tlranumet«tiee*»r,i,c Nr. 20. | __ 3n i«11J p n t f t e 111: 4m. „ VLLLSKLW Monlaa, LS.Zanmr 1880.— SRetgm: Joh. Chrys. «5Jsr.V^« 13.Zahrg. v?it ber : E^annabr. kl 12. ^ ^ u tctaen bi- f> 3eiicn 20 fr. u Die Politik in Steuerfragen. Der Abgeordnetk P. Klun hat in eincr Jungsernrede die Vnfassungspartei beschnldigt, dass fie bei ihrem floii^cn Vorgehen immer nur Partei-riicksichten im Sluge Habe. Zwar ist das nicht die erste Liige, welche die veifassiingsfeindliche Agitation auf ihrem Gewissen hat. abet fie erfcheiiit eben deshalb im grrllsten Sidjte, roeil die gauze birherige Hallung der autonomistischen Majoritat stets nur von Riicksichten auf den Zufammeiihalt u»d ben Bestand der foderalistischen Allianz ge-leitet war. In der Wtchrfrage war es bet: jperreii von der Rechten keineswegs uni das Meritorische der Regierungsvorlage, soudern lediglich um die Regieruugsguiist zu thun, ohne dereti Besitz die muhselig zusammengekleisterte autonomistische Majoritat im Abgeordnetenhause zergehen wurde, wie Schnee im Woiinemond. In der Frage der Ginnd« fteueiung aber, deren erfter parlamentarischer Act in der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses zum Abschluss gelangt, roerdni von ben Vertretern der czechischen mtb der slovenischen Landgemeinden sowic Don jenen der »[tramontane« Bauernschaft der deutschen Alpenlander alle Nucksichten auf das Wohl der Landgemeinden in den Wind geschlagen, um nur die Pvlen auch fernerhin bem fvderalisti-schen Bunde zu erhalten. Ueber die Bedeutung der Grundsteuerregu-lierung unb die Stellnng, welche die Pvlen und die fevdalen Grotzgrundbesitzer in dieser Frage einnehmen, haben wir schon wiederholt gesprochen. tier fei nur daranf verwieseu, dass die geringe efteuerung Galiziens, be;iehungsweise deren mog-lichst lange Erhaltung, von den Polen bcreits als der Preis angefehen'wurde, um dessentwillen sie die Regierung bei der Durchbringuug bes unga-rischen Ansgleichs unterstutzten. Nun find die parlamentarischen Verhirltnisse anders gewordeu, unb toird deshalb von den Poten die Verschlep- pung der Gritiidsteiierregiitieruiig als die ©egeit-leiftung bezeichntt, die fie von den Czechen u»d den Clericalen fiir ihre Bundesgenosseuschaft ver« langen. Freitags hat die Debalte iiber die Grund-bcsteuenmi) begonnen, ohne dass der Bericht erstaller der foveralistischeii Majoritat des Siruer-aurschusses, der Pole Krzl-cznuvwicz, sofort Worte fand, um ben Veifassuiig-plan seiner Geiiossen durch eitiiae gut gemdhtte AuSreden zu bemanteln. Woiauf fid) die Pvlen bei ihren diesdezuglichen Aittrogen stutz ii. das ist bekaiulich der (Šmrours, dass bit Veitht'ilung der ©rmibstcuer nach deni Contingentierungssystem eitte *u schwankeiide Be-steueruligsmelhode fei unb dass feiner bie Ver-theilung der GJiunbsteuer vor Erledigung ber Re-clamationen Uiizufoinmlidifeiten mit sich bringe. Dagegen lasst sich zm.achst mit vollem Nechte er-widern, dass die Cvntingentieiung, welche zuerst das von Grmid und Boden iibet tjoupt aufznbiin-genbe Sienerergebnis aiisr^t unb bann erst zur Vertheilnng ber ©teuerbeiittige sdjreitet, das ein-zige Mittei ist, bent Deficit abzuhelfen unb dass, wie ber Abgeorbnete Walterskirchen treffpnd be-merkte, auch bas Princip ber Pvocentuierung, welches gewisse fixe Procente vvm Reinertragnis vorschreibt, feinerlei (Sa ran tie basiir gewdhrt, dass nicht fur belt Fall des Bedarses ber Procentsatz erhoht tuerben muss. Noch schlechter ist es mit bem zweiten Einwande bestellt, obgleich gerabe das Verlangen der Pvlen, die Auftheilung der ©tcuer erst nach Ablauf des Reclarnatioiisversah-rens vorzuiiehrnen, das eigenttiche Ziel ber pol-tiischen Wiliische eiithcilt. Denn fiir ben Fall eiuer Aufnahme dieses VerlangenS. ftiinbe eS in der Willkirr eines jeden Kronlandes, die endliche Durchsuhrung der Gruudsteuerresorrn, weldie nuu-mehr bereits so ttiete unb schwere Opser on Zeit und Geld erforberte, auf beliebige Aeit hinaus-zuschieben. Wie erwahttt, hat der Club der Rechtspartei unb ber feubale Abet bes Czed)e»clubs sich ben Wiinsdien ber Polen accommobiert, ei fterer nus Paitfii iicf|ichten, letztorer aus Eiqenmitz. Die SBertreter ber qedjischeu Landgemeinden aber hift* ten sich bis Dor turzem ihren Wahlern gegeniiber vetpslichtet, bem perfioen Egoisuius ber Poten ihre Uiiteisliitzung zu veisagen. So hietz es uvch in der letzten Zeit, dass die jungczechischen Ab-geordneten aus Bohtuen und die czed)iid)en Ab* georbneiett aus Mahrett gegeit bie polmschen An-trdge gesinnt seien, uitb bass sie gi'mftigften F.illes ber Partvidisciplm nur das Opfer enter Abslim-mungseiithiitmng bnngeit wiiiden. Ware das roitfiid) gefdjehen, so ware ber VeisdileppungS-antrag ber Poleit jedenfaUs in ber Minorita! ge-bliebett. Diese Befiirdjtuitg sdjrittt bcntt aud) ben vert en ©diladjtizen aus ©iitizien bat iiber die Augen gi off net zu haben, bass es boch nicht gut angehe, ganz Oefterieid) Dorn Stanbpimkie pol« iiijcher ©oiiberiuterefsen zu regieren, unb lieh tie auf bie Aiibahiiung eines Coinpiornissts b^dacht sein, welcher die Bedenken ber Szedjen tiiiiger« inahen beseitigt, babei aber boch noch Mitlel unb Wege genug gewahrt, bie 93ersd)(eppuiigspohti( in alter Mufee sortzusetzon. Als einen barauf hin-zielenben Compromifsantraq betrachten wir ben Vorschlag des Fiirsten Lobkowitz, bie ©runbfteuer-novette an ben Ausschnss zur nochutaligen Be-richterstattung iimerhatb vierzehn Tagen ziuuckzn« teiten. Wirklich sollen sich denn auch daraufhin die Jnngczechen unb die Czechen Mahrens ent-schlossen haben, an ber heute ftattfinbenben Ab-stiininung im Sinne biefes Anlrages Amheit zu nehinen, obgleich berfelbe gar nichts anberes be* zweckt, als Oer Majoritat des Ausschuffes neuer-dings Zeit zur Herauskliigetung von Bemange-lungen des Steuerprojectes zu gcwdhren. Wie heute die Dinge stehen, kann man mit Sicherheit erwarten, dass ber Vorschlag des Fiirsten Lob» kowitz zum Befchluffe erhoben toirb. Dass die Ieuisseton. Der Schattenriss eines VerbrechenS. Novelle von A. JSg er. (Fortscpung.) Nach einigen Schritten blieb sie stehen irnb sagte: „Thrysostomus, bitte, trngc ben Norbert hin-untet — er ist mic heute zn schwer." Vor der Thitce ihres Dtannes zSgerte fie einen Augenblick. „Soll ich an ben gnabigen Herrn eiite Bot' fchaft beftcQen?" fragte ChrysostomuS; „ec ist mit bem Rudolf schon vor finer Etunde an-gegangen und hat sagen lassen, er werbe vor Mittag nicht heimkommen." Qohatma lehnte sich on bie Wanb. „Sage ihm," murmelte fic, „sage ihm" — ChiysostomnS lauschte. Sie besaim sich. «Nein", sprach fie hierauf, „sagc ihm nichts. Bringe ben Kleinen in ben Wagen." fuhr fie fort, und als Chiysostomns ihrem Befehle nachgekoinmen war, fnietc fie nieder, kiisste bie Thiirfchwelle. welche bee Fuh ihres Gcmahls lur| vorher berLhrt hatte, uub flusteite: ,Sage ihm, sage ihm bu fatter ©tein, bass ich ihn liebeit werde bis in ben Tod I" Dann ethob sie sich und trat auf bie Ter-rasse hiuans. Chrysostomus hatte fie bort er» roartet. Sie legte bie Hand auf seine ©chulter und schrilt schwer und wankend bie ©tuseii hinab. Chiysostomus roar ganz verdutzt, so unheimlich er-schien ihm nlles, was er seit bem Borabende gehbrt u»d (tfschen hatte. Als aber Jvhanna im ©.utcn augelangt war, nahni er sich cm H. rz niid svug: „Wai,n tmrsctt wir bcun bie gnadige Frau zuiiick-ertuatten ?" Sie hSrte ihn nicht; abet plvtzlich frug sie wie in Geistesabwesenheit: „Wie lange mag es sein, dasS ich zum erstenmale Herrn von Robensteitts HauS betrat ? ES war mit dir allein, Thrysostomus, wie heute." „3a bazitmal in Schwarzau I" rief ber fflnrfche. „Der Herr Nittineister kam einen hatben Tag spater mit ber seligen gnabigen Fran ait." Jo hatina tiitfte. „Wie lange ist es her?" frug sie „9Zun, daS mSgen ihter siebett Jahre sein", entgegnete Chrysostomus. Johanna roanbte sich zu ihm und reichte ihm ihre fatten ginger: „Gib mit beine Hand, Chryso- ftonius", sprach fie, „bu warst mein erfter un-mein letter Fteunb in fetitem Hause. Gott verb gelte bir I" „0, o, gnabige Frau!" rief bie treue Seele ill Thranen ausbrechenb. ,,©titt", sprach Fran von Nodenslein. „e$ musite so kominen, wie e6 font" — ©ie stieg schnell in ben Wagen unb biefer suhr hinweg. * • Johanna brochte bie ersten Monate nach der Treniiung von ihrem Gatten in Wien lediglich mit Vet Pflege ihres blbbcn Kindes zu. Sie hatte gt» hofft, Ruhe zu erringen. inocui sie bem Preise ihres Verbrechfits enisagte. In Deficit fanb sie nicht Be* freiuitg von ihrer ©eroifsviuqual, sondein nur mo« meiitanc Betaubung in bent Losreihen aus ber Ncihe uno von bem Herzen ihres Gatten. Gegen Eiibe bes Sommers tmirbe ber fleine Norbert bebeuflich Iran!, und bald sprachen die Slerzte bie gdiizlichc Hoffnuiigslofigfeit feines Zu* stan des aus. Davon benachrichtigt, eitte Herr von Nobenstein herbei unb fmtb seine Gattin an bet Bahre bes Kinbes. Nachdem er von der kleinen Leiche Abschieb genommett, waitbte er sich Johanna zu; fie aber schuttelte traurig bas Haupt und ver- nSchste Berichterstattung abermalS tin Haar in ber Grundstcuernovelle finben roirb, bafilv roerbcn die Polen forgen, unb wenn eS biefen burch ihre unfauberen Diachinationen gelingt, bie Befchlnss-faffung bariiber bis zum Schliiss ber Session hin-auSzuschieben, so haben bie Herren Polen bamit abermalS Diet Millionen Gulben profitiert, welche Eumme sie im Verlause eineS Jahres zu wenig Grunbsteuer entrichten. Uttb Leitte, welche eine solche Politik aus Parteirucksichten unterstiitzen, haben noch bie Unverfrorenheit, ihren verfassungs-lreuen Gegnern vorzuwerfen, bass sie bei ihrem Vorgehen immer niir die eigrne Partei berucksich-tigten? Erklart doch Pater Klun, den Grund filr solcheS Thun? Das parlamentarische Nachspiel zur Vcrhovay-Affaire. Nach den unseren Lesern gemachten Mitthei-lnngen uber die letzten Borgange im ungarischen Abgeordnetenhause werden heute die Verhand-lungen uber den Antrag Mocsarys beginnen, wel-cher eine Untersuchung bariiber verlangt, wer benn eigentlich die Schuld an deni incorrecten Bor« gehen ber Polizei bei ben bekannten Pester Stratzeiikrawallen trfigt, unb ob baS Militar einzig jinb allein von seiner cornpetenten Behdrbe zum Einschreiten aufgeforbert wurde. Wir brauchen wohl nicht hinzuzufiigen, dass bie Opposition sich bei ihren Erorterungen bariiber nicht aus bie blotze Beanlwortung biejer Frage beschranken, sondern auch alle jene Vvrwiirse wegen ber uberhanbneh« menden Corruption m ungarischen Regierungs-freifen zur Sprache bringen roird, zu welchen die letzte Zeit mehr als genugende AnhaltSpunkte bar* bot. Da von Seite ber Regierungspartei bie Angriffe bet Opposition mit gleicher Miinze be« zahlt werben biirften, so fanti man sich auf eine vor ben Augen aller Welt vorgenommene schmn-tzige Wasche gefasst machen, welche gewiss nicht bazu bcitrageu roirb, den rostig gewordenen Nimbus ber politischen Reise ber Magyaren neu zu oergoldtn. K. Tisza hat den Antrag Mocsarys, ber daraus hinauSlauft. ber Regierung in ber Form ber Entsenbung cincr parlamentarischen Unter-suchungscommission tin Misstranensvotum zu er-thcilcn, als uitannehmbar zuriickgewiesen; bei ber namenllichen Abstimmung, zu ber es vvraussicht-lich kommen roirb, roirb es sich danit zeigen, roie stark die Coalition ist, bie K. Tisza um jebeu Preis unb aus bem Anlass gesturzl haben will. Hieraus werben aber batm auch die Parteien allerlci SchlUssel auf die Chancen ber erbitterten lich bas Zimmer. — Er sah sie crft bei bem Be-grabnisse wieder unb kehrte, ohne mit ihr gesprochen ju haben, nach feinem Sanbgute zuriidf. * . * * Wenige Wochen spater erregte eine GerichtS-oerhaubluug in SBien lebhastes Jnteresse. Eine schdne jungt Frau au9 ben befjeren ©tfinben hatte sich beS Morbes angeltagt. — Es war im Jahre 1850; bas neuerridjtete Schwutgericht behnubelte ben nterfroiirbigen Fall mit eingehmber ©orgfalt; baS Publicum brangte sich scharenweise ben Ber^ haublungen zu. Die seltene SchSnheit der Mngvtlagteu, ihr wLtdevolles Beuehmeu, ihre tiefc Rcue bilbetcn einen befrembenben Gegensatz zu bem Vetbtechen, dessen sie sich beschulbigte. Dazu fain, bass bit auf-geriifenen Zeugen, bestehenb in ihrem Hausgesinbe unb in allen jenen, welche sic von Jugenb auf ge-kannt, barin iibercinftimmten, sie alS gut, edel. auf-opfernb unb jeber bSsen That unfahig barzusiellen; — bass ferner auher ihrem cigenen Gesianbiiisse nicht bas leiseste Anzeichen ihret Schuld conftatiett werben komite. Mit einem Worte. bie gauze jnm* mervolle, entsetzliche Geschichte Johaimos roUte sich Kcimpfe ziehen, bie anlcisSlich ber Bubgetdebatte von oppositioneller Seite prognosticiert werben. „Egyetertes", bas Hauptorgan ber Unabhangigkeits-partei, fiinbigt Sturm fur biefe Zeit an; unb bamit man wisse, was er meint, sngt er hinzu, bie Jmmoralitat miisste an ber Wurzel gefasst unb mit Stumps unb Stiel ausgerottet werben. Von ben Slattern ber „vereinigten" Opposition aber lasst sich ,Naplo" in eine Erihterung ber Fusionssrage, bie ben Gegenstand akademischer Discussion zroischen „P. Lloyd" unb „M.-Orszag" bildet, gar nicht ein. Wohl forbert auch er bie verwanbten Clemente in ber liberalen Partei aus, mit ber „ucreinigten" Opposition gemeinsame Sache zu machen, aber nur zu bem Zwecke, um mit vereinten Krasten K. Tisza in ber Subgetbebatte zu Falle zu bringen. Unb selbst „M.-Orszag" will nur uber ber Seiche Tiszas bie Hand zur Fusion bieten. Untet so beroanbten Umstdnben hat jene gemuthlichc Fusion, ber „P. Lloyd" das Wort redet: Vergeben unb Vergessen aller Motive bet personlichen Verstimmungen unb Vereinigung der homogenen Elemente zut Unterstiitzung eines untet Leilnng K. TiszaS siehenben Minifteriums der Capacitaten, augenblicflich geringe Aussichtcn. Ueberhaupt sinb bie Actien TiszaS im rapi-ben Fallen begriffen; unb wenn wit auch bie Nachticht bes „N. Wr. Tagbl.", bass det unga-tische Ministerprasibent sich nichts mehr roeiter, als eine ehtenvvlle Niebetlage wiiusche, vorlansig noch mit cituger Reserve unseren Lesern mittheilen, so sieht boch betzeit bas Minifteriuni Tisza ben liberalen Parteien gegcnuber ganz auf beniselben Punkte, aus roelchem sich bas Cabinet Auersperg in seiner letzten Zeit bet Versassungspartei gegen-iibcr besanb. Auch hier rourbc von beibeit Seiten gesunbigt, auch hier hat bie Regierung bas An* sehen ihrer Partei unb biese wieber bie Autoritcit bes Cabinets untergraben, unb wenn nun letzteres in bas selbst bereitete Grab stiirzt, so roirb in ahnlicher Weif'e roie in Oestetreich fcinesroegs bas liberate Regiment, sondern die vetschamte Reaction bie Crfolge ber Ktisis cinheimsen. Gesterreich-Ungarn. Wahiettb von angcb» lich gut unterrichteter Seite gcmelbet roirb, bass Gras Taasse bas Unterrichtsporteseuille sur ein Mitglieb jener Fraction bet Vcrsassungspattci teseivieten roill, rotlche in ber Wehrgesetzfrage fiit bie Regierung stimmtcit, weih man wieber von anberer Stelle zu berichtcn, bass Unlethaiib-lungen zu biesem Zroecke gar nicht in Aussicht genommen sinb. Rtcht nninteressant ist eine mis aus Wien zugegangcne vertrauliche Mittheilung, nach roelchec Freiherr von Helsert zum Nach- Scene um Scene vot einet athcmlofen, tiefgerflhrten Zuschauermenge unb vot ben Richtctn auf, welche ergrifsen, oerroirrt, von ber Last ihres Betuses um so schweter batniebergcbruckt wurbtn, je gcimuereit Einblick sir in bas zettisscne, gemarterte Gcmuth ber Angeklagten gewannen. Es blieben schlietzlich brci wesentliche Punkte zu erhellen. ErstenS: Hatte bas Oefsnen bes Fenstets unb bas sonstige Betragen ber Angeklaglcn wirllich ben Tob ber WSchnenn hetbeigeftthrt? Zweitens: Hatte bie Angcklagte bas Fenster in inorberischer Absicht gebssnet? Drittene: War sie zur Zeit ber That zurech-nungssahig? Die Zeugeuaussagen unb bie mit bet Angeklagten vorgenornmenen Verhvre lieferten nur schr ungenugenbe unb wibersprechenbe Resultnte. Fran von 9iobenstein blieb bei ihrer ersten Angabe, sie Habe, bas Fenster giBffnet, um ben Tob bet ihrer Pflege iibcrgebeiten Kranken herbcizusuhren unb fie Habe, beren abergliiubifche Futcht vot bem bbfen Blickc (ennenb, in mbrberifchet Absicht ben tobt-bviiiflfiiben <5direden omirsacht. D e zur Zeit ber That im Hause bediensteten 1 soiger StremayrS im Report fur CultnS unb Unterricht ausersehen feitt soll. DaS roaie auch so ziemlich ber Mann, der sich zum Stremayr unsetet Maigesetze so verhielte, roie Pntlkammer zu Falle. Helfett ist ein in bet Wolle gefarbter Cleticalet, babei aber auch ein erbitterter Gegnet aller Vctsuche, die Schule zum nationalen Vet-suchsseld einzurichten. In letzterer Beziehung ware also von ihin keine UnterbriidEung bes beut-schen Elements zu besiirchten, unb was bie ck* ricale Richtung bes neu aufgetauchten Minister* candidaten anbelangt, so halten wir die liberate Strdmung nuitmehr boch fur fraftig genug, als bass fie noch eine ultramontane Eindammung bes SchulwescnS im Sinne bes Coucorbats ge-fallen lietze. Wie bie „Preffe" berichtet, soll Dr. Herbst gesonnen sein, aus bem liberalen Club auszutrcten unb sich ber Fortschriitspartei anzuschlietzen. In ber norgestrigen Sitzung ber liberalen Partei bes ungarischen Abgeotbneleiihauses inter-pellierte ber Abgeorbnete Darbay ben Minister-prasibenteu, ob er etwa gesetzliche Ma®elu gegen Ausschreitungen ber Prtffe beabsichtige? Tisza antroortrte ausweichenb. Angriffe gegen feine eigene Person nehnie er mit Gleichgiltigkeit auf; svlveit bie Presse fiir die dffetitliche Ruhe gefahrlich sei, hoffe er, fieroerbe sich selbst mahregeln. Am glcichen Tage rourbe von ber gemahig. ten Opposition befchloffen, MocfaryS Antrag ab-zulehnen uub burch eiuen separaten Antrag bas Hans anfzufordern, sich iibet bie Straheuuiiruh^ n beschlussroeise zu ausjern. Italien. In ber vorgestrtgen Sitzung bt» Senats rouibe ber ausfchiebenbe Antrag bes Gentralbureaus bezuglich ber M a h I ft e‘u e t * v orlage mit 125 gegen 83 Stimmen angeiioin-men. Drci ©enatoren rnthielten sich ber Abstimmung. Das Minifterium hatte im Laufe bei Debalte crflart, dass es die Suspension a!S Ber-roerfung ber Vorlage betrachte, worauf Bericht-erstatter Saracco die Erklarung abgab, bass bas (žeutralbureau Die Auffchiebuug nicht als Ver-roerfung ber Vorlage ansehe, unb hinzufiigte. • eS roerbc von ber Regierung abhangen, btc Frist ab» znkurzen, nach roelcher ber Senat bie Vorlage neuerbings in Erlvagung ziehen roerbe. Der Senat hat eben nicht ben Much, bie Beibehaltung bet im Volk verhassten Mahlsteuer zu fotbern unb bobmch eine neue Dfinifteifrifis heraufzubeschwoien, faun sich aber zu berm Abschaffung deshalb nicht entschlietzen, weil er bie betreffeube Frage zunachst vom finanziellen Stanbpunkle betrochtet unb fiir ben Moment feinen Ersatz stir ben Ausfall bes Mahlfteuerertragnifses fiitben fann. Perfoneu ftimmteu bahin tiOerein, bas Freuubfchafts-verhaltnis ber Verstorbenen mit ber Angeklagten als ein bis zur letzten ©tunbe ungetriibtcs, ben Charakter ber Lctztgenannten als einen ber Unthat ganzlich unfahigcu zu fchilbem. Der Arzt unb bie Hebamme, welche ber WSch» nerin beigestanben hattcn, bezeichneten beren Zustand zur Stunbe, ba sie ber Sorge Frauleiu Walpergs iibcrgcben worben, als einen immerhin bebenklichen. Es schien zwar keine momentane Gesahr oorhaitbcn, aber biefelbe koimte cintrcten. Eine geringe El tal« tung, ein plvtzlicher Schrecken mufste selbstverstSnb-lich von tSbtlichen Folgen begleitet scin; jeboch war bie Annahme keineswegs ausgeschlossen, baf» bie ben Tob herbeifiihrenbe Verfchlimmeruiig ohne jebe autzere Veranlassnng bereitS eingetreten war, a(# bie Angeklagte auf ben Hilferuf bet WSchnetin bas Zimmer betrat. Die bet Verhanblung beigezogenen Eachvet-stSndigen conftatierten, dass betici FSlle in bet Praxis haufig vorkamen. Die Zurechnungsfahigkeit unb foniit die mSt« berische Absicht beim Oeffaen bes FenstetS butch bie Angeklagte konnte trotz aller Anzeichen guten Ein* 1 verftSnbnisseS kaum bezweifelt werben, be eine Lrankreich. BetreffS bet Fusion der republikanischen Parteien liegt cine tele* graphische Nachricht cor, nach welcher die repnbli* kanische Linke beschloss, dass die Mitglieder jeder Gruppe der Linken fid) in Znkui U b *i der republi-kaiuschen Linken einschreiben lasse,, founten. Hiemil ift die bisher geltenbe Bestimmui g abgeschaffr, wonach fein Mitglied anbeter Gruppen MttgUeo der republikanischen Linken roerben konnte. Eine vollstandige Vereinigung mit den nbrigen rcpublt» kanischen Parteien rourbe alS unannehmbar be-zeichnet. Dagegen 6ejdjlu;8 die auherste Linke der Deputiertenkannner, im Princip der vollilandrgen Vereiliignng ber Linken unb bež Linken Centrums zuzustimmen. , .. c. Das ueue Gesetz iiber ben franzos,. chei, Generalštab beabsichtigt ben General« tab als besonderes Corps aufzulosen unb bie fur >k„ Generalstabsdienst nolhigen Offtciere ben ver-chiedenen Waffengalrungeii zu eninehmen. Ei» ahnlicher Veisnch murbe auch in Otfterreid) nach bent Kriege bvž Jahres 18tii) gemachl, unb buifte derselbe ebenso roie in Oesterreich so auch in Frankieich taum von dauernder Wirkung fein. Montenegro. Aus Cetinje roirb ber be-vorstehende Eilass eines Rnnbschreibens ber monte* negrintfchen Regiernng gemelbet, in welchem bie* felbe angeblich alle Punkte bes turtifchen Rund-schreibens in ber Gujinje-Angelegenhett zu wider-legen gebentt. Wie es heitzt, will bie fiirfttiche Re* gierung bie Bcweise beibtingen, bass bie turkischen ' Civil- unb Militarfunclionare ben Widerstanb ber Albanesen Iheils hervorriesen, theils unterstutzten. Montenegro roeigere sich nicht, ben District von Kui^i-Krajna der Hohen Pforte zuruckzngeben, doch miiffe vorher Plava uud Gusinje tibergeben unb die von Montenegro angefprod)ene Cntfchabigung von jtuei MiUionen Piaster gezahlt fein. ES fei nicht beabsichtigt, a ties mubamcDanifche Eigenthum in ben zu occupiereitben Distiicten zu fequeftrieren, soudern nur das Grunbeigenthum berjenigen Be-wohsier, welche sich mit ben Waffen ihrer neuen Regieruug roidersetzen. Vrrmischtes. — GestSnbniS eines Sterbenben. Am 21. Mai 1877, an cinem Pfingstmoutag, murbe in ben Morgenstundeu ber 22jahrige ©appeur bes GeiiieregimenlS Nr. 2 Alois Riegler am linken Donau lifer nachst ber ©troheckbrficke tobt aufgesmv beu. Es rourbe erhoben, bass Rieger von fremder Hand bnrch eiiien Slich ins Herz getobiet rourbe. Ungeachtet ber emsigsteii Nachsorschitngcn scitens ber GeistesstSiung bis bahin nie berneilt worben roar; zwar veifiel Franlein Walperg nach deni Tode bet WSchnerin in ein heftiges Fieber, doch tiat bus Delirium erst nach 48 ©tuttben ein, komite also ba Berntheilung ber That taum in Rechnung kointnen Citieu theillveiseit Uinschronng in der Anichau-ungrweise bee Gertchtshofes fiihrte die Sluesage jener Dienstniogd herbei, welche bvfragt, ob auch fie za feiiier Zcit cine GeistesstScung an Ftanlein Wal-pvrg benuitt, jotter Begegnnng ini Corridor er* wahnte, roelche an bent Abenbe nach ber ©chlitteu-pattie ftuttgcsmibcu hatte. Augeuscheiulich bcutete bfls ©etingett ber Angcklagten bei jener Gelegenheit aus eitte Htnneignng zum LunatismuS hin, dcsiei, Ansalle sich bekanntlich l-ei heftier Gemiithsbewegung ciin haufigsten eiiijufteflen pflegeit; es rourbe nach jnoticherlei Nachsorschnngen ettte im Hause ber Eltern Fraulcin WalpergS beaienstet gewesene Person auS* finbig gemacht nnb bnrch biese coustatiert, bass die ttlngetldiflte als Kinb nicht selten zur Zoit bes Voll-monbes ihr Betlchcn verlosseu Habe unb zum Ent-setzen ihrer Warterin, roelche bie Thatsache eineni gespenstljchen Euiflusse juschrieb, schlafeub uniher* flerooiibeit fei. (-»rrje-iwg PolizeibehSrde konnte der Schulbige nicht eruiert roerben. Seit geftern verlautet in ber Brigittenan mit voller SBeftnnintheit, dass ein bort mohiihafter Arbeiter, roelcher aus bent ©terbebette lag, bas Ge-itaubnis adgelegl Habe, buss er im Bereine mit noch vier ©enusscn den ©appeur rrmordet Habe. Bon Diesett vier Genossen befiubet sich einer berjeit in Unlersuchungrhast, ein ztveiter rourbe kiirzlich eines begniigeneti Verbrechens halber zu sechs Monaten KerkerS vernrtheilt, und ben bcibcn anderii ift man oils bet ©pur. Weuige ©tundeti, itachbem bet Arbeiter daS GestandiuS nblcgte, ft mb er. Cute (initliche Mittheiluiig liegt zur ©tutide iiber biese Wiigelegeitheit nicht vor, nichtsdestoweniger soll fie aus Wahrheit beiuheti. In ber Brigittenan erzahlt man sich, dasS tier etinoiDete ©uppeur mit beu Bee* brechern die Nacht zum 21. Mat Kartell gesptelt Habe. Aus bent Heimioege fei er von ben funf Personen getovtet und feme Seiche zut ©troheck-brtiefe geschleppt roorden. — DaS von einem Mabchenpensio-nat in Pest kiirzlich erlafieiie Programm beant-ivortet bie Frage iiber ben Nutzen ber Mylhologie als Unterrichtsgegeustanb toie folgt: „Aus der Mythologie miiffeti bie ZSglmge roenigfteiis so Diet lenten, base fie bie — moderne,i Operetteii zu oevfteheii fiihig finb." Seine (Stfiitbuug, fouberti Thatsache. — In Btuchsal (Grohherzogthum Baben) feierte biesettage eitte 93 Jahre alte Greisin ihr achtjigjiihrigeS Dienstjubilanm als Magd bei einer und berselben Familie, roelche biesen Jubeltag ber rilstigen, noch imnter thStigett Fran in gebutenber Weise sestlich begieng. — Die Kalte in Rom. AuS Rom, 21, b., roirb geschrieben: »Die Kalte bauert cm, mit groperer Hestigkeit alS je in biesem ungerobhtilich ftiengen Winter. Wir habeu taglich 4 bis 5 Grab miter Null. Bei den ©pringbrutiiteu findet sich stets etne groge Meitge Sieugieriger ein, urn bit ©chbiihcit unb bte bizarren Formen ber EiSzapfen zu beromidetti, roahrend die Gassenjungen sich bamit belustigen, mit ©teinroiirsen bie Etszapscn loszulosen, roobei fie es mit befonderm Eiser aus bie beeisten Finger der ©tatueu abgeseheii habeu, unb die stadtijchcn Wach-leute gebieten biefent vandalischen Treiben feinett Emhalt. Das Glalteis macht das Gehen uno Fahren tebeučgeftihrtich, bcttn ntemaub beukt baron, bie ©trahen mit ©unb zu bestreucn." — Bom Theater Ins Patlament. Aus PatiS roirb gemelbct: „Det ttomiker Co- quel in vont Theatre FrantzaiS, eine bet vorziig-ltchsten Kraste dieser BUHne, roill bieselbe, nachoem er ihr jtuanzig Jahre angehSrt, uiib somit bas Recht aits eitte Pension etrootbeit hat, bemnachst veilassen. Soqnelin stvht erst im Ansang brr Bierziiier nnd als ©chauspieler aus deni Gpsel seiner Pvpularitat, er ist a beu von bet politischen Tarantel gestvchen. Wie Talma zu Bonaparte, so sleht er schon seit langerer Zeit in euiem gemuthlicheu FrenndschaflS-Dvrhaltnisje zu ©ambetla; too ber President ber ttummer Sffentlich erfcheint, siehl man den Dar-steller bes „©eapiu" mta bes „©ganarelle" in seiner Niihe; auch Derjaiimt Soquelm keine ©itzung der Deputiertenkannner. Coqueltn ift ber thcatralijchen Lorbeern miloe mid will ein groger Deputierter iverde«, roie in ber ersten Republik Fabre d'Eglan-titte; er hat also bent Bernehmen nach bie Absicht, erst zur Abruiibung seines schon ganz stattlichen VerntSgens noch eine Kuustreise nach Amerika uuternehmen und baiin in ben Wahlen vont Hecbst 1881 als gambettiftischei Candibat in seiner Vaterstabt Boulogne, die ihn eiiist als be« scheibenen Backerlehrling an dem Osen seines ehr< baren Baterd kaitiite, auszntreten. Die Wahler roerben abet cielleicht fiiiben, bass Talente ooin ©chlage CoquelinS aus bent Theater zu selten unb im Parlament zu hansig sinb." — E i n e arz11 i ch e Consultation. Herr Dr. CUmenceau, bet einflujeteiche stauzvsische Ab» georbnetc unb Freund GambeitaS, Hat eine Stati®* in Montmartre, too er von Patieiiten eonsultiett toitb. Bor eittigett Tagen erschienen bei ihm zwei Jnbividuen. Der Erste toitb eittgelaffen unb klagt iiber ein Brustleiben. „ftleiben ®ie sich aus", sagte ber Arzt zn ihm nnb nntersucht ihn bann aus das getoiffenhnftefte. Wcihrenb er ein Recept vet* schreibt, gibt er Befehl, ben Znreiten einzitlaffen unb ohite auszublicken, sagte er nach bessen (i iitritt: „Stleit>en ©ie sich aus, mein Fteunb, so toerbeit wit schneller zum Ziele kommen." A!S bas Rvcept sertig roar u»d der erste Befnchet sich entfernt Halle, ivendet fich Hert C Lmeneean zn dent Z oeiten, bet fich inzivlichen aužgeflcidet hat nnb ruhig in einer Ecke roartet, bis die Reihe an ihn komrnt. „©ie lei den a itch an der Brnst, nicht ton hr?- fragte ihn vvll Jnterefse der' Doctor. — „Nem I Jh fomtne uni eme AustcQung bei ber Post zn bitten." — ©iit furchtbares U n g I fl i ereiflnrte sich Mitttooch ill bet Kohlenzeche Fairlady zn Ape-dale, zroischen Newcastle utto (£ceroe. Um 8 Uht motgenS sttrgen etroa 75 Bergleute in den ©chacht hinab unb eitte Halbe ©tnitde ipater etfolgte eine Explosion. Nettungsmaniischasten begaben fich fofoit nach bent ©chauplatze der Katastrophe. (iittige Berg-leute rourbeti noch (ebeitb angetrosfen, abet in so veibtanntem unb versttimmeltem Znstanbe, bass alle Hoffnung aus ein SBieberaufkommeti ausjegeben rourbe, unb es kann keinem Zweisel utiterliegen, bass ttiia-destens 70 Menschen ihr Leben vetloten haben. Die ans TageSlicht gesbrberten Leichen toaren bis zut Uukenntlichkeit verstiimmelt. — Berhastete Nihil iste n. Aus Obeffa roirb unterm 22. b. berichtet: Geftern torn ben Hiet# Her unter flatter Militarescorte au8 Nikolajem 19 Matrofen ber gegentoartig in Nikolajew garni* foitierenben ztoeiten glottenequipage Herzog von Eoinlmrg gebracht nub in bet hiefigen Cavalier e-kasetne uutergebracht. Unter ben Matrosen b.finden sich sieben Uttterofficieie, und find biejelben a tie toegeu nihiliftifchet Propaganda verhastet toorben. In bet gcnannten Flottenequipage rourdcn gauze Kisten mit Biichern reootutionateu JnhaltS entdeckt. focal- unb |)rooin?ial-Aiigclegcnljcitcn„ — (Gemeinberathsfi^ung.) Mitttooch, ben 28. Jcinnet, findet eine ©itznng be3 Laibacher Genieiiiberathes mit folgcnber Tagesorbnnng statt: 1. Bericht ber Personalsection fiber dač im Marz 18^0 eiutretenbe ErlSschen bes Mandates eines Dnltels bes GemeinderatheS. II. Betichle ber ©chulfection: 1.) fiber die projectierte Gejetzesnovelle bvtiefsj ber Entlohiiung von ©ttpplierutigeu unb vox Mehileistungen an bsfiiitlicheu Bolksschulen; 2.) fiber die Presentation (fir die Georg ©chmeid'sche ©tu* dentcuftistung; 3.) fiber die Gebfir bet ersten Dien-stesalterszulage stir ben ersten stabtischen Unterlehret Hertn Franz Bahooec. III. Bericht bet Fittauj« section: 1.) Ucber ben Ban einer Lnndivehrkasetne; 2.) fiber bie am 7. Jannet 188'J ootgeiiommcne ©coittrieruiig ber staotischeit ftusjen unb Fonbe. IV. ©elbftandiger Aittrag deS Hertu Gctneinberathes Dr Joses ©uppan aus Cibauung eines neuen stabtischen ArinenhaujeS. — (Concert.) Morgen abenbs fin bet in ben Reftaurationslocalitaieii bei Hotel „$uropaw eitt Concert des ©treichorchefterS der 9iegiment8» Musikkapelle vont Regimente Freiherr v. HesS mit iiachfolgeiibent Programme statt: 1.) O uverture zur Oper „Die ©tuinme von Pottici" von Aubei; 2) Shot und Ballett auS det Opet ..Margarete" (Fanst) von ©ounob; 3.) nJmmet tiefer", Conceit-Polka ftit zwei Piccolos nnd Fagott von Ludwig; 4.) Batia» tioueii sfit Trompete fiber bas Thema: „DaS Mabl au« ber Borstabt" von Muller; 5.) „61 Tnria", Balse espagnole von Granabo; 6.) „Det Nonne letztes Gebet", Tongemalbe zn betu Motto: ,©chweig' still, bu armed, gedroch'neS Herz, bncht mit ba» tlujt, banu hetU beta Schmeri", epu UKilittj 7.) ReminiScenzen auS bet Oper „Sa Travlata^ von Berdi; 8.) Ouverture zur Oper „Rienzi" von 91. Wagner; 9.) „®ie Hydropaten", Walzer von Gungl; 10.) „Traumbilder", Phantasie mit Zither-solo von Lnmbye; 11.) „Tonkitnstler. Delirien", Potpourri von Milier; 12.) „Hess"»Marsch von MLscik. — (Die FaschingS-Liedertafel bet p hilh arm o nische n Gesellschaft.) SamStag, ben 24. b., fflnb in ben Localitaten ber alten Echieh-statt bit FaschingS. Liebertafel ber Laibacher phil» harmoiiischen Gesellschaft, verbunben mit Gliickshnfen unb Tanzkranzchcn, statt. welche unter anberen auch ber Herr Lanbesprasibent samint Gcmahlin unb bie hohe Ariftvkratie mit ihrer Gegenwart beehrten. Das zahlreiche bistinguierte Publicum folgte ben sSmmtlichen GesangS- unb Musikproductionen mit grohem Jnteresse, unb lieh bie Ausfiihrung ber einzelnen grShtentheilS humoristischer Piecen nichts zu wunschen ubrig. BesonberS gelungen war bie von 9 Damen unb 3 Herren im Ro-cocokostum vorgetrageue Kinbersymphonie. Um 10 Uhr war bag Concert beenbet. Nun wurbe slugs ber Saal geraumt, unb wahrenb im Borsaale riihrige Comitemitglieber ben Verschleih ber Lose fiir den Gluckshasen erSffneten, wurbe im Tanzsaale Terpsichore zur Alleinherrscherin erhoben. Es herrschte burchwegs cine animierte, ungezwungene Heiterkeit. unb erst nach 4 Uhr morgenS snub bad Kranzchen, Welches alS cin in jeber Hinsicht gelungenes be-zeichnet zu werbeu verbient, fcincn Abschlufs. — (Berichtiqung) von Druckfehlern in dec Notiz ,E>ne dcutsche Zeitimg in Laibach" in bet lefcten Rummer 8. Eeite, 3 Epaltc in dcr 3. Zeilc lies: „Drucken" statt .Drnckern", anf ber 4. ©cite, Z. 33, „tiimation" statt ^uciation." Witterung. Laibach. 26. Janner. Xriibe, schwacher W. Temperatur: morflcn8 7 Uhr — 116°, iiachmittagS 2 Uhr — 4 2° C. (1879 + 14*, 1878 -J- 18" C.) Barometer im Eteigcn, 746 65 Millimeter. DaS vorgestrigc Tagesmittel ber Temperatur — 12 1°, bad gcsirige — 144°, bejiebuiigsweise um 10 2, unb 12 6° unter bem Normale. Augekormueue Fremde am 25. QSnner. Hotel Ltadt Wien. Borich unb Laad, Sanfleute, Wien — I^rbantschitsch, hLflein. — 6»it, Asm , Graz. — Zinaucr Fanni, (Jjflt. Hotel Elephant. Lenschner, Reis., Briinn. — Loy, fflott-schee. — Skalitzer, flfm., Wien. Mohre«. Sattler, Bcsixer, St. Beit. — Schlossa, Ober-burg.____________________________________________________ Verstorbeue. Den 23. Iiinn er. Maria Selič, Magazinsauf-sehersgattin, 40 Jahre, Siibbahnstratze Nr. 1, brightische Nierenkrankheit.— Johann Zitterer, Farberssohn, 91/, M , Krakauerbamm Nr 10, Atrophic. — VJntun Dcjman, Arbeiterssohn, 2 1.16Ta„ . Tricslerstratzc Nr. 27, Fraisen. Den 24. Janner. Franz Plehaii, Elsendrcher, 53 I., slarb plvtzlich am Schlagftnsse in ber Kronprinz Rubolfbahnhos - Werkstiitte unb wurbe in seine Wohmnig, Polanastrabe Nr. 67, iibertragen. — Elisabeth Widmayei, Conbucteursgattin. 49 Z., PeterSdamm 65, Lugmtnber-culofe. — Johann Cernagoj, TaglShner, 49 I., Alter Markt Nr. 7, Lnngentnberculose. Den 25. Janner. Johann Selan, Hausbesipers-sohn, 3 I. 3 M., hauptmanza Nr. 7, Diphtheritis. Im Eivilspitale: Den 21. Janner. Anton Sterfun, Jnwohner, 6 ' I., Apopleiia cerebri. — Matthaus Vidic, Jnwohner, 62 I, Lungentuberculose. — Anton Robe, Jnwohner, 72 I, Haepiplexia sinistra et apopleiia cerebri. Lebensmittel-Preise in Laibach am 24. Jiinner. Weizen 10 fl. 56 ft., Korn 6 fl. 65 kr.. Gerste 6 fl. 20 kr., Haser 3 fl. 26 kr., Buchweizen 5 st. 20 fr., Hirse 4 fl. 87 kr., Kukuruz 6 fl. 18 kr. per Hektoliter; Erdiipsel 3 fl. 5 kr. per 100 Kilogramu,: Fisolen 9 ft. — kr. per Hektoliter; Rindschmalz 90 kr., Schweinseit 70 fr.. Speck, fvifcher 52 kr., flefclchter 60 kr., Butter 70 fr. per Kilo- gramm; Eier 3 fr. per Stuck; Milch 8 fr. per Liter; Rinbfleisch 58 fr., Kalbfleisch 52 kr., Schweinfleisch 46 kr., Schopsenfleisch 36 kr. per Kilogramu,; Hen 1 ft. 87 kr., Stroh 1 ft. 69 fr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 8 fl. — kr., weiches Holz 6 fl. — kr. per vier S.-Meter; 'Sem, rather 20 fl., roei&cr 16 ft. per 100 Liter. Theater. Heute (ungeraber lag): Starke Mittel. Lustspicl in 4 Acten von Julius Rosen Winter BSrse vom 24. 9*1»#. All,«»«>»« Sleels- r*au. Eeld War«' pieitrrcnte 7V 75 70 85 toilbemntc 71 60 71-70 eolbrcntc *4 80 84 90 6taat#,o[t. ,854. . . 124 50 125 — ,860. . . 138 — 132 85 I860 1U 100 fl. 185 50 136 - ,864. . . 171&0 171 75 •Higelieota. *aUjica 96 — 96 5< Siebcnbiirgcc . . . 8« 76 87 85 temefer Lanai . . . 87 75 88 85 Ingatc 88 50 89 — And«« dlliqlliA« Ccnau.lHcgul.»8o(t . 1150 113 - Ing. ilcdmicnanlebtn >15 851,1' rv iDicnet flnltbcn . . . 181 60 181-7.1 Atliio a. Haaktu. 4vetitaniialt s.H.u.O. 298 — 298 25 Mationalbanl -127 - 838 — Aelita e. Ireoipetl-iioNro«tiwunflouan • Dampffitiff. 613 — 6,4 — iliiabc,V.ti> eiernooig . 158 60 lf 8 7.". 8lcob-'*. Sildc >t*nn»3ofepb’!P«6ii i8ali).*.tU6»igb,l.Ui Otft. K!orbwkft-Lav Siebcnbutgct Ladn žiaaKbabn, 1. 4m. Liibbahn i $ 4 6,. jBrieeltof«. Sccbitlofe ......... iHubelftiofc .... Iiulatcn ........... to Francs . . . . me C. !Kii*iiuari Bilbcc............. »clc 67 75 IM *5 z7l 50 »\— 1*1 6* ue so iO — 10* 10..74 »6 80 hC'-DS 5U 10* ft' 168— if«?« *71 — UM IM — III-U'0-15 >'»,» HI — *:•— 10« re #1-73 10.— loo — loo-ifi •0 3« 8U-f-0 17» — 119 Z5 106'— 171‘60 ll9-'-0 106.60 ITi-f» 179 — IS 15 1» — 116-85 ur - i-u$ zzz 3-51 t ti 57-85 51 «» Telegraphischer CurSbericht am 26 Janncr Papier-Rente 71—. — Silber-Renle 71 95 — too b» ilivnte 85 10. — 1860cr Staats-Aulehen 132 25. «oi-.- acticn 832. — Srebitacticn 297-7D. — tionbvi, 117 . — Silbcr — — K. k. Miinjbucaten 6 54. - 20-HrancS- s'iicke 9 34 --- 100 Reichsmark 57 90. Lieferanten yon rohcn Huturftocbcn mit ®tif flic gviifeeve Beziige fucht I. F. Gckhardt, Preutzen (Thiiringen), Stockfabrik. (21) 3—3 Erste ungarische allgemeine Assecuranz-Geseilschaft. Sittfwituafl an das geeHrfe oecftdietnde fufttieum liber die Versichernng van Wohnhauserii und landwirtschaftlicben Gebauden auf sechs Jahre enter Bewihrung des ersten Jahres als Cratisjahr. Graz im Dezember 1879. Das geehrte vorsicherndc Publicum and insbesondere unsere gechrten Pirteien, durch derou Sympathie und Vertrauen unsere Gesellschaft ihra dorxeitige hervorragende Stellung orlangt hat. werdeu unn die Annrkonnung nicht vorsagen, dass sis jonen soliden Grundprincipien, auf welche dieaelbo ihre Geschifto biaierte, stets treu blieb und an denselben, unboirrt durch dio von unserem Gebarcn so weit abliogendon Versuche mancher Concurrenzanstalton, unerschiittorlich festhiolten. ' Der conscqucnton Boobachlung dieser Principinn folgtcn dio lohnenden Rosultate 1 Mit Jahresschluss orscheint unser Grundkapllal 8. IV. fl. 3.(100,000 nicht durch Zuzahlungen der Actioniire. sondern durch dio gesammolten Gowinstroserven volleinbezahlt — dio Reserven mit dor statutenmassigen Hohe 1.000,000 fl! 8. W. dotiert, und infolgo des giinstigon Standos unsoror Gosollschaft vormogen wir dio zur Deckung der Schaden dionendo Priimienreservo mit einer so namhaften Summe auf das folgendo Jalir vorzutragon, wolch« allom genUgon diirfte, die wiihrend des niichsteu Jahres vorfallonden Schaden zu decken. Dio Erroichung so schoner Besultato ermoglicht uns nun, dem versicherndon Publicum in dor Feuerbranchc oine nene Begllnstignug oinzuraumen Wir haben namlicli beschlosson, WohnhSuser nnd landwirtschaftliche Gebiiude von nun ab mit der Begtlustigung in Verslcherung zu nehmen dass, wenn sich der Hausoigonthumvr odor Grundbositzor vorpHichtet, Gobaudo solcher Art auf sechs nacheinanderfolgonde Jahre zu versichorn, unsere Gesellschaft da* erste Jahr als Gratisjahr gewiihrt. ho dass dio Partei, mdom sie das ersto Jahr ohno Pramiongeld und nur gegon Entrichtung dor Stompel- nnd 8chreibgoburen vsr-sichert erhiilt. die Pramie erst vom zweiteu Jahre ab zu bezahlen verpfllchtet ist. Wir lialten tins uberzeugt. dass dor hiemit durch uns gobotene Vortheil ontsprochendo Wiirdigung bei dem vorsichernden Publicum findon irird dann w ist nun demsolbon, trotz Ungunst der Vorhiiltnisse ermoglicht und orleichtert, die Vorsicherung auf oine liingore Zeitdauer abzuschliessen. Indom wir nun diose neuv Begunstigung zur Kenntnis bringon, glaubon wir, dio Ueborzougung hegen zu dUrfen, dass das goehrto Publicum in dieser nnaerer VerfUgung ein Zeichen unseror bosondor.m Willfahrigkoit, in dor Gewiihrung dos im vorhinein zu geniessendon Gratisjahres aber die Erwiderung des uns von den geehrten Piuteien eutgogengebrachten Vcrtrauens erkonnon wird. Wir bomerken noch, dass unsere zahlrelchen Agenturou gome bereit sind, mit niiheron Erlauteruugen hieruber zu dienen, und zeichnon hochachtungsrellst die General-Agentschaft der ersten ungarischen allgemeinen Assecuranz-Geseilschaft <3-. IvdZicori. Die Haupt-A^entsohalt fiir* Krain und SUdsteiermark z beflndet sich bei Herm 1 Dobrin in L^iTD3#Chi) Franciscanerplatz Nr. 45. gt/P In grosseren Orten werdeu fiir diese Assecuranz Bezirks-vertreter aufgenommen. -WW vruck *»n Jg. v. Kleinmayr * Fed. Bamberg Serkger: Cttowr Bamberg. Kiir die Redaction »»rantsortlich: Dr. hsn» K r a K ». "