IS Ilreitag den 29. Jänner 1876 XIV. Jah«ga«g ^M.,rhurger Seiwng" erscheint jeden Sanntag. Mittwoch und Krettag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 ft..halbjährig S fl., vierteljährig 1 farS«stkll««G ins Haus monatlich 10 tr. — mit Postversendung: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl.. vierteliährig S fl. Jnsertionßgebühr 8 kr. pr. Zeile. Aürgcrpflicht «ad FtUtrvrhr! G Wir haben es schon io ziemlich in der Ueberschrtft ausgesprochen, waS wir in unsere Worte sür eine» Sinn legen wollet» l Betrachten wir dos Wesen der zur Feuerlöschthäligkeit berufenen Korporationen näher, so werden wir un» streitig zu dem Resultate komme», daß jeder freiwilligen Feuerwehr eine Idee zn Grunde lieg», die nicht nur tu sozial- und volkswirthschoftlich-politischer Hinsicht, sondern auch in moralischer Beziehung von hoher sittlicher Bedeutung ist. — Zu erper Richtung ist «s wohl einzig und allein die nicht unbedeutend erhöhte Sicherheit des B»-fitzthumes. welche durch die verwehrte Leistungs» sähiateit jeder Feuerwehr in ungleich größerem Maße steigt; in letzterer Richtung aber, d. i. in moralischer, läßt sich auch das religiöse Moment w der Teodeuz der freiwilligen geuerivehren ab-solut nicht in Abrede stellen, denn es gehört doch bei unserer materiellen Zeitrichtung gewiß auch ein bestimmtes Quantum Nächstenliebe dazu, um z. V. solche Menschen» welchen selbst kein Besitz-thum, keine Glücksgüter zugemeffen sind, zur aus-opfernden, seldftvrrgesienden Hilseleistung zu entstammen, wenn die besitzende Klasse nicht mit ihrem guten Beispiele vorangeht und avetfernd wirkt. Ja wir mSchteu sogar soweit gehen, den sittlichen Werth der freiwtllitjen Feuerwehren in gewisser Hinsicht gerade deßhalb Viel höher zu stellen als den Volkslvirthschaftlichen, weil er den Beweis liefert, daß der bildnerische Emstuß und daS Bewußtsein der Opferwilligkeit sich aus jenem Felde demerkbar macht, aus dem sich die sogenannte „soziale Frage" bewegt. Wir wollen hiermit nur die gänzlich grundlosen Behauptungen ge-lvifser Kannegießer, das Fenerivehrwesea bedeute nur unnütze Spielerei, befördere nur die Arbeits-Unlust des Gewerbkstandks und sei ohne Zweck, ja süc die Arbeitgeber eine Last, richtigstellen, da diese nicht nur uavernünflig, sondern geradezu unpolitisch sind. — Wir haben vorhin gesagt, daß die Ächerheit des Besitzthumes durch eine vermehrte Letstungssahtgteit der freiwilligen Feuerwehren in ungleich höherem Maße steige. DaS ist eine nicht w,gzulkugneni>e Thalsache. Die LeistungS« sähigktit der Feuerwehren liegt aber nicht allein .n der vortrefflichen Beschaffenheit der Maschinen uvd Geräthe oder in der vorzüglichen Ausübung der Reltungsarbeiten, ste liegt hauptsächlich, bei großen schwieriger zu bervältigenden Bränden inS-besonders, in der Möglichkeit t>er langen und un-geskhivächten Ausdauer der Arbeiten, und diese Mö,,lichteit ergibt sich nur out der größeren Anzahl der geschulten Kräfte in Folge öfterer Ablösung dir am meisten in Anspruch genom-menen Maunschast. — Größere Sicherheit deS BesitzthnmeS erhöht aber folgerichtig die Kreditfähigkeit der besetzenden Klasse und deßhalb kommen wir zu der Schluß» folgerung, daß der Bürger nicht genug gethan h'^t, wenn er der Lokalfeuerwehr einen gewiffen UnterstützungSbeitrag übergibt und stch's hiermit genügen läßt; er wird seinen eigensten Jntereffen sowie seiner religiösen und bürgerlichen Psticht erst dann Genüge leisten, weun »r opferfreudig sich der wackeren Schaar der Wehrmänner anschließt, wenn er nicht naserümpfend den Gewerbsgehilfen oder Kleingewerbetreibenden über die Achsel anfleht, welcher uneigennützig, von Nächstenliebe getrieben muthig jedes Opfer bringt, um dem glücklicheren Besitzenden sein Hab und Gut zu erhalten, zu schützen und zu rette», sich dadurch 'bea über dos gewöhnliche Niveau erhebt und so zu sagen seineu gesellschaftlichen Werth erhöht. Die Sache der Feuerwehr ist eine ernste und von solcher Bedeutung für das allgemeine öffentliche Interesse, daß kein Standesuulerschied, keine kleinlichen Rücksichten aus eigenes Wohlbefinden oder gar häusliche BehaglichkeitSgewohuheit uns abhalten dürfte, dem Zuge des Herzens zu solgen und sich den verhältnißmäßig unbedeutenden Mühen des Exerzitiums, ic. zu unterziehen; — und wer in seinem Herzeu keine Neigung zu solchem Beginnen hat, der gehe hin und sehe sich die tapfere Schaar im Momente der Gefahr, der Hilfeleistung an, mit welcher Begeisterung jeder Mann an seinem Platze steht; der mische sich uach geschehener Arbeit unter ste nnd thelle mit ihnen daS schöliste Gefühl des wahren Mannes, das Bewußtsein freiwillig erfüllter Pflicht und er wird ^mit uns stimmen. Aeuillet»«. Eilt btiingjligeadt Viertelstunde. Aus dem Seetagebuche des österreichischen Seeoffiziers F. in Foggia. (Schluß.) Jeder las in des Andern Auge die Todesfurcht, und doch wagte Keiner einen Laut, als sürchte er die Explosion dadurch zu beschleunigen; man hörte das Klopsen der Pulse, der kalte Schweiß rieselte von den Stirnen, und doch tvie wundervoll, rvie erhebend war es zu sehen, was eine kräftige Disziplin, was die Athtung vor dem Gesetze, was daS Beispiel der Vorgeletzten ver-mag; — denn tvir Alle hatten den sicheren Tod vor Augen, uud dennoch stand Jedermann un-beweglich auf seine« Posten, dle Blicke unver-wandt auf jenen Mann gerichtet, welcher das Sprachrohr in der Rechten und von seinen er-probten Offizieren umgeben, durch seinen Blick Alle beherrschte. Während noch Allesammt auf Deck von Augenblick zu Augenblick den Tod erwarteten, erhob sich über die Luke wieder das jetzt ganz freudig leuchtende Antlitz des alten Feuerwerkers. Ein Blick aus Aller Augen auf seine lächelnden, ja selbst schalkhaften Züge, und Aller Mienen verloren den starren Ausdruck, sreier hob sich die Brust, die Herzschlage beruhigten sich uud ver Alp war geschwunden. Mit raschen Schütten ging der Feuerwerker zum Befehlshaber und meldete, düß er nicht nur die Pulverkammer nach genauer Untersuchung in vollster Ori)uuttg befunden — mit AuSnahme einer offenen Schieß-Patronenkiste —sondern daß auch iveder im Mittel- oder Unterdeck eine Spiir von Brand oder Pulvergeruch zu spüren sei. Die« kenrizeichnet mehr alS alleS Andere die Rathlostgkeit, in welcher man sich noch heute in Oesterreich befindet. Am Heschichte des Hages. 3m Prozeß Osenheim erweckt gewiß Niemand ein höheres Jnterrsse, alS Giskra, der frühere BoltSmar,n und Bürgermiuister. Der Zeuge Giskra sprach aber zugleich und zwar hauptsächlich als moralisch und politisch Beschuldigter und ließ sich im Schwung seiner Rede zur kühnsten Verherrlichung der Gründertheorie hinreißen. Oesterreich zählt einen Trauertag mehr! In Ungarn wird bei den nächsten Reichs» lagswahlen zum ersten Male die Ausschließung jener Stimmberechtigten statthaben, lvelche sich mit ihren Steuern im Rückstand befinden. Hofft die Regierung dadurch ihrer Partei die Mehr« heit zu sichern, so ivünscht fie Wohl ^auch, mit Hilfe dieser Meheit so lange olS möglich am Ruder zu blett)en. Die Erstreckung der Wahl-vauer von drei Iahren auf fünf wäi^e ein ge-eignetes Mittel zu diesem Z'vecke und dürfte der Hivweis auf die Bestechungen, Schlägereien uul» Schlachten bei bei» Wahlen den sraglichen Aalrag wesentlich unterstützen. Die theure Regierwirthschaft zeigt nun auch in Se t b ie n ihre Folgen. Der Voranschlag des Staatshaushaltes schließt mit einem Abgang sind soll der Stempel eingeführt, sowie der lSin» gangszoll sür mehrere Waaren erhöht werden. Vermischte Rachrichten. (Zum Kampfe gegen Rom. Kir-cheugesetz in Mexiko.) Der mezikanische Kongreß hat soeben einKircheogesetz angenommen, welche» neben gänzlicher Trenl»ung der Kirche vom Staate sämmtliche Feiertage, mit Ausnahme der bürgerlichen, aus dem Kalender löscht und dem Sonntag nur die Bedeutung eineS Ruhe-tageS für Arbeiter beläßt. Allen bürgerlichen und militärischen Behörden wird all und jede offizielle Betheiligung an irgend welcher kirchlichen Feier untersagt. Der Religionsunterricht hört auf, Schulgegenstand zu sein, und den Geistlichen wird verwehrt, ihr StandeSkleid außerhalb der Kirche zu tragen. Die kirchlichen Institute ferner dürfen keine Llegrnschasten erwerben noch Hypotheken ausnehmen. Zum Schluß werden 400 Barmherzige Schwestern verbannt. (Gegen die Rinderpest.) Der Aus-schuß des Abgeordnetenhauses zur Vorberathuug des Antrages, betreffend die Erforschung der Ursachen der Rinderpest empfiehlt folgenden Beschluß: Es werde die k. k. Regierung dringendst aufgefordert: 1. Gefetzvorlageu schleunigst einzu-bringen, wodurch a) daS Verbot der Eiufuhr vor» lebende» Rindern, Schafeu und Ziegen aus Rußland und den Donanfüestenthümern, dann die Mit Militär-Kordons durchzuführende strengste Grenzsperre längs der russischen und moldau'schea Grenze ausgesprochen; l^) als Uebergangsmaß-regel die Errichtung von Schlachthäusern au alle« Eisenbahn-EinbruchSstationen auf Staatskosten angeordnet wird; o) die jetzt bestehenl»en Kontumaz-Anstalten naq Maßgabe der Errichtung dieser Schlachthäuser sueeissive aufgelaffen unl^ vorläufig aus den nothwendlgsten Bedarf be» schrülkt; ä) die Hebung der Viehzucht in Gali-zien und der Bukowina mit allen Mitteln, nöthigensallS durch Staatssubventionen, gesördert werden. 2. Die bestehenden Seuchengesetze und Verordnungen einer Revision zu unterziehen, skr energischeste Hintan Haltung des Schmuggels und strengste Durchsührung der dagegen zu treffende» Maßnahmen Sorge zu tragen. 3. Die unverzügliche Uebertragung der Agenden des Veterinär» Wesens aus dem ks k. Ministerium des Innern in das k. k. Ministerium des Ackerbanes nnd die Errichtung von Thierarzneischulen und die Regelung des thierärztl'chen Unterrichtes zu veran-laffen. 4. Verhandlungen mit der königlich ungarischen Regierung zu pflegen» damit die in der diesseitigen Reichshälfte ins Leben tretenden ge-setzlichen Bestimmungen nnd Maßnahmen zur Hintanhaltung der Riuderprst gleichzeitig in den Ländern der ungarisches Krone eingeführt Verden. (Postwesen.) Vom 1. Febrnar 187V an können im Postverkehr zivischen Oesterreich-Ungarn, Deutschlaud und der Schweiz auch Sendungen mit Nachnahme bis znm Betrage von 75 fl. (150 Reichsmark, 1K7V» Franken) stattfinden. (Steuern und Krachzeit.) Die indirekten Steuern haben 1874 in Oesterreich 1,S00,000 st. weniger ergeben, alS im Voranschläge sestgestellt worden. (GerichtSdeu tsch.) Vom BezirkSae-richte Eibiswald ist über den Grundbesttzer Th. Masser von Höllenberg die lturatel verhängt worden und zwar — „wtgen aushabenden Blödsinnes." Marburger Berichte. Sitzung des Gemeinderathe» vom 27. Jänner. Der k. k. Bezirkshauptmann Herr JuliuS Seeder erscheint in voller llnisoim und erklärt, „Seine Majestät der Kaiser hat mit aller-höchster Entschließung vom 14. Jänner die Wiederwahl des Herrn Dr. Matthäus Reiser zum Bürgermeister der Stadt Marburg zu genehmigen geruht. Zur Entgegennahme der im Gesetze vor-geschriebenen Beeidigung hat die hohe Statthal-terei mich deleglrt. Ich fordere nun den Herrn Bürgermeister auf, Mir die Formel nachzusprechen : Ich gelobe Treue dem Kaiser und der Verfassung, Beobachtung der Gesepe und gewifsenhaste Er-fülluvg der AmtSpsitchteu!" Der Herr Bürgermeister gelobt dies und wird das Protokoll unterzeichnet, worauf er au die Versammlung eine Ansprache hält; er sagt unter Anderem: „Meine Herren! Durch daS ehrende Ver-trauen meiner Mitbürger und durch l)ie kaiserliche Bestätigung der Wahl bin ich für die weitere Periode vo» drei Jahre» alßBürgermsistet dieser Stadt bnufea wordeu. Ich habe schon bei meiner Wiederwahl er klärt, daß ich vicht bestimmt ver» sprecht» kann, das dreijährige Mandat zuzuhaltm. An diese Erklärung muß ich die Hsrrtn auch heute noch erinnern. Wenn e» m«ine GesundheitS» Verhältnisse erlauben, so werde ich trachten, auS-Andauern, so lange es eben geht. Ich erlaube mir, Sie zu bitten, daß Sie mich küastig in meinen gunktionen nntersiützen, wie Sie eö bisher gethar». Dnrch einheitliches Vorgehen zwischen Bürgermeister und GtMeluderath wird eS möglich sein, Ersprießliches zu leisten. Rur der objektive Stand-puakt ist es, welchen ich in den Bordergrund stelle; ich werde von Persönlichkeiten absehen, nnbekümmert, ob ich nach rechts oder links anstoße. Diese» Grundsatz, welchen ich während ^er vierzehnjährigen Periode meiner Thätigkeit in der Gemeinde beobathtet habe, werde ich auch tilnst'g beobachten. Ich wiederhole meine Bitte um einheitliches Borgehen, damit wir ersprieilich zu wirken vermögen. Die Stadt ist im Emporblühen begrissen und stetS sind neue Schöpfungen noth» wendig, wollen wir nicht rückwärts schreiten« — Nach g. ZS deS Statuts muß der Vice-Bürger-Meister den gleichen Eid in die Hanl» deS lvür-germeistert ablegen, welchen dieser dem RegieeuvftS-vertreter geleistet. Ich erlaube mir, Herrn Dr. Ferdinand Duchatsch als meiukn Stellvertreter zu begrüßen und richte an ihn die Bitte, daß er mlch unterst^en wöge, wie eS bisher geschehen.- Der Bice-Bürgermeister Herr Dr. F. Duchatsch leistet den vorgeschriebenen Eid und richtet dann solgende Worte an die Versammlung: ^lS vor kurzer Zeit in diesen Räumen die Wahl deS Bürgermeisters stch vollzog und Stimmeneinhelllgteit den Mann unseres vollsten Vertrauens zum drittenmale zu diesem schwierigen Ehrenamte berufen und derselbe er-klärte, die Wahl a^uuehmen, da durchdrang ein Ruf allgemtiuster Befriedigung die Stadt, und mit Beruhigung steht man der Zulnvst entgegen, da man das Gemeindewohl und Interesse in so bewährte erfahrene Hände gelegt weiß. Möge der verehrte Herr Bürg-emeister die Ueberzeugung mitnehmen, daß wir daS, waS er stch erbeten, getreulich erfüllen wollen und daß wir bemüht sein werden, all unser Wisseu und Köunen aufzubieten, um ihm sein schwieriges Amt zu erleichtern. Möge er iaSbesoaderS von mir die Berstcheruug entgegeuuehmen, daß ich bestrebt sein werde, ihn durch gewissenhafte Pstichterfül-lnug jederzeit zu nnterstützeu.- Sparkasse in RadkerSburg.) Dem Jahresbericht zu golke belief stch 1874 der Gesammtverkehr dieser Sparkasie auf 1,341.v2ö fi. 64 kr., daruuter 422,834 fl. 8 kr. Einlagen und öV8,7<)S fl. 90 kr. Rückzahlungen. (B o l kS sch u le u.) Die Volksschulen in St. Jakob, Reisnigg und St. Georgen bei ClUi (dreiklafsig) werden um je eine Klasse erweitert. (g um Schutze des Naturweins.) Der NeichSrathS-Abgeordnete Herr Konrad Seidl ist zum Berichterstatter über den Gesetzentwurf, betreffend den Schutz der Weinproduktion gewühlt worden. (Feuerwehr in Straß.) Am 26. Jänuer gegen Mitternacht entstand beim Hutmacher iu Straß Feuer und brannte daS Wirth-schastSgebäude, welches mit Heu und Stroh ge» füllt war, zum Theile ob. Die n»Ut»egrüadete Feuerwehr bethätigte sich hier zum ersten Male und ist eS ihrer Anstrengung zu verdanken, daß die Rachbarhäuser verschout blieben. Die Saugspritze vou Frisch in Graz, welche Eigeuthum der Feuerwehr ist, hat die Probe ausgezeichnet bk-standen. (Aus der Gemeindestube.) Morgen A lihr Nachylittag stnbet eine Sitzung deS Ve-meinderatheS statt ; zur Berhaudlung kommen: Geuehmigung der Eintheilung deS Gemeinde-ratheS in Sektionen — Wahl der AontroltoM' Mission für Gasbeleuchtung — Genehmigunq deö BergltichSentwurfeS, betreffend die Auflösung jenes Vertrages, welchen die Gemeinde mit der „Aktiengesellschast zur Erzeugung künstlichen PhoS. phatbüngerS" abgeschloffen — Verleihung zweier SpilalSpfründen — Bericht an die Statthalterei über daS Armeuinstitüt-Wesen der Gemeinde —-Miethvertrag über die Benützung der Kavallerie-kaserve zur Transenal-Bequartiernng — servere Vermiethung der Lokalitäten bei der städtischen HtUwage — Verpachtung der Villa Laiiger. (Evangelische Gemeinde.) Da nächsten Sonntag, den 31. d. M. ein GotttS» dienst in Ptttou abgehalten wird, so entfällt ein solcher ia der hiesigen Kirche. Theater. Mittwoch den 27. Jänner ,Uriel Acosta", Tragödie von C. Gutzkow. Endlich einmal ein Stück, wobei mau empfinden, wobei man denken kann. — Meitie Leser mögen mir verzeihen, wenn ich abschweife und heute einmal auch von mir selber rede. Ich habe die Verpflichtung übernommen, Theaterkritiken zu schreiben und wer da sagt, die Erfüllung dieser Pflicht sei eine an« genehme, der ist schtecht berichtet. Mau übirsehe daS iliepertoir der letzten Wocheu und glaube mir, daß eS kein Kinderspiel ist, olle Tage den«^ selben abgeschmackten Jammer, dtnjeldeir abge« schmackten Spaß anzuhören; nichlS atS die jühr Nüscherci würzloser Operetten, leichtfüßiger Lustspiele und gehaltloser Posten genießen zu müssen, da mao Kraft hat für den Kern beutfcher Dtchl-kunst. Es ist nicht leeres Reden, Wenn ich meiae Leser versichere, daß mir oft der Kops brennt und ich ein wahres Grauen habe vor diesen modernen Theaterabenden, wobei ich die firrchter» liche Pein der Langweile zu ertrcgen habe. So oft ich den Direktor erinnere, daß eS einen Gölhe. Schiller, Leffing, Shakespeare und ivie fte Alle heißen, gibt, wird wir zur Antwort, doS H»iuS bleibe leer, Venn diese waheen Dichter am gettel stehen. Ich kannS vicht glaubeu, daß ich der einzige unter Tauseuden bin. der Gesühl silr daö Große, Schöne und Gute hat, und doch muß ich meinen Karren hier stehen lassen, sonst ver-laßt mich die Politik uud ich komme mit meiner Betrachtung in eiven Sumpf, darin ich nichi mehr nmkehrea kann z — ich müßte daun wohl erklären, warum ^Uriel Aeosta", die beste neue deutsche Tragödie, vor leerem Hause in Seene gieng. Heute wie damals, als daS Stück erschien, kämpste der freie Geist mit der positiven Sa^ung starrer ReligionSsormen, heute wie damals ist die Zeit der frelgemeindticheu, lichtfrenridlichen Bestrebungen, die einzelne Gestalt »Uriel iileostaS" entbindet heute wie früher den atlgäuden vorzunehmen. . Es w'rden daher sämmtlicheZimmer-lente, Maurer, Spengler 2c. freundlichst eingeladen sich ditsem Dienste zu widmen und der freiivill'gen Feuerwehr beizutreten. Der Hauptmann, Herr Eduard Jan-schitz, Postgasse nimmt die bezüglichen Anmel-düngen entgegen. — Gut Heil l Marburg im Jänner 1875. Die Wehrleitung der freiwilligen Feuerwehr. Eiugefaudt. Die im heutigen Blatte befiiidliche Geivinu-Mittheilung deS Herrn Laz. SamS. Cohn in Hami)urg ist ganz btsonderö zu beachten. DieseS G«schäft ist bekanntlich daS älteste und atlerglück« lichste; im Mai wurde schon wieder doS große LooS bei ihm gewonnen, und hat dieses HauS schon früher den bei ihm Betheiligten die größten Hauptgewinne von R. Mark 360,000. 270,000, 244,400, 183,000, 180 000, 156,000, ostmal« 152,400, 150,000, 90,000. sehr häufig 80,000, 60,000, 48,000, 40.000, 36 000 Ze. U. auSbe» zaht», wodurch Viele Leule zu reiche Kapilalistev geworden find. ES find nur» wieder für einen tleineu Einsatz große Kapitalien zu gewinnen bis »u ev. 875,000. Auch bezahlt diese» HauS durch seine weitverbrkiteien Verbindungen die Gewtaue i« jedem Orte auS. Da eine große Belheiliguug zu erwarten ist, mSge man fich vertrauensvoll au die Firma Laz. SamS. Cohn in Hamburg weudeu, bei der mau gewiffeuhaft und prompt bedient wird. Allen Verwandten, Freunden und Bekannten deS verstorbenen Herrn k. k. Lieutenants Karl Gutmann vom 47. Inf. Reg. theile ich mit, daß derselbe am 25. d. M. Morgens in seinem Bette ohne jede äußere fichtbare Verletzung todt gefunden wurde, und wie die spätere Leichenbeschauung ergab, wurde der Tod durch Einathmung ausströmenden KohlengaseS herbei« geführt. Anton Heidler, k. t. Obertieutenant. »vt«! »sllr Herrtugasse. Gefertigter gibt dem?.?. Publikum bekannt, daß er vom 1. Februar an, wegen Herabsetzung der Fleischpreise, daS mit S fi pr. Monat gibt. Sowie auch Abends zu den billigsten Preisen gespeist werden kann. Um gütigen Besuch bittet 12S) hochachtungsvoll kuliolf liliicusvli. Soeben erschien in erster Lieferung und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen: M oMMck klickUMer. Gemeinfaßliches.Lehr- und Nachschlagebuch deS gesammten praktischen Rechnens. Zum Selbststudium für Jedermann Bon Alexander Lamberger. Zweite, mit besonderer Berückfichtigung deS neuen (metrischen) Maßes u. Gewichtes, sowie deS neuen deutschen Geldsystems, umgearbeitete Ausiage. Mit einer Tafel fünftheiliger Logarithmen, 24 verschiede' nen Tabellen und 64 in den Tezt Aedruckte« Abbildungen. Vollständig in 12 Lieferungen zu 4 Bogen. Preis jeder Lieferung 36 kr. Sowie dies einzige vollständige Handbuch des praktischen Rechnens fich schon in seiner ersten Austage als vorzüglich bewährt hat. so wird eS in selner ^Zeitgemäßen Reubearbeitung als unentbehrliches «ademecum für HauS und Comptoir um so willkommener^^. (12g WM^Eine vor kurzem unter dem Titel „Neuer Herr. Rechenmeister" von G. Bratassevie in 1. Lieferung erschienene Nachahmung deS Lam-berger'schen BucheS wurde olS widerrechtlicher Nachdruck gerichtlich konfiSzirt.^WW Wt««. Ki-st.rg<.ff- 4. Auchhol^ Sr Ditbtl. kir SM 0»ril«v»II ^/« tireite fran^SsisvIle VarlatÄne K» »Hell ?»rbvn su ü. G.— pr. Ltüek ompüsdit 82 Zur gefälligen Abnahme empfiehlt 1 Pf. gutes Vchsen^eisch kr. 1 Pfund Äslbfleisch SS kr. 1 Pfd. Schweinfleisch S8 kr. Achtungsvoll 127__Grazervorstadt._ verantwortlich klllmeiiliWiiliekiiiiIIiMe werden zu jedem beliebigen Preise angefertigt n Blumengasse Nr. 44. _ _^ «ONRplSt oäer laiiukt, »o80 unä lZilvt /?. TA ewpüvdit ^»t. Sellvilil, S1) ISS. /Nkn braungestreifter Wagenpolster ^^wurde von der Kärntneivorstadt bis inS Hotel „Mohr" verloren. Der Finder möge denselben gegen gute Belohnung im Hotel „Mohr" abgeben._^ Mig Md gut! Der ergebenst Gefertigte beehrt sich hiemit anzuzei^n, daß vom 1. Kebruar l. I. an in seiner Fleischbank im Hause deS Herrn Stau-dinger in der Poftgasse daS Pfund ^122 um 22 Kalbsteisch und Tchweinfleifch aber um H4 kr. auSgeschroltet wird. Stets bemüht, täglich frisches und schmaik-Haftes Fleisch beizustellen, für daS genaueste Gewicht und die prompteste Bedienung Sorge zu tragen, erlaube ich mir, mich einem hochgeehrten ?.?. Publikum zum geneigten Zuspruche bestens anzuempfehlen. Hochachtungsvoll vsumanii. Eine Wohnung mit vier Zimmern, Küche, Holzlage. Boden und Keller ist zu vermiethen. Anzufragen Castnogasse Nr 171, bei Carl Koch. ft24 ie Besitzung in der Kärntner- Vorstadt, obere Uferstraße Nr. 33, bestehend auS zwei Häusern mit 12 Zimmern. 6 Küchen, 2 Kellern und Holzlegen, einem großen Obst- und Gemüsegarten im beiläufigen Flächenmaße von 500 Q?l., dann dem Bergabhang an der Drau, ist auS freier Hand zu verkaufen. — Diese Besinng eignet sich für ein Sommer« Gasthau», Mühle, Säge oder Holzhandel. (112 Anzufragen beim Eigenthümer daselbst. 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Offerte mit Angabe der Bedingungen und Referenzen sind an >?. kaai. zu richten. (111 Der 8t. Leonharder Zkostwagen steht vom 1. Jänner 187S an im Gast-Hause zum „schwarzen Adler". (io9 kvon 246000 R. wurde am d19.Mai d.J.bei ^mir gewonnen I^. 3. (Zodv. aS große Loo»> von 246000 R.' wurde am < 19.Maid.3.bei< mir gewonnen < I,. 3. (Zodv. « u f »öb ist bekanntlich wiederum am 19. Mai __d.s. _ Ä»» RINS von R. Mark! mit der Devise: ' klüvk Iin Trieft-Wien. Ankunft 2 U. IS M. Rachm. > Ankunft 2 N. Sb M. Rachm. Abfahrt 2 U. IL W. Nachm. l Abfahrt 2 N. S8 M. Nachm.