^ IS« Areitag den 24. Hktover 1879. XVIII. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjahrig g fl., vierteljährig 1 fl. so kr.: für Zustellung _ in» Hau» monatlich 10 kr. — mit Posiversendung: ganzjährig 3 fl.. halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 3 kr. per Zeile. Pöchter, Vrondhrrrril und Landcsvtr-waltrr in V»sair»-HtytgliVi«a. Marburg, L3. Oktober. Die christliche Bevölkerung in Bosnien-Herzegowina verweigert dm mahomedanischen Grundherren jede Abgabe au» vem Bodener-trägnib. Nevestnje hat diese Losung auSgetheilt; sie klingt von Berg zu Berge, von Thal zu Thal, von einer Hlttte zur anderen. Die Befehle der Behörden finden keinen Gehorsam und die Grundherren wagen sich nicht auf ihre Besitzungen hinaus, um nicht erschoffen zu werden. Rechtsgefühl und Mitleid haben die Forderung angeregt, solchen Zuständen durch die Grundentlastung ein baldiges Ende zu machen. Oesterreich'Ungarn kann dieser Forderung nicht entsprechen. Oesterreich'Ungarn ist nicht Gebieter, sondern nur Beauftragter, hat blos Ruhe und Ordnung herzustellen und die Verwaltung nach türkischem Gesetz einzurichten, sür türtische Nachsolger vorzubereiten. Der christliche Pächter besitzt keinen Grund, der entlastet werden könnte und weiß auch das türkische Gesetz nichts von der Möglichkeit einer Adlösung. Verpachtung und eine bestimmte Abgabe aus dem Bodenertrag bedingen sich gegenseitig und vermag nur der Gesetzgeber, nicht aber der Gesetzvollzieher eine Aenderung vorzunehmen. Herrscher und Gesetzgeber ist Abdul Hamid am Goldenen Horn. Diesen kann der Verwalter dringend ersuchen, die Pächter in Eigenlhümer umzuwandeln und er kann im Falle der Weigerung erkläre»^, unter den be-stehenden Verhältnissen die Verwaltung nicht länger sortführen zu wollen. Eine solche Erklärung ginge aber wider den Strich der Okkupations- und Annexions-Partei, welche das Land freiwillig nicht verlassen wird. Das türkische Gesetz wird gelten nach wie vor und wenn die christliche Bevölkerung zu den Waffen greift, so müssen unsere Truppen zu Gunsten der „rechtmäßigen" Eigen-thümer und „gesetzlichen" Bedrücker die Aufständischen bekämpfen und wär's auch bis auf's Messer. Zu solchem Schlube zwingen der Berliner Vertrag und die Uebereinkunft mit der Pforte. Für ein solches Ziel ist das Blut unserer Vater-landS-Söhne und Staatevertheidiger geflossen und muß es wieder stieben, wenn die Pächter zu Rebellen gegen die türkische Ordnung werden. Und für dieses Ziel sind wohlgezählte Millionen Geldes dort hinabgerollt und rollen in unberechenbarer Menge aus dem verarmten Oesterreich-Ungarn. Franz WieSthaler. Zur.geschichte des Tiiizes. Die Mehrheit des Herrenhauses betont im Adreßentwurf „das Festhalten an der Verfaffung als die einzige sÄr das Reich heilsame Politik." Die Verfassung ist jedoch so unentwickelt, so ungenügend, daß sie der Ab» änderung in volksmästigem Sinne bedarf. Aber felbjj diese Verfassung genommen, wie sie ist, fragen wir: was hat der Neichsrath, wie er war, aus derselben praktisch gemacht? Ist es nicht traurig, wenn die seudal-klerikale Minder, heit des Herrenhauses behaupten darf, „daß die Verminderung der Administrationskosten in genügend ausgiebigem Maße nicht ohne wesentliche Aenderung dermaliger Einrichtungen wird bewirkt werden können?" Ist es nicht traurig, daß diese Minderheit sich erkühnen dars, die allgemeine Mibstimmimg für volksfeindliche Zwecke zu verwerthen? Blindnib »nit Deutschland, oder nicht? Und wenn Ja? — Bündnih nur zuin Schutze, oder auch zu Trutz? Diese Fragen sind es, die betreffs der äußeren Politik durch die Blätter schwirren. Gedanken und Vermuthungen sind frei — Gewißheit haben jedoch nur wenige Personen in den maßgebendsten Kreisen zu Wien und Berlin und diese werden ihr Ge-heimnib nicht offenbaren. Von allen Großmächten hat das »stolze Albion" sich atn meisten geärgert über die Ernennung des Russenfreundes Mahmud Ne-dim zutn ttttkifchen Minister des Innern. Zeigt sich später, daß dieses Ministerium nur die Borstufe zum Großvezierat gewesen, dann schäumt der Becher wohl über — falls nämlich die österreichisch-ungarische Schildwache „Gewehr heraus" ruft. Vermischte Nachrichten. (Für den Frieden.) Am 26. Oktober soll in Neapel eine Versammlung zu Gunsten einer gleichzeitigen, theilweisen, verhältnißmäßi-gen Abrüsiung der europäischen Mächte in Ge-mäßheit der von Dr. Fischhof und Mitgliedern des deutschen Parlaments gemachten Vorschläge stattfinden. Alle Friedensvereinigungen Italiens, Englands, Frankreichs und Deutschlands sind zur Theilnahme eingeladen und werden auch mehrere italienische Depulirte beiwohnen. (Währschafte Jungfrauen.) Die letzte Nummer des „Emmenthaler Blattes" bringt folgende Erklärung: „Diejenigen, welche ausgestreut haben, wir seien zu Knaben auf nächtlichen Besuch gegangen, halten wir für infame Lügner und Ehrendiebe. Louise Geiß-bühler. Elise Zürcher." (Schwindel. Anzeige in öffentlichen Blättern.) Gin Bürger von Fulda halte die Anzeige von einem „untrüglichen Mittel" gelesen, „sich ohne alle Auslagen und Vorkenntnisse alljährlich ein Einkommen bis zu 3000 Mark und darüber zu verschaffen". Schnell entschlossen, sendete dsr Mann die verlangte Gebühr von 2 Mark zur Erlangung des Rezeptes ein. Die Antwort lautet folgender-maßen: Um zu einem sicheren Jahreseinkommen Aeuilteton. Aas Vachrrgrbirgt i« Anltrfltitrmark. Nach einem Vortrage des Herrn Professors Karl Rieck, gehalten am 10. Oktober l. I. in Wien im Alpenklub „Oesterreich". Das Bachergebirge wird allerdings hoch-touristischen Anforderungen nicht genügen, doch kann es immerhin den Atatülfreund, welcher eine leicht ausführbare und angenehme Tour aus einen zirka 4- bis 5000 Fuß hohen kultur-und waldreichen Berg bei lohnenden Thal- und Bergausstchten liebt, befriedigen. Das langgestreckte Massiv des Bachergebirges ragt aus dem südlichen Kalkalpenzuge längs der Drau am rechten Ufer dersellien aus Kärnten gegen Marburg in Untersteiermark hervor. Besteht aus Urgebirgsschichten: Granit, Gneis, Glimtner und von Kalt den sogenannten Urkalk, der dort auch praktisch verwerthet wird. Der a»n .Bacher vorkommende Smaragdit ist desond-rs einzig in seiner Art. Das Gebirge des Bachers hol keine him-mtlanstürmenden Felsen, — wir begegnen da mehr den abgerundeten Formen und vor Allem gehört ein ausgedehntes Höhenplatsau zu den Zierden dieses Gebirges. Das Bachergebirge liegt zwischen dem 46. und 47. ° nördlicher Breite und genau unter dem 32." östlicher Länge. Der Charakter des Gebirges ist gegen Norden wesentlich verschieden von dem gegen Osten und Südett. Während es gegen Osten und Süden, gegen Pettau, Gonobitz und Eilli zu allmälig absällt, mehr sich verflacht, sällt es gegen Norden, wie z. B. bei Faal steiler ab. Gegen Süden und Osten zu wird Weinbau in weiter Ausdehnung betrieben; weniger am Nordost«Abhange, wo bei Lembach der berühmte Pickererwein gewonnen wird. An der Nordseite aber gibt rS blos Holzproduktion. Die Bewohner des Bachergebirges heißen gelneinhlu Bochrianzen, sind aus slavischem Volksstumme, Wenden, und so wie das Gebirge in seiner großen Ausdelinung noch wenig von Kulturen bedeckt ist, so ist der Bewohner daraus auch noch sehr wenig von der Kultur beleckt. Der Bochrianze lebt sehr einfach. In neuerer Zeit machen sich dort allerdings auch schon besiere Einflüsse geltend. Früher war dos Bachergebirge als Zufluchtsort für Rekrulirutlgs - Flüchtlinge und Schwärzer nicht wenig verrufen und es konnte Einem schon etwas unheimlich werden, in jenen einsamen Wäldern und Waldschluchten zu wandern. Jetzt ist dies Verhältniß tiberhaupt bester geworden. Schon die Glassabriken, welche im Bachergebirge zahlreich von Deutschen errichtet wurden, hatten deutsche Kultur in jene Gegend gebracht. Als Beweis der vielen Eigenthümlichkeiten der Bochrianzen, welche in ost 3000 Fuß hoch gelegenen Dörfern wohnen und eine von aller Welt abgeschlossene Lebensweise Jahr aus Jahr ein sühren, sind die vielen Arten vor Aber-glaubeil, welche dort vorkommen. Da erzählt man sich die abenteuerlichsten Sagen, auf welche aber streng geglaubt wird. Vor allem spielt der „Selenjak" am Bacher eine große Rolle. Das ist ein Mann, der ganz grün aussieht und in der Nacht bei Sturm und Wetter auf einem Bock dahergeritten kommt. Dann erzählt man sich auch von geisterhaften Stimmen im Walde. Diese lassen sich wohl aus Temperaturschwankungen im llrwalde erklären. Der „Skrab" oder „Skratl" ist eine Teufelserscheinung, die als Irrwisch mit einem brennenden Strohbündel daherfliegt, wenn ein Kind wo stirbt. Auch Hexen und derartiges Gesindel treibet; bi» zu 3000 Mark und darüber zu gelangen, versährt mon am besten also: Stellen Sie sich vor, Sie hätten irgend eine Thorheit begangen, welche unterlassen zu haben einen Werth von 300 Mark sür Sie repräsentiren würde. Da Sie nun in Wirklichkeit diese Thorheit nicht begangen haben, so gewinnen Sie durch obige Vorstellung die 300 Mark, welche Sie andern-fall» verloren haben wlirden. Denn eS ist eine bekannte matl)ematische Wahrheit, dab die Vermeidung eines Verluste» einen ebenso hohen Gewinn darstellt. Setzen Sie die» Versahren nun mehrmal» fort, etwa acht- bt» zehnmal im Ialire, so erlangen Sie einen Reingewinn von 2400 bi» 3000 Mark jährlich, welcher Betrag sich je nach Belieben noch erhöhen läbt, so daß Ihr Jahre»einkommen noch weit über 3000 Mark gesteigert werden kann. Dieser Schwindler besitzt wenigsten» den Humor, seinen leichtgläubigen Opfern ein Schriftstück zu schicken, über welche» die Geprellten, wenn sie den ersten Aerger überwunden, selber lachen müffen. (Kossuth'» Denkwürdigkeiten.) Der Direktor de» ^Atheneumz" in Pest, Josef Verej und der Reich»tag»»Abgeordnete Helfy statteten dieser Tage Ludwig Kossuth in Baraccone einen längern Besuch ab. Zweck de»selben war, Koftuth zur Herausgabe seiner Denkwürdigkeiten zu bewegen. Der Besuch hatte auch den er^ wünschten Erfolg und werden die Denkwürdig» j^eiten Kofsuth's demnächst erscheinen, lieber den Besuch selbst entnehmen wir dem „P. Naplo" Folgende»: „Wir wußten", erzählt Helfy, „daß Kosiuth längere Zeit hindurch krank war und waren darauf gesabt, etnen gebrechlichen Grei» — Kofsuth zählt 78 Jahre — zu finden. Um so freudiger waren wie Überrascht, al» wir da» Gegentheil fanden. Nur der schneeweiße Bart und die etwa» gekrümmte Haltung welst aus die Last der Jahre hin. Wir gingen bald auf da« Geschäftliche über. Wie Kossuth bereit» einmal erklärt hat, besitzt er keine eigentlichen Memoiren. Au» den Jahren 1843 und 1849 exlstiren von ihm überhaupt keine schristlichen Aufzeichnungen. „Mit leeren aber reinen Händen und einer kleinen Reisetasche wanderten wir au» Ungarn au». Aber jetzt, da ich die Emigranten schrtflen ordne, kommt mir eine» und da» andere Moment ltt den Sinn und ich schreibe e» sodann nieder." Kossuth enthüllte nun ein großes Paket, welche» eine Unzahl Bogen enthielt, beschrieben mit einer unendlich kleinen, aber sehr le»daren Schr^st. Da» Manuskript wird eine detaillirte Geschichte aller jener Bestre^un« gen enthalten, welche Koffuth und die Emigration zur Herstellung der Selbständigkeit und Unabhängigkeit Ungarn» im Att»lande entfaltet hat. Die Schriften bestehen au» den eigenen Briefen Kossuth's, au» an ihn gerichteten Briesen, au» am Bacher noch ihren Spuck. Außerdem wird sonst noch bei kranken Thieren viel Zauberei getrieben, wobei die Zahl „3" eine große Rolle in den Beschwörungtzformeln spielt. Die sogenannten „schwarzen Seen", deren es mehrere am Bacher gibt, sind aber jedenfalls eine Eigenthümlichkeit diese» Gebirge» und haben ein gar arge» Renommee, und haben von jeher einen mannigfaltigen Sagenkrei» gebildet. So glaubt man, daß wenn Jemand einen Stein in einen solchen schwarzen See hineinwirft, alsbald ein arges Gewitter entsteht, oft auch mit Hagel oder sonst etwas Arges in der Gegend. Manche dieser kleinen Seen, die eigentlich ost nur Moräste sind, verschwinden in manchem trockenen Sommer ganz. Ein industrieller Unternehmer hat einmal einige solcher Seen trocken gelegt, um Torf zu gewinnen. Die Bevölkerung ist ansänglich damals ganz in Ausruhr gekommen, hat die Arbeiter vert'ieben, da man glaubte, nun müsse die Gegend grobes Unglück treffen, wenn diese Seen au» ihrer Ruhe kommen. Großer Ueber-redung hat e» bedurft, um- die Leute eines Befleren zu belehren. Ein ganz eigenthümliche» Leben hat sich überhaupt unter diesen Bochrianzen entwickelt, welche» sich östers auf uralte Elnflüsse zurückführen läßt. Man findet in der Gegend ganz zahlreichen Dokumenten, au» Promemorien und Protokollen. Die Bestrebungen der Emigration stehen selbstverständlich im engsten Zusammen-hange mit den politischen Bewegungen der letzten dreißig Jahre. Die Schriften enthalten daher zahlreiche Briefe gekrönter Häupter, Staatsmänner, Generale zc. Gleichzeitig will aber Kossuth auch seine Ansichten über die Lösung der orielUalischen Frage au»sprechen." (Zur Besteuerung der Genossenschaften.) Der österreichische Genossenschaft»' Tag hat (20. d. M.) auch über folgenden Antrag verhandelt: Der Allgemeine VereinStag wolle aussprechen: 1. Die gesetzliche Regelung der Besteuerung der öiierreichischen Erwerbs- und Wirthschasts-Genossenschasten ist dringend geboten und es kann dieselbe in zweckentsprechender Weise nur mittelst eines Spezialgesetze» erfolgen. 2. Diesem Gesetze siild solgende Grundsätze zu Grunde zu legen: 1. Alle diejenigen Genossenschaften, welche den Gefchästsbetrieb nur auf ihre Mitglieder beschränken, sind steuersrei, auch wenn sie zum Zwecke ihres Gefchästsbetriebes Geldeinlagen und Darlehen von Nichtmitgltedern aufnehmen. Es sind somit als steuerfrei zu erklären: a) die Vorschuß' und Kreditoereine (Volksbanken), welche nur ihren Mitgliedern Kredit gewähren; k) die Konsumvereine, sowie die gewerblichen und landwirthschastlichen Rohstoffoereine, welche nur an Mitglieder Waaren abgeben; o) die MagaziwGenossenschaften, welche in ihren Lo» kalen nur die Erzeugnisse ihrer Mitglieder ver« kaufen; ä) die Bau-Genossenschaften, welche nur für ihre Mitglieder dle Erbauung von Häusern, beziehungsweise die Erwerbung von Wohnungen, vermitteln; s) die landwirthschastlichen Werk»-genossenschasten, welche nur an ihre Mitglieder Geläthschaften, Maschinen u. dgl. vermiethen und verkaufen; k) die Molkerei-Genossenschaften, welche nur die von ihren Mitgliedern beigestellte Milch verarbeiten und verwerthen. 2. Auf Produkliv-Genossenschaften darf niemals ein höhere» Steuermaß angewendet werden als auf ähnliche Einzelunternehmungen. 3. Bei den der Besteuerung unterliegenden Genossenschaften bildet da» nach kaufmännischen Grundsätzen ermittelte Nein-Einkommen den Gegensiand der Besteuerung, so daß also alle Zinsen sür die im Geschäfte verwendeten srem» den Kapilalien, alle V^rwaltungskosten, so namentlich alle fixen und im vorau» festgestellten Gehalte und Entlohnungen, mögen dieselben an Beamte oder an Vorstand»- und Aussicht»rath»-Mitglieder gezahlt werden, die Gebllhren, Steuern, Abschreibungen vom Inventar u. dgl., sowie alle im Geschäste erlittenen Verluste in Abzug zu bringen sind. — Dieser Antrag wurde einstimmig zum Beschluß erHoden. bestilnmt Zeichen, daß die Nömer dort bereit» zu Hause waren. E» müssen schon zu Römer»-zeiten ganz ordentliche Fahr- und Saumwege den Bacher durchzogen haben. Steinerne Tröge, in denen die Thiers getrankt wurden, findet man zahlreich au» jener Zeit. Die Holzgewinnung ist die Haupterwerb»-quelle der Leute im Hauptgebirg»Nocke. Leider aber hat die Ausholzung des Bachergebrrges schon so gewaltige Dimensionen angenommen, daß fast der Waldbestand (wie gegen Oplotnitz) fchon ganz rasirt ist. Wenn da» so fort geht, fo verödet noch der Bacher uiid die schlechten Konsequenzen, daß die abgehenden Bäche zerstörend statt segenbringend wirken werden und da» Klima sich verschlechtert, werden nicht au»-bleiben. Der zum Besuche de» Bacher» am meisten gewühlte Weg ist der Aufstieg von Marburg nach St. Wolfgang. Man geht über Winden»u. ei>» dem Flirstbifchofe von Lavant gehörige» Schloß, steigt dann von HauSambacher (auch ein Schloß) oder früher zwischen W-inbergen längs des Waldsaumes nach St. Wolsgang in etwa zwei Stunden. St. Wolfgang ist eine schöne Kirchenruine, und war in den Dreißiger-Jahren noch mit einem Dache bedeckt. Jetzt ist der Thurm re-staurirt, sieht aber in seiner jetzigen Gestalt (Eine SchSpsung Nördling».) Die Entlassung des Herrn von Nördling bringt der Staat»kasse eine Erleichterung von 16.000 st. Aber noch immer besieht die von Nördling provisorisch in'» Leben gerufene „Baudirektion für Staatseifenbahnen". Wenn ein General-Direktor um jeden Preis sein mußte, dann war auch eine Baudirektiori am Platze. Wohin denn mit dem Würdenträger, wenn die Würde nicht existirt? Ist aber der Herzog gesallen, dann ist der Mantel ein Prachlkleid, da» für unsere Verhälinisse denn doch zu luxuriö» ist. Die „Baudirektrott sür Staat»eisenbahnen" heischt gegenwärtig einen Jahre»aufwand von 200,000 fl. — der ganze Komplex der gegenwärtigen Staatseisenbahnen umfaßt gegenwärtig nur wenige Meilen. Der komplizirte und so kostspielige Apparat steht daher zu der Wirk-famkeit^desselben in einem allzu grellen Mißverhältnisse. Würden nicht die „Studien" der Arlvergbahn als Rettungsanker in der Roth herhalten, so hätte diese „Baudirektion" au» Mangel an Beschäftigung sich von selbst auflösen müssen. E» wird darauf hingewiefen, daß unter der Leitung der schon lange beflehenden „Genersl-Jnsptktion der österreichischen Eisenbahnen" die größeren Staatseisenbahnlinien, wie Tarnow-Leluchow, Divacca-Pola, die Staats-bahnen in Dalmatien und Böhmen ausgesührt wurden und daß sich daher ohne jegliche Schwierigkeit die „Restchen" von Agenden der „Bau-Direktion" mit denen der General-Inspektion der österreichischen Ersenbahnen vereinige» ließen. So rvürde eine arisgiebige Ersparung und — was nicht weniger wichtig ist — eine heilsame Vereinfachung der Gefchaste erzielt. Es verlautet nun, daß man in parlamentarischen Kreisen gefonnen ist, durch eine Interpellation aus den Handelsminister iin Sinne der Aufhellung der Nördling'fchen Schöpfung zu wirken. (Betrifft dieErzeugung von Kunstwein.) Der Gesetzentwurf de» Avgeordneten Granitfch und Genossen, betreffend die Erzeugung de» Knnstwelne», lautet folgendermaßen: 1. Wcinähnlrche Getränke, welche nur au» Wasser oder Obstmost durch Beimischung zweck-d»e»lrcher Substanzen (Zucker, Sprit, Glyeerin u. s. w.) mit oder ohne Benützung von Trau-benrückstänven hergestellt werden, bei welchen eine beträchtliche Verinehrung de» natürlichen Traubensafte» durch Zusatz von Wasser und andern zweckdienlichen Substanzen mit oder ohne Benützung von Traubenrückständen bewirkt wird, dürfen nur unter einer die Herstellungsart des Getränke» unzweideutig darlegenden Benennung verkauft und müssen al» solche in den Preislisten, Ankündigungen und sonstigen Verkaufsanboten bezeichnet werden. 2. Die Erzeugung und der Verkauf solcher Produtte unterliegen den allgemeinen fanrtäts- etwas komisch aus. Man hat Anzeichen, daß die Kirche aus dem Jahre 1501 stammt. Soll von einem Cillier Grafen zur Sühne wegen einem verlassenen Liebchen erbaut worden sew. Das Kirchengemäuer zeigt eine Spalle. Von dieser Spalte geht die Sage — ruie eine solche einstens bei Kirchenbauten nie sehlen durste—, daß der Erbauer mit dem Teusel einen Pakt abgeschlossen habe, wonach da» erste lebende Wesr'n, welche» nach Vollendung de» Baue» die Klrche betrete, dem Teusel gehören solle. Der Teufel rechnete aus den Bauherrn. Derselbe war aber gescheidter und jagte zuerst ein Lamm in die Kirche. Daraus fuhr der Teusel wuth-entbrannt davon und zerriß das Mauerwerk, woher jener Spalt rühren soll. Vom Thulme hat man eine hübsche Au»sicht; da» Drauthal und Marburg malerisch in der Tiefe. Von St. Wolgang kommt man weiter» gegen Westen zu einem großen Felsblock, die Reka genannt, 4141 Fuß hoch gelegen. Hier ist die Aussicht noch schöner al» am Thurm von St. Wolfgang. Von da sieht man den Schloßberg und Bahnhof von Graz, die schönen wittdi'chen Büheln, da» zu Stein gewordene Wellenrneer br» Luttenberg u. s. w. Vom Reka-sels gelangt man weiter auf der Kammhöhe nach St. Heinrich, einer hübschen, doch vereinsamten Kirche; ein noch schönerer Au»flch t»punkt. Man polizeilichen Vorschriften, sind bei gewerbsmäki-gem Betriebe bei der Gewerbsbehörde anzu» melden und der Erwerbsteuer zu unterzlelien. 3. In Betreff der Verzehrungssteuer sind die obigen Produtte (1) wie der gewöhnliche Wein zu behandeln. 4. Die Uebertretung der in den Punkten 1 und 2 festgesktzten Bestimmungen wird, in» sofern sie nicht nach dem allgemeinen Straf, gesetze zu behandein ist, von den Gewerbsbe-behörden mit Geldbuße bis zu 200 fl. bestraft. (Obstbau. Behandlung der Bäume.) Professor G. Wilhelm (Graz) schreibt in der „Tagespost" über die Behandlung der vom Schneedruck beschädigten Bäume und ertheilt folgende Rathschläge: 1. Wenn gröbere oder kleinere Aeste vollständig abgebrochen sind, so müssen die in der Regel sehr stark splittrigen Wunden vor Allem mit einem scharfen Werkzeuge geebnet und geglättet und die Wvndflächen gegen die Einwirkung der Atmosphäre geschützt werden, was durch Bestreichen mit Baumwach» oder Baum» Mörtel geschehen kann. 2. Wenn Aeste nicht vollständig abgeriffen stttd, sondern noch durch Rinde, Bast und Epttnt mit dem Stamme einigermaben zusammenhängen, so kann man dieselben nicht selten dem Baume erhalten, wenn sie vorsichtig in die frllhere Lag« und Richtung gebracht und in derselben befestigt werden. 3. Haben Bäume mehrere Aeste durch Abknicken oder Abbrechen verloren, jo ist eS am besten, alle Aeste in der Weise einzustutzen, wie man bei dem sogenannten Verjüngen zu verfahren pflegt. 4. Umgedrückle, halb ausgerissene Bäume sollen aufgerichtet werden, worauf sie bei lichtiger Behandlung gerne und sicher fortwachsen. Sollte Frost eintreten und das Aufrichten vor« her nicht «öglich gewesen sein, so bedecke man die ausgerissenen und blobliegenden Wurzeln mit Erde, Stroh oder Laub, blS der Boden so weit abgetrocknet ist, daß das Ausrichten vorgenommen werden kann. ^ttartiurger Berichte. (Schwere Körperverletzung mit nachfolgendem Tcde.) Die Winzerin Aloista Ferk. die Ende September von dem Raufbolde I. Ferk in Gruschau überfallen und mit einer Hacke lebensgefährlich verletzt worden, ist nun im allgemeinen Krankenhause zu Mar» bürg ihren Wunden erlegen. Alo^sia Ferk war fünfundvierzig Jahre alt. (Brandstiftung.) Sonntag den 12. Okt. Nachts ist dem Grundbesitzer M. Kotz in Skog-gen eine Kupitze mit 100 Zentnern Grumme! abgebrannt. An gleicher Stelle wnrde vor eini- findet überhaupt in der slaoischen Gegend, daß dort, wo ein recht htlbscher Aussichtspunkt ist, eine Kirche oder Kapelle sieht. Von Et. Heinrich kann man nach St. Pri-mon gegen Süden, oder nach Norden zur Proßinagg'ichen Glasfabrik nach Nast, Lobnltz oder Lembach abgehen. Maria Rast ist ein historisch merkwürdiger Wallfahrtsort, — ist eine der ältesten Kulturstätten Steiermark«. Ehemals war t)ier eine lateinische Schule. Von da längs der Drau gelangt man wieder nach Marburg zurück. Bei Löbnitz vor Maria Rast sieht man noch eine Türkenmauer. Die Türken oder Krutzen drangen bis hieher, wo man dieselben abzuwehren suchte. Dafür zeugt diese Mauer. Dieselbe ist jetzt noch 10 Klafter lang, 1?/a Klafter h»)ch und mit Schirbfcharten versehen, ein Ueberbleibsel aus jener Zeit. Bei Löbnitz ist auch ein schöner Wasserfall zu sehen. Ueber das Plateau am Bacher kommt man dann nach Hl. Dreikönig und St. Ulrich; immer eine schöne Aussicht gegen Pettau, die schöne Kollos bis Sauritsch, den Donali- und Wotschberg u. s. w. Ein Weg über den Abhang geht gegen Südosten nach Tainach und Windisch-Feistritz, ein anderer mehr östlich nach Schleinitz. (Schluß folgt.) gen ^Monaten die Kupitze mit 200 Zentnern Futter «ingeäschert und zwar in Folge einer Brandlegung, welche auch diesmal stattgefunden. (Zum Selbstmorde in Schleinitz.) Johann Freitag in Schleinitz, über dessen Ver» giftung wir bereits der in letzten Nummer berichtet, hatte schon eine Woche srüher sich zu entleiben versucht. Ziemlich angetrunken stellte sich Freitag dem Bahnzug entgegen und nachdem dieser rechtzeitig noch znm Stehen gebracht worden, verließ er unzufrieden das Geleise. Dem Strasgerichte angezeigt, wurde Freitag zu Arrest auf die Dauer von vierundzwanzig Stunden verurtheilt. (Erfroren.) Am 17. Oktober früh wurde auf der Straße, welche über den Radl führt, der Buchbinder Johann Reiter von Eibiswald im tiefen Schnee erstarrt aufgesunden und blieben alle Belebungsversuche sruchtlo». Reiter hatte am 16. Nachmittag trotz der Warnung seiner Gattin den Weg nach Mahrenberg angetreten, um Bücher dorthin zu tragen. (Rinderpest.) Die landwirthschastliche Filiale Leibnitz hat in der Sitzung vom 19. d. M. beschlossen, die Bezirkshauptmannschast um Erlaß folgender Verodnungen zu ersuchen: 1. Das Belegen der Kühe ist nur aus dem Bereiche, wo der Stier steht, zuzulassen; das Zutreiben derselben ans fremden Gemeinden ist gänzlich einzustellen. 2. Für den Fall eines einzigen Seuchenausbruches sei für die ganze betreffende Gemeinde das Zutreiben der Kühe gänzlich ver^ boten. 3. Reisenden Handwerksburschen, Bettlern, Haustrern, Scheerenschlelfern u. dgl. wanderndem Volke sei der Eintritt in die verseuchten Gemeinden gänzlich zu untersagen. 4. In sämmtlichen Gemeinden des Bezirkes — auch in solchen, wo kein Seuchenfall konstatirt ist — sei das Uebernachten obge-nannter Leute, sowie auch der Einleger in den Vieh-Stallungen zu verbieten. (Vergiftung.) In Windisch-Feistritz hat sich die vierzigjährige StraßenmeijterS'Witwe M. Fiedler mit Arsenik vergiflet und zwar wegen Zerrüttung ihrer wirthschaftlichen Ver-hältnisslk. M.' Fiedler, welche dem Trunk ergeben war, soll nach dem Genüsse des Giftes ein WirthShauS aufgesucht haben, um den brennenden Schmerz zu stillen und ihr Testament zu machen. (Diebischer Stiesvater.) Die Bauern-tochter Antonia Rancigaj zu St. Martin im Rosenthale beschuldigt ihren Stiefvater, deren Sparkasse-Büchlein von 380 fl.. welches sie für die Schwester ihres verstorbenen Vaters auf dem Dachboden verwahrt, qestohlen zu haben. Der Verdächtige läugnet. Die Anzeige wurde übrigens bei der Sparkasse und bei Gericht tchnell erstaltet, und wurde kein Versuch gemacht das Geld zu beheben. (Feuer.) 3n Roßwein ist das Wohnhaus des Grundbesitzers M. Kossär abgebrannt. Dieses Feuer soll durch schlechte Beschaffenheit des Rauchfanges entstanden sein und ist «s der Windstille zu danken, daß nicht mehrere strohgedeckte Nachbarhäuser von den Flammen ergriffen wurden. Der Besitzer erleidet einen Schaden von 800 fl. Das Gebäude war versichert. (Wein verkehr.) Ii, der Kalles und in den Rieden vo.i Ölten, Maiberg, Drauberg, Sauritsch . . . zeigt sich die angenehme Erscheinung, daß Weintäufer zahlreich mit den Wein-garten'Besitzern selbst Geschäfte abschließen. (Verpachtung der Verzehrung s-st euer.) Die Verzehrungssteuer von Wein, Most und Fleisch für 1880 (1681 und 1882) wird in den Sektionen: Ober-Welitschen, St. Benedikten, St. Leonhardt, Zellnitz bei Faal, St. Lorenzen, Kötsch, Schleinitz, Klöch, Halbenrain und Straden am 24. Oktober — Cilli, Sachsenseld, St. Georgen an der Südbahn, Tüffer, Reichenburg, Rann, St. Leonhardt und Laak am 25. Okt. -- Drachenburg, Kopreinitz, St. Peter am Königsberg, Rohitsch, Sauer-brunn und St. Martin bei Erlachstein am 26. Oktober bei der hiesigen Finanzbezirks-Direktion verpachtet. Die näheren Bedingungen können in der Kanzlei der letzteren, sowie bei den «ontrols- bezirk Leitungen der Finanzwache in Marburg, Eilli, Gonobitz und Radkersburg eingesehen werden. Theater. (^8-) Dienstag den 21. Oktober. Die Reprise des dreiaktigen Lustspiels ..Die Augen der Liebe" von Wilhelmine v. Hillern fiel gut aus. Die Handlung wickelt sich rasch, ohne besondere Längen ab und das Ensemble umfaßt möglichst wenige Darsteller, wodurch die Präziston desselben gefördert und die Vorstellung vortheilhaft gehoben wird. Die Besetzung der Rollen war vis auf die der Fifi, welche Frl. Schweighofer versah, dieselbe, wle bei der ersten Aufführung. Mit diesem Tausche kann man zufrieden sein, denn Frl. Schweighofer gab den 16jährigen Backfisch mit natürlicher Anmuth und Frische und fand nebst den übrigen Darstellern, deren Leistungen in diesem Stücke von srüher her vortheilhast bekannt sind, von dem leider mäßig besuchten Hause Anerkennung. Auch die daraus folgende Operette „Mann-fchaft an Bord" von I. N. Zaitz ging lebendiger und besser als die früheren von Stapel. Dl« Chöre wllrden resoluter und exakter gebracht, nur der Chor der Nachbarinnen trat in Eilmärschen aus, denen das Orchester kaum zu folgen vermochte. Den ersten Preis errang stch Frl. Tefsari (Emma), welche ihre sangliche Sicherheit und Fertigkeit durch Anwendung figurirter Kadenzen, die ihr stürmischen Beifall enltrugen, neuerlich und günstig hervorhob. Einen prächtigen Interpreten fand in Spiel und Maske der alte Wachtmeister Piffard in Herrn Nedelko. Frl. Folke (Max) hielt sich bei dem Standchen und bei dem Duett recht wacker. Recht komische Gestalten waren die Herren Fiala (Spermacet), welcher in der Gelenkigkeit der Füsse Großes leistet und Swoboda (Schulmeister). Mittwoch den 22. Oktober. „Dorf und Stadt". Schauspiel in ö Akten von Charlotte Birch'Pfeisfer. Als Lorle gastirte Frl. A'Ula Ramm vom Theater an der Wien. Mit naturgetreuer Wahrheit und verständiger Auffassung, sowie wohldurchdachter Konsequenz sührte die verehrte Gastin in schön gezeichneten Zügen, denen weder Wärme noch Empfindung fehlten, ihr Lorle durch. Das Austreten ist ebenso sicher, als die Beherrschlmg des angewandten Dialektes, der natürlich gehandhabt wird, und der Verständlichkeit keinen Emtrag macht. Es ist selbstverständlich, daß unter so bewandten Umständen der Gastin ungetheilte Anerkennung zu Theil wurde, welche sich nach jedem Aktschlüsse auf das Lebhafteste manisestirte. Wir sehen dem weiteren Gastspiele des Fräuleins mit lebhaftem Interesse entgegen, und geben uns der Hoffnung hin, daß dasselbe den Beweis erbringen wird, daß in Marburg doch noch mehr Kunstsinnige wohnen, als es ditser Abend vermuthen ließ. Der Gastin lvürdig zur Seite stand Herr Reiff (Reinhard), der hervorragend an dem Erfolge des Abends partiziprrte. Die Leistungen d«S Herrn Nedelko (Lindenwirth) und der Frau Wauer (Bärbel) vervollständigten das gut gelungene Gemälde, zu dem noch Frl. M. Bacher (Ida von Felseck) und die Hzrren Baum (Fürst), Conard (Eollaborator) und Charles (Christof), der für Episodenrollen gut verwendbar ist, den Rahmen beistellten. Berichtigung: In der Rezension von Mittwoch den 22. Oktober muß es in der zweiten Spalte, Zeile 23 und 24 statt „daS^' „die" heißen. Letzte Die Ackerbau.Gesellschast in Krakau will auf dem Agrarkongreß die Errichtung von Acker-baU'Kammern beantragen. Der Getreidezoll Deutschlands wird am 1. Jänner 1880 unbedingt in Krast treten. Der Bautenminister Frankreichs beschäftigt sich lnit der Vervollsländigung der Landstraßen. England beabsichtigt, unter Hinweis auf den bedenklichen Ministerwechsel in Konstantinopel die Großmächte zu einem gemeinsamen Schritt bezüglich der Reformangelegenheit einzuladen. Rr. 9S11. (120S Kundmachung. Laut Kundmachung der hohen k. k. Statt halterei vom 16. Oktober 1679 Nr. 14167 sind in Folge konstatirter Rinder-Peftfälle die polit. Bezirke Rann, Pet tau, Marburg, Leib Nitz, RadkerSburg und Feldbach als Seuchenbezirk erklärt worden. In den Seuchengrenzbezirk tvurden einbe zogen die politischen Bezirke Cilli, Lutten berg, Deutschlandsberg, Graz, Hartberg, Weitz. Bruck und Leoben. Das Stadtgebiet von Marburg wird als Seuchengrenzbezirk erklärt. Für alle diese Bezirke treten die Bestimmungen des Z 27 des Riuderpkst-GeskKkS in Wilksamkeit. DikseS wird mit Bezug auf die hierortige Kundmachung vom 14. Oktober 1879 Z. 9188 zur allgemeinen Kenntniß und Darnachachtung gebracht. Gleichzeitig wird die Verzeichnung deS Bieh standkS in der Stadt Marburg veranlaßt, der Handel mit Rindvieh, Rauhfutter und Streu-mat-riale und der Weidetlnb eingestellt. Hunde sind anzulegen und Kotzen einzusperren. Frei herumlaufende Hunde und Katzen werden getödlet. Stadtrath Marburg am 19. Oktober 1879. Der Bürgermeistcr: Dr. M. R is,r. Rarvurger Rännerge^ang-I^erein! Freitag den 24. Oktober, Abends 8 Uhr: Kauptversammtung im Vereins lokale. 1216) Die Vereiusleitnug. «iuitll»os «ir Zvrx. Freitag den 24. Oktober 1878 von der Jamite KramVerger. Die ergebevste Einladung macht 1214)_ Vovil« Ilior! »szsW ..»mi l^iedliiz" auH Wien Marllurg, Herrengaffe 11. Empfehlenswerth für jede Haushaltung ist vivirtrtsodo koverNSux; — selbes macht den Gebrauch der Zündhölzchen, der Kerze und der Nachllampe entl;ehrllch.' (1213 Stück sammt Munition kostet blos 2 ?. SO kr. Im Salon der Mzclieii MM. ersten Haie kier! Anatomisches Mussum tn 1. Abtheiluug: Die Embryologie, Eniwicklung de» Menschen. 2. „ Ethnologische Gallerie fämmtlicher Völker und Menfchenracen. 8. „ Chirurgie und Teburtthilfe; die interes. santesten Operationen. 4. „ Pathologische und anatomische Abtheilung. 5. „ Sammlung von Schädeln, Skeletten und Natur-Präparaten. 6. „ Sammlung abnormaler menschlicher Phä- nomene und mumificirter Pröparate. Außerdem eiue großeVallerie iuterejsanterZchauülkfte. Besonder» hervorzuhelien: Der anatomische KerKute« bietet eine Anficht der gesammten Musculatur. — Die Anquisttion, dargestellt an lebensgroßen Figuren. — Die verschiedenartig» sten Hperatianen und phSnomenake GrscheinUnge«. Im Ganze»! über »Kunst-Gegenstände. Täglich geöffnet von 8 Uhr Früh bis 9 Abends. Jeden Freitag von 2 Uhr Nachmittag ausschließlich und nur allein für Damen geöffnet. Eintritt 20 kr. "W« vis (AsfsrtiKtsu xvbsu divmit 6is dövkvt bstrübevils I^svliriobt! vor» 6om Kirisvdeiäeri idres iQQjxstgelisbtov lZatteo, Vators UQÄ Lvdvisxvrvator, üss ÜOrrQ k'lorian >Vrilt«eI>Ii0, pvvs. () dsrivkrors 2vNnjt2, vvloner »m 22. 6. um 10 Ilkr iv Leillsm 60. I^edvlls^akre, vorssksr» mit 6sa dvil. Lterbesallrvmootoll, an 6er Rüolcsllillarlcs-Lokvin6suodt vorsokie^. Das I^vivdslldszxävß^niss Lioäst Laiusta^ äov 25. 6. III. uw 11 Vormittages statt. 2v1tllite am 23. Oktober 1879. .kvsefn als vattia. R^oulvv vvrsdsl. I^«ukaa«»r. Al«ti>llcke, .Io»«tlnv verekol. k«umx«rtnsr, Lrnst llvü Aari» als üinller. Kradlatsrnsn von A. A.— au5värt3 bis A. —. ZtMeMllÄtkL'KSN naeli usuestsr Kssvtsl. Vorsebriiib. l-o9 V/. Kvuppvrt. Große Aiswihl von von 3 fl. Sa kr. bis SV fl. per Stiickj auch werden L» lernen ansgetiehen bei (ttS4 At« 8cliiike. Spengtermeister. an den Gewinn-Chancen der vom Staate Hamvnra garantirten großen Geldlotterie, in welcher 8 »lill. M.0W K..R»rk vom 10. Dezember 1879 bis 14. Mai 1880 ficher gewonnen werden müssen. (1145 Der neue in 7 Klassen eingetheilte Spielplan enthält «Itter 94.000 Loosen 4S,000 HewWne und zwar ev. speziell aber l Osv.il Z^ 250,000 5(F0V. 8000 1 n 150,000 2 n »u vooo 1 n 100.000 54 » äick sooo 1 n 60,000 6 n »u 4000 1 « a^l 50,000 65 » gooo 2 n 40,000 213 v a« 2000 2 »» 30,000 12 1600 5 25,000 2 » 1200 S n 20,000 631 1000 l2 KN 15,000 773 n b00 l 12,000 95V » 300 24 n Z 0,000 26450 » 138 vom 10. Dezember 1879 bis 14. Mai 1880 ficher gewonnen werden müssen. (1145 Der neue in 7 Klassen eingetheilte Spielplan enthält «Itter 94.000 Loosen 4S,000 HewWne und zwar ev. speziell aber ie. le. Die Gewinnziehungen sind planmäßig amtlich estgesetzt. Sur nächsten ersten Gewinnziehung dieser großen Geldverloosnng kostet: ie. le. Die Gewinnziehungen sind planmäßig amtlich estgesetzt. Sur nächsten ersten Gewinnziehung dieser großen Geldverloosnng kostet: da» ganze Originalloo« nur 6 Mark oder st. 8'/, da« h»lbe „ . S „ „ l-/. da« »lerlel . „ I^ »0 «r. und werden diese vom Staate garantirten Hrtai> nalkoofe (keine verbotenen Pro-uessen) gegen Km-tndnng des Uetrage» oder ^inzahtnng nach den entferntesten Gegenden von mir franko ver» sandt. Kleine Beträge können anch in Postmarten ein-gesandt werden. Da« Kaus Stetndecker hat binnen knrzer Zeit grosse Hewinne von Mark ISS,000, 80,000, 80,000, 20.000, mehrere von 10,0000 u. s. w. an »eine Jnleressenten ausbezahlt und dadurch viel zum Glücke zalilreicher Familien beigetragen. D»e Einlagen find im Berhältniß der großen Chancen sehr unbedeutend und kann ein Glückversuch siiur empfohlen werden. Jeder Theilnehmer erhält bei Bestellung den amt. lichen Plan und nach der Ziehung die offiziellen Ge-^winll listen. Die Auszahlung oder Versendung der Gewinne lerfolgt planmäßig und nach Wunsch der glücklichen Gewinner. Aufträge beliebe man umgehend und jedenfalls vor dem 30ten ds. Wts. vertrauensvoll zu richten ^an die öewSyrte atte Airma Stointleelier, M_____________ van!(- Sl. VlkvvksvIgvLvkäft, ttamt»urg. p. Da» Kans Steindecker — überall al» sottd und reell SeKannt — hat besondere Reklamen !nicht nöthig: eS unterbleiben solche daher, worauf verehrl. Publikum aufmerksam gemacht wird. »erantwoMtche Redaktion, »in« »»d »erlag »on Eduard Sanschitz in Vkaebneg. SNetG