Tit. Li c o j s k a knjuaig * ijubl juna 80. Jahrgang Erscheint wöchentlich sechsmal (mit Ausnahme der Feiertage;. Schriftleitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68. 25-69, Maribor. Kopališka ul. 6. Nr. 125 M!ttwoch, den 5. Juni 194C Inseraten- und Abonnements-Annahme in der Verwaltung Bezugspreis Abholen oder durch die Post monatlich Din 23.— bei Zustellung Din 24. . tui das Ausland monatlich Din 35— Einzelnummer Din 1.50 und Din 2-— Manuskripte werden nicht retourniert. Bei Anfragen Rückporto beilegen Poštnina plačana ? gotovini. Preis Din T50 Mariboru Minna Paris und Rom deutsche Gross Aach französischen und italienischen Meldungen bereiten die Deutschen einen konzentrischen 31 ngriff auf die gesamte Westfront vor / Gleichzeitig Generalangriff aus England ? / Berlin dementiert Medenögerüchie / Deutsche TruUpenzusammenziehungen Paris, 4. Juni. — Associated Press berichtet: Wie ein Kommuniquee des französischen Oberkommandos feststellt, sind die Deutschen daran, entlang der Aisne, d. i. etwa 110 Kilometer nordöstlich von Paris, große Truppenkontingente zusammenzuziehen. Man glaubt des halb in französischen Militärkreisen, daß eine deutsche Offensive auf das Herz Frankreichs bevorstehe. Das Kommuni-Suee stellt schließlich fest, daß der Abtransport der französischen und britischen Truppen in Dünkirchen trotz des schweren Feuers der deutschen Kanonen und Flugzeuge erfolgreich fortgesetzt wird. Rom, 4. Juni. Stefani berichtet: Die italienische Presse befaßt sich in ihren Berichten von der Westfront ausführlich mit der allgemeinen Ansicht, wonach eine hetie deutsche Großoffensive im Westen bevorstehe. Gleichzeitig soll auch Großbritannien direkt angegriffen werden. »Popolo d’ltalia« meint, Deutschland müsse die gegenwärtige Kriegslage gehörig ausnützen und entlang der gesamten Westfront einen starken Druck auf den Feind ausüben, und zwar von der Kanalküste bis zur Maas und dann an der Maginotlinie bis zur schweizerischen Grenze. Deutschland dürfe nicht zuwarten, bis Generalissimus W e y g a n d, dessen Fähigkeiten nicht angezweifelt wer den könnten, einen neuen kriegsplan bis in alle Einzelheiten ausarbeite. Bisher hätte er sich aus Zeitmangel in Details noch nicht einlassen können. General Weygand -renreße den Ruf, ein außerordentlicher Kenner der Strategie im Bewegungskrieg zu sein. Deutschland müsse sich rasch zu einer Offensive entschließen, um dem Geg ner nicht die Möglichkeit zu geben, die Initiative an sich zu reissen. Deshalb müsse damit gerechnet werden, daß die Deutschen schon in allerkürzester Zeit einen konzentrischen Angriff auf die gesamte Westfront unternehmen und gleichzeitig auch einen Generalangriff auf die englische Insel in die Wege leiten werden. Diese Offensive werde auf die weitere Entwicklung der Kriegslage sicherlich von aus schlaggeLender Bedeutung sein. Man dürfe auch nicht vergessen, daß die Front, die die Engländer und Franzosen zu halten haben, riesige Ausmasse besitzt, da sie sich von der Kanalküste bis zur Schweiz, darüber hinaus aber auch über das Mittelmeer hinweg nach Afrika, Indien und Australien ausdehne. In diesem gigantischen Kampfe werden das Britische und das Französische Imperium mit den revolutionären Kräften zusammenstoßen, die den Weg für eine Epoche in der Geschichte öffnen. Berlin, 4. Juni. — Associated Press berichtet: In hiesigen Militärkreisen wird erklärt, daß sich Deutschland in seinen kriegerischen Operationen gegen die Alliierten keine Ruhepause gönnen wolle. Sofort nach der vollkommenen Vernichtung der in Flandern übriggebliebenen Streitkräfte der Verbündeten werde ein neuer mächtiger Stoß gegen England und Frankreich erfolgen. In Berliner Kreisen werden aus diesem Grunde auch die Gerüchte über eine angebliche Friedensoffensive Adolf Hitlers dementiert. Deutschland wolle den Krieg bis zum militärischen Siege über England und Frankreich fortsetzen. Die Kriegslage im Lichte der Kriegsberichte NACH BERICHTEN DER ALLIIERTEN WIRD DER ABTRANSPORT DER ALLIIERTEN TRUPPEN IN DÜNKIRCHEN ERFOLGREICH FORTGESETZT — EINSCHIFFUNG DER BRITISCHEN EXPEDITIONSARMEE BEENDET — DER Deutsche Heeresbericht: bisher 1,200.000 Kriegsgefangene im westen, davon 330.000 Engländer UND FRANZOSEN, ÜBERSCHWEMMUNG ERSCHWERT OPERATIONEN UM DÜNKIRCHEN, ABWEHRKAMPF GEGEN FEINDLICHE ÜBERMACHT BEI NARVIK DAUERT FORT London, 4. Juni. Reuter berichtet vom 3. d.: Nach dem mißlungenen Versuch der Deutschen, das englische Expeditionskorps und die Truppen der Alliierten in Flandern zu vernichten, herrschte an 3en beiden letzten Tagen auf der ganzen front in Frankreich mehr oder weniger Ruhe. Die Militärkreise der Alliierten nehmen an, daß sich hinter diesem Stillstand in den Kriegsoperationen die Vorbereitungen für eine neue deutsche Offensive verbergen. Unterdessen wird die Evakuierung Flanderns und der Abtransport der alliierten Truppen in Dünkirchen erfolgreich fort gesetzt Schon gestern wurden fast keine britischen Truppen mehr nach England ab transportiert, da deren Evakuierung sozusagen schon beendet ist. Wohl wurden aber gestern und heute mehrere Tausend Mann französischer Truppen in Sicherheit gebracht In französischen Militärkrei sen glaubt man, daß die Deutschen die Absicht eines direkten Angriffes auf Dünkirchen fallen gelassen hstien. Sie versuchen deshalb durch Beschießung des noch von den Alliierten besetzten Küstengebietes die Evakuierungsaktion der Alliierten tu stören und wenigstens unter den Soldaten der Alliierten Panik zu verursachen, Berlin, 4. Juni. (Avala.) DNB berichtet: Das Oberkommando der deut- schen Wehrmacht gab gestern bekannt: »Der Angriff gegen Dünkirchen von Westen, Süden und Osten macht langsam Fortschritte. Das schwierige, von zahlreichen Gräben durchzogene und überschwemmte Gelände erschwert die Opera honen. Trotzdem gelang es, »im Zusammenwirken der Luftwaffe in die stark befestigte Stadt Bergues einzudringen. Der ganze noch im Besitz des Feindes befindliche Raum um Dünkirchen liegt dauernd unter schwerem Artilleriefeuer. Auch Kampf- und Stukaverbände setzten am 2. Juni ihre Angriffe auf Dünkirchen fort. Dabei wurden zwei Zerstörer, ein Wachboot und ein Handelsschiff von 5000 Ton tien versenkt, ein Kriegsschiff, zwei Zer- störer und 10 Handelsschiffe durch Bombentreffer beschädigt. Im übrigen dehnten sich die Angriffe der Luftwaffe bis ins Rhonetal und bis Marseille aus. Vor unseren beiderseits Forbach vorstoßenden Truppen wich der Feind auf die Maginot Linie zurück und ließ Gefangene, Waffen und Gerät in unserer Hand. Die im Zuge der großen Vernichtungsschlacht in Flandern und im Artois gefangenen Engländer und Franzosen haben nach den vorläufigen Feststellungen die Zahl von 330.000 erreicht. Der schwere Abwehrkampf unserer Ge Mrgsjäger und an Land eingesetzten Schiffsbesatzungen im Berggelände um Narvik gegen ungeheure Ueberlegenheit dauert an. In Nordnorwegen wurden am 1. Juni der Sender und das Sendehaus in Wadsoe durch Bomben zerstört und ein feindliches Handelsschiff im Westausgang des Ofo-tenfjords versenkt. In der Nacht zum 3. Juni setzte der Feind seine Luftangriffe gegen nichtmilitärische Ziele in West- und Südwestdeutschland fort, ohne nennenswerten Schaden anzurichten. Die Gesamtverluste des Gegners betrugen gestern insgesamt 59 Flugzeuge, davon wurden 27 im Luftkampf, zehn durch Flak abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Fünfzehn eigene Flugzeuge werden vermißt.« Paris, 4. Juni. H a v a s berichtet vom 3. d.: Bei Dünkirchen unternahmen die Deutschen am gestrigen Tage keinen bedeutenderen Versuch, nur aus der Luft setzten sie ihre erbitterten Angriffe fort, um die Einschiffung der Alliierten Truppen zu hemmen. Die Evakuierungsaktion der Alliierten wird jedoch näch wie vor in einem beschleunigten Tempo fortgesetzt. Ueber Dünkirchen kam es des öfteren zu schweren Kämpfen zwischen deutschen, englischen und französischen Fliegern, wobei die Deutschen schwere Verluste zu beklagen hatten. London, 4. Juni. Associated Press meldet: Die britische Flotte blok-kiert in erfolgreicher Weise Zeebrügge u. andere belgische Häfen, die in den Händen der Deutschen sind, erklärt ein Kommuniquee der britischen Admiralität. Im Kommuniquee wird zugegojen, daß die britische Flotte bisher vor Dünkirchen 24 Kriegsschiffe verloren habe. An der Evakuierungsaktion in Dünkirchen seien 222 Einheiten der Kriegsflotte der Alliierten u. 665 Handelsschiffe beteiligt Berlin, 4. Juni. (Avala.) In den letzten 24 Stunden befaßt man sich in England und Frankreich eingehend mit der Frage, was Deutschland nach den beendeten Kämpfen bei Dünkirchen, das als letztes Bollwerk von den Verbündeten zähe gehalten wird, unternehmen werde. In diesejn Zusammenhänge erfährt das Deutsche Nachrichtenbüro von maßgebender militärischer Stelle: Das Deutsche Reich wird den ihm von Großbritannien und Frankreich aufgezwungenen Krieg bis zum gänzlichen Sieg über diese beiden Imperien fortsetzen. Es ist sonderbar, daß sich die gegnerische Propaganda darüber den Kopf zerbricht, ob die Moral der deutschen Truppen noch stark genug sei, setzen, und ob nach der bisher! widerstandsfähig Zeit noch nicht den. Hinter dies offenbar die Fu und Franzosen neuen starken zu rechnen hat daß sich die g den möglicher Heeresleitung deten kein W ließen, was s' gedenken, un die in Franl sehen zu ve Wenn in? rieht gesagt wird, daß sich in deutscher Kriegsgefangenschaft insgesamt 330.000 Franzosen und Engländer befinden, dann ist dies tatsächlich eine außerordentlich große Zahl. Man muß sich vor Augen halten, daß in der Schlacht bei Tannenberg im August 1914 etwa 93.000 Russen und im September 1939 an der Weichsel gegen 177.000 Polen in deutsche Gefangenschaft fielen: diese beiden Resultate wurden seinerzeit als überaus groß angesehen. Man darf auch nicht vergessen, daß zum Gesamterfolg der bisherigen Offensive im Westen auch die Kriegsgefangenen der holländischen und der belgischen Armee hinzuzuzählen sind. In drei Wochen haben demnach die deutschen Armeen insgesamt etwa 1,200.000 Kriegs gefangene eingebracht, und zwar 400.000 Holländer, 500.000 Belgier und 300.000 Franzosen und Engländer. Der Luftkrieg Luftbomben auf Narvik. — Britische Flug zeuge über Norddeutschland London, 4. Jun. (Avala.) Reuter teilt mit: Von der norwegischen Front wird berichtet, daß Sonntag nachmittags 17 deutsche Flugzeuge in die Stadt Narvik Spreng- und Brandbomben geschleudert haben. Ein großer Teil der Stadt wurde durch Brände vernichtet. Die Kampfflugzeuge der Verbündeten konnten nach erbittertem Kampf die deutschen Maschinen verjagen, wobei einige abgeschossen wurden. Diese Meldung wird vnn rlpr NnrwpcricnVmn rr-' Heue FriedensoffensiiK 7 Amerikanische Kre.se rechnen mit neuen öeutsch-ita ienischen Friedensvorschiägm vor Beginn der Zweiten deuttchen Großoffenflve Newyork, 4. Juni. (Avala.) H a v a s meldet: Der diplomatische Korrespondent der »Associated Press« in Washington schreibt in Verbindung mit den Gerüchten über eine neue deutsch-italienische Friedensoffensive folgendes: Die amtli- chen Kreise in Waslrngton haben noch keine genauen Informationen in dieser Angelegenheit. Jedoch sind, erklärt der genannte Korrespondent, !hre Schlüsse auf aus sehr verläßlicher Quelle erfolgten Nachrichten begründet. Die amerikani- schen amtlichen Kreise sind überzeugt, Italien werde in seinem, als auch int Namen Deutschlands versuchen, den Ver-oündeten den Frieden anzutragen. Italien würde seine Vorschläge in allgemeinen Li men unterbreiten, während die Friedenskonferenz, welche in üesem Falle zusammentreten würde, die Einzelheiten erledigen müßte, ln Washingtoner Kreisen glaubt man, daß Mussolini in seinen Vor Schlägen Italiens Forderungen an Frankreich und England hervorheben und sei- ner »Friedensoffensive« durch ein Ultimatum Nachdruck geben werde, welches c.en Eintritt Italiens in den Krieg vorsehe, falls seine angeführten Friedensvorscmä-ge nicht angenommen würden. Die diplomatischen Beobachter in Washington sind der Ansicht, daß diese Aktion Mussolinis nur ein neuer diplomatischer Schachzug sei. Aehnliche Nachrichten seien übrigens schon oft in der amerikanischen Presse verbreitet worden. Deutscher Luft-firossangrifi aul Paris 300 deutsche Bomber über FranirechS Haupts adt / Zahlreiche Todesopfer Paris, 4. Juni. H a v a s meldet: Mon_ > tag nachmittags wurde Paris zum ersten Male in diesem Kriege mit Bonioen belegt. Hiebei wurden zahlreiche Privatgebäude zum Einsturz gebracht. Militärische Ziele wurden nicht getroffen. Der angerichtete Schaden ist bisher unbekannt. Paris, 4. Juni. Nach einer Meldung der United Press wurde Paris gestern nachmittags durch eine Stunde von mehr als 250 feindlichen Flugzeugen bom bardiert. Der Angriff dürfte nach allgemeiner Auffassung als Einleitung zu einer neuen großen Offensive der Deutschen anzusehen sein, die an der Somme und der Aisne jeden Augenblick erwartet wird. Berlin, 4. Juni. Nach einer Meldung des D N B wurde Paris gestern nachmittags von deutschen Flugzeugen nombar. diert, wobei das Flugfeld in Issy les Mou lineaux u. Anlagen der Flugzeugindustrie in der Umgebung mit Bomben belegt wur den. Paris, 4. Juni. (Avala.) Hava« berichtet: Gestern um 13.15 Uhr verkündeten Alarmsignale, daß feindliche Flugzeuge nahen. Die Bevölkerung suchte rasch die Unterstände auf. Sofort trat die französische Abwehrartillerie in Tätigkeit. Nach einer Stunde wurde der Alarm abgeblasen, worauf die Bevölkerung sich wieder auf der Straße zeigte. Die feindlichen Apparate bewegten sich in sehr großer Höhe. Die Bomben wurden wähl, los abgeworfen und richteten nur geringfügigen Schaden an. Die Bürgerschaft legte große Kaltblütigkeit an den Tag. Paris, 4. Juni. Wie Ass. Press rnel d'et, wurden gestern nachmittags von den deutschen Flugzeugen gegen 1000 Bomben auf Paris abgeworfen, davon nur 83 auf das Weichbild der Stadt, der Rest in die Umgebung. Den Angriff dürften 250 bis 300 Flugzeuge durchgeführt haben. Wie berichtet wird, traf eine Bombe das Haus, in dem der amerkanische Botschaf ter Bullitt sich eben beim Mittagessen be fand; glücklicherweise explodierte die Bombe nicht. Den größten Schaden richteten die Bomben in den Vororten an, doch wurden auch verkehrsreiche Straßen im Stadtinnern getroffen. Getroffen wurde auch eine Station der Untergrundbahn, doch befand s ch glücklicherweise kein Mensch in der Nähe. Nach bisherigen amtlichen Feststellungen wurden 45 Personen getötet und 149 verletzt. Die Stadtteile, die von den Bomben getroffen worden waren, wurden sofort von Militär besetzt. Berlin, 4. Juni. Associated Press berichtet: Heute erschien ein amtliches deutsches Kommuniquee, worin fest gestellt wird, daß die deutschen Flugzeuge bei ihrem gestrigen Luftangriff auf Paris keineswegs ihre Bomben auf das Zentrum der französischen Hauptstadt abgeworfen haben. Nur Flugplätze und Stütz punkte der französischen Luftwaffe seien angegriffen worden. oder vermißt werden. Vom gesamten Kriegsmaterial, über das das französisch-englisch-belgische Heer verfügte, sind gute 90°'« als vernichtet oder als deutsche Kriegsbeute anzusehen. Die Weitaus eNung in Rom vmagt R o m, 4. Juni. Der italienische Rundfunk meldet: Auf Wunsch zahlreicher Staaten hat die italienische Regierung den Beschluß gefaßt, die Weltausstellung >n Rom 1942 auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Wen: Rückzug in vollster Ordnung DER BRITISCHE KRIEGSMINISTER ÜBER DIE KRIEGSEREIGNISSE IN FLANDERN. intakt ist. Die britischen Truppen zerstör ten auf dem Rückzug alle militärischen Objekte, die sie hinter sich ließen. Nun wollen wir uns den Folgen der Ereignisse zuwenden. Das britische Expeditionskorps war auf den Ruf des belgischen Kö nigs in Belgien eingerückt und hatte an der Schelde Stellungen bezogen. Der Vor marsch unserer Truppen dauerte eine Wo che. Durch die Verkettung von Umständen die wir nicht verschuldet haben, waren unsere Truppen gezwungen, den Rückzug in der halben Zeit durchzuführen. Sie taten dies in vollster Ordnung und hatten sehr geringe Verluste. Eden beschrieb dann ausführlich den Rückzug. Anschließend sprach er den Truppen sowie der Kriegsflotte und den britischen Luftstreitkräften, die das Expeditionskorps unterstützt hatten, die vollste Anerkennung aus. London, 4. Juni. Reuter berichtet: Gestern hielt Kriegsminister Anthony Eden eine Rundfunkansprache in der er u. a. ausführte: »Im Laufe der Kämpfe, die in den letzten drei Wochen in Frankreich stattfanden, gelang es den Deutschen, wichtige strategische Punkte einzunehmen. Unsere Verluste an Mann und Material sind ziem lieh groß. Die Hauptmacht des britischen Expeditionskorps konnte sich mit einigen zehntausend französischen Soldaten retten. Noch vor vier Tagen mochte niemand von uns glauben, daß sich die isolierten alliierten Armeen würden retten können. Es gelang ihnen doch dank dem britischen Expeditionskorps. Die alliierten Truppen mußten einige Hundert Meilen zurücklegen, um die Meeresküste zu errei chen und gegen den Feind kämpfen, der von drei Seiten auf sie cindrang. Aus allem ist zu schließen, daß das britische Expeditionskorps heldenhaft kämpfte, obwohl der Feind bedeutend überlegen war. In den Kämpfen bei Arras und bei Ypern waren die feindlichen Verluste gewaltig. Trotz der Kapitulierung des belgischen Heeres konnten unsere Truppen standhalten und sich den Weg zur Meeresküste bahnen. So gelang es dem britischen Expeditionskorps, die Küste mit dem ganzen Kriegsmaterial zu erreichen, daß nahezu 40.000 Soldaten vor Dünkirchen ertrunken Rom, 4. Juni. Stefan! meldet: Wie man an zuverlässiger Stelle erklärt, sind beim Abtransport der alliierten Truppen vor Dünkirchen bisher etwa 40.000 Soldaten der Verbündeten im Kanal ertrunken. Mit Rücksicht auf diese furchtbaren Verluste hat das Oberkommando der Alliierten die größte Beschleunigung der Evakuierungsaktion angeordnet, die von den deutschen Bombenflugzeugen nach wie vor stark gestört wird. ; >t\ - mm: m im Die Verluste der Alliierten in der Fianöernschlacht Italienische Schätzung. R o m, 4. Juni. Der Berichterstatter des »P o p o 1 o d ’ 11 a 1 i a« befaßt sich mit den Verlusten der verbündeten Truppen an der Westfront und meint, daß nach Angaben aus zuständigen Kreisen zwischen der Mosel und Dünkirchen folgende Verluste zu verzeichnen seien: An den Kämpfen beteiligten sich auf der .Seite der Verbündeten rund 1,300.000 Mann, davon 700.000 Belgier, 300.000 Franzosen und ebensoviel Engländer. Die Belgier hatten 250.000 Tote und Verwundete, 400.000 Gefangene und etwa 50.000 Vermißte. In deutsche -Gefagenschaft gerieten 250.000 Franzosen und Engländer. Die Franzosen und Engländer hatten 150 Tausend Tote und Verwundete, während sich 200.000 nach England zurückzogen Frankreichs Dank au Amerika Paris, 3. Juni. (Avala.) H a v a s berichtet: Ministerpräsident R e y n a u “ hielt gestern eine für die Vereinigten Staaten bestimmte Rundfunkrede, in der er u- a. sagte: »Frankreich ist in diesen schweren Stunden gerührt angesichts der Aufmerksamkeit derjenigen, die Frankreichs treue Freunde geblieben sind und diese Freundschaft unter Beweis gestellt haben-I Es ist mir daran gelegen, in erster Linie , das amerikanische Rote Kreuz zu oegrü" ' ßen. Frauen, Kinder und Greise irren in ! Trümmern der Städte und Dörfer umher. 1 Dies hat in den ersten Stunden des Dra-1 mas das amerikanische Rote Kreuz bewogen, im Empfinden edelsten Mitgefühls materielle und moralische Hilfe zu senden-Das Rote Kreuz ist ein herrlicher Repräsentant der großherzigen und edlen amerikanischen Nation. Ich bringe Im Namen aller Opfer der feindlichen Invasion unseren tiefen Dank zum Ausdruck. Ich weiß, daß das amerikanische Rote Kreuz seine Aktion erweitern wird. Sie wird in Frankreich Dank und schönste Aufnahme finden. Im Einvernehmen mit dem amerikanischen Roten Kreuz werden in allen Provinzen Frankreichs unter dem Titel »Amerikanische Kriegsopfer-Hilfe« Organisationen geschaffen, die den Flüchtlingen die aus Amerika zukommende Hilfe in raschester Weise bringen werden. Diese Organisationen werden dem französischen Roten Kreuz angeschlossen werden«. Nach der Rede Reynauds trat der amerikanische Botschafter B u 1 1 i t t an das Mikrophon und sagte: »In diesem Augenblick, da so viele Franzosen mit ihren Kindern die Heimatstätten verlassen mußten _ die einen als Soldaten und Kämpfer, die anderen als Flüchtlinge vor dem Feinde — ist das amerikanische Volk durch sein Rotes Kreuz bemüht, den angegriffenen französischen Brüdern sowei als möglich zu helfen. Die amerikanische Nation darf überzeugt sein, daß ihre Hin in raschester Weise gebracht werden wird. Die Zusammenarbeit des amerikanischen und des französischen Roten Kre zes ist ein neuer Beweis für die französisch-amerikanische Freundschaft. In dem Augenblick, wo alles gefährdet ist, was Amerikaner und Franzosen lieben und ehren und woran das amerikanische Vom glaubt, übernimmt das amerikanische Volk auch die Leiden der französischen Brii der.« Dr. Goebbels über „versäumte Gelegenheiten" Berlin, 4. Juni. (DNB) Reichsminister Dr. Goebbels schildert in einem Leitartikel der neuen deutschen Wochenzeitung Das Reich unter der Ueberschrih »Die verpaßten Geleges he i-t e n« rückblickend nochmals, wie Adolf Hitler stets im richtigen Augenblick seine Chancen auszunützen verstanden hat. Mehrmals sei die Alternative möglich gewesen ihn wie die ganze nationalsozialistische Idee wirksam zu bekämpfen oder mit ihm Frieden zu schließen, sich im* ihm und dem Nationalsozialismus auszu-söhnen. Diese Alternative habe in der Innen- wie Außenpolitik bestanden, aber jedesmal habe man praktisch nicht getan. Wenn man in Deutschland sagt, heißt es in diesem Artikel einleitend, der Führer habe immer recht, so sagt man dagegen im Ausland, der Führer habe immer Glück. Aber das mit dem Glück sei nur in einem gewissen Sinne richtig. Hitler verdiene sich sein Glück. Er mache es dem Schicksal gewissermaßen leicht, ihm zu helfen. Er handle nach dem Grundsatz, daß man auch im politischen Leben im- Mittwoch, d'en 5, Tuni 1940 Rom am Vorabend Idstoriscber Ereipisse Italien nach wie vor im Zeichen einer wachsenden KriegsM Hose Worten gegen die reihenweisen Verhaf» 1 Mittelmeer für sich. Das italienische Volk tungen auf Malta. wird mit vollster Entschlossenheit gegen Rom, 3. Juni. MTI berichtet: Folgende Umstände kennzeichnen die allgemeine Haltung Italien^ in der gegenwärtigen Hage: J. die militärische Bereitschaft an der Nordgrenze, auf den Inseln und in den Kolonien wird in einemfort gesteigert. 2. Die Betonung der italienischen Forderungen und die Kundgebung der ita dänischen öffentlichen Meinung für das Eingreifen, 3. Wiedergabe jener ausländischen Pressestimmen, die über den bevorstehenden Eintritt Italiens in den Krieg berichten. ln bezug auf die militärische Bereitschaft Italiens sind die Alliierten wegen den in den Alpen, auf den Inseln und in den Kolonien zusammengezogenen italienischen Divisionen gezwungen, aus der Entscheidungsschlacht in Nordfrankreich sehr beträchtliche Streitkräfte abzuziehen. Was die italienischen Forderungen be-‘ trifft, so sieht man auf den Straßen Roms mächtige Plakate, auf denen Tunis und Korsika für Italien gefordert werden. »Lavoro Fascista« befaßt sich mit der tunesischen Frage und schreibt, daß seit dem Jahre 1881, da die Franzosen Tunis besetzt hatten, zwischen Frankreich und Italien um den Besitz Tu nesiens fast ununterbrochen ein politischer und diplomatischer Kampf im Gange sei, Dieser Kampf ist jezt in eine neue kriegerische Phase getreten. Für die Sache Italiens sprechen in gleicher Weise territoriale, juristische und politische Mo tive, sowie die Notwendigkeiten des Gleichgewichts und der Ethnographie. Die Verhaftung des Führers der italienischen Nationalisten auf Malta Mizzi hat in Italien Entrüstung hervorgerufen. Die »Tribun a« protestiert in scharfen Der Duce erhält übrigens auch weiterhin massenweise Telegramme, in denen er der Kampfbereitschaft des italienischen Volkes versichert wird. Gleichzeitig hebt die italienische Presse jene ausländischen Pressestimmen her vor, wonach Italien an der Schwelle entscheidender Beschlüsse stehe. Einer Meldung des »Telegraf o« zu folge hält man in Frankreich das Eingreifen Italiens in den Krieg als bevorstehend Es hat den Anschein, daß Frankreich sich auch militärisch auf ein solches Eingreifen vorbereite. Die in Frankreich ansässigen Italiener legen eine vorbildliche Ruhe an den Tag und bis jetzt wickelt sich ihr Leben noch in gewohnter Weise ab. Natürlich sind zahlreiche von ihnen bestrebt, nach Italien heimzukehren, und in allen lebt die Bereitschaft, an der Seite Italiens treu durchzuhalten. »G i o r n a 1 e OT tali a« bringt eine Pariser Meldung, wonach die Oeffentlich-keit in Frankreich sich für die Meldungen über die Haltung Italiens noch mehr interessiere als für die militärischen Meldungen. Die französische Presse ist gleich lautend der Auffassung, daß Italien am Vorabend geschichtlicher Entschlüsse stehe. Die Blätter bereiten die Oeffentlich keit auf die Möglichkeit eines Eingreifens Italiens vor. Im heutigen Leitartikel der »R e 1 ä z i o ni International!« heißt es, das italienische Volk wird mit jener tiefgehen den Ueberzeugung in den Konflikt ei'ntre-ten, daß die germanische und römische Welt auf dem europäischen Kontinent für Jahrhunderte eine neue Gleichgewichtslage schaffen werden. Italien fordert das1 Engländer und Franzosen kämpfen und alle veralteten Geberlieferungen und Sen timentalitäten beiseite lassend, hält es einzig und allein die italienischen Interessen vor Augen. Der Blick des italienischen Volkes wendet sich Tunis, Korsika, Malta und Suez zu. R o m, 4. Juni. (Avala.) DNB berichtet: Mussolini wohnte gestern einer Feier bei, die aus Anlaß des »Tages der Technik« auf der Piazza Venezia veranstaltet wurde. Marschall Bado gl io überreich te an erfolgreiche Erfinder die ihnen zugesprochenen Preise. In einer Ansprache führte er u. a. aus, Italien erlebe nun, was der italienische Genius zu Beginn der faschistischen Revolution vorausgesehen habe. Die Erfinder und Techniker hätten sich begeistert um die ruhmbekränzten Fahnen des Vaterlandes geschart und stünden bereit, die Aufgaben zu erfüllen, die ihnen der Duce stellen werde. Auch Mussolini sprach einige Worte. Er erklärte, die italienische Regierung habe den Gefühlen und den Lebensbedürfnissen des italienischen Volkes Rechnung getragen, als sie die Erfinder ausgezeichnet habe. Der Sekretär der Erfindervei-einigung sprach über neue Angriffstechnik und neue Angriffsabwehr. Er erklärte, die neuen Waffen für Angriff und Abwehr bewiesen, daß allen Gefahr drohe, welche die alten, in früheren Kriegen angewandten Methoden nicht zeitgerecht über Bord würfen. Die Teilnehmer an der Feier bereiteten dem Duce begeisterte Kundgebungen, der sich von der Piazza Venezia zur Villa Umberto begab, um die dort untergebrachte Technische Ausstellung zu eröffnen. London erwartet den Schlag Italiens in zwei Richtungen einem londoner beričht der »vreme« zufolge würde ein hieb gegen ÄGYPTEN, DER ZWEITE GEGEN FRANKREICH ERFOLGEN. — LONDON STELLT FEST, DASS ENGLAND UND FRANKREICH ITALIENISCHERSEITS ZUM ERSTEN MALE ALS GEGNER GENANNT WERDEN. Beograd, 4. Juni, Die hiesige Tageszeitung »Vrem e« befaßt sich in einer großen Reportage aus Rom und London mit der Frage des Eintrittes Italiens in den Krieg gegen die Alliierten, wobei in dem Bericht aus Rom erklärt wird, daß die neutralen Beobachter in Rom den Ein druck gewonnen hätten, Italien werde mittelbar in den Krieg eihtreten, ind zwar durch die Verhängung einer Blok-kade, die sich auf das - Mittelländische Meer erstrecken würde. Noch größeres Aufsehen erregte hier ein Bericht der »Vreme« aus .London, der wie folgt lautet: »Die Haltung Italiens beunruhigt immer mehr die englischen Kreise, die sich anstrengen, mit Rom zu einer Einigung zu gelangen. Trotz des offenkundigen Pessimismus spricht die englische Presse noch von der Möglichkeit einer Kompromißlösung zwischen England und Italien, aber gleichzeitig bringt diese Presse auch Berichte aus dem Mittelländischen Meer, aus denen hervorgeht, daß die Alliierten eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen in G i-b r a 11 a r, aus Malta, in Aegypten Und im S u e z-Kanal getroffen haben. In Londoner Militärkreisen — so heißt es in dem »Vreme«-Bericht. weiter — herrscht die Auffassung vor, daß Italien seinen Kriegsplan bereits vorbereitet habe. Dieser Plan ist den englischen Militärkreisen in allen Einzelheiten bekannt. Nach den Mitteilungen, die den englischen Militärkreisen vorliegen, würde Italien zunächst auf Aegypten losschlagen, um sich im Suez-Gebiet eine Position zu verschaffen. Gleichzeitig würde der zweite Hieb gegen Frankreich zu Lande geführt werden. Weniger wahrscheinlich sei es nach Ansicht dieser Kreise, daß Italien seine Kräfte in der ersten Phase des Krieges gegen Gibraltar oder Tunis werfen würde, da man italienischerseits annehmen würde, daß die Schlagkraft der Alliierten hier noch immerhin beträchtlich stark sei. Korsika, Tunis und Gibraltar würden erst in der zweiten Pha se des Krieges angegriffen werden, und zwar dann, wenn die italienischen Stellungen in Aegypten und auf Malta bereits gefestigt sein würden. In Londoner diplomatischen Kreisen wurde die Tatsache vermerkt, daß seit Beginn des europäischen Krieges Frankreich zum ersten Male von einer italienischen Revue als Gegner bezeichnet wur- de. Es handelt sich um den bereits bekannten und zitierten Aufsatz der »Rela-zioni Internazionali«. Der Ton des Artikels wird in Londoner Kreisen weder als scharf noch als beleidigend hingestellt, wohl aber als kühl und entschlossen. Ganz besonders wird in London auf jenen Passus hingewiesen, in welchem das italienische offiziöse Blatt erklärt, daß das italienische Volk gegen England und Frankreich mit äußerster Entschlossenheit deš Siegeswillens kämpfen werde. Der Artikel beweise, daß Italien vollkommen die Kriegsziele des Deutschen Reiches übernommen habe. In London erwartet man deshalb nur noch Entscheidungen, vor allem den heutigen Ministerrat, in welchem Mussolini seine Absichten därlegen und die Genehmigung für seine raschen Maßnahmen gegen die Westmächte fordern werde. In der englischen Regierung befindet sich eine Strömung, die sich für einen letzten Versuch einer Einigung mit Italien cinsetzt und damit für eine letzte Fühlungnahme, bevor Italien den entscheidenden Schritt unternimmt. Diese Strömung fordert die Entsendung eines Sonderdelegierten nach Rom, und zwar mit neuen Angeboten, da jede verlorene Minute die definitive Verspätung herbeiführen könne. Dies gehe aus der Entschlossenheit Italiens und Deutschlands hervor, die in ständiger Fühlung sind. In London ist man der Ansicht, daß nur noch Sowjetrußland die Italiener vom Kriege zurückhalten könnte. Man konstatiert aber mit Erbitterung den diplomatischen Mißerfolg Großbritanniens in Moskau. die dort oben eingesetzten französischen Truppen als Kampfverbände nicht mehr in Frage kommen. Bei dieser Gelegenheit -sei nur darauf hingewiesen, daß sich wahr scheinlich eine Anzahl von Franzosen unter Anlegung von Zivilkleidung unter die Zurückflutende Zivilbevölkerung und die zurückströmenden belgischen Truppen ge mischt hat, die sich nach der Kapitulation von ihren Verbänden trennten und in Auflösung nach Hause strömten. Das britische Expedition s-» h e e r hat zwar das unvorgesehene Glück gehabt, daß es im Schutze des in den vergangenen Tagen sehr unsichtigen Wetters noch nennenswerte Teile hat einschiffen können, die Engländer haben aber dieses Glück mit außerordentlich schweren Verlusten und mit der Preisgabe ihrer Waffen und des Geräts erkauft. Während der Angriff auf die Reste der britischen Front beiderseits Dünkirchen gegen zähen Feind widerstand im guten Fortscjireiten ist, hat die deutsche Luftwaffe zur Unterstützung des Heeres in den Endkampf eingegriffen und außerdem trotz schlechter Wetterlage die Einschiffung in Dünkirchen auch gestern mit Erfolg bekämpft. An der S ü d f r o n t haben die Franzosen abermals vergeblich Panzerangriffe versucht. Es ist bezeichnend, daß diese an der unteren Somme bei Abbeville vorgetragenen Angriffe ohne Infanterie unternommen wurden. Wenn ihre Propaganda daraus einen Erfolg zurechtmachen möchte, so ist demgegenüber darauf hinzuwei-se’n, daß der deutsche Brückenkopf südlich der Somme bei Abbeville nicht nur erhalten, sondern sogar noch erweitert werden konnte. Beachtenswert ist, daß an der Südfront bei Le Chesne am Arden-nen-Kanal zwischen Maas und Eisne der Feind, der sich dort noch auf dem Nordufer des Kanals hielt, jetzt über den Kanal zurückgeworfen worden ist. Das ist ein Beweis dafür, daß auch dort die Front nicht erstarrt ist. Die Gruppe Narvik hat gegenüber starken feindlichen Angriffen ihre Stellungen gestern gehalten und macht dem Gegner den mit aller Kraft erstrebten Ausbau des Prestigeerfolges sehr schwer. Die Kämpfe um Narvik werden nun schon fast zwei Monate mit Hartnäckigkeit geführt, ohne daß es Engländern wie Franzosen bisher gelungen ist, sich den Zugang zu den schwedischen Erzgruben zu erkämpfen. Am Beginn des zehnten Kriegsm-onates ist festzustellen: die deutsche Front steht von Narvik bis Abbeville an den Küsten des Nordmeeres und von dort bis zur Schweizer Grenze in einer so günstigen Lage, daß der deutschen Führung dadurch jede weitere Absprungsmöglichkeit gesichert wird. Demgegenüber sehen die Franzosen mit Sorge auf die neue Front vor Paris, die Engländer auf den Kanal. Beide gemeinsam aber beobachten mit Beklemmung das Mittelmeer. mer bereit sein muß, seine Chancen aus-zunützen. Dr. Goebebls stellt dann in einem geschichtlichen Rückblick fest, wie häufig die westeuropäischen Plutokratien vor der Wahl standen, dieses neue Deutschland entweder sofort gänzlich zu vernich ten, oder mit ihm endgültig Frieden zu versuchen. Die Alternative war so beim Austritt Deutschlands aus dem Genfer Völkerbund, seit der Proklamation der deutschen Wehrfreiheit gegeben gewesen.. Stets habe man mit leeren Drohungen geantwortet, aber geschehen sei nichts. (MTI) In den zehnten Krimsmonw WIE DIE KRIEGSLAGE VON DEUTSCHER MILITÄRISCHER SEITE GINN DES 10. KRIEGSMONATS BEURTEILT WIRD. — ZUM BE- Berlin, 3. Juni. MTI berichtet: Zum Beginn des zehnten Kriegsmonats wird dem DNB von militärischer Seite ein Lagebericht zur Verfügung gestellt, in dem es heißt: Der Uebergang vom neunten zum zehnten Kriegsmonat wird charakterisiert durch die Abschlußkämpfe der großen Schlacht in F 1 a n d e r n und im A r t o i s, deren Ausgang das Ende der ersten Phase der großen deutschen Offensive im Westen darstellt. Es entspricht keineswegs den Tat sachen, wenn die englische und franzö sische Propaganda jetzt den Anschein, zu erwecken sucht, als ob es sich um einen geordneten Rückzug , ihrer Truppen zur Einschiffung an der Küste und damit zum Abtransport intakter Verbände auf den noch verbliebenen,Kriegsschauplatz handle. Dazu ist eindeutig festzustellen, daß Der neue rumänische Außenminister Bukarest, 4. Juni. Jon G i g u r t u, der Nachfolger Gafencus, ist 54 Jahre alt. Er ist aus Turn-Severin gebürtig. Nach Beendigung der Mittelschule studierte er an den Montanistischen Hochschulen in Freiberg (Sachsen) und Berlin. Seit einigen Jahren ist er Präsident des Verwal-tungsausschus'ses der Goldbergwerksgesellschaft »Mica« und Präsident der Es-komptebank; den Verwaltungsräten vieler großen Unternehmen gehört er als Mitglied an. Er gilt als einer der reichsten Männer Rumäniens. In den Jahren 1926 und 1927 war er Abgeordneter. Er war Anhänger der Nationalchristlichen Partei. Als Goga im Dezember 1937 seine Regierung bildete, übernahm er das Portefeuille des Handels- und Industrieministers. In das Kabinett, das Tatarascu am 24. November 1939 bildete, trat er als Minister für öffentliche Arbeiten und Verkehr ein. — Gigurtu gilt als Freund Deutschlands. Der außenpolitische Kurs wird keine Aenderung erfahren, schon deshalb nicht, weil den Kurs einzig König Carol selbst bestimmt. Die Außenpolitik Rumäniens wird, auch weiterhin auf den Grundsätzen der Neutralität sowie der Sicherheit und Unantastbarkeit des rumänischen T erritoriums, beruhen, Gedenkt der Antituderkulosen-Liga! Maribor, Dienstag. den 4. Äuni Der Bauarbeiterstreik beendet DIE ARBEIT BEREITS HEUTE FRÜH ÜBERALL WIEDER AUFGENOMMEN. — DIE LÖHNE UM 75 PARA UND IN ZWEI MONATEN UM WEITERE 25 PARA ERHÖHT. Der Ausstand der Bauarbeiter in Ljubljana, Maribor, Celje und einigen anderen Orten Sloweniens, der noch größere Ausmaße anzunehmen drohte, ist nun beendet und heute früh nahmen die Arbeiter wieder ihre Arbeit auf. Gestern vormittags wurden in Ljubljana die Verhandlungen mit den Arbeitgebern im Beisein der Vertreter der Banats Verwaltung und der Gewerkschaften wieder aufgenommen und erfolgreich zuende geführt. Die Bauunternehmungen erhöh- ten ihr Angebot um einen weiteren Vierteldinar, sodaß unter Beibehaltung des Kollektivvertrages die bisherigen Stunden löhne um 75 Para und ab 1. August d. J. um weitere 25 Para erhöht werden. Die Stundenlöhne betragen demnach fortan je nach der Kategorie 4.75 bis 6.75 und ab 1. August 5 bis 7 Dinar. Damit ist die Lohnbewegung im Baugewerbe beendet. Die Arbeit wird nun wieder ungestört verlaufen. Der Mariborer Radrosender vor der Verwirklichung DIE BAUBEWILLIGUNG VOM BAUAMT BEREITS ERTEILT. — DURCHWEGS MODERNE EINRICHTUNG MIT 5 KILOWATT SENDEENERGIE. — DER FUNKTURM WEIT ÜBER 100 METER HOCH. Der jahrelange Wunsch der Bevölkerung nicht nur der Grenzstadt Maribor, sondern ganz Nordsloweniens, einen eigenen Radiosender zu erhalten, geht nun tatsächlich seiner Verwirklichung entgegen. Wie schon seinerzeit berichtet, schloß die Prosvetna zveza in Ljubljana vor etwa Jahresfrist mit dem Postministerium einen Vertrag ab, wonach in Ljubljana ein moderner Sender mit genügender Sendeenergie gebaut werden muß. Gleichzeitig ist in Maribor ein Zwischensender zu errichten, um die Emissionen der Ljublja-naer Station, die für uns bekanntlich in einer toten Zone liegt, zu vermitteln. Es gelang bereits in Tezno in genügender Ent fernung von störenden Objekten, wie Eisenbahn usw., ein entsprechendes Grundstück zu erwerben, sodaß der Durchführung des Planes nun kein Hindernis mehr im Wege liegt. Die Pläne für den Bau der Senderanlage wurden von Ing. Stojan Globočnik aus Ljubljana ausgearbeitet und der Stadt gemeinde zur Begutachtung vorgelegt. Das Bauamt hat die Pläne, wie gestern berichtet, bereits genehmigt und die Saubewilligung erteilt. Die Arbeiten sollen demnächst in Angriff genommen werden. Wie wir erfahren, wird das Sendehaus eine Länge von 25 und eine Breite von 2314 Meter erhalten. Die darin montierte Maschinerie, Apparatur, Transformatoranlage usw. werden modernst ausgestattet sein. Auch ist die Errichtung von Wohnungen für die Bedienung vorgesehen, ferner Kanzleiräume, Keller und ein kleines Hilfsstudio. Der Mariborer Sender wird in der Regel nur die Ljubljanaer Sendungen übertragen, weshalb er mit der Station Domžale, wie auch mit der Stadt Maribor durch besondere Telephonleitungen verbunden sein wird. Fallweise sollen aber auch besondere Veranstaltungen, Konzerte usw. selbständig emittiert werden. Der Sender wird in der Maschinerie über eine Energie von 30 Kilowatt verfügen, was einer Sendeenergie von 5 Kilowatt entspricht. Der Mariborer Zwischen sender wird demnach etwa die gleiche Stärke aufweisen wie der bisherige Ljubljanaer Sender, allerdings wird die Emission vollkommen rein und störfrei sein, da besondere Apparaturen für die gleichbleibende Frequenzsteuerung und demnach für die stets gleiche Wellenlänge sorgen werden. Bis zum Sendehaus wird eine besondere Starkstromleitung von den Stadtbetrieben gelegt werden, da ja eine bedeutende Strommenge benötigt wird. Der Funkturm wird eine Höhe von nicht weniger als 112 Meter erhalten und damit weit und breit das höchste künstliche Objekt darstellen. Er wird, um Störungen zu vermeiden, etwa hundert Meter vom Funkhaus aufgestellt werden. Im Sinne des Vertrages müssen die Bauarbeiten bis zum Frühjahr 1941 beendet werden. Wenn alles glatt geht und das Material ohne Verzögerung beschafft werden kann, sind für den kommenden Winter bereits die ersten Sendeversuche zu erwarten. Radio Maribor wird demnach künftig im Aetherkrieg auch eine Rolle mitzuspielen haben. Die feinsten Reinseidenstrümpfe für die werwöfinleste Dame erftSlt/ldi Del F. KRAMARŠIC, Gosposka 73 Gchachn eberlage in Ljubljana Die heuer so überaus erfolgreichen Schachspieler des Schachklubs »Vidmar« absolvierten am Sonntag das Revancheturnier gegen die Vertreter des Schachklubs »Ljubljana«. Das Match fiel mit einem überraschend hohen Resultat von 6 ein halb : 1 ein halb zugunsten des Staats meisters aus. Es siegten Dr. Gabrovšek gegen Küster, Mlinar gegen Kukovec, Si-košek gegen Lukeš sen., Muzlovič gegen čertalič und Marek gegen Marvin, während die Partien Gerželj—Preinfalk, Lukeš jun.—Gerzinič und Nosan—Levačič ein Remis ergaben. Der zweite Preis des Schachklubs »Vidmar«, der im Finale ein Gesamtresultat 10 ein halb : 5 ein halb erzielte, ist gewiß die schönste Krönung der vielseitigen Opferbereitschaft unseres jüngsten Schachklubs. Aus dem Gerichtssaal Schwere Bluttat dreier Raufbolde. Vor dem Mariborer Kreisgericht hatten sich Dienstag drei Burschen vom Drau-felde wegen Totschlages und anderer Bluttaten zu verantworten. Es sind dies der 21-jährige Jakob Petek und der 25-jährige Ivan Žnidarič aus Bratislave! sowie der 21-jährige Franz Kuhar aus Polenei. Wie der Anklageschrift zu entnehmen ist, weilte am 18. Februar d. J. der Besitzerssohn Johann Janžekovič in Savci bei seinem zukünftigen Schwiegervater š k r 1 e c auf Besuch. Als er sich abends verabschiedete, um heimzukehren, begleite ihn die Braut vor das Haus. Kaum betrat er die vorbeiführende Strasse, als aus dem Dunkel aus einer Entfernung von nur wenigen Schritten ein Schuß fiel. Der junge Mann brach, schwer in den Unterleib getroffen, zusammen. Im nächsten Augenblick stürzten zwei der Angeklagten herbei, während der dritte mit einem Gewehr daneben auf Wache stand. Janžekovič wurde mit einem Prügel und mit Messer bearbeitet. Er erlitt schwere Stichwunden in Brust und Rücken, tödliche Schläge auf den Kopf und andere Verletzungen. Die Verlobte rief verzweifelt um Hilfe und erst als mehrere Personen aus dem Hause herbeieilten, verschwanden die Angreifer im Dunkel. Janžekovič erlitt so schwere Verletzungen, daß er ihnen in kürzester Zeit erlag. Die Angeklagten versuchten sich auf Notwehr auszureden und behaupteten, sie wären von Janžekovič angegriffen worden, was jedoch von den Zeugen, vor allem von der Braut des Getöteten, bestritten wurde. Die Anklage bezichtigt die Burschen auch mehrerer Bluttaten, die sie früher begangen haben, so einige Tage vor dem Totschlag sowie im Jahre 1938. Die Angeklagten sind als Raufbolde bekannt, die immer wieder Raufereien vom Zaune brachen, und wie im vorliegenden Faile, auch Personen grundlos überfielen. Die Verhandlung dauert zur Stunde noch an. m. Gestorben ist am vorigen Sonntag im Alter von 73 Jahren Frau Josefine Steiner, Mutter und Schwiegermutter der Familie Kristen. Die Beisetzung findet Dienstag, den 4. d. um halb 16 Uhr von der Leichenhalle in Pobrežje aus statt. Friede ihrer Asche! m. Trauung. In Rogaševci in Prekmurje wurde der Arzt Dr. Mirko Gulič aus Maribor mit Frl. Ilonka F a r t e k aus Ro gaševci getraut. Wir gratulieren! m. In Ljubljana ist der Bahnbeamte i. R. Karl Mächtig gestorben. R. i. p.! m. Die Handelskammer in Ljubljana teilt mit, daß die nächste Plenarsitzung am Samstag, den 8. d. um 8.30 Uhr vormittags in Ljubljana stattfinden wird. m. Neuer autorisierter Ingenieur. Der Ingenieur des städtischen elektrischen Unternehmens Josef V o r š i č hat in Beograd die Autorisationsprüfung für Elektrotechnik mit ausgezeichnetem Erfolg abgelegt. m. Die Eigentümer der permanenten Messekarten für die indessen vertagte Ljubljanaer Mustermesse werden in Kenntnis gesetzt, daß die Karten aufgehoben werden mögen, da sie für die kommende Messeveranstaltung ihre Gültigkeit beibehalten. m. Fremdenverkehr. Im Monat Mai wur den in Maribor 1446 Fremde angemeldet, hievon waren 183 Ausländer und zwar u. a. 14 Deutsche, 13 Tschechen, 10 Italiener, 3 Engländer, 3 Franzosen, 2 Türken und 2 Amerikaner. Die Nächtigungs-ziffer 2730. m. Neue Fleischwarenfabrik in Bistrica. Der bekannte Großindustrielle Josef Ben ko aus Murska Sobota wird in Bistrica bei Limbuš eine neue Fleischwarenfabrik erbauen. Gleichzeitig beabsichtigt Herr Benko, dessen großer Unternehmungsgeist allseits bekannt ist, eine neue elektrische Zentrale zu errichten, die der Bi-strica-Wildbach speisen würde. Herr Ben ko hat bereits ein großes Areal unweit der Bahnstation Bistrica käuflich erworben. m. Ein Bachemheim für die staatlichen Ruheständler soll demnächst in Auftrag gegeben werden. Der Verein der staatlichen und Selbstverwaltuns-Pensionisten in Maribor faßte unlängst diesen Beschluß und setzte bereits einen besonderen Bauausschuß ein. Das neue Bergheim soll unterhalb der Velika Kopa errichtet werden. m. Die dritte Vorstellung 'der Oper »Ein Maskenball«. Mittwoch, den 5. d. wird Verdis -berühmte Oper »Ein Maskenball« im Mariborer Theater zum dritten Mal gegeben. Da em zahlreicher Besuch zu erwarten ist, wird die Anschaffung der Eintrittskarten im Vorverkauf empfohlen. m. Familienzuwachs im Stadtpark. Die Schwanen-Familie am Teich im Stadtpark erhielt dieser Tage Zuwachs durch die Geburt zweier herziger Babys, die unter der Aufsicht der Mutier beeeäs man ter umherschwimmen. Daß sich die Spaziergänger, besonders aber die Jugend, für die jungen Schwäne interessieren, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben werden. m. An der hiesigen gastgewerblichen Fortbildungsschule fand gestern die Schlußfeier statt. Der Leiter der Schule Š p a n g e r verwies hiebei in einer Ansprache auf die Notwendigkeit des fachlich ausgebildeten Nachwuchses, wobei er auch die schönen Lehrerfolge hervorhob. Der Obmann der Gastwirteinnung K 1 e š i č nahm hierauf mit schönen Worten der Anerkennung die Verteilung der für die besten Schüler ausgesetzen Preise vor. Namens der Schülerschaft sprachen die Zöglinge K 1 i č e k und S i m o n č i c dem Vorstand der Innung sowie dem Lehrkörper ihren Dank aus. m. Einen slowenischen Kunstliedern bend veranstaltet am Freitag, den 7. d. der Tenor des Mariborer Theaters Angel J a r c im großen Saal des »Narodni dom«. Es wirken außerdem Prof. Mirk und Frau Vrabec mit. m. Ein Obstsilo wird in Maribor seitens des Prizad erbaut werden. In den mit allem Komfort ausgestatteten Magazinen sol len bis 200 Waggons Aepfel untergebracht werden. m. An der Straße Sv. Ožbolt—Kapla Sv. Duh werden die seinerzeit abgebroche nen Arbeiten dieser Tage wieder aufgenommen werden. Die Banatsiverwaltung hat als ersten Beitrag 200.000 Dinar zur Verfügung gestellt. m. In Radovljica ist der Gastwirt J-K1 e i n d i e n s t im Alter von 61 Jahren gestorben. E. i. p.! m. Der Verband der Kinounternehmer teilt mit, daß die für den 5. d. anberaumte Jahrestagung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wurde. m. In der Musikanstalt der »Glasbena Matica« findet morgen, Mittwoch, um D Uhr ein interner Auftritt der Zöglinge der unteren Stufe statt. m. Bestohlene WohnungsVermieterin. Bei der Näherin Marie Savnik in der Alek sandrova cesta mietete sich dieser Tage ein jüngerer Mann ein, der aber schon tagsdarauf spurlos verschwand. Mit ihm verschwanden auch zwei große Koffer, in die er die gesamte Wäsche sowie mehrere Kleidungsgegenstände eines zweiten Untermieters gesteckt hatte. m. Mit durchschnittener Schlagader wurden ins Allgemeine Krankenhaus det Arzt Dr. Josef Thren und der Schriftsteller Wolfgang Pertot überführt. m. Von einem Lastauto umgestoßen wurde in der Jerovškova ulica der lOjäh-rige Volksschüler Erich Hramus, wobei er schwere Verletzungen erlitt. Man über führte ihn ins Krankenhaus. m. Wetterbericht vom 4. Juni, 9 Uhr" Temperatur 20, Luftfeuchtigkeit 50, Ba--rometerstand 740, Windrichtung W-O» Gestrige Maximal-Temperatur 20.5, heutige Minimaltemperatur 11.4 Grad. Aus ?A*i p. Neuer Bürgermeister in Ptuj. Da der bisherige Bürgermeister von Ptuj Dr. A. Remec aus gesundheitlichen Rücksichten zurückgetreten ist, ernannte der Banns den Arzt Dr. Vladimir Breznik zum Bürgermeister der Stadt Ptuj. Der neue Bürgermeister, ein Sohn unserer Stadt, ist in den letzten Jahren wiederholt in der Oeffentlichkeit hervorgetreten und genießt ob seines rechtschaffenen und offenen Wesens die Hochachtung der weitesten Kreise. Seine hohe Berufung wird daher allseits aufs wärmste begrüßt. m. Die Renoviertmgsarbeiten an der Kirche in Ptujska gora, der berühmtesten Wallfahrtskirche Sloweniens, wurden die ser Tage unter Leitung des Architekten Ing. Vladimir Mušič aufgenommen. Die Bauarbeiten führt die Baufirma Treo aus Ptuj durch, während die Steinmetzarbeiten der heimische Steinmetz Horvat übernommen hat. p. Zwei angeschwemmte Leichen. Unweit von Stojnci wurde die Leiche eines älteren Mannes von der Drau ange-schwemmt. kn Toten erkannte man den 59jährigen Auszügler Ivan Bezjak aus Bukovci, der vor mehreren Tagen am Ufer ausgeglitten und ins Wasser gefallen war. — Bei Spodnji Breg wurde die Leiche des kürzlich in der Drau ertrunkenen Besitzers Wilhelm Podlesnik angeschwemmt. m. Mit 22 Stichverletzungen wurde gestern der 29jährige Rastelbinder Peter Mač ec ins hiesige Krankenhaus eingeliefert. Wie der Mann angibt, sei er in Studenci von einem Zechkumpanen überfallen und derart blutig zugerichtet worden. p. Hufschlag. Der pensionierte Gendarm Andreas Baš wurde von einem ausschlagenden Pferd getroffen, wobei er einen schweren Bruch des rechten Oberschenkels davontrug. Man überführte ihn ins Krankenhaus. p. Im Stadttonkino wird Mittwoch und Donnerstag der tschechische Spionagefilm »Torpedo 48« aufgeführt. Ein aktueller Film, der uns mit dem Geheimnis heuer Waffen bekannt macht. Im Beiprogramm die neue Wochenschau und ein Kulturfilm. MsMU c. Lohnerhöhungsverhandlungen. Die Sorgen der Familienväter werden immer größer, denn dauernd schwillt die Teuer, ungswelle an. So fordert die Arbeiterschaft der hiesigen Zinkhütte (Cinkarna d. d.) eine Erhöhung der Löhne um 35%. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Monat die Arbeiterlöhne um 15% erhöht. . Vor Tagen fanden Verhandlungen statt, die dazu führten, daß das Unternehmen die Grundlöhne abermals um 10% erhöhte, die Arbeiterschaft aber fordert eine Lohnerhöhung um weitere 10%, beharrt .also auf ihrem ursprünglichen Verlangen. Um die Lohnerhöhungsfrage in der Zink, hutte endgültig zu bereinigen, werden die diesbezüglichen Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer am 17. d. fortgesetzt werden. Die Arbeiterschaft ist davon überzeugt, daß ihr Verlangen gebilligt werde. c. Frachtsatzerhöhung der Kraftdrosch, ken. Die Kraftdroschkenfahrer (Autotaxi) in Celje haben im Einverständnis mit der Stadtgemeinde ihre Gebührensätze um 30 v. H. erhöht. Die Kilometergebühr (Tag- und Nachtgebühr) beträgt von nun ab im Bereiche der Stadt Celje 7 Dinar, außerhalb der Stadt hingegen 5 Dinar. Die Wartegebühr beträgt für je 2 Minuten einen Dinar, wurde also von 60 auf 30 Dinar je Stunde herabgesezt. Sitzen in einer Kraftdroschke mehr als vier Personen, dürfen für den Kilometer höchstens 7 Dinar berechnet werden, keinesfalls mehr. Für die Rückfahrt des leeren Wagens dürfen bei Fahrten über 3 Kilometer, beginnend mit dem 4. Kilometer, je Kilometer 3.50 Dinar berechnet werden. c. Der Fremdenverkehr im Mai. Nach den Aufzeichnungen des Meldungsamtes waren im Mai insgesamt 1028 Fremde in Celje. Davon waren 982 ln- und 46 Ausländer. Im Monat April waren vergleichsweise 1059 Fremde in Celje gewesen und im Mai des Vorjahres 1102 (944 In- und 158 Ausländer). c. Sterbefälle. Im abgelaufenen Monat Mai starben in Celje 38 Personen, 14 daheim und 24 im öffentlichen Krankenhaus c. Der Kraftstellwagenverkehr auf der Linie Ljubljana—Gornjigrad—Ljubno— Logartal (Hotel Plesnik) wurde am 4. d. in vollem Umfang aufgenommen. c. Der Verkauf von Landeserzeugnissen auf dem Viktualienmarkt (Bauernmarkt), der an Sonn- und Feiertagen nur bis 9 Uhr vormittags gestattet war, ist Von nun ab an Sonn, und Feiertagen bis U Uhr vormittags erlaubt. c. Straßenhandel. Der Verkauf von Zuckerwaren und Naschwerk im Straßen Handel wurde im Gebiet der Stadtgemein de Celje mit sofortiger Wirksamkeit verboten. (Der Beschluß wurde bei der letzten Ratsherrensitzung am Freitagabend gefaßt.) Der Verkauf von Fruchteis im Straßenhandel, der, wie gemeldet, bereitst eingeschränkt wurde, ist nur noch heuer gestattet und wurde laut Gemein- Lokomotive lötet Traber FOLGENSCHWERER ZUSAMMENSTOSS AN DER BAHNÜBERSETZUNG SCHEN CVEN UND LJUTOMER. ZWI- Auf der Straße, die von der bekannten Rennbahn im Cven nach Ljutomer führt, ereignete sich an der Bahnübersetzung ein folgenschwerer Unfall. Mehrere Besitzer aus der dortigen Umgebung kehrten von den Feldern nach Hause zurück und passierten fast hintereinander die obenerwähnte Bahnübersetzung. Während das erste Pferdepaar glatt hinwegkam, wurde der Besitzer Filipič aus Rado-merje samt seinen beiden schönen Tra- bern von zwei plötzlich auftauchenden Verschublokomotiven erfaßt und mitgeris-sen. Ein Pferd wurde hiebei buchstäblich zerfleischt und verendete auf der Straße, während Filipič samt dem zweiten Pferd’ und Wagen von der Lokomotive einige Meter mitgeschleift und schließlich in den Graben geschleudert wurde. Wie durch ein Wunder blieben Filipič und sein zweites Pferd hiebei unverletzt, während der Wagen zertrümmert wurde. Tagung der Obst- und Garten bautreibenden S oweniens JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG DES OBST- UND GARTENBAUVEREINES FÜR DAS DRAUBANAT IN MARIBOR. — FORTSCHREITENDE HEBUNG DES OBST- UND GARTENBAUES. — DIE FRAGE DER OBSTSILOSE IN MARIBOR UND LJUBLJANA. Der Obst- und Gartenbauverein für das Draubanat hielt Sonntag vormittags in Maribor seine diesjährige Jahreshauptversammlung ab, der zahlreiche Delegierte aus allen Teilen Sloweniens beiwohnten. Den Vorsitz führte in Abwesenheit des langjährigen Präses Martin H u m e k der Direktor der hiesigen Wein- und Obstbauschule Priol. Der Vorsitzende gab eine Uebersicht über den derzeitigen Stand des Obst- und Gartenbaues in Slowenien. In seinen weiteren Ausführungen befaßte er sich eingehend mit der Pflege der Obstkuituren, mit dem Einbringen, Sortieren und Lagern des Obstes, mit der Errichtung von Obstdarren sowie mit der Bekämpfung unseres gefährlichsten Pflanzenschädlings, der San-Jose-Schildlaus. Aus den Berichten des Schriftführers š k o 1 j und des Kassiers Vičič ist ersichtlich, daß sich die Zahl der Filialen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 29 vermehrt hat, sodaß sich ihre Zahl bereits auf 300 mit fast 11.000 Mitgliedern erhöht hat. Groß sind die Anstrengungen, die der Verein auf dem Gebiete der zielgerechten Hebung des Obst- und Gartenbaues in Slowenien macht. Im Bereiche des Draubanats wurden im Vorjahr nicht weniger als 389 Fachvorträge gehalten sowie 58 Kurse und Exkursionen veranstaltet, an denen mehr als 13.000 Personen teilnahmen. Unter fachmännischer Lei tung wurden von den Mitgliedern über 38.000 junge Obstbäumchen gepflanzt. Sehr schön entwickeln sich auch die Baum schul- und die Gartenbauabteilung. Intensiv wird an der Verwirklichung des langjährigen Wunsches der Bevölkerung gearbeitet, auch in Slowenien moderne Kühlhäuser und Lagerstatten für Obst zu errichten. Der Verein wandte sich an das Landwirtschaftsministerium mit einer entsprechenden Eingabe und erhielt jetzt die Mitteilung, daß solche Kühlhäuser ^M^Gb^un^J^bhar^ d^üübeschluß für das kommende Jahr verboten. c Verkehrstafeln. Die Stadtgemeinde wird in Kürze auf den Straßen der Stadt zwischenstaatliche Verkehrstafeln aufste len und hat hiefür eine einmalige Ausgabe von 23.090 Dinar bewilligt. c Realitätenverkehr. Die Stadtgemeinde hat den Baugrund neben dem Arbeiter heim ca. 550 Geviertmeter, an den Pensionsverein der Notare und Rechtsanwä -te um 350 Dinar je Geviertmeter verkauft Der genannte Verein verpflichtet sich, in Bälde dort ein dreistöckiges Haus zu errichten. c. Kino Metropol. Dienstag und Mittwoch der phantastisch^ Zukunftsfilm »Flasch Gordons Weg zum Mars«. 90 Mi nuten Spannung, Grauen, Sensationen. In den Hauptrollen Buster Crabbe, Jean Roggers und Charles Middleton. c. Kino Dom. Heute, Dienstag, zum letz ten Mal die lustige Sportkomödie »D e r S p o r t k ö n i g«, die Geschichte von einem Ultra-Fußballspieler. — Ab Mittwoch der romantische Großfilm »D i e verliebte Bestie« mit Charles Laughton. errichtet werden sollen, sobald die beiden Stadtgemeinden entsprechende Baugründe zur Verfügung stellen werden. Auf die Wichtigkeit moderner Silos besonders für Sloweniens, das bedeutendste Obstland Jugoslawiens, braucht in diesem Zusammenhänge wohl nicht besonders hingewiesen zu werden. Die Vermögenslage des Vereines ist zufriedenstellend. Es wurde ein Antrag des Revisors Ante Gaber aus Ljubljana angenommen, eine dem Gedenken des Obstbauförderers Pirc gewidmete Medaille ins Leben zu rufen, die für besondere Verdienste auf dem Gebiete des Obst- und Gartenbaues verliehen werden soll. Dem langjährigen Vereinspräses Martin Humek wurde anläßlich des 70. Geburtstages des Jubilars eine künstlerisch ausgeführte Plakette überreicht. Nach der Tagung besichtigten die Teilnehmer die Anlagen der Mariborer Wein-und Obstbauschule. Dortselbst fand Samstag abends eine Zusammenkunft der Baum schul Sektion statt, in der Obmann Dolinšek aus Kamnica verschiedene aktuelle Fragen besprach. KuSiue-Ckeßtdk r~K Ausstellung zeitgenössischer ungarischer Malerd in Zagreb. Am 1. Juni wurde in Zagreb die von Eva Gräfin Alma-s i - T e 1 e k i organisierte, unter dem Ehrenschutz S. K. H. des Prinzregenten Pavle, sowie unter der Schirmherrschaft des Vizepräsidenten des Ministerrates Dr. Vladko Maček, des Banns Dr. Š u b a š i č und des Zagreber Bürgermeisters Starčevič stehende Ausstellung zeitgenössischer ungarischer Malerei vom Banus Dr. šubašič eröffnet. Die Festansprachen des Generalkonsuls Bartok, des Sektionschefs H a a s z und des Vorstandes der Unterrichtsabteilung der Banatsverwaltung Prof. š k o r j a č unterstrichen die Wichtigkeit ungarisch-kroatischer kultureller Wechselbeziehungen, die sich besonders in der letzten Zeit so mannigfaltig gestalten. Bei der Ausstellung wirken 26 Künstler mit rund 130 Werken mit. r-f Tutankamens Flucht vor dem Kriege. Die ägyptische Regierung hat sich entschlossen, die größten Kunstwerke aus der Zeit der Pharaone vor der Kriegsgefahr zu bergen. Auch die berühmte goldene Maske des Tutankamen ist aus dem Museum in Kairo auf einen unbekannten sicheren Ort gebracht worden. Die definitiven finnischen Verlustziffern. Helsinki, 3. Juni. Havas meldet: Die finnische Regierung hat nunmehr die definitive Verlustliste im Zusammenhänge mit dem finnisch-russischen Kriege veröffentlicht. Nach dieser Liste sind 1032 Offiziere, 3682 Unteroffiziere und 14.826 Soldaten gefallen. Schwerverletzt wurden 510 Offiziere, 2391 Unteroffiziere und 13.033 Soldaten. Leichtere Verletzungen erlitten 917 Offiziere, 480 Unteroffiziere und 21.749 Soldaten. In Kriegsgefangenschaft gerieten 75 Offiziere, 387 Unteroffiziere und 2420 Soldaten. hUui&otet IMai REPERTOIRE Dienstag, 4. Juni um 20 Uhr: Gastspiel des Balletts aus Ljubljana. Ab. C. Mittwoch, den 5. Mai um 20 Uhr: »Ein Maskenball«. Ab. B. Ioh-Mm Esplanade-Tonkino. Der fabelhafte, mu-likalische Filmschlager »Das fremde Lied« mit der berühmten Eiskönigin Sonja Heine in der Hauptrolle. Ein Film voll Tempo, Humor, herrlichen Tänzen und Musik. Als nächstes Programm der größte Abenteuer- und Sensationsfilm aller Zeiten »Der Schatz des Königs Solomon« (nach dem Roman von Rider Haggard). Burg-Tonkino. Nur bis einschließlich Mittwoch der größte und beste Elfte Mayerhofer-Film »Der Vorhang fällt«. Ein romantisch angehauchter Kriminalfilm, der die Zuschauer restlos in seinen Bann zwingt. — Ab Donnerstag der große tsche chische Film »Die Gottesmühlen« mit Mina štepačnikova in der Hauptrolle. Der Film ist deutschsprachig. Union-Tonkino. Bis einschließl. Dienstag »Die Abenteuer des Marko Polo«, ein Großfilm mit Gary Cooper und Siegrid Gurie in den Hauptrollen. Der Inhalt schildert seltsame Erlebnisse Marko Polos in China, dem Lande der Wunder, des Reich tums und der Abenteueren Marko Polo als Held, Liebhaber und Handelsmann. Unser nächstes Programm: »Mutter oder Dime«. Vpothekennachtdien Bis zum 7. Juni versehen die M o h-r e n-A p o t h c k c (Mr. Ph. Maver) in der Gosposka ulica 12, Tel. 28-12, und die Schutzenge 1-A p o t h e k e (Mr. Ph. Vaupot) in der Aleksandrova ces4-33, Tel. 22—13, den Nachtdienst. Rodia-P.tG$t(UMK Dienstag, 4. Juni Ljubljana: 7 Morgengruß, 7.15 Morgen musik, 12 Buntes Programm (Schallplatten), 13.02 Slowenische Lieder, 19.50 10 Minuten Unterhaltung, 20 Rumänische Musik (Marjan Lipovšek), 20.45 Radioorchester, 22.15 Schallplatten. — Beograd: 14.10 Fragmente aus Puccinis Werken, 18.20 Orchesterkonzert (Schallplatten), 19.40 Radioorchester, 20.10 Lieder von Mussorgski, 20.40 Unterhaltungskonzert. Sofia: 18.40 Radioorchester, 20 Vokalkonzert, 21 Russische Romanzen. — Prag: 19.10 Volkslieder, 20 »Paganini«, Hörspiel London: 20 Vokalkonzert, 20.30 Unterhaltungsprogramm. — Rom I: 21.15 Baumeister Solness, von Ibsen. — Budapest: 18.15 Leichte Orchestermusik, 22.10 Zigeunerorchester, 23.20 Tanzmusik. — Wien: 17.15 Vortrag über Rumänien, 18.30 Schallplatten, 20.15 Violine und Klavier. — Beromünster: »Romeo und Julia«, Oper von Sutermeister. Mittwoch, 5. Juni. Ljubljana, 7 Morgengruß. — 7.15 Frohe Klänge. — 12 Schallplatten. — 13.02 Aus tschechischen Operetten. — 18 Jugendstunde. — 20 Opernübertragung. — Beograd, 13.50 Bulgarische Lieder. — 18.15 Tschaikowskyvortrag. — 20 Opern Übertragung. — Sofia, 18.55 Klavierkonzert. — 19.50 »Carmen«, Oper von Bizet. — 22.30 Volksmusik. — Prag, 20.10 Unterhaltungskonzert. — London, 20 Symphomekonzert. — R o m I, 21 Symphoniekonzert. — Budapest, 18.10 Violinkonzert. (Veracini, Beethoven, Debussy.) — 19.25 Volkslieder. — 21.10 Klavierkonzert. — Wien, 16.40 Kammermusik. — 18.30 Schallplatten. — 19.30 Buntes Programm. — 22.15 Orchesterkonzert. — Beromünster, 22.35 Chorkonzert. Das Wetter Wettervorhersage für Mittwoch: Veränderlich, bewölkt und windig. Das Vrojekt der Verordnung über Rohstoffversorgung der Industrie Beograd, 3. Juni. Wie der »Jugoslawische Kurier« aus gutunterrichteter Quelle erfährt, ist im Ministerium für Handel und (Industrie das Projekt einer Verordnung über die Rohstoffversorgung der jugoslawischen Industrie ausgearbeitet worden. Diese Verordnung ist insofern von grundlegender Bedeutung, als auf Grund derselben die Prinzipien der Planwirtschaft sowohl hinsichtlich der Organisation als auch bezüglich der Kontrolle der Rohstoffversorgung der Industrie zur Anwendung kommen sollen. Durch diese Ver Ordnung wird außerdem der Minister für Handel und Industrie bzw. der Banus des Banats Kroatien ermächtigt, weitere Verordnungen zur Erleichterung der regelmäßigen Versorgung aller Industriezweige mit Rohstoffen zu erlassen. Die erwähnte Verordnung sieht unter anderem die Regelung der Einfuhr und Ausfuhr sowie der Verteilung aller industriellen Rohstoffe zu im voraus festgesetzten Preisen mittels besonderer Vorschriften und Anweisungen vor. Ferner schreibt diese Verordnung die Anmeldepflicht für alle im Lande vorhandenen Rohstoffvorräte vor. Es wird auch die ev. Schaffung besonderer Zentralstellen für den Kauf und Verkauf von industriellen Rohstoffen vorgesehen. Die Rohstoffeinfuhr aus dem Ausland soll für das ganze Land durch Vermittlung gemeinsamer Institutionen in Beograd erfolgen, wobei der auf das Banat Kroatien entfallende Anteil durch besondere Institutionen des Banats auf die Industriebetriebe Kroatiens selbständig verteilt werden wird. Durch die Bildung amtlicher Organisationen für die Einfuhr von Rohstoffen soll jedoch die privaite Initiative keineswegs ausgeschattet werden. Es wird vielmehr die Schaffung privater Vereinigungen in Form von Interessengemeinschaften für die Rohstoffbeschaffung vorgesehen. Diese Vereinigungen würden jedoch der Kontrolle der zwständigen Behörden unterstellt sein. Die Verordnung sieht auch die Gewährung finanzieller Unterstützungen an gewisse Industrieunternehmen vor, welche einen großen Teil ihrer Kapazität in Rohstoffe investieren. Solche Unternehmen werden Kredite unter besonderen Bedingungen auf Grund von »Warrants« erhalten können. x Amtliche Umrechnungskurse für Juni. Das Finanzministerium hat für den Monat Juni nachstehende Umrechnungskurse für ausländische Zahlungsmittel fest gesetzt: Napoleondor 350, türkisches Goldpfund 398.30, englisches Pfund 175, amerikanischer Dollar 55, kanadischer Dollar 54, Reichsmark 14.80, Belga 8.70, Pengö 8.65, brasilianischer Milreis 2.95, ägyptisches Pfund 174, palästinensisches Pfund 173, uruguayscher Peso 18.55, argentinischer Peso 12.60, chilenischer Peso 1.25, türkisches Papierpfund 34, 100 französische Franken 98.50, 100 schweizerische Franken 1232, 100 Lire 228.80, 100 holländische Gulden 2777.80, 100 Lewa 45, 100 Lei 25, 100 Drachmen 40, 100 dänische Kronen 760.50, 100 schwedische Kronen 1312, 100 norwegische Kronen 896.40, 100 finnische Mark HO, 100 Peseta 625, 100 Tschechokronen 150-50, 100 lettische Lat 715 und 100 iranischen Rial 100 Dinar. X Preiserhöhung für jugoslawische Zel lulose. Wie der »jugoslawische Kurier« aus gutunterrichteter Quelle erfährt, hat die Zellulosefabrik in Drvar, welche der Gesellschaft Jugoslovanska celuloza a. d. gehört, beschlossen, ab T, Juni d. J. den Preis der Zellulose um 1.80 Dinar per kg auf 4. Dinar franco Fabrik zu erhöhen. Wie man sieht, handelt es sich um eine Preiserhöhung um über 81V». Zur Rechtfertigung dieser bedeutenden Preiserhöhung wird unter anderem auch der Umstand angeführt, daß der Exportpreis für Zellulose bereits seit längerer Zeit 4.— Dinar per kg beträgt. X Erhöhte Kohleneinfuhr Jugoslawiens« Laut amtlichen statistischen Angaben belief sich die Einfuhr von Kohlen aller Art in den ersten 4 Monaten d. J. auf 193.665 Tonnen und war somit um 48.845 Tonnen bzw. 34% größer als in der gleichen Periode des Vorjahres (144.820 Tonnen). Das MHespiel im Mittelmeer EINE UNGARISCHE STIMME ÜBER DIE VORGÄNGE IM MITTELMEER Teurere Versicherung zur Gee Erhöhung der Prämiensätze für Transportversicherungen gegen das Kriegsrisiko im Seeverkehr. Unlängst wurde eine neue Art von Versicherung, nämlich die Versicherung für den Fall der Beschlagnahme von Waren, eingeführt. Viele Eigentümer von Waren sind der irrtümlichen Ansicht, daß diese Versicherung auch eine Garantie, für den Fall der Requisition der versicherten Wa ren darstellt. In Wirklichkeit ist dies jedoch nicht der Fall, da es sich bei der Requisition um einen polizeilichen Akt der Militärbehörden handelt, welche in diesen Fällen Bons ausstellen oder ein Recht auf Schadenersatz für die requirierte Ware gewähren. Die Konfiskation von Waren hingegen erfolgt auf Grund eines gerichtlichen Entscheides der Militärbehörden und betrifft Waren, welche als Konterbande betrachtet und als solche behandelt werden. In diesem Falle ist die Versicherung möglich, aber die englischen und französischen Versicherungsgesellschaften übernehmen keine Versicherungen gegen Konfiskationen, welche seitens der englischen oder französischen Behörden erfolgen. Die Versicherungsgesellschaften der neutralen europäischen Staaten versichern gegen Konfiskationen, aber ohne Rückversicherung in England. Im Laufe der letzten Wochen sind die Prämiensätze der Versicherungen gegen das Kriegsrisiko bedeutend gestiegen. Für den Transport an Bord neutraler Schiffe zwischen zwei Mittelmeerhäfen bc trägt die Versicherungsprämie heute 5%, für Warentransporte nach oder aus Amerika jedoch 6%. Für den Warentransport durch d.en Aermelkanal sind die Prämien sätze der Versicherung gegen Kriegsrisiko von 1 auf 7% gestiegen. Für Waren-transporte an Bord italienischer Schiffe betragen die Prämiensätze gegenwärtig mindestens 7%. Börsenberichte Ljubljana, 3. d. Devisen: London 141.90—145.10 (im freien Verkehr 175.56—178.76), Paris 80.26—.82.56 (99.36—101.66), Newyork 4425—4485. (5480—5520), Zürich 992.92—1022.92 (1227-—1237); deutsche Clearingschecks 14.70—14.90. Zagreb, 3. d. Staatsw®rtc: 4% Agrar 48—50, 4% Nordagrar 50—51.50, 67o Begluk 0—63, 6% Forstobligationen 0— 57, 7% Blair 0—85, 8% Blair 0—94; Privileg. Agrarbank 0—178. Budapest, 3. Juni. Dem »Pester Lloyd« wird aus Rom berichtet: (Zs. A.) Die Nachricht, daß Sir Samuel Hoare als Botschafter Großbritanniens nach Madrid geschickt wurde, hat die Weltöffentlichkeit ein wenig überrascht, nicht aber diejenigen, die die Mittelmeerlage kennen, öfters wurde behauptet, daß die große Schlacht im Norden Frankreichs eine Entscheidungsschlacht sei, aber niemand sagte bisher, wie große Wichtigkeit der Ausgang dieser Schlacht in bezug auf die Balkanstaaten haben wird. Die Hauptstützpunkte der englisch-französischen Mittelmeerpolitik waren bisher die englisch-französische Flotte mit ihren Flotten- und Flugzeugstützpunkten, weiterhin Ägypten, die Türkei und ln gewisser Hinsicht auch Griechenland. Griechenland hat sich für vollkommen neutral erklärt, was aber nichts an der Tatsache ändert, daß die englische Flotte im Kriegsfall doch auf das griechische Inselreich rechnen kann und daß die große Mehrzahl der griechischen Befestigungsanlagen von Engländern erbaut wurden. Wie bekannt, haben französische Offiziere die Neuorganisierung des griechischen Heeres durchgeführt. Ägypten steht nicht im Krieg mit Deutschland, sondern hat nur den diplomatischen Verkehr mit ihm unterbrochen, und ist ein Alliierter Englands. Die Türkei wurde immer als potentieller Verbündeter Englands und Frankreichs betrachtet. Die Stellungnahme der beiden letzten Staaten im Mittelmeer hängt aber nicht ganz vom Willen der Alliierten ab, son- dern trotz der großen englischen und französischen Expeditionsarmeen haben sie ihre Handlungsfreiheit bewahrt. Das gilt in erster Linie von der Türkei, deren außenpolitische Grundlage das Verhältnis zu Sowjetrußland ist. Die Türkei wird keinesfalls auf Befehl der Alliierten irgend einem anderen Staat den Krieg erklären. Solange aber eine im Grunde genommen ungebrochene militärische Macht hinter den Alliierten steht, hat eine theoretische Zusammenarbeit -auch einen Sinn. Wenn aber diese militärische Macht schwere Niederlagen erleiden muß, das heißt, wenn Frankreich einmal im Begriff sein sollte, als Machtfaktor aus dem Mittelmeer zu verschwinden, so ist mit einer vollkommenen Änderung in der Mittelmeerlage zu rechnen. Wahrscheinlich wird sich Ägypten, solange englische Truppen auf seinem Boden stehen, nicht freimachen können, und es ist auch unsicher, ob sich Ägypten von dem britischen System loslösen will. Die Türkei aber hat eine viel wichtigere Schlüsselstellung, da erstens ohne die Millionenarmee der Türkei die nahe Ostarmee der Alliierten viel ^zu schwach ist. Zweitens kann die Türkei mit ihrer militärischen Macht auf dem Balkan gewisse Aufgaben erfüllen. Wenn eine Niederlage Frankreichs in Sicht sein sollte, abgesehen davon, ob die britischen Inseln den Widerstand auf geben oder nicht, kann die Türkei nicht mitmachen, da in diesem Falle Italien schon Alleinherr scher im Mittelmeer ist. Es ist viel besser, mit dieser Möglichkeit zu rechnen und ihr Spatzen (Schluß) Draußen stehen derweil ihre molligen Jun gen und erwarten sie mit den Mienen von Sklavenhaltern. Wehe ihr, wenn sie mit leerem Schnabel wiederkommt, dann geißeln sie sie unbarmherzig mit-Hieben ihrer osigen Schnäbel. Die Spatzen sind eben hypermodern. Sie haben nicht nur das. Frauenrecht, sondern auch das Kinderrecht, schon seit Jahrtausenden leben sie im »Jahrhundert des Kinders«. Spatzeneltern sind deshalb sehr geplagt. Allerdings muß zugegeben werden, die Väter sind nicht so eifrig bei der Pflichterfüllung. Sie sehen vielmehr diesem Treiben mit scheelen Blicken zu und unterlassen nicht, dagegen Einspruch zu erheben. Wie machen sie das aber, wie tun sic ihren Einspruch kund? — Ganz einfach: wenn die Spätzin einen Brocken hin legt, den sie ergattert hat und sie sich nun daxran macht, ihn den Jungen in die Schnäbel zu stopfen, werfen sie sich flugs von ihrem Beobachtungsposten herab, schnappen zu und — die kecken Bälger haben das Nachschauen. Man muß daraus aber nicht schließen, daß die Spatzen schlechte Väter wären. Sicher nicht, sie sind nur streng und ge- recht. Sie hassen nur die Uebertreibung und den Mißbrauch der mütterlichen Dienstbarkeit und wollen dafür einen Ver weis erteilen. Ansonsten aber legen sie sehr viel Wert auf ihren Nachwuchs und machen von ihm viel Aufhebens. Das tun andere Vögel nicht. Die Spatzen hingegen führen ihre Jungen in jedem Frühjahr vor wie ein Modenhaus seine Modelle. Und wenn sie auch schlechte Manieren zeigen, die Jungen, was tut das, was verschlägt das schon? — Sie brüsten sich doch mit ihnen. Solange sie noch wirklich klein und hilfsbedürftig sind, beteiligen sich auch die Väter gern an den Fütterungen. Wie die Mütter stopfen zu der Zeit auch sie sich die Schnäbel voll und fliegen mit der Fracht zum Neste. Nur widerfährt es ihnen manchmal, daß sie mit ihr beim Nest nicht ankommen, sondern sich unterwegs zu einer Notlandung gezwungen sehen, auf dem nächsten Baume oder Dache landen und sich nun dort an den eingeholten Liebesgaben selbst gütlich tun. -------- Es tragen selbstverständlich auch andere Vögel ihren Jungen Futter zu, so zum Beispiel die Amseln. Die Amseln wickeln aber bei diesem Geschäft ihre eigenen Manieren. So emsig sie zunächst die Würmer aus der Erde zupfen, so säumig werden sie, sobald sie ihrer habhaft sind. Ihre Rückkehr zum Nest gestaltet sich deshalb recht langwierig. Immer wie der machen sie Station, aber nicht aus dem gleichen Grund wie die Spatzen. Gott behüte, dazu sind sie doch viel zu korrekt. Wenn sie sich unterwegs verweilen, tun sie es nur, um in Melodien zu schwelgen. Und als ein Amselvater einst so dasaß und sang, setzte sich ein Spatz an seine Seite. Es hatte aber nicht das Lied ihn angelockt, sondern das krausbewegte Bündel Würmer, das die Amsel im Schnabel hielt. Es war deutlich zu entnehmen, wie ihm das Wasser auf der Zunge zusammenlief und er sich den Schnabel leckte. Seine Aeuglein glänzten begehrlich, aber seine Furcht vor der »höheren« Vogelart überwand er doch erst, bis er sich an seinem Appetit schon beinahe verschluckt hatte. Als er aber nach dem Ende eines Wurmes faßte, fuhr ihn die Amsel giftig an. Er schrak hinweg, doch da sie alsbald wieder in poetische SchwärmÄeien versank, rückte er nochmals eng an ihre Seite. Und es begann das Spiel von Neuem. Es fing übrigens noch mehrmals an, denn die Amsel verlor nicht ihre Haltung führte ihr Konzert trotz aller Unterbrechungen programmäßig zu Ende. Amseln sind schon einmal so, sie sind überhaupt so stoische Geschöpfe, ihr Inneres scheint starr zu sein wie ihr Blick. Was kümmerte sich die Temperamentlose um die Qualen des temperamentvollen Geschöpfes neben ihr? Sie kümmerte sich darum so wenig wie um die Qualen ihrer Würmer. Unbeirrt sang sie ihnen ein schluchzendes Grablied, derweil sie sicTi in ihrem Schnabel krümmten und angenehm kann es nicht sein, schon bei lebendigem Leib sein Grablied zu vernehmen. Die Spatzen haben nach wie vor ihr Parlament. Genau so wie in altersgrauen Zeiten halten sie auch heute noch in Büschen und Baumkronen ihre Vollversammlungen ab. Ihre lautschallenden Debatten haben nur die Eigentümlichkeit, daß sie wie mit einem Schlage anheben und wie mit einem Schlage abgeschnitten sind. Das entspricht ihrer vollendeten Demokratie, denn bei solcher Ordnung kann keine Stimme Vorsprung oder Oberhand gewinnen. Bei den Spatzen dürfen also nicht nur alle reden, sondern es reden oder schweigen auch alle gleichzeitig. Das ist Rekord der Gleichberechtigung. Im allgemeinen leben die Spatzen herr schaftslos, nur im Winter, wenn der Hunger einzieht, also zur Zeit der Wirtschaftsnot, wählen sie sich einen Führer. Derselbe ist meistens steinalt. Sie lassen sonach, wie man das auch manchmal bei Menschen findet, ihren Stamm durch einen ehrwürdigen Gre's vertreten. Sozusagen durch den »Dorfältesten«. Aber er ins Auge zu sehen, als grobe Niederlagen zu erleiden. Wir sagten aber, daß die Ernennung Sir Samuel Hoares auch überraschend wirkte. Spanien hat sich bisher vollkommen neutral verhalten. In dem Moment aber, wo eine französische Niederlage bereits als sicher gelten könnte, wird die Neutralität Spaniens keinen Sinn mehr haben und es ist nicht ausgeschlossen, daß die im spanischen Bürgerkrieg befestigte italienisch-spanische Freundschaft praktische Früchte tragen wird. Spanien ist augenblicklich keine maßgebende militärische Macht im Mittelmeer, aber es kann und wird eine werden, besonders dann, wenn es die Schlüssel des Mittelmeeres wieder in die Hand bekommt. Das alles ist Hypothese, aber mit diesen Mutmaßungen befaßt man sich heute bereits in den verschiedenen Ministerien der Kriegführenden und Neutralen. Heute noch Hypothese, morgen aber vielleicht Wirklichkeit, da die italienische Macht in diesem Konflikt ihr Wort noch nicht hören ließ. Diese italienische Macht wird immer klarer sichtbar. Ein Linienschiff nach dem anderen lief vom Stappel während der letzten Wochen, und man kann auf verschiedene Überraschungen gefaßt sein. Italien will nichts gegen den Balkan unternehmen und so ist sein Rücken gesichert. Sachverständige behaupten, daß Malta nicht verteidigt werden kann. Eine englische Landung auf Korfu scheint unmöglich zu sein. Die mehr als hundert französischen Flugplätze haben zwar eine große Bedeutung, es itzt aber fraglich, ob sie jetzt soviel Piloten besitzen wie in Friedenszeiten. Man sprach vor einigen Monaten sehr viel davon, daß Italien keinen Ausgang Rußlands zum Mittelmeer dulden würde. Man sieht in gewissen Kreisen auch dieses Problem als etwas verändert an. Die Dardanellen haben ja eine große Bedeutung, aber insbesondere für die Verteidigung von Rußland selber. Von einer Bedeutung, wie sie sie im letzten Weltkriege besaßen, kann unter den heutigen Verhältnissen nicht die Rede sein. Wenn sich Rußland den Dardanellen angenähert hat, bedeutet das noch nicht, daß es freie Zufahrt zu den Ozeanen bekommt. Die sogenannte »russische Gefahr« wird bedeutend realistischer betrachtet. Im Falle einer italienischen Hegemonie im Mittelmeerraum besteht nämlich keine Möglichkeit, daß die russische Flotte mit anderen zusammen jemand bedroht. Der Zeitpunkt der italienischen Intervention wird also deswegen mit fieberhafter Nervosität überall erwartet, da sie endgültig den Beginn einer neuen Ära im Mittelmeer bedeutet. und Gelegenheit hatten, die Wohlfahrtseinrichtungen im Generalgouvernement zu besichtigen, äußerten sich sehr anerkennend über die Zusammenarbeit des amerikanischen Roten Kreuzes mit der deutschen Verwaltung. Bei einem Empfang durch den deutschen Distriktschef für die Stadt Warschau erklärte Mr. Schäffer insbesondere, er habe sich davon überzeugen können, daß von deutscher Seite alles mögliche geschehe, um die Not der polnischen Bevölkerung zu lindern. Die amerikanische Abordnung hatte Gelegenheit, die Spitäler, Flüchtlingsheime, Volksküchen u$w. zu besichtigen und konnte feststellen, daß jede ein zelne Spende, die das amerikanische Rote Kreuz der polnischen Bevölkerung zur Verfügung stelle, nach sorgfältigster Prü. fung der Umstände dort zur Verwendung komme, wo sie wirklich lindern und helfen könne. Sport SeicMatWetif in Murska Sobota Der Sportklub »Mura« brachte am vo-|vič (Mura) 13. Senioren: 1. Puhar Vertreter des amerikanischen Roten Kreuzes in Warschau Warschau, 3. Juni. UTA berichtet: Die'Vertreter des amerikanischen Roten Kreuzes, Harry House, Raymond und Schäffer, die zurzeit in Warschau weilen rigen Sonntag in Murska Sobota ein leichtathletisches Meeting zur Durchführung, das sowohl in sportlicher wie auch in propagandistischer Hinsicht einen vollen Erfolg aufzeigte. In der 40 Athleten ausweisenden Startliste fand man auch Akteure aus Maribor und Ljubljana, die der ganzen Veranstaltung eine umso interessantere Note verliehen. Der unermüdliche Förderer unserer Leichtathletik Prof. Be n e d i č i č, in dessen Händen sich die ganze Organisation des Meetings befand, kann auf die aufgezeigten Leistungen mehr als stolz sein. Jedenfalls ist der Anfang getan und Murska Sobota wird als neue Stätte der Leichtathletik gewiß bald wieder von sich hören lassen. Auch Verbandstrainer Klein, der den Kämpfen beiwohnte, sprach den Athleten wie den Veranstaltern seine besondere Anerkennung aus. Die Siegerliste lautet: 100 Meter Junioren: 1. Hrovatin (že Iezničar) 12, 2. Leban (žel.) 12.2, 3. Buk- (Mura) 12.4, 2. Kolarič (M.) 12.5. Hochsprung Senioren: 1. Lojze (žel.) 165, 2. Kolarič (Mura) 165; Junioren: 1. Šumak (Mura) 150, 2. Fran ček (žel.) 150. Diskus Junioren: 1. Veble (Mura) 36.85, 2. Šumak (Mura) 33.70, 3. Orel (Mura) 32.15. Staffel 4 X 100 Meter: 1. železničar 49.6, 2. Mura 50.8. Weitsprung Senioren: 1. Lojze (žel.) 602; Junioren: 1. Leban (žel.) 577, 2. Bukvič (Mura) 529. Kugel Senioren: 1. Lojze (žel.) 11.28; Junioren: 1. Orel (Mura) 12.58, 2. Veble (Mura) 12.17, 3. Hrovatin (Žel.) 11.88. 1000 Meter: 1. Kien (Primorje) 2:57; Junioren: 1. Mirko (Žel.) 3:08.5, 2 Štefančič (Mura) 3:11.4, 3. Delko (Mura 3:14.8. Balkanstaffel 800 X 400 X 200 X 100 Meter: 1. železničar 3: 49.2, 2. Mura 3:52.2. Unterseeboot-Ziige — die n©ue deutsche Waffe? N e w y o r k, 3 Juni. Der amerikanische Rundfpnk meldet: Wie aus Rom eingetrof fene Meldungen besagen, wollen die Deut sehen bei ihrem geplanten Angriff aiuf England riesige U-Boot-Züge für den Transport großer Truppenkontingente zum Einsatz bringen. Nach diesen Meldun gen sei ein solcher Tauchboot-Zug imstande, auf einmal 500 bis 1000 vollkommen ausgerüstete Soldaten über den Kanal zu bringen. Diese Tauchboot-Züge sollen die Luft durch bewegliche Sauerstoffröhren aus dem U-Boot erhalten. Die Tauchboot-Züge besitzen die gleichen Tauch- und Schwimmapparaturen wie die U-Boote. Ferner wird berichtet, daß Italien schon längere Zeit solche Tauchboot-Züge besitze und damit auch die besten Erfahrungen gemacht habe. : In Murska Sobota absolvierte am Sonntag das Ligateam der »Slavija« aus Varaždin ein Gastspiel gegen die dortige »Mura«, die diesmal mit 5:0 (3:0) den Kürzeren zog. : Das internationale Leichtathletikmeeting in Ljubljana, das die »Ilirija« für den 8. und 9. d. vorbereitetet und für das bereits Nennungen aus Italien und Ungarn Vorlagen, wurde abgesagt. : In der Schützenliste der Finalgegner der jugoslawischen Fußballmeisterschaft führt Lešnik (Gradjanski) mit 6 Treffern vor Alujevič, Radovnikovič (beide Hajduk) Wölfl, Cimermančič (beide Gradjanski), Božovič, Glišovič (beide BSK) und Lojančič (Jugosl.), die es alle auf 4 Tore brachten. : In Graz spielten die Amateur-Fiat aus Wien zweimal unentschieden, und zwar 2:2 gegen den GAK und 3:3 gegen den Grazer Sportklub. : Die Finalkämpfe der jugoslawischen Fußballmeisterschaft werden am Donnerstag, den 6. d. weitergeführt. Es spielen »Slavija« — »Gradjanski« in Saraje- muß trotz seines Alters stimmbegabt sein. Weiß man vielleicht schon, daß auch die Spatzen singen können? — Sicher weiß man das nicht, aber man tue ihnen kein Unrecht, sie können singen. Sie können unter Umständen dieselben süßen Roller und hohen Triller hören lassen wie die Kanarienvögel. Nur singen sie zum, Unterschied im Winter und es ist dann nur einer unter ihnen, der sich der Sangeskunst befleißigt — ihr Oberhaupt. Dessen Aufgabe ist es nämlich, in den Zeiten der Not für sein darbendes Volk Bittgänge anzutreten. Er erscheint dann vor den Türen und Fenstern der Menschen, dreht und wendet sich voll Geschmeidigkeit, tänzelt, schwänzelt, neigt und beugt sich und läßt seinen flehenden Gesang erschallen. Süß und innig sind die Klänge, die aus seiner Kehle rollen, weil bestimmt, Herzen zu erweichen. Hinter Ecken, Kisten, Blumentöpfen usw. lugen unterdessen die Köpfe der anderen Spatzen hervor. Dies ist das »Volk«, das sich im Hintergrund der Ergebnisse gewärtig hält. Hat er Erfolg, (dann ist sofort schwirrenden Fluges die ganze Horde da und ergießt sich wie eine Woge über die Futterspende. Er selbst wird dabei in den Hintergrund geschoben und muß froh sein, wenn für ihn noch etwas überbleibt. Hat er aber Mißerfolg, dann warten die Enttäuschten nur, bis er abfliegt. Sobald er seine ersten Flügelschläge macht, stoßen sie mit empörtem Schrei wie ein Keil Habichte auf ihn nieder. Irgendwo in der Tiefe oder in der Ferne nimmt die Sache ihren geräuschvollen Fortgang, denn dort wird er nun gründlich verprügelt. Spatzenführer sein ist kein Vergnügen, sein Volk hat keine Milde für ihn übrig, es ist ein strenger, einsichtsloser Richter und vergibt ihm nichts. Im Sommer braucht es ihn zwar nicht mehr, aber ganz entlastet ist er auch noch nicht. Manchmal kann man beobachten, daß ein altes, grauköpfiges Männchen mit der Geduld und Ausdauer einer Mutter ein Junges füttert. Sieht man genauer hin, erkennt man in dem fürsorglichen Greis den Häuptling vom Winter. Und das Junge, das er betreut, ist immer eines, um welches sich niemand kümmert, nachdem es entweder verstoßen wurde oder seine Eltern verloren hat. Der Pflichtenkreis eines Spatzenoberhauptes setzt sich somit wie folgt zusammen: geht es seinem Volke schlecht, muß es für die Linderung des allgemeinen Elends sorgen; geht es seinem Volke wieder gut, muß es wenigstens die elternlose Jugend unter seine Obhut nehmen. Nun eben, Spatzenführer sein — nein, wahrlich, ein Vergnügen ist es nicht. vo sowie BSK »Hajduk« und »Jugosla vija« HAŠK in Beograd. : Der Staffellauf quer durch Zagreb fand wegen des Schlechtwetters nicht statt. : In Novi Sad fand ein leichtathletisches Meeting statt, bei dem es einige hervorragende Resultate gab und zwar: 100 Meter Jovanovič (Jugosl.) 11.1, Stabhochsprung Lenert (BSK) 3.50, Weitsprung Lazarevič (Jugosl.) 6.88, Diskus Sartinc (Ruski) 40.89 usw. : Die jugoslawischen Tennismeister 800-Jahrfeier Portugals. Lissabon, 4. Juni. (Avala.) H a v a s meldet: Sonntag wurde die 800-Jahrfeier der Errichtung des portugiesischen Staates durch Präsident General C a r m o n ä im Beisein des Ministerpräsidenten Sala z a r, der Regierungsmitglieder, der Vertreter des diplomatischen Korps und der Wehrmach in feierlicher Weise eingeleitet: Der Präsident hielt eine Rede, in der er auf die Bedeutung der Feier hinwies und am Schlüsse sagte: »Wir werden mit Freude und festlicher Stimmung erfüllt, wenn wir nicht die Zeugen einer so schweren Periode der Geschichte der Menschheit wären. Die Welt durchlebt eine schwere Krisis. Es ist unmöglich, die Augen zu verschließen und die Leiden der anderen nicht zu sehen. Wir beugen uns ehrfurchtsvoll vor diesen Leiden. Wir Portugiesen sind stolz auf unsere 800-Jahrfeier sowie auf unsere Geschichte.« Büekmekm________________________ b. So wirbt man dlurch Anzeigen. Die wichtigsten Denkpunkte in kürzester schäften werden vom 22. bis 30. Juni inJForm. Von Heinrich Walter. Verlag für Zagreb ausgetragen. Gleichzeitig werden|Wirtschaft und Verkehr, Fotikel & Co., auch die Tennismeisterschaften von" Stuttgart-O. Ungemein interessant und Kroatien zur Entscheidung gebracht wer!belehrend ist dieser Ratgeber für Inseren-den. An beiden Konkurrenzen werden tten, die hier alles erfahren, was sie über Spieler!wirkungsvolle Anzeigen wissen sollten. @ b. Der Meister von Regensburg. Von sich auch zahlreiche Mariborer beteiligen. : SAND redivivus. Der SAND in Subotica stellte sich nach Jahr u. Tag wieder einmal einem Sieg in der lokalen Fußballmeisterschaft vor. : Bei dem Hochschüler-Fußballturnier in Zagreb trugen die Juristen den Sieg davon. : Joe Louis wird am 20. Juni seinen Weltmeisterschaftstitel gegen Aurturo Godoy verteidigen. : Eine Radrundfahrt durch Bulgarien beabsichtigt der Bulgarische Radfahrverband über 1280 Kilometer in 7 Etappen durchzuführen. An dem Rennen werden alle Balkanstaaten teilnehmen. : Die Panamerikanischen Sportspiele dürften angesichts der kritischen Lage kaum durchgeführt werden. : Für den Tschammer-Fußballpokal haben 24 Vereine aus der Ostmark das Spielrecht erlangt. Die ersten Spiele der Hauptrunde werden am 16. d. beginnen. : In Stockholm wird am 5. Juli ein Fuß ballkampf Schweden—Ungarn ausgetragen. Auch Italiens Fußballer werden in Schweden und Finnland erwartet, : In der rumänischen Fußballmeisterschaft führt die Bukarester Venus vor Rapid und Sportul Studentesce. Es sind noch 2 Runden ausständig. : Der ungarische Handballmeister, Bu-dai Torna Egylet, wird zum nächsten Wochenend zwei Gastspiele in Zagreb absolvieren. : Ferencvaros wieder ungarischer Fuß ballmeister. In der ungarischen Fußballmeisterschaft ging heuer Wieder Ferencvaros als Sieger hervor. Ihm folgen Hun-garia und Ujpest, die auch alle an dem Hans W a z 1 i k. Verlag von Staackmann, Leipzig. 438 Seiten; gebunden RM 8.50. — Das Buch ist ein Roman um Albrecht Altdorfer, den Meister des sogenannten Donaustils. Altdorfer-Kunst, obschon aul der Basis Regensburga stehend, hat sich vor allem durch die Eroberung der Land schaff des Donaugebietes in weiteren! Sinne den Anspruch gesichert, als die nachdrücklichste malerische Repräsentation dieses südostdeutschen Bereichs gehalten zu werden. Der nämlichen Landschaft ist ungeachtet seiner engeren Heimat gerade auch der Verfasser verbunden. Die Vorzüge seiner Erzählkunst liegen denn auch ohne Zweifel im landschaftlichen. Der Verfasser hat sich meisterhaft in Kunst und Charakter Albrecht Altdorfers eingefühlt, um zu einer, die ge ringen geschichtlichen Taten frei ergänzenden Deutung dieses Künstlerlebens zu gelangen. Er gestaltet das Leben und Schaffen Altdorfers mehr romanhaft. Daß man aber trotzdem dieses Romanbild als einen Schlüssel und Weg zu Altdorfers zweifellos vieldeutiger Kunst schätzet lernt, dankt man gern der sicheren Führung. Die im einzelnen kräftig durchgezeichnete und weitgehend musikalisch stimmungshafte Erzählung Wazliks fesselt den Leser bis zum Schluß. (Dr. Fa). Das Gedächtnis »Ich kann aber nur einen Herrn einstellen, der ein sehr gutes Gedächtnis hat.« »Damit kann ich dienen, Herr Direktor; Ich kenne zum Beispiel sämtliche Telephonnummern dieser Stadt.« »Das ist ja fabelhaft!« »Ja. Ich weiß nur nicht, wem sie gehö- kleinen Mitropa-Cup teilnehmen werden, ren.« Kleine Anzeigen kosten 60 £*ara pro Wort, ln der Rubrik „Korrespondenz“ 1 Dinar / Die Inseratensteuer (3 Dinar bla 40 Worte 7*60 Dinar für grössere Anzeigen) wird besonders berechnet / DU Mindesttaxe für eine kleine Anzeige beträgt 10 Dinar / Für die Zusendung von chlffr, Brtefeh lat eine Gebühr von IO Diftar zu erlegen Anfragen Ist eine Gebühr von 3 Dinar InPoatrnarkeh belzüschllesser VemSüeds&m Rucksäcke in großer Auswahl bietet Ivan Kravos, Aleksandrova c. 13. 4273-1 Badeanzüge, Strümpfe, Blusen. Jäckchen, Sweater, Jum per, Kindergarnituren (Eigen erzeugung), Wäsche, Kombine es. »Mara, Koroška 26. . 4557-1 Bauplatz in Maribor. schönste sonnige Lage, link. Drau-ufer, zu verkaufen. Anzufr. in der Verw. 4358-2 2®kw4m§emeid Kaufe altes Gold, Silberkronen, falsche Zähne zu Höchst preisen. A. Stumpf. 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Juni 1940. 4567 Franz Hantič, Bruder. 11 Mm M « Simeiistkeik Jm CkusU Roman von Maro Mäganöer 48 Urheberrechtsschutz: Deutscher Roman-Verlag vorm. E. Unverricht, Bad Sachse/Südharz Sicherlich hatte nur das schlechte Gewissen ihn dazu getrieben, sich um Christi zu sorgen. * Der Fünfuhrtee im Hause Grechow gestaltete sich an diesem Tage zu einer reichlich ungemütlichen Angelegenheit. Es waren ausnahmsweise einmal keine fremden Gäste da. Und so saßen sich vier Menschen an dem runden Tisch gegenüber, die sich nicht viel zu sagen wußten, Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Mabel hatte ihren Platz zwischen Günther und Zdenko. Aber sie hatte das deutliche Gefühl, daß die Gedanken beider Männer bei Christi waren. Christi hatte sich mit ihrer, für alle Teile unverständlichen Flucht interessant gemacht. Mabel griff zu einem Mittel, das sonst immer wirkte. Sie erzählte Geschichten aus ihrer amerikanischen Heimat. Dabei wußte sie den Reichtum ihres Vaterhauses in ein glänzendes Licht zu rücken. Sie wandte sich mit ihrer Erzählung ausschließlich an die Gräfin und vermied es, einen von den beiden Vettern anzusprechen. Die Gräfin hörte mit liebenswürdiger Teilnahmslosigkeit zu. Ihre Gedanken wa inen bei Christi. Sie konnte die Flucht nicht begreifen. Auch das weinende Gesicht der Lisei beschäftigte sie. Sollte Zdenko da wieder einmal Dummheiten gemacht haben? Ach, es wurde hohe Zeit, daß er sein Leben endlich einmal in vernünftige Bahnen lenkte. Besorgt hing der Blidk der Gräfin an dem Gesicht des Sohnes. Unwillkürlich verglich sie ihn mit Günther. Zdenko hatte wirklich nur die Gesichtszuge, das Äu- ßere vom Großvater geerbt, ohne dessen Charakterstärke. Günther war aber auch im Wesen wie sein Ahne. Mabel ließ ihren Reichtum wie einen bunten Regenbogen schillern. Sie sprach von den großen Besitzungen ihres Vaters, die einmal alle ihr gehören würden. »Und wie lange bleiben Sie in Europa, Miß Wellington?« fragte die Gräfin höflich zerstreut. »Oh, ich wissen das nicht! Sein alles eine Laune von mir. Daddie sei schon auf dem Wege nach München!« »Ihr Herr Vater holt Sie ab?« »No, er mir besuchen!« »Das ist sicherlich eine große Freude für Sie!« »Freude...« kam es gedehnt aus dem geschminkten Mund. »Das kommen darauf an, was er mir bringen mit.« »Sicherlich wird er Ihnen etwas sehr Schönes mitbringen«, sagte die Gräfin verbindlich. Die Amerikanerin wurde ihr immer unsympathischer. Ihr Wesen sagte ihr wenig zu. Diese krasse Eigenliebe hatte bei aller Naivität etwas Abstoßendes für empfindsame Menschen. Unwillkürlich mußte die Gräfin wieder an Christi denken, deren ganzes Leben im Dienst für das Wohl anderer Menschen aufgegangen war. Und als ihre Gedanken wieder bei Christi waren, tauchten auch schon die Sorgen auf und schauten sie mit bangen Augen an. Das hohe, schrille Organ der Amerikanerin durchbrach die Sorgenwand: »Daddie mir kaufen hier in Deutschland eine große Ittergut.« »Rittergut meinen Sie, Miß Wellington!« verbesserte Zdenko. WER MÖCHTE JUNG AUSSEHEN 1 ft FRAUEN VON 50 JAHREN KÖNNEN WIE 35 AUSSEH Eia neuer, wertvoller Extrakt au« Haut-zellen, gleich den Lebenseubstanzen einer gesunden Mädchenhaut. Von einem weltberühmten Hautepezialisten erfunden und von ihm aus sorgfältig ausgewählten jungen Tieren gewonnen. Dieser »Biocel« genannte Extrakt ist nunmehr in der rosafarbigen Tokalon Hautnehrung enthalten. Wenden Sie diese jeden Abend an. Während jeder Minute Ihres Schlafes absorbiert Ihre Haut diese verjüngenden Aufbaustoffe. Jeden Morgen, wenn Sie aufwachen, ist Ihre Haut reiner, frischer, sanfter. Jünger. Am Tag benützen Sie dl« weisse. fettfreie Creme Tokalon. 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Sie müssen sich etwas Besonderes ausdenken!« »0 yes, vielleicht weiße Vogel mit lange Schwänzen!« »Pfauen! Sehr schön, Miß Mabel! Aber ein wenig altmodisch! Wie wäre es wohl mit Papageien? Hübscher, bunter, darum moderner! Zu jedem Kleid einen anderen Vogel.« Zdenko war schon wieder so guter Laune, daß es ihm Spaß machte, Mabel zu necken. Aber sie empfand gar nicht, daß sie hier ein wenig die komische Figur spielte. Mitten hinein in das heitere Gespräch stürzte Lisei. Sie hatte nur flüchtig angeklopft und das war von niemand gehört worden. Jetzt stand sie mitten im Zimmer und hielt einen grauen Briefumschlag in den Händen. »Bitt schön, Frau Gräfin!« sagte sie atemlos. »Ich hab den Brief da in der Frau Schramm ihrem Zimmer gefunden!« Lisei war ganz aufgelöst. Ja, sie hatte den Brief gefunden, endlich gefunden. — Zwar nicht in Chrisfls Zimmer, sondern in ihrem eigenen Bett, wohin sie ihn fürsorglich versteckt hatte. Aber jetzt mußte sie wohl zu dieser kleinen Notlüge greifen. Das Lachen verstummte, als hätte jemand ein strahlendes Licht ausgelöscht. Unbeherrscht, nur von der Sorge um Christi getrieben, riß die Gräfin den Briefumschlag auf. Da sprang der kostbare Verlobungsring aus der Hülle, kugelte noch ein Weilchen auf dem Perserteppich weiter und blieb vor Miß Wellingtons Sessel liegen. Die Amerikanerin büdkte sich rasch. Der herrliche Rubinring lag einen Augenblick in ihrer weißen Hand wie in einer Alabasterschale. Dann schob sie den Ring an den Finger ihrer linken Hand. — Ef paßte wie angegossen. — Sein eine sehr schöne Ring!« sagte sie und hob die Hand gegen das Licht, um das strahlende Feuer des Steines spielen zu lassen. Das alles war so schnell geschehen, daß eigentlich niemand wußte, wieso der Ring plötzlich an Mabels Hand kam. Günther blickte vor sich hin, innerlich gespannt, was nun folgen wird. Er atmete auf. Tief und lange, wie von einer schweren Last befreit. Jetzt war Christi wieder frei. Mit der Rückgabe des Ringes hatte sie ihre Bindung an Zdenko gelöst. Und der Brief, der in den Händen der Gräfin lag, er mußte das Rätsel um Chri-stls Flucht aufklären. Nun würde sich das Dunkel endlich aufhellen. Und dann kam auch für ihn die Zeit, wo er Christi gegenübertreten konnte. Die Gräfin hatte nun auch den Brief aus der Hülle gelöst. Als ihr aber aus dem Schreiben in Christls steiler Kinderschrift die Worte »Meine geliebte Mutter!« entgegensahen, da war es für sie unmöglich, hier, vor den wartenden Augen, den Brief weiterzulesen. Sie erhob sich rasch, bat hastig um Entschuldigung und verließ das Zimmer. Betroffen schaute Zdenko der Mutter nach. So kannte er sie nicht. Auf ihrem sonst so beherrschten Gesicht hatte sich deutlich tiefste Ergriffenheit abgespielt. — Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. - Druck der Mariborska tiskarna" in Maribor. - Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO DETELA, — Beide wohnhaft in Maribor.