« HMe^v ^^ -> ,^R«^ /v ^l ' ^/X6. ^ ^ ^ ^ ^. ^ '^ ^ .«»- f. Sammlung neuer und mcrlwlkdlger Reisen zu Wasser undzuLande. Siebender Theil. . X" "?v> o. Johann Georg Gmelins, der Chemie und Kräuterwissenschaft auf der hohen Schule zu Tübingen öffentlichen lehrerß^^^. Slblrt e ss7 von dem Jahr 1740 bis 174.3. Vierrer Theil. Mit Kupfern.' Mir Römisch Rayserl. auch Rinigl. pohl. und Churf. Sachse attergnadigsten Z',^/^. G ö t t i n g e n, verlegts Abram Vandenhoecks seel. Wittwe, ^752- ^ .(1 Des Tageregisters der Mmtschatktschm Reise Vierter Theil. ^23 Bey meinem weiteren Aufenthalt ist mir nicht viel sonderliches begegnet, das diesem Tageregistcr einverleibt zu werden verdiente. Der Winter war hier in Tomsk sehr gelinde; weswegen ich auch eine Einladung des Woiwoden annahm, der den zchenden Icnner auf etliche Tage lang ft wohl in einige Russische Dörfer als , A Tatarische Ramtsi^.R.4 Tbcil. 2 >. »74l. Iailliar. Tatarische Jurten fuhr. Ich hoffte allerhand neues zu sehen; und da der Woiwode selbst dabey war, so glaubte ich auch, daß mir nirgmds der Zutritt versaget werden würde. Ich konnte die Absicht dieser Reise bald merken; denn die Russell so wohl als Tataren fanden sich mit Gelde, so in Papier gewickelt war, ein; ja einige boten so gar auch mir, der ich nur ein Zuschauer war, derglei« chcn an. Weil ich aber eine ganz andere Absicht hatte, so wandte ich, was meine Person betraf, alle solche Gaben' ab. Ich kann auch nicht sagen, daß ich sonst viele Sel, tenheiten oder mir bisher unbekannte Gebräuche gesehen harte. Bl'y den Tataren ließ es sich sehr gut übernachten. Sie sind alle in dem hiesigen Bezirke Mahmne, daner, und ihre Stuben fanden wir sehr reinlich, vcr. mulhlich, weil der Woiwode nur bey de» vornchmsicn einkehrte. In diesen Stuben brannte allemahl ein helles und großes Caminfeuer, und dieses ließen sie so lange brennen, bis man ihnen sagte, man wollte sich bald schla« fen legen. Alsdann wurde writer kein Holz anqelcgcl, uno man ließ das Feuer rein ausbrennen, bis kcine blaue Flamme mehr zu verspüren war. Endlich wußten sie den Camin so feste zuzumachen, daß keine Warme dadurch weiter hinaus konnte. Man brauchte dazu einen Pack Wolle, der in einem Sacke war, und so gedrang in die Oeffnung des Camins eingieng, daß man ihn einzwingen mußte. Hiedurch blleb die ganze Stube die Nacht hin- durch Tomsk 5 durch, auch bey durchdringender Kälte, die wir einsten eine Nacht hindurch hatten, so warm, daß niemand darin ge. froren halte. Wir kamen von unserer Reise den «^en Ienner wieder ziemlich vergnügt zurücke. Den Winter über waren hier in Tomsk viele Feu« ersbrünste, zum wenigsten sechst, bey welchen jedoch nie« mahls mehr als ein Haus abbrannte, so schlecht auch die Anstalten immer seyn mochten. Bey einigen war ich gegenwartig, um die Anstalten mit anzusehen. Einmahl wunderte ich mich, daß man ein Haus, welches schon in voller Flamme stund, und wo kein Wasser helfen wollte, nicht elnrisse, da es doch überaus leicht einzureissen und dadurch ohnfehlbar der weitere Fortgang der Flamme zu verhindern war. Ich sagte es einigen umstehenden, die aber gleich erwiederten, man gehe schon lange damit um, die Werkzeuge dazu, als Haken, herbeyzuschaffen, sie wären aber eingefroren, und man könnte sie nicht losma« chen. Ich war begierig die Wahrheit dicsis Vorgebens einzusehen, gieng an den Ort hin, wo sie liegen sollten, und fand unterschiedliche ieute dabey, welche beschäftiget waren die Haken auszuhauen. Sie waren in ihrer ganzen iange tief eingefroren, well sie unter dem freyen Himmel lagen. Ohngeachtet man nun hieran hatte klug werden können, so hat sich doch bey einer etliche Wochen darauf erfolgten neuen Feuersbrunst, wie ich gewiß ersah« ren habe, eben diese Unbequemlichkeit befunden, und sie A 2 wird 4 '74l.'April wird noch solange danren,als man über die Feuerhaken kein Dach bauen wird. Vielleicht ist sie auch schon viele Iah. re gewesen, da es doch in Sibirien, da man das Holz säst umsonst hat, nicht viel kostet ein Dach ;u bauen. Es gchct'auch in kci'liem iandc lcschter an die Häuser cinzureissen, als hier, da man bey einem Vau wegen Ue» berstuß des Holzes nicht das geringste Mauerwerk anzubringen sucht, sondern die Häuser alle von liegenden Bal« ken bauet, da es dann eine leichle Sache ist, einen Bal< kcn nach dcm anocrn abzuheben, als welches mit wenigen ieutcn, ohne sonderliche Gewalt geschehen kann. Ich kann nicht leugnen, daß eine jede Feuersbrunst seit dem in Ia-kurzk gehabten Unglücke, welches jchon das andere in meinem leben war, tics in meine Seele gedrungen sey. Ich wölke mich an dem Zysten April, nach Mittage um drey Uhr eben zu Pferde setzen, um einen Spaßicm'tt auf das Feld hinaus zu thun, als ich'Sturm lauten hörte, und geschwinde zu dem Hause, darin ich wohnte, hinaus lief, um zu erfahren, wo es brannte. Ich war aber kaum etwas vor dem Hause, so sahe ich, daß das Fcuer ganz nahe war. Das Haus, das ich bewohnte, war ein Eckhaus an einer Hauptstraße gelegen; über diese Straße hinüber war ein anderes Eckhaus, und das nach, ste Haus daran in der Reihe mit meinem Hause brannte. Ich dachte anfänglich nicht, daß ich etwas zu befürchten hatte; doch entschloß ich mich, wegen aller unversehenen ,: Fälle Tomsk 5 Falle zu Hause zu bleiben. Das nächsieHaus wurde gleich erjMcn. Doch hoffte ich, da ich dieses Haus breunen sahe, daß das meinige ohnfehlbar verschont blei« bcn würde; den» der Wind lrieb das Feuer von dcm bren-ncnden Hause schief nach einer andern iinie, die zwar meinem Hause auch gegen über war, durch die Richtung des Windes aber davon abgeführet wurde. Den Anfang dieser iinie machte eine Kirche, die der Erscheinung Christi gewidmet war, ein.siarkcs und mächtiges Gebäude, welches das Feuer endlich ergriff. Ohngcachtct nun die Gasse auch ziemlich breit war, und daS Dach von dem Hause, da ich wohnte, stark mit lcuten besetzt war,welche Tücher ausbreiteten und dieselben beständig, so viel als möglich, benchtcn, so, wurde doch endlich die Hitze von der in vollen Flammen stehenden Kirche so groß,, daß die auf dem Dache stehenden leute ft nicht ertragen konnten, und das Haus brennen lassen mußten. Als die Kirche schon brannte, rettete ich von meinen Sachen, was ich konnte. Ich fieng an in den Garten, der bey dem Hause war, und mir allenfalls sicher zu seyn schien, zu flüchten; denn die Noth war schsn so groß, daß, so oft ich auch nach dem Woiwodcn, um von ihm einige Pfe.de und Karren -zu erhalten, schicken mochte, ich doch keine bekam. . Ich konnte auch keine Wache bekomme», die auf d^e in den Garten gefiüchtcte Sachen Achtgegeben hätte: allo mußte Ich selbst pie Wache seyn,, und die ieute nur immer zu-kk«n A 3 tragen 6 '741. April tragen lassen- Und wäre nur alles dahin gekommen, fo würde ich vermuthlich gar keinen Verlust gehabt haben. Endlich kamen dock ein paar Karren an. Meine Sol. daten glaubten, mittelst dieser könnte man die Sachen vor die Stadt hinaus bringen, indem es das Ansehen hätte, als würde die ganze Stadt im Feuer aufgehen. Sie brachten also vieles fort; einer muste daselbst Wache halten, die andern liefen nach den Sachen. Dadurch geschahe es nun, daß meine Geräthschast vertheilt wurde, und ich doppelte Wache haben mußte, und daß in einer solchen Verwirrung ich nichts von den Soldaten, und sie nichts von mir wußten. Wahrendem Hinausfahren gicng vieles verlohren, das von den Karren auf die Straße siel; vieles wurde auch, theils währendem Ausräumen, theils auch unterwegens gestohlen. Wie ich endlich et-fuhr, wohin die Soldaten die übrigen Sachen geflüchtet hätten, so zog ich mit dem, was ich gerettet hatte, ihnen nach, damit meine Sachen endlich zusammen kommen mögten, weil daselbst ein freyer Plah war, und ich ein Zelt aufschlagen, und alles aus einander lesen konnte. In« dem ich aber durch die Stadt fuhr, sahe ich ein Weib, das einen meiner Schlafröcke, den ich vor wenigen Tagen ganz neu hatte machell lassen, unter dem Arme trug. Sie wies mir ihn ganz frey und sagte, das wäre mein Schlafrock, sie hätte ihn gerettet, und würde mir ihn den andern Morgen bringen, wenn ich wieder in Ordnung seyn würde Comsk » würde. Ich rief ihr zu, sie sottte ihn nur jetzt hergeben, ich wollte ihn schon in Acht nehmen. Sie aber sagte ich würde schon finden, daß ich Schaden genug hätte; es wäre ihr allzu empfindlich, wenn ich noch dieses dazu ver« lieren sollte. Ich hatte niemand ihr nachzuschicken, und fremde ieute führten meine Gerathschaft, denen ich sie auch nicht vertrauen durfte; also konnte ich dem Weibe nicht nachlaufen. Ich bekam sie aber weder den andern, noch die folgenden Tage, weder mit, noch ohne Schlafrock mehr zu sehen. Endlich als ich meine Gerathschaft wie» der beysammen sahe, so vermißte ich allerley Sachen, die ctwa in dem Vorhause gclegcn hallen, oder aufgehängt, Vdcr hin und wieder irgend iu einem Winkel der Wohnstu. be verstl'ckt waren, deren einige entweder mit verbrannt oder gestohlen worden sind. Ich brauchte gleich anfänglich die nöthige Vorsicht meine schriftliche Sachen und Bn> cher und alles, was zu meinen Wahrnehmungen gehörte, so wie auch meine Haupthabseeligkeiten in meiner G?gen, wart unter meinen Augen fortzuschaffen, woran ich als) nicht den geringsten Verlust erlitte, außer einigen wenige^ Kraulern, dcrcn zusammengebundene Päcke aufgiengen, und aus dem Koche, so viel es sich thun licß, wicdor ge» sammlet wurden, welchcs auch mein gröster Trost bey diesem Ungtück war. Ich sahe auch bald, daß kein Mensch an den Kcllcr gedacht hatte, in welchem ich allerley Fleisch, das ich für meine Eommerreije hatte räuchern lassen, aus« A 4 gchäliget, z 174, 2lpnl gehänget, auch allerley Getränke, als Bier, Meth, Brandcwei", Wcin darin liogcn hatte. Nachdem ich alles zusammen gerechnet hatte, so konnte ick meinen Ver< lust etwa auf vier hundert Rubel schätzen. Ich war hie« mit wohl zufrieden, weil ich das meiste wieder bekommen konnte, außer dem Weine, davon ich schon lange nichts würde übrig gehabt haben, wenn ich nicht bisher so häuslich damit verfahren wäre. Aber auch diesen Verlust konnte ich nicht allzu hoch achten, weil ich durch meine bishe« rige Sparsamkeit schon gewohnt war eine Zeitlang ohne Wein zu siyn. Ich schickte zwar noch dcs Abends auf die Brandstätte um zu sehen, ob nichts mehr aus dem Keller zu retten wäre, der nicht unter, sondern neben dem Hause war. Man konnte sich aber demselben auch von weitem nicht nähern, weil alles voller brennenden Kohlen lag. Des Abends um acht Uhr endigte sich endlich der Brand, welcher außer dem öffentlichen Gebäuden, näm? lich obengemeldeter Kirche und den daran stoßenden Kram» lädcn, deren Anzahl gegen vierzig war, drey öffentlichen Schenken, zwo Salzvorrathokammern, und einer öffent« lichen Badstude, zwey Hundort und vierzig Wohnhauser in die Asche geleget hatte. '. Das Feuer lief, von. dem Markte schief bis an den Bach Nschaika hin, welcher dcn ferneren iauf hinderte. Ich gieng sehr nüchtern schla< sen, * Die Beschreibung dcr Stadt Tomsk sichc in dicscs Nri, scngisttls ' sic» Theil. S. 3 OH - - z 1 c>. Tomsk y fen, weil meine Getränke alle in dem Keller geblirben wa» ren, und blieb bcy meiner Gcräthschast auf dem Felde un« ter eincm Gezelte. ' Den andern Morgen gicng ich selbst an die Brandt- stätte des Hauses, da ich gewohnt hatte, und sahe nach dem Keller, ill welchem ich hin und wieder Spuren der Knochen sand,d ie von den Schinken und dem übrigen geräucherten Fleisch noch vorhanden waren, allein von Fässern wollte sich lange nichts sehen lassen. Endlich sahe man in einer Ecke des Kellers etwas ausrecht stehen, und wie der Unrath davon weggeräumt war, so sahe man, daß es ein Faßlein war, das an semem oberen Rande noch etwas glimmcte. Ich erkannte es gleich sür ein Fäßlein mit Rheinwein, und war nur begierig zu schen, ob noch was darinnen wäre. Es war im Heben schwer. Da ich es nach Hause bringen ließ, so war es fast ganz voll, und eS fehlte nicht über ein Maaß daran,, und- es mogte wohl noch gegen vierzig Bouteillen halten. Der Wein fthmc«L» te zwar clwas, dock nicht sehr brandig, und erquickte mich, so oft ich nach dcr Zcit etwas davon lranf.^ Meine andere Sorge gieng dahin, daß, weises noch-zu.frü> he zum reisen war, ich wiederum ein Wohnhaus bckon^ men mögte; und da ich außcn vor dcr Stadt, war, so wünschte ich auch eines vor der Stadt zu bekommen. Nachdem ick einige Häuser besehen hatte, so fand ich bald A ) ^ emcs, eines, das mir anständig war, auch einen guten Wirth dann, der mich willig aufnahm, um so viel mehr, da ich ihn versicherte, ich würde sein Haus nicht lange nöthig haben. Kaum hatte mich von dem Schrecken der letzteren Feucrsbrunst erholt, so wurde den 28sten April schon wie« der Sturm geschlagen, und es war bald zu vernehmen, daß abermahls eine Feucrsbt unst daran Schuld wäre. Es brannte aus der nördlichen Seile des in der Stadt befind« lichen kleinen Sees. Dicsts Feuer schien anfänglich sehr gefahrlich, weil ein heftiger Wind dabcy wehere. Es scheint aber, eben dieser Wind habe vlVles zur Errettung der Stadt beygetragen; dann er wehere das Feuer gegen den Fluß Con,, woselbst nicht viele Häuser, und nicht so gar dichte in einander stunden; und da das Fcuer an gedachten Fluß kam, so wurde es durch denselben gehemmet. Es brannten also nicht mehr als zwölf Häuftr ab. Das betrübteste dabey ist, daß sowohl diese als die vorige Feu, ersbrunstdurch dasBrandtwemdrenncn entstanden war,uüd daß,ohngeachret so viele icute dadurch unglücklich worden, auch die Krone selbst einen merklichen Schaden dadurch litte, doch nicht die geringste Untersuchung deswegen an» gestcllet wurde um die Schuldigen, zur gebührenden Strafe zu zichen. ' In Rußland ist es höchst strafbar m»r Brandtwcin zu brennen. Tl>'l!s wegen der Gefahr, die aus den Brennercyen der Privatleute entstehet, theils auch, weil sich die Krone den Verkauf des Brandtwcms allein vorbehalten hat, ist es verboten, insbesondere Brandt» wel» wein zu brennen, und demjenigen, welcher diese Gesetze übertritt, wird alle seine Gcrälhschaft, deren «r sich bedient , weggenommen, und er noch darzu gestraft. Die Gesche aber sind in dem Russischen Reiche allgemein, folg. lich in Sibirien, wie in Rußland. Ohngeachtet nun die Eache, die ich hier erzähle, sehr bekannt war, daß man auch öffentlich davon redclc, so wurde sie doch völlig vertuscht. Man sagte, nach einigen Privatdrohungen und darauf erfolgtem Opfer waren die ieute öffentlich in der Kanzleu befraget, und darauf.auch öffentlich in der Kauzley für unschuldig erklärc worden. Dieses sind die Streiche, dadurch ein gewissculoser Mann den Schein der Gerechtigkeit beydehält, die cr doch mit aller Gewalt, auch mit cinem sehr dösen Gewissen derer, die sich dadurch zu lM'en suchen, zu Boden tritt, i ' Den zzten May gcgen eilf Uhr vor Mittage wurde daS Bild des heiligen ^lcolaus von Semilusthnoje oder Nlkolskoje Selo, davon ich oben geredet haoe, unter einem großen Geläute von allen Kirchen in der Stadt, in die Hauptkirche gebracht. Es wurde schon den Abend vorher aus dem Dorfe, fast bis auf den halben Weg geführt, damit es desto früher hier seyn nwgte,- und diß M alle Jahre geschehen, welches mir bey der Erzählung davon m dcm Flecken nicht gcsaget worden. Einige gien-gen ihm bis in das Dorf entgegen, andere aber bis an den Ort, da es des Abends vorher anlangte, andere ein paar Werste von der Stadt, andere ftst nur bis unter das das Thor, einige gar nicht. Es gad andächtige S^lcn, die sich ei" gros;^V.'rdic:lst daraus machten, wenn s,e cs cm Stück Weges tragm konten; weswegen sie dcn Priestern und andern geistlichen Personen höheren Standes eifrig anzuliegen pflegen, um diese Erlaubniß zu bekommen. Dieses Bild blieb bis zu meiner Abreise hier, und ich ha« be vcrnommcn, daß man nicht genug gehabt, es in der Kirche von Zeit zu Zcit zu bcschauen, und zu verehren, vielleicht auch anzubeten. Einige, die sich für vornehmer als das Bild gchalten, wie auch solche, die wegen Krankheit nicht aus dem Hause gehen konnten, haben es zu sich bringen lassen, um ihrem Hause einen Secgen oder sich in ihren Krankheiten einige Erleichterung zu verschaffen, c.- 'Das Frühjahr war in Stbiricn überaus schön, und nur allzuschön. Denn schon von der Mitte des Aprils an war das Wetter anmuthig, trocken und warm.' Wenn hch obenbefagten Feuersbrünsten der Winter etwas stär-ckcr gewesen, wäre, >n wMejagt. Die Kanzlcy aber sagte, es wäre iuft in das Barometer gekommen, welches cr zwar wieder zurechte machen wollen, abcr darüber zerbrochen hätte. Ich bekam keines weder von den zerbrochenen noch ganzen Instrumenten weiter zu schell, und erfuhr auch nicht, wo der Kerl hingekommen wäre. Ich hielte es also für desto nützlicher Wahrnehmungen über dergleichen Dinge an-zustellen, so lange ich hier slyn würde. Und obwohl die unglückliche Feuerebrunst, die den 22sten April cinsic!, de. nenselbm ein Ende machte, weil die Instrumenten in mci' ner Wohnung verlohren giengen; so habe ich doch geglaubt, die Wahrnehmungen auch bis dahin würden von einigem Nutzen seyn, weswegen ich sie auch Hieher sitze: Monar S. dicscs Neistrcgistcrs »stcn Theil. S. 330. ,6 WW «N WV Weinm. Tag. stunde. Therm. i 8v.ni. 2792 148 Mittcrn. 2785 143 2 8V.M. 2785 Nittern. 277z 3 3 8 v. m. 2760 144 3 n.m. 2/45 132 Mittern. 2730 141 ?) 4 8 v. m. 2746 '45 4 n.M. ^754 '47 Mittern. 27^ (3 5 8 v. m. 2/75 152 Mittern. 2778 ) 6 2 N.M. 2?85 148 Mittern 279V '5l 7 8v.m. 2788 152^ Mittern. 275? ,46 8 8v.m. 2 750 Mittern 2754 147 Wind. 8 0 l 8() 1 3 3 84 v. vcrschie« )i,'n.Starke. ^2 und 3. 84 >.V 2 83VV 1 >V^!^ 2 3 1 00 Tomsk. ,^ Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des Wetters. Heiter. Hmer,. H-iter. Heiter. Heiter, Nach und nach wlrb dev Himmel mit dünnen Wolken, di« das Sonnenlicht durchlassen? überzogen. GegcnwäNiB ger Wind fieng vor einer halben Stunde an zu wehen. Dickwolkicht. Seit vier Uhr nach Mittage fällt bald Regen, bald kleiner Hagel. Eine halbe Stunde vor^ her wurde die luft plötzlich wie mit cinem Nebel ange< füllt, der vielen ieuten einen brandigen Geruch zu haben schien. Er war aber in halbe« Stunde völlig zerstreuet. Schon eine Srunde lang fällt ein dünner Schnee. Der Wind weht oft sehr stürmisch. Wolkicht. Bis drey Uhr n.m. fiel beständiger, abet zwischen zwey und drey vieler Schnee. . Beständiges Schneegestöber. Beständiger Schnee. Der vorige Wind ließ des Morgens» um zwey Uhr nach, und dec gegenwärtige sand sich dage« gen ein. Wolkicht. Von l Uhr N.M. ist weiter kein Schnee gefallen. Wolkichc, mit durchscheinender Sonne. Doch ist v. m. zwischen 7 und «c> Uhr häufiger Schnee gefallen. Wolkicht. Hin und wieder heiterer ^Himmel. Häufiger Regen schon seit drey Stunden. 3icZcn in einem fort. Seit 5 Uhr n> m. heiter. Selt Mlttag über Km HeM. B Dünnes Ramrsch.H.4.Thcil. i3 '74l May, 7740. iUonar, Tag. Scunde. Barom. Thcr,n. wind. Weinm- ^ 9 8V.m. 2785 149 c>Q Mittcrn. 2765 '49 " H 3 lc> 8v.m. 2757 ,48 0 5s)l 5«,m. 2752 1)7 8 2 Mittern. 2752 157 5 2 I? li 9V.M. 277z 145 unbeständig. Mittern. 2772 »47 5O 2 O 12 9V. m. 27^7 142 8XV4 3 n.M. 2746 144 xv 2 lin.m. ! 2752 «48 a o 3 lZ 8V.M. 274^ lj2 NNO 2 Mittern. 2785 '55 NN>ssi 6 »4 8V.M. l27yO 155 8 5 XV 2 Mittern. 2790 '55 58^5«. 4 ^ '5 8v.m. 278c) 156 80 2 Mittern. 2762 154 80 2. H 'S c^v.m. 2770 155^ 80 2 I Mittern. 2312 166 Wi Tomsk. ,y Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des weners- Dünnes Gewölks. Seit vier Uhr n. m. heiler. Heiter. Hin und wieder heiter, auch dünnes Gewölke. Seit 7 Uhr n. m. fallt ein ganz feiner Regen, als wenn es chauete. < > Gegen Süden schwarz trüb, übrigens heiler. Der obige Regen har bis 2 Uhr Morgens angehalten. Von 7 Uhr an ist eine halbe Stunde lang ein seiner Schnee gefallen. Heiler. Dickwolkicht. Der Wind bläset seit der Morgendemme« rung so heftig, und weht zu Zeiten einen Negen, von großen und nicht häufigen Tropfen an. Meistens heiter. Der Sturm ließ bald nach Mittage nach,aber vor einer Stunde ist die 5uft ganz stille gewcsm. Seit drey Stunden ist der Himmel mic Wolken überzogen. Um 6 Uhr n. m. ist eine halbe Stunde lang cm stark ssockichter Schnee gefallen. Trüber Himmel. Trübe zwischen 7 und 9 Uhr des Abends ist ein häufiger Schnee gefallen. Meistens heiler. Trübe. ^,eit 5 Uhr n. m. fallen zu Zeiten große Schneeflocken. Hin und wieder heiter. Im Tom-Flusse gehet Eis. Meistens heiter zwischen 5 und y Uhr n. m. war cs stür« misch. Seit l Uhr n. m. gehet kein Eis mehr. Dünne Wolken. Seit 6 Uhr des Abends heiter. Der vorige Wind wche-te bis zum Untergange der Sonne, uno war von Zeit B 2 zu 2o '74 l tUay. Monac' Tag Gtunde.!Barom. Thcnn^ wind. Weinm. M 17 3V.M. 2824 «71 oc) ^ Mlttern. 2825 l68 80 « g) lg 8V.M. 28l8 l?c> 030 t 5N.M. H^c,^ l5l p O Mittern. 27Ü8 »58 3 3 und 4 /0 19 sv.m. 275 O «557 8» Mlttern. 275» l5i oa I 20 8V.M." 2768 l6l QO Mittern. 2764 157 02 H 2l 8V.M. 2764 159 oa Mittern. 2764 159 82 ^ I 22 3V.M. 274^ 158^ 82 Mittern. 2742 15a ^^3 ^ 21 LV.M. 2735 '53 ^^2 Tomsk. ,5 Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des Wetters. zu Zeit stürmisch. Den ganzen Tag hindurch schney«. te es öfters. Heiter. Der Bach Uschaika ist hin und wieder zugefroren: Heiler, Den ganzen Tag trieb im Flusse Tom Eis. E, hen dieser Fluß ist seit 3 Tagen her immer angewachsen. Seit der Demmerung zieht slch ein Gewölke zusammen. In dem Tom geht so viel Eis, das; der Fluß fast wie damit bedeckt ist. Der Himmel fängt an sich aufzuheitern. Gegen Norden und Osten hetter, anderswo trübe. Der Wind bläst schon seit 6 Uhr. Man sieht weniger Eis im Flusse als vorher. Auch das Wasser fällt wieder. Gegen Süden uich.Wesien ist dickes, sonsten dünnes Ge« wölke. Trübe zwischen 2 und 6 Uhr fiel so viel ^chuee, daß alle Felder davon bedeckt wurden. Dicker Nebel. Den ganzen Tag trübe mit selten durchscheinender Sonne, den ganzen Tag über trieb, das Eis hqufig, und dicht im Com Flusse. Dünn.e.5 Gewölks Den gMen Tag waren dicke Wolken, jeht werden ste ganz dünn, daß man Yie Sterne, datMch sehen kann. Im Tom war sehr viel Eis. Dünnes Gewölke. Um 6 Uhr v. M. siel eine viertel Stunde lang ein dünner Schnee. Seit ,1 Uhr v. m. häufiger Schnee so fein, als Staub. Bis gegen ü Uhr war den ganzen Tag über der Wind stärker, ja so stark als wie bey einem Sturme. Trübe. Der Fluß steht in dem Arm, der die Stadt vor« bey stießt. V 3 Trübe. 22 '74l!Nay. Monac Tag Sttmde Varom Therm. Wind. Wemm. 5 n.m. 2754 152 ^ i Mittern. 2776 154 >l , Mittern 2820 ,^7 0 i 75 25 8V.m. 2824 i6c» 50 2 ;n. m. 2822 156 8 3 Mittern. 2822 «56 83. ^, 26 8v.m. 28">2 161 5 2 Mittern. 2762 ^2 Unbestand 3 H 27 8V.M. 2763 155 Unbeständ.z 6n.M. 2793 159 ^ 2 Mittern. 2306 i^ 85^V 2. ^ 23 8v.m. 281Q 165 88>V 3 Mittern. 2764 164 35 W 4 V 23 Z^m. 2742 ,56 Unbeständ.3 Tomsk. 2, Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des Wetters. Trübe. Um 12 Uhr v. m. fiel eine halbe Stunde lang ein häufiger seiner Schnee, eine Stunde lang aber von Mi.raqe an ist der Himmel ganz heiter gewesen. Dünms Gewölke. Meistenlheils hrieer. Dünnes Gewölke. Gegen Mittag legte sich der ganze Fluß mit Eise zu. Tr^be. Trübe. Dünnes Gewölke. Bey der Demmerung ist das Eis in dem Arme des Flusses, der die Stadt vorbey stießt, wieder los gegangen. Das Wasser im Tom.Flusse wachst an. Heiter. Seit dem Untergange der Sonne trübe. Der Tom wachset noch. Seit ein^r Stunde fällt häusiger Schne. Gegen Westen stehet dcr Himmel schwarz aus, sonst aber klar. Vor einer halben Stunde hat es stark aus Westen geblitzt, allein sehr blaß, und man hat nur einen einzigen Blitz gesehen. Heiter. Trübe. Das Waffer des Toms nimmt noch zu. Wolkicht. Seit zwey Uhr n. m. b!äscr der Wii,d schon heftig, seit einer Stunde aber mir der grösten Wuth, , um 5 Uhr brachte er ziemlich viel Schnee mit s,ch. Ge» gen 3 Uhr n.m» gicng der bey der Stadt vorbeyftiesten-de Arm des Tom wieder zu, und das Wasser im Tom fält wieder. Mehrencheils heiter. Dcr Sturm hat von Mitternacht an bis zur Demmerung so stark anqehaltcn, daß er hin und wieder die Dächer mit sich sort gerissen hat. B 4 Seit 24 1742. Weinm. Wintern b Tag Stllnde lk May. Chcrm. Wind. l Mittern. 8 v. m, Mittern. 8 v. m. ic) n. m. 8v.m. 285/I 27)Q 2780 2774 2766 175 30, . 174 OO l57 c>c> 154 80 l »50 0 c> 5 n.m. Mittern. 2773 2768 '54 82 '49 88^V 4 2 ^ und ^ 5 5 n.m. Mittern. 8v. m. Mittern. 2782 2800 »8^ 2767 164 Unbeständ.I '7; 00 188 XVttW, 183 2504 6 8V.M. 5 n. lw 2733 2733 ,7? 0 z 7 Mittern. Fv. m. Mittern. 2748 2748 2716 '74 ^s^l^s 175 09 - Tomsk. , ,s Aussicht des Himmels und Beschaffenheit bcs wctn-rs. Seit 5 Uhr n. m. heiter, und auch ziemlich still. Heiter, und dabey ein dünner Nebel. Heiter. lyon der Morgendemmerung an wolkicht. Wolkicht. Dünner Schnee. Die Nacht über ist vieler Schnee gefallen. Trübe. Seit ic> Uhr v. m. fallt kein Schnee mehr. Trüb. Der Sturm wahrt schon von 6 Uhr an, läst aber zuweilen nach. Ein feiner Regen fällt schon von der Demmorung an; Seitdem ist auch der Sturm etwas gelinder. Trübe. In den V. m. Stunden hat es bald neschncyct, bald geregnet, der Sturm aber hat bis zur Abenddem-merung gedauret. Trübe. Seit ii Uhr v. m. beständiger Schnee. Der gegenwärtige Wind wahrt schon zwo Stunden lang. Es fängt wieder an zu schneyen, nachdem es des Morgens um 2 Uhr anfgehörct hatte. Trübe. Vor einer S.tuude hötte es auf zu schneyen. Heiter. Heiter. ... . . Seit neun Uhr des Abends ist es trübe, und von dleser^ett an ist auch gegsnwartiger Sturm, ^ Schon von der Demmerung an fallt ein kleiner Schnee. Trübe. Es hat kurz vorher zu schneycu aufgehört, und den Tag über einen großen Schnee gelegt. Trühe, Dünnes Gewölke. Dünnes Gewölk«. _ . V 5 ! Femer '74' i May. '745-Monac Tag Stunde /Barom. ^THcrm.! wind. Weinm. 5 8 8V.M. ,75 NNO 1 5 n. m. 2?l6 175 N^c) l Mietern. 2726 ,76 ^ ^ 0 1 O 9 «v.m. 2?5tt 8 n. m. 2775 187 c)" 6 v. m. 2795 19 l 00 8 n.m. 28ls li 8v. m. 2795 I85 "^ 8 n. m. 2792 175 W3iV/i l2 8 vm. 2775 169 0» Mittern. 2762 ' ,57 3 4 Mittags. 275" i6l 52 Mittern. 2745 153 5 2 F «v.m. 2?4l '55 5 » Mittern. 2682 «46 8 4 7? '5 8 v.m. 2702 152 Unbeständ.» Mittern. 274c) 172 8 4 O l6 8 v.m. 2768 186 85M 3 5N.M. 2787 187 8 » Mittern. 2785 183 80 » Tomsk. 27 Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des wcncrs. Feine«? Schnee schon von der Dcmmerung an. Trübe. Um Mittage hat es zu schneyen aufgehört. Trüb?. Heiler. Hotter. Heiter. Heiter. Trübe. Trübe und zu Zeiten dünner Schnee. Schon eine Stunde lang fällt ein feiner Schnee. Trübe. Der Sturm hat vor einer Stunde angefangen. Es hat den ganzen Tag bis zur Abenddemmerung ge» schneyct. Trübe. Die ganze Nacht durch, auch noch zuweilen bey Tage ha t es gestürmet. Fast von Mittag an bis zur Demmerung fiel ein häufiger Schnee, hernach aber schneycte es nur zu Zeiten. Auch der Sturm hat sich dann und wann wieder gemeldet. Wolkicht. Trübe. Seit dem Mittage bis vor einer Stunde hates häufig geschneyet,derSchnce aber war die z letzte Stunden wie Waffer,ber Sturm hat vor etlichen Stunden angefangen, Meistentheils heiter. Der Sturm hat slch mit der grö« sten Wut bis des Morgens um 4 Uhr hören lassen. Trübe von vier Uhr n. m. bis um 7 Uhr fiel ein dünner Schnee. Der Sturm währt seit einer halben Stunde. Dünnes Gewölks. Der Sturm ließ um die Morgen» demmerung nach. Dünnes Gewölke, wobey ganz feine Eisstaublein durch die iuft fallen. Seit 9 Uhr heiter. Heiter. Monac Tag Smnde. Barom Therm wind. ^ Wllltelm H l? tt v. m. 27«5 '84 ^l Mittern. 2780 176 O2 <^ 's 8V.M. 2780 ,6^ 82 Mittern. 2785 164 550 1 Z 19 8V.M. ^785 i^z 8 2 und 3 Mittcrn. 2774 «58 8 2 N 20' 8v.m, 2774 15^, 8^ Milter»,. 2742 ^^ 82 2 2l 8v.m. 273Q 1^ 8O^ 6 n.m. 2730 ^ 33 V^ 2 ^ Mittcrn. 2735 150 z^, 22 8 v.m. 2740 151 XV 2 - Mittern. 275^ ^Z 83 V 23 8 v.m. 273^ ^ g^ Mittern. 2735 155 VV 2 ^ 24 3 v.m. 2764 ,57 lnt.^HcN2 Mittern. 2795 i6i 0802 ^ 25 8 v.m. 2795 159 8XV » Mittcrn. 2754 ,^ 8 8 0^ 2 26 »V.M. 2770 1^. 5 8O, Tomsk. , 9 Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des Wetters. Heitet. Meistentheils heiter. Von halb ,2 Uhr bis 1 Uhr n. m. sahe man von beyden Seiten der Sonne eine Neben» "sonne mit Regenbogenfarben, und von jeder gieng von der Sonne abwärts ein blasser Reifen aus, nach unten zu aber stund gleichsam eine feurige Säule. Schon seil einer Stunde schneyet es. Trübe. Es hat bis zur Adenddemmerung in einem fvrt qeschneyt. Dickes Gewölke. Trübe. Trübe. Trübe. Trübe. Trübe. Trübe» Trübe. Trübe. Von Mittage bis 7 Uhr n. m. hat es häufig ge« schneyet. Der starke Wind wahrt schon 3 Stunden lang. Seit der Morgendemmerung schneyt es ganz sein. Der Wind nimmt bald etwas ;u> bald etwas ab. Trüb Der obige Wind ließ erst vor einer halben Stunde uach, an dem Ende aberblich er eme viertel Stunde lang fast so stark, als bey cinem Sturme. Bey der Demmerung hörte es auf zu schneyen. Trüb'?. Zwischen lo v. m. und 5 Uhr n. m. hat eS häusig geschmhet. Ganz dünn und weißes Gewölke. Trübc> Trübe. ^ Von go 1741 lNay. 1740. . Winter-l Tag Stund Barom.! Therm. N)ind. monat. / I Mittern. 2775 I '54 ^ 4 ^ 27 5,v.m. 2778 I 154 88XV2U.3 Mitter». 2774 I 149 68 XV 2 3 28 3V.M. 27^8 147 88 XV 4 Mittern. 2758 I 15a 88^ 2 ^ 29 8v.m. 2760 ! 161 I oc> Mittern. 2793 ! 164 l 00 ^ so 8v.m. 2^00 ! 173 I ^^O 1 Christm.! Mittcrn. 28)5 I «8? Qo ^ 1 8v.m. 283s i9l 80 ^ l f n.m. ^8^6 i8c> 8 4 ! Mittern. 2300 176 z 2 '5 2 8v.ni. 27^5 163 8gund4 ! ,:in.m. 2769 164 I 82 Z 3 7V.M. 276c» i6l 50 2 Mittern. 2730 155 84' ^ ! 4 3V.M. 2730 '55 8XV 2 Mittern. 2760 '" ^2 3 5 8v.m. 2795 «?l 85XV2undz Mittern. 2790 179^ 8 ^ Tomsk.' , Aussicht des Himmels und Desihaffenheir des Wetters. Von 5 Uhr an n. m. fallt ein feuchter Schnee. Der Sturm währet seit einer Stunde. Trüb. Trübe. Seit i Uhr n. m. bis vor einer Stunde ist der Wind zuweilen stärker und oft stürmisch worden, und hat zu« weilen Schnee hergewehet. Trübe und die Dächer träufen. Der Sturm währt von der Morgendemmerung an. Trübe. Der Wind hat sich wie es Abend geworden, geleget. Trübe. Seit der Abenddemmerung heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Seit 2 Stunden wahrt der Sturm.' Dünnes Gewölke. Es ist ein blaffer Hof um den Mond zu sehen. Der Wind hat sich vor ein paar Stunden geleget. Trübe. Der Sturm hat bald nach Mitternacht wieder angefangen. Seit vier Stunden fallt ein dünner Schnee. Seit der Abenddemmerung hat der stürmische Wind nachgelassen. Trübe. Schon seit 4 Uhr n. m. schneyt es, von welcher Zeit an auch der Sturm währet. Ganz kleiner und dünner Schnee. Gegen die Demmerung hat der Sturm nachgelassn». Trübe, Seit fünf Uhr n. m. schneyt es nicht mehr. Trübe. Seit vier Uhr n. m. schneyt es beständig. Dünne t740. Lag. Stunde. Barom Thtrm wind. Christm. b 6 l> V.M. 2?76 l66 8 2 IlN.M. 2790 l6< 3 2 7 l N.lw 279S 158 8 2 Mittern. 2300 159 8 2 3 8 Mittags. 28Qk) 160 83OH< ll N.M. 28lO 163 82 9 li N. M. 2820 i6s 830 t 10 9 v.m. 2825 l66 8 0 » Mittern. 28^5 '65 >I 0 l li Mittags. 2825 166 ^s^so z Mittern 2824 '73 K0 l 2 l2 8 v.m. 2825 l?6 () 3 Mittern. 2822 «66 0 2 5 t3 8 v.m 2820 172 0 2 Mittern. 28'8 lZo 0 i O 8 v.m. 2810 186 Oo Mittern. 2772 164 3 4 z l5 8 v.m. 2772 162 880 g Mitten,. 2752 '59 5 z »6 ,c>v.m. 2735 »59 <^c> Mittern. 2768 167 30 4 Tomsk. Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des wctrers. Düune Wolken. Bis zur Demmerung hat es geschneit um welche Z^'it auch der Sturm nachgelassen. ' Groß ftockichler Schnee, der schon stit der Abenddemme- rung fallt. - Seit einer Stunde schneyt es. Des Morgens um 4 Uhr hat der gestrigs Schnee aufgehört. Trübe. Von 2 bis 5 Uhr n. m. ist ein großfiockichter Schnee gefallen. Seit der Demmerung heiter. Seit ein Uhr n. m. trübes Wetter. Zwischen 4 und 6 Uhr n.m. ist ein großsiockichter Schnee gefallen. Trübe. Zwischen zehen Uhr v. m. und vier Uhr n. m. ist ein sehr häufiger Schnee gefallen. Der Himmel ist meistens heiter. Seit zehen Uhr v. m. trüber Himmel. Seit einer Stunde hat sich der Himmel aufgeheitert. Heirer. Heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Seit fünf Uhr n. m. lrübe, seit welcher Zeit auch der Sturm angefangen hac, der von Zeit zu Zeit auch häufigen Schnee bringt. Beständiger Schnee. Trübe. Um vier Uhr n. m. hat es zu schneyen aufgehört. Seit der Demmerung schneyt es. Seit 6 Uhr des Abends heiter Wetter. Elne Stund vorher hörte der Schnee auf. C Von Ramtsch.R-4.Theil. 54 t?4i 3lplll.' ^740. Moiml. Tag.jStunde Barcm.!Therm. wind< Christm. s i? lov.m. 2778 :6l) 3» Mittcrn. 2785 ,69 82 ) "P?l" lZ 8V.M. ^-yz 172 88>V 2 Mittern. 2787 »65 3 2 , 's 19 sv.m. 2785 167 82 Mittern. 2776 159 880 4 5i<.ttVl .6 ^liu^! lzsH - ^^ ^ 2HÖ2 154'^^' 30 2 -^ ' " '^ ' Mittern. ' 2763 154 850 3 F> 23 9v.n1. 27-60 151 88>v ^ Mlltern. 2805 157 > l^^2 « 24 Fv.m^ 2806 i5o "080l ":^ - Mittern. 2^05 l6c> c)80g z, 25 8V.M. 28lO 16^' O30l Mittel. 282I 164 oV Tomsk. Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des N>ctsers. Von der Demmerung an trübe, von selbiger Zeit an auch feiner Schnee. Des Morgens um 4 Uhr hat d«r Sturm nachgelassen. ' Trüb. Trüb. ^ Trübe. Zwischen Mittag und 5 Uhr n, m. hat es dann uno wann geschneyk ,2282 1 'lt. ^5 ! .<'<:»« j Trübe. Von n Uhr v. m. bis Abends M stnf Uhr ist häufiger Schnee gefallen« Trübe. Trübe» Es fängt an, sich aufzuheitern. . ' Seit vier Uhr n. m. heiter. n:^'! ! E » ' ^ Heiter '74l May. Monat Tag. Otunde.'Bawm. Tl)erm. Wind. Christin- K 26 9 v.m. 2ß22 I70 VO Mittrr». 2^22 7? ^7 <) V. M. 2826 174 00 ' ^ Mitter«. 2tt48 173 030 l' O Mittags. . 2825 173 oc> ^^ Mittern. "'2810 D y V.M. 28c>6 186 c>a Mittern. 2?9? ^5 , 9 v.m. 2797 169 82 Mittern. 2816 177 uu . ^ 3l 9 v. m. 28l<2 175 3 30 2 6n. m. 2792 168 8 2 Mittern. 2795 168 VV^VV 2 .'174» Ienner. I 9 v. m. 27,5 ,69 WNW2 Mittern. 2825 ^.^ : 9v.n1. i^>2 NO' Mittern. 28^6 l88 V^t^VVl ^ VZ . 8 v.m. 28 3" ly'2 >, OO Mittern. 28 HO ' 182 ' oo ^ O 4 8 v. m. 284c» 184 ^d'''' Mittern. ' 2s38 '. 1d2 s)5() I » 5 s v. m. „2,834' ^ llN.M. 2828 l7z 330 2 6 8 v.m. 2F'4 170 ^>30 3 Mitttrn. 2305 l^5 8 » 7 9 v. m. Mittern. 23'Z Tomsk. 37 Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des N>ctms. Heiter. Heiter- Heiter. ' Heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Trübe. Heiter. Dicke Wolken. Schon von »O Uhr v. m. an fällt ein Schnee wie Staub. Trüb. Scir 8 Uhr schneyt cs nicht mehr. Hin und wieder heiter. Seit 5 Uhr n. m. heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Heiter. Hin ui:d wieder am Horizont wolkicht, übrigens heiter. Seit Untergang der Sonne heiter, da doch der Himmel von i^ Uhr v. m. ganz wolkicht war. Trübe. Trübe. Der vorgemeldete Wind hat schon um iv Uhr v. m. nachgelassen. Großftockiger Schnee, der jetzt zu fallen beginnt. Heiter. C 3 Heller. 35 " l?4l M^-Monar stag Scunde Varon- Therm Wind. Ienner. i^ 8 lo v.m. 28oO 183 O80 2 Miltorn. 2788 '75 030 ^ ^ ^ 9 8v m. 2770 ig" 05^2 Mittcrn 2702 174 080 4 --H lo 9v.n1. 2765 170 33W2U. 3 Mittern. 2775 »71 5 2 G II Yv.M. 277O i?l 0 1 Milter«. 277^ l?5 050 i D »2 8v.m. 2739 180 030 l Mlltern. 2780 l8o 0^0 2 ^ iz 8V.M. ^790 176 802 Mittern. 27^0 »58 ^ 2 K 14 8V.M. 279c» i56 82 Mitttrn. 2762 161 330 4 Tomsk. 39 Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des Wcccew. Heiter. Heiter. Hin und wieder Wolken. Seit 6 Uhr des Abends ist der Himmel an vielen Orten mit Wolken überzogen. Der Sturm ist seit ein« halben Stunde. VonderMorgendemmerung an, fällt ein Schnee, so fein als ein Staub. Eb?n so ein Schnee, als heute Morgen, welcher zwischen 2 und 6 Uhr n. m. nachgelassm hatte. Dünnes Gewülke. Seit Mittag heiter. Heiter. Dünnes Gewölke. Zwischen 8 und 9 Uhr entstund gegen Nordwesten plötzlich eine blinkende Blutröthe, wozu sich plötzlich aus Norden und Westen Streifen, von eben dieser Fazbä gesellten. Jedoch daurete diese schimmernde Röche bey unterschiedlichen Veränderun« gen und blinkenden Schimmern nicht über eine Hal« be Stunde, sondern es ward der Himmel nach und nach ill diesen Gegenden dünn mit Wolken übcrzo« gen. Man sahe zwar gleich darauf vier odcr fünf helle Balken in die Höhe steigen, gleichsam hinter den Wolken, auch dazwischen einen und andern rothen, allein nachdem die Wolken dicker wurden, so verlohr sich auch gleich darauf aller Schein. Dünnes Gewölke. Wolkicht. Dünnes Gewölke. Trübe. Kurz vor 5 Uhr n. m. fieng es an zu stürmen. C 4 Heiter. M«nar Tag Nmndc. Therm. wind. Ienner. ist das Wetter gelinder worden. Heiter. Man sieht wie einen dünnen Nebel in der wst. Heiter. Trübe. Scit 5 Uhr n. m. heiter. Schon etliche Stunden lang fällt ein seiner Schnee. Trübe. Dee obengemeldete Schnee hörte um iQ Uhr vor Mittage auf. Dünnes Gewölke. Trübe. Den ganzen Tag über ist dann und wann etwas, zwischen 4 und 7 aber vieler Schnee gefallen. Trübe. _. _ ., C 5 Trübe. 42 '745 N7ap. 1741. Monac Cag'Smndc Barom.'Tl)erm Wind. Ie«mr. Mittern. 2744 '154 D 2 I 26 8V-M. 2738 152 AX?", IlN.M. 2774 158 5IV^2 s 27 8 v.m. 2776 «65 N7.0 2 Mittern. 2735 164 0 2 A ^8 L v.m 2780 i6l ()!<0 l, Mittern. 2794 ,65 3 0.2 A 29 zfV.M. 2804 l?o 8G2 11 n.m. 2Foc> 171 O8O 2 K 3^ 8 v.m. 2790 176 80l Mittern. 2755 i6z 030 4 -h 5» . Uhr nach Mittage war der Himmel sehr heiter. Heiter. Von Mittag an bestandiger und häusiger Schnee, der schon etliche Sttinden vorher, abcr nicht so dick ge« fallen. Kurz vorher abcr ward 0er Himmel dick mit Wolken überzogen. Heiter. Meistentheils heiter. Den Tag hindurch hat man öfters hin und wieder Wolken gesehen, wodurch die Heiterkeit eft unterbrochen worden. Heiter. 44 l?4l May. Monar lCag. Smnde Barom. Therm: wind. Ienner. Mittern. 2768 i?6 88XV4 V4 Mittern. 2743 16z 8 4 H 6 8V.m. 273» 162 Zwischen 8 und 8d> 4 Mittern. 2752 178 080i -h 7 Mittags. 2788 i84 5>V 2 Mittern. 28^ i85 850 z und 4 ^ 8 3V.M. 2777 18c 80^. Mittern. 2774 »65 82 ^ 9 FV.M. 2774 162 82 Mittern 2778 ,58 82 ^ lO gV.M. 2776 ,;<) 85>V2 Mittern. 2756 ^7 82 § ,, 8v.m. 2742 1^2 ^2 Mittern. 2734 155 §2 Tomsk. Hl Aussicht des Hilfilnels und Beschaffenheit dos Wetters. Heiter. - Heitere <^ Heiter. Heiter. Seit 7 Uhr n. m. da derSturm anfieng, wach der Him« mes mit einem dünnen Gewölks überzogen. Trübe mit häufigem Schneegestöber, welches zuweilen hergewehet wird. Das Schneegestöber hat mit einem rasenden Sturm bi5 jeho^ angehalten. Sturm und Schneegestöber haben die ganze Macht ange» halten. Trübe. Das vorhergehende Wetter hörte des Abends um 5 Uhr auf. Von der Morgendemmerung an heiter. Heiter. Um 6 Uhr des Abends fieng es an zu stürmen, Trübe. Trübe. Von 5 bis n Uhr n. m. ist ein undichter Schne« gefallen. Voll der Demmerung an fällt ein häufiger dicker Schnee. Es hat fast den aMzen Tag hindurch geschneycc, auch ist es zu Zeiten stürmisch gewesen, und oft auf einmahl ei« „e erstaunliche Menge Schnees hergcwehec worden. Trübe. Trübe. Zwischen 9 Uhr v. m. und l Uhr nach Mittage war es öfters stürmisch und schneyete in einem fort sehr häufig. Schon eine Stunde vor der Demwerung und bis jeßo in einem fort fallt ein häufiger Schnee. Dickes Gewölke. Vor einer Stunde hörte es auf zu schncyen. ' i Schon Monar »Tag Gmndc Varom Thmn l Wind. Homung. «: 12 8V.M. 2754 140 3 8^H -^ Mimrn. 2726 i)5 ^2 I 13 8v.lm. 2726 ,57 3 5 ,..-, ^.../, lc> n» M. 27Z7 155 - 7 ^ 28 ^.. I ,^4 7V.M. 273g 155, . ..8 2 i:iä ll.?.'.^ Mttcm. 2733 162 -U^ W ,5 " I) Y V.M. /2782 ,65 i^ 2 und 3 ^','?'tt) ^>., Mittern. 277Z 162 82 ^.: ,18 8 v. m. 2772 1^4 30 2 Mittcrn. ,2775 157 830 2 ., Hl , r^ 5v.w> 27Z0 lf9 50 H Mittern. 2762 155 5 I,., t 7^,i i H.) Zv. m. 274^ 155! ' 5304 mst)3 ! ^ Tomsk. ' 55 Aussicht des Himmels und Besihaffenheie des Wetten. Schon seit einer Stunde fällt ein feiner dünner Schnee. Trübe. Den ganzen Tag bis zur Abenddemmerung hat es geschneyet. >S3l>n der Demmerung an fällt häufiger Schnees Trübe. Den Tag über hat es bis um 6 Uhr Abends öfters gestürmt, und häufig gcschneyet, und erst vor ein paar Stunden hörte es auf zu schneyen- Trübe, und eben fängt es an zu schneycn. Trübe. Bis zur Demmerung fiel ein häufiger dicker Schnee, zu welcher Zeit gegenwartiger Wind mit ob5 gen verwechselt ward. Dünnes Gcwölke. Der Himmel ist von Mittage an meistens heiter. Zwischen s und iO Uhr in der Nacht war eil; Hof um den Mond, und in dem äußern Nande des Hofes eine lange Zeit ein Stern. ^ Heiter. Trübe,- aber bis zum Untergänge der Sonne war der Himmel heiter. Trübe. Trübe. Zwischen io Uhr v. m. und 5 Uhr n. m. sind große Schneeflocken gefallen, aber sehr dünn. Trübe. ! i ! Trübe. Zwischen 9 llhr v. m> und 5 n. m. siel ein häuft» ger Schnee. > ! ^)z. < Schon von dcr Demmcnmg an fallt ein häufiger Schnee.' Es hät den ganzen ^Tag stark in einem fort geschneyet; jetzt aber fallt ein feiner und feuchter Schnee. Dcr starke Wind fieng um 5 Uhr an. Trübe. Fast die ganze Nacht ist es stürmisch gewesen. ! ! i Trübe. 4, ,74! May. Wonttl Tag Stunde. Barom. Therm wind. Ienner. Mittcrn. 2710 '5^ ^4 ?? 2l 8v.m. 2702 148 ^.37.>Vund 33XV4 Mittcrn. ^725 162 W 4 S .22 «v.m. 277« '82 N2und5 Mittern. 282c) 278 c)o ' H 21 8VM. 2830 »85 O50 1 ii n.M. 2325 '8o 050r ^ 24 8VM- 2816 <88 3und880z '" Mittern. 2ZI7 '69 8W2.>v» ' V l' >< Fv.m. '28« i?8 32undz Mittern, 28 l» »7« 35>z/^ A 25 8vm. 1805 172 84 i Mlttern 2736 l?l ^ 3 H 27 8V.M. 277^ 174 80» Tömsk. 49 Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des Wenns. Trübe. Seit 9 Uhr v. m. bis vor zwey Stunden hat es in einem fort geschneyt. Der Sturm tobt bestän, dig. Trübe. Allzeit stürmisch. Trübe. Der vorige Sturm hat bis um 6 Uhr des Abends in einem fort gewähret, und zuweilen Schnee, kleinen Hagel auch Regen herbeygeführet, der gegenwärtige aber wahrt ungefähr seit 3 Stunden, und ist nicht be« ständig, so daß er zu Zeiten einem Wirbelwinde gleichet. Heiter. Der Wind legte sich gegen die Demmerung, und zu gleicher Zeit heiterte sich auch der Himmel auf. Heiter. Der Wind legte sich gleich nach Mittage. Heiter. Heiter. Schon seit 3 Stunden trüber Himmel. Trübe. Der vorige Wind hat bis n-! m. um 7 Uhr gewahrt, zwischen 3 und 5 führte er etwas Schnee mit sich. Trübe. Trüb. Zwischen 9 Uhr v. m. und 3 fiel ein hausiger Schnee. Der Wind tobete den ganzen Tag über, und thut auch noch zuweilen Stöße. Meistens heiter. Der Sturm währt schon von Sonnen Aufgana, an, und lenkt sich öfters gegen Osten. Heiter. Seit Mittag ist der Sturm etwas milder, und zugleich ist es heiter worden. Heiter. D Schon Ramtsch.R.4-Theil. 5p '74' May. Momu Cag. ^Stunde Barom. Therm, l wind. Hoenul'g. Mittern. 2758 164 0 802 5 28 8V.M. 276Q 164 80 3 und 4 Mittern. 2772 i06 33O 3 Merz. ^ c-S 1 8V.M. 2772 163 82 Mittern. 27?« 162 3 2 und 3 ' j^ 2 8V.M. 2780 165 5()u. 08<) ^ 2 und z ^- Mittern. 2785 158 ^^2 § 3 8v. m. 2790 ,59 <^>2 Mittern. 2768 152 O2 H 4 8V.M- 2757 152 507.0 2 Mittern. 2790 15» ä 3 ^ 5 8v.m. 2300 ,56 83^» Mittern. 2815 157 Ni 2 6 7v.n1. 28^9 168 80^02 Mittern. 2795 ,63 880 2 5 7 Zv.nt. 2772 165 830 2»md3 Mittern. 2773 159 ^^2 O 8 8v.m. 2784 l6c> 0801 Mittern. 2785 ,55 ^^1 H 9 7V.M. 2786 16z OMl Tomsk 5l Aussicht des Himmels und Besthaffenheit des Wetters. Schon seit 3 Stunden trübe. Zwischen 4 und 5 Uhr sind große Schneeflocken gefallen, seit io aber n. m. ist es ein feiner Schnee. Dünne Wolken. ' .^ ^i> ! ,l l Seit 3 Stunden trübe. Von 9 Uhk V. m. bis 5 Uhr n. m. war der Himmel heiter. Heiter, nur daß gegen 3 und 50 ein dünnes Gewölke zu schell ist. Heiter. Heiter. ^ Heiter. Gegen Osten dünnes Gewölke, sonsten heltsr. ^ Seit 2 Stunden trübe. Der Schnee ist den Tag ubeö stark geschmolzen. Trübe. Seit »i Uhr v. m. heiter. Der starke Wind fieng seit z Stunden an zu wehen. Heute ist der Schnee wieder sehr stark abgegangen. Seit der Dämmerung ist der Hlmmel trübe. Seit 6 Uhr n. m. ist der Himmel heiter. Zwischen i und 5 Uhr n. m. fiel ein dünner Schnee. Zu gleicher Zeit fand sich der gegenwärtige Wind ein. Heiter. Der bisher heitere Hlmmel fangt mm an etwas zu über« laufen. Dünnes Gewölke. .. Dünnes Gewölke. Seit Aufgang der Sonnen heiter, Immer heiter. Heiter. z ' Dg , Heiter. zz '74' May^ Monat lCag.lSwnde. Barom. Therm, wind. Merz- ^ ^„__ Mittern. 2770 ,62 ^/"' «5 ,0 8V.M. 2760 l59 O^.^ r Mittern. 2765 154 3 2 « li 8v.m. 2775 '54 l>2rmd3'< Mlttern. 2792 152 >V2 ^ 12 8V.m. 2794 lS4 530 2 Mittern. 279 5 152 5 30 l H i) 8v.m. 2796 l54 l^l Mittern. 2805 lSl ^l ^ 14 8v.m. 2305 »53 As^O, Mittern. 2795 15« KNOi S 15 8V.M. 2300 152 1-155^, Mittern. 2804 »52 NNO 1 H 16 8v.m. 2300 »6l 07.3, ^ Mlttern. 2778 154 0X.52 ^ l7 zv.m. 2763 ,zz . Sem 54 '74t tNa^ t17onac ^ag- Stunde Barom Therm.' wind. Merz. ^ 19 8v.m. 2720 155 ' 3 2 und z" bittern. 272Z 1I8 ^^^2 „ - ,, ^ , ^ 'V,,5 - " I ' - - 2d' tt v. m. 2736 164 5IXV7.55 H ^N^. Wttetz^M ^ .^ ^ 8 4 ^ ''' 2l .7V.M.' ' V/ " .I7^„ ^M^3 Mittern. 2685 152 18(>'« -P^ '2^^ ^'v^ m.' ^697 '53..... 3^,^ 6 N.M. ^7^5, 564 .^ i^^K , ). ?3 sV-M ,s765 ,?2. ^3 «N.M. 279/ 1^5 55X72 ^«Kv "^^4 8V.m, 2800 '68 5^2 /^^0.' , Mittern. 2817 165 37.02 n H 25 8V.M. 2828 l66 ^^ Tomsk. 55 Aussichr des Himmels und Beschaffenheit des^ Wetters. dem aber der Schnee aufgehöret hatte, änderte sich auch die Richtung des Windes und seine Gewalt ward vermindert. Häufiger, aber kleiner Schnee, fällt schon von der Dem» merung an. . - Bis n. m. um 9 Uhr häufiger ßchnee. So ist auch schon von Vormittage um 9 Uhr an bis 7 Uhr n. m. ein beständiger Sturm gewesen. Trübe. - Trübe. Der Sturm währt seit einer halbes Stunde, zwar nicht immer in einem fort, jedoch stoßweise. Seit der Dcmmerung fällt ein kleiner häusiger Schnee, ^..um welche Zeit der obige Sturm nachließ, i Trüb. Es schneyete bis zur Abenddemmeruntz. Der östliche Wind, der heute frühe gewehct, ' ist ösccrS . den Tag über stürmisch gewesen^ ^ ^ ^ z Haufigcv Schnee fällt schon seit der Morgmdelmmerung. Trübe. Um 11 Uhr v. m. hörte es auf zu schneyen, zu gleicher Zeit aber sieng, der gegenwärtige Pturm an. Dünnes Gävölke. Gestern fisng gegen 7 Uhr n. m. der Himmel an ßch aufzuheitern, und blieb die ganze Nacht heitere So lange es heilet gewesen war idcr Ä)iud ziemlich still. Um chie Mora^ndemmerung entstund der gegenwärtige. . ,.-, ! . , , , , '^ Trübe. Der Himmel qber ist vqn "Upr v. m. a^ fast bis zu dem Untergange der Pomic heiler gewesen. Ge< gA'Mittag legte sich der..objgeMind.! Dünnss Gewölke. i ?>^^ l.n^--^ Seit Untergang der Sonne isi!der Hlmmel m?istentheils heiter. ! ^ Ganz dünne Wolken^ j i Tj4 z l Trübe. 56 ,74' Mayi 1741. Monae Tag Stunde. Barom .'Therm wind. Merz. Mittern. 282c) 162 87.0 » 26 7 v.m. 2820 165 5 l ) n. m. 282O IIN«M. 28» 5 166 0 1 o 27 8 v. m. 2« ^5 181 050 1 Mittern. 28O5 164. 80 4 23 7 v.m. ^775 ,6i 504 Mittern. 2775 155 NN2 29 tzv.m. 2780 »56 Zwischen. ^ verand. 2 Mlttern. 2795 15z I>10 1 8v.m. 2788 157 80; Mittern. 28O2" 152 8 2 T 8 v.m. 28 l2 l6z 0502 Mittern. 2795 Z53 80 2 Mpril. ,, ^ ^-,'^ 8 v.m. 2780 Mittern. 2755 ,47 080« Hi 2 8 v.m. 2740 150 3 2 Mittern. 2758 »44 82 Tomsk. 57 Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des Werrers. Trübe. Den Tag hindurch ist zu Zeiten ein dünner Schnee gefallen. Der Himmel ist schon seit der Morgendemmerung heiter. Heiter. Zwischen i und 2 Uhr n. m. war es trübe und es fiel ein dünner Schnee, i Heiter. ' 5 - Heiter. ,> ! ; Seit der Abenddemnierung ist es trübe. Von diesirZeit an fälst ein häusiger Schnee ^ und der Wind wütet mit Abwechselung., ^i ^,..^ l -^ Trübe, ^eic der Morgendenimerung fallt kein Schnee mehr, ! Trübe.. Vczn 1 bi^ 7 Uhr an bis 7. n. m. fiel ein dünner Schnee, und wahrend dieser ganzen Zeit tobte der ohelWmeldete Sturm fast in eimni fort. , Meistentheilf heiter. ! ' ^ i " Heiter. > z ' , Trhbe^ i . 1 j >7^ ! . j Von 1 Uh»z n. m. W helier Vetter. Heiter,^ j ,, ' c) ^ - ^. . . ^ ^ ! ! Heiter. ' - ! 7^-^ .' ... ^., ' .- ^ Heiter. Zwischen 4 und 7 Uhr n. ck. tobte eben Mser Wind wie ein Sturm. -^ ^« l n i '! Trübe. Gleich nach 8 Uhr v. m. fiel em häufiger Regen, der bis 5 n. m. öfters abwechselte, und der Sonne Plah ließ, dazwischen zu scheinen. Der Wind we-hete diesen ganzen Tag oft sehb heftig. Heute hat man die ersten Gänse und Enten ffiegen sehen. D 5 Schon 5« !?4l Ma?. Monac Eag Stunde Barom Therm. Wind. .April. ' _ "H 3 8V4«^ ' ^'§^^ <2. : H^ 7V-M. , 28'o^ l55 .. -, ^W.<> ,>.^, li ^Mittern. 2sdft.' ' t47' 8O t ^ ^ g - >7^M ''- ^^-' ' »49 "^''' c>,'2 6 n.M. 2785 l)7 0 3UNd4., IIN.M. ^2775' 142 ...0'ii'^ s 7 7V.M 23o6 ^ 80'l'^ Mittern. 28"5 ,45 050^' -3> . .^ 7p.m. .2762 144 ,..05V^ ' "^ «b< ^^^n. ''2745' ,Z9 - 0'2.7^ z, 9 8V.M. 2745 144, V8Ü r!^ II N.M. 2758 193 .' W ' H'V /lö''..-ss.m., "'2776 144'' - NVV2 ^ , .6 n. m. 278c» ,49 Zwischen XV ' ^-,^""> . und IV^V/ ^ -I^. ^f, . verändert. 2 Tomsk. 59 Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des Wetters Schon anderthalb Stunden lang fällt ein häufiger Schnee, in mittelmäßigen Flocken. Trübe. Dcr Schnee hielte fast bis zu Mittage an, ^ward aber den Tag über bald wieder zu Wasser. Um 6 Uhr n. m. schneyere es wieder häufig, und eine halbe Stunde darauf fiel ein kleiner Hagel eine halbe viertel Stunde.lang. ' ) j "' "' ! ^ Meistcntheils trübe. Gegen ^V und ^l aber hin und her heiter. - ^ ' -" > . '( ' Von z Uhr n. m. ay heiteri Auch schon vorher hatte die Sonne dann und wann sehr helle geschienen. Heiter.' z , .' . , , ^ Heiter.. Man hat chir gesagt, als hätte man heute die Schmäl,« in diesem Jahre das erstemal stiegen sehen. Dünnes Gewölke, wpdurch mau die Sonne etwas dunkel scheinin sahe. ,'i.^i Fast ganz h?iter. 'Dsr Wind fängt eben jeßo an heftig zu blasen. ' s Dünnes Gevölke. Der vorige Wind blies nur eineHäl« be Stunye lang heftig. Heiter., ! ' 2 Selt einer halben Stunde ist der Himmel mit dünnem Gewölbe überzogen. Bey nahe ganz heiter. :s Heiter, j . Bey nahe ganz heiter. -" ^ ! '- ' Heiter. Znjischen n Uhr v. m.'und 7 n. m. ist der Him» mel über und über mit Wolken überzogen gewesen. Heiter.' Heiter. ' l ' ' < Heiter. e' 14 7V.M. 2758 l4» ^^ < lin.m. 2753 134 O80, l.^^!.l5 , ,7v.m. 2752 140 62 11 n.M. 2745 13^ OKIOi >ls>^«,, 18 ! 8V.M. 2774 ,33 ' '85 Mittern. 2773 «32 O2 ^) 19 7V.M. 2785 ,38 ^ t UN. m. 2772 «3O 0 s Tomsk. 6l Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des. werrers. Heiter. Heiter. Heiter. Hin und wieder Trübe. Vor einer Stunde fieng der Sturm an, er bläjet aber nicht in einem, sondern giebt von Zeit zu Zeit Stöße. Heiler. Der Sturm ließ des Morgens um 3 Uhr nach. Heiter. Trübe. Trübe, mit bisweilen durchscheinender Sonne. Vor ei< ner halben Stunde war der Anfang des Sturmes. Von 6 Uhr n. m. an heiler. Der letztere i^turm währte kaum bis 5 Uhr n. m. Der Himmel ist gegen N und 0 am Horizont, mit eini« gen Wolken überzogen, übrigens aber heiter. Heiter. Heiter. Durch ein sehr dünnes Gewölks siehet man Sterne. Dünnes Gewölke. Seit 2 Uhr n. m. ist der Himmel heiter. Heiter. Der Himmel war seit des Morgens immer heiter. Vor einer Stunde fieng er an sich mit Wolken zu überziehen. Hin und her dicke Wolken, aber auch hin und wieder heiter. ^ . ^ Seit Mittage ganz heiter. Gegen i Uhr n. m. brach das EiS im To,n-Fluffe, und das Wasser fieng sehr an zusteigen. Heiter. Das Wasser im Flusse Tom fällt wiedcr. Heiter. Um 5 Uhr n. m. wies das Thermometer 127 Grade. Den Tag hindurch hat man wenig EiS im Fluss» treiben sehen. - Dtr z; '74l May. MonaclTag. Stunde Bawm Iherm. Wind. April. ) 20 7V.M. 2762 lz4 ^Q 2 Mittern. 2756 132 5^2 ^ 2l ! 7V.M. 2756 iz6 I^XV t ii n.m. 2772 152 NO 1 3 22 ' 3V.M. 2784 «4«» O^lOl Tomsk. 6z Aussicht des Himmels und Beschaffenheit des Wetters. Der Himmel ist mit ziemlich dicken Wolken überzogen. Von gestrigen Mittag an ist der Tom auf 7 Werschok angewachsen. In eben diesem Flusse treibt das Eis stark. Von heute Morgen an in einem fort trüb und dunkeles Welter. Den ganzen Tag über war der Tom-Fluß fast mit Eise bedeckt. Er hat aber seit gestern Mittag bis an den heutigen Abend um sechs Werschok zuge« nommen. Trübe. Die Nacht über ist der Tom-Fluß nur auf 2 Werschok angewachsen. Von zwey Uhr an n. m. heiter. Der Tom-Fluß hatte dcn Tag über nur einen halben Werschok zugenommen. Sonsten treibt das Eis darinnen noch stark. Heiter. DaS Wasser des Tom-Flusses hat um zwey Werschok abgenommen. Die 4g Tomsk. Dk Ursache warum die Aufzeichungsn dieser Wahrnehmungen hier aufhöret?, habe ich schon oben angezeigt Das Eis in dem Tom-Flusse trieb noch beständig bis auf den ^sten den Tag darauf aber sahe man keines mehr. Das Wasser nahm auch nach und nach ab, und ward heller, da es, so lange es anwuchs, überaus trübe gewesen war. Der Herr Prof. Müller gab mir durch die Brie< se Nachricht, was für Würkungen das Wetter in dem Orte seines Aufenthaltes zuwege gebracht hatte. Zu Tjumen, einer Stadt der Tobolskischen Provinz, war das Eis des Tura-Flusses so brüchig worden, daß sich kein Mensch mehr gewagt hatte, über den Fluß nur zu Fuße zu gehen. Den „ten April aber war das Els m der Nähe der Stadt gebrochen, daß man über den Fluß mit Kähnen habe fahren können. Den dreyzehenden hatte das Eis stark gelrieben, und schon den i4ten war der Fluß völlig vom Eise frey. Den Abend darauf hatte in dem Flusse wieder vieles Eis getrieben, und in der Nacht war so vieles Eis nachgekommen, daß es in seinem laufe gehemmet war, und der Fluß des Morgens am iSten wieder stund. Den Nachmittag donnerte es, und den Abend erfolgte ein häufiger Regen, so daß der Fluß ,'n der Nacht wieder aufgieug, und von allem Eise frey wurde. Zwischen dem ^sten und 27sten war in der Nacht ein schweres Tomsk. 65 schweres Donnerwetter, wie auch den 2?stm um die Mor« gendemmerung, auf welches letztere ein häufiger Regen erfolgte. Den 28sten siel in der Nachbarschaft, nämlich in Rrasna Sloboda ein Hagel, der einem Hüner Ey in der Größe nicht viel nachgab. Ich komme wleder auf meinen Aufenthalt ln Tomsk. ^ch habe gesagt, daß denkten May und einige folgenden Tage daselbst eine sehr große Kalte gewesen sey. Seit dieser Zcit aber ließ dieselbe völlig nach, und es war bis zu Ende des Monats angenehmes und warmes Wetter mit untermischtem öfterem Regen,.wodurchauchdieFcl« der wiederum erfrischt und grün wurden. Der Hunds« zahn ', der vor dieser Kälte schon hin und wieder auf den Feldern iu der Blüthe zu sehcn war, kam noch nach die-« ftr Zeit häufig heraus, md war eine Zierde der hiesigen Felder. Den 2osien ^ Morgens fiel ein großer und warmer Regen und daraus erfolgte löbliches Wetter-Dcn 23sten regnete es wieder wacker, und um 1 Uhr nach Mittag war das erste Donnerwetter dieses Jahrs, wel« chem zwischen 6 und 7 Uhr noch etliche folgten, die ein schr starker Regen begleitete. Ich hatte schon lange darauf gesonnen, was für Reisen ich dieses Jahr vornehmen wollte. Ausölge meinem den vorigen Winter genommenen EmMsse wollte ich zwar nach dm in Rrasnojarse ^ - ^ . ^. ' — - von » liettz 1NM5 Mr ?rv persönliche Betreibung erhalten, weil die meiste Schris« '-'-"' , > , ten. "''" Tomsk. H ten von gemelnen Schreibern zum wenigsten ins Reine gebracht werden mußten, die bey der allgemeinen Freude buch lieber in den Schenken als in der Kanzlcy saßen. Ehe ich aber völlig aus Tomsk wegziehe, muß ich doch noch eine kleine Geschichte von dem Bilde der Mut, ter GOttes, mic dcm Zunahmen (Ddcgirrja, welches an dem Ob.Fluffe in Bogorodskoje Selo seine gewöhn» liche Residenz hat *, erzählen. Der ein und zwanzig« sie Maymonat ist dazu bestimmt, daß es daran alle Jahr die Stadt Tomsk mit seiner Gegenwart beehre« soll. Ein hiesiger Sinbojarskoi also wurde etliche Tage vorher dahin abgefertiget, um es in Gesellschaft des Prie« sters dasigen Fleckens Hieher zu bringen. Der Woiwode und viel ansehnliche Bürger der Stadt, setzten über den Fluß Tom, damit sie es in völliger Procession nach der Stadt begleiten mogten. Es war eben ein starkes Re-genwettcr, welches aber die Andacht im geringsten niche zu stören vermogte; ein jeder ließ sich, m Hoffnung das Bild bald ansichtig zu werden, mit Vergnügen durch« regnen. Sie giengcn eine Meile zu Fuße dem Wege zu da das Bild hergebracht werden sollte, bekamen aber von demselben nicht die geringste Nachricht, konnten auch in der Weite nichts davon sehen. Wer war begieriger als E 3 die 5 S. dieses Tagcrcgistcvs ersten Theil S 316,317. ^ ,74! dm lsten Jun. die ieute in der Stadt die Rückkehr der dem Bilde entgegen gegangenen Personen abzmvarten, als woraus sie bisher zu schließen pftcgten, das Bild käme auch? Man sahe den Rückzug dieser sich heilig dünkenden Seelen, als ein Zeichen des ankommenden Bildes an. Das Frohlocken darüber kam bald bis zu den Küstern. Sogleich wur« de mit allen Glocken geläutet. Alle Straßen, wodurch das Bild gebracht werden sollte, wimmelten von leuten, und ein jcder brannte vor Begierde, das Bild bald zu se« hen. Endlich landete das Schiff, worauf die heilige Waa, re befindlich seyn sollte, an. Man sahe gleich in ißren Gesichtern nicht viel heiteres, endlich aber bekam man auch von ihnen das Geständniß heraus, daß sie diesmahl kein Bild brachten; ja einige davon brachen in Scheltworte aus, bald wieder den Priester des Fleckens, da das Bild verwahret wird, als wann ihn das Saufen verhindert hatte, das Bild Hieher zu begleiten, bald gegen die hiesi, ge Geistlichkeit, daß sie unterlassen hätte, einen Befehl an den Priester des Fleckens zu schicken, daß er das Bild überbringen sollte, wie dieses sonst alle vorhergehende Jahre üblich gewesen war. Weil sie mein Haus vorbey giengen, so konnte ich mich auch ein wenig an ihren Na-sen ergötzen, die seit der Ueberfahrt über den Tom einen ansehnlichen Zuwachs, doch mehr in die iänge, als m die Breite bekommen hatten. In der That schickte die hiesige Sakas (so wird das geistliche Amt genennet, m Tomsk. ^ ^t ill dessen Geschäfte sich das weltliche nicht zu mischen hat,) in wenig Tagen einen Befehl an den Priester des Fleckens, daß er das Bild auf den 2östen dieses Hieher lie« fern sollte, an welchem Tage es auch mit voller Pracht und Herrlichkeit seinen Einzug hielt, und in die Haupt« kirche gebracht wurde. Warum aber das geistliche-Amt die Vollziehung des ihm gegebenen Befehls um acht Tage aufgeschoben habe, davon konnte ich nichts er« fahren, als dieses, daß sonst die Woiwoden, ehe sie den Sin Bojarskoi nach den Flecken schickten, ihm befahlen, sich vorher bey dem hiesigen geistlichen Amte zu mel« den, welches ihm dann den Befehl an den Priester mitzugeben pflegte. Dieses aber soll diß Jahr unterblieben seyn, weil der Woiwode geglaubt hatte, der Priester würde seinen mündlichen Befehl, den er in Sin Bojarskoi gegeben, in Ehren halten. Der Priester abcr, der wohl wusie, wessen Befehlen er Gehorsam schuldig sey, hatte sich dessen gewegerr, und ohne einen Besohl vom geistlichen Amte, mit dem Bilde nicht abrcism wollen. <7>, )en lsicn Iun. wurde ich endlich mit meinen Anstalten zur Rnse fertig. Um vier Uhr nach Mitta« ge reisete ich bey sehr heißem Wetter aus der Stadt ab, und gicng vier Werste längst dem Tom auswärts bis an den auf dem Ufer des Tom-Flusses vorhande- E 4 nen 72 '74l den lsten Illtt, nen Felsen, den man schlechthin Kamen oder den Felsen nennet. Auf dem Felde aber, das zunächst dabey ist, ließ ich das Zelt aufschlagen, und die Zelt über, worin die Karren, Reistwagen und Pferde auf einem grosien Kahne über den Tom-Fluß nach und nach gebracht wurden , nahm ich von dem Woiwodcn und einlgen andern, die mich von der Stadt aus Hieher begleiteten Abschied. Die Ueberbringung meiner eigenen, und meines Gefolges Gcräthschaft, währte bis nach Mitternacht, weil nicht mehr als zween Karren oder ein Wagen auf einmahl übex-gebrachl werden konnten. Gegen Abend donnerte es ein wenig, und es fiel ein starker Regen, welcher doch von keiner langen Dauer war; Ich gieng gleich nach Mit« ternacht zu meiner Gerathschaft über den Fluß, muste aber, als ich schon herüber war, auf die Pferde warten, und mich noch einige Stunden aufhalten, bis ich meine Reise fortsetzen konnte. Des Morgens um drey Uhr fuhr ich endlich mit der ganzen Gerathschaft ah. Die Reise gieng dem Tom aufwärts theils über Felder, die mit Grasi, theils über solche, die mit Birken dünn bewachsen waren. So lange bloße Felder ohne Bäume waren, so war weder von einem Dorfe noch Flusse was zu sehen, iängst denen mit Bäumen bewachsenen Felde muste ich Burlakorvie juni, die Bäche Casacschja TschcmajH,undRaptaluschlkowa, auch Wsrjnchina 22 wersie. -37 auch ein Dorf Raptanrfchkowa und Ralbaiokie jurti theils durch.ths'ls vorbey zu fahren, bis ick) Raltaiykoi Staney vor Mittags gegen halb zehen Uhr crr-ichte, wo ich Mittagslager hielte. Die Hitze war ungcmem, deswegen verweilte ich hier bis nach Mittage um drey Uhr. Die fernere Reife von hier bis an die nächste Station gieng mit frischen Pferden durch einen von Birken und Fichten vermischten Wald, und der Weg war theils wegen seiner Enge, theils weil cr voller Baumwurzeln war, sihr beschwerlich. Wir fuhren durch die Bäche Am b fallende Bach, über welchen ich auf dieser Reise, seit dem ich den Tom verlassen habe gefahren bin. Ich 76 l?4l del, 4tM Inn. Ich reisete den ^ten Iun. von hier ein paar Stunden vor Sonnen Aufgangs mit frischen Pferden ab, und fuhr längst dem Bache Chwoschtschewaja, der in den Ira etwas oberhalb der Brücke, die über selbigen geschlagen ist, einfällt, und gleng bis an seinen Ursprung. Von da'kam ich zu dem Ieldazklö N5crfchini/denen gegen über zur linken ctwa anderthalb Werste davon ein HauS, worin man des Winters einkehren kann, an eben diesem Bache lag. Weiter fuhr ich durch die Bäche Isrcwa und Rcunenka, ferner durch ein bergichtes Thal, das mit einem ziemlichen Moraste verschen war, und erreichte endlich den Ojasch, einen sehr breiten und hin und wie« der auch tiefen, aber an einigen Siellen so seichten Bach, daß man daselbst auch mit den allerkleinsten Kähnen nicht darauf fahren kann.. Er läuft in den Ob, und ist mit allerley kleinen Fischen versehen. Nach ohngefahr drey viertel Wersten kam zu dem Dorfe Schukowa oder Ojasihskaja vor Mittage um zehen Uhr, wosilbst ich theils um das Mittagsessen einzunehmen, theils um die große Hitze des Tages ein wenig Vorbeygehen zu lassen, gleich liegen blieb. Der Weg hieher war meistens eben Feld, dann die Thaler, worin ich mich zuweilen niederlassen muste, waren von keiner sonderlichen Erheblichkeit. Ge« gen die Station wurden die Wälder etwas dicker, und waren mehr mit Fichten als Birken besetzt. Der Weg durch den Wald war über die maße» schlecht, so wie auch langst langst 5cm Moraste zwischen dem Ramenka und pa« dun. Die Brücken warcn auf dieser Station iu einenr so elenden Zustande, so daß s:e bey nahe nicht schlech. ter fty:' könnten. Dic Mücken plagten, so wohl mich^ und meine Gesellschaft, als die Pferde über die maßeu; der Vremscn aber waren weniger- /^ ml!« Ich'.fuhr erst gegm fünf Uhr nach Mittage lioeittr, setzte gleich bey dem Dorse über den Bach Berclooka und beynahe funfzehen Werste davon, über den Umrcwa. der in den Ob fallt. Hon diesem letzteren Bache gchet der mit Säulen besteckte Wcz, nach.UmrfVVi'^Hi setzt hatte, kam ich ohnge'fahr"zwanzig Faden davon nach TaMermskoi, Sraney, wAches zugleich eln Dorf am (l)d ist. Der Weg vok'Ver vorigen Station bis'an dem Bach Nmrewinskoi Ostrog 142 Wersie. 79 Bach Nmre^a war sehr angenehm, u»d gicng meistens durch dünnen Birkenwald, hin und wieder auch durch freye Felder, mit sehr schöncn fruchtbarm Erdreich. Hier übernachtete ich, und weil die frische Pferde zur Abwcch-wechsellmg schon auf der anderen 'Seite des Ob fcnig stunden, so ließ ick mit frühen Morgen anfangen, dis Gerathschaft überzubringen, und weil zwey Fahrzeuge zugleich da^u gebraucht wurden, so war ich schon um neun Uhr vor Mittage mit allem herüber, wozu der langsame iaufdcs Flusses E>b, wie er an diesem Orteist, vieles gcholsscn hätte. - Es smd dem Dorfe zwo Wcidcninseln (Wlowie GstiOWä,) gcgen über, die obere ist etwaS großck als vie untere, zwischen diesen fahrt man ein, und von dorten hat mau nur noch eiuen kleinen Arm durchzu« fahren. Der 5te Iun. war eln sehr heißer Tag, an wcl-chcm wir von den Mücken und Bremsen ungemein geplagt wurden. Die ganz kleine Mücke (Moschk.:) war nicht zu sehen, und man sagte, daß auf dem westlichen Ufer des Ob gegenwärtig kcine wären. Es wat eine große Marter, man mochte seyn, wo man wollte. Im Zelte war eS viet schlimmer, als ln freyer iuft, und doch litten es meine Geschäfte nicht, bestandig spatzleren zu gehen.' Die Hitze hielte mich hier bis auf den Abend auf, damit ich die Pferde nicht allzusehr abmattete, sondern sie allen-^ falls go ' ^74l d^n )tcn Ilm. falls noch weiter gebrauchen könnte. Ich fuhr also erst des Abends ab, und den Fluß AdMgst dem Ufer auf« wärts, über ein sehr schönes niedriges Fcld vis Abä« chattskoje Simorvje, so auf einem einzelnen erhabenen viereckigem Stücke iandes siehet. Dicht an dessen südliche Seite läuft .der Abachan-Isil, in Russischer Sprache Adachanskaja procoka vorbey, der sich kaum eins Werste davon in den Ad ergießt. Er entspringt etliche Wersievon dort.aus einer Pfütze. Auf.gedachtem erhabenem Platze, da die Simowje stehet,, sind noch einige aufgegrabene Gräber der alten Tataren zu sehen, auch sahe mm, mlterwegcny bis Hieher zu beyden Seiten noch mehrere theils aufgegrabene, theils unaufgegrabene, wel« che letztere runde erhabene kleine Hügel vorstellten^ die bloß von Erde aufgeworfen waren, vermuthlich, weil in der Nahe keine Stein2 vorhanden gewesen sind. Auf eben diestm Wegs kam mir der Fluß Njen em paar mahl ins. Gesichte, und ein. Fichtenwald, Ik-RaraZai, fieng sich fünf Werste unterhalb der Simowje, ungcfähr zwo, Werste vom Mege zur rechten au, der sich schief uich landeinwär^tz den (!)V hinauf bis gegen der Simowje übcr Erstreckte. Er soll sehr lang seyn, und nicht imr bis an h^n Wn, sondern noch weit über den Njen hinauslau« ftn^. An seinem unteren,sowohl als oheren .Ende, sind Uebert>letbset von einem alten Befestigungswerke vorhanden, die von yel! nord.ljchen und südlichen Seite gegen de« >>^j)» Abachanskoje Simowje 179 Werste. 3, Ob liegen, wovon das nordliche das größesi« siyn soll. Ich bekam hievon Nachricht, als ich in der Si« mowje angelangt war, zu welcher Zeit schon der späte A« bend einfiel. Eines theils hatte ich große iust, ein sol» cheS altes Besestigungswerk zu sehen, aber die bevorste, hende Nacht ließ mir fast keine Hoffnung übrig, das entfernte und noch viel weniger beyde zu sehen. Nachdem ich den ganzen Tag vom frühen Morgen an bis in den spä, ten Abend abgemattet, und noch überdem von dem Unae« ziefer gemartert war, so muste ich die Nacht über ausruhen, und ich konnte nicht hoffen so viele K« äste zu ha« ben, um mich mit anbrechendem Tage wieder zu Pferde sehen ;u können. So lange aber zu warten, bis ich aus-geschlafen hatte, war wieder für dic Pferde unerträglich, als welche das ihrige des Morgens und Abends, aber nicht bey heißem Sonnenschein verrichten können. Man sagte mir, die eine Festung sche wie die andere aus, nur daß die untere größer sey. Und also entschloß ich mich noch selbigen Abend zu der oberen, welche der Simowje gegen über war, zu reiten. Ick) ricre demnach bey drey Werste von der Simowje landeinwärts, auf welchem Wege ich eine kleine Pfütze durchzureiten hatte, bis an den obengemcldeten Ik.Raragai. Durch diesen muste ich etwa noch eine halbe Werste reiten, welches, weil kein 3 Weg Ramcsch.R.4-Lheil. gH >74« den 5ten Iun< Weg dadurch gehet, und viele Baume quer im Wege lle« gen, beschwerlich war. Und so erreichte ich endlich die Ueberblelbsel der südlichen Festung, welche von der ösili» chen, nordlichen und dem grösien Theile der westlichen Se> te von gedachtem Walde umringet sind. Diese Uebcr-bleibsel stellen ein länglicht Viereck vor, dessen kürzere Sei» ten dem Flusse Od parallel, und dreyzehen Faden lanz find, die längern aber betragen zwanzig Faden. An der südlichen Seite hänget das land steil abwärts, an deü drey Wasserseiten aber ist um und um ein Graben gezogen, der noch gegenwartig ohngefahr eine Arschin tief ist. Die östliche und westliche Seiten sind noch überdem mit deni andern Graben versehen, der auf anderthalb Arschin tief und etwas breiter als der innere ist. Beyde Graben zu^ sammen nebst dem Striche landes, so zwischen ihnen ist nekmen auf jeder Seite einen Raum von vier Faden ein. Von dem nordlichen Winkel des äußeren westlichen Gra, bens läuft ein anderer Graben von eben der Tiefe nach Ostnordosten aus, gegen welchen der äußere östliche Gra. ben in gerader linie geführt ist. Auch laufen beyde Gräben der östlichen und westlichen Seiten von ihren südlichen Enden, das steile des erhabenen landes, worauf das Festungswerk und der Wald stehen, etwas herunler. In. nerhalb dem inneren Graben sind Ucberbleibsel von acht Wohnungen, die ziemlich nach der iinie angelegt sind. Diese Ueberbleibsel bestehen in kleinen viereckichten Vertie. fungcn, 52. ,.^. .^M^^. «^ / - .'^^^ -5'-"^. ,.^^5- 1"'«^^.1 .^."' -^lil^... ' ,HH, W.'.-^..,' .-^^^^ ^i^^ -.'«^., 'I^^. ^^iM' ^^^.^H»^^ ^^'^^'"^^^ ,,..',,-'^'^-^^ ^), H-^-- ^.^^. ^,.^ -_,. ..... ..... -^ ^-^ ^2^^^^^'^^^^ OI^ o Abackanskoje Simowje l?9 Werste. zz simgen, bic'besonders an den Seiten solcher Plätze wahr« zunehmen sind. Inncrhalb dem Dreyecke der i nordlichen Seite sl',d noch zwecne dergleichen Plätze zu sehen. Un« gefahr d.eyhundert Faden südsndwcsiwarts von diesem Fe« -stungsmerke isi ein See ohngcfäh? vierzig Faden lang,und funhehen Faden breit, Ik-Chanin genannt, hundert Faden abcr westwärts cm gan; kleiner See ohm Namen, und gegen ebcn dl>se G«>g«.d etwa anderthalb Werste davon, der Fluß Njcn, der daselbst mit dem C»b einm ganz gleichen tauf hat. Endlich ist in Südsüdosten ohnge« fähr dreyhundcrtFaden davon der Ursprung dcsAdachan« ßu, welcher abcr vor dem Walde nicht g?schen werden konnte. Der Abriß, den ich davon mittheile, stellet das gan;e Festungswerk in der wahren Verhältniß aller seiner Theile, die herumliegenden Ocrter aber nach meinem Au» gcnmaasie vor, so wie ich sie von der Festung aus gezeich» net habe, wobey zu merken ist, daß ich mich im Risse, und um die Entfernungen des einen Ortes von dem andern nicht bekümmert habe, uM des Raums auf dem Papier« zu schoucn. Unter den Tataren gehet etne alte Erzählung herum, daß in dieser Gegend und vornehmlich in dem Ik-Aara-gai vor Alters große Elcndsjagden gewesen seyn, und sie meynen, Ik-Rarattai habe vor diesem Rik-Raragai geheißen; Rik aber bedeutet in der Tatarischen. Sprache L 2 «in _, ,74« be» 6ccn Inn. ein Elend. Die Nacht war wirklich da, als ich mitBe. schauung dieses Alterthums fertig wurde. Meine Neu« gicrigkcit aber wäre mir beynahe theuer zu stehen gckom-men. Kaum hatte ich den Rückweg angetreten, so stol« perte das Pferd mit mir, und stürzte auf den Kopf^ zu gleicher Zeit brach der Schwanzriemen, und der Sattel wurde los. Das Pferd arbeitete sehr, um auszustehen, ich aber wünschte und bemühete mich es auf dem Boden zu halten, weil ich sonsien gewiß hätte herunter müssen, wobey ich nicht ohne Schaden davon gekommen seyn wür» de. Mittlerweile kamen mir die hinler und vor mir rcl« tenden Lararen zu Hülfe, und richteten das Pferd lang. sam auf, daß ich bequem herunter steigen, und den Sattel wieder befestigen lassen konnte. Ich ka,it bey hellen, Mon. denscheine, und unter Wetterleuchten bcy der Cimowje endlich wieder an. Es blihte die ganze Nacht hindurch, vom Donner aber war nichts zu hören. Den ^sien fuhr ich mit dem Tage weiier. Wenn ich gerade hätte fahren wollen, so hätte ich sogleich über den Adacdan-ßu fahren müssen, und es scheinet dieses cine leichte Sache zu seyn, weil der Bach nicht über fünf F«. den breit ist. Man sagt aber, der Weg sey jcnscit dcs Backes einen ziemlichen Strich hin sehr morastig und hö« ckericht, zu dessen Beweise angeführet wird, daß da der Wirth dieses Hauses verwichencn Winter einen geraden Weg Orskie Iurti 205 werste. z^ Weg über den Bach bereitet hatte, ihn doch niemand,weit er so sehr höckcricht wäre, habe fahren wollen. Mir kommt es sehr thunlich vor, des Sommers eine Brück« darüber zu halten, und des Winters schlecht weg darüber hin zufahren. Dann der höckerichten Beschaffenheit ist, wenn man ein wenig Fleiß anwenden will, leicht abzuhel« fen; dcr Casse aber würde jährlich eine erkleckliche Sum« ne ersparet werden, well man gegenwartig den Bach ganz umfährt, indem die Werstsaulen langst demselben gesetzt sind, welches einen Umweg von acht Wersten aus, macht. Es ist also bey nahe nicht mehr als zwölf Werste bis Or.Raragai oder Orskoi bor, da es doch nach den Werstsaulen zwanzig sind. Dieser Wald liegt hart an dem westlichen User des Flusses Ob. Ich fuhr durch diesen Wald, und kam bey dem Ausfahren zu Or«aul oder Orskie Ium, die langst dem östlichen Ufer des Flusses Ob liegen. Dieses ist ein sehr allsehnliches Tata-rischeS Dorf, unk bestehet aus dreyßig Häusern Tschahki-scher, und funfzehen Barabinhiscber Tataren. Die letz. leren bezahlen Schaßung; zwölf von den übrigen aber empfangen SoldDon her Krone. Sie haben mitten im Dorfe ihre Kirche oder Mcrsched, der Kirchhof aber oder Masaret ist fast in tzer Mitte des obberührten Wal« des zur linken des Weges. In der Gegend dieses Dor« fes ist ein sehr reicher Fischfang im Ob, besonders von Stören und Sterleden, so daß die Einwohner nicht lhr 3z für 2ß «74l dcn 5ten Iun. . für sich genug haben, sondmi auch Csiheuskoi Ostrog genugsam damit versehen können. Sie verkaufen Störe, von einem paar Arschinen lang, die oft drey Pfund Caviar im ieibe haben, zu vier bis fünf Copeken. Nach einer kleinen Verweisung in diesem Dorfe fuhr ich wieder den Ob aufwärts, und kam nach eilf WerstM zu dem Flusse Njcn, über welchem ich auch daselbst fuhr. Er ist an dem Orte der Ueberfahrt ohngefähr funfzehcn Faden breit, und bey zwo Arschinen ticf. Seines gleichen giebt es wohl wenige. Er läuft ohngefähr drcy viert Werste osisüdostwäl-ts von hier, aus dem Flusse Tschaus. Dieses Flusses Mündung abcr zum Ob ist nicht über zweyhundcrt Faden davon. Bey der Ueberfahrt wendet er sich gen Norden, und laust unter ungcmcin vielen Krümmungen mit seinem Hauptfiuffe dem Ob parallel, und er« gießt sich in denselben erst nach hundert und funfzehcn Wer« sten. Sein iauf ist, vermuthlich wegen der vielen Krüm« mungen ungcmein langsam, so daß er an den meisten Orten eher einem stehenden Waffer als Flusse gleichet. Zwischen demselben und dem Ob sind sehr viele Seen, welche vielleicht geschaffen sind, daß sie dem Ob in dieser gro» ßen Entfernung einiges Wasser von der westlichen Seite durch unterirdisthe Gänge zuführen mögten. Es ist vermuthlich auch in dem Wasserreich eine überaus künstliche Einrichtung^ die uns, wcnn pir sie ganz inne hätten/ -N Gelegen/ Skalinska' wiliskoi Ostrog gestreift hatten, und es hat so viel ge«» fruchtet, daß diese Rauber schon von vielen Jahren her sich nicht mehr in diese Gegenden wagen. Die iage der Festung ist sehr vortheilhaft, und sie hat einen großen Ue< berfiuß an allem, was zur^eibesnahrung und Nothdurft gehöret. Die Festung ist ein längliches Viereck von lie» genden Balken, die östliche und westliche Seiten halten' ^ P sechs TschauskHi-Ostrog 21« ppcrste. z^ sechs und vierzig Klaftern und eine Arschin. In der Mitte der südlichen und nordlichen Seiten, und zwar in jeder, ist ein Thurm, unten mit einem Thore versehen, und außer diesen zwcenen Thürmen hat noch eine ^ede Ecke einen Schießthurm. Um die südliche westliche und nordliche Seiten ist ein tiefer Graben gezogen, davon der an der südlichen und nordliä?en hart bis an den Fluß aus« läuft. Um die Graben sind Nadolobi, und um dieß Spanische Reuter zu mehrerer Befestigung gescht. Bey' dem ersteren Bau der Festung waren noch von der südli-chcnMand derselben ohngefahr zwey hundert Faden weit gegen Westen, bis an einen großen See ohne Namen Nadolobi gesetzt, es sind aber kaum hin und wieder noch löcher zu sehen, da die stehenden Balken derselben einge« rammelt waren. Innerhalb der Festung in der südlichen Seite, östlich vom Thore.ist das Zeughaus, neben welchem näher gegen das Thor eine andere etwas kleinere Kam, mer befindlich ist. Westlich von diesem Thore, und etwas von der Wand ab ist eine Wachstube, nebst einer kleinen Vorrathskammer, und einer andern Kammer, welche al« lerhand Kirchcngerathschaft enthält. Die Gcrichtsstube siehet an der östlichen Wand nicht weit von der südlichen Zwischen derselben und der südlichen Wand ist der Krön« brandtweinkeller. Des Befehlshabers Haus stehet an «ben dieser Wand beynahe in der Mitte. FünfProvialtt-hauser und eineSalzvorrathskammer sind längst der nord. -^ ^5 lichm lichen Seite westlich vom Thore in zween Reihen gebaut, und erstrecken sich beynahe bis an die westliche Seite. Eii ne hölzerne Kirche, dem Propheten Was gewidmet, sie« het fast in der Mitte der Festung, oder etwas näher gegen die südliche Seite. Von Artillerie und Kriegsvorrath sind vorhanden vier eiserne und eine metallene Cmwne, fünf Pud und dreyßig Pfund Pulver, dreyzehen Pud und acht und zwanzig Pjund Bley, und drey und achzig Stück eisirne Stückkugeln. Die Privathauser sind meistens oberhalb, doch einige auch unterhalb der Festung gebauet. Man zahlet ihrer achzig. Zur Zierde und tab-sal lst zwischen ihnen eine Schenke angelegt, rnd dabey tine Borrathskammer, unter welcher ein Bier-und Brandt-Weinkeller befindlich ist. Der Fluß Tschaus ist in der Gegend des Ostro. ges bey funfzehen bis zwanzig Faden breit, und so tief, daß schwer beladene große Fahrzeuge vom Frühjahr bis in den Herbst daraufgehen können. Nur von dem Orte an, da der Njcn daraus fiilßt, bis all siine Mündung ist er et» was seicht, welches aber doch, weil die Entfernung nicht groß> auch leicht zu überwinden ist. Die Russen nen-Wn ihn erst, nachdem der Fluß Ojesch sich mit ihm ver« einiget hat, Cschaus. Weiter oben aber heißt er bey ihnen Rasyk. Die Cararen hingegen nennen ihn noch weit hinauf Tschaus, und »nachen einen Bach Gmun« Tschnlskoi'Osirog 210 Werste. 5^ ka, wclchen die Rtlfsm Ixrkvodanavka nennen, unlz als einen in del, Rasyk fallenden Vachangchcn^ zu sinen^ Urbache des Tschauo; Akasyk aber ist em anderer der« gleichen Urbach. Sie haben dieses vor sich, daß Von alten Zeiten her oie Benennung bey den Tataren nicht anders gewesen sey, und daß die Richtung des Wassers von dem, Omunka an bis an die Mündung desTsthaus sich ganz Und gar nicht verändert habe.- Der(!)»minka aber ent> jpringt in Westen, und der ?lkHsyk in Ostm, sehr nahz b'y ticm Flusse Ob. Sie sagell djchr lcßttre sey ein, Gewässer, das an seinem Ursprünge einem See gleiche,. alsdann aber bald wie cin Bach, bald wieder wie ein See. aussehe, und Rasyk.sey so Viel als ein Psal, Akasyk aber so viel als ein mit Pfälen vermachter Ort, weil man öfters in selbigen Gegenden, da, wo das Gewässer cngs ist, quer dadurch Zäune mit Pfälen macht, um die Fischs einzusperren. Dic Russen leugnen alles dieses nicht, aber sie jagen, das Gewässer desRajyks sehe nicht nur bis an den Omurrka, sondern auch bis an den Gjesth so son^ berbar aus, daß.'es bald einem See, bald einem Bache gleiche, und meylim also, so lange es einerley Aussehen habe, so länge müsse es auch einerley Nanien führen, Beyderseitige Gründe sind gllt, und der Eigensinn hat vermuthlich gemacht, daß ein jeder Theil sich an seinem Einfalle ergötzt hat, und dabey geblieben ist. Und da die« ses in der Welt nicht selten geschiehet, so will ich einem je< 2 «74« den ss'izren I«n. " Hen das stinige lassen, damit ich nicht meine Kappe auch dazu zu werfen scheinen möge. Die Inwohner von Tsthauskoi Ostrog sind mei-fientheils begüterte ieute, und könnten noch besser stehen, wann sie dem Trunk weniger ergeben waren. Sie haben große Viehzuchten, und die schönste Gelegenheit dazu; dann rund herum sind schön« Felder, und an Wasser ist allenthalben ein Ueberfiuß. Zum Theil hat der Tschaus auf seiner östlichen Seite viele Arme, und blinde Aesie, auch Seen; auf der westlichen Seite aber sind Seen im Ueberfiusse. Man ist hier nicht gewohnt viel Rindvieh zu schlachten. Es ist ein altes Herkommen, daß einer der schlachtet, auch für den Schultheißen ein Stück davon abschneide, andern leuten aber das Fleisch borge. Er hütet sich also zu schlachten, weil er nicht weiß, wie lange die Würkung seines Geschenkes bey dem Schulthe.'ßen dau-ren, und wie lange er werde laufen müssen, bis seine Mitbürger ihre Schulden abtragen. Seifdem der Weg von hier so stark nach der Baraba geht, so haben die hiesigen Einwohner eine neue Art von Gewinnste, den sie sich machen können. Ohngeachtet sehr viele Dörfer zum hiesigen Bezirke gehören, so haben doch die hiesigen Inwohner es dahin gebracht, daß das Tomskische Gebiet einen Theil der Unkosten tragen muß, welche sie haben, um ihre Post. pserde von hier voraus ^u treiben, Denn weil keine Dör» TschauskoiGstrog 2lo Werste. 9^ fer unterwegens seyn, oder man die wenigen fast gar nicht rechnen, auch auf die Talaren der Barablnlschen Step? pe wegen ihrer Armuth an Pferden nicht die geringste RechZ nung machen darf, so müssen die Pferde von hier aus bis Bergomazkaja Sloboda getrieben werden. Nun giebt man hierzulande aus Ursachen, die ich schon oft angefüh« ret habe. für ein Postpferd zween, für deren jedes acht Rubel an diejenigen, die die Pferde hergeben, bezahlet werden. Daher halten einige ieute gute Pferde zu den Fuhren, wofür sie thrils von den hiesigen Inwohnern, ih« ren Mitbrüdern, theils aus dem Tomskischen Bezirke ob« gedachte gute Bezahlung bekommen, und sich damit bereichern. Kaum war ich eine Stunde in dem Ostroge,so enft stund ein schweres Donnerwetter, welchem noch bis in die Nacht fünf andere folgten. Des andern Tages, nämlich d?n 7ten nach Mitlage, waren ebenfalls schwere Donner« wetter. Es regnete auch in beyden Tagen bey den Don« ncrwettern sehr stark, welches den Feldfrüchten höchst er, sprießlich war, weil das Erdreich ganz ausgetrocknet ge« wcscn. Den i'ten und i;ten war wieder Regen, doch von keiner langen Dauer. Den 'Itcn nach Mittage um vier Uhr, nachdem ich von den hiesigen Gegenden alle nöthige Kundschaften gesammlet hatte, reisete ich wiederum ab, und nahm nur eine Begleitung von funfzehen Rojacken mit, weil die Nach« ^ - ,74, den iztm Iun. Nachrichten aus der Steppe feit verwichenem Herbste alle gut waren, und man von keinen Streifereyen der räuberischen Orda etwas hörte. Ich kam durch zwey Dörfer Bolschaja Ojeschskaja und Malaja OjcMsk^ja, und zwar durch dieses letztere, nachdem ich schon über den Lchafte hielten mich den izten so lange an blesem Orte auf, daß ich vor Abend nicht weiter gehen konnte. Zwischen zwey und fünf Uhr nach Mittage waren schwere Donner« wetter mit häufigem Regens; auch nachgehende bis zu Sonnen Untergang und die Nacht durch, waren abwechs« lende öftere Regen. Ich fuhr nach sechs Uhr des Abends ab, und über den (Djcsct). Schon ein paar Werste vorher, ehe wir nach podwoloschnajagekommen waren,blieb der mit Werstsaulen besteckte Weg, welcher nach dem Winter« wege besteckt ist, zur linken, weil er langst dem südlichen Ufer des Ojesches gehet, folglich war hier von keinen Werst« faulen etwas zu sehen. Wir aber gicngcn den Ojesih längst seinem nordlichen Ufer aufwärts, dergestalt, daß wir ihn mcistentheils bey vier Wersten zur linken liegen hatten. Ohngefahr neun Werste vom Dorfe fuhr ich durch den Ursprung des Baches porirvnaja, welcher einem bloßen Sumpfe glich, und muste zwo Werste vor» her, ehe ich darzu gekommen war, durch einen dichten Birkenwald satzreu. Um Mitternacht erreichte ichRru« tie logi (abhangige Thäler) woselbst man zu füttern pfleget. Es ist ein sumpfichtes etwas abhangiges Thal, so nach dcmDjcsch gehet, und hin und wieder ctwas Quellwasfer bat. Allein die Fuhrleute baten ihnen zu erlauben, daß sie weiter fahren durften, weil hier sehr wenig Wäffcr wä« re, worein ich endlich willigte. Der Weg Hieher war sehr sumpficht und ungcmcin höckmcht, so daß man in den ^ l74l den lzten Inll. ben Ztelsewagen ftald auf, bald nieder, bald auf die Seiten geworfen wurde. Ich kam also erst den i^ten des Morgens gegen fünf Uhr nach pijannaja Bcrcsa, und haselbsien wurde gefüttert. In den ehemaligen Zeiten, da diese Gegenden wegen der diebischen Aojackcn über» üuS unsicher waren, wurden von Tschauskoi Ostrog aus wöchentlich drey Russische Rosackcn bis in diese Gegend geschickt, um die Räuber zu verkundschaften. Damit man nun versickert wäre, daß die Russischen Roja-(ken ihre Psticht gethan hätten, und bis an diesen Ort gekommen waren, so mußten sie einen schriftlichen Schein tn die Höhlung einer Birke legen, welche die nach ihnen gekommenen zu sich nahmen, und dafür einen andern hin« legten. Hicvon ist der Name pisannaja Bcreja ent« standen. In der Gegend dieser Birke ist ein gutes Quellwasser , dessen man sich zum Trinken bedienet. Ich hatte schon vier und zwanzig Stunden lang nicht geschlafen ; denn es ist unbeschreiblich, wie sehr mich sowohl die großen als kleinen Mücken die ganze Nacht hin. durch gequälet haben. Schon in Tschausk hatte ich mir «in klein Gezelt von durchlöcherter leinwand zurecht ma. chen lassen, das man in ein größeres einhängen kann, und dessen ich mich auch schon bey meinem Aufenthalt in dem Dorfe podwoloschnaja bedienet hatte, um darunter schreiben zu können. Unter dieses ließ ich mein Bette ma. chen, pisimnaja Beresit 263 wersie. 97 chen, und ruhete etliche Stunden. Es war auch hier die «inige Freystätte, worin lch vor diesem unbarmherzi« gen Geschmeiß Sicherheit hatte, wann ich etwas schreiben wollte: wie es dann nicht anders möglich zu schreiben war, als unter diesem Gezelte von gegitterter ieinwand. Den ganzen Tag litte ich eine unmenschliche Quaal von den Bremsen, und ich halte sie gewiß für größere und mächtigere Feinde, als die Casatschja Oi'da, wider wel« che noch Mittel sind sich zu wchren, da man wider die Bremsen nirgends Schuh findet. Dann schlagt man ihrer gleich hundert tausend todt, so ist es doch nicht ein< mahl zu merken, daß die Armee geschwächt ist. Ich fuhr deS Mends gegen vier Uhr ab, und hatte sünf Werstc von dem Morgen-und Mittagslager Tordaie-wc» ßilnorvje ohngefähr vier Werste links voM We< ge ab im Gesicht. Sie stehet auf dem südlichen Ufer des Ojesch, und nach derselben gehet der Winterweg. Von hier aus verließ ich den Gjksch. Nach zehen Wersten kam ich einen Sumpf vorbey, der mit ganz kleinen Fich« ten bewachsen ist. Solche Sümpfe werden im Russischen Rjum, im Tatarischen Dsie genannt. Der Sumpf blieb mir auf ein paar Werste zur linken. Ohngefähr vietthalb Werste vorher vereinigte sich derWinter-mit dem Sommerwege. Der Sumpf erstreckt sich auf anderthalb Werste nach Südwesten, und endiget sich an einem See ' Ramrsch.R'4 Theil. 93 l?4l den i5cen Iun. Sokto genannt, der ohngefähr zwo Werste von dem Wege abwärts liege, und sich gegen sechs Werste lang bis an Dsharlak-Rül erstreckt, welcher mir zur linken blieb-Ich fuhr längst demselben, und kam zu einem andern See gleiches Namens, woselbst ich übernachtete. Mei« nem Nachtlager gegen über auf dem nordöstlichen Ufer dieses Sees war polubabkina Simowje, die in den alten Zeiten unter dem Namen Gojudarew dwor be« kannt war. Denn damahls wurde dieses Haus aufgeführt, damit man die Schaßungscasse, die von Tomsk gebracht wurde, in demselben auf einige Tage verwahren und für die Pferde daselbst Futter finden könnte. DeS Nachmittags hatten wir wieder einige kleine Regen. Den »6ten gieng ich wieder mit dem Tage ab, und kam die Seen Ryrsthy- Soko, und Iebalyk vorbey. Auf dem südlichen User dieses letzteren Sees säst an dem westlichen Ende ist Tsiherepanowa Simowj . Vier Werste von Iedalyk hatte ich zur linken einen großen See Ic, dem See Dsjon-galdy gegen über, und drey Wer« ste davon Ixuru; (trockene See,) und nachdem ich die ganze lange des Sees Ir, die aus neun Werste beträgt, vorbeygefahren war, so kam ich nach zwo Wersten zum Bache Dsthjulim, über welchen ich fuhr, und auf seiner nordlichen Seite Mittagslager hielte. An vorerwehntem See It, so wohl an dem östlichen als westlichen Ende, haben "«^ See It 322 Werft. 99 haben die Tataren von Terine wolost ihre Sommer» jurten, deren zusammen ohngefähr achtzehen an der Zahl sind- Der Bach Dschjulim ist bey zwey Klaftern breit^ hat eine sehr langsame Bewegung, und ist so voll von den Fischen Tschebaki *, daß meine teute nur ihre Siebe, die sie wegen des Ungeziefers vor dem Gesichte trügen, in den Fluß ließen, und jedesmahl einen guten Fang thaten. In diesem Dschjulim ist vor diesem aus dem See It ein Ausfluß geweftn, der sich erst seit ohngefähr zwanzig Jahren aus dem See ln den Dsthjulim ergossen hat, aber seit funfzehen Jahren ausgetrocknet seyn soll. Von dem See Dsiharlak bis Hieher waren öftere Salzblumen zu beyden Seiten des Weges zu sehen. Gegen 5 Uhr nack Mittage fuhr ich wieder ab, und kam die Seen Ronna Rutschjak und Chailu vorbey, deren ersterer zur linken, der andere zur rechten des Weges blieb. Ohngefähr eine halbe Werste westlichvon dem ersteren See zur rechten des Weges stund vor diesem Tiristhkina Simowje auf dem Ufer eines kleinenSeeS ohne Namen, ist aber seit dritthalbIahren abgebrannt. An statt dieser wird jetzo eine andere ungefähr l halbeWerst znr westlichen Seite und zur linken des Weges an einem kleinen See gebauet, der , " c^slinu« Zwar war daS Masser, weil es ftlzicht schmeckte, zum trinken nicht taug« lick. Allein ein Ueberbleibsel von Quas half uns aus der Noth, und die Pferde mußten sich mit dem vom Thaue angefeuchteten Grase behelfen, welches eben nicht allzu angenehm war, weil die Pferde mit uns den ganzen Tag hindurch durch die Bremsen und Mücken zu Märtyrern wurden. Nun verlohren sich zwar die Bremsen in der strengen Kälte der Nacht, die Mücken aber waren mit dem Feuer, das ich für mich die Nacht/über Mlegen ließ, gar wohl zufrieden; sie brauchten sich zu erwarmen keinen größeren Grad der Warme als ich, und blieben also die ganze Nacht bey mir.. Etwas zuvor, ehe ich zu diesen? See gekommen war, gieng der Winter-oder mit Säulen besteckte Weg zwischen demselben und dem Chailu zur rechten. Weil aber diese beyde Seen daselbst durch Moraste zusammen hangen, so. kann man diesen Weg des Sommers nicht nehmen, sondern muß den Ran umfahren, Den i7ten fuhr ich mit Aufgange der Sonne ab, und den See Ran um, und kam dem Flusse Rargat gegen ^ über, FlußRarM36?N)erste. »vi Hber, doch in einer Entfernung von vier bis fünf Wer. stm, und fuhr langst demselben herunter, bis ich endlich mlch unv Mcilie Gcrälhschast:überbringen ließ. Diestj ward mittelst eines kleine» dazu verfertigten Flosses verrich« tet, auf welchen nur eil; Korren gesetzt wcrden konnte. Es gieng t?cm ungeachtet damit geschwinde genug von statten, weil man dew Floß nur hin und her ziehen durfte, indem der Fluß nicht über. vier Klaftern breit war. Auf dem nordlichen Ufer des Ursprung ist ohngefähr sechzig Werste von bannen in Süd' often, und er ergießt sich in Hen großen See Tschana. ' ^'.. Des Nachmittags um vkr Uhr seßte ich die Reise fort, und kam abermahls? einen großen See Rargan vorbey, den ich zwey bis drey Wersie zur rechttn hatte. Ich war von dem westlichen Ende dieses Sees noch vhngefähr auf zwo Werste entfernt, als ich über einen Hroßen Sumpf fahren muste. ' Man legte eine Menge Reiser darüber, um allzutief einzusinken, iängst dem nordlichm llfer^F er^ wähnten Sees gehet der Winterweg, und die Tarnren von derw«lost Tcrine haben ihre Sommerjuttcn/deren zwanzig an der Zahl sind, auf eben demselben Ufer. Von dem westlichen Ende des Sees Rargan hatte ich zui lin« ken einen kleinen See Taktamysch/ welcher unter allen in diesen Gegenden das reinste Wasser sühien ftll. Weil Gz ich 15, ''"'74l dm yten Illn. ich einen Zauberer der Barabimschen Tataren Hieher be» stellet hatte, so hielte ich hier Nachtlager- Sonst hatte ich heute den ersten ertraglichen Tag dieser Reist seit ich Tomsk verlassen hatte. Ein beständig starker Wind aus Nordosten hielte das Ungeziefer so zurücke, daß es sich kaum von weitem sehen ließ. Die Salzblumen waren auch von dem Dschjulim an bis Hieher häufig zu sehen. Das Wasser des jcht gemeldeten Sees ist röthlich, hat aber doch einen ziemlich reinen Geschmack. Bey meiner Ankunft stund der Zauberer aus oben-gemeldeten Jurten zu demjenigen Schauspiele schon fertig, yas diesen Abend gespitzte ^werden sollte. Er sahe keinem großen Hexenmeister gleich, schien auch noch etwas zu jung dazu zu seyn, um die Auftritte mit derjenigen Veränderung zu machen, die einem geübten Comödianten anstandig sind; denn gewiß bey diesem Handwerke macht das Alter ein besonder gutes Ansehen. Er bat sich, wie gewöhnlich, die Demmerungszeit aus, und lud sodann seine Zuschauer ein. Es wurde ein Feuer in freyer luft angelegt, und weil es sehr kalt war, ft hatten die Zuschaue er an dem großen Feuer eine große Freude, um nicht zu stieren, wowider der Zauberer, der hier wie bey den Krasnojarskischen Cararen Ran Heisset, feine Protestation einzulegen auf dem Sprunge war. Allein er spürte auch, daß er Wärme nöthig hätts> und diese Empfindung über» <^i Fluß Kargatzö? werste. z<>z überwog seine Protestation. Er setzte sich endlich nach sei« ner gewöhnlichen Tatarischen Art, und stellte die Zaubertrommel vor sich hin; das Gesicht aber hatte er nachSü« den gewandt. Er fieng das Spiel mit einem ganz leisen Trommeln an, welches er cine gute Weile fortsetzte. So« dann vermehrte er den Ton, brummte dazwischen als ein junger Ochs, und zuweilen als ein Bär, er pfiff auch zuweilen, sung sehr wenig; einmahl lachte er, rutschte Hit» und her, sprang dann und wann auf, und tanzte etwas herum, doch waren alle seine Künste Proben einer schlechten Uebung. Endlich sagte er, als wann es ihm von Herzen gienge, seine Teufel stünden ihm dismahl nicht zu Gebote, weil jo viele Russen da wären, vor deren Kreu« zen, welche sie an sich trügen, die Teufel sich ungemein fürchteten, ja so gar davor fiöhen. Alle Russen giengen daher weg, und er trommelte von neuem; er hatte aber wieder Ausflüchte, und gab vor, das Feuer wäre zu groß und für die Teufel, welche die Finsterniß lieben, viel zu hell. Auch hierin wurde ihm gewillfahret; man vermin» dertedas Feuer um ein Merkliches, worauf er die Trom^ mel abermahl rührte, und bald daraufsagte: Ei«cr seiner Teufel wäre angekommen, aber sein anderer Hauptteufel wollte nicht kommen, auch der gegenwärtige wäre so halsstarrig, daß er die zu seinem Gebote stehende Teufel nicht herbey kommen ließ. Ich hatte hieran genug, wenigstens Ichon so viel, daß ich mir einen Begriff von der Zaubere« ..j G 4 dieser 1V4 !74l don l 8 tell Inn/ dieser Tatarischen TeufelsbalUler machen konnte. Denn was alle diese Spielwerke bedeuten, wußte ich längstens. Als ich ihn fragte, wie.dann seine zween Haupttcufel hießen ? so nannte er sie Tasth und Altan. Die Zaubcr« ttommcl war rund, mit zwecn. Queersiabcn versehen, ei< nem oberen von Hclz und cinem ulttercn von Eisen., So war auch, wie gewöhnlich, ein breiteres Holz> das besagte Stäbe in der Mitte senkrecht durchschnitte, und an diesem war oben die Gestalt etnes platten Gesichtes mit einer laugen Nase und Augen ausgeschnitten. Das übri« ge des Holzes dienete, die Brust, den Unterleib und die Füße vorzustellen. Dieser Theil war nn't allerley wmpen bekleidet, die in der Gegend der Brust etwas dicker wu, ren, und unten statt des Rockes sich in viele Fetzen endig, ten. Die Trommelhaut war von einem gegerbten Ps^-defell, und der Trommelschlägel, so die gewöhnliche Figur hatte, war mit dem Stück eines Pferdefelles, das rauhe außen gcwanht,Hberzogen. Die Kleidung des Zauberers war von der Kleidung eines anderen Tataren in nichts un» terschieden. Dieses letztere nebst der Runde der Trommel und dem Götzen in derselben, oder zum wenigsten einem Gleichnisse davon unterscheidet einen Barabinischen Zau« berer überaus merklich von den heydnjschen Zauberern H«. derer Sibirischen Völker. , ^.. ^ Den ^8len mit anbrechendem Tage setzte ich die Reise weiter fort, und muste ohngefähr scchzehen Wer' sie Ubinskoi'paß 393 N>erske. wz. sie von meinem Nachtlager quer durch einen Birkenwald fahren, der nicht über fünfzig Klaftern brcir lsi, und von dem See Nebü, davon gleich Meldung geschehen soll, gerad nach Süden bis nahe an> den Fluß R^rgac hinläuft. Die Tararcn haben ihn wegen seiner iänge und Schmale einer HcnZsnnahne verglichen, und nennen ihn deswegen Eügari'jal. Nach drcyzehm und einer halben Werste kamen wir zu dem westlichen Ende des großen Sees Nebu. Diesir See erstreckt sich von Westsüdwesten nach Ostiwrd-osten auf fünfzig Wersie lang, und ist bey zwanzig Klaf« tern breit. Ich hatte den See auf eine Werst zur rechten, und der Wintcrweg gehet nahe vorbey, und gerade auf Nbinskoi paß zu, welcher nur zwo und eine Halde Werst davon entfernet ist. Allein die vielen Moräste^ die da, selbst sind, erlauben dieses zur Sommerszeit nicht. Wir mußten gleichsam mit der Kirche ums Dorf fahren, bis wir bey Ubinskoi paß ankamen, welches um neun Uhr vormittags geschahe. .,:,- Dieser Paß ist von dem Bache Dschjulim ge» rades Weges vier und achzig, von Tschauskol Ostrog aber zwcyhundert und sieben Werste entfernt. Es ist ein runder Platz, im Umkreise von drey und achzig Klaftern, der mit einem schmalen und unties«, Graben rund herum verschen ist, außerhalb welchem Nadolobi sind und um diese Spanische Reuter. Zu diesem Passe G 5 ist lc>6 l?4l dett Htm Iutt. "ist ein Eingang von Osten und ein andere? von Südwesien gemacht. Innerhalb dem Graben ist ein. von ganz dün< nen liegenden Balken ins Gevierte aufgeführter Ostrog, Mannshoch, in dessen südlichen und östlichen Wand fünf elende Casernen angebracht sind. Man unterhalt darin eine Besatzung von fünfzig Mann theils Russen, theils Tataren. Er siehet unter Rainskoi paß, wie dann der Befehlshaber nicht hier, sondern in Ramskoi paß feine Wohnung hat.- Die läge davon ist in einem sehr freyen und ebenen Felde, nur ist kein anderes Wasser da« bey, als das man aus einem Ziehbrunnen bekommt, den man gefunden hat, nachdem man nicht viel über eine Klafter tief gegraben hatte. Das Waffer darin aber riecht etwas nach Schwefel und schmeckt ein wenig sal, zicht, und recht so, wie das Wasser der vielen Sümpfe, burch die wir nicht weit von dem Ostroge durchgefah, ren waren. Bauholz hat man kein anderes als Bir, ken; allein auch diese müssen ohngefätzr acht Wersie her» beygcführet werden. Die Rojacken haben deswegen schon ftit fünf Jahren eine Bittschrift eingegeben, man mögte ihnen erlauben, diesen Paß nach dem Flusse Rar» gar zu verlegen, wo das Wasser gut und mehr Holzung in der Nahe, auch in der That viele Bequemlichkeit zu leben sey. Allein sie haben noch keine Antwort bckom, men, und diejenigen die hier sind, leben schon sechs Jahr hier ohne Weib und Kinder, auch ohne alles i^ Vieh, Ubinskoi'paß 399 werste. «07 Vieh, und essen des Sommers nichts als Karauschen, und des Winters, was ihnen die gütige Natur ohnge« fahr unv mit gmem Glücke an Wilde in ihre Gegend zuführet. Ein paar Werste von hier halten sich Tata« ren von der Barabinischen Wolost auf, welch« einen K.'.n bey sich haben. Da ich schon so viele ihr Hank w?rk hatte treiben sehen, so bekam ich wegen der Na* he iust, auch dessen Gaukeleyen anzusehen, und er fand sich auch des Abends auf mein Verlangen eln. Er ist eln eisgrauer Mann, dem daS Alter sein Gesicht schon bey nahe geraubet, und der vermuthlich die Teu« fel, von denen er vorgiebt, daß sie ihm in seimm Amte zu Gebote stehen, auch für blind halt. Er hat drey Hauptteufel, prodai, Alting.Chan, und Akinek, welche er in seinen und anderer ieute Angelegenheiten um Rath fraget, und selten von ihnen mit gutem Rath verlassen wird. Es war kaum Abend, so sagte er, es wäre Zeit zu dem Werke zu schreiten; dann bey helle, »i Tage hatte er nur «inen geringen Schein in den Au» gen, und wann die Sonne untergegangen, siehet er bey nahe nichts mehr. Es war ihm auch gleich viel, wo man den Schauplatz hierzu erwählen wollte, weil er hoff« te und von sich die gute Meinung hatte, er wüßte so mit den Teufeln umzugehen, daß sie ihm ohnfehlbar zu Gebots stehen würden, es mögten so viele Kreuze in der Nahe seyn, als immer wollten. Deswegen durf« ^-'5 ten ten seiner und seiner Teufel wegen alle Russen, dl> bey mir waren, ohne Anstand zusehen. Das müssen verhärtete Teufel seyn! Seine Trommel war so rund, als des gestrigen seine; die menschliche Gestall in dem langholz und die Kleidung daran war ln nichts unter-schieden;, nur hatte sie zwey Queerhvlzer, eines nahe bey dem ol>eren, und das anders bey dem untern Theile der. Trommel, und unter dem oberen war eine eiserne Queerstange, und. daran M rechten Seite des iang« Holzes sieben eiserne Ringe, Der Trommelschlägel war von bloßem Holz und mit nichts überzogen. Die Klei. Hung desZaubererS war wieder mit der gewöhnlichen Klei« Hung der andern Camren einerley. Seine Gaukeleym waren lustiger qnzusehen, als des gestrigen seine. E/ setzte sich, wie der gestrige, mit dem Angesichts gegen Süden. Seme Einladung mit dem Trommelschlag währte nicht lange. Er fieng bald an hin und her zu rutschen, aufzuspringen, hemm zu gaukeln, iieder zu singen, und das, wie er sagte, um die Teufel zu ergötzen. Er nennt« dieselben mit Namen, machte tiefe Verbeugungen gege« sie, rief ihnen zu, sie möchten doch kommen, und als sich ihn» einer zeigte, so.rief er dem andern zu: Warumkommst denn du nicht? Ist es doch Nacht, und es sind ja lauB ter brave leute hier vorhanden! Auf diese Art lud er auch den dritten zu sich. Er war barfuß, und machte öfters ein Zwischenspiel. Z- E. erlief durch das Feuer über die ' ' ^ Koh, Ubinskoipaß 599Werst«. ,09 Kohlen, oder hielte auch den Fußlange über bas Feuer. Dis, sagteer, wollen die Teufel zu ihrer Ergößlichkeie Haben. Der Mann war sehr beredt, und machte mit den vielen Beugungen seines ieibes wunderliche Einladung^ «rten, Wälzen auf der Erde, plötzlichem Aufstehen, Herumspringen , Veränderung der Stimme allerhand Aufzü« gc. so daß sein Spiel nicht melancholisch war. Zuwei« len schmatzte er, einmahl lachte er aus vollem Halse; aber pfeifen habe ich ihn nicht gehört. Die allgemeinen Grundsätze dieser heydnlschen Zau^ berey haben sie mlt den bisherigen Völkern, bey dcnen ich gewesen bm, gemein, wie z. E. es könne sich keiner selbst zu einem Zauberer machen, sondern der Teufel müsse ihn dazu erkiesen und berufen, auch müsse sich der Zauberer keine Trommel ohne seinen Befehl machen, er müsse ihr auch eine solche Gestalt geben, wie es der Teufel haben wolle. Sie wissen deswegen den teufelischen Beruf sehr hoch aufzumutzen, besonders gegen die, deren Beruf zweifelhaft ist, das ist, gegen die, welche von ihrem Berufe nicht so scheinbare Gründe anzuführen wissen. Darin gab «r was besonders vor, daß die Teufel nicht nur von Abend, sondern von allen Ecken undEnden, wo cs ihnen beliebte herkämen, und sich ihm in unterschiedlicher Gestalt, näm> lich eines Menschen, Thieres oder ^Vogels darstellten, doch sey der ganze leib über mit Haaren bedeckt, wann auch die Hg! «741 dm 20 und 2isien Iun. die Gestale menschlich sey. Dieses letztere habe ich auch fthon von vielen vernommen, und es scheint wohl, daß das gar zu haarichte Wesen fast allen Menschen als was gräßliches von Natur eingeprägt sey. Um den ieuten, die mit mir reiseten, etwas Ruhe zu geben, und meine auf dieser Reise gemachte Samm» lungen und Verzeichnisse einigermaßen in Ordnung zu brin» gen, blieb ich hier den i8ten und l^ten liegen. Ich könn« te auch hier herum erst einen rechten Begriff bekommen, was für die natürliche Geschichte in dergleichen Erdreich zu hoffen stünde. Die Tage über, die ich mich hicr aufhiel-te, waren von dem Ungeziefer, davon ich bishero so vieles erlitten hatte, ziemlich frey und erlaubten mir also, fast zu jeder Stunde des Tages auszugehen, und der Wind, welcher das Ungeziefer wegjagte, linderte auch die Hitze üngemein. Den 2Qsten mit anbrechendem Tage reisete ich von hier ab. Ich kam zwo Werste davon einen See Rara» Aal genannt vorbey, der mir zur rechten blieb, derselbe halt ungefähr fünfzig Klaftern im Durchschnitte. An dem östlichen Ende nimmt er den Bach Rara-eure ein, der auf anderthalb Werste von dannen aus dem Uedü läuft. Auf dem westlichen Ende aber stehen Sommerjurten, Schukur-aul, von der Barabinischen Wolost. Noch ließ ich zur rechten liegen die Seen Tabany, My, See Ielanbasch 463 Merste. l« Rystäga, Kytsthy krll, und kam endlich an den See NlU'Rru, woselbst ich anHallen ließ, um Mittagslager zu halten. Der Weg bis Hieher war meistentheilS sehr eben und bequem, ohne Msräste und Sümpfe, und das land sehr fruchtbar. Der See, woran wir lagen, ist ohnge« fähr dritthalb Werste breit und doch führt er gar keine Fische. Als cine Ursache davon giebt man folgendes an. Man behauptet nämlich, es sey dieser See einmahl des Winters bis auf den Grund ausgefroren, wovon alle Fische gestorben seyn sollen. Um fünf Uhr nach Mittage sehte ich die Reise weiter fort, und kam die Seen » rus und(l)rro vorbey, und endlich zu dem See Jelan-bafth, der etwas zur linken lag, zu welchem ich fuhr, um Nachtlager zu halten. Dem See Grus gegen über zur rechten des Weges war ein ganz kleiner, aber sehr dichter Espenwald, dergleichen Art von Waldung im Russischen Rolok, dieser aber Ofsinowoi Rolok heißs, Er erstreckt sich vom Wege ab gegen Nordnordwesten auf sechzig Klaftern, die Breite aber ist nicht über zwanzig Faden. Der See, woran ich Nachtlager hielte, führt ziemlich reines Wasscr, und ist bey zwo Werste lang und eine Werst breit. Den2isien reisete ich mit Sonnen Aufgange ab, und kam zween Seen, die nicht weit von einander und ohnge-sähr eine halbe Werst zur linken von dem Wege ab liegen vorbey. 112 < 741 den Listen Inn. vorbey, fuhr den Bach Rainka durch, und ohnges fähr zwevhundert Klaftern davon erreichte ich gegen sieben Uhr vor Mittage Rainskoi paß, welcher von erst er< wchntem Bache seinen Namen hat. Der Weg von dem Sce Nlll'Rru an war wieder sehr bequem. Nach dem Wimenvege rechnet man von Ndinskoi bis an den hiesi« gen Paß hundert und acht Wersie. Kainskoipaß liegt auf dem westlichen Ufer des Flusses Om, der hier von Ostsüdosten nach Westnordwesten lauft und hier auf fünf-zehen Faden breit ist. Hart oberhalb dem Paß lauft er von Ostnordosten nach Westsüdwest«,, und in dem Win« kel dieser Krümmung fällt der Bach Kainka, auf Tata-rischKainglu hart oberhalb derFestung darein. DieFestung ist viereckicht,in derlängevonSüden nach Norden neun und dreyßigin der Breite em und dreißig Klaftern, von liegenden dünnen Birkcnbalken. Doch den meisten Theil der Wände machen zwölf Casernen aus, die hin und wiederinallen vier Wänden zertheilt sind. Sie hat zween Thürme, die unten mit Thoren versehen sind, einen von der südlichen und einen von der westlichen Seite. iangst der nordli, chen Seite, zunächst an dcr östlichen, ist des Befehlshabers Haus, von welchem etwas westwärts eine Vorrathskammer gebauet und ein Zeughaus angelegt ist. Von Artillerie, Gewehr, und anderemKriegsvorrathe smd vorhanden zwo metallene Canonen, achzig pfundige, und neun und siebenzig halb pfundige Kugeln, acht pischc« schall .> ' Käinskoi-Paß 464 Wersie. Nz ''chall^ieine Art von Büchsen) drey Pud Schießputver, /vier Pud Bley. Um die Festung, die Wassersette ausgenommen, ist ein ziemlich tiefer und weiter Graben ge. 'sührt,undum denselben sind NadolobiundSpanische Reuter 'gepflanzt. An der südliche« Seite, wo sie mit der öst« 'lichen zusammenhangt, ist außerhalb dem Ojtroge eine Badstube. Unrer dem Befehlshaber des Ortes stchen zweyhundert Rosacken, davon fünfzig nach Nbynsksi paß abgegeben werden. Das Wort Paß ist in meinen Beschreibungen bishero noch nicht vorgekomnien, als in der Beschreibung meiner Reist durch die Dmaba. Ich glaube, der Name kommt daher, weil man diese Ocrter passiren muß, wann man die Baraba durchreiset. Sie sind zur Sicherheit wegen der räuberischen Rosacken aus der AasatschjaOrdaangelegt,um nicht nur den ganzen Weg vor diesen Schelmen zu bewahren, sondern auch alle Dör. fer,die auf der westlichen Seite des Ob liegcn, vor allen Anfällen zu versichern. Es sind also Arten von Befestigungen. Ein Ostrog bestehet aus stehenden Balken, und ist hin und wieder mit Schießthürmen versehen. Eine Festung bestehet aus liegenden Balken, meistemheils aus zwoen Reihen, und ist mit Schießthürmen, zuweilen auch Bastionen, Ravelinen und d. g. versitzen. Die liegenden Balken der Barabinischen Pässe geben ihnen die Gestalt «iner Festung, die ganz ungekünstelte Bauart aber die Ge. H siast Ramtsib. R. 4'Tbeil. ßalt der Ostroge. Man hat ihnen . also. e.men, besoMrn Namen gegeben. Ich vermuthe, dc.ß n^sM/tthi,Bau' holz auf dcr Barada vorhanden wnre>. m^n,^ daselbst Lauter Ostroge angelegt, haben würde, .^.eyft dieß würden gegen dergleichen Anfalle, als wie die Casatsihja orda ist, dauerha/t genug siyn. In Ermangelung des guten Bauholzes hat man sie von liegenden Birkenbalken mackM.muffen. ^ ^ « ^^'-^ ^','. Hie Gegend diests Passes ist angenchB^lndelV sie freye, Hone, ^"^ ^" ich bishero wenig Holzung angctrosseN hatte, so war sie Hier in zl'emilHem Üeberflusse. . Doch ist es keine andere als Virkenwaldung^ über welche, die Inwohner n»cl» dazu klagen, daß Ungeachtet Pas Holz davon härter son als die Birken anderer Krten, so sause «zs doch fehr g^. schwinde, welche Eigenschaft sonnen der Natur zuwider ist. Ab sie es etwa zu unrechter.Zeit fällen, habe ich nlcht in Erfahrung bringen k.önnen^ dieses ist die einzige Unbequemlichkeit auf der Barab.a bey.alle^.Bcvölkerun, gen, die man daselbst anstellen wollte und könnte. Hh hoffe aber, daß, wenn man nurmit rechtem Ernst^hqbey verfahren wollte, wie diese Gegenden solches gewiß ver« dienen, die Noth schon allerley Mittel al^die ^»az»d gebenwürde, wie man entweder das Birkenholz durch, die Fällung! desselben zu rechter Zeit vor der Fäulniß mehr be« wshdek,ioder aber auch,.waim dieses nicht «ltzeh'en sollte ohne Biekwholz bequem bauen könnte. Sollte das erstere aügehdn, wie ich fast keineswegs zwrifle, s»> würde viel« leicht w^iq zum Brennholz übrig bleiben. Aber tm wür» He man bey geringer Nachforschung genügsames Torfianv bey den vielen Seen und Morasten, die sich allenthalben ^finden, Mdttken, und dadurch den Mangel des Brenn» Holzes gar leicht crseßcn können. Man kann die ganze Narada für das allerschönste Ackerland halten. WaS man nicht dazu nöthig hüt, kann zu Wiesen verwandt werden; folglich kann man die schönste Viehzuchten daselbst anlegen, und ft viel Korll, als man benöthiget ist,bancn, so daß man an kcinee Sache, die zu der leibesnahrung gehört, lrgend einen Mangel daselbst leiden darf. Es giebt zwar nicht viele unterschiedene Arten von Fischen; gllcin sie smd daselbst in dcsto größerer Menge; denn alle Seen, deren aus dcr Baraba eine ul'gchcure Anzahl ist, sll^d voll Y0n Karauschen, den einzigen oberwehnten Nlu« Atlt ausgenommen, der aber ohne große Kunst bald wie» der mit Fischen besetzt werden könnte. Die Karauschen werden von den CarareN des Sommers getrocknet, und sie winden sich, wann sie auch den Winter über kein Wild fallen sollten, doch diese ganze Jahreszeit hin» durch davon erhalten können. So aber giebt cs noch ge, gen dcn Ursprung drr Bäche hin genüg Nche und Elende. Auch ist die Darada ziemlich reich und voll von Fuchsett, H 2 Hcl>- „a N174» den 22fien ^lull. Hermelinen und Eichhörnern, wiewohl ich auch dieses ger« ne einräumen will, daß, w meine Wcftn einigermaßen Nutzen ziehen kann. Wenn man sich auch auf das Gedächtniß nicht verlassen, sondern alles gleichsam auf der Stelle auszeichnen will, so must man sich hin und wieder aufhalten, und deswegen öf. ters dafür angesehen werden, als reijete man langsam da man doch ohnfehlbar, wenn man alle jeine Geschäf» te. Aalno50l-Paß 464 wersie» n^ te, ble man dabey verrichtet', erzählen wollte, einen gillnz andern 'Begriff bey den icuten erwecken würde. Aber einem ehrlichen Mann schaden keine Urtheile von leu-«en,^ie gewohnt sind/von niemand als sich selbst gut zu urteilen-. ' ^ ' ^ ' ' ' ^" ^^ 'l ^,,^,.^ .,'..^ Ich: hörte hier in der Nähe wieder voll.einsm Zau« berer. Weil ich bey den zwem Barabinischen, die ichjr.i sehen, wahrgenommen hatte, büß sie in einigen Dingen von den Zauberern anderer Heyben in Sibirien unterschie« den waren, so erforderte die Klugheit, ihrer sö viel zu'' sammen zutreiben, als ich konnte, um zu«rfähren, öb dleser Unterscheid quchbey dieftm Volke bestündig wäre, odev nur von besondern'Phantasien eines oder des andern Zauberers herkäme. Denkste« des Abends alft lleß ich einen neuen Barabinischen Zauberer auftrtten. Die« ser war ein graubartiger Myntt> von «ittem hohen Alter, aber noch ungemein vieler iebhnftlgkele. Seine Zaubertrommel glich in der äußeren Figur den zwoen vorigen, ,war aber sehr klein, und hatte nur einen Querbalken, un) wM in der Mitte, an dessen beyden Seiten die" beyden Enden mii Riemen befestigst waren ^ welcher nach der. Figur der Trommel als ein halber Bogen herunter hieng, und durch vier an.Hem Rande der Trommel hin und wieder befestigte eiserne Ringe, die währendem Trom" meln den lermen zu vermehren dienen solltzn,' gezogen !.".- H 3 war. utz ')5-N4! den,.2^cft^Iun«'lt./I WO^ 5.:)>,ß"s psch.teu iSeite Hep'TwMlN,el, gleichfql^ i^ ihtym hoWrTheile, warn Habichlsfüßp mit ihren Klalj?, «n, My.dahey.MrlG alts'Fetzön von Cham./:! ^n^z^ Das iangholz stellte abermahl cin Bild vor, .Wlch! noch^ das^nghol^uMn gleichiO,zVOkn. .T>rr Zaubin^ov h'ckte^^? NOn cl^nhen RoB aN), wif.Mlalle'^Tugs ^anzu^chelfM^sv, !Hd! wlfl?> bärfuß, und otzneHeinkleider/ Nuchdech»' eilb' gutMeuer.ang^lstzttwM> >h Mlj'^ seine Gtmkelch^i^cki HliefeF gtzschchtlishne.solld^rlichii.Ceremonlen> Und^rVüsireo- seine TlplwmlHleich^vpMiAnftng^heftig genüge M. saß auä)njcht ianM soudernttllsljM-bald hil,und her/fMang beld hernÄch.'-au^ulch riefseWnchsey Hauptteuftl« HVifn.. 1Kell^IetmckRa,1-bM'5 > Er pMöfttts/t^i dee erssM,?!dtzshste seine TrmnMxiuf allerley Art, höb^) ia-lnvachFl^ zuweilen ziemlich in die Höhe, uüd j«M slFwieder^ssjiefofters durch dasHeuer, hielts zÄWVtteychenH einen oder. btm andern Fuß, lange karübsr, stvlidäüch«i^^ in einem ZfvWen^ ^'." L ^ spiel spiel aMlvs bohlen, Mete, ^'alt er auch wär, zu Zöi« ten heftig hetüm, und geigte sich in ftinen'Gebcrden und Sprüngen aHeinen lustigen Käuzen. Doch das beste atr ftinem ganzen Spiele war dieses, 'daß er es nickt viel über elne hiMlSfunde dauven ließ. > Und auch hievon wußte er eins 'wichtiist M^che Mzuizcben', nämlich, weil es schon gegen dlestii Schalk^MWge^a^),die'Teüfel abzuziehen p sie sich vor hem herannahenden Tage fürchten. Ich hatte wegAMeKr Geschäfte nicht Dit das Echn1ffplel"ehi^ anfakgm zu Men V fo^ttch hatte'»ch es tne^erlM-schäfteil' zu baHii/dch^ Vaük^yml'nGt"zä»F ^vW t«ti -stlner G^MliOcle zu^ühM.^'"ttnb'^il^^M hM^M«, '^aß°s«''Me«'^M^ (3M MOeiSU-psiHtM''so"M rr ^oGlKi V^ kahleii-MrwenhiiW diese IomMsW)>'W^^'daß'WO^ sie ihtn Nsche^' rtt' tzW ^'wÄ'cr^'fich^havoti^W N3ii"ivU ^^ diiß GVtt'M MnM Mhro^ll'lglG'inO el'Mit." >" H^ De» pv i?4< Hen «zsten und 24sten Iun. Den 2Zsten mit dem Tage ließ ich die Geräth« WA abgehen, und folgte derselben gegen siehen Uhr yach. Nach einem paqr, «Sümpfe kam ich die Seen Sülnak, Sarp.dafyk, Rogarschek, und das Tata, rische Solnmerdl>rf,i so an gedachtem Sary-bahk ste» hfl, vorhey, s«^ dann fuhr ich den Bach Tamm! «der ^kMk übe?, bekam die SeenBöre, Mk.halyk,Il. hegen, Bix-balyk ins Gesichte, und erreichte gegen zwey-Uhr nach Mittage mein« Geräthschaft, die sich ^ate völlig beschlossen sey, welches mir bey. meines Man-' cherley Horgen und njchsstlten untermengter Betrübniß das ftöhlichste war, was mirMth begegnen kön^ey. Eß w^ar zwar der Befthl des hyhen Senats nicht mit beyge-> s^ossen^ aber ich hatte für djesinSatz ein wichtiges Un«, te,rpfanh an de^r, Academic, und.machte mir keinen weite« ten Kummer. Ich verweilte, auf diesem Mittagslager > länger, als gewöhnlich, theils um dasjenige, was ich. unt?rwegens wahrgenomn^en hatte. aufzuschreiben, fheils, Briefe zu lesen, vielseicht auch, weil mir der Ort, an' welchem lch vor andern elne so angenehme Nachricht erhal. i<^ 5 5 ten Rytschy Dshoron^^Ht 530 Werste. «2, ten hatte, vor andern wohl gefiel. Ich gieng alss erst ge« gen fiesen Uhr nach Mittage ab, und kam die Seen Marsch^ Lygusbakcc, Tädis, Böre vorbey, uni^ erreichte, als es schon zu tagen anfieng, Ikvptscky-, DshoromI^l. Der Weg war von dem Paß an biH hieher ziemlich ^ben, doch fanden sich auch hin und wieder '" ^M:Morastigell Erdreiche niedrige Grashügel, die den! Weg daselbst „höckericht machten, Blrkenwaldung war auch auf dem ganzen Wege im Ueberstusse. Die Mücken» und Prenisenplage war mittelmäßig, welchels jch vornehm» lich der.Nacht zu danken hatte., . 1,^, H ,, Den 2^sten ein paar Stunden nach Sonnen. Auf» gange fuhr ich weiter, und kam die Seen Nlu-DshH<. rHln, Dshuang> Taschli und einen kleinen See ohne Namen vorbey, von welchem an ich noch an dem Om ohngesähr sechs Werste unterwärts gehm sollte. Weil es aber. schon, über Mittag war, so ließe gerade nach dem Om fahren, und hielte mein Mittagslager an demOm, dem TartgßtHi paß gepade gegen über; meine Geräth, schast aher, wie auch dex Soldaten, Schützen ;c.,ihre lie^ ich noch die nachgebliebene sechs Werste unterwärts fähren/'und befahl, daß sie selbst dabey bleiben sollten, um M miit ^leberbrsNgung derselben über dtn Om nicht z» Verspaten. Mittlerweile, daß mem Mittagsessen gekocht wurde, fuhr ich über den ZlußOln,, um, Cartaßk^iPaß zu besehen. ' ^ - ^sM^'M 'Udm'skoi 'past'M^ tz7?-^ /ft 3 söÄ)'sirAnschung dieses'vmresiich. ^'Eb liegt an tcr MüildMg 'des FluMTartH zM Vn/ auf jenes ivPtiiKer, «lib diesis nörbllcher Seite. Er siehet mehp enrem'Zinl'ne be«j elsndeM Dorfes gleich, als' einem Passe, Zwaristev bisrsckicht, abet nicht von liegenden Birken«' balked söndefk von ^gendeit l Birken stecken aufgeführt^ D« Wilsftr>unH ih^ gcgeli Mr stehenden Seiten "sind drcy und zwai,^ die z^uo andern sieben zchen Klaftern lang. Dle^wtVllchi ft wöhl als'biü füvllche Seite h' silß^n'ist^elne Kan^ kleine KalMer,'welche'^ ewer-g^befonM M'^Mmt M'ftll^W^ D'^nstö'^i^vWorwth^ammer lnib ^eüg^äD« ^ugteictz viM^^ MWklte siOnMMei^, si'ßlimen Ä^tzMchMrWMve^yn/ftlli^' M' sind-aöer'ns^flel^ hin MdMeY^Hr'euc^'^ daß'ft^wen^leHMß W^H^ einmahl so viele öa fetzen könnten ^/wenn nizp dieje nttch' aüfreK^ßun^tt. ^ Aber wa^ .^^Fvgude^noch. gn P)ah Mg^eläM haben'/' das ^e^mA^bie von den ^^n'. abgefallene Balken ein. Außerhalb des Passes Han der ^ "''"^ " ' südlichen s"d.lich^,-S«it^..chs sie mtsdtr Mchen zusamme»chängt> cme BaVßube,ir^d^twas wcftlich^apon eine Vorrats-ka'nmw?i«MHo^rctt> -w!« alch /ini: von den Roßv-? innen hgs Nicht ^on Mo»schrlchä,ib>tt gemachte B^ yes Heylandes zu mehrerer Eliwechmg stehet. Ilm' dik nörd^ liche ütMwestlicheSviten desP^sfts'steh'tt hin nnd wiedw.^ cm Efl^s^^uttr> ^em'ftft 'nlls feine-Hätzueipyv All^^MlWvus^ftMssM^. -Fmie^hat dlösi«" Paß zil-simer^esihühung eMhäibM^dlgi'Mti'M9W< ^ "^nnv füiM Mmw H^osiiitW'/ 'über wvlcke ein^M"^ sM'/t.l>Ytini'tniiinn:'(SMlr) jj^t ist:. >^^ie Melden ' von Tara aus, so wie'd^^dHckb^def:v0l^üj^ ^,i^!omz 30'/ de^Delti M^Mvie^eGFiir, 'ft^ das'W^.t w^ftlH Vö^^enl'^ich^'jM ^ vhKfahr^reysiigHtzd^-blÄ.'MlM^ l'W i3nhr ^nen n^ccklfMM^aiühvft«^^ dein'TariW ^jm^'hci^ ünKrhaW 7'diesen« ^eM^'ni. ''^^ paar l^? ,Wl den 24sten und 25sten Ilm. paar W"ste oberhalb des Passes. Jener trocknet nis, ««chls als etwa zur späten Herbstzeit aus, dieser aber ver» llett sich im Sommer bey anhaltender trocken«, Jahreszeit." Der See, aus welchem diese Ausflüsse gehen, und die sich jetzo voller Wasser betanden, verursachete, daß wir den Weg nicht über Tareaßkcu paß nehmen konnten, welcher sonst gewöhnlicher Weise dadurch gehes, zvenn der l längst der nördlichen Seite des Passes laufende Arm aus-, trocknet. Selbigen fähret man alsdann mit Karren durch;. jetzo aber hatten wir mit Fahrzeugen darübergehen musien, welches doppelte Arbeit . der RM veranlasset haben wüspt. Und überdem >iff der Weg, den wiv giengen, gar nicht um. 7 So wHhl Kieser, als Rainpkoi-Paß hatten das Unglück gehabt, schon einmahl durch daS. Feuer verHehrt zu werden, ohngeachtet sie so wie der Ubinskische kaum vor zwanzig Jahren gebauet waren. Um desto mehr hat man siH Hbep den schlechten Zustand dieses Passes zu ver« wundern^ Das iand herum.hat übrigens.alle hie Vor^ theile, derel>ich bey Gelegenheit des Raznskoi-Passes Erwöhnuyggethan habe, pur daß es hin und wieder, wiejeMs^ im Frühjahr leicht unter Wasser a^^t^rd^ welches.aber, wann es sich^verlauft,,diestty iqzche im, SpäLjahr eillm schönen M^sewqchs gieht. Im ühriM ist es h«er noch niemanden in Heu». Silm gekomnMn..,)leckLr 7^ ' '^anzu.' Kytschy Dshorom-Kol 530 VPerste. ns anzulegen; man führt lieber das Mehl von andern Oer» tern her, und liegt die Zeit über, da man ackern solltt, auf der faulen Haut. Nach eingenommenem Mittagsessen fuhr ich langst dem Flusse Om unterwärts ohngesähr sie« ben Werste bis zu der Ueberfahrt, allwo bey meiner An< kunft noch vieles nicht übergebracht war. Ich ließ mich sogleich übersetzen, und lagerte mich auf dem noldlichen daselbst sehr erhabenen Ufer des Flusses Om. Es war schon starker Abend, als ich überkam, und der letzte Theil der Geräthschaft kam erst mit der späten Nacht über, eben als ein heftiger Wind zu wehen ansieng, welcher wenn er vorher gewehet hätte, uns sehr hinderlich gewe» sen seyn würde, weil nur etliche elende Kahne zusammen gebunden waren, auf denen die Sachen übergebracht wur« den. Ich übernachtete hier. Den 25sten fand ich ebenfalls nöthig stille zu liegen. Theils waren die Pferde sehr müde, theils war hier ziem« liche Gelegenheit den Kräutern nachzuspüren. Der Wind war den ganzen Tag über heftig, daß man weder von den Mücken noch Bremsen geplagt wurde. Zuweilen donnerte es; aber es brach kein rechtes Donnerwetter aus. Auf der erhabenen Stelle, da ich stund, waren einlge alte Graber, und an der südlichen Seite, daran ich bisher von Rainskoi paß an bis Hieher gefahren war, befanden sich viele solche Gräber, deren einige von merklicher Höhe, als alV wi^ H"gel', doH von lauler Erde warel^ ! Die Stellen, darauf dergleichen GrKer smd^ Psiegen. allfzeic erhaben zu seyn. Es zeigten sich auch chin > und ckieder Salzblllmen auf dem> EMciche»"' ''''''"-' ^ "^' ^m'. ilWeil ich nMmeßr HM van den BarMmschen Tck -WM Abfthied netzMnlckuste> so hätte ich gdwil ^lvlcder einen Zauberer zu mlr kommen lassen,, Mr ivou ihren Thorheiten w,en gnindtichen Vcgriss zu bckdmlftcn: allein Ich totMe keinen auftreiben; die Taraven gabeü vor, i^ Zaubekr» ibare vot clnigerKcit gestorbM. Eie ftgtcn ml«.' aVbr^tch vm, ei«em Mdern Mannt unter ihncn^, I.i' ^urerärcv (ich Mdcre mit drni Bo^en)'dev o^ch vielco vdtt der He^rcy verstund^- Das w^r msr bchl^chs ebcn so licb, nicht als ob ich ,m'r Hoffnung gemacht tzaite, durch seine Künste von diesem oder jcnem Nachricht zu bekomm inen, sondern weil sid'MAs'vevsichcrlcV, ich w'ärde eine neue. Art einer Pröphczcyung zu sehen kriegen, WöVoN ich bisher noch nlcht gehört hätte. 'Ach 'W' lhd' zi» mit kommen, lmd seine Künste vor 'mlr ^hsse'Meit'laustigkeiit. machen.' Ehe er sion den Wünschen derer, dis ihtttWgechan smd, genügsame Verslcherm'gHilt. Bey meiner Aufgabe böl wegre sich der Bogen auf, die gu?e Art, folglich ward« Weissagung nach dem Herzcn sciner Zuschauer^ dcr hcyIF nischen Tararcn.> Doch vernehme ich, daß sich der B«i« gen auch zu Zeilen wider den Wunsch berer^ die etwatz wissen wollen, bewege- Der Iacmerärer würde allen Glauben verlieren, wann.er din Bogen immer auf cmcr» ley Art spielen ließe. Wann die Wünsche seinen Zuschau» em nicht so gar auf dem Herzen liege«, oder ver Iacu« tcrätcr einem Zauberer etwas rechrftbaffenes zu verdie« nen>gchen will, duß.'er die Teufel lenke,, um das Böse abzuwenden/ so läßt er sommBogen'vcrkehrt? Bewcgun* gen machen^ darüber die. Tataren dFnH>pf'schüttells. — Ein ^'56??4l den 26fim Iutt. ^^?^^ Ein Zauberer kann auch welchem Falle er desto lieber dmBogen einen ungünstigen Ausschlag geben lassen wird, weil er alsdann noch als Zauberer etwas zu verdienen hoffen kann. Doch halten die Zauberer dieses schlechte Amt gemeiniglich der Hoheit und Würde ihres Standes unanständig. Sie bereden ihre Anhänger, ein mündlich Gespräch und vertrauter Umgang mit den Teufeln sey viel kräftiger alles verborgene zu er« fahren, da bey einem Iacmeräter bloß eine verborgene Kraft würke, von der man nicht gewiß wisse, wie weit sie sich erstrecke. Den Hfisten des Morgens mit anbrechendem Tage fthr ich wieder ab, und kam die Seen Usun, Zurcur« mars, Bugarkari, Tareklu, Ronduslu, Roba-klu, Aettugan, pmderlu, Taran, Ak, Aqar,. das Tatarische Dorf Temürtschan, die Seen Düsmen, Dsuan, pferd soll sich zuweilen kaum auS dem tiefen Koth ünb Sümpfen heraus arbeiten können. Wie viele Be^ schwerlichkellen hatte ich dann zu gewarten, um acht» zehen Fuhren durchzubringen? Deswegen hatte ich schon von Tarraßkoi paß aus leute voraus geschickt, die entweder den landweg ausbessern oder sich bey den.Tatare» Nach einem anderen trockenen Wege erkundigen sollten. Dieses letztere wurde bewerkstelliget. Die Tataren erboten sich, mich etwas um, aber doch trocken durchzufüh« ren. Den 2?sten also des Morgens fuhr ich mit Sonnen Aufgange ab, und wurde sehr nordlich geführet; ich kam einen ausgetrockneten See Zidskak vorbey, hernach ein Quellwasser, und um zehen Uhr vor Mittage erreichte ich abermahl ein solches Wasser, woselbst ich anhielte, um Mittagslager zu halten. Vermuthlich sind diese Wasser nichts anders als Quellen solcher Bäche, so in den Tara fallen. Allein ich hatte niemand dieser Gegend recht kun. digen bey mir- Die Tataren wußten zwar den Weg, ober von den darauf vorkommenden Wassern wußten sie nichts zu sagen. Ich fuhr gegen drey Uhr nack Mittage wiederum ab, und kam den Ursprung des Baches Railu, lklmen«aul von Ajala wolost, die Ursprünge der Bäche Bach Urgan 656 Wersie. ^ji che Tepren und Eu, vorbey und endlich zu dem Ursprun« ge des Baches Urgan, woselbst ich ohngeachtet es noch ziemlich früh war, gezwungen ward, mein Nachtlager aus« zuschlagen, aus Sorge, man mögte nicht so bald wieder Wasser finden. Zwischen den Bachen Ccpren und Eu liegt auf eine halbe Tagereise zur linken des Weges Je« romona Simowjc an der gewöhnlichen iandstraße. Das Dorf Elmen blieb ohngcfähr acht Werste zur rechten des Weges, hernach aber, da ich diesem Dorfe gegen über war, drehte sich der Weg wieder nach Südwesten. Kur; vorher, ehe ich der Simowje gegen über kam, war zur rechten Hand in der Ferne ein aniehnlicher Fichten« wald ;u sehen, der bis Tobolsk in einem fortgehen soss. Er fkl jedermann leicht in die Augen, weil von Tschaus« koi Ostrog an keine Fichte, als die kleine, welcher ich schon oben erwähnt habe, zu sehen war. Ehe ich zu dem Qurllwaffer kam, bey welchem ich Mittag hielte, hatte ich ebenfalls kurz vorher zur linken des Weges einen kleinen Wald von niedrigen Fichten. Der Weg von Tartaß« koi paß an war eben, jedoch wegen des langen Grases und der vielen kleinen Sümpfe, von welchen im Frühjahre die ganze Gegend überschwemmet werden soll, hin und wieder «twas beschwerlich. Sonsten war von dem Ugui an ziemlich viele Waldung. Das Wetter dieses Tages ist mit keinem besser, als mit dem Aprilwetter zu vergleichen; es war bald Regen, bald Sonnenschein, und beständig windig, I 2 welches »z» ^74l den 28sien Iun. welches mlr wegen der Bremsen und des übrigen Unge« ziefers gut zu statten kam, wovon ich den ganzen Tag über nicht die geringste Noth litte. Der Bach Urgan, an dessen Ursprünge ich die Nacht zubrachte, fällt ohngesähr. sechs Werste von meinem Nachtlager in den Fluß Tara. Weil ich nun die Barablntzischen Tataren verlasse, so ist es billig, daß ich ihrer noch mit wenigen Worten gedenke. Sie sind ein so herumschweifendes Volk, als die übrigen Heyden in Sibirien, weswegen sie auch des Som« nurs gemeiniglich an andern Orten, als des Winters, wohnen. Doch pflegen sie parteyenweise meistens so Sommers als Winters in eben diese Gegenden zu ziehen, da sie den Sommer oder Winter vorher gewesen sind. Sie haben Viehzuchten, die sowohl in Rindvieh als Pferde« bestehen, doch sind diese Viehzuchten nicht sonderlich zahl« reich, so wie sie selbst auch nicht sehr zahlreich sind. Sie sind mcistentheils Heyden, und haben deswegen ihre gewöhnliche Zauberer. Ihren Unterhalt bekommen sie von ihrer Viehzucht, von den vielen Fischen, so sie in den Seen, die auf der Baraba häufig sind, fangen können, auch von allerley Wildpret, und Federvieh, besonders Enten und Tauchern, deren es eine ungeheure Menge, eben dieser häufigen Seen wegen giebt. Man sagt unter der Hand,daß sich ^e zuweilen eine und andere Familie zur Mahomeda» Nischen Religion bewegen lasse, wcil die sowohl östlich als westlich mit ihnen gränzenden Mahomedanischen Tataren durch Bach Algntt 682 werfie. tzz durch heimliche Absendung Mahomedanischer Priester, sie zu bekehr«« suchten/ Das ernstliche Verbot Russischer Seits mag wohl verhindern, daß es nicht öffentlich und nicht gar zu häufig geschiehet. - l Den 28sten gleng lch noch eine Stunde vor Sonttett Aufgange ab, und kam die Quellen der Bache Railas und Aurmeu vorbey, und gegen num Uhr Vormittags zudem Bache Algan, über den ich fuhr. Auf seinem westlichen Ufer aber hielte ich Mittagslager. Er ist bey der Ucb«r« fahrt nicht über eins Klafter brelt, und fällt ohngefehr el« ne Werste von dannen mit einer viermahl größer«» Mün« dung in den Tara. Sem Urjprung ist ohuglesehr sechs Werste davon in Südsüdosten. Gegen zwey Uhr nüch. mittags sehte ich Die Reise weiter sott, und fuhr über den Bach'Sardal,und das Tatarische Dorf Dshdrcan t'vör» bey, welches zur linken blieb. Hernach'fuhv ich durch den Buch Is, auf Russisch Schaitanka,' und hier kam lch in die gewöhnliche iandstraße. Der UmweA den ich von dem NZuiMs Hieher genommett hatte, 'iMg fuhr ich^über den BachSuktäß, und heryach übey^ einen^Morast; sodann kam .ich das Dorf Roksche,,op?H vorbey, welches hart zur rechten des Weges war., .Dar«, auf fuhr ich über den Bach Kanglak,auf Russisch Ta» natark ydsrMühlelchcich, iunv kam endlich dcs Mends ym.ftchs-^hr-nach Bdrgamazkaja Slododa. ^ Zwischen dem Algans und Sukräß war meistens dichte Bir^ kenwüldung; zwischen dem leßt?ren aber und Kanglak «m ziemlich dichter Fichtenwald. In den Russisches Dörfew^i bie.ich,vorbey kack/ war alles, so wohl die grof ßetllals^klelnelr betru«»^»; bie teute konnteil t^inlich nicht wvrten>'M Her Feierchg Petrlund Pauli ankäme, def dbchlvft«Hey Thüre Har. Ihr Brandtwein und/ Blet wurde vorher fertig, ,u«d die Gurgeln waren schon ge^ sthmiert, welches sie vielleicht immer sind.' Es ist elni gewöhnliche Redensart, daß man dem Heiligen entgegei gehen mufte^^yper zum wenigsten könne,. wany manE^ re im ieibeHabe. Ihm aber entgegen gehen/ ist so viel als sich einen oder mehrere Tage vorher berauschen. Mjf hatten diesen Tag abwechselnden Regen und Sonnenfch«in> Ich mußte mich entschließen hier wieder etwas lisgen zj, bleiben, theils der gewöhnlichen Ursachen wegen, Mils Huch, weil die Pferde hier verwechselt werden mußten. .Aen folgenden Tag aber, als an dem Feiertage P.s 5 ^ dem Bergamazkaja Sloboda 7'3 Wersie. 135 hem Befehl, allen Fleiß anzuwenden, daß sie poch stlbi« Hen Tag über den Fluß Irisch gebracht werden mögre, damit ich nach meiner Ankunft daselbst keiner, langen Ver^ weilung nöthig hätte. , Bergamazkaja Sloboda liegt auf dem südlichen Ufer des Flusses Tara, nach Hem gemessenen Wege hun« Hert unl^fünf und vierzig Werste von Tanaßkoi paß. Sie hat ihren Namen von dem Backe Bergpmak, der >in dewTaru von der nprdlichen Seite, fünf Werste un« Kerhalb der Slobojba einfällt, und vielleicht deswegen,zur Benennung beliebt worden, weil er unter den in M Kä« -he in den Tara fallenden Bachen den entferntesten Ur« sprung hat. Die Sloboda hat zwey und fünfzig Noh. nungen, in welchen dreyßig Paurey, sechs Viclo me-stnie Kasaki und sechs und zwanzig Rasnorschinzi wohnen. Iußer diesen Wohnutzgen ist poch eine öffent, Hiche Schenke, und,M,HMs für die Kirchenbedienren. An der oberen Seite der Sloboda ohngefähr sechs und dreyßig Klaftern von dem Ufer des Flusses Taua ist eine von liegenden Balken ^aufgeführte ^PM^n^ angebracht, davon die Wasser.und gegen^ über stehen^ Miche Seite.fünf unk dreyßig, dje östGe und .we^« liche aber drey und vierzig Klaftern lang sil^.. ,H^ dem Winkel zwischen der, südlichen, und östlichen cheite ist ein Thmm und yqruntMein Thor, das seiM Ein- 2 4 gang >z5 ^^»?4l ben'Men?üm"'""^ gang vo« Sühen hat'^ welchem fast gegen über, boch n,ehr westlich, in der'nordlichen Seite eln'Thorweg durchgehauen ist, woran aber noch das Thor mangelt. Zunächst an der Wasserseite etwas westlich von der Mitte selbiger Wand ist eine dem H. Nicolao gewidmete Kirche- Etwas westlich vom Thurm an der fidlichen Seite stehet dle Gerichtsstube, und noch westlicher, fast in der Mitte der Festung, das Zeughaus. DeS M< 'fehlsßaber'e Haus stehet Im Winkel zwischen der südlichen und westlichen Seite. Roch sind längst dör'öst« lichen'Seite, etwas gegen die nordliche zwey sssentlt-che KAhlattttzäuser unv einige Kornkammern, die Privat« Die östliche, südliche und westliche 'Seiten sind mit einem tiefen Graben umgeben, der so wohl von der östlichen als westlichen Seite der, Festung M an das tzohe User des Cara geführet ist. ^ Um den Graben sind m einer ziemlichen Entfernung, besonders von der östlichen Selte, Nadololn und Spanische Reuter, ^däs südliche Ufer des Flusses Lara ist hier sehr hoch, und soll allenthalben so jeyn; hingegen ist das nordliche nuistentheils niedrig und Uebersihwemmungen unterwor« ^en. ^ Im Hühjahrs retßt das Wajsir des Tar^ ge« Mnigllch M'Stück von dem südlichem Ufer ab> so baß man mit ben Gebäuden immerzu weiter in das' tand hinein rücken muß. Dieser Unfall hat zwar für dle iebenden nicht viel zu bedeuten, als welche bloß die l 5 '^ Mühe BerZamazkasa'Oloboda ?iz 5Vn-ste. .137 Milhe haben ihre Häuser umzusetzen, welches sie bey Zeiten thun können, indem sie zum wenigsten ein oder zwey Jahre ^raus wissen können, wann die Reihe ihre Häuser - tressen wird. Den Todten aber ist er desto gefährli« chH.^Es war ein Gottesacker auf dem Ufer, dessen eine Hälfte schon von dem Flusse verschlungen worden/ folglich haben die Todten, > so in 'stlbigem Bezirke gelegen, ihre Gräber in dem Wasser bekommen, und es wird vermuth« lich den.noch ulkigen auch so ergehen, wo man nicht die Sorge für-ihre Erhaltung bedacht zu seyn, auf tzie le< bendm verlege^ wird. i:^,^->..,<.... ^- ' . ^.^) .'IenMHes Cara> odsr.qus dem. nordlichen Ufe^sifth niedrige Gebürge zu sehen, n>slche biß Podolsk in einem fortlaufen^olleq. dem Bache Al- MZMwaMunehmen. Hn diesen Gebürgen und.auch Mf^eln, nie^gen lftn^e. jst,^e Maldustg, unp..z'war mujkns. von,Mt,eH un^Hannen. ! , .! Den ZQsien fuhr 1ch eine.Stunde vor Sonnen'Alif-Hang ^b^.MdFam AlgaWqk.Rot, MaMakHZ, ^ey, ideyBach Hl, .^eHMIeremM^K^sia, kol, ^oscht^ra^BjHress^/4lnd he? ^ d^ m ^en IxMfallt, vorbey ^^M^Werstehema^^ft jchbey vierKcrste,^M^rch ^ma M/en vermisch, ,^..., <Ä 5 ten I-z '^"^74! den Zysten Ilm. ..^T ^en Birkenwald fahren, und wie ich zu. diesem Walde Hinaus war, lag der Irtifth vor mir, längst, dem ich ohngefahr zwo Werste unterwärts fuhr, bis ich hem gleich z«> nennenden Dorse gegen über kam, welches vor Mittage um neun Uhr- geschahe. Weil der Tag hell und heiß war so hatte ich Gelegenheit mich wieder her Bremsen zu erinnern, die mich seitdem ich Ubinskoi paß verlassen Hatte, überaus wenig belästiget hatten. Doch war die Plage gegen die ehemalige sehr erträglich. Die Ge, rathschaft war jchon den vorigen Tag alle herüber/ Der aus Kähnen zusammengebundene Fioß^bey dingeholer und wit ihnen gezecht haben; 'denn'esHien^e^atteüsietzettte^^^ iiachHausibe. gleitet Es gieng in hem Dorfe sehr lustig zuv Schwer« llch war darip außer uümündi^ Kindern) 'ettt einzigev Menjch nüchtern.' Zu ÄemMücke hatte «h Wer Ta« ^ ^ tare« Borodichina 76H ferste. zz^, tären bestellst/ ym einige Nachrichten von l, einen kleinen sumpfichten Bach. ohne Namen/ das Dorf Sekminorva^ und Syrso»Kol vorbey. Zwischen diesem See und den« vorigen Dorfe.Mt der Tara«Fluß von dex östlichen Seite ein^- 'Daraufkam Bachmak -vorbey^ de^ einen. Ausftuß ßils, und sich nach und lmch in< geringer Entftrnung in drey Seell. erweitert^ und/ endlich abermahl M Ee solgtte das Dorf Whernaiewa^ der Flufti^betta/ und daran eine Kornmühle > und ohngefähr.1',chzig Kltlfit tern oberhalb dieser Mühle M eben dem Flusse das Dorf Borodichina.' Der Ibeika- ist! bey, der Ueberfahrt ohngefahr zwölf Klaftern' brett >! und gehet) kr und"eß ^l'iH . «e ^h ". l74« ben lstett Iul< " ne Wersie oberhalb dieftm der Bach Otschikow. Sem Ursprung ist in Südwesten auS einem Moraste, und von dem Dorfe Borodichina bis an denselben wird ohngefähr anderthalb Tagereisen zu Pferde gerechnet. Nicht weit von seinem Ursprünge soll cr sich in der Erde verlieren, und nach einem paar Wersten wieder hervor konl' wen. Ich übernachtete m diesem Dorfe. ^> ^^ s/^ ^il^ «Den isten Iul. nahm ich noch in gemeldetem Dorfe das Mittagsmahl ein, fuhr darauf weiter, und die Dörfer Rorenowa und SaliwMir, : den See Suewa und Ibeiskoj« ustie vorbey, und über d«m Bach Or^ karka, und^ kam des Abends um fünf Uhr nach der Stadt Tara, allwö ich sogleich nach ineiner Ankunft der Wohl nungen wegen großen Verdruß auszustehen hatten I als wärmlichen säuerlichen Quas geben; denn rohes Wasser und Thee, oder Brandtwein soll schädlich seyn- Der Kranke soll auch keine Hüljenfrüchte, Milch oder etwas, daS von einem ungesäuerten Teige gebacken ist > essen. Getrocknetes in Quas eingeweichetes Brodt, oder mit Hünerbrühe oder gekochten Karauschen, brühe, wie auch roher Rettig, wird erlaubt. Alles Fleisch, außer Hünerfieisch, ist schädlich. Unter den Fischen ist der Hecht höchst schädlich, der Karausch aber zu Wiedererlangung der Gesundheit sehr zuträglich, nur muß er vorher getrocknet/ und trocken oder gekocht geges. ftn werden. Die Aerzte, die ich deshalben befragt, ha» ben bey Einstechung der Nadel wahrgenommen, daß daS «nemphndlich« Fleisch nichl wi« ander Fleisch, sondern V^ft ' - «twas Lara ^789 Werste. ch^ etwas bläuliche aussiehet, bey nahe wie in der lust ge« trockneres Fleisch ". So wie nun diese Peuche uneer den Menschen die, ser Gegenden nicht selten wütet, also giebt man vor, sie reisse auch unter den Pferden ein. Nämlich in eben die-sen Monaten und in keinen andern, als wie bey den Menschen , nimmt man eine Seuche unter den Pferden wahr, der man auch eben den Namen, als der Unter den Men-schen umgehenden Krankheit beylegt. Ich will es nicht für meine Erfindung ausgeben, sondern vielmehr mein Urtheil zurückbehalten, ob sie mit der ersten einerley, oder davon * FleiO in dcr Luft zu trocknen, und es auf Reisen mit;«» nehmen, oder auch zum Gebrauche zu verwahren «st > so wohl in Sibirien als Rußland weit mchr üblich, als das Räuchern. Ja ich vermuthe fast, daß das Näu» chern ersi in neueren Zeiten beliebet worden, wiewohl es bey oeln gemeinen Mann noch schr w» «ig gebrauch, . lich ist. Wenn das in dcr Luft gctrockucte Fleisch nicht . alt ist, schmeckt cs nicht übel; wenn es abcr nur ein Haar Monate l«egt, wird cs arrnc ranzig, und von ei, nem, dcr des geräuchernn Fleisches Mwhttt ist, ist es fast nicht zu genlcßrn. Hingegen ist das Salz, dessen ein gemeiner Russe nicht viel gewohnt ist, d,e Ursache, dch er auch nach unsmn geräucherten Fleisch nicht vicl ftagt. ,48 'lH das Pferd entweder verreckt, oder gesund wlib: Die Ge« schwulst soll zuweMso ^oß'M, W Mii'-niati sie von oM dllrchsiicht/Mn'btss auf'den gesundes TM öft terS öhnjefahr ^inm'halben Schuh lang UffeHen habe: DaS innete Wesen vdriGeMulst siehet gelblich aus, Ättl^ ist der Dicke nach Mim Vpe>?^ das Gebürtsglied sind hauptfächlich d^e'L^Mr> "die 'de, Pferdes bey dieser Krankheit za schwellen pstigeis; bey der Brustgeschwülst aberM Oan'immer mehr Hoffnung /M Genesung, als bch der anderen: Wahrende/CÜr haltman die Pferde in einem fillstern Stalle, man giebt ^iht«n kem Wasser, sondern nur zuweilen etwas^laulichten saurtzn Quai zu trinken. Heu legt inalk ihnen nur so viel ^or, daß» sü nicht Hungers sterben, und sie bezeugen auch selbst wenig lust zum Futter. Auf diese Art werden manche Pftrde wieder gesimd, und wie mW sagt, alledlejenigen mit denen man die Cla? bey Zeiten vornimmt. > Weil mau über nicht gerne die Mühe haben will die Pferde zu Hause zu futttrn, sondern sie lieberauf der Weide gehen läßt, ft geschiehet es, daß manches Pferd auf der Weide verreckt, ehe man wahrnimmt, daß es krau? ist,j oderMN MtpnP '" K3 es «5o 574l den lsien I«l. ^ zu spat wahr, da kein Mittel meht anschlagen will, tz^onst hat MN auch im Gebrauche, wenn man ein solches krankes Pferd weiß, dasselbe von der übrigen Hecrde zu entfernen, auch die Menschen, die mit der obenberührten Krankheit angesteckt sind, besonders zu halten, weil man pon den ersten Jahren her, da die Krankheit in diesen ianden eimiß, sie habe ein Oist an Sch, das sich leicht in. unsere Säfte eiuschlei. chf,: Mgeachtet aber diese Sorge nicht zu tadeln ist, so ist sie dennoch nicht so gegründet, dak nian nicht Ursache hat« te, an diesem ansteckenden Gifte zu zweifeln. Ferner ist voch eine Sache bey dieser Pferdeseuche, welche, welm sie gewiß- isti AufmerksMfeit perdienet. . Man, M wahrnehmen, daß in den Meen Monaten, da die Seuche umgeht, einTag nichtsy gefährlich wie, der andere sey. Es sollen zuweilen zween bis drey Tage nach einander vie. le Pferde hinfallen; alsdann soll wieder auf einige Tag« eine Nachlassung verspürt werden; darauf soll die Heftigkeit der Krankheit wieder kommen, und hernach wieder nachlassen, eben als wann die luff ein Fieber hätte, worin schlimme und gute Tage abwechseln. Wann diese Erscheinung gegründet ist, so wird sie gewiß schwer zu eyklä, ren seyn, man mögte dann etwa sagen wollen, hie Seuche sey an sich gleich; wenn sie aber stark wütete, so nahmen die leute ihre Pferde ein paar Tage lang besser in acht, als gewöhnlich, -welches si« wieder unterließen, so bald sie ei« «> ° ne Tara 789 werste. zz» nettnderungbes Uebels verspürten, daß also Oerln diese Abwechselungen des Uebels gegründet worden. Es sagen auch einige, es wüte das Uebel am meisten, wenn die Hitze groß sey, welches auch wohl seyn, und die Abwechselung hervorbringen kann, well heiße und kalce Tage die« selben auch sonsten verursache,»; nur würden diese Ab« Wechselungen nicht eine so große Ordnungen halten, wie ei< nige ieute vorgeben. Doch was geben die ieute nicht oft vor, wenn sie auf Erdichtungen fallen, welche die Ein« bildu»gskr.aft zu ihrer Vollkommenheit ausbrütet? Das Hornvieh soll bey dieser Seuche gar silten, Schaafe aber voch viel weniger, als Kühe leiden. Doch will man wissen, daß beyde Arten zuweilen auch solche Beulen be« kommen, die man aber der dicken Haare wegen nicht eher sehen k.önne,. als bis sie zu ihrer Reife gekommen, wes« wegen sie auch gemeiniglich eher umfallen, als man ihre Irankhstit gewahr werde. Die ieute machen hiebey billig eiueu Unterscheid unter den Küh»unh Schaafseuchen die mit der erwähnten keine Gemeinschaft haben, und sich eher in den Herbst-als Sommermonaten ereignen. Es giebt öfters Seuchen, wobey nicht ein einziges Pferd krank jst. Man will keine Geschwulst dabey wahrneh. y«n. Das Vieh siehet traurig aus, hat große Verstop, fung im leibe, und schwillt kurz vorher, ehe es verreckt, über den ganzen ieib. Hiewider soll man noch wenig Curen versucht haben. Die einzigen Amgustn und Bu« ^ K4 raren. IF, '"^ ben ,sten Iul. räten'/^'aus den Feldern jenseits des Baikal ihtt Vich. zttcheen halten, sollen sich rühmen können ^ daß Wer ih. rem Vi?h noch niemahls irgend eine Seuche gewesen sey. Einer Ptst unter hen Mcnscheti aber weiß sich Oibiricn f> lange die Rujicn denken, oder die Heiden von ihren Borsahren gehört haben /' mcht zu erinnern. Ich habe oben gesagt, ivegungsgründe hatte mich eine Zeltlang hier in Tara aufzuhalten. Einer dieser Bewegungsgründ^ Mr auch «ln mediclnfschcS Buch> lvelches ich d^rch bie unermu-bete Sorgfalt bes Herrn Prof. Müllers bey seinem Ausenthalt in Tobolsk erhielt. Er hörte schon lan« ge unter den Tararen vön detnselben reden; siz beriefen sich immerdar aüf Mses Hüch, wenn'von )ft< zeneysachen die Rede war. Nach vielem'Bitten 'ulh Wünschen bekam er endttch das Buch zu sehen/ wel. >ches ihm schön geschrieben vorkam, und worin nach seiner Hoffnung Viele Arzeneykünste enthalten seyn könn. kW. -Er sahe Mhl/'Wß'bie Sprache, darin es geschrieben war, nscht einerley war, und konnte sich «üch bey Niemanden Raths erholen. Und da ihm be« kannt war, daß man durch die Tobolskischen Tataren schon ehedem seltene Handschriften erhalten hatte, so gab er M alte Mühe dieses zu erhandeln. Er war «uch ft' glücklich jeine Absicht zu erreichen, und schick« »5 tt ...5. ^Custarvas« bakeew KTtzeil geworberl^ tinem in'allsn Arlen der Arabischen und mit ihr verwandten Sprachen sehr bewanderten Manne, welcher zu diesem Ende auch als nachmahliger Nesißer auf deck ersten Blatt sein gewöhnliche's Megel Einzüge than'^ das er auf erst gedachtem Blatt aufgeleimet, «uch hin und wieder von seiner Hand etwas 6ehFefchrleben zwar auch in Tomsk ziemlich viele Mu, ^ämmeÄscheTataren; man stndet aber bey dem'gemei-tien Mnn nlcht viele, die eine andere als Türke-Spra'. che, d. l. dlchnlge, die fie reben «nd schreiben, verstehen, m welcher doch das wenigste dieses Buches geschrieben ist. K5 Ich ^^l «741 den istm Dul. <^ch licß auch einen ihrer berühmtesten Mulla (Priester) kommen, dem ich das Buch wiese. Er bewunderte es, sagte mir aber auch, daß er sich nicht getrauete es zu erklären, weil das meiste in Persischer Sprache geschrieben wäre, die er nicht inne hätte.. Ich hossce also, in Tara glücklicher zu styn, berief die gan^e Mahummedanische Geistlichkeit, welche zwar auch die Sache so viel möglich abwandte/ sich aber doch endlich dazu bereden ließ, daß sie das Buch mit mir durchgehen, .und zum wenigsten die verschiedenen Titel der Bücher,, die darin enthalten wä< ren, nebst dem, was sie lesen und verstehen könnten, mir Klären,^>llte,hamjt ich. zum wenigsten einigen Begriff von denl- Küche.hekäme. Diese Erklärung hat mich vjehl und ohngeachtet ich nichtMIjel neues a^elerntt^ ß> will Ich doch einen kleine« Auszug von hem, was i^Hlernet habe,, geben. Das.MzeBuch ist h, länglicher Form^. groß ÖÄay, ^nd feßehet aus unt/Michljchen Büchern. Das erste Buch ist i^ PersischerUpxache zwischen goldenen unh blauen linien geschrjeben, hat eine Cartouche im A^ fange, die mit Golde wie auch roth und blau bemahlt ist, und bestehet aus 42 Blättern. Der Verfasser ist Ablch ein Sohn Addulleeif, ein Weltweiser. Das andere. Buch, wovon vermuthlich dieses ganze Buch den Namen hat, bestehet aus 76 Blättern. Sein Verfasser ist Iu- Tara ?sZ y?ersie. «55 siph, ein Sah« Mahamers, welcher ein Sohn des Iusipb war, eil, Arzt. Dieses Buck ist ebenfalle K^ sisch, aber nicht zwischen iinien, auch nicht so prächtig, als' das vorige, meistentheils mit schwarzer Dinte, mit untermengten rothen Buchstaben geschrieben^ Essind dew' selben eilf Blätter beygefügt, die gedachter Iusiph einem Mulla Schaban in die Feder gesagt hat. Die Art der Schrift ist, was ihre Zierrathen betrifft, mit der vorigm «klerley.^ Endlich folgen zwey Blätter, darin die. leute ermähnet werden por^meldM Mcher zu lesen, wofür ihnen die Gnade GOttes versprochen wlch. Dar« aufkommt ein phall in Persisch^Sprache,nuppon drey Blattern. Phall ist «y Wücfsrad, woMch man E5 lGd in der That auch viele Räder, wie in unsern Bücharn Pon diesey Art dapjss abgebildet, und in den verschiedenen Fächern ist etwas ge« sthrieben. Nicht ein jeher weiß es M gebrauchen, Diesis Geheimniß istnur cjnem fthr gelehrten 2pchunvyfbeh^ten^ wie mich die obenberührte GeistlichW versicherte tzer, ner ist darin i. in sechs Blättern ein Wunsch, daß GOtt einem Glück geben, und ihm große Herren günstig seyn mögten, in Persischer und Arabischer Sprache, nebst der Versicherung, daß, wenn man den Wunsch tauftnd und achzig mahl lesen würde, daß Glück erfolgen werde; 2. ein eingeleimtes Blatt, kleineren Formats.als. das Buch mit den bloßen Persischen Namen PerWer Ar« A' ,741 den ,ste«, Il^. «eneyen; vorher aber gehet ein Blatt, däM eine' lobrede^ aus den Mann ist, der ebengenannte Arzneyen verzeichnet' Hat, wobey noch,zu der eineli Seite der S^lft etwas in' Arabischer Sprache geschrieben ist; 5 Scheüchul-' ißlam. Scheuch bedeutet ln Türke - odÄ Tatarischer Sprache, worin die folgenden sechs Blätter geschrieben sind, elnen in einer Stadt öder Wüsteney wohnhaften Mann, der sehr viel betet, 'tzln heiliges leben fühi't, und nach kelllem Geld und Gute trachtet Er unterrichtet die ^ilte'/bie zu ihm ksinmen> in alttm guten, u,w giebt ihnen auch zuweilen eine Anweisung in Sachen, welche t>ie Cur der Krankhttcen angehen. )llso bcvevtöt der Titel t>iesee Buchs einen Scheuch für das Völs. In dieser kurzen Wandlung sind viele Arzeneyen beschrieben, da^ Whlenck Ven Anfang mittheilt U. In^Hundsbissett Haare von dem Kopfe eines MeMstt izu Afthe verbrannt, und die Asche auf die Wunden gesireuet, ist ein bewahrtes Mitteb ^ ^ '"'' "'^ä. In allen offenen Schaden, sie mögen so ale seyn, unh Namen haben, wie sie wollen, eben diese Asche mit Effig vermischt aufgelegt, ist bewahrt. Auch in Hunds? bissen sowohl bey Menschen^M.bey.de^ gebraucht werden. ^ -^' : - ^ ^ ; .' " 3- Eben - c Z^ Eben berührte Asche mit Essig auf eitM kran«. ken Zahn gelegt lindert die Zahnschmerzen. 4- Einem Wahnwitzigen soll man den Urin elnes Menschen mit Frauenmilch vermischt zu trinken geben, f) wird er seinen Verstand wieder bekommen. kl ! 5. Spulwürmer wohl getrocknet und gestoßen, und das Pulver davon in das Auge gelassen, vertreiben den. Staar. Dergleichen lappisches, albernes Zeug steht noch vle< les darin, womit ick die Gedult meiner leser nicht mißbrauchen mag. Es sind in eben diesen sechs Blattern auch allerley Arzneyen von dem Weltreisen Bukerat, auch von einem Namens Mabamec, Zachariä Sohn, wie auch einem Weltweisen Djchalinüß beschrieben, di« ohngesähr von eben dergleichen» Schlage sind. Zwischen diesen ist auch ein kurzes Gebet untergeschoben. Auf diese sechs Blätter folgen zwey leere Blatter, und 4. eine Seite, worauf ein Trauungsgebet stehet, .in Persischer Sprache, mit der Arabischen vermischt; 5. eine Seite aus einem Buche, das hier ohne Anfang ist, in Persischer Sprache, Die Blatter warcn schon zerrissen, und sind auf frisch Papier geleimt. Dergleichen sind noch sieben. 6. Eine Seite, worauf etwas weniges von medicinische,n Sachen lN yg ,74t den lsien Jul. in. Persischer Sprache geschrieben. 7' In Türkischer Sprache wird das Blut eines Frosckes wieder ein Haar. äuge angepriesen, wie auch wider die Taubheit der Saft des Pferdcmistes *, welche Mittel auch weiter oben schon gerühmt worden sind. Es stehen noch etliche andere Mit. tel dabey. 8- Ein phall in Persischer Sprache, um zu wissen, ob Regen oder Schnee fallen, oder ob es hel« les Wetter werden werde. Diß nimmt eine Seite und wenige iinien von der andern ein. Das übrige derselben Seite ist leer. Hierauf folgen zwo leere Seilen. 9. Ei« «e Seite, worauf ein Wort, das Mahomec geredet, und ein Gebet in Persischer Sprache geschrieben sind. Hierauf kommt wieder eine leere Seite und w. sieben Blätter und ein halbes in Türkischer Sprache, welche zu« erst eine iobrede auf den Verfasser enthalten, der ein Arzt ist, und seine Weisheit aus vieler Weltlveisen Schriften gesammlet zu haben vorgiebt. Er giebt, wie in der Vor» rede einige Regeln, wie sich ein Arzt gegen einen Kranken, zu dem er gerufen wird, aufführen soll, und hält da« für, daß man wider einen Arzt, der dem Krankett eine untaugliche Arzney giebt, wovon er stirbt, Recht suchen solle, und so man etwa wieder jhn kein Recht bekäme, soll man sich damit trösten, daß er dafür ^ Etn bey der Uebcrsctzung gegenwärtiger Russe s«gtc: Dieses Mittcl widcr übclrs Gehör gchr zwar lM Som- mcr/ aber nicht im Winter a«. Lava 789 werste. ' »59 dftsir ln jener Welt bezahlen Müsse. Hierauf sind ein paar iinien in Arabischer Sprache, welche den schon oben gedachten Mahamet Zachariä Sohn als Verfasser dieses Buchs anzeigen. Er zahlet sieben Krankheiten des Hauptes, und handelt auch von den Nasenund Ohren« Augen. Zähn.Mund - und Halskrankheiten. Er handele auch von den Brust-unv Unterleibskrankheitcn, und hat noch besondere Krankheilen, die von überstüssiger Wärme und überfiüjslger Kälte entstehen. Hierauf folgt n. eine Seite mit lauter Namen von Arzneyen, der noch ein Blättlein beygelegt ist, das wieder nichts anders als dergleichen Namen enthält. '2. Eine Sei«, darin angezei-get ist, welcher Tag gut oder böse ist, und wenn eS gut zu reisen sey, in Persischer Sprache. iz. In zwoen und einer viertel Seite in Persischer Sprache wird gelchret, welche Stunde gut oder böse sey. 14. Nä« scm. Persische iieder, ein Blatt und drey viertel einer Seite. ,5. Welchen Tag es gut sey, Kleider zuzu« schneiden ", und sie zum erstenmahl anzuziehen." l6. Zwo' * Dcr Dienstag und Sonnabend sind iu eincm andcrtt Tatarischen geschricbencn Buche hicri» fthr vnschric» Wer sich an dichn Tagen juschnciden iäßt, dcr wich. desselben durch Dicbc verlustig werdcn, vdcr daril» ersaufen , odcr viel anderes Unglück halcn, so lange er das Kleid tragen wird So sagt dcr Tatansche Verfasser, bey dem wic ley seiner uanzck Mahomed^ - «ilchm Nation die Propheten viel grllcu. ^ ,741 den lsten Jut. Zwo Seiten in Persischer Sprache, worauf eln phall, daraus eln Mensch bey einer ihm zustoßenden Krank« heit wissen kann, ob er leben oder sterben werd«? wa« er sür eine Krankheit habe, was er für Allmosen aus« theilen müsse, um das leben zu erhalten? Auf der zweyten Seite sind noch einige Zeilen, worin angezeigt wird, um welche Zelt des Tages «S gut zu reisen sey? 17. Nasim drey Seiten, worauf in Persischer Sprache eine Unterweisung fü» unartige ieute geschrieben ist. >8. Eine Seite mit zwey Recepten in Türkischer Spra» che wider die Kratze, die st kräftig seyn sollen, daß wenn auch jemand diese Krankheit vierzig Jahre lan) gehabt hätte, er doch durch den Gebrauch dieser Arzneyen ohnfehlbar werde geheilet werden. 19. Die letzte Seite, die weiter nichls merkwürdiges hat, als «i« ne Nachricht, daß in diesem Buche hundert uno sieb«^ und siebenzig Blätter enthalten scyn. - > Ich halte dafür, daß die Arzneykuust aus diesem Buche wenig Nutzen ziehen werde. Das Alterthum ist dem Aberglauben sehr ergeben gewesen, alles aber, was in dergleichen Büchern enthalten, ist noch aus dem Alter, thum. Es scheinet, als wenn die Araber und Perser fast nicht mehr schreiben könnten; in einen solchen Verfall sind die Wissenschaften unter ihnen gerathen. Nach ihnen richten sich ^ llilUMU ii'jlpl'» von Tara 785 Merste.' M von ihrem Aberglauben noch was dazu schett. Mir fielen bey einer besondern Gelegenheit etliche geschriebene Blätter eines Talarischen Büchleins in die Hände, die ich mir von eben dieser Tatarischen Versammlung erklären ließ. Ich schäme mich fast diese Erklärung Hieher zu se« Hen. Doch damit man mich nicht in Verdarbt halten möge, als wan« ich obiges ohne genügsamen Grund sagte, fo will ich einige Recepte aus dich'in Büchlein Hieher se« hen: 1. In offenen Schäden ist das, was bey der Geburt eines Kindes vom Nabel abgeschnitten wird, ein gewisses Mittel, wann man es trocknet, stoßet und ausstreuet: al« lein das Kind, dessen Nabelschnur so treffliche WürkuNg thut, muß von einer Jungfrau ohne Zuthuung eines Mannes gebohren seyn. 2. In der Geschwulst der Hoden soll man das Stirnbein eines längst verstorbenen Mcn« schen, dergleichen man zuweilen aus den Gräbern wirst, zu Pulver stoßen, das Pulver mit Essig mischen, und den nothleidendeu Theil dumit beschmieren. Z. Wann ein Mensch lange Zeit, doch nicht über die maßen krän« kelt, und nicht deutlich sagen kann, was ihm fehlet, so soll man von einem Rcttig eine Scheibe abschneiden und denselben aushöhlen, und in die Höhlung sieben Pfeffer« körner und eine Hand voll Rarni aryk (eine Chinesische Waare, die größer als Pfefferkörner und wie gespalten ist) legen. Darauf soll man den Nettig mit der Scheibe, 5 die Rannsch. R. 4.Theil. ^ . ,741 Iul. UNd Aug. die man lm Anfange abgeschnitten hatte, wieder zudecken, und ihn über und über mit Pferbemisi umgeben in einen Topf legen, etwas Waffer dazu gießen, und achtgeben, wann ein Dampf davon aufzusteigen beginne. So bald man dieses wahrnehme, M man dem kranklichen Menschen solchen Dampf von unten in den leib gehen lassen, so und dergestalt, daß nichts zu den Seiten hinausgehen könne; dieses werde ihm wieder zu seiner vorigen Gesundheit verhelfen. ^ Ich bitte dieser Ausschweifung wegen um Vergebm^. Ich hab« von der Anwendung meiner Zeit in der Stadt Tara Rechenschaft geben müssen. Die Krauter hatten mir zwar auch einige Beschäftigung verursachet, doch we. niaer, als ich mir eingebildet hatte. Ich fand nicht viel neues daselbst, und ich konnte die meisten Wahrnehmun-gen, so ich daselbst gemacht hatte, kaum zu etwas anders, als zur Bestätigung der alten gebrauchen. Der Anfang des Iulil war still und regm'cht. Nur den fünften und siebenden waren heitere Tage. Den sechsten blitzte es des Abends stark. Den zehnten und eilf, ten waren Donnerwetter; dann wieder nach der Reihe einige schölle, und dann wieder trübe Tage, doch ohne jon< derlichen Regen. Zwischen dem drey-und vier und zwan. ziysten war ein heftiger Regen,und darauf ein starker Nordwind. Tara 789 werste. «Sz wind. Die zween folgende Abend war Donnerwetter und Regen, worauf etliche Tage folgten, die wegen ihres unaestümen und kühlen Wetters den Herbsttagen nicht un, gleich waren, wiewohl es nicht viel dabey regnete, und sie also in der Heuerndte, die schon seit dem zwölften dieseS anfil'ng, kelne Hinderniß verurlachetem Die letzten Tage dieses Monats waren sehr heiter und warm« Der Augustmönat fieng mit schönen heitern TäaM an, ja er gab gleich in seinem Anfange eine Erscheinung, welche unter die seltenen gezahlt zu werden verdienet. Zwi. schen dem zweyleN und dritten .in der Nacht, ohngefähr unl halb cilfUhr stiegen, in der Gegend Nordnordwesten feurige Balken von dem Horizont eine ziemliche Höhe yegen den Himmel an. Man konnte bis zehen solcher Balken zählen. Sie hatten keinen sonderlichen Schimmer, auch keine merkliche Bewegung, und wurden zuweilen ein wenig feuriger, auch wieder blasjer. Endlich wurde der Him« mcl zwischen ihnen ganz sihwarz; dlese Schwarze be« deckte auch endlich die Balken, und det ganze Himmel überlief mit Wolken, welches ohngefähr uM halb zwölf Uhr geschahe. Es folgte hierauf gar keine Veränderung in der Witterung; man hattt nichts als die heitersten Tags und stilles Wetter. Einer, der sich UM das landwefttt wenig bekümmert, oder nicht Gelegenheit hat daran zu den. ken, mögte wohl über dle Hitze dieses Monats ungevul. l - dlg ^i64 *74l Augusimonar. dig geworden seyn: allein der landmann war voller Freu, den, die ihm GOtt durch dergleichen Tage bescherte. Das Heu, das man den Monat vorher gemähet und in ^Haufen gesetzt hatte,wurde alles sehr trocken; Sommerkorn, Rocken, Gerste, Weizen, Haber kamen durchaus zu der schönsten Reife, so baß man den Rocken schon mil dem Anfange dieses Mona« schneiden konnte; und alle leute wüsten sich keines so gesegneten Jahres zu erinnern. Der Frühling siel bey ihnen früh ein; um desto früher kam das im Spatjahre gesaete Korn hervor, und das Sommerge« irayde wurde auch desto früher gejaet. Kein einfallender Frost that dem früh hervorkommenden Getraide Schaden, häufige Regen aber beförderten den Wachsthum. Zur Zeit der Blüthe war trocken Wetter, darauf kam wieder Regen, und wie das Gttraide zu seiner Reife eilte, ft halfen die schönen warmen Tage, die so lange nach ein, ander anhielten, die Reife befördern, wozu es selten ^ kommen pflegt. Dergleichen Ueberlegungen, wie die Frucht, die wir nach unsern Einrichtungen taglich zum Brodle gebrauchen, so vielerley genau auf einander folgendes Wet« ter nöthig habe, können uns gar wohl begreiflich machen, daß es fast ein Wunder lst, wenn wir ein gutes Kornjahr haben. Um die Mitte des Augustmonats waren wirklich die Krauter auf dem Felde und alles Gras so dürre, daß, wenn man nicht von der Wärme, die man empfunden haltendes Gegentheils überzeugt worden wäre, man dieses als Tara 789 werste. «65 als eineWürkung der Kälte hatte ansehen müssen. Man sahe nicht leicht mehr eln Kraut in der Blüthe, son, dern das allermeiste in reifem Saamen. Die Erde war hiebey sehr heiß anzufühlen. Dis aber hat vermuthlich gemacht, baß die gewöhnliche Seuche unter Pferden und Menschen, so lange ich in Tara gewesen, fortwahrete,/ ja daß sie nicht nur in der Stadt, sondern, auch in den Dörfern ihre Wuth ausübete. , Dcn.nten gegen Abend war cm ziemliches Donnerwetter mit häufigem Regen ; die Erde aber war del» Tag darauf noch ft trocken, als vorher. Es schiel» zwar den dreyzehenden sich wieder zu einem Regen anzulassen, es blieb aber nuy bey einem kleinen Regen, der früh Morgens fiel, und den ganzen Tag war es sehr dunkel, heiterte sich aber gegen Abend wiederum auf. ^Zj ^ Bey Gelegenheit meines ehemaligen Hierseyns *, Habs ich von dieser Sradt einiges, geschrieben,^ davon ich jeHo, besser belehret bin. Die Einwohner sind nicht, .so arm, qls ich damahls angegeben habe. Es giebt so reiche ieuttz darin, die mit ihrem Reichthum jedermann Trotz biegen. Außer den iebensmitteln ist hier alles in sehr hohcm Preise. Dtz.Einwohnn/lch,Km prunke des Brandtweins^ sehr ^ -'- ' - ^1 -^ ^ ,"'^ , ,......^ergeben. ^ ' S. dicscs Tagcseglstcr^iM'Ihsil ^. lW M^' z6S *74l ben i5ren Aug. «rgebell. Der hohe Preis, welcher für einen Wedro auf zwey Rubel, vierzig Kopeken gesetzt ist, sollte sie zwar abschrecken: allein der Kronbrandtweln wird am wenigsten getrunken. Ein^ederEinwohner brennt sür sich selbst, so viel er will; denn das Pud Rockenmehl ist hier selten in «inem höheren Preise, als fünf Kopeken. Dic Kanzelcym aber sind vermuthlich an dieser Unordnung schuld. So wie man sonsten an andern Orten für eine gewisse Summe Geldes die Kessel stempelt, und Freyheit giebt darauS zu brennen, sosollen auch die Einwohner öftere Bittschrif« ten deswegen eingegeben haben. Allein man hat ihnen noch nicht die Erlaubniß ertheilen wollen» deswegen bren, ncn sie Brandtwein, und bezahlen gar nichts dafür. Hiebey besinoet sich der Befehlshaber eines Orts besser. Wer seine Abgaben gut liefert, kann brennen, so viel er will; wer aber nichts oder nachlassig giebt, erzürnt den Befehlshaber, und mag zusehen, wie er sich dessen Gnade wieder erwerbe In der Stadt ist eine ziemli» che Menge von bequemen Wohnhäusern, die meisten, theils neu sind, weil sie öfters großen Brandschaden erlitten hat. Es ist darin fast gar kein Handel. Die reichen ieute haben den Handel mit allen einkommen» den Waaren allein, weil die andern t>aS Geld nicht zum Einkaufe haben, sie aber unter sich solche Brü> derschaft halten, daß keiner den andern leicht steigern wird. Deswegen versehen sie auch die Kramladen ^ '^ ganz Snamenskoi-pogost 335 Wersie. ,67 ganz allein mit Waaren, und daraus verkaufen sie dieselben so hoch, als sie wollen, weil man sie bey m'e« mand wohlfeiler haben kann. Ihr Haupthandel ist nicht in der Stadt, jonbern in der Iamnschewischen Festung, und auf dem Irbitischen Jahrmärkte. Dort vertauschen sie Ruffische gegen Kalmuckische Waaren, hier aber diesi gegen jene. Die Ralmucken kommen gemei« ^lligltch alle Jahre entweder im Sommer, oder gegen den Herbst nach Iamysihcwa, und erwarten daselbst die Russischen Kaufleute. Den !6tcn nach Mittage um drey Uhr gieng ich mit .hem schönsten Wetter aus Tara ab, und kam des Abends um sechs Uhr in dem Dorse Ierlagina an, woselbst ich mich, um die Pferde abzuwechseln, etwas verweilte. We-Hen des Mondscheines tonnte ick mir auch die Nacht zu Nutze machen; ich fuhr deswegen weiter, und kam um Mitternacht in Snamensk.Hi oder Tscheredorva Po. gost qy. Zwischen dem vorigen Dorfe und diesem Fle. cken begegnete mir ein von dem Herrn Prof l^Nüller aus CacharincnburI an mich abgefertigter Soldat, der ze, hen Tage unterwegens gewesen war. Weil die Nacht schon eingefallen war, so konnte ich die Ursache seiner Verschickung nicht cher wissen, als bis ich den Flecken erreicht hatte. Es hätte mir aber nicht leicht etwas be« trübters als sein Mitbringen styn können. Ich erfuhr ^,.., l 4 , ^ nämlich . '74'den ixren Au3<6a,l<^ dämlich von ihm, daß der Herr Prof. Müller sehr ge. fährlich krank danieder läge, und meine geschwinde Ueber-tunft zu ihm sehnlich wünschte. Ich halle aber bey der Sache vieles zu bedenken. Hier in dcm Flecken hatte ich Anstalten grmacht, eim'^e Geschäfte zu verrichten, die ich nicht gerne versäumen mögte. Den Ischin, wollte ich auch gerne mit guter Weile besehen. Reisegelder hatt« lch zu einer solchen Reise nicht bey mir, und nach Tara deswegen zurücke zu schicken hielte ich für verzögerend. Allein das Verlangen des Kranken zu erfüllen, hielt ich we« gen der unter uns so viele Jahre gedaureeen treuen Freund, schaft für meine höchste Schuldigkeit, welches auch machte, baß mich keine Beschwerlichkeiten abschrecken konnten. Ich suchte und sann auf Mittel seinen Willen zu erftllen, und doch meine Geschäfte dabey nicht zu versäumen.' ^ Den' ,M brachte ich den'ganzen Tag, nebst dem meisten Fhell Ver Äacht so wie auch den i8ten mit drn Verrlchtun, gen zu /wozu ich die Vorbereitungen schon acht Tage vor« her hatte machen lassen, urld nilt Sonnen Untergang rei. sete ich ab. Mlt der Demmerung gienq ich über den Fluß Osch durch Hülfe einer Ziehbrücke so auf Kähne ge. sebt war. Ein Karren Mit bes Mahlers Lursemus Ge-rathschaft ware beynahe zu Grunde gegangen. Es wur» ben mit dem Karren viete Pferde auf die Ziehbrücke ge-siellet; unb weil die Brück« davon zu schwer ward, so lie« fen die Kühne, welche die'Brücke trugen, voll Wasser, ^ ' und Ajevskaja Sloboda 353 werste. »6^ Md die Brücke sank mitten aus dem Flusse. Weil man aber die Pferde schleunig in das Wasser siicß, ft hob sich die Brücke wieder, und erreichte glücklich das gegenseitige Ufer des Flusses, und die Gevüthschaft kam so gut über, daß auch.nickt das geringste davon naß wurde. Nur vier Werste von dannen ereignete sich ein neuer Zufall, der di« Reise fthr aufhielte. Als ich über den Bach Onagow aus einer schwimmenden niedrigen Brücke in der Nacht fahren wollte, und mit m«mem Reisewagen sihon bey n«F he das südwestliche User des Baches erreichet hatte, so bra< chen zween Valken der Brücfe, und die zwey Vordecra/ der ftlnkcn cm, und so gieng es auch mjt .den Hinterrä« dern^ so daß sehr viele leute nöthig waren,, mp hen Wa, gen^v«'eder.auszuheben< Weil M) nun der erste Mr, dem diekr Unfall begegnete, auch die übrigen Wagen ohne gro, ße Geßahr, nicht übergehen konnten, ehe und beyor die Brücke wieder ergänzet war, so wollte ich erstlich jn dem dachst gelegenen Dorfe Onagorvskya oder'Malaj^ Ajevskaja Wododa Hülfe suchen., Es war aber au ße» kleinen Kindern nur ein einiges Weib darinnen ! ,Weil nim die Abwechselung der Pfetde in der z^oar nahen, aber boch^wqs weittr rntferntey größeren AjepMaSlobo, da geschehen, sollte, si>! «,'lte ich dorthin,/lund schickta auch mit Möglichster Geschwindigkeit leute 5.zu deo gebrochenen'Zlehbrücke. ^. Es wahrete aberi dcm ohngeachtet ziemlich lange, bl> sie hin Gmw. ^nd die ^ i ö Brücke < 2 " ^'74' den igttn Aug. -Brücke ausbesserten; daher der Rest der Gesellschaft mit ber übrigen Gerathschast erst um ein Uhr nach Mitternacht in der Slobode ankam. Diese Slobode liegt am südöst« Men Ufer des Ajero, eines Flusses, der sich etwas un. Nchalbder Ueberfahrt mit dem Oft) vereiniget, und längst welchem die Reise seit der Ueberfahrt über denGsch gieng. Es ist ein großer Streit unter den Osthischen undAjewi« schen Bauren, welcher von diesen zween Flüssen in den an» Hern salle.Die Oscher sagen, ihr Fluß habe den entferntesten Ursprung unter beiden; ja nicht weit von seinem Ursprun» genehme er von der westlichen Seite einen Bach V,aras-jakein, der ebendaselbst, wo der Ajew, entspringe, und von welchem keineswegs gezweifelt werde, daß er in den sch falle. Endlich bemfen sie sich auf ein altes Her« kommeu, daß man es von Alters her dafür gehalten. Die Ajewische Bauren hingegen sagen, der weite Ursprung thue nichts zur Sache; es sey genug, daß beyde Flüsse, the sie zusammen laufen, gleich groß seyn; und wollte man sl« M Ansehung der Größe bemtheilen, so sey nicht mög,, iich zu bestimmen, wem die Ehre gebühre. Der 4auf diejer Flüsse akr gebe bettAusschlag. Der Ajew bchal. ^Sis'M Ittisch hin einen gnnz gleichen lauf,^^ sey er bis dahin einerley Fluß; hingegen komme der Osch schief zum Ajew, und richt^ sich nach seiner Vereinigung nach deni4aufe des Ajew; also höre k nach der Verei. nigung auf, Osch z« styn^ Der Streit rührt daher, . - ^ Die Ajevskaja Sloboda H53 Wersie. ,7, Die Ajerver haben einen Begnadigungsbrief,daß das land zu beyden Seiten des Ajews bis zu der Mündung von ihs nen genuht werden könl«. Sie erstrecken also aus ober-wähnten Ursachen ihr Recht bis zu dem Iwsch, uny lassen ihr Vieh bis dorthin gehen, welches aber die ^>« scher, wann sie eS daselbst schen, wegjagen. Unter die< sen 5wo Parteyen ist eine große Erbitterung. Als mir die Ajewer die Sache erzählt hatten, sö ließ ich zur Kurz-wcile ein Mar (l)schcr.Bauren, die unter den Fuhrleuten vorhanden waren, kommen, und fragte sie , warum sie ersteren so großes Unrecht thäten? Hierauf erzählten sie die Gegenursachen, die ich schon yben angeführt Habe. Weil aber die Ajevver mit zuhvreten, so wurden sie ge< gen die Osiher sehr aufgebracht, und straften sie lügen; diese wollten auch nichts aufsich sitzen lassen, ultd keine Pan tty wollte nachgeben. Es kam endlich zu ScheltworttN, von denen vermuthlich Schlagereyen entstanden seM wur< den ^ wo ich ihnen nicht das Stillschweigen auferleget hät.», te, ibelches höchst nöchig war, weil die streitenden nicht in> gleicher Anzahl waren, und die geringere Partey «oth, wendig allzu sehr würde gelitten haben. Ich hatte in dieser Slobode Ajcvskaja noch einige Mann zur Bcde« ckung'zu empfangen, und deswegen verweilte es sich mit meiner-Ahireift bis. zu dem Z9ttn vor Mittage «tn acht Uhr. ^»^'^^ "' ' i' ^ ^ '^.! ^.,!., ^,.. -.. "'"(:' UM ' >^AM diese Zeit verließ ich die Slobode, und kam nach Mittage gegen zwey Uhr in dem Dorfe Tschauuni» na an, woselbst ich zu Mittage aß, und die Pferde wechselte. Der Weg von der Stadt bis Snamyiskoi pogost war meistens eben Feld, mit dünner, meisientheils Birkenwaldung, bewachsen, und mit tiefen, aber kurzen, Thälern hm und wieder durchschnitten. Von da bis Ajevskaja Sloboda war er ohngefähr eben so, nur daß man da wenigere Thaler sahe. Weiter hin bis Tschauu« nina war er zwar eben, aber mit bestandig dicker Birken« Waldung bewachsen/ und sein Erdreich war höcken'che und etwas morastig. Gegen fükt Uhr nach Mittage reisete ich weiter>>'und kam über höckerichtes und hin und wieder Morastiges doch nicht bergichtes Feld des Abende um mul< Uhr nach dem' Vyrfe.Mdma, woselbst die Pferde vberckchls gewechselt ^wurden. Dieses Dorf «egt an dem Bache Ug, dep Hhngefahr vier Werst» Unterhalb i« dm Aftw Mt. . Dm ganzen Tag war dunkel Wetter, und nur gegen, Abend schien die Gon-.., nr, die Hber lo blaß wie denMonh aussähe« - Die Rächt war duykel.: Also übernachtete ich- W« ^wmm , ^ Den 2vsten gleng ich mit anbrechendem Tage ab. Der Weg. gieng noch .allezelt langst dem Ajew auf. warts über eben land, das hin und wieder höckericht und morastiges Erdreich hatte. Aber.meistentheils fand man n ^ schöne Tschemoluzkaja 959 Wersie. ^73 schöne schwarze Erbe, die mit Birkenbäumen dünn bewachsen war. Gegen eilf llhr vor Mtttage kam ich durch das Dorf Sudilorra, und bald hernach nach einem an« dern Dorfe Tschernoluzkaja oder podwoloschnaja, woselbst ich um das Mittagelager zu halten stehen blieb. Das erstere;Dorf liegt an dem Bache Rakuricha, der in den Ajew ohngefahr eine Werst unterhalb fallt, das andere aber an dem Ajew. Noch vor kurzer Zeit war in dem obenberührten Sudilowa eine Poststation: allein seit dem 4ten Iun. dieses Jahrs stehen diese beyden Dörfer ganz leer. Denselben Tag oder vielmehr in der Nacht zwischen dem Vierren und fünften thaten einige Räu« ber der Caftrschja Grda einen unvermucheten Anfall auf diese zwey Dörfer, sengten, brannten, raubten, und nahmen alles gefangen, was zu erHaschen war. Diejenigen, welche sich widersi'ßten, wurden mörderischer Wei« se ums leben gebracht, und einige auch verbrannt. Etli« che wenige entwischten der Gefangenschaft und dem Tode, und brachten die betrübte Zeitung hievon an die nahgelegenen Ocrter. Seit dieser Zeit haben sie sich weiter unten an dem Ajew niedergelassen. Nach den hierüber verfertigten schriftlichen Urkunden haben diesi Schelmen drey er« wachsene und ein Kind männlichen Geschlechts, und ein Weib todt geschlagen, drey erwachsene und vier Kinder männlichen Geschlechts, acht Weiber und neun theils Magdgen, theils Kinder weiblichen Geschlechts verbrannt, einen ^ ,74l den 2osten AuI.^^ «inen erwachsenen und vier Kinder männlichen Geschlechts, h^yWeiber, drey Mägdgen und fünfKinder weiblichen Ge. ,chlechts gefangen mit sich fortgeschleppt. Ein alter Mann soll sehr erbärmlich hingerichtet worden seyn. Er hatte sich wie erzählt wird, vor den Räubern unter den Stu« Heuboden versteckt, welches dieselben zwar wahrgenommen baw'n, aber den Ort nicht finden konnten, wo der Mann hinunter gekommen war. Sie sollen ihm deswegen zugerufen haben, er sollte hervorkommen. Allein er traute ihrem Zurufen nicht. Daher hieben sie den ganzen Stu« dcnboden in Stücken, zogen den alten Mann hervor, schleppten ihn auf das Feld, und hackten ihm daselbst Hän« de und Füße ab, wovon er sich zu tode blutete. An Vieh sollen sie neunzig Pferde, die Füllen mit eingerechnet, an Hornvieh groß und klein, hundert und drey und fünfzig Stücke weggetrieben haben. Der Major des hiesige« Dragoner Regiments machte sich mit einem Hauptmann, einem tieutenant, elnem Wachtmeister, zween Capital« d'Armes, einem Untersähnrich, fünf Corporalcn, ei» nem Trommelschläger, und ein und neunzig Dragonern, wie auch drey hundert und siebenzig wüpisnie Casaki den yten Iun. wider diese Räuber von Abazkaja Slo. boda auf, und schlug schon den folgenden Tag in ihr« Fahrte ein. Den «ten fand er in der Steppe fünf und drey, ßig Stück groß und kleines Hornvieh, welches die Räuber in der Eile nicht hatten fortbringen können. Von da setzten Tsthernoluzkaja 959 werste. »75 setzten sie dem Gesindel „och sechs Tage nach, und trafen dasselbe endlich den l7ten des Morgens an einem See un, ter einem Gebürge in der Gegend Sarai'bor an, und ü« verfielen es, konnten ihm aber wegen der Festigkeit des Ortes nicht recht beykommen. Drey Dragoner, zween Wüpisni: Rajaki, vier Dragoner,und eilf Kosacken, Pferde wurden hiebey todtgeschoßen, ein Corporal, neun Dragoner, acht Kosacken, vier Dragoner»uud sechs Ko< sacken,Pferde verwundet. Was von dem Feinde umgekommen sey, weiß man nicht. Es wurden von ihm vier» hundert und sieben und zwanzig Pferde, die Füllen mit« gerechnet, erbeutet, und zehen Menschen Russischer Na» tion, die von den Räubern nicht fortgeschleppt werden konnten, aus der Barbanlchcn Gefangenschaft befreyet. Mündlichen Nachrichten zufolge hat man die Räuber in einem tiefen Schlafe angetroffen, und auch zu selbiger Zeit ihre Pferde weggenommen. Die meisten sind der Mey, nung, man hatte ihnen in der Stille auch alles Gewehr abnehmen, und darauf alles nicdersabeln oder gefangen neh« men können. So aber hatte man die Sache mit allzugroßem lermen angefangen, wovon der Feind aufgewacht wäre, und sich zur Gegenwehr gefaßt zu machen Zeit ge« wonnen hatte. Dieser Bösewichte Gewehre sind Turki, eine Art von Büchsen, welche wohl dreymal so weit als eine wimovta (Russische Büchse) reichen sollen, so daß man ihnen nicht hatte nahe kommen können, ohne Gefahr zu 4 // ,74l den 2osten Aug7 zu lau^tt viele Mannschaft dabey zu verlieren. Sle sollen sodann mit ihrem Gewehre tapferen Widerstand gethan haben; und weil ihre, des Raubgesindels Pferbe schon alle weggetrieben waren, so wurden einige von ihnen be« ordert, die Russischen Gefangenen,die sie mit sich führten, in das Gebürge zu treiben, weil sie besorgten, sie mögten zu den Russen überlaufen ; der meiste Theil aber blieb zu« rück, und hielte die Dragoner und Rosacken mit ihrem Schießgewehr ab. Diesem allen ohngeachtet sollen viele der Russischen Rosacken um Erlaubniß gebeten haben, den Räubern nachsetzen zu dürfen/ als welche alle zu Fuße ware»; man hätte sie aber mit Schlägen zurück gewiesen. Denn der Major befürchtete, es mögte noch mehr räuberisches Gesinde! von eben dieser Art hin und wieder in den Gebürgen verslecket seyn, und ihn mit si'inem ganzen Gefolge ohne Köpft zurücke schicken. ' Hieraus entstund eine neue Sorge, sie mögten mit den Köpfen auch das Gesichte verlieren. Eine Probe schien ihm gefahrlich. Er gieng also den sichersten Weg, und begleitete siin Heer mit seinem und des ganzen Heeres Köpfen nach dem Flusie Ischim in Rorkina Slododa, allwo er mir oben er-Mter Beute den 22sten Brachmonat glücklich ankam. Ich habe schon oben gesagt, daß man von Tara aus wi< der eben diese Räuber auch Kriegsvolk ausgeschickt hatte; ich habe aber jetzo erst den wahren Verlauf dieses Feldzu« aes erzählen gehört. Es wurden anfanglich vier hundert Mann Cschernoluzkaja 959 wersie. «71 Mann ausgeschickt, sie nahmen aber bald wieder ihren Rückweg nach der Stadt, und der Absacken Obrister, ihr Anführer, berichtete der Kanzley, es wäre kein Feind zu fthcn. Man schickte ihn deswegen zum andernmal aus, und vel stärkte sein Heer. Er kam im Anfange beS Iul wieder zurücke, und berichtete, daß er gegen Sarai« bor fortgerückt und davon nur eine Tagereise entfernt geZ wejen wäre, er hätte dahin auch eine kleine Anzahl silnes Kl-iegkvoikes abgefertiget, um den Feind zu erkundigen; es wäre aber nichts von ihm zu erfahren, und schiene es, er sey in dir Gebürge gejagt worden, wie man dann noch hin und wieder ein Ulbnbleibsel von feindlichen Jurten ge« sehen hatte, und wie dergleichen lügen mehr waren. Es ist unbeschreiblich, was die Russische Gränze seit vielen Jahren her, absonderlich aber seit dcm Jahre 1728, von diesen Räubern erlitten hat. Die ganze Varabinl» sche Steppe, die Dörfer oberhalb der Sladt Tara am Erlisch, die Dörfer am Osch, Ajew, wagai, Ia-miinla, und alle Sloboden in der oberen Gegend des Tobol sind durch solche Ueberfälle ungemein mitgenommen worden; und wann man sich die Mühe geben wollte es zu* sammen zu rechnen, so würde eine größere Menge erschsa« gener und gefangen weggeführter Menschen beyderley Ge« schlechtes und Viehes, auch anderer geraubten Haabsee« M llgkelten Ramtsch.R, 4-Theil. «^ ,741 den 2osien Aug. llakeiten herauskommen, als man sich sonst vorstellen könnte. Man macht mit diesen Schelmen eine Menge Vertrage. Sie stehen nicht unter einem Haupte. Wenn also Strei. fereyengeschehen,und man sich bey denen, welche milder Russischen Regierung Verträge gemacht haben, über sol« che Gewaltthätigkeiten beschweret, so bekommt man alle« zeit zur Antwort, es sey von ihrem Volke den Verträgen nichts zuwider geschehen, sondern von andern Völkern, die nicht von ihren Befehlen abhängig wären. Da muß man sich dann mit dieser Antwort abspeisen lassen. Die Schel. menaber,die unter der Casarschja Ordastehen, sind ein. ander alle gleich. Wer kann sie von einander unterschel-den und wissen, unter wessen Bothmäßigkelt sie stehen? Daher ist keine Hoffnung sie durch Verträge zu zwingen, wo man nicht mit allen ihren so genannten Hauptern Ver. träge macht, und von allen Geiseln zur Versicherung nimmt. Es würden aber alsdann so viele Gelsel zusammen kommen, daß man sich vor ihren Raubereyen auch zu fürchten haben würde. Meines Erachtens also müßte man lieber gegen sie immer auf guter Hut seyn, und wenn man sie auf dem Raube anträfe, nachdrückliche Strafen an ihnen vollziehen, damit sie durch dergleichen Exempel von ihren Raubereyen abgehalten würden. Es ist zu be. sorgen daß, wenn man diesem Uchel nicht mit dem grösten Nachdruck zu begegnen sucht, es immer größer werden dürste. Unter den vielen gefangen weggeführten sind vermuthlich Cschernolu;kaja 959 Werst«. »7g muthlich auch Schelme, die dem Raube so gerne nach» hängen, als gebohrne Rauber, und sich kein Gewissen daraus machen ihr Vaterland zu verrathen. Der Uz-berfall in den vorerwehnte» Dörfern ist in selbiger Gegend vor diesem was unerhörtes gewesen. Es ist also zu vermuthen, daß ein ehrlicher landsmann die Rauber dahin geführet habe. iaut den Aussagen derer, die aus der Ge« fangenschaft befreyet worden, ist der Heerführer dieser Räuber ein entloffener Hesajchnoi Tarar ". So hae man auch Nachricht, daß Barabinische Tataren dahin ent« laufen sind, wodurch meine Muthmaßung wahrscheinlich wird; und endlich sagt man auch, daß diese Schelmen so gar Russische Wegweiser haben. Gegen Abend um vier Uhr verließ ick diesen Mordplatz. Ohngefähr eine halbe Werst davon fuhr ich über den Ajew, und verließ ihn gänzlich, und trat nun die Reise über die wolok, d. i. das land, welches zwischen dem Ajew und Isthim ist, an. Ohngefähr zehen Wer, ste lang war der Weg trocken, und nur hin und wieder «in wenig höckerlcht. Von da aber wurde er sehr höcke« richt, und zugleich morastig, und vierzehen Werste von dem Dorfe muste ich durch einen sehr einsinkenden Morast, der " Ein T»«r, der »or diesem an die Russische Krone Tri« l>ut bezahlt/und h«'n nnd wieder, um über die Bäche zukommen, in tiefe Thäler hinablassen, und aus denselben wieder herauf iahren -muste." Auch war dieses eine kleine Beschwerlichkeit wr Reise, daß beständig ein schr feiner Regen fiel, welches sich gar m'chc mit der heiteren Nacht und dem dcs Morgens gefallen Reift, so der erste dieses Jahres war, reimte. Des A« bends um vierUhr erreichte ich das DorfTschurranskaja, woselbst ich die Pferde wechselte, und ohne Aufenthalt weiter reisete. Etwas nach Sonnen Untergange kam ich in dem Dorfe Iallsazka^ an. Dieses Dorf liegt auf dem nordöstlichen User des Flusses Iausi:k,der eine Wer» sie von bannen in den IMn! fällt. Der Iausak laufe sehr krumm, und hat einen entfernten Ursprung ; es sind auch viele Dörfer und Mühlen daran. Bis die Pferde "''gen^chsilt wurden, so ward es schon etwas dunkel, welche 5im desto verdrießlicher war, weil ich übcr den I"usak fahren muste, welches nicht geschehen konnte, chne mich in ein tiefes Thal herunter zu lassen. Doch weil es an leuten nickt fehlte, so ward es glücklich bewerkstelliget. Des Nachts um acht Uhr kam ich in dem Dorfe Oschtsche« korra oder pagana an; und weil es schon sehr finster war so übernachtete ich hier- Der Weg war sonsten lmmer sehr eben und glatt. Nur der feine Regen währte bis jetzt; bald aber nach meiner Ankunft in mein Nachtlager regnete es heftig bis zu Mitternacht. Ohngefähr 5 ' - Vierthalb Oschtschekowa ii^z VVerste. chj vlerthalb Werste oberhalb diesem Dorfe fasst von der südöstlichen Seite in den Iscbim der Fluß Ir, welcher noch vor wenigen Jahren schr bewohnt war, weil das Erdreich an demselben zum Ackerbau so vortrefflich seyn joll, daß man weit und breit dergleichen nicht finde. Aber die Slreifereyfn der Casiuschja en Ischlln welter aufwärts zu gehen. Allein weil dieser Weg sehr morastig und zum Fahren mit Wagen noch nicht bequem seyn soll; so mußte ich einen Umweg übcrRorki'» na Slödoda nehmen. Der alte iandweg dahin gieng immer zunächst dem Flusse Ischim. Allein dieser ist wegen seiner Beschwerlichkeit schon längstens verlassen wor« den. Um vier Uhr nach Mittage fuhr ich mit frischem Vorspann ab, und kam bald auf eine erhaben« streichende Gegend, die sehr ehen und trocken ist, und auf welcher der jetzige Weg gehet, dergestalt, daß der Ischim be« ständiK ohngefahr fünf, stchs bis acht Werste zur linken bleibt. i8s '^^ ^ 74' den 24sien Aug. bleibt. In diescr Gegend war hin und wiever?lckerfeld' und einige Seen; auch sahe man zur linken etliche Dörfer in der Ferne. Merzehen Werste von dcrSlobode verließ ich den iandweg, als welcher von dort durch die Dörfer über wawilonskoi Istok unten in dem Thale gchet, und blieb beständig auf dem erhabenen Felde, bis ich end, lich des Nachts gegen acht Uhr in Bdrowojo Sielo an. kam, woselbst ich übernachtete. Den ganzen Nachmittag fiel bestandig ein feiner Regen ; als ich aber noch in der Sloboda war, regnete es sehr stark. Dabey war es un« gemein kalt und windig, und verdrießlicheres Wetter, als das gewöhnliche Herbstwetter ijk Borowoje Sielo liegt auf dem nordlichen Ufer des Flusses Rarafsuk, so bey vier Werste unterwärts siine Mündung zum Ischim hat. Dieses Dorf hat außer Kirchenbedienten und armen ieuten sechzig Bauerhöfe, und eine Kirche, bieder Casa. mschen Mutter GOttes gewidmet ist. Um die Kirche ist ein Ostrog und Spanische Reuter. Ich suchte von hier aus die Anstalten zu meiner ferneren Reise von RorkmH SlHdoda aus vorzukehren, schickte deswegen in der Nacht von hier einen Soldaten nach der Slobode an die Ischimische Kanzley, mit einem schriftlichen Verzeich, niß aller Nothwendigkeiten, und bat mir aus, daß sie bey meiner Ankunft fertig seyn mögten. Den Rorkina Sloboda 1221 Wersie^ ts^ Den 24sten gegen acht Uhr vor Mittage gieng ich mit frischen Pferden ab, und fuhr bestandig längst dem Rarassuk aufwärts. Zwo Werste von Boro^ rvoje Sielo bey dem Dorfe Sawarichina endigte sich das erhabene land, darauf bisher der Weg gieng. Ich kam viele Dörfer vorbey, und drey viertel Werst oberhalb dem Dorfe Smchnina fuhr ich über den Rarasiuk durch Hülfe eincr Brücke. Das Dorf ßirjanskaja war das letzte an dem Rarassuk, wel« ches ich je ho vorbey kam. Von dorten schlug sich der Weg von dem Rarassuk ab, und dem IMm zu, und nach vier Wersten erreichte ich etwas nach Mitta. ge Aorkina Sloboda, welche auf dem nordwesili« chen Ufer des Ischims, gleichsam auf einer Halbinsel zwischen zwcy erhabenen Usern desselben liegt. Von der landseile, nämlich von einem erhabenen Ufer zu dem andern ist sie mit einem Ostroge, Graben, Na« dolobi und Spanischen Reutern befestiget. Zunächst an dem oberen Ufer ist noch ein besonderer kleinerer O, strog, dessen eine Wand von der Wand des größeren Osiroges gemacht wird. In diesem kleinen Ostroge ist eine alte, meistens verfallene, Nicolao dem Wun« derchäter gewidmete Kirche, die wegen ihres Alters wü« sie stehet; ferner zwey Salzhäuser, ein Brandtweinkeller, «ine Pulverkammer und die Kanzley. Außerhalb diesem Ostroge hart daran ist die neue Kirche gebauet, die den ^ Namen ^ >74l den 25stm AuA^ Nilmett ber alten führet. In der Sloboda sind ohngefähn hundert Wohnhauser, und ein Haus für den Befehlshaber, welcher unmittelbar von Tobolsk abhänget, und den ganzen Ischimlschen Bezirk unter sich hat. Si, hat eine Besatzung von ohngefähr hundert Dragonern, unl> der Major und Hauptmann des Dragonerregiments ste« hen hier im Quartiere. Drey Tage vor meiner Ankunft «ar von der oberen Gegend des Ijchim ein Hauptmann zurückgekommen, welcher einige Rauber der Casatschja Orda einholen soll< te, die ohngefähr vlerzehen Tage nach dem obenerwehnten Feldzuge des DragonerMajorS zu dem kaum dreyßig Werste unterhalb Rortina auf dem nordwestlichen Ufer bes Ischim gelegenen Dorfe Firsowa gekommen waren, und in der Zeit, da die Bauren sich mit Einerndtung des Getraides beschäftigttn, zehen Pferde weggetrieben und über den Ischim geschwemmt hatten. Er jagte ihnen mlt hundert und fünfzig Mann bis nachSarai-bor und bis an den See daselbst nach, konnte aber keinen davon auffangen und mußte unverrichteter Sachen zurücke gehen. Ich hoW noch selbigen Tag, als ich in Rorkina ange» kommen war weiter zu reisen. Weil lch aber einiges von der Kanzley nöthig hatte, so gieng es nicht nach meiner Hoff. nung. Ich konnte weder eine mündliche noch schriftlich« Antwort auf meine Forderungen erhalten, und es wahrte bi< Rorkina Sloboda »221 Werste. »9» bls an den Abend, ehe ich den Befehlshaber (Uprawirel) des Otts zu mir ins Haub bekommen konnte; und ehe ich ihm alsdann ein wenig den Ernst zeigte, der ihn von sei« ner Verbindlichkeit meine Forderungen zu erfüllen über« zeugt hatte, so wurde es Nacht. So wie nun meine Um« stände verdrießlich waren, so war auch das Wetter den Tag über unangenehm, nämlich regnerisch, ungestüm und kalt. Den Lasten nahmen die Kanzleyformalien abermahlS über die Hälfte des Tages weg. Endlich gegen drey Uhe nach Mittage war ich mit allem abgefertiget, und fuhr auck sogleich ab. Weil aber einige Ossiciere von dem Sibirischen Dragonerregiment eben damals in der Slo« boda waren, die mich gerne sehen wollten, so ließen sie mir bey ihren Häusern, welche ich vorbey fahren muste, aufpassen, und nöthigten mich mit tausenderley Ueberre« dungsgründen, bey ihnen einzukehren, welches ich endlich that, und mich bis gegen Abend um sechs Uhr unter ihnen aufhielte. Von der Slobode verließ ick den Ischim völ lig, und wandte mich wieder nach demRarassuk, langst welchem ich aufwärts fuhr. Iepamschinskaja war das erste Dorf, bey welchem ich denselben wieder erreichte, und ungefähr hundert Faden davon gieng ich darüber. Darauf fuhr ich noch drey Dörfer, so am Rarassuk la« gen, vorbey, unter welchen das letztere 6>vaschinina war» ,«. l?4l den sösten Aug. war. Von dort ließ ich ihn zur linken, und sieben Werste davon kam ich zum Dorfe Cstheremschanka, woselbst das land zwischen dem Iscdim und Wayai seinen An. fang nimmt, und deswegen wagaiskoi Wolok heißt. Ohngeachret es schon Nacht war, so wollte ich doch das, jenige wieder einholen, was ich durch die Besuchungen der Officiere versäumt hatte. Ich gieng derohalben der Wolok zu, und kam in der Nacht a/gen neun Uhr bey Isi-Himskaja Isbuschka an, woselbst ich übernachtete. So wie der Weg an dem ganzen Ischnn und Rarassuk sehr eben war, also wurde er ohngesahr zehen Werste, ehe zch die Isbusthka erreichte, sehr höckericht, war auch von da an hin und wieder kothig; und etliche Werste vor der Isbujcdka befand sich ein so großer und tiefer Koth daß kaum durchzukommen war. An dem Karren, h^ ich bey mir hatte, brachen die Räder zum zweytenmal, welches einen nicht geringen Aufenthalt verursachte. Den ganzen Tag übcr war wieder ein feiner Regen mit Winde, und eine verdrießliche Kälte; gegen die Nacht aber hörte der Regen auf, und es wurde ganz still; doch wollte eS nicht heiter werden. Ohngefahr hundert und fünfzig Klafter nordlich von der Isbuschka ist ein Ziehbrunnen, so seit sechs Jahren zur Bequemlichkeit der Reisenden ge. graben seyn soll. Man sagt aber, er friere des Winters auk Die hiesige Gegend ist, weil sie kein Wasser hat, den ieuten zur Wohnung so unbequem, daß sich auch des Sommers wagaiskaja Isbusihka 1281 Wersie. «y, Sommers niemand hier aushält. Des Winters wohnt ein Kerl hier, der Heu und Wasser «erkaust, letzteres schmelzt er aus dem Schnee. Den ;6sten gegen Morgen heiterte jlch das Wetter auf, und ich fuhr mit dem Tage bey gutem Wetter ab, und kam gegen neun Uhr wagaiskgja Isbusthka vor« bey, die nordlich, ohngefähr eine viertel Werst davon einen kleinen See hat, daraus das Wasser zum Trinken und Kochen genommen wird. Die Isbuschka aber ist, wie die vorige, nur des Winters bewohnt. Der Bach Grjasi nuschka war der erste von dem Dorfe Tsche« rcmschjanka an, über den ich ohngefähr acht Werste von der Isbuschka fuhr. Er fällt in keinen Bach oder Fluß, sondern verliere sich in einem Moraste. Bey dem« selben fangen die Wagaischen Aecker an. Ohngefähr zehcn Werste von danuen fuhr ich über den Bach Chme« lovkH,, welcher, so wie ein anderer, Namens Ixoleslov^ ka bey nahe fünf Werste davon in den Fluß Wagai fallt.., Nach zwo Wersten erreichte ich den tVagai, dsll man wegen seiner großen Krümmung daselbst so wohl zur. rechten als zur linken hatte. An demselben fuhr ich bey einer Werste aufwärts, und alsdann darüber. '^Ramtsch. R. 4- Theil. "'74! den 26sten Aug. '' Jenseit der Brücke auf dem nordlichen Ufer des wagai, war Malyschkina Sielo. Damit man sich die iage des Flusses in Ansehung des Fleckens besser vorstellen kön» ne, so habe ich beydes in eine Zeichnung gebracht- Tab. I. Fig. I. Schon zwölf Werste vorher waren an dem Karren, so ich bey mir hatte, die Räder so entzwey, daß sie nicht mehr ausgebessert werden konnten, und also war ich gezwungen den Karren mit allem, was darauf gepackt war, zurücke zu lassen, und von hier aus einen neuen hin« zuschicken. Weil nun auch das Küchengerach und meine lebensmittel mit auf dem Karren wattn, so mußte ich sehr lange fasten; denn der Karren kam erst gegen zwey Uhr nach Mittage an. Sonsten war der Weg trocken, > aber doch ziemlich höckericht bis an den Bach Grjasnusch» chä^'wo er ziemlich eben wurde, von Chmelovka aber ^ar er vollkommen eben. Eine dünne Birkenwaldung war auf dcr ganzen wolok, und überdem dreyerley Ar-' ten von Weiden. Malyschkina Sielo hat vierzig Bau. '«chose, und eine Kirche, dier^icolao demWundertha-ter geheiligtt isi. Mitten im Flecken ist eine Kornmühle von einem Gange. Dieser Flecken stehet unter Usla-'nunskaja Slobodc:,M!d hat keinen besonderen Befehls« "Haber. Gegen sünf Uhr nach Mittage fuhr ich mit frischen Pferden ab. Der Weg gieng an dem nordlichen Ufer des wagai aufwärts, dergestalt, daß er weit zur hinken blieb. Dieser Weg ist näher und wegen seiner aus» .«^? 5 5 .,5 ^ nehmendsn Uslaminskaja Sloboda 1336 Werstc. 195 nehmenden Ebene viel bequemer, als der längst demFlus. se, durch die Dörfer. Diese blieben demnach meistens, so .wie der Fluß zur linken, ausgenommen das DorfBo« rowljanka, das von einem durch, das Dorf, wodurch der Weggehet, laufenden Bache die Benennung angenommen hat. Des Nachts gegen neun Uhr kam ich in Itslaminskaja Sloboda unter einem starken Regen, der schon bey Anfange der Nacht zu fallen anfieng, glück, lich an. Das Wetter hatte sich schon seit dem Mittage geändert, um welche Zeit ein heftiger kalter Wind zu we< hen anfieng, der sich erst gegen die Nacht legte, da sich der obcnerwehnte Regen einfand. Der Weg war sehr eben, und allenthalben mit Birken bewachsen, die hh und wieder sehr dicke stunden. Nslaminskaja Slodo-da liegt auf dem nördlichen Ufer des wagai, nach dem gemeinen iandwege vierzig Wersie von lHalyschkinH Siclo,' nachdem Wege aber, den ich gefahren, ohnge« fähr fünf und dreyßig Werste. Sie hat fünf und zwan^ zig Höfe,nämlich ein Haus für den Commissar, zwey Hausir für die Kirchenbedlente, sieben für abgedankte Dragoner, und drcyzehen für Bauren. Es ist darin eine Kirche, diä dem Ansma Demianskoi gewidmet ist. Diese Kirche siehet nebst zwölf Hausern, innerhalb einem viereckichten> Ostroge, der um sich einen Graben, Nadolobi und Spa< Nische Reuter hat, die übrigen Hauser aber steh«, ober^ und außerhalb dem Ostroge. Der Commissar des Orts, ^'" N 2 stehet ',<>6 1741 den 27sten?lug. st«.het unter der Ischimischen Kanzley. Ungefähr zehen Klaftern unterhalb der Sloboda fällt von der nördlichen Seite der Bach Gremjaschka in den Wagai, welcher das Dorf Gremjaschnaja von der Slobode absondert. Dieses stehet zwar nicht hart am Bache, sondern bey dreyßig Klaftern unterhalb demselben an dem Wagai. Den 27sten gieng ich eine Stunde vor Tage mit frischen Pferden ab und verfolgte den wagai langst sei« nem nordlichen Ufer noch weiter aufwärts, kam durch das Dorf podwoloschna und etliche Bache, und des Morgens um sieben Uhr in das Dorf Omumaja, von wannen wieder eine Wolok anfängt. Bey diesem Dorfe gieng ich nach dem südlichen Ufer des wagai über, welches ich bis an den Ursprung dieses Flusses verfolgte Zwischen Omumaja und dem Ursprünge des Wagai liegt der BachRruticha oder Rruraja ohngefähr in der Mitte. Ich nenne den Ursprung des wagai. was man hier zu iande poroZ nennt, nämlich denjenigen Ort, da der XVagai als einFluß zu laufen anfängt; denn sonsten erstre« cket sich Von da noch auf vier Werste lang nach Westen, ein beständigerSunipf,der sich m zween hart an einander liegen? de sumpfichte Seen endiget, die von der nordlichen Seite «inenRjam haben. Diese Seen bleiben ohngefähr eineWerst zur rechten des'Weges. Ohngefähr zehen Werste von diesen Seen ließ ich den mit Werstsäulen besteckten Weg zur linken. Selbiger gehet bestandig auf der Steppe - ^ fort, fort, mail fahrt darauf durch die südliche Urquelle des Ng/ und kommt nicht eher zu einem bewohnten Orte, als bey dem Dorfe UZovskaja, woselbst man auch über den Ng fährt. Ich aber kam ohngcfähr zehcn Werste nach dieser Vertheilung der Wege zur östlichen Urquelle 0es Ug, und' fuhr dadurch, iängst dem Bäche dieser Quelle fuhr ich bey zwo Werste unterwärts, doch so, daß er ohngcfähr achzig Klaftern zur linken bliebe, und nach noch einer Werste kam ich nach Mittage gegen zwey Uhr zu Werchuggkaja Saimka Araphaila Monaslira an, so am nordlichen Ufer des Ug ungefähr eine Werst unter« halb der Vereinigung beyder Urbäche liegt. Dieses Dorf har sunfzehen Klosterbauren, und einen kleinen Ostrog von der landsiite, mit Spanischen Reutern. Es befindet sich darin eine Kirche, die dreyen Heiligen, nämlich Basilio dem Großen, Gregorio Thcologo und Johanni Chrysosiomo zu Ehren erbauet ist. In die« sim Ostroge ist ferner ein Klosterhof, in welchem wegen der Aufsicht ein Verwalter (Srroirel) wohnet, der von dem Kloster, dem das Dorf zugehöret, dahin geschickt wird.' Es sollen kaum funfzehen Jahre seyn, daß dieses Dorf angeleget worden. Es hat aber auch schon einige Plündo rungen von der Cajarjchja (l)rda ausstehen müssen. Es war schon Abend, als ich aus diesem Dorfe abfuhr , weil die Pferde lvegen des langen Weges, den sie seit der Slo, bode zurückgelegt hatten, etwas ausruhen, niußcen. Dcr N 3 Wea lass N4'' ben 28sien Aligllsi. ' .-z(H Weg gieug beständig langst dem nordlichen Ufer des Ng über einige Bache und das Dorf Markowa vorbey, und schon in der dunkelen Nacht kam ich nach dem Dorfe Lo. Zinowa. Weiter aber zu fahren durfte ich mir nicht ge« trauen, weil nicht weit von diesem Dorfe ein dicker Wald ist, welchen durchzufahren man den Tag nöthig hat-Ohngefahr vier Werste vor dem Dorfe war etwa hundert und sechzig Faden zur rechten des Weges, der See Rodjakowa, der auf zweyhundert Faden in der iange und Breite, und fünf bis sechs Faden in der Tiefe hat, welche Tiefe bey Seen in dieftn Gegenden was ungemeines ist» Der Weg von Uslaminskajä Sloboda an bis Hieher war allenthalben eben, nur dah man sich zu dem NZ in ein Thal herunter lassen mußte, und von dem Ursprünge des WaZai war hin und wieder höckerichtes Erdreich. Gegen den Ursprung des wagai war eine ziemlich freye Steppe, auch von dem Dorfe Gmumaja bis dahin traf man wenig Waldung an. Je näher man aber von da zu dem Ng kam , je dicker wurde die Waldung. Man sahe aber nichts, als Birken, und das Erdreich m diesem ganzen iandesstriche scheinet sehr fruchtbar zu seyn. Nach dem Regen, der die vorige Nacht gefallen war, heiterte sich der Himmel auf, und es ließ sich diesen Morgen zu gu. tern Wetter an; kaum aber war die Sonne ausgegangen, so erhob sich ein heftiger, rauher und kalter Wind, der des Vormittags gegen zehen Uhr wafferichten Schnee. ' brach. . Ugovskajä I4Z8 werste. ,yy brachte, und sich erst a/gen Abend legte. In der Dem, merung fiel abermalen etwas Schnee, der aber, so bald er die Erde erreichte, in Wasser zerftoß. Das Dorf Logi« nowa, darin ich übernachtete, hat acht Höfe, und ist von der 5andsoiie mit cin?m Ostroge umgeben. Den 2strog,so auf dem nordlichen Ufer eines Arms des Tobol-Flusses, und an einem See., der keinen Namen hat, liegt. Nämlich an der südlichen Seite hat cs gedachten Arm des Flusses Tobol, und an der östlichen einen See, der im Frühjahr, wenn die Waffer anlaufen, durch beyde Enden mit dem Tobol zusammen lauft. Ich habe die Entfernung von dem Dorfe Ugovs-kaja bis hier neunzehen Werste gerechnet. Dieses ist nach den Krümmungen des Flusses zu verstehen, nach denen ich gefahren bin; nach dem geraden Wege ist cs kaum zehen Werste. Dann bey klarem Wetter kann man zufolge der Aussage der Ukowischen Bauren in dem Dorfe Nkovskaja die Kirchenthurmspitze von dem Gstroge sehen. Uebri-gens ist von den Entfernungen von Uslammskaja Sloboda an zu erinnern, daß sie meistentheils auf dem Gutdünken und auf der Aussage der Fuhrleute und Ein« wohner der Dörfer gegründet sind. Denn obwohl Werst-ftulen fast bis an den östlichen Urbach des Ug geseht sind, so Ialurorovskoi «pstrog i457 Wwste. 20^ so sind dieselben doch so unrichtig , daß die Entfernungen nach denselben keineswegs gerechnet werden können. Viele sind ausgelassen, viele versetzt; zuweilen findet man auf einer Werstsäule eine Zahl, die nach ohngesihr zehen. Wersten wieder vorkommt :c. ic. Die gemeine Sage ist, daß es von Uslaminskaja Sloboda hundert und zwan« zig Werste seyn; andere sagen hundert und Vierzehen, und in der Ialutorowischen Kanzley befindet sich ein aus der Tobolskischen Regierungs-Kanzley geschicktes Register, laut welchem die ganze Entfernung nur fünf und neunzig und eine halbe Werste ausmacht. Jalucorovskoi Ostrog wlrd von dem gemeinen Manne von dem zwey und dreyßig Werste un< terhalb dem Ostroge auf der östlichen Seite in den Todol einfallendenVacheBatschjalnkainsgemeinBatschjamka oder Bacsihjainskaja Sloboda genannt.Der erstere Name aber soll von einer ehemaligen alten Tatarischen Verschan« zung Iawlu rura herrühren, die daselbst noch zu sehen ist, wo dcr kleine Ostrog stehet. Die erste Anlegung des Ostroges geschahe unter der glorwürdigen Regierung des Zaaren Alexei Michailowitsch in dem Jahre 1659. und zwar wurde derjenige Ort zum Ostroge beliebet, dcr vor diesem eine Tatarische Festung gewesen war, und welcher gegen das nahe liegende Erdreich als em Hügel erhöhet ist. Solcher befindet sich an dem untersten südlichen Thei» le derSlobode. Seine östliche und westliche Seiten sind N 5 drey _ ,74t den 25sten August. ^ / drey ul'd sicbenzig Klaftern und eine Arschin lang, die zwo andern sechs und vierzig Klaftern brcit,und er ist mic zwee:i Thürmen und einem Thorwege darunter, auf der südlichen und nordlichen <5>eite versehen. Der südliche ist hart an der östlichen Wand, der nordliche aber mehr westlich, weil die Kirche Strctenja Gospodnja, (zur Begegnung des Hrn. Christi mit Simeon) die gegen den Winkel sieht, ihm den Raum weggenommen hat. Innerhalb diesem Ostroge ist die Kanzley, ein verfallenes Haus für den Be. sehlshaber, ein Zeughaus, ein Salz.und fünfKornhäuser, tmd überdem noch einige Kornhäuser für Privatpersonen. Der Kriegsvorrath bestehet aus sechs eisernen, und zwar anderthalb bis dreypfündigen Kanonen. Noch ist außer« halb um diesen Qstrog von der iandseite ein raumlicher Gra» den, der schon ziemlich verwachsen ist, und noch von der Tatarischen Festung übrig seyn soll. Ja es soll noch außerhalb diesem Graben der andere gewesen seyn, von dem man aber nicht einmal eine Spur mehr siehet.Außerhalb die« sem Ostroge sind so wohl westlich als nordlich gegenwärtig zwey hundert und funfzeheu Wohnungen, die Hauser der Kirchen-und Kanzleybedienten mit eingerechnet, und eine Kirche, welche Sergei, dem Radunischcn Wunderthater gewidmet ist. Um alle diese Gebäude ist so wohl von der westlichen und nordlichen, als von den iandseiten eine Wand von liegenden Balken gezogen , die außerhalb noch mir einem Graben, Nadolobi und Spanischen Reutern z 5(5 verse- Ialurorovskoi Gsirog 1457 Werfie. 203 versehen ist. Die westliche Wand, so sich bis an den To-bol'Fluß erstrecket, halt, wenn sie außerhalb den Spanischen Reutern gemessen wird, achzig Klaftern, die nordliche sechshundert und fünfzig, und diese hat drey Thore, so mit hölzernen Thürmen versehen sind. Der erste Thurm ist ohngefähr hundert und dreyßig Klaftern von der westlichen Seite, der andere von dem ersten gegen Osten ohngefähr zweyhundert Klaftern, der dritte aber von dem andern auf hundert und sechzig Klaftern entfernt, und von dem dritten bis an das östliche Ende der Wand ist es noch auf hundert und zwanzig Faden. Bey meiner Ankunft in diesen Ort waren mir zwo Sachen angenehm. Ein Obrisier, der während meinem Aufenthalte in Tomsk daselbst im Elend lebte, war daraus einigermaßen befreyet. Man berief ihn nach Tobolsk, und begnadigte ihn zwar nicht völlig; aber erwürbe doch zum Befehlshaber (Nprawicel) dieses Ortes gemacht. Ich lernte ihn in Tomsk kennen. Sein Name ist d' Origny. Er schien mir ein hitziger Kopf zu seyn , und vielleicht hatte er ehemals seinen vorgesetzten nicht gar zu wohl begegnet, und war deswegen in das Elend verwiesen worden. Ich genoß hier alle Höflichkeit von ihm.; auch muß ich rühmen, daß er mir in meinen Geschäften keine Hinderniß in den Weg gelegt habe. Die andere erfreuliche Sache war, daß ich einen Brief von dem Hrn. Prof. Mül. H04 ^^ Nionat Sept. HNüller vom 16ten Aug.vor mir fand, worin er mir berich« tete, daß es sich mit seiner Krankheit gebessert hätte, und daß er willens wäre zween Tage nach dem Schreiben seines Briefes Cacharinenburg zu verlassen, von da die Isettische Provinz zu besuchen,uud nur von Tetschinskaja Glododa aus fernere Nachricht voll seinen Reisen zu ge« ben. Das erste gab mir schon eine Begierde mich hier etwas aufzuhalten, das andere aber bewog mich völlig dazu. Ich war von der Reise sehr abgemattet, indem ich seit zwölf Tagen sehr wenig geschlafen hatte, und meine Unge-mächlichkeiten dem gewesenen Kranken doch nichts mehr nutzen konnten. Ich hatte genügsame Ursachen diesen Hrt eine Zeitlang zu einem Rastorte zu erwählen, da mir ohnedem die G egend sehr angenehm vorkam. Während meiner Anwesenheit allhier war man mit «« ner nicht geringen Arbeit zum besten der Slobode beschäftiget. Der Hauptstrom des Tobol-Flusses gieng in den vorigen Jahren beständig die Slobode vorbey; aber seit dem Frühjahre hatte er sich in diesem Arme so verlohren, daß man an vielen Orten zu Fuße durchgehen,nirgends aber anderes als morastiges Wasser zum Gebrauche schöpfen konnte. Deswegen mußte man eine Werst weit nach Wasser gehen. Es wurde also beschlossen, den Strom wieder nach dem Arme, welcher nach der Slobode gehet, zu leiten. Den ?ten. z Sept. wurde der Anfang Ialmorovskoi Ostrog ,457 Wersten »c^5 fang damic gemacht. > Man fieng an einen Dämmen den Tobol an dem Orte zu bauen, da er sich oberhalb der >Slobode in zween Arme zertlM,' Dieser Damm wurde in dem nordlichen Arme in der Mündung etwas schief ge« gen unten zu angelegt, damit,,penn ber Damm in der Mitte zugemacht werden solltt,. die Gewalt des Wassere nicht dahin am meisten,, sondern mehr auf das westliche User zugchen mögte, welches deswegen mit Faschinen und und anderem Zeuge auf das beste .befestiget wurde. Um M Gewalt des Wassere, yoch ^ehr abzuleiten, so wurde jn der Mündung des lmke« op^ ben, bis es einem darin stehenden Manne bis ohngefähr an die Knie gieng. Man war mit allem diesem den i2ten vm Mittagszeit fertig geworden. Auch war der D.amm von beyden Ufern weit gegen die Mitte des Flusses ange-^ hauet, nämlich bis auf eine Oeffliung (Mama) von o,h)l-gesahr vier Faden. Das Wasser j^hoß durch diese Oeffnung znit großer Gewalt, und hatte cine Tiefe von Hritthalb Klaftern. Man rammelte Pfähle (Spvai), .einen an del, andern ein, zu deren Befestigung drey Kerls einen Kloß , nur daß sich eine Kalte dabey einsand; der letzte Tag des Augustmonats aber war regnicht und windicht. Vonl istcn bis zum i2teN Sept. wat das Wetter iMstens sehr gut, nämlich warm. Es waren zwar auch trübe und reg. nichte Tage, aber doch immer mit Südwestmnde. Der izte war sehr stürmisch, und brachte abwechslentze große Regen. Die zweien folgendrn Tage waren eben sö> Mit ei» nem Sturm aus Westen, aber ohne Regen. Den i6ten wavHentg Wind und klar Wetter. Den nten wehete ein ziemlich starker Nordwestwind, und es war dabey klar Und sehr ^M Diestn Ta^ bekamich Nachricht, daß der Hr«. Prof. ^. »^I«, I, a c! H . Ialutorovskoi (Dstrog '5^2 wersie. 207 Prof.Müller mir sehr nahe ware, und vielleicht wohl den nächsten Abend hier eintreffen dürfte. Ich wollte .^ry also entgegen sahren. . Zu HiestmEn« de gieng ich etwaä nach Mittage ab, kam über den See Ronnoplclmoje, und die Seen Gjsmowft, und Smgulskoi bor, der den Iftc aufwärts läuft, und da< Dorf Srvilnna vorbey, und gleich darauf zum Iset, über welchen ich durch Hülse zweener zusammen gebunde« ner Kahne fuhr. Er fällt ohngefahr anderthalb Werste von der Ucberfahrt in den Todol. Von da fuhr ich den Istr ohngesähr eine halbeWersto unlerwänS, und wandte mich nach der Steppe, kam den See ^barno, das Dorf 3x6l.a,nyjcherva, einen großen mit Birken ver« mischten Fichtenwald, das Dorf, und den See Aluda« ien?a,und den See^loskoje vorbey. Ohngckahr aber vier Werste von dem Dorse Aludaiewa begegneten Hr. Prczf. Müller und ich einander, ^ Abend wieder zurücke bis in das! Dorf Raramüschevoa, woselbst wir übernachteten. Den i^en frühe Mor> gens ft»hr,ich mit gedachtem Herrn Professor nach (Ialmorövskoi Gstrog, nachdem, wir öber den Isit durch Hülfe emer Ziehbrücke gegangen ivaren, die, seit ich in der Hinreise darübergesahren, war verfertiget worden. In diesen beyden Tagen war das Wetter warm schon und still. Den üo8 .. : »Den dosten'blieb zwar das Wetter warm, es gieng aber dabcy ein starker Westwind, und des Abends fiel ein kurzer, aber heftiger Regen. Den 2,sien war den gmVze» Tä den wären. Aber weil man nachgehends bosser auf der .Hut war, auch des NachtS eine Patrollwache angeordnet wurde, so 7ieß das Uebel etwas nach, hotte aber doch Nicht völlig auf. Es wurden auch manche Diebe nach der Slobode gebracht, die des Tages in dem Bezirke hin und wieder geraubet hatten. In der Slobode ist dt> Hüuptnrsilche hievon diese, daß die meisten Emwohner ««ntfernce Sommerwohnungen haben, worin sie wegen des Ackerbaues und der Erndte des Sommers so lange leben, bis alles Kern eingeerndttt ist. Ja einige Ml, erst ge. gen den Christtag zurück zu kommen pflegen, welchem man abcr dlcscs Jahr wegen odcn berührter Diebereyen vorgebauet hat, so daß sich die meisten ieute noch vor. meiner Abreise schon wieder in der Slobode versammle hatten. Die andere Ursache, warum dieser Bezirk von Müsiiggangcrn voll ist, welche ihr Brodt mit-Dieborey.« zu erwerben suchen, ist d.iese. Sie sollen von den ch-maligen Befehlshabern ziemlich geschützt worden sey.,, Ia!ucHrov5koi HstroZ l^z VPersii». 211 weil sie das geraubte mit, ihnen zu theilen im Gebrauche gehab: hatten. Bey diesen Diebereyen sollen auch zu, weilen telue etmordet warden, wie dann noch wirklich der« gleichen Mörder in Verhaft sitzen. Der Bezirk von ^alllterovskoi Ostrog sieht wie der Ifthimische unter der Tobole tischen Regicrimgs. Kanzley, und es gehören zu dem Ostroge eilf Slobo« den, die alle wieder eine gute Anzahl Dörfer umer sich haben. Unter demBefehlshaber stehen alle Coin« Mijsarien der Slobodeu. Der Bezirk hat von alten Zei« ten her beständige Ueberfalle theils von der Casi-.tschja Vrda, theils von den Baschkiren erlitten; doch ge< het es seit einigen Jahren ziemlich gelinde her, unv bestehen oie jetzigen Ueberfalle gemeimglich nur in eim< gen Rallbereycn, wie danti auch noch in diesem Jahre in einem ünler Rysazkaja Sloboda gehörige«» Dorfe bey zehen Pseroe weggetrieben worden sind, wobey ich nicht umhin kann eine lächerliche Geschichte zu erzählen, die sich bey Gelegenheit dieses Diebstahts zugetragen hat^ Ein iieutenaut, dcr in der Nähe in Besamung stund, zog den Dieben mit hundert und fünfzig Mann nach, schlug auch in ihren Strich ein, welchen er bis an einen Ort verfolgte, da fehr vieler Hopfen lag. Denn eben diese Diebe hatten hier einige ieute angetroffen, die H)pfen zu sammlen allsgegangen, und mit dem gesammlcten Hspfen auf der Rückreise begriffen ^) 2 waren. ' ': «74l den 2?sten Sept. ware«. Sie wurden von den Dieben überfallen, und meistens in die Gefangenschaft fortgeschleppet. Den in Sacken gefüllten Hopfen aber leerten die diebische Rojacken als eine ihnen unnütze Sache aus, und nahmen die leeren Säcke mit sich. Vor diesem Ho« pfen erschrack der iieutenant so, daß er dem Feinde weiter nachzujagen sich nicht getraute, fondern den Hopfen aufpackte, und mit dieser angenehmen Beute, um sie nicht wieder abpacken zu dürfen nach Hause eilte, woselbst er glücklich ohne alles Blutvergießen ankam. Den 27sten des Morgens um sieben Uhr verltk ßen wir, Herr Prof. Müller und ich den Ostrog, und reiseten zusammen weiter. Wir musten fast durch beständige Waldung fahren, die aus Birken und Fickten bestund, aber ziemlich dünne war; und ob wir gleich den Isit aufwärts fuhren, den wir nach etw» acht oder neun Werste von dem Ostroge bestandig in der Nähe zur linken hatten, so kriegten wir ihn doch nicht eher als bis bey dem unten zu nennenden Kir« cheudorfe zu sehen. Wir fuhren durch das Dorf Sungulskaja, so an einem kleinen See liegt, der durch andere kleine Seen mit einem großen Sunguls, koje eine Gemeinschaft hat. Das Dorf hat eine Kapell«. Eine halbe Werste von dem Dorfe fuhren wir durch eiyen morastigen Bach, so in den Sungul . '^ Ml, ArchanZelskaja Monastirskaja Saimka 1544 w 21z fällt, und die Gränze zwischen dem Ialutorowischen und Isetischcn Bezirke machc, und eilf Werste weiter durch einen See Doxonjna, so zur rechten dcs Weges blieb!, und kamen gegen Mittag in Beschkilskaja Slo» boda an, die zu Isezkoi kil, den Flecken Bcschkilskojf, und den Bach werchnei Besihkil, und endlich erreichten wir mit der Demmerung Isezkoi Ostrog woselbst wir uns wegen einiger Geschäfte etliche Tage auf. halten mußten. Isezkoi Ostrog liegt auf der nördlichen Seite des Iser-Flusses eine halbe Werst vom Ufer, an dem Ausflüsse eines Sees Lebjaschje (Schwanensee), welcher ein« halbe Werst« oberhalb dem Ostroge liegt, und ungefähr eine Wersie lang und breit ist. Bey dem hohen Frü-lingswasser ist ein Ausfiuß aus dem ^jser in den See, unh alsdann entstehet auch ein Ausfiuß des Wassers aus dem See, das ill Gestalt eines Flusses Isezkoi Ostrog vor, bey und in den Istt laust. Dieses hört bey Ablaufung des Wüssers wieder auf; der, Bach trocknet in einigen Stellen aus, un0 von, dem Osiroge an dis an den Iscr lst Isezkol Osirolf 1566 wnste., „5 ,ist nur Mass« zu sch?n, ft daß es mehr einem blinden Am-.!» dcs Flusses Istr, ^ls cilicm Auoftusse des Sees glei' cl ^e^ctob. «y« zu Mittage aufhielten, für eines gehalten wird. Von Hiesem Dorfe sieng sich wieder ein Fichtenwald an, den wir erst nach funfzehen Wersten zurücke legten. Es sind sehr viele Moräste darinnen, und fast immer in einem fortwährende Brücken, welche die Fahrt sehr beschwerlich machen. Von dem Walde an war eben und freyes Fcld bis Tjmmn, allwo wir mit untergehender Sonne an. kamen. So gleich nach unstrer Ankunft fiel ein heftiger Re« g«n. Den 5ten war ziemlich gutes und den 6ten hell und klares Wetter; die Nacht darauf war dunkel, und von eilf Uhr an in der Nacht bis um den Mittag des 7ten war in einem fort Schnee, der aber noch selbigen Tag wieder in Wasser zerstoß. Darauf wurde das Wetter hell und klar bey einem starken Ostwinde, der zwischen dem zte», und 9ten in der Nacht den Bach Tjumenka mit Eis belegte. l ? Den uten wurde allhier der Sieg, so von der Rus, fischen Armee über die Schwedische bey wilmanstrand erfochten worden,,durch ein Dankfest und viele Canonen« schüffe feierlich begangen. Diesen und den folgenden Tag war eine große Kälte. Die drey folgenden Tage aber war das Wetter trübe und gelinde. Weil uns die Zeit etwas lang wurde, und es sich noch zu keiner Schlittenfahrt anlassen wollte. Tjumen 'ha werste. »< wollte, so entschlossen wir uns noch in unsern gewöhnli« chen Reisewägen nach Tobolsk zu gehen. Wir hatten beyderseits allerley daselbst zu verrichten, besonders aber Herr Prof. Müller, welchem man noch viele Nachrichten aus der Kanzley schuldig war, die er nicht anders als gegenwärtig zu erhalten Hoffnung haben konnte. Ich hingegen wünschte bald in Tobolsk zu seyn, weil fast meine ganze Geräthschaft dort stund. Wir hatten also gleichen Trieb unsere Reise dahin zu beschleunigen. Ich will inzwischen bis die Anstalten dazu gemacht seyn wer« den, mich mit einer kleinen Beschreibung der Stadt Lju« men beschäftigen, welche ich bey meinem gedoppelten Aufenthalt in derselben, zu Anfange des i?34sten Jahres, . wegen der kurzen Z«it, die ich darin war, hatte verfäü« men müssen. Tjumen liegt auf dem südlichen Ufer des Flusses Tnra, und noch ein kleiner ln der Nähe aus verschiede« nen Quellen entspringender Bach, so sehr hohe Ufer und den Zunamen Tjumenka har, stießt quer durch die Stadt, und fällt bey derselben von der südlichen Seite in den Tura. Die tage der Stadt Tjumen ist auf l breiter, als bey ddr inneren oberwahnten tlel-nen Festung Daselbst ist ein Ostrog mit zween Thor. und zween Ecklh^men, die fast in gerader linievomTu, ra bis äi, den Tjumcnka um die Stadt gcbauet, und mit Walleu, Graben und Spanischen Reutern versehell sink. Oberhalb dem Tjumenka auf eben demselben U« fer ist Iamskaja Sloboda, welche aus zweyhundert und sieben und vierzig >Hös<» bestehet, aber nicht von lau» ter Fuhrleuten, sondern von ieuten allerley Standes he« wohnt wird; vielleicht aber ist sie daher so genannt wor. den, weil der Platz gleich anfanglich den Fuhrleuten an« gewiesen wurde. Am End? der Slobode ist ein mit einco Ringmauer versehenes Mönchskloster, Croizkoi genannt, wiewohl diese Mauer von der Flußseite noch nicht ganz ausgebauet ist. Es beftidm sich auch daselbst noch drey steinerne Kirchen, verschi>ome steinerne, und einig« hölzerne Klostergebaude. Dieses Kloster qiebt der Stadt eine besondere Zierde. Eine andere Vorstadt li,^ ^ -, sie Tobolsk 1895 wersie. ZO fie so lange warten ließ, und schickten deswegen Boten über Boten nach mir. Ich kam endlich; es wurde der Anfang gemacht, und alles ziemlich genau nachgesehen und aufgeschrieben, welche meiner Gerathschaft unerwar, tete Ehre sonst »ur den zollbaren Waaren wiederfahren ist. Ja dieses letztere hat nur die Kaufleute angegangen, «ad keine Personen, die auf Befehl Ihro Majestät reise« Nll. Weil ich aber keine solche Waaren hatte, so scheint es,man habe sichdieZeitdamit vertreiben, oder mich lange aufhalten wollen. Gegen Mittag wollten die Herrn Besucher zu Gaste gehen, und also, nachdem einige Kasten durchgesehen waren, wurde der Rest auf den andern Tag verschoben. Ich schickte den andern Tag des Morgens zn das Zollhaus, um nachsehen zu lassen, ob die Herrn Besucher vorhanden waren. Sie waren zwar da, lie< ßen mir aber sagen, sie hatten nicht Zeit, und so wurde es nach und nach bis zum gzzsten von Tage zu Tage ver< schoben, da endlich der Rest meiner und meines Gefolges Gerathschaft völlig besichtiget wurde. Ich konnte zwar alleS ohne Anstand nach meiner Wohnung bringen lassen; allein es that mir doch weh, daß mall mir durch diese Be, sichtigung so viele Zeil raubte, und mich so schnöde hielte,als wäre ich ein solä)er Mann, der wegen anderer als der mir anbefohlnen Geschäfte gereiset wäre. Man wollte so gar von mir wissen, wie viel Geld ich bey mir hätte. Hierü« ber wurde ich eil» wenig mürrisch, und gab den weisen P 4 Herren 174' Monat Decemb. Herren zu verstehen, daß, wenn ihnen meine Besoldung bekannt wäre, sie wohl glauben könnten, daß ich Geld haben müste; was ich erspart hätte, sey mir selbst nicht bekannt, weil ich das Geld nicht gezahlet hätte; wofern sie aber Befehle dazu hätten, so würde ich mich nicht wegern, es von ihnen zahlen zu lassen. Dadurch fertigte ich ihren weiteren Vorwitz ab. Und so bekam ich endlich meine ganze Gerathschaft, und war im Stande zu arbel. ten, und mich zu kleiden, auch zu ehrlichen leuten zu ge< hen. Zwar sind die Hindernisse in dieser Stadt, wie ich schon bey meinem ersten Aufenthalte vor.acht Jahren geklager habe, so groß, daß man keine rechte Arbeit in ei« nem Stücke fortsetzen kann. Ueberdem hatte der hiesige Statthalter, Herr General-Major, Iwan Affanasi-rvitfth Schipow, eine starke Familie, worin es nie. mahlen an Krankheiten fehlte; ich konnte und wollte ihn, folglich in Ansehung der vielen Ehre und Höflichkeit, die wir alle bey ihm beständig genoffen, meine geringe Dienste nicht versagen. Man kommt auch in einer solchen Volk» reichen Stadt gar bald in allerley Bekanntschaft, so daß bloß vie Besuche viele Zeit wegnahmen, denen zu entge« hen nicht möglich ist, will man anders nach vernünftigen und gesellschaftlichen Regeln leben. Indessen wandte ich die Zeit, die mir von dergleichen Hindernissen übrig blieb, zu meinen Geschäften, auch zu dem Umgänge mit Caea- ren Tobolsk 1893 Wersie. «N ren an/ von denen ich immerdar einige Nachrichten bekam, die mir vorher nicht bekannt waren. Den igten Decembr. war ein freudenvoller Tag. Man hörte mit Anbrechung desTages viele Canonenschüsse aus der Festung, auch bald darauf mit allen Glocken zu« sammenlauten, und wir bekamen eine Einladung von dem Herrn Statthalter, daß wir uns alle nach der Kirche verfügen, und hernach das Mittagsmahl bey ihm einneh« men mögten. Wir erfuhren bald die Ursache davon. Es war noch etwas vor Tage ein Courier mit der Nachricht angekommen, daß Ihro jetzt regierende Kayserliche Majestät den Russischen Thron bestiegen hatte. Mau mußte alsil der neuen Kayserinn huldigen; und so viel aus den Gesichtern zu urtheilen war, deren Beurtheilung in dergleichen Fallen am wenigsten trügt, so war das ganze Volk mit dieser Veränderung wohl zu frieden, und bezeugte auch seine Zufriedenheit, so wohl diesen als die folgende Tage, durch allerhand iustbarkeiten, da ohnedem Weihnachten nahe war, und dem heiligen Christ auch einigen Tage vorher begegnet werden mußte. Der Tag selbst aber, darin die Kundmachung geschahe, und daran gehuldiget wurde^ bekam noch einen Zusah der Freude durch die Ankunft des neuen Tobolskischen Metropoliten Arsenii. Nach Begehung des Gottesdienstes wurde um die Festung dreymal gefeuert, auch ein recht artiges lauffeuer von den Regt' P 5 mentern, ^42 INonar Januars mentern, die hier waren, gemacht. Der Herr Statt» Halter hatte während feiner Anwesenheit allhier die hiesigen Soldaten fleißig in den Kriegsübungen unterrichten lassen, welches dann auch eine gut« Würkung in Abfeurung des Gewehres hatte. Die Mahlzeit bey dem Herrn Statt» Halter war wohl eingerichtet, und ohngeachtet der Fasten ziemlich prächtig; es wurde auch einigen Personen mit Wein aufgewartet. O Wir waren so wohl vor, als nack dlesem Feste im< Mer besorgt, daß wir bald von hier fortkommen mögten. Unsere Verhinderungen wurden mit den Bekanntschaften immer größer; und so gieng es auch mit denjenigen, die uns zugegeben waren, daß sie bey uns arbeiten sollten. Sie waren so wenig im Stande zu widerstehen, als wir. Zu diesem Ende, und um eS so viel als möglich zu verhüten, hatten wir den Mahler Decker in Tjumen zurück, gelassen, auch den Mahler Lursenius schon im Wintermonat eben dahin abgefertiget, damit sie zusammen ihre Verrichtungen daselbst ohne Hinderniß versehen könnten. Die einzige Sache, die wir in unsern Angelegenheiten zü Stande brachten, war fast nur diese, daß wir den 2ten Januar. 1742. einen Soldaten mit natürlichen Dingen, fremden Kleidern, und den darzu gehörigen Beschreibungen abfertigen konnten, welcher aber, wie wir nachgehends vernahmen, noch, ehe er Tjumen erreichte, gefährlich ?H krank Tobolsk 1F98 wurste. sgz krank wurde, so daß er erst den ijjten Jan. die Reije von dort aus weiter fortsetzen konnte. Es wurde uns bey Ge« legenheit dieser Abfertigung allerley Verwirrung und Ver» druß gemacht, indem man verlangte, daß wir alle abzufertigende Kasten von, Zollhause besichtigen lassen sollten. Weil sie aber mit vielem Fleiße auf eine so weite Reise, als sie zu thun nöthig hatten, eingepackt wa» ren, und wir uns die Mühe sie abermahls aus-und einzupacken nicht wieder nehmen wollten, wir auch oh< nedem, um allen Verdacht abzuwenden, alles geraden Weges an den regierenden Senat überschrieben, und zur Benehmung alles Zweifels verlangten., daß auch die Kanzley mit ihrem Pettschaft alles versiegeln mög« te: so blieben wir fest bey unserm Entschlüsse, nichts davon besichtigen zu lassen, oder wenn man eine Be» sichtigung vornehmen wollte, derselben nicht beyzuwoh» nen, weil wir die Zeit besser, als auf solche Art an. wenden konncen. Und man gab endlich hierin nach. Der andere Hauptpunkt, den wir zu besorgen hatten, war, daß man bey dem Anfange des Jahres unsere Besoldungen so wohl für uns als unser Gefolge auf dasselbe Jahr auszahlen mogle, worin man uns wahrend der ganzen Reise völlige Gerechtigkeit hat wn> herfahren lassen. Dieses geschahe nun auch hier, und den kten Ienner wurden wir völlig befriediget. Da ick 2^6 '742 Monat Hebr."' zch nun bald Tobolsk verlassen werde, so muß ich „och etwas Tatarisches einrücken, nämlich die Ceremo« nien, welche mit einem gestorbenen Tararen Mahu. medanischer Religion vorgenommen zu werden pflegen, die Herr Prof. Müller selbst mit angesehen hat, und mir von ihm mitgetheilet worden sind. Den 2osten Febr. des vorigen Jahres starb ein Buchare von der Kalmuckischen Gesandschaft, die sich eben in Tobolsk aufhielte, und ihre Reise weiter nach Petersburg forrzu« setzen begriffen war, des Nachts plötzlich, entweder von übermaßigem Trinken, oder von eingenommenem Gifte, weil ihm der Aufenthalt unter den Ralmucten gar nicht gefallen wollte, und er sich öfters vorher hatte verlauten lassen, er würde gezwungen seyn, sein Unglück« liches ieben auf eine solche Weise zu beschließen. Wo« bey noch ferner zu wissen ist, daß dieser Mensch in Tobolsk gebohren, und erst ein Jahr vorher den Kalmücken war ausgeliefert worden. Als dem Herrn Prof. Müller solches den Morgen darauf bekannt wor« den, so wollte er gleich in das Sterbhaus gehen, um die Ceremonie von ihrem Anfange an zu sehen. Allein er wurde gebeten solches nicht zu thun, weil daselbst eine Menge Frauen, um den Todten zu beweinen, beysammen waren, die sich vor ihm schämen würden, zu. mahl er auch hierzu Erlaubniß von der Kalmuckischen Gesandschaft hätte haben müssen. Er war also genö- thiget / Tobolsk ,898 werste. ^37 nöthiget in der Tatarischen Metschet zu warten, bis man die leiche dahin bringen würde. Er kam de< Mor« gens um zehen Uhr in die Metschet, allwo der Achun mit der übrigen Geistlichkeit und vielen Bucharen und Tataren versammlet war, welche nur aus ihn warteten, um den Todtenkittel einzusegnen. Dieser bestund aus zwey ieinlaken von Tschaldar', das innere war weiß, das äußere gelblich. Es darf nämlich, wie der Herr von Strahlenberg und andere schon angemerket haben, nach dem Muselmannischen Gesetze, kein Todter, der dieses Gesetz in seinem ieben geglaubt hae, in einem andern Zeuge, alt der von Muselmannern bereitet ist, begraben wer« den. Ueber dem inneren weißen Tschaldar lag noch ein klein Stück feiner gleichfalls weißer Tschaldar, der ohnge-fähr drey Arschinen lang war, und den sie das Hemde nannten. Dieses war nicht genehet, sondern nur in der Mitte nach beygehender Figur ein loch hineingeschnitten, wodurch der Kopf gestecket, und die übrige Hälfte dem Todten über den ieib geleget ward. Dieses alles wurde unter immerwährendem Beten mit Kampherwasser, (näm. lich gemein Wasser, worin Kampher zerrieben worden,) eingesprengt. Man kann statt dessen auch, wie sie sagen, andere Sachen von einem starken Gerüche, imgleichen Gewürze gebrauchen. Als dieses geschehen war, so wurden die * T. dieses TagcregiM isten Theil S. «Z7. ,5 '742 Monat Februar. dl< ieinlaken als ein Sack zusammen geleget, und an bey. den Enden zugebunden, daß es einem Mantelsack nicht unähnlich sahe. Darüber wurde in der Mitte ein Tatarisches auf einen halben Bogen geschriebenes Gebet mit Nadeln aufgeheftet, welches man sonst auch obm auf den äußeren gelben Tschaldar zu schreiben pfiegt, und welches zu mehrerer Bequemlichkeit von dem Geistlichen auf Pa-pier bereit gehalten wird. Dieses nun wurde aus der Metschet in das Sterbehaus getragen, da immittelst jedermann in der Metschet zurück blieb. Ehe man den Todten in den Kittel leget, wird derselbe gewaschen. Bey Mannspersonen geschiehet dieses Waschen von Mannern, und bey Weibspersonen von Weibern; beyde aber weri den von Weibern im Slerbehaus beweinet, welche son-sicn bey der Ceremonie nichts zu thun haben, auch der ieiche nicht zu Grabe folgen. Bald darauf brachte man die leiche vor die Metschet: denn in dieselbe darf kein Todter getragen werden. Selbige wurde aus dem Ster-behause in einem Sarge mit dem Kopfe voraus getragen. Der Sarg bestund aus schlecht behauenen Brettern, die mit Bast zusammen genehet waren, ohne Deckel, statt dessen ein gewöhnlicher Teppich darüber ausgebreitet lag. So wie der Todtenkittel oben beschrieben worden, so lagjetzo der Todte darin, ohne alle andere Kleidung, und er war wieder bey dem Kopfe und zu den Füßen zugebunden, und in der Mitte um den leib war noch ein Band. Tobolsk 1893 Wel-sie. 239 Band. Der Achun mit seiner geistlichen und welllichen Gesellschaft bettle ein wenig über dem Todten vor der Met-schet, worauf man den Sarg auf einen Schlitten setzte, und nach dem Begrabnißplaße führte. Man sagte dem Herrn Professor, die leiche würde langsam geführt, und überdem ware auch das Grab noch nicht fertig; daher er in» dessen mit guter Muße zu Mittage essen könnte. Etwa eine Stunde hernach fuhr er in Begleitung einiger Tobols-tischen Ducharen «ach dem Begräbnißorte, sünfWerste von Tobolsk bcy dem Dorfe Savscrorvnie jurti.Ohn» geachtet ohngefahr zwanzig Tararen wechselsweise an der Grube arbeiteten, so war dieselbe doch bey des Herrn Prof^ Ankunft kaum halb auigegraben, wovon die Ursache war, daß die ieichcnbeglciter erst nach Ankunft der ieiche, daran zu arbeiten angefangen hatten, wie dann bey ihnen nicht gebräuchlich ist, Todtcl,graber zu halten oder für Geld zu dingen, sondern es verrichtet ein jeder Anwesender diese Arbeit als ein tiebcewerk. Die meiste Hinderniß war in dem stark gefrornen Erdreiche. Allein sie hatten dazu gute Werkzeuge bey der Hand. Ein dem Herrn Prof. wokl bekannter Tarar zu Mcdjanskie jurn, welches eine Werste von dannen zur Seiten liegt, bat ihn immittelst zu sich, um Thee zu trinken, welches er wegen der Kälte und des schneidenden Windes gerne annahm. Er hatte kaum eine Stunde bey dem Tararen gesessen, so kam ein Bote mit der Nachricht, das Grab sey bald fertig. Di« 240 «742 Monat Febr. Geschwindigkeit der Arbeiter mogte wohl von der strengen Kälte herkommen, welche sie vielleicht am meisten zum Fleiße angetrieben hatte. Das Grab war, wie unsere Graber, länglicht und viereckicht. Die lang« war von Nordosten gegen Südwesien, nämlich gegen Mecca hin, so wie auch die Metschete gebauet sind. Von dem Maa« ße der Tiefe gab man dem Herrn Prof. die Erklärung, daß ein Mensch mit aufgerichtetem leibe in dem Grabe müsse sitzen können, wovon nächstens die Ursache angezeiget werden wird. Die leiche stund immittelst noch auf dem Schlitten, etwa zwanzig Schritte vom Grabe. Ehe man dieselbe zu demselben brachte, nahm ein jeder leichen-begleiter ein Stücklein von der ausgegrabenen Erde, bete« te darüber ganz leise, und blies daran mit einem gelinden Hauchen. Diese Stücklein wurden von einem Manne in dem Zipfel seines Rockes gesammlet, und nachmals in das Gr.ab dem Todlen zu den Füßen geleget; dis geschiehet nach ihrer Meinung zur Vergebung der Sünden. Hier« nächst trugen sechs Mann die leiche von dem Schlitten auf den Schultern zum Grabe, abermahl mit dem Kopfe voraus. Weil sie aber von der nordlichen Seite kamen, so dreheten sie sich bey dem Grabe um, dergestalt, daß die Füße, und mithin auch das Gesicht gegen Südwesten oder Mecca zu liegen kamen. Auf solche Weise wurde die leiche im Sarge zur Seite bey dem Grabe, nämlich auf der nordwestlichen »der rechten Seite desselben niedergesetzet. Tobolsk 1898 wcrste. 241 zesehet. Man nahm die Decke ab, schnitte den Bast entzwey, womit die Bretter des Sarges verbunden wa» ren, und zween Manner fasteten die beyden zusammen qe« bundenen Zipfel der leiche bey dem Kopfe und den Füßen an, welche sie also in die Gruft hinunter ließen, allwo dieselbe von zween andern empfangen, und auf die bloße Erde niedergelegt wurde. Darauf wurden die Bande des Todtenkittels so wohl zu dem Kopfe und Füßen, als in der Mitte des leibes ausgelöset, und dem Todten das Gesicht entblößet. Ein Mulla ( denn der Achun war seines schwüchen Alters wegen in der Stadt zurück geblie« ben,') hatte einen beschriebenen Zettel in der Größe eines Octavblattes; dieser wurde zwischen einem gespaltenen Ste» cken befestiget, und zur rechten Seite im Grabe, der Brust gegen über, dergestalt in die Wand gesteckt, daß die Schrift gegen das Gesichte des Todten gerichtet war, als wenn er das geschriebene lesen sollte, zu welchem Ende man auch das Gesichte gegen den Zettel ein wenig auf die Seite dre» hete. Sie sagen, dieses sey der Todtenpaß, oder viel, mehr ein Gebet, welches der Todte beten müsse, wann er gleich darauf, um sein Urtheil zu empfangen, wieder auf» erwecket werde. Die verschiedenen Stücklein Erde, derer vorhin erwehnt worden, wurden jetzo dem Todten zu den Füßen gelegt. Nach diesem wurden Bäume hcrzugetragen, die so lang, als das Grab, gehauen waren; dieselben legte D' man Ramtsten des Morgens um ein Uhr das Dorf Ierkowa. Diese letztere Reise von Raraulnoi jar biß Ierkowa war wegen der tiefen Gleißen sehr beschwerlich, weil die Schlitten zuweilen so hin und her rutschten, daß sie dem Umfallen sehr oft ganz nahe waren. Um neun Uhr Vormittags kamen wir in rNonastirska.Dorf an, woselbst wir zu Mittage aßen. . Des Abends um sechs Uhr erreichten wir Raschkarins» kie jurri. Von dem Dorfe Sojfonorva an, so unge. fähr auf der Halste des Weges zwischen Monastirskaja und diesen Jurten ist, war sehr wenig Schnee, welches den ganzen Winter hindurch, so wohl dieses als viele an» dcre vorgehende Jahre, so viel man sich deren besinnen kann, immerdar so gewesen seyn soll, und zwar wegen des sehr freyen platten iandes, aus welchem die Winde de„ Schnee immer wegwehen. Wir hätten diesen Abenhnoch bequem nach Cjumen kommen können; weil aber nie» mand Cjumcn2l45 N)erste. 245 mand zu Bestellung der Quartiere voraus geschickt worden, so würde es uns in Verspäten Nacht, worin wir daselbst angekommen seyn würden, im Falle wir noch dahin hat« ten gehen wollen, beschwerlich gewesen seyn, die Quartiere zu beziehen. Wir übernachteten also in diesen Jurten. Den 2 > sien noch vor Sonnen Aufgang verließen wir die Tataren, und kamen gegen halb neun Uhr in Cjumen an. Der Weg war eben so als von dem Dorse Sossonorra an, und aus gleichen Ursachen von Schnee entblößt. Wir fuhren von Tobolsk bis Hieher mit un. abgewechselten Pferden, ohne daß dieselben müde geworden wären, welches vermuthlich dem angenehmen Wetter zuzuschreiben war , das wir auf der ganzen Reise harten. Es war weiter weder warm noch kalt, und dabey still. Wle wir in Tjumen einfuhren, wurde es windig und trübe. Wir blieben hier einige Tage beysammen, die wir vergnügt mit einander zubrachten. Ich wollte mich hier noch gern eine Zeitlang aufhalten, um einige mir von den nächsten Gegenden noch nöthige Nachrichten einzuziehen, und meine übrigen in dem verwichenen Sommer ge. machten Beschreibungen ins reine zu bringen. Hr. Prof. Müller aber hatte die ihm von dem hiesigen Orte nöthige Nachrichten schon alle gesammlet, und wollte diesen Win« ter noch eine Reise nach pelym thun, wohm ich zu ge« hen nicht genügsame Ursache hatte. ^ 3 Er s46 '742. Monat Merz Er reistte den 2;sten des Abends um fünfUhr aus Tju-ftien ab, und nahm den Mahler Lursenius mit sich, vm jemanden bey sich zu haben , der im Fall der Noth emen Riß machen oder Auffichten zeichnen könnte, wie dann dieser Mahler auch noch von 'mir Origination von dem vorigen Sommer an auszuzeichnen hatte, die er mit sich nahm Der Herr Prof. setzte seinen Weg gerade nachTurmsk, der Mahler aber in eigenen Geschäften nach Irdic fort, von da er auch nach Turinsk kommen sollte, um hernach in Gesellschaft mit demHerrnProf.nach pelym zu gehen. Fast der ganze Hornung war sehr gelinde und warm, doch fo, daß dann und wann eine plötzliche Kalte einfiel' daher waren Catarrhen und Halsgeschwulstensehrge. mein, und ich blieb damit auch nicht verschonet. Von dem 22sten Hornung an sahen die Einwohner, und auch diejenigen von den unsrigen, die mit einem scharfen Ge. sichte begabt waren , alle Nacht einen Cometen, der ge« meiniglich von eilf Uhr des Nachts bis an die Morgen-demmerung sichtbar war. Den zweyten Merz wurde er zum letztenmahl daselbst wahrgenommen. Um eben diese Zeit wurde ich mit meinen Geschäften fertig, die ich mir in Tjumen zu verrichten vorgenommen hatte. Und weil ich auch aus Turmsk vernommen hatte, daß der Herr Prof. Müller aus pelym zurück gekommen wäre, so Ramenskoje Sek 2l?o. werste «47 so hielte ich es wegen des Umganges, den ich daselbst mit ihm haben konnte, meinen Umständen verträglicher, mit ihn, zugleich in Turinsk zu seyn, und packte meine Ge. räthschaft zusammen. Den 4ten Merz des Morgens um sieben Uhr>fuhr ich aus Tjumen ab. Die Kalte, welche schon seit acht Ta. gen anhielte, und etwas Schnee, das die vorher ganz entblößte Erde etwas bedeckle, halsen mir, daß ich desto bequemer fortkam. Ich fuhr durch Trifönowa oder Risselewa, über den Bach panorva durch die Dör» fer Gusilnikowa und Rulakorva, und erreichte vor« mittags um zehn Uhr pokrovskoje oder Ramenskoje Selo, insgemein auch nur Ramenka genannt. Der Weg bis Hieher aber vornemlich von der Stadt an bis Rulakowa war ziemlich schlimm, nämlich ausgefah« i-en, und hin und wieder ganz ohne Schnee. Das Dorf Crisonowa liegt an einem kleinen See, die zwey andern, sowie auchRamenka an dem südlichen Ufer des Flus» ses Cura. Bey diesem letztern Ort fällt von der südlichen Seite der kleine Bach Ruliga m den Tura. Ramenskoje Sielo ist wegen der Tischdecken und wegen der Seife berühmt- Man steigt kaum aus dem Schlitten, so kommen die Einwohner des Dorses hau» senweise, und bringen vornehmlich Decken zu verkaufen. Q 4 Noch 248 ^ ' '^ Monat Merz. ^ '. , Noch vor kurzer Zeit wohnte ein Weibsbild hier, welche hie Decken ziemlich sauber und geblümt machen konnte. Sie ist aber seit einiger Zeit weggezogen. Außer der gewöhnlichen Seife hat man hier noch eine Art, die But-terscife, (Maslennoje Mylo) genannt wird, weil kein ander Fett als Butter dazu kommt. Sie soll um ein gutes besser als die gemeine seyn, so wohl den ieib als fein weiß Zeug, Spitzen u. d. g. zu waschen. Sie ist daher auch in höherem Werthe, wie dann jetzt bey meiner Durch^ reise das Pud für einen Rubel und sechzig Kopeken verkaust wurde, da der Preis dcr gemcmen nur ein Rubel und ze-hen Kopeken war. Durch ganz Sibirien, ja auch in eini« gen Orten Rußlandes, ist die Tjumenijche Seife berühmt; dieser Ruhm aber gehet eigentlich dieses Dorf an. Nach eingenommenem Mittagsessen fuhr ich weiter und kam des Abends um fünf Uhr in dem Dorfe Ielki. na an. Auf dieser Reise bin ich die zween Bäche, den großen und kleinen Ringoka, die Dörfer Sacharowa und Bmmakma, den Bach Lipka, und Lipka Ro, schestwenskoi Pogost durch und vorbey gekommen. Ich hielte mich hier kaum anderthalb Stunden auf, und erreichte mit anbrechender Nacht Ust-Nizinskaja Slo-boda, ein erzbischöftiches Kirchendorf, so an dem südli. chcn Ufer des Tura und an dem Flusje Niza liegt, nach. dem ich sünf Wersie vorher durch das Dors RoluIina Ust'NizinskajH Sloboda 2215 wersie. 249 gekommen war. In der Mitte dieser Slobode ist ein alter u»d an vielen Orten verfallener Ostrog, der langst dem Ufer desNiza ohngefähr achtzig Klaftern lang und halb so breit ist. Drey Seiten desselben bestehen aus Pallisaden, die vierte Seite aber aus Querbalken, zwi« schen eingcrammelten Pfälen. Auf den vier Ecken sind Schicßchürme, und überdem sind noch zween Thürme über zweyen Thoren des Ostroges. Innerhalb dem Ostroge sind zwo Kirchen zur Dreyfakigkeic und zum heiligen Nicolao, ein Haus, allwo der Sibirische Erzbischof, wenn er hieherkommt, abtritt, eine Gerichtsstube, und einige Kernhäuser. Außerhalb dem Ostroge wohnet der von dem Erzbischofe bestellte Befehlshaber des Dorfes, (prikaschrschik) der die Einkünfte von dieser Slobode und den dazu gehörigen Dörfern verwaltet, auch in Sa« chen, die nicht das ieben angehen, Recht spricht. Nächst diesem sind daselbst noch hundert Häuser der Einwohner. Von hier, nämlich von Ust'Nizinskaja Sloboda verließ ich mit einer leichten Gerathschaft die iandstraße zur linken Hand, und fuhr den Fluß Niza aufwärts. Nahe bcy der Slobode musien die Schlitten auf der bloßen Erde sortgezogen werden, und so gieng es auch meisten« theils, ehe ich die nachfolgende Slobode erreichte. Die schwere Geräthschaft ließ ich den landweg gehen, und be> fahl, daß sie in Turinskaja Sloboda auf mich warten 2 5 sollte. . .««. ,742 MHnat Merz. Me. Ich kam des Nachts um zehen Uhr in Rrasna-ja Sloboda an. Unterwegens kam ich über den Bach Maschmza, auf Tatarisch Ralgym, und das in der Gegend der Ueberfahrt liegende Dorf Melnischna vorbey. Diese Slobode wird in Schriften Rrasnosloboz« kc»i (dstwg genannt, und liegt auf dem südlichen Ufer des Niza, vier und achzig Werste von Tjumm. Der Osirog daselbst ist von der landseite nach Art der hölzernen Festungen von liegenden Balken gebauet, an den übrigen drey Seiten aber bloß mit Pallisaden umgeben. Das Maaß desselben enthalt in der iänge auf der landseite vier und siebenzig, auf der Flußseite sechs und siebenzig, und in der Breite auf einer Seite drey und fünfzig, auf der andern sieben und fünfzig Klaftern. An drey Seiten sind Thorwege, die S«te aber am Niza ist ohne Thor. Ueber dem Thore an der mittleren landseite, und dem an der obc« ren Seite des Niza sind Thürme, davon der erstere, wel. «her über dem Thore der mittleren iandseite stehet, zugleich zu einem Glockenthurme der in dem Ostroge befindlichen Kirchen dienet, und er hat zugleich eine Schlaguhr. Zwo Kirchen sind in dem Ostroge, die eine zur Verkündigung INariö, die andere zur Erscheinung Christi; diese leh-tere aber ist alt und verfallen. Sonst sind in dem Ostroge die alte Kanzeley, und zwanzig Kornhäuser. Außerhalb i dem Rraenaja Sloboda 2229 Wersie^ 251 dem Ostroye ist des Befehlshabers (Upranmels) Woh-lnmg, mbst hundert und achtzehen Höfen der Einwohner. Um diese Wohnhäuser ist vo» der iandseite cin Zaun in «iner halben Zirkelründung bis an den Niza geführet, welcher dreyhundert und acht und fünfzig Klaftern lang ist, und zween Thorwege hat, über deren einem von der unteren Seite des Flusses Ni)a cin kleiner Thurm stehet. Um den Zaun ist ein Graben gezogen, und um den Graben smd Nadolobi und Spanische Reuter gepflanzet. Ehe man von der unteren Seite des Niza nach Rrasnoslo-bozkoi kommt, sahrt man über einen kleinen Bach, dessen Ursprung und Mündung, wenn man bey Tage reiset, zu« gleich gesehen werden kann. An demselben ist ohnweit dem Thore der Slobode eine Kornmühle, und bey derselben ein Bethaus oder Capelle. Der hiesige Be«' schlshader hat mit den Woiwoden der geringeren Sibirischen Städte gleiches Ansehen. Dismal war hier ein deutscher Obrister weiding, der vor diesem General» Adjutant bey dem Feldmarschall Dolgorucki gewesen war. Er ist bey gewissen Umstanden nach Tobolsk in das E» lend verwiesen worden, welches man ihm aber aus besonderer kayserlichen Gnade so süß gemacht hat, daß es endlich selbst nach seinem Wunsche war, und er nun sein ie-ben an diesem Orte zu beschließen gedenket, ohngeachtct cr, wenn er gewollt hätte, mit besonderer kayscrlichcn Gnade nach Petersburg hätte zurückgehen können. Er ist noch ' 1742 Monat Merz. jeßo ein belebter Mann, und hat nur von dem Alter eini-ge Plagen, die ihm mehr Gedanken und Sehnen nach der Ruhe, als zu einem weitläuftigen und mühsamen Weltleben einstoßen. Ich verweilte hier nicht länger, als bis die Pferde gefuttert waren. Eine Stunde nach Mitternacht reisete ich wieder ab, und kam durch' unbewohnte Gegenden des Morgens gegen fünf Uhr nach Turinskaja Sloboda, allwo ich d«n gewöhnlichen Tunnskischen iandweg und meine Gerathschaft wieder erreichte. Auf dem geraden Wege von Nst-VAzinskaja bis Turinskaja Sloboda kommt man durch die Dörfer Ralmakowa und Timo» ftewich, deren letzteres für den halben Weg zwischen beyden Sloboden gehalten wird. Der ganze Weg aber macht Vierzehen Werste aus. Turinskaja Slobdda liegt auf dem südlichen Ufer des Tura. Sie ist mit einem kleinen Ostroge ins Gevierte von lauter Pallisaden versehen, dessen Umfang hundert und zwanzig Klaftern hat. Darin stehen zwo Kirchen und neun Provianthauser. Außerhalb dem O-stroge sind des Befehlshabers Wohnung und die Gerichtsstube nebst hundert und zwanzig Wohnhäusern. Der Befehlshaber allhier ist ein Schwede, der zu der Russischen Religion übergegangen ist. Er war Feldprediger bey Rumina 2263 u. eine halbe werste, 25z bey derjenigen Armee, welche der siegenden Russischen bey pultawa in die Hände kam, wovon ein großer Theil sei« nen Aufenthalt in Sibirien bekam. Dieses hat die Gelegenheit zu seiner Veränderung gegeben. Wenn man aus seinem gegenwärtigen leben schließen soll, so kann man nicht in Abrede seyn, daß er sein iicht eben so wenig bey den Heyden, als bcy irgend einer Christlichen Nation leuchten lasse; folglich ist er kein Mensch, der ir« gend einer menschlichen Gesellschaft Ehre machen kann. Ich reisete von hier aus über den Bach Schai« ranka, die Dörfer Rorschawina, Rulikowa, An« dronowa, Slatka, Tamilowa, den Bach Ramen« ka, und das Dorf Barbaschina, und kam vor Mitta» ge um neun Uhr nach dem Flecken Rumina, oder Ru« minowa, oder puminowo Selo. Außer diesem und Barbaschina, liegen alle erwähnte Dörfer auf dem süd, lichen Ufer des Tura. Und weil man im Sommer be« standig auf diesem Ufer reiset, so kommt man auch zu solcher Jahreszeit nicht durch diese Dörfer. Rumina Sclo hat ohngefähr sechzig Fuhrleutehöfe. Ich aß hier zu Mittage; und weil die Pferde ziemlich ermüdet waren, so mietheten die Fuhrleute hier an statt der ermüdeten ftlche. ' '' Mit , i?42 Monat Merz^ ? Mit den frischen Pferden reisete ich gegen Mittag wetter, und fuhr über einen unbewohnten Weg in einiger Entfernung vom Tura-Flusse, bls ich nach zurückgelegten zwanzig Wersten denTura aufs neue erreichte, und zu gleicher Zeit wieder auf den Sommerweg kam. Bey dem Ende dieses Weges war das Dorf Mitrifanowa, von da aus ich noch das Dorf Lachciwonkina, den Bach Reschanka, die Turinskische Jurten, den Bach Icnbaewa, den Flecken Rorkina, die Dörfer Boro« waja und Lllgowaja, den Bach Suchaja, die Dör, fer /Sorokina, und Rideri oder Riberovva oder pich' tovka, den Bach picvrorva, das Dorf Jersovka und den Bach Ulwanovka theils vorbey reisete, theils dadurch kam. Bey dem letzteren Dorfe kam mir der Herr Prof. N?üller entgegen, welcher schon den 28sten des verwichenen Monats von pelym über Werchoturicn in Turmsk angekommen war. Der Mahler Lursenius aber war schon fünf Tage vorher den geraden Weg zurücke gekommen. Ferner kam ich nach lNonastirskqi Dworez vorbey, und erreichte des Abends nach vier Uhr die Stadt Turinsk. l-5 - Die Stadt ^urinsk hat den Namen von dem Flusse Tura, woran sie liegt. Sie wird aber auch. doch lnur im gemeinen Reden, Iepamfchin genannt, weil zur Zeit der Eroberung ein kleiner Tatarischer Fürst, Je- pantschn. Turinsk 2297 Werfie. 255 pantscha, allhier wohnhast gewesen ist. Oberhalb der. selben macht derTura, welcher sinst überhaupt zu rechnen aus Westen gegen Osten, oder etwas südöstlich fiießt, jn seinem iaufe cine große Krümmung gegen Norden, die vornehmlich von dem Flecken Schuchrudskoje an sehr erheblich lst. Diß ist die Ursache, daß der Fluß, da wo er die Stadt erreichet, seinem gewöhnlichen iaufe ganz zuwider, nämlich fast gerade aus Osten gegen Westen fiießct. So bald er aber der Stadt gegen über kommt, so drehet er sich gegen Süden, bis er hiernachst weiter unterwärts wieder den gewöhnlichen tauf gegen Osten bekommt. An demselben Orte, wo die Wendung geschie< Het, und von da Strom abwärts, ist das rechte Ufer dcs Flusses Tura ohngefahr drcy bis vier Faden von dem Wasser des Flusses erhaben. Und wie solche Höhe auch von da aufwärts, wiewohl nicht langst der Wendung des Flusses, sondern mit der vorigen Richtung meiner iinie von Süden gegen Norden fortwähret, also hat die Stadt langst selbiger Höhe ihren Platz, dergestalt, daß nur der untere Theil derselben von dem Tura bewässert wird, wogegen der obere Theil niedrige Gründe vor sich hat, in welchen von dem Flusse zween langlichte Busen gemacht worden, welche nahe oberhalb der Stadt zusammen stoßen. Daselbst fällt der Bach Ialynka cin, davon ins-künftige etwas vorkommen wird. Bey hohem Früh« lingswasser ist durch beyde Busen ein Abstuß in den Tupq Im 2^6 '742 Monat Merz. I„, Sommer aber trocknet derjenige Busen, der der Stadt am nächsten liegt, mehrentheils aus, und alsdann hat der Bach nur vermittelst des äußeren Busens seine Mündung in den Tura; daher auch selbiges Gewässer von den Turinskischen Einwohnern die eine Mündung des Baches Ialynka genennet wird. Besagte niedrige Gründe selbst bleiben auch selten von dem hohen Früh. lingswaffer verschonet, maßen der Fluß so hoch anzu« schwellen pflegt, daß er nicht nur dieselben, sondern auch einen großen Theil von dem gegenseitigen Ufer, welches gleichfalls niedrig ist, unter Wasser setzet. Eine Kluft, welche von dem Flusse Cura gerade landeinwärts liegt, theilet die Stadt in zween Theile, Davon wird der obere Theil gegen den Ialynkä hin die eigentliche Stadt genannt, der untere aber, weil er mehrentheils von Fuhrleuten bewohnt ist, heißt die Slobode der Fuhrleute. In derselben Kluft stießet zur Frühlings, zeit ein kleiner Bach, der jedoch keine eigentliche Quelle hat, sondern fast einzig und allein von dcm geschmolzenen Schnee entstehet. Auch die Kluft erstreckt sich nicht über hundert und sechzig Faden von dem Flusse landeinwärts. Dann das iand erhebt sich bald mit einer Anhöhe, die einem kleinen Verge ähnlich ist, jedoch diesen Namen nicht führen kann, weil auf derselben die Gegend in einer Höhe und Ebene beständig fortgehet '7,, Unterhalb Curmsk 2297 Merste. «z? Unterhalb der Kluft hält dieselbe Anhöhe mir dem Ufer des Flusses eine Parallellinie; daher auch die Stadt daselbst sehr schmal ist. Oherhalb derselben aber dre^ hct sie sich mehr gegen Westen, und verstattet den Einwohnern einen breiteren Raum zu ihren Häusern. Eine Brücke, welche fünf und siebcnzig Klaftern von der Mündung über die Kluft geschlagen ist, vcreimgec die beyden Theils der Stadt. Sie ist von cinem U-fer zum andern sechs und zwanzig Klaftern lang. Oberhalb der Brücke befindet sich zuförderst eine kleine viereckichte hölzerne Festung von Pallisaden er< bauet, mit vier Eck,und zween Mittender Thorthür« men, welche nur um sechs Faden von der Kluft und der Brücke entfernet stehet. Wie sich aber an demselben Orte das Ufer des Flusses Lura nicht stark, sondern allgemach und abhangig hervorthut, so lieget da/ her ein Theil der Festung so niedrig, daß bey hohemWas-sir fast die Hälfte derselben, welche dem Flusse am nach« sten liegt, überschwemmet zu welden pfieget. Es hac auch aus dieser Ursache die Festung anfänglich nicht ter aufwärts ihren Platz gehabt, wovon noch gegenwärtig die Spuren zu sehen sind. Nach der großen Feuersbrunst aber, wodurch im Jahre 1704. die ganze Stadt elngca- R schere Ramtsch.R-4lhtil. 1742 Monat 25s " . ^_ ?, schert wurde, hat man dieselbe, vermuthlich um die Hauser bequemer bauen zu können, au den gegenwärtigen Ort versetzet. Der Haupleingang oder das vornehmste Thor zur Festung ist gerade der Brücke gegen über. Der Thurm darüber hat den Beynamen Spaßkaja, und ist weit ho. her und ansehnlicher, als die übrigen. Man rechnet seine Höhe auf sechs Klaftern, da die übrigen nicht viel über drey Klaftern hoch sind. Ueberdem sind aus diesem Thurme die Glocken der zunächst dabey stehenden Kirche nebst einer Schlaguhr befindlich. Die Kirche, welche die Hauptkirche in der Stadt ist, stehet zwar in der Festung, doch dergestalt, daß eine Wand derselben mit der Fchungswand in gerader iinie zusammenhängt. Sie ist dem nicht mit Handen gemachten Bilde unsers H?y, landcs gewidmet. Das Maaß der Festung ist folgen, des. Von besagtem Thorthurme, die Kirche vorbey, big an den Eckthurm auf dem Ufer des Flusses Cura sind sieben und vierzig Klaftern, von dannen die vorgemelde» ten Busen, in welche der Bach Ialpnka einfallt, auf. wärts bis an den folgenden Eckthurm vierzig Klaftmr. Ferner von demselben Eckthurme landeinwärts bis an ei. nen Mittelthurm, prerschistenokaja, (zur reinesten oder zur Mutter GOttes) welcher dem Spaßkaja fast gegen über stehet, und gleichfalls einen Thorweg hat, find es Turinsk 2297 Werste a^y es fünfzig Klaftern. Von da bis an den folgenden Eck^ thurm, Nicolaevskaja, unter welchem auch ein kleiney, Thorweg, doch ohne gewöhnlichen Durchgang ist, vierzig Klaftern, Hiernächst gegen die vorbesagte Kluft bis an den Eckthurm (pokrovskaja) zu Marien Schutz und Fürbitte, dreyßig Klaftern; und endlich von diesem bis wieder an den erst bemeldeten großen Thorthurm fünf und vierzig Faden. Wann man nun noch die Breite der Thürme dazu rechn«, indem von den mittleren Thorthür« men der erste vier Klaftern, der andere drey und von den Ecklhürmen eil, jeder dritthalb Klaftern breit ist, so be. beträgt der ganze Umkreis der Festung zwey hundert und neun und siebenzig Klaftern. Zu den öffentlichen Gebäuden gehöret i. die Haupt« kirche, wovon oben; 2. ein Wachhaus, welches zunächst bey dem Hauptthore zur linken des Einganges stehet; 3. ein von Ziegelsteinen erbauctes Haus zunächst bey der Kir« che, allwo die Kl-onemkünste nebst dem Kriegsvorrath verwahret werden, welches das einzige steinerne Gebäude in der ganzen Stadt ist; 4. die Kanzley, deren Vordertheil gegen das steinerne Haus und die Hauptkirche gerichtet ist, dem Eingänge durch das Hauptthor etwas zur rechten« 5. des Woiwoden Haus mit den dazu gehörigen Nebengc« bäudcn zur linkendes Einganges, indem Winkel, wo der Eckthurm pokrovskaja stehet; 6. ein Salzhaus und vier R 2 . und 26o 1742 Monat Merz. und dreyßig Kornhäuser, allwo die Kroneinkünfte an Ge« trayde aufbehalten werden. Davon stehen die meisten in dem Winkel hinter der Kanzley gegen den Eckthurn des Ialynka, und sind noch von denen zwo freyen Seiten mit einer besonderen Wand von liegenden Balken zwischen aufrecht stehenden Pfälen umgeben. Emige aber stehen auch außerhalb diesen Wänden längst der Festungswand geaM den Tura zwischen der Kanzley und der Hauptkirche. Und weil daselbst die Gegend vorbesagter maßen niedrig ist, so hat man die Kornhauser etwas hoch auf Pfälen gebauet. Vor diesem war in der Festung auch das Zollhaus, nebst einigen Kramläden, welche aber vor einigen Jahren außerhalb derselben verleget sind. Und zwar stehet gegen« wärtig das Zollhaus und neben demselben auch das Rath. haus ohnweit derjenigen Festungswand, welche zwischen den Eckthürmen pokrovskaja und Nikolaevskaja in der Mitte ist. Unter dem Zollhäusi ist der Kronbrandt. wcmskeller. Die Kramladen aber stehen in zween Rci« hen längst der Festüngswand zwischen dem großen Thor« thurme und dem Eckthurme pokrovskctja, und gegen über langst dem Ufer der vorbesagten Kluft dergestalt, daß zwischen den beyden Reihen eine freye Straße in der Mit« te ist. Darunter sind allerley Kaufladen, in welchen gemeiniglich an Sonn-und Festtagen Kleinigkeiten verkaust ^ - . werden. Turinsk 2279 Werfie. «6l werden. Auch siehet man eben daselbst etliche Fleischbänke. Eine Schenke ist ohngefahr in der Stadt, und eine ande, re bey dem Anfange der Fuhrleute-Slobode, ohnweit der Brücke. Bey ersterer siehet noch ein Haus, allwo der Baurenstand des Turinskischen Gebietes seine Gerichts-stube hat. An Pfarrkirchen sind in der Stadt i. zur Erhöhung des Kreuzes ohnweit dem Zollhause. Dieselbe dienet zur Winterszeit auch an statt Her Hauptkirchen, weil man in derjenigen, die in der Festung befindlich ist, nicht einhei» zen kann. 2. Zur Begegnung Christi mit Simeon fast am Ende der Stadt gegen den Ialynka hin. 3. Dem Märtyrer Fedor Sratilat zu Ehren in der Fuhrleute« Slobode zunächst an der Brücke zur linken des Weges, wenn man aus der Festung kommt. Diese ist vor zwey Jahren abgebrannt, und wird jetzo wieder neu gebauet. 4. i'Narien Schutz und Fürbitte zu Ehren, in der Fuhrleute Slobode zur rechten von der Brücke, die Kluft auswärts. ? Bey derselben ist ehemals ein Nonnenkloster gewesen, so 1727. laut des General.Befehls nach Tju> men verlegt worden. 5. Zum heiligen Nicolay dem Wunderthaler, eine zu der vorigen gehörige Sommer« kirche, zunächst bey derselben in eben dem Bezirke des ehe« maligen Klosters. 6. Ein Mönchekloster, am Ende der Fuhrleute-Slobode, mit einer Kirche zum heiligen R z Nicolao ^ s?42 Monac Merz. z^icolao dem wunderchäeer. Bey der Kirche sind z«w Klosterzellen, zwey Kernhäuser und ein Keller. Um» her ins Viereck ist eine hölzerne Wand. Dieses Kloster ist so wie das vorige, mit dem Tjumenischen Mönchskloster vereiniget worden, seit welcher Zeit sich nur ein Mönch hieraufhält, der von dem Tjumenischen Archimand.riten zur Haltung des Gottesdienstes bey der Kirche verord« net ist. ^ Die Zahl der Wohnhauser in der Stadt und der Fuhrleute-Slobode beläuft sick in allem nur auf dreyhundert und neun und dreyßig Höfe, woran vermuthlich die Feuersbrunst von 1704. schuld ist; und 174c». ist fast die ganze Fuhrleute-Slobode auss neue eingeäschert worden, bey welchen unglücklichen Zufallen manche begüterte leule in Armuth gerathen sind, die theils nach den Dörfern, theils anderswo hingezogen sind, und dadurch die Zahl der Einwohner in der Stadt verringert haben. Sonst ist anzumerken, daß in der Fuhrleute-Slobode auch leute von andern Ständen, so wie in dem übrigen Theile der Stadt auch Fuhrleute wohnen. Diese Slobode aber ist es, wo der Tatarische Fürst, Iepamscha, ehemals gewohnt hat. Sie enthält so wohl langst dem Ufer als nach der Hauptstraße, die mit Brettern bebrückt ist, drey hundert und sechzig Faden. Es ist auch durch die Stadt nach der iänge eine solche be« «ww^ii > brückte Turinsk 2297. Vl)erste. 26z brückte Straße, längst welcher man von der Brücke an dreyhundert und vierzig Faden zählet, dergestalt, daß die ganze iänge der Stadt, die Brücke mit eingerechnet, sechs hundert und sechs und neunzig Klaftern beträgt. An beyden Enden sind Thore, wovon jenes den Weg nach Tjumen, dieses nach werchoturje eröffnet. Um alle Wohnungen aber ist von der landseite eine hölzerne Wand in der Gestalt eines halben Mondes von liegenden Balken, und um dieselbe ein Graben, außerhalb welchem Nado« lobi und Spanische Reuter gesetzt sind, wovon der Um« fana zwo Werste betragen soll. Wegen solches wetten Umfanges sind auch die Kornscheunen, worin die vom Felde genommene Garben zum Dreschen getrocknet wer« den, (Orrini) welche sonst bey andern Städten auf dem Felde stehen, hier aber ganz zufoderst auf der Anhöhe von Alters her ihren Platz haben, von besagten Festungswerken mit eingeschlossen. Meln Aufenthalt allhier wäre mir bald einer der betrübtesten worden, den ich seit vielen Jahren gehabt habe. Kaum war ich ein paar Tage hier, so ward der Herr Prof. Müller, und ein paar Tage darauf Herr Mamni an schweren hitzigen Carharrfiebern krank, die dieses Früh. jähr fast wie eine Seuche durch ganz Sibirien herrsche-teu. letzterer wurde bald wieder besser, ersterer aber hat« te R 4 . l?<52 Monitt Mer^ ^ emen von vielen Krankheiten und arbeitsamen Reisen viele Jahre hindurch .abgematteten Körper, der nicht zu. ließ/ daß sich die Krankheit so bald brechen konnte. Ich befürchtete sehr oft, die Krankheit würde die Oberhand gewinnen; deswegen gab ich mir nur alle ersinnliche Mü« he, brachte bey dem Herrn Professor manche Nacht schlastos und mit schweren Sorgen zu; ja ich mußte nicht selten, wenn ich von den gehabten ieibes« und Gemüths» heunruhigungcn eine ungewöhnliche Mattigkeit und an» dere krankliche Zufalle an mir wahrnahm, meiner eigenen Haut wegen in Sorgen stehen. Ich mußte viele Zeit anwenden, die häuslichen Angelegenheiten des Herrn Prof. NMlers so viel möglich, in der Stille zu besorgen, um durch die in dergleichen Krankheiten so gewöhnliche Aer« gemißtem Feuer bey der ohnehin schweren Krankheit zuzuschüren. Das verdrießlichste war die so oft gestört« Crisis, die aber Gottlob immer nach Wunsch wiederkam. Nach ohngefähr drey Wochen war das schwerste der Krankheit vorbey, und ich konnte mich alsdann wieder ru« hig schlafen legen. Ich behielte die Hälfte des Aprils und die Hälfte des Maymonats frey, daß ich auch an meine eigene Geschäfte denken konnte, wie ich dann in dieser Zeit die Geschichte der Pflanzen von den beyden Jahren 1740. und i?4'' bis über die Hälfte zu Stande brachte. Da Turinsk 3297 wersie. Wtz Da ich den erwünschten Befehl zu meiner Rückreise noch nicht erhalten hatte, so mußte ich bedacht seyn, wie ich die Zeit auch hen künftigen Sommer hindurch nützlich zubringen mögte. Ich entschloß mich daher die Isils« tische Provinz, unk alle Bergwerke und Hütten, sowohl die der Krone gehören, und unter Cacharinenburg stehen, als die Demidowischen zu besehen. Ich forderte zu die« sem Ende von der Regierungskanzley in Tobolsk, daß an alle diese Oerter Verordnungen und Nachrichten von meiner Ankunft, und daß man mir in allem behülstich seyn mögte, sgeschickt würden, und verlangte zugleich einen offenen Befehl, auf dessen Vorzeigung jeder Befehlshaber thun sollte, was ich von ihm verlangen würde. Zu den Reisegeldern forderte ich eine eigene Geldcasse, und noch andere Sachen mehr, die mir zu einer solchen Reise nöthig schienen. Man wollte mir meine Forderung etwas sauer machen, indem man mir zwar Befehle schickte, die aber ganz unumständlich abgefaßt, und mit solchen be« schwerlichen Anhangen versehen waren, daß, wenn ich sie hätte weisen wollen, man mich wohl nirgends für einen ehrlichen Mann hatte ansehen mögen. Ich schickte aber sogleich einen eigenen Voten nach Tobolsk, und verlangte andere Befehle, die so verfaßt seyn sollten, daß ich meine Reise ohne alle zweifelhafte Umstände und ohne Verletzung meiner Ehre mögte verrichten können, mit dem Beyfügen, daß ich widrigenfalls eine größere Nei' : R 5 gung ^M 1742 Monar May. gung hätte ganz stille zu liegen. Man kam nach und nach in Tobolsk auf gelindere Gedanken, als man meine Sündhaftigkeit.sahe; man ließ einige tückische Ausdrücke heraus,, und verfafsete Befehle voller Sanft, wüth und Freundlichkeit. Es verweilte sich gegen das Ende des MaymonatS, bis meine Anstalten zur Reise fertig wurden. Ich erwähl» te zur Gesellschafft den Herrn Marrini, den Mahler Kecker, einen Russischen Schreiber, zween Schützen nebst meiner gewöhnlichen Begleitung . von Soldaten, und trat die Reise den Zzsien May nachmittags um vier Uhr an. Herr Prof. Müller aber, der indessen wieder gut zu Kräften gekommen war, blieb mit dem Mahler Lursemus in Curinsk zurück, in der Absicht, wenn er hier seine Geschäfte verrichtet haben würde, nach wcrcho, ün'je zu gehen, und daselbst den Sommer zuzubringen, wobey ich zugleich den Mahler Lurstnius bat, Krauter haselbst zu sgmmlen, und dem Studenten Tretjakov befahl, ßch von dort aus in das WerchocurischeGebürge, gleichfalls der Krauter wegen zu begeben. Ich verrichtete meine Reise beständig längst dem südlichen Ufer des Tnra und sie gieng sehr gut von statten, ich fuhr auch durch viele Dörfer, deren die meisten in der Winterreisi benennet worden sind. Mit dem Anfange der Nacht kam ich nach dem Dorfe puschkarnva. Den ganzen Tag war ^^ ^ . , es IersHvka 2331. werfie ,^7 es regnichtes jedoch von dem Antrit der Reist an gelindes Wetter, und gegen sechs Uhr hörte der Regen gar auf. Mit anbrechendem Tage reisetc ick weiter, und noch be« ständig längst dem südlichen Ufer des Tura, und erreich« te gegen zehn Uhr vor MittageTurinskaja Slododa, woselbst die Pferde gefüttert wurden, und ich das Mit« tagsessen ein nahm. Ich wollte von hier aus nach Rrasnoslobozk gehen, und der geradeste Weg mag wohl derjenige seyn, den ich verwichenen Winter gethan hatte, da man über den Fluß Niza erst in der Gegend de« Ostroges fahrt. Weil aber daseist keine bequeme Ueber« fahrt, und die Gerathschast in Kähnen überzubringen zu langweilig und beschwerlich war, so gieng ich noch weiter den Tura unterwärts, längst der gewöhnlichen Tju« menischen landstraße bis in das Dorf Ierftvka, allwo die gewöhnlige Ueberfahrt über den Niza durch Hülfe eines Ziehflosses geschieht. Da ich nun die Geräthsckaft von Turinskaja Sloboda etwas voraus geschickt hatte, so war sie bey meiner Ankunft schon über den Fluß gebracht und das wenige was ich noch bey mir hatte, kam glcichfals ohne einigen Aufenthalt glücklich hmü, ber. Der Weg gieng über ebene und fruchtbare Fel« der und über den in der Winterreise erwähnten Bach Meschniza und die daran gebauete Mühle. Bis hieherwerden drey Werste gerechnet; es dürften aber wokl vier 563 l742 Monat Iul^'^ vier sty"- Vm bannen bis Rrasnoslobozk werden vier gerechnet, man könnte aber auch hier noch wohl eine Werst zugeben. Ich kam in Rrasnoslodozk ein paar Stunden vor Sonnen Untergänge an. Ich brachte melne Zeit mit dem schon erwähnten Herrn Obristen nicht ohne Vergnügen zu, und der« richtete meine gewöhnlichen Geschäfte, worin ich allen Vorschub hatte. Und weil in der hiesigen Gegend der 'Spargel im Ueberstuß wächset, so hatte ich hier einen herrlichen Tisch. Er wachset hier beynahe drey Viertel Ellen lang, zwar nicht sehr dick, und der dickste kaum eines kleinen Fingers; aber er ist sehr mild und von einem köstlichen Geschmacke von unten bis oben. Wir hatten keinen Beneider wegen dieses niedlichen Gerichtes. Die ieute wunderten sich über unsere Thotheir, daß wir die Stengel von den Kranichsbeeren, (so nennen sie die Frucht des Spargels) essen mogten. Sie hielten dafür, daß wir in diesem Theile der Nahrung den Kühen nicht gar ungleich, und diese vielleicht die einzigen wären, die uns beneiden würden. Das Wetter war die meiste Zeit über klar und warm; ja «s wurde schon etwas zu trocken, so daß der landmann nach Regen seufzete. Den zosten und zisten May fielen auch von Zcit zu Zeit kleine Regen, die aber doch die Erde zu befeuchten keineswegs zureichen konnten. Den Talman 2431 werste.' 269 Den ersten Brachmonat war es von Mittage an sehr regnigt. Weil ich aber meine Reise auf diesen Tag schon angeordnet hatte, ließ ich mich durch den Regen, der immer starker wurde, nicht abhalten. Gegen fünf Uhr nach Mitlage ließ ich die Gerathschaft voraus gehen, und um sieben Uhr folgte ich nach, und kam unter beständigem Regen des Nachts um zehn Uhr in dem Dorfe Raigorodowa an. ^ Den 2ten Iun. noch ein paar Stunden vor Sonnen Aufgang machte ich mich wieder auf den Weg, und kam eine Stunde nach Aufgang der Sonne in das Dorf Talman, von da ich nach einer kleinen Verweilung die Reise welter fortsetzte. Der Bach Talman ist der erste auf dieser Reise, der sein Gewässer dem pyschma mit« telst des Bachs Iusichala, darin er sich ergießt, zuführet. Ich fuhr durch dcn Iuschala zwölf Werste von den Dorfe Talman , als bis wohin der Weg fast von Arasnoslobozk an über lauter fruchtbar und treff. lichcs iand gieng, nur einige Sümpfe und Moräste aus, genommen, die aber vielleicht zu der Fruchtbarkeit das ihrige auch mit beytragen. Von demIusthala an war ein dicker Birkenwald mit Fichten vermischt, in welchem sehr viele Sümpfe vorkamen, die mit schlechten Brücken belegt waren, wovon der Weg sehr mühsam und be-. schwerlich ward, so daß man überaus langsam reisen mußte. Gegen 27. 273 Einwohnern des Fleckens viele Hoffnung gemacht, und vorgegeben hatte, daß es ein alter Grabhügel wäre. Es ist jcho noch aus den abgestochenen iagen der Erde zu st« hm, daß der Hügel von Natur gewesen sey, und also kann man den Schatzgräbern, die sich daran lgemacht, leicht glauben, daß sie nicht nm keine Schatze, sondern auch nicht einmahl einen vermoderten Knochen gesunden haben. Den zten bald nach Mittage war das erste Don« nerwetter dieses IahrS, so ich gehöret habe. Es siel da« bey ein starker Hagel, der länglicht größer als eine Boh« ne, und eckigt war. Denselben Tag gegen fünf Uhr des Abends machte ich mich wieder auf den Weg, kam durch das Dorf wosmilowa, durch den Bach Ska« kunka, durch das Dorf Ielan, durch die Bäche Ra« mpl, Muljavka, Bjela, Bielakovka, durch die Dörfer Danilowa und Iuschakowa, und erreichte des Nachts um eilf Uhr Bmkinskaja Sloboda. Die meisten Oerter halten fruchtbares Ackerfeld. Nur zwi, schen den Bachen Ramyl und lNuljavka, und noch et« was auf dieser Seite des Muljavka war ein dicker Birken. und zwischen dem Dorfe Danilowa und der Slobode ein dicker Fichtenwald, welches der letzte bis an^ den Iset seyn soll. il S But" Ramtsch.R.4.Theil. 1742 Monat. Iun. »74 Butkinskaja Sloboda gehöret zum Okunevs. klscken Bezirke Isitskischer Provinz, und der Bach Bie-lakovkä stießt daran auf zwey Seiten vorbey. Denn die. ser Vach, der sonst seinen gewöhnlichen lauf nach Nord» osten hat, dreht sich in dieser Gegend nach Norden und hernach erst wieder nach Nordosten ,uud eben da, da er sich nach Norden zu drehen anfängt, fängt die Slobode an, welche sich auch noch ziemlich weiter erstrecket, nachdem der Bach seinen gewöhnlichen lauf schon wieder an« genommen hat. Sie bestehet aus sieben und zwanzig Wohnhausern , hat zwanzig Bauren, fünf Kirchenbe« diente und zween Schreiber. Es gehöret auch dazu eine hölzerne Festung, die auf einen Befehl aus Tobolsk den iQten Wintermonat nach Erschaffung der Welt Griechischer Rechnung 7785. angeleget ist. Selbige ist ins Gevierte von liegenden Balken erbauet , und ihre westli' che und nordliche Seiten stehen an dem Wasser; und zwar Ms in einer ziemlichen Entfernung, die zwo übrigen aber auf dem festen lande. Inwendig hat sie eine länge von neunzehen , und eine Breite von sechzehen Klaftern. Sie hat von der östlichen und westlichen Seite Thore, und über dem westlichen Thore einen Thurm. Mitten in der Festung ist eine alte bey nahe verfallene Kirche zur Mutter Gottes. Um die Festung ist in einer ziem« lichen Entfernung von der südlichen und östlichen Seite, ein Grabe» zwischen dm Krümmungen des Flusses gezogen. Bmkin?kaja Slododa 2^93 N>. 275 gezogen. Außerhalb dem Graben und ohngefähr zehn Faden Wvon in der Gegend, da sich der Graben nach Norden krümmet, ist selt einigen Jahren an statt der alten eine neue Kirche erbauet worden, die nicht nur der Murrer Gorees, sondern auch dem Heiligen Ni-cSlaH gewidmet ist.DieWohnhaustr stehen theils zwischen dem Graben und der Festung, theils außerhalb demGraben zu beyden Seiten desselben, theils auch jenseit dem Bacho, etwas oberhalb der Festung /zerstreuet. Auch ist noch ein Haus für den Befehlshaber des OrtS, und eine Ge» richfsstube außerhalb der Festung^ Um. die Festung her« um Md um die Häuser, so auf demselbett Ufer stehen, ist von den landseiten eine Wand von dreyhundert und fünf und fünfzig Klaftern im Umkreise an der östlichen Seiti?^ «nd an dem Wajserende dcr südlichen. M jed«ni Orte mit einem kleinen Thurme und einem Thorwege har« unter versehen. Um diese Wand sind Nadolobi und Spanische Reuter. Von einer Wand zur andern sind langst den erhabenen Ufern der Flußseiten Spanische Reuter ge< stsllt!«-'Selbige begreifen ein Maaß von zweyhundert und sieben und sechzig Faden. . Ich.war kaum in der Slobode angekommen, so fiet cl« heftiger Regen, der die ganze Nacht nicht aufhörte. Ich S2 hatte - hatte zwar Hieher vorausgeschickt, um die Post. pferde fertig anzutreffen; sie waren aber noch nicht alle beysammen. Den 4ten des Morgens gegen acht Uhr waren ihrer so viele da, daß ich die Gerächschaft weg. schicken konnte. Ich befahl in dem Dorfe Biela« kovskaja meiner zu warten, und folgte gegen zehen Uhr vor Mittage nach. Der Weg gieng beständig über fruchtbare Felder den Bielakovka aufwärts, doch so, daß der Bach in einiger Entfernung zur linken blieb. Gleich bey der Slobode kam ich über den Bielakovka, hernach fuhr ich die Dörfer Nepeina, Cajakowa, Bularowa vorbey, ferner durch den Bach Talinovka und das Dorf Gorskina vorbey, welches nebst allen vorhergehenden von der Slobode an zur linken blieb. Hernach kam ich durch das Dorf Baßmanowa, worin ich über den Bielakovka fuhr, und die Dörfer Bins, chakowa und Nowaja vorbey, so zur rechten des We« ges blieben, und erreichte das Dorf Bielakovka gegen ein Uhr nachmittags mit hungrigem Magen. Das Dorf liegt an einem See Dielakovskaja, welcher vorgenann ten Bach Bielakovka zu einem Ausfluß hat. Ich fand meine Geräthschaft nicht hier, und vernahm daß sie in diesem Dorfe nicht angehalten hätte; und weil sich auch der Küchenwagen darunter befand, so mußte ich mir gefal. len lassen weiter zu reisen. Sonst gehet der Weg nicht über dieses Dorf, welches nach dem gewöhnlichen iandwe« ge Barat,Rul 2521 und eine halbe werste 277 ge mehr als eine Werste zur rechten bleibet. Ich erwählte cber die Durchfahrt durch dasselbe hauptsächlich, um mich in dem Mlttagsessm nicht zu verspäten, worin ich mich nun wider meinen Willen betrogen fand. Der fernere Weg gieng langst dem östlichen Ufer des Sees Bicla« kovskoje, und die Seen Ramysihevskoje und Tschu masih vorbey. Bey diesem lctztern waren zween Scheidewege; der eine gieng zur rechten und führte mich langst dem westlichen Ufer des Sees Barar, der andere aber gieng gerade aus, und führte nach einem Dorfe, Bararkul, so an dem östlichen Ufer des Sees liege. Der Hunger plagte mich , die Hitze war groß. Ich ließe die Spuren der Geräthschaftkarren erforschen, und man sagte mir, daß dieselben nach dem Dorfe giengen welches ich gerne glaubte, weil meines Magens Nutzen sehr genau hlemit verknüpft war. Ich kam gegen drey Uhr in das Dorf, und fand die Gerathschaft nicht, vernahm aber, daß sie schon länst jenseit dem westlichen Ufer des Sees ihre Reise fortgesetzet hätte. Weil aber ein einiges Mad« gen des Dorfes dieses gesehen zu haben vorgab, so wollte ich diese Erzählung nicht völlig glauben In dem Dorfe waren garkeine Mannsleute, die ich aufdieWeqe hatte aus^ schicken können, um mehrere Kundschaft einzuhohlcn; von denen aber, so bey mir waren, konnte ich niemand missen, um nicht fast gänzlich von leuten entblößt zu seyn. Ich entschloß mich also Mnfals meine Gerälhschafterst S3 in ^ . '742 Monar Iun. ^ in Dolmatowkloster einzuhohlen, und hier den Hunger, so gut als es sich thun ließe, zu stillen. Gesottene und ge-backene Eyer und Brodtwaren hierzu genug. Elender Quaß war auch in Vergleichung des rohen Waffers vor- . tresslich.Diese teckerbisscn undTranck waren nicht anders als mit vielen guten Worten zu bekommen , weil die Weiber sehr scheu waren. Das Dorf gehört unter wol-, novskaja Sloboda, Kataischen Bezirkes, undCatha-rmenburgischen Gebietes. Weil es theils aus der Erzählung des Mädgens, theils aus den Umstanden der Wege sehr wahrscheinlich war, daß die Gerathschaft längst dem westlichen Ufer des Sees fortgegangen wäre, und daß der Kundschafter des Weges von dem Hunger verblendet worden, so gieng ich gegen fünf Uhr des Abends ohne Anstand bis nach dem vorcrwehnten Scheidewege zurücke, fuhr den See Barar langst seinem östlichen Ufer, hernach den See Busan, den Schwanen-See, und den Otjaschkischen Ausfiuß vor« bey, und kam des Abends um acht Uhr nach dem Dor« ft Marrma, so an dem See Otjarsch liegt. Die Gegenden , in die ich auf dieser Reise kam, waren lauter schöne Felder und Wiesewachs. ^. ^79 »vcr befohlen hätte bis Hieher in einem Futter zu fahren; ja niemand wollte gestehen, daß er von dem Befehl in dem Dorfe Bjelakovskaja anzuhalten etwas gewußt hat« te. Und weil die Sache von keiner sonderlichen Wich« tigkeit war, so gab ich mich endlich zufrieden. Der See Otjasih erstreckt sich von Norden nach Süden fünf Wer-ste lang, und ist drey Werste breit. Er führet nichts als Karauschen, nimmt keinen Bach zu s. 2.85 seines Sohnes Isak vortrefiich gestanden, und der Bau sty in des lehteren iebzeitcn so weic gekommen, als cr noch gegenwärtig ist. Die folgenden Befehlshaber aber halten sick de,l Wohlstand des Klosters nicht sonderlich angelegen jcyn lassen. Von der nordlichen und östlichen Seite sind zwey große Thorwege, und von der südlichen oder Was-serseite ein Eingang. Ueber dem östlichen Thore ist der Grund zu einer kleinen steinernen Kirche gcleget, die dem . Apostel Iohalmi gewidmet werden soll. Uebcr dem Ein. gange an der südlichen Seite ist ein steinernes Gebäude, woselbst die Casse verwahret, und die Schreiberey geführet wird. Ein anderes steinernes Gebäude stehet zunächst l?cy dem nordlichen Thorwege, welches zu Empsangung der Fremden bestimmt ist. Der Archimandrit und die. Mönche wohnen in verschiedenen hölzernen Gebäuden. So ist auch innerhalb den Ringmauren eine große hölzerne Vorrathskammer des Staatsaths, Herrn Demidorvs. Die Anzahl der Mönche in diejcm Kloster hat vormals sunfzig überstiegen. Allein der allgemeine Befehl die alten aussterben zulassen, und keinen weiter zum Mönche zu scheeren, hat die Anzahl nun ohngefahr auf sunfzehen alce und gebrechliche Personen herunter gefttzt. Oberhalb dem Kloster ist ein großer Klosierfiecken, Nicolaevskoje Selo, worin Klosterbauren wohnen. Zunächst unter» halb sind Wohnungen für leute, die sich dem Kloster ver» schrieben habm, (Wkladschiki) und hart umer diesen »st 234 '74^ lNonat Iun. ,st ein Nonnenkloster, das stinen> Unterhalt von dem Mönchskloster empfangt. In der Gegend dieses Klosters ist das gemeinste Ge» strauch eine sehr kleine Staude von Kirschen * nicht über eine Elle hoch, deren Steine etwas länqlicht sind. Ich habe derselben auf der Reise von Cacharinenbnrg nach Irbit gedacht 4* An den Feiertagen des heiliaon Nicolai wirb lm Frühlinge und Winter "" bey dem Kloster ein Jahrmarkt gehalten, wozu die Kaufleute und Krämer aus den nach« sien Sibirischen Städten sich elnzufinden pflegen. An dem Feyertage der Himmelfahrt Mariä ist auch ein Jahrmarkt, aber nicht so volkreich, wie erst benannte, weil der tandmann zu vieser Zeit mit der Erndte beschäfti get ist. - " Ich hielte mich in diesem Kloster vieler Ursachen wegen etwas auf. Besonders wünschte ich die Vögel zu sehen, deren Nester so wohl in Sibirien als Rußland, so wohl wegen ihrer besondern Gestalt und Weiche, als auch « <5«r»l» »ciä» rude!!» I. L. * S. dieses Nciscregisters z sten Theil S. ,19. *** Den 3tcn May^ und 6ten Dec. Dalmaeovskoi Nspenskoi Mol'astir 2570 w. 255 auch ihres Gebrauchs in der Arzeney sehr bekannt sind. Sie heißen Remes, aber wenige können sich rühmen sis gesehen zu haben. Ich kann mich dieses Glückes rühmen, indem ich beyde Geschlechter lebendig gefangen be/ kam. Ein solcher Vogel giebt dem Zaunkönig nichts nach. Sein Gesang kommt mit der Meise ihrem übercin. Das Männlein hat einen weißen, das Wciblein einen etwaS graulichen Kopf, und eine schwarze Stirnbinde, die durch die Augen laust. Der Rücken ist braunlicht, und zwi« schen dem Rücken und Halse ist bey dem Männlein eine castanlenrothe Gegend, ziemlich breit, bey dem W«b, lein ist diese Gegend viel lichter und schmaler. Der Un« terleib ist weißlich und gleichsam beschmutzt, und zuweilen auf der Brust röchlich. Der Schwanz ist nach derVeo haltniß der übrigen Maaßen lang und braun. Die Flü« gel sind auch meistens braun, die Füße bleyfarbicht, wie die Meisen, die Eyer, die sie legen, schneeweiß. Das Nest bestehet aus der Wolle von den Weidensrüchten; es ist in Figur eines etwas platten Dudelsackes mit einem Halse oder Oeffnung gemacht, mit Hanfe oder Nesseln zu» sammen befestiget, und hängt zwischen einem gegabelten Aste einer Weide oder Birke. Der lite Iun. war der Tag meiner Abreise von hier. Nach Mittage gegen ein Uhr ließ lch die Geräthschaft ab» gehen, uud ich folgte ihr gegen fünf Uhr. Der Weg gieng ^ 5l5 ^?^ '742 Monar Jim. " gieng burch d« Wohnungen der Klosterbeysaßen, und gleich hernach über einen Damm des Flusses Iftt, welcher we. gen der unten angebauten Kornmühlcn angelegt ist, ftr» ner über einen Ausfluß aus einem kleinen See, der ohn-gefahr sechzig Faden unterhalb der Mühle in den Iftr fällt, langst andern vielen kleinen Seen und Sückpfen bis an den Fluß Tetstha, wohin nach dem Wege, den ich zurückgeleget habe, drey Werste gerechnet werden. Dieser letzte Fluß sällc ohngefahr zwo Werste unterhalb dem Kloster in den Iftt ; von diesem Orte aber, da ich ihn erreichte, ist es zu ftiner Mündung gerades Weges nicht über eine Werst. Ich fuhr über den Fluß Cetscha mittelst einer Brücke, jenseit welcher das Dorf Ust-Ter-schinskaja oder Satetschinskaja war. > Es gehöret deck Kloster Dalmaww, und ist auch von Klosterbau» ren besetzt. Ich hörte hier hinter mir donnern, und es zogen sich auch in dieser Gegend starke Wetterwolken zu. sammen. Allein ich entgieng ihnen, und hatte weder Regen , noch weiteren Donner. Dcr Weg gieng von hier den Cerscha aufwärts, doch so, daß er beständig in ei« ner ziemlichen Entfernung zur rechten blieb, wie dann das Klosterdorf Ganina, das nur eine Werste oberhalb Nst-Tcrjcha ist, kaum zu sehen war, als ich cs vorbey fuhr. Es war schon Abend wie ich polowinnoi Log erreichte, wohin von dem Dorfe Nst-Tetstha neunzehen und eia^ halbe Werste gezahlet werden. Es blieb etwas zur rechten Monastilskoi-Dworez 2615 werste. 257 rechten des Weges und ist ein Quellwasser, so zwischen zwey tiefen Ufern dem Tctscha zustießt. Ein Dorf perjchina von zehen Klosterbaüerhöfeii ist auf dem südöstlichen Ufer des Terscka, eine Viertel Werste aberhalb der Mündung des Log, und bleibt ohngefähr zwo Werste zur rechten des Weges. Vo„ dem polovritmoi Kog fängt sich ein dünner Fichtenwald, Warnavvin bor an, st seinen Namen von einem Mönche hat, der vor diesem zu seiner Wohnung eine Hütte darin hatte. Er erstreckt sich auf zwölf Werste, und ohngefähr dritthalb Werfie davon ist das Dorf Bugaiewa auf eben dem Ufer des Tet-siha, so achtzehen Klosterbauren hat, ttnd ebenfalls weit zur rechten bleibt. Etwas nach Mitternacht erreichte ich Monasiirskoi Dworez, oder Monastirs-koje posilie, auf dein östlichen Ufer des Terscha, wohin ich frischen Vorspann bestellet hatte. Dieses ist ein großer Flecken des Dalmatowischen Klosters, worin allezeit ein Mönch, als Vorgesetzter und Richter wohnet., Es sind hierin viele Kornhäuser für das Klo« ster gcbauet. Eine Kirche zu Johannis dem Vor» laufer aber ist dem Gottesdienste gewidmet. Die hier befindlichen Bauren smd theils Klosterbaurcn, theils Beysaßen. Den i2ten in der Morgendemmerung gieng ich mit frischen Pferden weiter, noch immer den Cetscha auf« HZg ^4' Monat Iun. aufwärts, und kam durch das Dorf Onrschjukowa, so eine Werst von dem Klosterfiecken entfernt ist, und zwanzig Klvsterbauren hat. Vierzehen Werste weiter suhr ich durch Rruroi log, sechs Werste weiter durch das Dorf Nischnaja oder Schtscherdakowa, worin ohngefahr siebenzig Kronbaurenhöfe sind, und kam de< Morgens gegen sieben Uh,- nach Bielojarskaja Tet-schinskaja Slodod«^, odcr schlechthin Terschinskaja SlodHda^ oder im gemeinen Reden Telscha. Ich mußte hier wieder stille halten, theils der Gegend kun» dig zu werden, cheils die Vorbereitungen zur ferneren Reise vorzukehren. Den »5, 16, »7ten waren des Nachmittags in einem fort schwere Donnerwetter. Zwischen dem !6ten und l?ten in ver Nacht that es harte Schläge. . Tetschinskaja Sloboda liegt an dem östlichen Ufer oes Flusses Terscha, und gehöret zum Okunevs« tischen Bezirke der Isetischen Provinz. Sie hat ein« innere viereckichte hölzerne Festung, theils von gedoppel» ten, theils einfachen Wanden, die aber sehr baufällig und inwendig nur mit Proviam-und dergleichen einzel. yen Kammern bedauet ist. Eine Kirche zur Heim« sührung der Mutter GOrres, (fwedenja Bogo. rodizi) und ohngefähr siebenzig Wohnhauser stehen au« ßerhalb dieser Festung, sind aber auch mit einigen Fe> stungs« CetMnskasH Sloboda 2642 N>. 2I9 stunqswerken, als einer hölzermu Wand, Graben, Na« oolobi und Spanischen Reutern umgeben. Die Isetskische Provinzialkanzley hat allhier seit einigen Jahren ihre,«. Sitz. Man weiß aber noch nicht, ob dieselbe nicht vielleicht nach einem anderen bequemeren Orte mögte verleget werden. Diese Slobode hat vor die, sem von den auftührischeu Baschkiren viele Ne« herfalle ausgestanden, und die Baschkiren besinnen sich auch noch eines von ihnen geschehenen Anfalles Mit Schrecken. Man ließ sie einsten, da sie ohngc» fähr acht tausend Manu stark waren, bis an die hol« zerne Wand der Slobode anrücken; hinter derselben aber laureten die Ruffischen Rosacken, und gaben auf einmal eine große Salve auf den Feind, wodurch viele erschossen, die meisten aber in solchen Schrecken gesetzt wurden, daß sie sich lieber mit der Flucht retten, als noch eine solche Salve ausstehen wollten. Die Krankheit, deren ich oben bey Gelegenheit meines Aufenthalts in Tara gedacht habe, hatte sich hier ebenfalls seit drey bis vier Jahren, auch schon in einigen zur Sicherheit vor den Baschkiren neu erbau« etcn Festungen eingenistelt. Es schien mir was scltsa* mes, daß sie schon zur Zeit meines Aufenthalts allhier zu toben ansieng, da doch der Sommer dieses Jahr T nicht Ramrsch. R-4.Theil. ^ 1742 Monat Iun. ^ ^jcht frühe eingefallen war. Ein junger Bauerkerl, der vor funfzehen Tagen ackerte, bekam plöhlich im Kinne eine Härte. Dis hielte er so gleich für diejenige Krankheit, die es würklich war, er unterstach die Harte, wie gewöhnlich mit einer Nadel, rieb Salmiak darein, und legte in dem Munde gekaueten Tscherkassischen Toback darauf, und verband es, ohne in der Arbeit auf dem Acker nachzulaf« sen. Die ieute sagen zwar, er habe hierinnen gefehlt, weil die Krankheit erfordere, daß man sich von Anfange bis zu Ende der Cur an einem dunkeln Ort aufhalte. Sie sagen es aber jeßo erst, nachdem sie die schlimme Folge dieser freyen Aufführung gesehen haben. Es ist wohl möglich, daß die Würkung der Sonne die Geschwulst in eine Enr« zündung hat bringen helfen, die ohne dieselbe unterblieben wäre. Der durchgestochene Ort fieng nach etlichen Tagen an zu schwellen und etwas zu schmerzen. Der Kerl machte sich also nach Hause, und beobachtete die Diatsregeln, welchen man sich bey dieser Krankheit zu unterwerfen pflegt. Erbekam keinen Durst, oder andere schlimme Zufalle» nur nahm die Geschwulst immer zu, und gegen den zwölften Tag war sie so stark, daß er davor schwer schlucken und Othem holen konnte. Ein Baschkir riech ihm warmen Schweinskoth darauf zu legen; die Geschwulst legte sich etwas, und war sehr erträglich, so lange der Schweinskoth darauf lag. Wenn man aber diesen weg nahm, so soll s,e geschwinoe wieder angewachsen seyn. Die lust zu essen ver« Cetschinskaja Sloboda 2642 Werste 291 vergieng gegen den fünfzehnten völlig, die Brust wurde eng, und der Kranke war wie ohne alle Hoffnung. Man hörte/ daß ein Arzt hier wäre, man kam zu mir gelaufen, und verlangte Hülfe. Weil ich aber von dieser Krankheit nie« mals etwas als durch Erzählungen gehört hatte, so konnte mich nicht leicht entschließen etwas darwider zu geben, um so viel mehr, da ich schon vor diesem vernommen hatte, daß, wenn die Krankheit zu einem solchen Grade gestiegen sey, kein Mittel mehr vorhanden wäre dem Tode zu ent< gehen. Die ieute aber wollten meine abschlägige Antwort, die sie nur für eine Würkung meiner Ungeneigthcit ihnett zu dienen und für eine kahle Ausflucht hielten, durchaus nicht annehmen, und sagten mir, daß wenn der Kranke auch nach dem Gebrauch meiner Arzney stürbe, mir doch niemand seinen Tod zurechnen würde, weil sie wohl wüß« ten, daß im Fall ich ihm keine gäbe, er ohnfehlbar der Krankheit unterliegen würde. Ich war also beynahe gezwungen mein Heil zu versuchen. Ich glaubte, es wäre Noch einige Hoffnung zur Wiedergenesung, wann ich die Härte zu einem Eiter bringen, und das schon zu stocken anfangende Geblüts wieder flüssig machen würde. Ich hielte ferner dafür, daß dieser Endzweck auf das schleu« nigste erhalten werden müste, weil bey einer Verzögerung der Tod eher erfolgen könnte, als die Arzneyen würfen würden. So gleich schnitte ich in die Geschwulst mit einem guten Incisionsmesser bis auf den Grund, und stillt« 292 '742 Monat Inn. das Bluten mit Brandtwein, weil ich nichts anders bey her Hand hatte, und streuete rothen Präcipitat in die Wunde, worauf ich ein erweichendes Pflaster lcgte und sie mit einer Binde verwahrte, um dem Pflaster eine bessere Haltung zu geben. Innerlich aber ließ ich den Kranken alle dreyStunden zu viermalen vierGran abgesüßtes Queck» silber (Mercur. dulc.) einnehmen. Das Eitern der Wunde gieng den andern Tag vor sich, die Enge auf der Brust vergieng, Schlucken und Athemholen wurde leicht, und der Kranke schien bey meiner Abreise außer aller Gefahr zu seyn. Diese Abreise besorgte ich unter allen jetzt besagten Unruhen, und unter vielen andern Geschäften. Ich reiiete den »8ten nach zwey Uhr nach Mittage bey gutem Wetter von hier ab, fuhr gleich bey der Slobode über den Tetscha, und gieng längst demselben in einiger Entfernung aufwärts. Ohngefahr drey viertel Werst von der Slobode war eine Kornmühle von zween Gängen am Flusse Tetstha , die einem Namens Goljakin zugehörte; vier Werste weiter lag das Dorf Comma, nach dreyzehen Wersten erreichte jch das Dorf Gchulanorva, und des Abends um fünf Uhr kam ich, nachdem ich vorher über den Fluß Cetscha ge^ gangen war, nach Ralmazkoi Brod. Die zwey auf dem Wege vorgekommenen Dörfer stehen leer, weil die Einwohner wahrendem Baschkirischen Aufm tzre in sicherere Oerter Ralmazkot Brod ^sez ro. 393 Oerler zu ziehen befehliget worden. Nur in dem ersteren wohnt ein Müller, und ill dem andern oder in dem nächsten von hier ist eine Kornmühle von drey Gangen. RalmazkoiBrod hat eine hölzerne Wand und Spanische Reuter zu seiner Befestigung um sich, woraus man sich eben keinen großen Begriff von der Wichtigkeit dieses Ortes machen kann. Er hat aber schon öfters, auch bey dem letzteren Aufruhr der Baschkiren, harte Anfälle, ja gar Stürme ausgestanden, und dabey gemeiniglich den Ruhm einer tapferen Gegenwehr erhalten. Die Baschkiren streiten am liebsten zu Pferde. Man darf sienur mit ihren Pferden abhalten, so hat man schon viel gegen sie gewonnen. Der Ort hat auf achzig Höfe, deren funfzehen von Roftckey, die übrigen aber voll Baurm bewohnt sind. Brod bedeutet die seichte Stelle eines Flusses, da Pferde durchwaten können. Die Aalmu« cken haben in alten Zeiten mil den Baschkiren gar öfters Kriege geführt. Es geschahe daher, daß sie ein« mahl bey einem Zuge gegen die Baschkiren sie bis Hieher verfolgten, und besonders in dieser Gegend des Flusses, da die Baschkiren ihrem Feinde zu entwischen verhofften, eine große Menge niedermachten, so daß der Fluß daselbst wie mit Blut gefärbet wurde, wovon dieser Ort noch kcu. tiges Tages die Blur-Fahrt heißt. Weil nun die Ral« mucken diese That verrichtet hatten, so haben die Russen -^ -' T 3 dem , l?42 Monat Iun» dem Orts auch vsn denenselben den Namen gegeben. Ich wechselte hier die Pferde, und fuhr gegen sieden Uhr wei« ter, und vyn dem Cetscha ab, und kam gleich bey dem Ausfahren aus dem Dorfe über den Bach Bor Sjanka, ft etwas oberhalb des Dorfes in den Telscha fällt. Von dabisauf den halben Weg nach folgenderFestunggicng der Weg immer über ebene und fruchtbare Felder, und durch Birkenwaldung, so wie von Tetschinskaja Sloboda bis Aalmazkoi Brod. Nicht gar auf der Hälfte deS Weges war ein großer Morast, i^iochonoHje boloeo, worüber i«h mittelst dreyer Brücken fuhr. Er ist bey nähe eine Halde Werst lang, und von dem Ende hat man fünf Werste bis an den See Markai (Baschkirisch Myrkai) zu fahren, welcher ein Karauschensee und ohn-gefahr zwo Werste lang und breit ist, der zur rechten des Weges bleibt, Vier Werste von dem westlichen Ende ist der Bach Grjasnaja, zwo Werste weiter der Bach Olchovka, die beyde in den Fluß Mjaß fallen. Je. der aber ist zu beyden Seiten sehr morastig, und man gehet durch Hülfe dreyer kleiner Brücken darüber. Vier Werste von dem letzteren Bache ist die Mjas-kaja» Festung, woselbst ich um Mitternacht ankam. Mjaßkaja Rrepost ist vor ohngefähr fünf Jahren bey Gelegentzeit der Baschkirischen Empörung gehauet, Sie liegt in einer ebenen Fläche auf dem nord« Mjaskaja » Rrepost 2S96 N>. 295 nordlichen Ufer des Mjaß-FlusseS, so in der Gegend von Isezkoi Ostrog in den Iser fällt. Eine kleine innere Festung liegt in der Mitte zunächst am Ufer des Flusses, und ist von Faschinen mit Erde und Wasen zu einem Walle von etwa dreyßig Faden ins Gevierte als ein regelmäßiges Viereck aufgeworfen. Sie hat ein Thor an der Flußseite, und innerhalb derselben ist von Gebäuden nichts mehr als eine Wohnung für den commandirenden Officier, und einige Casernen für die Soldaten nebst den gewöhnlichen Proviants und Kriegs« Magazinen befindlich. Südwärts vvn dev Festung ungefähr hundert Faden von dem Flusse abwärts ist «ine hölzerne Festungswand von dreyhundert Faden, mit einem Thorwege und mittelmäßigem Thurme dar, über in der Mitte, an deren jedes Ende eine Wand von dem Flusse anschließt. Diese drey Wände sollen die Slobode einfassen. Gegenwärtig ist innerhalb der. selben nordwärts von der Festung eine neu erbauet« dem Propheten Elias gewidmete Kirche, und weitee unten östlich von der Festung eine große Slobode, die schon auf hundert und dreyßig Häuser, die meistentheils von Bauren, zum Theil auch Rosacken bewohnt wer. den, angewachsen ist, wobey dieses, besonders hier in Sibirien, sehr in die Augen fällt, daß die Hauser all« in geraden linien stehen, zwischen welchen Straßen von einerley Breite sind. Es sind schon dreyzehen linien an» T 4 ge. «96 ^ ^''742 Monat Iuit^fftt gebaaet. Das land hier herum ist durchgehends sehr frAchtbar und gut zum Ackerbau. Der Fluß hingegen ist in dieser Gegend sehr arm an Fischen, und wenn nicht der oben erwehnte See N^arkai wäre, so würden dieteute allhier zur Fastenzeit große Noth leiden. Eine ander« Unbequemlichkeit bey dieser Festung ist, daß man kein Bauholz in der Nähe hat. Man muß es bey zwanzig Werste von hier holen. Es giebt zwar Holz oberhalb an dem i'Njaß; es sollen aber zwischen hier und dem Walde auf dem Mjaß so große Wasserfälle seyn, daß nicht einmahl ein Kahn hinuntergehen könne, es sey dann, daß man ihn herunterlasse, und auf diese Weise müsse man auch einen Balken nach dem andern herunter lassen: hierzu aber würden viele ieute erfordert, welche ein Baucr für sich nicht zusammen bringen könne. Zudem soll der Wald schon meistens ausgehauen seyn. Indessen ist doch Birkenholz in ziemlichem Ucberfluß in der Nähe, mit wel« chem mm, sich zur Noch behelfen kann. Der Fluß Mjaß ist in der Gegend der Festung ohngefähr zehen bis funfze« hen Faden breit. Sein lauf ist schnell. Ich blieb den lyten dieses hier liegen. Etwas nach Mittage fertigte ich Herrn Martini nach zween Salzseen ab, die ohngefähr fünf Werste Landeinwärts und rechts von dem Bache Tschumljak, bey nahe sechzig Werst oberhalb Tschjum. lazkaja Slododa, etwa zwo Werste von einander liegen. Der eine davon soll in vorigen Jahren so reich an 5 K Salze MjaskajaRrepost 2696 N). 297 Salze gewesen seyn, daß sich dasselbe darin vbn selbst zu Crystallen angesetzet hätte; dievielcn Regen aber, die ftit einigen Jahren im Frühlinge gefallen, haben den See allzu wassericht gemacht. Doch weil daSSalz von guter Art befunden worden, so koäcn die Baschkiren dasselbe nun aus dem Wasser. Ich schickte dahin, um die Seen zu beschreiben, und zu sehcn, ob nicht besondere Krauter daran wüchsen, welche ich sammle« wollte. Ich befahl dem Herrn Marnni, von den Salzseen gerade nach Irkulskaja Rrepost zu gehen, um mich daselbst zu erwarten. Den 2osten eine Stunde nach Aufgang der Sonne verließ ickiTijaßkaja Rrepost, fuhr der Festung gegen über durch Hülfe einer Brücke über den Mjaß, und an demselben aufwärts, jedoch so, daß er.in einer großen Entfernung zur rechten bliebe.Der Weg gieng über ebene frucht, bare Felder.Ohngefähr fünf Werste von der Festung hatte ich einen großen See zur linken , den man im Russische»» wegen des bittersalzigten und übelriechenden Wassers, so erführt, Gorkoje Osero, auf Baschkirisch Uerschkvlduk (drey Seen) nennet. Auf diesen folgten noch drey andere deren die zween nächste von gleicher Größe sind; der zweyte ist von dem ersten auf vier Werste, der dritte "jarli oder Iardy Rul von dem zweyten anderthalb Werste cmfernet. Dichr wird für die HWe oes Weges nach der Festung ^ 5 gehalten, ^ AM? »742 Monat Iun. gehalten, von der ich bald etwas gedenken werde. Der vierte Iarle kul ist von dem dritten wieder auf ändert, halb Werste entfernt, und soll über fünf Werste lang und breit seyn. Von ftinem westlichen Ende ist es noch vier Werste bis nach der Festung Tschiljadinskaja, woselbst ich vor Mittage um zehen Uhr ankam. Diese Festung liegt gleichfalls an dem Mjaß-Flusse auf dem südlichen Ufer, und ist von eben' der Gestalt wie Hie Mjaßkaja, nur daß sie größer ist, und nur hölzerne Wände von liegenden Balken hat. Jede Wand hält ohngefähr sechzig Klaftern. Sie ist bald nach Mjaskaja Rrepost angeleget worden, und hat den Namen von einem zunächst oberhalb derselben auf eben der südlichen Seite des Flusses gelegenen Schwarzwalde, auf Baschkirisch , Ziljabe'Raragai, erhalten. Seither ist bey Hieser Festung das Hauptquartier der beyden Dragoner, Regimenter, als des alten Sibirischen, und des neu an« geworbenen Orenburgischen gewesen, welche zunächst unterhalb den Häusern der Slobode in einem lager stunden um so wohl die Baschkiren im Zaume zu halten, als ^lle Streifereyen der Rirgis-Rosacken zu verhindern. Gegenwartiges Jahr aber ist fast der meiste Theil derselben nach dem l.li zu dem Festungsbau, einige auch nach (Z> rendurg, um den Proviant dahin zu begleiten, befehliget worden.Man hat auch die Verfügung gemacht,daß eine jede Festung Cschiljabinskaja 2723 wersie «99 Festung ihre zwo Rotten Dragoner bestandig so wohl des Sommers als Winters haben soll, weswegen auch die Casernen diesen Sommer noch fertig werden sollen. An Wohnhäusern befinden sich ober«und unterhalb der Festung zweyhundert und ein und sechzig Bauerhöfe, zwanzig Soldaten-und fünf Kosackenwohnungen. Die Häuser sind ebenfalls nach der iinie gebauet, und haben schr weite Straßen. Etwas unterhalb der Festung auf einem freyen Platze ist eine dem heiligen Nicolao gewidmete Kirche, worin schon von zwey Jahren her Gottesdienst gehalten wird. Der Priester derselben hat die Priester der übrigen Festungen unter sich. Dieser Ort hat eine große Menge der schönsten Ackerfelder, und alle Arten voll Getrayde kommen hier tresslich fort. Bisher ist Holz genug vorhanden gewesen, in der Nahe ist es nun meistens ausgehauen, und wird bald weiter müssen hergeholet werden. An Fischen ist der Ort sehr arm. Doch sind Karauschenreiche Seen auch nicht allzuweit entfernt: allein weil mau mit dem Bauen und Einrichten des Orts noch sehr beschäftiget ist, so kön^ nen die Bauren sich nicht wohl von ihren Hausern entfer« nen, und des Fischfanges wegen in abgelegene Ocrter ziehen. Den listen blieb ich hier stille liegen, zwischen dem mosten und 2isten war in der Nacht ein starker Regen, und ein entsetzlicher Sturmwind, der aus einer fast pech. schwarzen ^, ^5" 1742 Monat Iun. schwarzen Wolke, so sich über die ganze Slobode hinzog, Hervorbrach. Es regnete auch dm 2lsten fast bis zu Mittage. > Den 22sten eine Stunde nach Sonnen Aufgange «i-sete ich weiter. Die meiste Zeit, da ich unterwegens war, siel ein ganz feiner Regen, der mir jedoch keine sonderliche Unbequemlichkeit verursachte, sondern die luft ziemlich kühl und angenehm machte. Nur ließen sich die Mücken mehr als gewöhnlich spüren. Der Weg gieng über elne ebene Steppe, die doch fruchtbar war, und schönes Gras hatte. Ich fuhr IrganDik Rul, so zur .rechten blieb, vorbey, hernach über den Bach Tschjum-lak, ferner die Seen pettisch und Dsergilde, wie auch einen andern kleinen bitteren Salzsee vorbey, und kam gegen zehen Uhr nach Irkulskaja Rrepost, woselbst Herr Martini eine viertel Stunde zuvor auch angekommen war. It-Rul ist ein See, der sich von Norden nach Sü< den ohngefähr dritttzalb Werste erstrecket, und fast allenthalben eine halbe Werste breit ist; von seinem nordlichen Ende aber zieht er sich ohngefähr zwo Werste ostwärts, und hält daselbst eine gleiche Breite, als in der südlichen iänge. An diesem östlichen Arme ist ein ziemlich großer Fichtenwald. An seiner westlichen Seite fast ln der Mitte ist Itkulskaja Rropost 2756 NX z^ ist Itkulskaja Rrepost in einem regelmäßiges Viereck von sichzig Klaftern, das in einer jeden Ecke eine Bastion hat, gebauet. Der Wall ist von Erde, und hat außer, halb einen tiefen Graben, und außerhalb demselben Spa« nische Reuter. In der Mitte der östlichen und westlichen Wand sind Schießthürme mit einem Thorwege darunter. An diesen beyden Wanden sind zwölf Casernen , an der südlichen eilf Provianthäustr, ein Pulvermagazin und ein^ Stube für ankommende Officiere oder andere Reisende von Stande, gegen die nordliche Seite aber ist ein Haus für den Befehlshaber des Orts, der gegenwärtig ein lieutenant ist. Sie hat zu ihrer Beschüßung ftchs und sechzig Mann regulairen und drey und siebenzig irregulairen Kriegsvolkes, und über das noch zwo Rotten Dragoner, jede von hundert Mann, die aber jeho an vielerlcy Oerter verschickt sind, so daß sich hier nur sechzig Mann gegenwartig befinden. Nordwärts von der Festung sind hundert und em und vierzig Höfe, deren sechs von Dragonern, die übrigen von Baurcn bewohnt werden, die aus verschiedenen Orten Hieher gezogen sind, und im Fall der Noth die Dienste der Rosacken verrichten. Es sind schon hundert und sünf und sechzig Bauren hier; ja der gute Ruf des Ortes hat noch acht und vierzig andere leute, die bisher nicht angeschrieben sind, Hieher gelocket. Man meint auch, die Rösacken werden mit der Zeit befehliget wer« den hier zu wohnen; folglich muß der Ort in kurzer Zeit noch go, '742 Monat Iun.MW^ z^ch um ein merkliches anwachsen, wie dann auch gegen, «ärtig beständig darin gebauet wlrd. Viele von den aufgebauten Häusern sind noch nicht unter Dach. Um die Häuser der Slobode ist ein Graben gezogen, und außerhalb desselben sind Spanische Reuter gesetzt, der Graben aber sowohl als die Spanischen Reuter laufen mit dem Gra« ben und denSpanischenReutern derFestung zusammen Süd» wärtsvon der Festung werden jetzo Caserne« für die Dra, goner gebauet. Dieser Ort hat zween Hauptvortheile. Er ist mit häufigem Ackerlande und Wiesen, auch mit Bauholzs im Ueberfiuß versehen. An Fischen ist er zwar arm, weil der Itkul sehr wenig Fische führet; aber der See Sari, welcher ohngefahr vierzehen Werste von hier entfernet ist, und noch andere, die in der Nahe von hier gegen andere Gegenden hin liegen, haben viele Karauschen, welche die Baschkiren in großer Menge in die Festung zum Verkaufe bringen. Den 22sten des Abends war ziemlicher Regen, den 2zsten und 24sten aber ein bestandiger heftiger Sturmwind aus Nordm, der auch die lust so erkaltete, daß man die Pelze wohl vertragen konnte. Den 2zsten war auch nach Mittage starker Donner und Blitz mit einem Platzregen. Den 24sten schien die Kälte den rechten Auebruch eines Regens zu verhindern; aber zuweilen regnete es dennoch ganz fein. Gegen Abend heuerte sich das Wetter wie. herum auf. Herr Itkutskajn Nrepost 2756 Werste Z^ Herr tHartini übergab mir hier die Beschreibung seiner Reise. Sie gieng von Mjaßkaja Rrepost auf das jenseiliche oder südliche Ufer des Flusses Mjaß, und von da nach Osten. Er kam ein paar Werste von der Festung einen kleinen untiefen, und drey Wersie weiter einen großen See Sylkyndi, der sechs Werste lang und vier breit war, vorbey. Der erstere ist seit funfzehen Jahren entstanden, der andere wird für bitter ausgegeben; das Waffer aber schmeckt nur morastig. Keiner von beyden halt Fische in sich. Hierauf kam ein See Muldu. IUN drey Werste lang und breit, der ziemlich tief ist unh Karauschen führt. Der nächste nach diesem war Wo« Orowoje stro, auf Baschkirisch RaraZai-kul, ovaler Figur, dessen Waffer etwas salzigt war, aber doch Ka» rauschen führte. Er soll vor diesem, und zwar vor sünfund dreyßig Jahren, ganz süßes Wasser gehabt haben, und damahls sollen auch Rothaugen darin gewesen seyn, die aber, so bald der See salzigt worden, gestorben waren. Hierauf folgte ein kleiner See ohne Namen und ohne Fische, und fernerhin ein großer, Treustan genannt, welcher letzterer sich dem obengenannten Worowoje auf wenige Werste nähern soll. Er ist groß, soll aber vor diesem größer gewesen seyn. Vor vierzig Ishren soll er süßes Waffer und viele Fische geführt haben; jetzo aber ist das Wasser darin bitter und salzicht; es hat einen starken Schwefelgeruch, und man siehet keinen Fisch weiter darin. W5 Die »742 Monat Iun. zs>4 . Aeise gieng von dannen nach dem Ses Rulat, der ,'n Ansehung des Treustan ohngefthr etliche Werste gegm Süden liegt. Er ist von dreyeckichter Figur, und hat bitteres salziges Wasser, vor einigen Jahren ist das Was. ser darin nur ohngefähr drey viertel Arschin tief geweseu, und damahls setzte sich viel Salz von selbst darin; nunmehr aber ist wegen der feuchten Jahre mehr Waffer in dem See, und muß also das Salz, wenn man es haben will, daraus gekocht werden. Fische sind gar nicht dar« in; es finden sich aber in dem Wasser häufige Würmer, welche den Gänsen und Enten'zu einem sehr angenehmen Futter dienen sollen. Herr Martini fand dajelbzc eine Art Gänse von mittlerer Größe. Sie waren weiß, hatten schwarze Fittigen, und eine braunrothe Brust, und wurden von den Baschkiren ^calja-Raß genanm. Von hier ist der Weg bis Ickulskaja Rrepost gemessen und gerade ein und dreyßig Werste lang befunden worden. Nur anderthalb Werste von diesem See ist noch im vorigen Jahre eine Wache von Baschkiren gehalten worden, weil die Gegend daselbst etwas hoch ist, um zu sehen, was in der Steppe vorgeht. Man hat sie aber aufgehoben, und suchet jetzo einen bequemen Platz, dahin man dieselbe verlegen könnte, und da man auch süsi Wasser und Bau» holz genug hatte, um ein bequemes Wachthaus zu bauen. Einige Werste von dem Fxular befindet sich eine Quelle von süßem Wasser, und es war von da nur cme Werste ^ Itkulskaja Krepost 2755 w. Z05 Nässte bis zu dem Wege, welcher von MjaßkajaRrA post zn den Salzseen führte, die Herr Marlini besehen wollte, von wannen bis MjaßkajH Rrepost dreyßig Werste gezählet werden. Hierauf kam' ein vlereckichlee Untiefer und kleiner salzichter See, bald darauf ein etwas größerer, Bukdyn genannt, der aber morastiges Wasser hat. Er bekam nicht weit davon den See IckMp, der von Süden nach Norden ohngefähr zehen W 303 *742 Monat Iun. endlickden Itkul «reichte, woselbst er wiederum, »pie oben gesagt, zu mir kam. So wohl in der Her« reise von Mjaßkaja Rrepost, bis nach den Salzseen, als in der Rükreise nach Irkulskaja Rrepost hat er noch viel mehr Seen und Moraste angetreffen, als ich hier gemeldet habe, so daß die ganze Gegend ungemein wasser« reich und ziemlich eben seyn muß, weil man. dqriH so, wenig Flüsse findet; und so scheint die ganze Gegeny fast vom Ittisch an bis an den^alt beschaffen zu seyn. Diese Gegend liegt auch hoch, und ist ein Wasserbehälter theils für die Flüsst-, die in den Irrisch stießen, theils für die. jenigen, welche in den Iaik gehen. Es ist merkwürdig, daß unter den süßen Seen so viele .Salzseen sind, und daß sich unter thnen jo viele und öftcreVeränderungenzutra« gen, so daß öfters em süßer See salzigt,und«m gesalzener süß wird, und daß einige austroknen, und andere entste. hen, wo vorher keine gewesen sind, welches ohnfehlhar einen Einfluß in das Gebäude unserer Erde hat, und zur Erkenntnis desselben vieles beytragen kann. Den 25sten gieng ich mit sehr schönem Wetter etwas vor aufgehender Sonne ab, reisete die Seen Resari und Sari vorbey , und kam endlich zu einem kleinen Quellsee, der gutes süßes und klares Wasser hatte. Weil nun die Sonne schon stark zu brennen anfing, auch die Pferde bereits ermüdet zu seyn schienen, und sobald kein autes Wasser zu hoffen war, so hielt ich hier das Mit» tags« Cschebarkülskaja - Kreposi '2841 N>. 309 tagslager, welches ich bis des Abend« um vier Uhr wahren ließ. Nack zwanzig Wersten kam ick zu der Vereini» yung des Ickulischm und Tschiljabischen Weges in dem Tschebarkulischen. Hierauf . reifere ^ch Morro« Kill, einen sehr guten Quellensee vorbey, und kam deS Nachts gegen ellf Uhr zu dem Bach Rarassu, woselbst ich anhielte und übernachtete. Den Men mit anbrechendem Tage fuhr ich über den Rarassu mittelst einer Brücke. Ich bekam nach acht Wersten den Bach Kosch, auf Russisch Roelga, ins Gesichte, und fuhr längst demselben aufwärts, ließ ihn endlich weit zur linken liegen, und kam des Morgens gegcn achtUhrnachTschebarkulskaja RrepostDer Weg von Itkulskaja Arepost bis an den ersteren Quelknsce gfeng über ebene fruchtbare Felder , die hin und wieder mit Bir« ken bewachsen waren. Diese stunden an vielen Orten haufenweise beysammen, und gaben den Feldern dadurch ein ganz fremdes Ansehen. Weiter hin fuhr ich über e« bene, hernach auch sylche Felder, die hin' und jwieder kleine streichende Vertiefungen hatten. Sie waren aber doch fruchtbar, und mit schönem Grase bewachsen. Nach der Vereinigung des Itkulischen und Tschiljabischen We« ges wurden die Felder ziemlich steinicht. ja man sahe hin und wieder große Felsensteine liegen. Die Steine schienen jedoch der Fruchtbarkeit nichts zu benehmen; denn das Gras sahe gut aus, und man ^ fand Birkenbäume, U 3 atS AU> ^ ,5^742 Monat. Iun. als fast gewisse Zeichm eines fruchtbaren Bodens nach «,ie vor. Von Morto - Kul bis etwa anderthalb Werste vorher ehe man zu Rara.ßu kam, war ein ziemlich dicker Birckenwald mit verschiedenen Morästen, die zu. weilen ziemlich tief waren. Zu beyden Seiten des Rara'ßu war auf anderthalb Werste weit eine sehr ebcy«, steinichte und ganz kahle Steppe, die nach Süden lief, und sich daselbst sehr erweitere. Westwärts von dieser Steppe waren die Felder auf zchcn Werste lang ziemlich höckericht, und hin und wieder morastig; aledann wurden sie wieder eben, und hatten Koruwachsbis zu der Festung, zu der ich diesen Morgen gekommen war. Tsihebarkulskaja Rrcpost isivon Ickulskaja fünf und achzig,vonCsthiljftbmskaja zwey u. achzig Werste ent« fernt,und liegt auf dem nordöstliche User desSeesTsct)cl>ar aufBaschkirijch Lschwar undSwar.Derselbe erstreckt sich von Südosten nach Nordwesten in einer iänge von ohngefähr sieben Werstcn, und hat an der nordöstlichen Seite drey große Busen, aus deren nördlichstem ein kurzer schmaler Arm gegen Nordosten gehet. Von dem nördlichen Busen zieht sich das Ufer derselben Sei« auf ein paar We» ste weit gerade nach Westen; so dann macht der See a-^ermahls einen langen schmalen Busen, der zuerst nach Nordosten und gegen das Ende meistens nach Osten laust., Von. der. südwestlichen Seite nimmt er vier Bäche Cschebarkulskaja Krepost 284, w. 3« Bäche ein, und von eben derselben Seite stießt aus ihm der obenerwehnte Rosch.Sonsten zählet man in dem See auf zwölf Inseln und man meinet von diesen zwölf Inseln habe derselbe seine Benennung erhalten; denn Tschwar heißt in der Tatarisch - Baschkirischen Sprache gewürfelt, welche Gestalt durch die Inseln und die dazwischen besindlichcn Waffer ohngefehr heraukkommen soll. Die größeste Breite des Sees ist ohngefähr sieben Werste; an einigen Stellen aber betragt sie kaum vier bis fünf Werste. DaS Ufer ist meistentheils steinicht und selsicht, hin und wieder auch sandicht, und so ist auch der Grund, doch ohne her« vorragende Klippen. Er hat fast durchgehens eine Tiefe, von fünf bis zwölf Klaftern; nur in der Mitte soll er eine sehr seichte Stelle haben, und das Wasser kaum eine Viertel Arschin darüber stehen. Das Wasser des SeeS ist fthr rein und klar, und von gutem Geschmacke Hechle, Schleien, Barsche, Kurauschen, Rothaugen und Weißfische halten sich darin im Ueberfiuß auf. Die Ufer sind rundherum hoch, und die von der nordöstliches Seite laufen in weite, ebene, fruchtbare Felder und Wiesen aus, von der südwestlichen und westlichen aber läuft ein kleines streichendes Gebürge noch weiter sort. SüdwestwartS von der Festung, in einer Entfernung von sechzehenWersten ist ein sehr hoherBergImentau genannt zusehen, welches der äußerste eines großen GebürgeS ist, das U 4 ««2 ^ ' ^' Monat Iun) ? bas sich vo"^"ten durch den Mjaß' hinuntev bis an Argaße»Kul erstrecket. Auf dem nordöstlichen Ufer des ißt beschriebenen Sees , wo das Ufer des nordlichen Busens gerade nach Westen zu laufen beginnt, ist die Festung erbauet, die also von der südlichen Seite dcn großen See, von der westlichen und einem Theile der nördlichen aber den schmalen Busen hat, der sich von dem nordwestlichen Ende des Sees nach Nordosten und Osten ziehet. An einem Theile der östlichen Seite befindet sich der sckmale Ast des nordli, chen Busens der nordöstlichen Seite. Sie ist fast wie «in Viereck, dessen jede Seite ohngefähr sechzig Faden hat, gebauet, und bestehet aus einem Erdwalle, Und vier Bastionen von Erde, die ihren Platz in den Winkeln der Festung haben. Rund herum ist ein tiefer Graben gezogen, außerhalb welchem Spanische Reuter gesetzt sind. In der südlichen' und nordlichen Wand, und zwar in der Mitte, ist in jeder ein Thurm mit einem Thorwege darunter. Innerhalb dieser Festung zunächst an der östlichen Wand, ist eine kleine hölzerne Festung von liegenden Balken, ohngefähr zwey und dreyßig Faden lang und zwanzig Faden breit, mit Schießthürmen in jedem Winkel, und einem Thorwege in der westlichen Wand. Diese kleinere Festung wurde den 28sten Aug. ,756 angeleget, und war die allererste unter den Basch« Wischen Festungen. Denn als man bey Anfang desOren. burgi- Tschebarkulskaja'. Krspost 284, w. z») burqischen Feldzuges Proviant von dem Flusse Isec nach dem Fluße Iaik überbringen wollte, und die Baschkiren allenthalben einen großen Widerstand tha-t ten, so war man genöthlgel, einen Ort in nicht allzugroßer Entfernung vom Iaik anzulegen, um die Ueberbringung von dort aus eher unterstützen zu können. Sie wurde also in der gröstcn Eile gebauet. Als man aber daS folqende Jahr darauf mehrere Zeit und eine Verstar, kung von Kriegsvölkern erhielt, so wurde die vorbeschriebene Festung mit dem Erdwalle angelegt. In der kleinen hölzernen Festung befinden sich ein Haus für den Befehlshaber, eineOfficierstube, sieben Caserne«, fünf kleine besondere gebauete Kammern , ein Keller fürdieOfficiere. In der äußern Festung fmk noch eine Kapelle, zwo Kanzleyen, zwo Stuben für Officiere, zwo Wachstuben, acht Provianthäuser, ein Pulverkeller. Sonst sind noch an öffentlichen Gebäuden außerhalb der Festung eine Schenke, zwo Stuben für ankommende Baschkiren, drey Reduten und darin drey Wachtstuben. Außerhalb der nordlichen Wand der Festung ostwärts von dem nord» lichen Thore sind drey Reihen Wohnhäuser für Bauren, die sich aus allerhand Bezirken des Tobolekischen Gebietes und derIftttischen Provinz zusammen jgezogen haben, und im Fall der Noth Kosackendienste verrichten, weswegen sie wie die Bauren anderer Festungen dieser Orten, nichts an die Krone bezahlen. Nur ist auf zehen Mann eine " , U5 Des« 1742 Monar Iun^^z^ Desjattna lilndes, so fünfzig Faden ins Gevierte halt, gelegec, welches sie für die Krone ackern und bauen müs. sen, wozu ihnen aber die Saat gegeben wird. Es sind schon hundert und fünf und zwanzig Wohnhäuser ange. bauet, worin dreyhundert und sechs und dreyßig Familien wohnen. Man bauet ihrer aber täglich mehr. Ost« warts non diesen Gebäuden nach eben diesen linien wer« den gegenwärtig Casernen für die Dragoner gebauet. Südwärts von den Casernen schließt die Casarsichia Sloboda an, welche itzt nur noch fünf und zwanzig Höfe hat, die von hundert und einem würklichen Rosa« cken, die sich auS verschiedenen Städten Sibiriens zu« jammen gezogen haben, bewohnt werden. Es sind auch unter ihnen abgedankte Dragoner und neu angeworbene Leute, die Kosackendienste genommen haben. Zwischen der Rasarschja Sloboda und der Festung ist gegenwärtiges Jahr eine Kirche zur Verklärung Christi an« gelegt worden, und man hat in dieser Gegend auch einen Platz zum Markte ausersehen. Die Besatzung der Festung bestehet aus sechs und sechzig Mann, die aus zweyen Regimentern zu FuA nämlich dem Ieniseiskiscken und Tobolskischen , genommen sind, und zwey und dreyßig Mann aus verschiedenen Sibirischen Städten. Die läge der Festung ist angenehm; nur sind in der Nähe keine Fruchtfelder, weil de? nahe gelegene Ackersehr steinicht ist, und die Erde an ben me«. ^'H e, ^ yen Tschebarkulskaja Krepost 2F41 W. 315 sten Orten sehr dünn über^en Steinen liegt. Aber ohn, gefahr fünfzehn bis zwanzig Werste von hier findet man eine Menge fruchtbarer Felder« Die iuft scheinet sehr gesund zu seyn. Die Krankheit unter den Menschen und dem Vieh, von welcher ich in Tara und bey meinem Ausenthalt in Cerschinokaja Sloboda gedacht habe, und die sich auch schon seit einigen Jahren vom Irtische nach dcr Isemscken Provinz und in die ostwärts von Tsthe« barkul gelegene Festungen gezogen , ist hier noch nicht gewesen. An Fischen hat wohl keine Festung einen so großen Uekcrftuß, als diese; denn nicht nur der See Cs. Zl? In dem Jahre 1734. hatte Rußland vor, eine Gesell« sschaft von einigen Personnen nach den von Samara aus südwärts liegenden Gegenden zu schicken, welche auch durch die tander, da die Basihknen wohnen, einen Strich Weges zu reisen hatten. Man sandte deswegen vorher jemand zu ihnen; sie versprachen Frieden zu halten, und es wurden so gar einige von ihnen nach Petersburg abgeordnet, welche es an dem Kayserlichen Hofe selbst angelobten. Kaum waren einig^Anstalten zu dieser Reise vorgekehret, so äußerte sich wieder der aufrührische Geist, und sie wollten dieselbe mit aller Macht hindern. Hieraus entstund der Orenburgische Kriegszug, der einige Jahre gewähret hat. Man suchte die Baschkiren zu paaren zu treiben. Man fiel ihnen von vielen Seiten in ihre iander > welche man völlig einnahm ,, und durch die bis» her gemeldete und noch künstig, zu meldende Festungen behauptete, so wie man auch durch tagliche neue Einrich-tungen, welche weder Uebereilung noch Grausamkeit, sondern Klugheit und Sanftmuth anzeigen, ihrer Bos« heit zuvor zu kommen, und sie im Zaum zu halten sucht. Sie haben gar oft versprochen gut zu thun. Man hat ihnen auch oft geglaubet, aber endlich befunden, daß sie ^durch gewaltsame Mittel'im Gehorsam erhalten werden Düssen. Sie fuhley jetzo, daß sie gesündiget haben, und daß ihre Macht sich gegen die Russische schon seit vielen HMn^^w^MMchf^MUmes gegen die Macht N'.; eines >e ^mes Elephanten verhalten hat. Deswegen sind sie nun ziemlich mürbe, und zittern wenn Sie eines Russen ansichtig werden. Schlangen und Ottern giebt es in der Gegend die« ser Festung in großer Menge, so wohl in den Berges als auf den Feldern. Jene werden häufig todt geschlagen; gegen dich aber hat man so wie in ganz Rüßtclnd mid Sibirien, also auch hier eine gewisse Ehrfurcht- n ,h schont sie auf das äußerste, weil man glaubt, d'cßwenn man ihrem Geschlechte Schaden zufügte, sie.sich ohnfchs-bar nachdrücklich bräche» werden , wie ich denn in Gldi» rien viele Erzählungen gehört, die man zum Beweise dieser Meynung anführet. Jedoch giebt es auch leute, die nicht allzubange davor sind, wie dann einst«« ein Sol, chöt des Abends während meiner Anwesenheit bey fünfzehn Dttern todt geschlagen hat. Ich war kaum in dieser Fck »stung angekommen, so bat man mich einem kranken ,Soldatcn beyzustchen, in welchen vor einem paa» Tagen «ine Schlange währendem Schlaf gekrochen wäre, dlk nun in seinem ieibe herum fpiiMe und ihn zuweilen em«, ipsindlich kitzele. Ich mogle dawider einwenden, n)as ich iwoOte^, -die Schlange mußte ill seinem i^eibe seyn. Ich Mke zwar die Empfindungen des Kranken für keilh Würkungen einet verkehrten Einbildungskraft, sondern für Zufälle von Spuhlwürmern, und gab ihm eimi, ge"Pulver vonAloe mit abgesüßtem Quecksilber, und es "'" kam Cschebarkulskaja Kreposi 2341 w 3,9 kam gleich nach dem ersten Pulver, das er eingenommen hatte, ein Stück eines solchen Wurmes hervor. Es. hieß aber etliche Tagenach einander, die Schlange wäre noch vorhanden. Den vierten Tag des Morgens sagte man mir, es wären Otterneyer von dem Kranken gegangen, und also müsse nicht eme Schlange, sondern eine Otter in ihm si'yn. Die Zufalle eines großen Reiffens in dem leibe und der Bewegung einer hin und her laufenden Materie währten immer sort, und gemeiniglich gegen den Abend hieß es, die Schlange sey bis in die Gegend des Herzens gekrochen, und der Kranke befände sich schr schwer, weil er noch dazu besorgete, sie mögte sich endlich an sein Herz machen. Den vierten Tag schlief der Krans ße nachmittags, und als er aufwachte, sagte er, daß 4s ihm ganz leicht wäre, und gab vor, er hätte gespürt, daß die Otter von ihm gegangen wäre. Niemand hatte es gesehen, so sehr man auch darnach such« , so bald er etwas davon gesagt hatte. Kurz vor meiner Abreise kqm noch jemand von eben diesem Kranken zu mir, mit her Nachricht, daß die Otter sich von neuem in seinem iefde gerühret hatte, und müßte es also falsch seyn , daß sie weggegangen wäre. Ich ließ ihm noch einige dcrglei« chen Pulver nach, als ich ihm im Anfange gegeben hatte. . Schon l742 Monar Iul. Schon als ich mich Tages vorher zur Abreise^ fertig machte, klagten mir die ieute, daß hier ein grvßer Mangel an Pferden wäre. Ich hielte für bil< tig mich hiernach zu richten, uny mich also, weil ich doch wieder Hieher zurück kommen wollte, an meineo Gerathschaft so viel möglich, zu erleichtern, folglich ein Md anders von derselben jo wM als auch einige leu-te meines Gefolges hier in der Festung zurücke zu lassen. Den isten Iul. nachmittags um drey Uhr wa, ren die Pferde, deren ich benöthiget war, beysammen,^ und ich trat die Reise an. i Ich fuhr den nordöstlichen Arm des nördlichen Busens von dem See Cschebar, wie auch Alla 5 Aul. 3^aUa . Sö,delr Bach Kosch, Kokcar tbwefse oder den Wachtberg vorbey, und kam nach zmükgelegten fünfzehn Wersten zu dem Kungrau, ei« vem großen fischreichen See, der sich von Norden nach Süden auf fünf Werste erstrecket, und auf zwey Wersie breit ist. Er nimmt von der westlichen Seite den Bach Sujen-Sö ein, und von eben derselben Seite, ohngefahr eine Werste südlich von Sujen^ Gö, stießt der Bach Ujöl, auf Russisch Uwelka aus demselben heraus. Wie bisher der Weg von Tsthe« barkul aus meistens nach Südengieng, so sehte ich ihn auch also fort, und ein südwestlicher Weg, der gerade nach Ukh'Raragaiskftja Krepost führet, blieb bey dem m südlichen Tschebarkulskaja-Rrepost 2841 w. 32« südlichen Ende des Sees zur rechten.Bis anden See war meistens ziemlich dicker Birkenwald; auch fand man hin und wieder fruchtbare dünn mit Birken besehte Felder. Bey dem See aber und weiter hin war eine sehr freye Steppe, doch so, daß man von dem Sec an, bis an die Ueberfahrt zu beyden Seilcn,in einer ziemlichen Entfernung kleine Gebürge hatte, die auch len Weg etwas bergicht machten. Der Uwelka stießt dem westlichen Gebürge näher t der Weg aber führte längst dem östlichen; also blieb der Nwelka ohngefähr drey bis vier Werste immer zur rechten. Ich kam von den See Kungrau zu dem Bache Cußal, Kysysch-Tagan«uiyak, Sualrö-Lau; als es schon spät in die Nacht war, auch die Pfcrde sich sehr abgemattet befanden. Niemand von denen, die bey mir waren, wüßte wie weit es noch bis zu der Uebersahrt über den Urvelka wäre, weil der Weg erst dieses Jahr angeleget worden war, und noch niemand von ihnen diesen Weg, den wir bereisetcn, gethan hatte. Wir fuhren al« so immer fort, ill Hofnung den Uwelka in kurzem zu erreichen. Die Pferde aber wurden zu müde. Ich war gezwungen, in der trockenen Steppe ohne Waffer zu ü« bernachttn. Des andern Tages sahen wir, daß wirwürk« lich schon achzchn Wcrste von Kungrau-kul gefahren wären, und wir also nur noch zwo Werste bis zu dem Bache Uwelka gehabt hatten. T Von Ramrsch.R.4-Theil. ,742 Monat. Iul. Von dem Nachtlager setzte ich mit Sonnen Aufgange die Reise fort, und fuhr über den Uwelka, dar., auf über die Bäche Lagan und Burelö, von da ich nach zurückgelegten neunzehn Wersten gegen zwey Uhr nachmittags Uiskaja Rrepost erreichte. Von dcm N« welka bis an den Bach Burelö war eine frcye ebene Steppe, die von morastigem lande hin und wieder höckricht war. Von dannen bis ohngefahr anderthalb Werste von der Festung war viele Birkenwaldung, die hin und wieder ziemlich dick stund. Die Festung liegt auf dem östlichen Ufer des Flusses Ni, welcher sonst von seinem Ursprünge an, bis zu seiner Mündung zum Tobol, den Hauptstuß beständig nach Osten hat, in der Gegend dieser Festung aber nach Salden lauft. Man hat ohngefähr vor drey Wochen erst angefangen, die Festung zubauen. Sie ist als ein Viereck von liegenden Balken, jede Seite zu achzig Faden, angelegt; in jedem Winkel ist ein Schießthurm, und sowohl in der östlichen als westlichen Wand ein Thor, mehr als hundert Faden von dem Flusse abwärts. Die Arbeit wird mit großem Eifer fortgesetzt, und man baut schon an der > vierten und letzten Wand. Es ist auch schon der Grund zu Casernen und Officierhäusern gelegt. Außerdem sind be« reits Bauren bey der Festung angekommen , die sich schon Häusir zu bauen angefangen haben. Der Ort hat ziemlich viele Waldung, sowohl von Bau »als Bren- holze, Uiskasa Rrepost 2905 N>. 32z holze, und liegt in einem freyen ebenen Felde. Ohnge° fähr sechs Werste westwärts von der Festung siehet man ein streichendes Gebürge, in welchem ein hoher Verq ein paar Werste oberhalb der Festung den Namen Sun« gurduk-mu führet. Das Wasser des Ui ist sehr rein; denn der Fluß läuft schnell und ist steinigt; und ob er sich gleich in der Gegend der Festung in etliche Arme ver» theilet, die ihm zusammen eine große Breite geben, und das iand zwischen den Armen sehr morastig ist, so bleibt er doch allenthalben rein; ja tr hat auch hin und wieder eine große Tiefe, wie dann einen Tag vor meiner Ankunft ein Soldat darinnen ertrunken war. An Fischen ist großer Mangel darin. Denn er wird erst ohngefähr fünfzig Werste unterwärts fijckrelch; Seen aber sind auch nicht in der Nähe. Die Felder in der Gegend der Festung sind auf allen Seiten zum Ackerbau unver« besserlich. Ich blieb hieretwas liegen, theils um die gehörige Nachrichten von der hiesigen Gegend einzuziehen , und die hier herum befindlichen natürlichen Dinge zu besehen, theils auch von dem Obristlieutenant Bachmetov, der in Abwesenheit des Obristen über alle diese Festungen die Oberaussicht halt, und sich wahrendem hiesigen Festunge. bau hier aufhielte, nachdrücklichere Befehle an die Ve, fehlshaber der noch ins künftige zu besuchenden Festun. Je« zu erhalten, damit ich bey den mir eigentlich anbe, T' fthlnen 1742 Monat Iul. fohlnen Geschäften nicht so unnütze Nebengeschaste haben mög«. Es zeigte sich aber bald, daß ich meinen End. zweck nicht nur nicht erreichen, sondern daß ^man sich viel» mehr bemühen würde Mittel auszusmnen , wie man mir die fernere Reise so verdrießlich machen mögte, als es sich nur noch mit den scharfen Befehlen, die ich bey mir hatte, einigermaßen reimen ließe. Ich war kaum in der Festung angekommen, so besuchten mich gleich allerley ieute, welche mir die Gefahr in der Steppe, das heißt, in allen diesen Gegenden unendlich groß machton. Als ich mich mit dem Obristlieutenant hierüber selbst be. sprach, so merkte ich gleich, daß er nur die Unterredung fortsetzte, welche die vermuthlich von ihm an mich abge« sandte Personen angefangen hatten. Er wies mir, um mich von dcr Gefahr handgreiflich zu überführen, einen Befehl von dem Hauptcommando des Orenburgischen Kriegszuges , daß man allenthalben wohl auf seiner Hut seyn solle, weil der Baschkirische Hauptaufrührer Raras-sakal nicht allzuweit von Orenburg stünde, und man besorgte, auch schon unter der Hand Nachricht hatte, daß er die Baschkiren von neuem aufwiegeln wollte. Dabey ward gemeldet, daß in der Nahe von Orenburg alle Vorsicht genommen wäre, und daß noch ein ansehn« liches Commando den Sommer über in der Steppe, jenseit des Iaiks, an dem Flusse KM stehen sollte, um allen zu befürchtenden Fällen vorzukommen. Ich sag« Niskaja, Krepost 2905 N>. 3'5 jagte ihm , mein Vozsah ware alle diese'schöne Gegen, den zu besehen, und hätte Ursache mich zu freuen, daß ich eben in einem solchen Zeitpunkt hieher käme, da mau die Basihkircn so mürbe gemacht, und solche Anstalten vor-Zekehrct hatte, daß weder sie noch ein anderer Feind il5 der Nähe sich gelüsten lassen dürfte neue Unruhen anzu« fangen, wobey ich die treffliche Allstalten bewunderte, die ber Herr Obristlleutencmt vorkehren ließe. Ich bezeugte ihm, daß mir nicht bange seyn würde, wenn ich auch »von Feinden umringet ware. Meine Untersuchungen wären mlr viel zu licb, als dast^ch sie aus mein-r felgcn Furcht unterlassen sollte. Ich konnte mlr auch nicht vorstellen, daß dem Obristlieutenant dabey bange seyn konnte. Ich merkte nur dieses einzlge, daß er nicht gerne sahe, daß tch alle dieje Oerter bereisete. Aber die wahre Ursache sei-MS Neides konnte ich nicht einsehen. Ich befliß mich ln allen meinen Forderungen an ihn den Befehlen, die ich halte,inallemgemaß handeln zu, und bekümmerte mich wenig darum , was er mir mündlich für eine Furcht einjagen wollte ;schlug er mir mündlich etwas ab, so bat ich hn, well ich ein Tagregister von allem hielte, es mir schriftlich abzuschlagen. Dadurch wandte ich allerley Ungemach ab. Ich ließ wie schon oben gemeldet ist, in Csihcdarkul' einen guten Theil meiner Gcrathschast zurücke, um die Tschcbarkulischen Baurcn, die sich über dcn Mangel der Pferde beklagt hatten, zu schone». Alle meine Gerath. TZ schafc «6 ^ '7^2 Monat I«lb «cbast "achte «lw so viel aus, daß sie füglich mit secht Pferden weiter zu bringen war , aufweiche nicht einmahl eine so große last kam , als nach den Befehlen mit einem Pferde zu fahren erlaubt war. Jedoch, weil dl« hiesigen Pferde bloß Gras ohne Haber fressen, und daher wenigerKrafte haben, als andere Creature» ihres gleichen, welche man mit Haber füttert, so spannen die hiesigen Bauren yor eine Fuhre zwey Pferde, um sie mehr zu schonen, wie ich bey mancher Gelegenheit gesagt habe. BeymeinerAnkunftinUiskajabezahlte ichfür sechsPferde dte Vauren sehr wohl zufrieden waren.Der guteObristlieutenam ließ sie aufsuchen, und fragte sie, auf was Art sie mich herge, bracht Hütten? wie viel ich ihnen bezahlt hätte ? ob sie zufrieden waren ? u. w. d. Ohngeachtet sie ihm nun ih« völlige Zufriedenheit bezeugten, so ließ er mir doch sagen, die Bauren hätten sich beschweret, als hätte ich ihnen nicht'das volle Geld gegeben, und ich wäre verbunden für alle zehn Postpserde, dieindemPostzettul (podorosch-naja) stünden, ich möchte auch in Cschebaxkul zurück ge« lassen haben, was ich wollte, das Postgeld zu bezahlen. Was war ungerechter , als die Casse dasjenige büßen zu laßen, was den Bauren zu gefallen geschahe? Ich schlug 5 Den 5ten Iul. setzte ich mit anbrechendem Tage meine Reise fort, und kam Bidetau, und nach zehen Wersten kto Raragai vorbey, welches letztere ein bergichter Fichtenwald ist, der sich auf zwölf Werste lang von Ost« südosten nach Westnordwesten ziehet. Ich kam das westli« «he Ende vorbey, welches ohngefähreine viertel Werst zu« linken blieb. Darauf erreichte ich den See >3 ^ ^ ßerhalb Ukly Raragaiskaja«Rrepost,556 tt). zz» ßerhalb der Festung ist an der östlichen Seite dem Thore geqen über ein Haus für ankommende Baschkiren oder teute aus der Cafttschja Orda, und wird das Gesand« tenhaus (posolskoi dwor) genannt. An der nordli, chen Seite wird gegenwärtig eine Kirche zur Himmelfahrt Christi gebauet, die noch innerhalb den Spanischen Reutern steht; etwas nahe« gege» den See hin, auf eben der Seite sind zwo Reihen Wohnhäuser für Bauren und Soldaten, und zunächst an dem westlichen Winkel dieser Seite befinden sich noch vier Kornhäuser, deren zwey in» nerhalb den Spanischen Reutern stehe». Von der westli« chcn oder Wasscrseite ist eine Reihe Wohnhäuser, an de. ren westlichem Ende ein Ziehbrunnen befindlich ist, und noch etwas naher zum See ist eine starke Quelle von süßem Wasser. Von den itzt benannten Wohn« häustrn der nördlichen Seite werden drey von Bau. ren, so Kosackendienste verrichten, drey von Soldaten, und eines von dem Priester der Festung bewohnet. Die westliche Reihe ist ein Ueberbleibsel ehemaliger Baschkirischer Wohnungen, deren eine zur Schenke gemacht worden, die übrigen aber von demirregulairen Kriegevolke bewohnet worden. Der Bauren sind secks und zwanhig Familien, die aus verschiedenen Gebieten der Isetischen Pro« vinz Hieher gezogen sind. Sie bauen aber noch k«in land, sind auch noch nicht mit ihren ganzen Familien . 1742 Monat Iul. Familien hier. Sie haben sich freywillig zu dieser Festung eingeschrieben, in Hoffnung ihr Brodt hier ohne Mühe zu erwerben, eben als wenndecAusspruchGottesim Schweiß seines Angesichts sein Brodt zu essen, diese Gegenden nicht betraft. Der göttliche Ausspruch aber bleibet auch hier währ, ohngeachtct freylich diese Gegenden etwas welliger Schweiß erfodern, als andere. Sonsten sind die hichgm Häuser so beschaffen, daß es nicht möglich ist diejenigen Geschäfte darin zu verrichten, die mir und meinem Ge. folge obliegen. Zwar hat des Befehlehabers Haus viele räumliche und helle Stuben, die der Mann, der es be» wohnt, nach tandesgewohnheit zu nichts anders als zum Schlafen gebraucht. Und diese leute sind derMeynung, wir hatten die Quartiere auch zu nickts anders, nöthig, und rei» fettn bloß, um spazieren zu fähren, und eine unnütze Besoldung zu ziehen. Wie nun der Befehlshaber dieses Drtes nach den Begriffen, die er von mir hatte, sein Haus mir anzubieten nicht für nöthig fand, so stund ich unter ei» nem Gezelte, das ich bey mir hatte. Die Besahung der Festung bestehet aus acht und fünfzig Soldaten und einem Dberofficier des Tobolskischen und Icnlseischen Regiments, «nd auS hundert und funfzehen Mann irregulalren Kriegs» volks Russischer und Tatarischer Rssacken, die aus verschiedenen Städten Sibiriens hteher geschickt worden. Eine Rotte Dragoner des Orenburgifthen Regiments hllst die Besatzung verstärken, und selbige bauet sich gegenwar- Ukly- Karagäiskaja - KrepHst 295a rv. zZz tig außerhalb der Festung, und auf der südlichen SeitS derselben, inzwoen linien, Castrnen, und einen Stall für die Pferde. Diese Festung hat sowohl an Wiesen als Ackerland ei« nen großen Ueberfiuß. Es hat aber noch niemand außer dem einzigen Priester des Ortes das Feld gebauet, und dle Frucht stehet schön, der Weizen aber am allerschön-sten. Dies Jahr hat man auch für die Krone den Acker« bau angefangen, wozu Bauren aus der Isetischen Pro« vinz Hieher geschickt worden, die, wenn sie ihre Arbeit wer« den verrichtet haben, wieder nach ihrer Heimat zurück gelassen werden sollen. Der Okto - Raragai giebt das Bauholz ;u den hiesigen Gebäuden im Ueberfiuß, und an Brennholz ist auch kein Mangel. Zur Viehzucht ist alleGe« legenheil. Nur führt der See Okro schr wenige Fische, und kcine andere, als kleine magere Karauschen. Auch wird das Waffer des Sees zum Trinken sür ungesund ge< halten. Doch sind diese beyden Unbequemlichkeiten von der Natur gehoben. Denn auf dem südwestlichen Ufer dieses Sees, ohngefähr elV.e halbe Werst von dem nordöstlichen Ellde ist, wie schon oben gemeldet, eine sehr starke Quelle des reinsten Wassers, die man eingefaßt, und in eine Rinne geleitet hat, von welcher das überfiüssigc Was, sir nach dem See läuft. Eine andere ist von dieser nach Süden bey zwey hundert Klaftern entfernt. Sie ist in einem Graben an der westlichen Wand der Fs« stung, ,54 '742 Monac Iul. stung nahe bey dem Winkel mit der südlichen, und stießt ebenfalls nach dem See, doch meistens unter der Erde. Fische führet de, See Sebakre, (Russ. Tsche-daklü) der ohugefähr sechs Werste in Südwesten von der Festung liegt, und drey andere zwanzig bis fünf und zwanzig Wersie nordnordöstlich von derselben ent» fernten Seen in genügsamer Menge. Gegen Norden, Westen und Südwesten von der Festung in einer Entfernung von vier bis fünf Wer« sten sind Berge, von denen der ohngefähr vier Werste nordwestwarts liegendeSölpe.Raraul-Eau das höchste ,'n diesen Gegenden ist; auf demselben wird der Tages beständig eine Wache von Rojackett gehalten. Man kann von sclbigemBerge in Südwesten einen hohen Berg sehen, der auf dem westlichen Ufer des Iaik fast der Werchjaizkaja-Krepost gegen über ist. Ein anderer westwärts von der Festung auf der nordwestlichen Seite des Sees Okto beynahe in gleicher Entfernung, als der vorige liegende Berg führt den Namen Kara-irik. tau. Dieser lauft von bannen bis an das südwestli. che Ende des Sees, und noch etwas weiter nach eben selbiger Gegend, und sodann dreht er sich nach Süden. Die bequeme tage dieses Ortes hätte mich bald veranlasset hier etwas zu verweilen; ich fand aber nicht für rathsam, die Reise nach dem Iaik und dem Magnetberge allzulange aufzuschieben, weil diese Gegenden, je nähw man Ukly> Raragäiskaja >- Rreposi 2956 W. 535 man dem Früh-oder Spätjahr ist, wegen der Streifereyen der Cafttsch jaGrda auch desto gefährlicher sind.Ich glau« be zwar gänzlich, daß Golt alle Diebe von ihren böjen Unternehmungen abhalten kann, und daß er die Frommen mit seinem kräftigen Schuhe unterstützt, aber sich den Ur« theilen mancherley ieute auszusetzen, welche diesen Glau« ben für eine Verwegenheit auszusprengen pflegen, stund mir auf der andern Seite auch nicht an. Zudem konnte ich auch hier die nicht allzugünsiige Gemüthsneigung des schon oft benannten Obristlieurenants gar wohl merken. Der iieutenannt, so hier der Befehlshaber ist, entfernte sich von mir auf alle Art, und wegen der geringsten Klel-nigkeicen, so ich zum Behuf meiner Geschäfte nöthig hatte, mußte ich schriftliche Forderungen eingeben, welches mir zuweilen bey andern überhauftcnVerrlchtullgen beschwerlich fiel. Doch er war nicht in Stande mich so zu kränken, als sein Oberhaupt; vielleicht besaß er auch weniger Bos» heit. Ich ließ indessen diese und die Vorige Ursache zusammen gelten, und that mein äußerstes, um von der Gegend so geschwinde, als es mir immer möglich wäre, Nachricht einzuziehen. Die Zeit meines Aufenthalts allhier hatte ich meistens gut Wetter, nur bald nach meiner Ankunft fiel Regen, der aber nicht über zwo Stunden daurtte. Den 8ten nachmittags war ein Donnerwetter, worauf es sich aber auch bald wieder aufklarte. Verwichenes Frühjahr sollen hier sehr schwere Donnerwetter gewesen seyn, wie ,zs ' l742 Monat Iul. dann in elnem das Kreuz auf der Capelle,die aus Man, gel einer Kirche in der Festung gebauet war, und itzt mej. stens abgerissen ist, und ein Ofen in selbiger Kapelle zerschmettert, in einem andern aber ein Basthkire, so z« Pferde saß, mit dem Pferde erschlagen worden. Den gten nachmittags um sechs Uhr reisete ich endlich aus Nkly-Raragaiskaja'Rrepostab. Der Weggieng längst dem Okco Kul bis ansein südwestliches Ende; ftr« ner kam ich Aara'Irik- Cau vorbey, und über den Bach gleiches Namens, hernach über Rujen - Gede - Tau, Ra. ,nakaiist cr ziemlich tief, und führet Hechte und Karauschen im. Uebcrstusse. Den loten mit anbrechendem Tage sehte ich dis Reise forr, kam Kisi-und Ulu Sebökce.Tau (kleiner und großer Gesträuchberg,) und Haud - uidjak vorbey, und traf des Morgens um sieben Uhr in Werch jaiAv ja - Krepostein. Den Iaik bekam man schon ins Gesichte, als ich von Ulu-Sebök«,Lau abfuhr. Zch fuhr ihn von dortan schief unterwärts >W ziemlicher Ent,. sernullg, bis ich ihn beyder hiesign,Festung völlig erreichte. Noch vor ein paar Jahren gieng Y^Weg immer länstdem. nordwestlichen Ufer dcs UldstuHc, über welchen man epst. nahe bey der Mündung fuhr. Weil man aber etliche Werste oberhalb der Mündung über einen anderen voi» den Baschkiren der kleiner.? Mjwde genannten Bach. fahren mnß, w«lch«r zu beydy! Geilen einen so cil'flNkcn-den Morast hat, dyß keine Brücke recht harMf halten Will, so hat nmn eine Aendermlg getroffen. Werch«jaizkaja ^rcpost liegt aufdem östlichen User des Flusses Iaik, welcher an der Festung nach Südwesten', gleich oberhalb aber nach Südsüdosten lauft. Die Festmug ist ein regelmäßiges Viereck, das in einem ^ jeden Ramsch. R. 4> Theil. cl5 7^l'742 Monat Iul. " -even Wlnkel eine Bastion hat. Jede Seite ist von dent äußersten Winkel einer Bastion bis zum äußersten Win« kel der nächsten achziq Faden lang, und bestehet aus einem hohen Erdwalle., der auch langst den Bastionen ge. führt ist. Von der Waffer «oder westlichen und von der nordlichen Seite hat sie Thorwege mit darüber stehenden niedrigen Schießthürmen, deren jeder mit einer Batterie versehen ist. Außen herum ist ein tiefer Graben, außer« halb welchem Spanische Reuter stehen, und die von der nordlichen und südlichen Seite schließen hart an den Fluß an^ Innerhalb der Festung sind zwey Häuser für Oberossiclere, die Kanzley, ein Pulver-und Brandtweinkeller, fünf Korn^ Häuser, und zwey und zwanzig Casernen. Gegenwartig wird auch innerhalb der Festung eine Kirche zur Verkündigung Mariä gebauet, die verwichenen -zsten Iun. an^ geleget ist. Außerhalb der Festung an der westlichen Sei< te derselben, nahe bey dem Flusse sind funfzehen meisten-theils verfallene Casernen für die auf den Vorposten stehen» de Basihkirrn. Für die Dragoner werden jetzo auf der nordlichen Seite, oder oberhalb der Festung, Casern nen in zwo itnien gebauet, um welche von der östlichen und nordlichen Seite Spanische Reuter gesetzet werden sollen, von denen jene an die, so um die Festung stehen, und diese an den Fluß an schließen sollen. Der Stall für die Dra« gonerpferde ist etwas westwärts von den Casernen gegen ^en Fluß zu abgestochen, doch in ziemlicher Entfernung von demselben, werchaizkaja Kreposi 2987 W. 3^ demsesbcn, well deffen iauf daselbst aus Nordwesten ist. ^ Die Besatzung der Festung bestehet aus sechzig Sol5 daten von den» Tobolkfischen und Ieniseischen Regimen,' lern, und aus neunzig Rosackcn verschiedener Sibirischer Städte. Hierzu gehören noch zwo Rotten von dem Oren« burgischen Dragonerregimente, ft ihre Quartiere beständig hier haben sollen. Zu mehrerer Versicherung dcr hiesigen Gegend sind nock an drey verschiedenen Orten in einiger Entfernung von der Festung Wachten ausgesetzt, die nur bey Tage gehalten werden. Die eine Wache ist auf einem kahlen Berge, Ak«tün?ä genannt, so ohngefähr fünfzig Faden oberhalb der Festung, und bey drey Werste von der« selben auf dem westlichen Ufer des Iaik ljegt; die andere ist auf einem Berge Roschrak-mwa, der ohngefähr vier Werste ostwärts voll der Festung nicht weit von dem östlichen Ufer des Haud - uidjak liegt. Die dritte auf sechs Wcrste südwärts von der Festung den Iaik unterwärts, auf einem Berge, der wegen der Wache, die auch in vorigen Baskirischen Zeiten darauf gehalten worden, den Namen Aaraul >tüwH führet. Dcr Iaik ist in der Gegend dieser Festung ohngefthr zehcn Klaftern breit, und hin und wieder zween Faden tief, an einigen Orten aber ziemlich seicht. Auf dem west« lichen Ufer gegen den Ak tüwä hin sind viele kleine Seen; die meisten sind fischreich, und viele von einer nicht gerin. P» gen ^ ,?42 Monat Iul. 5 gen Tiefe. )luch der Iaik ist Fischreich, und führet Hechte, Karauschen, Brasseme, Barsche, Rothaugen, Welseli,Karpfen,Rottelen,Groppen,Gründlinge,poduski, Schercchi." Er führet auch Krebse,die den Wolgischenan Gestalt«. Größe beykomen.ErhatzubcydcnSeitcnGebür. ge,die jedoch hin und wieder weit davon liegen, wie denn ost-und südwärts von der Festung große Felder sind, die, vortrefflich angebauet werden können. Dieses Jahr hat man mit dem Ackerbau den Anfang gemacht, und wird im Herbste für die Krone Rocken und Haber säen, wozu die nöthige Anzahl Bauren aus der Isetkischen Provinz Hieher geschickt ist, welche nachdem sie ausgesäet haben werden , wieder nach ihrer Heimat zurük gelassen werden jollen<. Alles Bauholz, das man hier nöthig hat, wird aus dem Wal., de . 34z Den l4t«n trat ich also meine Reise nach dem Magnetberge desMorgcns um sieben Uhr an, und kam Rmmä tasch, Raban - uisjak, Raraul - tüwä, Rara»garsin , s ein schmaler Weidenbusch) Akdijk« tüwä, 2>shl'rlkte-tau, Stale-cau, Kara Karaul, Kur.assilui, Urge oder Seul.assilui,Casch-re tau, Kulmä-rasch, Assilui.tamak.tüwö vorbey, und erreichte, als ich über diesen letzten Berg gefahren war, etwas nach Mittage Tügeng assilui, woselbst ich Mittagslager hielte. Dieser Bach hat, wie viele dieler Gegenden, daS besondere an sich, daß er hin und wieder kleine und sehr tiefe Seen des reinsten Wassers macht, wor< in sich Fische, als Hechte und Barsche, im Ueberfluß aus« halten; hingegen nimmt man zwischen diesen Seen entweder nur sumpfichten Grund oder einen ganz schmalen untiefen Bach wahr, durch welchen man bequem »fthren kann, so daß es sehr wahrscheinlich ist, daß das meist« Wasser zwischen den Seen sich un« ter der Erde Anzkht. Gegen sechs Uhr nachmittags fuhr ich weiter, kam Uldsheu-tüwa, Bcchaul.tüwa, Ntaß^ujsjak, Kisi-maße« tau vorbey, und gegen «ilf Uhr in der Nacht gieng ich über einen Bach, oer keinen Namen hat, längst welchem ich schon bey zwo Werste gefahren war. Ich übernachtete auf der jensei« «igen oder westlichen Seice desselben; denn ohngeachtet ein P 4 schöner 6HH ^ "l742 Monat Iül^ ,chöner^ttrnenhl'mmel war,so wav doch die NaHt sihy finster, hingegen der Weg von dem Utasz' uisjak an sehr besil)werlich, bergicht, steinicht, auch hin und wieder sumpficht, so daß die Pferde fast nicht anders als Schritt vor Schritt gehen konnten, von welcher Beschaffenheit des Weges mir gesagt wurde, daß sie biß an den Magnet, berg ungeandert fort währte: daher ich auch keine iust dahin zu fahren hatte. Den l5ten nach Aufgange der Sonne gisng ich wei' tev , und kam eine halbe Werst von dem Nachtlager Ike« trockenen Bach, der zwischen den beyden Gebürgen Ucafse entspringt^ wovon' der Baschkirische Name herrührt. Eine Werste weiter kam ich zu dem nordlichen Ende des Ulu «urasse-Tau, (großer Magnetberg) jchlug mich nach der westlichen Seite desselben, langst welcher ich auf ändert« halb Wersie lang fuhr, und nach Zurücklegung derselben ohngefahr in der Mitte des Berges, mein Standlager aufschlug, ohnweit einem kleinen Birkenwalde in der Nahe eben desjenigen Baches, daran ich übernachtet hatte, längst welchem ich auch loon dem Nachtlager an bis Hieher, obwohl in einiger Entfernung gefahren war. Der große Magnetberg ist ein Gebürge, das sich von Norden nach Süden ohngefahr drey Werste lang er« erstrecker, illu'Utasse.Lau 3029 Werste. 3^5 sirecket, und von der westlichen Seite durch acht quer lau sende Thaler von verschiedener Tiefe gleichsam in so viele Absäße gelheilt ist. Von der östlichen Seite hat es eine ziemlich freye Steppe; der Iaik läuft ohngefahr fünf bis srchs Werste davon die westliche Seite vorbey, und an eben derselben Seite an dem Fuße des GebürgeS läuft auch der vorerwehnie Bach, der ohne Namen ist, welcher endlich ohngefahr zwo Werste unterhalb diesem Berge sich nach dem Iaik wendet, und darin ergießt. Der siebende Absatz dieses Gebürges, von dem nordlichen Ende an zu rechnen, ist der höchste unter allen, und schätze ich seine jenlelrechte Höhe auf achzig bis neunzig Faden. Derselbe bringt auch den besten Magnet hervor, aber nicht in der Spitze, als welche aus einem wilden jaspisartigen gelblichen ins weiße fallender Gesteine bestehet, sondern ohngefahr acht Klaftern unterhalb. Daselbst liegen sechzig bis achzig Pud schwere Steine, die von weitem nicht anders als Feldsteine aussehen, und rund herum die Art ei« nes Magnets an sich haben. Sie sind mit Mooß über» wachsen, aber dem ungeachtet, ziehen sie Messer mehr'als auf einen Zoll weit an sich. Die Seiten, welche dem Tage ausgesetzt sind, haben die stärkste magnetische Kraft, diejenigen aber, so in der Erde liegen, sind viel schwächer. Hingegen sind jene, weil sie die Witterung auszustehen haben, Y« 5 1742 Monat Iul. haben, mürber, folglich zum Einfassen nicht so tauglich. E/n solcher großer Magnet bestehet aus vielen kleinen Ma« gneten, die nach unterschiedlichen Richtungen wirken. Wenn man recht zu Werke gehen wollte, so müßte man dieselben durch Sagen von dem ganzen absondern, damit man das ganze Stück, so weit sich die Kraft eines jeden besonderen Magnets erstreckt, beysammen hätte. Auf diese Weise würde man vermuthlich Magnete von großer Wirkung bekommen. Gegenwärtig werden Stöcke auf gut Glück abgeschlagen, und daher kommt es auch, daß manche unter den abgeschlagenen nichts taugen, entweder, weil man eben ein solches bekommt, worin kein Magnet oder nur ein kleiner Theil eines Magnets ist, oder weil zween oder drey Magneten beysammen sind. Diese ha« ben zwar eine anziehende Kraft; weil aber die Kräfte in solchem Falle nicht nach einem Punkte laufen, so muß die Würkung eines solchen zusammen gesetzten Magnets vie-zen Unordnungen unterworfen seyn. Der Magnetsteln dieses Berges, denjenigen ausgenommen, so ganz am Tage liegt, ist von einer großen Harte, siehet schwärzlich aus, ist hin und wieder drusicht, und hat daselbst gemeiniglich kleine eckichte Theile, so wie man sie auf der Oberfläche des Blutsteines öfters siehet, von welchem sie nur in der schwarzen Farbe unterschieden sind. Oefters aber befindet sich statt derselben nur ein ockerhaftiger Mulm darin. Ob man gleich Magneten hat, die viele solcher eckichten Theile Ulu°Utasse-Tau 3229 Wersie. 5^7 Theile in sich enthalten, und dabey von guter Wirkung sind, so findet man doch meistens, daß sie weniger ma. gnetische Kraft besitzen, als diejenigen so dergleichen Theile nicht haben. Sonst hat man die Magneten, so etwas druilcht sind, besser befunden, als die ganz dichten. Die Stelle des Berges, worin die Magnetsteine liegen, beste« het meistens aus einem edlen Stahlcrze, das zwischen den Magnetfelsen in kleinen Stücken bricht, und derselbe ganze Absatz des Berges weiter unten hin halt lauter solches Erz, aber je niedriger es im Berge ist, desto schlechter ist es von Gehalt. So sind auch weiter hinunter von dem Magnet« felsen andere Felsensteine, die vermuthlich, wenn man sie zu Eisen schmelzen wollte, wenig Abgang leiden würden. Die Stücke, jo man abschlägt, sind eisenfarbicht, von einer großen Schwere, und sehen inwendig drusicht und fast wie Schlacken aus, nur daß man der oberwähnten eckichten Theile sehr viele darin findet. Sie sind den Magneten desselben Berges, dem äußerlichen Ansehen nach, nicht unähnlich, aber schon auf acht Faden unterhalb der Magnetfelsen besitzen sie wenig magnetische Kraft mehr. Zwischen diesen trifft man auch Felsen an, die gleichsam aus den allerkleinsten Eisenthellchen, denen sie an Farbe beykommen, zusammen gesetzt sind. Das Gestein dersel« ben ist zwar schwer, aber sehr mürbe, und sie sehen inwendig nicht anders aus, als wenn sie gebrannt wären. Sie beschen aber keine oder wenig magnetische Draft. Hin <« untz Z43 ^M^NidMt^M '" ^,nd wieder bricht auch braunes Eisenerz in zolldicken Schichten, so von geringem Gehalte seyn mag. Der südlichste oder achte Absah des Berges isi dem siebenden in allen Stücken gleich, nur daß er niedriger ist. AüH hat man die. Magneten desselben nicht von so guter Kraft befunden. Das ganze Gebirge ist mit Krautern und Grase bewachsen, das meistentheils ziemlich hoch ist. Man siehet auch hin und wieder in der mittleren Höhe geg glaubte mit neunzig ieuten in großer Gefahr zu seyn, wenn er emen Ueberfall auszustehen haben sollte. Hier» zu waren nochwendig hundert Mann vonnöthen, um einen hinlänglichen Widerstand zu thun. Er bedachn nicht, daß ich den ersten. Anfall würde auszustehen haben , weil der Feind vorher über den Iaik gehen muste, ehe er ihn angreifen könnte; oder er dachte vielleicht, daß an' meiner Erhaltung weniger als an der seim'gen gelegen wäre. Nun ist mir zwar vor el« nem Feinde noch niemalen bange gewesen: allein, wie schon'oben gemeldet, so habe ich mich auch niemalen unter die Waghalse zahlen lassen mögen, um so viel mehr, da ich bey dem Frieden immer mehr Ruhe habe, meinen Geschäften nachzudenken. Ich entschloß mich also noch eben diesen Abend die Rückreise anzutreten, und gieng bis nqch Tügeng-Assilui zurücke, woselbst ich des Nachts gegen neun Uhr ankam. Den i6ten mit dem Tage fetzte ich die fernere Reift sott, und kam vor Mittage gegen zehen Uhr in werch» jaizkaja Rrepost an. Der ganze Weg bis an den Magnet! werch'jaizkaja Rrepost 3"?» Wersie. 35, Magnetberg ist hin und wieder bergicht, doch sind die Berge, so man zu bereisen hat, sehr schräge, und mr« gends steil abhängig Holzung giebt es sehr wenig, und keine andere als Birken und Weiden. Unterhalb dem Ixyjpl soll auch leimen (NHas) seyn, doch in keinem Uebersiusse^ Bon Uraß uidjak bis an den Magnetberg ist die beschwerlichste Reift, weil das Erdreich hin und wieder sihr höckericht und sieinicht jst. Man kann aber die Steppe, welche ich befahren habe, nicht dürre nennen, sintemahl überall das schönste Gras wachst. Man sagt, daß der Weg auf der westlichen Scite des Iaiks sihr eben und gerader sey. Dieses letztere ist sehr unwahrscheinlich; denn ich bin immer nach einer Richtung gefahren. Ich wäre deswegen doch solchem Wege gcfolget, wenn man nicht Nachricht gehabt hatte, daß die Furt durch den Iaik sehr tief wä«, wie dann, als ich daselbst war, das Wasser den Pferden bis an die Mitte der Brust gieng. Die Entfernungen habe ich nach meimm GutdünH ken aufgezeichnet, und hoffe sie ziemlich richtig geschähst zu haben. Der Weg ist zwar schon etliche mahl gemessett worden, und nach diesem Maaße hat man zwey und drey, ßig bis fünfzig Werste gefunden. In Betrachtung desseli wird ein jeder zugeben, daß eine ohngefähre Schaßung richtiger als das Maaß seyn wird. Man hat das Maaß zu Pferde mit zusammen gebundenen Stricken durch Drc»-goner verrichten lassen, denen wenig daran gelegen war^ wie 2« . ^ .^ <742 tNonat Iul. -'"? wie has Maaß herauskommen mögte. Wenn etwa eln Strick von dem andern losriß, so banden sie dieselben wieder ohngefahr zusammen, das ganze Maaß mochte kürzer oder länger herauskommen, und was dergleichen Unachtsam« keilen mehr sind. Gleich nach meiner Zurückkunft in Werchjaizkala Rrcpost schickte ich den Dollmetscher nebst einen: 25asch« kiren nach dem Flusse Idn, (Ruffisch Bielaja rcka) so zunächst oberhalb der Stadt Uffa in den Fluß Uffa fallt, um an dreyen verschiedenen Orten, die seit einiger Zelt berühmt worden sind, Bergkrystallen zu brechen,und von dorr aus geraden Wegs zu mir nach Ukly-Raragaiskaja Rrcposi zurück zu kehren, und mir Proben von allen dreyen Arten dahin zu bringen. Der Weg war für mich zu weit, und ich würde eine starke Bedeckung von Mann» schafl nöthig gehabt haben, welche zu jetziger Iahrszeit, da die Hcuerndce war, mir ohne große Beschwerde der Festung nickt gegeben werden konnte. Und da auch noch keine Bauren bey hiesiger Festung sind, so würde ich mich, wie nach dem Magnetberge, statt der Postpferde, der Roft-cken;Pferde haben bedienen müssen, die so ausgemergelt sind, daß ich kaum die Reise nach dem Magnetberge,und yie Rückreise von demselben damit habe verrichten können. Ich blieb noch in werchjaizkaja Rrepost, um die noch übrigen Berge hiesiger Gegenden zu besehen. Ich merkte zwar sejt meiner Zurückkunft, Haß mir der Hauptmann Ukly - RaraZaiskajH - Rrcpost 3571N). 355 mann bey aller Gelegenheit Verdruß und Hinderniß m meinen Geschäften zu machen suchte, vermuthlich, weil der gegen mich übelgesinnte Obrist^iieutenant > entweder Steckbriefe oder mündliche Befehle meinetwegen an ihn geschickt hatte, die vielkicht märend meiner Abreise ange« kommen waren. Ich kehrte mich aber an nichts, und wußte dem Hcwptmann so zu begegnen, daß er seinen Fehler bald erkannte, ja mich endlich gar um Vergebung. bat. Den i9ten that ich eine kleine Reise zu Pferde nach einem Berge, auf welchem, wie vor einigen Jahren vor« gegeben worden, Krystallen seyn sollten. Ich ritte durch den Nldsjade,ohngefähr eine Viertel Werst oberhalb seiner Mündung, und über ebene Felder längst dem Risi-Ulds« jade, über welchen ich endlich, nachdem ich vorher durch Men Morast gm'ttet, war, mit vieler Muhe kam. Selbigen verfolgte ich auf der nordwestlichen Seite noch eine halbe Wersie lang, und kam zu dem verlangten Berge. Er ist eher einem großen Hügel als Berge glcich, und hcstchcr gleichsam aus Grieß, nur daß hin und wieder Quarz in kleinen Stücken fallt, auf welchem zuweilcn klcnre Krystallen angeschossen silid, dergleichen man auch einzeln zwischen dem Grieß) aber in sehr geringer An;ahl findet, Sie sind kaum ein Drittel eines Zolles lang, dünn und voll Federn, so daß sie nicht die geringste Aufmcck/ 3 samM Raimsch. R 4 Theil. 1742 Monat I"l- 354 «ämkett verdienen, weil sie gewiß zu nichts zu gebrauchen sind. Ich kam gegen Mittag durch eben den Weg wieder nach der Festung zurücke. Schon seit dem löten war das Wetter immer sehr schwülich, und deswegen die lust so voller Bremsen und Mücken, daß man sich ihrer kaum erwehren konnte. Die Nächte waren außerordentlich warm, folglich.ruhew das Ungeziefer auch des Nachts nicht. Es war deswegen nicht möglich im Zelte zu ,chlafen ; man mußte sich . 365 den hier stehenden zwo Dragonerrotten fordern. Ich that es. Man antwortete mir, eS wäre kein Mensch in der Festung, der den geraden Weg von da aus nach (a-tharinenburg wüßte, auch stünde in dem Befehle nicht, daß sie mir dahm eine Bedeckung geben sollten; wollte ich nach Tschiljabinskaja reisen, so stünde die Bedeckung zu meinen Diensten bereit. Deswegen befahl ich dem Fähnrich, als Befehlshaber dieser Rotten, daß er mir antworten sollte. Ich erfrug gar bald einen Baschkiren, welcher der Gegenden, dadurch ich reisen wollte, kundig war; wegen des übrigen aber meldete ich dem Herrn Fähnrich schriftlich, daß der regirende Senat in meinen Willen gestellt hätte, meine Reisen so einzurichten, wie ich es selbst für gut fände, folglich kein Obrist.iieutenant, vielweniger ein Fähnrich, mir hierin etwas vorzuschreiben hötk!, und daß in den Befehlen des Senats nicht nur enthalten war', mir eine Bedeckung von Mannschaft an allen Drten, wo es nöthig wäre, zu geben > sondern noch überhaupt alles zu thun, was ich zu dem Besten meiner Geschäfte verlangen würde. Wollten sie mir eine gnugsame Bedeckung geben, so wäre es gut: wollten sie aber nicht) so bäte ich mir mchts weiter aus,als daß sse es schriftlich abschlagen mögten. Hier stunden die Ochsen 5m Berge' sie hielten zusammen einen großen Rüth^ und untirstun' den sich endlich aus Furcht vor ihrem Öbrisilieittenant zlt schreiben: daß sie mir ^zu der Cacharilienburgischen ReP keine g66 'N' Monat Iul. -M keine Bedeckung zu geben hatten. Ich ließ ihnen münd« M sagen, daß ich mit diesir Entschließung, weil ich sie schriftlich hätte, sehr wohl zufrieden wäre. Den 29sten nach Mittage um drey Uhr war alles zu «leiner Abreise fertig. Kurz vorher meldeten sich Drago. ner bey mir an, und sagten, daß sie beordert wären, mit, mir zur Bedeckung zu gehen. Sie sagten nicht, wohin, und ich fragte sie nicht. Sie reiseten also mit und sahen bald, daß ich einen ganz anderen Weg als nach Tsthilja^ da nahm. Ja sie wußten gar gut, was für ei»«n; denn dieser Weg von Whebarkul aus bis Ryjyl-tafth ist durch sie gebahnt worden. Auch unter den Fuhrleuten war fast keiner, dem der Weg nicht bekannt war. Mein Dollmetscher hat ihn auch etliche mal gereiset > so daß jedermann wußte, daß ich gerade nach Cacharmenburg reisete.^ Allein die Dragoner ritten gedultig fort; ja sie zeigten einen großen Eiser mir ihre Dienst fertigkeit, auch in solchen Sachen, die sie gar nichts angiengen, zu be» zeigen. Hier muß ich noch nachholen, daß die iinden luer bey Tschebarkulskaja Krepost ziemlich häufig sind/da man in den andern Festungen der Isetischen Provinz fast gar keine siehet-Deswegen laßt man aus allenFestungenvon hier Rinde zu Schlitten, und Bast zu Schuhen holen. Und dieser häufige Abgang wird in kurzem auch hier einen MclM verursachen. Mnt^bchht nahe bey der Festung z^? «n Bach Raraßu 3233 tversie. Z67 ein grauer weicher Stein, daraus ein Soldat der Festung Presüntierteller, Brandtwcinschälichen Tobackspfeifen, töpfe, Hemdeknöpse :c. macht. Er feuchtet sie mit leinöl an, wodurch die verfertigt! Sachen eine schöne schwarz« Farbe bekommen. Ich fuhr die Seen Misjasch und Sunu, zween nach dem See Sunu gehende Moräste, von denen der er« stere etwas eins nkend und höckericht war, ein kleines Thal und den See Igen vorbey, und erreichte des Abends nach sechs Uhr den Bach Rara-ßu. Dieser ist ohngefahr Mannstief, er hat einen schnellen iauf, und fällt bey zehen Werste von hier in den iüjäß. Es ist eine Brücke darüber geschlagen; diese ober ist so schmal, daß ich mich nicht unterstund die Reisewagen und Karren mit Pferden darüber ziehen zu lassen. Die Dragoner brachten sie gar bald über. Weil jenseit dieses Baches die Baschkiren mit der Heuerndte beschäftiget wmen, auch nicht weit da« von ihre Wohnungen hatten, so beschloß ich hierzu übernachten, um so viel mehr, da ich bisher so wenig Gele» genheit gehabt hatte, etwas von der Baschkirischen ic, bensart und ihren Gebrauchen zu erfahren. Der Rara« ßu lauft nur eine Werste von dem Orte, da man darüber fahrt, aus dem See Miäßau, der mit dem Lschebap. klll durch viele Seen und Ausfiüsse eine Gemeinschaft hat. Er ist größer als der See Tschedar, und führt mit dem-selben einerley Fische. Außer Aunäsch jilga, durch welchen 262 ' 5 l?42 Monat Iill.chl^3 welchen« mit Risse; ftießr. Er laufe oberhalb der Durchfahrt durch zwecn Seen. Sein Ursprung ab und erreichte des Nachts um neun Uhr einen andern See, Kling«! genannt, der morastig ist, und ohngesahr eine Werst in Umkreise hält. Der erstere Kun-gul siehet eben so aus , weswegen sie einerley Namen führen. Der letztere liegt bey sündig Klaftern zur linken des Wc^es; und weil es ziemlich finster war, wle ich mich ihm näherte, jo hull ich daselbst Nachtlager. Den isten Aug. gieng die Reise mit anbrechendem Tage weiter. Ich kam vier Seen, Mökle, Ulu-Raßly, Alla Boga, Ulu-Rissägarsch, vorbey; hierauf fuhr ich durch den Fluß Kara-Bulak,fernerTschin Tajch, die Seen UluLalak, und Kise Lalak und das Dorf Akanbet vorbey, und gegen zehn Uhr vor Mittage erreichte ichTidyk 2lul,(aufRussisch Sinjarskoi prud)so an dem Flusse Sinjar auf seinen beeden Ufern liegt. Die Hauptentfernung von dem Ccrscha bis hicher soll gemessen seyn. In ben kleineren Entfernungen bin ich meinem Gutdünken gefolget. Von Tschebarkul aus bis Tetsiha soll noch niemand jemahls den Weg gemessen habe». Es jcheinet, die Baschkiren haben vor dicsim diesen gera« den Weg völlig verschwiegen; und es soll unter ihnen cine A a 4 alle ^ "1742 Monac August. alee Staatsregel seyn, daß wenn sie die Russen an einen unbekannten Ort führen, sollen sie ihnen einen beschwer« lichen, und durch fast undurchdringliche Moraste gehen« den Weg zeigen, welches sie sonderlich wahrend dem letz. teren Aufruhr vielmahl qethan haben sollen. Vielleicht fommt es daher, daß die Entfernung größer angegeben wird, als sie wirklich ist Ich habe mich beflissen nicht weniger zu setzen, als es in der That ist» es kann aber wohl seyn, daß ich einige Werste zu viel gerechnet habe. Ueber den Sinjar-Fluß gehet man durch Hülfe einer Brücke an einer Stelle, allwo er ohngefähr vier Klaftern breit ist. Die Ufer sind sieinicht und nicht hoch. Die Baschkiren sagen, er falle in den Fluß Bagarak, die Russen aber behauptender Bagarak falle in den Sinjar. Sein Ursprung ist nicht streitig. Er fließt ohngefähr dreyzehen Werste oberhalb Tibüka, aus einem See gleiches Namens, der bey sieben Werste lang und viere breit ist. Er nimmt vier Flüsse und Bache zu sich, durch deren einen er mit dem See Okian, durch einen andern aber mit dem See It verbunden ist. Der Fluß It übertrifft den Sinjar an Größe, und empfängt drey Bache aus dem Uralischen Gebürge, folglich ist das Wasser dieser Seen nicht stehend, und giebt daher dem besten Flußwasser nichts nach. Es haben auch die Fische darin gar nicht den Geschmak an sich, den die Fische stehe«, der Wasser sonst haben. Tibyt-Aul ist von Tataren bewohnt, die gar keine Stemen an die Krone geben, aber verbun« Bach Raßkande?344 N>. 37? verbunden sind, Kosacken. Dienste zu verrichten. Sie werden Mäschtschjzraki genannt. Ihre Häuser find wie anderer Tataren, und der Baschkiren ihrc; nur ändern sie ihre Wohnungen des Sommers niemals, son» dcrn wohnen beständig an einem Orte. Ich stund bey dem Dorfe unter Zelten; es erhob sich aber ein so heftiger Sturmwind , daß ich gezwungen war die Zelte abnch« «im zu lassen, und in ein Talarisches Haus zu flüchten. Dcr Wind währte kaum eine halbe Stunde, und brachte etwas Regen , der nicht über eine Viertel Stunde dau« rete. ' ,',^.'—. Ich gieng daher nachmittags um zwey Uhr mit gutem Wetter ab, und kam Raraguß«Rul, Temür« Aul, Südükai.Aul, Ruschak-Ruß, (zween kleine Seen, die durch einen schmalen Morast unterschieden sind) vorbey, und erreichte des Abends um vier Uhr den Bach Raßkande, (auf Russisch Schtscherbakovka) über welchen ich fuhr, und an dem jenseitigen Ufer anhielt, weil dle Baschkiren von Temür-Aul daselbst ihre Som» merwohnungen hatten. Sie sind von den woilockenen Jurten der Bratski, und Krasnojarskischen Tataren in nichts unterschieden. Nahe bey der Jurte haben sie ihr Vieh, als zweybuckelichte Kamele, die sich hier herum sehr gut fortpflanzen, Pferde und Rindvieh. Sie halten auch Hühner. Die armen Baschkiren haben auch wohl statt der Sommerwohnungen in die Runde gesteckte und Aaz in ^v c> ,742 Monat August.^ in der Mitte in eine Spitze zulaufende Pfäle oder Stöcke h,e s»e mit Gesträuchen bedecken. Ich habe auch einige gesehen, welche sie nicht anders gebauet hatten, als wie die Russen ihre Schalaschi bauen,wovon ich in dem vorigen Theile dieses Tageregistcrs gehandelt habe.Von dem Raß, kande kam ich Tenak Kul vorbey,und fuhr durch einen Mo« rastIülkcDjhigijch,und durch den BackIelgande sauf Russisch Bojcvka). Weiter gieng die Reise langst dem See Scdolkun, und ich kam des Nachts um neun Uhr in Scholkunskaja Rrepost an, welche an der östlichen Seite, und nahe an dem nordlichen Ende des Sees Scholkun oder Scholkunskoje liegt, dreyßig, einige sagen , nur vier und zwanzig gemessene Werste von dem Flusse Sinjar. Der ganze Weg von Tschebarkulskaja bis Scholkunskaja Krepost ist außer dem Wege zwischen dem Mjaß und KM» Tasth ° Kul sehr bequem. Es ist säst auf dem ganzen Wege ein bestandiger Birkenwald, der an einigen Orten sehr dicht, an andern ganz dünne ist, folglich findet man auch sehr schönes und häufiges zum Ackerbau taugliches iand. Die Baschkiren bauen noch bis jetzo sehr wenig iand , und das wenige, was ausgesäet wird , ist nichts als Haber und Gersten. Die, se zwey Arten von Getraide, nebst der Milch und dem Fleische von ihrem Vieh, der Zwiebel des Türkischen Bundes, und der WurA von einer besondern Art Scholkunskaja-Rrepost 3359 w. z?9 Art Glocken, deren sich auch die Kcasnojarskischen Tataren bedienen, (auf Baschkirisch Achk) sind ihnen zur Nahrung genug. Die begüterten kaufen jedoch zuweilen auch Mehl in den Russischen Dörsern. Der Meth war sonstcn ein gemeines Getränke unter ihnen. Man sagr, ein Jahr vor dem lehren Aufruhr hätten sich die Bienen umer ihnen zu verlieren angefangen, woraus man schon damahls ihnen nichts gutes prophezcyct hätte. Man sieher hieraus , daß die leute gerne in der ganzen Welt prophezeyen. Es ist zu vermuthen, daß die Bie, non wahrend der großen Unruhe, so in dem ganzen iande war vor dem Rauche und andern Unbequemlichkeiten anderswohin geflüchtet sind Sie sollen sich nun in geringer Menge wieder einfinden, und die Baschkiren ihnen wie« der nachgehen, um die Früchte ihres VaueS einzuerndten. Sonst ist das gewöhnliche Getränke begüterter ieute saure Pferdemilch. Die Armen müssen sich in Ermangelung derselben mit Waffer behelfen. Die meisten Baschkiren, so von dem letzteren Aufruhr noch übrig sind, wohnen auf dem Wege, den ich von Tschebarkul gereikt bin, wel« ches vermuthlich die Ursache ist, warum der Obristlieute« «ant mich abhalten wollts, diesen Weg zu nehmen. Er hat mich vielleicht für einen Staatsverständigen gehalten, und daher gesucht zu verhindern, daß ich von ssinen Be» drückungen nichts hören sollte. Ich habe in der That nichts davon gehört, aber auch nicht darnach gefragt. Einige 38o 1742 Monar August. ^ Einige wenige Baschkiren sind auch in der oberen Gegend des Iaiks und bey der Stadt Ufft. Denn in dem Ge. bürge wird ihnen nicht mehr zu wohnen verstattet, damit man im Stande seyn möge auf ihre Handlungen immer genaue Acht zu haben. — - - - l > - '' - ' Die Festung Scholkunskaja ist von Pallisaden erbauet, und stellet ein länglichtes Viereck vor, das ohn. gefahr drey und fünfzig Klaftern lang, und fünf und vierzig breit ist. Statt der Bastionen hat sie in jeder Ecke ei« lien kleinen viercckichlen Vorstand , und ist in dem Jahre 1734 bey Gelegenheit der Baschkirischen Unruhe von liegenden Balken erbauet worden. Wahrendem Ausruhr stunden hier einige Dragoner zur Besatzung. Nach g?< stitlcter Unruhe aber ist nur ein Fähnrich da , um die Nachrichten aus der Steppe emzuhohlen, und die Pässe zu besichtigen. Innerhalb der Festung ist eine Kirche zu Iodannes dem Vorläufer. Noch sind außerhalb der Festung, theils zwischen derselben und dem See, theils nordwärts von derselben neun und dreyßig Bauerhütten. Der See Scholkun ist v on Süden nach Norden oHngefahr zwo Werste lang, und halb so breit. Er führet ein sehr reines Wasser, und hat hin und wieder eine ziemliche Tiefe. Die Ufer sind sihr steinichr, und beson. ders mit Gesteine, so aus ziemlich großen Blechen Russisches Marienglases und weißlichem Quarze bestehet, häufig beleget. An der westlichen Seite hat er ein ziem. lich Bielopaschcnzowa 3374 N>. ^zzz lich hohes Gebürge, so mit dem Uralischen zusammen Hangel, soll. Von Fischen führet er Barsche, Schlei« hen, Hechte, Karauschm. Um mich von dem Ungemach der Reise etwas zu erhohlen, blieb ich den iten stille liegen. Denselben Nachmittag fertigte ich den Mahler Decker nach Ca-tharincndurg ab. Ich aber wollte einen Umweg über das Bergwerck Schillow-Is^koi nehmen. Zu dem Ende reise« ich den Zten mit aufgehender Sonne ab, kam das Dorf Owerina oder Cscheremschans« kaja vorbey, fuhr über den Fluß Bagarak, und er« reichte des Morgens gegen achr Uhr das Dorf Bie-lopaschcnzowa, woselbst ich etwas anhielte. Dieses Dorf ist gegenwartig an Viehe sehr arm; denn in der letzten Baschkirischen Unruhe wurde es einsmals plötzlich überfallen, und nicht nur das meiste Vieh, sondern auch einige Weibeslcule weggeführet. Ein Mägdgen von ohngefähr zwanzig Jahren wurde erst vor einigen Tagen zurück gebracht. Die Baschkiren hatten es an die Iaikischcn Rosacken, die nicht weit von der Caspischen See in einer Art von Ostroge, (Gorodok) wohnen, verkauft, und sein Vater hatte eS daselbst ausgekundschaftet und wieder losgekauft. Nach einem kurzen Aufenthalte reisete ich weiter fuhr durch den Bach Rojchkalicha, und das Dorf pochodilonn vorbey; sodann kam ich über den Bach Kodüha, und um Mittagszeit zu dem Flusse ^lstr, durch ^ »742 Monar August. durchweichen ich fuhr, und auf dem jenseitigen oder lin» ken Ufer das Dorf Schillowa erreichte, woselbst ich das Mittagslager hielte. Nach eingenommenem Mittags, essen gieng ich nach dem Bergwerke Schillow.Isezkoi, das nur ohngefähr eine halbe Werst oberhalb dem Dorfe, hart an dem Flusse Iser, auf eben selbiger Seite liegt. Es ist eine Kupfergrube, so in den ehemaligen Zeiten we« gen ihrer guten Erze berühmt, aber nachdem die Erze ab» gesehet hatten, schon eine geraume Zeit her cinqeqan« war, bis man 1736 für gut befunden hat sie abermalen aufzunehmen, zu reinigen und sortzudauen. Ich fuhr zu dem Stollen ein, der ohngefähr vier Werste höher als der Isir, seinen Ausgang gegen diesen Fluß hat. Er qe< het gegen Mitternacht in Ven Berg hinein. Fünf und zwanzig Klaftern von dem Eingänge ist ein Tageschacht, von dem Schachte aber ein Gesenke abgeneft, das voller Wasser, und eben so wenig als der Schacht mehr gangbar ist.Funfzehn iachter weiter ist der andere, und achzchn iachter hievon ist der dritte Tageschacht, so beyde ebenfalls wie der erste nicht mehr gebauet werden. Zwölf iachter weiter ist abermahlen ein Tageschacht sechs jachtern tief, und unter demselben ein Gesenke von fünfthalb iach° tern, allwo dermalen gebauet wird, wobey eine Pumpe, um das Waffer auszuschöpfen, angebracht worden ist, und daselbst bricht ein brauner Kupferkieß, ohngefähr ei« ne Schillowa 3396 N>. Z83 ne halbe Elle breit. Von diesem Gesenke ist ferstweise über den Stollen gebauet, und die Gänge, die anderthalb lachter mächtig gewesen , ausgehauen worden. Auf der Sohle aber laufen die Erze noch bcy fünf lachter fort; bey dcren Ende ist wiederum ein Tageschacht, der gangbar und acht iachter tief ist. Von da aus ist ein Ort auf zehm iachter abgebauet. Es will sich aber noch bisher kein Erz mehr zeigen. An statt desselben aber siehet man häufige Kalkgange, von welchen man glaubt, daß sie die Erzqange zerdrücken. Ich fuhr zu dem letzt erwähnten Schachte hinaus, welches sehr beschwerlich war , weil die Fahrten ganz senkrecht, ja hin und wieder schief rück« lings stehen. Ueberhaupt ist diese Grube nicht bequem gebauet. Das Gesinke, wo der Kieß bricht, ist so enge, daß ich mich gleichsam zusammen drücken mußte, umhin« unter zu kommen. Der Berg dieser Grube ist lelcbt zu gewinnen; desto mehrere Mühe aber muß man sich in dem Bauen geben, daß der Berg nicht einfalle. Kalkgange und eine weißliche kalkartige Erde sind an dieser lockern Beschaffenheit schuld. Man hat bisher in dieser Grube außer dem schonen braunen Kupferkieß, der zuweilen sehr derbe fallt, auch einen blaßgelbcn ftinenWasserkieß, und einen braungelbenKupfer-mulm von gutem Gehalt gehabt. Zwischen diesemMulm sind nicht selten sehr derbe grüne Kupfernieren von unter« schied» Z34 '742 Monar August. schiedlicher äußerlicher Gestalt gebrochen. Die Grub« wird von einen Obersteiger, zween Berghauern, und fünf und fünfzig Lehrlingen gebauet, zu deren Bequemlichkeit jetzt nahe bey der Grube eine Zeche angelegt wird. Die Hoffnung von der künftigen Ausgabe dieser Grube ist geringe. Die noch im Gesenke im Anbruche stehenden Kicße fallen immer in die Tiefe und werden schlechter, und das Wasser verursacht daselbst schon viele Beschwerlichkeit, welche immer vermehrt wird, je weiter man sortbauet, und auf die letzte dürste sie gar unüberwindlich werden. Große Maschinen aber deswegen anzulegen würde nicht rathsam seyn, da man jeho schon siehet, daß sich diese Kieße nicht nur nicht vere« deln, sondern gar verschlimmern; ja es ist zu besorgen, daß sie nach Art der Sibirischen Erzadern gar bald absetzen werden. An den Erzen, die im Stollen in der Sohle stehen, siehet man schon das Ende. Ob das Urtheil von den zerdrückten Erzgangen richtig, und die Hoffnung sie wieder zu finden gegründet sey, lasse ich an seinen Ort gestellet seyn. Man hat von dem nordlichsten Stollen vom Tage fünf und zwanzig iachter weit nach Norden gemessen, und von dorten einen Schacht von fünf Faden eingesenkt, um die Gänge zu suchen, aber auch nichts gefunden. Es ist vielmchr zu vermuthen, daß die Natur bis dorthin, da man Erz gefunden, nur Erz hervorgebracht habe, und wek. ter SchillowH I396 werste. 385 ter'hm keines. Man findet ja in ganz Sibirien köi< ncn wcilstreichendc'n Erzgcmg! So lange ich die Natur kenne, so merke ich, daß sie ihren eigenen Goschen folgt, «lld daß sie sich überaus gm anläßt, wenn man ihren Spuren ein wenig nachgehen will. Denn es kommt mir vor, sie sey in der Meinung, GOtt habe uns nicht zu Rathe gezogen, als er ihre Gesetze gemacht hat. Wollte man einwenden, es sey doch sehr wahrscheinlich, daß die Gcscße dcr Natur in unserer Erde alle gleich seyn, folglich müßten diese Gesetze eben die Beschaffenheit in Sibirien, wie in Deutschland haben5 in diesem sey die beste Art der Erze kraft einer langen Er« fahrung in der Tiefe; daher müsse sie dann auch in Si' birien in der Tiefe seyn: so wäre zu bedenken, daß sich zwar die Natur in ihren Wirkungen, was ihre allgemeinen Gesetze betrifft, gleich sey; daß aber, wenn durch cincn besondern Zufall, der die Gesetze der Natur nicht,angeht, sondern der ihre Gesetze stört, an dem einen Orte das un^ terste zu öberst gekehret worden, sich die Sachen an beyden Orten nicht mit einander vergleichen lassen, als wenn man sich dieser Veränderungen zugleich zu besinnen lust hat. Ich kam gegen fünf Uhr nach Mittage nach dem Dorfs zurücke, hielte mich noch einige Zeit daselbst auf, und rei> ftte eine Stunde nach Untergang der Sonn? ab, kam GladilowRljmschund dasDorfSkobelina vorbey,und Bb des Ramtsch.R.4-Theil. 45s l?42 nionat Aug. des Nachts um zehen Uhr nach Ramyschevskaja Slo-boda, woselbst ich vor acht Jahren auch schon gewesen war. Den 4ten mit anbrechendem Tage sehte lch die Reise fort, und fuhr durch das Dorf Maramsina, und den Flecken Brjussanskoje, ferner paljasch'cin Rljursch, und Rljurschik vorbey, über den Fluß Iser. Ich kam darauf durch den Flecken Bobrovskoi, und vor Mittage gegen eilf Uhr nach Aramilskaja Slododa. Hier hielte ich Mittagslager, und reisete alsdann weiter über philinow Mutsth, und poporvRljursth nach Uk, wskoi Sarvod, woselbst ich mich abermahls etwas a»zf» hielte, um die Hütte zu besehen. Sie ist ohnweit der Mündung des Flusses Istr, wie dann die dazu gehörigen Wohnhäuser sich bis an den Istt erstrecken, ja einige noch jenseit desselben auf dem nordlichen User dieses Flusses g?. legen sind. Der Hüttendamm hat eine länge von fünf und siebenzig Faden, ist sechs Faden breit und vierthalh Faden hoch. Von demselben erstrecket sich der Teich ohn-» gefähr zwo Werste den Ukrus aufwärts. Unter dem Damme stehen zween hohe Oefen und eine Hammerhütte von zween große Hämmern. Von den hohen Osfen ist von dem Anfange des Jahres an einer beständig im Gange, und der andere wird ln Vorrarh gehalten. Die Hammer-Hütte ist völlig gangbar. Eine hölzerne Festung, und in derselben eine Kirche zum heiligen Nicolas stehet dem Damme gegen über auf der westlichen Seite des Baches Uktus- Man hat noch vier Werste sberhalb dieser Hütte ein« Cacharinenburg 34S2 werfie. z^ eine andere Werch.Nktuskoi genannt, dte au^ einer Hammerhütte von zween Hämmern besiehet, und Haupt« sächlich angeleget ist, um cinen Vorrachsteich zu derUktu^ sischm Hütte zu haben, und zugleich das daselbst ausge, schmolzene rohe Eisen verarbeiten zu helfen. Endlich kam ich über den Bach Cschcrcmschanka gleich nach Sonnen Untergange in Cachcuinenbilrg an. Hier wollte ich theils etwas von der Reise ausruhen, theils diejenigen Nachrichten nachhole«, hie ich wegett meines kuvzon Aufenthaltes in den vorigen Jahren nicht hatte sammlen können. So wünschte ich auch von deil hiesigen Gewächsen eine Wissenschaft zu haben. Weit seit der Zeit, Va ich hier gewesin bin, viele Veränderungen mit dieser Stadt vorgefallen sind; und ich dieselbe auch bey meinem ehemaligen Hierseyn nur obenhin beschrieben habe, so will jeßo etwas wcitläuftiger seyn, Sie ist int Iatzre 171z angeleget worden. Ker Hüttendamm ist achi unv neunzig Faden lang, drey Faden hoch unh zwanzig Faden breit. Die hölzerne Klrche ist der Grotz.Mrty-rinn Cacharina gewidmet, stehet auf der linken oder öst. lichen Scite des Flusses Iser, und ist mit Fachwerk ge, bauet. Die steinerne Kirche, die man bey Meinem vormaligen Hierseyn zu bauen angefangen hatte, ist im Jahrs l?35 da sie bereits über halb fettig war, aus unbekannten Ursachen wieder eingenffett worden. Öhnweit demselben Orte stehet jctzo ein großes steinernes Kanzleygebäude, da vordem die Kanzley nur von Holz erbauet war. Babch Bbs stu„y 325 1742 Monat Aug. ^-5 stund noch ein großes hölzernes Kaufhaus von vier und achzig Kramladen, welches aber in der Nacht zwischen dem i9ten und 2osten Iul. dieses IahrZ, vermuthlich von eben demjenigen Donnerwetter, welches ich an dcmIaik gehabt, angezündet und meistens verzehret worden. Der Kanzley gegen über ist die Hauptwache und das Zeughaus. Bis zu dem Jahre 1735 war hier eine Eisenhütte von-zween Mastöfen, die alle beyde beständig im Gange ge. wesen sind. Man hat dieselbe aber in besagtem Jahre nach der Hütte Werchno-Istzkoi verlegt, und damals auch eine Veränderung wegen des Kupferschmclzeus ge^ macht; maßen bis dahin in einer besonderen Kupferhütte, welche drey Krummöfen, zween Garheerde, und noch zween andere Heerde hatte, nicht nur das Kupfererz durchgesetzt, sondern auch das in der Berghütte polevs-? koi aasgeschmolzene schwarze Kupfer gar gemacht, geschmolzen und in Stücke gegossen, auch die Eijensäue Verblasen wurde, welches seitdem zu polevskoi veranstaltet worden ist. Bcy dem gegenwärtigen Zustande sind fol« gende Werke im Gange und werden vom Waffcr getrie« ben^. als l. drey große Stangenschmicdcn, jede, von vier Heerden, und zween großen Stangenhammern, wozu das rohe Eisen aus der Hütte werchnH.Iftzkoi auf dem Catharinenburgischen Teiche zu Wasser hergeführet wird; 2. eine große Eisenblechschmiede von zween Heerden und zween großen Blechhammern, um aus dem Stangen» eisen Dachplatten zu schlagen z 3. eine Ankersthmiede von « ss5 fünf Cacharinenbllrg 3460 Werste. zßy Mf Heerden und einem großen Hammer; 4- eine Werk« statt, allwo das Stangene.'sin vermittelst einer Maschine in verschiedene kleinere Stab.' der iänge nach zerschnitten und die Stäbe vermittelst einer andern Maschine geglättet und ausgedehnet werden; 5. eine kleine'Stangenschmiede von einem kleinen Heerde und kleinen Stangenhammer; l>. eine rohe Stahlwerkstatt von acht Heerden und zween Ausreckhammcrn; 7. eine feine Stahlwerkstatt von drey Hecrden, und zween Stahlreckhammern ; 8- eine Drat-W.'rkstatt von einem kleinen Heerde, einem kleinen Reck« Hammer und zwölf Zangen; 9. eine Schmiede von acht und zwanzig Heerden, um die Werkzeuge und übrige Nothwendigkeiten zum Berg und Hüttenwesen zu schmie« den, wobey alles Gebläse von einem Wasserrads getrieben wird; l o. zwo Sägemühlen, eine von zween, die andere von drey Gängen, davon diese von dem Anfange der Werke her gestanden, jene aber in die Stelle, der vorbe< sagter maßen nach der Hütte werchno Iftzkoi verlegten Eisenhütte erbuuet worden; il. eine Kornmühle von drey Gängen. Andere Werke und Werkstätte, so nicht vom Waffer getrieben werden, sind i2.eineNagelsckmiede von vier Heerden; 13. eine Kleinschmiede von vier Heer« den zu Verfertigung feiner Arbeit; 14. eine Blechwerkstatt; 15. eine Blechoerzlnnungswerkstatt von einem Heerde; 16. eine Werkstätte, worin Blasebälge gemacht werden; »7- eine Kesselschmiede, wo vordem allerley Gckäß? von Kupfer und weißem Bleche zum Verkauf gemacht wurden, Bbz welches 1742 Monat Aug. welcbes aber seit einigen Jahren eingestellt ist; iF. eine Drechselst^; ,^. ein Maschincnhaus, wo Modelle von allerley Bcrg-und Hüttcnmqschinen verfertiget, auch große Brandsprihcn nach Hollandischer Art gemacht werden; so. eine Steinschleifcrey; 21. ciniaboratorium, wo die Erze probirt werden, mit einem Probierosen und einem Heerde. Dazu kommt noch 22. ein Haus, wo seit drey Jahren ein grauer w ißgestammter Marmor aus einem fpnf und dreyßig Werste von Cacharincndurg auf dem Mege lnach der Hütte polevekoi gelegenen Bruche, zu Zischen und Säulen behauen, geschliffen und poliret wird. Und da seit dem Jahre »735. verordnet worden alles Kupfer pon Yen Sibirischen, Permischen nnd Kungurischen Kupfer, Hütten zu gewöhnlicher Scheidemünze, als Denuschki und poluschki in Münzplatten zu zerschneiden und zum Stempeln nach Moscau zu schicken,hjernachst aber auchzuCarha« nnenburg zu vermünzen,welches letztere aber im verwiche-nen Jahr« durch einen tayserlichenBefehl wieder aufgehoben, und bloß die Münzplatten 3" machen und nach Moscau z« ftnden anbefohlen ist; so gehören dazu noch einige Werke . ,..-,.-> Häuser, jedes von zwey Zimmern, wo die gegürteten Mlw^plattell mit den Münzstempeln gemünzet werden, in allem vier und zwanzig Pressen, davon zwey und zwanzig zu Denuschki, und zwo zu polllschki sind. Diese nebst den vorigen Maschinen sind jetzo alle auS einander genommen, und sollen nach Moscau gesandt werden. 35, Eine Stempelschneidcrey, und z6. eine Presse, um die Stempel abzudrucken; diese könnten zufolge den verander« ten Anstalten auch eingestellet werden. Allein man arbci-tet ldoch noch, und will die fertigen Stempel nach Moskau schicken; 37. ein steinernes Gewölbe zur Verwahrung des gemünzten Geldes. Dabey ist 18» das Münzcontoir. Und diese Gebäude von No. zo. an> nehmen einen vier« eckichten Raum ein, doch.so, daß zwischen den) Häusern hin und wieder ein leerer Platz übrig geblieben ist, wel, chen man mic Pallisaden ausgefüllet, und nur einen Eins gang-in den Hof gelassen hat, der mit einer Wache besetzt ist. Das Hüttencontoir allein hac einen Eingang von ber auswendigen Seite, und man kann aus demselben nicht in den inneren Hof kommen. Die vorher gemelde» ten Werkstätte und Gebäude stehen unter den übriaen Hüttenwerken und Werkstätten vermischt, einige an demjenigen Orte, wo vorhero die Kupferhütte stund, einige an andern Orten, wo man sie bequem hat anbringe» können. ' Deit meinem vormaligen Hierseyn ist die Stadt aus der westlichen Seite etwas erweitert, und nach zerstörtem Walle, Carharinenburg 3462 Werste. Z^U -? Masse, an statt der geraden iinie von den Eckbüstioncn eine Reihe Pallisaden mit zween ausgebogcnen Winkeln aufgeführet worden, dergestalt, daß daselbst jcho drey Seiten gegcn Südwesten, Westen und Nordwesten sind, deren jede hundert und sechs und zwanzig Faden enthalt, allwo in der Mitte wiederum das Thor angebracht ist. In dcr Stadt sind bey vier hundert und sechzig Wohnhäuser, und außerhalb den Festungswerken oben zu beyden Seiten des Teiches, und unten an beyden Seiten des Flujsis ^jstc sind noch Vorstadt«, wo theils in das Elend verwiesene, theils freywillige teute wohnen, die seit Anlegung der Stadt sich ihrer Nahrung halber hier niedergelassen,und bey den Werken für Tagelohn arbeiten. Am Ende der oberen Vorstadt auf dcr östlichen Seite des Teiches ist auf einer Höhe ein großes Gebäude zur Wohnung für den obersten Befehlshaber nebst einem großen Lustgarten ange. legt, von wannen die ganze Stadt übersehen werden kann. Am Ende der unteren Vorstadt aber ist auf der östlichen Seite des Flusses Iser ein Hospital nebst einem Apothekergarten. Zur Besatzung liegen zwo Compagnien Soldaten zu Carharinenburg, wobey ein Hauptmann ist. PaS Artilleriecommando bestehet alls einem Stückjunker, drey Unterofficieren und sechs und dreyßig Gemeinen. ? Der oberste Befehlshaber ist gegenwärtig ein Obrist» lieutenant, und hat in der Berghauptkanzley zween Berg« Bb §' ' -,-. Meister ^ l?l2 Monat Aug. meist« zu Beysitzern. Die iand.und Gerichtsstube *, wle auch die Policey sind besonders, und es wird jene von dem 5>bristlieutenant, diese aber von eben dem Hauptmann, der über die Besatzung gesetzt ist, verwaltet. Jede von diestn zwo V?rtheilungen hat elnen Secretär, und über, dem ist noch ein S^cretar, wclchcr die alten Rechnungen nachsiehet. Die Zollbedienten, welche zugleich die Einkünfte von denSchenken des ganzenCatharinenburgischenG^bietes besorgen, sind von der Statthalterschaft in Tobolsk abhängig. ^WG^ Bis zum Zten Aug. war so heißes Wetter, als mlt-ten im heißesten Sommer zu seyn pfleget. Den 9len und i5len war cin heftiger Wind, welcher Gelegenheit gab daß ich etwas von der Prophezeyung hörte, die jemand wahrend obgemelderem Brande der Kramladen gethan hat Es sollte nämlich an einem Spajsow den, d. i. den ersten, sechsten oder funfzehenden August (athari-ncndurg untergehen, und es sollten auch wenige Men, schen darin am ieben bleiben. Nun haben zwar die wenigsten Einwohner einen Glauben daran gehabt: wan hat aber doch bey aller Gelegenheit davon gere. bet. Ein Schreiber war der letzte, welcher überführet worden, daß er dle Prophezeyung ausgebracht hätte. Dieser aber hat einen alten Maul» zum Urheber ange« geben. * Semskaia und Sudnafa Camora. Carharinenburg 3460 Wersie. 395 geb?n. Es wurden ihm Soldaten zugeordnet, um durch Hülfe derselben den alten Mann aufzusuchen, welcher aber nirgends zu finden war. Nach einer Verordnung des Glorwürdigsten Kaysers Peters. I. mußte dieser Kerl, der zwar einen andern angab, aber ihn nicht stellen konnte, selbst der Prophece seyn, und gesanglich verwahret werden, bis die Zeit seiner Prophezeyung verstrichen seyn würde. Alsdann sollte man weiter untersuchen, wo er seine Prophezeyung hergenommen, und ihn nach Befinden abstrafen, daß er sich in Sachen gemischet hatte, die er nicht verstünde, Nach Verfiuß des ersten und sechsten Aug. ließ sich der Schreiber verlauten, es würde auch wohl der funfzehende seineutwegcn Vorbeygehen, und kein Untergang der Stadt zu besorgen seyn; er sey nicht dieser Meinung, habe auch nichts prophezeyet; es wäre ein Unglück für ihn, daß er den prophetischen Kerl nicht habe finden können. Damit man also diesen Menschen wegen seiner bevorsie« henden Strafe, die Einwohner aber wegen ihres bevorstehenden Unglücks nicht langer im Zweifel ließe, so salbte wan dem falschen Propheten auf öffentlichem Markte den Rücken mit seinem eigenen Blute, das von den Schlagen der Knutpeitsche herunter fioß. Es ist auch an keinem einzigen von den benannten Tagen etwas unglückliches geschehen; es wäre denn, daß man noch den häufigen Brand der Wälder hicher rechnen wollte, welcher in den letzten Tagen des Augustmonats bis in die Mitte des Se« H^ . ,742 Monat Aug. Septembers Catharinenburg in Schrecken gesetzt hat. Ein anderer noch größerer Schrecken war in der Nacht zwischen dem 25stcn und 26sten Aug. da eine auf dem Damme stehende Sägemühle von den Funken, die aus den Oefen der Hüttm stogen, wegen lanq anhaltender Dürre entzündet, und die unter No. 26. erwähnte Werk« statte, imgleichen die Hälfte einer Hammerschmiede und der Wasserkastcn mit angesteckt wurden. Wenn der Wind mehr westlich und etwas starrer gewesen ware; so würde wohl nicht eine einzige Werkstatt, vielleicht auch wenig Häuser stehen geblieben seyn; denn besagte Werk« siätte gericthcn so plötzlich in Brand, daß man erst dazu kam, als keine Hülfe mchr zu ihrer Errettung übrig war, wozu auch diefts etwas btycrug, daß der Vrand um Mitternacht anfieng, da die leute in dem tiefsten Schlafe waren. GOtt hat weiteren Schaden abgewandt, und es ist sehr zu vermuthen, daß der geschehene nicht prophezeyet worden. Den «ten Aug. des Morgens fiel ein so starker Reif daß Gurken und andere Gartengewächse völlig davon er< froren, auch das im Felde annoch stehende Korn großen Schaden litte. Den i4ten that ich einen Spahiergang nach der Hütte Werch-Isezkoi, insgemein werchnaja plotina genannt. Sie ist an dem Istr-Flusse, zwo Werste ober« halb Cacharinenburg angchge, und ist eine Eisenhütte, so Cacharinenburg 3460 Wersie. «97 ft in dem Jahre 1725. erbauet worden. D er Damm? daselbst ist hundert und funfzia Klaftern lang, sieben und zwanzig Klaftern und eine Arschin breit, und vier Klasi«> tern nebst einer Arschin hoch. Dadurch wird das obere5 Gewässer des Flusses ^scr dergestalt aufgeschwellet, daß^ es einen Teich ausmacht, der sich ohngefähr zwölf bis< dreyzehen Werste den Fluß aufwärts erstrecket, und alle niedrige Gründe dortiger Gegenden weit und breit über«, schwemmt, so daß zu keiner Zeit Mangel an Waffer gewesen, auch keiner zu besorgen ist. Die Cacharmenbur-gischen Werke können bedürfenden Falls von dem hiesigen Vorrathe gleichfalls unterhalten werden, wie denn, da der Catharinenburgische Teich sich nicht völlig bis Hieher erstrecket, auch eine geringe Breite hat, und folglich allein nicht zureichend seyn würde so große Werke zu treiben, der Damm bey dieser Hütte hauptsächlich, um einen Vor« rathsteich für die Cathan'nenburgijche Werke zu haben, angeleget.worden. Damit aber das Wasser nicht umsonst vorbey fließen möge, so hat man gleich anfänglich dabey drey Hammerschmiede, jede von zween großen Stangen, hämmern, und einen Vorrathshammer erbauet, wozu Ca» charinendurg das rohe Eisen lieferte. - Gleichwie aber nachmals vor gut befunden wurde, auch einen hoh?n Ofen daselbst zu haben, woran man bereits im Jahre ,73? z« arbeiten anfieng, so gab solches nach der Zeit GelegenM daß im Jahre 1735. die Verordnung ergieng die Eisens schmelzhütte 2yz '742 Monat Aug. schlnehhütte von Cacharinenburg hicher zu verlegen, und zu solchem Ende neben dem bereits angelegten Ofen noch einen andern zu bauen, dagegen abet die zween zu Cacha, rinendurg abzubrechen, welches auch also geschahe. Ueber, dem war damahls auch beliebet worden außer diese« zween Oefen noch eine Werkstatt das Stabeisett in kleinere Stäbe zu zerschneiden, von zween Schneldmaschinen^ einem großen Hammer und zween Heerden, allhier anzu, legen. Das übrige rohe Eisen, so allhier nicht verarbeitet werden kann, wird nach Cachärinenburg verführet, wozu im Sommev der Cacharinenburgifthe Teich die Fahrt bequem macht, indem Man auf demselben bis unter die Werch.Ischkische Werke mit mittelmäßigen Barken kommen kann, und nachdem man solche beladen hat, nur ein wenig Wasser mehr, als sonstcn zu den Werken er» fodert witb, aus dem Werch Isetzkischen Teiche abzulassen hat, um die Fahrzeuge zu heben, und bis zu genügsame? Tief« in del» Catharlncnbm Zischen Teich zu bl ittgetu Bey dieser Hütte ist auch ein Brunnen, dessen Waffer Eisen in sich hält, wie ich davon durchgemachte Versuche überführet worden bin. Es schmeckt nicht anziehend, und ist nicht so gar reich an Eisen, mögte aber in manchen Krankheiten gute Wirkung thun. In unsern martia« lischen Wassern in Deutschland ist mehr Geist, wel, cher sich durch keine Probe besser, als durch den Ge, schmack verräth, da man doch diesen Sinn für einen der Schadricha 3528 werste. 999 her betrüglichsten mit großem Recht halt. Nachdem ich ein paar Glaser dieses Gesundheitsbrunnens getruw ken hatte, trat ich meine Rückreise an, und traf des Abends bey guter Zeit wieder in Catharinenbmg ein. Den iglen Aug. des Abends um fünf Uhr reisete ich aus Cacharinenburg ab. Ich kam über den Bach Tscheremschanka und durch das dabey liegende Dorf Mclkowa, über den Bach Ramyschnaja; und weil ich unterwegens wegen guter Freunde, die mich be« gleiteten, etwas Halte machte, so kam ich erst in der Nacht bey dem Flusse pysthma, und dem Dorfe gleiches Namens an, woselbst ich übernachtete. Den 2osten gieng ich mit anbrechendem Tage weiter, kam über Baltim Istok und Rrasnoje Bolow, und erreichte gegen zehen Uhr vor Mittage das Dorf Mosto- waja, woselbst ich Mittagslager hielte. Gegen drey Uhr nach Mittage gieng ich mit frischem Vorspanne wei« «er, und über die. Bäche Malaja Mostowaja,Ramen- naja, Bysiraja, über den Fluß Ajat, und über das Dorf pjankina bis nach dem Dorfe Schadricha, wo. selbst ich mit anbrechender Nacht ankam, und daselbst Nacktlager hielte. Bis an den pyjchma gieng der Weg durch freye ebene Felder, von da bis an den Ajar war Meistens Fichtenwaldung, die noch übcrdcm von dem Bache Mostorvaja an, ziemlich hügeljcht und dcsweqen nicht allzu bequem zu befahren war. Von dem Dorfe ' Pjankma ^ «742 Monat August. pjalikina gieng der Weg auf ebenen Feldern, den Ajae bey fünf Werste lang, aufund alsdenn schiefvon demselben abwärts. DaF Dorf Schadricha liegt an einem Quel» lenbache, so niä)t weit davon in dcn Ajac fallt. Den 2istcn gieng die Reise mit anbrechendem Tage weiter. . Der Weg fühtte durch ebene Felder über das Dorf Runara, und über die Bäche Fedkovka, und poskakucha nach der Neiwjanskischcn Hütte, die ich vonmttags um neun Uhr erreichte. ^TleiwjanskHi Sawod liegt an dem ^77eiwa-Flusse, und ist das vornehmste Eisenwerk des Stactts-raths, Herrn Akinfi Dcmidow, von welchem aus derselbe alle seine übrigen Werke übersiehet und regieret. Es ist im Jahre 1701 auf Kosten der Krone erbauet,und das darauf folgende Iühr dem Vater des Herrn Staatsraths, dem Herrn Nikita Demidow eigenthümlich, gege. ben wordeni. Die daselbst befindlichen Werke werden von dem Wasser des Neinx; getrieben, welcher zu solchem Ende durch einem Damm aufgeschwcllet ist. Unter dcm Damm ist zuförderst eine Eisenhütte, worin vormakls vier hohe Oefen, und zween davon jedesmal im Gangs waren. Als aber vor ohngefähr anderthalb Jahren die Verordnung gemacht ward, daß der Herr Staatsrath auf seinen Sibirischen Werken in allem nicht mehr als sechs hohe Oefen haben sollte, so sind auf diesem Werke nur zween Oefen, von welchen einer beständig im Gan- Neiwjanskoi , Sawod' 3552. N>. 40» ge ist gelassen, und die zween übrigen seit der Zeit abgerissen worden. Das Er; wird theils am Neivva« Flusse, theils an dem Backe Schurala gefödert. Man bringt auch zuwcilln erwae aus der Hütte Nischno-Tagilskoi von dem Magnetberge Hieher, um desto geschmeidigeres Eisen zu bekommen. Dabey sind verschiedene Hammer-Hütten un, das rohe Eisen zu Stangen zu schlagen, als nämlich eine von zween Hämmern, welche seit kurzer Zeit von neuem gebauet worden ; eine von zween Ham« mern mit einem gedoppelten Herrde, und eme von einem Hammer, und zween einfachen Hecrden, di« beyde im Gange sind; eine von einem Hämmer und zween ein--fachen Heerden, welche, weil der Hammer nicht im Gan« ge ist, und man bey diesen Eisenwerken auch eine kleine Kupferhütte von zween Krummöfen angeleget hac, zu Vcrblasung der Eisenstue gebraucht werden. Diese Kupferhütte ist bloß wegen der Koliwano«Woskresens, tischen Werke *) angelegt, woher man jährlich eine ziem« liche Menge schwarz Kupfer führt, um der Holzung paselbst zu schonen. Ferner gehören zu diesen Hütten zwo Eisenblech werkstatte, jede von drey großen Hämmern, als einem Grob-einem Breit-und einem Glatthammer, womit. Bleche von einer Arschin ins Gevierte geschlagen 5<. < f.^ werden ») S' dieses tagcrcMcrs isten Thcit S. 2st >i''j 2sK Ramrsch. R-4-Theil. Cc ^ «742 Monar 3lu3ust. werben. Dazu gehören zween gedoppelte Hecrde, und überdem ist daselbst ein alter Heerd, dessen man sich jrtzo statt eines Garheerdes zum Kupfer bedienet. Hiernächst befindet sich daselbst eine Werkstatt von drey großen Hämmern, und vier einsacken Hcerden zuSchmie, dung der großen Hammer, und übrigen großen Hütten« Werkzeuge. Noch ist eine Ankerschmiede von vle, großen Hämmern, die aber nicht alle jedesmahl imGan« ge sind, und vier einfachen Heerden, wobey ein Stahl« Hammer ist. Ueberdem ist eine Werkstatt, worin daS Stangeneisen vermittelst einer Maschine in drey ober vier kleinere Stücke zerschnitten wird, nebst einer andern Maschine um die kleineren Stäbe platt und dünn auszuziehen, und einem dazu gehörigen Glühofen. Daselbst istauch ein Stahlhammer. Noch siehet man eine Dreh - und Schlcifbank, welche so wie alle obigen Werke vom Wasser getrieben werden, um allerley eiserne und kupferne Gefäße, wie auch die Glo« cken zu drehen, und diese nebst Sensen und andern schar» fen Werck zeugen zu schleifen. Die übrigen Wcrkstätb^ wobey kein Wassergetriebe gebraucht wird, sind cin4 Glockengießerey, worin bis aufzwenhundert Pfund schwere Glocken gegossen werden; eine Werkstatt, worin das Ei» senblech verzinnet wird; eine Kupferschmiede von zehen Heerden,,zu lochen und zu.verzinnen, und sechs S(uben, worin Neiwjanskoi? Sarvod 3552 N>. 403 worm die Gefäße geschlagen werden; ein qroßes steinernes Gebäude zur Grobschmiede von dreyßig Essen; eine Klein« sckmiede, Formenhäuser und was dergleichen mehr. Alles dieses stehet zunächst unter dem Damme zu beyden Seiten des Neiwa - Flusses, in einem Thale. Auf dem linken oder westlichen Ufer des Flusses, dem Damm gegen über, ist eine hölzerne viereckiges Festung, die bey Anle, gung der Werke zu Bedeckung derselben vor allen damals zu besorgendcn.feindlichen Anfällen erbauet worden. Aus derselben sind sieben Thürme, wovon drey Thorwege un^ ter sich haben. Innerhalb der Festung ist eine alte höl« zerne Kirche zur Verklärung Christi, mit'zween Neben« altaren der Himmelfahrt Maria und der heil. Apostel perri und pauli, an deren Stelle eine steinerne gebaut werden soll, wie dann bereits cin großer steinerner Glo« ckenthurm acht und zwanzig Klaftern hoch aufgeführet ist, auf welchem eine Schlaguhr und cin Glockenspiel ist. Man siehet auch gegossene hohe Säulen von Eisen , die jn der künftigen steinernen Kirche gebraucht werden sollen. Ferner ist in der Festung des Herrn ScaatsrathsWohnhaus von Holz erbauet, neben welchem gegenwartiges Jahr auch eines von Stein fertig worden. Es ist nur zu beklagen, daß die hiesigen Baumeister zx dergleichen Gebäuden nicht die allerbesten sind; denn die meisten Gewölbcr pflegen nach einer kurzen Zeit wiederum einzufallen. Der vorerwähnte Glockenthurm stehet auch nicht senkrecht, son« Cc 2 dcrn 404 1742 Monat August. dernhängt etwas gcgen die Neiwa hin. Außerhalb der Festung sind gegen achthundert Höfe der Einwohner, wovon die meisten hinter der Festung auf dem westlichen Ufer, einige aber auch auf dem östlichen Ufer des Flusses liegen. Die Hauser stehen in iim'en, welche meistentheils weite Straßen haben; doch sind sie an einigen Orten auch^ sehr enge. Die Straßen sind zu aller Zeit des Jahres-reinlich, ohngeachtct sie weder Pflaster noch Brücken ha. ben. Theils hat man in allen Straßen langst den Häusern Graben gezogen, die ihren Abßuß haben, theils hat man den Boden durch Grieß erhöhet. - Von lebensmitteln ist in der Stadt ein Ueber, finß ; doch ist das Fleisch nicht so wohlfeil, wie in andern Städten. Man zahlt für das Pfud . fünfzig biß sechzig. Kopeken, welches dich Ursache haben soll, daß die Schlach. ter verbunden sind dem Herrn Demidon? eine jede, Haut von eimm Stücke Rindvieh für fünf und zwanzig,, und ein Pud rohes Unschliit für dreyßig Kopeken zu lie/, ftrn. ' ü5'^^ Der Einwohner ist eine groß« Anzahl, welche sich Altgläubige (Staro'werzi) nennen. Man hatte auch v"r dieselben bey meiner Ankunft viele Betrachtung. Die Deutschen werden von ihnen nicht sonderlich geliebet, tmd Herr Demidow verschonte sie daher, daß er uns bey ihnen keins Quartiere anweisen ließ. Es war aber auch für uns eine große Bequemlichkeit. Ein Russe, so «. - ^ wie Neiwjanskoi - Sawod 3552 w 405 Wie er heutiges Tages ist,ertragt gerne, daß ein Deutscher aus seinem Glase trinkt, und seine Gefäße gebrauchr; es ist ihm auch kein Greuel, wenn er ihn bey dem Eimrit in eine Stube nicht das Kreuz machen siehet. Hinge« gen ein Altgläubiger ärgert sich an diesem allen. Es war mir also sehr lieb, daß ich und die bey mir waren, bey rechten Russen Wohnungen bekamen, damit jene sich auch an uns nicht ärgern mögten. Eine Unbequemlichkeit bey meinem Ausmthalt'war dieses, daß der Hcrr Staatsrath sich selbst nicht gegenwärtig befand ; dmn in seiner Ab« Wesenheit pflegt er die Führung aller seiner We«ke nicht einem einzigen Befehlshaber anzuvertrauen. Es waren gegenwärtig fünf verschiedene, da es denn öfters beschwerlich fallt, ;u jeder Zeit eine oder die andere Sache zu sehen. Verarbeitetes Kupfer wird in Nclwjans« toi Sawod für zwey und zwanzig und einen halben Kopeken, Messing für sieben und zwanzig Kopeken ver< kaust , ausgenommen Theekessel und feine Sachen, deren Preis nach der Billigkeit höher angesetzt ist. Man muß allen verarbeiteten Sachen den Ruhm lassen , daß die Arbeit dauerhaft und zierlich ist. Braudtwein ist in Neiwjanskoi bey Strafe verboten. Dieses aber hindert nicht zuweilen betrunkene ieute zu sehen. Die tiebhaber sinden immerdar Gelegenheit das Gcjetz zu brechen , wenn die Begierde dringen) ist; sic wissen den Brandtwein heimlich in die Stadt zu bringen; und Ccz wenn .^6 '7-12 NIonac?lugust. ^enn alle Stricke brechen, so weis man, daß endlich auch das Bier einen des Verstandes beraubt. Dies ist genug, um auch dem Biere im Nothfall ein Ansehen zu geben. Ein Altgläubiger halc es für eine große Sünde Brandtwein zu trinken; er sagt und bezeugt es bey aller Gelegenheit. So wohl ein Tropfen als eine gewöhnliche Schale «oll können in die Hölle stürzen. Doch sagt man von ihnen, daß, wenn ihr Magen von dem Brandtwein recht durchgenetzt worden, er wie ein Mag» Net sey , der noch sehr vielen an sich ziehe. Wenn sie es also einmal so welt haben kommen lassen , daß der Ma» gen schon durchgenetzt ist; so haben Ne freylich eine Tod« fünde begangen. Da aber hernach der Magen eine anziehende Kraft bekommen hat, so können sie alsdann di«> ^m natürlichen Triebe nicht widerstehen, und gießen wider ihren Willen mehr hinein. Hiedurch kommen sie in das Saufgeschick, und entblöden sich nicht zu einem rechtschaffenen Russen zu gehen, und ihn um Materie ih. ren Durst zu löschen, zu ersuchen. Sielassen es sich mit ihm recht wohl schmecken; sie nehmen aber ihr Trinkgefaß mit. Alle Sünde, die sie durch das Saufen begehen, ist nichts gegen diejenige, die sie sich fürchten zu begehen, wann sie aus einem solchen Gefäße trinken würden, daraus ein rechtschaffener Russe getrunken hat. Sie stehen in den Gedanken , daß an einem, welcher der Griechischen Kirche zugechan ist, schon alles untzeilig und Neiwjanskoi-Savvod 3552 NX 407 und unrein sey; ihrer Meynung nach ist diese Unreinig-keit so ansteckend , daß sie dieselbe unfehlbar bekommen würden,welm sie nur das Gefäße, dessen sich der uwcine be« dient, zu eben derselben Nothwendigkeit gebrauchten. Dem äußerlichen Scheine nach sind sie sehr ehrliche ieute; man melnt, wenn man sie nicht wohl kenne, sie könnten nicht betrügen; daher geruhete auch pecer der Grohe sie, öhngeachtet sie verstockte Abtrünnige von der Griechischen Kirche sind, in die Schenken aufzunehmen und zu be« fehkn, daß nur sie allein delr Brandtwein verkaufen sollten. Dies geschahe vornehmlich wegen ihrer großen Ehrlichkeit, hernach auch, weil sie sich äußerlich meisten« theils so anzustellen wiffen , als wäre es ihnen nicht mög. lich, auch nur einen Tropfen Brandtwein zu trinken. Die-ser Schem aber ist bald vergangen. Man hat sie eine Zeitlang bey diesen Aemtern gelassen; den scharfsichlige» Augen des großen Kaysers aber verbarg sich ihre Schalk« heit nicht gar zu lange. Man fand Trunkenbolde unv Betrüger unter ihnen. Und gleich wie diesem gerechr?« Prinzen die Untugend überhaupt, und ins besondere die Scheinheiligkeit misfiel; also verbannte er alle diese !eu, te aus seinen Diensten, und hielte sie für bloße Pharisäer^ die sich alle Mühe gaben die ieute zu bereden , daß sis die einzigen gerechten ieute in der Welt wären , da ftl doch von der Ungerechtigkeit und allen Untugenden nicht reiner, als die Zöllner und öffentliche Sünder sind. Cc 4 Gleißner, . 1745 tiionat August. ^; Gleißn", welche alle ihre Züge des Gesichtes dazu gewöh. <,en, daß sie wie wahrhaftig ehrliche und gottes. fürchtige leute, wclche alle lachelliche und schalk. haste Minen aus ihrem G'sichte verbannen, aus. sehen, und bey einem jeden Betrüge, den sie vorha, ben , auch das Gesichte in die allerehrlichsten Falten leqe«; die bey dem grösten Meineide, den sie wirklich begehen, Gott selbst ihre Unschuld vorhalten , und gegen ihn eine Verwunderung zeigen, warum er doch ieuten, die an ihrer Aufrichtigkeit zweifeln, dergleichen Zweifel hingehen lassen könne, kommen mir nach den Beschreib««« gen, die man mir von ihnen gemacht hat, volkommen vor, wie diese Altgläubigen unter den Russen. Sie gehen auch gerne müßig, stellen sich immer als wenn ihnen Gebet« im Kopfe herum gingen, kommen auch zuweilen zusammen, um andre Menschen , die nicht ft geartet sind , durchz«, hecheln; und wenn sie dadurch eine Arbeit versäumen , wodurch sie ihr Brodt hatten gewinnen können, so Hal« ten sie es alsdann für keine Sünde dem Näch. sten dasjenige Brodt abzuzwacken, das er durch sauren Schweiß für sich erworben hat. Denn sie glauben, ihre obena/nannte Zusammenkünfte geschähen zu Verbesserung der Menschen, und wären also mehr, als so ein leichter Schweiß werth. Ich , Dach Schakanka 3578 W. 4^y Ich hatte hier mit Menschen wenigen Umgang,, 'und Verlangte auch keinen, weil ich von andern Dingen meh« reren Nutzen haben konnte. Die Hütten, Erze, Krauter, Vögel gaben mir genug zu thun, und es kam mir ein jedcq dieser Dinge vernün tiger, zum wenigsten nicht so arglistig vor, als die Menschen, die daselbst wohnen. Meine Vernunft ist durch die Betrachtung auch der leb« losesten Geschöpfe mehr gcschärset worden. So lange ich in den Hütten war, hatte ich allezeit das schönste Vxttcr; nur wurde ich nebst den Einwohnern durch manches Sturmlauten öfters in Schrecken geseßet. Die lange anhaltende Dürre verursachte hier sowohl, ats bey Catha« rinenburg manchen Brand in den Wäldern, und dieses nicht an einem, sondern an drey bis vier Oertern zu» gleich. Ich hielte mich in der Stadt Neiwjanekoi bis zu dem zisten August auf. Ich mußte aber auch auf diejenigen Oerter bedacht seyn, die ich noch in diesem Spätjahre besehen wollte. Also gieng ich gedachten z,sten August aus der Stadt ab, und kam über die Bäche Biela, und malüja wie auch bolschaja Bynga und Raraßza gegen ein Uhr nachmittags zu demBache Schaitanka. An dem Bache Raraßja pfleget ge« meiniglich des Winters , auch zuweilen des Sommers ein Futterplatz zu styn. Dieser Bach soll nicht weit von der Ueberfahrt entspringen, und bey fünfWerste von bannen i« C(5 einen ^.«. . '742 Monat Sept. «inen See, welcher der Karauschensee genannt wird, fassen Der Schaitanka, auf Wogulisch pajchja, ist bey der Brücke, auf welcher man darüber fahrt, ohngefahr fünf bis sechs Faden breit, und fällt in den Tagil. Zwölf Werste, ehe ich zu dem Schairanka kam, war ber Weg ohngefähr vier Wcrste lang bergicht, und schief abhängig, weswegen er im Winter ungemein schwer zu befahren ist. Seit dem die Kuschwinskischen Hütten angelegt sind, hat Herr Demidorv die Brücken auf diesem Wege nicht ergänzen lassen, weil cr dafür hält, die Herrn in 2^u und vierzig Ruffische Pfund ziehst. .Ich habe ihn unter den Seltenheiten der Stadt Newjansk anzuführen vergessen, woselbst er in dem Wohnhause des Herrn Staatsralhseine Canone, die ein Pud schwer ist ziehet. Ich habe ihn zwar selbst nicht gesehen; Hcrr Prof. Müller aber, der das Glücke hatte den Herrn Demidorv anzutreffen, ist ein. Augenzeuge ' I davon. «5 ^ ' '742 Moliat Sept. ^ davon. Zwischen dem Eisensteine hat man auch Kupfer «.z, das ziemlich gut äuesahe, gesunden. Als man aber eine Probe damit machte, fand man eS im schmelzen schr sirenge, und das davon gekommene Kupfer schr spröde weswegen man sich gegenwärtig gar nicht damit aufhalf. Die Eistnqruben sind aufder nördlichen, westlichen und süd« lichen Seite des Berges, woraus man schon von vierzig Jahren her Eisenst^n gesödert hat, den man vor Aule« gung dieser Tagilischen anfänglich nach der NeiwjanskK schen Hütte führte. » Die Arbeit in diesen Gruben ist einem, derderglek chen nock nicht gesehen hat, ganz fremde. Einige wenige erwachftne Mansleute hauen das Erz aus; cine große Menge Mägdgen und Knaben aber von acht bis zwan, zig Jahren tragen es in Haufen zusammen. Nachdem ich diese Seltenheiten besehen hatte, nahm ich den Weg nach Wuiskoi Sawod , wohin ich nach Zurücklegung von ohngsfähr anderthalb Wersten von dem Magnetbergo kam. Gerades Weges von VAschnowelchem sie auch noch gegenwärtig zugehöret. In dey einw tzütw sind-vier Krulymöfen und ein kleiner Ei« "^ ' ft«. wuiskoi Sawod Z^oss N>. 4^5 ftnhammer. sI.olomschka) In der andern ssnd fünf Krummöfen und drey Garheerde. Dabey ist eine Ham« merwerkstatt von drey großen Stangenhammern. Vor diesem waren auch zween hohe Oefen da, wovon einer je« desmal im Gka,den Bach L.aja, und gegen drey Uhr nach-, mittags iwch de»n Dorfe Laiskaja. Der Bach Ba« rantjcha ist fast so groß, als derTagil, nämlich sechs bis zehn Faden breit, und jehr wasserreich.Die Niederfahrt zu demselben ist sehr steil,die Brücke darüber aber unge° niein schlecht; weswegen gegenwartig eine neue Brücke ohngefahr eine Wcrste oberhalb der alten gemacht wird, die auch eine bessere Anfurt haben soll. Der Berg, iUedwjedka oder Medweschel Rame» ist^ein Berg, so auf ein paar Werste zur rechten des Weges bleibet,, und auf dem östlichen Mer des Flusses Tagil liegt. Man giebt hier zu iar.de im Russischen allen denenjenlZM Bergen, die von den Wogulen Hoba-jelping oder: Ielping'Kue genannt werden, diesen Namen. Die LVogulen haben solche Berge vor diesem angebetet, und ihnen Opfer gebracht. Vielleicht thun sie es auch noch ' ' '>^ " ^ ^ '^ ln> Laiekaja 3628 werste. 417 in der Stille, doch öffentlich bekennen sie sich zum Christ« lichen Glauben, und müssen folglich jenes unterlassen. Hoba ist ein Wogulisches Wort, das einen Bären bedeutet. Die Namen der Bäche haben eben diesem Bev-ge, indessen Gegend sie einfallen, ihren Namen zu danken. In der Gegend obbesagten Berges Medwedka gehet rechter Hand ein Weg ab nach einer Sensenwcrkstätte des Herrn Staatsraths Demidows an dem Bache L>a« ja, vier Werste oberhalb seiner Mülldung zum Tagil. Bereits vor ohngefähr sechzehen Jahren wurde hier eine Sagemühle von zween Gängen angelegt. Seit vier Iah» ren aber hat man die Senscnwerkstälte, die vorhero zu BynIOvskoi Sawod war, Hieher verlegt. DieseS Jahr ist eine Werst oberhalb Laiskoi SawHd noch ein Damm fertig worden, und man meint, er sey zu einer Stahlwerkstatte bestimmt. ',^,v_ Das Dorf Lmskaja ist auf dem linken oder ösili. chen Ufer des Kaja, und bestehet aus fünf und zwanzig Höfen KuschwilMscher Sawodenbauren. Es ist erst siit sechs Jahren wegen der Kuschwinskischen Werke ange' legt. Von dem Scheideweg nach Laiskoi Sawod war der Weg des vielen und tiefen Koches wegen ungemein beschwerlich. Man brachte öfters lange Zeit zu, bis man die Pferde aus dem Koche wieder heraus ziehen konnte; Dd die Ramtsch R. 4 Theil. JA ^'»74» Monat Sept. die Wagen aber mußten meistencheils noch mlt Beyhülfe her Menschen herausgezogen werden. Die Ursache dieses schlimmen Weges ist abermal ein Streit, den die H^ren von Rüschwa mit Herrn Dcmidorv haben. Je»«, hallen dafür, Herr Dcmidow müsse den Weg mit unter, halten helfen, weil er Kohlen darauf führe. Dieser aber will es nicht verstehen, und unterhalt nur denjenigen Weg, der nach seiner Laiskoi Sawod führet. Und weil ihn kein Theil besonders bessern will, so muß das gemeine Beste wie bey allen dergleichen Streitigkeilen darunter In de? Gegend des Dorfs Laiskaja ist der Berg Scheräbzowa, worauf Herr Dcmidovv wegen guter Anzeigen von Kupfererz einen sechzehen Klaftern tiefen Schacht hat absenken lassen. Die Angeber dieses Unternehmens haben dem Herrn Demidon, immer Versicherungen gegeben, das Erz würde sich in der Tiefe veredeln. Es blieb aber bis auf die sechzehen Klaftern immer in ei. nem schlechten Gehalt, und die Sibirische Natur des Ge« bürge« woll« sich auch hier nicht widersprechen, bis endlich die Hoffxung zur Besserung auch den Angebern vergangen ist. Ich gieng noch selbigen Abend über den Bach Bendeika,und b, ,743 Monat Sept. .^. sünstehalb Wcrsie von I.^lschwin?koi Sarvod befin. Vet. Ein Sccrctair, der bey dem Herrn von Schön, berg in Diensten gewesen war, und seine Werke unter d«r Aussicht gehabt hatte, Namens yogr, begleitete mich dahin. Der Anfang dieser Grube geschahe im Frühjahr «74«. bey Gelegenheit einiger Anzeigen zu einem guten Er/ ze, die ein Sachsischer Berghauer ohngefahr entdecket batte. Man trieb zwischen Mitternacht und Abend einen Stollen, und erbrach so gleich im andern lachter Erze, dergleichen man chen tachtern bey beständig sich zeigenden Kupfererzen, herb roth Kupferglas erbrochen, wekhcs sich nach einigen jachtern wieder in einem wilden Gesteine verlohr. Pon diesem Gesteine lenkte man.Mnttalen zur rechm, aus, in Hoffnung das Kupserglas wieder zu erlangen. : Mnn ar. heitre obngefahr vier iachter weit bey beständigen Erzen, und erreichte an statt des Kupferglases ein mächtig und wildes Trumm von der schönsten Kupfergrüne und Bräu, 5ch»H c §O , ne, Rusihwinskoi Sawod 3648 w. 4^ ne, hinter welchem aber eben so ein wildes Gestein, als hinter dem Kupferglase w«r. Das Hauptstollenort ward mittlerweile auch nicht Versaumet, und es geschahe fast zu gleicher Zeit, daß man, nachdem man sich durch viel wildes Gestein durchgearbeitet hatte, zu eben einer solchen Kupfer« grüne und Braune kam. Ja man fand nachgehende, daß sie von eben dem Trumme war, wovon ich zuvor Erwah» nung gethan habe, als welches in selbiger Gegend eine« Bauch ausmacht; weswegen sich auch eben dgs wilde Gestein dahinrer fand, wie ben dem vorigen. Wch man das Glück hatte mit dem Hauptstoslenort dpch eydlich l« eine Erzader einzuschlagen, so wollte man ejnen Kersuch machen, ob man nicht mehrere dergleichen Trümmer oder Adern treffen könnte, wenn man weiter mit dem Orte durch das wjlpe Gestein fortfahren würde. Man arbeitete aber ohngefahr acht tachter weit, ohne weitere Exze anzu« treffen. Das linke von dem Stollen ausMricbene Ort wurde während diesen Arbeiten auch fortgebauet. Es gieng in die funfzehen lachter immer durch Erze weg, zwf» schcn welchen zuweilen auch rothes derbes KupserLas mit gediegenem Kupfer brach. Das obenberührtHaupts stollen, den Bach polHyomn^ja Wterwärts^ spih an.yielen Stellen ebenmäßige Erzartey avfgeMrft woxhey^ wie sich Mige ftNfänglich hcy.hieser GMbe angel.affen, und im GeMgMrge hat man ohne Versuche nicht weit von der >^' 423 '742 Monat Sepe. der stelle, da geröscht worden, bcy den Kohlstätten schz, ne Anzeigen von ohngefahr gefunden. Es verweilte sich ziemlich lange, bis ich alle in die, sem Gebürge vorhanden gewesene Bergarbeiten besehen hatte, so daß ich erst des Abends um sieben Uhr in den Turinkkischen Hütten ziemlich müde ankam. Diese Hüt» ten liegen vier bis fünf Werste unterhalb der Mündung des Baches Ruschwa am Tura«Flusse, und sind zu Hzmmerwerkstätten angelegt, um das Kuschwinskische rohe Eisen zu Stangen zu schlagen. Drey Hammerwerk-sialten, jede von drey Hämmern, und «ine Ankerschmiede stchen fertig, gegenwärtig aber gehen nur vier Hammer, wcjl es an Kohlen gebricht. Solche vier Gebäude stehen atte in einer Reihe. Auf der andern Seite sind zwo Sach. fische Sägemühlen, die jedoch nicht von gleicher Güte sind. Alle diese Werke treibt der Fluß Cura, so durch einen Damm aufgeschwellet ist. Man besorgt aber nicht ohne Grund, 6er Cura möchte einmal wegen seines schnellen Stroms und überftüssigellWajstrs bey plötzlich einfallendem Frühlingswetter und starkem Regen den Damm durchreit ßcn, und durch Wegspühlüng der Werkstätte und Säg«: Mühlen großen Schaden verursachen. Ich besähe diese Hütten und alles dazu gehörige den 4ten September vor Mittage. An Privalwohnun- dermalen ohnge-fähr sechzig befindlich, und werden so wie zu Ruschwa immer Turinskische Hütten 5657 W. 429 immer mehrere angebauet. Auch siehet man daselbst ein Haus von vielen Zimmern, welches man für den Stifter dieses Ortes, den Herrn Baron von Sckönberg, erbauet hatte, als die Hütten ihm noch zugehörten, damit er bey seiner Ankunft in hiesigen Gegenden ein Wohnhaus haben mögte. In diesem Hause ist jetzt auf der einen Seite das Hüttencontor und das Wohnzimmer des Be« fehlshabers (Uprawitel). Nach Mitlage um vier Uhr fuhr ich aus diesem Drte nach Rusihvva zurücke. Zwo Werste von den Hütten wich ich zur rechten aus dem Wege, und gieng auf cinem Fußsteige nach einem Berge, woselbst ein Schacht auf Kupfererz gesenkt, und ein Kreuzschurf übcr den ganzen Berg geworfen worden. Er ist einer dcr höchsten. Berge dieser Gegenden; und damit man dieUr- sache und die Art der darauf vorgehabten Arbeiten recht einsehen'möge, so nniß ich abermals weitläustig seyn, und vorher einer andern Arbeit erwähnen, die auf einem Mit- telgebürge in Südwesten von dem jeht gemeldeten, und bey anderthalb Werste davon, etwas oberhalb der Mm,. dung des Ruschwa auf dem westlichen Ufer desselben, schon in den Jahren 1736. und 1737. auf Kosten der Kr»' ne zu betreiben angefangen, und in den letzt erwähnten Jahren wieder eingestellt, 1739. aber von den Sächsischen Bergleuten zum zweyten mal beleget worden. Außerdem daß man dieses Gebürge durchschürfet, und dadurch so wohl 1742 Nionat Scpr. ' wöht gang'M erzartige Geschnbe gefunden hat, nahn, man bey der alten Arbeit zwo Klüfte wahr ^ die in einer geraden iinie anderthalb Klaftern von einander nc.ch einee Gegend strichen. Zwischen denselben brachen sv Gang-M ErzarteN, jedoch bey festem und allermeist wilden, Geste,, ne ein, welches verursachte > daß man die Klüfte für daz hangende und liegende, und das, so dazwischen lag, ftz^ den Gang annahm, und darauf einen Schacht anfieng. Eine große Festigkeit machte zwar die Arbeit sehr längs wierig; weil aber besagte Klüfte dennoch m ihrem or. dentlichen Streichen und Fallen verblieben, auch in der Tiefe von drey Faden ein Trumm über den Schacht setzte, so ein bräunlich Besteig oder ietten, als eine gewöhnliche Anzeige auf Erze sührte, so ließ man den Muth n'icht so gleich sinken, sondern trieb die Arbeit mit so großem Eifer, als es möglich war. Das Trumm setzte drey lachten, tief fort, und zuweilen wurden dabey schöne Nieren von Kupferkiesen erbrochen. Endlich vcrlohr sich das Trumm nach und nach, und funden sich häusige Wasser cin, so daß man nicht für gut fand weiter in die Tieft zu gehcn. Man lenkte also auf dem übersetzten Trumme aus, und erbrach dabey schönes Erz. Dieses geschahe 174Q, als der Mangel an Pulver und Arbeitsleuten nicht gesta«« ten wollte die Sache weiter zu treiben. Wahrend dieser Arbeit ist man auf die Muthmaßung gerathen, 5aß die oberwähnte Geschübe von ei« nem Turinskische Hütten 3657 Aperste. 43' nem höheren Gebürqe herbekommen seyn müßten. Man sahe kein höheres in der Äähe, als dasjenige, welches^ ich, wie ob. 435 Kurz vor meiner Ankunft siefig eS an zu regnen, welches die ganze Nacht hindurch währete. Ich hatte nickt tust den folgenden Tag mich lange aufzuhalten, und besähe also die Werke in der Nacht, mit welcher Besich, tigung ich etwas nach Mitternacht fertig wurde. Tscher« no-Istorschinskoi auch Cschcrnovskoi Sawod gehö« ret dem Herrn Staatsrath Dcmidorv, und bestehet aus zwoen Hammer.und einer Blechwerkstatl, deren jede drey große Hämmer, unv Mx Heerde hat, wobey auch ohngefähr dreyhundert WohnHo^ser befindlich sind. Der Glatthammer g/het von ande.rn zu dieftm Gebrauche be< stimmten darin ab, daß er wie bey einer Presse senkrecht auf-und niedergehet. Das rohe Eisen wird von Nisthnoi Tagil und wuiskoi Sawod dahin gesühret. Der Bach Csihernoi IstHk ist vor diesem ein Ausstuß aus einem See gewesen, welchen man Tsihemoje siro nannte. Er fällt in den Bach Tsiherna, der hier in der Nachbarschaft stießet. Seit Anlegung dieser Hütte aber ist von dem See nichts mehr zu sehen, weil derselbe von dem Hüttenreiche bedecker ist. Man hat diese Werke im Jahre 1727 zu bauen angefangen, und fast drey Jahre an dem Waffer gesammler, das nöthig war, um die Werke iu treiben. Nachdem aber der Teich einmal voll worden h hat man auch nimmer den geringsten Mangel dara» gehabt; denn es erstrecket sich derselbe bey zehen Werste aufwärts, und hat zwischen den Bergen eine ansehnliche Ee 2 Breire 4g6 ^ ^^ '742 Monar'OeprT'o^-,^^ Breite und Tiefe, und im Grunde einen beständigen I«, wachs von vielen Quellen. Diese Hüttenbekommen vo^ dem mit lauter Feldsteinett erbaueten Damm, womit man gegenwärtiges Jahr zu Stande kommen ist, eine schöne Zierde. Unter selbigem smd Zimmer von Stein, die sch^ bequem zu bewohnen sind, und in einer linie mit diesig Zimmern ist gegen die Wohnhäuser der Hüttenbedicm^ noch ein steinernes HauS von zwey Zimmern, in deren einem Eisen verwahrt, indem andern Theer gekocht wirk Sonsten hat Herr Demidorv wie auf den übrigen, also auch auf dieser Hütte seln eigen Wohnhaus, und aus ei, "er Insel des Seeteiches, sechs Wcrste von der Hütte hat er das andere. ^ Den 7ten Sept. fuhr ich mit frischem Vorspann etwas nach sechs Uhr des Morgens ab, und hatte fast be. ständigen kleinen Regen, der aber doch erlaubte in offe. 'nem Wagen zu fahren. Ich kam über den FlußTagil, und über die Bäche Onek und patschka, von deren letz. terem es nicht gar fünf Wcrste bis zu dem Wege sind, so von Nischno.Taglwkoi bis Neirvjanskoi Sawod führet. Ich aber kam von dem Patschka nach sechsthalb Wersten zum Bpnga Bolschaja,von da ich bis Neiw' janskoi Sawod eben den Weg nahm, dessen ich mich in der Hinreise bedimet hatte. Ein unterwegens zerbro. chenes Rad verursachte, daß ich erst nach Mittage um zwey Uhr nach Neiwjanskoi Sawod zurück kam. Der ' ' Weg Nn'wjanskHi SawHd 3^65 werfie. 4^7 Weg bis ay Bynga Bolsihaja war n-ievon^ijchno CagilskHl bis Tsihernovskoi Sawod bergicht, ader< wohl bebrückt. 33tan soll vor Anlegung dieses Weges^ wegen der tiefen einsinkenden Moräste, die absonderlich in her Gegend des Baches pätschka gewesen, kaum haben^ Durchkommen kynnen.,. ^. .^. ) . - - ^ . ^ Ich hatte nöthig ein paar Tage von der Reise au< zuruhen, welches sich eben gut schickte, weil has regnichte Welter so lango bestand^ fortdaurete. Ich wünschte noch den Asbestberg zu besehen, und weil dieser in der^Nah^ Von Werchn^Tagilskoi Sarvod ist, und der Weg auch über Schuralmskoi Sawod gehet, so bekam ich dadurch Gelegenheit, vieles auf einmal zu sehen. . ' ' ^ Ich trat diese Reift den loten Sept. vor Mittage Um neun/Uhr bey gutem Wetter an, und kam durch Schttralinskai Sawod und über die Bache Schu-rala und Rglata. Von dem Bache ^Hlara fuhr ich noch in'der Bandstraße dreyWerste weiter, setzte mich zu Pferde/, ttnd.lenkte- Mich zur rechten davon ab, ritte über Pagannie Gori und einen andern sehr hohen m,h steilen Berg, bestandig durch dichte und sthr verwachsine Waldung, und kam nach ohngefähr drey Wersten von der landstraße zu dem Asbestberge, der insgemein Bll, Maschnaja oder Schelkow^jH G«ra, (der Papier^ oder Seidenberg) genannt wird, wie dann der gemeine Mann den Asbest mit dem Namcn Bumaschnoi ödet Ee 3 Schel. ^M "lft.5/ ,742 Monac ^ept. SchelkOwoi Ramen (Papier.oder Seibenstein) zu be, legen pfieger. Der gerade Weg von der iandsiraße macht kaum zwo Werste aus. Weil aber derselbe durch niedri ge Gründe, die sehr morastig und deswegen unbequem z^ bereisen sind, gehet, so mußte ich mir gefallen lassen eiM ziemlich beschwerlichen Umweg zu nehmen. Dieser Berg liegt auf der östlichen Seite des Flusses Tagil ohnweit dem Ufer, in Nordosten von wcrchnH'CaIilokoi Sa, tvc>d. Man kann von bannen nicht nur werchno» Tagilskoi Sawod, sondern auch von der andern Seite Hesihowa Gora Und den Schuralinskischen Hüttenteich, ja so gar den steinernen Glockenthurm in Neiwjanskot Sarvod sehen. Noch siehet man von da aus zwe«m Aerge, Schuralinskaja und Ceplaja. Die Ersiw dung dieses Asbestes ist ohngefähr vor dreyßig Jahren ge. sihehen. Der Besitzer Herr Demidow, war von dem« selben und von seinem Wmhe anfänglich sehr eingenom. wen. Man schickte auch von Cächarinenburg hieher^ um etwas davon zu födern, und hievon sind die Grubett noch übrig, die man gegenwärtig siehet, dererDermuHltch znehrere seyn würden, wenn die aus dem Asbest a/spoünö „e leinwand und verfertigten Beutel mehreren Nuhen 6e^, sprachen. Die meiste Arbeit ist auf dem Gipfel dev Ber» ges geschehen; man siehet aber auch etliche Klaftern w» driger verschiedene Schürfe und kleine Gruben. Das Gestein des Berges ist weich und brüchig, und von man« cherley Neirvjanskoi SawHd 3765 Werfie. 43^ chcrley Farben, doch mehrenlheils grau; es fäUt über auch« ins blaue, grüne und schwarze. Seine Richtung ist meis ßenb gegen Osten, und bey nahe ftiger. Die. Abbestadernl liegen nach allen Gegenden, und sind zuweilen nur einen, Messerrücken, sclte» aber einen Zoll dick; zuweilen ver dicken sie sich in der Tiefe, zuweilen werden sie daselbst dünner. So lange man nicht daran fasert, haben die, selben eine grüne und glanzende oder schimmernde GlaH färbe. Reibet man aber nur ein wenig, so sondert sich «ine zarte weiche Wolle ab, und zwar nach der Dicke dey Adern, und so fein, daß sie der feinesten Seide fast gleich kommt. Zuweilen finden sich Adern, die noch picht «is zu. seyn scheinen, zuweilen solche, die schon zu alt..sinh Denn manche Ader hat das völlige Auschen des Ä« bestes; sie läßt sich aber nicht fasern, oder ist so ver, modert, daß sie, wenn ße auch nur ejn wenig berühret wird, in Staub zerfället. Es bricht zwischey dem wirklichen Asbeststein ein anderer grjmer Stein, theils ip großen stücken, theils iy Adern, der sich, wie der As, best, m Fasern zertheilen läßt, die aber nach wje vor steinicht und spröde sind. Hin und wieder findet man an diesen Stücken auch weiche Fastrn. Es ist dabey werkwürdig, daß, da bey erwähntem Steine die spröden Fasern alle nach der tänge horizontal liegen, die weichen allezeit senkrecht sind. Ich würde ohne Anstand glauben, daß dieser grüne Stein ein unreifer Asbest warf, wenn Ee 4 mir mir nur dieft wunderbare Veränderung, die mltber la« der Fnsew vorgehet, einiger maßen begreiflich wäre. Al/ lein wie vislcs ist noch in der Natur übrig, das wir mit äll^m unstr^ Nachsinnen mche begreifen können, und wek ches dennM währest? ' Dieses ist gewiß, daß die Stellen des qrüne« Stvl'ne^, wölche weiche Fasern haben, dem Tlilg^iWine nach vorher eben so beschaffen gewesen sind, Me die Otellen mit spröden Fasern. Wiederum habe ich wäbrgenommm, daß det graue, bläuliche, schwärzliche ^cliii,^daraus d^rBerqb'esteVt^^icht selten hin und Met>tr däs ärißerltche Atiisehbn-he^ grünen Steine's cliuieh«' jn^e. 'nM n^ü jtchet zuMl^ da man nicht wohl man dieselben zahlen sollei fast zu verrathen, daß sle"atts b'e'm'^schwärzlichen, bläulichen, grauen,'in einen WWen^ WnU Skein/und aus dem grünett in einen H^eft OMeM ' Wie ich mir die Sache Erstelle, ^ D'i^^Wwe^^em'si^ Anfange her tnnettich si'beschlissew, ßä^ev hurch die länge der Zeit zu "elnen^ grDkkchrrn faserlchten StM werden müsse, und daß dieser Meltt in Mörlger Zeit wieder weich und endlich zu ^Asbeff''wiede. Alsdann hak er feine Vollkommenheit streicht ^ von wekher er nimmer besser werden kann, son, bern, W7NN er ja noch mehl" Veränderungen leidet, so eilt er der» Verwesung zu. 'Ich wollte, um mir selbst die Sache wnhrftheinlicher zu machen, glauben, das Wee ''< ^'D ter I)erchnc> Tagilskoi Sawod 3789 wersie. ^4; ter könnte zu dergleichen Veränderungen Vns seinize beytragen; ich wollte mir ferner einbilden, dies sey die Ursa? che, warum mal, dHe besten Asbeststellen nur auf dem Gip» fel eines solchen Berges, oder nicht gar weit davon finde. Ick wollte mir deswegen an diesem Steine ein herrlb 6 im Gange, und ist die ersteh welche von dem Vater des jetzigenHcrrnStaatsrathß, den Melwjanskischen Werken zur Beyhülfe, nkd um das daselbst ausgeschmol< zene rohe Ersin zu Stangen zu schlagen, angeleget worden. Sie hät einen großen Mangel an Wasser, und es muß ge« tneinlgiich im Herbst und Winter die Arbeit deswegen därin eingestellet warden. Man sagt, Vaff die Hütte von nun ag kailm noch zwo Wochen gehen könne. Dieses gegenwärtige Iahr besonders hört man auf allen Demi. die Nischno.Tagilischen ausgenom. men,^Klaa^n sGren) daß ein großer Mangel an Waf, ser seh, wgröße ^ ^0 gar bey den Nelwjanskischen Hütten hat man sihlechre Hoffnung deN Mnlcr über arbeiten zu können. Etwas nach neun Uhr ^am kh in ^lnwianskoi, bey gutem Wetter iürM. '^ ^<^ ^'<»^ . V ','..7 !'.'"5'" ' V>, >' ,. Ich macht« mich auch nun zur völligen Abreise feH lig, und kam damit bis den i^ten zu Stande, da ich vor. mittags ^^ .NA» Monat Sept. ^ mittags um zchn Uhr die Hütte verließ. Um eilf Uhr er. reichte ich Byngovskoi oder Bynkovskoi Sarvod , welches ein Demidowisches Eisenwerk an dem iTteiwa« Flusse ist, fo im Jahre »718 angeleget worden. Es hat Vier Hammerwerke, jedes von zween großen Stangen, hämmern, und zween gedoppelten Heerden, drey Eisen», blechwerkstätte, jede von drey großen Blechhammern und. zween gedoppelten Hesrden, eiyer Stahlwerkstatt von drey Stahl hämmern und zween gedoppelten Heerden, welches alles äußer den Heerhen in der Stahlwerkstatt vom Wasser gewi«ben>wird., Dazu ist noch vor wenigen Iah. ren yne. Messmgfabrik angelegt worden, die zuforderst aus HyA Mchlnelzhütte vyn zween Oefen bestehet, die unter dem Bshßt^gebre^ HelleNivomMaffer getriebn werhen, nebst ^ween Müh/ öfen, zlvp großen Scheerel^,. einer Drehbank und einem.' Schleifsteine, davon die beyden letzteren durch zwo besott« here Wellen gleichfalls vom Wasser getrieben werdem M^dlefet Werkstatt wird das Messing zu Blech und allerley GMßm geschlagen. Die Hammer waten- zuerst. Bpligovbkoi Sawöd )5öo w. '^45 1>0N Si'aht, 'sie sprungen aber beständig, bis matt Hufden Einfall ^am sie von rohem Eisen (Tsthugutt) zu macken ,' welche nun sehr gut ausdauren. Zu dieser Werkstatt gehöret noch ein FormcnhauS, wo die Schmelz« itöpfe aus Moscowischem ieimen gemacht, und ein HauS, worin die messingene Gefäße mit Handhammern zuberei« tct w?rden. Zule tzt ist eine Sagemühle von drey Gangen, welche ebenfalls vomWaffer getrieben wird. Der Neiwa-Fluß ist zu solchem Ende durch einen Damm zu einem großen Teiche aufgeschwellet, über welchen ich in der Hinreise mittelst einer sehr langen Brücke gefahren bin. In denselben Teich fallt zunächst oberhalb dem Damme der Bach Bynga von der nordwestlichen Seite, wovon die Werke den Namen erhalten haben. Von solchem und selbst von dem Neiwa ist ein so großer Ueberfiuß an Wasser , daß die Werke nicht nur das ganze Jahr hin, durch im Gange seyn können , sondern noch viel Waffer umsonst vorbey gelassen wird. Sonderlich läuft zur Frühlingszeit das Wasser sehr hoch an; und weil alsdann öfters das wilde Fludcr nicht zulänglich ist alles übri. ge Waffer abzuführen, so hat man sich genöthiget gesunden demselben noch einen andern Abfluß zu verschaffen. Dieses ist durch einen Canal bewerkstelliget worden, welchen man auf der westlichen Seite des Neiwa-FluffeS aus dem Teiche zunächst unterhalb der Mündung des Bache« Bynga eine halbe Werste weit bis in den andern 4<6 -N5 '742 Monat Sept. ByngH, der gleichfalls qegen Westen in den V7eiwa fließt, gegraben hat. An dem Ausflüsse dieses Canals aus dem Teiche ist ein Schüttenbau, um den Ablauf des Wassers zu mäßigen. Zunächst oberhalb der Mün« dung des Canals zudem kleineren Bynga ist an besagten, Bache eine iedergerberey des Herrn DemidowS und ein dabey angelegtes Dorf,allwo die zu der Gerberey gehörige Stampfe von dem Wasser des Nynga getrieben wird, wel« ches zu solchemEndedurch einen Damm daselbst aufgeschwel« let ist. Die Mündung dieses Bynga nebst dem einge, nommenen Canal zum Neirva«Flusse ist eine halbe Werst von der ledergerberey, ohnweit unterhalb dem Orte, wo man über den Neivva auf der iandstraße von Bynyovskoi Sawod nach dem Dorfe Cawalga fahrt. Das rohe Eisen wird von Nischno Tagilskoi Sawod Hieher zu verarbeiten geführet; das Kupfer zum Messinaswerke aber kommt mehrentheils von den Ooksu» Nischen Kupferwerken des Herrn Demidorvs im Kun« yurischen Gebiete, und hat in Geschmeidigkeit vor dem Kolywanlschen einen Vorzug. Die Gallmey wird aus Deutschland verschrieben, und das Pud derselben kommt mit angerechneter Fracht im Preise sinen Rubel und fünf Kopeken zu stehen. Dem ohngeachtet ist bey dem Messings» werke noch guter Vortheil. Manschet zu fünfzig Pud Kup. ser siebenzig Pud Gallmey, und hat davon gegen siebenztz Pud Messing. Nur verursachet der Töpferleimen eine Beschwerlichkeit, als welcher aus Rußland gebracht werden Dyngovskoi Sarvod 3820 N>. ^47 werben muß Dann aller Sibirischer leimen ist wie zu Probier »also auch zu diesen Schmelztiegeln nicht dienlich, weil er kein so starkes Feuer, als zu dieser Arbeit erfpderr wird, aushalten kann. Mit den Formstcinen zu Gießung des Messings,'n Platten ist die Sache auf gleiche Weise beschaffen. Man hat es mit vielcrley Arten von Stet» nen versucht und sie dazu dick und dünn gehauen. Allein sie springen zu bald 5 daher man bessere aus Deutschland zu verschreiben gezwungen worden, welche eine ziemliche Reihe von Jahren aushalten. Man ist endlich auf den Einfall gekommen an statt der Steine große Tafeln von rohem Eisen zu gebrauchen , und inwendig mit ieimen auszuschlagen, so wie auch die Steine zum Guß mit !ei« wen ausgeschlagcn werden. Die künftigen Zelten werden zeigen , ob diese Tafeln lange zu gebrauchen seyn. werden. Es schemn, daß, wenn sie nur die Hälfte so lange als die Steine aushalten, doch ein merkliches damit gesparet werden könnte.Bcy diesen Byngdvskischen Werken sind ohngefähr hundert und sicbenzig Höfe, wovon die meisten aufdem westlichenUscrdes Neiwanahe an den Werken bcsindlich sind, einige auch zunächst oberhalb der Mündung des Baches Byncra am Teiche stehen. Ich fuhr noch selbigen Abend aus Byngovskai Sawod ab, und gieng eine Werste von den Hütten mittelst einer Brücke über den Neina. Hierauf kam ich über die Bache Tawalga und Tarvalga malaja, über das Dorf Tawalga, und schon bey ziemlich später Nacht 448 ^ '742 Monat Sept. 7I Nache nieistenthells durch Fichtenwaldung, bls zu deren Ende man von den Bykgischen Hütten dreyzehen Werst« zählt. Von dort an waren meistentheils sicppichte Gegen, den. Nach zwo Wersten kam ich zu dem Bache Bro« dowaja, an dem ich beständig unterwärts fuhr, und die Dörfer pologrudowa, Roswoschaicrva, pe, rempcschalowa zur Seiten hatte, bis ick gegen Mit. ternacht das Dorf Brodowaja erreichte, von da es nur noch drey Werste bis zur Mündung des Baches Brodo^ vvaja zum Neiwa sind. Ich hielt in diesem Dorfe Nachtlager und ließ auch dle Pferde ausruhen. Den i5ten mit anbrechendem Tage machte ich mich wieder aufden Weg. Ich kam noch in dem Dorfe über den Bach Brodowaja, und hernach über den Bicla» kovka, wobey ein Dorf gleiches Namens ist. Ich kam ferner durch die Dörfer i11okr0Iuska und Rama« .'lorva, und über lauter fruchtbare Fcldcr vormittags um eilf Uhr in Mmsinskaj^ Sloboda an. Der Bach Biclakovka machet zwischen den Gebieten des Hcrrn Dcmidows und der Murslnskischen Slobode die Gränz? wie dann ein Dorf Fokinskaja, so ein paar Werste zur linken des Weges blieb, und auf dem südwestlichen Ufer des Bielakovka liegt, das letzte Demidvwische Dorf auf dieser Reise war. '^ ' NTmsins. Mursinskaja Slododa 3871 w. ^49 Mursiliskasa Sloboda liegt auf dem südlichen Ufer des Flusses Neiwa, und hat den Namen von ei« nem Tatarischen Mursa, (ein kleiner Fürst) welcher noch ehe Hußland Sibirien in Besitz genommen hatte, jn diesem Orte wohnhaft gewesen ist. Daselbst stehet «ine alte viereckigte hölzerne Festung, die zum Theil abge« brant, und in welcher eine ncue Krche mic zween Altären an statt einer zunächst dabey stehenden alten und verfal« lenen, aufgeführet ist. Zu der alten Kirche gehörte ein auf der Festungswand über einem Thore an der iand-Seite stehender Glockenthurm; derselbe aber wurhe im verwichenen Jahre am Frühiingsfeyertage des heil. Ni. colai von einem darin einschlagenden Wetter angezünder, und steckte auch die Festungswaud in Brand. Ucberdein sind noch in der Festung einige Kornhäuscr. An dieselbe ist von der Flußseite noch eine andere kleine Festung mit drey Wanden ins Viereck angehängt, in welcher ehemals , da die Slobode noch von N)crchomrje abhän« gig gewesen ist, die Schultheißen (prikasthlschiki l gewohnt haben. Ietzo seitdem die Slobode zum Alapai. chischen Hüttenbezirk gehöret, sind keine Schultheißen daselbst , weil der Befehlshaber zu Alapaicha seinen ganzen Bezirk allein besorget. Vier Höfe für dieKirchen» bediente und sechzehn Bauerhöfe, wovon drey auf dem nördlichen Ufer des Flusses Ncirva stehen, machen alle Ff Hauser Ramtsch.R.4-Theil, ^ '742 Monat Scpr. Häuser der Einwohner aus. Die Bauren der Slobode ünd der darunter gehörigen Dörfer sind von 1740 den Blaqodatischen Werken zur Arbeit zugegeben, an statt, daß sie vorher bey den Alapaichischen und darunter gehü. rigen Werken die Arbeit verrichteten. Man erzählet, daß vor ohngesähr ftchzehen Jahren ein hiesiger Bauer in der kleinen Festung^ worin ehemals die Schultheißen gewohnet, einen großen durchsichtigen Stein , von Farbe wie ein Beryll, fünfzig Pfund schwer, in weicher Erde gefunden, und nach Carharinendurg geliefert habe; worauf von dort aus Arbeiter, um mehr dergleichen Berylle zu siichen abgeschickt wotden, welche an verschiedenen Orten hcrumgegraben, aber nichts go. funden haben sollen. Die Gruben sind noch gegenwärtig zusehen. ^ i.'l ^. Nach eingenommener MittaqsmahlM that ich einen Spazierritt nach dem Bache Alabasch, insgemein Al^dasidka genannt, woselbst sehr harte schön gelbe Topase aefundcn werden sollen , um die Gegend zu be« sehen. Ich gieng bey der Slobode über den ^leiwa und von da durch! junge, meistentheils Birkenwalduna ohnstefähr sieben Wcrste gegen Nordwesten , nach deren Zurücklcsiung ich eme Kluft in einem ebenen Felde erreichte die gero.de nach dem erwehnten Bache Aladajck gehet und nach einer halben Wersi daran stößt. Ohngefahr hundert Klafter« oderhalb der Mündung dieser Kluft ist > Iusanskoi Sarrod z399 N>. 45, hin und wieder zu sehen, daß daselbst gegraben worden. Das Erdreich bestehet aus einem röthlichen leimen, zwk schen welchem unreine schwarze Krystallen, und qnarzigte Steine mit häufig eingemischtem Marienglaft, undzuwel» len auck die oberwähnte gelbe Topasen brechen, welch« eben ft eine Gestalt wie die ft genannte Bleykrystallen habm. Ich habe nicht das Glück gehabt einen derselben zu fillden, wohl abcr einige dort gefundene zu beschrn. Ich sahe auch etliche , die würklich geschnitten waren, und ein so reines Wasser hatten, daß die Sächsischen Topastn ihnen sehr weit nachgehen. Dies« Sibirischen Topasen «< fordern große Kenner, um ke von den Orientalischen zu unterscheiden. Den Rückweg nahm ich über das Dorf Aladasthka, das eine Werst unterhalb dieser Kluft auf dem südlichen oder rechten Ufer des Baches Alabasch ist,und kam durch dickejunge Birken, und nachgehends durch Fichtenwaldung, bald nach Sonnen Untergange nach Mursinskaja Sloboda zurücke. Mittlerweile war frischer Vorspann herbey geschasst worden, mit welchem ich' des Abends um sieben Uhr weiter, und über den Neiwa« Fluß und den Bach Alabasih fuhr, und des Nachts um eils Mr durch lamer dicke Waldung, worin der Weg hm und wieder mit Bäumen verlegt warZusanskoiSawod erreichte. Ich war kaum über den Nciwa, so hörte ich hinter mir «in großes Geschrey) daß mitten im Neiwaein Karren Ff2 H« '742 Monat Sept. in den Fluß gesunken ware, welcher doch gar nicht tief war, und ganz bequem ohne Brücke durchgefahren werden konnte. Es blieb aber bey dem Geschrey ; denn es war bloß der Nagel eines Rades an einem Karren ausgefallen, welcher davon etwas auf die Seite hicng, aber wegen schleuniger Hülfe nicht umfiel, so daß alles ohne Schaden ablief. Den Men besähe ich mit Sonnen Aufgang d»e Hütten, so der Krone zugehören, und an dem Bache Susanka elne Wersie oberhalb seiner Mündung zum Neiwagelegen.smd. D« Name Susanka soll von der Frau des Tatarischen Mursa herrühren, des. sen oben bey Mursinskaja Sloboda «wehn« worden ist. Bey den Werken ist ein Damm überdcnBach Susanka gemacht, dessen lange sechzig Faden, die Brei. te zwanzig , die Höhe vier Klaftern beträgt. Eine Hammerwerkstatt mit zween großen Stangenhämmern, und zween gedoppelten Heerden , und eine andere zunächst an biesir von einem großen Hammer und gedoppelten Heerde, nebst einer Sägemühle von zween Gangen, und einer Kornmühle machen die Werke aus. Zu der zweyten Werkstatt hat noch eine Maschine zu Zerschneidung des Scangeneisens in dünne Stäbe, um daraus Drat zu ziehen, kommensollen, sie ist aber noch nicht zu Stande gebracht. Die übrigen Gebäude sind das Hüttencomtoir und verschiedene Vorrathshauser, die Wohnung des Auf. sehers. Alapaevskoi Sawod 3929 W. 453 sehers,der von dem Alapaichiftben Befehlshaber abhängt, und vier und siebenzig Höfe der Meister, Arbeiter und Einwohner, darunter zwanzig Bauerhöfe, die von den Slobodcn Newjanskaja und Mursinskaja dahin ver« pstanzet worden. Das rohe Eisen wird von Alapaicha herzugeführt. Diese Werke haben Mangel am Wasser, welches in so geringem Zuflüsse ist, daß man schon zu qe« genwärtiger Iahrszeit die Arbeit einstellen muß, bis sich wieder so viel sammlet, als auf eine Woche nöthig ist. Des Winters gehen sie niemahls völlig; doch bleibt mei, stentheils noch für einen Hammer Wasser übrig. Die Sägemühle geht nur im Frühjahre, wenn das Wasser von dem geschmolzenen Schnee hoch anwachset. Nachdem ich die Hütten besehen hatte, machte ich mich ohne Verzug aufden Weg, kam den See Melkoje, und den Bach Mostowaja vorbey, und erreichte um Mittagszeit, nachdem ich theils durch Fichten, theils Birkenwaldung gefahren war, Alapaevskoi Sawod. Diese Hütten gehören der Krone zu, und unter das Catharinenburgische Gebiet. Sie sind an dem Bache Alapaicha, ohnweit desselben Mündung erbauet, und bestehen vornehmlich aus einer Eisenhütte von zween ho« hen oder Mastöfen, davon aber nur einer auf einmahl im Gaugeist, immittclst daß der andere zum Vorrathe fertig gehalten wird. Nächst derselben ist eine Hammerfa. brik von zween großen Stangenhämmern, und drey ein« Ff3 . fachen ","5, .. 1742 tNonar Sepr. fachen Heerdcn. Ferner emc Ankcrschmiede mit einem aroßen Hammer und drey Hecrden. In demselben Ge« bäude, wo die Ankerschmiede befindlich ist, hat man vor wenig Jahren auch eine kleine Kupserhütte von zw?cn Brillöfen und einem Garheerde angelegt. Das Geblä« fe und die großen Hammer werden vom Wasser getrieben, zu welchem EndeHer Bach Alapaicha durch einen Damm aufgeschwellet ist, welcher füns und achzig Fadcn in der länge, sichzehen und einen halben in der Breite, und zween nebst zween Dritteln in der Höhe betragt. Er ist gegen. wärtig an vielen Stellen schadhaft, und deswegen äußert sichschon bey jetzigerIahrszeit ein grosierMangcl an Wasser, so daß man vor einigen Wochen die Werke bey acht Ta. ge lang ruhen zu lassen gezwungen war. Wenn aber der Teich auch noch so fest ist , so enthält er doch nicht so viel Wasser, daß davon alle Werke das ganze Jahr hindurch getrieben werden könnten, wie dann zur Winters« zeit bloß der eine Mastofen im Gange ist, welches daher rühret, weil der Bach Alapaicha, welcher nicht über fünfzig Werste weit entspringt, und keine andere kleine Bäche einnimt, wenig Wasser herzuführet. Dazukommt daß er zu Winterszeit gleich andern Bachen hiesiger Ge, genden ausfrieret. Dennoch giebt der einzige hohe Ofen so viel aus , daß in den Hammerwerkstatten zu Ala« paicha, Susanna und Sinitschicha, (wovon unten) alles rohe Eisen nicht verarbeitet werden kann, sondern. bestän- Alapaevskoi Sawod 3929 W. 455 bestandig von Jahr zu Jahr etwas übrigbleibet. Zu den Hütten gehöret eme steinerne Kirche zum Heil. Alerio lTschelowiekDoschli), in welcher dcr Boden mit rohem Eisen gepflastert ist. Bey- derselben stehet cin hölzerner Glockeuthurm. Ferner sind noch da vcr« schiedene zu den Werten gehörige öffentliche Gebäude, auch die Wohnungen für die Befehlshaber und Auf-fthev nebst dem Hüttencomtoir. An Privatwotz» lmngen adcr zahlet man bey hundert und fünfzig mehrentheilk den Meistern und Arbeitern bey den Werken gehörige Höfe, worunter auch zwölf Bauer. Höfe sind, welche nebst denen zunächst ober-und unterhalb den Hütten am Neiwa, und oberhalb am Smitsthi-chä gelegenen Dörfern eine eigene Slobode ausmachen, die Alapaevokaja genannt wird. Das Eiftnorz so man hier durchsehet, ist Heils am Alapaicha, theils am Neiwa in der Nahe; und ob es gleich nur von mittelmaßigem Gehalt ist, so ist doch das Eisen von guter Probe, und bis: auf die Zeiten des Kuschwinski. schen Werks nächst dem Kamenskischen am Iscc-Flus. se fur das beste, so irgend ein Kronwerk liefert, ge, halten worden. .... . Um von dem Kupfererz eine ausführliche Nachricht zu geben, habe ich den i7ten vor Mittage dic Gruben be« fahren, und aus diesec Besichtigung und del» mündlichen Erzählungen der Bergleute folgende Geschichte davon ..g 1742 Monat Sept. verfertiget. Nachdem man von den Erzanzeigen Nach. richt bekommen hatte, wurde,757 eine Werst oberhalb Alapacvskoi Sawod aufdem südlichen Ufer desNeirva ohngcfähr einen Fadcn höher, als das Wasser, ein Stollen und drey iachter höh^r in dem Berge ein anderer getrieben. Man hatte Anfangs Erze von reichem Gehalte, sie wurden aber, in der Maaße, als man die Arbeit fortsetzte, ärmer, und schon 1738 verließ man den unteren Stollen, den man bis auf zehen iachcer in den Berg hinein getrieben hatte^ Der obere Stollen war in dcm Jahrs 1739 auf achc iachter gebauet, als die Sächsischen Bergleute ankamen. In dem unteren war damals noch ein Gang von einer Queerhand breit zu sehen, der jedoch fast nichts anders als Wasserkieß führte; in dem oberen stunden gleichfalls Wasserkieße von drey viertel iachter mächtig im Anbruche. Man hoffte, daß der Gang in dem unteren Stollen sich weiter in dem Berge veredeln würde. Zu diesem Ende nahm man die Arbeit wie« der vor, und bauete den Stollen funfzehen iachter wei« ter in den Berg hinein nach Süden. Allein der Gang wurde immer schmäler, so daß er sich endlich bey nahe ganz verlohr; und überdem war der Berg nicht anders als mit Pulver zu gewinnen; also wurde endlich die Arbeit daselbst aufgehoben. Mit etwas besserem Erfolge hat man den oberen Stollen fortgebauet. Man brach durch den Fall der Wasserkiese durch, und bauete von dem vorigen Orte noch dreyzehen lachter weit, als man «'«en Alapaevskoi Sawod 3929 W. 457 einen Morgenqang erreichte, der eine Queerhanh bis auf ein Viertel lachter mächtig war, und aus weißem Quarz mit eingesprengtem Kupferkieß, auch Kupsergrüne undl Blaue bestund. Diesem gieng man sowohl gegen Mor-ssrn als qegen Abend nach. Gegen Morqen wurde die Arbeit auf zehen iacbler fortgesetzt, und ee fehlte nur ohn« gefahr ein iachter, so ware man an den Tag gekommen. Der Erzgang war von einem, anderthalb bis zwey lachter hoch, und über demselben stund unmittelbar die Gemse oder Dammerde. In dem sechsten iachter traf man auf einen stehenden Gang von eben solcher Art Erze, auf welchem man gegen Mittag ohngefähr acht iachter weiter sortgieng. Von da hauete man drey tachtern weit, so weit nämlich die Erze sich erstreckten, über, und trieb aus dem übcrhauenen zwey Feldörter, eines gegen Mittag am sieben lachter, und eines gegen Mitternacht bis an den Morgengang. Und weil während dieser Arbeit ein Man« gel an Wettern war, so wurde von dem überhauenen bis zu Tage ausgegangen, woraus folglich ein Schacht ent« stund. Nachdem man endlich alle Erze in diesen, Striche nach Morgen, und in dem dahin laufenden stehenden Gange ausgehauen hatte, so wurde die Arbeit daselbst völlig eingtsiellt. Gegen Abend ist man langst dem Ge« hänge dee Gebürges auf sechs und zwanzig lachter weit gegangen, da sich der Gan3929 W. 4sy Grube ihre Endschaft erreichte. Weil man mit dem Anfange des gegenwärtigen Jahres das Ende der Erze in der zweyten Grube vor Augen sahe, so war man mehr als jemals um neue Erze bekümmert. Im Maymona: dieses Jahres hat man demnach hundert und dreyßig iachter von der dritcen Grube, den Neiwa weiter hinauf, in eben dem Gebürge einen Schürf geworfen, und danut einen Gang von weißem Spat und elwasKupferkies; ein viertel iachce^ machtig angetroffen, der scinen Scrich meistens nach Mit« taq hielte. Hieraus ist die vierte Grube entstanden. Man ist diesem Gange durch einen Stollen schon bey ze» hen iachtcrn nachgegangen, und jetzo zeiget sich statt des CpateS ein eisenschüssiges braunliches Gestein, so jedoch nicht ohne Kupfer ist, mit etwas Kupfcrkieß, auch Kup. fergrüue und Blaue. Es scheint, als wollten die Erze in die Tiefe fallen, und sich veredeln. Zu gleicher Zcit ist auf eben dem Gcbürge ohngefähr drey viertel Werst von der ersten und zweyten Grube, den Neiwa unterwärts, ganz oben auf dem Berge geschürft, und in dem ersten lachter ein ordentlich streichender Gang, ein Achtel iachter mächtig, aus Quarz mit etwas Kupserkieß und Grüne be« stehend, entdeckt worden, der gerade in die Tiefe fiel. Hieraus wurde die fünfte Grube. Man senkte auf den Gang einen Schacht von vier iachtern ab, und fieng von da so wohl den Berg hinauf als herunter Oerter zu trel» ben. Das Erz ist in der Tiefe und in den öertern im An. 46o ^ '^^ ^ionat Sept. Mbruche, mit diesem Unterscheide, daß sich jeßo mehr Blaue als Grüne zeigt, und daß der Gang drey sechzehen. theil lachter mächtig ist. Dis smd die Hauptarbeiten, die in diesen Gegen, den aus Kupfererze vorgenommen, und wovon das bishe. rige Kupfer der Alapaichischen Hütten vorgekommen ist. Der Gehalt ist noch nicht eigentlich bekannt; man rechnet aber auf ein Erz in das andere anderthalb Pfund aus dem Centner, folglich ist der Nuhcn noch überaus geringe. Es ist aber gewiß, daß diese ganze Gegend voN von Kupfer. erzen M, und vielleicht trifft man endlich auch bessere Erze. Man hat noch an sehr vielen Orten so wohl unter-als oberhalb der beschriebenen Gruben auf beyden Ufern des I"lrirva geschürft, und nicht selten Kupfererz, besonders Kupfergrüne angetroffen. Weil es aber gleich wieder ab« setzte, so wurde auch keine weitere Arbeit damit vorgenommen, ein paar Stellen ausgenommen, da die Anzeigen etwas dauerhafter zu seyn schienen. Ein Schürf von eben dieser Art ist auf dem nordlichen Ufer des Neirva, ohnge. fahr eine halbe Werst oberhalb der Alapaichischen Hütte nicht hoch über dem Waffer, der auf einen am Tage sie, henden ein Viertel lachter mächtigen Erzgang noch i^zz. geworfen wurde. Er bestund aus Spat mit eingesvreng« ten Kupferkießen und Grüne. Man verfolgte ihn nur auf drey Viertel lachter lang, und weil er schmaler und armer wurde, ließ man ihn liegen. Die Sachsischen .».^ Berg- Alapvevskoi Sarrod 3929 N>. 461 Bergleute nahmen ihn 17Z9 wieder vor, und verfolgten ihn in die sechs iachter, bis crslch qan;lich verlohr. Ein Berg, so drilthalb Werste unterhalb den Hütten ist, SwaluchinaGora genannt, gab 1739 viele Hoffnung von sich- Ein Schürf, der in der Mitte des Berges geworfen ward, traf auf einen drey viertel iachter mächtigen Gang von einem graulichen Gesteine, so durch und durch mit Kießen durchfiossen war. Er setzte langst dem GeHange des Gebürges fort, und wurde bey acht lacht« weit an dem Neiwa auswärts verfolgt. Als man aber in der großen Probe keinen Gehalt m diesem Erze fand, und überdem der Gang nicht anders, als durch Schießen durchgebrochen werden konnte, so wurde die fernere Arbeit schon 1740 wiederum eingestellt. Noch gehöret hicher zu melden, daß man in dem gegenwärtigen Jahre auch an dem Rjajch-Flusse, sechs Werste unterhalb Aramaschevskaja Sloboda auf einige Kupferanzeigen auf beyden Ufern geschürfet, und dadurch an vielen Stellen Kupfergrüne entdecket, die sich aber so gleich wieder verlohren. Ja in einem Berge an, rechten Ufer traf man auch auf ein Glanzerz. Es war aber so wie die Kupsergrüne von keinem Bestände. Bis ich die mir nöthigen Nachrichten in Alapaevs« koi Sarvod gesammlet hatte, verweilte es sich bis aus den 2often Sept. Selbigen Tag nach Mittage um vier Uhr setzte ich die Reise venNeirva unterwärt« weiter fort. Ich .6» «742 lNonar Sept. l" ^ch kam durch das Dorf Iamorva und durch den Bach Olchovka, und des Abends um halb sechs Uhr nach Se» „ilschichmskoi Sawod, die ich zu besehen ohne Ver« zug Anstalt machte. Eä ist ein der Krone gehöriges Ei. ftnwcrk am Bache Smirschicha oder SiNjarschicha, allwo cin Theil des zu Alapaicha geschmolzenen rohen Eiftl'.s zu Stangen und Blech geschlagen wird, zu welchem Ende in einer Hamm'rsabrik zween große Stangenham-mer, lRrysthnie) ein Blechend ein Glätthammer nlbst zween fiedoppelten und zween einfachen Glühheerden im Gange sind, welche vom Wasser getrieben werden. Der Damm wodurch das Wasser zu Trcidung der Werke aufge» schwellt wird, ist von Wall HU Wall sieben und vierzig Klaftern lang, sechs und drey viertel Klaftern breit, und vi«ö w,d eine halbe Klafter hoch. Zunächst oberhalb dem Damme fällt der Bach Ramenka in den aufgeschwellten Teich dcs Baches Sinitjchicha von der östlichen Seite, u,ü> weiter oben sollen noch neun andere kleine Bäche von beyden Seiten in den Sinitjchicha fallen, so daß das Wasser einen reichen Zufluß hat, wie dann der Teich fast so drcit, als der Damm lang ist, und sich sehr weit den Sinirsckicha aufwärts erstrecket. Man urtheilet daher, daß nock wohl eine Hammerfabrike unter dem Damme angeleget werden könne, insonderheit wenn man das Was« ser besser, als wirklich geschiehet, in acht nehmen sollte. Dann obgleich der Damm eest vor zwey Jahren fast ganz '/' neu Nclwjanskoi iNonastir 3957 W. ^ß, neu wieder hergestellet worden, so lauft doch eine große Menge Wasser durch das wilde Fluder, und sonst hin unv wieder vergeblich vorbey. Daher kommt es also, daß> wenn zur Winterszeit die Bäche an ihren Quellen aus« frieren, der Teich nicht Verrath genug hat, die Werke den ganzen Winter hindurch mit genügsamen Waffern zu ver« sehen, und daß alsdann auch von den jehigcn Hämmern einige eingestellet werden müssen. Man gehet jetzt damit um, den Damm ganz von neuem zubauen, da denn ohn» sehlbar allezeit ein Ueberfiuß an Wasser ftyn wird. So bald ich diese Hütte besehen hotte, setzte ich meine Reise forr, kam die Dörfer 2>adakon?a Gstani-na, Jar odcr Werchnei jar vorbey, fuhr über den Bach Sacharicha, durck dal- Dorf Lapacovska uny den Bach Loparovka, und erreichte des NachtS gegen zehen Uhr Neivrjan^oi Monastic. Dieses ist ein Mönchskloster, wiewohl KincS von den reichsten, auf dem nordliche,, Uftr dee Nciwa Flusses. In demselben sind zwo Kuchen, eine zur iAjchemung Christi mit einem Nebenaltare der Solow zkischen Heiligen Simeon und Sarrarci; die andere isi derMärtyrinn Carharina gewidmet. Um die gewöhnlich«« Klostergebäude ist eine Wand von stehenden Balken inS Viereck gebauet. Umher sind ohngefähr vierzig bis fünfzig Hauser theils für Klosterbediente, theils auch für Klosterbauren. Es 464 '742 Monat Sepr) Es hielte hier mit den frischen Pferden zur Abwech. selung, die ich aus den zu Neiwjanskaja Slododa gehörigen Dörfern zusammen treiben ließ, sehr hart. Sie versammlelen sich erst den nsten nach Mittage um drey Uhr. Und sogleich fuhr ich ab. Bald darauf mußte ich durch einen Bach ohne Namen, und so dann durch ein enges Thal, welches Wasser führet, fahren. Von da kam ich durch ebene Felder bis zu dem Bache Lipovka, bis wohin es etwas über neun Werste ist. Bey diesem Bache fieng sich ein dicker junger Birkenwald an, dec bald darauf mit Tannen vermischt ist. Das Erdreich war von hier ohngefahr sechs Werste lang immer in einem fort höckericht; und hin und wieder waren sehr tiefe ein« sinkende Moräste: dergleichen Erdreich nennt man hierzu lande Susem. Zwischen diesen Morästen fuhr ich durch den Bach polorvinnaja, allwo die Hälfte des Weges von dem Kloster bis an das nächst zu nennende Dorf gerechnet wird. Zwo Werste von diesem Bache gieng zwar der Weg durch Felder, auf welchen nur hin und wieder Birken stunden, aber endlich durch sieppenhafte Gegenden. Doch war auch hier nicht selten einsinkender Koth. Der Weg war nur drey Wehste vor dem Dorfe Ryrschkowa gebrücket und ich erreichte dasselbe wegen dieses abscheulich schlimmen WegeS erst in der späten Nacht. Dieses Dorf liegt an dem linken Ufer des Mugai-Flusses, und ist das erste nach dieser Gegend, so unter Tagilskaja Skboda gehört. hört. Man hatte vor diesem von Alapaevskoi Sawod bis nach dem Dorfe elnen geraden Weg, der wohl ge, brückt war, und nicht vicl über dreyßig Werste ausmachte. Er gieng durch höckericktes Morasiland; und als die Brücken zu verfaulen ansiengen, wurde er nach und nach verlassen. Gegenwärtig soll derselbe noch überdem durch umgefallenes Holz so verdorben seyn, daß man auch des Winters nicht ohne Noth daselbst durchkommen kann. Den 22sten reifere ich mit anbrechendem Tage aus Aptschkowa ab> und kam über den Bach Sraka,unl> den Fluß Mugai, durch das Dorf TrjäskorvH, und erreichte noch vor sieben Uhr den Flecken Schipizina, wo^ selbst ich etwas anhielte, um Thee zu trinken, und von dem Flusse Iska, woran das Dorf liegt, einige Nach-richten zu erfragen. Ich kam nachgehends über die Bäche Bachaulicha «nd Titschkina, und durch das Dor' Tltschkina, bey welchem ich wieder auf das rech« User des Mugai gieng. Dieser Fluß hat hier eine bequeme Durch« fahrt, da man weiter oben nicht anders als mittelst einep Brücke darüber fahren kann. Von dieser Durchfahrt an gieng auch fernerhin der Weg beständig längst diesem Flusse übcr die Dörfer Ramarowa, Gubina, Toporko. wa, Roßgät bis in das Dorf Lj.M, woselbst ich nach Mitlage um ein Uhr ankam. Der Weg gieng zwar mei« sientheils über Felder und durch viele Dörferz doch mach. Gg ten Ramrsch. ^. 4'Theil. 66 ^742 Monar Sept. ten ihn die theils kothigen, theils ausgetrockneten Moräste hin und wieder sehr schlimm. Die landstraße wird nicht sonderlich viel besuchet, und die meisten Reisen geschehen nur zu Pferde; deswegen hält man auch die Sorge für diesen Weg nicht sonderlich nöthig. Ich nahm von Neirvjanskoi Monastir nach diesem Dorfe Ljaga einen kleinen Umweg, um das in der Gegend desselben voriges Jahr entdeckte Crz, das man für ein Silbererz gehalten, und die Gruben, so dieserhalb gebauet worden, selbst in Augenschein zu nehmen. Nach eingenommener Mahlzeit that ich also dahin eine Reise zu Pferde, und ritte gleich bey dem Dorfe über eine Brücke des Mugai; sünf Werste von dem Dorfe mußte lch über dis Bäche Wing, kurka und Rrutologa reiten, und ohngcfähr fünfzig bis sechzig Klaftern von dem letzteren kam ich zu den Erzanbrüchen, die auf dem rechten oder östlichen User des Flusses Tagil, eine Werste oberhalb dem Dorfe Bobai. lowa sind. Nämlich eine halbe Wersie von dem Bache Rrutologa, an dem Tagil aufwärts, sind eilfStollen von drey bis achthalb iachter in das Ufer hinein getrieben. In dieser ganzen Entfernung bestehet das Ufer aus einer, ley Mineralien; unterhalb aber hat man nichts als Kalkstein durch Schürfe entdeckt, und oberhalb nichts anderS/ als wildes Gestein. Dieses Ufer bestehet aus einem kiei sichten schwarzlichen Schiefer, der auch nicht selten das äußerliche Ljaga 4y!l N?erst5 M äußerliche Ansehen eines Kieses hat, und meistens ftiger säst., Zwischen diesem Schiefer sind Gänge von einet Hand bis auf einen Schuh breit, die ihr hangendes und liegendes haben. Einige bestehen aus weißem drusichten Quarze, andere aus weißem Spat. Jener ist hin und wieder mit einen, goldgelben Kiieß und Kupferblumen an? gestoa/n. Man siehet. aych - Mlftens eine schwarzliche Materie, die dem Bleyglanze zutMen ähnlich ist, öfters auch gar leicht sür eine Blmde ersannt werden kann. Dasjenige, was dem Bleyglanze gleichet, ist sehr jpröde. Der Kiest ist gar selten in Stücken, fo «ine Dicke haben, darauf zu schen, sondern meistemheils, wie schon obener» wähnt, nur gleichsam angeflogen. Und dieser wird von der Witterung an Farbe, wie ein Ocker, und ganz mürbe, welches auch mit den Kupferblumen geschieht. D.er Bley» glänz verwittert in ein brüchich schwärzliches Zeug, wor« aus ich vermuthe, daß weder Bley noch Silber in diesen, Erze vorhanden sey. Ob man Proben damit angesiellf habe, ist mir nicht bewußt. Den Schiefer, worin das Erz bricht, hat man im Feuer durchgesetzt. Er gab viel Schlacken, und eine Speist, die sehr hart und dabey brü, chig ist, und im Bruche ein wißmuthisches Aussehen hat. wiewohl ich keineeweges behaupten will, daß etwas wiß, muthigeS dann siy. Die Arbeit wird gegenwärtig nur in zween Stolle» vlch nut wenigen teuten getrieben. Mcm hoffet, .mzch im, nnchn ^s' ' m« ^gz «742 Monat Sept.' wer hie G3nge werden sich veredeln. Nach Besichtigung der Grube ritte ich nach dem Dorfe Ljaga zMcke, -wo^ selbst ich mit Sonnen Untergange ankam, und nach einer, kurzen Verweilung die Reise welter fortsetzte. ' . ' Mugaiskoi pogost ist von dem Dorfe L.jaga aus gleich im Gesichte, folglich erreichte ich diesen Flecken, nach welchem man über ein schöms ebenes Feld gehet, M wenigen Minuten. Er liegt zunächst oberhalb der Mün^ dung des Mugai zum Tagll-Flusse. Als ich anderthalb Werste von dieftm Flecken gefahren war, st ließ M) MeN Weg, sonach Werchomrse geht, zur linken liegen. Darauf kam ich über den Bach Buchclicha, fuhr die Dörfer Schmakowa und Änisimowa in ziemlicher Entfernung vorbey, und erreichte mit eintretender Nacht Tagilskaja Slododa in dem Werchoturischen Gebiete. «)> .l Den 2zsten war ich genöthiget mich wegen einiges Neinen Geschäfte in der Slöbode aufzuhalten; überdem ^nußte ich hier frischen Vorspann nehmeN, welcher erst ge^ gen Mittagszeit beysammen war. Hierauf fuhr ich sogleich ab, und kam über freye Felder längst dem Taml, jedoch in einiger Entfernung das Dorf Gorskaja vorbey, das an dem Mlche^irja liegt, ferner dasDorfSinki« tzsa, den Buch Dalnaja/und das daran liegende Dorf pewchina, das Dorf Rurjagowa, welches an eineni blinden Arme deS Flusses Cagil liegt, und erreichte endlich gegen zwey Uhr den Flecken Rischkinskoi, so am rechten Fominskoi pogost 4^58 w. 46^ rechten Uftr des Tagils liegt. Wn hier aus war das Dorf Loschkina, dcr Bach Balakina, das Dorf Tu, rurina, die Bäche Ramenka und polowinnaja, der See Ierc^voschnoje, eine Brandtweinbrennerey, die «mem Namens Alcxei Flafsevskoi gehöret, an einer Quelle jenseit des erwähntem Sees. Etwas nach Unter, gang der Sonne kam ick in Fominskoi pogost an; und weil ich wegen des frischen Vorspannes Hieher vorausge«. schickt hatte, so stund derselbe bey meiner Ankunft schott: fertig. Ich reisete also noch selbigen Abend weiter, und Verließ von hier aus die gewöhnliche iandstraße, welche über einen unbewohnten Weg durch lauter Waldung bis an Blagoweschrschenskaja Slododa gehet, da hin. gegen ich immer längst dem Tagil, und von da längü oem Cura abwärlS suhr. Diesir Weg gehet über lauter ebe« ne Felder. Weil aber der Grunb sehr niedrig ist, so kann er, wenn das Wasser der Flüsse hoch ist, nicht be. fahren werden, wie daz,» auch zuweilen ganze Soinmcy vorbey streichen, da man ihn, wann vieler Regen fällt, nicht befahren kann. Ich kam über de» Bach» Bobrovka, das Dorf Balakina, langst dem See. pirHgowo, durch die Dörfer Nowoselowa,Ierscho," wa und Norrizinych, über den Bach Ryrtjum Ro< wa, über Ryrtjum Rowy jurti und Rprtjuinko-wo Gowdlschrsche> und erreichte spal in der Nacht das Dorf 5? «742 N^lonat Sept. " Dorf Ust'Cagilvkaja. Die Mündung des Tagil zvm Eura ist anderthalb Werste unterhalb diesem Dorfe. Den 24sten reisete ich mit anbrechendem Tage wie» her ab, und kam nach drey Wersten zu dem Dorfe No, rrosilowa, welches an dem rechten Ufer des Tura liegt, und das letzte Werchoturische Dorf in dieser Gegend ist^ Darauf folgten die Dörfer pcrewalowa und Boloto« wych an dem See Aljap, (auf Ruffisch Sanginskoje) das Dorf Aljanka (auf Russisch Sangina) an eben dem See, das Dorf Norvoselorva, bls wohin von dein vorigen ^owosekznza neun Werste sind. An den er« wähnten Dörfern > ft> unter die Stadt Curinsk gehören, ist dieses besonders, daß außer perewalowa die Russia fchen Einwohner, so wie die Tararen, an die Krone Scha« tzung (Iesak) bezahlen. Ferner gieng ich Sangin-aul, Andseng'jilga, (Russisch der Bach Ramennaja) vorbey, und kam gegen zchen Uhr vor Mittage nach Tyral« aul, (Russisch das Dorf Sanginskaja) woselbst ich Mittagslager hielte. Ohngefähr zweyhundert Klaftern, ehe ich zu diesem Tatarischen Dorfe kam, stund ich eins ziemliche Angst aus, wett der Weg hart an dem hohen Ufer des Cura vorbey gieng, so daß wenig gefehlt hatch daß ich nicht mit Wagen und Pferden einen Sprung hin, unter gethan hätte. In Tpral-aul sind nur zween Tatae rische Höfe, worinnen die Stuben eben so sind, als bey andern Tataren. Gegen zwey Uhr nach Mittage fuhr k z6 ich Schukow pogost 4118 W. 47 l ich weiter, und kam drey Seen nach der Reihe vorbey, die keine Namen haben, ferner Böngrow.jilga, (auf Russisch (aus Ruf. slsch TasdjeevkaBach)Dimu-jilga, Au un jilga, (auf Russisch BpsttajaBach) Ieltasch.aul, Ilreaul, Te. ring jilga, Tcnngaul, Rurtumaul, ^larmkul, Rurmmaul, Nanu jilga, Tangulo.jilga, Carbon jilya, (auf Russisch Buchmassorv^Istok,) Rar-zaba-kul, (auf Russisch Tfthaschka.osero,) und eine Stundenach Sonnen Untergang erreichte ichScbukow oder Schlsikukow pogost, welches ein kleines Kir« chendorf von fünf Höfen ist, deren zween von Kirchenbe. dienten, zween von Bauren und einer von einem Tara« ren bewohnt werden. Die Kirche daselbst heißt zur Geburt Christi. Die heydnischen Tataren, deren ich auf dieser Reise gedacht habe, sind zu eben der Zeit als die Wogulen von dem schon oft erwähnten Heydenbe. tehrer, dem ehemaligen Tobolskischen Erzblschofe zur Christlichen Religion gebracht und getaufet worden, da es dann hin und wieder, besonders bey den Tataren «twas hart gehalten, so daß man einige, um sie in dem GOtt wohlgefälligen Werke ohne äußerlichen großen Zwang zu besiäm'gen, durch Soldaten hat in den Fluß jagen lassen, welches statt der Taufe gelten mußte. Alte ieute, die man auch hiedurch zur Christlichen Religion Hcht vermögen konnte, sind nach Tobolsk geführt und i Gg 4 daselbst .», . unk erreichte ohngesähr fünfzig Klaftern unterhalb diesem-Bache das Dorf Buschlanorva, das aus dem See Buscblanskoje sein Wasser hat, welcher dem Sufttka einen Ausstuß giebet. Der Sltsacka aber fallt auf fünfzig Faden unterhalb der Durchfahrt in den Cura, und hat einen entfernten Ursprung. Es sind viele Dörfer, auch BlaIHweschtschenskäja Sloboda daran. In sei« nem weiien iauf nimmr er nirgends die rechte Gestalt eines Flusses an, und siehet nicht anders aus, als viele kleine durch sumpfichte Moraste zusammen hangende Seen. In dem Dorfe Buschlanowa km ich spät in der Nacht an, und erwartete daselbst den Tag, mit desjen Anbruche ich die Reise fortsetzt«. Den -5sten also kam ich vierthalb Werste von dem Dorfe Buschlanowa zu dem Bache und zu der Mühle Luganowa, woselbst ich wieder die gewöhnliche iandstraße erreichte. Drey Werste weiter war Ufsemnorva oder Iliinskoi Poyost, welcher letztere Name von dem Propheten Alias herrühret, dem beyde darinnen befind, liche Kirchen, (die eine für den Sommer, die andere für den Winter,) zugeeignet sind. Das Dorf stehet an dem rechten Ufer des Tura» Flusses auf eine Werst davon ab« wärts, und hat kein anderes Wasser, als von Ziehbrun« nen. Vier Werste von dem Kirchendorfe war das Dors Ruren. Ein paar Werste zur rechten des Weges bekam Ggz ich 474 ?t'l?42 Monat.Scpr. ich den Bach Jelynka oder Ialyllka ins Gesicht, an welchem ich bis zu der Stadt Turinsk immer, wiewohl in einiger Entfernung unterwärts fahren mußte. An demselben waren die Dörfer Neschdanorva, Leontjewa NlironHwa, Csthewakowa, panaiewa, Ralrjuko» wa ohngesähr eine Werst vom Wege abwärts zur rechten zu sehen. Eine der Krone zugehörige Kornmühle war das letzte an dem Bache, und bey einer Werst unterhalb der Mühle fuhr man über den Ialynka mittelst einer Brücke. Von da legte ich noch eine Werste zurücke, bis ich die Stadt Lurinsk erreichte, welches vor Mittage um acht Uhr geschahe, als eben einige Tropfen Regen zu fallen anfiengeu. Der ganze Weg von dem Flecken Schukow an war so eben und wohl gebahnt und qebrückt, daß man Nicht die geringste Erschütterung in dem Wagen spürte. Bald nach meiner Ankunft hatte ich eine ziemlich schwere Brustkrankhcit auszustehen, die mich einen Monat lang zu Hause hielte Es war diesen Herbst ein ziem« licher Nachsommer, welchenichmir besser zu Nutzen zumachen gewünscht hätte: allein ich hatte mich im Sommer zu sehr ermnder, auch mich in den lehtcn Tagen meiner Reise den kühlen Nächten zu viel ausgesetzet, wofür ich nun da ich in Ruhe kam, etwas büßen mußte. Das beste dabey war, daß ich niemals völlig bettlägerig wurde. Jedoch muß ich bekennen, daß diese Krankheit mein Verlangen einmal wieder nach Petersburg zurück zu reisen, um ein "i merk« Türmst/,i6l werste. 47, merkliches vermehret habe. Da ich seit 1738- in einem fort um meine Rückkeise angehalten, und bisher nichts als leere Vertröstungen bekommen hatte; da ich noch dazu vernehmen mußte, daß einige Personen, die mir hätten helfen können, von mir ausgesprengt hatten, daß mir der Befehl zurück zu kommen schon längstens zugeschickt wäre, und daß ich ein wunderlicher Mensch seyn müßte, daß ich nicht längstens zurücke gereiset wäre; so nahm ich dasHerz in beyde Hände, und wollte es wagen, die Rückreise ohne Erlaubniß anzutreten. Ich halte einen gnugsamen Schein vor mir. Mau hatte mir schon lange nicht einmal auf y,eine Bittschriften geantwortet. So wußte ich auch nicht, was ich weiter in Sibirien thun sollte, nachdem ich fast alle Ecken und Winkel durchgesuchet hatte. Viele urtheilten gar, daß ich mich mit Fleiß so lange aufhielt, um das doppelte Gehalt desto länger zu ziehen. Da ich nun von so vielen Seiten gekränkt war, was konnte mir anders einfallen? Der achte des Wintermonats ver« sicherte mich auch, daß ich mich meinen Einfall und Herz» haftigkeit nicht gereuen lassen durfte: denn an demselben kam der Soldat, den ich dieserhalb nach Tobolsk geschickt hatte, zu mir zurück, und brachte mir meine völlige Ab. fertigung. Bis ich nun von der hiesigen Kanzley die nöthigen Gelder empfieng, und mich zur Reise fertig machte, verzögerte es sich noch einige Tage. Dieser Zwischenzeit will ich mich bedienen um noch einige Nachrichten von der Stadt ^5 »742 Monac Sept. Stadt Turinsk zu geben, damit ich nW als er es verlangt, zu bewirthen. Diese lustbar- -keit wahrte acht Tage in einem fort. Bald darauf wurds 'eine Kirche in einem Dorfe, so zwölf Wcrste von der Stadt 'liegt, eingeweihet. ' Dahin zogen fast alle Inwohner deö ^Stadt, um nicht zu vertrocknen. Hiemit gieng der Octo^ ber zu End«, den man billig hier zu tande den Bi«»odeö 'Brandlweinmonat nennen sollte. Der iste des Winteri 'monats gab eine neue Veränderung des Schauplatzes.' ^Dieser Tag ist dem Gedachtnisse der heiligen Rllsmci und Danuan gewidmet. Von diesem Tage an kamcii bie unverheyrathecen Mägdgen in der Stadt, bald in de>ü ^einen, bald in dem andern Hause, sechs Tage läng zusam! Men, und hielten mit Singen und Tanzen, Bier unö Brandlweilttrinken, unter sich allerley iüstbarkeiten, " ' ' wobey 478 " «742 Monat t^HvT^ wobey ble tlebhaber , um keine gute Stünde zu versäumen , sich auch mit Bewilligung des schönen Geschlech. ees einfanden. Diese Zusammenkünfte nennet man hier Bratschini. So lange dieselben wahrsten, hörte man ein bestündiges Singen und iermen auf der Straße; und weil der Anfang der Fasten, so denkten einfällt, nicht weit war, so hielte man es nach altem Herkommen für unbillig, die wenigen Tage bis dahin traurig hingehen zulas» sen, folglich fuhr Man mit den lustbarkeiten fort. ""Während diesen Ergötzlichkelten aber trat ich den «ten vormittags üm eilf Uhr meine Rückreise an. Ge« gen ein Uhr erreichte ich den Flecken Schuchrupskoje oder Schüchruporva,deran dem Bache Schuchrupka liegt. Ich hielte wegen des Mittagsessens hier stille. Des Abends fuhr ich weiter, und kam das Dorf Mar» korva.und den Flecken Weninnowa vorbey, die zur linken im Gesicht waren. Ich kam auch durch die Dörfer Rainarorva, Borovskaia, RoruZina, Momgina, Nalmujchtsihewa, nnd Brimnowa, und erreichte des Abends um sieben Uhr Blagoweschtschenskaja Slo-boda, so am östlichen oder rechten Ufer des Bache« Suftrka liegt, den ich schon von dem Dorfe Rorum^ na an aufwärts gefahren war. Sie hat eine kleine Be, festigung theils von Pallisaden, theils von liegenden Balken, wovon jene aus vier Wänden bestehet, diese aber mit drey Wänden an die erstere angebauet ist. In letzterer ist eine Kirche zur Verkündi. gung Dolgopolich 4255. w. 47Y gung Manä nebst des Schultheißen (pritfasthtstlK) Wohnung und Gerichtsstube. Erstere enthalt sechsKorn. Häuser. Von Wohnhäusern ßnd hier finf Höfe für Kirchmbediente, und sechzig ^auerhöfe. - Ich ließ hier die Pferde futtern , und reisete des Nachts um eilf Uhr' wieder ab, den SusarkH weiter aufwärts. - Das Dorf Rojsatkina blieb etwas zur rechten, und VerWeg gien^ durch das Dorf Babichma. Man rechnet bis zu diesem Dorfe zehn Werste. Von hier fängt die Täqilische Wolok an, welches Wo« ich schon ösierS erkläret habe. Hie> verläßt man den Susarka, welcher Mhier mit einem Damme unterstochen ist, unterdem W eine Mühle befindet. Vierzehcn Werste von bem Dorfe Bc>, bailowa fuhr ich durch den Bach Sukina, und den 4zten mit anbrechendem Tage erreichte ich das Dors Dol« gopolich oder Dolgopolowa, bis wohin der Weg von dem Dorfe Bobailowa an durch lauter Fichten-und Tannenwaldung gieng. Sonst pfiegt man mitten im Winter diesen Weg, den ich nahm und welcher der gewöhn, lichc Sommerweg ist, nicht zu reisen, sondern man lenkt von Badichina etwas links, und reiset auf niedrigen Gründen durch lauter unbewohnte Gegenden, außer daß zur Winterszeit unterwegcns zwischen Babichma und dem Dorfe Deduchina, welches unten vorkommen wird, «in paar Simowjen smd.Diesen Weg aber konnte man noch jetzo nicht erwählen, weil die Moraste, wodurch derselbe gehet, ^zy .NN42 N^onat Nov. gehst) 'lwch nicht genugsam gefroren waren. Son-sten soll dieser Weg bry zehn Werste näher seyn. Das Dorf Dolgopölichliegt am Bache Rircnnkovka oder I^irtunkowa,.cmd hat Mr ein einziges haus, und:«t« was Ackerland dabey; die Frucht aber soll nicht selten,er? frieren. -^ Ich mußte mich hier, um die Pferde zu füttern einige Stunden aufhalten.. Gegen zehn Uhr fuhr ich wieder ab, und kam über den Bach Bobrovka, ferner durch den Flecken HommMi, durch die Dorfer Tum» kina oder TuMrins, !1?M5stirVkaja und I^ovtüfa, durch den Ilecken Rifthkinskol, und durch das Dorf purjägorva, bis ich endlich des Abends um vier Uhr das'Dorf DeduchlnH erreichte, woselbst ich wieder stille hielte. ' Die Pferde waren schon sehr ermüdet, weswe« gen die .Turinskischen Fuhrleute hier frische mieteten, mit welchen ich in der Nacht um sieben Uhr wieder abfuhr. Des Nachts um neun Uhr kam ich durch die Slobode ^ Tagilskaja , wovon ich hier noch etwas erinnern will, weil ich es auf der Sommerreise unterlassen habe. Sie tiegt auf dem östlichen Ufer des Muffes Tagil, und hae einen kleinen Ostrog von vicrzig Faden lnsGevierte wor. in eine Kirche zur Verklärung Christi und hes Schult, heißen (Prikafthrjchik) Wohnung sind, an welche von der untern Seite des Flusses Tagll ein kleiner Ostrog angebauet ist, innerhalb welchem die Kernhäuser stehen. An der andern Seite des Dstrogs gegen die obere Seite des Saldinskoi 4348 5V« 48» de« Flusses Tagil sind süns Höfe der Kirchenbedienlen, und ein Haus für die Zollbediente, worin auch die Brandt« Weinschenke ist. Ich hielte mich in der Slobode gar nicht auf, sondern fuhr alsobald nach den Dörfem Anisi-mowa und Slderowa, bis wohin vier Werste gerech« Net werden. Bey diesem Dorfe fahrt man über denTagil, und verläßt ihn, und kommt auf Saldinskoi wolok, auf welcher man durch lauter dicke Tannen.undFichten« Waldung fährt. Ich kam gegen Mitternacht zu dem H)Hlokie Isbuschki, welche aus einem Zollwachthause' VNd einer Schenke nebst einem Baue»Hofe bestehen. Ihr Wasser haben ste aus einem Bache poludennaja oder Aislajä gmmmc. Die Pferde wurden hier nicht aus-g/spannt, sondern man ließ sie nur, um ihnen einige Ru« he zu gönnen, ohngefähr eine halbe Stunde stehen. Aledann gieng der Weg durch eben solche Waldung über den Bach polowinnaja und über Glubokoi Log nach dem Flecken Saldinskoi, woselbst ich den 24sten des Morgens um vier Uhr ankam. Dieser Flecken liegt auf dem nordlichen Ufer des Baches Salda, und hat unter allen Sibirischen Dörfern darin einen Vorzug, daß er mit einer steinernen Kirche pranget. Die Kirch« hat vier Altare, einen zur Begegnung Christi mic Gi« weon, den andern zum Charlam ^" Hh vem Ramtsch.R.4.Theil< ^^. 1742 Monat Nov. dem Propheten, wobey vier Höfe für Kirchen" ediente, undvier Fuhrleutehöfc sind, Die Kirche hat der ehemah-lige Sibirische StatthalterKnjas Matwei Perrowitsch GaIlNM zufolge einem von ihm gethanen Gelübde zu bau» en angefangen. Nach seiner Hinrichtung ist sie durch Bey. sieuer milder Herzen endlich völlig zu Stande gekommen. Weil die Pferde hier gefuttert werden mußten, so war ich gezwungen mich bis gegen sieben Uhr des Morgens im Dorfe aufzuhalten. Endlich fuhr ich ab , und kam viele Dörfer vorbey als Lorgo«'ifthtsihewa,WHglna, Glajunowa, perdunorva, pochodjasiHrscheiva, prjönischnikoroa, Golkovva, Nerjomka, bey welchem letzteren sowohl ein Bach als eine Zollwache glei« ches Namens sind; endlich kam ick gegen eilf Uhr vor» mittags in werchomrje an. Die meisten gemeldeter Dörfer sind nur im G.'sichte, und liegen außer den zwey ersteren, alle an dem Flusse Lura, an welchen dem Weg von dem Dorfe Glasimowa an beständig gieng. Von der Zollwache an begleiteten mich zween Soldat.n bis nach der Stadt. Und obwohl meine Gerachschast in das Quartier auch mit gelassen wurde, das mir zur Wohnung gegeben war, so wurde doch gleich eine Wache dazu ge. setzt, welche man nicht eher wegnahm, als bis alles von den Zollbedienten war besichtiget worden. Diese Besichtigung gieng den andern Tag nach meiner Ankunft, nämlich den iSten vormittags in ziem« -^ lich Werchomrjs 4375 w. 4«z ^,'V^ ..... lich kurzer Zeit vor sich. Die Zollbeamten sahen an meiner Gerathschaft gleich von außen, daß sie keine Kauf.^ guter enthielte; man konnte auch an dcn Gesichtern der Zöllner abnehmen, daß die Krauter, Mineralien und andere natürliche Dinge ihnen vielen Widerwillen verursachten. Dieses ist, wie ich glaube, der BewMsunb geweftn, dah man in der Besichtigung etwas gelinder Versuhr, als zu Tobolsk, woselbst man die Sache,, "icbt an, ders besichtigte und durchstörete, als wcn sie einem Menschen gehörten, dcr wegen Contrebandewaaren im Verdacht war. Die Werchoturlschen Zöllner und ich schieben in gu> teni Frieden und Freundschaft von ein ander. Sie saugen lieber das Blut, wo cs zu saugen ist. Der Weg von Cm inst bis Hieher war schlecht. Bis BlagowclchrsihenskajH Sloboda war das Erd. reich noch hin und wieder ohne Schnee, und auf den vie« len Brücken der Tagilischen und Saldinbkischen Woloken waren dieZwischenraume der Balken ebenfalls noch nicht genugjam mit Schnee belegt, so daß die Rcise, ob sie gleich in Schlitten geschahe, doch nicht ohne Erschütte« rung abgieng. Es war auch noch kein starker Frost ge« Wesen; ja kl,rz vor meiner Abreise aus Lurinek war ein so starkes Tamvetter, daß es schien, als wollte der Winter gar aufhören. Dieses verursachte, daß der Schnee noch sehr locker, und die Reise für die Pferde mühsam war, wie dann aus diesir Ursache so wohl die Tu, «n.^ HH2 rineki« ^742 Monat Nov. s rinskischen als die Taktischen Fuhrleute vor jeden Schlitten vier Pferde anspannten. Ich hatte also Ursache mich hier aufzuhalten, um bessere Schlittenbahn zu erwarten; und überdem mußte ich auch hier noch einige Nachrichten einsammle«. Der Herr Prof. Müller hatte hier auf mich gewartet, weil wir durch Briefe ausgemacht hatten die Rückreise nachRlchland in eincr Gesellschaft zu thunV Mit ihm traf ich auch den Mahler Lurscnius an, wie auch eine neue Reisegefährtin, des Herrn Prof. Müllers Frauiiebste,mit welcher er sich in tVerchHturje durch einen Catharinenburgischen Evangelischen Prediger, der deswegen besonders Hieher gereiset war, verwichenen Sommer hatte trauen lassen. Die Stadt werchomrje liegt auf dem linken U< des Flusses Cura, der daselbst von Norden gegen Süden laust. Sie hat dcn Namen daher, weil sie mit ihrem Gebiete die oberste Gegenden dieses FlusseS einnimmt.Ein gäher abgebrochener Felsen, welcher daselbst,das User aus» macht, hat zu Erwähluug des Ortes Gelegenheit gegeben. Man nennet denselben Troizkoi Ramen, (Dreyfaltlg. keits'Felsen) nach dem Namen der Hauptkirche in derStadt, die der heiligen Dreyeinigkeit gewidmet ist. Seine Höhe ist pon dem Flussean bey mittelmäßigem Wasser sechs Faden. Ein anderer Felsen nicht weit unterhalb dem vorigen, der aber etwas niedriger ist, heißt wcgen derNach« barschaft eines daselbst am Ende der Stadt erbauecen Non. Werchomrje 4375 lV. ^35 Nonnenklosters pokrovskoi Ramm , < * Rosen« kränz« Felsen). Außer diesen beiden an den Fluß stos-' senden Felsen ist auch sonst fast die ganze Gegend der-Stadt felstcht, daher man bey den Häusern wenia Keller hat, als welche an den meisten Orten in einiger Entfernung , da wo man weich Erdreich gefunden/ angele« get sind. Drey kleine Bache Derni, Swjaga und Rolarschik fiiesien durch die Stadt und ergießen si>s» m den Tura. Die Mündung des erstcreii ist zunächst unterhalb dem pokrovskoi Ramen; Her andere fällt zunächst oberhalb dem Troizkoi Rameiv und der dritte hat nur eim'ge wellige Faden oberhalb dem vorigen leine Mündung. Er scheidet sich aber von demselben, gleich von der Müudung ali'dergcstalt, daß ein guter Zwischenraum , der fast mit dem Troizkoi Ramen einerley Höhe hat, zwischen beyden übrigbleibet. Aufdün vör« beschriebenen Troizkischen Felsen liegtzusörderst eine steinerne Festung , die ins Viereck gebauet ist, »mV von der tandseite zwey Thore hat. Zwischen denselben Thoren Hhz siehet ) Ich habe e< nicht andcrs zu üblrsctzen gewußt. p<>, krow wird das Fest in dcr Gricchischeu Kirche yenannt, ft auf den ersten October einfällt. Man übersetzt es in dem Russisch deutschen Knltndcr Mm ien SchlH. und Fürbitte. Wcil nun. das Nvsrnkranz - Fest dcr Römischen Kirche auf cbcu dieM Tag ftllt, so habe gedacht, dieses schicke sich besser zu der UcbcrselMg, ' die ich vornehmlich den Dcutschm Lcscrn auch ocrftälw' l«ch iu machen gesucht habe. ^^ »742 Monar Noo.^f stchet elne Ilslnerne Hauptkirche, die von dem guten Ge^ schmack des Baumeisters zeugt, halb in der Festung,, und halb außerhalb derselben , mit einer auf der nord!i?r in derselben zur-Winterszeit der Gottesdienst gehalten wird. Der Haupteinqang durch die Vorkirche ist außerhalb der Festung Ueber demselben stehet ein hoher wohlgebauter steinerner Glockenthurm, aufwelchem auch «ine Schlaguhr ist. Sonst smd auch außerhalb der Fe« stunq zu eben. d«^ Klrche von beyden Seiten zween Eingänge gerade gegen einander über , zwischen welchen die B«ilf der Kirche mit der Nebenkirche zehen Faden betraat.. Die Festungswand, njelche von der Kirche gegen Osten qefübret, und mit einem Thorwege, als dem vornehmsten Eingänge zur Festung durchbrochen ist, hat eine länge von eilf Faden, und eine Höhe von zween und zwey dritte« Faden. Am Ende derselben stehet in dem südWickm Winkel der Festung die Stadrkanzley,ein stei, fernes G?baude von zwey Stockwerken, das achzehn ^aden lang, und vier und zwey Drittel Faden breit ist, die lanqe von Ostengegen Westen zu rechnen^ dergestalt haß dieselbe so wohl nach der Breite als länge mit Men »Wänden die Stelle der Festungsmauren vertritt. So sind auch noch vier große steinerne Vorrathskammern oder Behälter längst der südlichen Festungswand von der Kanzley werchomrje 4375 W. Slobode gehet, ist wegen der morastigen Gegend mit Balken bebrücket, nur den Marktplatz zwischen der Festung und dem Kaufhause ausgenommen, weildasilbst die Gegend erhaben und alle« zeit trocken ist. Weil .Y4 '742 Monat Nov. ' Weil zufolge den erqangenen Befehlen an di?s?m ^'le alles, was in Sibirien ein.und ausgehet, genau besichtiget werden soll, so hat man, um alle Unterschlcife zu vermeiden, auf beyden Seiten der Stadt an der land' siraße, welche so wohl aus Rußland als aus Sibirien nach werchorurje gehet, eine Werste von der inneren Festung, zwo Zollwachen verordnet, davon die eine jenseit des Pokrowbkisiben Klosters, weil sie gegen den Fluß steher, plesovskaja, die andere aber jmseic derZuhr-leute>Sloboda, weil man von derselben in einen Wald kommt, BorovekajH genannt wird. Bey beyden smd Wachthäuser und eine Reihe von Pallisaden mit einem Thore, wo bestandig von dem Zollamte Wache ge« halten wird. Erstere aber an dem Ufer des Flusses Tura wird nur im Winter bereiset. Im Sommer, da der Weg in einiger Entfernung vom Tura angeleget ist, be« findet sich diese Zollwache an dem Sommerwege von der Festung in gleichem Abstände, wiewohl daselbst weder Wachthaus, noch Thor, noch Pallisaden sind, und die Wache ist bloß an dcr Bandstraße ausgesetzet. Die iage der Stadt kam mir angenehm vor, und die iuft daselbst scheinet gesund zu seyn. Korn wächset in der Nahe nicht viel; die Dörfer am Tagil aber führen genügsamen Vorrath herbey, welches doch den Preis et» was vermehret. Man ist hier schon gewohnt sich nicht sonderlich um den Ackerbau zu bekümmern; und wenn man VPerchoturje 4375 Wcrfie. ^, man auch endlich Korn aussäet, so kann es doch gor leicht geschehen, daß man die Erndle nicht besorgt, oder daß man von den Aeckern währender Erndtezeit fortläuft und sich in die Walder begiebt, um eine reichere Erndte, di« daselbst bevorstehet, nicht zu versäumen. Die in Sibirien so genannten Z^ern * wachsen in der Gegend von Werchorurje sehr häufig, und wenn das Jahr der Her. vororingung ihrer Früchte günstig ist, so läßt man alkS stehen, und sammlet sie. Weil sie an andern Orten auch wachsen, so ist ihr Nutzen schon bekannt. Man ißt sie aus der Hand, und dies ist wohl in Sibirien und Rußland ihr Hauptnutzen; man preßt auch ein angenehmes Oel daraus, dessen sich die Vornehmen in der Fastenzeit bedienen, um gebackenes damit zu machen oder Fische da« mit zuzubereiten. Also sieht man leicht ein, daß davon jährlich eine große Menge verbraucht wird. Zudem ist diese Waare durch ganz Rußland gangbar, so gar daß man sie auch bis Petersburg hin im Werthe halt. Nun ist N)erct)orurje der erste Ort, von welchem man sie nach Rußland bringen kann. Und man nimmt sie lieber von dem nächsten Orte, als von dem weitesten, damlt man die Waare nicht gar zu weit führen darf. Man pfiegt also, wenn man aus Sibirien nach Rußland reiset, * pinu, toliü yumi«, can« ereüo, nucleo «äuli. Mll. N«l?. >Lo. no. 4. ^5 l742 ^^nar Nov. reiset, dieselbe in wcrchomrje, wo sie zum Verkauf gesammlet wird, einzulaufen. Wie ich da war, konnt« man das Pud für funfzehen Kopeken haben, welches ein geringes Geld zu seyn scheinet. Es muß aber die Menge und die große Bequemlichkeit sie zu sammle« die Ursache seyn, daß man diese Erndte der Fruchterndte vorziehet. Das Hornvieh kommt hier, so wie auch die Pferde gut fort, und dab Rindfleisch ist also nicht theuer. Der Lura führet hier überaus wenig Fische, welcher Mangel der Nahrung sehr empfindlich seyn würde, wenn man nicht hier herum auch viele fischreiche Seen hätte, welche diesen Mangel so ersetzen, daß man denselben nicht gewahr wird. Sonsten sind die Menschen hier, weil sie vielen Umgang mit den Russischen Kaufleuten haben, die sie auch als Fremde an« sehen, vertraglich, und überhaupt mit den Fremden umgänglich. Es geschiehet oft, daß Russische Kaufleute, die einige Jahre hindurch in Sibirien gehandelt haben, etwa mit den leßren Winterwegen hier ankommen, und mit dem ersten Frühjahr von hier nach Solikamsk gehen, Um von dorten aus ihre Reise nach Rußland zu Wasser auf der Rama und der Wolga fortzusetzen. Es ge, schiehet auch öfters, und dieses zwar mehr, als das erstere daß sie mit den letzten Winterwegen aus Rußland nach Werchocurje kommen, allwo sie das Frühjahr erwar« ten, um mit offenem Waffer nach Tobolsk zu reisen. In beyden Fällen halten sie sich in werchorurje auf, ' und Werchorurje '4355 Werste. 497 und das giebt Gelegenheit mit den werchorurjern umzugehen, welche dadurch erfahren, daß über dem Ge<-bürge auch leute wohnen, und dahcr unvermerkt ein etwas leulsecliqeres Wesen an^nommen haben, so daß ich dafür halte, das;,wenn man an einem Orle in Sibirien eineAca« demie del Sitten anleqcn wollte, es hier am allerfüglichsten gesckehen könnte. Vielleicht würde eine solche Academic manchem Sibirischen Kopfe sehr heilsam seyn. Wenig« stms kann ich bey meinem Ausgange aus diesem entfernten tande nicht umhin, einigen harten Köpfen darin, welche, weil sie glauben, daß außer ihrem Bezirke nicht wohl Menschen smd,< alle dahin kommend^ kaum für Menschen ansehen, zur Danksagung für das auch wider ihren Wil« len bey ihnen genossene Gute, etwas mildere Sitten und wenigere Rauhigkeit für das künftige anzuwünsihen. DieS aber wäre durch eine Pfianzschule, die mittelst einer Aca« demie am besten anzulegen wäre, am bequemsten zu ec< halten. Wir hatten uns!bis gegen den Anfang des Chtist« monats hin so ziemlich zu unserer Rückreise nach Rußland zubereitet; und weil nun unsere Reise von hier aus nach Solikamsk gehen sollte, so mußten wir das Werchoturi« sche, oder Uralische oder dasRiphäische Gebürge an einem ziemlich hohen Orte übersteigen. Wir hatten große lust die Höhe desselben, da wir keine Feldmesser mehr bey unS Ii hatten, Ramrsch. R- 4 Theil. >742 Monat Doc. batten, durch barometrische Wahrnehmungen zu bestimmen. Vir hielten aber doch für rachsam zu gleicher Zeit entweder in Werchowrje oder in Solikamsk gleichlautende Er. fahrungen mit denenjenigen, die auf dem Gebürge sollten glmacht werden, anzustellen, um auf diese mehr bauen zu dürfen. Wir vertheilten demnach unsere Reisegesellschaft. Der Herr Prof. Müller reisete den isten des Christmo« Vats voraus; ich aber folgte erst den 9ten eben dieses Mo» «als nach. Wir hatten die Abrede genommen, daß er auf dem Gebürge die Höhe des Barometers wahrnehmen sollte; ich wollte eben dies« Höhe so lange in wercho, 5urje aufschreiben, bis er mir Nachricht geben würde, daß «r die Höhe auf dem Gebürge wahrgenommen hätte; ev sollte dahcr sogleich nach seiner Ankunft in Solikamst bis zu meiner Ankunft die Höhe des Barometers auf» zeichnen, da wir dann hofften, unter den Solikamski. schen cine zu finden, die mit derjenigen zusammenstimmen würde, die ich mir auf dem Berge zu machen vor< nahm. Zufolge dieser Abrede berichtete mir der Herr Prof. Müller, daß er den 4ten dieses, von acht Uh» vor Mittage bis zwey Uhr nach Mittage, in dem Dorfe Ayriä, welches westlich von dem Gebürge, aber noch sehr hoch lieyt, die Höhe des Barometers sechs und zwanzig Pariserschuhe und —^- befunden hätte. Sie war an eben dem Tage z» eben der Zeit hier in Wcrcho, rurje Ierchowrje 4375 worsie. ^^ tUrfe 2763 und 2753. Als ich dieses wußte, so packt« ich meine Sachen zusammen, und machte mich auch reise« ßrtig. Ehe ich aber Werchomrje gänzlich verlasse, muß ich noch einer schönen Himmelserscheinung gedenken, welch« sich hier den isten des Christmonats des Abends zugetra« gen hat. Um fünf Uhr waren zween Nebenmonden/ (aa) auf jeder Seite des Monds (ä) einer. Derjenige,welcher dem Zuschauer zur rechten war, sahe weit lebhafter als der zur linken aus und spielte mit zierlichen Regenbogen^ färben, ließ auch von der äußeren Seite einen sehr hellen Streifen, der mit dem Horizonte parallel war, von sich gehen. Der linke war weit blasser, unv hatte zwar auch einen Streifen, welcher aber in Anse« hung des rechten viel undeutlicher war, so daß man ihn kaum unterscheiden konnte. Zu gleicher Zeit entstund in einer Entfernung von ohngefahr sunfzehen bis sechzehm Moudsdurchmesscrn ein Hof oder Ring um den Mond, (cccc) «nd von diesem Ringe oberhalb in einer Entfernung von ohngefähr zwanzig Durchmessern, war ein heller Bo. gen) ch zu sehen, dessen Hörner aufwärts stunden. Diese Erscheinung daurete drey Viertel Stunden. Endlich be. kamen beyde Nebenmonden einen ungemein lebhaften Schimmer, doch so, daß der rechte allezeit mit einem größeren licht begäbet blieb, wie er denn auch seine Re. genbogenfarben endlich dem aus ihm gehenden hellen Strel» Ii« sen ,742 Monat Dec. fen gar wett mittheilte. Darauf erschien oben an dem Hofe gerade zwischen dem HHond und dem obersten hallen Bogen ein neuer Bogen (e) eines ziemlich grosim Zirkels, der mit seinem äußeren erhabenen Theile den Hof berührte, aber von einem sehr blassen licht war. Die hellen Strei« sen der Nebenmonden fiengen nun an sich immer weiter und weiter zu erstrecken, so daß sie sich endlich um dm ganzen Himmel zogen, und einen neuen Hof ausmachten, in dessen äußerem Umfange der rechte Mond ;u stehen kam. Der jcht benannte Bogen aber schien ein Widerschein von diesem Hofe, so wie der oberste Bogen (c!) ein Widerschein von dem Hofe (cccc) zu seyn. In diesem Hofe waren auch ein paar Nebenmonden (kd) zu sehen, welch« den Nebenmonden (22) gegcn über stunden und Widerscheine von ihnen zu seyn schienen, wobey wiederum zu merken, daß die Nebenmonden, wie auch diejenigen Sel< teu des Hofes, die dem rechten Nebenmonde naher stun« den, sihr helle, die auf der andern Seite aber viel dunk, zer waren. Dieses nun konnte man eine ganze Stunde lang an dem Himmel sehen. Darauf verschwand eine Erscheinung nach der andern bis auf den wahren Mond und einen blassen Hof um denselben (cccc), die noch in der Nacht um eilf Uhr zu sehen waren, und vielleicht noch lauge stehen geblieben sind. Es blies schon vier Tage her immer ein gelinder Nordwind, und die Kälte nahm von Tage zu Tage zu, so daß das nach den Delklianischen Ein, Ljalinskoi Sawod 44«? W. 5^ Elnthettungen gemachte Thermometer den Zten dieses schon auf 190 Grade (bey nahe 13Grade unter 0 nach derFah' renheillschen Eintheilung) gefallen war. Es schien kein gutes Wetter zur Reise, besonders über die Gebürge zu scyn;aber weil die Rcise auch zugleich nach pcrewburg gieng, so achtete ich weder die kalte« Nordwinde, noch andere Ursachen der Kälte, solcher« war geneigt alles geduldig aubiustehen, und dem Zwecke meines Verlangens näher zu kommen, in so ferne es ohne Gefahr des^chens geschehen konnte. , Ick wurde mit dem Einpacken den 8ten Dec. fe» tig, und reisete den Tag darauf nach Mittage um i Uhr aus N>crchomrje ab. Es war beständig eil, dünnep Nebel jn der lust, wie bey einer großen und grimmigen Kalte zu scyn pfiegt. Etwas nach vier Uhr erreichte ich das Dorf Hessonowa,so an dem rechten Uscr dcF.Ljala liegt, der in den Soswa stllt. Es bcstehet aus zehen Höfen Werchoturischer Vauren, welche auf anderchal^ Werste von. einander zerstreuet liegen. Nach einem klei« nen Stillstande fuhr^ich zunächst oberhalb den oberste^ Häusern über den Ljala, kam anderthalb Werste davo« durch das ^ Dorf U7ifwphftyc>wa,' das ebenfalls von Werchoturischen Bauren best ht ist. Nach einem paar Wersten weiter fuhr ich wieder über Yen Ljala, und ka^ in kurzer Zeit nach Ljalinskoi Pogost und Sqwod, Die Sawod oder Hütte erreichte ich dcs Nachts mn scch§ Ii3 Uhr. 4o« ^ '?^2 tNonac Dec. - Uhr. Sle liegen beyde am Ljala, der Flecke« auf dem rechten, und die Hütte auf dem linken Ufer, einander ges gen über. Der Flecken hat eine Kirche zur Erscheinung Christi, und achtzehen Höfe, die von Werchoturischen Kosackenkindern, und von ieuten aus dem Kaufmanns« stände bewohnet werden, und überdem zween Hö»'e Hütten« bauren. Weil ich gerne von der Hütte etwas erfahren wollte, so lagerte ich mich daselbst über Nacht ein, unv besähe des andern Tages darauf die Hütte, welche ebeli kein wichtiges Werk, doch gegenwärtig eine Kupferhütt« ist. ' "^'^' ' , V " Dle Hütte stehet nicht nur an dem Ljala, sondern auch an elnem Bache Ramenka, der daselbst, nämlich von der linken? Sekte in den Ljala fällt. Es soll der Grubenbau schon ohngefahr seit 172^ siinen Anfang genom« tnen haben. Auf dem linken Ufer des Ljala ist ein kleines streichendes Gebürge von der Hütte den Ljala aufwärts, worin man hin und wieder Stollen getrieben, auch Schachte darauf abgesenket hat. Das Hauptstreichen des Ganges ftll im Anfange auf eln viertel Uhr mitternachtwarts gewesen sehn. Man sagt, daß sich am Tage im Gesteine derbe Kupfererze angelassen, von denen der Centner funszeheir Pfund Kupfer gehalten hatte; der Gang sey daselbst ohngefahr eine halbe Arschin mächtig gewesen, weiter unren zu über immer schmaler, und die Erze von schlechtem Gehalt geworden, bis fünf und ein halbes iachter breit; vom ' ' ^-^ Mundloche Ljalinskoi Vawod 44»? w zo^ Mundloche habe ein Thon übergesetzet, auf welchem iw der siebenden Stunde morgenwärtS ein Queerschlag an die siebenzehen lachter getrieben, aber nicht das geringste da> mlt erbrochen worden sey; dieser Thon sey schmal und widersinnig gefallen, und in einem wilden talkartigen Ge^ steine bestanden; vierzehen lachter vom Mundloch sey abermals in die sünflachtcr ln der sechsten und einer hal^ ben Stunde abendwärts mit einem Queerschlag« aufgefah-' ren wordm, es habe sich aber auch daselbst nichts als bann und wann ein wenig angesiogenes Kupfererz finden' lassen Ohngefähr neun und zwanzig lachler vom Mund^ loche setzte abermal ein Thon über in der stchstettunh eines halben Stunde, so zwar dem Ansehen «ach et»aS milde-' res und spatartiges Gestein führte; eS fty aber solches ebenfalls widersinnig gefallen, und habe den Gang nichö allein ganz verdrucket, sondern auch verunedelt, daß man also auch auf diese Thone keine Hoffnung hätte fthen tonnen. Der Gang sey zwar hinter diesen Thonen wle< derum ausgerichtet und annoch auf die fünf lackter von d« auf demselben ausgefahren worden, sey aber sehr schmal, und nichts als ein wenig Markasit darauf ge. brechen. Ohngefähr drey und zwanzig lachtern vom Mundloch sey ein Schacht an die sechs iachter nuf den, Gange niedergesenket worden. Es hatten darinne« nichts als ein wenig mißpickelichte Wafserkiese gebrochen, welche sich doch auch in der Tiefe, ba Ver G m^ Ii 4 «ben« ^. ' »742 Monat Dec. ?. ebenfalls schmaler geworden, gänzlich abgeschnitten, unh in ein wildes unartigrS Gestein verkehret hatten. Zwi« schen diesen Kiesen und auf denselben hätte man jezu. w^i'^n gediegenes Kupfer in stanz kleinen Stücklcin ge. funden. In dieser Gegend sey neben dem Gange alles zerschüttet gewesen, welches Geschulte auf etliche lachter hoch und lang hier hat müssen eingeschossen, und das davon genommene Gestein, welches dann und wann mit ein wenig solchem mißpickelichtcn Wasserkiese ein< gesprenget gewesen, nach dem ijalinskischen Hüttenwerk geschafft werden. In der Gegend, wo dieser Stollen getrieben worden, hat ein sehr wildes und fast marmor« artiges Gestein, welches durch und durch mit dergleichen mißpickelichten Kiesen ein wenig eingesprengt ist, hausig gebrychen. Es hatte dieses Gestein kein ordentliches Ge. fall, jondern lag zerschüttct, und war dabey sehr fest, daß mit Schlägel und Eisen nichts auszurichten war, sondern alles mit Bohren und Schießen gewonnen werden mußte, und konnte in einem Monat aufs allerhöchste mehr nicht als anderthalb lachter aufgefahren werden, aus welchen Ursachen denn auch der Gang weder in seinem Streichelt noch Fallen richtig fortkommen konnte. Sonst liegt daS ganze Gebürge daherum an der Ljala hinauf ganz zerschüttct, und enthalt verschiedenes Gestein, darunter auch viele Kalk-und andere sehr unartige Steine anzutreffen fnd. Oben aus dem Gebürge ist nichts als Morast und LjalinskSi Sawod 44«? W. 5^5 ein stehender See anzutreffen, und ma« wird nicht leicht eine Werst gehen, da man nicht Spuren von einem an^,ilt,^ steins. Es ist vor diesM ei:,e Glashütte auch eine Kup; ferwasserhütte gewesen, g» «ein Kohlenmagazin; 4. eine Schmiede. Diese Wcrk< werden von dem Wasser des Aamenka getrieben, welche durch einen Damm, dessen Höhe ein und zwey Dattel Arschin, wie die ^änge sechs und dreyßia, Faden, und die Brei« vierzehen Faden beträgt, aufgeschwetler ist. ManhatHn lwch der ersten Anlage vergrößert > nä,nlich in^ die.Höhe u,n zwey und drey Viertel Arschin, in, der iänge un^ hindert ulld drey und vierzig Faden. Hierzu gehört noch ein Vorrathsteich, eine Werst und vier huHhexc u,»d brsy hnd pierzjg Fah^n höher, wel<, ch«?< drey W^ vierzig Faden lang, zween Faden tief, und zwölf Fadcn breit ist. Bey diesem Vorrathe des Wassers koynen dje Hüttcn bis zu Ende des Ienners Waffer ha« ben, im Honmng aber und Merzen, fehlt es ^ weil auch der Teich ausfriert. - Außer der Hütte siehet man noch ein Haus für den Hüttenmeister, eines für den Ober« steiger, und hunf Caftrüen für die Arbeitsleutt. >^'s> Zch hielte mich hier-bis «in Uhr nach Mittage des, ,otett^Dsc^auf, und sthte meine Reise fort, kam auch, gegen 5 Uhr nach dem Dorfe Melechina, H am Ljala, liegt^ <^s hal'sieben HMWerchoturischer^eute aus dem^ Kaufmannsstande, und die Mrde etwas ruhen,!unb kam über die Bäche parc- scha> HMchosch und parschosth des Nachts um> zehea Uhr in Spaßkoje Selo an. Alle drey obige Bäche .? fallen Podpavdinskie Iobnschki4^73 a.einehalbcwzoy fallen nur eine Wcrstc unterhalb dem Orte, da ich darüberge. fahren, in den Ljala. Spaßkoi Selo aber Negt an heni Bache tHiusinka, der gleichfalls eine Werste unterhalb in den Ljak fällt. Dieser Flecken hat eine Kirche, die dem nicht mit Handen gemachten Bilde unsers Heylan« des gewidmet ist, ein Haus für den Priester, ein' PostHaus , und vier Woqulische Wohnungen. Ich hatte einen Tog vorher jemand vorausgeschickt, der ein Barometer füllen, und seine Höhe den Tag über wahrnehmen konnt.e, welche ich dann von 26^3 Parisischen Fußes befand. Ich hoffte nämlich nicht naher unterhalb dem Gcbürge diese Höhe mit Bequemlichkeit wahrnehmen zu können, und dachte zugleich, die Menge der Wahrneh« mungen würde keinen Schaden nach sich ziehen. Den »iten um ein Uhr nach Mitternacht reisete ich weiter, und kam über die Bäche Tschumkasna, Baikov« ka, pavda, Tjcborna ;u einem paar Hausern, welche Podpavdinskie Isbuschki genannt werden. Diese Ankunft geschahe des Morgens um vier Uhr. Und weil ich vom vorigen Flecken das Barometer schon wieder hat« te voraus gehen lassen, so war es bey meiner Ankunft schon wieder gefüllt. Ich ließ es von vier bis sechs Uhr hän, gcn,und jand es innerhalb dieser Zeit unverändert von 26«z. Die kurz erwähnte Bache außer dem letzteren fallen gera» de in den Ljala, der Tjchorna aber geht nach dem pavda. ^/ ,74« Monae Dec. pavda, und kommt erst mittelst desselben in denLjala. Ueber den pavda fährt man aus diesem Wege zweymal. Die Isbuschki bestehen aus zwey Häusern, davon das eine einem Wirthe gehöret, welcher den Fuhrleuten Brandtwein und Heu für ihre Pferde verkauft; das an. dere, si erst dieses Jahr wieder erbauet worden, ist eine Zollwache, die vor diesem zwar immer gewesen, seit zwanzig Jahren aber völlig eingegangen war. Sie hei« ßen podpavdinskie Isbuschki, weil sie unterhalb und gleichsam an dem Fuße des Berges pavda stehen, übe« welchen man zugehen pflegt, wenn man in dieser Gegend über das Werchoturische Gebürge reisen will. Weil die Kalte durchdringend war, so versuchte ich das Barometer von hier aus nach dem Berge so überbrin» gen zu lassen, daß ich nicht nöthig haben möchte es erst auf dem Bcrge zu füllen, sondern es daselbst nur aufzu« hängen. Ich besorgte, die Kälte mögte nicht gestatten sich mit der Füllung desselben in freyer iuft zu beschäftigen. Auf allen Fall aber schickte ich einige leute voraus, um ein Feuer oben auf dem Berge anlegen zu lassen, wodurch ich zum wenigsten etwas vor der grösten Kälte geschützt zu seyn hoffte. Ich folgte gleich nach, und erreichte nm neun Uhr vor Mittage die oberste Höhe des Berges, zu welcher man auf dem Wege, den ich nahm, kommen tonnte. Diese Höhe ist ohngefähr ein Drittel der Höhe des ganzen Gebürges, wornach man sich folglich auch in der PodpavdinskieIvbusthki 4478 u. elne halve N>. ,u der Rechnung zu richten hat. Das Barometer wies zwo Stunden lang, nämlich von neun bis eilf Uhr, 2532» Es war denselben ganzen Tag nicht die geringste Verän« derung in der iust zu spüren; es gleng kein Wind, und war sehr kalt. In diesen Umständen wies das von mir bisher gebrauchte Thermometer oben auf dem Berge Pavda ;ol, (nach Fahrenheitischer Eintheilung ohnge« fähr 26 Grad umer 0) weswegen ich auch das Barome« ter nicht allzuweit vom Feuer, und demselben gegen über, an einen Baum aufhängte, damit das Quecksilber von der Kalte nicht in einen yar zu engen Raum zusammen gezogen, und dadurch außer Stand gesetzt werden möchte seine wahre Höhe anzuzeigen. Daß aber das Barometer richtig gewesen, und durch das Fahren keinen Schaden ge. litten hatte, davon bin ich nachgehende in dem Dorfe Ayris überzeugt worden, da das Quecksilber an das Ende der Röhre, nachdem es bewegt worden, mit einem starken Tone anstieß. Der Herr Prof. Müller hatte nach seiner Ankunft in Solikamsk die Höhe des Baro» meters nickt wahrnehmen können, wie ich nachgehende vernahm, weil die barometrische Röhre, deren er sich vor» her bedienet, unterwegens einen Riß bekommen hatte, und er nur diese einzige bey sich sührte. Ich glaube aber, die von mir veranstaltete Beobachtungen seyn zureichend, gewisse Folgen für die Höhe deb Berges daraus zu zie, hen. So FN c///.' ' '742 Monat Dec. So wle ich bib auf die Höhe des Berges pavda hey fünf Werstc lanq immer bergan gefahren war , also fuhr ich von dieser Höhe an wieder eine gute Meile unter» wärts, doch nicht steil, sondern in einer gemaligen Ab. hangigkeit, bis ich endlich des Abends um drey Uhr nach dem Dorfe Ryria kam, welches an einem Bache gleiches Namens liegt. Es bestehet aus acht Höfen der Herren Baronen von Scroganow. Ich war bey meiner A'ikunfc allhicr ziemlich durchgefroren, und wollte auch gerne noch hier die Höhe des Barometers wahrnehmen. Durch die« se beyde Ursachen sahe mich veranlasset mich hier einige Zeit aufzuhalten. Die Höhe des Barometers war von vier Uhr bis des Nachts um zehen , beständig 2602. Gegen Mitternacht hoffte ich meinen Endzweck erreicht zu haben. Ich verließ also den i2ten dieses um ein Uhr nach Mitternacht dieses Dorf, fuhr zweymal über den Ryria, und kam des Morgens um vier Uhr in den Flecken Rostjoß. Dieser liegt auch an dem Bache Ryria welcher > endlich ohna/fähr vier Werste von hier in den Roßwa fällt. Es war diese Nacht noch ungcniein kalt; doch um meinen Sinnen nicht zu viel zu trauen kiena ich hier in dem Flecken das Thermometer auf, welches des Morgms um 5 Uhr 2,4 Grade s nach der Fahrenheit^ schen Einthcilung 41 Grade unter v ) zeigte. Man hörte auch die Fuhrleute wacker über ihre Nasen und Ohren klagen. Dorf Roßwa 454c> wcrste 513 klagen. Der Flecken hat eine Kirche zur heiligen Drey« faltiqkeit, nebst den Nebcnaltären der Petschorischen Wunderlhater Anton und Feodosi, und Nicolai des Nunderthäters. Dabey sind acbtzehn Höfe Stroqano« Wischer Bauren , welche sich übcr die Kälte dieses OrteS sehr beschweren, und vorgeben, daß das Korn gar selten zu seiller Reise komme. Die meiste Nahrung derselben bestehet in dem Wilde, das hier ziemlich häusig fället; vornehmlich aber giebt es sehr vicle Elendthlcre, wiesie mir dann innerhalb einer Stunde auf ein Duhend Stück zum Kauf anboten. Das Maul und die Zunge dieser Thiere werden von ihnen für icckcrbi^en gehalten, und ich muß bekennen, daß sie auch nicht übel gcsckmecket haben. Obellgemeldtem Flecken gegen über liegt Roßrrinskoi Ramen. Ich fuhr von hier um sieben Uhr des Morgens ab, und kam ohngefahr siebenzchn Werste von hier einen ho< hen Berg, Dikar Ramen genannt, vorbey, der aber bey drey Werste zur rechten des Weges blieb. End. lich kam ich vormittags um zehn Uhr ln das DorsRoßwa, das an dem Flusse gleiches Namens liegt. Das Dorf bestehet aus dreyzehen Höfen Stroganowischer Bauren. Der Weg von dem Flecken Rostjoß an bis Hieher war gegen den vorigen ziemlich bergicht, auch wegen der stren« gen Kalte ungemein beschwerlich. Das Thermometer Kk . wies Ramtsch.R-4 Eheil. »74» Monar Dec. wies bey meiner Ankunft in diesem Dorfe 238 Grad, (nach demFahrenheitischencMade^ unter 0) Man sah« nirgends etwas von einem Vogel, hingegen beständigen dünnen Nebel, wie ich es schon mehrmahlen in strenger Kalte wahrgenommen habe. Bey der Einfahrt in das Dorf mußte man über den Fluß gehen, da man mir auch einen hohen Berg , der ohngefahr zehen Werste oberhalb an dem Roßwa stund, unter dem Namen Wostry Ramen (spitziger Felsen ) zeigte, der sehr nahe zu seyn und dem Dorfe gegen über zu stehen schien. Man sagte, daß die Elendsjagd hier noch viel starker, als in Rostjoß sey. Denn die Elende sollen Hieher einen ihnen sehr anstän. digen Strich haben, weswegen auch die Jagd den Bau« ren angenehmer ist, als das Ackern. Gegen ein Uhr Nachmittages fuhr ich weiter, und kam über den Bach paschkovka endlich nach dem Dorfe Molcschan oder Molrschanskaja, das nicht mehr als zween Höfe Stroganowischer Bauren hat. Es liegt an dem Bache Moltschanka, der in den Bach Tschikman fällt. Ich kam hier erst um fünf Uhr des Abends an, weil die Gleisen des Weges sehr tief waren. Die Pferde wurden dabey halb lahm, und den Fuhrleuten erfrohren einige Glieder, so daß sie mir sehr anlagen sie hier recht ausruhen zu lassen. Ich gewährte ihnen ihr« Bitte, und blieb bis um Mitternacht liegen, welches auch wegen der Soldaten, ^ und Dorf Tschikman 457" Werste 515 und übrigen Personen meines Gefolges nöthig war, deren Schlitten nicht gut vor der Kälte verwahrt waren. Acht Werste von diesem Dorfe mußte ich über «inen Berg fahren, den man Rojsaja Gora nennt, weilen die Fahrt darüber schief abhängig ist, und man in beständiger Furcht seyn mußte, daß man mit dm Schlitten umwerfen würde; aber auch so wohl vorher, als hernach bis zu dem folgenden Dorfe war der Weg sehr beschwerlich. Ich erreichte den izten deS Mor« gens um vier Uhr das Dorf Tsthikman, daS an einem Bache gleiches Namens liegt, welcher funfzehen Wer« sie von hier in den Fluß Iaiwa fallt. So viel man äußerlich urtheilen konnte, so schien es, als wenn die Kälte bisher zugenommen hätte. DaS Thermometer schien eben dieses anzuzeigen; denn in demselben hatte sich alles Quecksilber in den größeren untern Cylinder ge« zogen, da doch an dem engen Röhrlein die Eintheilun» gen bis auf 260 (nach der Fahrenheitischen Einthei« lung 95-^ unter 0) giengen. Ob ich nun gleich vermuthet, daß mein Instrument einen Fehler gehabe habe, so konnte er doch nicht auf so eine erstaunliche Art bey einer gelinden Kälte angewachsen seyn, und daher ist nicht zu zweifeln, daß die Kälte außerordentlich groß gewesen sey. Ich mußte hier wieder anhalten, damit sich meine ieute warmen konnten. Das Dorf bestehet aus Kk 2 ftben 5ts 55555' »742 Monar Dec. sieben Bauerhöfen, die der Krone gehören. ' Nachdem sich die ieute gewärmt hatten, fuhr ich wieder ab, und kam vormittags um »a Uhr nach Solikamskaja, und traf hier meinen Herrn College« gesuüd und wohl an. Diese Stadt it ansehnlich, und hat an sich selbst und in der Nahe v.el besonderes, das aufgezeichnet zu werden verdienet; deswegen wir gerne den Entschluß faß« ten uns hier etwas auszuhalten. Ich will also mit Be« schreibung der Stadt den Anfang machen. Sie isi an beyden Ufern des Flusses Nfsolka erbauet, und enthalt ohngefähr sechs hundert Wohnhäuser, alle von Holze, deren viele jedoch sehr bequem gebauet sind. Von öffentlichen Gebäuden befinden sich an der linken Seite 1. zwo steinerne Hauptkirchen , eine für den Sommer zur heili» gen Dreyfaltigkeit, mit zwo Sommernebenkirchen, die eine zu Johannes dem Vorläufer, die andere zu T^ico« laus dem Wunderthäter. Die andere steinerne Haupt» kirche ist zu Nicolaus dem Wunderthater, und wird, weil s,e eingeheizt werden kann, des Winters gebraucht. Diese beyden Kirchen stehen>nahe bey einander, und haben einen gemeinschaftlichen steinernen Glockenthurm, unter welchem sich die Kanzley befindet. Daselbst ist auch das Zollhausund das Haus desWoiwoden,beydevonHolz,das Gefängniß nach Art der Russischen gemeinen Gefangnisse, mit einem Osirog von aufrecht stehenden Balken umge« ben, und acht Schenken. Zwischen der Sommerhaupt, c " K. tirche Solikamskaja 4<37 werste 51? «rche ünd der Kanzley ist eine steinerne Pfarrkirche für den Winter zur Geburt Christi, mit einer kleinen Ns« beykirche zur Auftrsiehung Christi. Man zehlet voy dieser Seite drey Hauptstraßen: eine zur Erscheinung Christi (boIojavlenekaja) oberhalb an der Ujsoikch Darin ist eine steinerne Kirche für den Winter zur Er-stheinllng Christn mit einer Nebenkircke zu Clemens, dem Römischen Pabstz:.- Bey dem Ende dieser Straße ist ein Nonnenkloster Spaßkoi, worin sich eine steinerne Winterkirche z>i tNariett Schuh und Fürbitte befndH und eine Sommerkirche zur Verklärung ChnjA; beyde Lmd^unter einem Dache und bloß durch eine steinerne. .WM unterschieden. Zehcn hölzerne Zellen dienender .AehWn und den Nonnen zur WohnunK,^nd..ßw^ .hol,, zerne Ruigniauer schließt alle Gebäude d daß.es von der WillküHr de^ Künstlers abhängt ihn allzeit mit solchem Erfolg anzubringen, daß er durch Vermischung des Zinks mit vem Kupftr ein hoch gelbes geschmeidiges Metall hervor bringe, halte ich nach den damic gemachten Proben für schwer. Es ist mir einige mahl gelungen/>hne den Vortheil abgemerket zu haben... ^ ., . Weil hier eine so große Menge von Salzkothen ist, auch das hiesige und überhaupt alles Permische Salz m Rußland für das beste gehalten und dahin häufig verfüh, ret wird, so habe ich mir viele Mühe gegeben einen völli. ^ ,742 Mona< Dec. gen Begriff von dem hiesigen Salzwesen zu bekommen, und zu diesem Ende so wohl alle Brunnen als Kochen besucht, und was mir nöthig geschienen, davon aufgezeich. net. Und da ich hoffen kann, es werde diese Nachricht einigen meiner ieser auch nicht unangerehm seyn, so trage ich kein Bedenken dieselbe mitzutheilen, wie sle mir bey meinem ersten Aufzeichnen in die Feder gefiosien ist. Si« folqen alle in ihrer Ordnung. Die große Koche ist Ni< kitskajk, dem hiesigen Herrn Dcmidow zugehörig. Sie stehet auf dem rechten Ufer des Baches Ufittka. Die Salzpfanne ist eilfArschin lang und zehen nebst drey Vier. tel Arschin breit und acht Werschok tief. Sie wird von «inem Salzbrunnen unterhalten, der keinen andern Namen als die Kothe,hat und im Durchschnitt bey zchen Werschok breit ist. Bis an das Wasser rechnet man von dem oberen Theil desBrunnen zehcn Faden. Dieser Brunnen aber reicht nlcht zu die Kothe völlig zu unterhalten, daher nimmt man die Sohle eines andern Brunnen, der (l)rel(Adlec) heißt, zu Hülfe, dessen Durchmesser acht Werschok be, tragt, seine Tiefe aber bis zu dem Salzwasser ist acht und 'em halber Faden. Ein Salz wird in vier und zwanzig Stunden gekocht, und diejes bestehet aus acht und zwan. 'zig Sacken. Hierzu braucht man sieben Klafter lang Holz, d. i. sieben cubische Klafter. Auf eine Salzwoche gehen achtzehen Tage, innerhalb welcher Vierzehen Salz« gekocht «erden. Bey dem Brunnen werden stchs Wassergießer, Solikamskaja 4587 Werste. 53 gießer, (tVodoliw) gehalten, welcke miteinander je zween und zween alle drey Stunden abwechseln. Eine jede Partey aber liefert in dieser gesetzten Zeit 2Oo Eymer* Salzwasser zu den Kochen. 2. Blagowcschtschcnska, ja, (zur Verkündigung Mariä) gedachtem Herrn De. midow zugehörig, auf eben der Seite des Baches Ufin« ta. 'Die Salzpfanne ist zehen und cine halbe Arschin lang, zehon Arschin breit, und sieben Werschok tief. Der dazu gehörige Hauptsalzbrunnen ist der obengenannte (l>> rel. Zur Beyhülfe nimmt man noch einen andern So, kol, welcher acht Werschok breit, bis an das Salzwasse, aber zehen Faden ist. Ein Salz wird in vier und zwan, zig Stunden völlig ausgekocht, und erfüllet fünf und dreyßig Sacke, wozu man bey zehen Faden Holz und mehr gebraucht. Eine Salzwoche bestehet aus fünf und dreyßig Tagen, in welcher zwölf Salze ausgekocht wer> den. Die Anzahl der Wassergießer ist der Anzahl bey der vorigen Koche gleich. Sie wechseln mit einander alle vlerthalb Stunden ab, und gießen in dieser Zeit nicht mehr Sohle aus, als die beyder vorigen in drey Stun, den. 3. prokopiewskaja Irvana Surowzowa, stehet auf eben der Seite des Baches Ufinka. Die Pfanne ist, wie bey den übrigen dem Surowzow zugehörigen ' ' 7''». l»n' -/ . Kochen. »" ,l, * Es werden Russische Epwer wedro verstanden, davon ich anderswo die Erklärung gcgcbcn habe. 524 '742 iiionar Dec. . ' KotHen. Der Brunnen hat mit der ssothe gleichen Na-p,en und ist ohngefähr zeh.cn Wcrschok breit, und bis vn den Grund,drey und dreyßig, bis an die Salzsohle aber ftchzehen Klaftern tief. Der. Gehall von der Sohle beträgt neun und ein halb ioth.' Ein Salz von sieben und zwanzig Säcken wich.mit dreyzehm Faden Holz in zwcymal vier und Manzig Srundm gekocht. Ejl,e Sqlz. woche besiehet aus drey und zwanzig Tagen, und liefert dreyhundert und neunzig Säcke Salz, die Wasserfchöpfcr wechseln mit eistatcher alle drey. und eine viertel Stunde ab, und Möpsen bey'jeder Abwechselung zu zcheyhlinhert stehet auf dem link1,die zwölf Arschin lang^eilftArschl> breit, und sieben Wrrschpk tief ist. Deö HaüptsahbruMen heiht psrvowka;l ein anderer, den man mit^W^ nimmt ^ FolZ4lsi1)a, ÜM ist zwanzig Fadetr. tief. Na§ SalzwasswVsSlerfieren ^. n/unlöthig, das.ilue dem an» deren betragt mun^nd eiy halb i,olh. ,Ein^Sa^ tyjch in vier junv zwanzig.Stunyen gekocht^ und ma6)t.neun Und MnM bis vreyM' Säcke aus/ WM man zwölf Faden Holz gebraucht. 'EineSalzwbchebestchet.au^ein tlnd zwattjig Tagen, :itm«rhalb »velchir zwölf Salze ausgekocht werden, leute, welche die Sohle aus dem Brun« nen schöpfen, sind in eben der Anzahl, und wechseln mit 'einandereben so ab, gießen auch ebensovielWaMaus, Sollkamskaja 4587 N?n-ste. 525. als die bey der Koche Nikirskaj^ 5- Andreewokaja Roftowschtsthlkowa, auf eben dieser Seite des Baches Ufinka. Die hierzu gehörige Salzpfanne ist wie bey lNlkolskaja Die daselbst auszukochende Sohle wirdauS den Salzbrunnen der Mikolskaja zugeleitet, und zur Bey«, hülfe ist noch der obengenannte Orel von Blagowesch«, tsckenskaja. In vier und zwanzig Stunden wird ein Salz von dreyßig Säcken gekocht. Einc Salzwoche be^ stehet aus achtzehen Tagen, worin zwölf Salze gekocht, werden. Zu jedem Salze werden bey zwölf Klaftern Holz verbraucht. Mis den teulen ^ die das Salzwasscr schöp« fen, verhalt es sich, wie bey der Blagowcschrjchenska-ja. 6. Alcxecvekaj.? Truda, ein Brunnen, dem hie« sigen Herr» Dcmidow zugehörig, ist sechs Werschok breir und bis an die Sohle funfzehen Klaftern tief; man bedient sich zur Beyhülfe noch des Sokols. Die Kothe heißt auch Alexcevt'K'.ja, und stehet auf eben der Seite des Nfinka, als wie die vorige. Die Salzpfanne lst eils Arschin lang, zehen und cine Halbe Arschin breit, und acht Werschok tief. In zweymal vier und zwanzig Stunden wird ein Salz von fünf und dreyßig Säcken ausgekocht, . ^Wozu man zwöis Faden Holz gebraucht. Eine Salzwo« che bestehet aus ein und zwanzig Tagen, innerhalb wel. chen zwölf Salze fertig werden. Mit dem Wafferschöp-fen verhält es sich, wie bey der vorigen Kothe. 7. N7l» kolskaja oder Mokrerlovskaja Surowzorva, auf der «6 '742 Monar Dec. ber rechten Seite des Ufinka. Die Pfanne ist wie bey den übrigen Surowzowischen Kothen. Der dazu gehö» rige Brunnen hat eben den Namen, welchen die Koche führt, und eine Breite von sünf Werschok, und ist bis auf den Grund sechs und dreyßig, bis an die Sohle nur achtzehen Faden tief. Der Gehalt der Sohle betragt eilf und ein halbes ioth. Man braucht fast mehr als zwey« mahl vier und zwanzig Stunden zu neun und dreyßig Sa. cken, wozu dreyzehen Faden Holz verwendet werden. In einer Salzwoche, die aus drey und zwanzig Tagen beste« het, werden bey drey hundert und neunzig bis vier hundert Sacke geliefert. Die Wasserschöpfer wechseln mit «inander alle drey oder vlerthalb Stunden ab, und schöpfen in jeder Abwechselung ohngefähr drcyhundert Eimer. 8. Rlimamovskaja Surorvzowa, auf eben der Seite des Nfinka. Der Salzbrunnen Romarovskaja Cru, ba führt kein Wasser mehr, und die Kothe ist ganzlich eingegangen. Bey allen Surowzowischen Kotheu ist ein Koch, ein Unterkoch, zwey Ausnehmer, (die daS Salz aus der Pfanne ausnehmen,) sechs Wasserschöpfer, ein Holzführer. Der Koch bekommt die Woche einen Rubel zc. Kopeken. Der Unterkoch (podrvarok) einen Rubel. Die Ausnehmer, die sich auch bey andern Kothen verdin« gen, bekommen von jeder Kothe 20 Kopeken, die Was« serschöpfer einen Rubel, der Holzführer wird mit Provisionen bezahlt, und bedient sich zum Führen der Pferde des Salz- Solikamskaja 45z? N>el-sie. 527 Salzhel-rn. 9. Dmitrewskaja Rostowschtschikowa an der Mündung des Baches ltfinka. Die Salzpfanne ist zchen Arschin lang, neun Arschin breit und sieben Wer« schok tief. Der Hauptsalzbrunnen ist perdunia; ein anderer, der mit zu Hülfe genommen wird, heißt Sta« rucba. Ein jeder ist bey fünf Werschok breit, und bis an die Salzsohle bey zwanzig Faden tief. Der Gehalt des Hauptbrunncn beträgt neun und ein halb loth, und der von der Scarucha 8 loth. Ein Salz von acht und dreyßig Säcken wird in vier und zwanzig Stunden zu Stande gebracht, wobey ohngefähr zwölf Faden Holz auf« gehen. Eine Salzwoche bestehet aus ein und zwanzig Tagen, und liefert zwölf Salze. Die Wusserschöpfer wechseln mit einander alle 5 Stunden ab, und schöpfen innerhalb dieser Zeit zwey hundert Eimer. 10. Troitzkaja Surowzowa stehet auf der rechte» Seite des obenbesag« ten Canals, üx^panez) der aus einem Moraste unge. fähr zwey Wcrste lang nach der Ujsolka geführet ist. Die Salzpfanne ist, wie bey den übrigen Surowzowischen Kothen. Der dazu gehörige Brunnen heißt Mikols« kaja Trüba, ist fünf Werschok breit, und bis auf den Grund vier und dreyßig, bis an die Sohle aber sechze, hen Faden tief. Der Gehalt der Sohle betragt sie ben loth. Man braucht etwas über zweymal vier und zwanzig Stunden zu einem Salze von zwey und dreyßig Säcken, wobey funfzehen Faden Holz aufge« hen. g ^ «742 Monar Dec. hen. I« elner Salzwoche von drey und zwanzlg Tagen kommen drey hundert und zwanzig Säcke her« aus. Die Wasseeschöpser wechseln mit einander alle vierthalb Stunden ab, und schöpfen in jeder Abwech« selling bey zwey hundert Eimer. n. phllipovskaja Surovvzowa, auf eben der Seite des Canals, ist ein. gegangen. Der dazu gehörige Brunnen hat eben den Namen. i2. Sokolovskaja Surorvzorva Koche so wohl als Brunnen liegen auch auf dieser Seite, sind ilber gleicher maßen nicht mehr im Gange. »3. Vrokopievskaia Demidovva ist auf eben der Seite des Canals, zunächst an der Mündung zum Nssolka. Die Salzpfanne ist zwölf Arschin lang, und eilf Ar, schin breit, und acht Werschok tief. Der dazu gehörige Brunnen heißt Schtschepcrkina, und ist acht Werjchok breit, und bis an die Sa!zsohle vierzchen Faden tief. Der Gehalt der Sohle beträgt sieben und ein halb 5oth. Man braucht nur vier und zwanzig. Stunden zu einen, ^alze von vier unk dreyßig Sacken, und hierzu an fünf, zetzen Faden Holz. Eine Salzwoche hat dreyßig Tage, worin zwölf Salze fertig werden. Die Wasserschöpfer werden alle drey Stunden abgewechselt, innerhalb welcher Zeit sie bey zwryhundert Eimer ausschöpfen. Nun folgen in dcr Ordnung vier Salzkothen, so auf der linken Seite des Njsolka angelegt sind, alle vier dem Irran Surorvzow gehörig. 14. Hokrovskaja. Die Salz. pfanne Solikamskaja 458? werste 529 vjanne kommt in Ansehung der iange, Brelte un^ Ti^fe mit der Roscbestrrenskaja vollkommen überein. Der da^u gehörige Brunnen heißt Bolschaja Maßkcb, licka. Zur Beyhülfe wird noch , das Salzwassör aus dcm Nial.lja Nlaßkalicha genommen, welcher sieben Werschok breit, und bis an die, Sohle sechzehen Faden, bis in den Grund aber drfy.un^ dreyßig Fnden tief ist. Der Gchalt d^r Sohle beträgt zchmhalb ioth. > Ein Salz von drey und dreyßig bis fünf und dreyßig Säcken wird in zwcftmal vjcr und zwm^zig Stllnden fertig'. Eine Salzwoche bestehet aus drey und zwgnzig Tagen, in wel« ,cher Zeit drey hundert und achzig bis drey hundert und neunzig Säcke Mefert werden.^ zu, einclh .jeden" Salz aber werden zwölf Faden Holz verbraucht. Der Wasserschöpfer sind sechs an der Zahl, wslche sich alle vierthalb Stunden ablösen,, und innerhalb dieset-Zeit bey zwey hundert Eimer ausschöpfen. 15. Wößkresenskaja ist eingegangen. Der dazu gehörige Brunnen heißt Mostowaja. ,6. Roschestwenskaja. lM Geburt Christi.) DieseKothe hat eine Salzpfanne, die eilfthalb Arschinen lang, zchen Arschin breit, und acht Werschok tief ist. Der dazu gehörige Brunnen heißt Malajä Maß. kalicha, welcher den Kothen Iegorievskaja und Po trc>v5kaja zur Beyhülse dienet. Derselbe ist fünf Wer« lchok breit, bis an den Grund vier und dreyßig, und bis U an Ramrsch. R-4.Theil. ^ ^' ,742 Monat Dec. an die Sohle sunfzchen Faden tief, der Gehalt desselben betraqt neunthalb loth. Ein Salz von drey und dreyßig bis fünf und dreyßig Sacken wird in zweymal vier und zwanzig Stunden fertig, und es werden vierzehn, Faden Holz darzu gebraucht. Eine Salzwoche bestehet aus zwey und zwanzig Tagen, in welcher bey drey hundert und sechzig Sacke gekockt werden. Sechs Wasserschöpser wechseln mit einander alle vierthalb Stunden ab, in wel« cher Zeit sie gegen dreyhundert Eimer schöpfen, l 7. Ie-goriervskaja. Die Salzpfanne bey dieser Kothe ist wie bey der vorigen. Der hierzu gehörige Brunnen führt den Namen der Kothe, und zur Beyhülfe wird die Sohle aus dem Malaja MaßkalichH geschöpft. Der Brunnen Iegoriovskäja ist fünfWerschok breit, bis an die Sohle siebenzehen, und bis an den Grund zwey und dreyßig Faden lief. Der Gehalt betragt neun und ein viertel loch. Ein Salz von dreyßig Säcken wird in zweymal vier und zwanzig Stunden fertig, und werden dreyzehen bis vierze-hen Faden Holz dazu gebraucht. Eine Salzwoche bestehet aus vier und zwanzig Tagen, und werden in selbiger Zeit drey hundert und fünf und siebenzig Säcke geliefert. Es sind sechs Wasserschöpfer, die sich alle drey oder vierthalb Stunden ablösen,innerhalb welcher Zeit sie zweyhundert Ei» mer ausschöpfen. Auf der rechten Seice des Usftlka liegen 18-BogHslowskaja und ly.Ilynskaja Surorvzowych mit einem Brunnen Sujeticha, welche beyde eiugegan- -^ gen Solimskaja 4587 Wcrste. zzl gen sind. 20. 2l. sind Klosierkothen, welche ebenfalls so im Verfalle sind, daß man auch ihre Namen nicht zu sagen weiß. 22. Croizkaja Turcschenmnowa hat eins Pfanne von eilf und drey viertel Arschinen ins Gevierte, die Tiefe derselben beträgt eine halbe Arschin. Der hierzu gehörige Salzbrunnen heißt Iermola, ist bey fünf Werschok breit, und bey neun und zwanzig Faden in allem, bis an das Salzwaffer aber nur fünf Faden tief. Der Gehalt dcs Salzwaffers beträgt sechsthalb loth. Die Wafferschöpser wechseln mit einander alle drey Stunden ab, und binnen dieser Zeit schöpfen sie drey hundert Eimer. Die Anzahl der Wafferschöpfer ist wie bey den obigen Kochen, und jeder Arbeiter bekommt wöchentlich drey« ßig Altin. Ein Salz von vierzig Sacken, deren jeder vier Pud Salz halt, wird in^ zweymal vier und zwanzig Stunden fertig, wozu zwölf Faden Holz verwandt wer« den. Eine Salzwoche bestehet aus drey und zwanzig bis vier und zwanzig Tagen, darin ohngefähr zehen Salze aufgekocht werden. Es gehören noch zu dieser Kothe ein Koch, ein Unterkoch, zween Salzausnehmer, zween Salzfahrer, welche zusammen wöchentlich neun Rubel und zwanzig. Kopeken am lohn bekommen. Auch rechnet man hierzu einen Holzfahrer, und einen, der die Sä« cke unterhalt, deren jener dreyzehen, und dieser zwölfRu" bel des Jahrs empfängt. 25. Bolomaja Turrscbe, ninnowa. Der Hauptsalzbrunnen heißt Sadorojch-- l l 2 naja, «742 Monat Dec. naja, welcher fünfWerschok breit und bis auf den Grund zwey und dreyßiq,bis an die Sohle aber nur zehen Faden icf ist. Der Gehalt der Sohle betragt sieben und ein halb toth. Die Wasserschöpfer wechseln nu't einander alle vierthald Stl,nden ab, und gießen in jcder Abwechselung bey zwey hundert Eimer aus. Truba S^ostroMnasa ^st ein anderer Brunnen, der dem jeht erwähnten zur Bey» hülse dient. Dn erste Brunnen ist jedoch an Salz«' so reich, daß man aus diesem nur alle zweymal vier und zwanzig Stunden Salzwasser schöpfet. Sonsten ist die« ser Brunnen in Ansehung der Breite und Tiefe, wie der erstere. Der Gehalt beträgt sünfthalb ioth. Die Salzpfanne ist zehen Arschin und funfzchenWerschok lanq, neun und drey viertel Arschin breit, und zwölf Werschok tief. Die Wasserschöpfer, weil sie auch die Arbeiter von dem Brunnen Saostrosthnaja bezahlen müssen, bekommen hier etwas mehr, als bey der vorigen Koche, nämlich wöchentlich einen Rubel und funfzehen Kopeken. BeH dcrKothe sind eben so viele Bedienten, als bey Croizkaja, und für ihren iohn gehet wöchentlich zehen Rubel und zwanzig Kopeken auf. 24. Roschestwenskaja Ro-stowschtjcbikovva. Die Pfanne ist eilf Arschin ins Gevierte und sechs Werschok tief. Sie hat einen Salzbrunnen Jennola genannt, welcher stchs Wcrschok breit, und bis an das Salzwasser nur einen Faden tief ist. Die Wasserschöpfer wechseln mit einander alle drey Stunden ab, Solikamskaja 458? wersie. 533 ab, und schöpfen bey j?der Abwechselung dreybundert El' mer. Ein Salz von dreyßig Säcken, wozu Mn Faden Holz verwe„det werden, wird in vier und zwanzig Stunden fettig. Die Salzwoche ist vierzehen Tagelang, und in dieser Zeit werden zwölf. Salze gemacht. 25. Illins« kaja Rostc>wftM)lkou.'a lst ehemals von eben diesem Brunnen Iermola verschen worden, jeht aber eingegan« gen. 26. Bogojavlenskaja ^unscdcnmnowa. Die Salzpfanne ist eilfthalb Ellel» ins Gevierte. Der Haupt« brunnen Fxelcina genannt, ist sechs Werschok breil, und bis aus den Grünt) dreyßig, bi« an die Sohle ab<>r nur fünf F«den tief. Der Gehalt des Salzwassers becragt vier loch. Die Ä5afferschöpfer wechsln mit einander alle drey Stunden ab, und schöpfen in jeder Abwechselung dreyhundert Eimer. Man nimmt hier zur Beyhülfe den Brunnen Sauredcmäja, welcher sich aber gegenwärtig in einem so schlechten Zustande befand, daß man ihn eben zu reinigm begriffen war. Zu einem Salze braucht man dreyzehen Klaftern Holz. Eine Salzwoche aber, die bey dieser jKothe acht und zwanzig Tage währet, wcil man öfters! auf die>Sohle zu warten hat, liefert dreyhundftt und vier und vierzig Säcke. 27. pochwalinskaja Turr« zcheninnowa hat eine Salzpfanne, die zehen und ein viertel Arschin lang, neun Arschin und /ünf Werschok breit, und zchen Werschok tief ist. Ee gehöret hierzu der Brunnen Ledjanka, dessen Sohle in, Gehalt sieben loth U 3 betragt. ? !742 ii7onar Dec. 534 beträgt- Er hat sich aber schon seit drey Jahren her so verstopft, daß man bishero bestandig versucht ihn wieder in seinen vorigen Stand zu bringen; allein es ist nicht nur damit nicht gelungen, sondern es hat sich auch von dieser Zeit an gar keine SoHle mehr zeigen wollen. 28' Bc>-gorodizkaja Rostowschrsthikowa. Hlcrzu qehöree der Brunnen Spaßkaja. 29. Archangelsk^ja Ro-stowschtfthikowa hat eine Pfanne, die cilfArschin lanq, eilfthalb Arschin breit, und acht Werschok tief ist. Der dazu gehörige Hauptbrunnen heißt BotsiHkaricha, ein pnderer, so zur Beyhülfe dienet, I^eleinaja. Sie sind beyde fünf Werschok breit, und der erstere bis an die Sohle bey dreyßig, der andere aber bey zwanzig Faden tief. Die Wafferschöpfer wechseln mit einander alle vierthalb oder vier Stunden ab, und in jeder Abwechselung schöpft man bey zwey hundert Eimer. Ein Salz von sieben und zwanzig Sacken wird mit zwölf Faden Holz in zweymal vier und zwanzig Stunden oder etwas weniger fertig; denn eine Salzwoche wahret nur ein und z wanzig 'Tage, in welcher doch zwölsSalze ausgekocht werden. 35. Bogojavlenskaja Turtscheninnowa. zi. Nischnaja Spaßkaja Rostowsthtschikowa. Die Pfanne ist eilf Arschin lang, eilfthalb Arschin breit und sieben Werschok tief. Der Hauptbrunnen heißt Omutnaja, und ist ohn-gefahr acht Werschok breit, und bis zur Sohle funszehen ' Faden ties. Rleinaja Cruba wird zur Beyhülfe genom« ^ " men SolikamskajH 4587 werste. 5z; men. Ein Salz von dreyßig Sacken wird mit zehen Faden Holz in zweymal vier und zwanzig Stunden fertig. Eine Salzwoche währt ein und zwanzig Tage, und liefert zwölf Salze. Die Wasserschöpfer wechseln mit einander alle drey Stunden ab, und gießen innerhalb dieser Zpit zweyhundert Eimer aus. 32. Dmm'jcvskaja Dcmi-dowa. Die Pfanne ist cilfthalb Arschin lang, zehen Arschin breit, und acht Werschok tief. Der Hauptbrun« nen heißt Sachrcdemaja, welcher bey fünf Werschok brcit, und bis an die Sohle funfzehcn Faden tief ist. Der Brunnen penovskaja von eben dieser Tiefe und Weite dienet zur Beyhülfe. Man braucht etwas mehr als vier und zwanzig Stunden zu einem Salze von fünf und drey, ßig Sacken, mit eilf Faden Holz. In einer Salzwoche welche von ein und zwanzig Tagen ist, werden vierzchen Salze geliefert. Die Wasserschöpfer wechseln mit einan« der alle vier und fünfthalb Stunden ab, und schöpfen in jeder Abwechselung zwcyhundert Eimer. 33. tVedens« kaja Demidowa. Die Pfanne ist, wie bey den vori« gen. Der Hauptbrunnen ist Mysorvaja, und perrovs-kaja wird znr Hül fe genommen. Der Mysowaja ist sechs Werschok breit, und bis an die Sohle funfzehen Faden tief. Ein Salz von dreyßig Sacken wird mit eilf Faden Holz in vier und zwanzig Stunden gekocht. Die Dauer der Salzwoche und die Anzahl der darin gekochten Salze ist, wie bey der vorigen. Die Wasserschöpser wcch« i l 4 seln 5)S '" «742 Monat Dec. seln "it einander alle vlertehalb Stunden ab, llnd schöpfen zweyhundert Eimer. z^. Alexandrovsk.:ja De' midowa. Die Pfanne ist wie bey der vonqen. - Der Hauptbrunnen heißt Perebornaja; pecrooskaja aber wird zur Beyhülse genommen. Ersterer ist sechs Wer-schok breit, und bis an die Sohle funfzchen Faden tief. Die Wasserschöpfcr sind wie bey der vorigen Koche. Ein Salz von sechs bis acht und zwanzig Säcken wird mit zwölf Faden Holz in vier und zwanzig Stunden fertig. Die Dauer der Salzwoche und die Anzahl der Salz« ist wie bey der vorigen. 35. Nicolskaja Demidovoa. Die Pfanne ist zehen Arschin lang, neun Arschin breit und acht Werschok tief. Der Hauptbrunnen heißt Rasenna. ja , der zur Beyhülfe dienende Sraka. Beyde Brunnen sind bey acht Werschok breit, und bis an die Sohl« fünfzehen Faden tief. Die Wasserschöpfer wechseln mit einander alle drey Stunden ab, und schöpfen bey jeder Abwechselung zweyhundert Eimer. 36. Rasinnaja Dcmido-rva.Der dazu gehörige Brunnen hat den Namen derKothe, die nicht mchr im Gange ist. Die bisher erwehnte Kochen sind alle oberhalb der großen Brücke, oder oberhalb dem Moscowischen Wege, und werden mit einem allge« meinen Namen Werchnei promysl beleget: da hin« gegen diejenigen, so gleich folgen werden, weil sie unter-, halb dieser Brücke sind, zum Nischnoi promysl gehö. ren. 37. Grigorievskaja Demidowa. Hae eine Pfanne, Sollkamskaja 4587 w. ^^ Pfanne, die eilf Arschin lang, zehen Arschin brell, und acht W?rschok tief ist. Der dazu gehörig«? Hauptbrun» ncn heißt priworornaja, der aber, welcher zu Hülfe genommen wird, Berdicka. Die Breite von beyden beirägt neun Werschok. Ersterer ist bis an die Sohle zwamlq, und der andere drey und zwanzig Faden tief. Das Gehalt dcr Sohle des ersteren betragt sechs, des anderen fünf ioth. Ein Salz von fünfund dreyßig Sä« cken wird mit funhehn Faden Holz in zweymal vier und zwanzig Stunden zu Stande gebracht. EineSalzwoche bestehet aus einem ganzen Monat, und es werden darin, nen zehcn ßalze gekocht. Die Wafferschöpfer.' werden alle vier Stunden abgewechselt, und schöpfen in elner Ab« wechselung zweyhundert Eimer. 38. kVosdwisihens-kaja Demidowa. Der dazu gehörige Brunnen heißt Berdicha. zy. Werchnaja Spaßkaja gehört eben diesem Herrn Delnidow. Sie hat ebenfalls gedachten Brunnen zu ihrem Unterhalt, ist aber jeht verlassen., ^o. Nlkolskaja oder Rosthenskaja Turrschenin-nowa. Sie hat einen Hauptbrunnen von gleichem Namen, ist fünf sSerschok breit, in allem zwey und dreyßig, bis an die Sohle aber nur zwölf Faden tief. DieSohle hat.einen Gehalt von drey drey viertel loth. Die Wasserschöpfer lösen sich alle vierthalb Stunden ab und gießen innerhalb derZeit der Abwechselung zweyhundert Eimer aus. Der Brunn Bodricha ist zur Beyhülfe. U5 Er .<, »742 Monat Dec. Er ist von eben der Breite, als der vorige, und bis zum Grunde drey und dreyßig, bis an die Sohle aber fünf» ,ehcn Faden tief. Der Gehalt der Sohle ist fünfund ein viertel ioth. Die Wasserschöpfer wechseln mit einander alle zwo Stunden ab , und liefern zweyhundert Eimer. 4l. wosdrrischcnskaja. (zur Himmelfahrt Christi) Sie hat zween Brunnen Opalicha und TNostowaja, welche beyde ohnstefahr fünf Werschok breit sind. 42. Spaßkaja Roftbenskaja Turtscdenmnowa hat ei« nen Brunnen tVoronicha genannt, ist aber in Verfall gerathen. 43- tVookresenskaja. Der dazu ge« > hörige Brunnen hat eben den Namen, und ist fünf Wcrschok breit. 44. Boyorozkaja. Der Brunnen davon sükret eben diesen Namen , und ist neun Werschok breit. 45. Troizkaja. Der Brunnen hat eben den Namen, und ist acht Wcrschok breit. Die Koche aber ist ganz verlassen. 46. Spaßkaja führet mit den dazu gehörigen Brunnen einerley Namen. 47- Bogojav. lenskaja Demidowa. Ihr Brunnen hat eben den Namen, die Koche aber ist völlig eingegangen. 43. Spaßkaja Demidowa. Die Pfanne ist eilf Arschin lang, zehen Arschin breit, und neun Werschok tief. Der Brunnen heißt auch Spaßkaja. Er ist eine Archin breit und bis an die Sohle zehen Faden tief. Ein Salz von sieben und dreyßig Sacken wird in zweymahl vier und zwanzig Stunden mit zwölf Klaftern Holzaus. gekocht. Solikamskaja 45F7 W , 5z) gekocht. Die Wafferschöpfer wechseln alle vierthalb Stunden ab, und' gießen in so viel Zeit dreyhundert Eimer aus. Eine Salzwoche bestehet aus fünf und zwanzig Tagen, und giebt zehen Salze. So viel ist es, was ich habe in Erfahrung bringen können. Man siehet leicht, wie unvollständig die Nach. richten hin und wieder sind. Erstlich muß man merken, daß meine Untersuchungen meistens Sibirien anqienqen, folglich die Befehle auch meistentheils auf Sidiericn gerichtet waren. Hiernächst würde diese Untersuchung nichr den geringsten Anstand gehabt haben, wenn dieseSalz-werke der Krone zugehörten. So aber gehören sie so vielen Privatpersonen zu, die sich bey dergleichen Unter« suchunyen tausenderleyGedanken machen und Wunder meynen, was man damit für eine Absicht habe. Eine Neu-gierigkeit zielet nach den Begriffen dieser Menschen immerdar auf einen Privatnuhen ab, und von ihnen kann sich nicht leicht jemand vorstellen, daß ein Mensch die Neugierigkeit habe bloß die Natur kennen zu lernen. Ein von dem izten an fast bis zu Ende des Mo» nats wahrender Aufenthalt an einem einzigen Orte schei» net so viel Zeit übrig zu lassen, daß man auch die wichtigsten Sachen sollte besehen können. Ich muß aber gestehen, daß ich genug zu thun hatte, um mit den Salzkothen fertig zu werden; dann die lcute stehen ei« nem nicht allzeit zu Gebote, theils weil sie nicht wol- len, 546 n^ Mcmat Dec. len, Hells weil eS ihnen nicht allemahl gelegen ist. So darf man auch von, 2ssten Dec. an nicht mehr rechnen, weil dieser Taq und viele darauf folgende in Rutland höchst feyerlich begangen werden, da man folglich weder den gemeinen Mann zur Arbeit, noch Standesleute zu ernsthaften Dingen aufgelegt findet. Ich habe aber doch sehr gewünschet, vor unserer wei« teren Reise nach Rußland auch noch die in der Nähe liegende Püschkorifche Berghütten und Salzkochen, auch die Kochen der Herrn Baronen von Srroganow zu besehen, weswegen Herr Prof. iNüller und ich »ms entschlossen noch den »ästen dieses eine kleine Reise dahin anzustellen. Wir reiseten des Vormittags um zehen Uhr aus her Stadt, und nach ohngefähr zehen Wersten erreichten wir die Rama, nachmittags aber um zwey Uhr kamen wir in dasPüschkorischeMönchskloster,woselbsi wirQuartier be. kamen; und darin übernachteten. In der Nähe dieses Klosters sind auch die Pyßkorische Hütten, lpyßkorskoi Sawod) und diese sind, so wie das Kloster, an dem Aama gebauet. Wir machten uns den Tag so viel wir konnten zu Nutze, und bejahen noch die Hütten. Aamchorka ist derjenige BaH, dessen Waffer die Werke treibet. Es sind drey Damme daran, wodurch dasselbe aufgeschwellet wird. Von dem Rama bis an den untersten Damm sind hundert und fünf nnd zwanzig Fa« den, piskorischcs Mönchsklostl'r 46^7 w. 541 den,^ von dsesem bis an den mittlern ebenso viel, von dem miitkrn abor bls an den oberen ist eine halbe Werst, und von diesem an bis das Dorf Schwjarowa auch eine halbe Werst. Von dem Dorfe weiter hinauf theilt sich der Bach in zween Theile, von denen der rechte anderthalb, der linke two Werste lang ist/ An dem untersten Damme lst die untere Schmelchütte, (Niscdnaja plawilnaja) angeleget Sie hat Fachheerde, wobey sü„f Krummöfen find , vävon sich aber nur drey im Gange befinden; ferner ist daselbst ein Gaarmacherheerd, und. ein Ofen, worin das Kupfer ln Stücke gegossen wird. Die zween letzteren sind schon seit tH6. aufgegeben, von welcher Zeit an das schwarze Kupfer nach Morowillicha zum Schmelzen geführt wird. Es gehet dahin über N>iHms-koi Sawod, die hundert Werste von pyßkor entfer« net »st. Von wisstmskoiSäwod aber bis Mow« willichasindes noch siebenzig Werste. Die Schmelz« Hüne, (Serednaja plawilnaja) hat zwar sechs Krümmöfen , es sind aber nur drey im Gange. Die obere Schmelzhütte, (werchnaja plawilnaja) hat nur zween Krummöfen, i,nd emen Pochhammer, um das Erz zu pochen. Dabey stehet die Blasbälgewerkstatt, und elne Schule, worin die Jugend gelehrt wird. Zwischen der mittleren und unteren Schmelzhütte ist ein Rosthaus, um den Nohstein zu rösten , der aus zwölf Heerden beste» het, davon zween nur zum Vorrath gebauet sind. Au» ber 542 <>5 s^' ^^ l'Nonar Dec. ^z ßer dem in der obern Hütten befindlichen Pochwerk ist noch eines zwischen dem mittlern Damm und der mittlern Schmelzhütte um das Erz und die Kohlen zu pochen. Es ist hier auch noch ein RosthauZ, da die Oesen kein freyes Feuer haben, woselbst der Rohstein ganz dünn geschlagen wird/ Endlich ist noch bey der untern und mittlern Schmelzhütte und zwar bey jeder Hütte ein Kohlenhaus. Zu allem diesem gehöret noch ein Hüttencontor, und drey Hau. fer für den Befehlshaber und einige Meister, nebst sechzig Höfen für Privatleute. Ein Iunafernkloster beydiesen Gebäuden Frvedenskoi giebt diesen Hütten auch noch einiges Ansehen; besonders eine steinerne Kirche darin mit einem Alrar Fvvedenja. Ich muß hier auch noch einer Halnmerfabrik gedenken, welche 1723 eine Werst unterhalb dcr Pyßkoriscken Hütte am Bache pyßkorka ohnge-fähr sechzig Werste oberhalb seiner Mündung angeleget worden ist. Sie hatte einen Hammer, um das Kupsir in Platten zufchlagen. Ihrer Dauer war nicht lang. Das folgende Frühjahr darauf riß die Gewalt des Wassers den Damm. durch, welchen man seit dieser Zeit öfters wieder fest zu machen gesucht, aber solches nicht hat bewerkstelligen können. '' .' Die Pyßkorische Kupferhütte siehet schon viele Iaß-re, und es ist kein sonderlicher Mangel an Erzen dabey; doch hat man auch niemahls ein Bergwerk in der Näh gehabt, wovon sie einzig und allein unterhalten worden wa« ' re. ,e piskorisches Mönchsklöster 4627 w. 54? re. Das Erz wird aus verschiedenen Bergwerken däzu ge« liefert. Es smd mir folgende angeführt worden, als ,. ein Bergwerk am Iaiwa auf dem rechten Ufer, fünf und vierzig Werste von dieser Hütte, anderthalb WerM obechalb Romanow pogost. Dieses Bergwerk ist eines von den ältesten, so zu dieser Hütte Erz liefert. In der Nahe dieses Bergwerkes ist auch das Bergwerk IaiwinSkoi,. woselbst ein Kupferschiefer bricht 2. das Bergwerk Llsevskoi , sieben Werste obechalb Roma, now pogost, und siebenzig Werste von Solikamsk. Auch dieses Bergwerk ist eines mit von den ältesten. 3- Das Bergwerk Rosteßkoi, das zehen Werste ober« halb Romanow pogost ist. 4. Das Bergwerk Su» worowa, welches zwo Werste landeinwärts von Ro» steßkoi, aber doch dem Flusse nachzurechnen etwas ho« her liegt. 5. Das Bergwerk Medwjelchci, drey Werste oberhalb Rostcßkoi, welches auch ziemlich alt ist. 6. Das Bergwerk popovßkoi, welckesohngefährzwan. zig Wcrste von pyßkor auf dem linken Ufer des Rama landeinwärts bey dem Stroganowischen Dorfe popowa liegt. Es ist schon alt und giebt noch immer Erz aus. Man hat auch daselbst seit einer Woche wieder einengu. ten Anbruch gehabt. Noch haben zwey Bergwerke vor dlesem reichlich Erz zu dieser Hütte geliefert. 7. Gri' gorievskoi, welches dreyzehen Werste oberhalb Solikamsk am rechten Ufer des Rama im Gregorienberg ge. wesen. 544 .. 545 kaufen, ohne daß ihnen jemand etwas in den Weg legt. Es sind hier nicht so viele Mönopolia, wie in andern iändcrn. Es kann einer ein Bergwerk anfangen und Hütten bauen, wo er will, wenn er nur nicht eben das bauen oder eben der Hütte sich bedienen will, die ein anderer schon als ein Eigenthum hat. Ein jeder bekomme dazu ohne Weitläufigkeiten Freyheit. Man kauft auch so gar in den der Krone gehörigen Werken der« gleichen Erze, welche die Bauren liefern, wann einiger Nutzen dabey ist. Und divse haben es auch leicht, iveil man die Erze nicht tief suchen darf, > auch das Födern nicht so viele Mühe macht, als anderswo. Die meisten Erze. sind Schiefer oder Sanderze, die alle sehr weich sind. An Erzgebürgen aber, besonders an Kupfererze,, ist linDiesen Gegenden ein Ueberftuß, Der schon oft gemeldete Turrscheninnow hat auch einige Werste von Soli« karnsk eine Kupferhütte, wozu ihm allerley Erz geliefertwird, worunter auch einiges iebererz befindlich ist, das er mit Nlchen durchsetzet. Sonstey ist daS iebererz in diesen Gegenden ftlten.. Wir wurden zwar in diesem Kloster nicht kostbar und prachtig bewirthet, sahen aber doch allen guten Wil. len. Es scheinet die lebensart der Klosterleute Noch /^Mm^'<. stelt, "-Ramtsch.R.4N>eil, ,742 tNonat Dec. .546 .. sselt baß es uns schwer gefallen wäre, mlt den .Mönchen zu essen und zu trinken. Das Kloster aber befindet sich wegen der vortrefflichen Kochen, die es in diesen Ge. genden hat, so wohl, daß es schwerlick mit einem mittet« maßig begüterten Kloster tauschen wird. Ich habe den Zettel, worauf ich seine Gebäude und Kirchen aufgezeich. net, verlohren; sonst würde ich auch etwas von der au» ßerlichen Beschaffenheil dieses Klosters anführen. Wir Hatten darin ein schr gutes Nachtlager , und. begaben iuns den 29sten vormittags um acht Uhr wieder auf den Weg. Wir nahmen uns vor Hauptsachlich auch die Stroganowische Kochen, nebst den dem Pyßkorischen Kloster gehörige«, so viel wlr deren unterwegens antreffen würden, zu besehen. ^ H»H In solcher Absicht gieugen wir zuerst nach dem Klosterdorfe Djaduchina, so auf dem linken Ufer des Rama liegt, und aus ohngefähr zweyhundert Höfen be« stehet. Es gehöret dem Pyßkorischen Kloster, und sel» obiges hat hlerm sechs und zwanzig Saizkothen , welche an dreyen etwas von einander .entlegenen Stellen >. gebauet sind. ,7 Diese drey verschiedene Gegenden heißen Staroi promysl, ^icolskoi promysl und Ilii,iskoi promysl. Eben dieses Kloster hat noch vier Kochen, ebensaNs auf der linken Seite des. Ixama, etwasunzerhalb den Stroga« nowischen Kochen, so bey Nowo. ußolje sind. Der Djaduchina 46^ werste. 5^ Ort, da sich diese vier Kothen befinden, wird Beresnik genannt. Von diesen dreyßig Kothen sind acht und zwanzig im Gange. Die sechs und zwanzig Kothen in Djaduchina haben in allem siebenzehen Salzbrunnen, die so in die Kothen vertheilt sinh> daß anderthalb, zween auch drey Brunnen ihr Salz zu einer Koche liefern» In zween Brünne», wird das Wasser durch leute aufgk zogen, so wie in Solikamsk, in den übrigen aber wird es bey jedcm durch ein Pferd, so horizontal in die Runde gehet, und von einem kleinen Knaben geleitet wird, aus«, gepumpt. Sechs ieute, immer zwey m,d zwey ziehen-in drey Stunden droyhundert Eymer' auf. Die Salz« brunnen sind drcyßig bis dr^'y und dreyßig Faden tief.' Es stehet aber das Wasser daiin' so hoch , baß es von der obersten Hohe des Brunnen bis an 'das Salzwasser nur sechs bis acht Klaftern ist. Die Sohle iss ihrer Güte nach verschieden und steigt von sieben bis dreyzehn Wh. Die Salzpfannen sind eilf bis zwölf ÄiWnen lang und breit, und sechs bis acht Werschok lies. Zwölf Salze werden in einer Kochwoche geliefert, ein Salz aber wird in vier und zwanzig Stunden ausgekochet^ weswe« gen die Woche in zwölf Tagen vorbey ist. Well es aber doch selten ohne Hindernisse abgehet, st gehenauch österS funfzehen Tage auf eine Woche. Man bekommt i^lner Woche fünf bis sechshundert Säcke Salz, den Oack zu drey Pud gerechnet, und alle bürgerliche Monate aus al- «742 Monat Dec. ^ 54« len Kochen zusammen ohngefahr hundert tausend Pud' wenn das Wetter nicht hinderlich ist. Das Kloster aber läßt alle Jahre zehen iodje ab, in deren jedem acht hun° dert tausend Pud enthalten sind. Ich gebe abcr diese Sachen für keine Grundwahrheiten aus, weil die Rcch. nung nicht so gar richtig damit übereinstimmt. Ich ge« be sie, wie sie mir angegeben worden. Eine Strah» lenbergische lodja trägt viel weniger, nämlich hundert und dreyßig bis hundert und vierzig tausend Pud , sie ist aber doch sehr groß, bey hundert und fünf Ellenlang, und acht und zwanzig breit. Wir sollten von hler nach dem Dorfe L.en- rva gehen, welches dem geraden Wege nach um zwo Werste von Djaduchina entfernt, und eine Wcrst oberhalb der Mündung des Lenwa zum Rama ist. Es gehöret den Herren Baronen Srroganow, und hat sieben und-zwanzig Salzkothen. Allein wir wünschten heute noch nach Solikanzskaja zurück zu kommen> Das Dorf Aenvva aber war uns aus dem Wege, - und wenn wir dahin hätten gehen wollen, so würden wir die besten und wichtigsten Werke dfeser Herrn Baronen ha bell im Stiche laffcn müssen. Nachdem wir also in Djaduchina etwas zu Mittage gegessen, und die Kothen und Brunnen daselbst besehen hatten, fuhren wir gerade nach t^Hrpo'Wolie, welches vier Werste von Djaduchina entfernet ist, und kamen dqselbst nachmittags um zwcy .Uhr an7 Man darf dUen Oct nur von weitem ansehen, ft NowoUssolie 4613 werste. ,49 so bekommk nmn sogleich einen vortheilhaften Begriff von den Elgcnthumsherrn desselben. Es ist hier eln überaus schönes großes Dors, so mit einer wohl und nach einer guten Bauartaufgeführten steinernen Kirche pranget, auch sehr viele gute und ansehnliche Wohnhäuser hat, die keinen Baucrhäusern gleichen. Die Salzkothen dieses Ortes sind das beträchtlichste. Es sind deren vierzig an der Zahl, und sieben und dreyßig derselben sind im Gange. Man theilt sie in die werchnoi und Nische noi promysl ein. Ich habe vergessen aufzuschreiben, wie viel hier Salzbrunnen sind. So viel ist gewiß , daß an Wasser niemahls der geringste Mangel ist. Man hat auch hier schon angefangen zum Ausziehen der Sohle dergleichen Maschinen zugebrauchen, wieinDjaduchina. Es gehet unstreitig geschwinder und besser damit von stat« ten, als mit blossen ieuten. An vier Brunnen sind wirklich dergleichen Maschinen angebracht, und es ist zu hoffen, daß der wirkliche Nutzen, den die gegenwär, tige leisten, veranlassen werde mehrere anzulegen. Die Salzbrunnen'sind sechs und zwanzig bis drey und dreyßig Klaftern tief; bis an das Salzwasser sind es nur fünf bis zehen Faden; weswegen auch die Baume, an welche man die Ziehstricke gebunden hat, viel niedriger sind, als in Solikamskaja. Die Salzpfannen sind zwölf bis 13 Arschinen lang und breit und sechs Werschok tief; denn man will befunden haben, daß man bey einer grö. MM3 ßeren „2 '742 Monat Dec. ßeren Tiefe nlcht mehr Salz bekommt, ja, daß die größere Tiefe der Pfanne meistcnthells verhindere, daß das Salz seine gehörige Dicke bekomme. Ein Salz wird in wcnia/r als vier und zwanzig Stunden ausgekocht; daher zwölf Salze bey den Hindernissen in zwölf Tagen fertig werden können, welche folglich eine Kochwoche ausmachen. Jedes Salz aber besteht aus hundert drey pudigen Säcken. Man kocht hier auch das Salz auf eine Art, die etwas von der in Solikamskaja gebräuchlichen, abgehet. Nämlich man legt bey einem Salzsieden nur zweymal Holz an. Das erste Holz von vier und einer halben Klaf« ter heißt podsovv, das andere von anderthalb Klaftern podmiet oder podmietka. Unter den Brunnen, welche dem hiesigen Salze ihre Nahrung geben, sollen vor diesem zween gewesen seyn, der eine auf dem diesseitigen, der andere gegen über auf dem jenseitigen Ufer des Ra« ma, wovon man angemerket hat, daß, wenn man aus dem einen viel Wasser ausschöpft, sich in dem andern das Wasser merklich verlohren habe, und umgekehrt. Weil nun die Ufer des Rama fast alle Jahre etwas einfallen, diesc Brunnen aber nahe an dem Ufer stunden, so gescha« he es nach und nach, daß sie endlich gar in den Fluß ge< kommen, und dadurch unbrauchbar worden sind. Man hat noch gegenwartig einen Brunnen, der so nahe an dem Usir stehet, daß er bey hohem Wasser bedeckt wird. Wenn man aber das hohe Wasser kommen siehet, so stopft man NovvO'ltssolie 46«8 Wersie. ^51 man ihn nur so lange mit einem Stöpsel zu, bis das Wasser des Flusses wiederum abläuft. Ich habe mich auch überhaupt so wohl bey Beschau» ung dieser als der.Solikamekischen undPyßkorischeyBrun« nen nach der Art von Erdreich, und nack den Bequem» lichkeiten und Unbequemlichkeiten der Salzbrunnen, in so ferne man sie graben muß, erkundiget, woraus mir dann auch allerley Anmerkungen entstanden sind, die ich nicht undienlich finde meinen iesern mitzutheilen. Man hält es an allen Orten, da man Brunnen qrahen will, für ein sehr gutes Zeichen, wenn man währendem Graben aus einen grämn Thon kommt. Dieser Thon enthalt bey den Solikambkischcn Brunnen kleine würfelichte Marcaftten von blasjer Goldfarbe. Bey den Stroganowischen und Pyßkorischen ist der Thon ganz rein, ohne einigen Zusatz, ohngeachtct der Schwefelgeruch bey den Stroganowischen und Pyßkorischen Brunnen noch starker ist, als bey den Solikamskiscken. Die graue Erde zwar ist ein gewisses Zeichen, daß die Salzquelle nahe sey; doch hält man auch diejenige schon für ei, e ziemlich slchere Anzeige, welche in der Wärme wie Milch anlauft, sie mag übrigens von grauer oder anderer Farbe seyn. In Ansehung der Far« ben, pfiegt man von den guten Zeichen die rothe Erde auszuschließen, als welche für ein gewisses Zeichen gehal» ten wird, daß man noch nichc so bald seines Wunsches werde gewahret werden. Die Brunnen in Soliknns» - ' Mm 4 kcha k^ssnd weqen d^ lockern Erdreiches sehr leicht'^u ^ be„; es ist aber die Unbequemlichkeit dabey, daß von dem umlegenden Erdreiche leicht nach und nach etwas abgespulet, und dadurch die Quelle verstopft wird, so daß man öfters die Brunnen mit nicht geringen Kosten von der Unreiniqkeit zu säubern nöthig hat. Die Slroganowischen undPnßkoriftlien Brunnenhingegen sind zwar wegen des dichten Erdreiches scbwer zu graben, smtcmahl man mit einem Brunnen drey bis sechs Jahre zubringt. Sie qebm ober,wenn man sie einmahl zu Stande gebracht hat, dieHoss« Nung einer sehr langen Dauer; das wilde Wasser des Flusses dringt nicht so leicht ein, verspühlt auchdieBrun-nen nicht, das Erdreich dabey fällt auch nicht so leicht ein, daß es zur Verstopfung des Brunnen Anlaß geben könnte. Man hat auch überhaupt wahrgenommen, daß die Brun, nen, je tiefer sie sind, auch einen desto größeren Reichthum an Wasser und eine größere Dauer haben. < Wir hielten uns in Nowo-Ufsolje bis nach sechs Ubr auf. Man erwies uns alle Höflichkeit, und that allerley Vorschub in unsern Geschafften, oder vielmehr in unserer Neubegierde. Wir traten also noch denftlben Abend die Rückreist wieder an, und hatten keine sonderli« che Kälte, so daß wir um neun Uhr ganz vergnügt und wohl nach Solikamskaja zurück kamen. Nun waren wir auf unsere Abreise bedacht. DaS Wetter hatte sich einige Zeit her so gelinde angelassen, daß . «ir Wilwinskoi poyost 4669 W. 553 wir nicht Ursacke hatten, vor dcm froste bange zu seyn, jä cs war »ms nur zu qelinde. Aber so wie wir uns bey der großen Kälte dcm Schicksal überließen, so dachten wir es auch jctzo zu machen, wcil wir wohl sahen, daß wir auch durch verschiedene Schicksale durchkommen konnten. Nachdem wir mis völlig zur Neise gerüstet und unsere Sachen eingepackt hatten, so reisetcn wir den isten Ilinucr. 1743. des Nachts gegen eilf Uhr im Namen GOttes aus Solikamskaja ab. Wir kamen bald zu dem Aclma, langst welchem wir, bald nahe dabey, bald weit davon, fuhren, bis wir endlich etliche Werste lana auf diesim Flusse, und von da noch einige Werste längst einem blinden Arme desselben fuhren; und so kamen wir den 2ten Januar, dee Molgens um zwey Uhr in wilrva odcr Wllwmskoi pogost an, welcher Flecken an bey. den Ufern deo wllvva, jcdoch mehr auf dcm östlichen Ufer stehet. Dieser wllwa fällt ohngefähr zehen Werste ron hier in den Rama; sein Ursprung aber ist bey acht Werste von hier entfernet. In dem Flecken sind ohnge. fahr sechzig Höfe Wohnhäuser, deren Einwohner dev Pyßkorischen Kupferhütte zugeschrieben sind. Des Morgens um sechs Uhr machten wir uns wieder auf den Weg, und reiseten die Dörfer Iurinska« ja, Rossogor und Nlkina vorbey. Das erstere ist am westlichen Ufer des Wilwa, so wie das mittlere am öst. Mm 5 lichem .. '743 lNonat Januar. lichen. Das letztere aber lieqt an einem Qucllwasser. Me drey gehören zu den Pyßkoriscbcn Hütten, und das erste hat zwecn, das andere fünf, das dritte vier Bauer« Höfe. Gleich hierauf gicngen wir über den Bach Tecnl, der in den Lyßwa fällt; es folgte hierauf das Dorf i'Nuis, welches aber, weil es «nur in den Sommerweg einschlagt, ein paar Werste vom Wege abwärts war. Es bestehet aus sieben Höfen Pysikorischer Hüttenbauren. Zum trinken bedienen sich dieselben 'eines Quellwassers, weil der Lys^a eine ganze Werste entfernet ist. Wir fuhren hicrnächst über den Bach Lyßwa, und fanden dabcy ein Dorf «Dßkina, das auf der linken Seite dcS Baches wolchovka stehet, so eben daselbst in den Lyßwa fällt. Das Dorf hat fünf Vaurenhöfe, die zu dem Pyßkorischen Kloster gehören. Es folgte hierauf wcrchsirinskoje Selzo pyßkorskago Spaßkogo Nionastlra an dem linken Ufer des Baches Sirja, der in den Mondes, so wie dieser in den Aama fallt. Es hat bey zwanzig Klosterhöfe, die von Bauren bewohnt sind, und eine Kirche, die dem nicht mit Händen gemach« ten Bilde unseres Heilandes gewidmet ist. Wir fuhren ferner durch das Dorf Timena, welches auf dem rechten Ufer des Baches Batschjar stehet, der in den Urjolka fallt. Es hat bey zehen Höfe Pyßkorischer Hüttenbauren. Endlich erreichten wir um eilf Uhr vormittags Urjolka oder Urjslskoi Pogost, so auf dem rechten Ufer des Loginowa 4729 wersie. 5^ Llrjolka erbauet ist Der Nrjolka aber fallt sechzig Werste vsn hier in den Aama. Der Flecken hat bcy fünf l war der erste Bach, über welchen wir von der Simowje an «I l?43 Monat Jan.. ^ an gehe" mußten. Hierauf kamen wir zu Sj«rwu oder polowilinaja-Bach, welchen Namen er bekommen hat, weil er zwischen Iuxccwa pogost und Raigorodok ohngesthr jn der Mitte ist. Er sollt in den vorerwähn« ten Urlam. Der Ursprung des Wolwa ist der Ort, vor welchem uns hauptsachlich bange war. Er way zwar gefroren, es stmH aber aus dem Eise hohes Wasser, daß es die qrößeste Mühe kostetedarüber zu kommen, uny einige Kasten wurden auch etwas naß. Als wir über das Wasserwerk gekommen waren, so war es uns eine leichte Sache die Simowje voflxnds zu erreichen, welche auf der rechten Seite des wolwa steht. Sje ist der vorigen in ihrem Bauwesen überaus gleich, und stehet auch unter eben der Oberherrschaft. Sie gehöret gleichfalls dem Pyßkorischen Kloster, wie die vorigen; ja um znehrerer Aehnlichkeit- willen ist der Gastwirth in jeder tcpb, ohngcachtet der in der letzteren ein ganz junger Mensch ist. Wir kamen hier den 4ten des Morgens A was vor sieben Uhr an. ^ ^ Wir mußten Wr deM Fluß wolwa, über wel« .chen wir bey letzterer Simowie zum andernmal gegangen waren, zchen V3«rst^ von der Simpwje zum drittenmal rejftu. Auch hier war etwas Waffep auf dem Eise, doch machte es uns in der Ueberfahrt weder Beschwerde noch Hinderniß.. ..Deewolwa verliert sich endlich in dem ^lußNud^^a^ dieser aher fallt in denRama. Im NH Winter Räigorodok 488o werste. 553 Wint^ frägt man nach den Hindernissen, die im Winnr bcvorstchm, nichts. Wir kamen bald von dem Audsch^ N'tt zu dem See Vürsthkostl, und fuhren darüber. Er ist auf anderthalb Werste lang, und fünf Faden breit, und hat einen Auefiuß nach dem Rlldschrra Hierauf ka« men wir über den Fluß Rama, welchen wir nun gar weit zur linken ließen. Doch blieben wir noch eine Weile nahe dabey, indem wir eine viertel Werst von dem besag« ten Orre das Sladtlem Raigorodok erreichten, wclcheH zweyhundert und fünfzig Werste von Solitamsk enlfer» Net seyn soll. Von der Gewißheit dieser Rechnung Hin ich nicht völlig überzeugt. Werstsäulen sind auf d«m Wege zwar fast allenthalben gesehet; allein es stehet nichts darHuf geschrieben. Wir wurden durch die Schönheit des Städlleins nicht verblendet^ paß wir haften meinen sollen,/ wir wären bezaubert. Wir kamen daselbst des Abends nach drey Uhr an, und mußten uns bis zum folgenden Abend um vier Uhr gedulden, uicht um d^e Bczauberung, sondern Wn die Pferde abzuwarten, Hie wir nöthig hatten. Wjr waren nun durch, die Wild» ^n'ß hindurch; wir hatten von wilrpinskoi Pogost .an beständige Waldung von zweyerley Arten Tannen. Mit Espen. Naher gegen diesen Ort zu waren auch Fichten und ierchenbäume. In allen Bachen, üh«r die wir gegangen waren, smd Krebse, welche vier bis fünf Werschok lang smd; eF giebt aber auch um.«jn mer^- ygh '743 Monat ^lan. merkliches kleinere in einigen Flüssen. Die Dörfer von Selischtsche an gehören alle zu dem Tscherdmsfischen Bezirk. Bis Hieher hatten wir last beständig Schnee.' Raigorodok ist einStadtlein dcrWjutkischenPro. vinz, und gehört zu dem Casanischen Gebiete. Es stehet auf dem linken Ufer des Rania, hurch die Mltte stießt ein kleiner Bach, den man, weil er so klein ist, mchr einmahl eines Namens gen)ürdiget Hat. Er entspringt ohngefahr hundert Faden davon aus niedriqen Gnmdev. Unterhalb diesem Bache stehet die Kanzley und Väbch das Rathhaus, die durch eine Wand von einander gerheilt sind, und darunter zween leere Prbviantbchalter,- fcrtier das Zollhaus, und darunter ein Brandt Weinkeller, eme Schenke,- zwo hölzerne Kirchen, als die Hauplkirche zur Auferstehung Christi, und eine Pfarrkirche zum heiliqm LAcolac», und noch ein leeres Haus, worin ehemals vie Woiwoden gewohnt haben. Die zwo Kirchen haben nur einen Priester. Oberhalb dem Bache ist eine leere Kirche dtr Martprer phrol und Lavr, und M verfallenes Zaun/, Darin sind zwo Kirchen» die eine zur Verklärung Cheisii, die ande« re zur Geburt dbr Mutter GOtles, und eine BaMube. Zufolge dem ehemaligen Befehle, daß die kleineren Klöster mit größeren vereiniget werden sollen, hat das Pyßkorische Kloster, wohin dieses gehöret, die Mönche daraus weggenommen, und es find gegenwärtig weder Priester noch ' Mönche Rairogodok 4332 werste. ;6l Mönche darin vorhanden. Die ganze Herrlichkeit ist in einem Haushalter (poselschtschik) versteckt, denda5 Pyßforische Kloster, um dse Einkünfte seiner umliegenden Dorssihaften einzuziehen, beständig hier halt. Außer drey Höfen der Kirchenbedienten werden nicht mehr als beun und vierzig Privatwohnungcn gezählt. In dem ganzen Städtlein darf man nicht mehr als zwo reineStu> ben, die man von außen einheizen könnte, suchen. Die Einwohner leben thcils vom Ackabau, theils aber, und hauptsächlich, vom Fischfange> der hier ziemlich ergiebig ist. Brassen, Hechte, Sterlede, Rothaugen, Rony und Sabli sind die Hauptsische. Mit den Reisenden sollen die Einwohner sellcn gut verfahren, sondern sie bey der geringsten Gelegenheit zwacken, und sich alles vier »oder fünffach bezahlen lassen. Es scheinet abcr, sie haben sich an uns nicht wagen mögen. Im übrigen mag der Ort vor diesem von größerer Wichtigkeit gewesen seyn, ba ein Woiwode hier ftinen Sitz hatte. Schon seit Vielen Jahren aber wird nur ein Commlssarius von der WMischen P^vinz aus für die hiesigen Einwohnet ernennet, dem das Regiment der Stadt und des dazu ge« hörigen Gebietes anvertrauet ist. ,< -z'. Den 5ten Januar, des Abends um vier Uhr verlie« ßen wir Raigorodok, fuhren durch das DorfBeegat, schowa, so an einem Qneliwasser liegt, und fünf bis '' ^ i.Ä»'"N^ ^ , Nn ftchs n^amtsch.R4.Theil. ^ .5tj ^743 Monat Jan. s chs Bischöfe hat, und über den Bach R«,nütftb> welcber fünf und dreyßig Werste von da in dm Borisch ftsl^./ < Um. halb sieben Uhr erreichten wirpucschqnowo PvtfHst, woselbst wir etwas anhielten, um dk>P,feö)e ein »venig ruhen zu lassen. Dieser Flecken liegt anZielMun, nen. (3^opantschi) v Er hat eine, Kirche^ dieMia? dem Propheten und Scephano weliko peumsky. ge^ Mdmc(zjst,.un.d fünf Höfe, deren d«yvonBamM und zwtzen von Hirchenbedienten bewohnt werden. Von hiep famen wir über den Fluß Gudis, der in den Vorisch läuft. .Darauf fvlgte das Dorf violissovva, welche« wteder an einem Quellwasser erbauet ist, und sechs Bauer? Höfe hat. Ueber den Bach Njuwa,der in den Oorijch läuft, fuhren wir nicht weit von da, und kamen des NachtS um eilf Uhr in dem Flecken Gidalrva an, der an einem kleinen Bache liegt^dev sich in die Erde verlieret. Der-Flecken hat zehen Bauerhöfe und eine Kirche, d« dem chciligen Afanüssi und der Verkündigung March gewidmet lstf^ Die?Awstsäulen von AftiZorodok bl> Hieher smd alle umgefallen, daß kaum ihre Spur mehr za sehen ist; weiter hin ist es «bm ft, doch find var kurzem ganz neue gesetzet wordene l ' ' . ^ .. Den. 6ten des Motgens um zwey Uhr fuhren wir y^lftlr/und (raten von hier aus die Reise über den Siri« inskischenMolok an. -Acht^ Wftste von dem Fleckm ka> WHwwir über den Fluß Borlsch, der aussunfzig Werste ^i^s' ,i ' ^nm^/Hon Nidypskoje Simöwje 49^ Wersie. ^6z von danncn in den Rama fallt Acht'Werste welter gierw M M über den Fluß Ima, der nach dem Borisch fließt. Der Weg führte auch über den Ursprung dei Flusses Nidyp, und endlich erreichten wir ScretinskajH pilstina am Bache Tschuköwaja, so in den Nidyp siät. Es sind hier zwo Kirchen,' davon die eine der Be« Mniß des Herrn Christi mit Simeon, die andere A» beM> dem Manne GOttes gewidmet ist, und hanebe« VW Bauerhösi des PyßkörisihewKlostew. Vor diesem War hieran Mönchskloster/wsvon dieseEinsiedlereynoch «i^.Reft ist^ Gegen Mittage giengen wir wieder welter. ViebWersie davon kamen'^ir über denBuch^ischnajH Tsthukowaja, der gleichergestalt in den Nldpp fälle. Und nun mußten wir lälsge reisenMs n>ir wieder an einen Ört kamen. Des Abends um fünf Uhr dämlich erreich« ten wir Nldypskoje Simowje,' die an dem Flüsse Nt< dpp liegt. Sie wird von eben den Bauren des Pyßko«. fchen Klosters versorgt, die ich oben benanitt habe, und die alle Winter einen aus ihnen um allhler zu wohnen abfertigen. Des Abends um zehen Uhr fuhrm wir »v^ ber ab, und gleich bey her Slmöwje tztengen ivlr übev ben ttidyp. Er ergießt sich eine Wertre davött in den Oifola. Zehen Wcrste davon war der Fluß RasihiiH der ein paar Wcrste davon eben nach diesem Sisola qehet^ Zehen Werste weiter wak Ruschmskäja Isbaschkä ari dem Bache'RuM der'auch nach dem SlM'stieA '"^ Nn 2 Diese H64 ,5w<^ l'7" Monat Ian. <^ Dlese Simowft pfiegt des Winters von jemanden aus Hem nachfolgenden Roigorodok bewohnt zu werden; ,dsr Einwohner aber soll seit zween Tagen abgezogen. ftyn> weswegen wir auch hier nicht anhielten. Wir kamen .zehen Werste davon über den Bach Udi, der noch, wi« Hie bisherigen, nach dem Sisola fiießct. Es tauete den ganzen Tag, und zuweilen fiel auch ein kleiner Nge^ Dies hielt uns in unserer Reise sehr auf. Erst denotes des Morgens nach acht Uhr kamen wir in Roigorodok afn Obwohl der Name es anzudeuten scheinet, so ist doch Roigorodok gewiß kein Städtlein, sondem «in Fl«. cken mit einer Kirche, die dem nicht mit Händen ge« machten Bilde, unseres Heilandes gewidmet ist, und vierzig Höfen Sirjanen, die auf eine Werste zerstreuet sind. Me Häuser sind nach Russischer Art, nur daß zu öberst gegen das Estrich hin, da in gemeinen Russifthey Stuben Lagerstätten sind, gemeiniglich ein Fenster anges bracht ist, wobey die Weiber sitzen und nchen. Die Tracht der Weiber ist auch besonders. Der Ort, wi« noch viele andere an dem Sisola, gehört zu der Provinz Ustjug welikoi, unter dem Icrinskischen Gebiete. Ein ^Undfrfer.(Sosski) aus dem Mittel der Sirjanen hap die ieute unter sich. Der,Sisola fällt in den N)ic< ähugda^ An Fischen führt er eine kleine Art von Sal. wen, (Charwsi) eine Art von Weißsischen, (Sigi)Hech. te, Rothaugen/ und Quappen. Wir sahen die ganze Objatschmskoje Simowje 5^47 w. ^5 Zelt Mr wenige Werstsäulen und weiter hin gar keinem Der Ort war schlecht genug, wir musten uns aber doch gefallen lassen bis zu Abend um vier Uhr zu ver. weilen, bis nämlich geuug frische Pferde bey einander wa» ren, mit benenn wir die w^uere Reise fortsetzen konnten. Veberdem mußten wir auch unsere Glieder etwas ausstre-iken, die bisher ziemlich eingepackt gelegen, auch eine gute Weile noch keine Hoffnung zu einem besseren Schicksale hatten. ' Wir hatten Gdiärsthinskoi wolok vor uns. Der erste Bach, über welchen wir fuhren, war Roi, zehen Wcrste von Ivoigorodok. Er fällt in den Cjchuim, drltthalb Werste von der Ueberfahrt. Der Auisjol war der andere, welcher ebensills nach dcm Tsi^llim flicßt. Dieser aber ist nur eine Werste wett davon-entfernt, und fallt doch, wie die vorigen ln den Si« si»la. Etllche Werste vorher, che wir diesen Back erreichten, ließen wir dle Pferde umspannen. Objar« schlnskoje Silnowje erreichten wir bey bloßem Tau-Wetter und siuchtem Schnee, den «ten des Morgens um zwey Uhr. Sie liegt an dem Bache Lopm, der in den L>usa fallt. Sie wird von Objätschinskot pogost, der unten vorkommen wird, unterhalten, und siehet ungemeln schlecht aus, wle dann der Boden von bloßer Erde tst. Allein wlr hatten hohe Ursache zum wenigsten ein Auge juzmhuk Bisher waren die Wirthe Krippe!, hier aber Nnz hatten .z fsf ^c-7'7^3. Monat Jan. . :.?^ batten wlr einw, de^ mit allen fünf Sinnen begabt, unh an keinem seiner Gliedmaßen verstümmelt, auch sonst an dem leibe nlchl pttßhast war. Der Weg bis Hieher gieng weistens: durch Hichtenwaldunq. ^.^«l De5, Morgens um 6 Uhr relseten wir wieder ab. Wr sichren zwanzig Wersie, bis wir den Bachpaschki, Hmstda^ der in den Rolwosch fW, "reichten. In «inrr kurzen Entfernung fuhren wir hernach über die Ba« <5e Rolwoscd, Ruisjol, ^irkaschor, Dejolen, Sil^ schor, welche, do!ostan, welches Dorf an dem Loima liegt, der auf hundert Werste von Nn 4 hie« «6s ' ^" tHonat Jan. hier ln den Jug fällt. Es gehöret zu dem Soliwytsckm, guzkischen Bezirke und hat eine dem heiligen Aphanass und Ririlo gewidmete Kirche, und drey Bauerhofe. Der Loima führt hier an Fischen Hechte, Barsche, Kaul» barsche, Rothaugen, Weißsische, Brassen, Quappen, Gründlinge. Zuweilen siehet man auch Krebse darin. Der Ort hatte nichts reizendes, weswegen wir uns nicht lange darinnen aufhielten, sondern gegen eilf Uhr mit frischem Vorspann wiederum abfuhren. Ueber den Fluß Lochra kamen wir nach fünfjWersten zum drittenmal Er fallt ohngefahr fünfzig Wersie von hier in den Fluß L-Usa. In der Nähe dieser Uebersahrt ist auf einem erhabenen Erdreiche Aphanajsiewa Saimka, so aus einem einzigen Hose bestehet. Nach zwanzig Wersten kamen wir über den Bach Lebeda, so in den L.ochta fallt; weiter, nach zehen Wersten über den Ielovka, der nach dem Lusa gehet, und um Mitternacht erreichten wir das Dorf, den Bach und die Wolost Warscda, welche unter Solirvytschuga gehören. Das Dorf bestehet aus ohngesähr achtzehen Bauerhöfen. Der warstda fallt in den Lusa. Der Weg von Loima bis hither war ungemein schlecht, sihr enge durch die Wal« dung durcbgehauen, und mit vielen Baumstumpen bewachsen, die wegen des wenigen Schnees beständige Stoße gaben. Dabey fiel in einem fort Schnee, welcher aber fthr wässerich: war, so daß die Pferde kaum darin fork kommen tonnten. ^ - '> Den Lalskoi Posad 5202 werste. 569 Den ,oten des Morgens um fünf Uhr fuhr ich wie« der mit frischem Vorspann ab. Der Bach Schiluk war nach achtzehen Wersten das erste merkwürdige, waS uns vorkam. Er fällt in den Lala, ohngesähr eine hal< be Werst- oberhalb der Mündung desselben zum Lusa. Der Weg bl's Hieher war auch sehr schlimm und fast schlimmer, als zwischen Loimskoi Pogost und war-scha, nur daß es die Nacht ein wenig fror, und dadurch den Psirden ihre Arbeit ein wenig erleichtert wurde. Wir kamen ohngefähr vor Mittage um zehen Uhr bey dem Flusse Lala und Lalskoi Posad an, wo wir uns so wohl wegen des frischen Vorspanns aufhalten, als auch berathschlagen mußten, wie die weitere Reise angestellet werden könnte. Lalskoi posad ist ein Handelefiecken, so an dem rechten Ufcr des Lala stehet, der nur zwo Werste davon in den Lusa fällt. Er pranget mit drey schönen steinernen Kirchen, als 1) mit der Hauptkirche zur Auferstehung Christi, wobey noch drey Nebenal« täre, die dem heiligen Nicolao, den Aposteln pelro und Paulo, und der Verkündigung Mariä gewidmet sind; der letztere ist aber noch nicht eingeweihet. 2) mit der Kirche zur Geburt Mariä, wobey vier Ne« bcnaltäre zur Erscheinung Christi, zum Märtyrer Mina, zu den Heiligen phlor und Lawr, und zur Pjamiza Projcofin sind. z) mit einer Kirche des nicht mit Handen gemachten Bildes unsers Heylandes, worübee Nn z noch «o ^, '743 uionat Jan. . ^ „och eine Sommerkirck)e zur heiligen Dreyfaltigkeit erbauet ist. . Ferner sind in diesem Flecken zwey Armenhäuser, (Bogadielni) eines für das männliche, das andere ftr das weibliche Geschlecht, wobey eine ebenfalls steinerne Kirche zu Johann dem Täufer ist. Zu öffentlichen Ge« bäuden gehören noch ein Zollhaus und ein Rathhaus von Holze. An Privatgcbauden werden über zwey hundert gezahlet, und ee finden sich von Jahr zu Jahre neue lieb« Haber, die sich hier häuslich niederlassen, weil hier kein anderer Befehlshaber, als der Bürgermeister ist, der aus dem Mittel der Inwohner erwählt wird, und folg« lich die Rechte allzustark zu verdrehen sich nicht untersteht, da er ohnedem von der Gelehrsamkeit keine hülfliche Han« de bekommt. Die Inwohner sind meistentheils nichts als Kaufleute, sie haben aber doch einige Dorfschaften unter sich, worin die ieute Privatpersonen zugehören. Die Baurcn »bauen das iand, und liesern 'dem Herren drey fünftel Theile von der Fruckt, zwey fünftel aber behalten sie für sich. Die Abgaben der Kaufleute so wohl als der Bauren, welche der Krone zugehörcn, liefert das Rathhaus jährlich ein, jene nach Nstjug, diese nachSo» liwycschuZda. Etwas unterhalb dem Posad nahe an der Mündung des Flusses Lala ist ein Mönchskloster Mi-chaelovskoi, worin zwo hölzerne Kirchen sind, die eine zur Verklärung Christi mit eil«m Nebenaltar des Erzen' gels Michaels, die andere zum heiligen Märtyrer wlassy, mit Lalskoi Posad 5202 N>. fs, mil einem Nebenaltar Tichons, t>es Wundorthätor«. Die Klostergebaude bestehen in zwo Zellen. Das KloM ist mit eincr Wand von liegenden Balken umringt^, au? ßcrhalb welcher noch eill Klosterhof ist. ,. >, - Man hat von hier nach Ustjug zween Wege. Der cine, velcner über schr wenige Dörfer gehet, soll sehr eben seyn, u,^d sechzig Werste ausmachen. Dcr andere welcher über Dörfer gehet, ist bergicht und macht sechs und siebcnzig biß achzig Werste aus. Man rieth uns . m L^alskoi positd zum letzteren, wobey man uns aber des« j lich, daß die Kirchen keine andere, als die Häuser der Kirchen bedienten, in der Nähe haben. Wo aber eine Privatperson Bescher des Dorfes ist, ft pflegt sie auch. daselbst zu wohnen. . 5,. Mann fonnte hier nicht so viel frische Pferde zuftM inen bekommen, als zur Abwechstwng der^alischen nöthig-waren, diese aber waren so schlecht, daß sie ohngeachtet-des ziemlich guten Wetters uny Weges schon in der klei?, nen Entfernung von ^alä bis Hieher, ermüdet wurden,^ und es scheinet, als hätte man die /lllerschlechtesten Pfer? de ausgelesen, die in L.alskoi pohd . vorhanden gewA sen waren. Diejenigen, so die bejken Pferde hatten, nähmest hier das Reißaus, ohne Postgelper/ju. jodern, und wir mußten mit den schlechtesten uM einigen zusjuyG men gerafftw die fernere Reift,. fortschen. Gegen füufj Uhr des Morgens ft ühe reise ten wir ab, und kamen wi^ her. in einer geringen Elltfernung.eine Menge Dörfer voy^ bey, als Rljlltschewa Gora an einem Quellwafforpon «inem Hofe, Jurkina, ebenfalls an «jn,em Quellwa^ser von V«m zween Höfen, R^älinäki an einem Bache, her 'in den L.usä fällc, von Men Höfen, Smirjanowa an einem 3wellwajser von^ ^ween Höfen, die mit den drey vorigw Dörfern, zu Tm mskoi pogost gchbren, Chot^ me^ e Kirchenbediente. 5"" ^ ^.^^^ darauf folgte das Dorf pälima an' dinf LNA-'unvAem Sei' MiM^koje, von zween BMrhö. ftn/lulidhiesim gegenüber äuk' der anderen Seite dev Ll^' sck Röl pogost, der ab'ivarrs vomWe^ ha5Än5Klrch5^ MstMy'Häusirn für MMnbediente. Etliche ÄBersie Wnach kaM das Dotf wlasslewa an elnem- gegrabe- ""t nen Powroloschnaja 5N8 w. j7j H,en Brunnen, so dem Druschkow gelM un1> elnm Bauerhof hatt Zunä ein jedes derjelßen bsn drey Bauerhöftm Zunächst dabey ist noch öas''Dorf p^h^ xvoloschlMja, ws wir A»(^ie^Uhr ankan3en. Dieses liege an dem Bache Scl^esch/ft in die Lusa fällt. - Es hat fünf Bauerhöse, die uttter SoliwürsichuHda^ wis dievorigen, gehören^ .'Waren die Dörfer elend so waren die Pftrde noch viel elender/ i Dann sie zogen uns mlr Heö Keßesten Beschwerlichkeit bis Hieher. Wir liHen hier die Pferde ei» wenig ! r«heu ; doch nach einer kurzen, Verwettung reiseten wir wieder ab, wie wohl wirsehr wenig fortrückten. ' Es ist^von hier aus funfzchen Werste lang kein Dorf: daher man hie unangebauete Gegend zwischen dteseM Md dem folgeren Dorft eine tVolok und da? letzt erwähnte DorsPodwoloschnaja genannt hat. Wie h«ten nicht mehr weit bie Nstjug. Aber uns char ban« ge, daß wir mit lmftrn elenden PMn diese Stadt be» «9 »743 Monat Jan. folgende« Tag nlcht erreiche« würden, wofern wlr hlerhät« ^„ übernachten wollen , welches die Pferde mit ihren er« barmungswürdigen Gesichtern, welche von ihrer Mattig, keit und dem Hunger zeugeten, zu verlangen schienen. Wir würden ihr stilles Seufzen in Erwägung gezogen haben, wann wir nicht gehofft hätten sie die Probe ohne lehens Gefahr aushalten zu lassen, und dadurch zu gleicher zeit die ialischeHcrrn Kaufleute ein wenig M züchti, gen. Wir kamen über fünf Bäche nach einander. Der > erste ist Kmroi log, der andere Secschicha, der dritte ^isihnaja Setsthicha, der vierte pavlosthja, und der- fünfte Wachramievka. Die vier ersten fallen alle in den Bach Schomakft, sowie dieser in die Dwina; dev fünfte aber Wt lw den Tsthorna, welcher ebenfalls nach der Wroina stießt. Das Glück wollte uns außer>i ordentlich wohl. Wir kamen noch des Nachts um zehen Uhr indem Dorfe Iessiplowa an, so an einem blinden Ast'der. Dwina, die von einigen auch ein kleiner See genennt wird, erbauet ist. Es «nthaltDier Bauerhöft. Nun waren wir der Stadt ganz nahe, und konntenHossnung hahen dieselbe ben folgenden Tag zu erreichen, deswe^ gen waren die Pferde wieder wohl bey uns daran; wie aabcn ihnen daher ein Nachtlager , und übernachteten M auch selbst. Den iHten des Morgens um sechs Uhr wagten wir uns miMnseM.schwachen Pferden nach der^SM^zu ..^ fahren, Usijug weliköi p?8 N>. 577 fahren, und zogen des morgens um acht Uhr ln Wjug welikoi ein. Dieses ist eine Provincial »Stadt des Archangelischen Gebietes, und stehet auf dem linken User des Flusses Suchona, ohnqesähr eine Werst oberhalb seiner Vereinigung mit dem Flusse Jug. Eben dieser Fluß Jug hat Gelegenheit zu dem Namen der Stadt gegeben, welche in alten Zeiten an der Mündung des Jug angeleget, aber nachgehendes wegen ihrer unbe« quemcn jage an die gegenwartige Srelle verleget worden. Sie erstreckt sich längst dem Suchona auf vierchalb Werste, und in der Breite beträgt sie ohngesahr eine Hal5 be Werst. Sie wird durch eine quer durchlaufende Kluft fast in zween glciche Theile gechellet, davon man den un« tcru im gemeinen Redenden jenseit des Thals, (stlogom) nennt. In dcm oberen Theile nicht weit oberhall) der Kluft ist ein Ueberbleibsel von einem Erdwalle mit einem Graben von außen , von dessen tiefstem Theile bis an die oberste Höhe des Walles ohngesahr vier Faden sind, bey einer Werste im Umkreise zu sehen, welches wohl in alten Zeiten der Plah der Festung gewesen seyn muß. Hierin stehet i. eine steinerne Winterkirche zu dem nicht mit Hän. den gemachten Bilde unsers HeylandeS , mit zween Nebenaltaren zum Andenken warlaams des Chmin-zen und der Märtyrin Cacharina. Hierzu ist ein stei« nerner Glockenthurm gebauet. Weiter den Fluß hinauf Oo siehet Ramtlch.R.4-Theil. .57tz . .Q^l l74) Monat Jan. .slehyt ina" fönende Kirchen, 2 eine gedoppelte steinerne Kirche, von zwey Stockwerken, die untere für den Som« Merkur,Himmelfahrt Christi.mit einer warmen Neben» kirche eben dieses Namens, die obcre für den Winter zur. Auferstehung Christi, mit zwo Sommernebenkirchen, Heren die eilie Demetrio dem Priluzkischen WuNderchä-fer, t^ie andere allen Heiligen gewidmet ist.i Zunächst dieser Kirche ist auch die Bygoslovskische Pfarre > für »pelchejetzo allhier eine steinerne Kirche gebauet wird. Für diese gedoppelte Kucke, und für die künftige Bogos. lovskische stehet schon ein steinerner Glockenthurm da. z. Ei< ne steinerne Winterkirche zur Märtyrinn N>arv?ara, zu« nächst welcher 4. eine steinerne Sommerkirche zur heiligen Dreyfaltigkeit ist. Zu beyden zusammen gehört ein stei« nerner Glockenthurm. 5. Eine steinerne Sommerkirche zum heiligen Nicolao, und dabey eine Winterkirche zu Ehren Demerrii Mirorotschiwoi zubenamt. 6. Ei. ne steinerne Winterkirche zur Geburt Mariö , mit einem oberen Stockwerk, so die Kirche zur Geburt Christi einschließt. Der Glockenthurm hiebey ist von Holze. Dieser folget 7. die Hauptkirche von Stein für den Som« mer zur Himmelfarth Mariä, mit einer Nebenkirche für den Winter dem Altvater Simeon und der Provhe« tinn Hanna zu Ehren. In der Nahe der Hauptkirche ist der erzbischöfiiche Pallast, mit noch vier Pfarrkirchen, ; nämlich Mug rvrltkvi^l.78 N>. 57^ nämlich 8- cine Wimerkirche des - Nuicherthäters wlasslj. 9.Ioannis ^jlurVdiwoi, il, welcher auch sein unverwej licher Körper ^ nlhet. < 10. Eine Sommer« kircke zu Prokopi dem Gerechten, worin gleichfalls sein unverweslicher Körper> ruht/ «. Saupokoinaja zu Johannes dem Vorläufer mic einem oberen Stockwerke, worin eine Aröck-eische Kirche zur Geburt Mariä ist. Der Beyname Saupokoinaja fommt von eineni l.lst« juschMenKnufmanne,N!amendDolgajaSaplß her, welcher sie ^selner Seelen Hetl ('na' pcmindwctti^ du-stdi Döci) erbauet hat. Bey' ^den vler erwehntm .Pfarrkirchen und dcr Hailptkircheistnurem Glockenthurni. Pallast bestehet auS' vier großen steinernen Gebäuden, wobey zween steinerne Kelle?, um) zwischen den Kellern auch eine von Steinen gebauete Kir« che ist. Dem Pallast des Erhbischofs gegen über ist dle gelsiliche Kc;nzley (duchovnoi prikas) von Holze. Oberhalb dcr Hauptkirche weiter den Suchona hinauf slnd noch folgende Pfarrkirchen, 12. eine steinerne Win« terkirche zu Lliaö dem Propheten, worüber sich noch ein> Kirche in dem oberen Stockwerke befindet, die aber noch nicht eingeweyhet ist; ,z. eine steinerne Winterkirche Lcomei des Rostowers, wobey eine veraltete hölzerntz sichet, die eben diesem Pabst geividmet war5 14. cin's steinerne Kirche Obidennaja genannt, zur Auferstehung Christi. Die Einwohner dieser Stadt sollen ehemals '^^' O02 zu . '^ t13onat Jan. 'L Pestzelten ein Gelübde gethan habm an diesem Orte eine hölzerne Kirche in einem Tage zu bauen,. welches He dergestalt glücklich ine Werk gerichtet hätten, daß das Holz dazu an eben demselben Tage gefället, und die Kir« und Pau? lo, neben welcher jcho eine steinerne gebauet wird. l I. Eine alte verfallene hölzerne Kirche zu Ehren Simeons, der Srolpnik beygenamt wird, an statt deren itzt eine peue von Steinen auf eben diesen Namen gebauet wird, die in dem zweyten Stockwerke noch drey Altare bekom, znen soll. Hiebey ist «in hölzerner Glockenthurm. . ,9.Ei. Ustjly WelikHi 527z w. 5« lg. Eine Ämterkirche zur Pjamiza Praskofia mlt. emem Nebenaltare für den Sommer des Archidiaconi Orephan. Hierüber ist in dem zweyten Stockwerke ein« große Kirche, die noch nicht eingew. ihet ivorden. Der; hierzu gehörige Glockemhurm ist von' Hohe. "^ ' '" ^'"^ ^onsten sind hier noch an öffentlichen Ge« bauden cine hölzerne Kanzley auf dem Marktplätze, ünb-dabey ein Gefängniß s T^urnia)^ des Wöiwoden Woh<' nmlg^ cm Rvl hhaus, ein Haue, da die Kaust'Ute zusamt mrn kommen, em Zollhaus, ein Brandtwcmksller, sie^ bm Schek>fön, ungefähr vierzig Kramläden, eln steinern Ar< menhaus von zwoen Eintheilungen, >die elne für Manns/ hie andere slrWelbsvolk,ivobey 2o.einesieinerneKlrchezum' heiligen Alexander Nefskoi stehet. In der unteres Smdi ist noch ein Gefängniß. (Tjurma): ' Hauptstraßen in der Stadt sind: LconteVskaia, Illl»u,rala ž Drcßwianka, Arckan^elsraia / wsd^ckalnafaz Vpftsk^l ^lltt/Nicolsrstf^, Rockestwcnska^/Poperescknafa/ W/»rtvarskalä, Spaßkala Gulyna, pol,a»^ki, Raeasclievs, faja, rade der^ HaupLfirche gegen über. ^ Dasselbe. hat,zwo stel> nerne Kircheiz^ einevSoznmerArche zumErMgelMi« i Nstjug welikoi 5»73 W. 53z und nahe dabey eine dap, qehörlge steinerne Mche ju aK len HeiliZenx serner eine hölzern« Zellslftr. dsn Arch« mandriten; zehen Möncl)szellen von zwey'Otockweeken/ Küchen, Keller und Schmiede, alles von Stein. B)ie Kirchen dieses Klosters haben einen Glockcnchürm mit einer Schlaguhr;' und nnil öäs Msier ist-eine steinerne Ringmauer, i. Spaßkoi Urwitsthet l^Nona^ir seil, NonllMvster) etwas unte'eW dem SMkischett Kloster, ünb landeinwärts von der Suchona/ von ohw>' grfähr dreyßig höi'zernen Zellen. Dieses MnnwklöW hat zwo stclnrr^e Kirchen^ eins fnrden Winted' zltr Be^ gegnungChrifti mlt Siinron (Srerenijci c^öjh'odujö) mit einem Nebinaltare der Caftllifthen MuM ' Gotles^ die' andere für de»i Sommer 'M Verklärung Chrijti/ hlund utn bas Klöster sind Näöolöbi gesetzt. 3. IwH. nowsköl, em Mönchskloster, eins 'halbe Werst von dem ArAngelischen^ und eine Nerft^öm Flusse abwärts, ali gegrabene'n Brünnen, auf einem Berge Sokolei. Es hat zehen hölzerne Zellen und ist mit einer von jKhendeli Balken'errichteten WindAmgW! Zwo Kirchen find ln einem steinernen Gebäude. ' Aas untere Scockwcrk ist den-drey Gocresgelchtten',' (Ewjariceli) das obe^ Johannes dem Vorläusir gewidmet. Hsebch sst etne steinerne Batkstübe. I« der Nahe diesis Klosters' 'tji noch eine' sielnttne Pfarrkirche auf dem Bcrgf Rras-Naja^ z^um Mekken des ^chutzesundFuMit^Mttti; ''^" ^ O04 dv< ^. l?43 ^Mnsc Jan. dül«ben' ^het Me pon Hylz, ^die allen HMgen gewld« ^et isi. 4. ImkHvsk^. PhilipOw ftionastir, ein 5NH,»chskwstsr Hem . Wunderthäter gewidmete Misiterkirche ist; 2. zu Manä Himmelfahrt; ). ein« noch uneinHcwHhete.. Unter. den Wundern ,. so die kMllaen Heiligen verrichtet, haben sollen, ist eines, das ^m I^bsiNN^, ^j^oryfti zubenamt^ zugeschrieben p.irdziyWN der damit verknüpften Geschichte sehr merk« tpwdig. ^Dieser Wunderthäter gab einmahl deZ Inwoh« yernber-S^adt zu erkenyen,, , daß sie n?egen ihrer grsßen Ssinden den völligen Untergang zu befürchten hatten,. wo sie nicht s.iljgst Buße thun, und eine ernMcheBeffe« puM lhres ieb^s vornehmen w Der heilige Mann HM? hicse Worte ka^lm ausgesprochen, ql5 jeder^ von yer Kraft derselben ge<:ühret^ nach der Kirche eilte, ^ die Ermahnung des Heiligen ohne Verzug in biß Erfül-WH zu..l>rinaen. Eh stunb damals eine düstere schwarze ^"'^" ' Wolke UOttg wellkoi 5278 y>. .H5 Wolke gerade über der Madt^ Das.Me^ der Bußfertigen! brachte eincn unerhörten Wind zuwM/der die Wolke wegtrieb. Dieselbe Wlcte üch .olm^efähr drey. Ag Werste oberhalb dcr Stahl, nicht weit von dem Fluffs Suchona, und,.ließ mehr Hls,h^sid^rt Center schwere ^tcine fallen, die auch nochMo zum. Andenhn. .dje^r erschrecklichen Begebenheit-daselbst li^eu^soöen/ ,,..., ^lo ^., Wegen der Gcmejnschaft,^u Masi^.^it detl Slqd« ten Archanrzcl und wolo^da ist dic ^age des ZMs zur Handlung ungemein bequem, Möwegcn auch dieImvoh^ ner meistens Kaufleute smd, deren einige-:«in großes Vzr< mögen besitzen sollen. Die Vuc^na, welche aus der Ver« cinigung der Flüsse Jug und Suchona entstehet, und sich^ohngefähr dreyßig Wersie unterhalb, Archangel m das weiße Meer, ergießt, hat allenthalben auch sür die all«< grösten Barken eine genugsqme Tiefe. Dem Ollchoya fehlt es daran auch nicht; und so weit man den Wologhk zu befahren nöthig hat, hat selbiger^ hesolU^^. im^ Frühjahr, ebenfalls Waffer genug. StuülN-UMrwarts bedienet man sich auf diesen Flüssen allezeir, der Barker siufwärts aber werden Doschtschenniki gebraucht: denn der Strom aller dieser Flüsse ist so strenge,, daß es umnhgljch seyn würde, mit so breiten Fahrzeugen, als die Backen siyy, flch nl^er denselben durchzularbeiten. , j: Durch Nstjug gehet manvauch gemei,;iglich, wenn man von Archangel nach Sibirien reisen will. Man rech.> ,^ Oo 5 net K6 ^^ Mvtmr ^anulir! - me den Weg nach allen Ktünimungen der^)wt,ra nur fünfhundert Werste. Die'Kciufleute, die aus Sibirien nach Rtißland reisen, erwählen auch meistens den Weg Über Ustjllg! Wollen sie gerade nach Petersburg gehen, so ist diestr Weg um eil^ 'merkliches naher. Wenn sie Mch^oscan wollen, so ist döch'der Umweg nicht weites als über WMa, da der Weg südwärts nm gehet, fi wie man hier nordwärts uni zu resell hat. Sie erwäh« len aber den Weg über Usijntf aus zweyerlcy tll-sachcn) erstlich, ir D«! itt Geschäften' der ^ adsr^'nur zum Staats undk t ' - gar gar nicht deswegen, daß sie selbst Mhaber basH,w5«n: An Fischrn ist^ hier großer Ueberfiuß. Mowhat-schr schöne/Brassem^. mch iachtzforejllel^ (Locht) ayßev. dch vielengf^insl^Fischel,.,, Und was man hiet' nithitsMt', das kM^^auF ^rch^nM.häuftg, als Salmen, Siock« ßfch^z ^perdan, kly'neMh großk Hecringei Diei-DWlpa^Wd Suchftf^ fiHrm.auch I-rbs^'G^e Frucht konilMckl dul HigsigenMWyden, mch(Me.Iahrj zumbeftel».ftrt,,, wie danqHn^ichcnes Iahr^ eiwlgroftn Miiiwach^ gewcse», »st^ spidaß^ww cuif den Vörferü darfcherbittcre Alagen bört,.Kif P«Lhbhe?ift h»z ,s^ ^^.^^i. .Nm 5 ,i Wir brMm lM PieH^Feittlich vergnügt^M Auch der hiesige Woiwode thae unsallerley Gefälligkelts^ Zuniwenigstenwachttz er uns kenvl, Verdruß öder Aufe^t» hatt.i' )Es schiin'der VochalP aufgezogen zu nmdrn', !he« uns schon, itl dnb zehenbe Ichr' des Anschauens manchw AnnehMltchech^l, die wip"sür solche halttn^ uttb deseü wir^gewvhKsind-/ berilchst'hattet -Jedoch ÄchS könM uns nicht ijbhulten an unjere welM Rückreise zu denken^ sondernd« trieb uns vielmshv an ben AnNehmttchk^lten lin^ mer näher zu reisen. Wir bestimmten also den i^ten Ian.-zu dem Tnge< unsere Abttift aus UstjuZ Welikoi, die w wir 5s, ^i7j5'M^M^Mi'lU wir des Abends um sechs M antraten. Nuk ein paHr Werste von der Stadtliesten lvir uns auf Ven Süchona hinunter, von welchem wir uns nach einer kurzen Vevwet» lung nncder zurücke zogen^ - Bald'darauf chares wlr in Sirvorotkina, einem Archirelsihen Dotft vvn>^«hen Hö> ftzttj'Diests liegt ün den^OuWdn^ und d^tti Bache Siworotka, der daselbst ln dem Suchönä^ftU^ Vok hievKus^hoen wir njieMüber den Suchonä, und ka, wen iiclch, stchs Wersttzw^ nach. BtagoweMrschenskoi P^Züft, 7Hu den^ Bache Wockiras) der pvo Wrrste un« NchM lin beü Suchonö Mt.- DerFlecken ist öveiifasss Archiretsih,! .Hat« ein6 Kirche-zur VerkündigüngiMaria, wie denName austveifti^ und^estehet nebst den Höfen der HirchenHdiwton laus ftchs Höfen Archireiskischeopoldn^ niki. Hiernächst kam das Dorf Celtjorv^^ ^Hn der westtichen Seite Ves Tj^mtaS l«csr>! und sechs Höft theils Archireischep/ theils anderer Bauren hat. Wir kame^l darauf an:Hen Bach Malinovka, der auf eine Werst von ^er.U«berfahrt in den Marlinga fallt. Aus dee MMchenMeite desselben kamen wir in dem Dorfe Mars linZH an>. welches zu dep SMipn i7low,üschnHi gehtzret^ ynpzztpö^ Höfe Kronbauren in sich hat. - Wir. kamen hler.bes Nachfs um eilf Uhr a». Die meistenHuhren warenOur mit einem Pferde, bespannt, eine Werst aus der StM tvaren, wollte keiner von den FuhrleMknM, wq dep Mg wäre, und es währet«^«. ^^ ne GsorjeklNH.53os werfie. 589 «e gute halble Stunde, bis sick einer fand7' Wess hey Fluß SllchHna nicht allenthalben gleich stark zugegangen war, und niän also nur sehr wenig auf denchlben fahre» konnte, so gieng der Weg meistens über hügolichteS Erb< reich; die Pferde aber warcn so schlecht, daß die meisten Schlitten mit Menschen über die Hügel gezogen werden musten, welches die Reise sehr verzögerte. . Die Hoff. nung besserer Zeiten und die Vorstellung, daß das.bishe? tige Ungemach'endlich ein Ende haben würde, richtetttt uns mit einem Trost aus, der seines gleichen nicht hat. Wir fuhren den ^6ten des Morgens um fünf Uhr mlt gutem Muthe wieder ab. Wir kamen balb üher den Bach Marlinga, der zunächst unterhalb der Uebersahrt in den.Sllchona fällt. Eine Weile darnach kam der Bach Mjakaliza, der ein paar Werste von der Ueber« fahrt in den Suchona fällt. Das Dorf . Das Dorf ploskaja am rechten Ufer des Suchona-jst nicht weit pavon, und hat sechs Bauerhöfe. Diesem gegen über fallt von der linken Seite der Bach Susinka ein, und ein wenig aufwärts von der rechten Seite der Susmka werchnaja. Barschowich pogost ttehet ein paar Werste oberhalb dem letzten Bache, auf dem linken Ufer des Suchcma, welcher eine Kirche zur Auferstehung Christi und drey Höfe für die Kirchenbe« dienten hat. Daraus folgte auf der rechten Seite das Dorf wostruja von vier Bauerhöfen, und an der linken Seite SabolowHja von zehen Bauerhösen, ferner die Bache Tramiza und Iukorda von der linken, und Liewasch von der rechten Seite. Des Nachts um neun Uhr erreichten wir Bobrovskoi jam am ^f '^^9siN^ 1Ä>1 ?lch , j^^en,i8M dc^ MoWns KWN tsfch UH« fuhren ^ Poy.M rschtew uMjnkfss Mil? einfalltzn^ ttO.,Pew' V^MeaWeckem den5 genaulU, so; eiuanderM^(über ^infMn,: eydlich Wka^ HM M't>A,! ft^l), kau^y <»ldll'ch. m das Dorf E>strki,> Totmjschen Ge,> bitte gehöret. Eslie^t auf betn.linken llser des Sucho«^ na, ^nd.bestcht M.s sick^^ folgte ^^ 5^^yifelben Ufcr W,Ouchona ein anderes po«^. bHlschnaja genannt, kam das Dorf S.ellNlnka auf der rechten ^ei« des Sucho-, na,^d"der westlichen Yes.Bache«. Oelminka^gelegen.^ In.den)^'lbe,«l^nd neun ^uephpfe, welche wie dieHäl^rz des v«ma.ez, Do/H>s zu deMfo^epyen Fiecken gehören. Ein. Hamtsch. R. 4.Theil. ^chersr Bach Selminka ist außer dem obigw noch z«. «twähnen> der dem obigen gerade gegen Aber in den Su« chon^ elnfäNt. Der Flecken, dessen ich jetzt gedacht ha« be, ist Dmim'ew Nawolyk pHgosi auf der linkm Seite des Suchona. Die Klrck)e darin ist zum heill. gen Georyio mit einer Nebenkirche des Selunskifchen Demstrii. Außer den Wohnungen der Kirchenbedienten' sind hier ohngefähr z ehen Bauerhöfe. Weil wir mit gu, ten Pferden versehen waren, hielten wir uns hier nicht auf, sondern reiseten welter, ünd gtengen die Bache Ae« binga > Rormanicha, poroar Rursthei, Rjasch» ka, welche alle von der linken Seite in den Suchona' fallen, vorbey, bis wir des Morgens um acht Uhr in-Ust-Gorodischtsthinskoi pogost, so auf dem rech» ten User des Suchona liegt, und unter das Usijugische Gebiet gehört, ankamen. Dieser Flecken hat eine Kir. che zur Erscheinung Christi mit einer Nebenkirche Nicö« lai des Wundkrthaters, und bey zwölf Bauerhöß:. Wir hatten hier wieder Hoffnung zu frischen Pferden, welche' aber in dem Flecken nicht beysammen waren, sondern erst' aus den benachbarten Dörfern zusammengebracht werden mußten. Als solche endlich des Abends um sieben Uhr zusammen waren, reiseten wir ab. Wir kamen durch das Dorf Nuxinza, so auf dem linken Ufer des Su. chona und der westlichen Seite des Baches Nurinza liegt. Es gehört zum Totmischen Gebiete, und hat bey - zehen Brjui-pü«d Hat bch'Mfje^ ^Vanechöse, djft^ju,Ntst,Msk0lpy^ gchVi^M'8 Mld FammdiezwMWcheSlchoH lllwn dev ^echtm Otzite ^vßchch^i unk: dw - pormiieags uck izehen Uh5Mejchz«^.M Hinken Ufer dce Such<>na^ulid^n den westlichen Seite de« lZOHches.NHMiwZci^ Totmischen Gebietes. I.Er h« ^ein«Kirche zum-heiligenV^icHlno/ undbey zckakzitzNnt. ^höfe. Wir mußtcn hier futtern, weil pns Hie. Kelches.,zu. dM ^otmis<^fi i,gebiete gehöret..; ..M, liegt.auf dW, rechtell^Ufer.Hep .VSu,chona, hc^^ aber,so n)oHl,,von per cheren.als^.M^ leren Sei^e,«M,Bach.^mtschuZa gellanyt.^. ,.M ^.' ' r^(,' ' "''''sind Ramrschcha i^tz?! werfte. 5^7 3 ftl^asil'Ms 2^stei, d^Msrgens "uck ^ vhk Oedema,. ^(?ü ^:lv ni" 5:^ ;il)./,l ^:w^ c!l.'^^ ^sM^^N.-l^ vs^M lipke,t:SM^ett,fi^' ZBllld^darauf-beknmen-wzr' pol^pve!en)Wlwechöf<:n auf. dem?jel,selcigen>).lfer. ^.3>ar^llMlclchM^voy'.M5e^Ml«ft M^^v5^"n. M'.MeMAuM, jag ^as^f» f^^uk^ou. vier KßuMs^^V^^dyn H>?ffes?ZracftM un^.assist 593? <5h4s Mznat Jaft. I Stadt E«tM Uch Südey macht, auf das llnke Uftr, und MW^iyurch TamW,Achten-und Birkenwaldung geradk5.WWp uach.der Madc Torma. Vorher ka^ men wir noch nach dem Dorfe Gora, das an der Su^ chona etwas oberhalb priluk liegt» von hier aus aüer bis:zu, derMtad.tMam?n wir Hen Zl«ß nicht mehr zu schm.!. 7^ Httssen erstes Dtzpf von Gora aus war Tscha« lMMan gsgrabenen Brunnen. Es gehöret zu d«: Wdiost.,Hes^ unteren Idenga,, und hat vier Höfe. So», dann hatten.V« noch popülskajch und NoriepSiMa^ vor uns? ^erstereplvoft b hübe ich die Flüssi und Dörfer ftufaezeichne^, wie man^sie nsch Vem Striche beS Flusses von dort aus bis Dorse Gora an, kommt aiso vrr alteVuß Tonna vor^ welchrr dem Gora gettldi gegm über einfallt,'Und halb so groß ist, als derGuiyona^ ^„ h^ M^düiiZ Vie« fts Flusses ist Vas DorsSlsudä, daS nur «ttnelr'WMen Bauerkof hät. Hieraus kommen drey Dörfer, <5 altt an diesem alten T«tma stehet^'iiiD Tichonlicha von drey -^ ^ c Bau/ Totmil 55l8 werste 599 Bauerhöftn auf dem östlichen Ufer, RvlypHchH von meinem einzigen Bauerhofe auf eben diesem Ufer, Netlu« ' dicha auf dem westlichen Ufer des altzn Tonna. An ^dem Sllchona aber sind sirner das Dorf Zrwelicha von ' «lnem einzigen Hofe, auf dem rechten Ufer, zween Bäche '-Aivschi genannt, die nur in «iner kurzm Entfernung von 5 einander sich in? den gedachten Fluß ergießen^ das Vors lKoß vvn zween Bauerhöfen, auf dem rechten Ufer des Guchonki der FlußLedingavon der rechten, der Bach BenZa> von der linken Seite, und eine Werst oberhalb "die Stadt Torma. Bey dem LedinZa ist zu mer< ^lken>' daß an diesem Flusse dreyßig Werste oberhalb ftiner 'Mündung Ledingskoje Ussolje ist, so einem.Wologdischen -Kanfmanne^ NamensIllal^Zn?a»zo)pjrsth Isaiew zu« ''^HKrtl"' Daselbst find fünf Salzkochen, und dabey zwo 'iKitchelj/bk von Clemens bim Römifthen Pabste, und "dem nicht mit Händen gemachten Bilde unseres Heilandes benennet sind. Das Salz, so da das eike sehr weiß, das andere graulich. Tin Salz erfordert dreymal vier und zwanzig Stunden, 'HM vlet Salze machen einen halben Sud. (polrvar) li'i 1'DleStadtTbtMK liegt auf Vem.linkeN Ufer ves ^SurhHNH. Sie gehöret unttr die Provinz wologda. ^Sk ward zuerst zehen Werste unterhalb, der jetzigen Stadt auf dem rechten Ufer desSuchonn/an^em Flusse Dot" Ma'/- «twss oberhalb stiNer Mündung angely^k, wovon ''" Pp4 nicht (Sin ch^NHM Inm,5 ^.^chsMfH^cMnie Her Splvst emstanwn/Ob^mMch ' ^bekHjiät!'''^EndlichlvßrfiWickM^üf den>Hegenw^M« ' srk, uM^se^ N6M .jeßo lnlme^dritt« züm Wchächlniß ztxH.^Totmischm im Beqriss isi noch em Stock.verk, und in demUb^^-,ne Mj^hifchf s^i^yifiyijss MogMdjzy/, Mbauen. z^Ottc«,.,mit,zweenMchgnajtqren desiZrz^ Hiyj'MmtfchlHe M^Gckurf,«Mlnsti,..^ -'- An öffentlichen Gebäuden befinden sich ln der^täVt b,'e Kanzley ^ ein Haus für den Woiwoden', ein Gefäng. niß> zwey Zollhauser, eines für kleine Zollabgaben, dels andere für den Brandtweinberkauf,- ein Rathßauß) Me Schenke, ohngefähr sechs Kramläden, Uligefahrslebenz«. hen Fleisch^unv Flschbubenj und mitten auf dem MaM «eine DieWöhnhaustr der Stadt mhmen der länge nach einen/ Platz von eineV halbe« Wersten, und dtt Breite nach mag «S nicht hiil über «in^ Viertel Werst ausmachen, wie dann nicht übe> hundert und funflfig Häuser darin seyn mög^en. In dev Getetta Slododa aber sind aus dreyßigHöftcl ü'Die WMen Eüw)btzn«r so wohl der Siadt Ä^ der N find Kaufieüte, die jedoch keine große Reichthümer be^ fiM/welches auch aus den Wohnhäusern leicht labzu. nchAen ist, die schlecht gebauet sind, und überall'zieck-lich larmMg ausfthen. Die Hauptstraßen M dtzr -i>m '1'" Stadt Taema nig wersie. ^vz Stadt find proboinafä, Iegonevskaja, Afanassi-evekaja> Sapotje, Grjasnowa, wcrchnaja relAk ^? > )luf dem. südlichen Ufer des Suchona, der Seles na Sloboda gegen über, ist einIvngfernktoster. Dariti sind zwo Mrchsn,. eine für den Winter, zu Ehren be< Zäarm Constannn, die«ndere für den Sommer, M Ehren der Wladimirischen^ Mutter GOttes, und zehen Klosterzellen. Mund herum ist^s verzaunt> und außerhalb dem^ Zautt« sind Wohnungen für dieKirchenbediettten des Klosters, und «ln ViehstM ^ . ^ Ohugefahe «ine Werste von der Stadt an < der Mündung dcs Baches Ravda zum peßja Denga,bessey öben gedacht worden, auf dem Erdwinkel (Strjelka) zwv» schen beyden Bachen stehe« das Mönchskloster Silmorin', worin zwo Kirchen sind, nämlich eine gedoppelte steiner« ne, oder elne Kirche von zwey Gemächern, die nür durch kine Wand getheilt sind, und deren jedes eine Kirche i>or» stellt, das eine für den Sommev zur Verklärung Christy das andere für den Winter Fwedenja Bogorodizy gei nannk. Die andere ist elni dem D>tmisch«n Wund^chä^ terFeodoffi, dessen unverweslicher Körpe/ allhier ruhet, gewidmete Sommerkirche.' Zu dem Klöster gehören zei. hen Zeilen ünd ein Zaun von siehenden Balken, "niomlc ^s umringt ist; außerhalb diesem aber befindet sich noch «in Klostcchof. seh »H45d »M^h^hs nur fHcxtqey^ bGerlich.^ zn»Dj^SMiw^D»h>pM».pchl .ikleywajsM Wch MMigMuchen^ ^s ^Y^HM^eht^H^Ma^hnri es iej^ i^I^'.auch'Mf Mt>zu,MoAk Hitze kochM^baM.,es Hlgl^^I?zO^weHtzl>.^auck^May iqMchM^^^^^^ nach, und nicht auf zwey oder dreymal, M^jss^llF kamsk, oder bey den Kochen der Herren Baronen Atro-gMHw, untergeschoben wird. Man hat hier die Ein, ' richlung, Mr all'Pzchhkf^TW! bezahlt»MveNisii 'yieDvi^Mjz« wach^'OUM LlHlnASföjk'WotzsrillMchacklss Gul, 6ay. /HlaO^atz'H fch wech^frystallinisch?lniche^) der!lch7schavf/'Ul^)äßt.M,,iS weniges ltiuer<;5iKkf?SK ßüngelnich. :^ E^M'währa^em'Köchen auch gefthöpft hatte, nitmqltz den germWenMailgA gesundm)'Ij« >daßits den ?lrbeiterlrgar .grschnmem hay Mne Koche hat >chtiBedientx/dämlich' BNfjl. SHtBeder;. jporvach!eine» Untersalzsied^pod^ jwax zwo davon einem, Namens Timophei tDjasnikow, die dritte Archip potemin, die vierte Rosma Suchom, jesow. > Der Salzbmnnen , so diesen vier Kothen ge« mein ist > ist nur fünf und sechzig Faden tief, und dle Salzsohle ist noch viel schlechter als bey den vorigen; henn wenn man ungefähr zwanzig Eimer derselhen schöft ftt, so muß man «ine halbe Stunden warten, bis sich wieder frische sammlet. Die Eimer werden hier durch Hülfe eines Rades, st ein Kerl inwendig tritt, an Stri» cken herauf gezogen, ohngeachtet man nicht über vier Faden bis zu der Salzsohle hat, wie bey dem obigenBrun. nen. Es ist hiebey fast nichts an Mühe ersparet. Zween Kerls wechseln mit einander imTreten diesesRädeS beständig ab; zween helfen die Stricke hinunter lassen und wieder «ufwlckeln, und einer gießt die aufgezogenen Eimer aus, <'.-"5 so ft baß beständig fünf Menschen^dabey zu tßutt, >Habens eben sö wie bey den vorerwehnten BrulMsn, woselbst mant doch die Sohle ohne Rad aufziehet. In den Kochen/ dle zu diesem Brunnen gehören, witd Jahr aus Jahr ein gekocht. Die Salzpfannen sind «inerlch; nur habew sie hier nlHt ft viel >und öfteres Flicken nöthig, als ln de^ vorigen Kothen, weil die Sohle im kochen nicht so viet Sand setzet. Denn dasjenige was sich setzet^ ist eher einem ^ "N Mac Ivfi.)., ^ichl^wchr alMeifies. ,')^'^^ ^^''. ^ )'. ^,.^ <' ^,,,1 abenbsschriebtznp-, in. Augniscl^jfj ^tzmen und meistens auf« zeichmk tdllyMi Sp haM p>i?ii>uch:noch des :fo^Hlo^dH nicht anders als ohngefähr künftig Cotma, 5515. Werste 60^ Gründlinge , zuweilen auch Lachsforellen, Krebse giebt es auch in keiner geringen Anzahl. ' Zur Geschichte des Suchona gehöret noch, baß viele ihn von Cotma bis Ustjug Nischnaja Sucho« na, hingegen von dort aus - bis an den wologda, Wer<1)najaSucl)ona, (den oberen) benennen. Jut gemeinen Reden nennet man auch^ das rechte Ufer des Suchona oie wilde Seite, (dikaja storona) weil sie wenig, bewohnt ist, und man auch niemahls die Fahrzeu" ye aufsAvige Seile ziehet. - .Das linke-Ufor hingegen wird die Mligbare Seite (pHchodjaschrschaja storolta) aub.pfr gegelsseitigw Ursache genannt. ^ ,,,., > Del, Men vormittags um eilf Uhr verließen wir Torma,und kamen bald in dqs DorfTschbrna, das aus tzein rechten Ufer der Suchona und der östlichen Seite des Baches Tschorna stehet. Es gehöret dem oberwehnten Totmischen Nonnenkloster. Daraufkam eine Einsiedlereyj Djcdovskaja pustina, aus eben dem Ufer, worin ein Mönch wo^nete..Daslttfolgten die BächeTjchorna auf des-«^bie», 3arowa und Nchranga auf der linken Sei« le. Auf diejes letzteren östlicher Seite an der Mündung stunNdas DorfMonastirgkaja des Uregkischen Klostl?r3 von dreh Höfen. Wir hatten noch den Bach Bielajo der von der linken, und pjotsthenga molaja, der von. der iechtei, Seite stießt auf dem Wege, ehe wir pach -:^ ^'^..!. ' ^ ., Qq . Ust« '5Mamtsch.R. 4-Cheä. aw. «743 Monat Ian^ ^st.pfabschinskoi pocyost kamen. Dleser Flecken g«. höret zu den oberenpotschinkt des Totmischen' Gebietes. ErHat. cine Kirche zu Mauien Schutz Und Fürbitte, mit einem Nebenaltare Prokopei des Gerechten , an Privatgebäuden aber drey Bausrhöfe und ein Haus für die Kirchenbedienten^ Wir kamen hier des Abends um vter Uhr an, und gegen sechs Uhr fuhren wir wieder ab. Der Weg gleng noch auf der Suchona Wir kamen viele Bache vorbey nämlich den pjarjchenja äüf der «chten Se«e, den Oßinvrva, Lyschno^Schactztisthauf der linken, einen andern Schachtlscl), dem vorigen gege»< Überauf der rechten Seite; serner zween Bache IurMelnHa genannt', die nur eine halbe Werste voneinander entfernt smd,den unteren von der linken/ denoberenbon der rechte» Seite; so dann zween, die Ieloitftha, heißen, und ein^ ander gerade gegen über einfallen , und «ndlich det» Ay. rdrrja von der linken Seite. Zunächst bey diesem /ohnge, fähr eine Werste davon, ist auf dem linken Uft? - beS Suchona das Dorf Ust,Eo ft. wohl als das - Dorf denMamen haben, fällt-eine halbe Wersie oberhalb der .':-N ^ .^ ^ ^.;Mrche IchallizkHe/ 559'z iwer-sie 6n" Kirche in den Sucbona. Wir wolltettlseber Anter den Bavren b'ciben>,' MM also um eils Uhr des Nachts in däs Dorf kamen, st ließen wir auch daselbst die Pferde futtern. ,^ Den 22sten des Morgens nach My Uhr fuhren wir wiederum ab, unT kaftum folgende Bäche vorbey^ den Sunbal^ Tirnü> Kaln,«sch/EfthornaMriza, Sucham, die alle anf bev linken Seite waren. Um sechs Uhr fuhren wir durch has Dorf Nwarawiza, ft auf dem«chten Ufer des Suchona liegt, Es hat zsss hen Bauerhöfe, und gehöret zu dem ngchsien Aeckelv, Wir kamen Twch zween Bäche/ namlich den Molanga? tmb ^jchallza> bcybe-Huf der rechten Seite vorbey, unh üm ftcbeti Uhr erreichen wir auf dem linken Ufer ,de5 SuHön^ den Flecken IcbalizkHje >. der zu dem Toü» mischen Gebiete gehöret Er hat eittl: Kirche zum heili< geii NicHlaö' unk zchttl Bauerhöfe. So sehn wir untz auch frische Pserk wünscheten , so Mußten wir doch un^ neun Uhr mit unsern nach:ih^r^Erlösung seufzenden Pfers hen wieder abreisen. Da4 Dbrs N>ysravkH hatten wio sihonwieder hinter Unseals wlr noch ln Ichalizkojs Gelö warm; denn es liegt an beni Ichaliza, welcheH sey einer halben Werste niedrigeit einfallt, als obenbeq rührcer Flecken, aber auf der Wichen Seite des Flusses/ weswegen es dem Flecken fast gegenüber ist. Wir ft»h«t ren den Bach Schowötza vorbey, der^on der,linkes ^'" Qq2 Seitt Sl2 >/l?43 MonarIan. Seite einfällt, imd kamen ln das Dorf Selischtsche, das aufdemlinken Ufer des Suchona stehet und. sechs Bauechösi hat. Hierauf kamen wir nach dem Dorfe Roschuchowa, das auf eben demselben Ufer ist, unk eilfHöfehat. Von dem letzteren Flecken an gieng der Weg mimer auf dem linken Useö des Suchona > we» gen einiger weit in den Fluß hinein laufenden lalwspißen, um welche man hätte fahren müssen, wenn man die Reise auf dem Fluß hatte fortsehen wollen. Nun aber verfolgten.wir wieder den Fluß, und kamen zu dem Dor« fe podbHlornaja von fünf Bauerhöfen, auf dem rech« ien User , hierauf zu Golubinskaja pustina auf dem linken Ufer, woselbst eitl Mönch und mit ihm einige gemeine Bauren wohnen, die vor andern einen Trieb zu einem heiligen teben haben. Es folgten die Bache Rjotscha vender linken, Gluchajavonder rechten Seite, ünd endlich Nst-Smlizkoi pogost priluzkago mo«. ^»astir^ uus dem linken Ufer des Suchona. Dieser hat, «ine Kirche zum heiligen Nicolao, zween Bauerhöfe und ein.Haue für die Kirchenbedienten. Unsere Pferde konnten noch gehen. Wir fuhren aljo noch weiter, kamen auf dem rechten User durch das Dorf Borschovka, fo zum vorigen Flecken'. gehört und drey Höfe hat, und den Bach Patuga, so von der rechten Seite einfällt, vdrbey, wie auch has Dorf porschmok auf dem rech» ^e als Schuiskot jam, 5652 Werste. 6>) «ls wir das Dorf Borowarka, auf dem linken Ufer erreichte». Dieses ist noch Totmischen Gebietes,. und-hat acht Bauerhöfe. Unsere Pferde waren nun ziemlich ermüdet, und wir mußten ausruhen, um weiter zu fom« men. Um sechs Uhr fuhren wir wieder ab. Wir kamcn das Dorf worobiowa, dasaufdem rechten Ufer des Sttchona liegt und sieben Bauerhöfe hlerste
  • ches erbauet ist. Er hat eine Kirche zur Geburt Ma-na mit einem Nebenaltare des heiligen Nicolai, und üuf der andern Seite eine zur Auferstehung Christi mit einem Nebenaltare der heiligen Apostel, pem und pau« li. Hiebey sind fünf Höfe, die Kirchenbedienten gehö« ren. Darauf folgte das Dorf popovskaja an der lin« km Seite eben dieses Baches von vier Bauerhöfen. Von hieraus war ein kleines Feld, hernach aber ein Wald, der halb zu dem erzbischöstichen und halb zu sol. gendem Gebiete gehöret, und deswegen lutschik genennt Wird. Nämlich jenseit des Waldes war podliesnajad von fünf Bauerhöfen, ander rechten Seite des Baches Nosma, so nach dem Suchona gehet. Es ist vor Einiger Zeit den Kammergütern einverleibet, vor weniger Qa.4 Zeit 6l<5 «743 Monat Ian. Zeit aber der Tochter des Generals Lscheremeeow, z^^ralia Borissowoja wieder gegeben worden. Mit Diesem Gebiete also gränzet das erzbijchöfiiche. Ferner war das Dorf Miklerva von zehen. Bauerhösen eben dieses Gebiets, an eben dcrselbcnSeitedeeNoßmal ferner Simeonkowa von zwölf Bauerhöfen an einer Klusi, worin ein Quellenwasser stießt, Iamskaja von sechs Fuhrleute Höfen an der reckten Seite des BachcS Derinoga, der in den Sonbar ^ällt. Endlich kamen wir des Morgens um acht Uhr nach dem Dorfe Bukina an der rechten Seite des Baches Sonbar, so in den iTtoßma fällt. Es hat drey zehen Höfe, die von lauter Fuhrleuten bewohnt sind. Wir hatten also hier ohn-fchlbar eine Veränderung mit unsern ermüdeten Pferden zu hoffen, besonders da wir auch vernahmen, daß die obige Schuiskoi jam Hieher verlegt war. Man soll von Tomm bis Hieher hundert und sechzig Werste rechnen, und man bezahlet auch die Postgelder nach dieser Rechnung. Doch halte ich dafür, die Entfernung sey etwas gerin« ger. Um ejlf Uhr giengen wir mit frischen Posipferden bey angenehm kaltem Wintcrwetter wiederum ab, und kamen durch den Flecken preobroscheuskoi, der ganz nahe bey dem Dorfe an der rechte« Seite des Sonbar liegt. Er hat eine Kirche zur Verklarung Christi, mit «inem Nebenaltare des Propheten i^liä und vier den Kit« chenbedienten zugehörige Höft. Hierauf kamen wir nach Bukina, 5672 Wersie. 6,7 «ach Scaroje Selo, das zu obengenanntem. Tschere-metowischen Gebiete gehört und an der linken Seite deS Baches Bobaschka liegt. Es hat sechzig Bauerhöfe und eine Nicolao dem Wunderchäter gewidmete Kir? cke. Mitlen durch das Dorf gehet eine Klust, worin zuweilen eln kleiner Bach Dcrinoga lauft, der sich ni6)t weit davon in einem Sumpf ver, lieret. Ganz nahe dabey ist das Mönchskloster Us« penskoi oder Archanyelstoi, welches wir vorbey fuh« ren. Es «st an einem Q uell waffer gebauet, und hat nur drey Zellen nebst einer Backstube und dabey eine steinerne Kirche des Erzengels liiichacls, wobey ein der Himmel« fahrt Mariä gewidmeter Altar ist. Um das Kloster ist eine Wand von stehenden Balken. Der Weg von hier aus gehet über morastige niedrige Gründe und see/ artige Bache, die aber bcy jetziger Winterezeit nicht vie^ zu bedeuten haben. Wir fuhren quer über einen See (Dolgoje) der ohngefähr sieben Werste in der iänge und eine viertel Werst in der Breite hat. Bald darauf kamen wir den See Purjchkos vorbey , der bey zehen Wersie lang, und so breit, als der vorige ist. 'Dieser sy wohl, alHder vorige sind eher Bäche zu nennen, weil sie einen Strohm nachdem Suchona haben, und sich dar« «in ergießen. An dem Ufer des Putscht as siehet man «in paar Häuser stehen, worin, besonders des Frühjahrs, Fischer wohnen, weil diese Wasser zur selbigen Zeit voll Qq 5 von 6l8 " i?43 Mo»:at Jan. >>on Fischen sind. Nach zehen Wersten von hem See putschkas und zwanzig Wevste von dem Dorse Bukina Vamen wir wieder ein Mönchskloster Nlkolskoi vorbey, welches sinf Zelten, und zwo Kirchen hat, die beyde dem heiligen ^licolao gewidmet sind. Es hat eine Wand von stehenden Balken um sich. Man nennet es im ge> meinen Reden Mikoli mc>kpoi, weil man es, wann mangle Wasserreise auf dem wologda tßut, wegen ber vielen Krümmungen des Flusses wohl verschiedene male in das Gesicht bekommt, und man hiedurch gewahr wird, daß es gleichsam vom Wasser umzingelt ist. Der heilige tTlicolauo, von dem man voraus seht, daß er hier woh, ne, muß ziemlich feucht si'yn, welches das Wort N^okroi ausdrückt. Ohngefahr zehenWerstevon diesemKloster kamen wir den Fluß Okolnaja Suchona bey seiner Mündung, Wo er sich in den Suchona ergießt, vorbey. Er lauft funfzehen Werste von derselben aus dem Flusse wologda. Bey der Mündung dieses Flusses auf der linken Seit« ist RübnoiIstok CornilHn?aMonastira,d. i. einFischfang des Kornilowischen Klosters, wobey drey Fischerhöfe sind, von denen gegenwärtig nur einer bewohnt ist, um an die Reisenden Heu und Quaß zu verkaufen. Wir durften nicht hoffen vor unserer Ankunft in der Stadt wolog-da einen Ort zu finden, wo wir bequemer abtre« M konnten, als hier; und so gar langein dem Schlit» ten. zu liegen, war, da wir schon so lange auf der Reise waren, Rübnoi Wok CHönilöwaMonastira 5702 w.sig waren, auch beschwerlich. Wir kamen hier des Abcnds um fünf Uhr an, und erfrischten uns etwa eme Stunde lang. Alsdann reiseten wir mit eben den Pferden weiter. Nach ohngefahr fünf Wersten kamen wir über die Okol' naja Sucbona zum andernmal. In eben derselben Ge< gend an der linken Seite des Baches Amslmorva nwas oberhalb der Mündung war wieder ein Fischfang des Pawlowischen Klosters, der dem obigen ziemlich qleicb ist, und daher mir etwas veränderten Warten Istok p.nvlo» rva Monastira genannt wird. Der Amsimowa fälic daselbst in den Okolnaja Suchona. Auch daselbst sie« het man ein paar Fischerhauser. Er blieb uns etwas zur rechten. Fünf Werste hieven kamen wir endlich zum Flusse wologda, auf welchen wir uns ziemlich gäh hinunter lassen mußten. Der Weg gieng von da bis nach der Stadt immer aus demselben. Man wies uns von dem Flusse aus Simecmkowa Saünta, oder das iand« gut eines hier gewesenen Auslanders, Namens Buscb, auf der linken Seite des woloZda. Hiebey ist ein Garten, der vor diesem wegen der guten Einrichtung der vielen Obstbaume, schönen Gänge, vieler Springbrun. nen, in welche das Waffer aus dem Wologda durch Maschinen getrieben worden, vieler Vogelhauser, worin allerhand fremde Vögel aufbehalten wurden, auch präch« tiger.dabey angelegter Stutereyen und Teiche sehenswür« dig war. Die Nachkommen aber haben daran nicht ein solches 'F 02V l?45 Monat Jan. " V..,' i solches Vergnügen, als der erste Stifter, gefunden, folgz lich sind von der vorigen Herrlichkeit nur noch kleine Ueber» bleibsel zu sehen. Nach diesem iandgute kamen die Dör fer Barankowa von sechs Vauerhöfen auf der linken Seite des ^Vologda und Diakonowa von vier Bauer» Höfen, auf dem linken Ufer dieses Flusses an Quellwas, fern, und der Flecken Turundaievva auf dem rechten Ufer deS wologda. Dieser hat eine steinerne Winter» kirche Nicolai des WunderthaterS, und einige Bauerhöfe. Endlich war noch ein Dorf Chorchorina genannt, von fünf bis sechs Höfen auf dem linken Ufer des vvo» logda. Alle diese Oerter aber von obigem iandgute an sind Kammergüter. So sehr wir es auch sonst vermieden hatten, in eine Stadt des Nachts einzuziehe», weil wir zu einer solchen Zeit dk Quartiere nicht füglich nach unserm Gefallen aussuchen konnten; so wollte eS sich doch hier nicht anders schicken. Wir mußten uns gefallen lassen, des Nachts um acht Uhr in die Stadt hereinzufahren, die heutiges Tages ^Vologda genennt wird, vor diesem aber Naftn geheißen haben soll. Sie ist auf den beyden U. fern des Flusses wologda, doch mehr auf dem rechten erbauet. Wir mußten mit den Quartleren, die man uns anwies, ohne Wahl zufrieden seyn, weil das Wetter ziemlich frisch war, und wir nach warmen Wohnungen jeufzeten. Mitten Wologda 5720'Werste. s« Mitten in der Stadt an dem rechten Ufer des Wo« logda sind noch Ucberbleibftl einer steinernen Festung zu fthen, bieder Zaar Iwan wasilowitsch, glorwür< digsten Gedächtnisses, als er die Residenz hier anlegen wollte, erbauet haben soll. Ihre östliche, oder die Wasserseite war so wohl als die Miche und nordliche von Stein, die westliche« aber von Holze. Ihre iange und Breite waren bey nahe gleich, und betrug die eine wie die andere mehr als anderthalb Werste. Rund um die Mauren war ein Erdwall > und außerhalb dem Erdwalle ein Graben. Ietzo ist alles dieses meistens verfallen, und «iniges auch von dem Strome weggespühlt. tängst der südlichen Mauer ist ein Canal, (Perekop) Soloruchir bis in den Wologda auf anderthalb- Werste lang aus dem Bache Schograsch, der etwas oberhalb Turunli daiewa Sclo in den wologda fällt, gegraben, wel" cher daselbst die Stelle eines Grabens vertreten hatten Innerhalb dieser verfallenen Festung ist^ eine steinerne Hauptkirche zur Himmelfahrt Mariä mit einem Neben» altar Johannis des Vorläufers, wobey ein steinerner Glo« ckenthurm mit einer Schlaguhr befindlich ijk - UlN'den Kiräihof ist eine niedrige steinerne Mauer. Neben diesen Mauer ist der Erzbischöfiiche Pattast von Stein, ohnge« fahr eine halbe Werste lang, und bey hundert Faden breit, und hat eine hohe steinerne Ringmauer um sich: Inner, halb dieser Mauer sind zwo steinerne Kirchen, eine füe l.!2' den s)25 '743' Monat IamiaK? den Winter zur Geburt Christi, die andere'ssr den Sommer zur Erhöhung des Kreuzes. Zunächst bey der Hüuptkirche harrandem Flusse Wologda ist noch ein atcherer Erzbischöfiicher Pallast von Holz > der mit eine, hölzernen Ringmauer versitzen ist. In dem Bezirke eben dieser Festung sind folgende Pfarrkirchen i Elne hol« zeM.Somlnertirche zum heUigen NlcoljW.na Iswie, M/i.is>> heißt die Gegend^ da die Kirche steht,) mit ei^ nem Nebenaltare des. nicht n,jt Handen gemachten Bildes »Nsereb Heylandes; 2. eme hölzerne Wint^rkirche zur Ge4 burt CdrM m« einem Mebenaltar zum Gedä6)tmß de>z Ablegung^e» Meßgewandes der Mutter GOttee; 3. eintz hötzery«lWinterkirche zu N?anen Schutz und Fürditte> lnit eWln Nebenalta«^jloakims und Anna; .4. eine höWM Winttrkirche zurCasanischen Mutter GOttesmit einWl Iceheuallare des frommen Alexii i 5. eine steinerne; Somnwrkirche zur Himmelfahrt Christi mit einem Ne« benaltave für dtn Winter zum Gedächtniß der Ablegung des^McßMvjMes der Mutter GOttek 6. Eine hol« ze«nr Wintcrkirä)e zur VerWrung Cbristi; 7. eine stei» nerve. SommerkirÄ)e der piamiza proskofiä mit ei. mm NebenÄtare für den Winter der Märtyrin Cacha^ rinw;"8< eine hölzerne Somm>rkirche zu den hejligen A. posteln Peter und Paul, in deren unterem Stockwerke ein Altar des geheiligten Märtyrer« Antipa ist. 9» Eine hölzerne Winterkirche zur VertündigunK MariH mit ei, nem wologda 572Q werste. 62z »em Nebenattate, MichailaMaleina; ,5.«ineMzem« WsnteskircheSnameniiaHH^orHdizy mit ewemiSom, meraltare der Heiligen, Böris.5md Glieb. Ferner sind drey Kapellen^ zwo hölzerüt, die eine zum Gedächtniß der Abnchmm,g unser« Heylandes vom Kreuze, hie^ qndeff re des heiligen. Nicolat, HnH eine steinerne zupHasanif ftheN'MusterGOttts..7 ^. ,,'. .^ .^. ^ Zwisthen den erwähnttlr Pfarrkirchen sind, ^if Kanzley., ein Haus, für denWL>iwoden, das Rathhaus^ der Zoll, dsts Regimenthaus, ,(polt^woi,DwHr) das Gefängniß,.und ein stehentze^Mrog ba^m, sinKa^i? hm,s, (Gostinnoi, Dwpr) mit hölzernen Kramläden. drey öjftmliche Schenkn «zd.hey zweyhuftdert Privat» l.'^'l!> ,Unter»und oberhalb der Festuqg sind, auf^ demsch ben rechten Ufer des A>c»lHgda viele aM«.Myhn>, Häuser der Madt.'^ ! Dtt, ohne Thej^ fast gleiche Theile durch den Daselbst,in ben VY^Ida fallenden Bsch, NajjaffHwlAljlsiHei: getheilt.. He^q wiU ich alle Menjgen^ Kirche auf der fMenz Seitb ^^Wologdia Mer/und ch^y. halb der' Ästung sm^i,>.?;/ ^ Ovephßlb, der Festung sind folgende Mrrfirchcn> 1. eine stemevue Winterkirchebe» Propheten Bia,.n>obey 2. eine ^Symmerkirche .Warlaanla Chutlnskago; 3.. ßiq^ bWr»5 Wmerkischll.zum Einzüge CHM in Je» 624 l/43 Monat Jan. Nisalem, wobey 4. eine Sommerkirche zur Verklärung Christi, mit einem Nebenaltare Tlchon, des Wunder« ihäters; 5. eine steinerne Sommerkirche des KayserS Constantini mit einem Nebencckare des Metropoliten Philipp. Hiebey sind in dem unteren Stockwerke zween Wimcrakare Dememi des Priluzkischen, und Ryrilo des Bieloserekischen Wundcrthätere; e. und 7. zwo hol» zerne Sommerkirchen der Wladimcrischen Mutter GOt> tes, ^ie eine mit einem Wmterallare der Heiligen Amonii ^znd Feodosü von prtstHVVstdes Kreuzes, wobey 17. eine Wintcrkirche des iuschizki« '' , ßhen wologda 55720' wersie. Hz^ scben Dk^npsn; »8« emehö?^MSommeMlG?"N)nsili des Großen, wobey ly. eine Wmrerkirch^ zur Grusini« schen Multer Gottes ; 20^ eine hölzerne Sommerkirche iur Auferstehung Christl na Lenirroi ploschrscbadkie, lso heißet der Ort, da sis stehet) wobey 21. eine Winterkirche zu den Heiligen Nos,na und Damian ist; 22. ein« steillerne Sommerkirche Ioän MS des Theologen, wobey 23. eine hölzerne Winterkirche zur Verherrlichung der Mutter Gottes; 24. eine hölzerne Winterkirche zum heilt« gen Nicolao oberhalb dem Bache Raijarou?, wobey 25. eine noch nicht eingeweihte Sommerkirch«; »s. eine hölzerne Winterk rche zur Geburt Mariä, „a wcrch. nem dolll, (so heißc die Gegend, da die Kirche steht) wobey 27. eine Sommerkirche Joachims und Anna, 2«. eine steinerne Winterkirche zur heiNgen Dreyfattigkeir/ mit einem Sommeraltar des hochwürdigen Gcrasims, dessen unverweslicher ieib auch dasel. st ruhet. Den obe« rcn Theil der Stadt beschließt ein Armenhaus, zunächjf unterhalb nx lchem 25,. eine hölzerne Kirche beS SeluNekl« schen Demctrii ist. An her linken Seite des Canals Solorucha von der Festung aufn>ares sind folgende Pfan>fisck,en, nämlich zo. eine steinerne Sommerkirche der Donskischen Mutter Gottes Fobuchowje, (so heißt die Gegend, da die Kirche steht,) mlt zween Nebenalta« ren, einem für den Winter zum heiligen Nicolao, und Rr den, Ramtsch. R. 4 Tb«l. 626 '743 Nknat Iaw n den, aMAl ftr den Sommer^ Wlaßja. Anherrschten Seice dieses Canals ist 3t. eine hölzerne Sommerkirche z,er Märtyrinn Cat^arina, wobey 32. eine Winterkirche der Feodorovskischen Mutter Gottes stehet zz. eln<;,stei. nerne Sommerkirche zu Marien Schutz ui,d Fürbitte, mit Mem Altare für den Winter zum feurigen.Pu.sch l ne 4palimoi Aupiny) 3^. eine steinerne Kirche zum heil», gen Nicolao, na Glinkasch. (ist die Gegend, da die Kirche sieht) Unterhalb der Festung sind folgende Pfarr< kirchen, 35 eine steinerneVommerklrche detz nicht mit Hän« den gemachten Bildes unseres Heilandes, mit einem Win« teraltar zum heiligen t7licolao. Hiebey ist ein hölzerner Glockrnthurm; 36. eine hölzerne Kirche der Alerandrinw schcn Heiligen, Alhanasiiund Cyrilli; 37. eine steiner« ne Sommerkirche zu Lucas dem Evangelisten, »nit einenz Winteraltar der Tiphinskischen Mutter Gottes; 38.. eine hölzerne Kirche der Solewezkischen HeiligenHlHssim und SatMi; ,Z9 eine steinerne Sommerkirche Rprilo, des Bieloserbischen Wunderthäters? mit einem Nebenaltar zu allen Heiligen; 40. eine steinerne Sommerkirche ^ Joannes dem Vorläufer^mie einem Pinteraltar Alexe, des Metropoliten-, 41. eine andere steinerne Sommer» kirche des Bielosertkischen Heiligen Ryrilo, mit einem Winteraltare Ioannis des Porläufers. Hiebey ist eil, hölzerner,Mockenthurm; 42. eine steinerne Sommerklrche HeHdor des Soldaten/Srratilaca) mit einein Winteral« e iar Ioanttis des KrWr^/ftV^ittH^eli^M^z/ zwo höl/erne Kirchen ^ He juk Geburt ti7äria^' die än-dere zu peM'und pM.^ ^ W RodM Pawla ArmöMago. Hievon weiß ick /^ '' ' ' Zwischen dcn Wotznhsufern ^er Oradt ^ dte auf ber Unken Seite deß wolögöu llegen, sin^ folgeybe Pfarr« kl^hen, die hier von dem'Hersten bis zum untersten Ent/e der Stadt uach^dcr Orvnu^^ wie ft aus einü^^ folgen, beschrieben werben; 4ks. an dem obersten Ende der <2t^dt eine stemerne Sommerklr^)oa^sllSl»cs Vorläufers nä ^)ttstina (in dör Wüjltn) wobey "47. eine hölzerne Win-tersirch'e Snaniciu^ti^BdIorodizy mit einem Altar des heiligen Nicoläi P; 4b.^eine hölz'crne Somm.erkirche,die den Namen von LeHmci vön Rostow haf, wobey 49. eine Winterkirche des Propheten )crcmia ist 50. Eine steinerne 'Wlnterkirche zur Erscheinung Christi, mit einem Sömmeraltar des Großmärtyrers Gcorclli, wobey 5^ eine Sommerkirche der Mutter Gottes Odigirrija mit einem Altar der Alerandrinischen Heiligen Achanaju und Cyrilli stehet. 52. Eine steinerne Sommerkirche Sre« tenijä Gospodnja, mlt dcn Winteralrären des hciliqen Nlcolai, und Srvjatltelei, perri, Alerii^'idIoni; 5). «ine gedoppelte steinerne Kirche, das obere Stockwerk für den Sommer, zu der heiligen Frauen, mit einen» Nebenaltare des SwirSkischen Alexanders; das untere, .0 Rr2 das 55, ^ .^^NWat.M.^ das IaHyyi ChryftstMo gewidmet, ist, str^den Winter ^54. Eine steinerne Sommerkirche des Wluz^ kischen DemetriinHv^arvolokie, mit zween. Nebenat, tärefi, ein?m für den Mmer, des Anjas Feodo^ nnd seiner Söhne, David für Hen Pomlnev des Ustzugj^csi Hni Ht^hgssi ynp WcHlal be^ N'underihäters für den Mnter smv^ H^ Ein« He^erue Mfche von zweyen Stockwerken rva Frjasine; in dem oberen ist eine Sommerkirche zur Verklarung Chrijti> lr; bem unteren stehen zweenMare fur den Winter, die denz Andreas ftexwosvrannoi u.ny GreZHfio demTtzeolo« gen zum Gedächtniß gewidmet sind., ^ , > ^ .^ ^' ', Von öffentlichen in der Stadt gelegenen Gebächey geboren noch .hietzer die Klöster> als ein Nonnenkloster oberhalb der Festung auf der ?echten Seite desN?ol0Ida. > Dieses Kloster hat ohngefähr vierzig hölzerne Zellen, „„d zwo steinerne Kirchen, nämlich eine Hauptkirche für de» Sommer zur Himmelfahrt Maria,mit einem Nrbenaltare des Radonevskischen Sergei, bey welcher noch «ine Wmtcrkirche zur Erscheinung Christi mit einem andem Winteraltare zum heiligen Nicolao erbauet ist; bie anheil reKirche ist yberdemKlosterthoreundAleM,demManne Gottes, woloM ift26 Wärsie. 65^ Gsktes, g«vldmet. Uin häS Kloster herunl ist «ine - Das andere Kloster ist eln Mönchskloster von sechs hblzemen Zellen, Duchow" tNÄiastlr genannt, uud Mdet'sich. auf,dcr rechten ^t? 'heS^Canals Solow^, ' w dcr Gegend d.cr ^fstrrkil-cfte zur heiligen Cathaxina, die oben unter No. ^^MGhft ist. .Mrjy.ßizd zwo stcmer^Kirchln, eine ^lKkWiymer ^ ""^ ""^ für den Winter Snamcmja Bogorodi>y genannt, wosilkft?per< unv«»rwesliche Mrpsr de< Heiligen Galok-ti^oit verwahret wird. Um dieses Kloster ist ebenfalls eine RingtftHUtr von liegeNVell Balken« Zu rbrn solchelt öffcnttlchen Gebäuden gehören ttsch vier stemerne Kloster. Höft (podrporü) Rprilovsk<^e^ !Sp^^koje, Solo«^ weztaje und Sizkoje, so ln pem! untexen Theile der StM -aufdem rechten Ußrde< woloyda befindlich smd^ .und «n der linken Seite d«s wologva zunächst, ^»ttrhulb den Wohnhäusern piele leere Woh«ui,gett, worin das Wologdaifthe Regiment ehemals sein iag«ei als Ifier/a ^ Vsckctlvest»»os, Rrnscl?^ tsch^i,. Polukruschetschnoi, piw»»ol'> No^ontsAnennoi, Alt^M, N?ascl?innoi, V^^, Voisckei-Vtjvbepno,', ^rasnol, Rateschnoi uli/i, u Vofine, scnuklch worol, na Nllchalzowez R«ok, H»olsch« ^ednoi A.l'ctni^, wo Phrjafinowe/naSchegtaMf 'w'PkilüMm'Monästlr^ '^'^ R r z wTu- Hauptstraßen in.M wmkl odcr riemezkala pVtrowka, Rosl,ona, pMni)?ai Isosimskaia,' Pokrovskaia, wlaßicvskas^ Spasikafa, Nirolskajä, DeMnevskaja, Predtetschenska« fg, Seepanovnkafa.'^ ^. l/!<-.. :,, !.,^ '!^:>-N' -i^^ ^s '1 Nach einer ohn länqMvsck be? Policy glMchte« Rechnung sind inTVolotfH^ unb ln der FestlMg, ,6?^ Wohnhaufir, ivelche W auf sicks Werste längst denv VOolotzdlr erstMen^ Sielsind meistens von Kaäfieuten bewohnt;- denn in ältey^ZeittN wtlv^s eine nicht gerittg< Handelbstcidt. Icho hat sie keinen, andern Händel nlsnach Archangel, n^in^man-' sind sie nichtim v§WMe zu haben,2well Mm^H^ mehr herführet, als evM sich mch seii, HM Mii^ chen^vM " Di'? Deutzche/SlsVode war vor diWM Mßerem Änsthen^ als gegenwärtig; denn es habe/nM nur lchN^Kn Zeiten'h«Deutlche ^^ ' ^,^ " tzier hier gewohnt, sondern es ist auch noch in den neuerenZei, ten nachEinnehmung der Stadt Narva em großer Z^ wachs von Deillschon hidher gekommen. FastaNeEiy,, wohner dieser Stadt wurden Hieher als Gefangene geschickt^ die allmählich anbauet«», und nach und nach mehr Freyheit bekamen, so daß sie sich häuslich nickerließen/Huch endlich ga: einen lucherißhe»Priesters hielten, der den in d daß es besser wäre dis lSwdt Narvn wietxr zu bevölkern, und gab also in kurzer Z.it den vorige« Inwohnern derselben wieder^ um Erlaubniß, nach ihrer Heimach zutück Hll^kehrenH Trieft aber Hatten sich «Hessen in ^Vologda eingerichtes/ und schon si> an den Ort gewtzhnt> daß die wenigsten wie« der herauZ ivollten. iMan mußte sie. «Mich durch kayserliche Befehle mit Gewalt wieder zurücke schicken^ Einige wenige haben durch vieles Bitten zuwege gebracht, daß man ihnen Erlaubniß g«b,düAbft zu verbleibe». Unk ülsa warm zur Mgen^it bey Dreyßig DeutscheHaustr^ bis endlich eine Wuer Die obere ist zwo Worfle oberhalb d^n Wohnhäusern :der Stadt, die /untere aber den untern Wohnhäusern eFpiatz naher. Emr jede der«, selbenchat eine. hölzerne K^rche>. döe vbcre zum Schütz und Fürbitte der Iungftau Mank, die untere zum Erzengel t^Nicl?ael furzen Sommer; das ^uUere Stockwerk dieser Kirche aber enthalt eine Winteekirche de< chochwüchigen iHatarii. ^l üüi^1^- zchil^s^, ^ ch. ^i >Et was oberhalb Hsr oberen Fuhrteute-Mlobohe ist «dch a«f ber lmten Seite ches tVologda ein Münchskjy. stcr, p^iluzkoiNionastiu genahnt, worin vier stemWnz Kirche" befindlich sind/ als li«il«Sommerkirche z^ Kseu^rfindung,mit einem Nebenaltar des Evangelisten I('.-.nms,. deren «meres Stockwerk zweene Sommetal. tare rntlM, die dem Priluzkischen Wunderchnteräuyd^en, Radonescl tischen Sergei gewidmet find. Des srchahn. ten Wunderthäters,. wie auch des Knjäsen Ignati.««. verwesljll« Köl per ruhen bey dem ersteren der jetzt gemel, deten Altäre, z. Eine Winterkirche zur Einführung Christi in Wologda 5720" wsrste. ezj in ben Tempel (Fwedenija Bogorödizy); ^. efneWin-terkil-cde drr'brey Swjamclcl. ^ 4- llebervem Klo^r^ there iff eine Kirche^ dee Soldaten Fcodor.' Zu dies«^ Kirchen ^chöM ein Glock^nchurm mit einer Vchläguhr.' Die Zessm, das Krankenhaus, das Backhaus, die Küche und Keiler siti'd alle voi, Steinen; ja die Rin^mäü^ die um das Kloster in bav Gevierte geführt iff, iff Wchfalls von Steinen, und in jedem Winkel dieser Ringniauer ist ein beinerner-Thurm aufgesuhrtt. Äußerhalb dieser Ringmaner ist noch ein sieinernts Haus, worin die' 'velt^ licften Bedienten deö Klosiere wöt)nen. Bey diefeN K5o^ ster ist üuch Me Slobode> worin zwo Mchen'sichen/ nämlich eine Winteckirche von Stein zum heiligen Ni-colao, und eine Sommerkirche voir Hölz zur Himmel« fahrt Maria, wie auch eine steinerne Kapelle ^ so'dem PrilüzkiMn H^ligen gewidmet ist. In der SMode' wohnen Klosterbauren in ohngefähr hundert und ftnszig HHuftrn/ "" " -^ ^""^5 .^ ' .:.^ ^n!,) n^v '<"' ^ie Ärchangellsche Post geßek über wologd^Bii pstegerMWoscaü wöchentlich gegen den s^ttwichen unt> äus AtcHangel gegen den Donnerstag anzukommen. Nach dem'Graden Wcge werden von Wologdcr bis Archangel "acht hundert Werste gerechnet. Der Weg ist sehr bergicht, und steil, daß man die Schlitteii an Seilen den B^rg hinunter la^ nwßi' ^ Weil lch nicht recht wissen konnte, w«e iänge'wir ün< hier verweilen würden, so habe ich gleich in den ersten Rr 5 Tagen 6Z4 .)^743 Momu Aan.-^ Tagen hie Ml erwehnten.Mrkwurdigkeiten qufgezeich. net., - Wi.r' hatten aber doch. auch nöchig etwas auszuru« hen>«nd dieses um.desty n-lHr, weil wir uns entschlossen von° hier aus, ohne untz,^gessf)lvo ohne Noth aufzuhalten, die Reife, bis p.ctersbmy H.ein^n fortzusetzen.,, «- Wir waren auch,fastWillens unsrx/yltmypischeMideD hiep zl» ver.wechUn> Nm, waren hier zwar diß ZeuHe^u.den Meldern zn haben; allein diehjehgenSchneider.wissen.f^ neu. en Moden nicht besser, W die Iihirischm. ...,Mjp brachten indessen die Zeh hier ziemUch^vergnügt.zn.,^uud. hätten uns vielleicht noch etwas^ängex,a»sgchalt/;n,,.Msern nicht die, sehr.finstern MohnWgen,,.H man u^s qn^ewiesen hatte,,,uns.cmen täglichen,..za.Hüdlichen.Triebein^esiößc hätten,..uns als aus Nothwendigkeit. . >.:^Die iZeit zu unserer Abreise näherte. sich>^jMl^ hattenlsie aufde«, zistenIenner-festgeseßet/ und roise^ also mk Py«stpjerdel>, des Abends-ym ft"f Mr ausser, Stadt ab. Wir haften zwe«, Mge,. denw wi^hätten folge» ftnnm;. von dem Wen aber konjtten «pi« nicht ein-lnalidjfHchörige Nachrichten bekomm^, sMßer. t?aß >^deren ich schon ohen gcdaMhabe,und durch den Machst MheH.befiMichen yemiP^ hörigen^F nannten Kloster gchö«e>ü«b bchttaütiche,k aber stürmischem Wetter ln Iltttto^je over Rudettskose Sel«i'st»« ^ ^Es ^gehölvie haziig'ehvren, ünv ^Mlm^, Sigt. Er nimmt viele Bache Verikn ^A Ilimskoje Sela.M5 werste ^Ly nordöstlichen Seit, nur zehen Werste vonidjesim Dorfe, Ha das südöstliche Ende ist, ausfiießt. Er vereinigt sich Ungefähr vierzig Werste von hier mit. dem Suchom^ ,Wegm yer lehr ermüdeten^PfMMlsten^vlr in dießsil Dorft stille liegen. - /?^ «ys/ r^ ^li.A ! - Pen.cheH Febp«ar des Morgens um drey Uhr fuh« M wirwieder ab. . Nur «ine Werste von hier hmen wir zu einem Mönchekloster, pesoschnoi monastik ge« nannt, welches an der nordwestlichen Seite Petz Bache« Stipinskaja oder Bogor^dskaja ^ und.^ ^i?e, halbe Werste abwärts von dem oberwähnten See liegt^ ...?Ee hat eine hölzerne Ringmauer, drey Zellen nebst" einer Backstube, und zwo holzmien Kirchen, eine für dey Winter zum heiligen Nicolao, und eine für tzen So>w mer zur HimmelfahrtMaria H ierauf folgten die Dor? fer, M«tweevskaja von zehen Höfen, das einen Edel« manneRolicfthov gehöretundm^ der westlichenSeitedeS Baches Motwcerka ligt; Odrossowa von fünf Hö« fen, das gleichfalls elnemEdelmann Namens.Resanow gehöret,und an der östlichen Seite des Baches .Schnja liegt; serncr Ittvleschew.^ ein Dorf des Herrn Michai, lo perrowicsch Splrikowß von zehenHöfen, angegraf denen Brunnen, uyd der.Flecken Sdwpdschmskoje. eben dieses Herri, SöltikHV^von funfzehen Bauerhöfen an der östlichen Seite des Baches W odlo,. der eine Hal« be Werst unterhalb in Rudenskoje OftwHll^ ^ie. ser zsecken hitt «tie Kirche zur Erhöhung des Kreuzes, M 5l«eM Nebenaltare des Alekandrinifthen ÄchMsii. Es Mn dieser Gegend Flecken an Flecken, und Dorf ä'n Vo^ft 'Dle Dörfer Staeotz<>'Selo an der westlichen Seite des Wodlo von zehen Bauerhöfen, Borissowtt Selisii)tsche «in gegrabenen Brunnen undeinem Teiche W« einem Hose, Nswaja an gegrabenen Brunnen, von finf Höftn, Rolziewa^an gegrabenen Brunnen vöu funsHöfenMeohotHivH att gegeabenenBrunnen von acht HWn,- AodosernajS an devwestlicheN'Seitedes Baches ßutsct)ka vdn siebe Hafr^stchen alle ln einerEntfirnang v^, vcht Wersten,und gehören dem nächst zu benennenden Kloster RarflhttnHt / zwischen^welchem und dem letzt erwähnten Dorfe wir noch durch drey adeliche Dörfer reiseten, näm-llch Schillowa an gtzgrabenen Brunnen, von vier Höfen, Roclorva angegrabenvn Brunnens von' sechs Höfen,Mikulinskaja Hn der östlichen Seite des Baches MikUlina vdtl fünfzehn Höfeir. Dieses Dorf ist von HliinskHje Selo ^ur fünfzehn Werste entfernt. Auf einer Ittsel des Sees "Ru benskoje, bis an welche es vom sidwestlichen Ufer des Sees sieben ^ vom nordwestlichen sechs Werste ist , liegt das Kloster Ramennoi dem jetzt genannten Dorfe MikulinOafa gegen über. Die In. sel. worauf es stehet, hält bey zwo Wcrste in Umkreise. '!'^f DaS Kloster ist mit einer hölzernen Ringmauer umgeben, hat bey zehen hölzerne Zellen,. ein Kranken, bims, eine Backstube, und wird von einem Archiman. driten Nowlinekoje'5?fä werste. <ß^ driten tegiere^. Es sind drey steinerne Klrchin: ^l„: als,) eine SomlNerfirche j^caba; 2) «ine Wlnterkie. che^ur Himmelfahrt N)aria; s) eine Kirche zum heilige, Nicftlaq oben dem KlostenHore. Bis zu dem folgendem Flcckey waren noch jechs, Dörftr, als pavsthino, das einem Edllmanne gehöret, an der westlichen Seite des Baches Serpiza > von fünfHöfen,, Rnjaschewo an, gegrabenen Brunnen von zehen Höfen, wladischna an gegrabenen Brmmm von>acht Höfen, beyde dem Rosiowischen Metropoliten zugehörig, RurrjumHira an gegrabenen Brunn.en,dttN.. Herren Irvan Niki« phorHwllslH pleschtscdeev zugehörig, von sunszchf, Höfen, Sldllowa an der östlichen Seite des Baches Iclma,perohnlzefahr zwo Nerste davon in- den See 2xudel^koje fallt, von dr«;y Höfen , die dem Moscau^ schen Spital gehören, pcrchuerva an gegrabenen Bruy« nen, dem letzt genannten Kloster zugehörig, von zehen Höfen. Un> neun Uhr yorMttagS erreichten^ wir dy, Flecken Morvlilwkoje, »velcher an dem östlichen User de« Flusses Bolschaja Ielma liegt, der ohngefähr zwo Werste unterhalb in den See Kudcnskoje fällt.. Dee Flecken hat auf dreyßig Vauerhöfe, und gehöret theile dem Herrn.Iwan t7tlklpborowltsch Pleschtscheew, theils demMoftowischenHospital.GegenMittag reiseten wis wiederum a.h. Die Sträße'war noch immer sehr bewohnt. Wir kßMN,durch, du^ Dörfer AndreeyutajaFeodH- i.^'i^ F4o '^»"M Monac Fevr. 7U ra Mapsniowisibr Dokryrowa an gegrabenenBrunnen von zilhea Höf«n, 2^argassewa, dem obigen 5)errn pleschcscheew zu^örig, an gegrabenen Brunnen, von zwanzig Bauechöfen, ^üsch^ci)0wa an gegrabenen Wrunnelr von fünften Hof«, ^ Ochukowa an der öst-HchenSette des BacheslSchutovknvonfunfzehen Ho. «fen,Hlexinct an gegsabenen Brunnen von sechs Höfen l(dich drey Dörfer gehören der Frau Oloni Waßilew-'Ni^wolinskych) Robelowa an gegrabenen Bmnnen ?In>a,m und Borisa Se»nenowirscha Demtd6Mch i^on zchen Höfen, Nionastirjowa an gegrabenen Brun. 'nenMasilM Iepiphanowa von fünf Höfen. Diesem «Dorfe gegen über zur rechten des Weges ist eine Kirche HuMUriew Schutzund Fürbitte. Zunächst hiebey war GemskölMonastlr an'der östlichen Seite eines Baches ^Nliez> welches sechs Klosterzellen, eine Backstube und zwo hölzerne Kirchen, eine zu Marien Schuh und Für. bitt.e,^eanderezur Verkündigung Mariä, hat welches al. les mtt einer hölzernen RiNMauer umgeben ist. Ein Iguwen stehet dem Kloster vor. Hierauf kamen wir theils durch vier Dörfer, theils dieselben vorbey, welche der bbgenannten Frau wolitwkich zugehören, nämlich Bcresnikowa an gegrabenen Brunnen ^ von MM Hz, fen, wirinskaja an gegrabenen Brunnen von ach. Höfenzur rechten des Weges, wlodischnaja zur linken Seite des Weges dem vorigen gegen über -Dilclcwrzma ^'geqra, benen- Bwnnen^ von sinf7Höfe»^.' "Weiler war vas Dorf ScorzchetiNm« an geMbene»'Brunnen^ von" zween Höfen ^ dem H^rrn Tiniopheo Wosiliewitstb^ Mak« jit>ecwa aehöl ig. Darauf kamen wieder vier Dörfer deS HrrrH pctcr. ?llcxandrc»wilfch S?,oftn, nämlich Srepanowa von zween, SeliscHlsct)e von zehen/Ros, locka von fünf/ und Rolyschkina von ftcdbHöfi?n,Hieist, auf welcher fünfzehn Post. pferde gehalten werden sollen. Man rechnet von der Stadt Rrirvosiheina 5821 Wersie 64z Vologda bis hiehcr achtzlg Werste. Wir kamen hier gegell Mitternacht an. Dem Dorfe Rudrevrjchewo geqen über ist das nordwestliche Ende desSees Rubens» koje, und zwischen diesem und dem Dorfe Wagrino ist der Bach Rrurez, der von dieftr Seite die Gränze zwl« schen dem Wologdischen und Bielojerekischen Gebiet» macht. Den 2ten Febr. des Morgens um sechs Uhr gien» gen wir wieder mit frischem Vorspann ab. Wir kamen über die Dörfer Sakoßja an gegrabenen Brunnen, von sechs Höfen, deren Einwohner außer den gewöhnlichen Austagen jährlich einige Falken an den Hof liefern müssen, welche deswegen Falkenicre (Sokolmki) genennt werden,- Rrurcz dem Knrilischcn Kloster gehörig, an gegrabenen Brunnen, von einem Bauerhofe; Dltjcrowa von zehen Höfen, einem Eoelmanne Namens (Volowin, Rlschlmskaja und pcrchina von fünf und drey Bauerhöfen dem Pharaphontischen Kloster zugehörig; Ameljanka an dem See Pcrchinskoje oder Sa ulums« koje von drcy Höfen und Kriwoschemo von einem Hofe, die beyde dem Kloster Ririlovskoi gehören, welches von dem lehtern Dorfe nur zwo Werste entfernet ist. Ich kam hler erst des Nachmittags um zwey Uhr an; und weil hier hcrum genug Dörfer zu seyn schienen, so suchten wir wieder Postpferde (Ujesdnie podvvodi) von ihnen zu bekommen. Se, Ni. 644 ' ^ '^ Monat Febr. -^ Nirilovskoi Monastir stehet zwischen zweenen Seen, Dolgoje (dcr lange) und Sierrernoje, /^der nordliche) von denen der erste ohngefähr zwo Wcrste lang und eine Viertel Werst breit ist. Der Siewcrnoje aber, hat eine iänge von ohngefähr sieben Wersten und eineBrcite von einer Werst. Das Kloster bcstehcö gleichsam aus zwey Klöstern, deren eines das größere, das andere das kleinere genennet wird. In jenem sind alle Klosterzellen von Stcin ins Gevierte, wie eine Festung gebauct, m deren jeder Ecke ein steinerner Thurm sicher. In dem Bezirke dieser vier Wände, die von den Zillen und Thür« men gemacht werden, befinden sich sieben steinerne Kir« chen , als i) die Hauptkirche zur Himmelfahrt Christi mit drey Nebenaltaren, der erste zum Gedächtniß des WunderthatcrS Ryrilo, Stifters dicses Klo» sters, dcr zum Unterscheide eines andern Heiligen gleiches Namens, so unten vorkommen wird, Bieloserskoi zu» benamt ist, und dessen unverweslicher !eid in diesem Ne» benaltar bewahrt wird. Der andere Nebenaltar ist zum Gedächtniß des Großfürsten Wladimir, der dritte, zum Gedächtniß des Cyprischen Apiphanii. 2 )Eine Kirche zur Einführung Christi in den Tempel ( fwedenij^ boyorodizi) für den Winter, wobey ein Spcise.saal für die Klosterbrüder ist; 3) eine Winterkirche., zur Verklärung Christi, mit einem Winter« Nebenaltare ^m heiligen Nicolao; 4) eine Kirche der Märtyrinn Iri> na. RiriKvsloi 58" werste. 645 ^l/ä; 5. eine Kirche des Etzmyels Gabriele mit einem MebeMtardes Kayscrs Consta»ilins und der Helena; 5: ^eine Kranktilkirch« ^ophun des Großen; ?- eine Klrche oberhalb dem Mosterthor zum Gedächtniß Iohan-^is Spifareljä Miestwizy mit einem Nebenaltar Fco« hör VeS Cülbaren. An die östliche Seite dieses Klosters 'tst^lne sitt'nerne Ringmauer geführt, die das kleinere Kt?stä enchält. Darin find ^wo steinerne Kirchen, eine Somnierkirche zur Geburt Joannis des Taufers, mit ei« Nem Rebrnaltar des hissten Wunderlhatrre, und eine 'Winterkil chters' u<»d das andere von zwey '""5 SSz Slock« Schs ,743 Monat Febr. ' Stockwerk", in deren ersterem wir einkehrten, lün Hie zwey Klöster und um das Gasthaus ist eine vier« pichte steinerne Ringmauer, mit einem steinernen Thür« me in jeder Ecke. Auch ist in der östlichen, westlichen u„d nordlichen Wand, in der Mitte einer jeden noch ein Thurm angebracht, der unterhalb mit Thorwegen versehen ist. In dem kleineren Kloster ist noch eine Korn« mühle an einem Canal, (Ropanez) der aus dem Dol-goje nach dem See Siervernoje gesührer ist, und drey Wände des Klosters durchbricht, als die westliche und öst. liche der äußersten Klostermauer, und die Mauer des kleineren Klosters. Außerhalb dem Kloster sind noch drey hölzerne Klosterkirchen als 1. Andrea perwos« tvannoi, 2. IHannis des Kriegers. Diese zwo Kir« chen sind in der Nah« des Klosters; die dritte ist jenseits dem Sicwernoje Osero zum Gedächtniß Mechodii, «iues Ierusalemischen Patriarchen. Zunächst an dem Kloster ist noch eine zu demselben gehörige Slobode von okmgefahr vierhundert Höfen und einer steinernen Winter» kirche der Kasanischen Mutter Gottes, mit einem Winter-alrar Iohannis des Evangelisten. Das Kloster siehet sehr prachtig aus, und außer der. zween genannten Seen sind noch viel kleinere in der Nähe desselben, so daß es fast rund um mit Wasser eingeschlossen ist. Ein Prälat (Archimandrit) siehet dem Moster vor. Man rechnet bey siebenzig tausend Bauren, die dazu gehören. . . ^ Wir wognemskoiprichoo zßz; w. ^47 m», ^Wir hatten hier Zeit genug eine Beschreibung dieses Klosters zu machen. So viel Pferde auch in der «in, iigen Slobode sind, so viel Mühe koste« es uns doch die uns zur Abwechselung nöthigen zusammen zu bringen. Es verzog sich damit bis nach Mitternacht. Wir verließen also um selbige Zeic am ZtenFebr.dieftsKloster, und kamen durch die Dörfer Dodrilow« an dem SeeIegorovskoje, von sieben Höfen, da« dem Kloster gehört, Wlassowa an gegrabenen Brunnen, von sechs Höfen, welches adelich ist, Stcpanovska an gegrabenen Brunnen, von zween Hö» sen, das auch einem Edelmann, Namens SolonyHw, ge« hört; ferner nachdem wir zwifthen diesem und dem vori« gen Dorfe durch etwas Waldung gefahren waren,/durch pacschnva, dem vorigen Edelmann zugehörig, an ge» grabenen Brulmen, von drey Höfen> woynemftkoipri. chod, am linken oder östlichen Ufer des Flusses Schoks-TM,< sft in den Mol oga, gleichwie dieser bey Rydinskoi pogosi in die Wolga Mt. /Die Kirche ist zur Geburt Christi mit einem Nebenaltare.'Nicolai des Wunder-thaters. Wir kamen hier de« Morgens gegen drey Uhr an. Das Wetter wär schon eine geraume Zeit her sehr gelinde, und bey solcher gelinden Witterung pfiegt gemeiniglick> der Fluß Schotsna aufzugehen. Der geradeste Weg nach Bielostrs5 ist, daß man iy der Gcgend diestr Kirche über., den Schoksna fährt. Schon ßlt. dem Tage de^.heiliM drey Könige war er ch^l SS 4 ' hier ^f«»r ^ffe^" weswcq'sn.'M Zichfioß gehalten ward, um «M^?^gMdcsipnWegreisen ^"können:, Wiriführen M/Mer/um^erühcdHm^Scboksnazu kommen/hör« 't'M ak^'/ düst -wentq«» S^ftden'^vor unseter^Acknft das t>on obcn-qpfom^cn^lT^sis den Mß'weqqeMn und zeMesM Me.' Zrftd?el Gl^fonttte kein niüer qemacht w^dilil^Mh^ivle mustwlun's umschließen. Än^n Umweg Dvlf MMM'zetzen WeeDn M nehmen / pnd^.beständig MW^einWichen 'lM^ Schoksna Ms. HN' feink.n ^ WikMß 'a«U Bietst« ,i^si wohin er rein vom: EP wav,"56äf«h' daMiel wir nicht nöthig hätten darübq: ^a^M^ 'nUltsiMsemMM kamen wividurck? das Dorf M^i^ l ^sen^ HeywchM ^>sr^dl«henUset des Baches Did^, ^^Mgesählr einsalbe Werst uüterhM in den GMcM<^l3llt.DieftOh« dröyWfe)ünd gehöeeeglei ^fod'stettMrieiiHwisch^Mit rAmen W dtzVMi^zelis W3, sleMUHb!än,u^ HGUHiizl^rubePferdelW nichtbieht FMerMcM "^ateii'^so pclpkowa vonzwccnHöfen ftNonssaMlcballs^ltsiHH -CnrvenVwa qchi^et^dllrOtVcllkoselle R^rilovskätzö l?1<)^v^fH>v^ ^wan^iq^Höfels, unß endlich ^urck den Hlöcksnülkröchlno von. z»b«tt;lg Hölen^ debHettt:Pal a. phomischeiv Kw^r^chit-ljlund et^n'zw6 <)öl;e^ne Mchsl^näniUchemcSvtmwrkirchc zuin l^isl'^n Ni^0la<>) 'Mid eins Winwrkil^che zur Gebutt^CftnM,/wbbch m»ch Lin HapS wr dieKirchtnbedienten ist. B^y diesemiFleceett HH'ec man viele großo! Fahrzeuge (SmGi) yaß.man hcklb ber Mündung loll cjn starker dey zwölf W«este lang in. einem fort gehender Wassersall seyn>auf wslchem z«. weilen.Schiffe zerscheitern sollen. Sonst ist dieser Fluß fH^Diechicslqc'n^G.'gl'nwn, da nicbc -atlMiei Kornland> und öfterer Mißwactl^ ist, Wqemem bequem , weil man dadurch vön der Wolga allr Jahre so vicle,v:Ituchtvor« räch, als^man nöthig Hat,.mit gsrinM Ksstm bekom« i." Ss 5 men 65« .(// ,74? Monac Febr. <, , ? men kann. Dem Rrochino Selo gegen über auf dem westlichen Ufer des Schoksna befindet sich Troiz. Schoksnmskoi Monastir. Es hat drey Klosterzellen, eine Backstube und zwo hölzerne Kirchen, nämlich eine Sommerkirche» die den Namen von dem Selunskischen Demitri har, und eine Winterkirche zur Verkündigung Maria. Um das Kloster ist ejne hölzerne Ringmauer, außerhalb welcher eine Slobode von sechs Bauerhöfen ist, welche diesem Kloster zugehören. Wir hattjn nur zwo Werste zu fahren, so kamen wir zu Bieloje Osexo, wel. cher noch gefroren war. Wir musteu auf demselben langst seinem südlichen Ufer ohngefähr neun Werste lang fahren, bis wir die Stadt Bieloscro erreichten. Der See ist von Osten nach Westen, oder von dem Fluß Schoksna bis an den Fluß Rovscha, ohngefähr fünfzig Werste lang, die Breite aber betragt zwanzig bis dreyßig kPerste. In denselben fallen sehr viele Bache t der einzige Schoksna stießt aus demselben. Das Wasser ist bey lange anhaltender Stille so rein, baß man auch bie Meine im Grunde, der sehr tief ist, unterscheiden kann; lyenn ab« der Wind ein wenig gehet, wird eS von einem feigen leiten, der in die Höhe steiget, weißlich, welches y,ologda an dem südlichen Ufer des Bieloje Oscro, geqen zehen Werste von seinem östlichen Elwe oder von dem Ausflüsse des Schoksna. An dem wcstlicheq Ende der Wohnungen H eine Festung, die auS finem ML Viereck ausgeführten Erdwall^ der in jedep Ecke, wie auch in der Mitte der östlichen und westlichen tzeiten mit einem Schießthurme versehen ist, wie auch aus einem Graben rund herum bestehet. Der Thurm hr Mchen Seit« hat cü«n Thorweg, zum,Ein-unh Ausgange. In dieser Festung sind zwo steinerne Hauotkirchen, eine für den Sommer M Verklärung Christi,, «nd eine für de« Winttr, yie Wasili dem Großen gewidmet ist. Fer« > " .-z-:^^. ,,i ' ner l. G«'S. Serahlönbergs nord-und östlichen Theil von lkuropch und Asia S. 420 unter dcm Worte: Snctok. »7 H654, Nässte. 653, steinrrne^Kieche zum Großmirtyrer GoHsIi^^wori». der Hauptallar.ftr Hen Summer zurGcburl N^ri^Mbst. eine.» Äcbenqllare für den Winter zu Ehren des Groß-. mä«tyrer5 stehet, von fühlet,^welche jedoch noch^ nlch.t völlig auegcba^ct ist; ?^ eineHeincrne Kirche zum/Heiligen Nicolafi^ worin der, Hauptalt^r für den Somm» M VcchmdiHUng Mari^ mit emcm Ncbenallare für den Winter'zum heiligen» Nicolao ist ; 8 - cine hölzeme Solnmerkirche zur Him« melsührt CHristi mic zlyexlvNebelialtaren, einem für den Winter, wslcher Ryriloi dem NowoserStischen Wunder« thater, und einem für den Sommer, der dem Syrischen Alexander gewidmet ist. Hiebey ist y. eine steinerne Sommerliche zum heiliycn Nicolao erbauet.; lc». eine hölzerne S^mmerkirche z»m Propheten Llias^ Hiebey ist il. eine steinerne Sommerkirchc zu Marien Schutz und Für» bitte mit cincm Ncbenaltar für den Winter der Petscherskl,' schen Heiligen Anronii und Fcodosii. 12 Eine gedoppelte hölzerne Kirche. Dasuntere Stockwerk schließt eine Kirche für den Winter, zur Geburt Christi ein,mit zween Nebenal. tärel, Sna'ncnija Bogorodizy und der drey Mosko. wischen Swjarirclei. Das obere Stockwerk hat eine Sommerkirche Iohannis des Evangelisten, mit einen, Nebcnaltar für die Heiligen Boriß und Glied. 13. Eine. steinerne Sommerkirche zur heiligen Dreyfaltigkeit, mit elnem zu heizenden Nebenaltare zur Darstellung Christ: in dem Tempel. Hiebey ist «4. eine hölzerne Sommer. ...li kirche »e >e ,74z sNonac Febr. He ^ohanms des Vorläufers, mit vier Nebenaltäre« für den Sommer, Iohannis des Evangelisten, der Kasa, nischen Mutter GOtteS, der Solowezkischen Wundertha, ter und des Bieloserskischen Wunderthäters Ry, rilo; ^. eine hölzerne Sommerkirche zu dem Erzengel Michael mit zween Nebenaltären, einem für den Sommer, welcher der heiligen Frauen, und einem für den Winter, welcher der Wladimirischen Mutter Gottes gewidmet ist. »6. Eine steinerne Sommerkirche zur Himmelfahrt Mariä mit zween Nebenaltären zum Gedächtniß des Einzuges ln Jerusalem, ^h h^ Metro. politen Alerei. Hiebey ist 17. eine hölzerne Winmkirche mr Erscheinung Christi mit einem Nebenaltare zur Ver, kündigung Mariä; '8. eine steinerne Sommerkirche zur' Auferstehung Christi, mit einem Nebenaltar für den Win ter lvelcher Iohanni dem Vorläufer gewidmet ist. Die Stadt erstreckt sich langst dem See auf eine Werst lang, und enthalt ohngefahr fünfhundert WohlMu» ser, worin meistencheils leute aus dem Kaufmannsstande wohnen. Ohng-fähr vierzig Kramläden sind aus dem Marktplatze, worin allerley Kleinigkeiten, auch Fische und Fleisch verkaust werden. Zu den öffentlichen Gebau« den gehöret noch das Rathhaus und vier Schenken, Isterija, Piwnoi, Andreevskoi und Iwanovgkoi. Von Hauptstraßen nennet man iVologoMla, Iegoriev«« kaja, Iv?ansv«kft,a, Anoreevskaia, Rrasnoi por,ao<>r, Palawan» Un« Dielosero 5,54 Wersten ^' 's' Ungefähr' anderthalb Wersie ostwärts vbn den^ Wohllhäusern der Stadt gegen den Schoksna ist Jams« kaja Sloboda, die nicht groß ist, weil die Station nur funfzehen Pferde zu halten verbunden ist. Darin ist eine hölzerne der Großmärtvrinn proskovia pjamiza gewidmete Wintcrklrche. Südwärts von der Festung, oder derselben gerade gegen über, landeinwärts, in einer gerin« gen Entfernung ist ein Mönchskloster, Späfso-gorekoi Monastic genannt, worin eine steinerne Sommerkirche zur heiligen Dreyfaltigkelt, mit zween Nebenaltären der Tlchfinskischen Mutter Gottes und des nicht mit Handen gemachten Bildes unseres Heilandes stehet. Hiebcy ist' noch eine verfallene hölzerne Kirche. Die sinf Zellen darin sind nicht bewohnt, weil sich gegenwärtig nur ein paar Mönche darin befinden. Die äußere Befestigung des Klosters ist noch unansehnlicher; dann dieselbe bestehet auS einem bloßen Zaune. Die Stadt Biclojcro soll vor diesem Soßnowez geheißen haben. Man sagt, sie stehe schon an dem dritten Orte. Die erste Stadt, wo Sineus rcsidiret hat, war auf dem nordlichen User des Sees, der jetzigen Stadt gerade gegen über, in einer Entfernung von dreyßig Wersten. Wladimer dcr Große hat daraus dieselbe an der Mündung des Schoksna ohnweit unterhalb dem Troizkischen Kloster anlegen lassen, von wo sie seit etwa dreyhlmdert Jahren Hieher verleget worden. Man ist bisher» s>55 Millionär Febr. bishero mlt der jchigen iM wohl zusiieden;nnt ist sie und die umliegenden Ierter: jeho durch die. EiliquartirunL der Donischcn Hvosackcn und Ixalmuckcn einiger maßen belästiget, weil dicse Völker.von^ihrer natürlichen ieoensart, die immer mit einjgenzAußfchlveifungen verknüpft ist, und sich mic der Aufführung gesitteter Völker nicht in allen Kücken reimt, nicht ganM ablassen können. : '^,^ Wir kalmn in dieser Stadt den zten nach Mittage, um ein Uhr an. Und ob sie uns gleich einer langten Ve-. trachtung würdig schiene, so eilten wir doch so wohlMgm des schlechten Wetters, das wir eine,Zeit her gehabe hatten, als wegen der schlechten Pferde, die wir auch für das künftige befürchteten.' Wir suchten also unftrn frischen Vorspann eiligst zusammen zu bringen, und fuhren des Nachts um acht Uhr wieder ab, um welche Zeit ein Nordlicht an dem Himmel, unter der Gcstalt eines Bogens mit einec Helle darunter und darüber, ohne di? geringste Bewegung zu sehen war. Das Wetter war seil dcm vorigen Abend etwas frisch, wovon wir aber keinen sonderlichen Be' siand hoffen konnten. Wir kamen zuMaixoSclo,so zwanzig Bauerhöfe hat,unddem Troiz.SchoksischenKloster gehöret Der Ort liegt an dem Bache Maixa, der in den Bieloje Osero fällt. In gleicher Entfernung hievon war der Flecken Runus von ohngesähr vierzig Bauerhöfen, dem Kyrilischen Kloster zugehörig, auf der westlichen Seite des Baches Runus. Weiter hin war prisilob Sol' pnsclob SolmnM'58<9l werste. 657 Sottnasst, ober. Annischon^^ "Selö «3nw«vrige« Kwster gehörig, ^ gegräbenrir Brunnenj cwoseHst wir etwas nmh.Mitternacht ankamen. Unlere Pferde wurden bis hiehee si Mde, baß.'sirÄicht' mchr aus.-deo Stelle wellte«. Wir nwßtoirHrMwegen hier Ndchtlager Hal« ten /und könnten» nicht eher als T>en 4 len des MotgenS Um acht Uhr ««sere skiseHeils nlit den altelp^ ttzells mit ftischrn Pferden fortsetzend "cs "^'.c^K vm. Wii"Wmen! übevHew BaH MnpM'H> dtt ln' den Mel^j^Oftro da« Kirch- spiel pjamizsoi, welchem an demW^pj^tntzkHje lleg«.> Es bestechet aus eii,er Kirche, die Ver^MärtysMP^sko«! Vin pMTiza Midmerljst^ Mst eli^m NebMtar zum.' Gedächtniß der Begegnung Christi ckit Ottnösn, und^ zween Höfen für die Kirchmbevlentey. FeeAtt kame^i wis.dutcls^folgendeDörfer, als Grattowaja von sechs-Höfen, daS^einemEdelmqnn, Namens Snasin gehöret? und an einfm Bache ohneNanien liegt, ferner durch' Rmsthkmä oder t7?owoserskaja von vier Höfen, das^ dem Nolvosereklsche^ Kloster gehört und an gegrabenen Brunmn gebauecM Von diesem/Bo'rfe an war «n.7 kleiner Wlllvbts dem Waldlwarettge,' bebgktz^ völled tiefen Querg leisen Mb'' deeweqen. beschwerlich zu bereisen.« Er hat den Mämea -Molkovskol perelosoe> weil-mm? biy dis AüVfäHrr « AMcjch.R.4.Theil. 5z5 .Hftn^ »74« m btn/niitwW'en wlr d« ^ ren, ablösen konnten. Wir nahmen sie namllchM nach dem 3)orft Robülino inst, das nur elne gute Werst vonI. Kloster entfernet ist, und an dem Bache Nowaja liegt, ber <»^ tTlorrofe Osiro stießt, flack ein paar Wersten, aber W ben nächst anzuführenden N>ünd«See wieder ein«!' stiebt. ^'DiesesDorf hat funfzehen Höfe, und von ftiner^ Kirche ist oben gesagt worden. Wir bedienten uns aM hier der guten Gelegenheit) und ließen die aus dem Moste? mitgebrachte Iahrmartttpferbe anspannen. Wir waren Tt 2 mit m/t ihnen.Mfn Mittag aygekoM^N/ unl^fu^n_pach eylit.tqge um drey Uhr wieder, ah. Mjr ramen. uher Has 'Porf Me.^on ^n^Hen Hj^n, das deni ^owyjeryki« Kchgen ist, und fphre^ v^nH'^uf dem M^ an das DM Ra^mina voä^ ge^tzumerZnd. ^ De^ W^His hlcher w^rw^^^ hje Pferde Htte.n also säst' gar keine A^bch, ^und^dennoch y>u^e> He ^f.^st^.^n^ Hten^W. eip I^hr nach Mitternacht wichey ^lhfatzretl fonntett^ Ä>as iand njacht bey Hiesem Dorfe «eine starke GilMcht' l«. ben W< lPassd, üher d«>tvir MM« hier M,/um alleWelUäu^iMclte^ yen. Nach HlrMleA^ Mexst. gieng, der Wea wttder si^s"MMe .taug auf dem^ ^>gyd^ T)«sts'Me« freite' ^fttagt vön.^ ^zwo büs.v(er;W.^ch sten', Sie 'Länae ha^en wir ^efahrsn. ^ ^ ' v ' ^erMe^ gleng öon dsm^See.M.^M.fuzch Mal^ bung/und.fthck H^nH ^n^^l^^HH^ ^,^ ftcheH^dasde^enuHlz.^y^MM^ sow gehöret,, und a^Hearqbel>e^ Brunnen liegt.,unh darauf nach dem Dorfe. emi< gW Eöelfeuten, ^iepiprvM ^genannt, zugehet.. ' Es^ Okysihewa 5914 Werste. 66, izen. Des Morgens pm ftben Uhr kamen w« ln den Olecken Wyschewa, Möftt>ry l^ftlosti, >v^ un« die faulen ^ferve abesnialen 'anhalten hlessen- ""Der Flecken - More elnem EbelinMn, Namens ^ichmlil Gn9otiewirsiH.i So^hondw^, und llegt an Quell-Wasser. Außer funfzehen chauerhöfen ift et mll zwoen Kirche« Versehen, einer füt denOmrer zü Manrn Scku^ und Fürbitte'/ und emev-für bcn Sommer/i«lNiei>laus dem Wul-.dershäter. Das Wttttr war wieder trü^e, lmh die Pferde von seiger i^üten Äi-t.' ' Wlr t(iaf>n)'wns wir konnten; nm hi<^>in<» Abwd^sMng'zu^ifomttlien^^ »ind üm dre> Uhr naH Milage Mchren wir es so »pit/bi,^ wir mir halb neuen und halb alten PferbefrWeder äbrei» sin konnten.'- Damit kämen wir durch das abeliche Dörs ^sit)ukM«n > so aus zweyen Dörfern, dem östlichen von zweenen/ lmd dem westlichen, von dreyen Höfen, beste« het/ unb an gegrabenen BruN'en liegt; sodann nach d>m Dorfe Rakunowa von fünf Höftn, einem Cdet-miinne Lew Mikulin gehörig Hier kamen wir des wir mußten die Pferde Wieder ausruhen lassen. Von hier au's glengen wir durch dajjDörf Icphcina vdn zwesn Höfen, VaZ einem Edel; mann Namens Sckopüröw gehört, und an gegrabenen Brunnen liegt, und führet/ b«iy demselben über den Bach Schokea, der in den Flnß Slld^ fallt; hernach durch Sadnöl Dwor Rull^tnskoi wölosti an gegrabenett ^'« T t 3 Brunnen Wrunneu von, zween Höfen, einem Edelmanns Gvrokin gehörig/ der auK hier ein.HauS hat, und kamen endlich des Nachts uiy eilf Uhr in dem Dorfe Rulig^ an, wel» cheS an^r Michen <3eice, des Baches Ruliga, so in den Su^'ft fällt, liegt. ^Es hat^ehsN Bauerhöfe, und gehört dem General wolkow. Die Wege waren von dem Flecken Pkpschewa bis zu dem Dorfe Iephtina von vielen Baumstümpfen, von Iephtina aber bis Hieher steinicht. . Wir bekamen hier eiyig« frisihe Pferde, und fuhreM mit solchen den 6sten des Morgens um sechs Uhr wie« der ab^ ^ Wir kamen durch die Dörfer Sumschina von fünf Höfen, an gegrabenen Brunnen, verschiedenen Edelleuten zugehprig, Ignatowo an gegrabenen Brun» yen von zween Höfen, die einem Namens Peter Andre« ltsth Iurlow, und nqch drey andern Herren zugehö» ^en, deren jeder allhier seine Wohnung hat, und durch Warnokuschka von viep Höfen, dessen Eigenthümer ein Edelmann ist, der auch hier seine Wohnung hat, und welches an dem östlichen Ufer des Suda-Flusses liegt. Zunächst oberhalb dem vorigen Dorfe fuhren wir über den Fluß Suda, welcher in den Schoksnaj fälst, und kamen nur eine Viertel Werst davon inj das Dorf Borisi sc»wa, auf dem westlichen Ufer des Suda von sech« Höfen, welches dem Brigadier Andrea Andrecwir« scha Nssowa gehört. ^ Wir. erreichten diesen Ort bey ganz Borifsowa 5957 werste. «6z ganz heiterem Wetter vor Mittage um neun Uhr- Ei sehte so gleich großen Verdruß wegen der Pofipfierde. Wir merkten, daßdieieute ihre Pferde nach den Wal-dern flüchteten, bekamen auch nach allem angewandtes Fleiß nur w'nlge frische Pferde; und weil wir befürchte» nn^''5s mögten sich auch diese wenige wieder wegschlet» chen, stlgiengen wir mit diesen und mit alren meist ermü« beten, des Abends um fünf Uhr welter. Wir kamen durch folgend« Dörfer, als pustoschka von vier Höfen^ dem obgebachten Brigadier gehörig, an der östlichen Seite des Baches Csthusih baika, der bey dem vorl« gen Dorfe in den Suda fällt; poßnjakowa gleich« falls von vier Höfen an eben der östlichen Seite des vorerwähnten Baches, verschiedenen Edelleuten zugehörig. Von diesem Dorfe fieng eine Waldung an, und wir ka« men zu einem andern, Namens Serchljowa, elnem Moscauischen Edelmanne gehörig, welches an der östlichen Seite des Baches Rolp liegt, der ohngefähr hun. dert Werste von hier in den Suda fallt. Von diesem Dorfe fängt der Nowogrodische Bezirk an. Wir fuhren von nun an längst dem Rolp und kämm nach dem Dor« feRonezkaja auf eben dem Ufer des Rolp von drey Bauerhöfen, welches dem Herrn Awraama Ruluba« tina, und zunächst dabey in das Dorf pljojsa von drey Höfen, welches eben diesem Herrn gehört und auf eben dem Ufer des Rolp liegt. Nicht weit davon auf eben T t 4 diesem diesem lLef,e»r«W allwo wir um zehen Uhr. eintra^u, und hier enna^ frische Pft^de jur Abwech« selung aus Her Wolost zur Oeiten erhielten. Dieses Kirche sps"l hat,zwc^ Kirchen, eiye sur den Sommer zum heiligen ^icHlaH/.unv Himmelfahrt Chn^i; Hey Host' Nr b!e Mrchenbetüenten, einen Ba«, ertzof,' un^'eliiö ^Wohiiui,^ sür den Herrn DMjrri Da. ^roitich ^ulubakt^^ Mit einigen,alten und mit "",'''"""""" ' '' ''' ' "-' ' ^ den Screbritwkäia 6ai5 werste. il65 hen^neuen hier gesammletenPftrden sehten wwdes Kends um vier Uhr unftre Reise fo^ ^ Wirkamen nach Lifi slzll^i Selo an einem gegrabenen Brunnen. Es ist hier eine Kapelle zur Geburt Maria und ein Bauerhof, wie auck eil« Wohnung für den H?rrn Philipp Ixondrato» u.ltstt)H>culudakin. Ferner kämen wir nach Llsttvcnka Stlo auf dem östlichen Ufer Ve5 Rolp. ' Dies ist ein Kirchspiel des.Edelmanns GriHori Danilowitsch Ru« lubakin, und hat nebst vier Bauerhötels eine Wohnung für den Herrn, eine andere für die Kirchenbcdiemen, und eine Kirche zur Geburr tNariä. Vier ^Berste von hier fuhren wir über den Fluß Ixolp, und verließen ihn völlig; nach einem paar Wersten aber kamen wir des A« bends um acht Uhr in dem Dorfe Screbrinskaja an, das an.gegravenen Brunnen liegt. Es hat acht Sauerhöse,' und gehört dem Edelmann Paul petrowirsch Roylai»^ nowych. Der Weg vol^Rorobijchtsche führte außer den Feldern, die in der Nahe der Dörfer wären, bestan« dig durch Tannen.und Fichtenwaldung, worin die vielen Stümpfe von Bäumen und die im Wege liegende Vteine. beschwerlich waren. Die iastfuhren tamen erst nach Mit» ternacht an, und die Pferde waren so ermüdet, daß sie kaum auf den Füßen stehen konnten. Es war hier keine Hoffnung ein frisches Pferd zu bekommen; de ontiewitscha Oserorvych, Gorka von zween Höfen, das pawla petrorricscha Roslainorvych, pluma von fünf Höfen, welches Runona Mikiritscha Rulu« bakina gehöret. Alle diese vier Dörfer liegen an gegrabenen Brunnen. Hier war das Ende von wolje Wolost. Wir kamen nach zwo Wersten von hier über den Bach Oblomna, welcher in den obgenannten Fluß Lit fällt. Darauf giengen wir durch die Dörfer weli« fago Scla von drey Höfen, Iwana Iwanowirscha Niechkelerva gehörig, an einem Quellenvache, der nach dem Somina stießt, so wie dieser in den Tschago-. ^ da »,-.^ IephlmHwa S055 Wlerfi«. SSf dck ftlllz ferner durch podbcreschie, dem Hfrrn des vorigen Dorfes zugehörig, an einem Quellwasser und auf dem östlichen User des Sonüna, von zehn Bauerhöfen und einem Hefe fünden Herrn. Wir luhren ferner über zween Bäche nämlich Suderew Rutschn, und Dol« gonyidow Rmfchei, welche beyde nach dem Somina gehe«. Hierauf folgten zwey Dörfer, die zu den Kammergütern gehören, als Maschnewo von acht Höfen, an dem See Somina, der eine Werst lang und bey hundert und fünfzig Faden breit ist, und Iephimowa von zwölf Höfen, an dem See Rrassovstoje, und an dem westlichen Uftc des Rutfthei 3vraßnokovskoi,der durch den See lüpfte A«r See ist eine halbe Werste lang und bey sie. benzig Faden breit. Wlr kamen hier de< NacktS um zehen Uhr au, und hatten Hoffnung wieder einige müde init frihhen Pferden zu verwechseln, um so viel mehr, weil wir hier in einem Dorfe waren, das zu den Kammergüi tern gehört, wo man gemeiniglich mehr Ehrfürcht für die t^yserlichen Befehle hat, als unter den Edelleuten, durch deren Gebiet wir von tTtowostrskoi Monastic gereiset.waren. Das Dors podberesihje kann als die Pforte zu dem liederlichen Nest zwischen diesem Dorfe und demKloster Norvoscrskc>l angesehen werden. Denn in diesem poddereschje kam der Edelmann zu unsern Schlitten mit großem Ungestüm getreten, und stellte sich ßhr erzürnt, daß wir ven seinen Bauren so viele unter 5s5 -^M tM,VM^'c die Fuhkl3uik genemme^HäHn? W/r Mfin kD^ kH^ ^h- unv stellten ih^M,^Msifne^aüM'kei^Mr^ M vor don Würen ^i^^srlichen Majestät hatten/ und düß^ fWich der GerWktzfeit fthr gemätz w'zchväss sie gleiche iast tvüZjen' Eilie^uns nkiter fahren. Wie' unsers schwere Führen in ^ Dorf kanien, liefen '^ehen' Bauren aus den Häusertt Mc brennenden Pergeln' und' Messern auf sie zu, und Mlten ihre Pferde ausspaiv' nen. Eschlieb aber HH einem'Wortwe^ Und sie er^ oberten imr «n eiNziMß)ferd.^'Aüsder letzteren Station^ war.derWeg enge,^ und Mit^vielen B^umstünif)fen belege.' Wir bekamen hiev einig? fi-ische statt der ttiklsen Pferde/ und konnten den yten des Morgens um brey ttßr wieder abfahrenv-^ ^" l:;.) i^:,ll 1 ii^ .H^^'^^ ^ 'i NachdeM^wlr über den"^aH ^aiiscss^a) dsr in' den Goniina fällt, gefahren waren, so kamen wir al? dail Dorf Suchck Naiva von fünf HöfenV Es liegt an der westlichen Seite des Baches Owinez, so in den Typhina fallt. Mit diesem Dorfe fangen die Güter des Erzbisihofes von NovHgrHd an. Ferner reiseten wir durch die Dörfer Michalsvva von zehen Höfen, Sta- rostina von vier Höfen, Ignatiewa von drey Höfen, Charlorvir von fünf Höfen, die alle an gegrabenen Brun» nen liegen. Als wir eine Werste von diesem Ddrse weg waren, fuhren wir über^ den Fluß Typhina oder Tlch. tvina, welcher in den Fluß Sjaß Mt. Weil die Ur« sprünge jpr^ WM^VM lzH.^M Hen W^lHIch^Mn-<^chMzHn^f> ^VMr der Oroße-Mlvorge^ des KayferAhat.wie vieie -any«ssl,^l^.gUjch^ dj^Mhlich«?! Untenl^n^n^ufgchoben^ ..:.I^ dewH/e. M^^e,, ^ch^y^lchen ^p.T>^^ Et^ hat funfzehen iHöfeMit «iner Kapelle K» Denchunl^ ^)auli. ^. ^Ls Sum^We^,^H^Mrd«<^iedtt^^ ten,. Wss schren-nach M^e^Wersten, wiederum? «bef^ dmIlpß Typhina, und-kaM^nMch auf dem. Wd^ nach ' dem m?stli«z chen llfer des Tvphina, und an d«n obgenMweck^S««L MwM^vWvMe^Höten^)'^.,D MestchOt zwo Köchm, efi,e Dp dM G)ftW»r Ml Efzengel!Mlchael^? »ll:H j)".us 5^H 4U3c d^itt N3.''^jiU^ l,l!»s YN' Mft Undone, die erst vor fVnf Jahren erbauet worden, für d«n Mnttr, zur Gebmt Mänä, wobey ein Nebenaltar des heiligen Nicolai ist. Hieb«y sind secks Höfe für die Kirchenbedienten und eltt HosdeS Befehlshabers der «rz« bischöflichen Güter. Weiter kamen wir durch die Dörfer pobbbrorvje von vlerzetzen Hös«n,an geyrabenen Brun« «en/in der Nahe des Typhil^a, durch pracschowa von nni^Höfen, atuf deitl fidllchen Ufer des Cypbina, Be< retmikowö, auf dem üordlichen Ufer des T^phina^ den t^tan überfährt, ehe matr üach l^m Dorfe HMn>t, duüh Iac«>LvlowH gora von neu« H3ftn, Srarinä v^on z<-hen Höfen, Trilphan und hier fängt sich Fichten-und Tanne^chatdung an/ bte bis nach folgendem Dorfe in einem weggehet, und ziemlich bergicht ist. Wir nm-sten sieben Werste von hier w«der über den Typhinä sah» rm, ««d des Abends Nach sieben Uhr kamen wir in dem Dorsi weltkdi Dvb<3r Rn, »elches an dew südlichen Ufer des T'j'p'hina liegt, und einem Edelmänne Namens In^w Wrje^irsch pülyrsthichin zugehört E< Hut si«benBauerhöf«,unD zunächst unterhalb eine Kirche zum Erzengel Michael mit einem Nebenattar« des^heW' g«nV7icolai. ,'" ' '' "^-"' .^ ' '> ^'»^i,<,.^ «m» Den lottn des Motgens »M zwey Uhr konmen wir wiederum abfahren.' Neber den Cichwinä Hengen wir gleich bey dem Ausfahren aus dem Dorfe durch Hül« ft >e phischoiva Gorka 0ni Wurste. 67, ft einer Brücke. Darauf kamen wir durch die Dör, fer Niemncschma von drey Hösin an grgrabe. nen Brunnen des Herrn Vlikiphor Feodorowirsih' Rodylm, N?owynka an dem nordlichen Ufer desTich» wina von sieben Höfen des obigen palytsthichin, Du« chovsthtna, an eben dem Ufer des Tichwink von vier Höfen,dem Duchovskischen Kloster, Gowschka an set»' blgem Ufer des Tichwina von sieben Höfen, dem Herrn Nikolai Bessiednoi gehörig. Zur rechten blieb uns das Dorf Borki'an einem tlefnen runden See, ^) on zehen Höfen, das dem Nonnenkloster Frvedenskot gchört/ Ohngefahr acht Werste hievoti fuhren" wir durch den Bach Nybeschka, der in den Tichrrina fallt. Hier« aufkam das Dorf phischowä gorka am nordlichen Ufer des Tichwina, und diesem lag im Gesichte Boy«« rodirsthkoi Muschskoi Monastir (ein Mönchskloster zur Mutter Gottes) odrr TichwinaBolschoi Möna-stir,am linken oder südlichen Ufer des Ttchwina. Die» ses Kloster Hal Vier steinerne Kirchen, als i. eine Haupt« kirche für den Sommer zur Himmel fahrt tNariä mit zween ^ Nebenaltaren, ebenfalls für ben Sommer, Alia des' Propheten und Johannis des Evangelisten. Dies« Kirche hat ein oberes Stockwerk mit einer Kirche des hei«' ligen Nicolai; 2. eine Winterkirche zur Geburt MariL/ wobey ein Speiseftal für die Klosterbrüder ist; 3. eine Wintertirche in der Wand zwischen den Zellen, Andrei perwoswannoi zubenamt; 4. oberhalb dem Kloster- thor 5?, .^'-,743 Monat Febr. '< thor ^ll^ Kirche zur Himmelfahrt Christi M einem Mebenaltar Fcodor des Soldaten. . Zu dieftn Kir, chrn. gehöret «in Glockenthurm mit einer Schlaguhr. UngOhr hundert Klosterzellen-von Stein sind um. die' Kirche» heruty ine Viereck als.eine Festung gebauet in de« ren.Pezirk Mch ein steinernes Krankenhaus nebst einem Backhaus^ wie auch eine Küche ist. In dtssew Bezirke sind so wohl.steinerne als hölzerne Keller. Außerhalb den Klostes-;el^!A«ine hölzerne Ringmauer in^Gevkrte von liegeildelv Balken, fnit. UlzerMn^ Thürmen in pen Ecken, «nd Minernen jn yer Mitte der östlichen und westlichen Mänd«, mit Thorwegen darunter. Außerhalb dieser äußeren Ringmauer smd zwey hölzerne Häuser für Hornvieh und Pferde. Diesem Kloster gegen über auf der rechten^ Meile des Tichvoina Met noch eine steinerne zu eben, diesem Kloster gehörMKirche^ zu allen HeiUgen). wohey eine kleine hölzerne Mosterzelle ist. An eben dem Ortolchc>n>, fünf und zwanzig Werste von dem Dorfe AWLadoga 6208 Wel-ste. szi Dorse Usadischcsche und eine halbe Werst unterhalb dem Nicolaischcn Kloster. Oberhalb an den Wohnhäusern der Stadt zunächst unterhalb der Mündung eines daselbst in d n rvolchow sollenden Baches Ladoschka, sind Ueberbleibsel einer Festung zu sehen, die von der unteren odcr westlichen und von der südlichen Seite voll Feld-und Kalksteinen ungefähr fünf Klaftern hoch, und eine Klafter tief, von der Wasserseite und von der östlichen aber von Erden erbauet war, und so wohl an dc:n oberen als unte» ren Ende gegen den Fluß hin ein Rondel von Feldsteinen hatte. Man siehet auch in der Mille der Wasserseite noch die Ueberbleibsel eines Thorweges zu der Festung. Sie ist nun meistentheils verfallen, doch siehet man sie noch rund herum mit Waffer umgeben, welches durch ei« nen aus dem wolchow in den Bach Ladoschka gegrabenen Canal ins Werk gerichtet ist. Solcher umgiebt die westliche und südliche Seiten der Festung. Der La-doschka aber stießt langst der östlichen,und der Wolchow langst der nordlichen Seite. Innerhalb den Mauren dieser Festung befinden sich zwo Kirchen, eine steinerne Sommerkirche zum heiligen Georgio, und eine hölzerne Winterkirche dcs Selunskischen Demetrii. Man zählet gegenwärtig gegen fünfzig Wohnhäuser, welche folglich an zwo Schenken, die vorhanden sind, zu ihrer Schwel« gercy genug haben können. Vor diesem ist die Stadt größer gewesen j seit der Anlegung des ladogaischen Canals U u 5 aber 68» 174? Nionac Fcbr. aber sind einige leute nach lTlcU'Kadoqa gezogen, nian hat auch, wl'e ich schon öden gemeldet, die Woiwod-schaft dorthin verlcgl, weil si« dorten beque,ner und nö, thiger ist. Dcn i2ten um Mittagszeit wagten wir es mit uns?rn elenden Pferden abzufahren. Wir haltenden Weg üdcr Neu Ladoga und durch den ladogaischcn Canal nehmen können; derselbe abcr ist weit um, und wir hielten dcn lürzcstcn sür dcn besten. Noch ehe wir aus der Stadt kamen, war wasileevskoi Pogost auf dem rcch. ten Ufer des Wolckovv. Darin sind zwo Kirchen, nämlich eine steinerne Sommerkirche wasili dcsGroßcn, mit einem Winter-Nebenaltar zur Vcrkündigunq iN^viä> und eine hölzerne Wintcrkirche zur Verklärung Christi. Hirbcy sind zween Höfe sür die Kirchenbedienten, etliche verfallene Zcllen, und um alles dieses eine hölzerne Ring. mauer von liegenden Balken, die auch meistens verfallen ist. Es war vor diesem ein Kloster, welches aber von dem gewesenen Erchischose Feodosi ausgehoben worden. An dem unteren Theile der Stadt war noch Nspenskoi Dewirschci Monastic (ein Nonnenkloster zur Himmel» fahrt Mana). Darin ist eine steinerne Sommerkirche zum Gedächtniß des Festes, wovon das Kloster den Na« men hat, mit einem Winter-Nebenaltar zur Verkündigung Märiä. Die Klosterzellen sind von Holze. Um das Kloster ist eine hölzerne Ringmauer von liegendenValken. Etwas Ale-Ladoga 620H wer-sie. 635 Etwas unterhalb diesem Kloster ist noch ein Mönchsklo« st?r Iwanovskoi, zwischen den Häusern der Stadt. Es hat eine steinerne Sommerfirche zu Ioannis dem Taufer, mit einem Winter» Nebenaltare zur pjatniza proskofia. Die Zellen und Ringmauren sind wie bcn dem v^i,'gen. Gleich nach dem Ausfahren aus der Stadt kamen wir eine diesem Kloster zugehörige Korn« Mühle voll zw?en Gangen vorbey, und fuhren über den Bach Ladoschla, an wclchrm sie erbau»list. Hierauf folgten häufige Dörfer, üls Gora an dcr rechten Seite des Ladoschkavon sechb Hösii', Petra Namnon^cha NiclqunowH gehörig, Nttstovktt an der westlichen Seite dek Bacheb Samojch, der in den Ladosihka fällt, von zehen Höfen, so zu den Kammergütcrn gehö« ren, 2xiselna, an einem in den Ladoschka fallenden Bache von fünfzehn Höfen, der Herren Melgunow und Tsckobukorv, Borki an der westlichen Seite des Baches Iclina, der in den Ladofchka fallt, so einen Hof hat und dem Herrn Rachmanowych gehöret; N-nol dem vorigen gegen über zur linken Seite des Weges, aus derselben Seite eben dieses Baches, von sechs einem Edelmanne, der auch daselbst wohnet, zugehörigen Höfen; Ripuja, so in den Lüdojchka fallc, von ohngefährfunf-zehcn Höfen, welche verschiedenen Edelleuten zugehören; Tschaplina an gegrabenen Brunnen, von dreyßig Bauer-hösin, so zu den Kammergütern gehören. Wir hofften hier 684 l?43 Monat Febr. hier als ln einem volkreichen Orte die Pftrdezu wechseln; allein bey unserer Ankunft flüchteten die Bauren mit ihren Pferden in den Wald; meine Soldaten aber, die ihnen nachsetzten, wurden von ihnen mit Prügeln verfolgt; und da 5. in dcr ÄlUlmkung. ass 1743 Monat Febr. Wir kamen wieder durch eine Menge Dörfer, als Gnori von vier Höfen, an gegrabenen Brunnen; Ostrow wawllin gleichfalls an gegrabenen Brunnen, beyde einem Edelmanne, Namens Murawi' Ow zugchörig; (dieses Dorshatte sonst bey sunfzigBau« erHöfe, die aber bis auf vier vor einiger Zeit abgebrannt smd) Rindila von zehen Höfen, an gegrabenen Brunnen, dem Knjasen Myschezki zugehörig; woibukola von vier Höfen all gegrabenen Brunnen des Herrn Iwan Markorvitsch Rindin; Schum an der östlichen Seit« des Baches Sara, von sechs Höfen des Herrn Iwan Aphanasservirsch Rosihclow ; Sibala an der östli« chen Seite eines Baches gleiches Namens von zehen Höfen der Tvnjasei Myschezki; woipola den vorigen Besitzern zugehörig von zvölf Höfen an der westlichen Seite eines Baches, der in den Kavoa fällt; der Lawa aber sallt in den Canal. Ich kam erst den izten vor Mittage um neun Uhr hier an, und hatte also auf diesen achtzehen Wersten acht Stunden gefahren. Die Fuhren aber mit der Gerachschast waren noch nicht bey mir, und erst um Mittagszeit kam ein Soldat von der mir zu» gegebenen Bedeckung aus dem Dorfe Woibukola, das noch sechs Wcrst« zurück ist, mit der Nachricht, daß die Fuhren daselbst stünden, und die Pferde ft er« müdet waren, daß sie nicht weiter aus der Stelle könnten. Was war zu thun? Ich mußte Gedult haben, bis bis die ermüdeten Pferde etwas ausgeruhet haben würben um mich einzuholen. Sie brachten mir meine Gerathschaft des Alands um drey Uhr. Es war fast kein ieben mehr in den Pferden; sie mußten wie fortgeschoben werden, und so waren sie auf d?m ganzen Wege, daß sie gewiß dar, härteste H?rz hatten erweichen sollen Aus Erbarmen zu diesen elenden Pserden hatten die Soldaten in dem zwo Werste voll hier gelegenen Dorfe Sidala ein frisches Pferd erhäscht, und wollten es statt eines ermüdeten vor« spannen. Allein kaum waren sie mit den Fuhren aus dem Dorfe, so kam eine große Menge Bauren hinter ilinen hergelaufen, und überfielen sie mit großem Ungestüm um ihr Pferd wieder zu haben. Die Soldaten wehrten sich, so gut sie konnten, und die Fuhrleute waren auf ihrer Seite. Das Elide war, daß die Baurcn ihr Pierd wie« der eroberten, daß die meisten von den Soldaten jammer, lich zerprügelt, und einem der Fuhrleute die Hüfte entzwey geschlagen wurde. Eine blind geladene Flinte, die ein Soldat unter die Vösewichcer losschoß, wurde von dew selben ab-und vor der Soldaten Angesicht enlzwey geschla« gen Ich hoffte, wir kämen der Mitte der Festung im» mer näher, und man müßte es nicht achten, wenn man zuweilen von dem Feinde durch einen Ausfall zurückgeschla» gen würde. Wir waren zufrieden, daß wir bey allen diesen Begegn issen dem Zwecke unserrr Bemühungen, nämlich Petersburg immer näher kamen. Also an statt daß 638 '743 Monat Febr. daß ich mlck über diese Widerwärtigkeiten hatte ärgern sollen, war ich vollcr Hoffnung, ich würde doch endlich das Ende der Reise erreichen. Ich brachte in dem Dorf«, da ich abgetreten war, neun frische Pferde zu» sammen, mit welchen ich die allerelcndesten verwechseln konnte. Und so gicng ich des Abends gegen sieben Uhr wieder ab. Ich fuhr durch die Dörfer Sirokaßka von dreyzehen Höfen, welches dem Knjasen Gngori i^yschccsthkow gehört und an der westlichen Seite eines Baches liegt, so in den Lawa fallt; Lavvja von einem Hose, dem vorigen Herrn zugehörig, an der östlichen Seite des Baches Lavva, welcher sehr hohe und steile Ufer hat, und in den iadogaischen Canal stießt. Bey .dem östlichen Ufer dieses Baches Hort das Novogrodische Gebiet auf, und mit dem westlichen fangt das Peters» burgische an, auf welchem wir dem vorigen gleich ge. gen über das Dorf Wasilkowa von zehen Höfen des Feodor Irvanowitsch Arzidaschcw antrafen. Fer« ner kamen wir durch das Dorf Scherdicha an einem Bache gleiches Namens, von zehen Bauerhöfen, so zu den Kammergütern gehören, und des Nachts um eilf Uhr erreichten wir den Flecken purilon?^, der auch zu den Kammergütcrn gehöret und eine Kirche zur Tichwinskischen Mutter Gottes, und auf achzjg Höfe hat, die von allerley ieuten, meistens aber von Maurern bewohnt sind. Ich hatte abermals die gröste- Hoffnung ' röagrisiM6279 Wersie. 659 Hoffnung, hier wieder einige Pferde zu bekommen, aber glles vergebens. Ich' war genöthiget die elenden Pferde futtern zu lassen, und sie musten Kräfte zu einer weitem Reise sammle«, sie moqten wollen oder nicht. . Den i4ten des MorZens um fünf Uhr, als die Pferde wieder auf den Füßen stehen zu können schienen, fuhren wir also ab, und kamen das lusthaus eines Haupt« manns, das deswegen Aapiranskoi Dwor genannt wird, und an einem kleinen Bache liegt, vorbey, ferner über den in den tadogajschen.^Canal fallenden Bach Nasja, auf dessen westlichen Seite eine Schenke oder Pastetenhaus ( Chanschcnmja) stehet, hernach über den Bach Lipka, der in den N'asja fällt, an welchem ein sBauerhof ist, der einem Edelmanns Namens Smjarvm gehöret; und endlich gegen Mirlag kamen wir mit sehr er« müdeten Pferden in dem Dorfe wagristlka an, das bey zehen Bauerhöfe, die dem vorigen Edelmanne Sin« javvin gehören, und kein anderes Wasser als aus gegra« benen Brunnen hat. Wir fanden hier eine große Menge Stockfischfuhren für den Hof, die schon dreymal vier und zwanzig Stunden auf Postpferde warteten. Um desto weniger hatten wir hier Hoffnung zu einer Abwechselung zu gelangen. Die Pferde musten also wieder gefuttert werden und ausruhen. Dieses hielte uns bis auf den Abend um vier Uhr auf, da wir wieder weiter schritten, ....... Tr und Ramtsch'R.4-Thnl. Atz <.s.,s'743.Monat Febr. ynd üb^r,M Tetkin Rutschei kamen, der ln den N1oi< ka sW ülid'ziemlich steile und hohe Ufer hat; drey Wer« sie aberHtevon crreiä)ten wir das Dorf Moika, welches an Mr östllckM Seite eines Baches gleickes Namens liegt. Es hn vie^BauerhöfeMd einen Hof detzEigenchums« deck Dorfe ist einkSaaMühls von vier Gangen; ein jeder derselben hat sechs bis acht Sägen, welches in a'ttm vier und^ziGlM ausmacht; sie ist aber nur vier Jahre lang, im Gangst, gewesen. Der Damm wurde schadhaft; "imd weil von ziehen Jahren her n^ichtU dara» tst ilußqebessert wdrden / so hat man schon seit dieser Zeit olles Sägen cil,gestelles<. Außer der Anhöhe bey d?m H"NoM> mustcn wir noch über etliche Hügel fahren, nos durch dle Pferde so ermüdet wurden, daß wir abermals anhalten wujten. Wkr bekamen hier drey frische Pferde, und konnten also drey von den alten ablösen. Den izten des Morgens gieng der Zug wieder an. Wir erreichten bald die Mündung des Moika.und den HlußNewa, und hiemit kamen wir auch in den gebrück« ten Weg, so von SchlüsseldurI längst dem Ü^lewck bis Petersburg gehet. .Wir fuhren «ine Pastetenbecke» rey, so w^.der osi^ichen Seite des Baches, Mga erbauet ist, und von cinem Matrosen gehalcen wird, vorbey; her« nach kamen wir durch datz Dorf petruschkina, welches von den Bedienten vieler Edelleute bewohnt wird; hierauf durch das Dorf Srvjarka,an der östlichen Seite des Baches Swjatka gelegen, welcher zunächst unterhalb in den ^75cw6 fällt. Dieses Dorf hat bey zchen Vauerhöse, die einem Edelmanne Namens Argnmak'on? und''^em Ge« jural Balkow gehören, und dabey ist noch eine Pasteten« 5 Toßna 6250 werste. .^ 69t beckerey. Als wir ein wenig weiter rücktet», kamen wir zu dem Dorfe Skljaewa an dem Flusse Newa, das ei< ne„ Vauerhof hat. Das Dorf gehöret einem Knjäs Dclgonlki, führet aber den Namen semes vorigen Herrn. Zunächst bey dicsem Dorfe war das Dorf Toßna, cu der westlichen Scite des Flusses Toßna und an dem Newa, lmlch^s bey sechs Höfe hat, die von Fischern und Paste-telibeckern bewohnt werden. Wir kamen hier erst gegen Mltag an, weil wir wieder Anhöhen antrafen, worüber unsere Pfcrde nicht anders als mit der grösten Mühe kom« m^n konnten. Wcil wir ungemein langsam fuhren, so das wir antrafen, mit, wenn wir «S anhers habhaft werden komiten. Nachi dem wir null umenvegens auf diese Weise wieder «in paar Pfcrde bekommen hatten,. so fuhren wir Yes Abende »M fünf Uhr> als wir unsere.Pftrde trefflich gefuttert zu ha« ben vermeinten, weiter. Man wies uns bey dem AuS« fahren <>us..dem.Dorfe ein funfsiq Meister, u,id fast alle Ziegel. si?me, die man in Petersburg zum Bau gebraucht, wer« d^n hier gemächt. Es ist hier eine M'ck? M Verklärung Ckrisii. Des Möwens M zwey llhr kam ich in die. so genannte Smolcnskaja Icnnskaja, von dreyßig Hau« sl-rn, die von Fuhrleuten bewohnt wtzwen. Ich suchte bier einig« Pferde zu b-kommen,iind erhielte sie auch durch ^nte Worte; sodann erreichte ich Nevskoi Monastir, das ick ik der Nacht Zu beschreiben keine Gelegenheit hatte. Der Weg von^ hier aus^ bis Petersburg war sehr be« schwerlich, weil wir balb in'dett Psrfpectibw Proben ssinsr w^mderdaren Güte und wa« chenden Vorsehung über mich, Und des Anblickes man» nigfaltigcr herrlicher Denkmale seiner sick allenthülben gleichen 'Allmacht und Weisheit in Sibinen ^^^gewürdiget hatte. ^ i ^ ^ Druck« Druckfehler des Ersten Theils. In der Vorrede. p. 4. lin. 6. iandSarten lies Landkarten. In dem werk seldsten. p. 6. lin. 9. Nowa lies Newa. lin. n. Wolchav lies wolchov p. ,4. lin. 13. Thüre l. Rirchenrhurc. p. 20. lin. 3. Krcsteuekoi l. Rrej^'l^skoi. p. 2z. (in der Co- lumni>nlinie) Wolrotsch l. N>olocst1)0k. lin. 10. Wolchaw l. Wolchow. p. 31. lln. li. Pecrai Pawla l. perra t pawla. p. 45. (in der Columnenlinie) Iliiuskajl, l. Illinskaja. p. 69.1. 21. Kudraßzow l. Rudravzow. p. 85 und 87. (in der Columnenlim'e) Seredin Schü« l. Scredm Schün. p. 85. l. ü.Kaban'Osero l. der See I^aban. p.88-1. l2.Schun l. Schün. p. in. (in der Columnenlinie) nach dem Wort Schaitanskie l. Sawo- dl. p. 126.1. lz.Tamenki l. Tumenki. p., zo. l. »4. Sielo l. Sieio. l. ulr. ferndrig l. ferndig. p. l4; (in der Columnen« linle) 4^8 l. 456». p. i)2. 1. l. legt l. liegr. P. iü6. l 2. und lieie. p. ,30 l. 14. um 0 Uhr l. UM la Nhr. P.2C8-l. 8. Prewodniki l. prowodniki. p. 209. l.n. Dolobil.r7adolobi. p.22..l. l7.Dolobi l.Nadolodi p.227. l.ici. erdele p. 240 l. i. Kosli l Rosi' p.?44l. 1?. der glatte ' der plärre p. 254 1.12. Kluftern - Rlüsien, P. 25^. l. ult. die' der p. 26z. l.antepen. Koschgaragni - Rosil)garagai. p.265.!.iO. Koschgmai - Ixoschgara» qal p.257^.«4. gekauft . Zerausi p> 2?8 l. 17. Adnizi« sche . Abinzische p.^r.l.peln.^.^lbnizischen . Tlbin- zischen P.29Z !. 4. Dechen - Deschen l. lo. In Icbuß - In Irkuys. i.^Z.Strudowat . Scradowar p.30^ X.rz l. Druckfehler des Ersten Theils. I.io.Werchno. l. wercho p. 308. l. 3. Werchno . vpercho. p. 325. l. penulr. Sluschiwa . Sltisihirvoi p. 33s. (inder Columnenlinie) 15^4 - 7584 P. 3^5. l. 5,5. Ium - ^ln^c p. 34^' l. 25. Fuhren . postpferde. p.z47 ^ischnaja. P. 363. l. ulc. Korjagoi » Rorjakcn. p. 369. l. 4. Kamt-schadalen, äele comma öc ac!c!e so angenehm - l. y.u^d ic.Goadinadatsch« Gaadinadarscl) p.381.l.20.qenein < gemeinen p. 385. l. »^.Sluschiwa - SlusHnvoi p. 4<24.l. i5.Burjar . Bache Burja p. 4»?.l. 12. Jew feewa - Iewsiewa p. 4l5.l.ic>.Baikat > Baikal p. 431. l. anreden, phtoru» l. phtorii, p. 465. l. 12. Tsche. banki, Saimeni l- Tschebaki, Taimeni. D'ruckfehler des Zweyren Theils. In der Vorrede. p. 7. lin.19. Id l. Je p.li. l. 12 Ssseigal. 3 Ssaiga t. 13. Tackia l. 4 Tackia p. 29. l. 9 Tobolsk! l. Tobolsk. In der Abhandlung. p. iO. l. nlt. Kama l. Lama p.' i. l. i<7.. Stück l. Strick p. 17. l. 2. Weg l. Ostrog p. 19. l. i. ab l. aber p. 22. l. 8 word.cn hatte,man I.worden, hatte man p. 55. l. 1 ^. Uk.tus. fischen l.Nktufsiscben p. 64. l. 7-zwoen « zrveenen l. 8-Blasbalgen, . Blasbalgen geschmolzen, p. 66. l. n. un- l.vo« p. 67. l. 4. Doroja l. Doroga l. 9. Saboteewa l.Sawateewa p.68.l. ^.Uralengiuskoi l. Urulenguis« koi Druckfehler des Zweyten Theile koi p. 6x l. 6. Fluße l.'Fußep. 69. l. 21. dem Onschoskaja l. dein Dorfe Onochoskaja P. 72, l. 2. (in der Anmer« kung) divicis l. dioicis p- 75. l. 2z. ihnen l. lhm p. 78. i. 7. weiter l. wieder p. «i. l. 19. Sfor l. Sfor p. 94. l. :6. westsudlicken l. rvestjüdwestltchen p. 97. sin der Columnenlinie) Kaiiastulinskoi l. Fxai-laßutuikkoi l. 3. und 15. und 17. Kallaßutinskoi l. Aailaßumiskoi p. 102. l. u. Scredmje l. Serednije l.'7 Kailaßatu l. Railaßutu p. ».1,5. l. 8.Urulmguir l. Bach Nrulengm p. 109. l. 2. (in der Anmerkung) hätt« l. hm 114. I. l Z. weiter sich oben l. rvciter oben l. 20. Onon aufhielte , Onon sich aushielre p. ,17.!. 7. Mann l.iNanu p. 115.1.4. uns ihre mit < uns mit p. 121. i. 4. Kattagiri , Ralragiri l. penult. Anadsiken ' Anadsi« tan l.ult. Anadstanskaja l. Anadsikanskaja p. 12^. i. anropennk.Makäwal. N7aka?wap. i;5l.penuk.Graben l. Grabe p.i,'9.l. »nte^n. lleber ' Jenseits p. 143! 2c,. Artadi l. Arredi p i6c> l. 14. Sovornz« l.Soborna p. ,6^. l. 15. so stark l. auch start l i(i. wirklichen l. wirklich p. l<56. l. 19 den von den l, den Russischen von den ibid. ihnen überlassenen l. nicht vercausthcen p. »79« l. 7> Ilinskischen l.Ilimskischen p.l8o.l. 2,-Ocka l. Oka p.lFi.l.i. Sina l.Sima l.2.Ocka l. Oka l.?.Ockische l.Gkisihe l. 2l. Zeitlang darin l. Zeitlang auch jeyc darin p. 185. l n. Iekimowa Semenowskaja l. Icklino» wa, Semmowskaja l. 13. Swietlotobich l. Swierlo-lobich p. 187. l.9.und ioSuworoba l.Suworowa p. i8K l.u!t.Ocka l. 2.14.22. Ocka - Oka 'p.197 l.9.Mukowskoi l. Makovskoi l. ic>. Molok l. Wolok p.i98l. F.der l. den p. 200. l. 7. über l. neben p.?20l l.8.Ostrog l. porog p. 204 l. ,1. aufgeschnitten l. Vr 4 ausF Druckfehler des Zweyten Theils. ausgeschnitten p. 207 l. 2^ Archin l. Arschin p. z« l. ,4 mic dem Wagen l. mit den Wagen p. 226 l. 1,.. Se. lengmsk l. Solkamskaja p. 231 l. 2. Tom l. Tom- p. »5 sl. 10. Bvtowkaja l. Botowskaja p. 265 l.j 1. ,w« thiqe l. nöthigte uns p. 26Ü l. 4. Tschetkkmiskoi l. Csthetschuisköi p 28! l. 6. nur l. zur p 284 l. i>. Tschet» s^mssoi- l. Cschetschuiskoi p. 290 l. a. Vorbot l. Vorborm p. 294 l. ,. Itschorskaka l. Itscdorskaja p 314. l. 7. B«k l. Buk p.zi5(in der Columnenlmii.') Bodsclawoschna l. f)od>elan?oscdna p.zlg l. 4.5 Pol« schaja l. Bolschaja p.z2t. l. i?.Rybulutscbit l. Rpdu llnschirp 322. l. l2.Kan«noiostrow l. Ramenoi H^iorv p. ^2«)l. s.Bedikta l. Dedikca Un. ult. Wikladtschiki l. ' N^kladsthiki p. 334. l. 12. von l. an p. 336 l.,. 4 Soldaten an jedem Ufer, l. 4 Soldaten an jedem Nfer l. ,. zween l. zween, p. 34^1 l. 2. Jakuten noch l. Iatnren p. 3,9 l. 22.Schwänze l. Sachen, alspferdestdvvanze v 367 l.4. iastawa lSastawa l.2Q Iasacbnaja I.^asäsch» naja p, 379 l. 21. ches auf l. ches sich auj° p. 385- (in der Columnenlini?) Olecminskoi Ostrog l. Srolby p.394 l. 2O Stolbii l. Gcsldy p. 395 l. 8. verschafften l. ver« schaffen p. 409 l. 17. Wolton l. walton, p. 419. l. 9. folget l. solgeee p. 427 l. 1. kamen l. kam p. 434.l.l8.Doschtsch2nit l. Doschrjchxnik p. 456. l. ,3. abgieng l. adgieng, upd mit ihln die Reijc antrat, da es ihnen dann gelung, p 44o.l.9.Amadyrs« , A« nadyrs- l 12. einer I. ftiner p. 459. l. i8-achten l. ach, tceen p. 460 l. 2,, sehen l. sahen, p. 470 l. 3. Schenika l-Schenikm l.i4.Tscherunftha l.Tjchenmjcha p 475. I. 1. thaten l. thaten p. 434 l. 15. Tere l. Tamga p.485l.l0. Iakutzk l. Irkuyk p. 4»5 ("derColumned linie) Iakutzk 6259 l. Eisenhütte an dem TamZä ^259. p. 4L7 l, ult. UrchaA.l. Urjachü P..49O l. 7. in '--'" 7 '. ' der Druckfehler des Zweyten Theils. der Gegend l. zwischen Tuntinok und p. 498 l: »3. sie sieht, l. sieht p. 504 l. iO. diesen l. diefcr p. 512, l. penulr. Zielaja l. Bielaja p. 51?. l. iS. Sewrjaga l. Scwrjuga. p. 5,7 l. ,2. Pfallen l. pstllen p. 52l)l. antuen. choje.l chnHep.547 l. 2. Kutschuqoil. I^urschugui p. 557 l. 21. wiedriqen l. wenigen p. 5dg l. ^>?nult. derselben l. dieser Jagden p. 5^7 l. i6. die 19 Schiffe auch nachgezoqen l. die Scbiffe auch noch gezogen p. 5^9 l.5l?Chacustnr« l Chasüsttw' p. 57c? V 15. Bogacoma Wo- l. BoZacoi ^lawo^ p, 572!. 8. auf l. dcp p. 574!. 2. sie l. in p 578t. sntepcn. der FlußWjrimsk l. der Fll'fi bis n>iri,nsk p. 58l l. s.RHa l. Rosit^p.^l.i^.Dob^ovka l. Bo-drovka p 593 und 595 ^in decColumnenlinie) Kirenskoi Ostroq l Nlren5koi ostwcf 8lZ4 Werste p. 6QZ. l. t.y. Krü«, l. Hn< p, t»Q.^l/. Bar. 1705 l. ^85^. 61z l.,.,. heicer in Ansehung der Harbe l. heitet. l.,^v«len gleichsam - vielen in Anschling der.Fe gleichstm p. 6^zwischen lin. 19 undsto'wirdeine neue ilnle eing^ tt^kl^ Hcher'. Welchee/dasMettej? lH vor dem Mm WintttM. il. n. m. da hinMen die folgend« Beschreibung drs'Waters por den 26sten 5 y.' M. gehör'i. Die Höhe des Baroml'csrs selbigen. Tage^s war 2742. drs Therm. 2,g. bl^r Mjld l) O' p. 6lZ l. 9. (in der Stunden Eösumnel i.n. m. l., l'/^. Mireern. p^ 6ll) l. 2z ferner l. feiner l.24. Fernet l. Feiner, p. i>2c> t. ^5. ln der Stünden« Columne. setze den 5ten Tag^ des Christmonats.öayieöen, und ill der Monats Colümne I..Hingegen streiche'^5 in der darauf folgenden linie Ver^MonatS.und TagsHo-lumne aus. p. 626. !. ?- p. 647 l. «3. Kind weit l. Rind nichr weic p. 65c ^l. ti. ich sie l. sie. Druckfehler de 5 d r i t e en Lheils. In dem Wcrke. "" H>. 3. l. 4. und 9 Skobolska lies Skobels, kä^-7.HoMtzvskqja l. porapovskaja p. 6.!. 21. Ja-kuMrqvskgja l>'Jakurim.ovökaja I. 22. aufiögen l. anfionen. p. 8 l. 7 Mgngesea l. Mangasea p. ,9 l.i3 FrüIalhre.t. FrÜMhrp 1736 p. 2<) 1. iz. worden l. werd^.'^39't. 5 Chuat l.Chuar !.^^ 6 Rubel l. 4 blS5^ubel ^. l6. 2 Kübel l. 3 Rubel p. 41 l. 15 4-3^R.ubel l. 4-5 Rubel I.ult. Uudang l. Nuduang p. 47 l.?Chaa.za l. Chaar-za pj48 l- 9Naring Ido l. Narin^Iytz ^. 49 l- 9.15 Köp. l. 15^5 Rop. p. 56 ^.Mult. verträglicher l. vorträglicher' p. 67 1. 4-doch M^dochMch die .p. 77 l. 4 halten l. hatten p..?5f l^3 ^cka l. Hl^a'p. ^i I. 21 Wecharevekaja l. tV.ichfirevskaja p. y>U l^ Schamanskaja l. Scha« mansFago P- 94 !. i<> Kaschama. l. Raschuma l. 15 95 l.;e Buki l. Byki ? <4 Druckfehler des dritten Theils. p. 96 t. il Fahrt l. Seite 1. penult. Muria l. Muna p. 97 l. ,5 Werchmaja l. tVerchnaja p. 102 1.7 Ko« winskaj.il. A.owilnskaja P«'^ii 1.17. ratscheil, rutschet p.iio 1. 5 Peschtschanoni l. Pejchtschanoi p.'.i'k I. 14 schönes sehen l. schönes an dcr rechten Seite sehen 1.17 wäre diese jener l. wären diese jcnen p. ,251. an« tepen. Oronz l. Oronzi p. 1531.5 Ilainekoi l. Ilgins« koi p. it)O I. li groß I. gewiß p.iülIn der Anmerkung 1. ult. §. ,8- Tab. I. §. 1^24. Tab. p. 1651.15 Schuktschi l. Tschuktschi p. >97 l. 22 Ohölni l. (l)eholni p. 202 l. 2 Bolchkoi l. Bolschoi p. 2121. »o Sagen l. Sage p. 215 1.1 Nomiki l. t^orniki p.22z ^.15 Regen l. Rogen« p. 2341.5. schweren l. schnellen p. 248 in der hintersten Columne l.H. 5 l. A p.nzl. lz Iakutzk l.Irkuyk p. 2541.». zeuge - zeugen p.2 5 7 (in derColumnenlinie) Poid-poroschnaja . ^odporoschnaja p. 259 1.1. Nudporosch« naja » tTIadporosiHnaja p. 262 1.15 Attumanowa » Attalnanowa p. 263 (in der Columnenlinie) Attumanowa . Actamanowa p. ? 8i l. 21 Kolowajam - Rolorra ^Imn p. 306 I.5 Anzeichen - Anzeigen p. 312 I. 5 Tataren < Russen p. 315!. 18 Kurganie < Rnrgani P.33Z in dem Bogen P,» 537 p. 342 l. 5 Dvinikowa » Doinikowa l. 15 Saimoscht« - Saimischc p. 348 l. 17 Kuschik' Rusthak p. 3711.1 epzinulam - epzinulan I. g. Truhe' Truche l. 14 di der - dider p. 372 l.« Utschedärbem . Ulsthedarben p. 379 l. io einen ver« schaffen - einen des Sommers versihaffen p. zs c I. 4. erinnert» erinnern p. 3851.21 war'ware p. 390 1.14 Akan - Ran p. 392 1. l? eine Tagereise - eine halbe Tagereise p. «yzi. 6 Ittscha-Ierscha p. z^l-'s Pukmaschu ' patmaschu ^.20 vor-von p. 396I-3 mir in, in P. 406!. 8 Felder schon hin und < Felder schön, Druckfehler des dritten Theils. schöN/ hln und p. 427 !. 10 Solovarowy , Solo« «?arowy p. 409 l. lSPrikatschtjchik - prikaschtstchik p.424 l.,ll. Tsckerneiga, Tschernaja l. '8 Glukokoi - Glu-dokoi p. 439 l. 1, verborgen , verbergen I, 3nce. ^en. andere - das andere p. 456 l. 8 Besjat-« Bes« jat, p. 483 l- 6. Anmerk. Salzen: auf - Salzen lmf: p. 454 l. l Waffers - Flusses p. 501 I. 14. westlichen ». nördlichen p. 503 1. 6 hätten - hatten p. 5 > 3 l. 8. Martini, ohngeachtet er in Philippsburg gebohren war, doch einen halben landsmann antraf, weil er « Niartilu, welcher in dem Würrembergischen StadtlelN Winncnden gebühren ist, einen wahren Landsmann antraf, der p. 514 l. 8. meinem halben Herrn » meineln Herrn p. 5» 7 Anmerk. 97 > 79 p. 518 l.iz Tierka-Tilrka p. 522 1.3. zu nehmen. Ein Weibe» bild « zu nehmen- Dies hac dieRrasc,die schlim' me Lusi von dem t^Nenjchen wegzujagen. Ein Weibsbild p. 523 1.5. Baschem ^ og - Baschem og ^ p. 52? Anmcrk. f^-s- Name des liebhabers, und weil dicscr Name einen - Name der Liebhaberin, p. 526 5. i.'Kuschun utscher usche - Ruschun ' ucjcher uja Der Anmerk. Anfang fehlt, davor wird diese knie eingerückt: ' Name des Liebhabers, und weil dieser Name p. 5Zl, l. 13 Kjnasez < Rnjasez p. 5 45 l. 1. Alpatore - Alparow p. 546 l. b. Tatarischen - Kosaken p. 55a j. konnte « könnre 1. s qos- « gös- p. 554 Anm. l. 1. eingoschürft - eingeschärft p. 569 1.16 und 18 Stollen. Stellen p. ^5 1. ult. Keldetschk . Rel« dec p. 53l ^. 29 Kraschennikow - Rrascheninnikon?. WW O EW _5,H iH^H.i^^Hs-"^' "^^ö^ 5 «<-' ^ M5