H«m Jgnaz Staudinger, Lederer. Pr»i» st! Mirdiri. Tin Monat . 4v tr« Bierteljährig 1 fl. 20 „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ vv „ Mit Postvttstldmig. Ein Monat üy tr» vierteljährig 1 „ bv „ Halbjährig. 3 „ — „ Ganzjährig. 6 „ — „ I«sertiiii5gtdShr: Die viermal gespal« tene Druckzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 5, bei zweimaliger mit 8, bei dreimaliger mit 10 Kreuzern berechnet. Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag in je Einem halben Bogen > (die Beilagen ungerechnet). ^ »S. So««tag de« tS. JuNi. RS«« Das Sängerfest zu Neumarktl in Krain am 8. und 9. Juni. Das war ein herrliches Pfingstfest! das war eine fröhliche Sängerfahrt! das waren Stunden der Lust! - So werden Sie in Marburg rufen und so wird es auS Graz wiedcrtönen. Auch Krain hat ein solches Pfingstfest, eine solche Sängerfahrt und solche Stunden der Luft gesehen. Das ivar in ?teumarttl, hoch oben im Gebirge, dort wo die Strasse nach dem Loibl lenkt, um nach Kärnten hinüber zu steigeil. Auf dieser Strasse zogen sie heran die Sänger, welche sich in Neumarktl) in diesem lieblichen, von grü-nen Bergen umgebenen Städtchen die Hände zu einem freundnachbarlichen Sängerbunde reichen wollten; der Männerchor der phill)armonischen Gesellschaft aus Laibach kam aus dem Süden über Krainburg her durch die Ebene - der Klagen« futter Männergefangverein kam über den hohen Loibl her aus dem Nordwesten. Ihrer harrte oie Reumarktler Liedertafel und die biedere Bür-gersl^ft, die das Städtchen mit Flogen und amnen Reisern geschmückt und den Gästen den herzlichsten, besten Smpfang bereitet hat. Um zehn Uhr kamen die Laibacher und wurden bei Pristava, dem städtischen Maierhof? etlva V»StuN' de vor Reumarktl von der Liedertafel empfangen. Hier in Pristava war der Festplatz schön^und bequem hergerichtet, mit einer sehr hübschen Sän-gerhaUe, hier fand am nächsten Tage daS Fest-concert ünd das Banket statt. Jetzt blieben die Laibacher noch nicht hier, sondern zogen mit ihrer schönen neuen Fahne > ein Geschenk der Frauen Laibachs - unter den Klängen eines heiteren frisch gespielten Marsches nach Neumarttl und von da auf der Loiblstrasse weiter, um die Kla- genfurter zu empfangen. Diese hatten sich jedoch um etUche Stunden verspätet, was seinen Grund darin hatte, daß sie auf der höchsten Stelle, der Loibl - Strasse, wo die beiden Pyramiden stehen, von einer Deputation^ Neumarktler empfangen und bewirthet wurden. Die Neumarktler hatten aauz richtig gefühlt, dvh ein Gang über den Loibl Hunger und Dmst hervorruft und hatten deshalb Bier und kalte Speisen herauf gesendet. Unter der hier errichteten Ehrenpforte, durch welche die Kämtner Krain betraten, umgeben von einer großattigen Alpennatur frühstückten die Kla-genfurter und fuhren dann in von Neumarktl gekndeten Wägen zum Ort des Festes. Sehr hübsch und würdig, im Bilde verewigt zu werden, war die Begrüßullg der Sänger. Zu-erst sang der Klagenfurter Verein sein Motto: „Was ^ der Thau den Fluren - sind der Seele Lieder." Dann antwortete die Neumarktler Lieder-tafel: „Wo man singt da laß dich ruhig nieder, Hose Menschen haben keine Lieder." Und wie be-kräftigend klang es von den Laibachern nach: „Treu das Gemüth! -'Frei unser Lied!" Dann kurze Ansprachen der Chormeister und Borstände, jubelnde Hochs der 'Sänger, Hüteschwenken und Anstimmen des vom Laibacher Chormeister Herrn Nedved für dieses Fest eigens componirten ge-meinschaftlichen Festmotto's: ,,Im Liede wie im Leben - laßt uns nach Einheit streben!" Dann schritten Kärntner und Krainer, Arm in Arm unter Vorspielen der Kapelle Neumarktl zu, brachten ihre Fahnen in das Haus des Bürgermeisters und sich selbst in die bereit gehaltenen Quartiere, wo ein delicates Mittagessen harrto. - Nachmittag war Generalprobe zum Concert im Saale des Schloßes, Abends fanden sich die Sänger im Wirthshausgarten zur Villa Moguscher zusaM' men, wo viel gezecht, getoastet und sratcrnisirt wurde. Einige hübsche Toaste wurden ausgebracht, so auf Ähre Majestät die Kaiserin, auf ein einiges Oesterreich, auf Krain zc. Später brachten die Laibacher und Neumarktler dem Bürgermeister und der Gemahlin des Bezirksvorstehers ein Ständchen. Der zweite Tag war der eigentliche Festtag. Er begann mit einer TagesreveiUe der Musik. Vormittags fand in der Kirche die Aufführung einer großen Vokalmesse, eomponirt vom Chor-Meister Nedved statt. Nachmittags versammelten sich die Sänger vor dem Hause des Bürgermei-sters Globoönig. nahmen die Fahnen wieder in Empfang, die nun unter Absingen der Motto s von der Gemahlin des Herrn Bezirksvorstehers Elsner mit weißseidenen Gedenkbändern geschmückt wurden. Dann ordnete sich der Festzug und hinaus ging s Pristava zu. Eine große, mehrere Taufende zählende Zuhörerschaft aus Kärnten und Krain, die meisten aus den Ortschaften Ober-krains und Laibachs fand sich ein. Das Concert war großartig. Es wurden vier gemeinschaftliche Chöre gesungen, abwechselnd dirigirt von den beiden Klagenfurter Chormeistern Harm und Reiner, dem Neumarktler Chormeister Pogatschnig und dem Laibacher Nedved. Dazwischen kamen Einzelnvorträge von den betreffenden Chormeistern dirigirt. Bor Beginn des Cone^rtes ward das Festmotto gesunj^en und der Vorstand des Klagenfurter Vereins, Herr Ritter v. Rainer sprach einen Prolog. Dann eröffnete Marschners „Liedesfreiheit" den Cyclus der Vorträge und Mendelssohn Bartholdy's herrlicher „Festgejang an die Künstler" mit Blechharmonie-Begleitung bildete den würdevollen Schluß. Die Piecen waren alle sehr gut einstudirt und gingen vortrefflich zusammen. Aof drr /tlbmistl. Die Nymphe schlummert > und im dunklen Haine Erwecken Sänge sie und deutsche Klänge. Dann wandelt traulich sie im Dämm'rungtscheine Entlang des Eilandö holde Buchengänge. Vom Schmucke froher Thronen süß bethaut Erwachte fie am ilfergrünen Kiffen, Hat freudig heut' ihr Königreich durchschaut, Wo sich so Viele Menschen glücklich wissen. 'l' I V... Oed' war'» vor Kurzem hier und grab^leer, In Frohsinn schwelget jetzt eiu Menschenheer Und kennet lnstemzitckt sich selbst nich: mehr. Daö ist der Zaitlier deittjcher ^iederpracht. Die Wald und Flüsse selbst lebendig macht, 3n Tag venvandelt jede Herzensnacht. Am Pfingstmontag 1VV2. Dr. I»l. Koste?. Nachruf a» Marburgs SangergSste Die Lieder ach der Freunde find verNungen. Die frohe Bolkkschaar wallt im Hain nicht mehr. Berlaffen steht die Sängerhalle. - leer, Wo Kunst sich neue Siege hat errungen. Dem» Auer.Laug ist uns in'< Herz gedrungen, ^ Vtacht uns die Trennung von den Freunden schwer . Doch »ir vergessen, Brüder, nimmermehr, Was Hohes Eure Freundschaft uns gesungen. Dtk Hain, der Drave Wellen lieblich rauschen, Wie jedes Herz es deutlich hat vernommen. - stuer Sang ward . em L eelent au scheu. T^enu jeder Hrust tnlwaiid sich dae Begebrer'. Die heitre Festzeit mv^e wiederkommen. Der Wunsch, mit Euch in Freundschaft zu dertehren. M^uburg, iZj. Juni Das Grottenfest in Adelsberg In wunderbaren Gestalten Nagt altS der dunkeln Nacht daS angestrahlte Gestein. Wieland. Zu Pfingsten findet wie bekannt alljährlich das berühmte Grottenfest in Adelsberg statt. Unter den Tausenden, die Heuer dasselbe besuchten, befand stch auch eine heitere Gesellschaft aus Untersteiermark. Wir waren Pfingstmontag früh mit dem Postzuge in Adelsberg eingetroffen, weil wir beschlossen hatten, das nahe^legene Zchloß Lueg auch zu besuchen. Einige Wolken, die sich am Firmamente breit machen wollten, zerstreuten sich bald. Nach langem, ermi^enden Marsche über die Scheitel der nac^en. düsteren Kalksteinberge kamen wir in Lueg an. Das Aeußere des SchlosftS deutet auf ein namhaftes Alter», das Innere bestätigte diese Annahme vollkommen. Das Schloß lehnt fich an einen Felsen, tvelcher in die Mauerlinie eingezogen ist. Wir stiegen über morsche Stiegen in das obere Stockwerk lu« Dac^etvölbe hinauf, wo unsere erstaunten Blicke wunderbare Tropfsteingefüge wahrnahmen Me HSHle dehnt fich ziemlich weit aus. Von Nach dem genußreichen Concerte begann die ^müthliche mehr materielle Unterhaltung, das Souper. Binnen wenig Minuten hatte fich die Scene verwandelt und Zuhörer und Sänger, Herren und Damen saßen in bunten Kreisen an Tischen und thaten sich an kalten Speisen und trefflichem Wein und Bler gütlich. Die ersten Bürger Neumarktls bedienten die Gäste und bewiesen so, daß Gastfreundschaft, Herzensgüte und ein natürlicher Takt in dem kleinem Gebirgs-städtchen zu Hause sei. Die Gemüthlichkeit, die Heiterkeit griff rasch um sich, sie ergriff auch die Sänger, so daß sie gesellige Lieder anstimmten und launige Vorträge hielten. Inmitten der Lust trat plößlich der erhebendste Moment hervor. Der Vorstand des Klagenfurter Gesangvereines hielt eine l)ilbsche Ansprache, in welcher er er-zählte, daß der Componist Tomaschoviz, von dem sie einen Chor vorgetrc>gen, ein geborncr Neu-marktler und einst ihr Chormeister gewesen, jetzt aber längst todt sei. Die Mutter desselben lebe noch in Neumarktl und zwar in sehr dürftigen Verhältnissen. Ihr solle man einen Theil der Anerkennung zollen, die ihrem Sohne gebühre und dies dnrch eine Sammlung zum Besten der-^ selben darthun. Das Wort rief eine wahre Begeisterung hervor und binnen fünf Millnten waren voll den Sängern 70 fl. gespendet. Die Sammlnng soll durch die Journale fortgesetzt werden. Nim sangen die Klagenfurter Kärntner Bolksliedcr, die Laibacher krainerische Volkslieder und einen rauschenden Beifall erntete der komische Chor: „italienischer Salat" betitelt. Es war gegen Ein Uhr, als die gemüthliche Unterhaltung ihren Abschluß fand. Die Reumarktler sangen hierauf ein von Lndwig Jßleib gedichtetes, von Nedved eomponirtes Abjchie!)slied. Ein Thcil der Sänger eilte noch nach Hause über den Loibl, durch die Krainburger Ebene, der andere Theil blieb bis zum nächsten Tage. Wer diesem schönen Feste beigelvohnt hat, muß zugestehen, daß es ein in jeder Beziehung gelungenes lvar. Die braven Reumarktler haben den Beifall nicht nur der Sanger allein, deren Aufnahme eine splendide, herzliche war, sondern auch aller Gäste geerntet. Ihre Gastfreundschaft aing so weit, daß am Banket Jeder Anwesende ohne Unterschied theilnahm. Das wird ihnen keine andere Stadt nachthun. Aber dies Fest hat auch seine hohe Bedeutung. Es hat der Wand hängt unter anderen auch ein Gebilde, welches die frappanteste Aehnlichkeit mit einem Luster hat, während sich von der Erde Tropfstein-Säulen mancherlei Art emporheben. Wir hatten da ein Vorgesicht von der Gestaltung der Zauber-höhle Adelsberg. Da wir nicht lange verweilen dursten, stiegen wir bald hinab und traten, während der Magen in sehr unbescheidener Weise seine Forderungen geltend machte, den Rücklveg durch die höchst unerquickliche Gegend an. Als wir in Adelsberg angelangt waren, zog es uns instinetartig in daS BräuhauS, wo lvir uns in ausgiebiger Weise stärkten. Bald l)allten Böllerschüsse herüber, welche die Eröffnung der Grotte ankündigten. Wir trafen noch rechtzeitig genug ein und wurden bald in daS Gedränge der Wartenden hineingezogen. Nun wurde das unterirdische Wunderreich geöffnet, daS Gedränge hörte auf - und schon wehte unS ein kühler Luftstrom entgegen. Wir traten ein, durchschritten rasch den kleinen, mäßig hohen Gang und - das wunderbare Gewölbe strahlte mit tausendfachem Glänze daS entzückte Auge an! - Wir befanden uns im Dome auf dem sogenannten Balcone, unter uns schlängelte sich murrend durch den Felsen die Poik, deren Spiegel mit unzähligen farbigen Lichtern erhellt war. - Wunderbar gestaltete Säulen von Kaltsinter (Stalagmiten) von Fingerlänge bis zn 50 Fuß im Umfange und 30 Fuß Höhe, bald als coloffale Baumstämme, l gezeigt, daß der Geist der Partei^erklüftung, der Gehässigkeit kein verbreiteter ist, sondern daß die Bewohner der Aachbarländer noch durch daS Band der Liebe und Anhänglichkeit uMschluagen find, das eher fester als lockerer wird. Wer dem Feste beiwohnte, wird daheim erzählen von der Friedlichkeit und der Heiterkeit, die da herrschte und fo kann das Neümarktler Fest seine gute, nicht zu unterschätzende Tragweite haben. Aber für die Sanger selbst wird eS von Bedeutung sein; sie werden sich nun im engeren Verkehr halten und das Lied, daS sie verbündet, wird der Förderer jeneS Geistes sein, der eine große Zukunft hat, des Geistes der Freiheit und Einigkeit. -------- Graz -f. 10. Juni. Die letzten Tage vor Psillg-sten herrschte eine eigenthümliche Aufregung unter einem großen Theile unserer Bevölkernng, - kein Wunder, denn auch Graz sollte sein Kontingent zur großen Völkerwanderung abgeben, welche an ' diesen Frühlingsfesttagen stattzufinden pflegt. Man hätte glauben können, es seien Alle unter die Meteorologen gegangen, denn es wurde mit solcher Aufmerksamkeit der Zug der Wolken und das Barometer beobachtet und die interessanten, in alter Herrlichkeit lvieder auftauchenden Wetter-gespräche schienen beinahe epidemisch geworden zu sein. Eine ähnliche Bewegung lvar unter den Mitgliedern unseres Männergesangsvereines zu bemerken. Sie begann mit der eben so freundlich ergangenen, als mit Begeisterung aufgenommenen Einladung, die frisch aufblühende Stadt an den Ufern der Drau zu besuchen und wenn am Herr-lichen Morgen des 8. Juni die nahezu 100 Sänger und ihre mitziehenden Freunde vor Freude strahlten, so war dies ein Zeichen, daß man sich der hohen Bedeutung dieses Festes wohl bewußt war, denn es galt keinem gelvöhnlichen Bergnü-gen, es galt den Sangesbriidern in Marburg die Hand zu reichen und mit ihnen vereint das deut-' sche Lied in der schönen Untersteiermark hell ertö-' nen zu lassen. bald als riesige Spargel oder wallendes Geringel, oder zu unförmlichen Statuen gestaltet, scheinen das prächtige hohe Gewölbe zu unterstützen, lväh-rend ebenso seltsam geformte Stalaktiten von der Decke herabhängen. Staunend und schüchtern stan-den wir diesem wunderbaren Stück Unterwelt gegenüber; endlich eilten wir über die Naturbrücke weg in den Zaubertempel l^Kaiser Ferdinands-Grotte). Je weiter man fortfchreitet, desto schöner und zalilreicher werden die Bildungen von Kalksinter. Die beredteste Schilderung könnte nur ein unv llkommenes Bild von den vielen Wnn-dern liesern, lvelche die Natur in den Schichten« gängen der Adelsberger Grotte schuf. Es glänzt, blitzt und schimmert in dem lvundervollen unterirdischen Gebäude, daß man sich schier in eine bessere Welt versetzt glanbt. Säulen, Halekrau-sen, Fransen, versteinerte Wasserfälle, Tauf-decken, MeereSwogen, Netze, Fische und andere Tropfsteingebilde, welche täuschende Aehnlichkeit mit Gegenständen auS dem häuslichen und öffent-lichen Leben und der Thierwelt haben, nimmt man hier wahr und muß zugeben, daß sie die Kunst nicht vollendeter bilden könnte. DaS Kolk hat auch vielen dieser Tropfsteingebilde Namen beigelegt, bei welchen wahrlich nur eine ans-schweifende Phantasie eine entfernte Aehnlichkeit mit der Wirklichkeit herausfinden kann, so z. B. beim Nordlicht, Mondschein, Stockhaus. der Dorf-kirche u. s. f. - Eigenthümlich ist auch der söge- Gchon auf der Fahrt regte der mit Fahnen geschmückte Stationsplatz von Leibnitz ein freui^geS Hqch «uf dessen Bewohner an; alS aber die Sän-M. am Ziele angelangt, anS den Hallen deS BehnhofeS traten, begriißt von den Klängen der Mufik und von Pöllerfchüssen, alS sie fich vom Marburger GefangSvere»»e mit schönem, volltöni-gen SangeSgruße, sowie von dessen vtlkehrten Bor-stände, Herrn Bürgermeister Tappeiner, mit ss herzlichen Worten empfangen sahen, als man die zahlreiche, wohlgeordnete Schaar wackerer Turner, als man das riesige deutsche Banner aus Win-dischgraz erblickte, da schlug wohl jedes Herz höher, man fühlte beinahe Beschämung, daß^ einmal die Frage nur erhoben lvurve, ob eS stch gezieme; auch unser dentsches VereinSbanner ü» die Draw-stadt zu tragen. Als der Zug an den festlich geschmückte» Häusern vorbei, unter freundlich begrüßenden Blicke« der schönsten Frauen und N^ädchen, denen, »vie man hört, so nlanches Herz in kürzester Frist erlegen ist, endlich an dem eben so finnig, als reich deeorirten Triumphbogen angelangt war, da wußte man wohl von jedem Eilizelnen, daß er aus vollem Herzen sein lautes Hoch den Bewoh»«ern Marburg darbringe, die nicht allein Herrscher und sieggelvohnte Feldherren, sondern auch die Kunst in ihren Jüngern so würdig zu ehren verstehen. Aber nicht enden wollten die Ueberraschnngen. Im Saale deS Rathhauses erhielt der Verein ein reiches Festgeschenk von zarten Frauenhänden gespendet, ein Band, welches der ebenfalls von den Fraueu Marburgs vor 11 Jahren gewidmeten, vom Vereine auf all' seinen Zügen mit Stolz hochgetragenen Fahne neuen Schmnck verleihen sollte, ein Symbol, daß beide Bereine, beide Städte stets in Eintracht und Freundschaft verbunden sein werden. Und könnte es denn anders sein, könnte der liebenslvürdige Empfang, das herzliche Entgegenkommen vom Augenblicke der Ankunft, bis zu dem von jedem Grazer Sänger gewiß schmerzlich empfundenen Abschiede je vergessen nannte Tanz- oder Tnrniersaal, in welchem das Landvolk bei den heiteren Klängen einer Kapelle tanzte. In einem engen Gang hörten »vir Plötz» lich tief heranf ein dumpfeS lvehmüthjges Geläute und mußten lachen, als lvir am Ende desselben einige Grubendiener erblickten, die, mit gelvaltigen Holzscheitern bewaffnet, nnbarmherzig einige der höchsten Stalagmiten bearbeiteten, durch deren Erzittern jenes eigenthümliche Läuten hervorge-bracht wnrde. Wir durchwanderten noch viele Gänge, die alle neue Reize boten und sahen da die Natur in ihrer ganzen reichen Gestaltungs-kraft und Bildungspracht. Von einer anßerordentlichen Wirkung ist der sogenannte Kalvarienberg. Der wundersame Bau war in herrliche Beleuchtung gesetzt; das Auae schweifte über diese stillerhabene Stätte, die so reich an den wunderbarsten weißen, gelblichen und röthlichen Tropfsteingefügen nnd den mannigfach' sten Gruppiruugen ist. Reizend ist auch der berühmte Borhang, eine Stalaktitenmasie die 2-3 . Fuß aus der Wand ragt, von welcher sie in einer Länge von 9 Fuß in dem schönsten Faltenwürfe herabhängt. - Als wir dem Eingange zu-schritten, lvarfen lvir noch einen Blick der innigsten Belvunderung in den unterirdischen Dom voll Wunderformen - nnd entfernten unS dann. Der Abend war bereits hereingebrochen, alS wir der Bahn zueilten, um die Weiterreise nach Trieft anzutreten. Alois K.rt.n. werden? Ist e» möglich, die einzelnen Phasen de« Aufenthaltes, den Empfang am Bahnhofe und bei den so gastfreundlichen Quartiergebern, die stets ungetrübte Heiterkeit bei der I'sdlv ä'liüto und Liedertafel, den Morgen am Kalvarienberge, den man beim Anfchauen der herrlichen Natur wohl auch einen Gottesdienst, „eine Freude im Herrn" nennen kSnnte, da« so überreiche Früh-mahl am prächtigen Turnplatz und endlich da« Fest auf der Felbcrinsel würdig zu schildern? Gewiß aber ist e«. daß Allen, denen e« vergönnt war, an dieser Reihe von Festen theilzunchmen, die Erinnerung an Marburg, an seine Frauen, Sänger, an all' seine Bewohner uuvertilgbar sein wird. -- Klagenfurt 9. Juni. (Die sclbstständige Presse in Kärnten. - Stimmen auS Jnneröster. reich, - das Aloisi-Blattl, - Johann Kar-ner todt.) Sie wünschen von mir einige that-sächliche Notizen über die selbstständige Publicistik unseres Kronlandes und ich komme in Folgen-dem mit Vergnügen Ihrem Wunsche ncich. Wir haben in Klagenfurt, seit der etwas frischere Hauch des Berfassungslebens die Oeffentlichkeit durchzieht, eine freie Presse, welche manchmal so frei lst, bis zur Ungezogenheit frei zu sein, wenn sie pro (l0M0 spricht. Selbe wird repräsentirt durch die „Stimmen aus Zunerösterreich." heraus-gegeben von Herrn A. Einspieler und die „Aei-tung für Kärnten", unter der Verantwortlichen Redaetion des Herrn Dr. Alois Hussa. Beide Blatter sind so zu sagen auS einer Controverse hervorgegangen, in welche die Redaeteure noch vor dem Entstehen derselben gerathen waren. Herr Einspieler, ein Mann von Geist, entschieden publieistischer Befähigung und seit 1848 durch seine unerschrockene Sprache, womit er alle Uebelstände geißelt, als politisch freisinnig bekannt, - der mit Feuer daS Slovenentlium unseres Kronlandes u. z. deutsch vertreten zu müssen glaubt, trat voriges Jahr mit seiner bekannten Denkschrift vor die Oeffcntlichkcit. Der hiesige praktische Arzt Herr Dr. Alois Hussa antwortete hierauf in einer die Interessen der Deutschen vertretenden Bro-schüre (man sagt - die Frucht zahlreicher Bern-thungen einer enggeschlossenen Eoterie) und glaubte uun bei der sich hier anknüpfenden Polemik dir Sporen des Publieisten verdient zu haben, wie bei einer sich ihm zum Ritterthume darbietenden Gelegenheit ljervorgeht. Nach Eröffnung des Land-tages tauchte nämlich hier der durchaus berechtigte Gedanke auf, neben der officiellen Zeitung ein selbstständiges Blatt zu gründen, welches frei-müthig die politischen Fragen besprechen und die Interessen des Landes vertreten soll. So entstand vor nahezu einem Jahre die von Ferd. v. Klein-mayr gedruckte und verlegte, zweimal in der Woche erscheinende „Zeitung für Kärnten" - deren Redaction obbcnaunter Herr Dr. Alois Husia übernahm. Es mußte befremden, das daoselbe das Terrain der amtlichen Zeitung dadurch aus-beutete, daß es die offieiellen Publieationen der Sitzungen des Landesausschusses und der Han-delskammerprototolle vor der Klagenfurter Zei-tung zu bringen in die Lage kam. so daß diese die ihr gebührenden Acte einem Privatblatte, von dem maa kritische Beleuchtungen, nicht aber rein offieielle Protokolle erwartet, nachdrucken muß. Aus dieser Znconvenienj ersehen Eie zugleich, welcher moralischen Unterftichung dieses literarische Unternehmen von Seite des Landesauoschusses und der einflußreichen merkantilen Behörden sich zu erfreuen hat, obaleich vom publieislische« Standpuncie die Redaetion von vorne hereiu sich hiebei selbst ein Armuthszeugniß ausstellte. In der That rechtfertigte auch der (^eisi, in wrlch«ni das Blatt bis jetzt geführt wurde, durchaus nicht die Anforderungen, welche man an dasselbe zu stellen berechtigt war. Reben einigen erwähnenS-werthen B^prechungen provincieller Angelegenheiten, liefen anfangs schülerhafte Stylüvungen einher, welche loeale Borgänge behandelten; die Politik verschwand ganz aus den Spalten des Blattes, das bald nicht mehr Raum genug hatte, für die mit Eifer betriebene Verzeichnung aller Anweisungen von Krankenverpflegsgebühren und Schubgeldern und anstatt freimüthig, selbstständig, nach allen Richtungen hin und in würdiger Form Recht und Wahrheit zu vertreten, machte sich daS-ftlbe dem Cliquen- und Coteriegeiste dienstbar, gefiel sich im Klatsche und abgeschmackten, giftlosen, die Eintracht zwischen Deutschen und Slo-Venen störenden Polemiken mit den „Stimmen aus Jnnerösterreich" und erhob sich nicht über daS Niveau eines Loealblattes, welches die öffent-liche Meinung sehr charakteristisch mit dem Namen: „Aloisi-Blattl" bezeichnet. Die Geist und Ten-denzlosigkeit der Redaetion dieser (wie !ueu8 a non Inven:g-lich mit diesem Bade ein Omnibus, dessen Aahrt über Rohitsch und Pregrad 3'/, Stllndcn dauert. - Die Tempe-ratur de» Wasser» in Krapina beträgt 84* R. Anfang» Juni wurde das neuerbante, schone große Bassin dortselbst feierlich eröffnet und die neuen zweckmäßigen Badccabinete dürften in kurzer Zeit vollendet werden. Gestern Nacht» »vurde einem Fllhrmanne von Neustadt, welcher Sauerwasser fük)reu sollte und ani Wagen schlief, eine Vrieftasche mit 94 fl. gestohlen. Er hatte dieselbe vorfichtig in der Hemdtasche nnter deni zugeknöpften Vilet aufbewahrt. -ut- Hl. Dreifaltigkeit bei It. Lto»lhard, 10. Juni. Vor Kurzem wurde hier ein höchst bedenkliches Individuum, welches sich einen falschen Namen beigelegt, im Besijze einer allem Anscheine nach gestol)lenen Knh betreten. Crsteres wurde in gerichtliche Verwahrnng genommen, die Knh aber befindet sich bei dem Herrn Gemeindevor-steher Anton Wolf in Pflege, wo sie des bis jetzt noch nicht erforschten Ggenthümers harrt. __>o-. ^ ----- Marburg, 18. Juni. Im Nachtrage zu dem Berichte über das hiesige Sängerfest theilen wir mit. daß die Grazer Sänger am Pfingstmontag Nachts der Frau Friilinttf-Reiser, welche mit knnstgeübter Hand bekatlntlich das Jahnenband für den Grazcc Ntännergesangverein gestickt l)at, sowie dem wackeren Bürgermeister unserer Stadt, Herrn Andreas Tappeiner, ein Ständchen brachte. Durch ehrende Ausmerlsamkeit wurde von den liebenswürdigen Grazer Gästen besonders Herr gelber ausgezeichnet. welcher seine reizend gelegene Insel bereitwilligst dem Lomitv znr Festadaptirung überließ. Bei der Letzteren that sich nach denl einstinmiigen gewiß eompetenten Urtheile der (^omit<-^nlitglt^der Hr. F. Wundsam durch seinen rastlosen, allsopfern-den Eifer besonders hervor. Um die geschmackvolle Deeorirung der Ehrenpforte sammelten sich die Herrn: Ingenieur Amberger nnd Maler Link namhafte Verdienste, wie überhanpt ein jedes einzelne Mitglied des Festeomitv's weder Zeit noch Mühe sparte, um das Fest zu einem der Gäste würdigen zu gestalten. k.- Am verflossenen Donnerstag Morgens gegen Uhr vcrließ der reisende LederergeseUe I. R. da-'^ hiesige Gasthaus znr Stadt ^"^Iteran, nln nach Schleitntz zn gel)en. Da er die Nacht mit Bekannten durchwacht, überfiel il)n am Wege der Schlaf und er legte sich iil der Magda!^'::a-Vorstadt neben dem Gartenzaune des Äranten-Hauses abseits von der Strasse nieder. Als er vor 4 Uhr Morgells erlvachte, entdeckte er sein Wanderbnch. welches am bloßen Leibe auf der Brust verivalirt lvar, neben sich im Grase liegen und vermißte zngleich seine silberne Cilinderubr. Das Wanderbnel). in lvelchem sich eine Barschaft von 295 fl. in Banrnoten (darunter zivei ganz neue Hundertguldennoten) befnnden l)attt^ war leer. Es gelang dem b!>?lier nnbekannten Thäter. nur dadurch sich des Geldes zn bemächtigen, daß er dem Schlafenden das Hemd wahrscheinlich mit einer Scheere c^uer dnrchschnitt. Äns gleiche Weise gelang ilim. durch das Ausschneiden der Westentasche von innen - sich die Uhr zuzueignen. Es lverden von vielen Seiten Klagen dagegen erhoben, daß in den Teichen, die an den Burgwald angrenzen, in einer den Anstand verletzenden Weise gebadet wird. Man sollte davon betreffenden Ortes Act nehmen und der Wieder-holung dieser Unzutömmlichkeit dnrch geeignete Mittel entgcgelltret^n. a» hat sich in der Stadt da» Gerücht verbreitet. d«ß ein Herr in der Turnschule sich bei einem Sturze bedeutend verletzt habe. Diese» Geriicht ist dahin zu berichtigen. daß der Uuglilckefall (Hcradfallen mit einem Rtnge) in einer Privatwohnung geschah. In der Nuchbondlung de» Herrn Ar. Leyrer ist das von Huber sehr gewandt lithographirte Bildniß S. H. des Papstes Pius kürzlich aus dem VerlagSorte Gtutt' aart angelangt. Die in gefälliger Tonmanier gehaltene Lithographie ist nach einer Ph.>tographie von Bertini ange« fertigt und empfielM sich auch durch ihre Wohlfeilheit. VandwirthschaftlicheS. * (Die Etsparsktte die vorzüglichste Bienenweide.) Nach den Mittheilnngen de« landwirthschastliche» Benins für den Xetzedistrirt -so berichtet das Hohenh. Wochenblatt - hat die ganze Flora von Europa wohl keine zweite Pflanze anfzuweisen, welche so reichlich honigt wie die Esparsette. Ihr Homgertrag übersteigt bei gün-stigem Wetter alle Erwartungen und ist fast unglaublich. Der Pastor Stein zu Niedersaulheim bei Mainz, wo die Esparsette häufig angebaut wird, versichert, ein starker Schwärm habe ihm in 1 Tage 21 Pfd. Honig und em Schwann, welcher vor 4 Tagen in eine» leeren Korb gesetzt worden sei, in dieser kurzen Zeit «0 Pfd. eingetragen. Der Esparsettehonig ist weiß, hat einen reinen, feinen Geschmack und erlangt schon in wenig Tagen, nachdem er ausgelassen worden ist, eine solche Festigkeit, daß er nicht mehr fließt. (Wodurch vertreibt man Ameisen von den Obstbäumen?) Die Ameisen saugen au« den Knospen und jungen Trieben den Nah-rungsstoff so aus, daß die Bäume schwach treiben oder gar dürre werden,^ besonders wenn sie sich in der Erde am Stamme einqnattirt haben und oft in Menge hinaufsteigen. In diesem F-'lle muß man ans schnelle Abhilfe denken. - Es genügt nicht, die Erde daran weUuräumen und frische um den Baum zu schütten, da die Ameisen in solchem Falle doch bald wieder kommen. Wird aber die Erde mtt zerschnittenen, sauren und bitteren Pflanzen, wie z. B. Cardobenediltenkraut, Enzian, Tausendguldenkraut, Wermuth oder auch mit Sauertraut vermengt, so entfernm fie'sich avs immer weit davon; das einzige Begieße» mit Sauerkrantwasser vertrribt sie, sowie süße Kräuter fit vermehren und bleibend machen. De» Pfahl bestreicht man mit Thran, die Ameism fallen auf die Erde herab und verschwinde». Brleskaste« der Nedaetio«. Nr. 600. Berichte über heimische Interessen und Be-düchiisse wären uns erwünschter als da» Angedeutete. Heim ^6. in Graz. Alles, waS Ihre gewandte Keder bietet, ist willkommen. Herrn -is- in >rg. Der Borwurf des „steinernen Stillschweigens", welchen Sie der Redaction machen, ist unverdient. Ihre ethnographische Skizze wird erscheinen, nicht so der L. B.. der fich zur Veröffentlichung nicht eignet. Geschäftsberichte Wie», 14. Juni. (Aemtl. Depesche der Fruchtbörse.) Weizen Maroscher loco Wieselburg 5 fi. 25 kr. 87 Psd.; Maroscher loco Raab 5 fl. 40 kr. 87^2 Pfd.; Banater loco Raab von 5 fl. 10 kr. 86V, — 87 Pf.; bis 5 fl. 30 kr. 87 Pfd., Banater loco Raab von 5 fl. 5 kr., 87 Pfd., bis 5 fl. 20, 88 Pfd. Umsatz in Weizen :^0000 Metzen. O Marburg, 14. Juni. (Wochenmarkts-Bericht). Am heutigen Wochenmarkte waren die Zufuhren sehr geringfügig und die Kauflust ziemlich rege, so haben die Preise den meisten Körnergattnngen ein wenig angezogen. Man notirte: Weizen fl. 5 — 5.10; Korn fl. 3.80; Gerste fl. 3; Heiden fl. 3.80, Kukurutz fl. 3.30 — 4.Ü0; pr. Metzeu. Pettau, 13. Juni. ^Amtlicher Wochenmarkts-Bericht.) Getreidepreise: Weitzen fl. 4.60; Korn fl. 3.60; Gerste fl. 3; Hafer fl. 2.20; Kukuruh fl. 4.20; Halben fl. 3.60 pr. Metzen. Warasdtn, 12. Mai. (Amtlicher Bericht.) Zufuhr von Weizen 80 pfd. 260 Metzen abgesetzt, » fl. 4.30; Korn 75 Pfd. 342 Metzen » fl. 3.KS; Gerste 65 pfd. 25 Metze« » fl. 2.7ü; Hafer 45 . pfd. 10 Metzen a fl. 1.75; Kukurutz 80 pfd. 1879 Metzen a fl. 4.17; Erda pfel fl. — Angekommene in Marburg. Vom 8. bis 13. Juni. Erzherzog Johann. Die Herren: Stern, Kfm. v. Wien. Söhnler. k. k. Rittm. v. Graz. R. v. Kalchberg, k. k. Postmeister v. Graz. ,v. Ganer, k. k. General-M. v. Galizien. Stadt Wien. Die Herren: Plazotta, v. Neumarkt, v. Gyorffy, Hdlsm. v. Wien. Weiß, Geschäftsreis. v. Wien, v. Bincoviö v. Kr^'atien. Gaßner, v. Pettan. Koßer, Rltb. v. Pettau. Kamenik. Ass. Beamter, v. Gr«». Storr, Kfm. v. Stuttgart. Esch, pens. Beamter v. Wien. Balatka, Schiffs-Wundarzt, v. Pola. Burkhard, Fabr. v. Wien. Bakun, Kfm. v. Villach. Henker, Techniker v. Gr^. Nachhvfer, Priv. v. Pest. Wagner k. k. Ob.'Inspeetor v. Wien. Burger k. k. Ob. Jnspector v. Wien. Stadt Meran. Die Herren: Bar. Burkenthal, Jilrist v. Graz. Bokel, Kfm. v. Bnchenberg. Schmerek, k. k. Rittm. v. Graz. Smolitsch, Pfarrer v. Rann. Mascher, Fabrik, v. Laibach. Mayer, Kfm. v. Basel. Verstorbene in Marburg. Vom S. bis 14. Juni 1862. Ursula Sparovetz, Inwohnerin. 73 Jahre alt, an Wassersucht, im st. Krankenhause. Maria Bella, Kind einer Ba^arbeiterin, '/, 2ahr alt, an der Brünne, in der St. Magdalena Vorstadt. Gertraud Kolettnig, Hansbefitzersgattin, 64 Jahre alt, an Al^ehrung. Anton Waronig. Kind einer Magd, 6 T. alt, an Freisen. Ernestine v. Fritz, Bnchhalterstochter, 1 I. alt, an Krämpfen. Theresia ProhaSka, Magd, am Kindbettfieber, im städtischen Kranken l)attse. Helena, Eheweil» des Anton Skrofitsch, Müllers in der Grazer Vorstadt, 34 I. alt, am Schlagfluffe. Ei« im vefte« Betriebe stehendes eiste samint ebenerdigem Hause, bestehend aus K Zimmern, 2 Küchen, Keller, 2 Arbeitsschoppen, neuerbautcr Dampfsäge. Dampf- und Wannenbädern, alles mit gute» Materialien erbaut, mit Ziegeln gedeckt, einein Hansgrunde sainnit Zimmerplatz im Flächen-masse von 1462 LI? Klafter in der köuigl. Freistadt Waras-din, 2 Stunde von der Eisenbahiistatioii Czakathurn entfernt, ist zu verkaufen. Die Dainpfnlaschine nlit 14 Pferdekraft Hochdruck, beschäftigt eine vertikale Holzsäge und 2 Circular-Sägen, welche im Sommer kleineres Bauholz schneiden, im Winter aber zmn Verkleinern des Brennholzes verwendet werden. Der Verschleiß des verkleinerten Brennholzes ist nicht unbedeutend. Zum Zinlmergeschäfte gehören 7 Markthütten, welche jährlich einen sicheren Ertrag geben. Ferner sind auch 20,000 Knbikschuh behaute Eichenstämme, zn allen technischen Zwecken verwendbar, zu verkaufen. Die obige Realität sammt Holz ist unter billigen Bedingungen ans freier Hand hintanzugeben. Wirklich Kanflustige wollen sich niit frankirten Briefen oder Persönlich an den gefertigten Eigenthümer wenden. ^ Warasdin am 7. Jnni 1862. Johann Rohrer, 93) Zimlnermeister und Realitäten-Befitzer. IZvNtvr HVvInvsslM Der Gefertigte erbietet sich gegen ein Honorar von 2 fl. öst. Währ, ein Recept zur Erzeuguna echten Weinessigs, welcher ohne künstlichen Apparat, ohne klmstlichen und schädlicheu Zusntz erzeugt , wird, auszufolgen. Die Maß von diesem echten Weinessig calculirt sich auf 6 kr. öst. W. und übertrifft an Säure den künstlich erzeugten Essig-Sprit, schadet nicht vtr Gesundheit und kann selbst in einer Quantität von 2 Maß erzeugt werden. — Möge dieses Recept und auch dieser Esfig in keiner HauS-haltulw fehlen, welch« auf gesunde, echte und unperfülschte resleetirt. Pottofreie Anfragen beantwortet bereitwilligst ^ ' 92) Handelsmann in Mahrenberg. Nr. 1048. fj... Kundmachung. (95 Die Repräsentanz der Stadtgemeinde Marburg hat in der Sitzung vom 3. Juni d. I., in Erwägung, daß nach dem Rechnungsvoranschlage vro 1863 die Gemeindeauslagen von den Empfängen nicht gedeckt er-scheinen, einstimmig beschlossen, den Abgcing durch die schon für daS gegenwärtige?ahr bestehende Umlage von 25°/^ an den direkten Steuern hereinzubringen. Hievon lverden die Wahlberechtigten der Gemeinde im Sinne des 8. 79 des Gemeindegesehes vom 17. März 1849 mit dem Beifügen in Kenntniß gesetzt, daß das bezügliche Präliminare pro 1863 im hierortigen Ratl)saale durch 14 Tage zur Einsicht aufliege, wo die allfälligen Ein-Wendungen dagegen angebracht werden können. Gemeindevorstehung Marburg am 8. Juni 1862. Der Bürgermeister: And. Tappetner. Gaffeitseitige sttMiche Mhiiliz bestehend aus zwei gemalten Zimmern und großer Sparhervküche ist in der Grazervor-stadt Nr. 121 im 1. Stocke bis 1. Juli zn 96) vergeben. Gin Lehrjunge wird in einer Schnittwaarenhandlung in Marburg aufgenommen; er muß der flovenifchen Sprache kundig sein. Näheres im Comptoir des Corresp. f. Unterst. (97 Hans > Berkauf. In der Testen an der Pettauer Strasse ist das Haus Nr. 82 sammt Gatten und Feld im Gesammt Flächenmaße von 2 Joch 55 Ouad. Klafter aus freier Hand zu verkaufen; anzufragen daselbst. . (91 A-Neichmener 8 kwPßthit täglich und das so beliebte ' and KetrAnkv. (»» 'O Dr^ck, Berlaz und ver!«t!vöftii?«^^tdalt?o!!^v0U^!^^