Listek. 637 Jagičev »Arhiv fiir slav. Philologie« prinaša v zadnjem zvezku (XVI, 3 in 4) dve kratki oceni o knjigi »Die basko-slavische Spra c h ein he i t«, katero je nedavno objavil naš rojak J. Topolovsek. Ta knjiga se je pri nas močno slavila, in domač učenjak jo je celo proglasil za epohalno delo, katero utegne teoriji o skupnem izvoru vseh jezikov pomoči do zmage. In res se odlikuje knjiga po lični zunanjosti, dobrem popirji in lepem tisku. O ostali njeni vrednosti pa piše prof. H. Schuchardt: »Ueber deii Wert solcher Arbeiten braucht man die Mantier der Wissenschaft nicht zu be-lehreu; die Verfasser aber lassen sich nicht belehren. So wurdeu denn selbst die we-nigen Worte, die ich dieser Veroffentlichung widme, ganz verschwendet sein, wenn sie nicht unter Umstanden erfolgt ware, die mich in der That iiberraschen. Es hat sich noch Einer gefunden, der an die basko-slavische Einheit glaubt, namlich der Macen, der die Kosten des Druckes bestritten hat. Vielleicht, ich wage nicht zu sagen; hofientlich, erspart er nun sich und uns den verheiCeneu zweiten Band«. Se ostreje je obsodil knjigo prof. V. Jagič: »Wenn man den ganzlicheu Misserfolg etymologischer Deutungen, die von den erwahnten Mamiern (namreč Dankowsky, KoMr, Sembera, Trstenjak) herriihren, doch noch einigermafien entschuldigeu kanu — ihre Studien fallen ja in die ersteu De-cennien des Jahrhunderts — so ist fiir die grenzenlose Verblendung, die aus allen Poren dieses zu Ende des Jahrhunderts geschriebenen Werkes berausguckt, wahrlich kein Ent-schuldigungsgruud zu finden. Wem glaubt der Verfasser mit seinen kopflosen Verglei-chungen der aus allen slavischen Sprachen zusammengerafften Worter mit dem etwas gleiches oder ahnliches bedeutenden baskischen imponiereu zu konnen? Wer soli nicht staunen iiber sein Verfahren, wie er ganz willkiirlich bald eineu bald mehrere Conso-nanten dem slavischen Worte abzvvickt, um einen baskischen Rest zu gewinnen. Z. B. baskisch ist ata die Thiire: nun man schmeii3e bei dem slavischen vrata die beiden Consonanten vr weg und der Rest ist wirklich baskisch ! Dass vrata in der Zeit, die der »baskoslavischen Einheit« uaher stehen solite, nur *vorta lauten komite, davon will der gelehrte Mann nichts wissen. Oder ein anderes Beispiel. Das baskische aska bedeutet Trog, Krippe. Das ist ja das slovenische naške mit verschlucktem consonantischem Anlaut n ! Dass aber naške eine ganz junge Wortform ist und im Kirchenslavischen dafiir n%štvy, serbokroat. načve steht, auch das wird von dem groCen Baskologen, der Topolovsek heifit, vornehm ignoriert. Kostlich ist die Einfalt, mit welcher slovenische Fremchvorter als slavisches Erbgut aufgefasst und in die »baskoslavische Spracheinheit« versetzt werden. W6rter, wie špranja, brajda, Janka, žakelj, boja, kamzola, škoda, zopar, žogati u. s \v. dienen diesem groCen Spiachforscher als Operationsbasis! Um nur den lautlichen Gleich-klang herauszuschlagen, wird von einem slavischen Wort das Nebensžichliche, z. B. die Praposition und ein Stummel der Wurzel von dem iibrigeu Wortkorper abgetrennt und siehe da, das Baskische tritt herrlich zu Tage. Z. B bask. zoko bedeutet Keil; slovenisch zagozda ist bekanntlich (statt zagvozda) aus Prafix za und gvozd gebildet, allein die Me-thode Topolovsek gestattet ja, von zagozda die Silbe za abzuwerfen und das iibrigblei-bende žago ist schou wieder •— baskisch!« — Toliko o tej znameniti knjigi, ki se je za-kesnila za več nego pol stoletja! Znameniti grobovi. Dne" 8. m. m. je umrl v Charlotteuburgu Hermann Helm-holtz, jeden največjih fizikov naše dobe. Porodil se je leta 1811, v Potsdamu in je bil od leta 1871. profesor fizike na vseučilišči v Berlinu. Dne" 4. m. m je umrl na Dunaji naš rojak, dvorni svetovalec prof. vitez Jožef Zhismann v 74. letu dobe svoje. Porojen v Ljubljani, promovirau je bil po dovršenih pravoslovnih naukih leta 1828. tudi za doktorja modroslovja, služil nekaj časa na tržaški gimnaziji kot suplent, prišel potem za profesorja na dunajsko terezijansko akademijo ter 638 Listek. bil potem izreden in leta 1871. reden profesor cerkvenega prava. V cerkvenih stvareh je bil vedno svetovalec pri ministerstvu za bogočastje. Leta 1867. so ga pozvali za učitelja pokojnemu cesarjeviču Rudolfu, leta 1873. imenovali honoris causa za doktorja prava Že leta 1871. je dobil red železne krone III. vrste, leta 1881. pa je bil povišan za dvornega svetovalca. Ko je ostavil službovanje, pozvali so ga za ravnatelja c in kr. rodbinsko fidejkomisne knjižnice. Zhismann je spisal mnogo znanstvenih del ter si ž njimi pridobil lepo ime med učenjaki. Dasi se ni vtikal v narodnostna vprašanja, bil je vender sosebno naklonjen slovenskim dijakom. Dve slovenski pesmi v nemškem prevodu. V dunajskem časopisu »Oester-reichisch-ungarische Revue«, katerega smo že nekolikokrat omenili v našem listu, priobčil je g. prof. A. Funtek prevod Gregorčičeve »Oljke« in Levstikovega »Ubežnega kralja«. Oba prevoda ponatiskujemo tukaj v celoti: An den Oelbaum. Am Bergeshang, von Schnee umschlossen, Erhebst Du Dich mit griinen Sprossen So lebensfrisch im oden Raum, Mein Liebling, mein Olivenbaum! Oasengleich in todter Wiiste Griinst freundlich Du in junger Tracht, Mir ist's, als ob nach heifier Schlacht Ein Krieger mich am Schlachtfeld griifite: Des Stuimes Wucht verschont' mir ihn, Die Briider sanken alle hin ! Wozu wohl D u dem Tod entgangen In Friihlingskraft und Friihlingsprangen ? Auf dass, ein lebend Todtenmal, Du ragst aus Grabern sonder Zahl ? Ach nein, dies Griin, es kiindet eben Uns neuerstandnes frisches Leben, Wo die Natur aufs neu ervvacht, Geschmiickt mit bunter Blumenpracht! Vom kahlen Busch beschwingte Gaste Umflattern die begriiuteu Aeste Und zvvitschern laut und froh dabei Im Wahn, dass es schon Friihling sei. Und ach, wie weilt im kahlen Raum So gern mein Blick atif Dir im Traum ! Gepriesen, mein Olivenbaum, Du Zeuge einst'ger Herrlichkeiten, Du Biirge kiinft'ger bess'rer Zeiten, Ich griifie Dich Herzinniglich! Dein Saft ist's, der die Wundeu heilet, Mit heil'gem Balsam uus betheilet, Der auf den Korper \virkt mit Macht, Durch Licht vertreibt die dunkle Nacht! Ich preise Dich ! Von altersher schon bi-st Du wohl Des Friedens liebliches Symbol! Es wollt' die Welt in Lust erschlaffen, Und leid that's dem allvveisen Gott, Dass er den Menschen je erschaffen. Da brachte jahen, furchtbarn Tod Die Flut dem siindigen Geschlechte, Verschont' nur wenige Gerechte ! Auf einem Fahrzeug drangte sich Das Hauflein, das dem Tod eutvvich — Wer ist's, der ihm Erlosung brachte ? Der Himmel drauend anzuschaun, Ringsum endlose Wasserwiiste, Kein rettend Land und keine Kiiste — Welch Grami, welch Graun ! Wann sinkt dies Meer, das berghoch stehet, Wanu wird des Himmels Groll gestillt ? Ist Gott zu ziiruen stets gevvillt? — Lau iibers Meer sein Odem wehet, Die Flut, sie schwindet, fallt, vergehet, Wie Schnee im Sonnenschein zercpiillt ! Und sieh, da sich die Fluten neigen, Spriefit auf ein Baum mit griinen Zvveigen, Ein wei!5es Taubchen drauf sich schwingt ; Das blickt herum mit klaren Aeugleiu Und pickt und hackt, dass hell es klingt, Und sieh, im rothen Schnabel bringt Es mit ein griin — 01ivenzweiglein ! — Wie freudig wohl der Schiffer da Die Taube mit dem Zweig ersah ! Dies Reislein vom Olivenbaum e, Es ward vom Himmel selbst gesandt Dem Schifflein auf dem Wogenschaume Als Friedens und der Stihne Pfand!