^ ISS Mittwoch de» 8. Movemver 1875. XIV. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr; fiir Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 8 kr. pr. Zeile. _ Verkauf gegrn Diichschold ? l In Fachblättern war kürzlich z»l lesen,' die Augsburger Handelskammer habe den ttbri- ^ gen bäuerischen Handelskamniern den Antrag, gestellt, eine Refornt de» kaufmännischen Kre-^ dites in dem Sinne anzustreben, das; künftig, wenn das Geschäst nicht Zug um Zllg erfolgt, Waaren auSnahmeloS nur gegen Wechsel de« Käufers abgegeben werden und der Verkäufer sich nicht tnehr damit begnüge, den Abnel)mer in seinen Büchern zu belasten. Die Handelskantmer in Mnncheil hat die« sem Antrage beigestimnit und sich auch daniit einverstanden erklärt, dem Deutschen Handelstag vorzuschlagen, daß er die Sache in die Hand nehmen soll. Wenn man schon in Deutschland, wo doch der Kauf gegen Wechsel mitidestens itn größeren Handelsverkehre weitaus die Negel ist, die nach» theiligen Folgen spürt, welche der Verkaussab-schluß blos gegen Buchschuld mit sich bringt, um wie viel mehr hat die österreichische Handelsschaft Ursache, diesem Gegenstande sein Augenmerk zuzuwenden. Der Verkauf gegen Buchschuld ist hier noch die Regel und läßt sich der Detaillist nur in den seltensten Fällen bewegen, gegen seine Abschlüsse Wechsel zu geben. Der Verkäufer, der Grobhändler und Industrielle, ist also genöthigt, sich mit Hilfe von Banquiers das Betriebskapital zu beschaffen : er besitzt keine Wechsel, die unmittelbar einem Waarengeschäft entspringen, sondern es müssen Geldbeschaffungswechsel sabrizirt werden, welche natürlich den Kredit vertheuern nnd unsicher machen. An Stimmen hat es bisher nicht gefehlt, welche auf diesen Uebelstand aufmerksam gemacht ; der Handelsstand aber hat die Mühe geschent, hier werkthätig einzugreifen und einen Grund des thenren Kapitals zu beseitigen. Die Handels- nnd Gewerbekamnlern haben wie in Deutschland, so auch in Oesterreich den Beruf, hier reformirend aufzutreten. Zur .geschichte des Tages. Die kaiserliche Entschließnng betreffend den Landes-Schulrath von Galizien bietet einer halbamtlichen Feder Gelegenheit, uns in der „Augsburger Allgemeinen" mit der Nachricht zu überraschen, dieser Beweis „libera l-k onse r-vativer Strölnung" habe die sreudigste Aufnahme gefunden. Zur Vermehrung der allgemeinen Freude erlauben wir uns gehorsalnst zu fragen, ob die „Augsburgerin" noch alljährlich zehntaufend Gulden aus dem österreichischen Dispositionsfonds bezieht? Die Wiener Börse ist sehr trübe gestimmt. Fürs Deutsche Reich tritt am I. Jänner 1876 das neue Bankgesetz in Rechtskraft; da nun diesem znfolge eine Belehnnng ausländischer Papiere nicht mehr stattfinden darf, so strömen die fraglichen Effekten von Deutschland auch nach Oesterreich' herein und drücken aus die Kourse. Die eifrigsten Türkenfreunde müssen bereits gestehen, daßdie ottoma nische Herrschaft in der Herzegowina und in Bosnien uumöglich geworden. Oesterreich-Ungarn, Deutsch laud und Nnßland sollen auch schon über die Frage verhandeln: ob es gerathener, beide Länder gleich Serbien unter einem christlichen Fürsten und unter ver Oberherrlichkeit des Sul- ans sich konstituiren zll lassen oder mit Mon-enegro zu verreinigen. ZUarkurger Rerichte. (Sparkasse.) Im verflossenen Monat wurden von 4t>8 Parteien 15»5.782 fl. 32 kr eingelegt und von 641 Parteien 160.960 fl. 12 kr. herausgenommen. Gegen Hl)pothek wur-' den zehn Darleihen (9380 fl), gegen Faustpfänder vier Darleihen (:^62b fl.) ausgezahlt. Die Zahl der essomptirten Wechsel belief sich auf zweiundsechzig im Betrage von 64 685 fl. 13 kr., jene der eingelösten Wechsel auf neunundsechzig im Betrage von 66.433 fl. 66 kr. (D e r F ä l s ch e r e i n e s „T a tt s e n d e r s".) Jener Strolch, welcher dem Kanduth'schen Winzer in Frauheim einen „Tausender" gezeichnet, ist nach der Personsbeschreibung durch den Kommandanten des Gensdarmeriepostens in Windisch-Feistritz als der schon neunmal abgestrafte Franz Sch. von Pöltschach erkannt worden. Der Fälscher wird steckbrieflich verfolgt. (Todts chläger.) Gelegentlich eines Raufhandels wurde zu Andrel^zen der Grundeigner Martin Nois erschlagen. Der That^ verdächtig erschienen Johann K. und Martin H. von Sn-petinzen. Letzterer wurde durch einen Gensdarn: ^Mathias Pototschnik) in Marnik's Gasthaus zu St. Leonhardt festgenommen und dem Bezirksgerichte übergeben; Johann K. stellte sich freiwillig. ^Ein guter Fang.) Der Gensdarmerie-Wachtmeister von St. Leonhardt «Franz Go-ritschan) hatte vernommen, daß sich in Otier-Hannau beinl Grundbesitzer Gregor Kost ein A e n i r t e t o n. Der /rstongs-Komwaudaul. Bon L. Sch »Icking. (Kortsepnng.) Hier, als er mit Agnes sich allein sah, blieb er stehen; an eineit in der Aiitte des Zimmers sich befindenden Tisch gelehnt und die Schlüssel, als ob sie ihm lästig zu tragen seien, auf diesen Tisch legend, sagte er: Wir haben fehr unglücklich gespielt, Agnes, Ihr Oheim l)at nnS einmal wieder geplündert!" Agnes setzte lächelnd das Licht allf deil Tisch. Dab Frohn stellen blieb, lUll noch einige Minute,» lang n,it ihr zu plaudern, war ihr eben so wenig auffallend als unangenehm, und lebhaft antwortete sie: „Desto besser — so ist sei» Vergnügell desto gröber, deint er hält daraus, für einen Meister im Spiel zu gelteu!" „Und mit meinenl Verlilst oder Gewinn sympathisiren Sie nicht inl Mindesten. Agnes, weder mit nieineni Glück noch meineln Unglück?" siel er nnt erzwungeneln Scherze ein. „Mit Jhrenl Spielerunglück sympathisire ich nicht," antwortete sie lächelnd, Sie wissen ja, es giebt ein Sprichwort, das Sie darüber trösten kann — aber weshalb," fügte sie errö-thend hinzu — „weshalb geheu Sie heute so ftüh? es ist Usch nicht zehll Uhr! gewiß haben Sie diese Nacht wieder einen Ihrer einsamen JnspeNionSgänge vor." „Das habe ich keineswegs," versetzte Frohn. „Jnl Gegentheil, ich habe die verflossene Nacht wenig Nllhe gehabt und will gründlich in dieser 9!acht nachholen, was ich in der vorigen versäumt habe; ich bin sehr müde. — Schlafen Sie wol)l, Fräulein Agnes." „Gehen Sie nicht," sagte sie lebhaft, „ohne mir zu sagen, was es mar, wodurch ich Sie am qestrigen Abende so verletzte; glauben Sie mir,'ich l)abe Sie gewiß nicht kränken, Jl)renl Ehrgefühl nicht zu nahe treten wollen." „Ich glaube es Ihnen, Agnes," fiel er rasch und ' fast stürinisch ein, „ich glaube es Jhlteu; ich war nur bewegt, tief bewegt von dem, was Sie nnr sagten; der (.Nedanke kam über nnch, Jhreit Wunsch zu erfüllen, Ihrem Oheim die Freiheit zu geben, obwohl dann mein Loos ewige Schande und Schmach sein würde, obwohl ich als eidbrüchiger Offizier nor ein Kriegsgericht gestellt würde, das, auch wenn nmn mir nur Nachlässigkeit in meineni Dienst vorwerftn und beweisen könltte, mich kassiren würde — aber gute Nacht, Agiles, redeil wir nicht weiter voll mir!" Er verlies; rasck) und stürinisch das Zün-nler, und bevor Agnes Mirzelska noch eine Si)lbe batte hervorbringen können, hatte sich die Thüre l)inter ihn: geschlossen. Erstaunt nnd beunruhigt durch dies seltsame Betragen sah das jnnge Mädchen ihm nach und ließ danu plötzlich ihren Blick auf den Schlüsselbund fallen, melches Frohn auf den: Tifche liegen gelassen. „O nlein Gott!" rief sie ans, und ein Heller Strahl fiel in ihre Seele, der ihr sein ganzes auffallendes Wesen erklarte — „so also liebt er mich! Er giebt mir die Schlüssel, die nleinem Oheim die Freiheit erschlieszen, in die Hand, -- ich soll sie nehuien und gebrauchen, uud doch geht der Weg in die Freiheit für nieinen Oheini über seine Ehre, sein ganzes Lebensglück fort. — Darf ich diese Schlüssel meinem Oheim geben? — darf ich ihm sagen : „da niinln, flieh und rette Dich, die Flucht ist sicher. Du brauchst nur in der Mitte der Nacht durch die Wohnung des Konlmandanten zu gehen, nnt eineln dieser Schlüssel das Thor, welches aus jener Wohnung führt, zu össnen. Du hast ja dieselbe niächtige und hochgewachsene Gestalt wie der .Kommandailt; Du kannst dich wenden, wohill es Dir gefällt . . . „Gott, wer räth nur, was ich thun soll!" fremder Bursche Namen« Urban als Handlager befillde. Da ein gewisser Urban Verbanitsch wegen mehrerer Diebstähle steckbrieflich verfolgt lvurde, so begab sich der Wachtmeister nach Oder-Hannau, sah die Vermuthung bestätigt und nahtn die Verhaftung de» Angeschuldigten vor. Urban Verbanitsch gestand, daß ihn Martin*S., ein gefährlicher Strolch, einige Male besucht habe, welcher sich auf dem Heuboden des Gemeindevorsteher» von Unter«Rothschi'ltzen (Jakob Ploi) heimlich aufhalte. wurde an Ort und Stelle, tief im Heu verborgen, entdeckt und bekannte sogleich, daß er siebzehn Diebstähle aus-gefi'lhrt und einen Einbruch versucht habe. Ein Theil der entwendeten Gegenstände, Brod, Kleider und Tabak im Gesammtwerthe von ö0 fl. ward mlf dem erinähnten Heuboden noch vorgefunden. (Ueberfahreu.) Martin Hrastnik, Inwohner zu Store, ist nahe bei Tüchern vom Bahnzllge iiberfahren worden. Der ^^eichnam, welcher un, 6 Uhr Morgens aufgefunden worden, bot einen gräßlichen Anblick: eine Hand und ein Fuß waren gleichsam abgeschnitten und am Haupt klaffte eine sehr tiefe Wunde. Da letztere den Verdacht erweckte, Hrastnik sei erschlagen und auf die Schienen gelegt worden, so wurde eine genaue Untersuchung vorgenommen. Das Ergebniß derselben ist, daß der Verunglückte im betrunkenen Zustande über die Eisenbahn gehen wollte und von der Lokomotive überfahren wurde. (Unt er-Dra u bürg-Cilli.) Die Regierung hat im Reichsrath eine Vorlage, betreffend die Erbauung der schmalspurigen Nebenbahn Unter-Drauburg-Cilli eingebracht. (Aichämter und Fa ß-Aichst e llen.) Im steirischen Unterland werden an folgenden Orten Aichämter errichtet: Cilli, Luttenberg, Marburg, Pettau, Radkersburg, Rann, Win-disch'Graz; Faß-AichsteUen werden sich befinden: in St. Leonhardt, Windisch Feistritz, Friedau, St. Thomas, Rohitsch, Sauritsch, Videm, Go-uobitz, Tüffer und Mahrenberg. Die Äellen der Aichmeister werden zur Besetzung ausgeschrieben und haben die Bewerber ihre Gesuche binnen vierzehn Tagen bei der politischen Behörde zu überreichen, oder mündlich anzubringen. Letzteres empfiehlt sich der amtlichen Kund-niachllng zufolge ganz besonders, iveil auch über ein schriftliches Gesuch in Bezug auf Löhnung, Dauer der GeschästsbesorglNlg u. s. w. mündlich verhandelt werden niuß, daher auch in diesem Falle da» persönliche Erscheinen der Bewerber erforderlich ist. Sie rang die Hände, schritt auf und nieder in schrecklichem Seelenkampfe, uud dazwischen war es ihr, als ob ein Strom von Seligfeit und Glilck durch ihre Seele führe — die Offenbarung, wie tief und innig und leidenschaftlich er sie lieben müsse, daß er so ihrem Herzenswunsche Alles, Alles opfere. Aber je grijßer daS Glück war, welches si« darüber empfand, desto rascher auch schwanden ihre Zweifel über das, was sie iil dieseni Augenblicke thun müsse — sie mußte sofort ihm die Schlüssel uachsenden — sie konnte sein Opfer nicht annehmen. — Plötzlich hielt sie inne — ein neuer Gedanke war ihr durch das Köpfchen geschossen. Wie, wenn sie dem Oheim die Rettung sicherte und doch Frohns Ehre und seine Stellung schonte? Wenn sie Abdrücke von den Schlüsseln nahm? Ja gewiß, der Oheim konnte darnach andere Schlüssel niachen lassen ltnd sie gebrauche?!, um seine Flucht damit zu bewerkstelligen, zu einer spätereil, gelegeneren Zeit, wenn Frohn nicht in der Citadelle war, wenn er einen Urlaub nahm, oder was am besten, wenn es ihnl gelungen, sich von seinem fatalen Posteil entheben zu lassen! — Rasch zogen diese Gedanken durch Agnesens stürmisch bewegte Seele; sie schritt sofort zur Ausführung ihres Entschlusses, sie stürzte mit den Schlüsseln und dem brennenden Lichte hinaus, in ihr (Aus der Gemeindestube.) Morgen um 3 Uhr Nachttlittag findet eine Sitzung des Gemeinderathes statt, in welcher u. A. zur Verhandlung kommen: Anträge in Sachen der Gasbeleuchtung — Wahl einer Kommission für die Gemeindewahlen am 22., 24. und 26. No' vember — Erlaß der Etatthalterei, betreffend die Einhebung von Vaukommissions-Taxen — Eingabe des Herrn Ferdinand Grafen Brandis hinsichtlich des Gemeinderaths-Befchlusses über die Jagdverpachtung in der Steuergemeinde Burgthor und Burg-Maierhof — Sektions-antrag wegen Reform des Polizeiwesens — Zuschrift des Landesschulrathes rücksichtlich der Anstellung eines zweiten Schuldieners für die Ober-Realschule — Kanalisirung der Windischgasse — Kanalisirung der Kaiserstraße — Anschaffung einer neue« Uhr für den Stadtpfarrthurm — Ausweis und Kostenüberschläge, betreffend jene Anschaffungen und Bauarbeiten, deren Ausführung in diesem Jahre noch als unumgänglich nothwendig erscheint — Vorlage des Voranschlages für 1876 — Voranschlag des Ortsschul-Fondes für den Schnlbezirk Stadt Marburg — Amtsvortrag wegen Erlöschen der Pachtzeit der Heuwage-Lokalitäten — Anfrage der Direktion des Gymnasiums, betreffend Überlassung der Baustelle am Tappeinerplatz — LizitationSprotokolle über Verpachtungen. Theater. Samstag den 30. Oktober ging die Operette „Hundert Jungfrauen" von Lecocq, unseres Wissens eine vorgeborene Tochter des Vaters der Angot, mit gutem Erfolge da» erstemal in Scene. Die Handlung ist munter, die Musik leicht, sehr leicht, doch gefällig, unterhaltend genug. Die Aufführuug gereicht dem Direktor uud dem Personale zur Ehre. Frl. Kraft hat iu der Rolle der „Gabriele" eiue dankbare Aufgabe gefunden, welche sie mit der Elasticität ihres Talentes glücklich gelöst. Der meisterhafte Vortrag einer vom Kapellineister Brandl des Carltheaters komponirten Walzereinlage im 2. Akte brachte ihr stürmischen Beifall ein lnld »nußte diese Nllmmer wiederholt werden. Gleiches Lob dürfen wir der Direktrice als „Henrik" gewähren, welche das hübsche Lied „O wie schön ist das Meer" trefflich gesiingen hat. Die Routine des Frls. Berger kam der „Eglantine" in Gesang und Spiel bestens zu statten. Ebenso bortheilhaft stellte Herr L»ldwig den „Sir Jonathan" in einer fein konlischen Weise dar. Zimmer; dort nahm sie eine Wachskerze von ihrem Toilettentisch, drückte, so gut sie es mit ihren zitternden Händen verstand, die Schlüssel in dem Wachse ab und schellte dann hastig ihrenl Mädchen. „Da lnnun die echlüssel," sagte sie, als dieses erschien — „eile damit zum Kommandanten, dringe, ohne Dich alnnelden zu lassen, in sein Zimnier, überreiche sie ihm seltner, hörst Dn, Niemand Ailderem; er hat sie in der Zerstreuung so eben drüben liegen lassei»." Die Zose nahm das schwere Blnid, blickte wie fragend lNld verwundert ihre Herrin ai», aber auf deren gebieterische Bewegung eilte sie davon. Agnes Mirzelska trat ihr nach auf die Schwelle der Thüre lind flüsterte noch: „Zeig' Niemand, der dir begegnen sollte, was du hast." Und dann sah sie. wie das Mädchen den breiten Corridor hinabeilte, am Ende desselben in den schinalen Verbindungsgang einlenkte und verschwand. Alles war still, nur vom Fuße der Treppe her, die am Ende des Corridors in das untere Stockwerk hinab fichrte, hallten die schweren Schritte einer Schildwache. (FortsehttNtt folgt) Frl. Mikola, die Herren öignory, Jchheiser und Paier sollen beim Lobe nicht vergessen sein. Chor uud Orchester lösten ihre Aufgabe vortrefflich und können wir sonach abermals einen gelungenen Operetten-Abend verzeichnen. Am Sonntage fand Shakespeares „Hamlet" eine ebenso zahlreiche als dankbare Zuhörerschaft, die zum größten Theile aus Studenten und Paradiesbewohnern bestand. Es ist ein erfreuliches Zeichen, daß bei der Jugend und im Volke sich der Sinn für das Edle und Schöne wach zeigt. Dir. Dietz (Hamlet), Herr Kainz (Laertes», Frl. Wilhelmi (Ophelia) trachteten dem Geiste des Dichters möglichst nahe zu kommen und verdienen unseren Dank. Wie wir bereits gemeldet, ist heute der Benefize-Abend des Frl. ':Zi)ilhelmi, welche als „Jungfrau von Orleans" sich gewiß auszeichnen wird. Wenn sie das PnbUklnn nach Verdienst behandelt, dann ist an einenl zahlreichen Theaterbesuche nicht zu zweifeln. Letzte Vost. Nack» der Schlußrechnung des IahreO 1873 detraaen dte Tteucrrückstcknde in Ungarn und Kroatien V9,SW.Wtt fl. Die Bonapartisten erwarten eine Re» viston der Verfassung. Die egypttschen Truppen ftnd in Abef« finien eingerückt, ohne Wiverftand zu finden. In Tyrten tritt die Cholera heftig auf. Eingesandt. Bescheiden« Anfrage an das k. k. Straßeuärar. Im Bereiche der Gemeillde Schleinitz finden sich an der Triester Reichsstraße mehrere sehr bedeutende Mängel, welche der resp. Behörde schon öfters mündlich angezeigt, und um deren Abhilfe bereits wiederholt angesucht wurde ; diese Mäilgel sind: a) Die Brücke beim Krügelwalde, welche schmäler als die Straße selbst ist, hatte früher an beiden Seiten Schutzmauern, die aber vor etlichen Jahren ohne jede Veranlassung abgetragen ilnd lticht wieder aufgeführt worden sind. Hier sind schon wiederholt, besonders in finsteren Nächten, Unfälle vorgekomnien. welche fllr die Betreffenden mit Lebensgefahr verbunden waren. l)) Der ullgefähr fünf Klafter hohe Stra-ßendamm beim gräflich Brandis schen Teiche entbehrt auch zn beiden Seiten des früheren Geländers und sieht diese Stelle so einladend aus, daß man in finsterer Nacht entweder i^l den Teich oder auf die bischöfliche Wiese kopfüber eine Rutschpartie nlachen kann. o) All der Stelle bei der Schmiedbriicke und neben deul Pungartnig'schetl Garten im Orte Schleinitz selbst bestand auch vor einigen Jahren ein hölzernes Geländer und sind seit der Wegnahme desselben Unfälle für Menschen tlnd Thiere zu verzeichnen. Wann wird hier endlich Abhilfe geschaffen ? Wen»l wir eil,erseitS auf fast türkische Weise zur Zahlung der Steuer«» verhalten werden und unseren Verpflichtungen nachkommen müssen, warnm sollten unsere Wünsche und gerechten Forderungen anderseits keine Berücksichti» glnlg findell? Schleinitz, Oktober 1875. Ein gepfändeter Steuerträger. Nur mehr circa 10.000 (i276 zwei- Nl.d dseijahrigc: rotljcr u. wrißer Gutedel. MoSler. Riesling, Bellna. öernina zc. — daS Tausknd zu 15 fl.; — serncr noch gegen 600 Maschanzgrr, Et»tlborSdolfer, Goldreinetttn zc. 38 kr. und veredelte Kirschbäume zu 20 bis 50 kr. sind bei Lehrer zu 8t. bei Marburg zu haben und wollen Bestellungen ehrstenS gemacht werden. seit der (^rünäun^ meines (^esekäftes >var es stets mein Ltreden, üen ^ünselien meiner ?. kLunden vollkommen entspreelien! Ilm meinem Vorsätze Aereellt su weräen, kLlde ieli^ nun Herrn !kivI»».rÄ AlRiSiil (ede-maliKen KeseliZistsIeitei' der kirma V. !^vben>Vfjn) kür mein (Feselulkt Kev^oiinen unZ liade Herrn kioliarä ^Insil mit 6er seldststilnäiZ^en (Feselnlftsfnkrunß^ cler jillotoß^rttplnseden Anstalt in äer Öderen HerrenZ^asse „I^nä^^iAsdölie^^ detr»ut. IloÜ'encl, tiass meine ß^eellrten 1^. Xnnäen mein Ktreben anerkennen nnä midl mit ^alllreieiien ^nktrilAen deeliren ^veräen, ^eieline 1278 nelitungZvoU Heinrieli Xrappek, a r d n r A , 1. November 1875. ? Ii o t o ^ r a p II. Da meine bisIieriAen I^eistnnKen 5l!s (Zeseliäftsieiter äer k^irma V. I^oden-^ein «Zem I'. l^uliliknm Iiinlänxlieti bekannt sind, 80 erlaube ieli mir, auf äieve meine neue LtellunZ^ im Atelier äes Herrn H. Xrappek äas ?. 'I'. I^ublikum aufmerksam 2U macben, empsekle mit dem ferneren Vertrauen unck z^eiebne boeliaektun^svoll erß^ebenst Lssiö, sedSustö «»<1 «Ieiiii«el> 1)i11iZö LeliÄiö »iir dvt «»lr Burgplatz Rr K in Marburg Durch gi'lnstitie Abmachungen mit dcr erstvi» Svlivlit'akrlii. Ii» iStOlerinarlt ^uton Itleinseliuster bier, welche großen Ruf in ganz Ocsterrtich und über dessen Grenzen hinaus genießt, bin ich in der Lage, das und in diesem Genre bei billigem Preise zu bieten. 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Kol»ul»e 5V kr. dis N. 1.— Nioursr. Ferner noch viele Sorten Vamvn-, ttorrsn- n. Kinävrsekukv, Knadvn8ekuko, Knabon-LtisÄstis, ttsrrvn-kökron- und Knadvn-8tulp-8tivfsl. Ich werde Sie in Folge meiner Erfahrungen währcud ciiur lanjijährigen Praxis in diesem Fache nur mit ganz guter Waarc bedienen und gebe Ihnen die Versicherung, daß ich die Ausführung Ihrer wcrthen Bestellungen nach Maß zu Ihrer vollständigen .^ufriedenheil raschest besorgen werde. Hochachtungsvoll 12« ) «eltrlt-. Z. lies». (12b9 Programm für den H«spltantc»-CurS für Kellcrwirthschast a» der Lande» - Obst- und Weinbauschule vom 18. bis 18. Dezember 187.^. 1. An der LandeS'Obst. und Weinbauschnle wird vom IS. bis 13. Dezember 1875 ein Hospitanten-CurS inr Kellerwirthschaft abgehalten werden. 2. Die Anzahl der Theilnehmer an dieseni Lurse darf die Zahl 2V nicht überschreitender Eintritt in diesen CnrS ist jedem Etelermärker, welcher iiber 18 Jcchre alt ist, die nöthige Vorbildung znm Verständnis der Vorträge t)at und sich für den Gegenstand interessirt. gestlUtet. L. Die Ausnahme in diesen CnrS geschieht nbec mündliche oder schriftliche Meldung beim Direktor der Weinbanschule. Die Anmeldungen müssen b»S zum U. Dezember l. I. erfolgen. 4. Der Unterricht, sowie die praktischen Demonstrn-tionen werden vom Kachlehrer Heinrich Aal mann er. theiU, und umfassen in Kilrze die Tlieorie und Praxis der Weinbereitung und Kellerwirthschast von der Traubenlese angefangen bis znr Beliandlung des fertigen Weine» im Keller; Slilterung — Keltergeräthe — Bestandtheilc de» Moste» — Gäl>rnng — Beslaudtlieile des Weine» — Abziehen — Auffüllen — Kellereinrichtnng — Kellerge-rätye — Krankheiten der Weine — Treberwein — Ver. werthung der Rückstände bei der Weinbereitung — Benr-tlieilung der Weine — Weinhandel — Topographie de» Weine». 5. Der Unterricht findet täglich von 9 bi» Ii Uhr Bormittag im Schnlsaale der Weinvauschule statt. 6. Den Uuterricht unterstütze» drei praktische Demonstrationen, von denen die eine Dienstag den 14. Dezember von Nachmittag 2 Ul)r an stattfindet und die Vorzeigung der Traubenmühlen, Rebelvorrichtun-gen, Pressen, Pnmpen und dgl.. die zweite Donner»tag den 16. Nachmittag von 2 Uhr an die Besichtigung einiger größeren Kellereien Marbnrg» bezweckt. Bei der dritten Demonstration, welche Samstag Friih 9 Ul)r stattsiudc« soll, wird der Anstalt»teller besichtiget, wobei Charakter-und Sortenweine, sowie verschieden behandelte Weine zur Kost gelangen werden. 7. Die Theilnehmer erhalten anf Wunsch ein Fre-quentationSzeugniß. Marburg, im Oktober 1375. Ate Dinkti«« »er Laiidt»-It-«. Weindaischile. Ziir grMigk« Aeiichluiig l Um Jrrthümern, Verwechslungen und etwaigem Umfug vorzubeugen, g^be ich bekannt, daß die in meinem GeschäftScomptoir seit circa l'/aJahren olS Dienstboten-Zubringerin in Verwendung gestattdene C.onstan tia Negorscheg mit 23. Oktober d. I. a»»S meinem Dienste getreten sei, dieselbe somit nunmehr' für mich keine Bestellungen von Dienstboten. Wohnun^jAver-mittlungen odlr Komm ssionen anzunehmen und zu besorgen habe. Ich elsuche d^her alle Jcns, lvUche mich bisher in dieser Richtung mit ihren Aufträgen beehrt habr?ll>endS Alois Schmioderer. Nachträglich spendeten zur Belheilung an HiUlSarme statt der üblichen Gräberbeleuchtung die Frauen Nt. Malschi und F.Frij^ zusammen 5 st.; serner der hochir. Herr Dom- u. Stadt-pf^irrer G. M^itiaSi^' zum Änkauf von Heizholz 20sl., lvofür im Namen der zu Betheilenden der Dank ausgesprochen tvlrd. Friedr. Letirer. Armenvat.r. Kirchenlvein - Lizitation zu Ober St. Knuegund. Montag den M, WttvviRHlkvi' Vormilt. um 10 Ukr werden loco Ober St. Kunegund gegen 13 Slartin Kirchenlveine heuriger Fechsutlg aus der Posrucker Gegend jammt Fässern in Eisengebindc lizitando verlanst lverden. (1Z77 Kirchenvorstehung zu Ober St. Kunegund. Eine junge, hochträchlige große und schöne W?" Gchweijer -«uh ist wegen Auflassung dcr Mirlhjchaft sogleich um den fixen Preis pr. 150 fl. zu vetkausen. Anzufragen bei Herrn Franz 5krainz, Kaufmann in Marburg. (1256 Das DpVÄltt«»« ^ - Gi««eVStt degorßt äie unä VVllKVri»«!»»»« von Am 3üä- oäer k^ärntnel-dalmlwke »ulallKeväeli Gütern, IledersielNun^seL^ekten ete., — die aUenfsNs notd'^en^iAe Ver^ollunß^— unl! ciie Z^KAstSllT»»^ in äsk von <^el» ?. I'. I^arteion vvrKeLvItriedene I^olckle; — kerner Zie 6er per Lalin auf2u- Keben6en IVttjlren ete. vom llause äes ^ufKebers, äeren vveitere unä »m detreL^eniZen l^^xpel^itionsamte der Lüäbalm — prompt und su äen Iiiüiß^ste»» öe o rr» x>1 a t»:, L ^olKr'arnIs 1263) vr. k. V«rL oräin irt von 8—9 Vormittags und 2—3 Ilkr XaekwittkAs trl>ui'z. Dank u. Anempfehlung. Für das bisher geschenkte Vertrauen drücke ich den wärmsten Dank aus und empfehle mich dem verehrten Publikum nlit dem dHAteii «?iMvlK Ut«IKtK«»lsvIl, lSGlZiiRkv» U»»»Ä UtttissvrßRsSsVl», welches in meinem Ausschrottungslokal — Schulgasse — sowie in meinem neueröffneten tyeschäft in der Herren gasse zu haben ist; nwbei ich die Versicherung gebe, das verehrte Pllblikum jederzeit reell ilnd solid zu bedienen. Hochachtungsvoll 8 1204) _Fleischermeister. vis xrössto Eisenmöbelfabrik von 102S ib vvai?. in III. ^»rxerxasse 17, vmpüvdit sied disrmit. tt't« /^et'»eo«»'ants a«/ I^e^^avt^sT» «nci /»'aneo. «.Ditillsr in Wsii laiiÄ. priv. I«a>iip«nL»I»rtti»nt empüelilt »na seiuew Krössten, sivli eines sVeltrnkos erkrenenäen I?t»b-lissement ^awpeil »U»r S»ttiws»i»" °° so^olil fllr Petroleum, als anek sllr Kol. Die ^'reise sind trotz? der anerkannten Kolidität des Fabrikates billiß^er als aUe LrsenKnisse des In- oder .Auslandes. I^sKer dalten alle grösseren und renowmirteren 6esebäfte. tiede komplette I.ampv lräxt obixes kAdriKs/eieKen. ?l»0nixvilinder mit der protokollirten k'abriksmarke verseilen, springen niebt und sind xenan den Lonstruetionen meiner Lrenner an^epasst» ^vorauf ieb besonders aufmerksam waelie; ^^Oilinder nnter demselben ^amen — mit anderen 2eiolieu — sind I^aebakmunß^en. k^ivlloi'Iago: K. Kovk's Aknv in Krai. »x« Kirchenwein - Lizitation. Am Martinitag, II. November 1875 findet in St- Margarethen an der Pößnltz die Lizitation von schr süßen spülgeltsenen Kirchcnweinen statt.__(1246 Wein-Lizitation. Am 8. November v Uhr Vormittags werden 12 Halbstartin Weine heurij^cr Fechsung der 5?irche Unter St. Kunegund bei Mar» bürg lizitando veräußert. 1260) Die Kirchenvorst ehung. von Weinstein, Hadern, Messing, Kupfer, Zinn. Eisen, Blei, Kl>lb u. Schasfkllen, Roß». Ochsen-u. Schweinhaarcn, Schoswolle, allen Gattungkn Rauhlvaaren, Knochen. Klauen nebst allen anderen LandeSprodukten. 'Vsrl^s.'T^ir von ungarischen Bettfedern, Flaume» und gesponnenem Roßhaar zu den billigsten Preisen. .1. 8eIlIoijinAvi', 149) Marburg, BurgplaK. verantwortliche Redottio«, Druck und Berlaa von Eduard Ianschitz i« Avis für Kamt«! Zur Herbst- und Winter-Saifon bietet Äa» Mvuvstv in ,großer Auswahl zu den billigsten Preisen da» 1229 Kmstblumr«- Sc Schmuckfrdtrn-Wtschüst der Obere Herrengasse 113, Tauchmann'scheS Hau?. Myrtliknkränzc von 1 fl. aufwärts, Kirchtnbiumtn, Zchmllcksedttlt, Flügeln. Addern wirken zum puhen, färben und krausen angenommen und daselbst schnellstenS auSgesührt. Kicchtnkrän)e, Novaaetö n. werden nach Wunsch zu den billigsten Preisen angefertigt. sowie alle Atftandtheilt str Zithern u. Violinen. ?uÄor (vlavodS üo VsvKv.) Auswärtige Aufträge werden prompt effrttuirt. Zu verkaufen: Gin Pferd, Braun, Wallach, 8 Jahre alt, fehlerfrei, (1253 in der Joh. Jsepp'schen Weinhandlung, vkarbnra. L.U.S^G.