^ 47 Zlrcitag den 18. April 1879. XVlII. Jahrgang Vit ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. SV kr.; für Zustellung int Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendttng: ganzjährig 6 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. InsertionSgebiihr 8 kr. pr. Zeile. /Srdtrvag des Vtrfichtrsngswtstvs. Bei der gegenwärtig herrschenden Wirth« schaftsordnung ist das Versicherungswesen als eine bedeutende Wohlfahrtseinrichtung zu betrachten. Daran kann der Umstand nichts ändern, daß die ineisten Versicherungsanstalten in der Form von Erwerbsgesellschasten bestehen und demnach aus Gewinn ausgehen. Der eigentliche Zweck der Versicherung geht denn doch dahin, dem Versicherer sür den Eintritt gewiffer Voraussetzungen eine Geldleistung der Anstalt zu sichern, die seiner Gegenleistung gegenüber in den meisten Fällen eine beträchtliche ist. Die Versicherung schützt deßhalb n»lr zu ost vor Verarmung, ja sie erhält der Gesellschaft zahlreiche Mitglieder in wirthschastlicher Leistungsfähigkeit. Aus diesem allein richtigen Gesichtspunkte be-urtheilt, verdient denn auch das Versicherungswesen die thatkrästigste Unterstützung der Regierungen und aller Menschenfreunde, und es findet dieselbe auch überall, wo derlei Dinge einiger« maßen ernst genommen werden. Was zunächst die Förderung des Versiche-rungswesens durch die Negierung betrifft, so wird sich dieselbe natürlich in erster Reihe durch eine zweckmäßige Gesetzgebung zu bethätigen haben. Wir in Oesterreich haben in dieser Beziehung gar mannigfache Unterlaffungen und Lücken zu beklagen, die nur zu oft schon zu eindringlichen Rekriminationen der betheiligten Kreise geführt haben; gewiß mit Recht, denn eine rationelle gesetzliche Basis ist jedensalls das unerläßlichste Ersorderniß für eine ersprießliche Wirksamkeit. Doch auch in anderer Weise noch ist die Negierung in der Lage, der Sache zu nützen. So hat beispielsweise die Regierung von SachseN'Meiningen durch ihre politisch-administrativen Organe alle Diejenigen konskribiren lasten, welche gegen Feuersgefahr nicht versichert sind und die betreffenden Liften den Versiche-rungs-Gesellschaften behufs Einsichtnahme zur Verfügung gestellt; »nan wird leicht erkennen, welche wesentliche FiLrderung de»n Versicherungswesen durch einen solchen Vorgang geboten wird. In gleicher Richtung liegt das in Deutschland neuerlich beliebte Verbot des Brandbettels, welches hie und da mit Entschiedenheit geübt wird und nicht verfehlen kann, namentlich ans die ländliche Bevölkerung einen starten Einfluß auszuüben. Die Behörden wollen natürlich durch derlei Maßregeln diejenigen Kreise zur Versiche-rungSnahme heranziehen, welche sich bisher noch gleichgiltig verhalten, im Unglücksfalle aber so leicht dem Staate und ihren Mitbürgern zur Last fallen. Für die Verbreitung des Versicherungswesens können auch solche Männer, lÄesellschas-ten, Behörden viel thun, welche vermöge ihrer Stellung einen besonders starken Einfluß auf jene Klassen haben, die hauptsächlich zu Versicherungen herangezogen werden sollen. Der Gedanke, Frauen sür die Erwerbung von Lebensversicherungen zu gewinnen, ist gewiß ein sehr glücklicher und man sollte ihn ernstlich in Betracht ziehen. Wird doch die Wichtigkeit der Versorgung der Familie von den Frauen zumeist lebhafter empsunden, als von den Männern, und die Ersteren wären deßhalb gewiß sehr geeignet, der Lebensversicherung zahlreiche Anhänger zu werben, namentlich unter ihren Schwestern, die dann ihrerseits iin Interesse ihrer Familien nicht unthätig bleiben würden. Freilich müssen aber auch die Vcrsiche-rungsgesellschasten selbst rührig sein und dilrsen nicht im alten Geleise stecken bleiben. Wie man sieht, gibt es gar mannigfache Mittel, um eine Verbreitung des Versicherungswesens herbeizuführen, aber man muß sie eben mit Einsicht und Thatkraft benützen, wenn sie sich wirksam erweisen sollen. Große wirthschast-liche und moralische Interessen sind hier im Spiele, welche ganz besondere Beachtung nicht nur verdienen, sondern auch erheischen. Zar Geschichte des Tages. Die Tschechen in Böhmen wollen sich an den nächsten Neichsraths-Wahlen betheiligen ; die Mehrheit der Gewahlteil soll jedoch entscheiden, ob sie in das Abgeordneten-lzaus eintreten, oder nicht. Die Wähler können übrigens den Ausschlag geben; sie lnüfsen erklären, daß sie nur für jene Kandidaten stimmen, welche in bindendster Form die Beschickung des Reichsrathes zugesichert. In B o s n i e n-H e r z e g o w i n a wird das Verhältniß der Bauern zu den Grundherren vorläufig nach Sage jenes Statuts geordnet, welches Otner Pascha vor fünfundzwanzig Jahren erlassen. Die Rajah ist mit dieser Ordnung nicht zufrieden und auch jener Theil der österreichisch-ungarischen Bevölkerung ist es nicht, welcher gewähnt, daß unsere Truppen als Besreier das Land besetzen — aber dem Berliner Vertrag entspricht eine solche Verwaltung. Der Mordversuch auf den Kaiser von Nußland soll nun eine allgemeine Reaktion zur Folge haben. Welchen Sinn hat es aber noch, von einer solchen Drohung zu sprechen? Die Reaktion herrscht ja schon in diesem un-glücklichen Lande; sie wird jetzt nur noch mehr Opfer fordern und wird das „Gegenrecht" ourch Zunahtne der politischen Meucheltnorde geübt werden, bis es zur schrecklichsten Revolution kommt, die Europa noch je erlebt. Die Albanisr sind entschlosien, der Abtretung von ihrem Gebiete an Griechenland sich mit Gewalt zu widersetzen. Dreimalhmldert-tausend Waffensähige stark, behaupten sie, viel früher in Athen zu sein, als die Griechen in Janina — wenn Europa sich nicht einmischt. Wird derVicekön ig von Egypten abgesetzt? Diese Frage, von eitrigen Blältern bejaht, von anderen verneint, dürfte für den Sultan Abdul Hamid jetzt kaum noch einen Gegenstand kluger Erwägung bilden, wenn sich A e u i l l e t ö n. Michtt. Bon Johannes Scherr. itzortsetzung.) „Gut. Geben Sie mir lnorgen oder spä-trstens übermorgen nach Tisch einen Wink, wie weil Sie mit Herrn Bürger sind, der aber, wohlverstanden! nichts von meiner Absicht wissen soll. Ueber das weitere werde ich Sie dann bei guter Zeit verständigen." „Ich werde Ihrer Befehle harren", sagte ich und ver!)eugte mich zum Abschied. Sie rcichte mir aber die Hand, utld als ich dieselbe einen Augenblick festhielt, lteigte sie sich lächelnd zu mir, bot mir den rosigen Viund und sagte: „Da nitntn! . . . So, das wäre der erste Freundschastskuß gewesen und er soll überhaupt unser vorletzter Kuß sein. Den letzten ged' ich Dir am Vorabend von meinem Hochzeitstag." Sechstes Kapitel. »Ihr werdet also inorgen reisen? sagte Herr Bürger zu mir, als wir am Montagabend das Komptoir mitsammen verließen. „In aller Frühe", erwiderte ich. „Der Herr Oberst meint, ich könnte kaum schnell genug den Rhein hinunter und irach Englanb hinüber kommen. Wenn ich meine Geschäfte in Loirdon und Liverpool abgemacht, gehe ich, wie Ihr wißt, nach Pari». „Nun, da rath' ich, verliebt Euch zum Trost in eine hübsche Grisette oder Lorette, . . 's ist Alles eins. Hier ist's mit Euren Aussichten in der Liebe doch zu Ende. Man will Euch sür 'ne Weile sorthaben . . . Ihr seid unbequem. Und doch will der abgewirthschastete Freiherr morgen oder überinorgen ebenfalls abreisen. Freilich soll er bald wiederkommen und dann wird Hochzeit oder Verlobung sein. Fräulein Kippling wird ihre Rolle als Freifrau ganz prächtig spielen — verlaßt Euch daraus!" „Ich ztveifle nicht im Geringsten daran, lieber Freund. Aber was geht denn diese ganze Geschichte uns beide an?" .Rechne, da habt Ihr Recht, wenigsten» lvas tnich betrifft. Könnte nicht sagen, was inich daran irt^r^ssiren sollte, wenn nicht allenfalls der Umstand, daß vermöge dieses schönen Ehe» bundes zwischen Geburtsadel und Geldaristokratie die Goldsüchse von Kipplina, die ich doch zu einein guten Theil so zu sagen auch mit einsangen half, zu allen Teuseln gehen werden. Uebrigens, was wollen wir heute Abend mitsammen anfangen? Rechne, wir stechen 'ne Flasche aus auss Wohl der Dummheit, welche die Welt regiert." „Thut tnir leid, daß ich Euch nicht Gesellschaft leisten kantl. Ihr vergeht, daß Ihr mich freundschaftlichst in den Stand setztet, den Mysterien der Söhne Mammons anzuwohnen." „Mysterien? Firlesanz! Alberne Masken — verrücktes Getanze — Schwitzen — spätes Souper, woran man sich den Magen verdtrbt — schließlich wahrscheinlich 'ne dnmmc Ver-kältung. Ihr wollt' also in allem Ernste die einsaitige Schnurre mitinachen?'' „In allem Ernste." „Glück zu! Jugend hat nicht Tugend — alte Geschichte. Rechne, will dsrweil iin Aristo-phatleS lesen gehen. Liegt 'ne Art von Beruhigung darin, von dem alten Grazienschlingel sich erzählen zu lafferr, daß die Menschheit vor dreiundzwanzighundert Jahren gerade schon so lutnpig gewesen wie heutzutage." Die Musik schmetterte schon votn Ballsaale her, als ich ineine Begleiterin nach der Damengarderobe führte. Nachdem sre sich dort der bergenden Hüllen entledigt hatte und wieder herauskain, sah ich, daß sie das tualerische Ko« stüm einer sevillanischen Zingala trug. erwahrt, daß der Egypter bereits „zehn Kisten Gold" nach Konstantinopel gesandt. Mrmischte Rachrichtei». oh e P ol i t i k. Die Stiefelftage in Birma.) Zwischen England und dem Königreich Birma herrscht Zerwttrsniß. Birma ist nämlich sel)r verstimmt, weil Grobbritannien in der Elieselfrage nicht nachgeben will. Das birmanische Hofceremonial schreibt nämlich vor, dab die Vertreter einer auswärtigen Macht vor dem Bcherrschcr des Reiches der weißen Elephanten niit bloßen Filheu erscheinen sollen, wozu sich der Stolz Albions nicht bequemen mag. (Völkerkunde. Aus de»n Leben der Kirgisen.) Die Kirgisen, welche die hochgrasigen Ebenen zwischen den Flüssen Wolga und llral nördlich vom Strande des Kaspischen Meeres bewohnen, sind mongolischen Ursprunges und wohl die größten Pserdezüchter der AZelt. Sie zal)len zwar an den Czar ihren Tribut, silhlen aller als Nomaden nicht so schwer daS'russische Joch wie ihre stammverwandten Nachbarn jenseits dcr Wolga, die Kalmücken. Ihre Hausindustrie befindet sich noch in eine»n sehr primitiven Zustande. Abgesehen von dem von ihnen verfertigteil Filz, welcher das Material ihrer Jurten (Zelte) und außerdem einen bedeutenden Handeleartikel bildet, erstreckt sich ihre Hausindustrie auf die Anfertigung von den nöthigen Hauögeräthen. Um nun den Kirgisen gute Muster zu liesern, nach welchen sie ihre Arbeiten lltissühren können, hat die Administration in Omsk lieschlossen, zu bestimmten Zeiten Ausstellungen zu veranslalten und zwar während der großen, „Baigi" genannten Feste der Kirgisen. Von Fern und Nahe finden sich die Kirgisen an bestimmten Orten zu diesen Festen ein und feiern dieselben durch besondere Spiele und Gebräuche. Haldnackte Neiter verfolgen iln Wettlaus eine Reiterin und müssen sich zu gleicher Zeit gegen andere Reiter, Dschigitetl, wehren, welche die Verfolgung aufzuhalten suchen. An einer anderen Seite wieder steht mann zwei Reiter dahinjagen, von denen der Eine detu Anvetn einen Hammel abzunehmen versucht, wobei das arme Thier niqt selten buchstäblich zerrissen wird. Wieder an einer andern Stelle sieht man einen Kirgisen, umringt von einer Volksmenge, stch abmühen, aus ciiiem mit Kumys (Stutenmilch) gefüllten Gesäß mit den; Munde eine Münze hervorzuholen. Außerdeul finden während der Baigi große Wettrennen statt. Der Gedanke, diese Feste zu benutzen, um während derselben Ausstellungen zu veranstalten, war ein glücklicher. In der That betheiligten sich auch gleich an der ersten Aufstellung relativ viele Kirgisen. Die Aussteller der besten Gegenstände erhielten Prämien. Die- Das ganze Haus strahlte in seinem Innern von blendender Beleuchtung und seine ganze Cii»richtung zeugte von raffinirter Uep^ pigkeit. llnser Weg führte durch eine Säulenhalle, in deren Mitte auf altai ähnlichem Piedestal die vergoldete Bildsäule Mammons stand. Wir betraten das weite Rund des Vall-saals, dessen Wände mit Fresken geschmückt waren, die üppigsten Szenen der griechischen Mythologie darstellend. Ich fühlte mir unter tneiner Halbmaske die Etirn vor Scham brennen und hätte zu meiner Begleiterin sagen mögen: „Schlage die Augen nieder, fchöne Sara!" Nein, es war unniöglich, daß Jnlie Kipp-ling nur eine Ahnung davon gehabt halte, wie es i,tt Innern von Mammons Tnnpel aussah. Ihr Arm zitterte in denl meinigen und sie flüsterte mir zu: „Mein Freund, hier ist es nicht geheuer. Die Gesellschaft muß eine sehr gemischte sein. Aber wir sind einmal da. Tanzen wir!" Während mir zur Polka antrateil, hörte ich eine schleppende Stimme, in welcher das Organ von Herrn Theodor Kippling nicht zu verkennen war, in meinem Rücken sagen: selben bestanden in Geldbelohnungen und schriftlichen Belobungen. Bei der nächsten Ausstellung beabsichtigt man als Preise praktische Gegenstände, Werkzeuge und Muster zu vertheilen. (Rußland. Revolutionsbehörden.) Die ge-heilne Regierung Rußlands zersällt in viele Abtheilungen, von denen jede aus zehn bis süns-zehn Mitgliedern und einem Obmann besteht und selbständig ihres Amtes waltet. Wird eine Sektion überfallen und verhaftet, fo können die anderen ungestört weiter thätig fein. Diese „Re-volutionsbehörden" führen ein Wanderleben; eine jede findet sich bald hier, bald dort zu einem bestimmten Zwecke ein und hält ihre Sitzungen in öffentlichen Lokalen, oft sogar gelegentlich einer Abendunterhaltunq, die ein Eingeweihter veranstaltet. Sämmtliche Abtheilungen der geheimen Regierung haben ein Oberhaupt („General") und ein geheimes Losungswort, welches, von diesem „General" ausgegeben, das gemeinschaftliche Kennzeichen der einzelnen Sektionen bildet. Jede Sektion ist berechtigt, Todes-urtheile zu fällen und hat die Aufgabe, nach Möglichkeit Beziehungeil mit hochgestellten Personen anzuknüpfen, besonders aber Parteigängerinnen als Erzieherinnen bei hochgestellten Würdenträgern unterzubringen. Aus solche Weise wurden nicht nur viele junge Mädchen aus den besten Häusern sür die nihilistische Sache gewonnen, sondern auch deren im Staatsdienste befindliche Väter, die nachträglich ihre Töchter nicht kompromittiren wollen, unschädlich gemacht. (G e su nd he i tsp s l ege. Uebertragung einer Krankheit von Thieren anf Menfchen.) Im Vogelhause des Kaufmanns Rohrer bei Uster (Kt. Zürich) brach eine Seuche aus und zwar durch Vögel, welche von Pest über Wien dahin gebracht worden. Sechzig Vögel »vurden auf Anordnung des Arztes getödtet. Von den Perfo-nen, welche mit denselben in Berührung gekommen, sind süns am Fieber erkrankt und zwei davon bereits gestorben. (Industrie. Die Neffel als Gespinnst-pflanze.) Der „Breslauer Zeitung" wird von fachmännischer Seite geschrieben; „Die wechselnden Preise der Wolle und Baumwolle sowohl als auch die Weltausstellungen, insbesondere die von Philadelphia und Paris, lenkten die Aufmerksamkeit des Marktes wiederholt auf ein eigenthümliches Gewebe von schöner weißer Farbe und von seidenartigem Glänze, das im fernen Oriente schon seit dem Alterthum bekannt war, neuerdings aber und namentlich, seitdem dessen Spinnstoff in Westindten und in Mexiko häufig angepflanzt worden ist, auch in unjern Läden fertig gearbeitet zu kaufen ist. Diese Gewebe sind sein, ja es fragt sich, ob die feine „indische Leinwand", welche die Alten unter dem Namen Byssus kannten, nicht eben jenes Gespinnst war, das sich jetzt vollen Beifall erobert. Es ist das „Sieh mal die prächtige Zigeunerin!" Ich wandte den Kopf und erblickte einen Kosaken, der neben einem Tscherkesssn stand, dessen schlanke Gestalt mir den Freiherrn von Rothenflüh verrieth. Nachdem wir einige Touren getanzt, into-nirte die auf einer dichtvergitterten Galerie be^ findliche Musik eine fremdartige Tanzmelodie. Die Tänzerpaare standen ungewiß und eines nach dem andern zog sich all die Wände des Saales zurück, so daß in der Mitte ein großer freier Rauin entstand. „Das ist ja die Melodie der Furlana", sagte Jnlie. „Kennen Sie diesen Tanz?" „Ich fah ihn zu Venedig, würde aber eine sehr ungefchickte Figur dabei machen." „Was thäte das ? Versuchen tvir's doch einmal!" Sie ließ meinen Arm los und fchivebte dahin. Ich zögerte, »nich durch ullgefchickte Sprunge lächerlich zu machen, hatte aber das nicht zu befürchten, denn ein Anderer nahm statt meiner die Herausfordernng der schönen Zingala an. Der Tscherkesse glitt in den Kreis und die Zigeunerin hatte einen würdigen Partner gefunden. Der Kosak stand in der Znschauermeilge hart neben mir. Fasergewebe aus einer orientalischen, in China. Japan und Ostindien, sowie aus den Sunda-Inseln heimischen Pflanze, welche perennirt und zu unsern Nessel- und Hanf-Pflanzen gehört, wie denn der Orient reich ist an Pflanzen dieser Gattung, die des Merkwürdigen viel bieten. Gehört doch, außer der gemeinen oder Garten-Nessel, auch die große Hecken-Nessel hieher, die neuerdings in vielen Gegellden, so auch in Schlesien, angebaut wird. Die Festigkeit der neuen Urtica-Faser ist eine mehr als gewöhn« liche; sür eine Marine wie die englische und die nordamerikanische ist ein Gespinnststoff wie der in Rede stehende von Wichtigkeit, sowohl sür Taue und Strickleitern, wie für andere damit zusammenhängende Jndustrie'Erzeugnisse. Man hat deßhalb, namentlich in englischen Arsenalen, Versuche angestellt, um die Festigkeit der neuen chinesischen Faser im Vergleich »nit Hanf zu prüfen, und da fand sich denn, daß russischer Hans bis znln Zerreißen eine Last von 80 Kilo-grmnm, China»Gras oder China-Nessel bis 125 Kilogramm und China-Gras aus Assam gar eine Last von 160 Kilogramm trug. Wie mit mehreren Webstoffen die ersten Versuche bei uns in Europa fehlschlugen, so auch lNit der neuen China-Neffel, da vor etlichen Jahren die Spinnmaschinen nicht für die Verarbeitung so außerordentlich langer Fasern eingerichtet waren; die neue Faser ist nämlich vier- bis fünfmal so lang als die des Flachses, die wieder die Hans-Faser überragt. Im Orient baute man die Pflanze bisher fast nur für den Housbedaif. Äitdem aber englische Nachfragen vorliegen, um den Stoff in größerer Menge zu erhalten, seitdem die oceanischen Inseln, ja selbst Kalifornien und Nordainerika, Kulturversuche wagten, welche gelangen, erscheint der Rohstoff Chilm-Gras häufiger aus den europäischen Märkten. Man findet jetzt Garne, fertige Tücher und schöne Strumpswaaren aus dem neuen Stoffe in vielen Läden unserer Großstädte, und so bringt auch der neue Industrie - Artikel die bei uns gar oft über die Achsel allgesehene Nessel-samilie zu neuen Ehren." (Spar- und Vorschubverein für Südbah n-B edienste 1 e.) Dieser Verein ist eine regisirirte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung und hat seinen Sitz in Wien. Dem Jahresbericht zufolge, welcher in der Hauptversammlung vom 7. April genehmigt worden, be-läust sich die Zahl der Mitglieder aus 2005, der Geldverkehr auf 509.552 fl. Der Umsatz im Vorschußgeschäst erreichte die Höhe von 394,224 fl. Die Einlagen der Mitglieder (186,095 fl.) werden lnit 8 Percent verzinst. sKür Gesunde und Kranke.) Im Friihjtchrc regt sich in jedem Organismus neues Leben nnd die Sasle circuliren rascher. Auch beim Menschen ist dies der Klill, der Puls schlägt rascher, der ganze Organismus ist erregt. Dabei treten oft allerlei krankhafte Zustände auf, wie „Lst-it xossiblö?" murmelte er unter seiner Maske. Aber es kann nicht sein. Wie käme die hierher? Ul^d doch . . Plötzlich wandte er sich zu mir mit der Frage: „Wo hast Du diese Zigeunerin ausgelesen, edler Domino?" „Im Zingaliquartier zu Sevilla" erwi-derte ich mit verstellter Äimlne und kehrte lnich ab. Die Furlana war zu Ende und ein tobendes Beifallrufvn brach los. Ich erblickte die Zigeunerin am Arme des Tfcherkesien und konnte leicht lnerken, daß meine Rolle als Ca-valiere fervente von Fräulein Julie vor der Hand zu Ende fei. Der Ball nahm feinen Fortgang. Berthold und Julie tanzten unzertrennlich und ich sctzte meine Beil»e wie die Andern in Beweguilg. Da mich aber die Manieren meiller Tänzerinnen allzudeutlich wahrirehlnen ließen, daß die Ge-sellschast in der That eine sehr gernifchte fei, war ich der Sache fchon lange überdrüssig geworden, als eine Trompetenfanfare das Signal zum Souper gab. Die Flügelthüren eines zweiten Prachtsaals öffneten sich und eine schwelgerisch zugerüstete Tafel lud die Gäste zu den Genüffen des Gaulnens. Blutwallungen, Schlvindel, Ohrensausen, Blähungen, Verstopfungen, Hämorrhoiden, Leber- und Milzanschwellungen, Gelbsucht, bösartige Ausschläge, Flechten, gichtische und rheumatische Leiden ic. Wa» ist die Ursache hievon? — Das Blut, — es ist nicht rein, nicht geftlnd, eS ist oft zu dick, faserig, oder es enthält scharfe krankhafte Stoffe, die sich nun einen Ausweg suchen, Schleim und Galle haben sich mit anderen krankhaften AuSscheidungeu im Innern angehäuft, und schlummern al« Keim schwerer Krankheiten im Körper. Es thut daher selir noth. daß sowohl Kranke als Gesunde im Frühjahre der Natur zu H,lfc kommen und durch eine rationelle BlutreinigungS-Kilr die schlechten Stoffe und verdorbenen Safte auS dem Organismus ent-fernen. Das kräftigste und bewährteste Mittel hiezu bleibt die von allen Aerzten der Welt als daS beste BlntreiniguttgS-mittel anerkannte „Sarsaparilla", und die bequemste nnd wirksamste Form, dieselbe zn nehmen, der „verstärkte zu-lammengesepte Sarsaparilla-Syrup vou I. Herbabny, Apotheker »znr Barmherzigkeit^ in Wien, VII., Kaijerstraßc 90." Dieser Syrup enthält alle wirksamen Bcstandtheile der Sarsaparilla und vieler gleich vorzüglicher Mittel in conceutrirtem Znstande, und wirkt dabei erstaunlich rasch, auflösend, mild und schmerzlos. Die mit der Sarsaparilla erzielten Erfolge sind weltbekannt, daher könneil wir auch I. Herbabny'S verstärkten Sarsaparilla-Syrnp, da er zngleich auch billig ist (1 Flacon 85 kr.), nnr wärmstenS empfehlen. Um ihn echt zu bekommen, verlange man stets anSdriicklich I. Herbabny'S verstärkten Sarsaparilla-Syrup. Derselbe ist vorräthig in Marburg bei Herrn Apotheker I. Bancalari: ferner bei den Herren Apothekern: I. Kupferschmied, C»sli', Müller'S Erben, DeutjchlandSberg i Julius Köuig, Feldbach; Eäsar Andrieu, RadkerSburg; Anton Nedwed, Graz; W. Thurnmald «lagenfurti E. Birschiß, Laibach. ZNarburge». Zierichte. (Von Pragerhos nach Frankfurt.) Ferdinand Grob, vor Jahren noch Südbahn-Beamter in Pragerhos und dann Mitarbeiter der ^Deutschen Zeitung", verläßt Wien, um seins Stelle als ständiger Mitarbeiter der „Frankfurter Zeitung" anzutreten. Das Gebiet seiner Thätig-teit ist das Feuilleton und hat er kürzlich durch eine Leistung in diesem Fache den ersten Preis errungen. (Behütet das Licht.) Beim Grundbesitzer M. Zehne i»» St. Georgen a. d. S. entstand durch die Nachlässigkeit der Magd ein Gebäudebrand und wurden Stall und Tenne sammt Futter und Fahrnissen eingeäschert. Der Schaden beträgt 800 fl. Zehne war nicht versichert. (Brandstiftung.) In Windischdors bei Pettau sind die Wohnhäuser und Wirth-schaftsgebäude der Grundbesitzer Anton nnd Johann Supanitsch und Michael Brodjak abgebrannt. Das Feuer brach um 1 lihr nach Mitternacht aus und wird behauptet, dasselbe sei gelegt worden. (Achtundvierzig Stunden nach dem Tode.) N. Pulpach, Gutsbesitzer in Grob-Somitag, hatte in der letztwiUigen Anordnung bestimmt, daß sein Kopf achtundvierzig Stunden nach dein Tode vom Rulnpfe getrennt werden müsse. Da dieser Anordnung ein gesetzliches Hinderniß nicht entgegellstand, so wurde dieftlbe im Austrage des Gerichtes durch zwei Aerzte pünktlich vollzogen. Pulpach hatte ein Alter von 80 Jahren erreicht. (Schlag flüb) Im Stalle des Grund« besitzers Joh. Goriup zu St. Georgen a. d. S. wurde ein Unbekannter todt aufgefunden, welcher sich Abends in lietrunkenem Zustande dort schlafen gelegt und am Schlagfluß gestorben. (Marktdieb.) Auf dem Jahrmarkte in Gonobitz (10. April) ist dem Grundbesitzer M. Straub von Skomern eine Brieftasche mit 101 Gulden gestohlen worden. (Egyptische Augenkrankheit.) In Windisch-Graz sind vier Personen an der egyptischen Augenentzündung erkrankt. (Militär-Konzer t.) Heute Abend 8 Uhr sindet im Kasino das bereits angekündigte Konzert sür arme Volköschüler statt. Die günstige Gelegenheit, das ausgezeichnete Streichorchester unserer Regimentskapelle zu hören und der edle Zweck lassen einen zahlreichen Besuch erwarten. (Patti-Konzert.) Um sür den Fall des Mehrbedürfnisses die Vermehrung der Sitze rechtzeitig veranlassen zu können, wäre es angezeigt, die Karten schon morgen, den 19. d. M. zu beziehen oder vormerken zu lassen. (Evangelische Gemeinde.) Sonntag den 20. April um 10 Uhr Vormittag findet der Fest- und Dank-Gottesdienst aus Anlab der silbernen Hochzeit Ihrer Majestäten statt. Die gedruckte Ordnung dieses Gottesdienstes wird vom Kirchendiener unentgeltlich verabfolgt. Letzte ipost. Die Mageren sind entschlossen, die Entscheidung in Betreff des Handelsvertrages mit Serbien zu verzögern. Andrassy billigt die Haltung der Kabinette von Paris und London in Bezug aus Egypten. Ueber Petersburg soll der Belagerungszustand verhängt werden. Beträchtliche Abtheilungen der bulgarischen Miliz rücken an die ostrumelisch-türkische Grenze. Die Pforte ist bereit, die Verhandlungen mit Griechenland wieder aufzunehmen. Eingesandt. Ein Beitrag zur Charakteristik des Herrn G. L., vulgo Sch., Realitätenbesitzers und Gemeindevorstehers in Bergenthal. Am 7. April Abends standen im Hofraume des Herrn R. ii» Lembach drei Personen beisammen. Da suhr ein Wagen herein, aus dem sich drei Herren, unter ihnen der Sch. befanden. Als der Wagen anhielt, sprang Letzterer herab, taumelte wie ein Betrunkener gegen eine der drei Personen und versetzte ihr einen so heftigen Stob in die Seite, daß sie gestürzt wäre, wenn der nebenstehende Baum sie nicht ausgehalten hätte. Auf diefe rühmliche Kraftäußerung folgte ein Erguß der schmählichsten Insulte über die Ortsgeistlichkeit und die Lehrerschaft. Hiebei schrie er wie ein Rasender. Seine gellelide Stimriie erschallte im ganzen Dorfe, drang sogar in die Schlafgemächer der Bewohner, so dab viele erwachten und hinausliefen, um zu sehen, was es in so spater Abendstunde eigentlich gebe. Jin Uebrigen ist das kein vereinzelter Fall. Schon öfters hat er ganz urlbescholtene Leute, sei es im Gasthause, sei es auf offener Straße, ohne Anlab in gemeinster Weise beschimpft. Man wird sich daher bald veranlaßt sehen aus Sicherheits« miltel zu sinnen, um sich vor den wüthenden Anfällen dieses liebenswürdigen Gemeindevorstehers fchützen zu können. X ÄtjüelZertisel». Mehr Licht k Die Hauptsätze Kant's und Schopenhauer'« in allgemein verständlicher Darlegung von E. Last. (Verlag von Theobald Grieben in Berlin.) Em hochbedeutendes Werk, das den Geist der beiden Philosophen überliefern und deren Hauptgedanken klar und anschaulich darstellen will ohne die schwierige Form, in welcher diese Gedanken ursprünglich gegeben wurden. Es wendet sich daher nicht an die Gelehrten, svn-dern an alle Gebildeten, denen daran liegt, eine richtige Ansicht über die wichtigsten Lehren der größten deutschen Philosophen zu gewinne«. Schiller nannte schon die hergebrachten philosophischen Redeformen das Gerüst, das um den edlen monumentalen Bau der philosophischen Gedankenarbeit noch immer aufgerichtet sei, das aber abgebrochen werden solle, damit der herrliche, Länder überragende Riesenbau Jedem sichtbar werde. In der Ueberzeugung, daß erst dann die Philosophie eine herrliche Blüthe der Kultur und Gesittung hervorbringen könne, nachdem sie ein Heiligthum des Volkes geworden, versucht das Buch „Mel)r Licht!" den Haupt- und Grundgedanken Kant'scher wie Schopenhauer'scher Phi« losophie in ein Helles Licht zu setzen und die Lehren anzuschließen, die daraus hervorgehen, so weit sie über die wichtigsten Angelegenheiten des menschlichen Lebens Aufschlüsse geben. Po» puläre Schriften materialistischer Richtung haben vielfach Verbreitung gefunden, so wenig sie auch geistig Hochgebildeten genügen konnten; ihre Wirkung macht sich bereits in der Gesellschaft fühlbar. Dieser Richtung entgegen soll das Buch ein beredter Anwalt des Idealismus sein, der auf der Grundlage einer tieferen Weltanschauung beruht. In Anbetracht, daß eine Lektüre voll ernster, philosophisch begründeter und durch-gesührter Lebensanschauung, mit aller Wärme Der Kosak führte irgendeine mythologisch masklrte oder eigentlich, mit Ausnahme ihrer Halbmaske vor dem Gesicht, deinaskirte Schöne zu Tische, der Tscherkesse nahm neben der Zin-gala Platz und so ordnete sich die zahlreiche Tafelrunde nach Lust utid Laune. Das Mahl war üppig. Als schon die Becher schneller, kreisten und die Tischrede schon in nicht innner sehr seinen Neckereien, Witzen und Scherzen sich erging, erhob sich der Oberpriester des Tempels und brachte in Form srecher Travestie einer Gebet-sormel dem Gott Mamtnoi» Huldigung nnd Libation dar. Vom Tanzsaal herein lockte die schmeichelnde Weise eines Wiener Walzers und die Taselrunde brach tutnultuarisch auf, um sich wieder in den Tanz zu stürzen, welche immer entfchiedener die Miene annahm, jene Gränz-linie zu überfchreiten, wo der Ball aufhört und die Orgie beginnt. Von dem Säulengange aus, welcher um den Saal herlief, sah ich noch eine Weile den« Getümmel zu und suchte mit den Augen in dem wilden Gewoge ver^.ebens die Gestalten des Tscherkeffen und der Zingala. Ich wäre gern weggegangen, allein ich hatte ja mit Fräulein Kippling verabredet, sie zu einer bestimmten Zeit an der Thüre der Garderobe zu finden, um sie nachhause zu bringen und die Stunde war noch nicht da. Müde des Lärms, trat ich aus dem Säulengang? rückwärts in eine Alt Wintergarten, der in labyrinthischen Windungen weit in die Ferne zu streben schien. Ich setzte mich auf eine Mooebank, blies den Rauch meiner Zigarre vor mich hin und überließ mich den Äetrachtungetr, ?»ielche das Fest in mir rege gemacht hatte. Da, mit einmal, unterbrach ein furchtbarer Schrei von seitwärts her meine Träumerei, — ein Schrei, wie voi» einem Manne in höchster Todesnoth ausgestoßen. Ich sprang auf und wandte mich der Richtung zu. woher der Schrei erschollen — da sah ich Julie aus mich zueilen, die Maske in der Hand, todtdlaß, die Augen vor Entsetzen weit geöffnet. „Zu Hilse, Michel!" preßte sie hervor. „Zu Hilfe! Er ist rasend!" Sie ergriff meine Hand und riß mich mit sich fort. Aber wir hatten kaum einige Schritte gemacht, als dicht vor uus abermals der furchtbare Schlei erscholl. Er kam aus dem Munde Bertholds, welcher den gewundenen Weg durch das Bnsch-wetk daherschritt oder vielmehr dahermankte, taumelte. Sein Anblick war schrecklich. Maske und Tscherkessenhelm waren ihm entsallen und wirr hingen ihm die Haare um die eingesunkenen Schläfen — nein, sie hingen nicht, sie starrten hinaus und hinauf und auch der lange Schnurrbart war auswärts gesträubt. Aschsal^l das Geficht, Schauln vor dem Munde, der Blick der blutunterlausenen Augen gläseru, grausenhast stier ins Leere gerichtet, die Brauen so krampshast wild zusainniengezogen, daß die schwarze Furche zwischen denselben bis ans Ende der Stirne hinaufreichte. Die linke Hand krampfhaft in die Falten des Panzerhemde« seiner Charaktermaske verkrallt, hielt er in der Rechten seine»i entblößten Krunimsäbel und socht damit wüthend in der Lust herum, wie gegen einen unsichtbaren Feind. Er ließ den schrecklichen Schrei nicht wieder hören, aber stoßweise kamen die Worte aus seinem Munde: „Hinweg! Hinweg! . . . Oder stehe mir endlich eiilmal! . . . Hier ist meine Brust . . . Dein Gewehr . . Leg an! . . Ha, Du fliehst." (Fortsetzung folgt.) der Ueberzeugung und in ansprechender Form gegeben, für die gebildete Welt ein Bedürfnib ist, dieselbe aber bisher eigentlich fehlt, steht zu erwarten, daß „Mehr Licht!" bald einen weiten Leserkreis gewinnen und sich in vielen gebildeten Familien heimisch machen werde. Wohlthütigl^eits-Concert. Heute Freitag den 18. April findet in ten ebenei'lli^en l^asiiio-l^olisIitAtvn zu Gunsten des Unterstützungsvereines für arme Volksschulkinder ein vom Streichorchester der Kapelle des vaterländischen k. k. 47. Linien-Jnfanterie-Regimentes V«« unter persönlicher Leitung ihreS Kapellmeisters Herrn >VaKner exekutirteS 466) statt. Entrve 30 kr. Beginn 8 Uhr. Nachdem die Militärkapelle durch den hoch-verrhrten Regimentökommandanten Herrn Oberst Kinnart dem Herrn Bürgermeister Dr. M. Reiser sür einen Abend zu WohlthÜtigkeitSzwecken zur Verfügung gestellt wurde, und der Herr Bürgermeister diesfalls den UntcrftützungSverein bedachte, so spricht leKterer in Rücksicht auf den humanen Zweck die ergebenste Bitte aus, daS Concert mit recht zahlreichem Besuche beehren zu wollen. Die Vereinslei tung. Kawbrwils-Vartsu sammt KegelMte wird morgen Samftag den IV. April eröffnet. (465 Danksagung. Dem redlichen Finder dcrUhrkelte statte ich meinen verbindlichsten Dank ab. 460) Franz Knafelc. Am 16.April gegen 5 Uhr Nachmittag !wurde, aller Wahrscheinlichkeit nach, am Wege vom Krappek'schen Atelier durch die Grabengasse eine öO fl.-Note verlor« n. Der redliche Finder wird gebeten, dieselbe gegen einen Finderlohn pr. 10 fl. im Comptoir d. Bl. abzugeben.__(463 lloodtsmst la Lmmsntlialei', (^ro^sr- unll I'arwesau-IiÜZe smxtiedit äie üos IT»«», 462) oder« ttsrrevgasss I^r. 2S. k Der Kärvtnerische Forstvtreiu offerirt ftir die diesjährige KlühjahrSkultur ein kräftiges Mtz-teriale von Fichten., Kiefern-, Lärchen-, Eschen-und Ulmenpflanzen und ist in der Lage, über eine Million solcher Pflänzlinge zu nachfolgenden Preisen abzugeben: 2jährige Fichten . . per 1000 Stück ff. 1-30 8«nntgx cken LA. ^pril 1878 8 lllir ^deiiäs im fiipossen l!s8ino-8ssle unter äer Herren Lrvst üe grosslivri-oZI. ^Veiiuar. setiei' IiarvMsr-Virtu08, ^es ?iaQistsii Lrvsi I-ö^vQdorx aus ^^ieri unä äes krokessors Lossow» au8 ?ariK, ^eeowxaAnatenr. ?i'ei8o «ler k'lätZLv: Lit^s IQ cien vorclersu Reilien 2 Ü. Litiie in äsr 2>v6itsll Hälkts 1 ti. öO lLi'. Laal-I^ntres 1 «. Oalleris 60 (443 im VerlaZ äer ^ailiur^er Leitung, I)ei Herrn L6. «lanseliit?, ?0stgass6. Eisenmöbelsabrik kvivkarlj ^ Lo. in Wivn, HarxerßlWv 17 (lieben i>em 8opIilenI»sÄe). Da wir die KommissionS-Lager in den Provinzen sämmtlich einziehen, iveil eS häufig vorgekommen, daß unter dem Namen unserer Firma sremde, geringere Waare verkauft wurde, so bitten wir unsere geehrten Kunden, stch von jeßt direkt an unsere Fabrik in Wien wende» zu wollen. (464 Karton-, Nsloon-, limmor» 8alon-Ißöbol verkaufen von nun an zu herabgcschten Preisen. Illustrirte ?rsis-I'arite auL Verlangen gratis uuä franico. k'iir nur 6 A. ö. alles zusammen! (190 14 Berliner Ellen dunklen Kleiderstoff — 1 wollenes Damkn-Umschlagtttch, solid — 1 elegantes Woll- (großes) Kopftuch — 3 weiße Damentüchcr, rein Leinen — 1 Paar feine Winterhandschuhe mit Futter — 1 weiß-seidenes DamenhalStuch — versendet alles zusammen gdgen Postnachnahme von fl. S.— ö. W. die VisQ, ?r»tvr»tr»»»o Xr. IS. A« vermiethen ( ist ein Zimmer: Brandisgasse Nr. 1, 2. Stock. 1000 1.60 3—4jähr.__ 2—3jähr. Weiß- oder Sckwarzkiefem „ 1000 „ „ 1.50 2jähr. Lärchen . . „ 10W „ „ 1.80 3—4jähr. Lärchen . „ 1000 „ „ 2.30 2jähr. Ulmen . . „ 1000 „ „ 2.— 2—3jähr. Eschen . „ 1000 „ „ 2.— Out gebrannte Dachziegel verkauft die Gutsverwaltung Burg Schleinitz 336) mit RS fl. ab Ziegelei. Daselbst sind zu verkaufen: u. zw. Stockerauer Rosen, blaue und Kipfel-Erdäpfel, so auch gegen tQV« Zentner prima He«. Auch sind sehr schöne Karpfensetzlingt und Strecker zu haben.__ Vasla» w I»»rdurs. LamstaA äen 19. .^pril, ^devcks 8 Ilkr llvi' IiIu8iIje t'irmen sIs Verlreler erviinselit. (I9ö Soiilrivll Ilrappok ili Hardurz, Stiekl's t»«rleii8»I«o empfiehlt seine pyotographischen Ärbeilen. Von dem gefertigten k. k. Notar als Ge-richtSkommiflär wird hiemit veröffentlicht, daß auf Grund der mit Bescheid deS t. k. Bezirksgerichtes Marburg vom 20. März 1879 Z. 3960 erfolgten Bewilligung, die zum Verlaffe der am 30. Juni 1878 zu GamS bei Marburg verstorbenen RechnungsrathS-Witwe Frau Theresia Kupfer schmid gehörige behauste Weingarten-Realität Berg Nr. 51 und 57 aä Faal in der Steuergemeinde GamS, im Flächenmaße von 9 Joch 1176 Ulj Klftr., darunter 6 Joch vorzüglicher, theilweife mit Mustatreben bepflanzter Rebengrund, mit ebener Zufuhr, mitten im Dorfe Gams. eine halbe Stunde von Marburg entfernt. im Schäßwerthe von 10.723 fl. 50 kr., am Dienstag den IVIV. April 1379 Vormit» tags von 19 bis 12 Uhr an Ort und Stelle der Realität H. Nr. 5 in GamS mittels fr»»-williger Lizitation veräußert werden wird. Die Realität wird nur um vßlVO fl. ausgerufen und nicht unter diesem Preise hintangegeben. Jeder Lizitant hat ein Vadium von 900 fl. in Baarem, steiermärkischen Sparkassebüchela oder öffentlichen StaatSpapiereu nach dem KourS» werthe zu Handcn des LizitationSkommlssärS zu erlegen. Falls die Tabulargläubiger einwilligen, können 6843 fl. im Kausschillinge eingerechnet werden. Hiezu werden Kauflustige mit dem Beisatze eingeladen, daß die näheren Lizitationsbedingnis^e, sowie der GrundbuchSauSzug. Katastralausmaß-bogen und das Schätzungs-Protokoll in der Kanzlei des gefertigten Notars zur Einsicht aufliegen. Marburg am 27. März 1879. Ludwig Ritt. v. Bitterl, k.k. Notar als GerichtSkommiffär. Kostmädchen. In einer sehr anständigen Familie werden Kostmädchen ausgenommen, woselbst auch gründlicher Unterricht in allen weiblichen Handarbeiten ertheilt wird. (452 Nähere Auskunft im Comptoir dieses Bl. Vom t. Mai l. I. ab ist im Hause Nr. 21 in der Tegetthoffstraße ein gajjenfeitiges HewSlö-Lokate (geginwSrtlg Uhrmachtrgrschäst) und vom I. Angust I. I ab eine Pferde-Stallung Nkbst Kutscherzimmer, Wagenremise und separir-tem Futterboden zu vermielhen. Nähere Auskunft ertheilt Gustav Wundsam, Tegetthoffstraße 2l. ________ . (453 verantwo,Nicht Stedaktiou, Druck und Verlag von Eduard Sauschttz in Marburg. ANHtG