MbacherG Zeitung. Nr. ß9. fi. ,l, h«lbj. sl. 5-5«. Fiir dlt Zustellung In» Hau» h«lbj. »a tl. Mit »« V«st «»»lj. st- >l. h»lbj, sl. ? 50. Samstag, 27. März. In<«r»i«>»gtbübl. Fü, Nein« Inserat« bi« »» « Zeiln, l5 l,, glehtle pr. Ze!m Comptoir offen.......- .. 92 „ Für die Zeit vom 1. April bis Ende Juni: At Post unter Schleifen.....3 fi. 75 lr. Mr Laibach ins Haus zugestellt . . . 3 „ — „ >M Comptoir unter Couvert . . . . 3 ,. — .. >lni Comptoir offen.......2 „ 75 „ Amtlicher Theil. Gesetz vom 21. März 1875, womtt die Aushebung der zur Erhaltung des stehenden M» ^uegsmarine) und dcr Ersatzscrve erforderlichen ^lrutencontingente in» Iahrc 1875 bewilligt wird. . ., ^^ Znstilnmung dcr beiden Häuser des Reichs- "tl)es finde Ich anzuordnen, wie folgt: Artikel I. Dle Aushebung der mit 54,541 Mann für das Mende Heer (Kriegsmarine), dann mit 5454 Mann un die Ersatzrcserve entfallenden Iahrescontingentc aus kn vorhandenen Wehrfähigen dcr gesetzlich berufenen ""erblassen wird für das Jahr 1875 bewilligt. Ar tilel II. .,. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes wird Mein Mi-'!'tr für Landcsverthcidigung betraut, welcher dicsfallS ^ Vicinem Reichs-Kricgsminister das Einvernehmen «" Pflegen hat. Wien, am 21. März 1375. Kranz Josef m. p. ^uersperg w. p. Horst w. p. .„ D« Ackerbauminister hat den Forstinspector bei der u»t ?u^n Statthaltcrei Simon Schar naggl umer Bclassung in seiner gegenwärtigen Dienstesstellung ium Iorstrathc ernannt. Nm 2^. März 1875 wurdt in der l. l. Hof» und Slaa!«-oruclerei in Wit» dae X!, ktllll de« Reichegefchblatte«, vorläufig blo« iu der delllschm Ausgabe, ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter Nr, 25 da« Gesetz vom N. März 1875 mbetrrfs der Stempel-und Geollhrenfreiheit der Verhandlungen zin Dnlchfiihrung der Nblüslmg drr aus Grund nnd Voden haftlnden Geld-giebigleiten und Naturalleistungen fllr Kirchen, Psaire« und deren Organe im Erzherzogthume Oefterreich ob der; Nr. 2« da« Gejch vom N. Mär, 1875 iubetrefs der Stcmpcl-uud Gebtthrettbeireinug der Verhandlungen zur Durchführung der Ablösung der Gicbigteilen, welche die sogenannttn Eolonen aus den Inseln Sansego, San Pietro dri Nembi, Unit und «ianidole piccolc von den Häusern nnd Grund» stücken, welche sie btsthen, au die bischöfliche Tafel in Beglia und das «llyrischc Seminar in Hara entrichten; Nr. 27 da« laiscrlichc Palcnt vom N>. März 1875. womit der Zusammentritt de« ^audtage« von Dalmalicn aus den IVten Mai 1875 seftgeseht wird; Nr. 28 da« Gesetz vom 21. Mär, 1875,. womit die AuShebnng der zur Erhaltung de« stehenden Heeres (Kriegsmarine) und der Ersatzreserue erforderlichen Nelrutencontmgenle im Jahre 1875 bewilligt wird. (Wr. Ztg. Nr. «8 von, 24. März.) Nichtamtlicher Theil. In der am 13. März d. I. erschienenen Nummer 31 des Blattes „Slovcnec" wird entgegen der unterm l. März d. I., Z. 342, veranlaßten äm'tlichrn Bcrichti. gung der in dcr Nnmmer 22 des gedachten VlattcS cut-haltcncn Schilderung von Vorgängen bei dcr rrcculiucn Einbringung von Schu lvcrsäumn isstrafcn im sclzacher Thale die Behauptung erneuert, daß die Gendarmen einen» Weibe, welches die Schlüssel zum Kleiderschränke nicht herausgeben wollte, die blanken Bajonette entgegengehalten hätten; dann, daß ein Weib vo» einem Gendarmen derart über den Mund geschlagen worden sei, daß sie blutete. Auf Grund des Resultates ämtlicher Einvcrnch» mungcn dcr bei dcr Vornahme des erwähnten Executions' actes intervenierenden öffentlichen Organe, dcrcn übereinstimmenden Aussagen gesetzlich volle Glaubwürdigkeit zukommt, kann nur neuerlich hervorgehoben werden, daß die in der Nummer 22 und 31 des „Slovrnec," dann in dcr Nnmmcr 58 und 74 des „Vaterland" enthaltenen Anwürfe, wonach die Gendarmen einer Weibs» Person, als sie sich weigerte, den Schlüssel zum Kleiderschrank herauszugeben, die blanken Bajonette entgegenhielten, dann daß ein Weib von einem Gendarmen über den Mund geschlagen wurde, ciuer thatsächlichen Wahrheit entbehren. Die den Erecutionsact begleitenden ämtlich erhobenen Vorfälle eines renitenten und beleidigenden Verhaltens gegen die Commission, die vorgckommcncn An- sammlungcn von Menschen, verbunden mit lärmen und Drohungen gegen die Ercculionscommission, rechtfertigen mehr als zur Genüge die Nothwendigkeit der beigcgebcnen Gcndarmerie»Assistcnz, deren Mäßigung und tact vollem Verhalten es vielmehr zugeschrieben werden muß, daß die Excesse nicht in Gewaltthätiglcilru ausgeartet haben. Zur Action des Neichsrathcs. In dcr zuletzt abgelaufenen Session der beiden Häuser des österreichischen Rcichsrathcs, welche am 20. Jänner d. I. begann, fanden im Hcrrcnhause 10, im Abgeordnetcnhau sc 37 Sitzungen statt, während welcher in beiden Häusern 46 Regierungsvorlagen zum Beschlusse erhoben und außerdem im Abgeordneten' hause N» selbständige Anträge, darunter l) über Peti» tionen, erledigt wurdcn. Während dieser zweimonatlichen Sitzungsperiode sind beiden Hänscrn 23 Regierung^» vorlagen zur verfassungsmäßigen Behandlung vorgelegt worden, von denen 18 von beiden Häusern zum Beschlusse erhoben wurden uud 5 zur Erledigung für die Hcrbstscssion vorbrhalttn blicbcn. Im Hcrrenhausc wurdcn zwei Regierungsvorlagen zur verfassungsmäßigen Behandlung zucrjt eingebracht, und zwar die Gesetzentwürfe betreffend: 1. Die Vereinigung mehrerer in Böhmen gelegenen Realitäten mit dem herzoglich Friedrich August Alexander v. Äcaufort-Spontin'sch'n Fideicommisfc; ^ 2. die Wirtsamtcit dcr in om öffentlichen Büchern eingetragenen Familienrinstandsrechtr. und das Verfahren zur ^öschnng unwirlsamcr Eiutrngungcn dieser Art. Dem Abgeordnctcnhausc wurocn 21 Regierungsvorlagen zur verfassungsmäßig«, lung vorgelegt, und zwar die Gesetzentwürfe bcn 1. Die Aushebuug der Relrutencontmgentc für das Jahr 1875; 2. die Festsetzung dcr systemisicrtcn ersten Gehaltsstufe der Professoren der in Czernowitz zu errichtende», Universität; 3. die Bcitragslcistuua. drs Staatsschatzes zu den Kosten dcr Regulierung oeö Gailflusscs in Kärnten; 4. eiuc Nachtragsforocruug zum Staatsvuranschulg< für das Jahr 1875 im Gcsammtbetragc von 71,803 Gulden 7 Kreuzer für die zu errichtende Universität in Ezernowitz; 5. die Abänderung dcr ^ 6, 7 und V dcr la'lser-lichcn Verordnung vom 9. November 1858 5etreffeuo die cumulative Anlegung des Waisenvermögens; 6. die Vcrzehrungsstcurr von Fleisch außer den für die Vcrzehrungsstcucrcinhebung als geschlossen erklärten Ortcn; Feuilleton. Ostern. nur 5^ Ctremonien der Osterwoche in Rom sind nicht den A^rM, sondern hervorragend darauf berechnet, dt« ^"dluck auf die Phantasie zu machen, welche Fülle Ntli ' ?"' welche Vröße und Macht die katholische der, l ^"" Velennern bietet. Prolestanten und an. " nicht kalhollsche Ehristm bedürfen, wenn sie diesen siche^ funkenden Ceremonien beiwohnen, wie oft ver» ,s/^5 wurde, einer starken S«le, um in Erinnerung i^°" häufig sehr nüchterne Art ihres eigenen Kultus c^!^'"eilig«rissen zu werden in diefen Strudel einer de» °"'eUen Pracht und Herrlichkeit, die so vielfach an Atterdlenst aller heidnischer Zeiten erinnert, dtl l3" "an die Knie beugte vor Baal und Nschtar ^ l ^6 HimelS, war ein ähnlicher prachtvoller lhtlinll?.°M" in dcm Ritus für Aschtar. Die Ver-die «I,, !u" ^""in lam vom Orient nach dem Occident, bl'ch n s- """" lernten sie kennen und die Sachsen (sftrick ^ "^ England und nannten die Feier ..Easter" "der l^ 7/ "" wahrscheinlich so viel bedeutete, wie Name >°,,^ "^ °" bem O st e n." Der lateinische ^n dll,,^ "" "^l^r." als eines nach Osten fließen. h°t wahrscheinlich eine ähnliche Quelle, "' tln 3 " ""en die Prunkvolle Verehrung von «schlar, l'lt dtr Ä«.^" begmnenden Frühlings, ein Auferstehung«, ^«st Fei/r ^ ^""^ ""' ""b die Ehristen fanden Elchen G,..^. u'iprunglich assyrischen und auch chal-d "eselbe H ^."'l "" "^lig eingewurzelt, daß 8," zu ele^" ^w«"/ "" "e Auferstehung des Mes. ^M«n/ "' ^ "" "ne einfache Uehertraaung von In den frühesten Tagen der Christenheit wurde dieses Fest „Passah" genannt, nicht nur weil die Zeit mit dem jüdischen Passahfest übereinstimmte, jondern, wie man glaubte auch die Zeit der Kreuzigung, von dcr man am Ende des zweiten christlichen Jahrhunderts allgemein an-nahm, daß sie am 23. März erfolgt sei. Diesem christlichen Passahfeste ging aber leine Fastenzeit voraus, und das Fest selbst war keineswegs von prunkendem Charakter. Gerade die vierzig Fastentage sind von der Perehrung der babylonischen Göttin geborgt, und nach bayards Buche: .Mnlve und Babylon" wird von den Götzen» dienern in Kurdistan noch jetzt in jedem Frühling eine vicrzigtägige Fasten gehallen. Ein vierzigtägiges Wehklagen wurde auch von den alten Griechen in der Zeit abgehalten, in dcr CereS um ihre in die Unterwelt entführte Tochter Proserpina wehklagte. Diese Fasten ging auch dem großen jährlichen Feste voraus, das zur Erinnerung an den Tod und die Auf-erstehehung von Tammuz oder Nimrod gefeiert wurde. Eine Anspielung hieraus sowie auf die Verchruug der Sonne findet man im Propheten Czechicl, VIII. Capitel, 14., 15. und 16. Vers. Sie lautet dahin, daß zur Zeit des Propheten das Fasten und dic Verehrung der Sonne Gott keineswegs angenehm gewesen sei. Hum. boldt erzählt, daß im allen Mexiko am Veginnc des Frühlings zu Ehren der Sonne eine feierliche Fasten abgehalten wurde. Im alten Eayplen fand ein vierzig tagiges Fasten zu Ehren von Osiris statt; aber diesc Fasten begann erst im Mai und in Britannien wurde sie, als die Römer dieses Land beherrschten, im April abgehalten. Die ersten Christen feierten nur eine Passions-oder Leidenswoche, worauf wieder durch eine Woche die Auferstehung gestiert ward. Die Osterbrode und ge» färbten Eier kamen zu Ehren der chaldaijchen Göttin Uschtar schon bei der Gründung Athens, fünfzehnhundert Iahrc vor der christlichen Zeitrechnung vor. Die hohen Priester deö Baal tru^cn ein Ei als heil. Emblem ihrer Würde. Auch in den Mysterien des Bachus war oaS Ei geheiligt, und die Indier sci«rn das Fest oe« Welt-A'S. Die Japanesen machen heilig Eier aus Metall, und in China werden noch immcr bri verschiedenen Festen gefärbte und gemalte Eier verwendet. Die Pötten ocs OricnlS erwähnen oft das mystische Ei von Babylon. Die römische Kirche adoptierte diescS Ei und weihte es als ein Symbol dcr Auferstehung, und Papst Paul V. verordnete cigcnS ein Gebet, das hierauf Be;ug hat. Am Oslersonntag um fünf Uhr morgens dröhnen Kanonenschüsse von dcr Engelsburg in Rom. Um sieben Uhr früh drängt sich dic Volksmenge nach dem Dome von St. Peler und nicht nur dieses ungeheure Gebäude füllt sich, sondern auch der kreisförmige Platz vor du« Riesenbau ist bald eine dichte Mcnschcnmassc. Von der Enaeleburg kommen die päpstlichen Truppen und Mr Mann hat einen kleinen grünen Zwcig an semem Helme oder Hute Die Garde« des Valicans smd m großer Parade; ebenso alle Soldaten und Offiziere. Dle Schwe,. zergaide. dic Cardinale und ihre Diener, die Pralattn von mederen, Range und dic hohen ofsmellen Person-lichlcilen bieten einen höchst imposanten Anblick. Nm zehn Uhr vormittags steigt der Papst mit seinem Hofstaate die prächtige große Stiege herab, und tritt durch das Hauptlhor in die PeterSlirche. In diesem iMüicnle spielen nlic Mililärbanden, die im Vestibül placic,l sind, gemeinsam eine wahre Iubelfansarc. Dcr Papst mit dcr Tiara, der dreifachen p.oldcncn Krone, auf dem Haupte, und begleitet ron den Bischösen und Beamten und Dienern, den Fächcittägcrn und dcn Schweizergarden, besteigt seinen Thron. Es ist schwer, eine Idee von dcm t^trenun Reichthum und dun Glänze 500 7. den am 9. Oktober l.874 in Bern abgeschlossenen Vertrag über die Gründung eines allgemeinen Postvcrcins sammt Schlußprotokoll; 8. die Verwendbarkeit der Obligationen des von der Gemeinde Prag auf Grund des Landesgcsetzes vom 7. Oktober 1874 aufgenommenen Anlehens von fünf Millionen Gulden zur fruchtbringenden Anlegung von Kapitalien der Stiftungen der unter öffentlicher Aufsicht stehenden Anstalten, dann von Pupillar-, Fidei« commiß« und Depositengeldern; 9. die Stempel- und Gebührenbefreiung der Verhandlungen zur Durchführung der Grundentlastnng in-bezug auf unveränderliche Geld- und Naturalleistungen an Kirchen, Schulen, Pfarren oder kirchliche Organe in dem Erzherzogthunie Oesterreich unter der Enns; 10. die durch Einführung der neuen Maße und Vevichte bedingten Aenderungen in den Bestimmungen über die Verzehrungssteuer; 11. eine Erhöhung des Gesammtbctrages der unverzinslichen Vorschüsse aus Staaatsmitteln an Gemeinden und Private in den vom Borkenkäfer befallenen Theilen des Bühmerwaldes; 12. die Abänderung des Art. 2. des Gesetzes vom 6. Mai 1874 über die Herstellung der projectierten Lo< »motiv-Eisenbahn von Stemach an der aus Obersteier« »arl nach Salzburg und Tirol führenden Eisenbahn über »ussee, Steg, Ischl. Ebensee. Nttnang, Ried nach Andie-senhofen, eventuell Schärding; 13. die Vereinigung der österreichischen Nordwest« bahn mit den Unternehmungen der süd«norddeutschen Ver« bindungsbahn. dtr Lunoenburg-Grußbach«Zellerndorfer vahn lc. l 14. die Organisierung der Aichbehörden; 15. die Umwandlung der in den gegenwärtig bestehenden gesetzlichen Vorschriften vorkommende" Maß» und Gewichtssätze; 16. die Eröffnung von Nachtragscrediten zum Staats« Voranschläge für da« Jahr 1875; 17. die Abänderung der Art. 2, 5 und 7 des Ge< setze« vom 3. Mai 1874. betreffend die Bedingungen und Zugeständnisse für die Herstellung einer Locomotio« Eisenbahn von Troppau an die mährisch.ungarische Grenze a» Vlarapasse; 13. die Eröffnung eines Nachtragscredites zum GtaatSvoranschlage für das Jahr 1875 zur Errichtung eines Unterrichtsgebäudes in Trieft; 19. die Bedingungen und Zugeständnisse für die Stcherstellung einer Secundärbahn von der Stadt Ell« bogen zur Station Ellbogen'Neusattel; 20. die Marimaltarife für den Personentransport, dann für die damit zusammenhängende Beförderung von Sachen auf österreichischen Eisenbahnen; sl. die Registrierung der Sechandclsschiffe. Die Berathung und Beschlußfassung über die unter b. 6, 13, 20 und 21 aufgeführten Regierungsvorlagen blieb für die nächste Session vertagt. Selbständige Anträge, welche noch der Erledigung harren, wuroen eingebracht von den Abgr« «rdnelen.- F»»rtNüller und Genossen, betreffend die Schnee» schauflung auf den Reichsstrassen; Dr. Kopp und Genossen, betreffend die Aufhebung der Collegiengelder an den Universitäten; Dr. Ritter o. Czajlowski und Genossen, betref« fend die Einbringung oon RegierungSoorlagen über die Erbauung von sekundären breitspurigen Eisenbahnen in Galizien; Dr. Roser und Genossen, betreffend die Beurlau« bung von Militärmannschaft zur Abhilfe gegen den Ar-beilermangel; Dr. Menger und Genossen, betreffend die Ab. änderung des § 20 des Gesetzes vom 2. April IK73; Ozarkiewicz und Genossen, betreffend die Aen« derung oon Tarifbestimmungen von Vermögensübertra-gungen; Ritter v. Schönerer und Genossen, betreffend die Errichtung einer ötonomisch'parasitoloalschen Versuchs« und Zentralstation; Se. Ercellenz Freiherr v. KellerSperg und Genossen, betreffend die Abänderung des Grundsteuer« gesetzes; Freiherr v. Scharschmid und Genossen, betref' fend die Abänderung des § 4 des Gesetze) vom 24, Mai 1869 über die Regelung der Grundsteuer; Teuschl und Genossen, betreffend die Einbringung einer Gesetzvorlage für die Bestellung von Sensalen, welche Vermittlungsgeschäfte in Häusern, Grundstücken und Hypotheken machen; Haschel und Genossen, betreffend die Vorlage eines Gesetzentwurfes über die Emhebung der l. f. Steuer. Reichsrath. .'tä. Sitzung des Herrenhauses. Wien, 23. März. Se. Durchlaucht der Herr Präsident Fürst Karl Nuersperg eröffnet um 11 Uhr 50 Minuten die Sitzung. Auf der Ministcrbant befinden sich: Se. Durchlaucht der Herr Ministerpräsident Fürst Adolf Auersperg, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. v. Stre« mayr, Dr. Glaser, Dr, Unger, Dr. Ritter von Chlumecly, Dr. Freiherr vonPret is und Oberst Horst. Freiherr v. Rizy erstattet Bericht über die aus den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses hervorgegangen?« Gesetzentwürfe: 1. betreffend die Bestimmungen über die Entscheidung von Competenzconflicten zwischen dem Ver' waltungsgerichtthofe und den ordentlichen Gerichten, sowie zwischen dem VerwaltungSgerichtshofe und dem Reichsgerichte; 2. betreffend Errichtung eines Vermal lungsgericdtshofes. Dr. v. Plener berichtet über den Gesetzentwurf betreffend eine Abänderung der Bestimmungen über die Licenzgebühren für ausländischen Tabak. Diese Gesetz«: werden ohne Debatte in zweiter und dritter Lesung angenommen. Freiherr v. Winter st ein referiert über das Ge< seh, belreffend die Nachtragscredile zum Staats« voranschlage für das Jahr 1875. Derselbe hebt hervor, daß das Abgeordnetenhaus an den Ansätzen der Reale-rungsvorlaae Abänderungen getroffen habe, so insbesondere einen Betrag von 16,000 fi. als außerordentliches Erfordernis der Ccntralcommission zur Erforschung der Kunst, und historischen Denkmale gestrichen habe, und zwar aus dem Grunde, weil die diesbezüglichen Ver, Handlungen zwischen den Ministerien noch nicht beendigt sind. Das Herrenhaus möge diesem Beschlusse beitrcten in der Erwartung, daß in dem ordentlichen Erfordernis des kommenden Jahres ein gleicher Betrag zur Einstellung gelangen könne. Es wird der Gesetzentwurf hierauf in zweiter und dritter Lesung conform den Beschlüssen des Abgeordnetenhauses angenommen. Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist dtr mündliche Bericht, betreffend die Bedingungen und Zu» geständnisse einer Secundärbahn von der Stadt Ellboge" zur Station EllbogeN'Neusattel. Dieses Gesetz wird <" zweiler und dritter Lesung angenommen. Graf Hartig erstattet Bericht über das Gesetz, betreffend die Maßregeln gegen die Verbreitung der Reblaus. Das Gesetz wird gleichfalls on bloc in zweiter und dritter Lesung angenommen; ebenso das Gesetz, be« treffend die Erhöhung des Gesammtlietrages der StaatS« Vorschüsse an Gemeinden und Private in den vom Borkenkäfer befallenen Theilen des Äöhmerwattes. Se. Durchlaucht Ministerpräsident Fürst Auers' perg: Ich beehre mich, dem hohen Hause die Mitlhel' lung zu machen, daß auf all^rh. Auftrag der Reichsrath vom heutige" Tage vertagt wird. Politische Uebersicht. Laibach, 20. März. Wie der ..Pester Lloy)" erfährt, ist nunmehr die Verhandlung wegen der Zollconoenlion mit Rumänien als vollständig abgeschlossen zu betrachten und dürften die Unterschriften der betheiligten Regierungen demnächst ein« geholt werden. Wie die ..M Pal." meldet, wird der serbische Kirchencongreß Ende März zur Forschung seiner Sitzungen einberufen werden und wird wieder Hofrath Hueber auf demselben als königlicher Commissar erschtl-nen. Eine der Agenden des Congresses wird sein, dlt Organisation der ssirchenverwaltunq, welche die beschöf' lichc Synode ausgearbeitet hat definitiv festzustellen. Den wichtigsten Punkt im autonomen Oiganismus bildet d>e Organisation und der Wirkungskreis o^r Eparchal-, Diö' cesan.Versammlungen. Ueber die diesbezüglichen Inte"' tioncn der Regierung erfährt ,M. Politila", daß dieselbe überhaupt das Oberaufsichtsrecht des Staate?, wa« die Zlisammenberufung und Auflösung de>> Eongresses u. s. w-betrifft, entschieden wahren werde; in allen übrigen, da< mit nicht in Berührung stehenden Gegenständen der Üo«' greßstalutcn werde die Regierung der Kirchenaulonon'le gegenüber eine durchaus liberale Auffassung an den T"ö legen. Ein im „Reichsanzeiger" veröffentlichter Erlaß dt» Kaisers Wilhelm an den Reichskanzler spricht de" Da»t des Kaisers aus für die zahlreichen Glückwünsche freudig ansprechenden Inhalts, die er aus allen Theile" Deutschlands, von jenseits der Grenze und von außerhall' erhielt, die er als Beweise der ihm persönlich gellende" Theilnahme nicht ohne tiefe Rührung zu überblicken ver' möge und die ihn zugleich erfrischten durch das wohl' thuende Bewußtsein, das er daraus schöpfe. — 6lnl kaiserliche Ordre vom 20. März dankt dem Obertirchen' rathe für dessen erfolgreiche Thätigkeit bei den ien' den, »ie um die nanze Erde zu umfassen, und spricht dann die Formel der Segnung. Hierauf empfängt er die heilige Eommunion. Unler einer wahrhaft göttlichen Mu. sil finden noch andere Ceremonien Platz und die Cillartrompelen sind in den Melodienslrömen deutlich zu unterscheiden. Nachdem der Papst die Petersltrche oer« lassen, zollt er den Reliquien, welche in einer langen Gallerie oeS Vaticans ausgestellt sind, seine Verehrung. Diese Reliquienoerehrung ist eine alle Sitte der Eaypler aewesen, welche auch die Juden adoptierten und wogegen der Prophet Jeremias eiferte und sie als sündhaft be> zeichnete. Egypten war mit Gräbern feines Gottes be« deckt und viele Arme, Beine und Hirnschalen, die alle Osiris gehabt haben sollte, waren an den sich Concur» renz machenden Wallfahrteorten ausgestellt. Bei den Buddhisten genießen noch heute die Zähnc des Buddha besondere Verehrung. Der Papst hat vier Tiara's oder dreifache Kronen. Drei von ihnen werden während der Segenertheilung auf Kissen auf der Balustrade der Plattform ausgestellt, zu anderen Zeilen werden sie von bestimmten Trägern, da380i2nti genannt, getragen. Sie sind die höchsten Embleme der päpstlichen Würde. Papst Sylvester gab im Jahre 336 zuerst ein Krone zu der Mitra, und Urban V. trug zuerst oie dreifache Krone, eine Praxis, der seine Nachfolger dann alle nachkamen. Im Jahre 1805 beschenkte Kaiser Napoleon 1. den Papst mit einer Mitra von außerolüenllichem Reichihuin und Werth, Sie ist mit Diamanten, Saphiren, Smaragden, Rubinen und Perlen geschmückt, und wiegt acht Pfund. Die zweite dreifache Krone, die weniger reich ist, und nur drei Pfund wiegt, schasste Gregor XVI. an. Diese Krone wird gewöhnlich auf d^ Petras, der, wic einerseits historisch festgestellt wurde, " mals in Rom war. Trotzdem behauptet das PaM"" ^ die PeterStirche sei auf dem Platze erbaut, wo P"l den Märlyrerlod gestorben sli. ,^ Noch dürfte die Etikette vom Interesse sein, w"" eingehallen wird. wenn der Papst Besucher emp "A Ein größerer Contrast mit der Art, mit welcher ^ stuS die Sünder empfing, ist kaum zu denken. ^^,,^ man durch eine Reihe von Vorgemächein ^lorn wird man in den Empfangssaal Sr. Heiligkeit " u führt. Der Papsl sitzt an dem Ende deS Gemaches, " ^ einem Thronhimmel, auf einem kleineren Throne, eine Stufe übcr den Boden erhoben ist, in einem »^ stuhle von Sammt und Gold. mit einem Schrey ^ vor sich. Man kniet an der Thüre, ein zweites »na^ mitten des Saales und dann das drille mal naye ^ Throne nieder. Der Papst streckt den stuß °"^es man küßt den weißen Pantoffel, auf dem ei" 9°. ^f.„, Kreuz angebracht ist. Dann bleibt der Oe^A" ^hebe" bis der Papst das Zeichen gibt, daß er si« ^ v^,, darf. Weltlichen Besuchern gibt der Papst dieses Z ^ fast augenblicklich und der Besucher hat way" ^ Conversation zu stehen. Geistliäien. Mönchen «n ^ Prälaten zwcittn Ranges wird das Zeichen, ^ß > ^n erheben dürfcn. oft gar nicht gegeben und pe i^ ^,„ dann lnieend. Manche hohe Personen >p"^" jet>el Papste immer lnieend; so that eS M de Mero ^.^> zeit, trotz seiner Intimität mit dem Papste. ^-; orientalische Brauch fällt auch in Rom 8" n'", ^ eS kömmt sogar vor, daß so lnieende Perjonr quem an ihre Fersen niederhocken. 501 sürstenthümer zum Abschlüsse selbständiger Ver< lrage zusammenzuberufen. sei ihr allerdings unter« "mct, aber niemals ernstlich ins Auge gefaßt worden, "le Regierung theilte auch mit, daß die Unterhandlungen M Frankreich über die Berechtigung zur Fischerei w den Küsten Neufundlands noch fortdauerten, aber die Erlegung der bezüglichen Correspündenzen nicht opportnn >«. — Das Unterhaus hat in zweiter Lesung mit 264 gegen «9 Stimmen die Bill, betreffend die Modification ," Ausnahmegesetze in Irland, angenommen. O'Clery unbigte eine nach den Osterferien zu stellende Interpcl-won an, ill welcher die Anerkennung der Carlisten als "tg ührende Macht beantragt wird. Das Haus vertagte ^ bis 5. April. > ^izarraga wurde auf Befehl Dou Carlos ^ ^talonien verhaftet. Zahlreiche Unterwerfungen der Allste,, lommen vor; auch die Söhne des Infanten ^-"N Heinrich und General Uinio unterwarfen sich. ^ In der am 24. d. stattgefundenen Sitzung der ^lupschtina ereignete sich folgender Zwischenfall: " r Vf,richterstatter des Ausschusses für Petitionen er-ck ss ^" "ne Petition Bericht im Namen des Au«. 2 ' ^" ^c Pelilion nicht gesehen und darüber gar ll^ "^lh'eden hatte. Darauf entstand ein unbeschreib-"«>« Tumult. Da der betreffende Berichterstatter der "pposuiunspartti angehört, ergriff die Opposition, die 44 «7 Majorität ist. Partei für ihn. Deßhalb verließen ^ «bneordnete den Saal, worauf Bcschlußunfähigleit "mrat. Die Abgeordneten Ministerpräsident zur Dis-Mllon, VtarinovitS und Professor Danisic legten ihre r? . "^er. Der Entschluß der Regierung ist be. "ls belalmt; e« erfolgte die Auflösung der Vlupschtina. brock ° ^^" Vorfalles ist eine Ministerlrisis ausge. ^ , ^lnc Negierungsdepesche von Atschin, 18. März, "t nl>^' ^" Holländer haben zwei Punkte östlich von uns ^ besetzt. Der neue Radja von Pasangan hat l« >?^n Frühjahr aus ihrem Winterschlafe am Fuße ^ Stammes auflebt, den Stamm hlnauflrlecht. Wenn vele ^^" ^'^" Bestand von der Raupe angegriffen ^ b, so trifft man die Vorbereitung, baß man mit H. ? warfen sogenannten Schnittmesser, ungefähr in der >>ks «k ^ "was eines Mannes, die äußere weiche Rinde bon ?"""" abschält und glättet, etwa in einer Breite den 6?"" F"ß, so baß also ein fußbreiter Ring um ^"lnm gebildet wird; man muß sich dabei in Acht Uno female und Bischöfe küssen dem Papste die Hand NW«? t ""s vergoldeten Stühlen. Mehrere französische dcn Ah "estanden aber in letzter Zeit darauf, dcm Papste üicht,,, )^ Rüssel,. Damen werden zu einer Audieuz s^neu,3'! - '' ausgenommen Königinnen und Prinzes' Pavst i, >. ^"" Ehrendamen. Andere Damen trifft der für 5>" °^ Gallerie oder in den Gärten. Die Toilette lhwan ,1 "^^"^ ^""^^ s" auch sein mögen, ist selche n, 5 "'""l Schleier. Niänncr ziehen ihre Hand« dlnale ,., ^ « ^ ?cW bleibt sitzen, auch wen,» er Ear' Minzen ^Mc e,npfängt. Bei den, Empfange von geht ^ . ,"b Prinzessinnen erhebt er sich nur, Königen und t,,,.,s^ '" die Mitte des Empfangsaales entgegen chulnbr, an^ ^ ba. Kaisern geht er bis in die Anti. "kn od "»^"'- Wenn der Papst die Besuche von Kö« l>aß i>^s" Kaisern erwidert, so erfordert es die Etikette, '^«g öffn " ^"lik" hinabkommen llnd den Wagen- ^zen^H ^"t "^ ^"uch, daß Päpste in ihren Au. ^ de>.'U l"venswürdig sind. Alles ist so arrangiert, ?'dren. ^ >?v '" Erstaunen zu setzen und zu ver-3^r di- m) >'^ °b die Secretarien und die Käm-2^s^ "^^""^ gelber zu bewacheu hätten. Mein Sr >-. >. i" contrasticrende Wirkung; daS erste r?"stine v, b"lgk"t beengt dann umsomehr jedes Herz, ""s VN'ik^"' '"'"^e in der Gegenwart Nle^ N VI. lB^^^'"" "icht zurückhalten. Aleran^ ^>r X^ V, "" buchstäblich bezaubernd, eb ns° L "°" 'iner v^^"V^' ^trifft, rufen die meisten, «.! °U i7de^ "^ ist ein Engil!" ^kben h^°" Sat nie e.nen liebenswürdigeren Papsl nehmen, baß die feinere weiße Rinde des Stammes nicht«! berührt wird, sondern daß man nur die braune Borke < glättet, sonst leidet der Baum Schaden. Namentlich in > Holzbestündel,, welche über 30 Jahre alt sind, läßt sich i diese Vorbereitung viel leichter machen, als man glaubt, ' weil die Stämme bereits stärker sind und einzelner ' stehen. Wenn diese Vorbereitung, welche möglichst schon , im Winter gemacht werden muß, getroffen ist. so muß man nun genau Achtung geben, ob bei den ersten sonnl-gen Frühlingstagen die Raufte sich irgendwie an einem sonnigen windstillen Flecke zeigt. Ist dies der Fall, so > nimmt man möglichst viel disponible Leute und läßt ! mit einem Pinsel den oben erwähnten Streifen mit Theer bestreichen. Der Theer muß möglichst dick gestri. chen werden, da er aber bei der austrocknenden Früh. lingsluft schon in 8—10 Tagen trocknet, so muß man > darauf vorbereitet sein, später noch einmal nachstreichen zu können. Wenn man den Zeitpunkt richtig gewühlt hat, so , wird man erstaunen, welche Massen von Raupen sich iu kurzer Zeit auf diesem Theerringe fangen. Ich habe an einzelnen Bäumen die Summe von über 2000 Raupen ' gezählt. Mau kann sich denken, welche Massen des schad« lichen Thieres auf diese Weise getödtet werden. Diesen , Raupentheer, welchem noch klebrige Substanzen beige« mengt sind, erhält man in sehr brauchbarer Güte bei Schmidt und Schlobach in Neuhammer bei Rauscha an der Nicderschlestschen Eisenbahn. Durch das Theeren vernichtet man am sichersten und verhäUnißmäßig mit den geringste!, Kosten die Raupe. Der Morgen Kiefern» bestand läßt sich bei einigermaßen sparsamer Einrichtung mit 2 Thaler so getheerl herstellen. Ich bemerke hierzu jedoch, daß man sich wohl hüten möge, dies Mittel gegen die Raupen bei den Obstbäumen anzuwenden, denn diese haben eine zu empfindliche Rinde und werden durch das Theeren des Stammes ziemlich sicher getödtet. Es kommt uuil auch vor, daß die Raupen bei einem Nachbar oder in einem Bestände, welchen man nicht ge> nug beobachtet hat, Flecke deS KiefernforsteS kahl ge. fressen haben; ist das geschehen, so verlassen sie die kahl gefressenen Bäume und wandern nach anderen Revieren aus. Dies ist der Zeitpunkt, wo ein sogenannter Raupen» graben vortreffliche Dienste thut. Man führt nämlich an der Wtzre oeS Bestandes, welchen man retten will und nach welchen hin die Raupe sich wendet, einen mög. lichst schmalen Graben von anderhalb bis zwei Fuß Tiefe, dessen Wände jedoch durchaus senkrecht herunter gehen und ganz glatt abgestochen sei müssen, so daß leine Wurzeln lc. herausstehen; den Auswurf des Grabens wirft man möglichst dicht an den Grabenbord auf die Seilt, wohin die Raupen nicht übnlriechen sollen. Ein solcher Grüben laßt sich namentlich in einem sandigen Boden viel leichter ausführen, als man glaubt, und lhut vortreffliche Dienste. Die wandernde Raupe füllt hinein und ist nicht mehr imstande, an den steilen Wänden wieder in die Höhe zu kommen, sondern geht zu Grunde. Nach meiuer Erfahruug und Ansicht sollte man je» den Kiefernbestand, welchen man im Winter herunterge. schlagen und in welchem man auch nur wenig Raupen bemerkt, auf diese Weise mit einem Graben rings um. geben und von dem übrigen Walde gewissermaßen iso-lieren, weil die Raupen aus den geschlagenen Strecken auswandern, nach den nächsten Bäumen kriechen, sich dort gewissermaßen concenlrleren und nun leicht »uf ein. zelnen Flecken verheerend auftreten, welche im nächsten Jahre schon ungemein an Ausdehnung gewonnen haben. Auf jeden Fall fcheint es mir nicht zu entschuldigen, wenn Districle, welche von Raupen verwüstet waren, herunter geschlagen werben, ohne daß ein solcher Schutzgraben geführt wird, um ihre fernere Verbreitung zu hindern, im Fall sie überhaupt noch in dem verwüsteten Reviere war. Da die Kiesernraupe ganz enorme Verheerungen anrichten kann, so wäre es wohl wünschens« werth, daß der Staat polizeilich auf dergleichen Schutz« mittet hielte, ebenso wie es bereits beim Auftreten der Rinderpest geschieht; hier sehen »ir, was ein energische«, vom Staate überwachtes Eingreifen thun lann. — (Zur Kailtlr«ife.j Während dt« Aufenthalte« Sl VlajeM de« Kaiser« in Trieft weiden, wie bi» «Tr. Ztg." ersllhrt, nachfolgende Persönlichkeiten im Hotel be la Ville Tb- fleigquartier nehmen: Ihre l. l. Hoheiten die Herren Erzherzoge Albrech«, Karl Ludwig und Ludwig Victor; Gras »ndrassy, Sectionechcf Varon Hoffmann, Miuifterprllsibent Fllrfi Nuer«- perg, Varon be Preti«, Dr. v. Slremayr, Oberft Horst, Dr. linger, Vice.Ndmiral Varon Pöckh, Vraf Kin«ly. Hofrath Dr. Lange, Vectionsralh v. Vavril, Hofralh v. Schwegel, Hofralh o. Ttschrnberg, Varon Löhneysen. Major Graf Grunm, v. Ne- methy, Varon SaliS, v. Sponnerl, Fllrst Carlo« «nersperg, Präsident de« Herrenhaust«, Graf Hadicl, Vr«s Nugent, Varon dc Pont, Oberstlieulcnant v. llobolilsch, FML. Gras Thun, Graf dclla Valle, Marqui« v. Torio, Herzog v. Melzi. Graf Vembo, Herzog v. Rocca-Saporili, Graf Vombelle«, Vraf Khevenhilller ' und Eugen Vontoui. — Der Oemeinberath von Zar» Hal , einen «nfruf an die dortige Vevilllerung erlassen, worin er die Ueberzeugung auSsprich». daß sie mit Liebe und Vegeifterung l dazu beilragen werde, den Empfang Gr. Majestät de« Kaiser« , so festlich al« möglich zu gestalten. ^ Die Gemeindevertretung von Ragusa hat eine Operngesellschofl au» Mailand berufen, um die «nwesenheit Tr. Majestät zu verherrlichen; auch sonst I werden zum festlichen Empfange de« Monarchm daselbst die nm« lassendften Vorbereitungen getroffen - „L'Itolia Vlilit««" in.ldel, baß zu Ehren Tl. Majestät de« Kaiser» von Oeftel» ceich am 6. Npril bei Padu» eine große Neoue Über ein gam >e« Nrmeecorp« stattfinden werde. Im ganzen werden 29 V». taillone Infanterie, 12 2»c»droue« Cavalerie uud 10 Vatlerien Artillerie ausrüllen. Die Revue soll vor dem Kaiser und dem Kdnige um 10 Uhr vormittag« abgehalten werden. — (»l inisterrath.) Am 23. d. hat iu Pest ein Minist»-rath stattgefunden, an welchem außer dem Minister für Kroatien alle Mitglieder der Negierung und aufang« auch Veneral Molll« uary lheiluahmen. Den Gegenstand der Verathung bildeten außer einigen Vorlagen be» Commandierenden der Militärgrenz., b«< Arbeit«programm der gegenwärtigen Reich«tag«stssi«n und jene Vorlagen (darunter namentlich die »uf die nothleibenben Tileu» bahnen bcztlglichen), welche dem Reichiüage noch in dieser Session vorzulegen sind. Selbstverständlich lam auch die Zeit der Nusll» sung de« «eich«tage« zur Sprache. Mit slUllsichl darauf, daß Ve. Majestät erst Mitte Mai von der «eife nach Dalmatic» reichischen Südbahnvrrwaltung fanden sich ln Driest Vertreter von nahezu 70 Vahnverwaltungen de« In- und Unllanbe» »l» Delegierte ein. um über die Feststellung de» Vommerfahrplane« pro 1875 zu berathen. Iu umfassender Weise wurden alle Frogen vlulillerl. die auf Erleichterung de» Verkehr» für da» große ToulisteN'Pnblicum vo» Einfluß sind, T<< :n ^,-1 s2r die an-tommenben uud die abgehenden Tage»» und Aachtschnellzllg« solche Ankunft«- und >bfahr«zeiten gegeben werben, daß sich die Anschlüsse nach den verfchiedenen Routen rechtzeitig ermögliche» lassen, ohne den Passagieren einen zu langen Aufenthalt aufzner» legen; dann wurden wegen Einstellung von Gchlaftvllgen in dl« Hourierzttge, wegen Festsetzung o°n Wartezeiten bei veisoätung von birecten Schnell» und Personenzügen und Herstellung neuer Verbindungen Veschlüfse gefaßt. E« war leine Kleinigkeit, die verschiedenen, oft einander entgegenstehenden Interessen der ftch lrkuzenden und concurrierenden Vahnen a««zugleichm. Der >4tt Juli wurde flir die Abhaltung der diesjährigen Niute rfahrpl«l-sonferenz festgesetzt uud al« Ort derselben Salzburg gewählt, Dieser Confcrenz wird die Kaiserin: El'sabelhbahn prUsibiere». Nl« Einfilhrung«termin wurde fllr den Sommerfahrplan der 15. Mal und für den Winlerfahrplan der 1b Oltober ein- fttr allemal festgesetzt. l^ine jugendliche Gelbftmdrderln.) Nn< Marburg wird d?r „Vrazer Ztg." geschrieben: ..Die 12jlhrig« Tochter eine« schr aiiglschculn Vlllgcr« unserer Vtadt stUrzle sich dieser Tage in selbstmlirberischer Absicht in die Dran, wnrbe jedoch von einem de« Wege« kommenden Manne noch rechtzeitig vemrrt» und gerettet. Die jugendliche Selbstmörderin gestand nachtrllgltch, daß Schuld«, ste zu dem ernsten Schritte getrieben - Schulen, beim Zuclerbllcler »nd GalauteriewarenhUudler." - s « u » wan b , rer.) Vor ««igen lagen find 7< Per. fönen ou< den Gegenden »on Wittingnn, Podiebrab, Vlnrhau» »,n» Veneschan in Vvhmcn über Prag nach «merila «««gewandert, d«. gegen sind. wie die „voh." erzählt. 7 Personen, welche vor eiut> gen Jahren au» der Gegend von stalonitz nach Rußland au»gt> wandert waren, von dort im elendcftcn Zustande hier angetomms« — lGrub, nunglüH.) In der Kohlengrube Fieft««^ bei C«nill,l in der Nähe von Charlrroi fand eine heftige Efplo« sion statt. Vi« jetz» fand «an fünf Todte nnd ,ehn verwundete. Die «tllnng»vtsfuche »erden fortgesetzt. — ^Originelle« Frllhstück.) In Philadelphia haben eine Unzahl frommer und reicher Leute einen eigenthümlichen Un-tetstühung«verein flir Arme gegründet. Arme Männer, Frau,» und Kinder erhallen jeden Sonntag uuter einem großen Zelte n» reichliche«, warme« Frllhftllck, w«hr»«b ein Geistlicher in dem Zelle erscheint und predigt. Locales. Uns dem Sa»itätswocheuberichte des laidacher VtadtphyftlateK vom 7. bi« inclusive 13. März !S7b entnehmen wir folgende»: I. Morbilitllt. Dieselbe war in dieser Noche fehr bede«« tend. Vorherrschend entzündliche Zustände der Rel,pir°tion»ora°n< und Katarrhe, Diphlheriti« im allgemeinen in entschiedener Al" nähme, erfuhr gegen die Vorwoche eine geringe Steigung. Schar» lach sehr fetten, Crystpele und Verschlimmerungen der Inder« culose ziemlich häusig. II. Mortalität. Dieselbe war gering. L« starben 14 Per« sonen laegen 28 in der Vorwoche.) V°" diesen waren 6 manu. lichen und 8 weiblichen Geschlechte«, 7 Erwachsene und 7 Km-der - daher da« weibliche Geschlecht um geringe«, die Erwach, sene'n und Kinder jedoch gleichmäßig an der Mortalität parttct. vierten. , ., . Im I. Lebensjahre starben « Kinder, an Fra,sen. angebo« renem Herzfehler und Lungenentzündung je I; n°m 2. bi« 20. Jahre starben b Perfonen, und zwar an Dlvh« theriti, 3, an Erschöpfung nnb Wasserkopf je ! ; vom 20. bi« 50, Jahre starben 4 Personen, und zw»r ,n «nl. träftung 2. an organischem Herzfehler und sterbend ltbttbracht je 1, über 60 Jahre all starben 2 Perfonen, an keberentjündung un» Entartung del Ulllerleib«°rgane je 1 Perfon. Hllufigste T°dc,ms°che: Entlrllftung und Diphtherlti« je 8mal, b. i. »1-4»/., Fraisen, kungenentlUnbun, »c. je Imal. d ,. 71'/, »ller verstorbenen. 502 „ Im Eivilspitale starben 5 Personen, im städtischen Armen» oersorgnngshaufe 1 Pfrüudnerin, in der Stadt und den Bor> ftlldten 8 Personen. Letztere vertheilen sich wie folgt: Innere Vtadt 3. Peters.Vorstadt 1, Polan» 1. Kapuziner-Vorstadt 2. Gradischa 1, Kralau und Tyrnau 0, Karlstädtervorstadt und Hühnerdorf 0, Moorgrund 0. — (Der Gräberbesuch) war gestern ein sehr frequenter, namentlich um 7 Uhr abends in der deutschen Ordens» lirche, in welcher da« bekannte Vocalquartett weihevolle Gesänge vortrug und um halb 8 Uhr abends in der Domlirche, in welcher de? «lhorregent Herr Förster im echten kirchlichen Style glhalleue Gesänge zur Aufführung brachte. — (Concert.) Zum Vortheile des lrainischen Schul, Pfennigs findet morgen im Glassalon der Castnorcstauration ein Concert der Mlitärmusilcapelle statt. — (Das fünfte und letzte ) Veränderungen seit dem Wochenausweise vom 17. März 1675-Vaulnoten-Umlauf: 279.043.360 ft. Giro-Einlage«: 1.405.912 ft. 46 lr.; einzulösende «anlanweisunaen und anbe" fällige Pafstua 8.N3.042 fi. «2 kr. - Bedeckung: M«"»' schay 142.843,066 Gulden 30-5 lr. In Metall zahlbare Wechl» 6.110.358 fl. 17 lr. Slaatsnoten. welche der «anl getMN' 5.897.817 Gulden. Escompte: 109.262,150 fl. 40 kr. Dallehe" 31.755.300 fl. Eingelöste «loupon« von Grundentlastungs-Ob»' gationeu 16.505 ft. 21 lr.; ft. 4.402.700 eingelöste und b«l' senmäßig angekaufte Pfandbriefe t 66', Perzen« 2.935.133 st. s»« Zusammen 298 820.330 fl. 415 lr. Verstorbene. Den 18. März, August Bcslaj. Arbeiter, 52 I., <"' lauvorftadt Nr. 35. Tuberculose. - Neorg Dolchar, PateM Invalide, b3 I., Civilspital, Erschöpfung der Kräfte. Den 19. März. Anton heidrich, Bürger und HauSbeM, 79 I., Stadt Nr. !93, Lungeulähmung. — AgneS Debevc, M< beiterin, 35 I., Livilspital, Lungenentzündung. « Den 21. März. Karl Putz. 1'/, I., und Conrad Put), s I-< Tischlers.Kinder, Hradischavorstadt Nr. 78, beide Nachenbri»»"' — Leopold Lulaniie, Nrandwemschänler, 45 Jahre, Kapuzin"' Vorstadt Nr. 42, Tuberculose. — Franz Doberlet, «chuhmach", 27 I,, Kralauvmstadt Nr. 24, Lungenlähmuna. — Pauline <"", Greisler«, und Hauöbesihers-Kind, 2 I,, Stadt Nr. 50, Lunge"' tntzündung. . Den 22. März. Iofefine Strull, Fleischhauers.sind,'' Monate. Polanavorstadt, Tuberculose. — »pollonia Nonadaj, V^ vatschreibers-Witwe. 31 I, Hühnerdorf Nr. 37. Gehirnhaut^ zündung. — Martin Meriun, Arbeiterin, 44 I., Livilspital, l«"' genblutsturz. . Den 23. März. Peter Mulc, «rbeiterslind, 1'/,I,^° spital, Uachenbräune. Den 24. März. Alois Telauz, CigarrenfabrikswHHt", Kind, 4 I.. Karlsstädtervorstadt Nr. 14, «achenbräune. — Fl"/« Scdello. Honducteurs-Kind. 2 Jahre, Kapuzinervorstadt Nr. A Sckwäcke. — Josef Smolaj, guckerwerlsverläufer, 51 I., Gt.^ tersvorstadt Nr. 51, Lungenlähmung. Den 25. März. Dusctian Ludwig Vradasla, Vanlbeaw tens-Kind, 17 Monate, St. Petersvorstadt Nr. 97 L, slaHt" bräune. — Thomas Kobler, Inwohner, 35 I.. Civilspital. »", träftung. — Primus Vurjat, Bettler, 90 I,, Tivilspilal, Allt" schwäche. ^^ Angekommene Fremde. Am 26, März. ^ Hotel 2tadt Wien. Khun und Singer, Reisende, Wien. ^ Walduga. Neis.. nnd Walzl, Bankbeamter, Graz. - P 2 o j windstill , halbheiter ! , Morgens trübe, dann heiter, windig, Thauwetler. ^, Tagesmitttl der Temperatur -^ 10°, um 8V° unter dew male. _____ ______ ^.^. Verantwortlicher Redacteur: OtlomarVaMber^. HH^I'stM^VN'^s ^^kn. 24. Mär,. Dlt Bilanz der Lreditanstalt konnte, weil in ihren Umrissen bereit« bekannt und bereit« escomptiert, die günstige Wirkung nicht üben, welche ste a" g», Ovl><.l^'l.l,l^l,. für sich hervorzurufen geeignet gewesen wäre. Zudem mahnten die Feiertage zur Enthaltsamkeit von neuen Transactionen; die mit Rücksicht aus die Feiertage >>^h'ß5^hfl!i Wicklungen scheinen bereit« gestern stattgefunden zu haben. So blieb denn die Vors« geschäftslos mit Ausuahme des Verkehr« in Anlagewerlhen. Dieser »ar nicht lebhast, ab« von fester «-" getragen. «ai. ) „ .. (..... 7145 7160 Februar.) 'l«"' (..... 7145 71^0 Zz?n«"««».. < ^ ^ ?^zz Lose. 1839........ 274 - 2?6 - ^ 1854........ 104-75 105 25 , 1860........ 11240 11260 « I860 zu 100fi. ... 11525 N575 „ 1864........ !3kt0 ,39 — Domänen.Pfandbriefe .... 12725 127 50 Prätnienanlthen der Stadt Wien 105 75 106 — Donau-Regulierungs-Los« . . 9925 9975 Ung. E.stlibahn.Anl..... Il0 40 10l>— Ung. Piämien.Vnl...... 8340 8370 Vien« «lommunal - «nlehen . 92 20 92 40 Nclien v«» V«ulen. «nzlo'Vanl........ 1l>9 l>0 1l,97b Vanlverein........ 119 - 120— V«d»credit«uft<»ll..... - —. — — Gelb War« Lreditanstalt........255 25 235 t»0 «Ircdilanstall, ungar.....221 - 221 25 Depositenbanl.......13^ — I3N'— Escompteansialt......805'— 615 - - Fl»nco-Bani .......52 2b 52b0 Handelebanl........?c-— 70 50 Nlllionlllbanl.......V63 — 964 — Oesterr. «anlgesellschaft . . . 185— )86 — Unionbanl ........112 50 112 75 Vereinsbanl........z« .- 2825 Verlehrsbanl .......99 b0 100 — Nctlen von Tranbport-Unterneh-«ungen. Velb llllare Nlföld-Vahn........132 — 132 25 Karl-LudwigNahn.....234— 2342b DonoU'Dampschiff..Gesellschaft 453— 454— Elisabeth-Weftbahu.....187 50 188-— Elisadeth.Bohn (Linz.Vubwtiser Strecke).........— — — — Ferbinands'Nordbahn . . . 1962—1i<6b'— «ranz. Joseph , Bahn .... 1l,9 50 169 ?b Llmb..ft..... 3? 2b V7 50 Pfandbriefe. «llg. dfierr. «obencredit . . . 96 2b 96 50 dlo. in U3 Jahren 87 — 8750 Nationalbaul o. W..... 9520 9b V0 Ung. Vodencredit...... 86'80 87'— Prioritsten. Elisabeth..«. 1. «m..... 94— — ^erb.-Nordb..S....... 105 60 106— Hranz-Ioseph.V....... 98b0 9875 Eal. Kail-Ludwig-N., I.Lm. . Il'2— 104 — Oefterr. »tordwch.«..... V7 -. 97 ^ ----------------------------------------------------^ss?3 Siebenbllrger....... 7"'"" 14?^ Staalsbahn........ 142"" j^Sö Tüdbahn ^3'/....... N>'^ 3ft!" 5'/ ^" 224'"" Sübbah«. Von« ! .' .'^ - 2^'^ >30 Ung. Ostbahn....... 691" Prlvatlose.