«M 38. >M M ^ - R84K. ^ Tatbachev Settnna. Dinstag ven 11. Mai. D l I y r i e n. ^ie k, k, Landesstelle hat die beiden Amts' schreibersstellen bei dem auf a. h Befehl zur Verwaltung des BtzirkeS Weißenlels zu Kronau aufzustellenden prov. landesfürstlichen Vezirkscommissariates., dem bisher privatherrschafllichen Steuer. Einnehmer da-selbst, Johann Rock,—und dem bisherigen Kanzlei-practikanlen bei dem prov. landesfürstlichen Bezirks-commissariat» der Umgebung Laibachs, Mathias M u» schitsch verliehen. — Laibach am 20. Apeil <8lll. Uombarvisch- Venetianisches Rönigreich. Venebig, den 30. April. Ihre Maiesiät unsere durchlauchtigste Souveraininn sind gestern zur allgemeinen Freude der Einwohner von Treviso in letztgenannter Stadt angekommen. Ihre k. k. Hoheiten, der Herr Erzherzog Vice-Honig und die Frau Erzherzoginn V:ct< Königinn waren mit Höchstihren durchlauchtigsten Töchtern, kaiserl. Hoheiten, Morgens von hier abgegangen, um Ihre Majestät bei Ihrer Ankunft in Treviso zu bewillkommnen. Eben so hatte stch Se. k. k. Hoheit, der Herr Erzherzog Friedrich , Höchstwrlcher erst kürzlich hier angekommen war, dahin begeben, um der durchlauchtigsten Reisenden Seine Huldigung darzubringen. Am folgenden Tage setzten Ihre Maiestat die Kaiserinn und Königinn Allerhöchstihr« Reise nach Modena fort , worauf Ihre kaiserl. Hoheiten der Hr; Erzherzog Vice-König und die Frau Erzherzoginn Vice. Königinn sammt Prinzessinnen Töchtern den Weg nach der Hauptstadt der Monarchie antraten. Se. Erc. der Herr Landes-Gouverneur. Graf Palffy, halte sich bereits den Tag vorher zum «hrer» diethigen Empfange Ihrer Majestät nach Udine be- geben, wo er von Allerhöchstdetselben huldvoll empfangen wurde. (W Z ) Italien. Rom, 22. April. Sie werden wohl bereits wissen, daß die Schwefelfraze, welche gerade jeht in Neapel durch französische Vermittlung geschlichtet werden sollt,, wiederum zu neuen Zwistigkeiten und Verdruß Anlaß geben will. Die neapolitanische Negierung hat bekanntlich einen Auefuhrzoll auf allen Schwefel gelegt, worüber die Kaufleute sich schon lan« ge bitter beschwerten. Nach den neuesten Nachrichten aus Neapel hat die englische Negierung nun förmlich gegen diesen hohen Zoll protcstirt und eine Note durch ihren Geschäftsführer überreichen lassen, welche in sehr herben Ausdrücken abgefaßt ist. Am Hose hat dieser Vorfall eine große Mißstimmung hervorbrachtj man wirb lvohl endlich der Ueber-macht ^nglandS nachgeben und diesen Zoll, wenn auch nickt ganz aufheben, doch bedeutend modisici-ren müssen. (Allg. Z.) Frankreich. Der National schreibt aus Algier vom l«. April: „Die mit Unterhandlung der Auswechselung der Gefangenen mit Abd-El-Kader beauftragten Bevollmächtigten sind zurückgekommen. Sie haben den Emir nicht gesehen, aber ein mit seinen Vollmachten versehener Kaiifa hat in seinem Namen unterhandelt. Add-El-Kader verpflichtet sich, 500 fran' zösische Gefangene gegen 400 Araber auszuwechseln. Der Austausch soll in H4 Tagen Slatt finden. Die Gefangenen sollen von beiden Seiten nacb Mufay» gebracht und dort ausgewechselt werden. Man zweifelt aber an der Vollziehung des Tractats." Toulon, 23. April. DaS Dampfboot Aetna ist heule auf unserer Rhede mit Briefen auS Afrika 236 und 2l9 Passagieren angekommen. Es fuhr am 20. von Algier ab. Nach den Briefen aus Algier traf man alle Anstalten zu der Expedition zur Verpro-viantirung von Mlliana, deren Aufbruch .auf den 2l. festgefetzt war. Das Wetter war aber schlecht und «s regnete seit einigen Tagen fast beständig. M.m glaubt in Algier nach aus dem Innern eingetroffenen Nachrichten fast allgemein, daß «S zu irgend einem bedeutenden Schlag zwischen unsern Truppen und den Arabern bei diesem Anlaß kommen werde. Der Emir soll fur diesen Punkt eine bedeutende Streitmacht versammelt haden. Der Regen könnte wohl den Abmarsch der Expedition lüvas verzögern. __ Aus Aona schreibt man: „2er Courier von Constantine ist am 8. April mit Nachrichten angekommen, die hier außerordentliches Ausseyen gemacht haben. Am Morgen des 2. April ließ General Negrier acht Araber enthaupten, die wegen Ermordung französischer Soldaccn zum Tode verur» thellt waren. Die Araber wucden innerhalb vicrund-zwanzig Stunden verurtheilt und hingerichtet. Das außerordentlichste Ereigniß ist aber unstreitig die Verurtheilung des famosen Ben Aifsa, Ritters der Ehrenlegion, zu 20jähriger Kettenstrafe, als deS Falschmünzens überwiesen. Dieser imposante Häupt-lmg, dessen Sohn bald nach der Einnahme von (Ion-siancine nach Paris geschickt wurde, ward degradirt und nach Toulon geschickt, wo er seine Strafe bü< ßen soll. M.in hat ihm den Vact a!)casirt, was für die Araber eine weit größere Strafe ist, als Kelten auf 20 Jahre. Diese Operation fand in Gegenwart «iner unermeßlichen Volksmenge Statt, und der Ver-urtheilte ward in diesem Zustand in der ganzen Stadt umher geführt." (Allg. Z.) Spanien. Aus Madrid wird unterm 21. April berichtet: Di« Kammer der Procuradores wird morgen die Mitglieder d,r gemischten Commission ernennen, die beauf« «lagt ist, sich mit den Proceres über die Vasen der Nsgrncschaftswahl zu verständigen. In der Deputirtenkammer ist der Grundsatz dcr Beschlüsse des Senats über die Behandlung der Re-genlschaftsfrage angenommen worden. Er geht dahin, daß die Frage vor eine aus Senatoren und Depu» tirten gemischte Commission gebracht werden solle. Im Laufe der Verhandlung wurden das Ministerium und der Herzog oe la Victoria scharf angegriffen. Im Allgemeinen scheint es, daß, während der Senat, im Interesse des gemäßigten Systems, fur die Ne-gentschaft eines Einzigen ist, die Deputirtenkammcr in ihrer Mehrzahl trinilarische Gesinnungen hegt. Es war deßwegen schon die Nede von der Auflösung dieser Kammer. Der Streit mit Rom geht fort. Neuerdings sah sich die Regentschaft bewogen, die Verordnung Carls III., wornach kein päpstlicher Erlaß ohne das königliche Placet bekannt gemacht werden darf, nachdrücklich einzuschärfen. Auch wurde den französischen Missions. Gesellschaften die Veranstaltung von Samm» lungen in Spanien verdocen» weil dadurch Geld au' ßer Land komme und die Geber auf die Verwendung desselben keinen Einfluß äußern können. Das Gerücht, Cabrera sep von Neuem in Spa« inen aufgetreten, gewinnt an Gewicht. Es könnte dieß eine Tactik der Unitarier seyn, um die Noth, wenoigkeit Eines Regenten in der Person EsparteroS darzuthun. Das ministerielle Journal »Constitution" schreibt in dieser Beziehung: Wir erhalten so eben Briefe aus Girona unter dem l5 ; dieselben versichern, Cabrera sey wirklich mit 200 Mann Infan« terie und 50 Pferden, alle gut ausgerüstet, in Spa» nien Hingerückt. Die zu Figueras sialionirten Truppen haben sich, indem sie diese schlimme Nachricht erfuhren, in Marsch gesetzt. Jedenfalls verdient v. Erc. Befehl und verständigen Leitung an den Küsten Syriens gemacht haben, hat den Conflict beendigt, der sich schon so lange in dem türkischen Neich erhoben hatte. Da der Zweck unserer Verbindung erreicht ist und die Ner. einigung der Flotte keinen Zweck mehr hat, so hat ber Hr. Contreadmiral Bandiera den Befehl erhalten, sein friedliches Kreuzen in der Leuante, so wie es früher geschah, von neuem zu beginnen. In dem Augenblick, da er sich von der englischen Flotte trennen wird, empfange ich den Befehl des Kaisers, meines Herrn, Ew. Exc. zu sagen, daß Se. Maj. die wahrhaftigste Zufriedenheit mit dlr Verwendung empfindet, die ste von dem Geschwader zu machen wußten, das Ihrem Befehl anvertraut war. Se. Maj. dankt Ihnen, Hr. Admiral, besonders für den Theil des Ruhms, den dasselbe erlangt Hai, und für das guce Vernehmen, das Sie immer mit sei« uem Befehlshaber erhalten haben. Ich schätze mich glücklich, daß ich den Befehlen Sr. Maj. bei Ew. Exc. nachzukommen habe, und benutze die Gelegenheit, um die Ehre zu haben, Sie zu ersuchen, die Versicherung meiner hohen Achtung zu genehmigen. Wien, 10. März 1841.« (Mg. Z.) N u ß l a n v. St. Petersburg, 10. April. Die Vermäh' lungsf.'ier unsers Großfürsten-Thronfolgers mit der Großfürstinn Maria Alexandrowna ist auf den 28. d. M., den Vorabend seines 22sten GeburlefesteS, bestimmt. Die in diefer Beziehung wegen Stattfinden' den Festlichkeiten am Kaisnhofe werden in kurzen Intervallen 16 Tage dauern, und mit dcr bekannten ersten Frühlingspromenade nach Kalharinenhof (unserm nordischen Longchamps) schließen. — Unter den Kronbauern mehrerer siat? devölkttten Gouver:- nementS im esrtt grofft Uebersiedelung in die Südprovinzen vorgenommen. Zufolge eines höchsten Befehls vom 29. Dec. v. I. werden nun aus den Gouvernements Njäsan, Tam-bow, Kursk, Orel, Charkow, Pullawa und Tschcr» nigow viele dieser Bauern in noch von Niemanden occupirte Ländereien deö Gouvernements Saratow, Orenburg, Ickaterinoslaw und der Provinz Kauka-sl'en mit den allen Utbersiedlern gesetzlich zustehenden Narrechten angesiedelt. — Keins von den in neuerer Zeit im Betrieb« der Völkerindusirie aufgekommenln Hilfsmitteln hat in Nußland einen so raschen Aufschwung gewoynen, als die Dampfschifffahrt. Kaun, zählen wir ein Vierleljahrhunbert seit ihrer ersten Einführung bei uns, und schon bilden die Dampf« schiffe einen wichtigen Succliis in unserer Kricgs-vnd Handelsmarine. Seil einigen Jahren befahren ihrer regelmäßig zwei die höhere Strömung des Dnieper. Jetzt beabsichtigt man, diese Schissfahrt noch zu erweitern, sie auf dem Dnieper vom Beginn seiner famosen Katarakte bis Cherson, von hier bis Odessa auszudehnen. Diese Lommunicalionserweiterung ver« mittelst des Dampfes wird der HandelSindustrie Ncu-RußlandS «inen wichtigen Aufschwung geben. (Allg. Z) Gsmanisches N eich. Nach Privalbriefen aus Con stant in op el scheint die ohnehin schwankende Gesundheit Abdul Medschids durch ungeregelte Lebensweise immer mehr geschwächt za werden. Im Fall seines TodeS lvürde sein Bruder Abdul Aziz (geb. 9. Febr. 1830) ihm auf dem Thron der Kalifen folgen. Von diesem entwirft ein Schreiben im M. Herald folgend» Schil-üerung: „Der Elbe des jttz'gcn Sultans, Abdul Aziz, wird, nach der eifersüchtigsten Politik der os» manischen Dynastie, im Palast gleichsam gefangen Zehalten. Seine Zimmer gleichen einem Geflügelhof' und sind mit Hühnern, Aenten, und andern Haus» thiercn angefüllt, die er sehr liebt und selbst füllert. Er ist auch s«hr gewandt im Seiltanzen und führt die schwieligsten Stellungen ohne Balancierstange aus» ein Talent, das ihm in der Folge dazu dienen kann, daS europäische Gleichgewicht aufrecht zu Hal« ten." (Allg, g.) Der Oesterreich'sche Beobachter meldet aus Con« sianlinopel vom 21. April Folgendes: „Der ehtmalig« Pascha von Aidin und nunmehrige Statthalter von Erzerum, Kiamil Pascha, ist an, 16. d. 233 DM. nach Trapezunt abgegangen, um sich von da » sanbtschaften von dieser Maßregel, welche vom 15. Mai an in Vollzug gefetzt werden soll, in Kenntniß gesetzt. Eine Escadre von, l.0 Kriegsschiffen wird gegenwärtig ausgerüstet, um baldigst zu diesem Ende nach Candien abzusegeln." „Der Präsident des KriegsconfeilS, Hussnn Pascha, welcher unlängst eine Sendung nach Syrien erhielt, ein seiner Nechtschaffenheit und Menschenfreundlichkeit wegen allgemein geachteter und belieb-ler Mann, ist gestern in dieser Hauptstadt gestor» ben." „2er vormalige Musteschar beim Seriaskerate, Hadschi Edhem Vei, ist zum Defterdar von Beirut, Saida und Saint Jean d'Acre ernannt und hier durch ben bisherigen Mutbachi Mübiri, Saadi Efen-di, ersetzt worden." „Die neueste Nummer der Türkischen Staats-ze'ltung vam 24. Saf,r 125? (l?. April 13^1) meldet die Ernennung Mirza Said Pascha's zum Mu-schir von Silistria und Selim Pascha's zum Mu« schir^und Statthalter von Saida." „Den neuesten Berichten aus Smyrna zufolge war der k. k. Contreadmiral Freiherr von Vanoiera, am 16. d. M. am Bord der Fregatte „Vencre" von Marmorizza im dortigen Hafen angekommen." A e g y p t e n. Alexandria, 6. April. Seit einigen Tagen sind neun Batterien nicht weit vom Ausfluß des Canals in den Hafen errichtet worden; von den Truppen, die Mehemed Ali beabsichtigt herkommen zu lassen, ist schon ein Regiment Garde von guttm Aussehen angelangt. Die Veitheilung der Truppen im Delta wie auf den äußern Ufern der beiden Haupt' nilarme ist jetzt vollendet: es stehen in Rosette starke Delaschemenls, die Hauptmacht ist aber an dem Arm von Damiette stalionirt und gegen die syrische Wüste zu» Erwartet man von bort einen Angriff, oder hat Ibrahim vielleicht Lust elne neue Invasion zu versuchen? Obgleich man hiev ziemlich ruh!g bem Ausgang der na'chstm Ereignisse entgegen sehen zu können glaubt, so scheint es uns doch, als ob die Sachen weit bedenklicher stehen als jemals. Wenn man früher auch die Unzufriedenheit und ben Miß« mulh der Soldaten und Officiere ganz unbeachtet lassen konnte, denn sie schlugen sich trotz dem überall und waren gewöhnlich Sieger, so ist das seit dem Verlust Syriens anders geworden: die Soldaten ha« ben keinen Glauben mehr an das unverwüstliche Glück und die Macht Mchemed Ali'S, sein NimbuS ist zer« rönnen und sie treten jetzt stärker denn jemals mit ihren Forderungen und Ansprüchen auf. Zwar sucht man sie hie und da mit Versprechungen zufrieden zn stillen und zahlt auch zuweilen, wie jetzt in Alexan» drin, wo die Marine einen dreimonatlichen Sold «r< hält, aber dieß ist nicht hinreichend, um sich im Fall eines Angriff«; auf sie verlassen zu können. AuS diesem Grunde halten wir den Zustand der ägyptischen Angelegenheiten für sehr kritisch; wenn man in Con-stantinopel den Stand der Dinge genau kennt, was man vermuthen muß, so darf man glauben, daß die Pforte auch Vortheil daraus ziehen wird. Die Engländer machen zwar hier dem Pascha die besten Hoffnungen zu einem gütlichen und für ihn vortheilhaf-tln Vergleich, aber sie scheinen dazu eben so wenig beauftragt zu seyn, wie Napj,r, "ls »r die Convention mit ihm abschloß. Einer seinerAgente». ist kürzlich nach London abgereist; was er aber dort eigentlich machen soll, weiß Niemand, denn um die Engländer von der Ausführung eines reiflich überlegten Ent-schlusscS zurückzuhalten, dazu bedarf es, wie die Geschichte beweist, etwas ganz Anderes als einen Agen« ten,h!nterdemnicht einegehörigeAnzahl Schiffe uridein paarmal hunderttausend Bajonette stehen. Der Sohn des Commodore Napier ist seit ei'nige.n Tagen wieder aus Syrien zurückgekammmen, wohin er die gefangenen Emirs des Gebirges geleitet hatte. — Man spricht hier wieder viel von der Pest, die flch jedes, mal in Alexandria einsindet, wenn der politische Him« mel sich trübt. Auch im vorigen Jahr, wo man ein« Nlokade befürchtete, kam sie zu rechter Zeit und höl. te erst mit der Convention Napier auf. Als dies« Convention nicht ratisicirt ward, stellte sie sich wie» der ein, erst unscheinbar, kaum zu bemerken, auf einmal trat sie ganz hervor, als die harten Bedin' gungen aus Constantinopel ankamen, und nicht angenommen werden konnten. Jetzt soll sie durch ganz Unterägypten, vor allem an der Meeresküste, laufen, und 223 und die armen ohnedieß schon so geplagten Fellahs in keinen geringen Schrecken jagen. Man will wissen, daß sie in Kairo große Verheerungen macht, aber diejenigen, die eben aus Kairo kommen, wollen sie dort nicht gesehen haben, und vermutheten sie mit lHrer ganzen Furchtbarkeit in Alexandria, wo das tägliche Psstbulletin jedoch glücklicherweise nicht mehr als 15 täglich daran sterben laßt. Alexandria, 7. April. Vier Regimenter Infanterie sind von Kairo nach El-Arisch an die Gränze aufgebrochen; die ganze Kavallerie, mit Ausnahme von drei Regimentern, die hier erwartet werden, ist nach Mansurah gezogen, wo sie Cantonnirungen be» ziehen und sich bcreit hallen soll, nöthigenfalls in Syrien einzurücken. Man hat neun Batterien mit schwerem Belagerungsgeschütz zu Mamudieh, innerhalb der Einfahrt, errichtet, um das Einlaufen in die Nhcoe zu beschützen. Alle Oesen der Stadt wurden zum Backen von Zwieback requirirt, und täglich treffen große Verproviantirungen für die Armee ein. Derjenige, den man unter den gegenwärtigen Um. ständen mit Recht den Ritter von der traurigen Gestalt nennen könnte, ist Said Effenoi, der Abgeoro. nete der Pforte. Diese unglückselige Person, die hier ist mit der VesUmmung, bei der provisorischen Voll-ziehung des Hattischeriss vom l3. Febr. den Vorsitz zu führen, weiß nicht, welche Haltung sie annehmen soll, und man muß gestehen, daß diese Stellung sehr schwierig ist. Er bringt seine Zeit mit Spazierengehen zu, und muß sich bei jedem seiner Schritte von den Zurüstungen, die man gegen seinen Gebi,cer macht, überzeugen. — Die letzten Nachrichten, die wir aus Sprier, erhallen haben, sind vom 24. März,-die Pest herrschte daselbst fast überall, zu Jaffa, Caiffa, St. Ican d'Acre, Sur und in mehreren Dörfern des Libanon. Man hacte einen Cordon um Beirut zur Verhinderung der Communication mil den an» dern Städten ziehen lassen, es sind aber doch einige Pestfälle in Beirut vorgekommen. Auch hier in Ale. xandria macht die Krankheit Fortschritte, und statt 5 biS 6 Fällen täglich kommen jetzt ,5 bis 20 vor, und eS ist zu fürchten, daß sie bei der Hitze noch weiter um sich greife. Auch in Kairo und ben Dor-fern von NieberägiMen herrscht sie. (AliZ. Z.) gereinigte Ktaaten von Oorvamrrika. Am 27. April überbrachte das Segelpaketboot Formosa, welches am 6. April aus dem Hafen von Netzt zum erstenmal eingetreten) ausdrücklich vorgesehen: „lei dcm Ableben des Präsidenten wahrend seiner Amtbdauer übernimmt ohne weilerS der Vicepiasidenl die höchste Magislratur." Hiernach ist also der bisherige Viceprastdent, Herr I^hn Tyler, aus Virginien, Präsident der Veiei» niglen Staaten, bis im Iah» 18^15 die ordentliche Wahlperiode eintreten wird. — Dem New - Jorr? Inquirer zufolge umstanden, außer einigen Gliedern der Familie, sämmtliche Minister das Belt des Stcr, benben, wahrend eine ängstlich harrende Volksmenge das„Pcasidentenhauö" umgab. Die ersten ä'rztüchenBul« letins, die um l und 2 Uhr Nachmittags ausgegeben worden, hatten tröstlich gelastet, waren aber vonc Stunde zu Stunde nicderschlligend^r geworden. Um S Uhr begann der Kranke zu deliriren, kam aber bald wieder zur Besinnung. Vald nach 9 Uhr wandte er sich cn einen seiner Aerzte, vi. Worlhmgton, mit den Worten, die vermuthlich dem abwesenden Vicepra'sl'denlen Tyler gclcen sollten: «Sir! ick wünsche, daß sie die echten VerwaltungSgrundsa'tze wobt erfassen und durchführen. Ich »erlange weiter nichts (I »ülc iinllnnZ nmrr)." Von da an lag er bewußt los. Am 4. Apiil deS Morgens erschien folgende Bekanntmachung: „Da eine aliweise Vorsicht William Henry Harrison, bisherigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, plötzlich aus diesem Leben abgerufen har, so haben wir cs fiir unsre Pflicht erachtet, jetzt, da kein Congreß versammelt und der Viceprä'lident vom Regierungssitz abwesend ist, diesen schmerzlichen Verlust durch gegenwärtige von unsrer Hand unterzeichnete Erklärung dcm Lande anzuzeigen. Er starb im Präsidentenhaus in hiesiger Sladt (Washington) heute am h. April im Jahre des Herrn 13N1, eine halbe Stunde nach Mitternacht. DaS Volk der Vereinigten Staaten, gleich uns selbst von einem so unerwarteten und melancholischen Ereigm'ß niederge« schmettert, wird einigen Trost aus der Kunde schöpfen, daß sein Tod ruhig und voll Ergebung war, so wie sein Leben patriotisch, nützlich «nd ausgezeichnet gewesen ist. Das letzte Wort seiner Lippen druckte einen glühenden Wunsch für den Forlbestand unserer V,tf>,fsuna und die Erhaltung ihrer echten Principien aus. Im Sterben wie im Leben stand die Wohlfahrt des Vaterlandes in seinenGedanken oben« an. Daniel Webster, Staatssecrctar; 2bomas Ewing. Secretar des ScbatzesiIohn Bell, Secretä'r des'KliegS; I. I Crill,nd,nten. Generalsiecal; Francis Gran> ger, Gincralpostmeister." (Alla. Z) Verleger: Iguaz Alois Edler v. Kleinmayr. (Zur Laib. 36t. (in CM.) 66 ij2 Aerar. Domest. ObNgaiionen de» Gränd«^ (C- M.) (C.M.) v. l^sterrtilli unter und^zu? ?ct. X — — ob d«r 3nns, von Nöh'Izu l ijl », / 65 3^4 — mra,idt gciilig. Goethe. Wien 1841. gr. 12. In Umschlag broschkt. Preis: 1 fl. 30 kr. <2. M. Ueber deö Hrn.Berfasscrö tZrsililigg Werkcden : Weltgedankcn (Wien ^8^t), sagt ein anüivärligcs Literaturblalt: »Selbst c>lä blohe Lcctüve ist dicscs Buch außerordentlich i»ttcrcss>ilU, ta eie Darsicl« lungsweise des Verfassers sehr glücklich ist, u>l0 der Inhalt selbst nicht ohne cie tiefste Liluvirkung auf das Gemüth bleiben kann. Die Auffassung ist völlig poetisch und der Anflug von Humor, welcher slch durch das Ganze zieht, ist sebrercl und würdig." Dieses und ähnliche Urtheile lassen keinen Zweifel ubev das schriftstellerische Talent des Verfassers, dessen neueste Gabe das von seiner Dar« siellungsweise Gerühmte in vollem Maße bestätiget. In dem einfachen Rahmen einer anspruchlc», sen Geschichte aus dem Wiener Volksleben unge« mein charakteristische und lebensvolle Schilderungen darbietend, dürfte dieses Lcbensgemälde wohl geeignet seyn, allgemeines Interesse zu erregen. Wir nehmen deßhalb keinen Anstand, die gebildete Le. sewelt daraufaufmertsam zu machen, als aufeine.Lei» siung, durch die der Verfasser die Hoffnungen, die man aufsein schönes Talent zu begründen berechtigt wurde, in der erfreulichsten und ansprechend« sten Weise zu erfüllen angefangen hat. Z. 627. (2) "^ ^ Bei NoseM Vlasnik. Buchdrucker, am Raan Nr. 190, ist erschienen, und so wie das erste Heft um 24 kr. zu haben: