Mtmcher Zeitung. Ztr. »2. kalb 'l^^/Ü' Z"I "« Zufttllun« i»«"H»u« yalbj. lo li. U,t der Post,an,j. sl. i», h3lbj. s5. ?.H« Donnerstag, lk. Jänner «».wtt^ »».ft.i.M)j nst pl.^cu« i«.vk^ !l».»k« 1873. Amtlicher Theil. l.»«.s^/.?l!'.^"l'°^''lisck'e Majestät habe., mit Aller-h««ster Entschließung vom 30. Dezember v. I. dem Lotto, am«, und Kassecontrolor Karl Stral in Trieft in Di ns s.?^' ^ "" "ieljährigen. treuen und ersprießlichen Nichtamtlicher TM Zur Wahlreform. Tischs ^'lllreform.Entwurf wirb demnächst auf den LodiN^n/^!." 6°"'l6 des Ministerrath« tft mit dtr «!b der «l."''.^" fertig und es bedarf eigentlich nur air.«, ^«höchsten Zustimmung für die von der Re. 3r z«a' versichert scin, die ..Zufluchtnahme zur Krone" 3au«^n"Än^" " '"« ^""^ b«r Pol.. Die „Deutsche Zla." meldet: „Wie uns mitgetheilt wlrd, ,st die Vorlage deS Wahlreform.Enlwurfe« in der ersten Reichsraths-Sitzung noch nicht zu gewärtigen. Der Entwurf ist noch nicht vollständig redigiert und »ird dem Hause erst am 17. oder 18. d. M. vorgelegt werden lönnen. Um dem gerechtfertigten Wunsche nach einer stiirleren Vertretung der Reichshauplstadt im Ab-«eordnetenhause genügen zu lbnnen. ohne die Gesammt. zahl der Mitglieder des Abgeordnetenhause« zu verweh» ren, wurde, wic wir crfahren, noch in lehler Stunde die Zahl der Abgeordneten oo» Krain und Schlesien um je Einen verringert, so daß der Entwurf für dlese oeiden Kronländer neun »nd zehn Abgeordnete oorschla» gen «ird. Die Petitionen gegen die Wahlreform fließen ,n Äallzien sehr spärlich, und die „Gazeta Narodow," sieht sich bemüssigt. einen «rlilel loszulassen. in welchem sie die Polen auffordert, sich in diejer Angtlegenheit zu beeilen, sie redet zugleich d« »bstlnenz.Polltll das Wort. tadelt einige Magnaten, welche w Wien ganz ..oerjü. delt" wurde», belitett >e Rüchen« ,«««tte« Rußlands und der wiener Eentralisten" und schreit sich um wei. tere Petitionen gegen den teutonischen ..Staatsstreich" heiser. Der „vz,ennil Polsli" berichtigt unsere Ansichl. daß er lehlhin den Gesammlvorrath polnischer Orobhci. ten gei,en uns oelbraucht hatle. und versichert, die pol. nische Sprache se, an Hchimpfworten re,cher. al« »ir glaubten." Di« .Grazer Ztg." »ill über b,e Vahlrefor« Nachstehendes erfahren haben : ..Formell »ird die Wahl. reform.Borlage aus or« Gtseycnlwürfen bestehen. Der erste, den aUgemcinen Theil enthaltend, wird als Gesetz, bctrchend die Abänderung her tztz 6 und 7 des Gesetze« o°m 21. Dezember 1867, nwourch das Grundgesetz über die Reichsoertretung vom 26. Februar 1861 ab. geändert wurde, auftreten und aus nur wenigen Para-^raphen bestehen, die sich übrigens ganz lnapp an die bestehenden tztz 6 und 7 in der Form anschlichen wer. den. Es ist überflüssig, hervorzuheben, daß in diesem Gesetze auch dle Z.ffern der auf d»e einzelnen Kronlän. der entfallenden Vertreter enthalten sein werden, da auch der jctz'ge tz 6 sowohl die Gesammlzlffcr als die elultlnen Beitrelungez.fftrn bringt. Der zweite Gesetzentwurf, das Reichswahlgcsch. wird schon eine umsallgreichere Oeslall haben, da ln-lhm alle Wahlbezirke u. f. f. enthalten fem werden, was allein schon bei den 17 ikronlänbern den Entwurf com» vendiüser machen wird, »ozu bann noch alle die De» lailsbestimmungen über Ausschreibung. Vornahme der Wahlen u. f. f. hinzutreten w.rden. Die letzteren wer-den sich an die ber:ils bestehende Gesetzgebung, sowell thunlich, enge anschließen. Die drille Vorlage endlich soll die infolge der «mführuna directer Wahlen nolhweodia wirdende «bün-derung des Slaats^rundststtzc«, betreffend die aUel, «ändern der ö,lerr. Monarchle gemcllisamcn Angelegen' hellen und die Art ihrer Behandlung enthalten. Im tz tt, A. 2, diests Gesetzes heißt e« nämlich in Betreff der DelegalionSwahlen: „D« auf da« Haus der Abgeord» ncten lnlsallenden vierzig Mitglieder werden in der Weise gewählt, daß die Abgeordneten der einzelnen Landtage «. die Delegierten entsenden." Die erforderliche Abänderung H uur rem formell, da b« Dezelch» nung ,^anblage" emjllch durch bao Wort ^^anber" er« jetzt werden lann, doch muh auch fül hltje Aenderung, nachdem sie bei emem Klaatsgrunogeietze elulrllt, eme Zweldritlel.Majorllät vorhanden fem." Oas genannte Olatl betont das Programm bei ,Recht«-", vezlehungswtlse Opposillonsparlel und be-meilt schließlich: ^L>le>cm Ploglamme lillt das Pro-gra.iim der Wahlresocm mit der Inlenllvli elil^cgen, durch ^oslojung des Reichsrathes oun dea ^anola^eu in einer dirett aus dem Volle gewüylten Relchsocrlre-lung ein lebendiges Symbol der Rclch«e»uHeer Schrill, er wird, er mug gelingen, denn er ist e»n Poilulal dlr Ge» schichte, gelegen im Iutcrlsse des A. h. ^.yronel!, m,e ln jenem der Voller des hetillchen Reiches, und der Oesler» reicher müßle Mit Olmdhcll glschlagcn sein, er mußte des Sinnes und Herzens für sein Valcrlaud entbehlcn, der sich zwischen Wahlresorm und Fuaoamenlalailllel gesleUt, für letztere sich elllscheldcn lounle. Denl, d>e Wahl-reform heißt Einigung und Slinlung, die Fundamen» lalarlllel bcde. ten die Auflösung Olllerrelchs!"_______ Die Action des Grafen Acust in der Eigenschaft al» ehemaliger Relchslanzler.wird oon der „Neuen Wochenschllft für Pulllll, Fliianz. und Vollswlrthjchasl" >n einem längeren Artllel warmjlen« vertheidigt. Wir bringen aus dewjelbcn nachilchenoen Auszug. Graf «Ueust hat das Verdienst des Aus^lelchs mit Uugarn für fich. Er war es, der o»e Berusuilg des Vürgermlniileriums aufs wärmste befürioollcte. Troydem traten balo Olfferenzen mil demjelbcn zutage, well denke. Die englischen Tagesblälter fahren fort, in Lob« preisungen über den todten Kaiser sich zu ergehen. Del Umstand, daß der Kaiser Gast Englands gewesen ist, daß die Witwe und der verwaiste Sohn sich noch ilü Lande befinden und daß Louis Napoleon den englisches Handelsinteressen große Dienste geleistet hat, trägt gal viel hiezu bei. Auch die irischen Blätter veröffentliche« sympathische Artikel. — „Echo" veröffentlicht solgenve« Telegramm aus Chislehurst: Der Prinz Napoleon wohnt nicht in Camden - House, sondern lehrt jede« Abend nach London zurück. Man glaubt, der Prinz stimme mit den Plänen nicht übeiein, welche die liaise' rin Eugenie und die reinen Bonapartisten über die lülch lige Stellu.lg des kaiserlichen Prinzen auszuführen be« abstchligen. Madrider Berichten zufolge heben die Bande» Saballs in den Dörfern alle Männer von 18 bis 4ö Jahren aus. Im Hauptquartier des Prinzen Alfon< wird Don Carlos erwartet. Andere Nachrichten sprl' chen von dessen bereit« erfolgtem Eintreffen. Die englische Regierung trifft außerordentlich« Maßregeln, um die A^mee in Ostindien zu vel' mehren; es wurde bereits die Ergänzung aller dot' stationierten Regimenter angeordnet. Das Cabinet von Petersburg richtete eine Not« an einige seiner Vertreter im Auslande, welche die GrünlX sür dcn in Khiwa unlernommenen Feldzug darlegl Diese Note ist zum Borlesen bestimmt. Auf Gefthl des GroßoezierS wurde die griechisch' Kirche in Rustschut wieder eröffnet. Die Bulgare» griffen die zum Abendgebete versammelten Griechen a» und zertrümmerten Thüren und Fenster der Kiiche. M Perfon blieb todt, mehrere wurden verwundet. Die ««', regung ist groß, die Besatzung würd« ln den Kaserne« consigniert. Napoleon lll., dessen Glück. Unglück und Ende bildet d»S Tages' gesprilch in allen Ländern und Blättern. Die ..Spener'sche Ztg." schreibt: „Wenige M««' schen sind in der Welt so der Spielball des Geschicks gewesen und über noch wenigere hat das Urlhitl del Zeitgenossen so gewechselt, wie über den merkwürdig^ Mann, der auS dem Gefängnis in lurzen IutervatW auf den Kalferthlon stieg, um nach einer Herrschaft oo» mehr als emem halben Melischenalter rühmlos von dlNV selben herao in die Verbannung zu sinken. Die „gltH Sphinx aus dem Kalserlhrone," das war lange der P«' pularste Name sür den Mann, der vorher manchem fÜl einen blosen Glücksritter, nach dem Sturze den meiftt» für einen willenlosen Schwächling galt. Er ist abwech' selnd unter« und überschützt, verachtet und vergöttert wol »Morbleu l Wenn nie, so hast du diesmal wahr gesprochen," rief der Chevalier mit herzlichem Gelächter. »Aoer weiter, weiter, du kleine Doktorin der Zauberei! Deine Kunst macht mir Vergnügen." „Weil S« alle Dinge leicht nehmen, so ernst sie sein wögen." ,Wieder nicht schlecht errathen l" ,va« Herz ist gut, der Sinn ist leicht, damit hat noch seilen jemand Gtoße« erreicht." „Bravo l Bravo! Noch so ein Sprüchlein l" ,Sle sind flatterhaft in der Liebe und sorglos als Freund, das machte Ihnen manchen erbitterten Feind." «Ha, meiner Treu! Du bist unvergleichlich. Aus deinem Munde sprudelt blanke Weisheil und noch dazu in Reimen! Aber was die Liebe betrifft, so irrst du dich", sügte d'Acigny hinzu. „Ich fange an. mich auf Tod und Leben in dich zu verlieben und du follst dich von meiner Beständigkeit überzeugen!" Mit diesen Worten umfing er die feine Taille der Zigeunerin und drückte ihr einen Kuß auf die lirsch« «then Lippen. Iumela wurde wie mit Vlut übergössen. Bis in da« Weiß« ihrer Augen erlölhele sie und ein Blitz zuckte au« den dunklen Schallen ihrer langen Wimpern, während sie. «lall «ie «in »al, der Umarmung des jungen Mannes entschlüpfte. Sie hatte sich seitwärts geflüchtet und war auf zehn Schritte Ems«nnng stehen geblieben, wobei sie einen scheuen Blick auf den Viafen warf. al« schäme sie sich besonder« vor ihm diese« Vorfalls. Ihre bebenden Nasen« fiügel, ihr heftig wogender Busen, ihre gerunzelte Vlirn« ließen «lumen, »ie «nlrüstu fte »ar. Auch „Missre", ihr treuer Hund schien zu w>ssen, was hier vorgegangen war, denn auch er war unwillig und auch er zeigte knurrend dem Chevalier seine sp'hiaen Zähne, ohne sich. wie es schien, an die vortreffliche Hühnerbrust erinnern zu wollen, die ihm dieser einige Tage vorher gegeben hatte. „Ei, wer wird denn einen Scherz gleich so übel nehmen?" sagte der Graf lachend, da er in der etwas kecken Galanterie seines Freundes lein s« großes Unrecht sah. «Komm. sei wieder freundlich. Oder kannst du deinen Freunden ernstlich zürnen?" „Ncin. Iumela zürnt nicht mehr," erwiderte die Zigeunerin, deren Gesicht wieder seinen vorigen Aus« druck annahm. „Iumela will sich gegen ihre Wohl« lhäter nicht undankbar zeigen." „Sprich nicht von unseren Wohlthaten," wehrte de Lourmel. „Doch wenn du auf uns etwas gibst, dann befolge unseren Ralh und lehre nach Kassel zurück. Du bist noch nicht vollkommen hergestellt; deine Blässe be« weist dies. Du brauchst also noch die Pflege und gute Kost der Madame Häuser." „Ah. mir wäre aber lieber —" murmelte das junge Mädchen, ohne das, was es sagen wollte, ganz auszusprechen. „Was? Mit nach Köln zu gehen? Nein. schlage dir daS aus dem Sinne. Köln ist zu weit für dich. Auch wäre es jetzt, während die Armee marfchiert, ganz unpassend für ein so junges Mädchen wie du. Gehe wieder nach Kassel; du siehst, daß es mein Wunsch ist." Iumela blickte traurig zu Boden. Eine Sekunde lang schien sie unschlüssig, dann aber sah sie zu dem Grafen wieder auf und fagte mit melancholischer Resignation l ,Ium-la will gehorchen. Sie wird ihren edle" Lebensretter nicht mehr sehen; aber sie wird bis an dtl> Tob an ihn denken." .,Nun, da gratuliere ich!" rief der Chevalier fast ärgerlich; „du scheinst einen tiefen Eindruck auf dil Kleine gemacht zu haben." «Du hast Glück, Kamerad/ sü^te er hinzu, während Iumela sich entfernte und ball darauf im Schatten der Pappelallee verschwand, die r>aü Corbach führte. „Sie ist etn wahres Götteilind. eint Fee, eine Hourl aus Mahomcds Paradiese." Er blickte der kleinen Zigeunerin so lange al< müalich nach, indem er seine Hände als Augenschirl» ausspannte. um besser sehen zu können. dann abil wandle er sich wieder an de Lourmel. stellte sich ls^ verschränkten Armen vor ihm auf und sprach nun ls tragikomischem Pathos: ..Was soll man aber von Ihnen denken, Sie zwei' facher Verrälhcr? Werden Sie mir nun wohl erkläre^ wie es kommt, daß Sie den Namen der schönen Bajadere kennen?" „Nichts ist einfacher als dies." lachte der Oral ..und von Verrath ist dabei gar leme Rede. Am Abend« vor unserem Abmärsche bin ich nochmals mit Fr»" Hauser zu unserem kleinen Findlinge gegangen, um mA zu überzeugen, ob für alles gesoral war. Ich empfaV die Kleine noch einmal dem Wohlwollen der brav«" Wirthin und erfuhr bei dieser Gelegenheit den NaM«" Mädchens. ..Ah. und ich, der sie ganz vergessen hatte l" ja^' merte der Chevalier. ..Und hast du doch weniast«^ auch von mir mit ihr gesprochen? du hast ihr l»o^ hoffentlich erzählt, welch thätigen Antheil ich an ih"l Rettung halle?" so ihrer Mandate verlustig würden, sondern im größern Maße an die eventuelle Ausschreibung dir/cter Wahlen, die in mehreren Fällen zu einem günstigen Ergebnisse fuhren müßte. Klerical-süderalistische Abgeordnete sind gewählt aus Kram: Horat. Eofta, Graf Varbo, Iugovic und Pollular. Vei Ausschreibung birecter Wahlen würden namentlich in Kraiu leicht gute Resultate erzielt werden. Dle Slovene», scheinen die mesquine Lage, in der sie sich befinden, auch »ohl zu begreifen. Wie ein laibacher Telegramm meldete, berieth der nationale Klub in der Angelegenheit, und das „Vaterland" enthält über den Nusgang dieser Äerathnng die nachstehende telegraphische Mittheilung: „Der nationale slub entschied gegen die ReichSrathsbcschickung, wollte aber unsere Neichsräthe durch leinen förmlichen Beschluß binden." Nach diesem Beschlusse ist es dem Ermessen jede« einzelnen unter den Slovene« anheimgestellt, ob er sein Mandat ausUben will oder nicht. Genau dieselbe Entscheidung faßte der Klub bei Eröffnung des Reichsrath« vor ungefähr drei-zehn Monaten und sie führte zu dem Ergebnisse, daß die slovenischen Abgeordneten bis auf einen in das Abgeordnetenhaus eintraten, in welchem sie auch wohlgemuth stycn blieben bi« zur Vertagung und in das sie aller Wahrscheinlichkeit »ach nun wieder lommen werden." — (Hur laibacher StadtanlehenSfrage) bemerkt der .Wanderer" : „Wir wollen unS der freudigen Hoffnung hingeben, baß sich das Ministerium durch die in dem diesfälligen Gerichte des Landesausschusses bespro, chenen so triftigen ArUnde veranlaßt finden werde, das besagte Gesetz um so mehr zur Allerhöchsten Genehmigung Vorzulegen, als die Emittierung eines ^ottoanlehen« der beste und für die Stadtgemeinde auch der günstigste Modus ist, die nöthigen Mittel zu beschaffen, um nicht allein die un. aufschiebbaren Schulhausbaulichteiten zur rechter Ieit durch, zuführen, sondern auch in nächster geil die Sparlasseschuld von 100.000 fi. zu tilgen und allmälig an die Ausführung anderer dringender Project« zu gehen." -^ (Die Versicher ungsbanl,S love nija") wird gegen ein Präger Blatt, welche« die Thätigkeit der genannten Vanl auf dem prager Platze in einer beleidi» genden, ja ehrenrührigen Weise beleuchtet, die Prehllage anstrengen. — (Todesfall.) Am 14. d. starb in Laibach der Herr t. l. pens. Gubernialrath Ludwig Reichsfreiherr von Mac-Neven O'Kelly d'Aghrim im hohen Alter von 78 Jahren. Der genannte Freiherr war am 16. Juni 1795 in Prag geboren, studierte m Prag. trat 1818 beim Kreisamle keitmeritz in den Staatsdienst und kam 1320 nach Krain, wo er bis zu seinem Tode blieb. Als Kreishaupimann in Adelsberg und als Vubernialralh hat er sich durch seinen offenen ehrlichen Charakter und durch seine verfassungstreue Gesinnung die hohe Achtung der Landeshauptstadt Laibach und d«e ganzen Landes Kram erworben. — (Die Kosler'sche Bräuerei) hat das auf den weißenfelser Seen anzuhoffende Eis auf die Dauer Von zehn Jahren im Pachlwege erstanden. — (Huchtviehantauf. j Herr Schollmayer hat auf Rechnung der hieiländischen Landwlrthschaflsgeselischaft 2s Stuck Hornvieh mvllthaler Race angetauft. — (Eine ErderschUtterung) fand am 9. d. nachmittags 2 Uhr auch in «roßlaschiy statt; sie währte nahezu eine halbe Stunde. — (Schadenfeuer.) Am 10. d. um halb 9 Uhr abend« brach im Stalle des Grundbesitzer« Georg Kurrent aus Vellwerh bei Eerouc auf bisher unbekannte Weife, wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit, Feuer aus, wodurch die genannte Slallung sammt den vorhandenen Futtervor-lälhen, dann verschiedene Gelreidevorräche ein Raub der Flammen wurden. Der Gesammlschade wird auf 300 ft. bewerthet. Versichert war der Beschädigte nicht. Menschen, leben ist glücklicherweise keines zu beklagen. Die Keller, vorrälhe wie der Biehstand wurden durch thätige Hilfeleistung gerettet. — In der Nacht vom 6. d. brach im Hause des Vlalhias Tebelal von Alloßlitz Feuer aus, wobei die sämmtlichen Gebäude diefes Besitzers abbrannten, sämmt- liche Vorrilthe nebst einer Kuh ein Raub der Flammen wurden. Der Gesammtschade de« nicht versicherten Besitzer« beläuft sich auf 700 fl.; die Entftehungsursacbe be« fteuer« ist nicht bekannt — (Petition.) Dem Vernehmen nach bereiten die k. l. Steueramtsoberbeamten sämmtlicher Kronlande. Hauptstädte eine Petition an den hohen Reichsrath vor und bitten, damit felbe, und zwar der Einnehmer und Depositenamts'Vorfteher in die achte Diätenttasse; der 2on» trolor in die neunte Diätenllasse erste Abtheilung, dann wenigstens ein oder zwei Ossiciale in die zehnte Diäten» llasse als Conlrolors'Stellverlreter gereiht werden. Diese Petition begründen dieselben damit, daß die Kronlands-hauptstadt'Steuer, und Depositenämter eine Perception jährlich von Hunderttausenden haben und bei denselben sich Millionen an Depositen in Verwahrung befinden, sie auch die wichtigsten Gebührengeschäfle nach Tausenden zu bemessen haben, daher gegen die andern Steuerämler nicht nur mit Arbeiten, sondern auch hinsichtlich der Verantwortung weit überbürdet sind, folglich denselben eine ausnahmsweise Rang, ordnung in dem Status der Sleuerämter zulommen sollte. — (Durchzug«.Kostenvergütung.) Für die den Personen de« Mannschaftsstande« des l. l. Heeres auf dem Durchzuge von dem Quartierlräger gebührende Kostportion wird infolge Vereinbarung mit den Ministerien für Landlsvertheidigung und der Finanzen der im Reich«, rathe vertretenen Königreiche und Bänder auf di> Zeit vom 1. Jänner bis Ende Dezember d. I. vom Militär.Aerar nachstehende Vergütung geleistet werden: In Krain 19'/,, kr., in Niederösterreich 24 lr., in Oberösterreich 19'/,, lr., in Salzburg 22'/,, kr., in Tirol und Vorarlberg22'/„ kr., in Steiermarl 20'/,, lr.. in Kärnlen 19'/,, kr., im Kll. stenlande 19 lr., in Dalmalien 14 lr.. in Böhmen 22'/,, lr., in Mähren 21 lr., in Schlesien 20'/,, kr., in Galizien und in der Bukowina 12 kr. vsterr. W. — (Theaterbericht vom Ib. d.) Nur eine kleine Schar von Verehrern der dramatischen Muse Grillparzer « war e«, die sich in den Theaterräumen einfand, um der Aufführung de« Mährchen« „Der Traum ein Leben" anzuwohnen. Die Vorstellung ging im ganzen genommen würdig über die Bretter. Costum und Szenerie harmonierten mit dem Geiste der Dichtung, nur in der letzten Szene, wo Rustan nach Abschluß der die Phantasie allzusehr erhitzenden Traumgebilde au« dem Schlafe erwacht, trat eine Verwechslung der Deco-ration störend ein und schmälerte den günstigen Erfolg de« Abend«. Herrn Earode sahen wir in der Rolle de» „Zanaa" ein neues Feld. jenes der Intriguante«, betreten. Der Künstler erfocht auch auf diefem Felde einen glänzen« den Sieg; Beifall und Hervorruf waren hiesür sein Tri< but. Herr Nauer gab den .König von Samarkand" mil Würde und Kraft; Applaus solgle seiner Leistung. Als originelle Erscheinungen wollen wir die Parte de« ..Man. ne« vom Felsen" (Herr Aus im), de« ..alten Wewes" sind Depulalionen au« Corsica angekommen. Die Leiche de« Kaisers wird in der Familiengruft der Familie Vowden bei der Marienkirche beigesetzt werden. Alle Murat sind hier. Madrid. 14. Jänner. Dte Nachrichten au« Hub» sind höchst beunruhigend. E« wurden zwei Transporlr ausgerüstet, welche kommende Woche mit l500 Marin abgehen werden. Es wild versichert, daß man auch fül Cuba ein Fleiwilligen-Corp« errichten »ird. Odessa. 15. Jänner. Da« bei der russischen Versicherungsgesellschaft versicherte Sladtlheater lft ab» gebrannt. ______ Telegraphischer Wechselkurs vom 15. Iünner. Pap,er-Nente 66.65. — Silber-Aente 70.90 - ittSU» Sla»l«-«nlehen 102.25. Vanl-Nctim 982. — »rebil-»ctie» 325,50. - London 108.85 — Silber 106.7t». - «. l. «»»,-Ducaten - . Napoleon»d'or «.66. Handel und Volkswirtschaftliches. ^'aidach, 15. Jänner, «uf dein heutigen Marlle fin» er> schienen: N Wagen mit Getreide, 7 Wagen mit Heu und Strotz (Heu 95 Ztr.. Stroh 25 Ztr.). 15 W«^n »n» « Schisse si» «last«) nut Holz. Durchschnitt»«Preise. fi. l?1l>. l». jft. ?l. f>. «Atlzeu sl iHetzen j s 20 7 10 Oull« pc. Pfund < 44 — «arn . 3 80 4 l9 Titt pr, 3tüs ' » Hrrftl »—' 324 M'lch pr. Maß ltt Hafer , 1 80 « 7 Rindfleisch vl Pfd »4-Hlllbsrua,, . ». .., b — ttalbfitlsch .. -«9 — Heide« . > 5 20! »30 Vchweintjlelsa^ , »S Hirse , 3 40, 3 25 Schöpsenfleisch „ -IS-Knlnrutz „ '-------! 3 78 Hlihnd?! s^, G,U4 «0 -Vroäpl,! „ ^ 1 N5'-------Tauben ,. . Ik ^ . linsen 5 50-------Heu pr Zentner 155 Erbsen .'»60- Slroh „ —9b... Fisolrn , 4 90 -- i^z.hart.,pr,Klfl. s 50 N,no«la,mll!, 1"e '- 54 weiches. 22" — z Schweineschmalz , — 40-------wew. roth., Vimer > IA Speck, frisch. « - 30------------- »eiß« _-------,»_ — geraucht» l „ I— 42,------- Angekommene Uremde. «lm 14. Illnner. >>»»e> ^»s»>><. Ramor, PiHec. Hirschler und Reitt«, Wien. — «pej, Plllnma. - »'jit; Magolll, Pfarrer, und N'chler. Krainburg. - Sorre, Wlppach - Seger s»»«t Frau. Oraz, U»l«l l«t«»«>t HVl^n. Vihnei. «sm., Mllncheu. - vultz' slalirr, Fiume, ^ Esinger, ltlm., Wien. — »chlfchin, Pllval, Ngram - Dona, Privat, Oraz. - Varon Schweiger. Ober lrain «»»««>> «««»»p». venutl, Hraz. — Lerch, Tarvi». — Vchr^ Äßling. Oßwaldella Tr«st. - Srua, Novi. Ml»>,»>«»». i'ilwint-lu, Vuchhalter. Trieft. o Vleier»b«-§, l. l. Hauplmann. Wien. Theater. Heute: Vrste Oastoorfisllung dr« Herrn Earl Vt. st oll vnn Thealer a» der Wien i^in IlldaH VVN Anno Neun nel der Wärme > 2 8'. um 4 8' über dem siormale. Verantwortlicher Redacteur: Izuai v. "p"l^ll°ber. 70.85 70.95 St°°te-D°mil>«n-P^,^. - - l41.50 142.-120 ft. tt. W. in A ^ »u ». Grundentlaftuna« ^Z^'" ^" ^ lUr "3? n ^''"aationen «lih«en .... zu b p«, .?"d Ware N'ederöslerreich . . ^ 5 " ^? ^ ?7 - vbelüsterreich . . „ 5 . »7." ^.— biebtubllrgen . . . b . ?«'^ 3!'^ Steiennar? ... ^b I K'? "25 Ungarn.....5 ^ 79.^ "'17 v. «ndere vffeniliche «lnlehen. «^^^'^"'^l^u^Lt. 95.b0 9^°iX ""Z ^'W"'°h"a'lleh,n ,u l20 fl. Un°^7'"'"'"/^^^Stull 99.25 99.75 »"». Prämmlllnleheu zn 100 ft. "«.»r.«uu.....101.-101HU Veld Ware Wilmr Communalanlehen, rlttli zahldar 5 p.—Il«5,— Franco-ofterr. Vanl . . .129 25 129,50 HaudclSbllnl......2!N50 292. - Nalionalbant......980.- 9t<1.— Unionbllnt......25l<.25 259.75 «ereiuebanl «» Vez. «... 204.- 205. «crlct,r«b»nl.......241 - 242. «. Actien von Transport Unternehmungen Geld Ware NlsUlb-ßiumaner-Vahn ^.— ^—^ «öhm. Westbabn . . , . -.— -- ttl,ll.i»udwig.V°hn.....L2»'»H0 227.— Donau.Dampssch,«., Gesellschaft 61«.- 62(».> Ll'sabelh.Wtslnohn.....245.- 24»i.- «l!«c,bt!h,Wfstbahn tkinz.Vub« weiser Strecke) . . «09.- 210.- Ardinllnds-jNordbahn . . 8!i00.-»2<.'b.— VlU»Mrchen.V«tclel.V»hn - "" ^ " Veld Ware ssran.-Joseph-Vahn . 2l9.— 219.lX» ktmb .<5,er,'.-Iafsy-Vahn , - .- —,.. Noyd. öfierr......540.- 545, ~ Orsterr. Nordweftbahn 21^.25 213.75 Rudolse-Vahn......168.50 169 50 Siebend«! ßer-Vnhn , , . 175, 175.50 Slaut^bahn.......832 353. Sudoahn........l«7— l«?.f»0 Suonordd. Verbindungsbahn . 17^.50 173— Ths!f;-Huhn ... 241, 242. Ungarlsche Nordoftbahn 15,6— 157. Ungorischs Oftbahn !29- 12ft,5,<) Trnmway ......»66.50 867. - »». Pfandbriefe lf«r 1A) fi) Geld Ware Nllgem. vsterr. Vodencredilanstalt verlo«bar ,n b'/. in Silber . 100.- 100.50 d»o.in»:i I.ruch.zu5'/. in o.W. 88. t<8.5<) Natiuülllbanl zu li'/, «. V. . , 91. VI.20 Ung. Vobencredll»nftaltzu5',"/, 85.75 8«, ^. PrioritatSobligationen. Geld Ware Elis.-Wefib, in S. ver,. (l. Cm.) 90.25 90.50 sterd.-Nordbahn in Sllber verz. l"1.— l0I..'<) Fr^.Ics.-Vahn « .. , 99- 99.50 O.«..rudw..V. i. S. ver». l. E«. 100.50 101-Vesterr. «olo»eftd»h» . l»?.V 97^0 Veld Vare Siebend. Vahn in Silber ver,. . 87- 87^, S,a«t«l,O.3'/^5,0,»Fr ^.l.«». 12».«, 129-Sudb.O. 3"/. KÜ0!) Fr. pr. Stuck 107.b« 1^8-Sudb..G. k 2C0 fi. zu 5°/. ,Ur 100 ft.........9«.s^ 98.7b Sudb. - Von« 6 "/, (1870-74) i^ «N Fr. pr. Stuck ...-.— .-Ung. Oftbahn . Wechsel (3 Monate). Geld Vnre «ugOburll. f<»r lOO ft. sNbd. w 9l.ftl) 91.70 Franls a. M.sUrlO'ftsudd, W. 91.90 92.— Homburg. fl»r 10" Marl Vanco ?9.«^0 79.9^ ! London, fUr 10 Pfund Sterling IHj.Ku ,09. Pari«, fur «00 Franc« 42.bb 42 6l. »^. G«r« der «Seldsprte». Geld »are K. Vllln,dncaten b ft. 22 lr 5 fi. 2s tr. N°polcon«d'or . . 8 ^ 67j ^ » . 6S -Preuh «assenschnue 1^6«»^ 1 ^ S2l . Silber !0S ^ 80 .. l07 ^ - - Krainische Grnnbentlasiung» : Obligationen, Pri»»tn«tier«»ß: 8b.?b «^». «S »»e 89 den, zu einem ruhig abwägenden Urtheile der Geschichte über ihn m es Ki« jetzt laum gekommen. In diesem Schicksale liegt offmoar zugleich e,ne Kritik. Napoleon III. bot dcm Urtheil« leine bequeme Handhabe dar, sein Charakter schien aus lauter Gegen« silyen zusammengefügt. Abwechselnd energisch und schlaff, veitsichtig und leichtaläubig, fein berechnend und fatal»« stisch, provocierte er je nach dem Stande seines Glücke« die entgegengesetzten Urtheile. Von jener imposanten Einheit und grandiosen Einförmigkeit des Charakters, »ie sie sein Oheim darbot, wur bei ihm leine Spur. Er war ein schwächerer Mensch, mooern, wo dieser antik war. cm Hollander gegenüber einem Corsen. Dennoch haftete auch an ihm etwa« von der dä» manischen Genialität der «chten Eäsarnaturen. In der richtigen BeurtheNung dcs französischen Voltes wie in seiner Handhabung ist ihm keiner seiner Vorgänger gleichgekommen, wle denn auch keiner derselben sell dem Sturze des alten slanzösischeu Königthums die Zügel d« Gewalt so lauge m del Hano zu behalten wußte. Und dabei war cl kein Feldherr, wie sun Ohcim, lnn legitimer Herrscher aus angestammtem Throne, lein Kö-nig einer herrschenden Kaste, wie Louis Philipp. WaS ihn am Ruder erhielt, war seine durchdringende Kennt» nis der menschlichen Natur und seine rücksichtslose Ausnutzung ihre: Schwächer. Hat er Frmllcelch, u>l> möglich, noch demoralisier» ter hinterlassen, als er es übernommen, so trug hieran vielleicht weniger »ein System, als die französische Na« tion selber schuld. Icdes Volk verdient genau die Ne« ie er bei vielen Oeleaellheitel« an den Tag gekgt. Man mutz sich trmnerl!, baß ^oulS Nupolcon im ganze» vier Jahre iu London in oer Vcrdanuung gelegt lzabc, ehe die Ereignissc es ihm mißlich machten, zu Macht und Glanz emporzusteigen. An einem Hause in King Street, die zwischen St. James Street und St. James Square dtt VervindunMlraße bildete, ist an emem jlnuich unscheinbaren Hause eine Gedenktafel zu sehen, welche besogt, daß der nachmalige Kaiser Napoleon dort zur Miethe gewohnt, ein nicht sehr glänzend gestellter ausländischer Flüchtling, später haben die Allianz mit Frankreich, der Handelsvertrag so wie Abschaffung des Paßzwanges ein Ucbriges gethan, um die Masse freund« llch geacn den T ägcr der Kcme Aeoeutung überschätzt. „i.aily Telegraph," der dem Verstorbenen in den Tagen seines Glanzes dichte Weihrauchwolten emporstei-gen ließ, trägt heute die Mine der Trauer zur schau, hinter welcher jedoch die strenge Gerechtigkeit zum Vorschein kommt. Deu unbedingten Zoll des Vobes empfängt der Verstorbene in den Spalten der „Morning Post." die ihm zu allen Zeilen eine treue Freundin geblieben ist und ihren Landsleulen Napoleons Verdienste um England Mit Ueberzeugung vorhält. Die Kritik des con« servalivm „Slandara" ist wie die oer ,Times" mehr objectiver Natur. Französische Vlätter verhalten sich großentheils sehr reserviert, selbstverständlich mit Ausnahme der bonapar« tistischen Organe, und dic italienische Presse gedenkt dankbar der großen Dienste, die der Verstorbene Italien! gelelstet. ! Die VollsMung in Frankreich wurde im Verlause ^e« vorigen Jahres durchgefühlt. Die letzte im Jahre 1866 vorgenommene Volkszählung ergab folgende Resultate: 89 Departements, 373 Nrron-dissements, 2941 Canton.. 37.548 Gemeinden und 38.067.094 Einwohner. Durch die Verträge vom 26. Februar und 10. Mai 1871 und die Nachtrags-Convention vom 12. Oltobel desjelbcn Jahres hat Frankreich verloren: 4 Departements (ganz oder lheilweise), 14 Arronoisscment«, 97 Eanlone, 1689 Gemeinden und 1,597.238 ElNlliohller. Nach der letzten Zahlung nun besteht Fraülreich aus 87 Departements (einschließlich des Gebiets von Bclforl), 362 «rrondissements. 2865 Cantoneu. 35,989 Ocmeindell. mit 36.102.921 Einwohnen. Ole iöcoöltelung h^l also, voa den Gebietsabtretungen ganz abgesehen, seit 1866 um 366.935 Seelen abgenommen. Diese statistische Thatsache würde an )«rwü tS höchst beunruhigend erscheinel,, hier bemtilt utl Minister des Innern, heir o. Goulard, sehr kalt» blutig: „Dieser Abnahme der Veoöllerun^szahl liegen außer den Krieas.Ereianisfen hauptsächlich die schweren Pocken-sp'demien, welche in oen Jahren 1870 und 1871 in vielen Oeparlements gewüthet haben, dann ein ge-qewisser Nllckgal'g i,< dcr Zchl der Heiraten und ein Ueberschuß der Sterbefillle über die Geburten zugrunde, sie vertheilt sich, wenn auch nicht gleichmäßig, fast über daS ganze Lanogeblet. Nur 14 Departements sind sort» geschritten und in ernstliche» em Maße eigentlich blos die Departements illlier, ttoire, Nord, Pas-oe-Ealais, Seine, und Seine-et'Odläuserin, wie Herr Hauser sie doch nicht so ganz mit Unrecht genannt hat. Solchen beuten gegenüber thut man das, was momentan die Menschlichkeit gebietet, dann überläßt man sie ihrem Schictsale." ..Du, ««mm dich in acht!" rief der Chevalier scherzend. ..Mit dcinea weistn Rathschlägen kommst du mir verteufelt verdächtig vor. Wie mir scheint, willst du nur einen lustigen Nebenbuhler von dir, oder vielmehr oon deiner Iumela ferne hallen.' .Geh doch. du bist ein Narr!" entgegnete der Graf lachend. ..Ich für meine Pcrson verfüge mich jetz: auf meine Matratze, denn ich bin ermüdet und schläfrig. Gute Nacht also!" H^rr de lourmel zoa sich zurück. ..Nun gut," rief ihm sein Freund in scherzhaft drohendem Tone nach „ich will doch sehen, ob ich dich nicht doch dahin bringe, mir deine Theilnahme für diese Blume des Südens »u gestehen." Auch d'ilciqny gina in sein Zelt und schlief daselbst nach wenigen Minuten so fest ein, daß er am andern Morgen erst wieder erwachte, als der Oral bei ihm eintrat und sich höchlich wunderte, ihn noch auf seinem Strohsacke zu finden, nachdem doch schon längst nicht nur die Reveille sondern auch Generalmarsch geschlagen worden war. (Fortsetzung folgt.) den großen Städten und Inbuftriebezirken geltend und in der That ist die Einwohnerzahl der großen Städte in den letzt,« sechs Jahren um 136.496 ^stiegen. Es zählm: Paris 1.85 l.792 (aegen 1.825x273 im Jahre l866); Lyon 323.417; Marseille 312.864; Bordeaux 194055; öille 158.117; Toulouse 124852; Nantes 118517; Sainl.Elienne 110,814; Rouen 102.470 Einwohner. Dann folgen sogleich ?e Havre mit 86.825. Roubaix mit 75.987. RhcimS mit 71994 (in Zunahme um 11.260. wie denn auch sonst die von dem Kriege und der Occupation heimgesuchten Städte dessenunqe« achtet aestikqen sind: so Nancy von 49.983 auf 52.978), Toulon Mit 69.127 (in Abnahme um 7999), Brest m,t 66.272, .Amien« mit 63.647. Versa,«?«« mil 61.686 (in Zunahme um 17.665) u. s. w. Von der heutigen l Vtvölle':,.!^ Frankreich« aehörm 17.980.476 dem männ» lichen und 18.122.445 Personen dem weiblichen Geschlechte an. Von den ersteren sind 9.623.227 ledig. 7 352.096 verbeiratet und 1.005.153 verwitwet, von den strauen 8.832.148 ledig. 7.320.510 oerhelralet und 1,969.787 verwitwet. Oagesneuigkeiten. — Ihre Majestät die Kaiserin ist während der Fuchsjagden mehreremal in das Haus deS Trainers Mr. Lowe in Kopoßtasmeyyer eingelehrt, um auszuruhen. Sie schickte nun der Mr«. Lowe aus Dank flir den freundlichen Empfang vor einigen Tagen eine weithvolle Brocke. Der Schmuckgegenstand bildet ein Vergißmeinnicht.Bouquet aus Türkisen und Diamanten, an dessen goldenem Bande die Aufschrift: »karget: ms not!« (Vergiß mein nicht!) zu lesen ist. — (Das Militärpensionsqeseh) wird. wle die «N. Fr. Pr." meldet, i« Kriegsministerium eifrig berathen. Den Vorsitz in den Conferenzen, an welchen Vertreter aller betheiligten Ministerien theilnehmen, fuhrt Generalmajor v. koos. Das gemeinfame Finanzministerium ist durch deu Ministerialrath v. Usfenheimer, das Kriegs-Ministerium durch die Oberste v. Bouyaro und Reicher, die Marinesection durch den kinienschlffscapilän Krona-wetler und den Marine-Obercommlssär hrdliczta, da« öfter, reichische Lanoesvertheidigungs.Ministerium durch den ^and-wehrmajor Staz und den Mmisterrialrath v. Kranz. daS österreichische Finanzministerium durch Ritter v. Rosner, das ungarische Landesverlheidigunqsminislerium dutch den Honvedoberst Mes^ey und den Kriegscommissär i!öw»nger, das ungarische Finanzministerium durch d«n Finauzralh Diwald vertreten. — (Die Generalversammlung der Na. iionaN'anl) wird sich am 18. Jänner mit folgender Tagesordnung beschäftigen: 1. Mittheilung der Direcllon über die Gebarung 0er priv. Vsterr. Nalionalbant im Jahre 1872. 2. Vericht des Vankausschusses Über die Prüfung der Rechnungsabschlüsse des Jahres 1672. 3tens Bericht der Direction über die bisherigen Ergeblnss< der Klage wegen der aus dem Jahre 1868 noch underichligt aushaflenden Pauschalverzinsung des Darlehens von 80 Millionen. 4. Bericht der Direction über das Verhalt« nis der Nalionalbank zu Ungarn. 5. Antrag der Direction im Tinne deS § 40, 2. der Statuten, und des F 13 de« Uebereinlommen« vom Jahre 1863: „Die Gclleral-veisammlung wolle beschließen: Der Vantausschuß (enen-tueU ein E.omil6 der Generalversammlung von fünf Mitgliedern und zwei Lrsatzmännern) hat gemeinschaslllch mit der Bantdireclilln zu berathen, ob und unter welchen Bedingungen die Verlängerung des Privilegium« anzusuchen ist, und ist das Ergebnis dieser Nerathun., der Velchlutz-sassung der Generalvorsammlung der Nalionalbant zu un« lerziehen." 6. Wahl von vier Banloirectoren. 7. Wahl von zwölf Mitgliedern des Banlausschusses. Locales. Zur Action deS Absteordnetenhauses. Wir begegnen in wiener Blättern Berichten Über die Haltung mehrerer heimatlicher Mitglieder deS Abgeordnetenhauses in der Reichsralhs'Beschickungsfraze, die wir nach» folgend reproducieren wollen. Das „Neue Fremdbl." schreibt: «Die national-llericalen Abgeordneten Krains sind in l.'aibach zusanl, mengetreten, um Über die Frage der Reichsrathsbeschickung unter sich schlussig zu werden. Diejenigen Abgeordneten, denen eine mäßige vernünftige Gesinnung zugetraut wird, wie Dr. Razlag und Svelec, wurden gar nicht gcladm. Die Herren Eostianer waren also unter sich und enlschie-den selbstverständlich gegen die ReichSrathsbeschickung. So entschied dcr nationale Klub. Allein im Bewußtsein seiner Ohnmacht entschied er noch ausdrücklich, daß er d«e Reichs« rathsabgeordneten durch leinen förmlichen Beschluß binden wolle. Die Sache steht also genau an der allen Stelle. Ob übrigens die Herren Slovene« kommen, ob sie wezbleiben, ist fur uns ziemlich gleichgillig — die Nahl-reform wird darum nicht um einen Tag verzögert werden." Der „Presse" entnehmen wir Nachstehende« : ..Anläßlich der erfolgenden Niederausnahme der Reichsrathsverhand-lungen gewinnt die Frage des Eintritts der verschiedenen föderalastischen Abgeordneten in den Reichsralh wieder nahes Interesse. Dasselbe lnllpft sich nicht allein an den Umstand, daß die «nilenten Deputierten, »ie die« den Declaranlen a«< Böhmen und Mähren bereits geschehen, binnen lurze«