Schrillt,itungi VtatkdausgasseNr.^ Ha»«). CVtcAftaikc llsllch <«» ■ B«ROtlTf 6« L oll»- ». !»«>«- tiQi) voll 11—IS Uhl cotbi. H-ndlchiifte» w"d-» miSt ■rätfif^rben; namtnlolt «I». knd»»,n> m<4» deriickfichtijt. SbUbMjb i((n Btmmi d>« «B« «tun verntBB»« e«t fciOtjf» frft-tttrBttv 9e"iltrtn cntßtjfK — vciwitdrrdolBnge» Preil» »ochlait. Ttt „Deuilq« w-ckl" ft«knnt leitn CtBBtaj BB» Drallttliai M«rz«A». Verwaltung: SkathhauSgasseNr.Z (HB»»n^che« H«B»>. vtjllqSvkdinzmigeii fliT «tilti mit AustkllilBg !»'« (ai: moBBttiü) .... it. —-tft BieHrit仫ij . . . fi. ISO tiltjlnii ... . I. 3"— Sietiidfetsä .... II. TBich d>« Post d«»o>«Bi Vi«rt«lj»hr>> ... st. 1.60 Haldjtdrts, . . . ». ».10 «•Riiütitjg . . ■ 4L *.M Mr"l «ulftB» trüH«* M Mi «5tnulg<6ii;rtn in* tu Vo|l1(«cc«nrB>3»nl*4MJM. Ar. 95 KiM» Donnerstag 26. Movemöer 1896. 21. Jahrgang. Der Clericalisums und die freie Schule. Als am Salzburger Katholikemage Gras Sylva« Taroucca die bemerkenswert« Aeußerung «hat, daß die Clericalen dort einen „Parademarsch" vorge-führt haben, ward eS jedem Einfichiigen klar, daß die äußerlich den confefsionellen Grundsätzen deS Katholicismus Huldigenden die mit stolzer Phrase alS übermenschlich und übersinnlich hingestellten Lehren deS katholischen Dogmas zu einer politischen Parteibestrebung mißbrauchten. Die Religion ist diesen Herren alS solche doch gleichgiltig. denn wahre Menschenliebe, wahre Hingebung an die Ideale echter Sittlichkeit und freier Menschenwürde sind ihnen fremd. Sie ziehen das höchste Wesen, zu dem der Fromme in Andacht ausblickt, in den Staub deS politischen Getriebes, sie verschachern es, wie man an Wallfahrtsorten Heiligenbilder verschachert. Ihnen gilt die Religion nur als GeschästSurtikel ihrer egoistischen Politik. Egoismus und Gemeinsinn kämpfen heute, wie immer, die großen politischen Kämpfe. Feudalismus und ClericaliSmu« sind Aeußerungen deS »äffen ClaffenegoiSmuS und der echte wahre Liberalismus — wie er einst galt — hat den wahren Fortschritt, die gesunde Entwicklung deS Menschenthums in dem gemeinsamen, freien Nebeneinanderwirken der individuellen Kräfte gesucht. Als diese« „freie Spiel der wirtschaftlichen Kräfte' zu einer Begünstigung deS Schlaueren, zur Judenzüchtung im Besonderen geführt hat, ward man sich im deutschen Volke so recht bewußt, daß der EntwicklungSträger: Gemein-sinn sich auf das Volksganze beschränken müsse. Der nationale Gedanke, der das Aufblühen und Gedeihen deS eigenen Volkes sich zur obersten Auf-gäbe gestellt hat, hat au» dieser Erkenntnis hervor« quellend feinen Siegeslauf begonnen. Die politische Geschichte ist über den falschen Liberalismus hinweggegangen. Im deutschen Volke sehen wir die Nationalen al« die treueilen Hüter Wie das strengt Gewissen verloren ging. Von Carlot Gottjricd Neuling. Bei einem außerordentlich reichen und deshalb auch sehr angesehenen, vornehmen Herrn war ein Kutscher im Dienst. Er konnte aus seiner kleinen Wohnung im Hinterhaus nach den erleuchteten Fen« stern der Villa sehen, da« Klingen der Gläser hören und den seinen Tust der köstliche» Speise» riechen, mit denen sein Herr die Eingeladenen bewirtete. Hierin bestand die hauptsächlichste Ergötzlichkeit in dem Leben deS KuischerS; sonst drückie» ihn die Vergnügungen nicht gerade schwer. Er mußte vom Morgen bis Abend» auf dem Bock sitzen, wobei er einmal von der Sonne beinahe geröstet, dann wie-der zur hübschen Abwechslung vom Regen bis aus die Knochen durchweicht wurde. Fuhr er endlich heim, so sorgte er zuerst, das» seine Pferde ordent-lich ihr Futter bekamen, hieraus sah er nach, ob der Wagen und daS Geschirr auch wieder blitzblank geputzt sei und half häufig selbst mit, wenn cS ihm nicht gut genug gemacht worden war. Erst nach alledem dachte er an sich. Kluge Leute lachten ihn deshalb heimlich oder öffentlich aus, weil er so ungemein thöricht war, seinen eigene» Vortheil über den seine» Herrn zu vergessen, und sie nannten ihn einen durchaus unpraktijchen, etwas beschränk-ien Menschen. Im Grunde genommen hatten sie freilich Recht; der Kutscher paßte ganz und gar nicht in die vernünftige Welt; er hatte nämlich von deS volkssreundlichen GemeinsinneS und ihnen gilt die erbitterte Feindschaft der Clericalen und Feu-dalen, die die alte Herrschaft auS längstenifchwun-denen Jahrzehnten nicht vergessen können. Die kalte, eigensüchtige nnd uneingeschränkte Herrschsucht be» seelt die Clericalen heute wie einst, sie halten krampf-hast an den Mitteln fest, die ihnen einst die Herr-schaft über da« Volk gesichert und gegeben hat. EineS der wirksamsten Mittel zur Erhaltung klerikaler Herrschast war seit jeher die Nieder-drückung der Volksbildung unter ein beschränkte« Niveau: die sogenannte Volksverdummung. DaS Volk sollte nicht durch eigene geschulte, geistige Er-kenntniS die Mittel zur Behebung seiner wirtschaft-lichen Bedrängnis finden, eS sollte unfähig erhalten bleiben, durch freie geistige Forschung an seiner geistigen und culturellen Entwicklung sortzuarbeiten. Seiner wirtschaftlichen Not hielt die clericale Partei den Trost eines besseren Jenseit«, seinem Wissens» dränge die todte BibelweiSheit entgegen. So hat die clericale Partei die freie Schule, die Volksbildung und Lehrerschaft dem Priesterthum und der Priesterherrfchaft entrungen, immerdar auf da« Erbittertste bekämpft. Ein Zeichen, daß der ClericaliSmuS in Oesterreich wieder mehr und mehr sicheren Boden unier seinen Füßen fühlt, ist es. daß sich die Angriffe und Anmaßungen der Clericalen gegen die freie Schule von Tag zu Tag mehren. Auch hiebet ist es der schwarzen Gilde nicht um da« Christenthum, da« ja gar nicht be-droht ist, zu thun, sondern um die Herrschaft über Schule. Lehrer und Jugend, und weil man ihnen diese nicht willig ausliefert, darum die fortwährende Hetze gegen längst bewährte Einrichtungen und gegen eine» Stand, der — materiell entschieden, nicht auf Rosen gebettet — für seine verantwortungsvolle und aufreibende Arbeit im Dienste der Menschheit warmen Tank, nicht aber Schimpf nnd Unbill verdient. In ihre kirchlichen Angelegenheiten darf bei» Geburt au« einem schweren Fehler, ein überaus strenge« Gewissen. Schon al« Knabe litt er unter ihm; er bekam eine Höllenangst, wenn ihn seine Spielgefährten auf» forderten, irgend Jemand e>nen harmlosen Schaber» nack zu spielen oder gelegentlich 'mal Aepsel oder Nüsse zu stripsin, Er hätte e« ja sür sein Leben gern gethan; aber da« fatale strenge Gewissen setzt« ihm dermaßen zu, das« er es zu seinem Leidwesen nicht über das Herz brachte. Natürlich wurde er deshalb von seinen Kameraden ausgelacht, gehänselt, und wenn mehrere beisammen waren, von ihnen ge» meinschastlich durchgeprügelt. AlS er älter wurde, ging eS ihm um kein Haar besser; er arbeitete von früh bis spät wie ein Pferd und brachte eS auch nicht einen Schritt vorwärts. Im Gegentheil, er hatte häufig kaum trockenes Brot zu essen, wenn e« sich Andere bei Weiu und Braten wohl sein ließen. Sie besaßen zu ihrem Glück ost kein so strenges Gewissen. Trotzdem war er aber immer noch leidlich vergnügt, und als er es endlich durch eine Empfehlung zum Kutscher des reichen Herrn gebracht hatte, fühlt« er »ich in seiner feinen Umgebung äußerst behaglich und bekam sogar einen kleinen Hochmuth wegen seiner gesellschaftlichen Stellung. Der war ihm aber auch wirklich nidjt zu verdenken, wenn man seinen Herrn ansah. So feine Kleid.r, so massive Ketten und Ringe, ei» so glän-zenoer Cylinder, und vor allen Dingen solch' einen leibe Niemand etwa« dreinreden; die Clericalen aber mischen sich in Alles hinein und sprechen den Lehrern kecklich ein Urtheil über das Schulwesen ab. Bei der Versammlung d«S oberösterreichischen „Kathol>ken-Volk«vereine«" in Linz hat Dr. Eben» hoch, der Generalbevollmächtigte deS Bischofs bei diesem Verein», den Lehrern den Text gelesen, weil ihnen über dem langen Warten auf eine Ver» besserung der elenden Gehalte die Geduld auSge» gangen war. Er erzählt« ein Märchen von einem Gesetzentwürfe zur Verbesserung der Lehrergehalte, welchen er in seinem Schreibtische daheim liegen habe, der aber dort verschlossen liegen bleibt, weil sich die Lehrer gegen die clericale LandtagSmehrheit nicht artig genug ausgeführt haben. Zunächst ein-mal der AuSrus: WaS müssen daS sür Zustände sein, welche e« einem clericalen Spießträger wie Dr. Ebenhoch erlauben, nach seinem Belieben für die Lehrerschaft eines ganzen Landes Schönwetter oder Regen, Ernte oder Dürre und HungerSuoth, Freude oder Leid zu machen? Wenn ein Advocat der Clerifei und des Bischofs über daS Wohl und Wehe eines ganzen Standes nach seinem Gefallen entscheiden kann, ob eine nothwendige Maßregel in Angriff genommen werden soll, oder ob sie in der Schublade eine» Schreibtisches bleiben muß, ob ein ganzer Stand belohnt oder bestraft werden soll? Und gerade Oberösterreich, der classische Nähr-boden deS ClericaliSmuS kann uns belehren, wie lies die Schule sinken kann, wenn der herrschsüchtige CleruS ihr „Hüter" ist. In einem Linzer Blatte hat unlängst ein Lehrer sehr wirksam geschildert, wie die Schulverhältnisse sich im clericalen Oberösterreich entwickelt haben. Mehr wie jeder andere Stand fühlt dort die Lehrer» schaft die Zuchtruthe de» clericalen Systems, die Herrschaft der clericalen Partei im Lunde. Nicht nur in geistige Bande versucht man die Lehrer zu legen, sondern die Majorität deS Lande» hängt der ihr unbotmäßig erscheinenden Lehrerschaft auch den Beutel voll Goldstücke. Die Leute zogen schon den Hut. wenn sie den reichen Herrn von Weitem sahen, und fühlten eine ganz unbegrenzte Demuth vor ihm. Er hatte eS auch wahrhaftig verstanden, vorwärts zu kommen, das mußte man ihm lassen. Er war von der Plage seines Gewissens völlig frei. Sein bösartigster Feind konnte ihm nicht nachsagen, das« er jemal« seine Person vergessen oder gar etwas umsonst gethan habe, etwas aus Freundschaft oder Nächstenliebe. Ueber solche Schwachheiten war er vollständig erhaben; er hatte eS verstanden, immer Andere für sich arbeiten zu lassen und seinen lieben Mitmenschen ihr Vermögen auf so geschickt« Art abzunehmen, dass sie lange Zeit gar nicht wußten. weShalb sie fortwährend ihr Geld bei ihm ver-loren. DafS ein so hoch beanlagter Mann heutzu-tage überall mit offenen Armen empfangen wird, ist doch sonnenklar. Nichtsdestoweniger befand er sich in letzter Zeit häufig in sehr verdrießlicher Stimmung; man hatte ihm von vielen Seiten den Vorwurf gemacht, das« er doch ein bischen gar zu schnell verdiene und keine Spur von Gewissen mehr habe. Natür» lich lachte er selber über eine so hirnverbrannte Meinung. AlS sie aber allmählig immer weiter verbreitet wurde und die Leute nach und nach keine Lust mehr zeigten, sich mit ihm in Geschäfte einzu-lassen, lachte er nicht mehr, sondern fing an. nach-denklich zu werden. Gegen Schaden war er nämlich sehr empfindlich. Zuerst suchte er durch reiche Al- 9 tlche Macht- 1896 Brodkorb so hoch alS möglich. Jahr sür Jahr haben sich die Lehrer dem Landtage mit wahrlich nicht unbescheidenen Bitten genaht. Sie flehten um ein menschenwürdiges Dasein, und eS lag ein un-geheuerlicher Hohn in dem Nachweise, den ein Redner beim Lehrertage sührte, dass für die Lebensbedürfnisse eine» Sträflings in den österreichischen Gefangen-Häusern vom Staate aus mehr Geld aufgewendet wird, als der oberösterreichische Landtag für eine arme Lehrerfamilie bewillige. Nicht bloß in Tirol, auch in Oberösterreich besitzt eigentlich der Pfarrer die Lehrstellen, indem der LandeSauSschusS-Reserent sich zuerst an ihn um eine vertrauliche Auskunft wendet. Und wehe dem Lehrer, welcher «S wagt, seine fortschrittliche Gesinnung irgendwie allzu offen laut werden zu lassen. Versetzung an da» andere Ende der Provinz und die verbürgte Sicherheit, dass er niemal» über die Würde eines zum ewigen Hungerleiden verdammten Unterlehrers hinaufsteigen werde — das ist sein Lohn. Wie die Lehrerbe» setzungen unter solchen Umständen vor sich gehen, ist ein himmelschreiender Scandal und eine sort-laufende Kette unerhörtesten Unrechtes. Da gilt nicht die Befähigung und der Vorschlag der Schul-behörde, da gilt nicht der Fleiß und die Thätigkeit, da gellen auch nicht das Alter und die tadellos verlebten Dienstjahre, da spielt eine ganze Menge von geheimen Fäden mit, die plötzlich einen Be-werber aus die Oberfläche bringen, der sich auS unbekannten, manchmal allerdings recht bekannten Gründen der Freundschaft und Empfehlung der clericalen Machthaber erfreut. Diese knappe Schil-derung bedarf wohl keiner weiteren Erläuterung. Sie sagt mehr als eine spaltenlange Polemik. So sehen also die clericalen „Gönner" der Lehrerschaft auS. Wir müssen es tief bedauern, daß ein so großer Theil der untersteierischen Lehrerschaft sich selbst den Clericalen ausliefert. Der flovenische Lehrer irrt sich ganz gewaltig, wenn er glaubt, daß die slovenisch-clericale Richtung dem slovenischen Nationalgedanken irgendwelchen Vortheil bieten wird; er irrt sich aber auch, wenn er glaubt, daß seine Unterordnung unter die führende Geistlichkeit nur dem nationalen Zwecke dient. Wir äußern die» Bedauern nur vom objectiven Standpuncte au»; abträgliche Strömungen im gegnerischen Lager können uns ja doch nur nützlich sein. Die Teutschen an den Sprachgrenzen werden die Neuschule, alS das herrlichste und einzige Kleinod des österreichischen Liberalismus stets hochhalten, sie werden auch an dessen zeitgerechter Ausgestaltung jederzeit Antheil nehmen. Allein die Weiterentwick-lung deS Schulwesens muß, wie die „Fr. St.' treffend bemerken, nach vorwärts und im Geiste mosen mit deutlicher Namensnennung und glänzen-den Gesellschaften den unangenehmen Vorwurf zu entkräften. Aber daS half nur wenig; die ein-geladenen Leute auS der feinen Gesellschaft fanden feinen Standpunkt ohnehin durchaus richtig und würden genau so gehandet haben, wenn sie so schlau wie er gewesen wären. Die große Menge aber konnte er doch unmöglich zu Gaste bieten, und gerade an ihr verdiente er am meisten. Al» sie nun hartnäckig bei ihrem dummen Glauben blieb, er habe kein Gewissen, entschlosS er sich endlich schweren Herzens, ein Opfer zu bringen. Man hatte »hm ein paarmal gesagt, dass sein Kutscher ein so sehr gutes Gewissen habe, und er nahm sich vor, es ihm bei einer passender Gelegen« heil abzuhandeln, um dann vor aller Welt damit dick zu thun. Er rechnete sich auS, dass er das Geschäft bei ihm viel billiger. alS irgend wo anders zustande bringen könne, einmal nämlich, weil der Mann in seinem Dienste stand, und zweitens, weil er von dem Werthe des Geldes überhaupt keine Ahnung hatte. Und richtig, als er dem Kutscher ein Sümmchen für sein Gewisse» anbot, war er mit dem größten Vergnügen bereit, auf den Handel einzugehen. Kaum merkte der reiche Herr seine Geneigtheit, so drückte er den Kaufpreis schnell um ein Drittel herunter. Aber auch hierauf gieng der Kutscher gerne ein und überließ seinem Herrn sein strenges Gewissen. Der stieg etwas verstimmt in seine Villa hinauf; eS wurmte ihn schändlich, dass einer modernen Weltanschauung stattfinden; sür ein RückwärtSschreiten sind wir nicht zu haben u d vor Mißbildungen, wie solche zur Zeit des ConcordatS bestanden haben, werden wir unser Volk zu be» wahren wissen. Mit schweren Opfern erhalten wir unsere Schulen, aber nicht alS Tummelplatz psäsfifcher Herrschsucht, nicht als Domäne der Finsterlinge, sondern alS die geweihte Stätte wahrer BolkS-bilvung und jener Aufklärung, die finstere Vorur-theile zerstreuen und daS Volk im harten Kampfe um Brod und Dasein kräftigen soll. 0. A. Z>as Investitionsöudget. Der Finanzminister hat dem diesjährigen Bud-get »ine Neuerung aiizusügen gewußt. Ausgeoend von dem Gedanken, das» ein Bedürfnis nach einer großen Anzahl von Investitionen besteht, welche aus den laufenden StaalS - Einnahmen nichl be« stritten werden können, beantragt der Minister eine besondere Anleihe sür solche Anlagen und Auswen-Wendungen, die er nicht ausschieden will, und von denen man hoffen kann, dass iyr Nutzen der Zu-kunft zu Gute komme, und so dereinst die ver-malige Geldaufwendung lohne. Solche Jnvestitionsschulde» sind schon früher gemacht worden. Diese Schulden, zusammen 23,222.296 fl^ sollen convertiert werden. Der Rest der JnvestitionSanleihe 28,391.690 fl. soll für neue Jnvestmonen dienen. Und da ist e» nun sehr lehrreich, au» dem Voranschlage der JnvestitionSanleihe zu emn-hmen, wie sich der Gesamtbetrag dieser Jnoenitionen auf die einzelnen Kronländer veriheili. Wir finden in dieser Richtung folgende Ver-theilung deS Jnoestitionspräliminares für das Jahr 1897: Wasserbauten in Böhmen (Canalisierung von Moldau und Gib«, gloßhasen daselbst). . fl. 1,180.000 Bau von Amtsgebaude» in Laibach . . . „ >50.000 H „ „ „ Sratnn. ... „ 200.000 Subvention für öffentliche Bauten der Stadt Prag.............. 2,000.000 Hochschulbauten in Wien........ 505 000 „ ,. Prag........ 358.000 „ „ Innsbruck.....„ 200 000 « h Bnlnn........ 170.000 „ ,. Sralan....... 280.000 Gymnasialbauten in Wien........ tto.ooo » Prag........ 266 600 „ „ Olmtltz....... 150 000 „ „ Kralau....... sso.ooo „ „ Laibach....... 100 000 Realschulbauten in Wien.......„ 9ür Trieft.....„ 50.000 Wiener Telephon»??....... . . „ 500 000 nlerurbane Linie, vor allem Wien-Lemberg „ 400 000 elegraphenleitungen, Postgebäude in Wien „ 418.000 er daS Geschäft so schnell fertig gemacht u»d nicht noch einiges herunter gehandelt hatte. In früherer Zeit wäre ihm so etwas nicht passiert, er fing wahrhastig schon an, zu feinfühlig z» werden. Aber zu seinem furchtbaren Schrecken wurde er gewahr, dass dieser Aerger nur daS Vorspiel zu einer trüben LeidenSzeit bildete. Sein strenge» Gewissen plagte ihn so unablässig für jedes Unrecht, dass er kaum noch wagte, fein Geschäft weiter zu treiben, und vor neuen Unternehmen gar ein Grauen bekam. Dass jetzt die große Masse wieder anfing Vertrauen in ihn zu setzen, bereitete ihm die furcht-borsten inneren Qualen. Er wollte die Leute so herzlich gerne wie sonst prellen, httie sich ja daS Gewissen nur zu diesem Zweck ausgehalSt, und jetzt verdc"» ihm gerade dieses seinen ganzen Plan. Welch' hübsches Unternehmen hatte er sich doch sür die Zeit auSgeiistelt, in der man ihm rost sonst Geld anvertrauen würde! Es wäre sogar nicht besonders einträglich gewesen; die Leute sollen nur die Hälfte der Einlage an ihn verliere»; daS war doch daS wenigste, was ein ehrlicher Gründer ver-langen konnte, um selbst zu bestehen. Uns nicht einmal dieses solide Geschästchen ließ ihn sein strenges Gewissen ausführen. Es war wirklich zum Verzweifeln. In seinem Zorn vergasS er sich eine» Abendes so weit, das» er sein Gewisse», ob-gleich eS ihn doch etwas gekostet hatte, ingrimmig packte und zum Fenster hinauswarf. Seinen Kutscher hatte er in einer ähnlicher Stimmung Bahnen in Galizien: Halic; Lstrov.Cdodoro«-Podwvlotie, Slryi-Lhidvro«. Przeworl Raz- wadow.............fl. 2,985.940 dt». Bockiioielti Ervzmalo» . „ 2*0.000 dt«. Chudowla «eumartt. . „ 1,300.000 Ander« Badnen. vorwiegend böhmische. . . „ 1,758000 Herstellung 2. Geleise: Lemberg-Zloczow . . „ 24XX»n Salzburg Aeichsgrenz« „ 126.000 Wei» Salzburg . . . „ 100.000 Stationsbauten: Neusaidrc und Przemqsl . .. 150.000 Podkvrcjr-Placzow . . . „ 100.000 Anbei«.........1,945 600 Schleppgeleise in Podgorrze........50.000 Siravenube»fahrt in PrzrmySl 222.700 Straßenüdersahrt in Statan........30.«00 Wage „parkvermthr.»ig....... . „ 2,265.000 Andere Eisenbahninvestitionen...... 1,735.>.00 SiaaiStomänen: Jnveuilione r im Gmundener Bezirk (Weghauten tc.) . . „ 30 000 im Lemd erger Bezirl ...» »51.000 in andere» Bezirken . . . „ 110.000 Iustizgebäude in Wadowqce und Zaiiol . . „ 215.00» außerhalb Galizien» .... 7»o.ooo In GalizitN werden also von den 23.222.29o fl. zusammen 8.021.990 fl. investiert. In Steiermark werden davon verbraucht: Realschuld auten.......fl. 129.000 Dem Lande Galizirn kommen aljo an den JnvtstuionSdeträgen 3L'/, %< dem Lande Sieiec« mark nicht ganz 0'5 % zu Gute. Dafür wird zu den Zinsen der Investition» -anleihe >eder Sleiermärker mit einer directe» jähr-lichen Sieuerleistung von 4 fl. 05 kr. per «opf, jeder Galizianer aber mit einer directen jährlichen Steuecleistung von 1 fl. 47 kr. per Kops nach wie vor beitragen. ^otitische Wundschau. Z>as Abgeordnetenhaus wird nach einer zu-verlänig.n Mittheilung am t9. Dezember wegen der WeihnachiSferien vertagt werden, aber schon am 4. Jänner die Sitzungen wieder aufnehmen, um daS Buoge» zu Ende zu berathen. Die Auflö,ung des ReichSrathes dürfte Ende Jänner erfolgen. Die Landiage dürsten während dieser Vertagung»-pause zu einer ganz kurzen Se,sion dehusS Berathung deS Präliminare sür 1397 und erst nach Reich»-rathSschlu,« zur Erledigung der übrigen Aufgaben zusammentreten. Aus dem Abgeordnetenhause. In der San,»-tag-Sitzung wurde oi. Berathung über den Antrag des Abgeordneten Grasen Wurmbrand aus Ver-länderung dtSVersicherungSwesen» jortgesetzt. Abg. Dr. Slemwenoer hob hervor, daß sich im ganzen Hause nur der Abg. NoSke (liberal) gegen den Grundsatz des Zwange« und des Monopoles ausgesprochen habe. Die Regierung sogar sehe ei», daß da» Versicherungswesen nicht nur ei» privates Interesse, sondern auch ein öffent-licheS Interesse tangire und gebe dem Zwange ihre Zustimmung; nur daS Monopol weise sie zurück. Zwang ohne Monopol sei etwas ganz und gar Unhaltbares. Redner trat für die Verländerung und Monopolifirung de» Versich-rangSwesens ein. Abgeordneter Groß befürwortete die Errichtung eines ReichsoersicherungSamies und empfahl schließlich daS Eingehen in die Einzelberathung. General-redner gegen, Abg. Dr. Lueger, zog ebenfalls langn forlgejagt. Er süylte sich auch gleich er-leichtert und konnte zu seiner innerer Beruhigung mit einem guten Freund einen kleinen Handel ab-schließen, bei dem jener ganz gehörig geprellt wurde. Seelenvergnügt legte er sich in das Bett und dachie über ein solides Unternehmen nach. d>s er einschlief. Da fuhlie er plötzlich einen Druck aus seiner Bruii, und eine ungeheure Angst schnürte ihm ordentlich die Kehl« zu. Da« war ja gerade, als ob sein streng-s Gewissen wieder bei ihm wäre. Er erschrack darüber so sehr, dais er wach wurde, und richtig, vor ihm aus der Beildecke sass sein Gewissen und starrte ihn mit seinen steifen Züge» unbeweglich an. Ganz oerzweiseli schnappie er zu« nächst ein paar Augenblicke nach Luft; al« er sich sodann einigermaßen erholt hatte, fuhr er das Ke-wisse» wie ein bissiger Kettenhund an, waS es den» eigentlich »och bei ihm wolle; er habe ihm seine Geringschätzung deutlich genug bewiesen und es weggeworfen. Das lasse sich doch Niemand gefulle». der nur ein bischen Anspruch auf höher« Bildung und Anstand mache. Aber das strenge Gewisse« emgegnete ihu> mit wirklich beleidigender Ruve. vertreiben lasse es sich überaaupt nichi; bei wein e« einmal sitze, bei dem bleibe es auch für Leb-zeilen. Nur wenn es ei» Ailterec frenvillia über-nehme oder als Geschenk beh ilie, gehe es zu ch« über. Sonst aber sei es durch nichts auf der Gelt zu verireiden. Dem reiche» Herr» stieg bei dieser gewülh- 1896 gegen die Ausführungen des Abg. NoSke zu Felde, der sich gegen den Grundsatz des Zwanges so energisch verwahrte. Der FeuerversicherungSjwang sei ebenso berechtigt, wie der Schulzwang. Die Länder seien die einzig richtigen Verwalt» »gskörper, um das FeuerversicherungSwesen in die Hand zu nehmen. Es sei begreiflich, daß sich die Gesell-schaften gegen daS G«>etz mit allen Kräften wehren. Er habe auch nichts dagegen, wenn ein Abgeord-neter im Haus« die Interessen der Gesellschasten vertrete; wenn aber hier jemand die Interessen der Versicherungsgesellschaften vertrete, müsse er es zuvor seinen Wählern ankündigen. Nachdem der Antrag des Abg. RutowSki. die Vorlage an den Ausschuß zur Umarbeitung und Berichlerstat-tung binnen vierzehn Tagen zurückzuweisen, ab-gelehnt worden war, wurde wider Erwarten die Einzelberathung des Gesetzes beschlossen. In dieser ergriff Abg. Noske da» Won und provocirte einen argen Skandal. Die Einzrlnberaihung gedieh bis zum Paragraphen 3 der G.setzvorlage. Dann brachte Abg. Graf Wurmbrand selbst den Antrag ein, den Paragraphen 3 und die folgenden Paragraph« an den Ausschuß zurückzuverweisen, damit sie ent-sprechend abgeändert werden. 5«» Herrenhaus nahm das Gesetz, betreffend die Gerichtsorganisation, das Gesetz, be-treffend die Einführung von gewerblichen Ge-richten über die Gerichtsbarkeit in Streitigkeiten aus dem Arbeits-, Lehr- und Lohnverhältnisse, und das Gesetz, betreffend das Recrutencomingent für 1897, an. Das Herrenhau» nahm ferner das Heimatsgefetz, da» Patentgesey und die Abänderung de» 8 9 der ReichSraihSwahlordnnng an, nahm sodann die Wahlen der Mitglieder und Ersatzmänner in die Eentralcommission zur Revision des GrundfteuercatasterS vor und wies di« Ge-werdenovelle ver Commissionsberaihung zu. Aer clericale Wind! In der Diensiagntzung des Adgeorvneltnhauies richteten die Abgeordneten Menger, Waibel und Genossen an den Mmiiier-Präsidenten eine Interpellation in Betreff der Rede dts Bezirkshauptuianne» Grasen Schaffgotisch in Rankweil. Dieser hat in einer Lehrerversammlung eine Reve gehalten, worin er die tiefsigrelsenben Aenderungen der bestehenden Staats-gründ» und Schulgesetze als wünschenswert und nothwendig bezeichnete und erklärte, dass die Regierung aus einem Standpunkt stehe, der diesen Bestrebungen nicht entgegengesetzt sei. Die Anfrage hebt hervor, das» die Regierung durch einen dem Ministerium de» Innern untergeordneten Beamten den staalsgrundgesetzllchen Standpunkt nicht gewahrt habe. Die Interpellanten fragen daher: »Welche Mittel gedenkt di« Regierung anzuwenden, um diesen in jedem Staate unzulässigen Vorgang hintanzu-hallen? Miiiisterprälident Graf Baden, beantwortete di« Interpellation sofort folgendermaßen: Ich besitze bis zur Stunde noch keine officieUe K«nn>ni», ob der Herr Bezirkshaupimann von Feldkirch anläßlich der gründenden Versammlung deS Katholischen Lehreroereines für Vorarlberg thatsächlich eine solche Rede gehalten ha?, wie eS die Herren Jnter» pellanten auf Grund der Zeitungsberichie behaupten; sollten aber die angeführten Thatsachen richtig sein. vollen Eröffnung von der Anhänglichkeit des Ge-wissen» jede» Haar einzeln zu Berge, und er klap-perie mit Armen und Beinen wie ein Hampelmann. Dass Niemand da» strenge Gewissen freiwillig übernehme» werde, war ihm bei seiner auSgebrei-teten Menschenkenntnis sonnenklar. Warum hatte er aber auch einen solchen Eselsstreich gemacht; er hätte sich mit Wohllust selbst geohifelgt, wenn nur dadurch etwas gebessert worden wäre. Längere Zeit schlich er ganz niedergebeugt herum; da kam ihm eines Nachmittag? im Schlaf »in guier Gedanke. Er ließ einen wunderschönen Sammetrock mit goldenen Knöpfen mache» und in das Futter auS Atlas vorsichtig und kunstvoll das strenge Gewissen vernähen. Dann befahl er. die Pferde anzuspannen, und fuhr eilig zu einem sehr guten Bekannten, dem Finanzminister. Der hatte früher mit dem reichen Herrn Geschäfte gemacht und ein ungeheur«» Ver-mögen verdien«. Da er aber noch schlauer als sein Genosse war, hatte er niemals eine gewisse scharfe Grenzlinie überschritten, so dass ihm kein Mensch tttva» anhaben konnte. Seine hervorragenden Fähig-keilen, die Säckel Anderer zu leeren und seinen zu Wen, hatte die Regierung de» Landes bewogen, ihm den schwierigen Posten de» Finanzministers vertrauensvoll zu Übertrag«». Al» ihm der reiche Herr gemeldet wurde, ließ er ihn gleich eintreten; er wußte, dass Jener nie mit leeren Händen kam. Und gerade über den kost« baren Sammetrock freute sich der Minister sehr; er „Neutschr Dvacht" so nehme ich keinen Anstand, zu erklären, da?» ich die amtliche Haltung deS Herrn BezirkshaupimanneS in der erwähnten Versammlung nicht nur nicht billigen könnte, sondern geradezu aus da» ent-schiedenste mißbilligen müßte. (Beifall.) Abgesehen davon, das» der genannt« Beamte im gegebenen Falle nicht ermächtigt, demnach nicht berech-tigt gewesen ist, an die Versammlung eine derartige Ansprache zu richten, hält die Regierung unbedingt an dem Grundsatze fest, das» die politischen Be-amten, die im Dienste der Allgemeinheit stehen, in derErsüllungihrer d i« n st l i ch« n Ob-liegen Heiken nicht nur jed«n Part«istand<-punkt zu vermeiden, sondern vielmehr ledig-lich im Sinne der Gesetze und der ihnen zukam-menden Weisungen vorzugehen haben. (Lebhafte Zustimmung.) Demgemäß habe ich bereit» gestern das Erforderliche in dem vorliegenden Falle ver-anlaßt und werde überdies nicht ermangeln, die Landesbehörden entsprechend zu instruieren, um der Wiederholung ähnlicher Fälle vorzubeugen. (Leb-hasier Beifall) Mit dieser Antwort ist aber noch lange nicht gesagt, das» die Regierung dem cleri-calen BezirkShauptmann sachlich nicht recht giebt. Der ..clericale Wind" ist damit nicht dementiert. An die Hrnndsleuerceutral-Commislion hat daS Abgeordnetenhaus auS Steiermark die Abg. Posch und Moscon (Ersatzmann) gewählt. ZU« Beamtengehalte. In einer über Ersuchen de» Grasen Badeni durch den Präsidenten des Ab-geordnelenhause» Freiherr,, von Chlumecki einbe-rusenen Eonferenz der Ob»,änn«r der Clubs und Vereinigungen des Abgeordnetenhauses drückte Ministerpräsident Graf Badeni im Namen der Regie-rnng den Wunsch au», das» der auf den l. Juli 1897 festgesetzte Termin für daS Inkrafttreten der Beamten- und Professorengehaltsvorlagen, welchen die Regierung wegen mangelnder Bedeckung nicht ac-ceptieren könne, bei der Beschlußfassung im Hause im Interesse deS Zustandekonimens der Gesetze fallen gelassen werde. Die Clubobmänner präcisierten ihre Anschauungen theil» zustimmend theils ab-lehnend. ES wurde kein Beschluß gefaßt, da die Obmänner d«r Meinung ihrer Clubs nicht vor-greifen wollen. pir Kloveueu an der j Arbeit. Wie der „Grazer Tagespost' auS Wien telegraphirt wird, machen die Slovenen große Anstrengungen, um di« Ernennung eines Parteigenossen zum Präsidenten de» Klagenfurter Landesgerichtes durchzusetzen. Ob» wohl wir von der Regierung deS Grafen Badeni keine besonderen Erwartungen hegen, so können wir doch nicht annehmen, daß dieselbe die Hand dazu bieten köiin,?, eine so anmaßende, durch nichts gerechtfertigte Forderung zu bewilligen, und sich da-durch ganz unnöthig in schroffsten Gegensatz zu der überwiegenden Mehrheit der Landbevölkerung zu setzen. ßoncesfion an die Slovenen. Eine kleine, aber immerhin eine Conc«ssion an die Slovenen stellt die Nachricht vor, daß die Triester politische Behörde die bisher von der Commune Triest im übertragenen Wirkungskreise geübte Überwachung der politischen Versammlungen deS Territorium» sür sich in Anspruch genommen hat. Grund hiezu war ein sparsames Gemüth und konnte kleine Aus-gaben nicht leiden. Zum Dank für das Geschenk gab er feinem Genossen einige Andeutungen, wa» sich in der nächsten Zeit vielleicht ereignen und woraus Jener ein Vortheilchen ziehen könne, und der reiche Herr entfernte sich, doppelt vergnügt über den gelungenen Wurf. Der Finanzminister aher zog seinen neue» Rock gleich einmal zur Probe an und setzte sich an den Schreibtisch. Er wollte eine sehr wichtige Arbeit fertig machen, eine neue Steueroorlage, die ihn min-bestens einen Orden einbringen mußte. Aber so»-derdar! Noch vor einer halben Stunde war ihm der Plan ganz vortrefflich vorgekommen, und jetzt erregte er ihm auf einmal Bedenken. Er las und, las und je mehr er nachdachte, desto unzusri«dener wurde er. E» lief ihm kalt und heiß über den Rücken. Die Leute konnten ja die Steuer ganz un-möglich ausbringen. Wa» in aller Herrgottswelt hatie er nur angestellt! So ging e» ja wahrhaftig nicht: und doch mußte die Vorlage fertig werden; der StaatSrath wartete schon darauf. Ganz verstört rannte er im Zimmer auf und ab und dreht« nach seiner Gewohnheit so heftig an einem der goldenen Knöpfe, daß er ihm mit dem Futter zugleich abriß. Nun hatte er zu seinem großen allgemeinen Kummer noch einen kleinen privaten, w. il er seinen neuen Rock so unvorsichtig verdorben haue. Sehr verstimmt sah er in das Loch; da kam es ihm vor, al» ob da drin im Futter etwas schim- 5 soll das Verhalten eine» Gemeindevertreters anläßlich einer slovenischen Wahlversammlung in Prosecco, welches von der Regierung als der Tradition nicht entsprechend bezeichnet wurde, gegeben haben. „Slooenski Zlarod" bringt in seiner Nummer vom 21. d.M. einen jener denunziatorisch verkniffenen Artikel, welche eine in ihrer Art einzige Specialität dieses Blattes sind. Diesmal gehl die Hetze gegen den bisherigen Landesgerichtspräsidenten in Klagen-furi, Herrn MyliuS, lo». Da man diesem Manne sonst in keiner Weise nahelrelen kann, versucht man ihn al» Deutschnationalen nach obenhin zu ver-dächtigen, — Die Herren Slovenen scheinen bisher beim Justizministerium mit dem Aufdrängen eine« slovenischen LandeszerichtSpräsioenten sür Kärnten wenig Glück gehabt zu haben, denn Gras Gleispach wird aus gehässige Weise im „SlovenSki Narod* hergenommen. Diese» Blatt bezweifelt eS nicht, dass eS in der Absicht des Justizministers gelegen ist, als Nachfolger deS Herrn MylinS einen Mann zu ernennen, „dessen Gesinnungen sich mit denen des Herrn Mylius decken". Graf GleiSpach wird wegen feiner bisherigen Ernennungen scharf ange-griffen. „SlovenSki Narod" meldet auch, dass vom Juslizminister au» zur Besetzung des erledigten OberlandeSgerichtspräsidenten-Postens vor allem Oberlanbesgerichtsralh Pflügl aus Graz in Betracht komme. Herr Pflügl wird vom „SlooenSki Narod-im voraus energisch abgelehnt, mit dem Bemerken, Pflügl sei in Angelegenheit der sprachlichen Gleich-berechtigung ebenso gut ein Schüler Waser'S alS GleiSpach und Mylius. Es wäre daher durch diese Ernennung eine Aenderung im Gerichtswesen Kärntens nach NarodS Meinung nicht zu erwarte». Zum Schlüsse des Artikels will das Radical-Slo-venenblatt recht bescheiden sein. Es verlangt nur die Ernennung eines Landesgerichtspräsidenten für Kärnten, der, der slovenischen Sprache vollkommen mächtig, daS Recht des slovenischen Volke» wahren werde. Die slovenischen Abgeordnete» werden dann entschiedenst ausgefordert, alle» mögliche zu thun, um einen den Slovenen genehmen Präsidenten durch-zusetze», „da e» sich nicht um ein« Person«»sach«, sondern um das System handelt-. Was nun die Slovenen unter Wahrung des Rechtes des sloveni-schen Volkes verstehen — davon gibt einen herrlichen Beweis das Land Krain, wo die Deutschen — vor Kurzem noch Herren deS Landes — als Fremdlinge behandelt werden. Hoffentlich werden sich die deutschen Abgeordneten aller Parteirichtunaen vereinigen, um mit aller Macht dahin zu wirken, damit dem Verrath von Cilli nicht die Schmach von Klagenfurt angegliedert werde. Abschaffung des Aeitungs- und Aalender-Stempels. Von sozialpolitischer Seite wird eine in großem Style gedachte Aktion, betreffend die Ab-schaffung de» Zeitungs- und Kalenderstempels, ein-geleitet. Wir werden auf den Charakter und das Wesen dieses fiskalischen Institutes noch zurück-kommen. Es wäre von großem Werthe sür die kulturelle Entwicklung Oesterreichs, wenn man mit ihr endlich brechen wollte. Dazu bedarf es aber weiter gar nichts, al» eines energischen Auftretens unserer Vertreter im österr. ReichSrathe. DaS Ab-geordnetenhau» hat es gar nicht nothwendig, aus merte; er untersucht genauer und prallte entsetzt zurück; er hatte da» strenge Gewissen erkannt. Eilig riß er sich den Rock vom Leibe, warf ihn weit von sich und schickte ihn sogleich mit einem Eilboten an den reichen Herrn zurück. Nun ging er wieder an den Schreibtisch. Richtig, jetzt stimmten die Zahlen; der Plan war wieder so vortrefflich, wie früher. Ja kurzer Zeit hatte er seine Vorlage fertig. Die neue Steuer erwies sich al» ausgezeichnet. E» kam zwar im Lande beinahe darüber zu einer kleinen Empörung, aber sie wurde unterdrückt und der brave Finanzminister erhielt sogar zwei Orden auf einmal. Als dem reichen Herrn fein Rock mit dem strengen Gewissen wiedergebracht wurde, fiel er vor Schrecken vom Stuhl. Sein schöner Plan war nicht nur kläglich gescheitert, sondern er hatte sich auch noch obendrein die werthvolle Freundschaft des Ministers schnöde verscherzt. Er nahm sich daS so zu Herzen, daß er ganz mager davon wurde; außer-dem ging sein Geschäft von Tag zu Tag mehr zu-rück und er hatte schon den größten Theil seines Vermögen» verloren. Trotzdem plagte ihn sein strenges Gewissen noch unablässig. Jetzt endlich ergab sich der Mann mit dem strengen Gewissen in sein Schicksal. Er trieb sich zuerst viele Jahre in Italien herum und als ihn endlich die Sehnsucht nach seiner Heimat packte, bettelte er sich über die Alpen in seine Vaterstadt zurück. Dort fühlte er sich aber nicht im Mindesten .Ds«t7che ?v«ch +•» 1896 die Regierung warten oder sie um ihre gütige Er-laubnis anzugehen. ES genügt vollauf, wenn daS Parlament bei der Berathung des Zeimngsstempels die Posten 8a und 9a im Etat deS Finanzministeriums streicht, die Einhebung dieser Steuer nicht bewilligt. Der ZeitungSstempel ist gefallen, wenn er ein ein-zigesmal vom Parlament nicht bewilligt wird. Wer von den Abgeordneten das Bedürfnis hat, aus dem Gebäude des alten Polizeistaates einen der stärksten Tragbalken zu reißen, wird in der Bud-getdebatie gegen die Bewilligung des ZeitungS-stempele stimmen muffen. Tagesneuigkeiten. Vöntgen Strahlm gege» Mndyeit. Man meldet aus Paris: Der Pariser Ausgabe de» »New Kork Herald" wird aus New-York telegraphirt, Edison fei überzeugt, daß eS mittelst der Röntgeu-StrahUn möglich sei» wird, Blinden, vorausgesetzt, daß ihr Sehnerv nicht angegriffen ist, das Augenlicht wiederzugeben. Die Experimente, welche Edison an zwei Blinden gemacht hat, scheinen von gutem Resultat begleitet gewesen zu sein. Edison wird jetzt seine ganze Aufmerksame«!; diesem Experimente zuwenden. Ar and in einer Druckerei. Au« Berlin wird gemeldet: In der Druckerei von H. S. Hermann, einer der größten hiesigen ZeitungSdruckereien, in welcher unter Anderem auch der .Börsen-Courier", »Die Nation", das »Berliner Fremdenblatt', ferner die illustrierten Journale »Moderne Kunst" und „Lustige Blätter" gedruckt werden, kam letzten Samstag ein Schadenseuer zum AuSbruche, welches große Dimensionen annahm. Der Schaden an Maschinen und Material beläuft sich auf circa 150.000 Mark. Arand emer Markthalle. Aus Antwerpen wird gemeldet: Eine gedeckte Markthalle. „EUe" genannt, ist in der vorletzten Nacht theilweise niederge-hrannt. Einige Nachbargebäude, sowie das Polizeidureau wurden unerheblich beschädigt. E» ist kein Verlust an Menschenleben zu beklagen. Der Schaden wird aus 250.000 Franks gesetzt. «£*0 Kotltoj. Wie den polnischen Blättern auS Petersburg geschrieben wird, sammelt die russische Sie-gierung Anklagematerial gegen den Schriftsteller Grase« Leo Tolstoj wegen dessen Förderung d«S SectenwefenS und Bekämpfnng der EtaatSkirche in Rußland. Wie verlautet, beabstchtizt die Regierung den Grafen Tot-stoj nach Sibirien zu verbannen. — Man darf die Richtigkeit dieser Nachricht wohl bezwtifeln. Wa« man bisher über die Absichten des Ezaren Nikolaus gegenüber den Rechten und dem Schrifttum in Rußland weiß, berechtigt keineswegs ,u der Annahme, das» der Czar zu einer Verfolgung de» hervorragendsten unter den russischen Schriftstellern der Gegenwart seine Zu-stlmmung geben werde. Z>as allg. obligate?ensto«srccht derprivat-beamtet». Bekanntlich hat die k. k. Regierung zur Durchführung der von ihr in dieser, die gesammte Privat beamtenschaft so tief berührenden Frage angeordneten statistischen Erhebungen Fragebögen für die Unternehmer und Zählkarten für die Angestellten ausgegeben. Der Termin zur Einsendung der Zählkarten endet mit dem 30. November l. I. Je ungenügender daS mit den Fragebögen erzielte Ergebnis ausfallen dürfte, um so behaglich, sondern ärgerte sich über tausend Dinge, am meisten jedoch, als er seine ehemalige Villa wiedersah. Ein ihm unbekannter, sehr sein auS-sehender Herr wohnte jetzt in ihr; er fragte einen Diener nach seinem Namen und erfuhr zu seinem tiessten Ingrimm, daß sein ehemaliger Kutscher das HauS gekauft habe. Ihm war eS ausgezeichnet er-gangen, seitdem er fein strenge« Gewissen losgeworden war; in ei« paar Jahren hatte er es zu einem der reichsten Leute in der Stadt gebracht. Bei dieser Nachricht riß dem Mann mit dem strengen Gewissen die Geduld; er suchte sich eilig einen Strick und hängte sich noch in derselben Nacht gerade vor dem Schlafzimmer seines früheren Kutschers an einen tüchtigen Ast. Als am nächsten Morgen dem Eigenthümer der Villa die sreche That gemeldet wurde, kam er selbst herbei, um sich den Todten anzusehen. Kaum hatte er einen Blick auf ihn geworsen, so erkannte er trotz der gealterten Züge sofort seinen ehemaligen Herrn. Da saßte ihn e,ne schreckliche Angst, baß daS strenge Gewissen am Ende gar zu ihm zurück-kommen werde. Er ließ eilig einen festen Sarg von Eichenholz herbeischaffen, darüber einen erzenen machen, über diesen noch einen großen steinernen, de« Mann hineinlegen und soso« in daS Meer versenken. Seitdem hat Niemand mehr in der Welt etwas von dem strengen Gewissen gemerkt. (.Tgl. Rundfch.") nothwendiger ist e«, daß es die Privatbeamien selbst durch die Zählkarten thunlichst vervollständigen. ES werden daher alle jene Privatbeamien (auch solche die keine Steuer zahlen), welche auS irgend einer Ursache bisher eine Zählkarte nicht erhallen, sonach auch nicht ausgefüllt und abgegeben haben, noch einmal dringcndst aufgefordert, sich ihre Zählkarte, sei eS bei ihrer po-litischea Behörde l. Instanz, fei eS bei der Privat-beamten-Gruppe deS Ersten allg. Beamten-Vereines in Wien 1X./2 Kolingasse 15 zu beschaffen und vor Ab-lauf deS vorgenannten Termines ausgefüllt an den Be-zugSort zurückzuschicken. — Z)er Düngerhanfcn als Selbllmordstätte. In der Kavalleriekaserne zu Stockerau spielte sich jüngst ein aufregender Vorfall ab. Die mit dem Ausleeren der Düngergrube beschäftigten Leute stießen plötzlich mit der Gabel auf einen menschlichen Körper, welcher durch einen laMen Aufschrei Leben verrieth. Thatsächlich lag im Düngerhaufen ein Dragoner, ein Rekrut, versteckt, der seit zwei Tagen abgängig war und deshalb als T«serleur verfolgt wurde. Der Rekrut, welcher sich in die strenge Zucht de« Militärstande« nicht fügen wollte, hatte sich in der Düngergrube verftkckt. um hier zu — verhungern! An 50 Kreuzer-Magyar. Wie corrumpiert die Verhältnisse in Ungarn find, zeugt ein neuerlicher ungeheures Aussehen erregender Fall. Der Arzt Dr. Karotnai, ein früher Krick geheißener 50 kr. Magyar wurde unter dem schweren Verdachte eine plötzlich ver-fchiedene Patientin, in deren Wohnung er bei ihrem Ableben sich allein befand, um Wertpapiere und Pre-tiefen im Betrage von vielen taufenden Gulden bestohlen zu haben. Diesen Fall hat Dr. Karotnai bereit» ge-standen. Doch damit nicht genug ist bereits ein zweiter Fall aufgetaucht. Der Grundbesitzer Olivier Halac», dessen Bater, ein sehr reicher Mann, vor acht Jahren gestorben ist, hat ebenfalls eine Anzeige wegen Be« raubung gegen Korotnai erstattet. Der Vater des GuIS-besitzerS HalacS, der auch ReichSrathSabgeordneter war, ist nachts plötzlich von Ueblichkeiten befallen worden. DaS Dienstmädchen rief den Dr. Korotnai, der damals noch Krick geheißen hatte, um dem allen Manne Hilfe zu leisten. Als der Arzt erschienen war, war Halac» bereits todt. Dr. Korotnai rocte Kreick, konnte daher nur den eingetretenen Tod constati-.ren. AlS der Sohn am nächsten Tage die Weriheim'sche Easse de» verstorbenen ValerS geöffnet hatte, fand er in derfelbcn nur 135 fl., obwohl bekannt war, daß sich tag« vorher noch 60.000 Gulden bar in der Easse befunden haben. Der Ver-dacht lenkte sich zwar im ersten Moment auf Dr. Karotnai, aber man wagte e« nicht, denselben offen zu beschuldigen. Dr. Karotnai galt als Gentlman. sekundierte gewöhnlich den Magnaten bei Duellen und so kam eS, daß man nicht schon damals die Anzeige wegen Be-raubung gegen ihn erstattet hatte. Dies ist nun jetzt geschehen. Dlllheimliches von Aosporus. Zur Frage der „Abführung der Armenier in Konstantinopel" schreibt die »Rowoje Wremja" in einem Berichte von dort: „Ein Dampfer führt sie in die hohe See hinauf und kommt am andern Morgen, um neue Ladung einzunehmen. Man erzählt aber, daß NachtS auf dem Marmarameer die vorüberfahrenden Schiffe Schreien, Stöhnen, Jammern gehört hätten. Ich weiß nicht, wie weit da« wahr ist. E« ist Thatsache, daß die Europäer in Konstantinopel jetzt keinen Fisch essen. Auch mir widerstehen die BoSporuSstsche, sie sind zu fett." Die „Nowoje Wremja" ist eine Moskauer Zeitung, welche in türkischen Dingen etwa« stark aufzutragen pflegt. Daß aber die See bei Konstantinopel thatsächlich Viele Hunderte von todten und lebenden Armeniern in der letzten Zeit zu ver-schlingen bekam, da» ist durch mehrere Berichte nicht-russischer und nichtenglischer Konsulate schon vor Wochen angezeigt worden. Ausgepalt! Die Silberscheidemünzen zu 10 kr und 5 kr. ö. W. treten'mit 1. Jänner 1897 außer gesetzlichen Umlauf. Im Jahre 1897 werden sie nur mehr bei den k. k. Kassen und Aemtern angenommen. Khierschutz im Winter. Bei Beginn der kalten Tage macht der deutsche Tierschutzrercin auf folgende Punkte aufmerksam, die leid« häufig vernachläßigt werden, und dann unbeabsichtigt große Tierquälereien zur Folge haben: Regelmäßiges Eindecken der Pferde und Zughunde nach dem Gebrauch, Beseitigung deS ZugeS und dickere Streu in den Ställen und ebenso in den Hundehütten, rechtzeitige Beschaffung deS Winter-bcschlage« (am besten ist eS, wenn jeder Kutscher recht scharfe Schraubstollen mit sich führt), geringere Be-lastung der Wagen bei Schneefall, Weichhallen der Geschirre und vor allem Erwärmen der Gebisse vor dem Aufzäumen. Es ist eine ganz kleine Mühe, die Gebisse zu reiben, die sich dadurch reichlich belohnt macht, daß Verletzungen an Zunge und Lippe», die durch die eiskalten Gebisse veranlaßt werden können, sicher vermieden werden. Außerdem erinnert der Verein an daS Füttern und Tränken der Vögel. Aus Stadt und Land. Samiliennachricht. Am 21. d. M. fand auf Gut Rijchanka de, Prag die Vermähluitj, des Herrn k. k. Hauptm^nneS und Regiments-Aojutan» ten Joses Rüpschl eines SohneS des hiesigen Privat-manneS Ernst Rüpschl mit Baronesse Albine Sanleque. Tochter des Obersten Herrn Max Frei» Herrn von Sanleque statt. Käcilien Koncert. Mit dem am Sonntag Abend im Hotel »zum Löwen" gegebenen Cäcilien-Concerte hat sich unsere Kapelle neue Lorbeeren erworben. Das Programm wies eine Reihe erster Aufführungen aus, darunter den Trompeterauszug au» den „Meistersingern", den Soldatenchor auS Faust'. den Renard-Walzer, die Etnle>iu»g zum fünften Akte aus »König Manfred". Sämmtliche Stücke wurden unter Dießl's bewährter Leitung sehr gut, einige sogar musterhaft gespielt, wie z. B. das „Blumengeflüster", welche» auch stürmis^ zur Wiederholung begehrt wurde. Der „Trompeier-auszug" schien uns sür den steinen Saal zu laut. Den Schluß des Concerte» bildete ein neuer, srisch geschriebener und gespielter Galopp deS Mitgliedes der Kapelle Muchitsch. der rauschenden Beifall fand. ?om Ztadsporte. Endlich eine AaHrbah« (Aahrschnle). Friedrich Iakowusch. Fuhr- radhanoler in Cilli und gleichzeitig Obmann des Cillier Radfahrer-VereineS. war bestrebt den Sport-freunden endlich das zu bieten, was bisher in ClUi stark vermißt wurde, nämlich eine Fahrbahn und wird selbe bis Frühjahr 1897, günstig gelegen, nicht außer der Stadt, auch zientlich grog. zur Benützung fertig ang.legt sein und können wir diesen Aortschritt nur sreuoigst begrüßen. Aus dem Handelsregister. Das Kreis- al» Handelsgericht Cttli hat die «5irma F. Schindler betreffend die von Felix Schindler betriebene Ge-mijchtwaarenhandlung in Scheuern (Sieindrück) in daS Handelsregister für Ernzelnfirmen einge-tragen. plötzlicher Kod. Blandine Bader, die Tochter einer Bedienerin, ist am 2.1. November nach längerer Krankheit auS dem hiesigen Spiiale e»llassen worden. Ueber Nacht ist sie in ihrer Wohnung neuerlich erkrankt und wollte sich von einem Manne in'S Spital zurückgeleilen lasse». Auf dem Wege ist sie beim Hotel »zur goldenen Krone" plötzlich zusammengesunken und nach wenigen Minuten ver-schieden. Die Leiche der Unglücklichen wurde auf den SpitalSsriedhos am Galgenberge gevracht. wo die Todesursache durch gerichtliche Todten-beschau festgestellt wird. Kin Widersetzlicher. Der schon oft abge-strafte, als Excedent bekannte Josef Wegund wurde Sonntag Vormittag wegen eines neuerlichen Excesses arretiert. Aus dem Wege zum Arreste widersetzt- er sich thätlich dem Wachmanne, wollte diesen zit Boden werfen, wurde aber überwältigt und dem Kreisgerichte wegen öffentlicher Gewaltthätigkeit eingeliefert. Kin Zlhrenschwindler. Johann Schottmeier, 49 Jahre alter Fleischergehilfe und Agent in Graz. steh« wegen Betrüge» in Untersuchung und soll aa verschiedenen Orten im Lanoe, wo ihn ferne Ge-schäfle hinführten, schwere Panzeruhrketlen. an.,ed-lich au» Silber, an bäuerliche Besitzer. Viehhändler und dergleichen Personen, theuer verkauft habe» und zwar gewöhnlich zugleich mit alten Taschen-uhren. Jene Personen, welche solche Ketten gekauft haben, wollen sich im Amtszimmer Nr. 6 de« Landes- als Strafgerichtes in Graz. oder beim Be« zirkSgerichte ihres Aufenthaltsortes ehestens melden. Küchern. Neue Ehrenedlinge. Montag früh traten 10 GemeindeauSschüsse des EdelthumS Tüchern zusammen und ernannten mit 6 ge^en 4 Stimmen folgende Herren zu Ehrenbürgern der Gemeinde Tüchern: den Caplan M e d w e d, der sich bei der letzten Gemeindewahl als eifriger uaZ geschickter Agitator heroorgeihan hat. die um die wirtschaftliche Lage der slovenischen Bauern hoch-verdienten Dr. D e t f ch t o und Dr. Stor (letzterer auch als Kartenkünstler nicht unbekanm). den u»-vermeidlichen Dragotin Hribar. der mit der Zeit wirklich noch berühmt werden wird, den Dimps-Mühlenbesitzer Peter Majdic und denOoerlehrer Wr et scher. Die Namen der vier Erstgenannte» zeigen, daß hier lediglich ein Wahlina-nöoer vorliegt, welches den AuSiall der nächste» Gemeindewahlen in slovenisch-clericalem Sinne sicher» soll. Einen anderen Grund kann man sich bei der sonstigen Vernünftigst der Tücherer für tieien Pairsschub kaum vorstellen. Am meisten überra,cht e» uns, daß der alte Peönak, der begeistern l«9fi Vorkämpfer deS EdelthumS Tüchern, einem solchen Unfuge seine Stimme geben konnte. Aus Hleichenverg wird un« berichtet: Der hiesige Ordinarius des Hospitales „Zum Pilger" «nd Eurarzt, Herr Dr. Willibald Rauch wurde, wie uns eine Depesche aus Wien meldet, mit dem Franz-Josef-Orden ausgezeichnet. Herr Dr. Rauch, welchem bereits vor einigen Jahren das goldene l Lerdienstkreuz mit der Krone verliehen wurde, er-freut sich hier der großen Sympathie sowohl im Sreise des Curpublikum«, als auch in jenem der Bewohner. Ueber 15 Jahre schon behandelt er die hier zur Cur anwesenden Officiere unter bescheidenen Ansprüchen und auch gegen daS übrige Curpublikum weiß er sich sehr generös zu benehmen, weShalb auch seine Praxis von Jahr zu Jahr wächst. Sein umfangreiches Wissen und di« vieljährige Thätigkeit als Arzt schufen ihm einen hervorragenden Ruf; ■tu seinem liebenswürdigen Entgegenkommen er« oberte er sich die Herzen aller Insassen, die sich «il ihm über die Auszeichnung sehr freuen. Sein «dies Streben, daS Profperieren deS Curortes zu fördern, muss besonders anerkannt werden; wir jmden ihn auch als Mitglied des AciienvereinS-«uSschusse« thätig; als solches weiß er für die hy-iünische Vervollkommnungen im Bade einzutreten. ZLauthverpachtung. Am 2. December 1896 fmbet beim k. k. Steueramte in Franz die Ver-Handlung betreffend die Verpachtung der Straßen-«autbeinhebung an den Mauthstellen Franz und iiappel statt. Alles Nähere kann aus dem bei der f. f. Finanz-BezirkS-Direction in Marburg, k. k. Finanz-Wache-Controlle-BezirkS-Leitung in Cilli, HO dem k. k. Steueramte in Franz aufliegenden timdmachungen ersehen werden. Bei dieser Ver» Gablung werden auch Offerte unter dem FiScal-Mse angenommen. Schaubühne. Die Poffe „H e i r a t h auf Probe', die für äfft Publikum keine Neuheit ist, fand letzten Dienstag, Dank der ganz vortrefflichen Aufführung, nichlichen Beifall. Abgesehen von einzelnen Stockun-zeo. welche der Darstellerin der CaffeehauScassierin Pepi Koldl aufs Kerbholz zu schreiben sind, gieng to Poffe äußerst flott von statten, — fast möchten »ir behaupten in einzelnen Sprechscenen zu rasch, so das« es schwer wurde den Humor einzelner Tialoge voll auf sich wirken zu lassen. So hätte die Rolle deS Fleischhauers Patonai noch mehr Effect erzielt, hätte sich der Darsteller bemüht, die keile Sprechweise der das Deutsche radebrechenden Ungarn mehr hervorzuheben. Herr Felix sang in» Lied im dritten Acte mit innigem Gefühl, turnte aber mit seinen Stimmitteln in den höheren Lagen kein Auslangen finden, trotz der diScreten vegliitung des Orchesters. Die Logen waren bei dieser Vorstellung voll besetzt, im Sitzparterre «angelte es an Besuchern — zweifellos die Folge d?r hohen Sitzpreise, über welche wir schon manche klagen hörten und von denen wir im Interesse «»es ständig guten Besuche« unsere« Theater« i»»schtn möchten, dass sie endlich auch zu Ohren Arector Oppenheim kommen, der sich sonst die Sym-sichien unserer Theaterbesucher voll zu erringen «rsite. \ Freitag gelangt die Lustspielneuheit: .Nervöse (Stauen" von Mofer und Gründl, Repotoirstück W deutschen Volkstheaters in Wien, zur Auf» ichning. Sonntag folgt um '/, 4 Uhr nachmittags lai Zaubermärchen von HanS: „Strubelp eter «der Die Gaben der guten und bösen Fee" lljSindervorstellung und abends eine Wieder-hiliuig des „Vogelhändler". Schwurgericht. Cilli, den 23. November. Junge Diebinnen. Vorsitzender Herr Kr.-Ger.« !?. o. llllepiijch. öffentlicher Ankläger Herr St.-A. h. ©alte, Vertheidiger Herr Dr. Sajovic und Dr. k«i>ischnegg. Lieber stehlen als arbeiten haben sich he beiden lebensfrischen Bagantinnen, nämlich die Jahre alte Josesa Medved von Schloßberg ob die 22 Jahre alte Maria Jankovic von Schloß-ing zur Lebensaufgabe gestellt, denn theilweise 'ihnen sie gemeinschaftlich, theilweise jede sür sich » der Umgebung von Cilli bei verschiedenen Leuten !Wädle an Kleidern, Uhren und Pretiosen im ßtsimmiwerte über 100 fl. aus. Da beide Ange-lligli zum großen Theile geständig waren und die ilchworenen die Schuldsragen einstimmig bejahten « auch die Zusatzkrage des GewohnheitSdiebstahleS t-> Maria Jankoviö, hingegen diese Zusatzfrage bei Uefa Medved verneinten, wurde erstere zu fünf „D-tttfch- W«cht" Jahren, letztere zu 15 Monaten schweren mit Fasten verschärften Kerker« verurtheilt. Mit dem Messer. Vorsitzender Herr Kr.-Ger.« Pr. v. Ullepitsch, öffentsicher Ankläger Herr St.-A. Dr. Gallä, Vertheidiger Herr Dr. Decko. Der 32 Jahre alte Jagdausseher und Sagmeister Caspar Schlosser excedierte am 25. October d. I. im Gasthause des Anton Artmann in Reifnigg und wurde deshalb vom Aushilfskellner Anton Schweiger mit Hilfe des Wirtes vor die Thüre gefetzt. Hiebei fprang er über die Vorstufen des Eingangthores gegen Anton Schweiger, der daselbst stehen geblieben war, und versetzte diesem unter Drohworten einen Messerstich in die linke Brust-seile. Der Getroffene stürzte bewußtlos zusammen und starb am 29. October an innerer Verblutung. Zu gleicher Zeit versetzte Schlosser dem Anton Art-mann einen Messerstich, welcher jedoch an dessen Westenknopf abprallte, die Uhrkett« sprengte, die Uhrtasche aufriß und die Hose durchschnitt. Der An-geklagte war im Thatsächlichen geständig und ver-antwortete sich dahin, dass er sich an den Vorfall nicht genau erinnere, da er zu viel zornig war. Ueber Wahrspruch der Geschworenen wurde sonach Caspar Schlosser wegen deS Verbrechens deS Todt-schlage« zum schweren Kerker von fünf Jahren, verschärft mit einmal Fasten monatlich, hartem La-ger und dunkler Zelle am 25. October jedeS Jahres verurtheilt. Südmark. Berkaufsgegenstände. Die Vereinsleitung hat die Ortsgruppen und alle deutfchvolklichen Körper-fchaften in einem Rundschreiben ersucht, dem Ver-triebe der Südmark-Zündhölzchen, Briefpapiere, Postkarten, Ersatzbriefe. Zigarrenspitzen allen Eifer zuzuwenden. Es steht zu erwarten, dass dieser Ruf von Erfolg begleitet sein und den Vereinssäckel be-deutend stärken wird. Aeue Ortsgruppen. Die gründende Ver-sammlung der Ortsgruppe Feldkirchen in Kärnten ist am 22. November, jene der Ortsgruppe Trieft am 13. Dezember d. I. — Die Satzungen der Ortsgruppe Miessthal mit dem Sitze zu Mies« in Kärnten, sind der Behörde vorgelegt worden. gleiche Spende. Die Ortsgruppe Knittelseld hat als Ertrag ihre« Südmarkfestes vom 8. d. M., dem als Vertreter der Vereinsleitung die Herren Prof. Dr. Hofmann v. Wellenhf, der die Festrede hielt, und Sauseng beiwohnten, 309 Gulden ab-geliefert, eine eindringliche Mahnung an alle OrtS-gruppen, zum Besten der Südmark solche Feste zu veranstalten, wozu die nahende Weihnachtszeit und der bevorstehende lange Fasching mit lauter Stimme auffordern. Ilnterstütznugen: Dem Spar« urd Darlehen«-vereine zu St. Stesan au der Gail ist eine Einlage von 590, dem Musikoereine in Pettau für seine Musikschule eine Spende von 50, dem Kinder« garten in Wöllan für seine Weihnacht«descherung eiue Gabe von 20 Gulden bewilliget worden. De« weiteren ergeht hiemit die Bitte an alle gutherzigen Menschen, die Vereinsleitung zur Be-theilung der Kinder armer Volksgenossen am Weihnachtsabende Gaben zuzuwenden; auch Schuh-werk und Winterkleider werden mit Dank ange« nommen. Zum Kaufe angeboten: ein Hos, 7, Stunde von einem größeren Orte der Uniersteiermark ent-fernt, mit 100 Joch Grund. — Eine Besitzung in Mittelsteier; ebendort ist auch eine schöne Sommer-wohnung oder JahreSwohnung (für einen Ruhe-ständler — Pensionisten — sehr geeignet) zu mieten; nähere Auskunft ertheilt die Leitung de« Vereines Südmark. — Ein hübscher Besitz '/, Wegstunde von dem Bahnhöfe einer größeren Stadt der Unter-steiermark mit Weingarten, Wiese. Wald. Acker und Obstgarten, sür eine Milchwirtschaft sehr ge-eignet; Preis 8000 Gulden; Auskunft ertheilt die Südmark-OrtSgruppe Marburg. Anbote. ES werden gesucht: ein RechtSanwalt für einen untersteinschen Markt; ein Notariats-Candidat sür Laibach; Lehrlinge sür eine Buch-druckerei, sür eine Buchbinderei, für eine Schmiede und sür eine Fleischerei. Stellengesuche Ein Maschinenwärter, ein Ge-Hilfe in einem Elsengefchäfte und ein Handlungs-Buchhalter suchen Plätze. Vermischtes. Z>rei selbstverständliche Z>inge. Bei den Quä-ckern predigen bekanntlich auch Frauen. Eine dieser Kanzelrednerinnen sagte neulich in Phiadelphia in einer Predigt: »Drei Dinge gibt es, über die ich 5 mich am meisten verwundere. DaS Erste ist, dass die Kinder so thöricht sind, mit Steinen aus die Obstbäume zu werfen, während doch das Obst, wenn es reif ist, von selbst herabfällt; daS Zweite ist, warum die Männer so thöricht sind, in den Krieg zu ziehen und einander zu tödten, während sie doch, wenn sie eS unterließen, einst von selbst sterben würden, und das Dritte ist, warum die jungen Männer so unklug sind, den Frauenzimmern nach-zulaufen: wenn sie da« unterließen, würden die jungen Mädchen doch von selbst zu ihnen kommen." Ztntergegangeue Httesenstädte in Wttiko. Die Ruinen einer vorhistorischen Großstadt, die ihrer Fläche nach umfangreicher war. als die mo-derne Riesenstadt New-Iork, sind in dem Berglande deS Staates Guerrero in Mexiko entdeckt worden. William Niven. ein bekannter amerikanischer Mine, raloge, hat auf einem Streifzug durch die Berge die wunderbaren Spuren eines längst verschollenen CulturvolkeS gefunden. Aus einem Hochplateau bedecken gewaltige Ruinen eine meilenweit? Fläche. Zwei hohe Pyramiden und die Säulenhallen zweier Riesentempel zeugen noch von vergangener Pracht. Niven hat sich zehn Wochen lang in jener ge» heimniSvollen Gegend aufgehalten und bringt über 300 photograpdifche Abbildungen der Ruinen mit. Schulkinder auf dem Aahrrade. In Cooentry, der Muiterftat der ^ahrradfabrikaiion, ist das Bild der «Fliegenden Blätier": radfahren« Schulkinder, bereits Wahrheit geworden. Ein Correfpondent des „D. R. B." schreibt darüber: .Von einem Abstecher nach Conventry zurückgekehrt, sahen wir dort zu unserem großen Vergnügen eine Menge Kinder, welche die dortigen Volksschulen besuchen, sowohl Knaben als auch Mädchen, auf Zweirädern zum Unterricht fahren. ES gibt in Conventry so viel zur Schule radelnde Kinder, daß die Vorsteher der Lehranstalten sich gezwungen sahen, besondere Räume herzurichten, in welchen die Räder während des Unterrichtes ein Unterkommen finden. Und wie ver« gnügt und rosig sehen die lieben Kleinen ans ihrem Stahlrößlein aus " Aeue elektrische AaHuen in Aondo». London hat bekanntlich ein ausgedehntes System von Unter-grundbahnen, welche die Stadt nach allen Richtungen unterfahren. Alle diese Bahnen werden mittelst Dampf betrieben. Der ungeheuere Verkehr der Riesenstadt begnügt sich jedoch mit diesen Comu-nicationSmitteln nicht und man ist deshalb, wie wir einer Mittheilung deS Patent-Bureau I. Fischer in Wien entnehmen, im Begriffe, sechs neue Linien anzulegen, welche die schon bestehenden Uniergrund-bahnen unterfahren sollen und dabei eine Tiefe von 30 Fuß unterhalb deS Straßenniveaus erreichen. Die Bahnen sollen mittelst Electricität betrieben werden, die Hinauf- und Hinadbeförderung der Passagiere geschieht mittelst hydraulischer Auszüge. Die Kosten der einen dieser Bahnen, ungefähr zehn Kilometer lang, werden aus 42 Millionen Gulden berechnet. Hin cheheimpotijiKen.Atvnm. Einen eigen-thümlichen Fund hat die Kopenhagener Polizei in der Wohnung deS verhafteten deutschen Anarchisten Glaab gemachi. Sie entdeckte nämlich eine voll-ständige Porträtsammlung dänischer und fremder Geheimpolizisten. Jede» Bild ist auf der Rückseite mit genauen Mittheilungen über den Betreffenden versehen und enthält zum Beispiel eine Beschreibung seines Aeußern, Mittheilungen über seinen Characler, seine Tüchtigkeit ic. So liest man auf mehreren der Bilder: „sehr gefährlich", „wird in geheimen Missionen benützt", .immer lächelnd" ic. Wie der deutsche Anarchist sich diese Bilder verschafft hat, ist noch nicht aufgeklärt. Krau „Gewitterwolke. Die amerikanische Malerin Haity Hasoagen in New-York ha« sich standesamtlich mit dem Indianerhäuptling .Gewitter« wölke" verehelicht und zwar aus leidenschaftlicher Zuneigung, trotz gerichtlichen Einsoruches ihrer em-pörte» Familie. Das kam so: .Gewitterwolke", vom Stamme der PawneS, ist im CircuS Buffalo Bill angestellt und dort erregte er durch feine kriegerische Haltung bei der Vorführung der KriegStänze zuerst die Aufmerksamkeit der Künstlerin, welche ihn darauf« hin bestimmte, mit der Streitaxt und der Kopffeder in ihrem Atelier Modell zu stehen. Daraus ver-liebte sie sich immer mehr und bewog ihn schließlich, ihr zum ewigen Bund« die braune 0and zu reichen. ES bleibt indessen sehr fraglich, ob eS ihr dauernd gelingen wird, den heißblütigen Sohn der Prairie am Liebesfeile festzuhalten. Seit ihrer Verheiratung figurirt sie im StandeSamie al« Frau .Haliy Ge-witterwolke." Holdeue Vegeln für Hewervetreiv ende, Kaufleute und Iabrikanten. Achte dein Fabrikat und werfe deine Waare nicht auf die Straße! — Arbeite nicht über deine Kräfte! — Achte daS Ta. lent und fordere nicht, dass sich dasselbe blindlings dem Geldbeutel unterwerfe! — Behandle deine Arbeiter und Angestellten als deine Mitmenschen! — Bezahle deine Schulden auf'S Pünktlichste! — Beachte die Fortschritte auf dem Gebiete der Jn> dustrie und stecke von Zcit zu Zeit eine neue Fahne aus, — Behalte die Concurrenz im Auge, beküm-mere dich sonst aber weniger um die Geschäfte An-derer und gehe deinen eigenen Weg! — Begnüge dich mit einem bescheidenen Nutzen, suche dir steiS zahlungsfähige Kundschaft aus und verkaufe mög-lichst nur gegen Cafse! — Beim Verborgen deiner Waaren siehe aus den Charakter deS Käufers, dessen Ehrlichkeit und Tüchtigkeit; achte und schätze auch die kleinen ordentlichen Kunden! — Die Per-kaufSlust lasse nicht gar zu sehr merken, und mache dich von deinen Kunden nicht abhängig! — Die besten Geschäftsleute sind die, welche Ordnung in ihren Büchern und Finanzen halten! — Fabriciere nur solide Waare! — Gehe nicht mit dem großen Haufcn! — Halte aus dein Renommö! — Hüte dich so viel wie möglich vor Wechselaccepten und gib keine GefälligkeitSgiri! — Halle deine Ge-fchäflSstunden strengsten« inne! — Habe stet« ein Stück Bleistift oder Kreide in der Tasche, um so« gleich rechnen zu können! — Hüte dich vor un-nützen Ausgaben! — Spare in der Jugend, so wirst du im Alter nicht darben! — Kaufe für deine Fabrikate gutes Material! — Lasse dich von deiner Kundschaft nicht treten! — Merke dir genau die Kunden, ihre Eigenthümlichkeiten und die Ar-tiM. welche sie kaufen. — Meide langsame Zahler und Chicaneure! — Poche mehr auf deine Soli, dität als auf deine alte Firma, fönst überholen dich jüngere Kräfte! — Uederstürze dich nicht in deinem GefchästSeifer und lasse deine Concurrenz auch leben! — Um nicht zurückzugehen, so pflanze auf den alten Stamm ein junges Reis, das heißt ziehe junge tüchtige Kräfte in dein Geschäft, damit der alte Stamm nicht vertrocknet! — Unterstütze die Talente und du unterstützest den Fortschritt und dich selbst! — Verliere niemals den Muth, wenn hin und wieder GeschäfiSftockungen eintreten; die Welt dreht sich! Vergeude deine Zeit nicht mit un-nützen Dingen; der Vormutag ist die beste Zeit zur Arbeit; meide das Arbeiten bis in die Nacht hinein! — Wiegen Andere zu leicht, so wiege du schwerer; bleibe stet« beim richtigen Gewicht; messen andere zu kurz, so gib eher «in Stück zu und liefere richtige« Maß! — Zersplittere auch deine Kräfte nicht und verwende sie vorherrschend aus ein Ziel, wenn du bestehen willst! — Zeit ist Geld! Aereinsmitgritdcr werden gesucht! Die „Po-litik" entveckt in der „Bohemia" folgende« classisch« Inserat: ^ , . m Sin alter deutscher Verein in Prag, der echt deutsch« Geselligkeit pflegt, bedarf zur Auf. srischung seiner Thätigkeit neuer Mitglieder. Hoffentlich finden sich unter den Deutschen PragS noch wackere Männer, die gemüthliche Unierhaltung im Kreise Gleichgesinnter liebe» und daher bereit wären, durch ihren Beitritt diese Sache zu unterstützen. Anmeldungen werden entgegengenommen unter Chiffre „Alter deulscher Verein" an die Adm. d. Bl. Wenn sich diese« Inserat gut bewährt, dann wird man bald im „Kleinen Anzeiger« der Blätter Ankündigungen finden, wie etwa: „Ein vazierender VereinSobmann sucht ab I. Jänner anderweitige Verwendung in gleicher Stellung. Primareferenzen, bereit« al» Mitglied von zwanzig fünf Veretnen iubilirt." Oder: „Der Verein zur Hebung der heimischen Zahnstocherindustrie sucht Ehrenmitglieder »u erwerben. Offerte mit Beischluß dt« Vtancum« an die Adm. d. Bl. Photographie und Wohlver-haltungSzeugniß nicht nothig." Oder: „Der herein zur solennen Begrüßung de« zwanzigsten Jahrhundert« sucht osficielle Persönlichkeiten als leben« längliche Verein«functionäre aufzunehmen." Oder: Die erste privilegirte VereinSmitglieder-Leihanstalt "Harmonia' überläßt den P. T. Veretnen mit oder ohne Uniform kräftige repräfentable und versirte Personen leih- odrr pachtweise für Plenarversamm-lungen, Generalversammlungen, Gründungsfeste und sonstige Solennitäten. Günstigste Honorarbedtngungen Garantie für tadellose Dienstleistung." Oder: „Mit dem OeffentlichkeitSrecht ausgestattetes ErztehungS. institut zur Heranbildung von tüchtigen Vereins Mitgliedern und Functionären. HauptdiSctplm: Rede-, Toast- und Debattirkunst, Lehre über die HonneurS, Tarok- und Dardlfpiel, unobligat auch Declama-tjon, komische Vortrüge und Kassegebahrung." DaS wären so einige Proben der Reformen und de» Aufschwunges, auf den da» originelle Inserat „Bo-hemm" einem jeden .wahrhaft fortschrittlich gesinnten .Deutsche Macht- Manne' eine erhebende Perfpeclive eröffnet. Oder sollte, meint die „Arbeiterzeitung", der „alte deutsche Verein", der zur „Auffrischung seiner Thätigkeit' durch die Zeitung „neue Mitglieder' wirbt, gar die — deutschliberale Casinopartei fein? ES scheint so. Jas Ianncrsell des Laivachcr „Aicycle-ßtuS." Einem uns hierüber freundlichst zur Verfügung gestellten Berichte entnehmen wir folgende«: Seit der Gründung des Laibacher Btcycle-Club im Jahre 1885 bemühten sich dessen Aus-schlisse. sowohl das innere Clubleben zu entwickeln, als auch nach außen durch sportliche Leistungen dem Club einen angesehenen Namen zu erringen. Beides gelang in der erfreulichsten Weife; denn der L. B. C. zählt derzeit über siebzig ausübende Mitglieder, welche fest und treu zusammenhalten und sich im Sommer durch eifriges Partienfahren, im Winter durch rege Pflege geselligen Verkehr» im engeren und weiteren Sinne am Clubleben betheiligen. , . Deshalb genießt auch der Club etnen aus-gezeichneten Ruf in allen Kreisen Laibachs. Da« Jahr 1896 verzeichnet einen neuen Fortschritt in der Ausgestaltung de« Clubleben« durch die Schaffung einer eigenen Clubcapelle und die Erwerbung deS prächtigen neuen ClubzimmerS im Casinogebäude, welches, in altdeutschem Style gehalten und ein-gerichtet, unter den Clubheimen Oesterreich« und Deutschlands einen hervorragenden Platz einnehmen ^ Außer seiner hohen sportlichen, von Allerhöchster Stelle ausgezeichneter Bedeutung verdankt der L. B. C. sein Ansehen noch deut Umstände, dass er an dem Rechte seiner zollfreien Einfahrt nach Italien in vornehmer Auffassung von Sportkameradschmt, auch Mitglieder anderer Clubs, welche darum an-uchen, theilnehmen lässt. Von dieser sonst nirgends »übten KameradfchaftSgefäUigkeit haben bis nun schon über 300 Mitglieder von ClubS auS Oester-reich und Deutschland Gebrauch gemacht und liefen durch ihre Clubs sehr schmeichelhafte Daiikschr^ben ein; darunter auch vom Münchener Velociped-Club für seinen ersten Schriftwart Herrn Franz Brandt, welcher bald nach dem Erdbeben über Laibach nach Italien eine Radreise gemacht und dabei die Stadt sowie den L. B. C. kennen gelernt hatte. Die gastfreundliche Aufnahme im L. B. C. sowie die Ueberlassung der Clublegitimation für die zollfreie Einfahrt nach Italien, blieben Herrn Brandl in bester Erinnerung und veranlassten diesen all-feitS hochgeschätzten SportSman die Frage in seinem Club aufzuwerfen, ob nicht feiten« der Vereine Deutschlands, speciell des Deutschen Radfahrerbundes dem L. B. C. ein sichtbare« Zeichen der Anerkennung für sein sportliches Wirken zu spenden, am Platze wäre. Da der AuSschusS des ehrenfesten Münchener Velociped-Club von 1869 diese Frage sofort lebhaft aufgriff und es al« Ehrenfache des M. V. C. er-klärte, hierzu die Anregung bei den deutschen Rad. fahrervereinen zu geben, einigten sich di« Herren vom M. V. C. darüber, dass sowohl die An-erkennungSspende ein Ehrenbanner werden solle. alS auch damit dem L. B. C. eine Ueberraschung, welche trotz einjähriger Durchführung der Idee dem L. B. C. geheim geblieben ist. zu bereiten fet. Ueber Aufforderung deS M. V. C. wurde von Seiten der Radfahrervereine Deutschlands nun ein die Stiftung eines prachtvollen EhrenbannerS sichernder Betrag gespendet und dem M. V. C. die Durchführung der Stiftung sowie die Uebergabe d:S Banner« übertragen. Der künstlerische Entwurf stammt von einem Ehrenmitgliede des M. B. C., dem königlichen Professor an der Kunstakademie tn München. Herrn Franz Widemann, der auch die Arbeit der Bannerfabrik überwachte; die schriftlichen Arbeiten und Berichte im Club besorgte mit Energie und bewunderungswerter Ausdauer Herr Franz Brandl, dessen Anträge im Ausschüsse in eifrigster Weife der erste Vorsitzende Herr Friedrich Römer unterstützt und ihre Annahme erwirkt hatte. Diesen drei wackeren Männern bleibt der L. B. C. zu steter Dankbarkeit verpflichtet und versuchte er einem Theile seiner Ehrenschuld durch die einstimmige Ernennung derselben zu feinen Ehrenmitgliedern in der außerordentlichen Haupt-Versammlung vom 22. October gerecht zu werden. Der M. V. C. beschloss weiter» auch die fest« liebe Uebergabe noch dadurch zu erhöhen, dass er eine Dame von fürstlichem Range, von sportfreundlicher Gesinnung, bat, die Ehrenstelle als Bannerpathm zu übernehmen, welche Bitte seitens Ihrer Durch- 189« laucht Prinzessin Alexandrine zu Windisch-Graetz eine geneigte, allen ClubS hocherfreuliche Zusage erhielt. So kam der 18. October heran, an welchem Tage der L. B. C. durch die Nachricht vom M. V. C. überrascht wurde, das« er ein Banner erhalten werde, welche« bereits fertiggestellt fei, und er ihm den Tag der Uebernahme bekanntzugeben ersuche. Diese Ueberraschung entfesselte große Begeisterung im L. B. C., der nun sofort durch Einberufung einer Hauptoerfammlung die Ehrenmiigliedfchaft der drei Herren vom M. V. C., und den GrundrifS der Festlichkeiten beschloss. Am 14. November traf nun der Vertreter de« M. V. C. und somit auch der bannerftiftenden deutschen Radfahrvereine. Hm Franz Brandl, dem der Clubobmann entgegen-gefahren war, in Latbach ein und wurde am Bahn-Hofe von einer Clubabordnung begrüßt. In der GlaShalle de« Casino wurde eine Bor-feiet veranstaltet, bei der der gefammte Ausschost den Gast empsieng und in den mit Sportemblemen und Pflanzenfchmuck prächtig geschmückten Saal zur Ehrentafel führte. Da der Abend nur der ganz internen Clubgefelligkeit bestimmt war, so spielte die Clubcapelle lustige Weisen und errang sich de-Beifall aller Gäste. An Reden verzeichnen wir die Begrüßung durch den Obmann, die Dankes-worte de« Gaste« Herrn Michaelis vom Cyclift-Club Trieft u. a. m.; da« Kärntner Quartett de» Club« und humoristische Vorträge ergänzten die Unterhaltung. Sonntag, den 15. November, wurde mit de» Münchener in der Stadt eine Rundfahrt gemachte um ihm die Neubauten und die Häuferabtragungen zu zeigen; um 1 Uhr geleitete man ihn zur Toi-halle der Philharmonischen Gesellschaft, woseldt schon der ganze L. B. C. Aufstellung genommen hatte. Auf dem Podium waren Teppiche gelegt und Fauteuil« im Halbkreise aufgestellt. Et« Pflanzengruppe bildete um da« Banner den Htmer-gründ. > Da» Banner ist ein Prachtwerk gediegeim Kunststickerei. Die Grundsarben sind blau un» gelb auf beiden Seiten; der Wimpel bildet die Kort» seyung des gelben Felde«. Aus der Frontjei» fcklängelt sich ein weiße« Band um da« Abzeich» des L. B. C. nnd um Eichenlaub herum; e» tt&a in Gold und Braun die WidmungSinfchrift: „T» Laibacher Bicycle-> Club in stammeslirüderlich«^ Theilnahme die deutschen Radfahrer-Vereine ge> widmet 1895/96.' Das Clubabzeichen deS L. B.C. ist auch erhaben gestickt in Weiß und Grün und trägt in Goldbuchstaben die Worte: .Laibach, 22. April 1885." Die Rückseite trägt in blank» Felde den Sportgruß «All Heil", im gelbm -der die vier Wappen, welche symbolisch die Beziehungen der deutschen Clubs zum L. B. C. ausdrücken, nämlich erstens den Wappenschild vom Kaiienhuist HabSburg-Lothringen, zweitens den des Deutsche! Reichs, drittens von Bayern (als bajuoanjch« Stammesbrüder der Deutschen Oesterreichs), viertens vom M. V. C. (als Bevollmächtigter der deutsch» Radfahrer-Vereine). Der Bannerstoff ist SeiK eingefafSt mit blauer Seidenfranfe. Die Bcumer-stange ist aus Rothbuchenholz und trägt da« Baun« an vergoldeter Gallerie; auf dem Knauf ruht der deutsche Reichsadler, ebenfalls feuervergoldet. D« Höhe des Banners mifSt drei Meter, daS Gewiä: beträgt vierzehn Kilogramm. Das Banner rarctt durch die edle Einfachheit, die prächtige Fard»> zusammenstellung und die ehrende WidmungSiaichrift in vornehmster Weife auf jeden Beschauer. AlS weiterer Schmuck des Banners find ;u nennen die drei Bannernägel, gespendet vom L.J. R. Oe., vom W. C. C. und vom Clubfreunde Hm» R. Mittelbach vom kgl. sächsischen Generalstab in Dresden. Vor dem Podium hatte der L. B. C. in gest» kleidung, die Vertreter deS Cyclist - Club Trieft md des Trifailer Z. C. Platz genommen. Die Galleck war von einem auserlesenen Publicum besetzt. Puilt ein Uhr erschienen die Ehrendamen, vom AuSschif!-am Portal empfangen, und wurden ihnen ©ouquei* überreicht. Die Bannerpathin, Ihre Durchlaucht Prinzessin Windisch-Graey, LandeSpräfide-tm Frau Baronin Hein geborene Gräfin Apraxi». und Frau Baronin Falkenhausen wurde» zu da Ehrenplätzen geleitet. Dann erfolgte die Vorstellt», des Münchener Vertreter«. Ueber Einladung Ihm Durchlaucht nahm Frau Antonie Dr. Sra», neben den Ehrendamen Platz. 9hm begrüßte k die Festversammlung, ertheilte Herrn Brandl da» Wort zur Festrede, der in formvollendeten Wort« die Gründe der Bannerstiftung darlegte und die sportlichen Verdienste de« L. B. C. um die deutsch« Radfahrerschaft beleuchtete, worauf et das Bastm 1896 yentfche Wacht- 7 die Hände des BannerjunkerS vom L. B. C., jerrn Emil Schrauher, übergab. Der Obmann dankte für die ehrenden Worte eitens des M. B. C. und der deutschen Radfahrer« hast; nun richtete Herr Brandl die Bitte an Ihre Durchlaucht, die Weihe deS Banners, welches Herr vchrautzer feierlich gesenkt hielt, vorzunehmen. )>e Prinzessin trat anS Banner heran, während ich alle Mitglieder des ClubS erhoben, legte die achte Hand auf daS Clubschild im Banner und hrach in erhebender Würde den Spruch: „So möge denn Die« Banner dem Club stets tm Weg weisen zur Ergebenheit in Gott, zur Treue «m Allerhöchsten Kaiserhause; der Club wolle oich festhalten un den Idealen des Sportes, die iü» im Besitze ihrer Karleu sich befinden. Daraus begann die Aeihe der Toaste, und ^ar sprachen die Herren: Dr. Gratzy unter stür-micher Begeisterung der Versammlung auf Seine Sajeftät den Kaiser, wobei die Volkshymne m der beim Feste cvncertierenden Kapelle des l unb f. Infanterie-Regiments Leopold II. König kr Belgier Nr. 27 gespielt wurde, und sich alle Suri^nden in patriotischer Stimmung erhoben; 3. SJioro erhob sein GlaS unter den Klängen der »«lichtn Hymne auf den Förderer deS Sportes n deutschen Reiche und Verbündeten unseres er-inihlen Monarchen, Kaiser Wilhelm II.; Fr. !irdina auf den M. V. C.; S. Wutscher auf $cra Brandl, dieser auf den L. B. C.; R. isqer auf die erschienenen deutschen Vereine; Ob« »mi> Fr. Jakowitsch vom Cillier Radfahrer-kmn auf den als strammen deutschen Sportclub «ichin bestbekannten L. B. C. und kündete die einer Bannerschleife an; C. Däubler, Ikpräsident des C. C. Trieft, betonte die Freund-fttji der Karstgau-Clubs und speziell deS C. C. «ich zum L. B. C.; A. Mahr, Sprechwart des üÄacher deutschen Turnvereins auf den Club; krungsraih Dr. Fr. Keesbacher namens der armonischen Gesellschaft; Drd. H. Janesch luinic der ehrenfesten Verbindung .Carniola"; ! Tjimsky für die Ortsgruppe deS deutschen gchuLoexein«; H. Nickerl v. Ragenfeld sür die (9ränc Insel'; E. Schrautzer über die Pflichten .W ßltibs, dem Banner treu zu folgen; A. Arko as die Damen und P. KoSler auf den Obmann ' ClubS. schließlich erfolgte die Verlesung von über Ä Sluckivunschtelegrammen und Briefen, auS deren dihe wir nur hervorheben, obwohl eS erst ver-»chäiet zugestellt worden ist, da» Danktelegramm Zim k. und k. Hoheit der Kronprinzessin-Kil»e Erzherzogin Stesanie auf die Huldi-'depesche des ClubS, weiiers vom B. d. R. vom D. R. B., vom S. R. B>, von den >»er ClubS „Germania" und „Borussia", Wie-irCyclisten-Club. der Südmurk-OrtSgruppe u. a. m. "aus wurde der ossicielle Theil geschlossen, der lihliche währte noch längere Zeit. So endete dies deutsche Fest, eine glänzende Gesellschaft versammelnd, in allen Theilen wohl« gelungen, zur vollsten Ehre be« L. B. C. und zur Aufmunterung, auf den betretenen Wegen des echten Herrenfahrersports und deutscher Sitte weiter zu verharren. All Heil! Schristtyum. Alpeng »schichten von Peter Rosegger. Illustriert von Fritz Reiß (geh. I M., Lederband M. 2.50). Verlag von Carl Krabbe in Stuttgart. Wenn der Vmaffer seinen „Alpen geichichtcn" den Wunsch voranschickt, dass sie manchem Leser den Bummel- zum Schnellzug machen möchten, so thut er sich oder dem Leser Unrecht. Traut er ihm nicht Auge und Lhr dafür zu, dass sie mehr als Zeitvertreib, dass echtes Herzblut gegeben ist. dass sich zum Erzähler in Fritz Reiß ein Schilderer gesellt hat, dem es Ernst ist mit seiner Kunst, der, was in deutschen Landen selten genug ist, ein volles Bewusstsein bat vom Verhältnis, worin Text und Bild stehen sollen unv der im Bild Gleichwertiges giebt? So sröhlich uns das hübsche Dirndl des Titelblatts anlacht, es entstehen schwere Herzen« tämpse „armer Sünder" in seinem Bereich und nachdenkliche Geschichte» vermittelt unS der „Dämon Buchstabe", dem Fritz Reiß hinreißend und geistvoll Gestalt leiht, überall aber in Roth und Elend, Gesahr und Bitternis leuchtet der goldene Schein echten Humors, den längsten Tunnel in langsamstem Bu>nmelzug erhellend, wie die einsamste Stube des Ernste? und den fröhlichen Ä^eis geselliger Leser. Da« Zwanzigste Jahrhundert. Die bekannte deutsch nationale MonatSschnst veröffentlicht in ihrem neue-sten, Rooemberbeste u. A. sollende hervorragende Aussätze: Die Medizin und das Naturheiloersahren. Von Dr. Seeliger. — Wiener Papyri Documente zur Culturgeschichte. — Die Lohengrin-Sage. Bon Guido Lift. — Erdwirtichasllich« Probleme. Bon Dr. Hellm. Thüring. — Eine Frühling«-fahrt durch Thüringen. Von fl. L. Sundbeck. — Das Gymnasium der Zulunst. Von Harold Arjuna. ferner zahlreiche kleinere Beiträge in den Abtheilungen: .Auf deutscher Hoch-wacht", „Aus dem Geistes- und E^lturleben unserer Tage" und „Vom Büchertiich". Zu beziehen durch alle Buchhand-lungen, Postansialten und dirert vom Verleger, Th. Schröter, Leipzig, Thalstraße IS für Ml. 8 — vierteljährlich^ CILLI. Du» Ciavier - Etablissement von On lirlele Du Ini&n Graz Tummelplatz Nr. 3 UC empfiehlt Stntzfltl£el}Mi£nons,Piaiimos der b«rOhtnten Firmen Ehrbar, Streicher, Schweighot'er, Prokich, Hofmann, Stentel, Stingl «tc. etc. turn Verkaufe, Umtausch nnd zur Miethe zu den conlantesten Bedingungen. Allein-Vertretnng in Graz derksin. sJehs.Hof-Pianosort«-Fabrik Ernwt HapN in Dresden. 1082 Amerik. Harmoniums von Estey & Co. Sprechstnndoii von 10 bis 4 Uhr. ■V Um allen Tla-■etaungon voriu-beugon, fahre von nun an dlM« behOrdltoh r«gl-■trlrte Schutzmarke. Mi Allein echter fTinotura balaamloa) »H *rot»rf«rk«a silf «if «rast ».» M-rk,». s».»«.,,,„ «»«,,, s.»,»,,«. »ll. 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