Mittwoch den 8. September 1«?S. IlV. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Mnrburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig I fl. ö0 kr; f»1r Anstellung in« Hau« monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. InsertionSgebühr 8 kr. pr. Zeile. Silber oder Vold als Landrswährmg? 'I. G Die Beseitigung der Zettelwirthschaft ist eine Nothwendigkeit, die keinem Zweifel mehr begegnet; streitig ist nur die Frage, ob die gesetzlich geltende Lilberwährung thatsächlich durchgeführt werden soll — ob nach den: Beispiele Deutschlands die Goldwährutlg den Vorzug ver-dient. Diese Frage ist rein wirthschastlicher Natur und hängt es von Zeit und Land, vom Zusammenwirken und Gegeneinanderwirken aller Momente ab, was im gegebenen Falle als das wirthschaftlich Richtigste sich darstellt. Einer der wichtigsten Gründe, welche man gegen die Rückkehr zur Silberwährllng anführt, beruht quf einer Wahrscheinlichkeitsrechnung. Man meint nämlich, beim Zusammenhalte mehrerer Umstände vorhersagen zu können, daß ein weiteres andauerndes Sinket» des Silberwerthes gegenüber dem Golde bevorstehe, was, wenn es einträte, nicht nur eine gegenüber der sesten Währung der Goldländer fortwährend schwankende, im Werthe sinkende Währung ergeben, sondern auch dem La»tde große Verluste bereiten würde. Wie unsicher Vorausberechnungen diesel^l Art sind, allch wenn sie init aller Sorgsalt vorgenvlnmen werden und wie vorsichtig lnan danttt sein sollte, auf solche weitreichende Schlüsse hin zubauen, zeigt M. Chevalier, als er altS den Entdeckungeil der Goldfelder jenseits des Oceans sosort ein wahrscheinliches Sinken des Goldwerthes prophezeite, während das Gold so eigensinnig war, gerade die entgegengesetzte Werthbewegung einzuschlagen. Und welches sind die Voraussetzungen, aus denen man heute das wahrscheinliche Sinken des Silberwerthes ableitet? Der Beginn einer Stockung des Silberabflußes nach Ostasien, die Beseitigung der Silberwährung in einigen Staaten und die Eiltdeckung neuer reichhaltiger Minen, vornehmlich in den Vereinigten Staaten von Nordamerika! Was den ersten Punkt betrifft, so ist seine Bedeutung wohl eine untergeordnete. Davon, daß Indien „anfängt", auch Gold aufzunehmen, bis zu einer merklichen Einschränkung des Sil-berbegehres in jenen Lättdern ist ein weiter Abstand, der uns heute nicht zu beunruhigen braucht. Auch die Ausschließung neuer ausgiebiger Fundorte ist kein ausschlaggebendes Moment; denn auch für Gold sind in letzter Zeit neue Fundorte lnit reicher Ausbellte erschlossen worden, und steht der erlveiterten Produktion an-dererseits ja auch ein vermehrter Bedarf für andere als Münz^wecke gegenüber. Von Wichtigkeit ist, so scheittt uns, bloS die vorgenommene Beseitigung der Silberwährung, die aber in der Aufilahme des Münz-metalles in anderen Staaten ihr vollstes Gegengewicht finden kann. Ich habe es ja vollkom-nen iil der Hand, den; Silber wieder zu höherem Werthe zu verhelfen, beziehungsweise es vor weiterein Sinken zu bewahren, daß ich es in einetn Staate, aus welchem es durch Ueberelnisfion uneinlöslichen Papiergeldes vertrieben war, wieder als cirkulirende Münze aufnehme. Und welln nllr Oesterreich und Rußland ihre Silbervaluta wiederherstellen, so ergibt dies allein einen so ulnfassendeil Silberbedarf, daß uns ein weiteres Sinkeli des Welt- marktpreises des Silbers ganz und gar unwahrscheinlich dünkt. Jln Gegentheile, es dürfte' durch jene Maßregeln möglicher Weife eher wieder ein Steigen des Silberpreises gegetl-über denl jetzigen Tiefstande resultiren ulld es eröffnete sich hiedurch für denjenigen Staat, welcher zuerst sich zu der Maßnahine entschließt, die Möglichkeit, durch Befolgung seines Beispieles seitens des anderen lnit — wenn auch geringfügiger — Erhöhung des Werthes seiner Landeswährung eitlen Gewinn zu erzielen. Dafür aber, daß Staate»!, deren Silber-währullg längere Zeit durch schlechtere Papiervaluta gestört war, die Rückführung ihrer Landeswährung auf metallische Grundlage viel leichter vermittelst des Silbers zu bewirken im Stmld sind, als durch völlige Währungsänderung und daß die genalmten Staaten innere Zweck-mäßigkeitSgründe zu jener Maßnahme drängen werden, dafür spricht gerade ein zweiter Hauptumstand, welchen die Gegner der Silberwährung zu Gunsten des Goldes ins Feld führen: der weit geringere Werth des Silbers, mithin die entsprechend geringere Eignung zur bequemen Ausgleichung größerer Zahlungen Die Folge eben dessen ist, daß für größere Zahlnngen der Kredit mehr in Funktion treten muß, als bei der Goldwähruilg; daß folglich lnehr Noten uild Papiergeld iln Umlaufe bleiben müssen, was natürlich zur leichteren Erreichung und Sicherung des Paristandes derselben gereicht ul^d daher ein äußerst werthvoller Behelf ist, unl die ungeheueren Uebergangsschwierigkeiten bei Einschränkung der Zettelemission und Einleitung des Metal-leS in die Verkehrskanäle zu überwiildell. Wer diese Schwierigkeilen richtig wiirdigt und A e n i r r e t o n. Stnnrulebrn in de« Schweiztralptu. Von H. A. Berlepsch. (Fortschttttg.) Man legt diese Schellen den Kühen nur für die Dauer an, während welcher der Zug durch die Dörfer geht, um Pracht damit zu treiben m»d alles Volk herbeizulocken. Ist dieser Zweck erreicht, dailn wird das schwere Lpektakel-Jnstrument den Kühen wieder von den» Hals genonnnen, weil ersahrullgSgemäß das lange Trageil derselben den Lungeil der Thiere schadet. Das ist dann ein völliger Ausstand in solch einem Alpendorfe, wenil de» Zug durchkommt; Alt und Jung eilt herbei, um deü„Jöcka—n— Ueli's" (Jakob Ulrichs) oder „Frmlz—Antoili— Lismer—Seppelis" schölle „Chilena" (Kühe) die Nevüe passiren zu lasseil und mit Kenilernlille deren Bau und „G'schlachtheit" zu prüfen. — Denn der Bergbauer hat seine Kuh-Aesthetik, die lnit dell feitisten Nüancirungen uilgenlein „heikel" llnd tvählerisch il» Farbe, SteUuilg der Füße, Hörnern uild hundert ailderen Eigenschaften diftinguirt. Blöckend mld springelld, gleich ob sie es lvisse, daß es hiltaufgehe zu deil gewürzigen, ilahrhaften Alpweideil, folgt nun. in lange Reihe aufgelöst, die ganze Heerde, — unter ihnen brllmmend und trotzig der Großherr des Stall-Serails, der „Muln", heute Gegenstand des öffentlichen Spottes, ein gefeierter Pailtoffelheld; denn der Volkswitz bindet alt-herkölnmlich diesenl „Sellntenpfaar" (d. h. Zucht-stier) den Melkstuhl, mit Blulnen geschmüÄ, zwischeil seine Stirngabel. Neben dem Zuge, ebenfalls nach Möglichkeit im Staat, geht der „Gallmer" und der „Handbub", dell Zufenn lnit Jauchzell und Jodeln sekllndirend. Den Schlllß bildet das Saliniroß mit den Käserei-Geräthschaften uild der Heerden-Besitzer, mit trilllnptjirender Miene und unverkeililbarein Selbstbewußtsein. So geht's hinails, heidi! juhn! ilnlner höher hinallf. In die Berge hinein, in da» liebe Land, In der Berge dnnkelschaltige Wand! In die Berge l)ineitt, in die schwarze Schlucht Wo der Waldbnch toset in wilder Flucht! Hinaus zu der Matten warm duftigem Triin, Wo die rotheu Alpenrosen blühn t so rilft Karl Morell, der fröhliche Alpeilsänger, begeistert aus. Das ist die frenildliche Seite eines Alpfahrt-Bildes. Es gibt aber auch Heerden-Ex-peditionetl, namentlich iln Hochgebirge, bei de-lien es lücht nur nlühseliger Momente in Hülle und Fülle gibt, sonderil bei denen das Leben der Heerde wie der Hirten auf's Spiel gesetzt werdeil lnuß. Dies ist vornehGilich dann der Fall, wenn große Firllfelder oder schrundige, durch zahlreiche Querspalten zerrissene Gletscher zu überschreiten sind, uln zu den i»l stiller, verborgener Einöde der EiSlvüsten gelegenen Alpweideil zu gelailgen. Da ist's denn in der Regel der Fall, daß, ausschließlich zu diesem Zweck, am Tage vor der Alls- und Abfahrt des Viehes mit Hülfe der Aexte und durch ilnprovisirte Breterbrückeli eiil grober Weg erstellt wird. — Durch Jilstinkt geleitet, sträubt sich dann die Heerde, das freinde, unheilnliche Eleineilt, den glatten glasigen Eisboden, zu betreten, luld mit Stricken milß i,l der Regel die Widerspenstigkeit überlvullden werden. Dies ist z. B. an» ^llruvais allf dem tVlsr äs Allles inl (5ha-molttll)-Thal der Fall. Oder es komlnt vor, daß die Senneli, uill einen näheren Weg zu ,iel)men, über jäh absinkende Schneefelder hilmb nlüssen. Dalln werden abenteuerliche Rutschpartien allsgesnhrt; zwei Alpenkliechte packen je eine Kuh am Schwanz und bei den Hörnern und sucheil so das Thier zllln Gleiten zu bringen, worallf sie dann pfeilschnell mit Lokoinotiveil-Geschwindigkeit über den Abhang hinabjagen. Ja, es gibt sogar Alpen, zu denen das Vieh vor noch llicht gar langer das schwere Werk auf allen seinen Entwicklungsstufen vollständig vor Augen hat, märe versucht selbst für Goldivährungsländer die Zuhilfenahme des Silbers fltr jene llebergangs-periode zu empfehlen. Zur Zeschichte des Tages. Der Entwurf des Ci v ilprocesses, seit Jahren versprochen und vorbereitet, soll nun endlich dem Reichsrathe vorgelegt werden — vielleicht noch vor Ende 1875, höchst wahrscheinlich aber in den ersten Wochen des nächsten Jahres. Der Justiz»ninister hat wenigstens diese Hoffnung ausgedrückt. Um eine Hoffnung sind wir nun reicher und gemüthlich, wie wir schon einmal sind, können wir nun leichter thun, was wir bisher gethan, wir können warten und verdienen außerdem noch den Vorwurf der Thatlosigkeit nicht. Die Auffassung der Zollfrage ist diesseits und jenseits der Leitha noch grundverschieden. Die ungarische Regierung erklärt mehrere von der österreichischen aufgestellte Tarif-säbe flir zu hoch und beansprucht sogar in einigen Punkten noch eine wesentliche Herabsetzung gegen den jetzigen Stand. Zu Pest-Ofen will man die Gemeinsamkeit des Zollgebietes nur dann aufgeben, wenn von uns die Berücksichtigung „der billigen Wünsche Ungarns" nicht zu erlangen wäre und enthalten diese Wünsche das Geringste, was Ungarn beantragen müsse. Ein jedes Volk hat seinen Ruhm; werden wir die Gescheidteren sein und nachgeben? Morgen wird die Landesvertretung Serbiens eröffnet. Die StimmlUlg ist noch kriegerisch, wie bisher; allein die Schwierigkeiten mehren sich mit jedem Tage, den die Türkei Zeit gewonnen, ihre Kräfte zu sammeln. Serbien hat den. günstigen Augenblick zum Los« schlagen — und dieser war von ungewöhnlich langer Dauer — versäumt; zum VerzweiflungS-kampse wird es sich aber jetzt kaum entschließen. ZNarburger Rerichte. (Dr. Voregger an den Bürgermeister von Tüffer.) Der Reichsrathsabgeordnete Dr. Richard Voregger hat an den Bürgermeister von Tüffer in Betreff der dortigen Wählerversammlung nachstehendes Schrei-den gerichtet: „Die am 26. August in der Grazer „Tagespost" erschienene Korrespondenz aus Tüffer äußert sich über mein Auftreten (in Zeit an Seilen i'lber vertikale Felsenwände hinabgelasseiBwurde. Schmucklos, einfach, wie ein Wurf aus freier Hand, traulich und einladend,, wie ein herziger Gr»lß des Willkommens auf den Matten, liegt das schützende Dach der stillen Alpenhütte da. Der ganze Bau ist meist aus Holz zusam-lnengefügt, ganz Blockhauskonstruktion, von der vieljährigen Wirkung der Sonnenstrahlen tief kastanienbran gebrannt; nur der mannshohe Unterbau ist grobes Steingesüge, oft Mauerwerk wie ans vorkulturlichen Zeiten. Ueber dem einstöckigen und kunstlosen Erdgeschoß, das seiner naiven lingesuchten Natürlichkeit halber ganz mit der in ihrer Einfachheit nmjestätischen und erhabenen Gebirgswelt harmonirt, ruht das flache silbergrau glänzende Schindeldach; es ist mit schweren Steinen belastet, dannt der wilde Föhn, des Aelplers „ältester Landsmann", wenn er aus Süden einherbraust und, über die Felsenklippen hernieder stürzend, sich in die Bergnttlldeil einbohrt, die Friedenshütte unangetastet lasse. Dies also ist des Sennen und seiner Gehülfen Asyl während der Sommermonate. In den Alpen, wo gute Ordnung herrscht und für das Vieh sorgliche Einrichtungen getroffen sind, liegen nahe bei der Sennhütte Ställe oder Gaden, wo die Heerde während des heißen Tüffer) in einer Weise, welche mir einer Richtigstellung Werth erscheint, zuntal weder der Einsender noch der Ihnen wohlbekannte intel» lektuelle Urheber der Korrespondenz dem Wählerkreise des Marktes Tüffer angehört, irgend ein Mißgünstiger jedoch sicherlich nicht den Anspruch erheben kann, seine Auslassung als den Ausdruck der Gesinnung der Wähler hinzustellen. Wenn vorerst meine Weigerung, einen eigentlichen Bericht zu erstatteil, ..arge Mißstimmung" erregt haben soll, so wäre dieselbe zum mindesten ungerechtfertigt gewesen. Sie selbst l)atten die Gefälligkeit, anf niein Ersuchen, mir Ge^ legenheit zu einer Besprechung mit den Herren Wählern zu geben, eine Versammlung einzuberufen, welche sich wider mein Erwarten zu einer bunten Gesellschaft von Wählern, Vereinsmit» gliedern und Kurgästen, Herren und Damen, gestaltete. Nur die Rücksicht sür jene Wähler, welche sich eingefunden hatten, bestimmte nlich, vor dieser Gesellschaft überhaupt einen Vortrag zu halten, eine Berichterstattung aber schien mir unpassend, weßhalb ich auch in Folge Aufforderung des Herrn Larisch nur in allgemeinen Umrissen die Thätigkeit des Abgeordnetenhause skizzirte. Sicherlich war es nicht meine Aufgabe, durch schnurrige Geschichten zur „Unterhaltung" der ?. Kurgäste des Bades Tüffer beizutragen, doch mußte es deni Bade-Jnhaber Herrn Ritter v. Stein unbenommen bleiben, für die Erheiterung derselben zu sorgen. Die Art und Weise, wie er sich dazu anschickte, veranlaßte mich nun allerdings schon zu Anfang der Vereinsversammlung, als er über die Schultern hinweg, ohne sich von seinem Sitze zu erheben, in Vereinsangelegenheiten sprach, nach dem Institute zu fragen, in. welchem er etwa die Erziehung genossen haben dürfte, um meine Jungen dort — nicht erziehen zu lassen. Diese Benehmungsweise zu korrigiren kam mir nicht zu; ich mußte mich darauf beschränken, jenen anständigen Ton beiznbehalten, den ich in meinem Heimatlande gelernt habe. Ich hielt und halte meine Herren Wähler für zu einsichtsvoll, als daß sie in einer Verschwendung von abur-theilenden Adjektiven eine „Bekämpfung" odek gar Widerlegung erblicken könnten; wohl mag denl Herrn Professor und Berwaltungsrath Stein manche meiner Ansichten nicht behagen, z. B. über das Zollsystem, über Staatsbahnen, die Jugendlichkeit und Unfruchtbarkeit der Finanzwissenschaft u. s. w., sachlich aber hat er keine derselben bekämpft, dagegen hat er mir durch eine Reihe von Anfragen Anlaß gegeben, meine Herren Wähler über manchen Punkt auf- Mittags und der frostigen Nächte oder beim Unwetter gesichert steht. Nicht überall hat die praktische Vernunft diese Nothwendigkeit erkannt und ihr entsprochen; es gibt noch außerordentlich viele Alpen, auf denen das Vieh in Wind uud Wetter, bei Hitze und. Kälte im Freien verbleiben muß; — die angestammte Lässigkeit der Thalleute thürmt unuberwindbare Hindernisse gegen jeden rationellen Fortschritt ailf. — Da, wo es thunlich, wird die Sennhütte an einen Felsenklotz gebaut oder sogar zum Theil unter denselben hineingeschoben, unl im Fond einen recht kühlen Platz für den Milchkeller zu gewinnen. Ninnt nun gar eiskaltes, von den Schneenlagazinen abgeschmolzenes Wasser in der Nähe, so leitet es der Aelpler gern durch diesen NallNl, unl die gesäuerte Lust abzuleiten und dagegen frische, dem Wasser entströmende Luft-theilchen seinen: Milchgemache zuzuführen. Das Innere einer jeden Sennhütte ist eine nüchterne, prosaische Demonstration gegen allen Daphnis- und Ehloe-Schwindel, eine kräftig korrigirende Strahldouche auf jedes durch sublime arkadische Schäfer-Phantasien erhitzte Gehirn. Reinlichkeit und Akkuratesse sind allenthalben nichts weniger als hervorragende Attribute viehzüchtender Völker, und der Schweizer Aelpler bestrebt sich durcha»lS nicht, hierin als Ausnahme zu erscheinen, wie der Vers im Ap- zuklären, der ihnen »lach den Aeußerungen des Gelehrten Äein hätte linklar bleiben müssen. So fand ich, wie Ihnen erinnerlich sein wird, willkonlmene Gelegenheit, den Herrn Dr. ^'ur. v. Stein auf seine Anfrage, was meine Meinung über den Entwurf der Eivilprozeß-Ordnung fei, zu belehren, daß ein solcher Entwurf dem Abgeordnetenhause nicht vorliege, wie fast täglich in den Zeitungen zu lesen ist. So mnßte sich der Lehrer der Finanzwissenschaft gefallen lassen, daß ihm auf seine Interpellation, wie weit das „Steuer-RepartitionSgesetz" von: Jahre „1868" durchgeführt sei, in Tüffer in U8UM äelpliini mitgetheilt wurde, es existire überhaupt kein allgemeines Steuer-RepartitionS-gesetz, wohl aber sei im Jahre 186^ ein Grundsteuergesetz, welches auf dem Repartitions-System beruht, erlassen worden; die Durchführung der Gesetze überhaupt und insbesondere auch dieses Stellergesetzes sei nicht Sache des ReichSratheS, sie sei übrigens in verschiedenen Kronländern in verschiedenen Stadien, ulld wie weit sie gerade iln Bezirke Tüffer gediehen sei müßte der Abgeordnete von seinen Wählern erfahren, nicht aber umgekehrt. Allf die Behauptung, das neue Gebäudesteuerg?setz fei von keinem Einflüsse auf die Stellerverhältnisse i»n Markte Tüffer, mußte sich der Herr Professor über den Ullterschied zlvischen dem neuen und dem derzeit geltendem Gesetze unterrichten lassen und den genauen Nachweis anhören, wie sehr das neue Gesetz auf die Besteuerung der Gebäude in Tüffer einwirkeil werde. Welche Rolle ein Professor gespielt hätte, dell der Rigorosant erst über solche Anfangsgründe des Wissens hätte belehren lnüssen, können Sie, geehrter Herr, und die übrigen Anwesenden aln besten beurtheilen. Daß ich meine Ansicht über die Ersprießlichkeit des Staatsbahnbaues festhielt, hat der Herr Berichterstatter zugestandell: er hätte auch beifügell kölmen, wie ich lnich iiber die Kon-trole des Betriebes subventionirter Eisenbahnell seitens der staatlichen Organe aussprach; in der That wäre es bei einer zivecklnäßiger eingerichteten Kontrole kauin möglich, daß eine Bahngesellschaft Hunderttausende ihrer flüssigen Gelder iln Kostgeschäfte verliere oder daß regel-lnäßig wiederkehrende Bahnunfälle sogar erlauchte Persönlichkeiten in Lebensgefahr bringen. Wenn ich mich einer eingeheilden Erörte-rullg des Gesetzentwurfes über Aktiengesellschaften llicht ullterzog, so geschah dies einestheils daruln, weil der Entwurf bekanntlich einer nell-erlichen Unlarbeitung durch die Regierung ull- peilzeller Ruggüßler (einem landeseigenthülnli-chen Hirtenliede in holprigen Räulneli, aber lnit einer uin so angenehlneren, weicheren Weise, die zivischen den Worten aus dem Gaulnen bis-lveilen üppig spielt) lachenden MulldeS mit den Worten bekennt: „Mi Schätzli isch e Höffertli * oiid het e liochsigS Löffeli,** e bochstgS Löffel» ohu' e» Stil', ond schmo^tig Genna gedS gab vil.""""* Denn da droben auf der Alp ist der leuch-tende, farbenheitere FesttagSanzug, der daS Auge bei der Auffahrt so anregend ergötzte, verschwun^ dell; eine weite, derbleinene Hose, die in allell Schattirllngen der Kuhstallbrollze spielt und ein ditto Futterhemi^ ^d. h. blouseilähnliche Jacke ohne Schlitz auf der Brllst) bilden mit deli Holzschuheil uild dein enganliegellden Lederkäpv-chen die gailze Bekleidung. Dieser entspricht nun allch völlig das Innere der Sennhütte. * Hochfahrendes Wesen. ** BuchSliaumener Löffel. Gibtb grad viel. (Fortsehung folgt.) terzogen werden soll, und anderntheils deßhalb, weil er gerade für die Wähler in Ti'lffer von keinem vitalen Interesse ist, da doch nicht zu befürchten steht, daß sie sich von einem gerit-terten sozialdemokratischen Spekulanten verführen lassen, sich an irgend einer Aktien-Milch» wirthschaft oder an einer Butterer^ugungs-Aktiengesellschaft mit dem Sitze in Wien zu betheiligen. Der Herr Berichterstatter ist wohl auch nur in einem ganz unabsichtlichen Jrrthume befangen, wenn er mittheilt, ich sei einer Duplik des Herrn v. Stein ausgewichen. Wenn ich auch meinerseits die Diskussion mit einem Herrn, der nicht die Ehre hat, zu den Wählern des Marktes Tüffer zu zählen, in Anbetracht dieses von mir hervorgehobenen Umstandes und des von ihm beliebten Tones als abgeschloffen erklärte, so war doch damit die Versammlung nicht geschloffen, und Sie selbst stellten als Vorsitzender die Umfrage, ob noch Jemand das Wort ergreifen wolle. Herr Proftffor Stein meldete sich hierauf nicht zum Worte, er dürste also wohl eine andere Ursache gehabt haben — zu schweigen. Vielleicht fühlte er, daß auch Tüffer nicht der Boden sei, iil welchem seine anderwärts überall — verkannten national-ökonomischen Theorien gedeihen, vielleicht besorgte er, ich könnte mich in einer Schlußrede doch verleiten laffen, ihn, der „niemals die Anlbition hatte und auch jetzt nicht hat, Abgeordneter zll werden" (ip8is8ima vorda), an eine im Jahre des Heils 1874 i,n Börsensaale zu Wien gehaltene Kandidaten«Rede zu erinnern, welche der Nachwelt zum Besten des Sprechers nicht erhalten bleiben wird. Sie werden mir bezellgen, Herr Biirger-meister, daß meine Darstellung des Sachverhaltes mit den Thatsachen in allen Punkten übereinstimmt, ich ersuche Sie auch, dieses Schreiben nicht als ein konftdentielles zu betrachten und ermächtige Sie, von denlselben jeden Ihnen zweckdienlich schei»»enden Gebrauch zu machen." (Tanzkränzchen in Windisch-Graz.) Die Bürger von Windisch-Graz haben den Abschied der Ingenieure, welche dort im Auftrage des Halldelsntinisteriuttls Vorarbeiten behufs Erbauung der Eisenbahn ausgeführt, durch ein flottes Tanzkranzchen gefeiert. (Feuerschaden.) Der Schaden, welchen der Grundbesitzer Franz Urbantschitsch in Po-bersch durch den Brand seiner Schiffmühle erlitten, wird auf 3000 fl. angegeben. Die Versicherungssumme beträgt 1500 fl. (Ein Tabakverschleißer bestohlen.) Am 30. v. M. zur Nachtzeit wurde in Prager-Hof das Lokal des Tabakverschleißers Georg Paul erbrochen und stahlen die Thäter eine Brieftasche mit 130 fl. (Ein steckbrieflich Verfolgter.) Mathias P., wegen des Verbrechens öffentlicher Gewaltthätigkeit steckbrieflich verfolgt, wurde in St. Ilgen bei Schönstein durch Gensdarmen festgenommen, nachdem er dieselben gröblich beschimpft und durch Widerstand zuul Gebrauche der Waffen genöthigt. (Vom Blitz erschlagen.) Der Berghold A. Novak in Täubling war neulich in seinem Gehölze an der Drau mit einer Arbeiterin beschäfligt. Laubbauschen zu machen. Da ein Gewitter heranzog, so beulühete er sich unter einem Aallme aus Stauden und Aeften ein schützendes Dach herzustellen. Während die Arbeiterin sich entfernte, nm Aeste zll holen, schlug der Blitz in den Stamm, unter welchen Novak sich geflüchtet, und wllrde dieser zu Tode getroffen. (Hexen gla übe.) Der „CiUier Anzeiger" von: 5. Septeinber schreibt: „Es war in Seiten-Maxall, Bezirk Windisch-Feistritz, als eines Tages im Monate März das kleine Kind des Stephan Kopp in der Stube von der Mutter gebadet wurde. Da trat eine alte Bettleriu Na-mellS Gertralld Lepai, welche bereits ihre 82 Jahre zählt, in das Zilniner und bat um ein Almosen. Als Gertraud Lepai fortging, stürzte der Haushund auf sie und zerriß ihr das Kleid, worauf die Alte drohte, sie werde es deln Wa-feilmeister anzeigen, damit der Huild vertilgt werde. —- Von dem genommenen Bade an wurde nun das Killd durch irgeild eine uilbe-kannte Veranlassung kränklich und erholte sich nicht, trotz verschiedener angewendeter Mittel. Der herschende Aberglaube bezeichnete nun die Bettlerin als Urheberin der Krankheit; man sagte, sie habe das Kind aus Rache verhext. — An eineln Molltage nun, als gerade die alte Bettlerin in ihrer Behausung auf deln Ofen lag, kamen drei Männer, darunter der Vater des Kindes und ein Taglöhner desfelbell, Stephan Grill, mit Strick und Viesser, zu ihr illS Zilnmer, befahlen ihr mit ihnen zu gehen uud das durch s^ie behexte Kind wieder gesund zu machen. Auf deln Wege zu Kopp war Grill mit einem Dreschflegel versehen ulld stieß und schlug auf die arme Alte los, daß sie mehrmals zusammenstürzte. Jln Hause Kopp's angekommen, fanden sie daselbst mehrere Nachbarn versammelt, in deren Gegenwart die Bettlerin abermals ausgefordert wurde, das Kind durch eine Gegenhexerei wieder gesund zu machell, widrigenfalls man ihr das Fleisch voln lebendigen Leibe schneiden und sie tödten wolle. Da sie betheuerte, daß sie das nicht könne, behielt man sie unter fortlvähreilden Folterungen im Hause, unter alldereln brachte man sie in eine anstoßende Dreschtenne, legte ihr einen Strick uin den Hals und zog sie an eineln in der Wand befindlichen Holznagel in die Höhe, daß sie den Boden ullter den Füßen verlor uild nahe daran war, ihren Geist aufzugebeil. Zllr Nachtzeit wurde sie von Kopp lllit einem Peitschenstocke in die Kälte hinausgejagt und mußte barfuß, kauln etwas bekleidet, eiile Viertelstunde lang jalnmernd im Schnee ausharreli, bis nran sie lvieder einließ. — Am ANttlvoch kamen ihre Angehörigen, welche von deil Quälereien erfuhren, um sie abzuholen. Man ließ sie jedoch nicht sort. — Endlich am Donnerstag Abellds gelallg es ihr durch die Aussage, daß sie die Arznei, welche zur Genesuilg des Kilides erforderlich sei, in ihrer Behausung habe, sich aus der furchtbare»; Gefangenschaft zu befreien. Man sandte jedoch eine Magd lllit, welche sie wieder zurückbringen follte. — Jlizwischen war die Sache doch ruchbar gelvordeil und der Geineillde-vorsteher nahm sich der Arlnen an, nachdem er sich vorher noch selbst überzeugt hatte, daß die alte Bettlerill, illfolge der ausgestmldenen Martern mn gallzen Körper mit Wullden bedeckt war. Seit jener Zeit ist der Glaübe, daß die Bettlerin eine Hexe sei, allgemein verbreitet nnd wird ihr allerseits illit solcher Rohheit und Hartherzigkeit begegnet, daß sie sich stündlich nach ihreln Eilde sehltt, um von dem elenden Dasein befreit zu werdell. (Aus der Gelneindestube.) Morgeil Nachlnittag 3 Uhr filldet eine Sitzullg des Ge-lneinderathes statt und koinmell u. A. zur Verhandlung: Gasbeleuchtung — Beitrag der Kir-chenkollkurrellz zur Kanattsirung der Pfarrhos-gaffe — Allstellttllg eines zlveiten Dieilers filr die Oberrealschule — Konstitllirung eines Ko-lnites wegen Betheiligllng an der 1876 in Brüssel stattfindenden Ausstellung für Zwecke der Gesundheit uild Lebensrettung — Herstellung eines geeiglleten Turnlokals und Tllrn-Platzes in Lt. Magdalena — Beistellung der Einrichtungsstücke für die städtische Knabenschule und für die Mädchen-Bürgerschule — Verwendung der städtischen Baustelle mn Tappeinerplatze — Kostell für die Einbringulig der landesfürstlichen Steueril — LizitationSprotokolle über die^Verpachtullgen. Letzte Kost. Der Fürstbischof von Laibach ermahnt «n selnrm Hirtenbrief die Geistlieben, die Geslnerfctvaft wider die Schule aufzngeven und den StaatSflefetzen zu gehorchen. Die Delegationen sollen am Sl. Gept. zusammentreten. Die serbische Regierung hat ein Verbot erlassen gegen den Nebertritt bewaffneter Banden über die Grenze. Italienische Freiwillige find in der Herzegowina eingetroffen. Der Hauptherd des AnfstandeS ist gegenwärtig Zubei. Eingesandt. Jubiläumsfeier. Das Offizierskorps des Infanterie-Regiments Härtung begiilg gestern im engeren Kreise eine Art Fallnlienfest, indem es das 40jährige Dienst' jubiläuln seines Obersten Herrn Gottfried Hart-malln Edlen von Hartenthal zur Veranlassung nahm, um dein hochgeschätzten Regilnentskom-inandantell in feierlicher Weife die aufrichtigsten Glückwünsche elltgegenzubringen; die Feier wurde dadurch noch besonders erhöht, daß der allgemein geehrte Herr Truppenbrigadier Generalmajor Eugen Müller sich an derselben betheiligte. — Unl 8 Uhr Abends begab sich das Offizierskorps'^ des Regimelits und eine Deputation des Referveregilnents in Marburg in die Wohnullg des Jubilars mn Fürstenplatz, wo Herr General Müller i>n Namen der Herren Offiziere demselben in einer ebenso herzlichen als kräftigell Ansprache, in welcher dessen militärische Verdienste hervorgehoben wurde»:, den lvärlnsten Glückwunsch darbrachte. Herr Oberst v. Hartlnanll, ergriffen von dieser Kundgebung ausrichtiger Sympathie, sprach den innigsten Dank dafür aus und belnerkte, daß er stolz darauf sei, sein Dieilstjubilamn als Kolnmandant eines so tüchtigen, bewährten Regimelüs begehen zu könllell. — Aln Fürstellplatze, welcher mit bengalischem Lichte beleuchtet war, brachte indeß die Musikkapelle des Regiments ihrem Obersten eine Serenade; die Unteroffiziere, die ganze dienstfreie Mannschaft, sowie eine zahllose Men-scheiunenge war daselbst versmnmelt. — Um halb 9 Uhr begab sich das Offizierskorps mit dem Regilnentskommandanten in den Kasinosaal, wo sich auch die ül^rigen Offiziere der Garnison und der hier kollzeiltrirten Truppen versammelte»:, um bei deli Klängen der Regiments-ulusik eillen heiteren geselligen Abend zu verleben. Herr General Müller brachte auf den Ge-feiertell mit markigen, von echtein Soldatengeiste zeugenden Worten einen Toast, welcher von dieseln mit ebenso kernige»; als herzlichen DankeSlvorten erwiedert »vllrde. Das schöne Offiziersfest verlief in sehr harlnolnscher Weise und wirkte auf alle Theilnehnler erhebend. Klagellfllrt, 2. Septelnber 1675. Eingesandt. Zur Rechtsfrage^ Dclß die löbl. k. k. Steuermllter gegen-ivärtig ihre Thätigkeit und Fleiß »nit der Steuereintreibung beweise»», ist wohl jede»n Steuerträger bekan»lt, nun »nöcht' aber auch ich die Rechte eines Steuerträgers gewahrt »viffe»:, ulld theile den geehrten '1'. Lesern Folgendes mit: Ich habe schon i»n Mai 1873 bei der löbl. k. k. Finanz-Bezirkü-Direktion resp. dem löbl. k. k. Steueralnte ei»» Gesuch »vegen Rückver-gütul»g einer »nehr vorgeschriebenen väterlichen Erbschafts-Gebühr, »velche ich gezahlt habe, überreicht, bis hellte aber keille Erledigung erhalten. Erst nach Verlauf von 2 Jahren habe ich Schritte gethan lneiil Ansuchen zu urgiren, und man orderte mich voil eine»n Kanzleichef zu»n andern, von einer Kanzlei zur mldern, so daß ich wegen Erledigung llleines Gesuches bereits alle Kanzleieil des löbl. k. k. Steueranlteö, k. k. Be-zirkshauptlnannschaft uild k. k. Filmnz-Bezirks-direktioll durchging, und »velche Entscheidung erhielt ich bei»n löbl. k. k. Steuerantt? — „warten Sie." — Ich erlallbe »nir nun die Anfrage zu stelle»», »Venn man schoi» »nit der Steuereintreibung so befließen ist, lllld ich doch schon am 3. Juli l. I. nleiile säinintlichen steuern pro 1875 gezahlt habe, »vie lange ich noch a»lf den erwähnten Gebichrellrückerfatz »vallen »nuß, oder ob ich stillschweigend verzichte»: soll, und ich sehe der bezüglichen Erledigung binnen 8 Tagen entgegen^__Iosef Temerl. Eingesandt Herrn Johann Lirber, Hautbesitzer in der Magdalena-Vorstadt. Da Sie mir drohen, wenn Sie mich allein erwischen, mich durchzuprügeln, so bitte ich Sie freundlichst, mir den Ort und die Stunde bekannt zu geben, wo und wann ich erscheinen muh; ich werde pünktlich eintreffen. Marburg, 7. September 1875. Feld. Wöß. -^1 *) Im Eingesandt der letzten Nummer wurde irrthümlicher Weift „Wöhr" gesetzt. Anmkg. d. Setzers. Nr. 5891. 1063 Kundmachung. Zum BeHufe der periodischen Neuwahlen für die im Sinne deS Gesetzes vom 23. Dezember lS71 Z 21 L. G. B. vom Jahre 1872 Nr. 2 austretenden Gemeinde-rciths Mitglieder wird daS Verzeichniß aller wahlberechtigten Gemeinde-Mitglieder nelist den Wählerlisten für ccke drei Wahlkörper im Gemeindeamte ^athhau8-Ge-bände Nr. 36) am ö. September 187ü zu Jedermanns Einsicht sechs Wochen hindurch, d. i. bis zum 18 Oktober 1875 aufgelegt. Gleichzeitig wird die Zustellung der Wählerlisteii an die Wahlberechtigten veranlaßt und es können diejenigen, welche die Wählerlisten aus waS immer für einem Grnnde nicht zugestellt erhalten sollten, dieselben im Gemeindeamte selbst übernehmen. Zur Einbringung der Einwendungen gegen die Ansätze in den Wählerlisten wird die Präklusivfrist von 8 Tagen,' d. i. vom 19. bis 27. Oktober 187S hiemit festgesetzt. Marburg am S. September 187S. Der Biee-Bürgermeister: Dr. Duchatsch. Zw Dcr ?ur»vorviQ veran- staltet den IN. September im G^rtensaale „zur Stadt Wien" aus Anlaß des Scheidens seines VorstMid^S. deS Herrn Professor Jos. Schaller, eine rostlruvipo mit Mufik und Gesang, und gicbl sich hiemit die Ehre, hiezu seine ausübenden und unterstützkNdeu Mitglieder, sowie alle hiesigen Herren Staats- und Privat-Beamten. eine löbj. Gemeindevertretung, die Herren Proffssorcn und Lehrer dkr hiesigen Lehranstalten, ein löbl. k. k. Offiziers Corps und die hochgeehrt«' Bürt,erschaft von Marburg jammt deren Familien höflichst einzuladen. (1060 Anfang 8 Uhr Abends. Eintritt frei. Als Schlußstier drs heurigen Semesters dient uns ein AuSflug in den Volks« aarten (Villa Lanier), u. ziv. Donnerstag den V. Teptember. Die kleinen versammeln sich um halb 3 Uhr im KindergarteN'Lokale und ziehen von da beim Realschulgebäude vorbei, durch die Bürgelstraße geraden Weges ihrem Ziele zu. Sowohl Eltern, Lchrer, Freunde der Schule, l,lS auch unsere schtin ausgetretenen Zöglinge stnd freundlich dazu eingeladen. Achtungsvoll 1065)_ Aivk Vvrüa^s. Knndmachnng. An der k. k. Lehrerbildungsanstalt und der bei derselben bestehenden Borbereitungsklasfe und UebungSscbulc in Marburg beginnt da» Studienjahr 187b/76 am 2V. September 187b. Die Einschreibung neu eiutretender Zöglinge und Schüler erfolgt am 2l). September von 9—12 Uhr Morgens nnd von 2—4 Uhr At»end5. Bei der Anmeldung zur Aufnahme in die Leh-rerbUdunstSanftalt ist beizubringen: 1. das zuletzt erworbene Schulzeu^^niß 2. der Nachweis über das zurückgelegte IS. Lebensjahr oder die Vollendung desselben im Kalenderjahre; 3. ein GesundheitSzeugniß. Jeder Aufnahmswerber hat sich einer Prüfung zn unterziehen, von deren genügendem Erfolge die Ausnahme in die Lehrerbildungsanstalt abhängt. Die schriftliche AusnahmSprüfung beginnt am 21. September nm 10 Uhr Morgens. Bei der Anmeldung zum Eintritte in die Aorbe» reitunqSklasse find beizubringen: 1. der Nachweis über daS zurückgelegte 14. Lebensjahr oder die Vollendung desselben im Kalenderjahre; 2. ein Zeugniß übcr physische Tüchtigkeit und sittliche Unbescholtenheit i 3. daS Entlassungtzengniß der Volks- oder Bürgerschule. Bei der Aufnahme werden vor Allem diejenigen We« Werber berückfichtigt, welche die Bürgerschule mit gutem Erfolge absolvirt haben. Im Uebrigen ist die Reihen-solge der Anmeldung maßgebend. Die Wiederho l ungS-Prüfu ngen werden am 20. September von 2 bis L Uhr Abends abgehalten. Jeder in die Neduna^sciiule eintretende Schüler ist von den Eltern oder deren Stellvertretern den» Direktor der Lehrerbildungsanstalt in der DirektionSkanzlei am 20. September l. I. vorzuführen und hat sich mit dem Geburtsscheine, nnd wenn er t ereitS eine Schule besucht hat, mit t>er letzten Schulnachricht auszuweisen. Die Aufnahme in die 1. blasse der UebungSschule kann nur solchen Kindern gcwährt werden, welche slove-nisch sprechen und das L. Lebensjahr zurückgelegt haben. Marburg am 1. September 187ö. 1047 Die Direktion. Alischikd. . Wegen plötzlicher Abreise nach Tirol war eS mir nicht möglich, persönlich von allen meinen Freunden persönlich Abschied zu nehmen; sage klaher Allen auf diesem Wege ein herzliches Lebewohl! (1058) OaMl VInkIvi'. Mitte Wtadek empfiehlt sich als geprüfte Geburtshelferin, dankt für das ihr bisher geschenkte Vertrauen, bittet um fernere Zuivendung desselben und zeigt einem k.?. Publikum ergebenst an, daß sie jetzt in der Oberen Herrengaffe Nr. 118, gegenüber dem Hotrl Modr wohnt. (1055 Ginschö« möblirte» Zimmer gassenseitlg, mit separatem Eingang ist biS am IS d. M. und ein kleines möblirteS Zimmer sogleich zu beziehen: Pfarrhofgasse Nr. 186 im 1. Stock. (1059 Ei» Lehrj»«g- Wird in einer Gemischtwaaren-Handlung auf dem Lande aufgenommen. (1057 Näheres im Comptoir dieses BlatteS._ Schöllt Weingart - Nealitüt bei Marburg a. d. Drau in angenehmer Lage, gut arrondirt. sür S»mmeraufenthalt geeignet. mit H.rrendauö und Winzerei, mit 9 Joch 1485.3 Qkl. Grundttieilen, darunter 7 Joch 15118 Ökl. Nebengrulid. ist unter sehr günstigen Vedingnlsscn sogleich auS freier Hand zu verkaufen. - (1070 Anfrage bei Herrn Dr. Franz Radey, k. k. Notar in Marburgs_ Ein MSdede». Schülerin oder LehramtS-Candidatin, lvird in Marburg bei solider Familie billig in ganze Verpflegung genommen. (1067 Anfrage in der Expedition d. B._ Zu kaufen gesucht wird Gin Uhrmacherlehrjunge ivird liei Michael Jlger aufgenommen. (1066 __________________ ^erautwortillye Medottti»,», Druck und Verlas von rzie, Haßister Äer Ledurtsiiilke, vponteoi', vmvritirtvr LvounSarar-t So» wiener allssvm. Xr»nlcvnd»nies n. klinLsoli-vkirnrx. 0 räinirt ivverilvl» uvS liuLssrIiod Xranlcsa, !>sg0Q<1srg auol» Odrvll-, Xoklirvxf» unS HaatlrrSQlcsi» von 8—9 VormitbaZg unä 1—3 Xac:Iiwittax3 Eine größere Weingart- Realität, (Segend Frau he im bei Marburg, vorzügliche Lage, mit vielversprechender heuriger Lese, ist auS freier Hand zu verkaufen. (1066 Das Näliere zu erfahi^en bei Herrn F. Divjak in Frauheim, Post KranichSseld. Nr. 3439. Edikt. (1062 Nachdem die zum I. F. Kouyari'schen Konkurse gehörige Hausrealität sud Urb. Nr. 43/45 mit Dom. Nr. 116 aä Magistrat Wind. Feistritz bei der ersten LizitationS-Tagsatzung am 25. August nicht veräußert wurde, weil zu derselben ke'n Lizitant erschienen ist, wird nunmehr zur zweiten und letzten, auf den SS. September 1875 Vorm. 10—12 Uhr angeordneten Lizitation bei diesem Gerichte geschritten. bei welcher diese Realität auch unter dem AuSrusSpreise hintangegeben wird. K. t. Bezirksgericht Wtnd. Feistritz, -_30. August 1875. _ Zwei Gewölbe in der Domgasse HauS Nr. 91 sind zu vergeben. Dampf-o. Wannenbad in der Körniarr-VorAadt <2is täglich von 7 Uhr Früh bis 7 Uhr Abends. Alsis Gchmtederer. Wobnnng mit 3 Zimmern und gugehör zu vermiethcn bis 1 Oktober: Mellingerstraße Nr. 93. Auch sind daselbst mehrere Startin-Aäffer zu verkaufen.__(1042 Startin fünf- und zihneimrige weingrüne Fässer in Gtfenband verkauft zum Preise von lO fl. pr. Startin ^1t)S3 L. Lebraml s Vilvinkanlilung. Gafthans - Anzeige. Der ergebenst Gefertigte t»at daS Gastgeschäft im Benedikter'fchen Hause Nr« S» in der Mühlgasse vom 1. Slptemb r l. I. an übernommen und ladet die Gäste zum recht zahlreichen Besuche höflichst ein. Gute und echte Getränke mit geschmackhaften Speisen zu den billigsten Preisen bei prompter Bedienung dürsten Jedermann zufrieden stellen. Tiroler schwarzer Wein die Maß 40 kr. Ateirischer weißer dto. „ 40 kr. Zehr guter Fravheimer „ 48 kr. HochachiunBvoll 1054 __Gastgkbtr. Verstorbelle in Marburg. Im össentt. Krankenlianse: Am 28. Angnst: Kaub Johann, k. k. StenernmtS-Kontrolor. 3L I., Wussersucht. — 31.: Schmidt TotiiaS. gew. Buchhalter, 52 I, ser. Schlagflnb. — 2. Sept.: Zeilin^^er Maria, Inwohnerin, 68 I., Wassersucht. — Sommer Maria, Jnwohne. rin, 7S I., Entkräftung. — Sietier Katharina, Konduk-teurSgattin, L7 I., Tuberkulose. — Pettek Josef, Tischler, 33 I.. Tuberfttlose.__ Viurbnro.