Preis str Marburg. Ein Monat . 40 kr. Vierteljährig 1 fl. 20 „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ 80 „ Mit Post»trsndvi». Ein Monat . Vierteljährig 1 Halbjährig. 3 Ganzjährig. K 50 kr. 50 „ Anterlieiernmrk. 4. April. Iistttioizgtdiihr: Die viermal gespaltene Druckzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 5, bei zweimaliger mit 8, bei dreimaliger mit 10 Kreuzern be-rechnet. Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag in je Einem halben Bogen (die Beilagen nnge-rechnet). Sonntag den «. Sthril t8«s Erscheinen des „Correspon-denken MNntersteiermark" wird hier mit grosser Befriedigung aufgenommen. Nicht etwa bloß darum, weil die Nützlichkeit und Nothwendigkeit, die Interessen des südlichen Theiles unserer Steter-mark besonders zu vertreten, gewürdiat wird, sondern hauptsächlich darum, weil uns selbst für die Interessen unserer schönen und großen Landeshauptstadt ein Blatt Noth thut, in welchem dieselben frei von jenen Rücksichten, die an Ort und Stelle überall sich geltend machen, besprochen werden können. Ja, werden Ihre Leser fragen, haben wir denn nicht die gewiß trefflich redigirte und des ^ halb so weit verbreitete Tagespost? hält diese ihre Spalten nicht allen Fragen von Bedeutung offen? das ist allerdings so; aber wer unseres Zustände nur halbwegs kennt, wer weiß, wie der- ^ jenige, der mitten im Verkehr mit so vielen Per- ^ sönlichkeiten steht, nach allen Seiten hin bedacht j sein muß, ja nicht zu verletzen, der wird auch, begreifen, daß man in lokalen Fragen die Wahr-! heit nicht mit kühnem Griffe betonen, sondern mit tadellosen Glacv-Handschuhen angreifen muß. Ganz anders würde die Sache stehen, wenn unsere Tagespost eben nicht das einzige hier erscheinende Blatt von wirklichem Einflüsse wäre, wenn sie> einen ebenbürtigen Gegner hätte. Da dieses nicht! der Fall ist, muß ihr Urtheil begreiflich ohne Gegengewicht bleiben und man wird ebendeßhalb die Redaction nicht bloß entschuldigen, sondern beloben müssen, wenn sie unter solchen Umständen alle mögliche Rücksicht beobachtet. Freier und unabhängiger steht ein Berichterstatter für ein außerhalb Graz erscheinendes Blatt da; seine Anschauung bleibt eben eine individuelle und er darf, wenn er sonst für seine Sache einzustehen den Muth hat, offener mit der Farbe heraus. Das ist es, was man von dem „Eorresp. f. Unterst." hofft und es ist auch dasjenige, was ihm bei uns Eingang nnd Bedeutung verschaffen kann. In! diesem Sinne wollen wir unsere Berichte abfassen nnd versprechen Ihren Lesern, die Glaev-Hand-schnhe bei Seite liegen zu lassen, ohne deßhalb jene Rücksichten, die der gebildete Mann immer nnd überall beobachten muß. aus den Angen zu setzen. Lassen Sie mich für heute von dem sprechen,' was obenan auf der Tagesordnung steht, von« den populär-wissenschaftlichen Vorträgen. Solche Borträge haben sich bei uns seit einigelt. Jahren eingebürgert, nur mit dem Unterschiede, daß bei allen früheren Vorträgen stets ein umfassenderes Gebiet des Wissens in einem zusammen hängenden Zyklus durchgegangen worden ist, dies- > mal das Erstemal der Versuch mit einzelnen Vor-! trägen über mannigfache Themata aus verschiedenen Wissenschaften gemacht wurde. In den Elfteren sind uns zum Theil hohe, unvergeßliche Genüsse geboten worden und es war keine schmeichelhafte Phrase, sondern nackte Wahrheit. > wenn man sagte, „ein glänzendes Auditorium habe den Worten des Meisters gelauscht." Ein solcher Meister in Form und Stoff war vor Allem Weinhold, dessen Göthe-Vorlesnngen in der That durch ihre innere Vollendung ebenso wie den vom echten Feuer des Genius belebten Vortrag entzückten, begeisterten. Aber der Männer wie Weinhold, der in ganz Deutschland als Auto-rität in seinem Fache gilt, gibt es begreiflich nicht viele. Indessen zählen auch E. v. Holtei's Vorträge über Literaturgeschichte zu den außergewöhnlichen Leistungen. Im Vortrage eine allgemein anerkannte Meisterschaft entfaltend, wußte er durch pikante Details aus seinem eigenen reich-bewegten literarischen Leben das Interesse zu fesseln. Leider fanden diese ausgezeichneten Vor-träge ein zwar änßerst gewähltes, aber bei weitem nicht so zahlreiches Auditorium als es schon ihr großer Ruf erhoffen ließ. Wir standen damals noch mehr im Anfange des für solche geistiae j Genüsse erst erwachenden Interesses der Gesellschaft. Auch die Vorträge des Professors Oskar Schmidt, l einer in seiner Fachwissenfthaft, der Zoologie, gleichfalls in und außerhalb Deutschlands anerkannten ! Autorität, lassen sich den beiden Genannten an-reihen; sie erfreuten sich im Anfange glänzender Theilnahme, die aber vermuthlich des doch etwas begrenzten Stoffes wegen erkaltete. Herr Professor Schmidt scheint etwas zu hoch gegriffen zu ! haben. Wolle» wir noch der vortrefflichen vor ! einem kleinen Kreise gehaltenen Vorträge des Professors Ahrens über oder vielmehr gegen den Materialismus erwähnen, so haben wir die wissenschaftlich hoch stehenden Vorträge abgeschlossen. Während der beiden letzten Jahre las vr. Mitter-bacher. Bibliothekar am Joannenm, über die Zustände der ältesten Völler und Staaten mit vorzugsweiser Berücksichtigung der ueuen durch Forschungen und Ausgrabungen gewonnenen Resultate und ein Zweitesma! über die Geschichte der Zeit der französischen Revolution. Dr. Mitter-bacher zählt sich wollt selbst nicht unter die Männer der Wissenschaft im strengen Sinne, obgleich von !jeher mit geschichtlichen Studien beschäftigt, hat l er es selbst betont, daß er keinen Anspruch darauf machen könne und »volle, für einen Gelehrten zu gelten. Indessen erfreuten sich dessen Vorträge eines gewiß ehrenvollen Erfolges und jene über die Zeit der Revolution hatten" im Landhanssaale das bis jetzt zahlreichste Pnblikum — nahe an 490 Personen — versammelt. Anf diese Erfolge und Erfahrungen gestützt haben es nun diesmal die Professoren unserer . Landes-Universität unternommen, einen ganzen Eyclns von solchen Vorträgen zu veranstalten und zwar zu Gunsten eines humanen Zweckes. ^Es war mit Recht vorauszusetzen, daß Männer in solcher Stellung und auf solche Weise ihr ! Wissen, ilire Geisteskräfte uneigennützig zu edlem Zwecke anbietend, anf ein dankbares Entgegenkommen, ein ebenso glänzendes als zahlreiches Auditorium rechnen können. Und es gereicht Jedem, dem das Interesse der Bildung, die Hebung und Bereicherung des Geistes und Herzens, mit einem Worte der geistige Fortschritt am Herzen! liegt, zur wahren, aufrichtigen Freude, daß der Versuch nicht bloß gelungen, sondern auch in seiner Wiederholung gesichert erscheint Ueber die Wahl der Themata, die Reihenfolge derselben läßt sich nicht nrtheilen. weil wie es bekannt ist, das ^oos darüber entschied. Die Reihe der Vorträge eröffneteProfefsor Wagl,,über den Znsammenhang von Religion und Kunst." Der Herr Pro fessor gehört unter die mit vollstem Rechte geachtelten Persönlichkeiten unserer Landeshauptstadt; ruhig und klar im Fühlen und Denken, freisinnig. mit reichen Kenntnissen ausgestattet und sie mit Geist verwerthend. dabei ohne allen gelehrten Dünkel, einfach und anspruchslos, genießt er des seltenen Glückes, seinen Werth allseitig erkannt zu sehen. Der Vortrag desselben brachte in Uebereinstimmnng mit dem bekannten Satze: e'est /V komme, alle diese Vorzüge zur Geltung. Ohne jedes Pathos floß seine Rede ruhig und klar dahin. Was er vortrug, kam. das fühlte man. aus dem tiefsten Inneren, und selbst die zahlreichen Bilder und Gleichnisse, die Redeblumen, hatten nichts gemachtes, nichts künst-^ lich hergeholtes. Um so mehr mußte man bedan-^ ern, das höchst interessante und gewiß auch geistvoll behandelte Thema dennoch in der Entwicklung vergriffen zu sehn. Statt den Satz durchzuführen und mit Beispielen aus der Kunstgeschichte zu illustriren, begann Professor Wagl von den Indern an alle Völker durchzugehen und damit war — die Kürze der gegönnten Zeit in s Auge gefaßt— der falsche Weg betreten. Nach einer Stunde war der Vortrag erst bei den Griechen angelangt; kein Wunder, daß die glänzendste Zeit der durch die Religion gehobenen Kunst mit der trockenen Auf Zählung weniger Namen in ungenügendster Kürze berührt—bei Seite liegen blieb. 5ie Zeit des Aufschwunges der Kunst in Italien an der Wiege des Karholieismns, wo die Verbindung beider das Höchste, Herrlichste zu Stande brachte, diese Zeit hätte wie der Sonnenstralil eine Landschaft, das gewählte Thema verherrlichen können und müssen. Sie ging aber im Vortrage verloren. Professor Wagl ließ uns durch das. was er über die Kunst bei den Juden und die gothische Baukunst sagte, nur ahnen, was er uns auch über die Glanzepoche religiöser Kunst hätte bieten tonnen-, er hatte uns nach eiuem Genüsse lüstern gemacht, der uns versagt blieb. Daß ungeachtet der Ausdehnung des Vortrages auf volle 2 Stunden über die Kunst-zustände aller Völker seit den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart nnr Allgemeines gesagt werden konnte, und dadurch zu viel des jedem Gebildeten Bekannten berührt werden mußte, konnte wohl bei dieser Art der Behandlung des Stoffes nicht anders sein, und so war auch eine gewisse Ermü dung nicht zu vermeiden. Im Nebligen ent schädigte die Fülle und der Reichtlmm geistvoller Bemerkungen, treffender Ideen, die Klarlieit und die bei aller äusseren Rutie durchgeistigte Leben-digkeit des Vortrages Mit einem Worte Pr^ feffor Wagl ließ uns in den Himmel eines geistig hoben Genusses einen Blick werten, ohne uns in denselben einzulassen. folgt.) Laibuch, 2. April. Wie es mit unserer (iommunalbehörde bestellt ist. möge folgende Thatsache beleuchten. Ein Herr, der sich Magi-stratsbeamte titnlirt, hat der „^aibacher Zeitung" mit Verfolgen von Amtswegen gedroht, über städtische Angelegenheiten zu sprechen, gleichviel ok> die Mängel derselbe» begründet sind oder nicht. So etwas ist unter dun vielgeschol-tenen Vach sehen System nicht vorgekommen. Un ser Bürgermeister, der gern im Liberalismus macht, scheint bei dieser Angelegenheit nicht ganz zu entschuldigen zu sein; er dürfte seinen Kanzelisten zu viel Svielraum lassen oder wenigstens den Liberalismus nur als Schild benutzen, hinter dem sich seine automatische Gesinnung verbirgt. So urtheilt man allgemein und der gegenwärtigen Stimmung nach dürfte bei der nächsten Bürgenneitterwahl ein anderer aus der Urne hervorgehen. Man bezeichnet jetzt schon einen Advoeaturs Kandidaten, j der jüngst im zweiten Wahlkörper gewählt wurde, als Prätendenten. _ j > Cilli. 2. Ami. Unsere t'itavmeil hat sich nunmehr eon stituirt die em Iosephitage abgehaltene P!enar Versammlung hat die Wahl des DirektionsAus ^ schußes vollzogen, welcher aus seiner Mitte Herrn Dr. Äoöevar zum Direktor, Herrn Pfarrer Terslen^ik zum Vieedirektor und Herrn Professor Kru«ie zum Schriftführer wählte. Der junge Verein zählt gegenwärtig 113 Mitglieder aus Stadt und Umgebung. Obwohl die gegenwärtige Loca-lität ihrer freundlichen Lage wegen den Zwecken« des Vereins sehr entsprechend ist. so dürfte die Frage wegen einer Loealveränderung die Direktion dennoch sehr ernstlich beschäftigen, da es im In-, teresse einer lebhafteren VereinStliätigkeit liegt, daß den Mitgliedern nebst der geistigen Erfrischung, ^ welche das Lefeloeal bietet, auch die Möglichkeit einer körperlichen Nestaurirung geböte« würde. Man ^ wird also müssen mit der Zeit an ein Vcreinslocale i denken, welches sich an eine Restauration anlehnt, und es beschäftiget sich, wie wir vernehmen, die! löbliche Direktion mit der Ausmittelung eines solchen.! Unsere Stadt bietet an Gasthäusern und Nestau > rationen einen großartigen Ueberfluß, und obwohl die meisten ungeachtet der „schlechten Zeiten" überl Mangel an Zuspruch nicht zu klagen haben, so j dürfte es dem Herrn Inhaber eines oder des andern dieser Gasthäuser dennoch nicht unangenehm! sein, durch Einräumung eines ^bescheidenen Lese-Locales die Mitgliedschaft der öitavuii^ in die Zahl seiner Stammgäste aufgenommen zu sehen. Bezüglich der Lektüre von Zeitschriften wurde ^ eine Leseordnung, welche auch die häusliche Be uichuag der Journale regelt, festgestellt. NM d>?r Lektüre von Zeitschriften ist es auch die Pilege -j dtö Gesanges, die sich der Verein sehr angelegen e ^ sein läßt und in welcher Richtung er vom' Herrn ! Musiklehrer Georg Triebnigg sehr eifrig unter ' stützt wird. Derselbe leitet nämlich die regel ijmassigen Gesaugsübungeu, welche dreimal in dtl l j Woche abgehalten werden. Bei dem reichen Lie > derschatze, welcher in der Volkspoesie und im Na tionalgesange der slavischen Stämme niedergelegt ist, wird es in dieser Beziehung nicht an Abwechs lnng fehlen und dürsten die künftigen Veseden wie bisher sehr animirt sein. i Herr Theaterdirektor Stelzer, welcher mit seiner Theatergesellschast aus Laibach durch längere ! Zeit unsere Gemüther in theatralisches Entzücken und unsere Säckel in Eontribution gesetzt hatte, hat von uns in der letzten bei erhöhten Preisen gegebenen Samstagsvorftellung Abschied genommen, welcher Abschied somit nicht blos Werth sondern auch Athener war. Es waren insbesondere zwei Operetten: „Die Hochzeit bei Laternenschein" und „Liebeszauber", so wie die Posse: „Der politische ! Schuster", weiche durch präcise, effektvolle Darstellung das Publikum ansprachen. Ob es Herrn Stelzer gelingen dürfte, auf längere Zeit dieTheil-nabme des Publikums für die Leistungen seiner > Gesellschaft ans gleicher Höbe zu erdalten, wagen! wir nicht zu entscheiden; er begnügte sich mit dem sicheren Erfolge, den er durch die Zeit seines! Aufenthaltes hier errang und verlies; im entscheidenden Angenblicke das Terrain, welches er als erobertes Land zurück läßt. IV 3. April. Gestern Abends um 8 llhr^ > ist Se. Majestät der Kaiser auf seiner Durchreise i von Venedig hier dnrchpassirt. Obwohl jeder offizielle Empfang untersagt war, so hatte sich doch am Bahnhofe eine zahlreiche Menschenmenge, bestehend aus Angehörigen aller Stände, versammelt, um die Ankunft des Monarchen abzuwarten. Der Empfang Sr. Majestät war ein uirgewölin lich enthunasmirter. Zahllose Hochs und Avio l erschollen, als Sr. Majestät abstiegen, um wahrend l der kurzen Zeit des Aufenthaltes sich umzusehen« und mit dem eben anweseudeu Obersten des hies.! Inst Regimentes Herrn Baron von Schütte! einige Worte zu wechseln Nach einem Auseut ! halte von beiläufig 5 Minuten seM Sr. Majestät! die Reise fort. -tz. Sch!ußven>and1ung, abgeführt vor; öem k. k. Kreisgerichte Eillr am 18. Jänner 1862 gegen Johann G. wegen Verbrechens des Raubmordes nnd der Verläumdung und gegen Gertraud A- wegen Verbrechens der Theilnehmung am Raube. Die Staatsbehörde ist durch den k. k. Staats uuwal! ?r MilNey vertreten, die Verteidigung wird für Johann G. vom Advokaten Nagn, für Gertraud A. vom AdvokaturS Kandidaten Dr. Michellitfch geführt. Indem wir die Reihe unserer Berichte über wichtigere Straffälle, »velche vor dem k. f. Gerichts' Hofe in EiUi zur Schlußverhandlung t^elangen, eröffnen, hoffen »vir eineln mehrseitigen Wunsche liachzukommen, der darill Entstehung nnd Berech tigung findet, daß nur in selteneren Fällen die Ergebniße der strafrichterlichen Thätigkeit unv d^e Bestrafung der begangenen und der gerichtlichen Verfolguug unterzogenen Verbrechen nnd Vergehen iu »veitereu Kreisen bekannt werden, ja meistens selbst für die Belvohner des Schauplatzes der vorgefallenen strafbaren Handlungen unbekannt bleilien, für die es ein besonderes Interesse bieten lnnß zu erfahren, welche Älhue dem unter ihrelt Augen beleidigten Gesetze zu theil wird. Es ist nicht in ltlisenr Absicht gelegen, durch Eutrolluug bedauernswercher socialer Bilder nur der Befriedigung müssjger Neugierde zu dienen, sondern wir bezwecken durch die Veröffentlichung verhandelter Straffälle vomehmlich den geschätzten Leser die Thatsachen und Umstände der einzelnen Straffälle in jener Wahrheit vorzuführen, lvie sie sich durch die gerichtlichen Erhebungen herausge stellt hat und dem richterlichen Erkenntnisse zlt Grunde gelegt lvird und hoffen dadurch zur Schwächung nnd HebnuA jener Bedenken beizutra-gell, ivelche von mangelhaft llnterichteten nicht selten gegen die Billiget und Gerechtigkeit der richterlichen Sprüche geltend genmcht werden. Wir werden nnr Berichte i'tber solche Straf fälle erstatten, lvelche sich im SprelMl der t. k. Untersuchungsgerichte U'ntersteiernlnrks, also Ange sichts jenes LesepnbliknmS ereignen, dessen Interessen dieses Blatt in erster Reihe gewidmet ist, und beginnen liente mit der Atittheilung eines Straf-falles, welcher im Sammer v. I einen grossen Theil der Belvohner llntersteiermarks in Schrecken setzte Mtd die gerechteste Entrüstring gegen den Thäter, solvie die lebhafteste Theilnahlne für das unglücNiche Opfer des Verbrechens hervorrief. Aus der Anklage gegen den jugendlichen Verbrecher Johann G und seine initbeschuidigte Mutter Gertraud A. entnehmen »vir folgenden Sachverhalt. Am 15,. Ium l8i)1 Nachlllittags erschien der Gemeindevorstand Simon Kidritsch vom Plankensteinerberg beim k. k. Bezirksgerichte Gol:obitz, überbrachte zwei große, mit getrocknetem Blute über-zogene Steine, welche in der Nähe des Pöltscha-cher Eisenbahn Viadnctes gefllnden wnrSen, dann eine von den Fischern aus dem Wasser des Drau-fluflses aufgefangene Reisetasche mit Effekten und sprach die Vermuthung ans, daß nach der Erzäh lung seiner Ehegattin, lvelche anl l.2. Juni 1861 in den Abel^dltunden ani ilnem '^?eimlvege von den Feldern in der Näl)e des Eiiendabn Viaduktes Briefe an? Graz. ^.11 Vcsllch bt.'l .''^arl von iFortschung.) Niclu allen gefallt Holtei. Diesen -.'t kein Dichter, sondern nur ein Romanschreibcr. sen.n Hinwider ist er kein Romauschreiber, sondern nur ein Lebensabschreiber; dem Eine» ist er eigentlich Theaterstücknlacher, dem Atlderen nichts weniger als das, soudern ein ächtcr Liedersänger. Daß die Ansichten so bunt ausfallen, benimmt deln Beurtbeilten gar nichts an Werth. Gegen theile, daß scheint sein vielseitiges Talent so recbt zu bekräftigen. Etlichen mißhagt sein Preußenthum und gar sehr wenige stoßen siä» an ieinem Protettantism. Anastasius Grün tritt ziemlich häufig bei Holtei vor. Danll gilt es von den Lebensläufen zu erzähltn. lind der große Sprachbeherrscher des Schutt" liält es für keii,e Uneizre, von dem An-! gehörigen eines Landes, ivo die ächt-^ deutsclie Grammatik wild wächst, allf seine Anstriacismen gewiesen zu lverde«. >>oltei weiß dergleichen mit besonders feineln Geschntacke heniuszlnvittern, uud ist diesem Rechnuug getragen, lvie wohlkliil gend trägt er dann gleich mit eri»obener Stinlme das ihn zusagende Poema vor! So bekam ick einmal, gleich nachdem A. Grün Abschied ^enom men, dessen ..Schillerhaus", eine ganz lvunder volle Dichtullg, durch den berühmten Borlesel, wahrscheinlich als der Erste auS dem Publikum, zu hören. Seither wird das unvergeßlich sich einprägende Gedicht wohl in devl einen oder andern Albnm erschienen sein Es wird Einem immer — lvie soll ichs dunkel genug sagen — immer ganz literatur-hlstonsch zu Muth ^«»nn man den schweren Kotten vor der Eabinetsthüre gehoben hat und auf das nicht se!?en stark ungehalten tönende ..Herein" ins Vorzimmer getreten ist. Nicht so leicht hat mail Zeit, allf den Bücherkasten an der Wand, auf die blätterbedeckten Tische und auf die etlichen Bildchen einen Blick zu werfen, die da herumhängen. Nur von einer Art von Bänkel-sängertafel kann man schtver vorbei. Da ist in der Mitte Holtei, in Bruststück abeol»terfeit; ringsum der Lebenslauf des „Junkers Holte," von der Wiege angefangen, in der man ihm Schreibtinte eingießt, über sein Auftreten als Mortimer, seine Vorlesungen vor schwarzbefrackten Herren mit der goldgelben Krone auf dem Kopf bis in die neueste Zeit, wo er Richard Wagnern auffrißt und die Vagabuuden schreibt. Alles das ist in „sehr schauderhafte Farben" gebracht und seinerzeit hat auch eine: der berübmtesten Ger- / die Mißhandlung eines Menschen gesehen und einen Hülferuf vernommen zu haben behaupte, sowie nach dem unter der Bevölkerung verbreiteten Rufe ein Mord verübt worden sein mußte. (Fortsetzung folgt.) Pettau. k.- Por nicht gar langer Zeit gehörte ein Ausflug von Vilnburg in die Schwesterstadt Pettau keineswegö zu den Genilpen des Lebens— auf einer staubigen Straße gelangte man über das höchst uninteressante Pettauer Feld im Sommer halb geröstet, in: Winter halb erfroren, in jedem Falle halb gerädert hinab. Der Geist des Fortschrittes hat es uns jetzt etwas bequemer gemacht. Mit dem Dampsroße eilen wir jetzt längs Kra-nichsseld, lwelches durch die Verschwöruug unter Zrini und (Konsorten geschichtlich bekannt geworden,) nach Pragerhof, von wo ans ein Separat-train nach Pettau abgeht; aber wie lauge dauert dieser Wechsel! leider findet man genug .ieit, die beiden Restaurationen (diesen stolzen Titel trägt auch ein nlit Stroh gedecktes Häuschen an seiner Stirne) in Bezug auf Güte des Kellers und der Küche zu untersuchen. So kommt es, daß man mit der ^^^otoinotive kaum schneller Pettau erreicht, als früher mit Pferden. Es war an einem Märztage, an welchem w!7 auf dem gr^^ßen Eisenbahni:mwege von ^^lar-bürg uach Pettau reiste«. Schon das Bewußtsein auf klassischem Boden zu waudelu, hebt iu dem alten ?etttvium das Herz des Fremden höher, wenngleich der Eintritt in die Kanischavorstadt auch allznlebhafte Erin-nerungen an klassische Sümpfe z. B. an die pon tinischen weckt. Doch per »Lveia u(l dachten wir uns, und der Sprnch bewährte sich auch; denn zc weiter lvir kamen, desto reiner wurden die Gassen, Dank den unterirdischen Abzugsgräben und dem praktischen Reinigungssystem,' das anch cin anderen Orten Nachahmung verdiente. Bor Iahren hat man das alte Pettau mit blindem Eifer auch von lleberresten aus dem Heideuthunl reinigen wollen und liat in dieser befangenen Reinigungswuth neben heidnischen Grabdenkinälern gewiß auch manchen Sarg zerstört, in welchem gute römische Ehristen ruhten. Einige von den ausgegrabenen Särgen wurden als Steine bei Weinpressen gebraucht oder wenig stens durch Nichtbeachtung ihres archäologischen Werthes profanirt. Unter Anderem wurde der große Denkstein vor dem Pfarrthnrme als Pranger mißbraucht; ill grenzenloser Sorglosigkeit ließ man durch Wind uud Wetter die interessantesten Inschriften zu Grunde gehen, oder triel» unt den Ileberrestcll -^lltenhünls Schrichc.-. Doch jettt Mlinisten die Geschichte in Reiine gesetzt und auf Flußpapier „gedruckt in dieseni Iahre^' auflegen lassen. Bei der Betrachtung dieser rapha^lischen Fresken tius einem deutschen Dichterleben überrascht uns. aus seinem Salon heraustretend, der ^vkantt im !alare. Daheim sitzt nnd steht und geht nämlich der fleißige Arbeiter Holtei vornehm-lich gern inl grauen Schlafrock von ganz russisch' dickem Stoff. — Was Teufel, geh'n Sie nicht l,erein? Krabbeln da l)erum bei dieser Schmiere, die mir die Kerln zusammettgeschuftert l,aben. Also, grüß' Sie Gott, lieber N— So nnd ähnlich, erst recht mit Herkules-Keulenworten und dann wieder herzlich gemüthreich empfängt er den Besucher, führr ihn dann durch die weißen hohen Flügelthüren hinein in den Kroßen und breiten Salon, den er mit weiten Schritten kehrt es sich zum Besseren. Alle römischen Denkmäler sind gegenwärtig unter den Schutz des einsichtsvollen Gemeindeausschußes gestellt. Wird der Letztere durch die rastlosen Bemühungen des tüchtigen Historikers Herrn Ferd. Raisp, des nun in Graz tveilenden Herrn Stabsarztes Oi. Hönisch und anderer, fi'lr die Alterthnmskunde sich interes-sirender Männer unterstützt, so lvird die begonnene Lokalsammlung römischer und mittelalterlicher Denkmäler, lüensilien und Ätünzen (anch die Letzteren sollen angekauft werden, wenn sie im Pettauer Stadtgebiete gesunden lverden) sicherlich eine Zierde Pettaus werden. Wir hatten Gelegenheit, diese Samnllung, die in einem Thnrme Oberpettaus angelegt ist, zu sehen, und bemerken hier nur, daß uebst einigen Inschriftsteinen. Theilen von Wasserleitungen, Weinkrügen, türtischen Hufeisen, Sporen zc.. die schönste Pieee der kunstvoll aus salzburger Marmor angefertigte Grnftdeckel des „letzten Pettauers." Friedrich, Herrn von Pettan, Erbmarschalls von Steiermark sei. der sich einst in der elienlaligen Dominikanerkirche befand, und durch Herrn ^)taisp in einem Weingarthause. leider unter einer Dachtraufe eingemauert aufgefunden und durch dessen Bemühung der totalen ^^erstörung entrissen wurde. Dieser Grustdeckel scheint von derselben Meisterhand gemeißelt zu sein, die das Grabmal Ernst des Eisernen in der Stislskirche Rein geschaffen. Sel)enswerth ist anch der durch die Mtlni-sizenz des h. Kriegsminij.criums restauurte Kreuzgang des ehemaligen Dominikanerklosters, nun« mehrigen Pionierdepots, i'.'elcher reä)^ t)übsche Schlußsteine enthält. Um über die sozialen Zltstände Pettalls ein Urtheil aussprechen zu können, bedarf es eines längeren Aufenthaltes in dieser Stadt, als es der unsere war. Gleichwohl sei — wie anzuuehmen im Sinne vieler Pettauer — der Wunsch ausgedrückt. daß der Gemeindeansschuß seinen danken?-werthen Beschlnß bezüglich der Ereirung einer städtischen Ntusikkapelle bald ausführen nnd daß seine Partei, welche bisher das Zustandekommen eines Eastno's in Petrau hiuderte, von ihrer Opposition deshalb abstehen möge, tveil ein bürgerliches Gesellschaftshaus für diese Stadt ein Bedürfniß ist. iF) Windisch-Feistritz, n. April. Abseits von i)er großen, den Weltverkehr vermittelnden Eisenstrasse liegt unser kleines Städtchen und Sie können daher von mir nicht verlangen, daß ich viel des Interessanten erzähle. Wohl bietet die lierrliche Umgegend für den Naturfreund eine reiche Ausbeute, — aber desto weniger gibt es Stoff für den Eorrespondenten eines Blattes, das, wie das Ihrige, die gemein-sanien Interessen Untersteiermarks vertritt. Und doch begrüßen ivir Ilir lult-erneln^.en nut Fr«nld'' durchmißt, !veisr den! Fremden daL an» nnd tvirft sich in den ^^'ehnftuhl. Kannl läs^t er nch's abmerken, c.' .'tw.'! itn interessantesten Kapi^e! eines '^iebesdialogs,! etwa im „lehren Eamöd:an:en" gestört :oorden sein. Er klagt in solchen Fältelt liöch'tens nhe.', seinen bescheidenen .>>ausl)air der i^nt aruvelse, ^ alle Zeit seinem Verleger und den linndertfachett' Anfordernngen von Redaetionen zu widtnen. ^ lleberhaupt uimnir Holtei gar leicht Anlaß, öen! armen Poeten zu spielen und es ist dieß getviß sehr lehrreich, wenn auch nicht so haargenau zu nehmen. Allerdings, warum sollte Holtei nicht wie Walter Scott einen Grasensltz kaufen und zum mindesten lvie Dumas ein eigenes Dampfschiff zu seinen Weltreisen besitzen können Im Vergleich ^ zn solchen Männern der schnftstellenschen kaute ^ ist am Ende jede? deutsche Poet, sollt,?. und aeben uns der Hoffnung hin, —- es »verde ein Bahnbrecher für Ä^olksaufklärung werden. — Utlsere gesellschaftliche:: Znstände sind lvie in kleinen Städten überall an einzelne Persönlichkeiten gebunden. Besitzt Jemand den Opfermuth, für Mühen und Anstrengungen — Undank zu ernten, so geht es ganz vortrefflich: wir hatten ^um Beispiel durch den ganzen Winter hindurch Easino-Bälle. Theater, ?ombola n. s. w. Auch jetzt noch, wo das Easino längst schon der Vergessenheit anHeim gefallen ist. wird fleißig Theater gespielt, nati'lrlich nur für geladene Gäste. — So sahen wir am v. die zwei Lustspiele: „Das hohe uttd „Ein Hnt" — auf eine für Dilletanten ganz gute Art aufführen. Zwischen beiden Stücken erfreute der neuerdings zusammen-getreteite Männergesang-Berein das zahlreich anwesende Pnblikunl durch den Bortrag einiger Ehöre.— Zwar fehlte noch die Sicherheit uud die feine Nüancirnng des Vortrags namentlich bei der „Lorelei" von Silcher — doch fortgesetzte llebnn-gen lverden das Fehlende bald ersetzen. Alle Anerkennung und den Dank des mnsikliebenden Publikums verdient besol?.ders der neue Herr Notar Dr. Ratet). — Wir wünschen nnr, es inöge der ^I^lännergesang hier eine bleibende Stätte ^nden. Zlttn Schlltß noch Einiges aus der Umgegend. Aus Mazau wird uns der tranrige Fall einer Lynchjustiz berichtet. — Am 28. v. M. Abends lvurde nämlich in der Gemeinde Döfchino der des Diebstahles überwiesene Georg Aiesarie von detn Beschädigten nnd mehreren Änderell in seiner ! Wohnnng angehalten, und während man ntn den Gelneindevorstand geschickt, derart mißhandelt, daß er noch am näinlichen Abende starb. — Die gerichtliche Obduktion konstatirte den Bruch einiger Rippen n. s. w. Die Thäter sind bisher noch unbekannt. Kiirzlich ist es gelungen, anl Pöltschacker Bahnhofe eines Gauners, Namens Grabischa, habhaft zu lverden. der unter der Maske eiues Wein-käufers oder Pferdehändlers bei verschiedenen Personen, besonders Geistlichen in Steiermark nnd Krain, Anleihen in nicht unbedeuteuden Beträgen machte. X. ValNS, 4. April.. Die Probennmmer des „Eorresp. ?ttr Unterst." von denl wir uns viel Gutes versprechen und dem lvir ein kräftiges Gedeihen lvünschen, bringt eine Notiz über die beabsichtigte Anschaffung etnes nenen Geläutes für die hies. Pfarrkirche. Ich erlaube mir, diesen Ge genstand näher zu beleuchten, zn ergänzen. Wer unser freuudliches Dörfchen auci) uur eiilNlal besucht hat, wird, ohne mit den Lokalverhältnissen vertrank zu sein, dennoch wisien, daß Gams kein Schnlgebäude besitzt, denn er wird an der Maner eines lnitten im Dorf.- befindlichen Hatlseö die melancholische Insckn'ifr: „Das getnietl^e:.' er selber ein geborne:' sein, ein arlner Ge werbsmann. llnd nnu gar ein großdentschev Schriftsteller durch das Berkleitterungsglas österreichischen Kunstsinne.'! ittit deni Aufsatze eineö fteirischen Oeul'.irs beschaut — ivelcl» eilt schlichr.'s ?.^cännchen lvächs^ da tierails! Das klagt er nun aus kleinen Leute:', ultd lvenn's die Größeren hören, es schadet nicht. )n Summa könllllt es dann auf den längst erprobten Satz liinans. da? in Oesterreich für ein Reitpferd tveit besser ge sorgt sei von. 5ag zu Tag, von .>aln' zu Ial?r und endlich auch d5nn. '.venn es decrepid geworden und nur mehr ^ntf Stallfütteriing lebt irei: besser, al?! für den Schriftsteller. ^.uedek, , lierblieb den Schuljimmer" gelesen haben; jeiien^ welche nicht wissen, ob unsere Psarrkirche Glocken besiße oder nicht, kann ich verfichern, daß wir Glocken haben und daß unser Geläute eben kein mißtönendes ist. Die einfache Sachlage ist: Gams hat zwar Glocken, jedoch kein Schulhaus. Und doch sollen neue Glocken angeschafft werden, mit einem Kostenaus-wände von sooo ss, nach Anderen sogar S000 fl., während für den Bau eines Schulhauses vorläufig noch wenig Aussicht vorl,andcn ist, trotzdem, daß — zur Ehre der Grundbesitzer dieser Pfarre sei es gesagt —fast Alle aufrichtig ivünscheu, derselbe möge recht bald in Angriff genommen werden. Ein Schulbau, veranlaßt einzig und allein auf Kosten der Schulgemeinden, würde, da hiezu keine gesetzliche Verpflichtung besteht, von der Zu-stimmung derselben abhängen, nnd diese allseitige Zustimmung dürste nicht zu erreichen sein, wenn das Projekt der Glockenanschaffung durchgeführt wird, da die eben nicht vollen Säckel unserer Grundbesitzer nach Leistung fteiwilliger Beiträge zur Glockenanschasfung neuerliche freiwillige Beiträge zum Schulbau wahrlich nicht vortragen würden. Dies ist der einzige Grund, weßhalb nachweisbar der größte Theil der hies. Grundbesitzer derzeit gegen die Anschaffung von neuen Glocken ist, indem hiedurch der doch viel nöthigere Schulbau in weite Ferne gerückt wird. Auch dies ist eiu erfreulicher Beweis des gesunden Sinnes der Bewohner des Gamser Pfarrbezirkes, denn mit der Hebung des Volksunterichtes steht die Hebung der Sittlichkeit uud der wahren Religiosität im nothwendigen Zusammenhange. — Am 26. März wurde bei Mureck in einem Mühlbache der seit 8 Tagen vermißte Keuschler Anton Maurer von Xrobathen aufgefunden. — Am 29. v. M. ist bei der Zellnitz er Ueberfuhr beim Passiren der Mnr spät Abends der Keuschler t^ulgo Kurpeter von Tdla im trunkenen Zustande in» Wasser ge-fallen und gleich untergegangen. Die Leiche desselben wurde bi»l)er nicht aufgefunden. — (Brände.) Am 31. März brach um 10 Uhr Nachts in der Scheune des Grundbesitzers Joses Leidl zu Ab st all (Be«rk Radkersburg) tzeuer aus, und legte Wohn- uud Nirthschasts'Gebäude, Einrichtungsstücke und Fahrnisse in Asche. Auch verbrannten Lt Pferde, 4 Kühe, 4 Kälber, 8 Ochjen, 6 Schweine und viel Getreide. Auch dessen Nachbar, Mathias Segnowiö, verbrannten Wohn- und Wirtschaftsgebäude sammt Bieh. Früchten nnd Werkhol,;. Am 1. April entstand um 1 Uhr früh Aeuer bei Mathias Stedelko, Grundbesitzer zu Hannau (Bezirk St. Leonhard). Es verbrannten nicht bloS Wirthschaftsgebäude, sondern auch 13 Stiick Hoinvich, 1 Pferd, Schweine und ein großer Theil der vorjährigen Fechjung. Der Schade beträgt über 4VV0 fl. 16) einer gemiilvs-Veränderung. niacht die ergebenste Anzeige, dnß er das Gewölbe des Herrn Eiset, Herrengasse, welches er dnrch 1l! Jahre bewohnte, verlassen, und jetzt vom I. d. M. an ein Gewölbe im Haufe Nr. 17 in der Postgasse (Eck des Burgplakes, dem Herrn Srebrx gehörig) bezogen habe. Er dankt hiemit fi'lr das dnrch viele Jahre ihin geschenkte Vertrauen und bittet, ihn auch im uenen Lokale mit Aufträgen zu beehren. — Zugleich niacht er aufmerksain. daß er mit einem ganz neuen reichhaltigen Lager von allen Gold-, Silber» und Chinasilber-Waare« versehen ist. Tauscht und kauft altes Gold und Silber ein, mit den, Versprechen, wie stets sein Bestreben ivar, seine?. I'. Kunden reel zu bedienen. Wochenmarkts - Preise i« Marburg, Cilli, Pettau und Radkersburg. Marburg am 5. April. Pettau am 28. März. (Preise in öst. Währ.) C^attuilg. Maß ii. Gelvicht Weizcll . Korn Derste Hafer Kttkurutz . !Hirsc Heiden Ärdäpfel . Kisolen jLinsen Erbsen . Hirschbrein Meizengrieö 'Reis 'Zllcker Zivetschken Zwiebel . Kiimincl . Krcntt Pfd. Map Pfd. Mab Pfc'. Machholderbeeren ^ttppenMucs Lemmelmelü Poleutamehl Rtildschmalz löchmcmschmal^ "Mtietdurch-schnittspreiS ni fl.Ikr. .'i ^ 1'» 4^85 3^70 4 40 50 50 2 41 -!10 — !36 — 40 — 120 20 -52 >12 —!15 44 -10 >—!!-<)» —'14 12 —>80 —^48 fl.jkr^ fUkr^ 5 30 4 30 340 240 4^30 3140 2 20 fl.ikr. Stck. Psd. Gattung. Maß u. Gewicht Speck, geränch. Pfd. Schmccr . „ Salz . „ Butter, frisch „ steir. Eier Rindfleisch Kalbfleisch „ Schwein- Baumöl . „ Rilbsöl . „ Kerzen, GlaS- „ Seife, ord. „ Branntwein Maß Bier . „ Weinessig . „ Milch, frische „ „ abgerahmt „ <>olz, 18" hart Klf. „ weich „ Holzkcihlcü, hart „ „ weich „ Heu . Ctr. Ltroh. Lagl?r' „ Streu- „ "^itteldurch-schuittSpreis in ft.Ikr.ifl.'kr. 5>0 — 44 .lo'z .^60 —^30 2 24 26 25 — 5(i — 40 -42 -32 -42 !28 — 30 12' 5 I>80 -^50 -^40 220 1 20 — 90 >2. — rf. Gewölb-BerSnderung. Untersertigter beehrt sich dem?. 2'. Publikum für das ilM bisher gescheukte Vertrauen zu danken; empfiehlt sich zugleich sür fernere geneigte Aufträge^ und zeigt uebstbci an, daß er sein bisher im vonnals Stampfl-schen Hause in der Postgasie befindliche Gewölbe aufgibt, nnd selbes mit 1. Mai d. I. im Hause des Herrr Franz Bindlechner eröffnen werde, wo er fich stets bemühen wird, die Zufriedenheit des ?. 1'. Publikums zn erlangen. Der in diesem Gewölbe befindliche Eigenbau Wein^chank des Herrn Franz Bindlechner wird vom Gefertigten fortbctrieben und die Maß zu 32 kr. ausgeschänkt. 17^ Lebzelter. Verstorbene in Marburg. Vom 29. März bis 4. April. Herr Clemens Sailer, HanSbefi^er, 74 Jahre alt, an der Lungenlähmung. Frau Aloisia Leyrer, BnchhändlerSgattin, 40 Iah. alt, an der Lnngenenhitndttng. Alois Lorbeg, Sohn einer Wäscherin, 9 M. alt. an der AuSzehrnng. M. Leber, Wirtl)Ssohn. 3 M. alt, an Fraisen. Krau Anna Sorgo, BiirgerSwitwe, 75 Iah. alt, an der Lungenlähmung. Mathilde Flttä'er, Rotariatsbear.ltenS'Tochter, 3 I. alt. an Tuberkeln. Dem Herrn Wiesinger. SectionS-Jngenielir, sein Sohn Will)elm Johann, 8 Mon. alt, an Entkräftung. Herr Karl Seitz, Notariatsbeamte, 40 I. alt, an der Lllngenläl)mung. Gregor KoSkol, Knecht, 20 I. alt, an Zehr-fieber, und Martin Erlatsch. Tagli)hner. 42 I. alt, an Wassersucht; beide im städt. Krankenliatise. Angekonmlene in Marburg. Nom 30. März bis 5. April. Die Herren: Michelag, t^ekon. v. Pol-strau. — Holzinger, HandelSag. r. Wien. — Natale Giustini, Possidente v. Venedig. — B. Iohnegger, Kaufmann v. Wien. — Jg. Sissul,. Proprietär voll Trieft. — Ant. v. HerkilS, GtSbes. v. Hamburg. - Ritter v. Wresinger, GutSbes. v. Hamliarg. - Dkr. DobrotinSky, Adovk. v. Leitmeritz. — Kriedr. Pollak, Kaufm. v. Wien. — Wilhelm Weiß, HandlungSreis. v. Wien. — Heinrich Fiirth, Consnl v. Wien. — Ant. Stampfl. CommiS 0. Laibach. —Eduard v. Gerdente. GntSinh. p. Pest. ^ Kirchensteiner. Hotelbes. v. Wien. — Frmtz Konrad, k. k. Lieut. v. Klagensnrt. Aolireii. Die Herren: Josef Gaber, Lehrer >?. Gairach. — S. Nosenberg, Agt. v. Men.— 1. Pfeifer, Ingen, v. Nast. — K. Vunto, Ksm. v. Leibnitz. 8taät Uerau. Die Herren: Baron Rojenberg, k. k. 5^berlieut. v. Klagcnfilrt. — Jgnaz Pongrap, GeschästSm. v. Gniz. — Jos. Riegel, Kfm. v. Wien. — Die Frau Karoline v. Hagen, k. k. Majorö-Witwe von Klagenfurt. 8t»ät V^Lov. Die Herren: Werner, gräfl. Henkel von DonnerSmark'fcher Sekret, v. Wien.-- Josef Mollan Studir. v. Graz. — Karl Schmidt, Buchh. v. Puntigam. — Joses Novak, Priv. v. Wien. — Josef Klim, Hndlsag. v. Wien. — Die Franen: Nosalie Wrstcnberg, Kauf-mannS'Gattin v. Stettin. — Joh. Piscontini, Hptm.-Gatt. v. Pettan. Iraude. Die Herren: A. Spihi, Kfm. v. Dreifaltigkeit. — Adam Bevidati, Ziegelmeister v. Buja. — I. Fridrich, Priv. v. sanritsch. Alois Schelek, Priv. v. Ligist. ! Lkmävirtd. Die Herren: Giacomo (5hasalli und ^Paolo Broggi, Bcnlllntcrlieh. v. Mailand. — Johann Stelzei'. Wein- nnd Friichtenhälldl. !v. Graz. — Josef Zekerle, HdlSm. v. Tirol. Jakob Kant, Banfiihrer v. Tiibingcn. — Alois von Rosen, Priv. v. Pettan. — Josef Werbojchegg, Tanjmeifter v. Wels. —Dann: Brigitta Bleier, Schnl)ivaarenhndl. v. Tirol nnd Fanni Moser, Stnbenmdch. v. Gmiind. Angekommene in Pettau. Die Herren: I. Snest, k. k. Oberstwachtmeister v. Grliz. — M. Bratschko, Rltbfitz. v. St. Georgen. — E. Kralnpper. Fabriks-agent v. Wien. — P. Drolle, Eisenbahn-Beamt. s. Fam. v. Wien. — V. Hortlg. Civ.-Jllg. v. Letenlie. — L. Reischel, k. k. Postm. v. Jndenbnrg. — A. Ortner, HSbe,. v. Judenburg. — A. Friedrich, Privat v. Sanritsch.—S. Raknsch, Kfm. v. WaniSdln. iK. VaS, Priv. v. Franz. — I. Fuger, Garcon v. Wien. Druck, Verlag und verantwortliche Redaktion von E. Janschitz in Marbnrg.