahnlinie Nikolsbnrg—Lundenbnrg liegt ; 5. Ein-schräntungcu de« abzugebenden «Gebietes im Nord» westlichen Niederösterreich aus Teile der Gerichsbe-zirke Schrems. Gmiiub nnd Weitra, anichcinend um die Bahnstrecken Gmnnd—Bndwei« nnd Ginüud— Wittingau zn beherrschen, jedoch unter Belassuug de« größten Teiles von Weitra und Litschau bei Oesterreich. Unverändert bleiben die Greuzbestimmuiigeu gegen Italien, so daß ganz Südtirol bi« zum Brenner au Italien falls. Auch iu Steirrinark bleiben die Grenzen nnverändert wie nach dem Friedensverirage vom 2. Juni, I» Körnten ergeben sich gegenüber dem frühere» Vertrag« einige Begünstigungen nnd soll die Zngebörigkrit der strittigen Gebiete durch eine Volksabstimmung entschieden werden. Die be-treffenden Gebiete werden folgendermaßen begrenzt: 1. im Westen, Norden nnd Osten von riucr Linie vom Malestiger MittagSkogel zwischen Malesti» und Faag über »ie Bahn zur Schleift ver Drau bi« etwa sich« Kilomeier östlich von Villach, dann läng« der Drau bi« etwa zwei Kilometer stromauf-wäns von St. Martin, dann nördlich bis Ober-Winkln», Gemeinde Köstenberg, weiter läng« der in den Fricde>i«bcdi»gungen vom 2. Juni dezeich neten Grenzlinie di« zum Hühnerkogel, Gerichiebe-zirk St. Paul. 2. Im Süoen durch eine Linie vom Malrstiger Mittagekogcl längs der Wasser-scheide zwi'chen Dran uud Savc bi« zur Urichowa, Gerichtsbezirk Eiscnkapprl, läng« der Wettgr.nze des Bicken« de« M>e«baches südlich Lavamünd über die Drau bi« uun Hühnerkogel. In diesem Gebiet wird die Volksabstimmung in zwei Zonen Durchgeführt. Zwischen Zone 1 (Gebiet südlich) und Zone2 (Gebiet nördlich« solgendrLinie: Vom westlichen Schni'.Ipunkt der Gienzliniede« Gebietes mit der Drau drauabwärts bi« etwaein Kilometer örtlich Rosegg bi« zur Südspitze de« Wirtbersees südlich Velden, mittlere Linie des See«, Flußlaus snomabwäitS der Glansurt, dann der Glan, stromabwärts der Gurt zum Schnittpunkte ihre« Klußlau'e« mit der Grenze deS Gebietes. Die südliche Zone wird von d«n Südslawen, die nöro-liche von Deutschösterreich besetz: und verwaltet. Die Volksabstimmung ersolgt unter Leitung und Aussicht einer internationalen Kommission. Vier Mitglieder der-selben werden von Amerika, England, Frankreich und Italien ernannt, je ein Mitglied ernennen Oesterreich und Südslawien. DaS österreichische Mitglied nimmt nur an den Arbeiten bezüglich der uördlichrn Zone, daS südslowiiche nur an Arbeiten bezüg-der südlichen Zone teil. Die Abstimmung in der südlichen Zone ersolgt innerhab dreier Monate noch Inkraft-trete» de« Vertrage«. Fall« das Ergebnis sür Oesterreich ausfällt, findet in der nördlichen Zone keine Abstimmung mehr statt und fällt daS ganze Gebiet endgültig unter österreichische- Souveränität. Falls das Ergebnis der südlichen Zone sür Südslawien au«sällt, findet in der nördlichen Zone eine Abstimmung innnholb von drei Wochn» nach Kundmachung de« Ergebnisse« in der südliche» Zone statt. Sedin-gungen der Abstimmung: Vollendete« 20. Lebens-jähr und ständiger Wohnsitz im Abstimmungsgebiet am 1. Jänner liN9. Entweder Geburtsort im Ab-ftimmungsgebiet oder ständiger Wohnsitz seit wenig-stenS 1. Jänner 1912 oder Hrimatsrecht daselbst. An den wirtschaftlichen Klauseln des ersten Teile« der Friedensbedingaugen wurde nur wenig geändert. Die zahlreichen überzeugend begründeten C i l l i e r Zeitung Einwendungen sind bisher insoweit berücküchiig», als die Frist abgekürzt wurde, iur welche ric Bestimmungen drS Frieden«verlrag>5 über Zollord-nungszölle und Zollbeschränkungc» gelten sollen (statt .'> Jahre :i Jahre) und die Lig-ndatio» deutsch-österreichischer Vermögen durch die Rationatftaateu ausg»t!oben wird. Im Abschnitte ii'er die Schulden wirde die Emsch'idung de^ gcmi'lktr» Schirdsgerich-is als endgüuig und sür die Paiteien als rechibverbindlich erklärt. Im Kapietl über Güter, Rechte und Inlet reffen wurde das den alliierten uud assoziierte» Regierungen vorbehultene Liqnidationsrecht aus dasjenige Ver-mögen etiigeengt, das zur Zeit der Rat fikatio» des t>rikdc»Svelt>agcs deutschösterreichischeitStaatsbürger» gtt>ör.l Feiner weiden Rege!» ausgestellt sür die Verwendung des Ergebnisse« von Liqnidationen. die in den neuen Staaten stattfinde», welche im FriedenSvertrag als alliierte und assoziieite Länder teilnehmen oder in den Staaten, die zu der von Deutichölterrcich zu leistende» Entschädigung nicht beizutragen habe». Da« Ergebnis fällt dann unter Umstünden an den Eigentümer. itlnliiidljiiii ii iii'tjru diifi fnttiilidjr iiiipit.il. Das „Agramer Tagblatt" veröffentlicht das Memorai dum der Geldinstitute des Königreiches der SHS wegen der gegenwärtigen Form der gegen das feindliche Kapital ergriffenen Maßnahmen nnd dereiiFolgen. Das Memorandum beiuerkt einlriteud, daß sich die im gegenwärtigeu Kriege gegen das seindliche Vermögen seitens der einzelnen Staaten getroffenen Maßnahmen auf die engliiche Auffassung stützen, daß nicht bloß der seindliche Staat, sondern auch jeder feiner Einwohner, der während de« ttiieges im seindlichen Staate wohitt, als Feind des Staates zu betrachten ist. D e von Englaud und Frankreich gegen da« feindliche Kapital ge-troffeneu Maßnahme» hatten den Endzweck, das eigene Kapital uud die ökonomische Position der eigenen Staatsbürger nicht zn gefährden. In dem größeren Teile des Königreiche« der SHS ivnrden ähnliche Maßnahmen gegen das iciiidliche Kapital erst Hart) dem Kriege erlassen, doch sind die will-schasilicheu Verhältnisse in diesen «Gebieten, die mit der srübere» öst.-nng. Monarchie in engen wirt-schastlicheii Beziehungen gestanden sind, von de» Verhältnissen in Frankreich oder Englaud verschiede» und ebenso verschieden von den wirtschastichen Ver-liältuisseu im alten Serbien. Bei Prüfung der Folgen der getroffenen Maßnahmen müssen diese tatsächlichen Verhältnisse berücksichtigt werden und ebenso muß man sich die Retorsionsmaßnalimen vor Augen halten, die z. B. Dentschösterreich und Ungar» bereits getroffen haben und noch vorbereiten. Diese Retorsionemaßnahmen können süt da« Volk uud durch dieses sür den Staat geradezu katastrophal werde». Die Denilchrist sagt dann: Für Kroatien, Slawonieu nnd Slowenien wissen wir, daß sie weit mehr Fordernngen. sei es im Gelde, sei e« in Papiere», dem AiiSlatid gegenüber, speziell Deutschösterreich gegenüber, hoben, als umgekehrt. Die be-treffenden Daten besitzt sicherlich das Finanzmini-sterium. Für Kroatien und Slawonieu ist es uns beispielweise bekannt, daß ohne Dalmatien seine Konto« und Depot« in Oesterreich nnd Ungarn an *00 Millionen Krone» betragen, dabei der Immobilien, speziell Häuser, Eigentum der Auge-hörigen der SHS. nicht zu vergessen. Ter Handel des durch Jahrhunderte industriell entwickelten Oesterreichs, teilweise auch Ungarns, deckte den Bedarf de« fast ganzen SloivenicnS und Kroatiens an Fabrikaten. Um die au« dieser Geschäftstätigkeit hervorgehenden Rechmingen der Heinrichen Bevölkerung decken zu können, mußten unsere Anstalten bedeutende Barschaften bei den Banken in Graz, Wieu nnd Budapest halten, da man aus reinen Kredit bei den dortigen Anstalten für die Unsrigen rechnen konnte. Die Esfekien- »nd Produktenbörse in Wien und Budap st, sowie der Umstand, daß eine riesige Menge von Kupons der Wertpapiere in Wien und Budapest gezahlt wurde, waren der Anlaß, d>iß die Wertpapiere, die unser Eigentum sind, in Depots bei Wiener, Budopester nnd Graz« Banken blieben. Dieselben ökonomischen ZwangSgründe, sowie die Idee der nationolen Verteidigung und Expansion sührten speziell die Kroaten und Slowenen zur An chaffung einer bedeutenden Menge von Jmmo-bilien, speziell im nächsten Industriezentrum Graz, Seite 8 sewie in Trust, ans welche stoije Renten geschaffen wurden, die die Fremden uns zahlten, sowie auch ans den betreffenden Marktplätzen eine reale Unter« läge für Kredit' und Zahl liegen. Es muß weiter« erwogen werd n. daß «er Wert unserer Immobilien im Auslande beute nicht »ach dem Brichaff»ngS-preise sondern mit Rücksicht auf die Devalmerung der Krone, auf die Tenenuig des Material« n«d der Arbeiiskrait nach rem g cnwärtigen beziehtmzs-weise küustige« Wert, iu Rechnung gezogen werden muß. Schon eine bloß versuchsweise vberslüa,!iche Statistik zeigt, daß Slowenien allein gegenwärtig :500 bis 4n Millionen Kronen Fordkrungen gegenüber. Die Denkschrift bemerkt sohln, daß ökonomische Fragen nicht vom partiellen politischen Standpunkte ans gelöst werden dürsen und sagt: Nach der praktischen angeliächsischen Auffassung ist die Haupt-sächlichste Pslicht der Finanz- nnd Handelspolitik des Staates speziell das bereits erworbene Ver-mögen seiner Staatsbürger z» schütze» und seiner-seitS die ungestörte ötouomifche Entwicklung aller seiner Bürger und nicht nur eines Teiles derselben zn ermöglichen. Dadurch wird der festeste PatriotiS-ums geschaffen, stärker als alle Bande des Geseves nnd sür den Staat der werktätigste, da er willen« »nd imstande ist, ihn erfolgreich anch finanziell zn unterstütz?», wie die« die Wiederstandskrast nnd die uuerfchütterte finanzielle Macht de« britische» Weltreiches zur Zeit d?« Weltkrieges beweist. Aus dtesem Weg, dnrch angelsächsische Methoden, werden wir auch die Bevölkerung fremder Abstammung an der Peripherie am stärksten an nus binden. Auch bei uns ist cS von dringender Notwendigkeit und entscheidender Wichtigkeit, daß die ouiochthone ökonomische Kraft unserer Gesellschait nicht zerstört, sondern geschützt vor der Vernichtung durch Retor-sto»rs ihm durch ihre Tätigkeit und Fähigkeit die »eueu Bürger gebracht habet. Die Denkschrift schließt mit der Anregung, daß vor Erlassung ökonomisch.finanzieller Maßnahmen Fachleute gehört werden sollen, daß gelegentlich der Friedeusverhandluugen entsprechende Schritte zum Schutze des inländische» Vermögen« im Auslande unternommen werde» sollen und daß 1. an« den ZwangsliquidativliSmaßnahmen das private Besitztum jener Immobilien, die nicht unter die Agrarrewrm gehören oder nicht Eigentum der Mitglieder des früheren regierenden Hanfe« oder der für den Krieg verantwortlichen Schuldige» sine, ausgenommen werden, insoweit »ie dnrch das Ausland im Wege der internationalen Verträge notivendig gewordene Retorsionen dies nicht ausschließen; 2. daß von denselben Maßregeln auch die Pnvatkvutis und Depots sremder Effekten ausländischer Privater unter de» gleichen Bedingungen ausgenommen werden; daß mit Ausiiahme von reinen Exploitatioli«-Unternehmungen der Großkapitaltsten seilen« de« Staates die Nalionalisicruug der Unternehmungen, au denen das irrmtde Kapital teilnimmt, durch Be-u'illignng und Unteistützung der Käufe der sremden Anteile durch unsere Staatsbürger gefördert werde, damit speziell bereits geschaffene Ivdnstrieunter-nehmen weiter zum Nutzen unserer Nationalwirt-schast snilktioniere» können. Zn diesem Zwecke ist da« bestehende Verbot de« Ankaufe« der Anteile der fremden Untertanen außer Kraft zu setzen; -1. daß das Verbot des Besitze« sremder Lose aus-gehoben sowie daß eine eigene Klassenlotterie ein-geführt werde; 5. daß die kompetenten Faktoren sich der Interessen unserer Lieferanten annehmen, denen da« Änsland in Slowenien an 50—60 Millionen fdu!det und daß sie sich zur Verfassung der Sla-tistik mit den hiesigen Interessenten in Kontakt setzen: 6. daß olle diese Beziehungen nnd Erwerb«-Verhältnisse nicht mechanisch geregelt werden, sondern SfiU i daß unter sorgsältiger Beachtung aller Inlcressen de» Staatsbürger, die direkt oder indirekt durch Netorsioncn tangiert werden können, individuell vor-gegangen wird und daß zu diesem Behufe die ganze Tätigkeit de? Finanz» und Handelsministeriums in modernem kaufmännischen Geiste nengeordnet werde. puiiliichr ?!uni»chn«. Dom König Peter. D'.e ..Jugoslavia" gibt einen Bericht der amerikanische» Zeitung „The Chicago Daily Journal" wider, deren Berichterstalter vom König Peter in Audienz empfangen wurde. Der König banste den Amerikanern sür alle dem serbischen Volke erwiesene Liebe. Der Berichterstattci schreibt, daß sich ver König schon wcscutlich -besser befinde, daß dessen rechte Lorperseite noch immer gelähmt sei und der König nur mit Hilfe eines Stockes gehen könne. Der König hat den Wunsch ausgesprochen, die letzte» Tage feines Lebens in einem tNcster zuzu-bringen; er sei glücklich, daß er sein Volk srei urb geeinigt sehe. Die Ministerkrisis in Belgrad. Bei der Ministeiralfitzung am 18. d. M. kam e« zn Meinuugsverschiedenheitei! über die MaUna^meu, die we-gcn des für den VI. Zuli d angeliindigte» politischen Generalstreikes ;u treffen wären. ^Itinister-VirePräsident Dr. Korosee »ertrat in der Sitzung den milderen Standpunkt, «thrend Ministerpräsident Prot c und andere Mitglieder de» Kabinette» dafür waren, daß die strengnen Maßnahme» ergriffen werden muffen. Die Meinungsverschiedenheiten ver schärften sich, Dr. Koro? e und Minister Gostincar verließe» den Sitzungssaal und Überreichten ihre Demission. Die entstandenen Differenzen warten inzwischen wieder ausgeglichen und es haben die vor» genannten Minister ihre Demission weder zurück gezogen. Die Räumung des Älagenfurter Gebietes. Die „Jugoslavia" bringt die Nachricht, daß der oberste Rat in Versailles in der Sitzung vom 2t). Juli l. I. beschlossen Hai, an Serbien das Ersuchen zu stellen, das Klagen furter Gebiet zu räumen, damit die Volksabstimmung vollkvmme» unbeeinflußt durchgeführt ive»den könne. Falsche Nachrichten Über Körnten. SlowO'.ische Blä>ter dringen folgende Meldung au« Laibach: „Verschieden« deutsche Blätter bringen fortwährend phantastische Nachrichten über da» Vor-gehen der jugoslawische» Oktovalioil»behördc» oder über da« Vorgehen militärischer und zisiler Organe in jkärnten, besonders in ktagenfurt und Umgebung in der Absicht, die Ententemächte gegen Jugoslawien auf zureizen und andererseits mit der Absicht, dadurch die Bevölkerung der okkupierten Gebiete zu reizen und aufjuhehen. Zu diesem Zwecke biingen chauvinistische deutsche Blätter und deutsche Agenten sieche und offen-bar erlogene Nachrichten. So schreibt j. B. die Abendausgabe der Wiener Zeitung „DieZeit" vom 15. d. M., daß die Jugoslawen die Volksabstimmung, ob Klagen furt an Jugoslawien fallen soll oder nicht, in der Umgebung von Klagenfurt unier Gendarmerie Assistenz durchgefilhu hätten und daß eS klar sei, wie eine Ab stimmang ausfallen müsse, die unter Begleiiung von Gendarmerie mit au'gepstanjlem Bajonett vorgenommen wird. Da« Blalt weih sogar zu berichten, daß die in der Umgebung von Ktagenfuu befindlichen Sendarmen selbst gesagt hätten, daß sie nur wegen der NolkSab-ftimmung und »um Zwecke politischer Propaganda bett seien S« ist klar, daß auch diese Nachrichten sowie die früheren erfunden sind und nur in tendenziöser Absicht veröffentlicht werden." Truppenansammlungen an der sloweni-schen Grenze. Der Triefter Eilzug (st am 21. Juli iu Laibach um 3 Uhr früh eingetroffen. Im Schnellzuge be sand sich kein einziger Neifender. Alle Reifende» mußte» de» Schnellzug in Logalac verlassen, mit der Bemerkung, daß sie keine vorschriftsmäßigen Pässe hätten. Das Bahnpersonal, das den Zug begleitete, erzählt, daß man in Logalac starke Truppenkouzentrieruugen wahrnimmt. In Italien dauert der Eifenbahuerstreik noch an, die wenigen Züge, die den Verkehr aufrechterhalte», stehen unter militärischer Begleitung. Die Zensur und die Presse. Seit Monaten ist die Einbringung ausländischer Zeitungen in das Inland verbolen. Lei Erlassung Cillicr Zeitung dieses Verbotes wurde >edoch ausdrücklich bewilligt, daß die Redaktionen nach wie vor ausländische Zeitungen beziehe» dürfen, weil dies im öffentlichen Interesse gelegen ist. Die Zensur hat sich jedoch au diese ÄuSnahmSverfüguiig nicht gehalten und konsequent alle an die Adresse der Nedakiioiic« ans dem feindlichen Auslande einlangenden Zeitungen beschlagnahmt. „ZlovenSki narod" fragt deshalb, ob sich die Zensur eigenmächtig über die Regierung gestellt hat oder ob sie von dieser vielleicht einen geheimen Wink erhalte» hat, sich an diese An» nahmSbestimmnug nicht zu halten. DaS Blatt sor-dert die Regierung auf, alle» notwendige vorzukehren, damit die Zensur ausländische Blätter nicht weiter zurückhält, die sür Redaktionen der einheimischen Blätter unbedingt notwendig sind. Man kann sich diesem berechtigte» Verlangen nur vollkommen an-schließen. Die Fiumaner Frage. Nach italienische» Bläitermeldungen soll die Fiumaner israge iu der Art gelöst werden, daß au« F ume und Umgebung ein vo'tstLndig selbständiger und unabhingiger St.,al geschaffen wird. Ftunre selbst würde ein ffreiba'en werden Italien wäre für diesen galt zu Konzenssioncn an Jugoslawien in Dalmatien bereit. Internationalifierung der Museen Wiens? Der „Marburger Zeitung" wird au« Bern ge-meldet: In Anbetracht der Ansprüche der verschiedenen Nationalstaaten aus die in Wien befindlichen Kunst-gegenstände bereiten die hervorragenden Größen der Literatur und Kunstwelt der neutralen Länder, die die Zersplitterung der Sammlungen sür ein Unglück be trachten, eine Eingabe an die FriedenStagung vor, i» der fie tm allgemeinen Interesse bitten, sämtliche Museen Wien» zu internationalisieren und unier die «ontiolle de« Völkerbünde« ju stellen. Nummer li langen, Alle L^i bündele» Deutschland» waren schwach nnd bar aller Hilf»mittel Deutschland mußte seinen Verbündeten, alä e» schon selbst vom Weltverkehre abgeschnitten war, alles geben, wa« diesen fehlte. Aus Furch«, daß die Verbündeten abfallen könnten, war Deutschland den Verbündeten gegenüber zn nachsichtig. Dann kamen noch Untreue und Verrat." Die Siebendürger Sachsen. Im „Agramer Tagblatt" schreibt Dr. Giba unter dem Titel „Zur rumänischen Kriie" u. a. folgende« : Statt der erträumten Großmachisteltung errang Rumänien aus der Fried«n«konferenz einen Platz hinter unterem Königreich und Belgien: es wurden ihm nur zwei Vertreter zugestanden. In märem Marsch ist da« serbiiche Heer in der Banalebene rumänischer Okkupation zuvorgekommen, so daß Brauanu darauf verzichten mußte, die Serben der Banalebene seinem Lande Belgrad vor der Naie anzugliedern ; und eben so geht e» ihm mit den Magyaren vom linksseitige« Stromgebiet der Theiß. Die« wäre ja noch kein Mch-erfolg, da ja Rumänien in Siebenbürgen und im östlichen Banat Land genug bekommt. Doch beim Verschlucken der Siebendürger Sachsen blieb der rumäai» schen Souveränität eine arge Gräte im Halse stecken. Diese Sachsen schickten nämlich etliche Memoranda an die Friedenskonferenz, worin sie um Schutz vor der rumänischen Staatshoheit baten, und die Friedenskonferenz zeigte sich wirklich bereit, au« diesem Sachsen, landc eine deutsche Mark ,u schaffen und diese unter den Schuh der Liga dcr Nationen zu stellen. Damit geriete die „Großmacht Rumänien" einfach unter die Suzeränitä» betagter Liga. Einen deraitigen Eingriff in die Selbständigkeit seines Landc» konnie Bralianu nicht durch seine Unterschi ist bejahen und ging. Run fragt ti sich, ob sich ein anderer rumänischer Staat»« mann findet, um durch Einschränkung der rumänischen Ansprüche die ruinänische Unabhängigkeit zu retten. Für die Kantonaloerfassung in Böhmen. Die Gcgeiivorilbläge Deutschöste»reich» an dir FiiedenSkonferenz beschäftigen sich — der N. Fr. B zufolge auch mit dem Minoritätenschutz. (£« wi,d ausdrücklich angeführt, daß der von der Entente vor-geiebene Minoritätenfchut, für die Beihätinisse in Böhmen nicht ausreichen würde. Die Delegation will die Hoffnung nicht aufgeben, daß die Ftiedenekonferenz sich doch noch entscheiden werde, die deutschen Volk« genossen in Böhmen nicht unter Fremdherrschaft zu hiingen. Sollte diese trauiige Eventualität eintreten, so bring! die Delegation in Borschlag, daß bier für den Schuh eine« ganzen Volke« von »«er Millionen die Kantonalverfassung eingeführt werde und zwar wäre der Kanton sowohl al« administrative wie al« Vt»lrelunz«tindeit zu fassen. Wa« den Minoritälenschuh anlangt, so ist Deutschösterreich immer auf dem Stand vunkl gestanden, daß Freideii und Gleichheit versafsunz«-rechtlich jede« Staai«bürger ohne Unterschied gewähr-leistet sei. ®4 steht auch nicht dawider, daß die« au«-drücklich international bestätigt werde. E« kann aber in der betreffenden Texlicrung nur heißen, daß diese Bestimmung in Deutschösterreich in Kraft bleibe, nicht aber daß ein neue« Recht begründet werde. Ein Brief Kaiser Wilhelms. Die „Deutsche Politik" veröffentlicht einen Brief de» gewesenen deutschen Kaisers vom Zuli l'.U-t a>i Belhmann Hollweg zur Antwortnote de» Königreiche» Ser if» auf da» österreichische Ultimatum. Der Brief betont, daß jetzt »ach der Antwort «er-bienS jeder Anlaß zum Kriege fehlt und daß nur Gaiantien notwendig sind, daß Serbien feine Ver-sprechungcn hält und zwar durch Besetzung einzelner Gebieistcile von Serbien, .'tut dieser Grundlage möge der Kaiser in Wien für den Frieden ver-handeln. Unter die Antwort Serbien» aber habe Kaiser Wilhelm geschrieben: „Damit entfällt jeder Anlaß zum Kriege, aus dieser Grundlage würde ich nie die Mobilisierung anbefehlen.* DaS Blalt er» wähnt noch, daß die Memoiren deS Generalstab»-Chef» Moltke dramatisch schildern, wie sich der Kaiser ViS zum letzten Augenblick gewehrt hat, die Mobilisierung anzubefehlen. Don Steins Erinnerungen. Der frühere Gnieralquaniermeister der deutschen Armee, von Stein, hat seine Erinnerungen au« dein Weltkriege veröffentlicht Ueber die Veibündeten Deutschlands sagt er unter anderem: „Kaiser Karl war ein schlechter Regent, der nicht ernst genommen werden konnte, in Wien wuide fortwährend mit de» Feinden verhandelt. Kaiser Karl bat H.ndenburg und Ludendorff Schweine genannt. Obwohl er be-reit war, alles aufzugeben, um nur Kaiser zu bleiben, so strebte er doch dahin, die polnische Krone zu er- Au» iilaöl »nii iaiia. Besuch des Prinzregenten Alexander. Aus unterrich:e»u Kreisen wird Laibacher Blattern berichtet, daß Pliazregeut Alisander, der feinen sür Zuli in Aussicht genvmmeuen Besuch wegeu der äugereu politische i Verhältnisse vrtjchieton mußte, anfangs Sevtemder l. Z. Laibach besuchen und dort einige Tage verbleiben wird. Ban Laibach ans sollen dann Ei», und Marburg besucht werden. Zn unserer Siadt wird sich der Pi inzregent nur kurze Zeit auf. halten. Ucberall werden schon entsprechende eiheil geboren winde. Damit diese Gräber ohne Rücklicht auf die Natio> »ali ät der verstorbenen Krieger '.m guten Stand gehalten und für die Angehörigen der Gefallenen erhalten werden können, bitte» dieBezirkShaupimann-schuft die Bevölkerung um ,'reiwillige Spenden, die im Wege des StadtamieS an die BezirtShauplmann-schaft geschickt werden mögen Auch die Verwiltnng unseres BlaiteS erklärt sich zur Entgegennahme ftei-williger Lpenden für diefen edlen Zweck gerne bereit und würden einlaufende Lpenden sofort dem ge-dachten Zwecke zugeführt werdeT!. Ein slowenisches Turnerfest in Cilli. Sonntag den 27. Juli findet in Cilli ein Tabor aller steirilchen Orli (klerikale Turner) statt. Es steht eine massenhafte Beteiligung aus Steiermark Nummer 11 und auch an« Krain zu erwarten. Nach der bisher bekanntgegebenen Festor^»ung si»dk.' außer h'® Empfange am Bahnhofe ein Umzug durch »ie «ladt, eine Festmesse und nachmiltaa« ein Schauturnen statt, »em sich ein Volksfest anschließt. Bei schlechtem Wetter soll daS Schauturnen im großen Saale dcS Hotels „Union" abgehalten werden. Das Cillier Staatsgymnasium Aus Laibach wild gemeldet, daß der Oberschulrat in Laibach in de» Sitzung vom 17. Juli die Umwand-liing des StaaiSgymnasiumS in Eilli und Pcttau in ein Realghwnafiuor angeregt liai. Ausgabe von Salz und gucker. Nach amtlicher Mitteilung ist in liillt eine kleinere Menge Salj eingelangt, daS im Wege der Zveza slov. tr-govcep zur Verleilung und Veräußerung gelang». Äuf die Person melden ungefähr L0 Dkg. ausge-geben. Der Preis sür 100 Kg. wurde sür Groß Händler mit 51 ß, sür Klmihäiidlcr mit st .,2'W) und «iiir den Verkauf an Veibrauchcr mit K 170 bestimmt. Mit der Ausgabe von Zucker wurde bereits begonnen. Auf jede Perlon komme» 70 Dkg Der Preis beträgt für Gloßkaufleute K 7 10, für Kleinhändler K 7*25 und im Eiuzelverkauf an die Verbraucher £ 7 80. Jene Gewerbetreibende (Gast-»nd Kaffeehäuser), die Zucker sür ihren Geschät'iS-l'et'ied benötigen. mögen sich mtt den lioüvindtgeii Auswerfen an das W;ris asl«a«t iu Eilli wn'-den. Verein der Handelsongestellten in Cilli. Der Verein veranstallet für seiue Mitglie»er am Dienstag den 2S. Juli halb 8 Uhr abends im steinen Saale dcS Narvd l dem eine größere Zu-sammenkunft. Äuf der Tagesordnung stehl dieWabl zweier Ausschußmitglieder io.vie die Berichte d. Ju/kr mittag« der Schauplatz eines aufsehenerregenden is/i-falle», da »ie dvu aujwartende Kellueri» von Oi^rsl ieutnant R. schwer mißhandelt wurde. Die Gaste, es mochten 4klaren, daß da? Benehmen der Kellnerin zu einer so schwertzii Mißhandlung keinen Anla» geboren hat und dfltt sprachliche Differenzen nicht die Urjache des Zwijchenfallc« waien, 6a die Kellnerin der kloaiischeu Sprache mächiig ist uud das Gespräch und bezw der Worlwechsel zwischen Oberftleuinant R. t^>» der kellnerii» in serbokroatischer Sprache gefügt wurde Der Vorfall ist gewiß bedauerlich, doch tfuß das Verhalten des Offiziers verurteilt -werdet. Zur Eiitjchuloigung kann nur der Umstand di/ner», daß Oberstleutnant N. offenbar ein leicht rei/barer und schwer nervöser Maun ist, doch muß anterseils wieder berücksichtigt werden, daß er schon «tnige Tage voiher der Gast wirliu gegenüber augskuudigi habe» soll, daß er die Kellnerin züchtigen iperde. Ob ein strafbares Ver-schulde» vorliegt, darüber werden »ie zuständigen Gerichte eiuscheidev' jedenfalls muß aber der Kell-nerin entsprechend/ Genugtuung werden Durch die Mißhandlung e/litt die Kellnerin eine schwere Gehirnerschütterung und mußte ir.S Allgemeine Krankei hauS gebracht werden DaS Geruch!, daß die Kellnerin ten Verletzungen erlegen sei, hat sich zum Glück picht bewahrheitet, ihr Zustand hat sich im G.genteAe eiwa» gebessert, sie Hai zeitweise das Bewußtsein wieder erlangt, das Sprachvermogen ist jedoch noch immer gestört. Es ist unseres Erachten« ganz ui.tichtig, wigen diese« Vorfalles lediglich des-halb, i»e>l daran ein serbischer Offizier beteiligt ist, gegen das serbische Militär Stellung zu nehmen, denn die seibische» So'daten haben während ihre« Auipiihaltes tu Cilli Ruhe und Gehorsam bewiesen und die serbischen Offiziere haben sich durch takt» nglles und freundliches Auftreten hecoorgeian Ebenso eulschieden muß aber auch gegen den. von einem Teile der Presse uniernomwenen Versuch Einsprache erhoben werden, diesen Lorsall zum Schaden de« Hotels auszubeuten, weil ja die Hotellertnng und die Gastwirtin an diesem Zwischenfalle gewi» nicht M* itietttbuidtiL. UtfU.- ~ II— m* . . Von der jugoslawischen demokratischen Partei. Sonnlag den Ä7. Juli findet in Eilli eine VertrauenSmännerverfammlung der jugo slawischen demokratischen Partei und zwar im großen Saale de« Narodni dom statt. Cillier Z e i l ung Konzert. Verschiedener Umstände halber muß das Konzert der Schüler und Schülerinnen vom Musikdirektor Stolz auf Samstag den 2. August verschoben werden Da« Programm wird folgende Vortrüge enthalten: Dmersdorf. alter Tanz; Ramcau, Gavotte; Singelee-Roffini; Fantasie über Themen aus der Oper Tell, sür Violine mil Klavier-beglnrung; Stefien Heller, Etade und Intermezzo, für Klarier allein; Eh. de Beriot. Konzert Nr. l in D-Dur für Violine mil Klavierbegleitung; W. A Mozart, Fantasie C Moll; M. Reger, op. 20. Nr. 1, Humoreske für Klavier allein; Partini, Sonate ^-Moll (TeufelStrlller ; Wieniawsky. Polo-uaiie A-Dur, op. 21, für Violine mit Klavierbegleitung. Den Konzertflügel stellt aus besonderer Gefälligkeit die Firma Ropa«, Eilli. Den Karten vorverkauf bat die Buchhandlung Fritz Rasch an« besonderem Eillgc^enkommen überuommen. Vom Invalldenverband. Vom Verbände wird ui-s mitgeteilt, daß die erste Versammlung in Gomilsko am 20. Juli abgehalten wurde. Es sprachen Obmann Leskt-s-k und sekreiär Meznarie über die Lage der Invaliden und die Zwecke der Organisation. Am -il. Juli sindei eine Versammlung in St. Mareiti b. E statt. t)ie Versammlung in Rann innßle verschoben werden. Die Organisation kann trotz der kurzen Zeit ihres Bestandes auf schöne Erfolge verweist«. Viele Filialen mir zahl» reichen Mitgliedern wurden bernis gegründet, Ver-fammlungen abgehalten und Konzerte veranstaltet, deren Erträgnisse dcm Unlerstützungssonde der Kriegs-invaliden schöne Zuschüsse brachten. Wie wir bereits berichtet ^haben, mußte der erste Obmann und Begründer der Organisation, Herr F. KoStomaj, aus G.sundheltirücknchlen fcine «telle niederlegen, doch entwickelt auch der neue Obmann, Herr Leskosek, eine ersprießliche Tätigkeit. Gartenfest zu Gunsten der Kriegs invaliden. Die Organisation der Keiegsinoalioen teili uns mil, daß Sonntag den L7. Juli im Gatt haus zur Kahnfabrt iu savodna er» großes Ganen« ionzerl verbunden mit einem «Tanz auf dem See", Äeleuchiung und sonstigen noch nie dagewesenen Neuheilen und SehenSwürdigkeilcn stattslnden wird. Der Reingewinn fließt dem Znsalidensonde zu und wird ein zahlte cher Besuch erwartet. Näheres bringen die Plakate. Die Kanzleibediensteten der Äldoo Katars und Notariatskanzleien im Aus-stände. Mit 21. Juli sind alle Kanzleibediensteteu der Advitalen und Notare in den Ausstand getreten, weil deren Forderungen auf Erhöhung der Bezüge und Gewährung eines freien Samslagnachmmags von den Advokaten und Noiarcu bisher nichl lil vollem Umfang«.bewjlligl wurden. D r Verhandlungen sind noch im Znge und haben die jtanzleihcdietlslelcn inzwischen zwar den Dienst versehen, sich jedoch die endgültige Enischließnirg vorbehalten. Der Generalstreik in Slowenien. Vom internarionalen Proletariat wurde für -den 20 >:nd 21. Juli ein Generalstreik angekündigt und zwar unter anderem auch als Protest gegen die imperialistischen Ziele der Frieoenskonserenz Der Generalstreik wurde auch in Slowenien durchgesühri, doch war er hier kein allgemeiner, da beispielsweise der Eisenbahnverkehr ausrecht erhalten werden konnte. In unserer Stadt und Umgebung ruhten an beiden Tagen alle Betriebe, die G-schäilShäuser wäre« ge schlössen und in der Nacht von Sonnlag aus Mon tag lag die ganze Sladt im Finstern, da das Elektrizitäiswerk nichl bedient wurde. Die Gasthäuser waren wegen des Alfobolverboie« leer und still. Montag vormittags fand im greßeri Saale des Hotels Union (früher Deutsches HauS) eine Protest-Versammlung start, die massenhaft besucht war. Die Ruhe und Ordnung wuide nirgends gestök». Verbot der Viehausfuhr, ver Mmisterra« in Belarad hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, jede Ausfuhr von Pserden und Hornvieh aus dem Ge» brete des Königreiches zu verbieten. Fleischlose Tage. Nachrichten aus Belgrad zufolge soll der ErnädrungSminister die Wiederein-führung von zwei fleischlosen Tagen in der Woche beabsichtigen, um auf diese Weise den Fleischverbrauch zu mindern und dadurch den Vichstand wieder zu heben Bon der krainischen Sparkasse. Bei der außerordentlichen Vollversammlung der krainischen Sptltkasie in Laibach, die Freitag den II. Juli stattgefunden hat, wurden eine Rerhe neuer M t-glreder aufgenommen und sodann die Neuwahlen vorgenommen. Zum Präsidenten der Sparkasse wurde der Fabrikant Oragotiu Hrlbar gewählt. In die Direktion wurden außer einigen Deutschen über-wiegend Slowenen gewählt, darunter Prälat Kalan und der Kommissär für Justizsachen Dr. Ravitifar. Seite 5 Damit ist eine; der ältesten deutschen Kreditinstitute in slowenische Hände übergegangen. Älarburger Nachrichten. Diesen Sam»-tag 'and in Marburg eine Vollversammlung de« Handelsgremiums statt, bei welcher der slowenische Kaufmann Weisl zum Borstande gewählt wurde. Auch im Ausschüsse haben die Slowenen die M<'hr» heil erhalten. Es wurden zwei Listen ausgestellt, eine Kompromißliste und eine rein deutsche Liste; erstere wurde mit 61 gegen 50 Stimmen ange-nomme». Für die Kompromißliste stimmten alle sow.-nischcn und auch mehrere deutsche Mitglieder. Die Neuwahlen bildete» Gegenstand einer lebhaften Wcchselrede. Die bisherige vorstehung schlag die vom RegiernngSkommiMr verlangte Kompromißliste mit den Herren Vilko Weixl (Slowene) als Ob-illanli und Karl ^Worsche al« Stellvertreter vor, wahrend von deutscher Seite beantragt wurde, den tatsächlichen Verhältnissen, daß nämlich über'üOProzent Gremialangehörige Deutsche seien, dadurch teilweise Rechnung zu tragen, daß als Obmann ein Deutscher (Herr Karl Worsche), als Stellvertreter ein Slowene .Herr M. Sepec) gewählt werde. Herr Regierung», kommisiär Dc. Pfeifer griff zweimal in die Wechsel-rede ein und verlangte, daß im Hinblick auf die staatliche Zugehörizkeit Marburg« ein Slow.ne als Obmann gewählt werde. Herr Haber schilderte die Vorgeschichte des sogenannten Kompromisses uud trat mit Rück^ sich: aus die angedrohten Folgen sür die Kompro« mißliste ein. Bei der Abstimmung wurden 123 Stimmen abgegeben. Die sür die Wahl laut Statuten not-wendige absolute Majorität beträgt daher 0?. Aus die Lifte Weisl entfielen 61 Stimmen, auf die Liste Worsche 5>6,. zersplittert waren 6 Stimmen ES hatte daher keine Liste die absolute Mehrheit erlangt und wäre daher eine engere Wahl notwenZig ge-weien. T.rstzdem wurde die Liste Weixl als gewählt erklärt. Daraufhin »uluß emGroßteil der deutschen Kaufleute die Versammlung. ES hatten aber auch sehr viele deutsche Kaufleute, welche durch die vec» schiedenen Androhungen beeinflußt waren, für die Liste Weixl gestimmt. — Die Landesregierung in Laibach ha.! der Stadigcmeinde Marburg znm Ankaufe von LtbenSmitteln bei der Laidacher Kreditbank einen Kredit bis zur Höhe von 3 Millionen Kronen eingeräumt. Don der Südbahn. Wegen Sohleumangel wurden auf der Strecke Trieft—Wie« die Nacht-eilzäze eingestellt und ist ungewiß, wann der Eil-zug-v?rkehr wieder aufgenommen wrrd. Auf der Strecke Sleiubrück — Agram wurde dagegen der gesamte ZuzSverkehr wieder aufgenommen^ Das Banknotenelend. Der „Zugoslaw:-schc Lloyd" schreibt: Leute aus Belgrad und dem Bannt bringen nach Agram Banknoten, die mit einer magyarischen Stampiglie versehen sind. Es ist kein Wunder, wenn in unseren Ländcrn auch ma» glyrische Stampiglien zum Banknoteustempeln ver-wendet werden mußten. Aergerlich ist es aber, daß man d?ese Banknoten jetzt nicht von jenen unter-scheiden kann, die von magliarischcn Spekulanten jenseit« unserer Grenze» abgestempelt wurden Abschaffung der Zensur. Der Minister-rat in Belgrad hat beschlossen, die Zensur von Briefen und Karten im inländischen Verkehre mit 15. Juli abzuschaffen. Der Zensur unterliegen bloß Briefe und Karten in das feindliche Ausland. Pflichtexemplare von Druckschriften. Der Ministerral in Belgrad hat beschlossen, daß die Druckereien im Königreiche »on allen Druck-sachen in der Frist von l>) Tagen an daS zuständige Pollzeiamt je drei Exemplare für die National -bibliothek zu senden haben, serner je ein Exemplar an die Universität in Agram und an die Lyeeal-bibliothek in Laibach. Von periodische« Druckschriften ist ein Exemplar an da« Ministerium des Innern^ in Belgrad zu senden Die Exemplare für die Nationalbibliothek müssen auf bepecem Papier ge-druckt werden. An die Nationalbibliothek sind auch alle »erdotene« Druckichristen zu senden. Ein salomonisches Urteil. Unter dieser Aufschrift dringt „ZlovenSki gospodar" folgende Nachricht aus Marburg: „Viele Marburger Kauf, leute haben ihre Firmenaufichristen bereit« geändert. Die „Johanne" und ..Hansi' haben sich in „Ivane" und „Ianeze" geändert, die „FriedrichT" in.Miro-slave", die „Gottfriede" in „Bogomire" usw., aber das Magistratsamt ha» erkannt, daß diese Um-änderung der Namen nicht am Platze ist und die „Ivane" mußten ihre Aufschriften wieder rn deutsche »ZohannS" uiw. umändern und ihre Firmenschilder neuerlich übermalen Wer da» nicht glaubt, der frage den Kaufmann Johann Sirk. DaS Magistrat«-ant steht nämlich aus dem Slandpunkt daß jeder Kaufmann seine Firma slowenisch so schreib:« müsse. Seile 6 Cillier Zeitung wie sie registriert ist. Wer kaiin daS verstehen t Ans der einen Seite verlangt das MagiftratSamt bis l.Juli nur slowenische Ausschristen, aus der anderen Seite aber verbietet fie die rechtmäßige Schreib» weil« der Namen." Vcriiiisctncs D i e u st ä n d e in d e r m a g y a r i s ch e n roten Armee. Das „Neue Wiener Tagblatt" veröffentlicht das Schreiben eines Fabrikanten ans Miskolc, der auf seiner Steife nach Wie» Gelegenheit hatte, mit einem Offizier der magyarischen roten Garde längere Zeit zu sprechen. Der Offizier schil-derte die in der magyarischen bolschewistische» Armee herrschenden Verhältnisse folgendermaßen : Vom mili-täuschen Standpunkte befriedigt die Liluätion der loS, dafür aber herrscht großer Mangel an Arznu Mitteln und auch die Ausrüstung der Mannschaft ist sehr ungenügend. In »er roten Armee wurden wieder sämtliche Beitimmungen des srühercn Dienst» reglementS eingeführt, weil die Führer gesehen haben, daß sie mil dem Kommunismus beim Kiiegsuhren nicht reüssieren würden. In der Armee herrscht Terror und in der ganzen roten Armee ist ver. schwindend gering die Zahl derjenigen, die mit de«> heutigen ^erhälinissen zusnedui sein würden. H:n-gegen gibt eS ganze Bataillone, in denen kein ein-ziger Kommunist ihm Handen ist. Die Mannschaft und die Offiziere wechseln bedeutungsvolle Blicke unter-einander, jedoch keiner von ihnen wagt seine Ge-danken auSznsprecheu Alle fürchten sich vor den politischen Berlrauenamänner» der Kummunisteii. trauen dem Nächsten nicht uud smchlen sich sogar vor dem eigenen Schatten. Und eben in dieser Angst, in dieser Furcht, liegt derzeit noch die ganze Macht der roten Armee, dem neun Zehntel von at'en an der Front kämpfenden Soldaten sind keine Aommu-»isten, sondern Burger nnd Sozial»emokralen. Die wirklichen Svmmunisten b« finden sich an gefahrlo.en Stellen und sind hauptsächlich bei den höheren Kommandos aufgehoben. Totenlistc für den Monat Juni. Ivana Cvenk. 1 Mona», GastwiriStochtee, Vikior Galimberli, 75 I, Hauptmann i. N. Anton von Susic. W> I., Oberst i. R. — Im Allgemeinen Krankenhause: Älbin Skoberne, IX I, Taglöhner au« Umgebung Lilli. Martin Arlic, 6ri I., Gemeindearmer aus Neukirche». Josef» Lidej. I, Feldarbeiteiin an» Melog. Valentin Kosec, I., Taglöhner aus Umgebung Eilli. Bernard Slropnik, 7 Monate, Kind aus Unterlöiting Nr. 'J8. Leo» Gracner. 10 I., FabriksarbeitcrSkind aus Hlg. Kreuz. Ivan Potisk, 4:\ I, Fabriksarbeiter aus Stcinbriick Maria Aendrich, öö I, Taglihnerin aus Umgebung St. Georgen. Antv» Stabes. 74 I., Gemeindearmer auS Umgebung Gonobitz — Im Landwchrmarodenhaus: Sieiau Krcjan, .11 I.. In-fanterist. Jaies Zrpanc. ^3 I.. Znfanlerift. Mariin Zorko, S6 I., Infanterist. Auion Zidar, Z, Infanterist. Ratgeber für Hans, Hos nnd Garten. Mittel gegen Schaben. Wirklich em piehlenSwert ist nur so'ch ein Mittel, das nicht nur di« Tiere selbst tötet und vernichtet, sondern das auch die LebenSiähigktil der Brüt zeistölt. Ganz sicher wirkt da Phosphor in Sii np, welche» Mittel man in allen größeren Drogerien erhält, wenn man im Besitze eine» von der Polizei abgestellten Gisl scheines ist. Wenn sich da» Ungezieskr iu mehrer«» Küchen eines HauseS eingenistet hat, n rran auch rtoch- vdcr Viehsalz verwenden. Nich gründlicher Aus stäubung durch K'op'en durchpuk>ert man das Fell mit Naphlalin »nd b.wahrt es in wollen« sicheren Raum gut durchlüflel auf. eicssniist.cn ALKALISCHE*. Advokat Dr Milan Dan Orelly BELGRAD, Fürstin Ljubiza-Gasse 2 Korrespondenz serbisch, deutsch, ungarisch. Illll llllllllllltllllllllllllllllllllllllllltlll III lllll MlllinillllllllllllllllMIIIIIIIIIIMIIIII llllll ItllllllMIMMtllMIIIIIIIIMItl IMIIJ Italienischer und Französischer wird erteilt Unterricht Sobulgasse Nr. 18, parterre links Zu sprechen Ton 2 bi* 3 Uhr. Schreibmaschinen aller Systeme repariert UJo Borgelt, Benjamin Ipavüeva cesta 18 (Oisela-slrassu»), n&chst >>»-ru Krankenbau««1. 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Er glaubte, im Blicke de» Vater» etwa« LaueiiideS eindeckt zu baden, und wollte eiu solches auch in seinem teilnehmenden Ton finden. Wenn Maria ibreu Weg unmittelbar aus der Bibliothek zu dem Verlobte» genommen hatte, um ihm alles zu sagen? . . . Aber nein. da hätte Bestellung aus Ferdinand» Leite keine» Sinn gehabt, da häne er ihm erst recht mit rffeneni Bester ent-gegentrete» müssen. ..Wa« v.rbirg't du vor wir?' nagte schönhag plötzlich geradezu, und mit einer Härt,, die. ihm über eine momentan ausgestiegene Äengstlichkeit weg-helfen sollte. ..Du hast etwas vor!?" £a« brachte auch Robert in» Gleichgewicht «Ja. ich gedenke morgen oder vielleicht schon heute abzureisen Es kommt >:nr auf dich an.' Seite 7 .Ich begreife, daß dich das freut, aber —" .Nein, nein, es wär mir lieber, wenn du noch — nun, überraschen dars mich doch dein schneller Entschluß?* „Er ist wohlerwogen und nicht von heule. Wir wollen zu unser aller Besten die Sache abkürzen und einem unhaltbaren Zustand daS Ende setzen. Wenn du bereit bist, Herrn oder Fräulein Hobrecht auf der Stelle die bedungenen Eröffnungen zu machen, so hindert mich »ich 8, noch heule zu gkhen." So war es gemeint? Schönhag überlegte zwei Stunden. „So rasch läßt sich's nicht machen. Ich muß mit meinem Notar Rücksprache nehmen. Ich hab' es bis auf den Tag der Trauung hinausschieben wolle«, um — .Bitte l Ich will nicht frage», wie du die Ge> ' schichte einzufädeln gedenkst. Da» ist deine Sache und ich kann mir denken, dav du eine gewisse Rücken-dccknng — oder sagen wir: Rückversicherung auS-gesonnen hast. Nur erwarte nicht, daß ich dir Bei-Hilfe leiste!" .Nein, nein", lachte Schönhag bissig. „Darüber sind wir einander schon dentlich genug geworden. Ich verlange nur »och eine vierundzivanzigstüridige Frist, die ich zu dcm Abstecher nach Wien brauche.' .Wozu nach Wien?" »Zum Notar, sag' ich dir doch." .Im hiesige» Sprengel ist auch einer.' „Ich habe meine Gründe, davon abzusehen. — Ans einen so geringen Ansschub wird» doch nicht ankommen? Reise halt erst übermorgen!" „Gut", entschied sichRodert nach kurzem Bedenken. „Morgen soll MaNa in deiner Gegenwart die ganze Wahrheit ersahen. Bis dahin aber hab' ich dein Ehrenwort, daß du mir mit keiner Silbe vor-greifst?" .Mein Ehrenwort!" Schönhag hielt die Hand zum Einschlagen bereit. Robert schien eS zu übersehen. „Ist die Frage gestattet, ob deine neuesten Absichten mitBreubcrg« gestrigem Brief zusammenhängen?" „W> kommst, dn darauf?" „Da schreibst dn ja an Mizzi." Schönhag deutete auf den Brief, der noch immer auf der Schreibli'chplatte lag; fein scharfe» Aug hatte das Kuvert scheu längst entdeckt. Robert steckte v«n Brief in Hast zn sich. Wie wichtig war ihm dieses Ding noch vor zwei Stunden gewesen, und wie abgeschmackt kam ihm jetzt die Schreiberei vor und alles, was damit .zusammenhing l Aber da hatte er wenigstens den Borwand vor dem Vater. .So ist es. Brenberg» Nachrichten bestimmen mich zur Beschleunigung der Abreise. Meine Ange-legenheiten sind hier endgültig eiledigt." ..Da» klingt ja wirklich »ach einem Abschied für immer?" Robert wollte mit Festigkeit bejahen, aber der Wide» wille vor einer Ergrist'enheitskomödie, zu der er den Vater vielleicht verleitet hätte, drängte ihm das Wsrt zurück „Bei einer Fahrt über den Ozean kann man nie wissen, ob man wiederkehrt." „Ich will mich nicht in dein Geheimnis drängen, aber das Eine magst du mir noch jagen: ob du mit Mizzi Breuberg jetzt erst endgültig gebrochen hast?' „Ja. ja, ja'. — Genügt dir das endlich?" Schönhag räusperte seinen Unmut. Eine weitere Frage war nicht mehr gut anzubringen. Aas Vertraue:« hatte er bci dem Sohne nicht mehr zu rechnen. Robert wollte bemerken, daß ihm die ganze Angelegenheit BrcubergS als Anstoß zu seinen über-hasteten Reiseentschluß nicht geglaubt werde. Wie kam der Vater überhaupt auf di« Mizzi? AlS wolle er ihn immer wieder dahin lenken. Die väterlichen Augen belästigien ihn. Es mußte was geschehen, ihn zu überzeugen — oder ihn mindestens zu be-schästigen. Da griff er kurz entschlossen uoch einmal in die Tasche un» überreicht« ihm abgekehrten Gesichtes — Breuberg» Brief aus Aachen. Während der Andere las. sah er wieder aus vcm Fenster, eine Lage verwünschend, tie ihm ebenso peinvoll al« unwürdig vorkam. Daß er da seine ehemalige Braut herernzog, war schon ein Treubruch, geradezu erniedrigend aber, daß er st- zur Irre-sührung eineS — NebenbuhlerS beging. Allein. waS blieb ihm den übrig? DaS fiel als Schuld aus die fchnöZe Intrigue, die d«r H?rr Vat«r mit feinen eigenen Herzenswünschen versponnen uud verwebt hatt«, so daß man auf keinem Punkte wußte, ob die „Erfühle" oder die Geldinteressen daS Vorherrschende t waren. (Fortsetzung folgt.) Stile 8 Cillier Zeitunq Äunmer 11 !! ifiir einige Tage !! Echte Perser Teppiche kostbare Prachtstücke in herrlichen Farben grosse und kleine Frledenserzeugnlsse, sind zu verkaufen. (Seltene Gelegenheit.} Besichtigung 10—12 Uhr vormittag!, 3—5 Chr nachmittags Hotel Union, Zimmer Nr. 4. Fräulein mit guten Zeugnissen, der slowenischen und deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig, sucht Posten als Kassierin oder Verkäuferin. Anträge a. d. Verwaltung d. BI. 25134 Kinder-Reformsessel (Tisch und Stuhl), 03 Meter Fahnen-Stoff für Futter und dgl. geeignet, schwarz-gelb n. grün-weiss, Küchen-u. Zimmerlampe, eiserner Waschtisch sind zu verkaufen. Brunnensasse (Za kresijo) Nr. 6, Parterre, Krempus. 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