^ 4« Ireitag den 8. Aprlt 1881. XZ. Jahlkanll Vit ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch nnd Freitag. Preise - für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig I fl. S0 kr.? fiir Zustellung _int Haus monatlich l0 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl.. halbjährig 4 N., vierteljährig 2 fl. InsertionSgebsthr 8 kr. per Zeile. Wahlrchrm und Atuwahlk». Marburg, 7. April. Wird Lienbacher'» AiUrag, betreffend die Wahlreform von beiden Häusern de« Reichs» rathe« zum Beschlub erhoben, so will die Regierung diesen zur Bestätigung vorlegen, das Abgeordnetenhaus auslösen und Neuwahlen ausschreiben. Manche Versaffung bedingt ausdrllcklich eine Maßregel, wie die letzterwähnte, sobald eine neue Wahlordnung geschaffen worden. In anderen Bersaffungsstaaten, welche dieser Be-ftimmung entbehren, wird ges^ebenen Falls gleichwohl ausgelöst und neu gewählt, denn es liegt dies im Wesen der Verfassung, im Geiste de« Gesetzes. Das Ministerium Taaffe will jedoch zur Auslösung des AbgeordnetenhäuseS schreiten, weil die jetzige Mehrheit zu schwach ist, zu sehr in Gruppen zerklüftet und der be« greistiche Wunsch gehegt wird, stch auf eine stärkere und beffer gegliederte Mehrheit zu stlttzen. Um eine solche Mehrheit zu erzielen, wird die Regierung thun, was ste nicht unbedingt lassen mub, was ihr Versaffung, Gesetz und Verordnung erlauben. Will es die Regierung aus Neuwahlen ankommen laffen, dann saht sie wohl auch den Entschluß, von ihren Mitteln den umfassendsten Gebrauch zu machen und mit jenem Hochdruck zu arbeiten, der bisher noch gar nie versucht worden in Oesterreich. Die sreistnnige Partei darf ihre Gegner nie unterschätzen, besonder« aber dann nicht, wenn in den Reihen derselben die Regierung steht. Gehoben von diesem Bewußtsein, gebiffen von ihrem Gewissen wegen der parlamentarischen Unbill, welche die Linke nun erdulden muß und in der Hoffnung, bei erdrückender Mehrheit mit jeder Forderung durchdringen zu können, wird die vereinigte Rechte bei den nächsten Wahlen viel ungestümer ins Zeug gehen, als früher. Und wir werden nur dann nicht als Helden eines Trauerspieles enden, wenn wir unsere Seele rein erhalten von jeder Schuld, welche Sühne verlangt. Sobald das Abgeordnetenhaus ausgelöst wird, muß die freisinnige Partei ein Ausgebot ergehen laffen, wie keines noch gesehen worden — muß stch rüsten mit allen gesetzlichen Waffen zur Abwehr, zum Angriffe auf dieser Wahlstatt, zum Kampfe um ihr Dasein, um einen glän zenden und dauernden Sieg. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages;. Für die Gprengkl der Ober.LandeSgerichte Graz und Triest soll bezüglich der Gerichtssprache eine gleiche Verordnung de« Mini steriums erlassen werden, wie für Böhmen und Mäliren. Es gibt aber hoffentlich noch Richter in Oesterreich, die stch gegen die Einlnischung der Regierung anfs Gesetz und auf die er Funktion deS Se-xnalfystemö ?c. ic. finden einzig und allein durch Apoll)ckerS I. Uussbnumcrs Chiinil-Eisen-Wnliignwtin die sicherste, schnellste und dabei am leichtesten zu bewerk-stelUgende Heilung. Der China-Malagawein (ohne Eisen) ist das geeignetste Mittel znr Stärkung der Rekonvaleszenten, fiir Kranen nach dem Wochenbette, für schwächliche Kinder jeden Alters. Diese Weine zeichnen sich tior allen anderen Eisen-und Chinarinden-Präparaten, namentlich dnrch den keinerseits nur annähernd ähnlich erreichten Wohlgeschmack aus, wodurch es allein ermöglicht wurde, dieselben ohue jegliche Schlvierigkeiten auch bei Kinderkrankheiten in Anwendung zu bringen, durch die schnelle Perdonung ohne die gerjug' sten Beschwerden zu verursachen und durch die sichere Wirkung in obgenanntkn und ähnlichen Fällen und siud dieselben seit dem kurzen Bestände dereu FabriklUion so beliebt und erprobt befunden worden, daß dieselben von den größteu medizinische» Kapazitäten in der Spit.il- und Privatprazis einzig und alleui in Anivenduug gebracht werden. — DieSbeziigliche unentgellliche Prospekte, Kopten ärztlicher Zeugnisse und Gutachten io»vie die Präparate selbst versendet die Fabrik I. Nußbanmer, Äpotheker in Klag^nfurl (Kärnten). Depot in Marburg beiI. Bancalari, Apoth. stand ein leidenschaftliches Handgemenge, die spanische Wand stürzte um; in dem Lärmen unterschied Bennigsen die Stimlne eines jungen Osfiziers, der dem Kaiser zuries: „Schon seit vier Jahren hätte man ein Ende mit dir machen müssen!" — „Was habe ich denn ge-than?" erwiderte der Kaiser. — Auf ein plötzliches Geräusch im Vorzimmer wendeten sich wieder viele der Verschworenen zur neuen Flucht, aber Bennigsen sprang in die Thür und drohte mit lauter Stimme, Jeden niederzustoßen, der die Flucht versuchte. ,,Zetzt ist nicht mehr Zeit, zurückzutreten!" sügte er hirrzu. Jenes gewaltige Geräusch war dadurch veranlaßt, daß ein mitverschworener Ossizier, Bibikow, mit einer Abtheilnng des Semenow» schen Regilnentes in das Vorzimmer einrückte. In diesem Augenblicke, i^o kein Zweifel rnehr darüber walten tonnte, wie das Handgeinenge' init dein Kaiser — das iinmer gewaltsainer wurde -- in den nächsten Minuten enden mnßte, l'esonders da Paul jetzt endlich daraus versallen war, mit lauter Stimme unaufhörlich nach Hilfe zu rufen — da befahl der tluge Bennigsen oem jungen berauschten Fürsten Jaschwil, den Kl,lst.r zu bewachen, und eilte selbst hinaus in das Vorzimmer, um — „die Aufstellung der Wachen zu besorgen". (Schluß folgt.) Stadt-Theater in Marburg. WM' vorletze Lirstellung. Areitag den 3. April 1831. Zum Benefize der Operetten- und Lokalsängerin Frl. Zoßt Velpke und des jugendlichen Test^ngs-tomikcrS Herrn Colli MAMgtl. Die verwandelte Katze. PhantastWes Singspiel in 1 Akt frei nach dim Kranzö« fischin de» Scribe und MelerdurG bei Herrn Apoth. .ß. V«uv»Iapi. von ti. 12- VSü NöWlk I.W NerreuIilSlÄer 294 von tz. ls-ü« sovis Ltoiko vuv clsn reu0wmirt.L8tkn I^irmen l1e3 In- uvä ^u8ln.nlIsK 2u cien liillixsteu ?roisoll smptiöklt VN , . K»ailtschiisst in Mirdil». vrcl» l« kr. s junge verheiratet- Leute, welche schon durch 4 Jahre bei einer Herlschaft dienen, wünschen als Meierleute unterzukommen. Anträge unter Nr. 6 xosto rvst. Kra-nichSseld.__(387 V«ra«t»o»ttiche Nedaktto». Druck vvd Verlag vop Eduard Zauschitz i» Ma»b«rg. S«St«