Kr. K0 AonnersLag dm 28. Juli I8S2. XXXI. Jahrgang. AarburgkrZkiwm Der Preis deS BlatteS beträgt für Marburg: ganzjährig 6 fl., halb-!^ iShrig 3 fl., vierteljährig 1 fl. b0 kr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung mA HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig? fl., halbjährig 3 sl. 50 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. Die Einzelnummer kostet 7 kr. Gin deutscher Parteitag. Der Wunsch, einen deutschen Parteitag alzzuhaltcn, wurde in den vergangenen Wochen wiederholt geäußert. In der Hauptstadt des Landes erscholl dieser Ruf am lautesten uud eine Meldung vom le^;tcn Montag besagt, dass der Grazcr Gemeinderath folgenden Sectionsantrag einstimmi<^ angenommen habe: Der Gemeinderath vou Graz erwartet zuversichtlich, dass das dciltsche Vertrauensmänner«Kollegium einem dentscbcn Parteitage, der von den Deutschen der Alpenländer behufs Erzielung einer gemeinsamen Abwehr als noth-wendig erkannt worden ist, auch seinerseits alle Fi.^rderung werde zutheit werden lassen, eventuell einen solchen im geeigneten Zeitpunkte selbst einberufen werde. Erfreulich ist es, wahrzunehmen, dass die Gemeindevertretung der Landeshauptstadt einer Anregung ihrer national-fühlenden Mitglieder die Zustimmung nicht versagte, und wir sind die Letzten, unsere Genuqthuung zu verhehlen, obwohl wir von der Abhaltung eines deutschen Parteitages diejenigen Erfolge nicht erwarten, die von manchen Seiten angekiindigt wurden. Bor allem mnss man fragen: Findet dieser Parteitag, falls er einberufen wird, uicht in einem verspäteten Zeitpunkte, man mi.>chte sagen, po8t f68tum, statt? Die Besorgnis und die Erregung der Deutschen in den Alpenländern ist zwar nicht verschwunden, wvhl aber ist eine giinsligste Gelegenheit versäumt, dem bedrängten Dentschthum zu seinem guten Rechte zu verhelfen. Diese Sünde wird auch ein deutscher Parteitag nicht gut machen kiznnen und es muss sogar be--zweifelt werden, ob ParteitagSbeschlüssen die Kraft innewohnt, in Hinkunft staatsmännische Fehler und Versäumnisse hintan-zuhalten, wie die von Herrn v. Plener jiingst begangenen. Die Abgeordneten der Alpenländer gehören eben nicht inSgesammt einem parlainentarischen Verbände an, sie verfechten nicht alle die gleichen politischen Grundsätze und die-jßnigen von ihnen, die der Vereinigten Linken angehören, vermögen es, mögen sie auch von dem glühendsten Wunsche beseelt sein, nie und nimmer, die Ueberlieferungen ihrer Partei auszutilgen und der zaghaften Unentfchlosfenheit der Führer in nationalen Fragen ein Ende zu machen. Außerdem sind den deutschliberalen Bolksboten aus Böhmen und Mähren die Alpenländer nicht viel mehr als Hekuba. Die legten Wochen haben eS wiederum bewiesen. Angesichts dieser betrübenden Verhältnisse gerade gelte eS, könnte der oder jener sagen, eine Einigung der alpen- Erscheint jeden Sonntag vnd Donnerstag früh. Einschaltungen werden von der Berlagshandlung des Blattes und . ----------allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. SchlusS Schriftleitung nnd Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech' für Einschaltungen Mitwoch und SamSlag Mittag. — Lssene stunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr Reclamationen sind portofrei. Manuscripte werdcn nicht zuri^ck^ vormittags. ! gesendet. ländischen Abgeordneten herbeizuführen. Der Parteitag werde die besten deutschen Diänner der von slovenischer Begehrlichkeit bedrohten Länder versammeln, es werde Heerschau gehalten und lnanches treffende und manches zilnoende Wort gesprochen werdcn, geeignet, die trauernde Ergebung lmd Muthlosigkcit zu bannen und die grollende Verbitterung zu besänftigen. Dies Bild, von Wunsch und Hoffnung auf schimmernden Grund gezaubert, schwebt vor den Blicken jener, die von der Abhaltung eines deutschen Parteitages den Anbruch einer helleren Zukunft erhoffen, und es inag geschehen, dass an dem Tage, da die Dentschen der Alpenländer zusammenkommen, um die allgemeine Noth zu bekunden, auf Abhilfe zu sinnen, und die gemeinsame Abwehr zu beschließen, freudige Zuversicht und lautcre Begeisterung den Sieg davontragen über Miß-muth und Verstimmung, leisen Zweifcl und lauten Zorn. Das aber wird der Haupterfolg eines Parteitages sein. Wer mehr erwartet, der ist das Opfer einer bedauerlichen Selbsttäuschung. Denn die Einiguug auf nationalen! Boden, die einzige Rettung der Deutschen in Oesterreich, wird ein Parteitag zu erzielen nicht imstande sein. Es genügt wahrlich nicht, in allen Frage::, die den Besitzstand der Deutschen betreffen, eines Sinnes zu sein; auch in allen wirtschaftlichen Fragen müsSten die Volksboteu wie ein Mann zusammenstehen und gegen eine Staatskunft entschieden Stellung nehmen, die es mit dem Wohle des Mittelstandes nicht ernst nimmt. Was der Liberalisltms aber, in dieser Hinsicht ger^ide verschuldet hat, ist männiglick bekannt und der Steuerantrag Pleners in der vorigen Session des Abgeordnetenhauses war ntlr ein weiterer Beweis für daS Unverständnis der ^..'iberalen der Lage des kleinen Maintes gegenüber. Im politischen Leben der Gegenwart gelingt hin und wieder der Versuch, Widersprüche zu beseitigen und Gegensätze auszugleichen, wenn es sich darum handelt, in geschlossenen Reihen vorzugehen. Ob aber ein deutscher Parteitag inehr dazu beitragen würde und könnte, die gegentheiligen Meinungen und Anschauungen des Liberalismus und Nationalismus zu beseitigen, als dies der gemeinsamen Gefahr gelungen ist, muss billig bezweifelt werdcn. Ein Uebereinkommen beider Parteien auf Grund eines halbschlächtigen Programms miisSten die nationalen Vertreter des Volkes entschieden ablehnen, die liberalen Abgeordneten hingegen würden sich dazu nicht verstehen können, ihre politischen Grundsätze aufzugedeu und mit den Nationalen gemeinsame Sache zu machen. Trotz dieser Erwägungen musS man der Abhaltung eines deutschen Parteitages nicht unbedingt ablehnend gegenüberstehen : vielleicht tviirde eS bei dieser Gelegenbeit wiederum offenktmdig werden, dass in den Alpenländern der nationale Gedanke bereits feste Wurzeln geschlagen bat und dass nur jene Partei eine Volkspartei in des Wortes vollster Be-dcntnng genannt werden darf, der die nationale That mehr am Herzen liegt, als die liberale Phrase. Parlamentarisches. Das Herrenhaus hat seine Arbeiten nnninebr auch unterbrochen. Bis znm September — an diesem Tage wird der ungarische Reichstag sich wieder versammeln — währen die Ferien der gesetzgebenden Körverschaften. Die Siy^ungen der Delegationen werden, aller Wahrscheinlichkeit na-li, Ende September oder Anfang Octobcr beginnen. Der österreichische NeichsrtZth soll Ende October einberufen werden. — Die Höhe des K'riegsbudgets wurde, da die Berathungen der Delegationen bereits int Juni hätten stattsinden sollen, in grineilisamen Milüstcrconfcrcnzen im Frühial)r festgestellt, doch sollen behufs endgiltiger Beschlnssfassnng über den Voranschlag des Kricgs-ministerinms Ende August, bevor der Kaiser zu den Manövern in Galizien abreist, nenerliche Beratbungen gepflogen werden. Die Einberufung der Landtage dürfte im balden Dccember erfolgen, da, wie die „N. F. P.^^ schreibt, die Polen großes Gewicht darauf legen, dass sich der galizische Landtag noch in diescin Jahre versammle, wabrend die dcutsckbohmischen Abgeordneten darauf beharren, dass die Operate der Abgicnzungs-coininission dein böhmischen Landtage zugehen und, wie immer das Votum des Landtages aussalle, ein entscheidender Schritt in der Frage der nationalen Abgrenzung erfolge, durch den gleichzeitig das Verhältnis der Regierung zur deutsch-liberalen Partei geklärt werde. — Es ist geradezu selbstverständlich, dass, da der eben mitgetbeilte Wunsch der Vereinigten Linken einem Verlangen der Polen zuwider ist, die Letzteren über die Liberalen anch in diesem Falle den Sieg davontragen werden. Die Landtage sollen bis Mitte Februar beisammen bleiben. Ein dentscher Notar in Villi. (Drabtnachricht der „Marb. Zeitung".) Eilli, Juli. Die Petition der Deutschen des hiesigen Gerichtsbezirkes um Bestellung eines dritten Notars dürfte in günstigem Sinne erledigt werden, sobald die eingeleiteten „Erhebungen" zum Abschlüsse gediehen sind. Ein kalter Wafferstrahl auf heiße Köpfe. (Drahtnachricht der „Marb. Zeitung.") Laibach, 36. Juli. Der Landespräsident KrainS, Baron Winkler, hat den Beschluss der Laibacher Stadtväter bezüglich der slooenischen Benennung der Straßen und Plätze sistiert. In dem Erlasse des Landespräsidenten heißt es u. a.: „Im Widerspruche jedoch mit den ihr gesetzlich obliegenden Pflichten und im Widerspruche mit ibrem eigenen, von keiner Seite angefochtenen Beschlüsse vom Nachdruck verboten. Die H'Wiffensbiird'. Erzählung auS dem bayerischen Oberlande von Fried. Dolch. (4. Fortsetzung.) „Was hast denn Du eigentlich da 'rutnz'schleichen und 'rumz'losen?" schrie der Niederhofer den Korbi zornig an. „Was willst denn?" „Wirst'S gleich hör'n", erwiderte der Knecht. „Wenn ich mich von kh net so patschet (tölpelhaft) g'stellt hätt', brauchet ich Dir gar nimmer z'kommen, denn ich hätt' daim erfahr'«, wo der Alte sein Geld versteckt hat und hätt' das Hundert in oller Still' ausheben können. — No, brauchst net gleich so kasweiß z'werd'n, Bauer! Musst ein Spass versteh'n! Ich brauch' Dir Dein Geld net z'stehl'n, denn wenn ich eins brauch', hilfst Du mir ja recht gern aus, gelt' ?" „Was? Schon wieder amal?" fuhr der Bauer auf. ,.DaS iS ja docb schon ganz aus der Weis'! Js denn das Geld, daß Du an: Sonntag vor acht Tag' 'kriegt Haft, schon wieder hin? Freili', Du giebst ja kein Ruh', bis net der letzte Pfennig versoffen und verspielt is!" „DaSmal thust mir Unrecht, Bauer", sagte Korbi finster. „Du weißt ja, zu was ich das Geld I'raucht bab'! Hab' ich net auf's G'richt müssen wegen der dummen G'schicht datnalS in Andechs? Ich glaub', ich Hab'Dir's ja schon amal g'sagt, wie die Verhandlung auS'gangen is! Der Wirt hat tnich an'zeigt g'babt und der Tropf, der Niklas, hat ein' Zeugen machen mitfsen. Und richtig haben's mir auch a paar Wochen 'naufg'haut! Wegen Gotteslästerung — wie's g'heißen hat! Und a Wesen und a Wirtschaft haben's g'macht wegen die paar Mörtel, die mir damals im Zorn und im Rausch herausgerutscht sind —" „Und jetzt soll ich Deine Dummheit wieder büßen, gelt'?" unterbrach ihn der Niederhofer zürnend. ..Aber das fallt mir net ein! Frifs Du nur die Stippen allein aus, die Du Dir eingebrockt hast!" „Das kann Dein Ernst net sein, Bauer!" sagte Korbi ruhig. „Du wirst Dein'n Helfershelfer net so elendig sitzen lassen in der Brüh'. Ich Hab' Dir auck schon oft aus ein'm Schlamassel (unangenehme Lage) geholfen---Du weißt schon, was ich mein'! Und wenn Du amal dem Hund, dem Niklas, der an der ganzen G'schicht' schuld is und der Dir ja auch verhasSt iS in tiefster See!', ein' ordentlichen Denkzettel geben lassen willst, nacbher Übertrag' das G'schäst nur inir. Ich will'n auszahl'n, dass er seiner Lebtag an uns denkt! Aber jetzt spreitz (weigere) Dich nimmer länger und rnck heraus mit die Batzen, nachher hast wieder a Ruh' vor mir lange Zeit!" Nach diesen Worten warf sich Korbi auf die Bank, zog seine kurze Tabakspfeife aus der Joppentasche und setzte dieselbe in Brand. Der Niederhofer aber starrte, noch einige Augenblicke nachsinnend, vor sich hin, dant' griff er bruminend in die Hosentasche und zog den ledernen Ziehgeldbeutel hervor. Zögernd und scheltend entttahm er demselben einige größere Geldstücke und legte sie auf den Tisch. Nach einigeln Hin-und Herreden, Drängen und Weigern, steckte endlich Korbi das Geld in die Tasche und schlenderte pfeifend aus der Stube. Der Niederhofer aber schaute ihm tnit mürrischen Blicken nach und blieb dann noch lange, trotzdem eS inzwischen völlig dunkel geworden, a,n Tische sitzen, ganz allein mit seinen nit-erfreulichen Gedatiken. — — Die Nacht hindurch war auf's neue ein starker Gewitter« regen niedergegangen. Als eS zu grauen begann, lag es wie eine feuchte Ncbelscbicht über Miesen und Feldern und der Morgenwind blies kalt und scharf über den See. An den begrastm Rainen der Feldwege hielt der Regen die gebeugten Halme und Gräser noch nieder, wäbrend aus den Feldern eine Lerche nach der andern in den grauen Himmel emporstieg, die r'öthlich heraufdämlnernde Sonne mit einem Liedchen zu begrüßen. Vor der Tbüre seines Häuschens stand NiklaS, aber er hatte nicht Auge, nicht Ohr für den erwachenden Tag; Kopf und Herz waren noch voll der Gedanken und Empfindungen, die der Abend vorher in ihtn angeregt, eine Reihe von wirren Träumen aber auch die Nacht über fortgesetzt hatte. Freundliche Bilder hatten mit ängstlichen gewechselt; bald sab er sich auf dem sturmgepeitschten See, erfolgreich mit den Wellen kämpfend, aber auS der Tiefe stiegen gräfsliche Gestalten, die Geister der Ertrunkenen, die nach ihm und Berchtold zu greifen schienen — bald sah er sich mit Gertl in der Kirche und der Pliester wollte eben ihre Hände in einander legen, als pli.^tzlick wieder eine fürchterliche Gestalt zwischen ihnen stand und sie trennte. Da war er init einein Schrei emporgefahren und aus dem Bette gesprungen. Rasch hatte er sich angekleidet und war hinauSgeeilt ins Freie. Eine ferne Stimme, die seinen Namen rief, weckte ihn aus seinetn Brüten. Er schaute empor und erblickte Gertl, die mit raschen Schritten die Straße heraufkam. Niklas eilte ihr besorgt entgegen und seine Blicke streiften unruhig über das bleiche Gesicht des Mädchens, das die ihr entgegengestreckte Hand hastig mit beiden Händen ergriff. „Du bist's wirklich?" rief Niklas erstaunt. „Und so in der Eil'! Js 'was passiert, is'S mit'm Vater schleebter 'worden heut' Nacht Seile 2 Marburger Zeitung Nr. 00, 28. Juli 1392 L2. Juni 1 hat nun die ^^^ibacher ^Gemeindevertretung in der Siplng rom Juni den Bcschluss gefasSt,dass in der Stc>dt ^'ciidach die Bc.^eicknungen einzelner Gassen, Strakcn und Plcitze — grcßtenll?eil^? mit Aenderung der di^Z^ herigen Namen — nur in sloveniscber Sprache anMdringcn und in Hinkunft derlei Bezeichnungen nur in dieser Sprache zu ergänzen sind." Auch wird in dem Erlasse auf den Protest von l)«!! Steuerträgern hincsewicsen und „die Vollziehung^ des erwähnten Beschlusses auf Grnnd des 84 der Gemeinde--ordnung für die ^^andesl)auptstatt ^^aidach untersagt." Vine Ministerkrise? Der jungtschechische Abgeordnete Erwcin Spindlcr weis^ in seinem Blatte „Podridan" von ernsten Geriichten ilder eine devorsteliende Ministerkrise zu berichten. An liöchster Stelle sollen bereits zwei Strönrungen um den Borrang kämpfen, die centralistische, welche den Minister Baequehem an der Spitze des nenen Cabincts liabcn will, und die auto-nomistische, welche wieder den Vkinister Schi)nborn zum Ministerpräsidenten haben will. Tie ^vinke, welche Schönborns Stelle mit Steinbach und des ^v^et^teren Stelle mit Plener bese^^t wissen will, erblicke in Baron Widmann den ki'mftigen Minister des Innern. Die Autonomisten dagegen nwchten den Abg. V^adezskv zum Justizlninister haben. Alle Parteien und Aractionen aber erachten den Minister Prazak als ab-gethane (^ri)M und glauben sogar, dasS sein Urlaubsantritt der stille Uedergang zum Austritte aus dem Taaffe'schen Cabinete ist. Dessen Stelle soll nach der Annal)mc der Autonomisten tcm Präsidenten des ^>?andcsculturrathcs Prinzen Ferdinand ^'obkowicz zufallen, dieser also tschechischer l'ands-mannminister werden. Aus den Geheim Artender ruffischen Diplomatie. Die „Swoboda" vom 20. Juli veri.iffentllcht die nachstehenden Documente: l. Chiffriertes Telegramm des Chefs des Asiatischen Departements an die kaiserliche Gesandtschaft in 'Bukarest vom 10. Angnst „In BcrooUstäudlgung dcr Circular-)!ote des Ministeriums des Aenszern an nnsere Vertreter in Europa bezüglich der llugesctzlicl'kcit der Anwesenheit des Prinzen Coburg als ^'^urst in Bulgarien halte icki es für nieine Pfli^bt, Eure (^xctllenz zu benachrichtigen, dasS die kaiserliche Regiernng end-giltig beschlossen l>at, den Priu',en Coburg als Usurpator, außerhalb aller Geselle stehend zu betrachten, deswegen auch alle Handlnn.'.cn, welche gegen Coburg zum Zwecke seiner Entfernung aus Bulgarien gerichtet sint', nicht als gerichtlich verfolgbar und strafbar anznerkeuncn. Indem ich Ihnen obensteh^nde endgiltige Entscheiduug der kaiierlichen Negierung mittljeile, bitte ich Sie, vertrauenswerten Personen, welche bereit sind, tl?ätigen Antheil an der Entfernung des Prinzcn Coburg aus Bulgarien zu nehmen, Ihre Unterstützung angcdeihen zu lassen." II. Aus dem sechsten Document, Telegramm des Äe» sandten in Bukarest an den Chef des Asiatischen Departeuients, XII. 1887, beben wir hervor die Bedingungen, über welche sich W!ajor '^.i^nU^a und der Collegienrath Vcliamow als Bevollmächtigter Hitrowo's, einigten : 1. Vcrtheilnng russischer Waffen in Maeedonien. 2. Provisorische Regieruug: Radoslavow, Drajan Zankoiv, Dr. Molloiv, Theodor Äurmow. Oberst Nikolajew und Obercommandierender Major Panit^a. ? . . . . 4. Die provisorische Regierung beruft eiuen kaiserlichen (russischen) Conunissär (Kaulbars ausgeschlossen). Der kaiserliche Commissär beruft die Grosze Sobranje ein, um einen Fürsten zu wätilen, ^ürst Alexander Battenberg nicht ausgeschlossen. <». Emigranten dürfen alle zurückkehren. 7^ Bei der Mrstenwahl können die Stellen des Kriegsministers und der Brigadecommandanten in Bulgarien russischen Osficiereu anvertraut werden. 8. Wegen der Ermordung des Hauptmann Kristew und der kriegsrechtlichcn Erschieizung der Offieiere uud einiger Bürger von Rnstschuk sind oor ein (Bericht zu stellen und zu bestrafen nur die damaligen Negenten, Major Petrow, die Hanptlcute Andrejeiv, Angelow, Sapuuow, Tepavski, ^^ieutenant Markow uud Präfect Maukow. Deutschliberale und Polen. Aus Wie« wurde einein reichsdeutschen Blatte geschrieben: „Wenn man d''e in allerle^zter Zeit hervorgetretene Verstimmung der Polen gegen die Deutschliberalen iu's Auge fasst, so muss man zugestehen, dass die Vertagung des Parlaments gerade im rechten Moment erfolgt. Blieben die Abgeordneten noch länger vereint, so ki)nnte jene Verstimmmig zu sehr bedauerlichen Conseguenzen führen. Im deutschliberalen Lager wurde man vou der befremdenden Wendung völlig überrascht. Die neuen Maßnahmen der Regierung in d^r böhmischen Ab-grenzlmgsfrage finden auf polnischer Seite und auch iu der galizischen Presse eine überaus abfällige Kritik, die au Lebhaftigkeit fast mit den Auslassungen der Jungtschechen wetteifert. Dies ist umso bemerkenswerter, nachdem die polnische Presse noch vor Kurzem eine vehemente Sprache gegen die Jungtschechen führte. Wenn nian heute in Lemberg erklärt, das Vorgehen der Regierung treibe alle böhmischen Parteien zum Kampfe gegen den Ausgleich, so muss man für eine solche — dem angeblichen neuen Nichteinmengungs-Principe der Polen direet entgegengesetzte — Haltung gute oder, besser gesagt, triftige Gründe haben. Die D eu tsch li b era l en haben in letzterZeit absolut nichts gethan, lvas den Missninth der Polen erregen konnte und es bleibt sonach nur die Annahme offen, dass die galizische „Delegation" durch die jüngsten Verhandlungen Taasfe's mit den deutschen Führern geärgert ward. Formell präcisierte Zugestäudnisse sind a ber in d ies en Be ra th uttgeu kaum schon gewährt worden und die alteingebürgerte politische Regel der Polen, dass sie bei keiner Vereinbarung eines Cabinets mit einer anderen Partei völlig leer ausgeheu dikfen, wurde demnach schwerlich verletzt. Die Erregung im polnischen Lager dürfte demnach nur daher rühren, dass man dort eine weitere Klärung unserer Parteiverhältnisse aus naheliegenden eigensüchtigen Motiven nicht wünscht und dass man befürchtet, die Conferenzen zwischen Taaffe und den Deutsch-liberalen hätten eine solche, die ausschlaggebende Stellung der Polen beeinträchtigende Klärung im Sinne einer weiteren Annäherung des Cabillets an die deutsche Partei zuluindest vor« bereitet." DasS diese Meldung aus liberalen Kreisen stammt, kann nicht bezweifelt werden und es ist deshalb rührend, zu veruehmen, die Deutschliberalen hätten iu der le^zteu Zeit absolut nichts gctban, was den Missmnth der Polen hätte erregen können. Unschuldig und dennoch verdammt, das ist bitter! Ja, wenn man wenigstens „formell präeisierte Zugeständnisse" erhalten hätte! O diese Poleu! Tagesneuigkeiten. (Vermählung im K a i sc rh a ns e.) In der Andrc.isk.ipelle des Fürstbiscböflichen Palais fand Dienstag vormittags um 10 Uhr die Trauung der Tochter des verstorbenen Erzherzogs Heinrich, Gräsin Marie Raineria Waideck, mit dem Grasen Heinrich Vnchesi Palli, der nnn-mehr den Titel eines Prinzen vou Campofranco führt, statt. Da sich die Neuvermählte uoch iu Trauer um den Tod ihrer Ende November vorigen Jahres verstorbenen Eltern be-sindet, wurde auf Auordunng ihres Oheinls, Erzherzogs Rainer, die Vermälung ganz einfach und nur in Auwesenheit der nächsten An.ichörigcn des Paares vollzogen. Cardinal Fürst-Erzbischof Dr. Grnscha vollzog die Trauung unter Assistenz des Pfarrers von den Panlanern, fürstbischöfliclieu Nathes Friedrich Miiller. Um 10 Ubr kamen der Bräutigam Prinz Heinrich von Campofranco an der Seite seines Vaters, des Herzogs della Grazia, dann die Herren Erzherzoge Ernst undRaiuer. die Braut Gräsin Waideck mit der Frau Erzherzogin Akarie. Die Braut, die blühend aussah, trug eine weiße Toilette aus Faille de Lyon, mit Gaze und mit Orangendlüten garnirt, und einen langen wallenden Schleier. In seiner Ansprache an das Brautpaar hob Cardiual Fürst Erzbischof Dr. Gruscha die Würde dcs heiligen Sacramemes der Ehe hervor nnd betonte, dass diese Würde der schönste Schmuck sei und mehr zicie als alle Kronen der Welt. Die kirchliche Feier schloss mit einer stillen Messe, woraus sich das neuvermählte P^ar mit allen Gästen in den ersten Stock begab, wo im Capitel-saale die Unterfertigung der Trauungsacten folgte. Die Hochzeitsgesellschaft fuhr dann in das Palais Rainer, wo um halb 12 Uhr das Dejeuner genommen wurde. Prinz Heinrich und Prinzessin Maria Raineria Cantpofranco treten heute nachmittags die Reise nach der Schweiz an. (Die Ver cinigu ng derGeuie- undPionnier-truppe.) Der Kaiser ertheilte der Vereinigung der Genie-uud Pionniertruppe seine Genehmigung. Bon der Ernennung eines General-Genie-JnspectorS wird vorläufig abgesehen. Feldmarschall Lieutenant Bingler wird einstweilen mit den Functionen des t^eneral-Jnspectors betraut. Am 1. Jänner 1893 werden ein Bataillon des 1. und zwei Bataillone des 2. Genieregimentes der Pionniertruppe einverleibt und am 18. Augitst sollen zum erstenmal die aus der Genie-Akademie auszumusterudeu Zöglinge zu Piounierofsicieren ernannt werden. (Wunderbare Rettuug.) Am 4. d. wurden im Emeranichackte bei Bilin durch das Hereinbrechen von Schwemmsand im Abbauplane sechs Bergarbeiter vom Schachte abge» schnitten, drei wurden am li. d. lebend herausgebracht, drei, die sich weiter in den Abbauplan geflüchtet hatten, waren durch mächtige Sandwände von der Außenwelt abgeschnitten. Nach siebzehntägiger angestrengter Arbeit gelang es, die drei Häuer, die während der langen Zeit ohne Nahrung waren, noch lebend aufzufinden. Die Namen der Geretteten sind Heinrich Horak, Franz Makelik und Jakob Sotka. Die Armen, die bei vollem Bewtlsstseiu waren, als man sie entdeckte, fristeten ihr Leben mit Grubenwasser, welches der Kräftigste von ihnen, Makelik, weit herbeiholen musste. Es ist zweifellos, dass die auf so munderbare Weise (Geretteten am Leben werden erhalten werden. (Mysteriöser Fall.) Aus Tetschen wird berichtet: In dem Orte Herrnskretscheu, am Eingange der ».Böhmischen Schweiz", sah unlängst ein Knabe, welcher im Walde Beeren suchte, einen Mann uud eine Dame leblos im Grase liegen. Leute, die der Knabe herbeiholte, sauden an der angegebenen Stelle die Leiche einer jungen Frauenspersou von einigen zwanzig Jahren und unweit davon einen Mann in den fünfziger Jahren, der gänzlich erschöpft, aber noch am Leben war. Die Leiche der Fran zeigte eine tödtliche Kopfwunde uud war schon in Verwesung übergangen; der ganze Körper war von Fliegen bedeckt; daneben lag eine Pistole und ein Kistchen Patronen. Der Mann, welcher sich, wie die Spuren im Grase verriethen, von der Leiche weggeschleppt l)atte, hatte eine schwere, aber uicht tödtliche Kopswnnde. Der Anzug und die Hände der Dame vcrriell)en, daß die 5odte den besseren Ständen angehört hatte. Der Mann dagegen trug ordinäre Kleidung uud sieht ziemlich herabgekommcu aus. Er wurde ins Spital geschafft, die Leiche der Frau wurde der vor-gcschriltenen Verwesuug halber begrabeu. Auf alle i^ragen gab der Mann keine Antwort. Merkwürc'ig ist es, daß das Paar vorher nirgends iu der Gegend gesehen würbe. (Ein entmenschter Gatte.) Ein Verbrechen, welches wohl einüg in seiner Art dasteht, ist in Dobrenitz bei Reichenberg . egangm worden. Dort hat nämlich der Kaufmann Josef Snva seine Et?cfrau Franziska bei lebendigem Leibe verbrannt, nachdem er vorher eine Art „Scheiterhaufen" errichtet hatte. Suvi hatte vor uicht langer Zeit ein zweites Ehebündnis geschlossen und es schien, dasS er mit seiner ueueu Gattin, die für seine vier 5iinder aus erster Ehe in bester Weise sorgte, in gutem Einvernehmen lebte. Das war jedoch durchaus nicht der Fall, da Snva mit der 18 Ju^)re alten Schwester seiner ersten Frau iu Pecek bei Koliu ein ^^iebesverhältuis angekuüpst hatte, das in ihm schließlich den Plan reifen ließ, seine jetzige Frau aus irgeud welche Weise aus der Welt zu schaffen. Er beschloss, sie lebendig zu verbrennen. Snoa begab sich in der Nacht gegen 2 Uhr in seinen Laden, begoss daselbst die vorhandenen Papiervorräthe, den Fußboden, Waren-Repositorien und andere Holzgegenstände uut Petroleum uud züudete dieselben an. Darauf begab er sich in daS Schlafzimmer seiner Frau, zerrte diese aus dem Bett und schleppte sie, die nur mit dem Hemd bekleidet war, iu das Lavengewölbe. Trot;dem die Aermste den größten Widerstand leistete uud schrie, stieß er die Frau iu die Glut. ..Ich claub', cs gebt mit ibm zu End'", hauchte das Mädchen mit bebenden ^'ipven. „Die gan^e Nacht bin ich nct von seinem Bett 'konunen und in cin'm Trunlm hat er phantasiert und so scln'eckliche Reden g'führt, dass ich schier g'storben bin vor Angst! Und allweil l)at er Dein' Namen g'rnsen und nach Dir verlangt, da bin ich nachher, wie der Tag 'kommen und er a bisset ruhiger worden is, gleich fort nnd her zu Dir, Niklas." „Ich geh' mit, freilich", rief der Bursche jetzt hastig. „Vielleicht wird er nachher ruhiger, wenn er mich geseh'n und mit mir g'sprocheu hat. Ein Augenblick wart', ich biu gleich wieder bei Dir —" Er wollte ins Haus eilen, aber Gertl fasste ihn beim Arme und hielt ihu !^nrück. ..Du uiusst allciu geh'n", sagte sie, „er will ganz allein mit Dir red'n. Jch taif nct ins Hans kommen, so laug Du bei ihm bist „Wirtlich?" .ief Niklas verwundert. „Na, da weiß ich wirklich nimmer, was ich denken soll! -- Aber komm herein iu d'Stuben, Gertl! Die Bas' soll Dir ein' Kaffee kochen, er wird Dir gnt thuu uach eiuer solchen Nacht! „Ich denk', ich werd' wohl bald u'icder da sein und Dir gnte Nachricht nut-bringen können." Er führte Gertl ins Haus und gab der Alten, die das Mädcheu freuudlich begrüßte, die nöthigen Befehle. Dann griff er nach seinem Hute nnd eilte mit raschen Schritten ans dem Hause. Bald hatte er das Häuschen des alten Fischers erreicht. Tie Hausthüre stand weit offen, er trat ein und blieb einige Augenblicke lauschend in der Flur stehen. Stöhnende Laute, vermischt mit wirren Reden und abgerissenen Gebeten, drangen aus der Wohnstube und Niklas trat daher rasch in das Zimmer des Kranken. Bei dem Eintritt des Burschen richtete sich Berchtold, der anl Tische saß, und den Kopf iu beide Hände gestützt hatte, rasch in die Höhe. Niklas fuhr zurück, als er das geisterbleiche, entstellte Antlitz des Alten, der sich schwankend an der Tischecke festhielt, erblickte, eilte aber dann rasch auf ihn zu. „Jesus, wie Du ausschaust", rief er nnd suchte ihn sanst wieter auf seinen Sitz niederutdrücken. „Zag', kann ich 'was thnn für Dich, kann ich Dir helfen'!^" „Ja, das kannst", sagte der Alte mit hohler Stinune, ,.Dn allein kannst mir helfen, sonst kein anderer Mensch! Aber geh' weg von mir, rühr'mich nct an! Wenn Du wissen tbät'st, wer vor Dir steht. Du thät'ft mich nlit Abscheu von Dir stoßen —" > „Aber Du macln't mir ja völlig Angst", rief Niklas. „Wenn Du 'was anf'm G'wissen hast, nachher wär's doch besser g'wesen, wenn Du nach'm Pfarrer g'ichickt liätt'st nnd net nach mir —" „Dir will ich meine Beicht ableqen", erwi'^erte aber der Alte, „Du sollst zuerst alles wiffen ! Wenu D u nur verzeihst. nachher kann ich auch mit'm Pfarrer reden. Auf Dich allein kommt's jetzt an, ob ich ewig verlor'n sein oder ob ich noch Gnad' nnd Barmherzigkeit finden soll." — „Freilich wirk? Dir das Blut iu die Adern rinnen", suhr Berchtold nach einer kleinen Pause sort, „wenn ich Dir verzähl'n wert', was sür a schwere Schuld auf niir liegt, aber sei barmherzig nnd bedeuk', was ich ausg'standen Hab' die langen Jahr' her, wie mich's G'wiffen gemaltert hat Tag und Nacht —" „So erzähl'", unterbrach ilm Niklas, der ebeufalls ganz bleich geworden war nnd den zitternden Alten mit wcitge-vffneten Angen anstarrte. „Das is a ganze G'schicht'", sagte Berchtold, fich den Schweiß von der Stirn trocknend. „Setz'Dich nieder, NiklaS, uud lus mir zu!" — „Du wirst's wohl oft gehört hab'u vou Deiner Ä!ntter", begann er, uachdem er sich einigemale geräuspert hatte, „dasS Dein Vatn'. wie wir noch ledige Burschen waren, mein bester Freuud g'wesen is uud dass wir gar uie ohue einander haben sein können. Wir hätten auch niemals'glaubt, dass die Freilnd-schcist amal a End nehmen könnt' und doch is daS der Fall g'wesen. Ein Madel, das wir all' Zwei gern g'seh'n hab'n, hat das znweg bracht und von dem Augeublick au, wo ich g'merkt Hab', dass die Bürger Kathi m in'Freuud lieber sieht als mich, Hab' ich ihn gehasst vou Herzensgrund. Und wie ^ sie Hochzeit g'macht hab'u, die Zwei, da Hab' ich eiueu fürchterlichen Schwur gethan, dass ich mich rächen wollt' und den Schwur Hab ich auch g'halten. — Wie die Hochzeit vorbei g'wesen is, da bin icl) zu die juu^eu El)leut' 'gangen, Hab' il)uen die Händ' g'schütt.ll nnd g'sagt, dass Alles vergessen und vergeben sein und dass wir wieder gute Freund' sein sollten, wie früher. Das Paarl is ganz glücklich g'wesen d'rüber, hat mir die Händ g'schüttelt nnd die Kathi hat g'iveint vor lanter Frcnd'. — S^ iS a Jahrl vergangen, Du bist auf d'Welt gekommeu uud die zwei Lenteln hab'n sich gar uimmer aus-kcnnt vor lanter Glück und Seligkeit. Da sind wir einmal. Dein Vater nnd ich, auf den Dießener Markt g'fahreu und wie wir uusere Eiukäuf'g'macht g'habt hab'u, sind wir zuin Bier und Habens uns ordentlich schmecken laffeu. Eiu heißer Tag is g'iveseu uud wie wir auf d'Nacht heimfahren hab'n woll'u, da iS ein fürchterliches Wetter am Himmel g'standeu. (i^ortsevttng folgt.) Milan nicht der Fall ist, von welchem ganz Paris wegen seiner skandalösen und unwürdigen ^>?ebcnsweise nur mit Verachtung spricht. Diesem Menschen ist nichts heilig, und wenn cs ihm oie Serben verzeihen, dass cr eine Seiltänzerin in den Zimmern beherbergt, tic Ihre Königin fünf Wochen lang bewohnt hat, und sie in dcmsclbcn Vctte schlcifen lässt, und dass derselbe Wagcn seit einem Jahre das Fraulein Subra führt, so werden es die Aranzoscu niemals vcrgcssen, dass jet^t in denselben Salons, in welchen König Alexander Herrn (5arnot cmpfcingcn hat, die Geliebte Milans und ihre Freundinnen Cancan tanzen. W!an hat hicr eine tranri^^e Meinung von B!ilan. Immer von Komödianten, Spielern und Wlttenden umgeben, wo er oft Wetten bis zu Francs hält, bewegt cr sich in einer ül?crous zweideutigen Gesellschaft, die ihm keine Chre macht. Die Abende bringt er im Theater zu, stets iu Frauengcsellschaft, und häufig in zwei bis drei Theatern. Den Vormittag bringt cr in K^issce-häuscru zu, an einen: Tische mit Vöisencnlissiers, den Nachmittag bei den Ncnnen. luid den Abscbluss bildet das cliami)l'6 8<^pi^r<'e. Ohne die VeUnste in Kartei.spiel und Wctten vergeudet er Fics. Seine Geliel'te allein kostct ihn unln' als Frcs. jäl)rlich. Einem JuivNicr im Palais ^üoyal bat cr in den letzten ü).'o»aten «iO.OOl) Fic?. iiir Sännuck gezahlt. Die Blumen si'ir seine Tänzerin kost'.n Frcs. inl Aionat und ebensoviel die Bonbons. W^s kann ein Kind Gutes lernen von einem Vater, dessen Devise das Spiel, die Weiber und die Ausschweifungen sindWerden die Serben znfricden sein, wenn ihnen Nistitsch aus dein König Alexander einen ^^iveilen Milan niachtt' I^icse ^'^rage drängt sich Allen auf, die Ä^ilans Lebensweise kennen, und kcin serbischer Patriot darf diese Frage iguorieren. (5in aufrichtiger Fr^nnd Serbiens." Man nimmt in Belgrad all^^cinein an, dass Nc Schreiberin dieses Briefes keine Andere als Exkönigin Natalie ist. Inzwischen ist i:ber die Sache in Belgrad die scandalöseste ^')eitnngspolcmit entstanden, ^as „Amtsblatt" erklärt, dass der jnnge .^iöuig nicht znm Besnche seines Vaters, sondern des Cnr^^cbranches halber nach Cins gien.^. „Objet" sagt, Milan habe uach Enls weder die Tän'^erin Subra noch eine andere zwcidentige Person nutgebracht. !)as Alles s>.'i nur erfuuden, um Serbien und das Anselmen des serbischen Thiones zn untergraben, nnvino" dagegen bezeichnet das Ganze als ein widerwärtigec", Schanspiel, das zn sehen der jnngc König gezwungen sei. ^ine ^v'nft nlit den ^'^nbälterinncn d>s Vaters aihmen — eineu solchen Seandal könne kein lügenhaftes Dementi verdecken. (Die Reblans) In den meisten Weinbergen Ober-italicus ist, wie aus Turin gemeldet wird, die Reblans anf-aelancht nnd richtet nngehenren Schaden au. I'l der Provinz ?!ovara sind allein gcgcu .'V nen..' Herde der vilstutrix entdeett Worten. Besonders sta^k insiciert sind die Vignen in der Nähe von Pallanza. Die i)!egicrnng hat eine Kommission ernannt znr Abw.hr der der ganzen ober-ilalienischen Weincultnr trohcnden Gefabr. (O diese Drn ck f e h l e r.') In einem Schweizer Blatte findet man nachstehende, crgnickliche NielNu^g über die Pläne der italienischen Opposition: „Neapel, April. Maglianis große Nede anf dem Bankett in Neapel hatte den schon zun: voraus bekannten Inhalt. C'r setzte die Ursachen des Defieits anseinander, kritisierte das grenzenlose Anivachsen des Kriegs-nnd Marinebndgets, uitd will frenndschaftliche Bczicbnngeu zu allen — Mädchen (statt Machten)." (Ein vornehmer Cnrgast.) In der „Cnr- und Fremdenliste vom Wörthersee" Nr. 5, Seite <», ist nnter Anderen als in der Villa Kottwil; der Sommerfrische Krnmpen-dorf anwesend verzeichnet: „Se. Exc. Hamilkar Barkas, Gen.-Insp. d. pun. .Heeres m. S. u. 2 D. a. Cartbago.'' Bisher war man nach historischen Nachrichten der Anschannng, dass der punische Feldherr im Jahre v. Cb. gestorben sei. Unter den S. — was wohl Söhne bedeutet — mit denen Hamilkar Barkas in Krumpendorf einzog, befindet sich hoffentlich auch der berühmte Hannibal. Oter sollte ter letztere nute geblieben sein ? Gigen - Berichte. Unter - Köt s ch, 24. Juli. (A u s s chuss w a h l.) Bü der am -^1. Juli vorgenommenen Änsschnsswabl wurden nachstehende Besitzer von Unter-Kölsch in die i^eineinde-Vertretung gewählt: Jobann .Hergontb, Simon S.l^^'nko, Paul Weruig, Anton Äiallciner, Johann Jnrilsb. (^Vorg Wonttg, Josef Woruig und Vincenz Wabitsch. Die Gcwälilten bekennen sich fast sämmtlich zur dentichfcrtschrittlicden Partei. Unter-Kötsch, '^4. Juli. (Todesfall.) Am d. ist hicr der allseitig geachtete Gasthans- nnd Rcalitatenbesitzer Herr Franz Sernet; mit dem Tode abgegangen. Die zal?l« reiche Betheilignnz seiner Bekannten nnd Freunde auS Nah nnd Ferne an dem ^^Leichenbegängnisse, sowie die zahlreichen 5iranzspenden gaben das beste Zerignis von der Beliebtheit des Dahingcschicden''n. Derselbe war dnrch viele Jahre Mitglied der Gemeindcvertretnng nnd stets ein getreuer Anhäi'gcr der dcutschfortschritilicheu Partei. Die Erde sei ihm leicht! Lindenbei n?, '-^4. Jnli. (I^ e r böse ei st.) Ans den: Berichte über den Aditnrienten Connners in der Nr. Ihres gcschäl',ten Blattes vom 14. Juli soll zu ersebeu sein, in welchem Geiste die „Knaben" an der Mar-b n rger St a a t s - Ob e r r e a l s ch n l e erzogen werde n. Dass die „Südsteirische Post" dabei nur an einen bösen l^^cist denkt, der in den Anst.>ltsräunicn sein Unwesen treibt, ist einlencktend, sonst hätte dieses Blatt :r'obl nicht tie bein: gedachten Commerse anweicnd gewiesenen Professoren, bezeichnet intt „k. k.", den: Voblivollen der Beborden einvfoblen. l)iesc Dennn'^iation dülfie kanni nachtl^cili.^e folgen haben, im l''^egentl'>eile nlüsste sie selbst Ekel erregen bei anständigen Slovenen, deren es ja anch noch welche geben durfte. Was bat denn aber den ^'^)0rn des fronimen Herrn erregt ^ Sind cs die Vieder. welche acsnn.ien ivnrden, von dcncn nicht eures Nlit dcnl „llrom sich nn cntferntesten messen kann? Die gehaltenen Reden sind im Berichte nicht abgedrnckr, cs konnte in denselben also anch kein .^>aar gefnndcu werden, an welchem sich kräftige Verlenmdungen ber'.'eiziehen ließen; gegen die Slowenen iit kein einzig Wort aeialten, nnd doch Hohn UN?" Spott den Jungen nnd den Alten! Wie viele Berichte nber ähnlicbe Versannnlnngen slavischer Stli^enten habe" wir schon gelesen, wo die nationale Begeilternng derselben bobcs 'v'ob gefunden hat nn^ die anwe'en.'^en geistlichen und iveltliä'en Gäste nanleritlich angesub.t waren. Konnte cs einein Oentschen jeinals einfallen, de^balb tie Anstalten und slooenischen 'l.^rofissorcn zn dennn'^ieren, Ne 5 ndieren^en zlt verhöl)nen Wir machen nicht das Gv.nnasinm verantwortlich, wenn z. B. die daraus heroorgehenden Priester beute Krieg statt,vlie^cn predigen. Wir wissen wohl, dass, wie bei unseren Abiturienten das Jn.^endsener im Ernste des Vebuis. in Amt nnd Würden oft gedämpft wird, auch nranch^r Priester, hente schon einen böberen Nang einnebmend, als Ztndeut alles andere eher erwarten liest, als seine E-gnnng znni geistlichen Stande. " Es kann nur der finstere Geist langst ent-schwnni'ener Zeit sein, welcher inr '<>ertrauen auf s^ine Ltärkc den Kamps gegen den besseren, helleren ^>^eist nnscrer Tage immer wieder beginnt nud ibn verdrängen will; wenn hente anch die Slaven nnt dem sinstern Geiste verbündet uns ge.^enübersteben, so wird doch der belle, freiere Geist den Sieg erringen. Sie n'issen nild abnen es — darnnr der nrai?lose (Reifer bei jedem '^Nerkzeichen des Fovischrittes! St ran. -4. Jnli. ('^ e i chenbe g au gn i s.) Heute fand das 'Leichenbegängnis des die'' rerstorbenen Ingenieurs und Groi^grnndbesit'^^rs Herrn Josef Wnrzinger in ganz besonders feierlicher Weise stait. Aus nab und iern waren die Vertreter der Korveischasteu erschienen, um den leider zu früd Dahingeschiedenen zur letzten Nnheslatte zn begleiten. Von den erschienenen Vereinen wollen wir besonders den Bezirlsfeuerwebr-verbaud Veibnilz, smvie den Veteranenoerein St. Veit a. V. erwähnen, die in stattlicher »lnzahl .Zertreten waren. Aikch die Filiale ^x.^eibnitz der k. k. steiernrarkischeu ^vandwirtschasts-gescllschaft war durch ibren Filialoorstcber vertreten. Herr Wurzinger war ein streimindenlschcr ^ükann, der jederzeit bereit war, fiir seiue Nation in Wort und Tbat ein'^utreten; Die herzzerreißenden Klagerufe lockten die Hausbewohner herbei, welche die Unglückliche aus dem Feuer zogen und den Brand löschten. Snva war inzwischen auf Ul,d davongegangen und stellte sich bald freiwillig dem Bezirksgericht in Nechanitz. Auch Suvas Geliebte ist verhaftet worden. Frau Suva ist am nächsten Tage ihren Brandwunden erlegen. (Die Cholera.)' Aus Petersburg, ls>. Juli, wird telegraphirt: Amtlicher Cholerabericht vom 15. Juli. In Astrachan Erkrankungen, 225 Todesfälle, iu Szautara 51 Erkrankungen, W Todesfälle, in Kasan 7 Erkrankungen, !! Todesfälle. Am K». Juli iu Astrachau Erkrankungen, 218 Todesfälle, in Saratow 90 Erkrankungen, (»2 Todesfälle, in Szamara i>2 Erkrankungen, o2 Todesfälle, iu Kasau 5 Erkrankungen, 3 Todesfälle. — Ans Wien, 18 Jnli, meldet das „D.-B. H.'': Wegrn des Auftretens der Cholera in Odessa wnrdeu nmiassentste Sicherheit^maßregeln an der Grenze getroffen. Oesterreichische Aerzte befinden sich in den inficierlen Gcaenden und an ter Grenze. — Ferner nnldct das „D.'B. H." ans Konstaniinopel, 19. Juli: Die Regierung etablierte einen Miliiärkordon au der s.rbischeu Grenze gegen die Cholera. — Ans ^>?issabou, 19 Juli, nieldet das Bureau: Die Ausräncheinng aller die Grenze Ueberschreitenden und im Hafen Vandenden, sowie sämmtlichcr Waren und Ge päekstüeke l)at heute begonuen; umfaffende sanüäre Maln egeln werden ini ganzen Vande angeordnet. — Der amtliche Cholera-bericht vom 2l). Jnli lanüt: Astracban lt'>7 Eikranknligen. 120 Todesfälle, Woionesch 5 Erkrankuiigen und Todesfälle, 5iasan 5 Elkrankungen nnd ^ Todesfälle, Samara Erkrankungen und 44 Todesfälle, Saratow I0'.> Erkrankungeu uud 74 Todesfälle. Zarazin am 19. Juli !'>^> Erkianlungen und Todesfälle, Rostow E>kranlungen nnd 24 Todesfälle, Asow 52 Erkranknngeit nnd N» Todesfälle, Tagaurog 1s^ Erkrankungen und Todesfälle, Baku am 19. und 20. Jnli l)1 Erkrankungen nno 45 Todesfälle, SimbirSki bis zuln 20. Jnli i)9 Erkrankungen nnd Iii Todesfälle. — Die „N. Fr. Pr." erfährt weiter auS Petersbnra, 21. Jnli: Vom Kaukasus verbreitet siäi die Cholera offenbar weit schneller als von der Wolga. Am Don werden jetzt aus teui Kaukaslls 25,0.090 Personen zurückerwartet, welche der Quarantäne zu unterwerfen uninöglich ist. Die Jnfieicrnng des Don'fchcu Steinkolsienbassins wiirde die Gefahr ebenfalls erheblich vcrgiöj^crn. In Samara wnrden infolge der erregten Stimumug der Bevölkernng die Beschränkungen bei der Be-erdignng der Choleratodten wieder b^s.itigt. Ailch dort werben die ^>^eichen wieder in offenen Sälgen cin.'.rfegnet. Der Gonvernenr regnirierte gleichzeitig ein Jnfaliterie-Bataillon. Die AerUe erfüll'm ihre Pflieht nnter fottivahrender Todesangst. Wie aus Baku, ivo die Kanflente schon nin ein Mora-torinlu nachsuchten, flüchten anch ans Astrachan und alldcren Wolgastädteu Tauseude. Alker Verkehr stockt. In Nnssisch-Polen lverocn umfassende Schntzinasnegeln gegen die Einschleppung der Cholera getroffen. Bisher ist dort der Gesundheitszustand noech ilnmer ein guter. Ebenso güilstig lailteu die Berichte aus deu übrigen an Galizien grenzenden russischen Gouvernements. — Aus Kiel wird gemeldet: Die Rc.,icrnng hat tic Hafenbehörden der Provinz an^^ewicsen, die gesundheitliche Controle der anlaufeudeu Seeschiffe, sowie die DeS-inficiernngsluftructioncn bemglich der Sechifft atis dem schwarzen Meere, delu asoivischen Meerbnscn nnd der russischen Ostsee anfs Strengste zu handhabeu. — AtlS Pest, 2:». Jnli, berichtet die „C. T. C.": Der Minister des Innern crlicn an alle Comilate strenge Verordnimgen wegen der Cholei ag.fahr; zur Benuruhigung liege indcss kein Grund vor. roi s'ttmusv.) Wie sich Exkönig Milan iu Paris aiuiisirt, iviro in Belgrader Blättern in einein ihnen aus Paris in franzöfifcher Sprache anonyin zugegaugeueu Schreiben erzählt. Dem Brief entnehinen lvir das Folgende nach dem „B. T.": „Aus persöulicher Rancune hiirdcrt Nistitsch den König, seine Mutter zu seheu, wälncnd er ihn aus Wochen Milan anvertraut. Alleu, welche die Elteru Ihres Königs kennen, ist dies ein Räthsel. Die Königin Natalie ist eine von Jedermann geachtete Frau, die sich würdig ihrer Stellung benimmt, so dass eine Berülmlng mit ihr dem Sohne nur nützen könnte, was aber gewiss bei Diensttreu! Ein Bild aus dein Jägcrleben des bayrischell Hochgebirges von Arthur Achleitner. In den t'Oer Jahren hatte es in den Hochrevicren des Oberlandes, namentlich gegen die ».österreichische Grenze im Pinzgau zu, infolge des kleinen Pcrsonalstandes zum Jagdschutz?, enorme Schwierigkeiten, dem Wilbererunwesen nlir einigermasien Herr zu werden und in den weiten Revieren etwas Ordnung zn halten. Wo hente das Personal verdreifacht ist, mußte dainals ein einziger Jagdgehife genügen. Gerade gegen die Pinzgauergrenze zu, wo am Hirsch-büchl die schwarzgelben und weißblauen Pfähle anelnander rücken, wurde höllisch frech geivildert, wirivohl gerade der dortige Jagdgehilfe ein wahrer Teufelskerl, flink wie die Gemse, schlau wie der FuchS und pflichttreu sondergleichen war. Freilich hexen, überall zn gleicher Zeit in dein ungeheuren Revier sein, das konnte auch der Vcstl nicdt, aber was schnelle Beine, ein sicheres Auge, Mnth und Waghalsigkeit vermögen, das brachte cr jederzeit fertig. Ein kleiner Knirps ist der Vestl von Natur, aber dafür riunt ihin Quecksilber in den Adern, der Bursch ist aalglatt und rutscht Einem juft dann aus ter Hand, wenn man glaubt, ihn eben zu haben. Weitn ein anderer infolge 12- oder 14stündigcr FelS-wanderung todtmüde umsinken würde, steigt der Vestl noch einer Alm zu und taitzt dort die halbe Nacht dured, weun's der Dienst erlaubt, und die Sendrinnen just tänzerisch aufgelegt sind. Allein trotz seiner beispiellosen Behendigkeit konnte der flinke Vestl cS nicht verhinderu, daß auch in seincin zn ans-gedehnten Reviere gewildert wurde. Zwar sing er die Spitz- buben oft sogar paarweise ab nnter Gefahr des eigenen Lebens, allein iveniger ,vllrdcn die Wildschützen deswegen doch nicht. Vermehrt ivnrde aber nur der Haß auf beiden Seiten und cs griff eine Erbitterung Platz, daß jeder Kampf bis zur äußersten Conseqnenz mit grausainer Rücksichtslosigkeit gefük?rt wnrde. Für das ^^eben des Vestl gaben die Bäneriunen und Seudrinnen hüben und drüben keinen Krenzer, er inußte noch das Opfer seines Berufes luid seiner Waghalsigkeit werden, denn die Wciberleute kennen die Schwüre uud Flüche ihr^r wilderudeu Männer, Liebsten nnd Brüder. Wer init jeder Stnnde des ausgeübten Dienstes in treu erfüllter Pfliebt seiu Veben riskirt nnd in jeoem Augenblick eineS bleiernen GrnßeS ans heitntückischeln Hinterhalt gewärtig sein muß, der be-t)andelt die ihm unter die Fänste kommenden Ganner und Wilddiebe auch nicht wie Hofräthe nnd Vestl hat e» sich selber zugeschivoren, deln nächsten Wilddieb schon durch körpcrlicl)e Züchtiguug die Lust znm Gamsstchlen fürder etwas zn verleiden. Es war um Mitte Oktol'er des Jahres Vestl hatte just eiuen Pinzga«er Bnrschen auf dem Korn und beobachtete den verdächtigen Kameraden mit größter Sorgfalt. Vestl war daher nicht besonders erbaut, als plötzlich vom Forstamt die Meldung kam. daß ein hoher Jagdgast anf Gemsen geführt werden solle. Richtig, TagS darauf war der uoble Herr auch schon da, nitd Vestl mnßte ihn inS GemS-revier siihren. Er that dies schweigend, Pflicht ist Pflicht, aber wo eS gintg, machte Vestl den miserablen Schiitzcn dnrch schlvierigc Danermärsche miirb und trieb ihni dadurch dcu Heißhunger auf das GamSfchicf^eu auS. So kainen die beiden an einem Oktober-Nachmittage von den Schründen des.«'lein-eiseS herab zttlu Hirschbüchl, der Jagdgast luit eiuein veri-tableu „Knieschnackler", müde, daß man ihm hätte die Angen-deckeln mit Zündhölzern stützen mögeit, vergnügt bloß der Vestl, an dem der furchtbare Marsch spurlos vornl)cr ge gangeil. Wie der erste Schlue? Wci:'. druilten ivar, wurde der Jagdgast auch wieder etivas lebeildiger, aber nin so rascher kam die Reaktiou, besouters da die Ziiumerwärme das Jt)re zuln völligen Eilisct)läfern tbat. Vei'tl spra^i' nichts nnd trank nicht, cr rauchte lediglich sein Pfeiflcin und besak sich die wenigen Gäste in dcr Stnbc des elnsaiu gelegenen Wirtshauses. Weiß dtr Kucknck. wo tic Kerle her sind, die binten ain Ofen sitzen, dachte Vestl uird prägte.sich d^ren Gencbter ins Gedächtnis. Daß cs Wilderer sind, die jer^t in Gegen« lvart des Todfeindes inauschenstill sitzen, das nnterliegt für den Vcstl keineln Zweifel. Wenn nur jetzt sein Begleiter keine Dnnunbciten macht! „Ja, da hast den Salat!" „Vestl, ich bin todtinüde, wir gehen beim!" sagte der gähnende Herr. „Wie S' ivollen, gnädiger Herr Die kleine Zcche ist bald befahlt, die Büchse umgebangen und .Herr nnd Jä.>er trollen sich die einsame Hoetzstraße lveiter. Vestl hat in dem :'ln,'.cnblick. in welchein der Herr znm Heilngehen aufforderte, die Burschen binten iin Eck scharf in's Auge genoinnu'n nnd ibre Blicke erfaßt. I tzt, ctiva eine Vicrtelstnnde voin Wirtsballsc entfernt, bittet V.'stl den Herrn tlm Ueberlassnng seines ^ngelzivilliilgS uud empsieblt dem Herrn den .'i^eiminars.l? anf der begneinen Straße. Er, der Vestl. inüsse znr Mooswand hinans. „Wie, u'aS, lvarnln Aber dcr Vestl hat bereits dcu l^crrschastlichen Kugcl-zlvilling uiid springt in dcn Wald, uin dic Fclscnhöhe zu ge-winnen. Es ist blos Verinntbnng vom Vestl, daß cr die Lnnlpcn hcrobcn an dcr MooSwand finden wird, abcr möglich wäre es nnd zwar anS ^eln Grunde, weil sich auf so kurze Entfernung voiu Hirschbüchl nur hicr oben ein Gemscneir.- Seite 4 in ihm verliert demnach seine Partei einen ihrer thatkräftigsten Männer. Ehre seinem Andenken! Wien, Juli. (Ein Schwärmer für „Freiland".) Das ^^andesgericht verhandelte gestern über einen Straffall wegen Heiratsschwindels, der durch einiqe Episoden, die unter Anderem die Einfügung des Herl;ka'schen Romans „Freiland" in die Processacten ni^thiZ machten, sehr bemerkenswert erschien. Ein eigenartig bewegter Lebenslauf hatte indem Angeklagten, dem derzeit 32 Jahre alten Michael Schiesiel, den Wunsch erweckt, nach dem vorläufig noch nicht qegründeten „^reiland" auszuwandern. Als er nock Regimentsschneider in Marburg war, ertappte er in der Wohnung seine Gattin bei einer zärtlichen Begegnung mit einem Officier. Mit kräftiger Hand beförderte er sowohl die Lebensgefährtin, wie den Hausfreund aus den Fenstern seiner Parterrewohnung auf die Straße. Dann griff auch er zum Wanderstabe. Bald nachher wurde er in Gmunden wegen Heiratsschwindels zu 6 Monaten Kerkers verurtheilt. Aus der Haft entlassen, mietete er sich in Wien im Gasthofe „zum weißen !^^amm" ein. Er trug ein Steirergewand,das ihn gut kleidete, und da er sich als Forst-, abjunct in Mürzsteg bezeichnete, der ein Jahresgehalt von L8lX) fl. l'eziehe, eroberte er mit Leichtigkeit die Herzen zweier Stubenmädchen. Dem jüngeren dieser Mädchen machte er erst den Borschlag, mit ihm nach seinem Försterhause in Mürzsteg zu ziehen, das, wie er sagte, so hoch gelegen sei, dass Damen es nur reitend erreichen können. DaS Stubenmädchen war sofort bereit, sich einen Maulesel anzuschaffen. Dann aber, als Schicffel ihr den Roman „Freiland" vorlas, fassten Beide den Entschluss, dieser Colonie, sobald sie ins Leben trete, sich anzuschließen. Mittlerweile hatte das ältere Stubenmädchen, von Eifersucht erfasst, den Detectiv Zorn, welcher seinerzeit den Heiratsschwindler und Massenmörder Hugo Schenk verhaftete, auf Schieffel aufmerksam gemacht. Der Detectiv fand, dass Schieffel dem Hugo Schenk auffallend ähnlich sehe, und als er erfuhr, dasS der angebliche Forstadjunct beiden Stubenmädchen die Ehe versprochen und der Jüngeren deren Er-sparniffe entlockt hatte, verhaftete er den Mann. Vom Gefängnisse aus ülierschüttete t>er Heiratsschwindler eines der Mädchen mit Liebesbriefen, welche stets die Eigenthümlicbkeit gemein hatten, dass sie mit den Worten schlössen: „Schicket Geld!" Das Mädchen antwortete mit der feierlichen Erklärung, dass sie nur an der Seite Schieffels leben und sterben wolle. Dies ist der Tl^atbestand des Processes, über den gestern vor dem Landesgerichte verhandelt wurde. — Michael Schieffel wurde zu einem Jahre schweren Kerkers veruriheilt. Znaim, 2s>. Juli. (Einsturz eines Tburmes.) Der aus dem zwiLlften Jahrlmndert stammende, 32 Meter hohe „Räuberthurm" ist heute Nachts unter großem Getöse eingestürzt und die ganze Bevölkerung der Stadt ist durch Alarm und Glockengeläute aufgeweckt worden. Die naheliegenden Gähr- und Eiskellereien, sowie die Wohngebäude des Maural'sch en Brauhauses wurden mitgerissen, drei Menschenleben fielen dem Einstürze zum Opfer. Der Maschinist Skoda und seine Frau wurden um 8 Uhr srüh als verstümmelte Leichen aus dem Schutt gehoben. Der achtzehnjährige Sohn des Ehepaares wird noch vermißt. Der Braumeister hat sich sammt seinem Kinde glücklich gerettet, jedoch bedenkliche Verletzungen davongetraijen. Menschenmassen drängen sich zum Schauplatze des Unglücks, weshalb der Raum abgesperrt werden mußte. Wie von conipetenter Seite verlautet, beläuft sich der Schaden der Commune Znaim auf iiO.OOO fl. Baumeister Unger hat mit einer großen Zahl von Arbeitern die Beseitigung der Trümmer begonnen, welche Arbeit aber einige Wochen in Anspruch nehmen wird. Marburger Htachrichtm. ^ (Klrchenl' au in der Grazervorstadt.) Die Feier des .'rsten Spatenstiches für den Neubau der Marienkirche, welchen der Herr Fürstbischof Dr. Michael Napotnik vorgenommen, verlief schön und glänzend und wurde von herrlichem Wetter begünstigt. Vor dem ersten Spatenstiche hielt der Herr Fürstbischof eine sympathische, weithin tönende Anrede, worin er das Gotteshaus als einen Hort und eine Marburger Zeitung Stätte des Friedens, der Freiheit, der Wahrheit und der Liebe schilderte. Die Betheiligung an der Festfeier war eine starke, es waren alle Classen der Gesellschaft zahlreich vertreten. Der Herr Bürgermeister und der Herr k. k. Bezirks-bauptmann waren persönlich erschienen und haben durch ihre Gegenwart die Festfeier erhöht. Die riesige Betheiligung an dieser Festfeier liefert den Beweis, daß das schöne Unternehmen allgemeinen Beifall findet, und das Kirchenbau-Comits auf eine ergiebige Unterstiijzung von der Bevölkerung unserer schönen Draustadt rechnen kann. Auf dem Bauplatze wurden fl. 83 kr. zum Kirchenbau gespendet. (Verein „Südmark.") Am 7. August, um halb 5) Uhr nachmittags findet im Gartensaale des Hotels Orosel in Neuhaus die Gründungsfeier der Ortsgruppe „Bad Neuhaus des Bereines Südmark" mit folgender Tagesordnung statt! 1. Begrüßung vonseitc der Einberufer. 2. Wahl des Ausschusses. 3. Wahl der Vertreter für die diesjährige Hauptversamlung. 4. Allfälliges. (Ev an g»'lisch er Gottesdienst.) Sonntag, den 31. Juli, wird hier in der evangelischen Kirche Gottesdienst stattfinden. (Bezirksvertretung.) Mittwoch, den 3. August um 10 Uhr vormittags findet eine Sitzung der Bezirks-Vertretung Marburg mit folgender Tagesordnung statt: Wahl von fünf Mitgliedern in den Bezirksschulrath Marburg. — Die Gemeinde Pickerndorf bittet um die Bewilligung zum Verkauf einer Wegparzelle. — Die Gemeinde Rothwein bittet um die Genehmigung eines Tauschvertrages zum Zwecke einer Straßenanlage. (Das neue Postgebäude.) Im Jnseratentheile der heutigen Nummer ist die Offertausschreibung für den Neubau des Post-Amtsgebäudes enthalten. (Römerbad.) Die Curliste verzeichnet bis zum 23. Juli bereits 301 Parteien mit (»36 Personen. (Turnfest in Budweis.) Das in den jüngsten Tagen abgehaltene Turnfest in Budweis nahm einen glänzenden Verlauf; beim Wettturnen errang auch ein Marburger, Herr Retschnigg, einen Preis. Die deutschnationalen Turn» Vereine nahmen an dem allgemeinen Commers nicht Theil, sondern veranstalteten einen eigenen Commers. (Die Sommerliedertafel der Südbahn-Liedertafel), die am Abende des vergangenen Sonntags im Götz'schen BrauhauSgarten unter der Mitwirkung der Südbahmverkstätten-Kapelle stattfand, nahm einen in aller und jeder Hinsicht gelungenen Verlauf. Die wackere Sängerschaar entzückte die zahlreiche Zuhörerschaft mit jedem Liede aufs Neue und zuweilen schien es, als ob der verdiente lebhafte Beifall kein Ende nehmen werde. Gleich der erste Chor, ..Schifferlied" von Karl Eckert, sprach außerordentlich an; nicht minder gefiel das Tiroler Volkslied „Du herzliabstes Dianderl" von I. Renner, dessen Wiederholung stiirmisch begehrt wurde. „Die jungen Musikanten" von Kücken, ein Männerchor mit Solo Quartett, der mit innig-frischem Ans-druck vorgetragen wurde, führten die Sänger auf den Gipfel des Erfolges. Auch dieses Lied, sowie die folgenden, „Die Blümerln", Ouartett von E. Schmid, „Mei' Liesel" von Emil Füllekruß und das „Türkische Schenkenlied" von Feliz- Mendelssohn, mnssten wiederholt werden. Das Quartett wurde von den Herren Füllekruß, Gauby, Koß und Pirzl in ungemein anmuthender Weise gesungen. Der prächtige Tenor des Herrn Koß kam bei dieser Tondichtung und beim „Türkischen Schenkenlied" auf das Trefflichste zur Geltung. Ueberhaupt dürfte die beste Leistung des genußreichen Abends die Wiedergabe des „Türkischen SchenkenliedeS" gewesen sein. Dieser überaus schwierige Chor kann nur vou außergewöhnlich geschulten Sängern mit voller Wirkung vorgetragen werden; die Südbahn-Liedertafel bewältigte ihre Ausgabe mit staunenswerter Sicherheit. Dass hiefür dem Chormeister des Vereines, Herrn Füllekruß, in erster Linie Anerkennung gebührt, soll nicht verschwiegen sein. Alles in allem genommen, war die Sommer-Liedertaftl am Sonntag eine der vollwertigsten Leistungen der Südbahn-Liedertafel und man kann nur wünschen, dass der ivackere Verein unentwegt auf dem eingeschlagenen Wege fortschreite — von Erfolg zu Erfolg. — stand befindet und eS zu spät an der Zeit wäre, höher einsteigen zu wollen. Zu geniren brauchen fich die Wilderer auch nicht, der müde Jagdherr und der dumme Jagdgehilfe sind heimgegangen, also ist das Revier rein. Vestl sucht mit dem Glase die Wände und Schrosen sorglich ab und nach etwa einstündigem Spekuliren sieht er zwei Gestalten sitzen. Also doch! Wie Katze und Schlange zugleich beschleicht der Vestl sein Menschenwild, er pirscht sich den vermummten Gestalten auf einige Ureter an und wie er eben anrufen will, geben die Lumpen auf anspringende Gemsen Feuer. Jetzt ist für den Vestl kein Halten mehr, er springt auf die Wilderer los und schlägt mit dem Kolben des kostbaren Gewehres daß die Hähne dem älteren Vermummten das Genick zerfleischen und e? roth aufgeht. Im ersten Schrecken über den Ueberfall flüchtet der jiingere Wilderer abwärts, dock wendet er vor einer etwa zimmerhoben Wand und macht Anstalten, dem Tenfelsjäger wieder auf den Leib zu rücken. Im Nu aber hat auch Vestl begriffen und wie die Windsbraut stürmt er jetzt abwärts und springt dem auf so ktwas gar nicht vorbereiteten Wilderer mit beiden Füßen auf die Brust. Ein furchtbarer Schrei ertönt in die einbrechende Nacht. Wie vom Bogen geschnellt fliegt der Wilderer hinaus in die Luft infolge des wuchtigen Anpralles des Jägers, aber auch der Vestl vermag des Sprunges Macht nicht zu dämmen, auch er stürzt über den Felseii, unten an den Kanten mit dein Kopf auffallend, so daß die Hirnschale einen Brilch erlitt und der arme Jäger sich außerdein die Achftl auswarf. Einem anderen hätte der veheinente Sturz über die Felswand das Lebenslicht völlig auSgeblaseii, Vestl jedoch schleppte fich weiter, er erhob inühsain den Oberkörper, und spähte hinaus, „wo denn der Lump hingefallen ist?" Was so ein Kerl für ein Glück hat? Der Gauner fällt auf behaglichkn Sand in eine Reuschen, kann also nur leicht verletzt seiu, der pflichttreue Jäger aber schlägt sich den Schädel ein. Mit Aufgebot aller Kräfte kriecht Vestl auf den Wilderer zu, den er trotz der eigenen fürchterlichen Verwundung einliefern will und muß. Wohl heißt es die Zähne aufeinanderbeißen vor Schmerz, aber Vestl zieht mit seinem warmen Blute die Fährte über Geröll uud Sand bis zur Rinne, in welcher der Wilderer liegt. Eben will dieser sich erheben, erwacht aus der Betäubung des Sturzes, aber schon ist der Vestl an ihm, gerade noch zum rechten Augenblick. Waffe hat Vestl keine mehr, oben bei dem niedergeschlagenen älteren Lumpen liegt der zweifellos ruinirte Zwilling, den „Knicker" hat er im Sturz verloren, rasch entschlossen greift er nach dein nächstliegenden Stein — Ang uin Aug, Zahn um Zahn! und er sidlägt dem Wilderer damit auf den Kopf, bis er wieder in Ohnniacht sinkt. Recht weit vom ohnmächtig werden ist auch Vestl nicht, der entsetzliche Schmerzen erleidet, aber bevor er niedersinkt, will er den Wildschützen noch feffeln. Er niinint seinen Leibriemen ab und schnürt dem Gefangenen .Hsnde und Füße bis zur Uubeiveglichkeit. Kautn damit fertig, verläßt den Jäger das Bewußtsein. Die Nacht senkt sich herab, eine frostige Oktobernacht, mit ihiem Schleier den ohnmächtigen Jäger und seinen bewußtlose« Gefangenen in den Felsen unifangend. Wer am frühen Morgen zuerst mit Schrecken erwachte, war der gefesselte Wilddieb, der lange nachsiniien mußte, bis er begriff, wie er in diese Lage koininen konnte. Nun liegt neben ihm der Jäger in seinein Blute, ohnmächtig, wenn nicht schon todt. Allmächtiger Gott! Wenn der Vcstl todt ist, dann ist's ja auch mn den Burschen geschel)en, der an Händen und Füßen gefesselt unmöglich von seinein Platz sich _ Nr. 60, 28. Juli 189.. Die Südbahnwerkstätten-Kapelle that ihr Bestes, doch wäre es zu wünschen, dass künftighin die Werke deutscher Meister an Stelle italienischer Opernmusik mehr Berücksichtigung fänden. (Concert.) Samstag den 30. Juli spielt die Südbahn-Kapelle bei günstiger Witterung im Garten des „Hotel Meran". (SüdbahN'Liedertafel.) Der Gesangverein ..Typographia" in Graz feiert am 31. Juli sein 25jährigeS Gründungsfest. Die Marburger Südbahn-Liedertafel folgt der ergangenen Einladung und wirv sich vollzählig an diesem Feste betheiligen. (Die ersten Hausmittel gegen die Cholera.) Von befreundeter Seite wird uns geschrieben: Als Belgien das letztemal von der Cholera heimgesucht wurde, veröffentlichte die Regierung eine einfache, aber sich äußerst zweckmäßig erweisende Anordnung zur Erstickung des ersten Anfalles. Die Erfolge waren damals so überzeugend, dass sich im nächsten Jahre auch die brasilianische Regierung veranlasst fand, dasselbe Mittel infolge der ausgebrochenen Epidemie zu empfehlen. Es hieß: Sobald man Leibschmerzen und Uebelkeit verspürt, beeile man sich, die Wohnung aufzusuchen. Man gehe sofort zu Bette und lege heiße Teller — in ein Tuch gewickelt — auf den Leib und eine heiße Bausche zu Füßen, trinke heißen, schwarzen Thee mit kräftigem Rothwein und besser noch, kräftigen heißen Rothwein mit Ingwer. Sobald sich nun die Hauptsache, der Schweiß einstellt, ist die größte Gefahr vorüber, und die Krankheit meistens im Keime erstickt. Der Kranke kann in dem Falle mit Ruhe den Besuch des Arztes, der in der Epidemie-Zeit nicht immer gleich zur Hand ist, erwarten. Man sorge vor Allem für einen gesunden und kräftigen Magen und vermeide kaltes Bier, unreife Früchte, unverdauliche saure Speisen, Gurkensalat, und ähnliche Nahrungs« und Genußmittel ; überhaupt schütze man durch Leibbinden den Leib und Magen gegen Erkältung und nähre den Magen durch kräftige Speisen und kräftigen Rothwein. Frische Luft und penible Reinlichkeit in Allem sind unerlässliche Bedingungen. Wer als Trunk Waffer vermeiden kann, thne es, er trinke etwas Wein, am besten echten Rothwein. (Ein arm er Zech er). In einemGasthauseder Kärntnervorstadt erschien am 23. d. M. nachmittags ein Gast, der an Vergesslichkeit zu leiden scheint, da er nach eingenommenem Mahle, welche!» er einige „Gläser" zur leichteren Verdauung nachgeschüttet hatte, ohne zu zahlen, das Local verließ. Dies brachte aber den Wirtsleuten diesen Mann sogleich in Erinnerung, denn derselbe hatte sich auf die gleiche billige Art schon einige Tage vorher dort zu verköstige« verstanden. Weil es nun des „GratiSblitzerS" Unglück auch wollte, dass er beim Verlassen des Wirtshauses an einen Wachmann anrannte, wurde seine Arretierung unvermeidlich, denn der Mann hatte nicht einen Heller bei sich und, wie er eingestand, ebensoviel in seinem Unterstandsorte, den er dort hat,lvo ihn deS Abends der Schlaf überinannt. Selbst sein festes Versprechen, sobald er Geld liaben werde, zahlen zu wollen, prallte an der Hartherzigkeit der Menschen unverstanden ab. (Zwei Landstreicherinnen). Maria Groß, eine stadtverwiesene Vagantin, wurde spät Abends am 25. d. M. im Stadtpark arretiert. Am Vorabende aber rvurde eine andere „Zugereiste", n'mens Juliana Kaiser, dortselbst aufgegriffeu, die wohl ein längeres Verbleiben im Sladtpark vorhatte, da sie ihre Garderobe hinter dem Erzherzog Johann-Monument im Tannen-Dickicht bereits untergebracht hatte. Ueber die Vereitlung ihres Vorhabens war die Schöne so erbost, dass sie bei der Arretierung recht unartig wurde, was dann ihre Ein-lieferung anS Gericht verursachte. (Sein Liebchen wohnt am Drauftrand.) Sein Liebchen ist ihm, einem Zimmermann in Graz nämlich, durchgegangen; hat aber dabei nicht vergessen, Habseligkeiten seiner Verewigten im Werte von 30 fl. mitzunehmen. Ni!N die Liebe zu ihr, sondern zu dem Raube, machte unseren Zimmerer rasch zur Nachfahrt entschloffen, was zur Folge hatte, das« ihm in Marburg durch polizeiliche Intervention sein Herzenswunsch bald erfüllt wurde. Leichten Herzens, aber mit Bündeln beladen, reiste der so ..schwer" Enttäuschte wieder heim, während „Liebchen" stille Thränen nachweint — den Bündeln. fortbewegen kann. Sein Kamerad liegt oben wahrscheinlich ebenfalls schwer verwundet, vielleicht verblutet, sonst weiß kein Mensch, daß die zwei ins Gamsgebirg hinauf sind. Also Rettung nnlnöglich, der Tod durch Verhungern und Erfrieren zweifellos. Wenn nur der Jäger wieder zum Bewußtsein käme. Der Wilderer will sich ja gerne „geben", nur fort, hinrmter, das Leben retten aus furchtbarer Noth! Der Wilderer wirft sich auf die Seite heruin, wo der Vestl mit eingefallenen Wangen und geschlossenen Augen todtenbleich liegt. Das Blut ist gestockt, in wirren Büscheln klebt das Kopfhaar zusammen, wo die Hirnschale eingeschlagen ist. Ein schrecklicher Anblick! Ob der Jäger noch lebt? Der Wilderer rutscht hart an den Körper des Todfeindes und sucht seinen Kopf an dessen Herz zu bringen. Gott sei Dank! Ganz schwach schlägt es noch im Herzen! Zum Teufel, wenn der Wildschütz die Arme frei hätte, könnte er die SchnapS-flasche aus der Tasche nehmen, den Ohnrnächtigen laben und — dann durchbrennen. „Na, sell war hundsgemein!" Ist übrigens ganz gleich, was der Bursch thäte, die Feffeln verhindern ja Alles, selbst die Gedanken, denn dem Wilderer fällt jetzt nichts mehr ein, waS beitragen könnte, den Jäger zuin Leben zu erwecken. So bricht denn vollends der Morgen an, neblig, kalt, der Wind in kurzen Stößen durchs Geschröff heulend, oben anl Firnrainent jagt der Oktobersturm schwere Wolken umher, einzelne Flinserln fallen herab, eS rvill sich zuin Schneien einrichten. „Hiinmelsakra! Dös auch noch!" Den ivachen Wilderer durchschauert es, die Finger wie die Zehen sind zu E!s erstarrt, die Kälte dringt zrrm Herzen, es ist zum Verzweifelu! Ha! Was thut ein Hund, der seinen Ifk. VO, L6. (Zwei Knaben in Lebensgefahr). Am Abende 'des vergangenen Montag, zwischen und 7 Uhr gcriethen zwei im Alter von beiläufig 11 Jahren stehende Knaben da« durch in Lebensgefahr, dass sie, an einer steilen Sttlle des Schlapfenberges abrutschend, auf einen Punkt kamen, von wo sie weder aufwärts noch abwärts gelangen konnten. Mehrere beherzte Arbeiter retteten die beiden Knaben aus ihrer bedenklichen Lage. (Schlechtes Fett.) Vergangene Woche sind zwei Fälle vorgekominen, dass Leute auf dem Hauptplatz in kleinen Häftu eingegossenes Schweineschmalz kauften, welches oberhalb gut, nach einer Schichte von drei Decimetern aber ganz schlecht und ungenießbar war. ES werden die Parteien aufmerksam gemacht, dass sie ^as gekaufte Fett stets in der Rathhaus« 'Wachstube mittelst eines Bohrers unentgeltlich untersuchen '^lassen können. DieS gilt für den Inhalt jener Häfen, der nicht ohnehin schon von der Marktaufsicht untersucht wurde. Meistens verbergen die Landlcute ihr Schmalz vor den Marktaufsichtsorganen, wenn sie der Schlechtigkeit ihrer Ware sich bcwusst sind, und kommen dieselben mit ihren Häfen erst nach geschehener Untersuchung und Begutachtung zum Vorschein. (Gewässerte Milch). Am 27. d. M. morgens wurde seitens der Marktpolizei im Wachzimmer der Tegetthoff-straße die von der Leitersberger- und V?ellingerstraße zur Stadt gebrachte Milch auf ihren Wassergehalt untersucht. Dieser Untersuchung wurden 255 Liter von 170Milchträgern unterzogen und dreien derselben 10'/, Liter Milch, die einen ki'instlichen Wasserzusatz von 10 Pcrcent hatte, abgenommen und weggeschilttet. Ezploston in einer Pulvermühle. Aus Graz wird uns geschrieben : Am letzten Montag abends ist eine Pulvermühle auf der Göstinger Au in die Luft geflogen. Als sich die Nachricht von der Explosion in unserer Stadt verbreitete, fuhr sofort ein Wagen der frei« willigen Rettungsgesellschaft mit dem Chefarzt der Rettungsabtheilung, Herrn Tilly, auf die Unglücksstätte, woselbst sich Tausende von Menschen einfanden. An der Stelle, wo die Pulverkornftampfe gestanden war, sah man eine wüste Schuttmasse, aus verkohlten Theilen der Körnungsmaschine, ge-vorstenen Fässern und Tonnen, zertrümmerten Latten und Dachbekleidungsstücken bestehend. Die Schutzmauer vor der Stampfe war völlig niedergelegt und zerstört, die schwächeren Bäume der Umgebung entwurzelt lvorden. Ein schauerliches Bild der Verwüstung bot sich dem Auge des Beschauers dar. Leider sind bei der Explosion zwei Arbeiter, die in der Stampfe arbeiteten, schwer verletzt worden. Die Namen der Unglücklichen, die in das allgemeine Krankenhaus gebracht wurden, sind Johann Stahl und Peter Schreiner. Sie wurden am ganzen Körper verbrannt und die Aerzte zweifeln an ihrem Aufkommen. (Stahl ist seinen grässlichen Verletzungen bereits erlegen. D. Schrftlg.) Der „Tgpst." wurde von einem Berichterstatter über das Unglück gemeldet: „Gestern Abends zwischen balb und dreiviertel sieben Uhr ist die Kornstampfe des Anton Hafner'schen Pulverwerkes auf der Göstinger Au, in welcher ärarisckes Spreng-pulver erzeugt wird, in die Luft geflogen. Wie Augenzeugen berichten, sah man eine ungeheure Feuersäul« gegen Himmel auffahren, dann erhob sich eine kreisrunde dicke weiße Wolke, worauf der weithin hörbare Knall folgte. In der Stadt war man sofort der Ansicht, dass ein Pulverwerk in die Luft geflogen sei. Diese Vermuthung war leider Wahrheit. Zwei junge kräftige Menschen, die Arbeiter Johann Stahl und Peter Schreiner, beide ledig, sind die Opfer dieser Katastrophe. Beide sind derartig verbrannt, dass an ein Aufkommen derselben leider nicht zu denken ist. Peter Schreiner, welcher nach der Katastrophe noch bei vollem BewusStsein war, erzählte den Hergang folgendermaßen: ,.Jch war mit meinem Collegen Peter Stahl in dem Kornwerke beschäftigt; Stahl stand mit einem Siebe bei einem Haufen Pulver, während ich Pulver in eines der zwei gehenden Stampfwerke nachschütten wollte. Herrn zum Wiedererwachen bringen will? Er schleckt ihm die Schläfe. „I bin kein Hund und der Vestl ist nicht mein Herr, wohl aber mein Todfeind, der mich naus g'sprungen hat über die Felswand! Aber lvenn ich'n nicht zum Leben bring, bin i und er verloren!"---- , I probir's !" Und wieder rutscht der gefesselte Wildschütz an den Jäger heran, drückt seinen Kopf an die kalte wachsbleiche Wange des Jägers und leckt ihm mit der Zunge die Schläfe. Kein Erfolg. Nur nicht auslassen ! Es gibt keine andere Rettung aus Todesgefahr. Es schneit in dichten Wirbeln, schon liegt eine dünne Schneeschichte über dem leblosen Jäger und den gefesselten Wildschützen. Wie lange noch und die Schneedecke wird zum Leichentuch. Wenn es so fort schneit, ist Abends das Grab sertig. Ha, ein Gedanke! Wenn der Pinzgauer versucht, etwas Schnee an die Schläfe des Jägers zu bringen und zu verreiben, vielleicht erweckt das den Vestl zum Leben. Aber wie machen '^ Wan, wau! Hierher, Hilfe! Gott sei Dank, hier liegt er! ruft der Jagdgast und winkt seine Begleiter vom Forstamt herbei. „Ja, was ist denn das ? Ein gefesselter lebendiger Wilddieb neben dem todten Jäger!" „Der Jager lebt noch, i Hab' Alles versuacht, ihn wach zu bringen!" ruft der Wildschütz durch den heulenden Sturm. Rasch wird der Jäger emporgehoben, mit Schnaps gelabt, mit Schnee an den Schlafen gerieben und bald zeigt sich ein Erfolg: der Vestl schlägt die Augen ans und sein erster Blick gilt dem gefesselten Wilderer. ^ ^ ^"—— Plötzlich bemerkte ich bei der anderen Stampfe ein Leuchten. Ich wandte mich ab und wollte hinauseilen, jedoch ^n spät; ringsumher zuckte eS auf, und ich fand mich in< vorbeifließenden Bache wieder." Der Arme konnte sich noch selbst auS dem Bache her« ausarbeiten und verlor später nochmals die Besinnung, während Stahl, total verbrannt, an Ort und Stelle liegen blieb. Man fand Stahl mitten unter den Trümmern des Werkes liegend. Mitglieder der Göstinqer Feliermehr, welche einen Ausflug unternommen hatten, eilten rasch herbei, um Hilfe zu bringen. Die erste Hilfe wurde den Verunglückten vom Werkfilhrer Anton Bauer zutheil, welcher sich im Momente der Katastrophe zum Werke begeben wollte, von der Explosion niedergeworfen wurde, jedoch zwischen den rings um ihn Hersallenden Balken unverletzt blieb. Er fand zuerst Stahl, mit Trümmern von Balken bedeckt, auf dem Boden liegend. Die Explosion hatte desien Kleider vom Leibe gerissen, welche man theilweise auf den umstehenden Bäumen hängen sah, während der Rest derselben an seinem Leibe glühte. Bauer löschte dieselben mit einer Schüssel Wasser aus dem nahen Bache. AlSbald erschien ans der Unglücksstätte auch ein Mitglied der Göstinger Fenerwehr, Herr Schiefer, welcher beide Verunglückte mit Leinöl bestrich und in Kotzen hüllte. Beide hatten schwere Verletzungen erlitten. Ihre Körper waren gänzlich schwarz gebrannt und hatten ein Aussehen wie poröse Hl>lzkohle. K^in meines Fleckchen war zu entdecken. Theilweise hatte sich die Hallt vom Körp'!r losgelöst und hieng in schlvarzen Fetzen herab. So am Gesicht, ans der Brust und an den Füssen." WolKswirthschaftliches. Disterenzspiel und Terminhandel an den Getreidebörsen. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 13. d. wurde an den Ackerbauminister Grascn Falkenhayn von den Abgeordneten W. PH. Hanck, A. Döt;, Kaiser und Genossen folgende Interpellation eingebracht: Kürzlich brachte die „Wiener landlvirtschaftliche Zeitung" einen Aufsatz mit der Unterschrift: ..Warum sinken die Getreidepreise ?" Es heißt dort: „Die Getreidepreise sinken, weil die Getreidebörftn darin ihren Vortheil sehen. Sie führen alles durch, lvas sie wollen, denn die Mittel dazu l^alten sie ja in der Hand: „Capital" und „Tagcsprefse". Uno weiterS: „Eines der wirksamsten Mittel, deren sich die Börse zur Drückung der Getreidepreise bedient, ist das ins Ungeheuerliche ausgeartete „Termingeschäft." Ferner: „Wenn man an einer einzigen Börse „am Papiere" Getreidemengen handelt, die das gesaminte Europa nicht liefern könnte und durch diesen Schwindel alle ans Wirklichkeit bernhenden Vernunftfchlüsse des LandwirtbeS zu Falle bringt, die Fruchtpreise gewaltsam berabzlvingt, so heißt dieser Vorgang eine „Preisregelung". Um aber die Erzeuger in ihren vernünftigsten und begründetsten Berechnungen wankeild zu lnachen und zlir Abgabe ihrer letzten Vorräthe zu drängen, ersilldet man überdies wnnderbar günstige Saatenftands-berichte, die sogenanilten „Privatberichte der großen Blätter", lvelche fast immer der tlanrigen Wirklichkeit Hohn sprechen." Znln Schlüsse endlich: „O Frltchtbörse! Fruchtbörse! Wie groß ist Deine Macht! Mag die Ernte gut, maq die Ernte schlecht sein, ilnlner verstehst Du eS, dem Landwirte geschickt das Fett von der Suppe, den Nahm von seiner Milcb zil schöpfen." Das sind die Mittel, die Preise, wie es beißt, zu regeln; merkwürdigerweise kommen die Preisunterschiede nie der arbeitenden Bevölkerung in Gestalt verbilligter Nahrungsmittel, sondern nllr den Börsespielern nnd ihren Genossen zu Gute. Es ist unendlich traurig, dass solche Zustände in einem Staate möglich sind, der sich rühmt, seinen Bürgern Schutz zu bieten. Zustände, welche die ehrlich Arbeitenden zu Gunsten Specnlierender nln die Früchte ihrer Arbeit bringen. „Laßt'S mir nur Den nicht ans!" „Na. einen Schluck Enzian lvird er wohl verdienen für die „Todtenwache." Und so ward auch der halberfrorene Wilderer gelabt und von den Fesseln befreit, da eine Flucht jet^t ausgeschlossen erschien. Der Forstlvart nahln den Wilddieb in Eskorte, der Jagdherr nnd ein Knecht nahlnen den schwerverwundeten Jäger in die Mitte nnd so ging's ablvärtS znln Zollhaus am Hirschbüchl, wo die österreichischen Zollanfseher nach Reinigung des Gesichtes in dem gefangenen Wilderer einen weit und breit berüchtigten Gauner erkannten und sofort seine Einlieferung nach dem nächsten Bezirksgerichte veranlaßten. Vestl aber wnrde schlver krank und konnte noch zu Ostern des darauffolgenden Jal)leS keinen Finger bewegen. Der anSgefallene Arm wnrde falsch eingerichtet, lvas dein schneidigen Jäger Thränen entlockte, wiewohl er selbst diesen größten Schinerz seines LebeilS verbeinen wollte. Der Sturz über die FelSlvcind brachte ihm aber noch ein Augenleiden, das ikn alle drei bis vier Jahre zwingt, eine Klinik aufzusuchen. Die klaffeilde Wunde iin Schädel verharschte mit der Zeit nnd wie die Zeit der Gainsl?rllnst anbrach, lvcir der Vestl wieder stramm und innnter im Dienst. DaS Gericht sprach ihm 42 Gulden Schadenersatz zu, die der Wilderer bezahlen mnkte. der Jagdherr aber nahm den gründlich zerschlagenen nnd verbogenen Kugelzwilling, den niin oben am Genl'en-einstalld fand, als „Andenken" mit beiln. Der verhauene ältere Wilddieb war eben froh, ohne Geivebr auf allen Vieren unbehelligt ablvärtS in die l^eiinatlichen Fluren kriechen zu können. Treu nnd unentwegt übt aber der unerlniidliche Vestl seinen Dienst auch heute nech alis zllln Schrecken aller Wilddiebe. Leider sind nnS die Thatsachen, die geschilderten Verhältnisse nicht neu, weniger bekannt war uns aber, dass die envähnte Ausbeutung so frech betrieben wird, dass sie es sogar lvagt, sich der Ankündigung öffentlicher Blätter zu bedienen, förmlich als ob diese Ausbeutung gesetzlich geschützt wäre. — So war im „Wiener Tagblatt" vom 10 Juli l. I. eine Ankündigung mit folgendem Inhalte eingerücki: „An der Fruchtbörse sind stets bedeutende Gelvinne zu erzielen, inSbesonderS in der nächsten Zeit, wo der jelveilige Stand der Ernte grosse Preisbewegungen herbeiführt. Nachdem ich über alle Vorkommnisse auf dem Weltmarkte außerordentlich gut unterrichtet bin, ist eS mir möglich, iiber die jeweilige Situation und die sich darbietende Chance sehr erschöpfende Auskunft zu ertheilen, uln durch richtige und rechtzeitige Rathschläge günstige Erfolge bei Speculationen zn erzielen. Von gut situirten Grundbesitzern, Firmen, Privatiers werden Allfträge ohne jede Deckung prompt allSgeführt. Nichtanonyme Zuschrlflen unter „Fruchtbörse an die Exp." Angesichts des eben Mitgetheilten, in Rücksicht darauf, dass sich diese Dinge nur ereignen können, lvcil den Spielern, wenn sie sich, wie die „Deutsche Wehr" in Troppau — ebenfalls diese Verhältnisse besprechend — sagt: „offen zwischen Consnmenten nild Producenten stellen, beide über-vortheilen und schädigen, ihnen gar nichts geschieht, denn sie thun nichts gesetzlich Verbotenes", und weil schon wiederholt diese unendlich tranrigen Verhältnisse besprochen und dringend um Abhilfe gebeten lvurde, ohne dass etwas geschah, fragen die Unterzeichneten: „Ob Seine Excellcnz geneigt ist, mit allem Nachdrucke dahin zu wirken, dass die Ergebnisse dieser ehrlichen Arbeit auch jenen zugute komme»,, die sich dieselben iln Schweiße ihres Angesichtes redlich verdient haben, und dass verhindert werde, dasS jene meist eingelvanderten, jcder körperlichen Arbeit abholden Eleinente Nutzen ziehen, welche an der Frucht- un^ Mehlbörse das oben geschilderte Unwesen treiben; ob Seine Excellenz geneigt ist, ein besonderes Augen» merk auf die envähnten Privatberichte zu lenken und falls Erhebungen ergeben, dass dieselben falsch, zur Irreführung berechnet sind, den Staatsanwalt zuln Einschreiten zu bewegen; ob Seine Excellenz geneigt ist, dem Beispiele der Vereinigten Staaten von Nordamerika folgend, endlich etwas in dieser Sache zu thun, um ein Gesetz zu veranlassen, lvelcheS lautet: An der k. k. Börse für landwirtschaftliche Erzeugnisse ist das Differenzgeschäft in Getreide und auch der Terminhandel untersagt, und die Zuwiderbaildelnden werden mit Geld uud Arrest, beziehungsweise Landesverweisung bestraft. Zum Schlüsse: Ist Seine Excellenz geiieigl, über diese Angelegenheit ehestens die Willensmeinung dem hohen Hause bekannt zu geben?" Hemeinnslhigks. (Die Einwirkung des Sonnen- und Mondlicht es ans schneidende Werkzeuge) ist so wenig bekannt, dass einige Worte darüber des allgemeinen Interesses wert sind. Alle schneidende Werkzeuge. Messer, Bohrer, Sensen, Sicheln nehmen eine bläuliche Färbung an, wenn sie der Einwirkung der Sonnenstrahlen längere Zeit ausgesetzt sind und dadurch erhitzt werden. Die Schärfe oder Schneide geht dabei auf immer verloren, und das Werkzeug ist ganz unbrauchbar, wenn es nicht neu gestählt wird. Man mnss sich daher hüten, dergleichen neue, von der Sonne schon verdorbene Werkzellge von Krämern und Herumträgern zu kaufen, welche diese Ware auf Märkten :c. oft ganze Tage der Sonne aussetzen. Man schreibt dann gewöhnlich aber ungerechter Weise die Unbranchbarkeit dem Fabrikauten zu, der nachlässige Arbeit mit schlechtem Material liefert. — So hat man selbst eine ähnliche schädliche Eimvirkung des MondlichteS auf das Blatt der sogenannten Bauch- und Mondsäge bemerkt. Eine dünne ausgearbeitete Säge wird vom Mondlicht in einer Nacht schief gezogen. Cbemn. Tgbl. — Deutscher Schulverein. Zu Beginn der Ausschusssitulng cmi 19. Juli wurde die Nachricht von dem plötzlich erfolgten Hinscheiden deS Ausschussmitgliedes Herrn Dr. Lndwig .s-^aindl mit tiefer Betrübnis ^^ur .Kelintnis gebracht und in einenl warm empfundenen Nachrufe der Verdienste des leider so früh Verblichenen um den Verein, sowie um die deutsche Sache überhaupt, gedacht. Zum Zeichen des Beileids erhob sich der AllSschuss von den Sitzen und fasSte sodann Beschlüsie über den lvürdigen Ausdruck pflichtschuldigen DankeS an den Dahingeschiedenen Ulld über die BetheiliMng am Leichenbegängnisse. In Erledigung des hierauf folgenden geschäftlichen TheileS der Berathungen wurde der FrauenortSgruppe in Neichenberg, den beiden Ortsgruppen in Brünn für die Erträgnisse veranstalteter Soinlnerfeste, der Ortsgruppe GleiS-dors für das Ergebnis einer Kegelpartie, der Ortsgruppe B.-Kaiunitz für eine HochzeitSspende, den beiden Landesverbänden Sachsen Ulld Bralldenburg des Allgeineinen deutschen ! SchlllvereineS für eine Spende für Kannowa der Dank und endlich dem lallgjährigen verdienten Obmannu der Ortsgruppe Neuberg, Herrn Guido Sailler, anlässlich seines Austrittes ailS der Ortsgruppe und seiner Uebersiedlung ilach Graz der Dank und die AnerkennuntZ auSgcsprechen. Dem Kinder» garten in Holienstadt, der gewerblichen Fvikdilt'llngSschule in Holltschowit;. der HauSbaltuuqSschule in M arvnrg lvllrden Snbvcutioncn. der Schnle in Pt)ilippsberg ein Beitrag zu AdaptierungSarbeiten und der Schule in Süßenberg ein Beitrcig für Lerninittel gelvährt. Der Dank der Schulleitlmg in Röchlil;. soivie der Bericht deS technischen Referenten über 1 den Schlilvan in KoßlerSdors wurde znr .Kenntnis genommen uud schließlich gelangte eine Reihe von Angelegenheiten der VereinSanstalten in Pilsen. St. Egidi. WilUerberg. Königsberg, Schreibendors. Freiber..,. Putzlitz. >lonigSfeld uud Oberdorf zilr Erledigung. Kunst und Schristthum. Alle in diesen Besprechungen enthaltenen Werke undZeitschriften sind durch Th. Kaltenbrunner's Buchhandlung zu beziehen. ,,UniversttM^^, illustr. Faniilienzeitschrift, Dresden, Verlag des Universuiu (Älfred Hauschild). TaS neueste 24. Heft enthält folgende Beiträge: „Zonntagstinder", Novelle von Clara L.'auckner. — Festspiel in >trainbnrg am Inn, von N. Braun. Mit Orig^^Illustr. von G. ?l. Cloß. — Die Iluvclen des Wassersi, von Tr. L. Stalin. «I«, iiiiu-, Erzählung von E. Lenbach. — Märchen, Gedicht von M. I^t'auniann. — «'^renide Bögel in illlsereu heinlischen Fluren, von Tr. K. Rusj. — Ouark'^^ Liedlingsnanle, Novelle von Eufemia von Adlersseld. Mit Lriginal-Illnstrationen von F. Czabran. — Rundschau: Biograpliie de» Gras von Schack, mit Porträt. Treiben der Pflanzen bei elektrischen! ^'icht. — Europäer im Tropenklima. Bauni-u. Schaumwein. Nibelungen-Hort. — Lchiieskenbnrger Teukmal in Tuttlingen, mit Illustration. — .'^^unioristisches, Näthsel, Tpiele zc. — Von den Jlluslraiiontn siitd als giinz liervorrageud zu erwähnen: „Mein Innigstgeliebier" v. Men^ler. „Ter Maler in den >>unds-tagen" von W >>asemann. „^^^erkermäiilchen" von Geza Peskc. Preis fiir ein .'^-»eft ^<1 Pfg^ Vklringers Alkustrirte Äcisc-Aettung. Inhalt: Landeck. (Mit Illustr.) Bon Tr. veinrich Noe. — Ter hohe Markt in Wien einst und jeyt. «Mit zwei Illilstr.) — "^^lus dem B^ilimerwalde. — Reise-Abenteuer von anno d.lzumal. — .'«^lagenfurt. «Mit Illustr.) Bon Rudolf Waizer^ — Porial in Mondsee. (Mit Illustr ) — Mehadia.' — Reise und Berketir^ — Tonrislik. — sinnst. — Mittheilungen von Nah nnd Fern. — Bermischte-^. — Correspondenz der Redaetion. ^ renlden - Li st e Bom bist Juli. Hotel Merail. Franz Fischer s. Frau, Wien. Joses Iink, Beamter, Triest. Fr. Weber, Privat, Triest. B. Grnbisck, 'weisender, Wien. I. Fieber, Beamter, (^iraz^ Willielin .veintl, Reisender, Wien. Hotel Mohr. Julius Hissercr, Reisender, Brinin. Frauz Ne-potschnig. Realitätenbes, W.-Graz 'Albert Rechuiyer. Holzbändler, Kreuz, Croatien^ Essiuger Carl, Reisender, Wien. Fuch s Marliu s. Frau, Keldbach. Hotel Crzlierzog Iohanu Tnschner Christof, Ziaufmann, Budweis. Theiuier Carl, .'»taufmann, Wien. Rothe A., Köln. Jnrtela Andreas, Glnn.-Lehrer, Ltaroropol, Kaukasus. Hotel Stadt Wien. .Hauslich Carl, Kaufmann, Wien. CtiegS Ignaz, ^iaufniann, Budapest, Meier Josefs. Gesellschaft, Wien. Verstorbene in Marburg. U;. Juli: Kraschonie^ Panl, Bahnschmiedssohn, 18 Tage, Reiter-gasse, Lebensschwäche. 18. Juli: Egger Franz. Jahre, Poberscherstraße, Lungentuber- culose. — Seifried August, ^löchinSsohn, U! Tage, «eiyerhof-gasse, Lebeusschwäche^ 19. Juli: Meiöuik Antonia, Cchuciderstochter, 3 Mouate, Kasern- gasse, Magen- und Tarmcatarrh. 2^^. Jnli: Sikora Mathili>c. Bahnvorarbeitersgattin, t;2 Iahr,Berg-strafze, Unterleibsentariunq. Mitthellung auv dem Publicum. Vin Polk«cr „Ncd Star '^ini c" it, Anlwerpcn m lcim Telegramm :.^0. Juli tvohlbchaltcn in an^^ekonuncn. (5 i tt g e s e tt v e t. Schwarze, weißt' und sartiii;e ^eidenkoffe von -ts kr. vis sl. lixli'i p. Meter — glatt und gemustert (ca. 240 versch^ Qual.) u. 2t.>^0 versch. 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VorsüßUek kiir Kinlisn, Hk-oonvi^Issesatsa uo6 väkrsud 1) (!t»n Ürkvillität. öestes (^iktetisekes unZ krtpikiokuvskS'OptrjivIr. ttvinrivk Il^aUoni, i(aflsdaä unö ^isn. 900 in wahrer für alle durch jugendliche Verirrunqen Erkrankte ist das berühmte Werk: 80. Austage. Mit 27 Abbildungen. Preis 2 fl. Lese es Jeder, der an den Folgen solcher Laster leidet. Tausende verdanken dem-selbenihre Wiederherstellung. Zu beziehen durch das Verlags-Magazin in Leipzig, Neamarkt Nr. 34, sowie durch jede Buchhandlung. Lolto-Zifhiiiinei!. Am 23. Juli 1892. Triest: 4^., tZL, 47, 38, 3(). Linz: 5,, L5, öO, l>4, 4. (nel den Jo.1i grofien Wald^ verkäuflich. Ohn e Wald auch zu verpachten. Sehr geeignet fi'lr Wirte zum Wein-Aus-fcdank. Anfragen bei der Besitzerin Frau B. Schilling. Obkonow, welcher seldstänti^ ein kleinercs Gut bti Graz rationell zu fiLt)rcn imstande ist und gute Reser.nzcn nachli e scn kann, wird dauernd aufgenommen. Antritt nach Uedereinkoinmen. Osfcrle unter „Oekonom" an die Verivaltunq d. 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Juli 1832 Mar burger Zeitung. ^eite 7 D:e 809 -!Vla8otiisi8ts'ie><6s'6l WlZai'oülis lVlvsietti ems>üe1i!t äoin ?. 1'. ?ul)lieum uul^ geelirteu Kaui^euten I)aw6n- unci Xiu^eistiümpl'o. liacllkilirei-strüutpld, !^0!»xvu lträsfiß^eiulsr un^ (Iis Vekdauunxvtkktißitlsit stsi-xorn^vr ^Virlcuntr ul)6 sls nnläv auküsemZös Glitte! Ltuklvsr8toptuvx »tlvii (ji^ttsliscilsll I'lirj?tttivs, l'illvo, Itillvr^^ässsiii etc. voreu^ivtivu ?rvt» a«r vrtLi»»1-SoI»»ot»t«l 1 S. vv«i clV»» V«» FoI«t. ^ur' VOlAt, vson ^s6s k'Ia8eks Holl'» Lekutsmsrlts traxt unä^it äsr visiplombo „^. Nloll" vsrsedlosasn ist. »oll'» I'r».»»i»r»»»»tvGla u»ü A»1l ist ei» nsmeotliek »1s sekmers-stillelllis Livs'sibuii^ t)»»! (^Iit-lj^rreisst N unä livu niK^srsn ^ols^en von l!^i'» ItiiltunLssu l)sktl>«l., «s. l^upterscluilic^, ^potli. /XsuUli. Xni ltel l el,ä: >l. 2a^VLlvIc;', ^poUl. petUiu: Ip. lii»,!-ilöi sliul'^: klilx l^evrer, I»Z> ^Ulch alle Buck'hanc'lill>n .ni l-'^ziedeu: i) r i ct l l? i's ^IlMlNßiiw Li(lb68eIii'6il)unK. Ein Handbuch des geo^^raphischen Wissens fiir die Bediirfnisse aller Gcl.'ilteten. O Achte Kartenbeilagen auf 41 Kartenseiten. Trei Väude. )n ^'iefernuqtn kr. Ein Polksl)nch im besten Sinne des Wortes, ein Buch, das in angenel)mster Weise geographische Kenntnisse vermittelt, das adcr auch den strengen Anforderungen des Fachmannes völlig geniigt. Es darf l'ehanptet weroen, dass danut ein Werk auf den deutschen Büchermarkt gelangt, welches sich den l.'estcn literarischen Producteu auf gcvijraphischem Gel'iete wiirdig an die Seite stellt. A. Kc»rtteben's 'Dertc^g in Wien. ltallvllkodv Pfirsiche, hochfeine Früchte, versendet sl. 2, z. Einsieden fl 1.70, Weintrauben sl. 2.-tt), frische Feigen fl. Tafelbirneii sl^ l.i'O, Pflaunien si. l , Rinqlotteli fl t.W, gemischtes Tafelobst sl. . ^^imonieu fl. 1.<;<), Paradeisävfel fl. 1.4s> franco in 5 Kilo Postkorli. LI. Xod», Svr», Kilstenland. 1142 SvSHRvKt N70 wird ein Sodwloü für die Gemeinde Lber-Kötsch. der im Beschlaqeii, sowie in allen anderen Tlrbeitcn selbständi^i arbeiten kann; daselbst wäre eine Zchiniede nnl billigen Pachtschillinji zn l)abcn. Arbeit ist qenng vorhanden. Gemeindeamt chtter/tötsch, 2l. Juli 18^).^ H. Wi^lcr, <^em. Vorstand. IkvHRl^vihl trilktiitr Kranit. ^loinsokustvr, Postgasse Nr. 8, Marburg. 687 tvird ein Il4l; ls^ütA.AKvI»or Lositz in schönster und gesunder Lage, mit neuerl'autcr Villa, elegant hergerichtet, angrcn,',en0 schöner Park init Spliiigl.'rnnnen, sj>i.'ncn Wirtschaftsgebäuden. neu eingerichtrt.ni Hül)nerliof. Wasserleitung, Telegraph-und Tcleption'Einricktung, II Joch liestcr t^^iundstücke, vollkommen ärron-dirt, incl. Inventar nnd ,'z'undus fiir Äi).0W fl. sosott verk.nlft. Allskunft dnrch M. 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Bersichernng von ^v^oscn und anderen Wertpapieren gegen Berlosnngsverlust: ») Mit Enischädiguug durch Umtausch des verlosten WertpapiereS gegen ein gleichartiges nnoerlosteS; d) Mit Barentschädigung durch Bezahlung der durch Berlosuug entstandenen Verlust-t'iffcrcnz; Nnmern-Revision von Losen und anderen verlosbaren Wertpapieren; !>. Promessen-Ausgabe zu allen Ziehnngen. jeder Art von Aufträgen, sowohl l» Äs» t» !^auni»ör«««'' besitzt auch gegenüber anderen Mineralwässern die hervorragende Eigenschaft, dass er gemengt mit säuerlichem Wein, letzteren nicht särbt, und bewahrt seine Güte, selbst wemK die Flasche längkre Zeit entkorkt ist. 7gi Zu haben in Marburg bei Herren Alois Quandest, H. Koroschetz, Joses Urban, Alois Mayr, Max Moriö, Carl Schmidl, Eduard Rauscher, A. Schröfl, I. Lorber, sowie in den Hotels, Restaurants und Gasthöfen. (Zv.v.v.v Im Verl-ge von Ed. Janschitz Rfgr. (L. Kralik) in Marburg ist erschienen: KLeiner Fillirer llmili Marbilrg unil Rmgebimg Mit Anficht von Warburg und St.<^dtptctn. Pr. St. 2N kr. So lange der Vorrath reicht. Pr. St. 20 kr. Dies kleine Werkcken umfasst 6l) Seit.n und bildet einen Wegweiser für den ankommenden Freinden vom Bahnhof ans durch die ganze Stadt. Es cutk)ält neben den Sehenswürdigkeiten, gelegt wnrve. Nettes, ffinkes AienKmädchen welches gut kochen kann, wird anf genommen. Wo, sagt die ^