3«. WienstaZ ^n ^^ Gctober 1832. Päpstliche Staaten. I^ om., den !0. October. A,n 6. d.M. starb Per der Kardinal Benedetto Nars, Präfett der Kongregation der Qrdensöiscistlm und Grzpricster der liberianischen Kirche., Gr war geboren in Rom, und wurde von Pius VII. im geheimen Consists« lium vom 6-März 1L16 zum KaMnal.Priester «eirt. Nach ,inem< Schreiben aus Perugia vom 2. October (in italienischen Blättern) sangen,etliche Schwindelkdpfe vor dem Thore San P.ietro Rebe^ lionslieder, beschimpften die Patrouille, und war» sen mit Steinen auf sie., Zu gleicher Zeit versam« mclte< sich eine zahlreiche Schaar Tmnultuanten vo^ der Wohnung des Delegaten,, und erregte cinm großen Lärm. Beide aufrührerischen Versamm« lungen wurden von da u wird vom z^, October ge« weidet: «Se., Durchlaucht'der Fürst. Statthalter« wird uächstens über die Regimenter des zweiten ac> üven Armcecorps, welches in diesem Augenblick MischenBolimow und Lo,wicz zusammengezogen ist) Rcvue halten. Das Corps wird auf Warschau Mftrschiren , und der Gcneralgsuvcrneur Graf Witt> der dei diesem Manöver die Bctthridigung von Warschau übernommen hat, oetascdine schon am ,«. d,.M.,MmTM bder .Verwundeten ist beträchtlich. In diesem qlän. senden Treffen haben sich die-algierischen Jäger .vorzüglich ausgezeichnet. Unsere Soldaten zeigten den größten Muth, gaben aber trotz dem Befehle des Obergenerals keinen Pardon. Bei der Ruck« .kehr nach Algier fand der Herzog v. Novigo 600 Mann Nationalgardcn unter den Waffen, die sich freiwillig zur Bewachung der Thore versammelt hatten, die blos geMt.werden mußten, weil die i5ao Mann, die er mit sich genommen hatte, di« einzigen verfügbaren Truppen waren, 43oo sind krank, und 32oo in der Wiedergenesung. Wir ha« ben zwei Fahnen genommen, die der Marengo mitgebracht hat. Sie sind von grüner Seioe. Die ,Franzofcn ,verloren.nur-«Z Todte und hatten eim« .ge.Verwundete.^ ,Paris, ^5.October. Heute verbreitete sich .an der Börse das Gerücht, die englische Regierung habe beschlossen, wirtlich in Gemeinschaft mit Franke reich die Beendigung der belgisch 'holländischen Frage zu erzwingen. — Oben vcrbrcittte sich auch,das Gerücht, eine telegraphische Depesche ha« be die Einnahme Oporto's durch die Miguclistm berichtet, die Regierung zaudere,aber, sie bclanlU zu machen. In Madrid und B^yonne war, wie sich .aus den dortigen Briefen ergibt, -jenes Gerücht wirklich verbreitet, schien sich jedoch nur auf vor» eilige Rachrichten vom 29. zu Hrüttden, Mg. ,Z.) O ran, >yom -26. August. Man ist thätig damit beschäftigt, Wohnungen für die aus Frankreich kommenden Truppen ^u bauen. Die Genieofficie? ?e leiten diese und die Fcsiungsarbeitcn. General« Lieutenant Boyer besucht öfters die Arbeiter, die seine Gegenwart aufmuntert, >und die darüber c»t» zuckt sind, Hah er sich, gleich ihnen, der Sonne«. Hitze aussetzt. — Die Araber versehen-immer,noch unsern 'Markt, und scheinen an keinen Angriff auk uns mehr zudenken.— Vor.einiger,Zeit sagte man wolle die Regentschaft Algier aufgeben. Diese Gerüchte waren ungegründet; dieß schließen,wir aus dem angekommenen unermeßlichen Material; denn wollte ma« Das Land verlassen, so hätte die Regierung nicht »5oo Maurer hiehcr gesandt, und nicht die Ausg»» 553 'ben gemaOt', um Oran'in^tba?el^Stand zu setzen. AuHcr d^n i5c»0 Maurernhabcn wir Genle. und Artillcric < Ardeitcrcompagnien. Bald wird Oran e^ft schr-wchtiger Punct seyn. (Salid. Z.) , WraMritannim. Die Londoner Zeitungen melden ^aus -London ^ Vom ^2. Octobers Bei der geheimen Rathsversammlung, selche ^ gestern im auswärtigen Amte gehalten wurde, wa. ren der Graf Grcy und sämmtliche Minister, mit . Ausnahme des Lords Holland und dcä Grafen Carlisle, gegenwärtig. ,Die, beiden Letztgenamuen .wurden durch ^Unpäßlichkeit zurückgehalten. /Hie Berathungen bezogen sich auf, die niederländische Angelegenheit, auf den Zustand, vs^n Irland. >und -auf die weitereProrogirung-des Parlaments. >Ue- . der den ersten GcgBnstand wurden namentlich die Ansichten des Lord Durham, vernommen, und die ^ Orfahlungen, die derselbe nährend seiner Reise .«uf dem (Zontinent gesammelt lM. De? Ko-nig ist , am »2. 'd. M. .Mittags von Windsor im St, Iamespallaste eingetroffen. — Die Minister, welche sich vorher im,auswärtigen Amte versaimnelt hatten, begaben sich um 2 Uhr zu Sr» Majestät nach dem St. Iamespallast, wD ein geheimer Rath gehaltenwuroe. In demselben wurde beschlossen, daß das Parlament von Dien« siag den i6. October bis zum Dienstag den ii. December ferner weit prorogivl werden solle. (Oest. B.) ,Nach dem Courricr vom i5. Ottober soll sich Hie nach dcr Scheloe,bestimmte englische Flotte am 5^. November zu Spitheao versammeln, wenn nicht Umstände dieß flüher nöthig machen. Der Ports« rnomh Hel.Ud sagt, es seyen Befehls erlassen,.daß eine mächtige Ilotte sich zu Spithead versammle, um unter dem tZomma-ado Sir P. Malcolm's nach .der Scheide zu gehen. Die englische Flotte sollaus folgenden Schiffen bestehen: Aus 5 Linienschiffen: vem Revenge von 76, Spurtete von 76, Donegal 'v^n 76, WcNeslcy von 74 und Talavera von 7/^ Kanonen; aus,vier Fregatten: dem Southampton von 52, Vernon von 5o, Stag von 46, und Ea« stör von 56 Kanonen; aus zwei «Zovvetten: dem Volange von 28 und (Zonway gleichfalls von 26 Kanonen. Ferner, aus 7 Briggg: dem Nimrod von 20, Scout von iL, Rover von i9. Satellite von 26, Learne von 18, ^hilders von iL und Snake von l6 Kansl,en;endlich aus zwei Dampfschiffen, dem Dce und Rhadamanthus. Von diesen'Tclnf» fcn befinden sich der Spattiate, Donegal, Sout» Hampton, Vernon, K^stor, Polange, (Zonway und^Learne'chertits,in diesem Hafen; der Welles^ ley, Nimrod Dnd Satellite sind zu Plymouth, der Scout, Snc>ke> Roven, Dee und Rhadamanthuö liegen zu She^rncß, und der Talavera, Revenge, Stag und Chilzers sind zu Lissabon. ^ Es sind Be« fehle-gcg'eben Drden, daß sie unverzüglich nach England zuruckkeh.rM sollen,'und man erwartet, daß im Laufe von dNl Wochen öie,ganze Flotte zu 'Spithead beysammen seyn wird. :8ord Durham ist,ami2i. Octöber von seine? außerordentlichen Sendung nach Ruhland wieder in London eingetroffen. Se. Herrlichkeit hatte Un« tcrredungen mit dem Grafen Grey im Schahamte, unb mit Lord Palmrrston im auswärtigen Amte. .Der Admiral^Sir Pulteney Malcolm besin-'det sich noch immer in London. Sir.John Milley Doyle ist am iHi.October von Londcui nach Porto abgegangen. ein, daß beide Parteien sicd über das Benehmen der Engländer beschweren; die Pedristen, weil sie wirksameren Beistand erwarteten; die MigWMstem dagegen,-weil sie in den. öffentlich in England ge-siatteten Werbungen'für ihre Gegner, -und in den Maßregeln des englischen Admirals eine Verletzung der Neutralität erblicken. Das Schiff Britomart. welches Munition nach Porto brachte, führte brit» tische, Flagge, und eö ist wohlbekannt, obwohl^es im Parlamente früher geläugnct worden, daß die ganze brittische Flotte das Gescdwndcr des Admi» ralo Sartorius unweit Lissabon salunrte. Dieß h^te die Folge, daß neulich von ViNanova au5 auf,die Böte einiger,englischen Kauffarthcischiffe gefeuert, undeinige Tage darauf eine ganze La« dung gegen das Linienschiff 7Tawmr-a, namentlich dm Capitän Bsowne'selbst, gcnchtet wurde. (W. Z.) London, 12. October. Alle Nachrichten von Oporto stimmen darin überem, dah Don Pedro'ö Verlust am'2I. September sehr gri?ß gewesen, und besonders das Korps der Ausländer beinahe ganz. lich.aufgerieben worden ist. Dock ist es auch gewiß, daß der Verlust der Miguelisien noch viel größer gewesen ist, wie auch bei einem mißlunge« nen Sturme auf wohl befcstigle und mit Artillerie reichlich versehene Linien zuerwarten stand. Ds« Petro blieb dabeiSieger; -und daeö ihm imloor 35^ noch nicht an Gelde fehlt, und'd'as Meer. ihm offen steht, so dürfte er sich bald wieder eben so stark, wo nicht, stärker finden,, als vorher-. Auf der andern Seite mag die Vereitelung des unstreitig, mit großer Anstrengung vorber«ttetelch Unternehmens die Miguclisten, denen dabei die Mfuhr^vom Meere her täglich mehr erschwert wird, ln hohem Gra« de entmuthigt haben. Da nun auch die Regenzeit angefangen had, so vermuthetIman, daß wenn, Don Pedro auch keine weiMF Fortschritte macht, e^r für den Winter, in unbeßrittenem Besitze von Oporto bleiben,, und Gelegenheit finden wird, sich von Außen her so zu verstärken, daß er im Früh. jähre einenÄngriff anf Lissabon wagen kann. Bon H1er aus wirb ihm fast taglich Nersiärkuna/ zuge« sandn Zu,Anfange Ver Woche gmg eine Fregatte für ihn av, die größer ist,, als er noch eine gehabt: hat, und unter den Offizieren, welche dieser Tage nach Oporto abreisten, befindet, sich auch derbe«, kannte General Doyle,. - (AllA<. Z.) VVlMlnnifcheV Neilh. > Die letzten Nachrichten, aus Assen läuten für die Pforte sehr traurig.. Die Streitkrafle, die sie dem Mehemed Ali entgegenstelle sind lenen des lsdNMschen Püscha'sweder zu^Lande^ noch zu Wasser gewachsen. Die türkische. Flotte mußie sich vor der ägyptischen-zurückziehett', undso die^ Inseli 6y« pern preisgeben,, die in, diesem^ Augenblicke schon im Besitze der- Aegyptier seynfoll:. Dieser Verlust wäre fur.die Pforte vongrößter Wichtigkeit, denn von diesem Puncte aus-könnte nun Mehemed All sfine Operationen zur^ See wie. zu,Lande gegen, die, lülkischen, Armeen und Flotten mit Leichtigkeit un» terstühen,. ohne Schwttrigkeiten bei Berproviante« rung seiner Truppen zu, besorgen. Auch zweifelt man keineswegs,, daß Mehemed All nun,- wo- er. durch die glücklichen Ereignisse s<7 oiele Chancen^, die, ihm,ewen glücklichen Ausgang versprechen, ge« sonnen hat^ den,Krieg, auf Leben und'Tod fo-rt' setzen, und 2en Sultan zu entthronen suchen, wird». Es. scheint wahrlich Zeit, daß die Mächte einfchrci« ten, und nicht ferner, einem Unternehmen zusehen> dessen Gelingen der ganzen, politischen Lage des Orients eine, andere, für Europa nichts weniger- als gleichgültige Gestalt geben muß, und an> die Stelle des schwachen, seiner Auflösung sich nähernden tür«»' tischen Reichs-, eine Macht zu begründen drohte die wenigstens unter Mehemed Ali und Ibrahim, gefährlich für Suropa norden könnte.HM heisst, der Vicckönig, pon Aegypten wolle sc?l,st zur Ar« mee gehen, ^und deren Oberbefehl .übernehmen. Der Verlust/ den bisher die grohherrliche Armee bisher erlitten, ist sehr groß. Ibrahim*Pascka hat ihr bercits ^9 Kanonen abgenommen, und ihre Infaiuecie soll.,ganz aufgelöst seyn.' (Allg. Z,) OriechenIanV. In N'auplia ist folgende'Proclamation er» schienen: »Hellenen !^ Euer neues Geschi'ck-wirß er. füllt. Die Höfe von Frankreich, Großbritannien und, Rußland haben,, hierzu von lcr griechischen Natian eingeladen,, euern Souverain erwählt, Ih" re. eben so. kraftigs als uneigennützige Wirkung hat zur UnabhängigkNt Griechenlands beigetragen. Die jetzige Wahl des Souverains befestigt sie unter dem Zepter des Prinzen Otto von Bayern. Griechenland wird zum Königreiche er-hoden, und erwirbt die Mianz eines der ältesten und erlauchtesten tomg« lichen Häuser Europa's, von dem es in seimm Kampfe H.ülfe, in seinen Leiden Unterstützung, m seiner Erhebung Ermunterung,f^nd.D?rKönig von , Griechenland wird mit seiner Ankunft nicht zögern, uin selbst die heiligsten Bande, mit der Nation zu', knüpfen. M dringt die gei-echie Hoffnung auf ausgedehntere und sichle Gränzen mit sich, ss wie pecuniare Hülfsmittel, alle VNittel, um Nach unH nach Civilisation,zu verbreiten, alle Elemcnce einer weisen Regierung und einer gukn mililälischen Or« gsnisation, und folglich Pfänder des Friedens unV d