?k» »s Die ^Marhurger Seitung" erscheint jeden Ssnntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 st..halbjährig S fl., vierteljährig 1 fl. VV kr; für Zustellung ins Haus monatlich 1v tr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteliäl»rtg S fi. Insertionsgebühr 8 kr. pr. Zeile. !Kit Eivküasit dtö Hradschiittr Hofts ^ vlid die Karlistt». Marburg, 30. März DtM ^Wienir Tagblatt" wird auS Prag unter Anderem geschriebeu: „Jetzt geht eia großer, wenn atcht der größte Thtil der Revenuen des Hradschiner HofeS, jtldftoerstüvdlich ohne Wlssrn und Willen deö tranken greisen KaiseiS, nach Spanten zur Er-haltnng der tarltstischen Truppen. E« ist bekannt, wie bescheiden der Haushalt am Hrodjchin is^, während das Einkommet, bei der musterhast rationelle» Wirthschast auf den kaiserltchen Domänen pch von Zahr zu Jahr steigert. So hat zum Beispiele die Milchwirthschaft im lktzten Jahre allein einen Reingewinn von 100.000 fl. ergeben. Jetzt fehlen dem greisen Kaiser die Kräfte, um zu verhindern, daß Millloaen zur Anfachuag des Brandes, der Tausenden das Leben koftlt, nach Spanien gehen, aber als.vor zwanzig Jahren in einem Burgfiilgel am Hradschin geu«r ausbrach und das Militär zum Löschen hkrbneilte, da rief Kaiser Ferdinand, man soll es lieber sortbrennen lassen, ehe das Leb»n eines Soldaten gesährdet werde. Dieses Tagblatt ist nicht in Bclchlog genommen worden; die Regierung gibt also stillschweigend zu, daß die mitgethellte Thatsache richtig ist und darum ziehen wir daraus jene Schlitsse, die wir ziehen dürfen und müsstn — darum ergreifen wir das Wort an die Verantwortlichen Minister, zuerst an den Minister deS Aeußereu. Otsterreich-Ungaru hat nicht die Karlisten als kriegführende Macht anerkannt, wohl aber das Königreich Spanien als solchcS. Bei der Litellung, welche Kaiser Ferdinand zum Hause Habsburg einnimmt nnd der Hradjchiner Hof zum ganzen Reiche ist eS wohl ein Gebot der äußeren Politik, daß die Ausständischen in Spanien nicht durch die Mittel deS Hradschiner HofeS un. terstützt werden im ungeseKlichem Kampfe geg«n die anerkannte, somit nach österreichiich- nnga-rlschem Begriff rechtmäßige Regierung, wobei wir ganzlich absehen voa den Fragen: für wen und auf welche Art die Karlisten kämpfen. Der Minister des kaiserlichen Hauses isl verpflichtet, für die Angelegrnheiten diefes Hause» auch insoferne zu sorgen, daß der Name des kranken Kaisers nicht wibbraucht werde — namentlich nicht sür solche Zwecke — daß die Ein» tünste dieses Kaisers nicht verwendet »erden für die Ziele einer Partei, bei deren Nennung Ferdinand der Gütige sich dreimal bekreuzen muß, wenn auch nur eine jener Greuellhaten sich begeben, von welchen dt» Geschichte auf tausend Blättern erzählt. Erwägen schließlich die Minister der Finanzen, des Handels und des AckerlianeS die Anforderungen des Staates an die Seuerkras», die Lage deS Verkehrs, der Gewerbe, der Landwirthfchft, so werden und müssen auch die Minister dafür einstehen, daß die Ersparnisse d,s Hradschiner Hofes eine Verwtll» dung finden, wie eS Kaiser Ferdinand will und bei seinem Charakter «vollen muß -- wie eS die Staatsbürger v>eknlsche er- kannt zu haben und stellte noch seine Betrach» iUNi^en darltber an, ivle dieselbe, zumal bei N^cht, iN diese Gegend komme, als er ein Klopfen an seiner HauSthüre vernahm. Cr öffnete daS Fenster und sah hinauS. Er konnte nur einen dunklen Gegenstand gewahren, der sich unten an der Thüre beivegte. Cr rief hinunter, wer da sei. „Kaan man h'er lo^iren?" sprach eine weibliche Stimme hinaus. Der Krüger zündete ein Licht an, gieng hinunter und öffnete die Hausthür. Eine Dame in seivenem Kletde, in Shawl und Hut stand vor !lhm. Sie t?ug einen kleinen Reijenachtsack am lArm. Sie tvar groß und schön. ^Kann ich beb "Ihnen logiren ?" fragte sie wiederholt. Der Wirth ließ sie eintreten Nad führte sie :n die Krngstube. Sie war nicht bloS elegant gekleidet. sie sah auch sonst reputtrlich und ordentlich auS. Der Krüger fand kein Bedenken ihr zuzusagen, daß sie bei ihm logircn könnf. Sie theilte ihm darauf mit, daß sie mehrere Tage zu bleiben wünsche. Sit erivarte hier Jemanden, eiuen Ver-wandleri, der ihr wichtige Nachrichten zu bringen habe. ES fei aber ein Gehkimniß daliei. Sie bat l deshalb, ihr ein einzelnes Stübehen anzuweisen, ^wo sie von den Leuten nicht gesehen werde, unh dlävgt werden, sondern vur die thätigstiu und flefährlichsten — „sich selbst zur woh!verdie«»-n Strafe und Anderen zum abscheulichen Exempel-— wie die Regierung wähnt, die sich nicht einmal getraut, nach dem Nürnberger Rechte zu versahren und Jene hängen zu lassen, welche sie hat. Marburger Berichte. Sitzung des Gemelnderathes vom 24. März. (Schluß.) Bezüglich der Heuwage bringt der Her»' Bürgermelster zur Kcnnluiß, er habe mit dem Herrn Grasen Brandis vkrhandelt und sei dilser geneigt, daß Lokal noch auf drei Jahre gegen einen Zins von je 350 fl. zu vermielhen; flüher seien 400 fl. verlangt worden. Ueber die Vcrlegung der Heuwage berichtet Herr Johann G'rstmayr, der nebst Herrn Direkt. Perko Mit der Begutachtung deS Falles betraut worden. Diese Herren wünschen die Errichtung der Heuwoge im jetzigen Garten vor dem Krei»-amtSgebüude, wenn derselbe zu einem freien Platze umgestaltet worden, wie eS die Bezi»kövertretung dejchlojsen habe. Dieser Platz wäre 20 Klafter brett, 30 Klafter lang und Hütte et» Flächenmaß von 600 Klaftern, sei also groß genug; nöthlgen-falls könnten k^uhrwerke auch vor dem Hause deS Hcrru M. Löschnigg aufgestellt werden. DaS Häuschen, welches auf diesem Platze erbaut werden müßte, käme nur auf 600 fl. zu stehen. Der Herr Burgermeister soll mit dem Grasen Brandis wegen Vermiethung — auch um einen höheren Zins — auf drei Jahre mit halbjähriger KÜN' digung verhandeln; während dieser Zeil könne die Verlegung stattfinden. Herr Dr. Lorber äußert seine Bedenkengegen diese» Platz und beantragt den Uebergang zur Tagesordnung. Der Herr Bürgermeister tvünscht die Ver-tagung bis zur nächsten Sitzung; er wolle noch eine» ander» Versuch machen. Herr Franz Bindlechner berücksichtigt die geschäftliche Stellung des Wagmeisters, der, wtnn die Heulvage aus den Platz vor dem ^relSamtS-Gebäude verlegt «verde, sich mit seinem Gewerbe dort nicht so vtel verdienen könne, als er zum Leben braucht. Die Folge wäre dann, daß der Wagmeistcr immer Mit BeitragSgejuchen vor die Gemeindevertretung käme. — Herr Glrstwoyr vertheidigt seinen Ailtrag tviederholt. zugleich ihren Auscnthalt gegen Jedermann zu ver-jchivkigen. Sie begleitete ihre Bitte mit dcr Hinleguog eines DoppkllouiSd'orS, alS Vorausbezahlung für Quartier und Verpflegung. Der Klüger sagte ihr daS Geheimhalten zu. Und er hielt seine Zusage — blS eia Anderes hiiizukam. Am Sonabknd Morg n nach der Auffindung der Leiche ivar er bei mir. Am Abende vorher war durch Leute, die in der Stadt geivesen, die Nachricht in daS Gebirge gekommen, daß aus der anderen Seite der Stadt, in dem Forst, ein schwerer Raubmord verübt sei, und daß dabei viel von einer sremben Dame und von einem jungen ' Menschea u»ir dunklen, ^'usen Haaren und einem großen Bart gelplvchMwerde. Ais auch der Krüger daS erfuhr — und er gehörte ln der Gegend zu den Ersten, die eS er-fohr«n — wurde ihm die sremde Dame in seinem Hause mit ihrem Gehelmniß verdächtig, und er hielt eS sür seine Psltcht, dem Gerichte Anzcige zu macheu. Ein anderer Umstand liep ihm dieß noch dringender erscheinen. (Fortsetzung folgt.) Herr Karl Flucher beantragt, den Gegenstand nach dem Wunsche deS Herrn Bürgermeisters blS zur nächsten Sitzung zu vertagen, tvaS auch ge-schieht. Ueber doS Gesuch der Herren Badl und Ko-della, betreffend die weitere Pilotirung bei ihrer Lederfabrik erstattet Herr Girftmayr folgenden Bericht: „Die Herren Badl und Kodella beab» sichtigen, die gegenwärtig b stelzende, nach dem Marburger Drou-Wafferspiegel 9 Zoll über 0 ge» rechnet, 2 Klafter und 3 Schuh hohe und ö5 Klft. 2 Sch. lange Pilotenwaud läagS der Drau bei ihrer Lederfabrik nm 2 Klft. stromeinwärtS zu bauen und diese Pilotenwand in gerader Linie durch einen Neubau in der Höhe von 2 Klft. 3 Sch. und iu einet Länge von 12 Klft. 1 Sch. stromaufwärts zu verläogern — wogegen iu technischer Beziehung von Seite der k. k. Bezirks-hauptmannschaft kein Austand erhoben wurde. Wenu nun in Betracht gezogen wird, daß zur oltbestehenden Pilotenwaud in einer Länge von vö Klft» 2 Sch. der Neubau einer weiteren Pilotenwand stromaufwärts in einer Läng von 12 Klft. 1 Sch. zur Ausführung gebracht würde, so würde der stadtseitige, jetzt noch ungestörte Zutritt zur Drau im Centrum der Stadtgemeivde in einer weiteren Länge von 12 Klft. 1 Sch., also in ge-schlossener Gesammtlänge V0i» 67 Klft. 3 Sch. dem sreien Berkehe entzogen, waS ans öffentlichen und namentlich polizeilichen Rücksichten unstatthast ist, daher mit Anwendnng der gesetzlichen Be-stimmnngen im politischen Wkge die Repräsentanz der Stadtgemeinde Marburg der Bewilligung zur Ausführung einer 12 Klft. 1 Sch. langen Pilo-tentvand, angeschlossen an der bestehenden, stromaufwärts entgegentreten muß — welches Vor-gehen auch in feuerpolizeilicher Beziehung seine Begründung findet. Der Bewilligung zur Ueber-setzung der bestehenden alten .... Ptlotenivand um 2 Klst. Breite siromejliwärtS ist aus dem Grunde nicht zuzustimmen, weil dadurch die Ge> legenheit verloren geht, einen Floß, welcher von der Stodtlände loSreißt, oder bei der Landung nicht gehalten »Verden kann, unter dem Thnrme dts Herr Pachner frstzuhalten und daher daS Fahrzeug mit der Bemannung unter die Mühlen gelangen könnte, wodurch daS Eigenthum und da» Leben der Menschen gefährdet ivird. In dieser Erwägung stellt die Bausektion den Antrag: Der löbl. Stadtrath hat zur Waiz-rung der Rechte der Stadlg'meinde dahinzuivirken, daß soivohl der von den Herren Badl und Ko-della beabsichtigte Neubau einer 12 K. 1 Sch. langen, 2 K. 3 Sch. hohcN Pilotenwand am gegenivärtig freien Drauufer, als auch die Ueber-setzung der brsteheuden bb K. 2 Sch. langen nud 2 K. 3 Sch. hohen vom gegenwärtgen Stand-punkte um 2 Klst. Breite der ganzei» Lange nach, stromeinivärtS, anS öffentlichen und namentlich po-l'zeilichen Rücksichten von der h. k. k. Statthaltrrei »icht bewilligt werde. Bezüglich v,r von Htrrn Zgiaz Staudiliger als Bolbesitzer eigenmächtig vorgenommenen Ab-tperrnng deS öffentlichen Fahrweges vor der Lc-verfabrik bestimmen behördliche Erlässe auS dea Jahren 1652 biS 1858 die Wiedererhssnung deS^ selben. Nachdem diese Wirdereröffnung im allgemeinen Interesse von der Stadtgemeinde uicht durchgesührt worden, diese Fahrweg-Absperrung seil dem Jahre 1852 ununterbrochen währt und zur Wahrung der dieSsälligen Rechte nur mehr sieben Jahre vorhanden sind, so stellt die Bau-seklion den Antrag, der löbl. Gemeioderath ivoUe die Rechtssektion betrauen, die Rechte der Stadl-gemeinde zn vertreken und geeiguete Anträge in einer der nächsten GemeinderathS-Sitzunge» zu stellen." Die Herren: David Hartmann, Lobenwein, Ferdinand und MoL Baron Rast, Dr. Lorber besürivortrn das Gesuch Mit aller Entschiedenhelt und bekämpft letzterer euch den Aiitrag bezüglich des FahrivegeS. Die Herren: Dr. Duchatsch und Franz Bind-lechner ziehen dagegen die Freiheit oeS öffentlichen Verkehrs in Erwägung. Die Herren: Bürgermeister Dr. M. Reiser und Korl Flucher sprechen über die formelle Be Handlung dieser Angelegenheit. Die Herren: Dr. Duchatsch und Johann Girstmayr veantragen, daß namentlich abgestimmt werde nnd erklären sich bei dieser Abstimmung acht Mitglieder sür die Bewilligung, zehn aber gegen dieselbe. In vertraulicher Sitzung wird beschlossen, die ersprießliche Leistuog deS städtischen KassierS Herrn Joseph Wagner auch durch eine Remune-ration von zweihundert Gulden anzuerkennen. (Jahresbericht t>er Marburger Sparkasse.) Die Sparkasse der Gemeinde Marburg veröffentlicht den Rechnungsabschluß für das dreizehnte Geschäftsjahr (1874). Seit der Gründung wurden 12.996.861. fl. 93 kr. eingelegt und 10,282 571 fl. 53 kr. behoben ; eS verblieben somit 2,714.290 fl. 40 kr. (auf 9495 Posteu). Der Gesammtverkehr im Verflossenen Jahre belief sich auf 8,080.780 fl. 76 kr. — um 57.573 fl. 11 kr. mehr als 1873. — Eingelegt wurden 1,754.654 fl. 96 kr., heraus-genommen 1,820.34!. fl. 57 kr., daher sich eine Mehrrückzahlung von 65.686 fl. 61 kr. ergab. Gegen Hypothek wurden 596.830 fl. dargeliehen — um 169.750 fl. mehr alS 1873. Die Be. lthnung der Wertheffekten betrug 56.490 fl., die ESkomptirung der Wechsel 512.746 fl. 92 kr.— eine Zunahme von 304.825 ft. 86 kr. gegen das Vorjahr. Die Steuern und die Regie erforderten 8.666 fl. 78 kr. Der Reingewinn erreichte die Höhe von 44.661 fl. 78 kr.; der Reservefond Ende 1873 210.681 fl. 91 kr. stieg somit auf 255.343 fl. 69 kr. Der Geldverkehr, welcher 1862 671.339 fl. 22 kr. betrug, vermehrte sich 1874 auf 8,080.780 fl. 76 kr. und bezisferte sich in allen dreizehn Jahren auf 40,466.438 fl. 16 kr. Die Einlagen erhöhten sich von 374.728 fl. 92 kr. iM Jahre 1862 ans 1,754.654 fl. 96 kr. IM Jahre 1874 und betrugen im Ganzen 12,996 861 fl. 93; die Behebungen87.912 fl. 6 kr. iM Jahre 1862, 1,820.341 fl. 57 kr. im Jahre 1874 — bezifferten sich während der drei- ' zehn Jahre auf 10,282.571 fl. 53 tr. Regie und Steuern betrugen seit der Gründung 56.113 fl. 68 kr. (1862: 33 fl. 67 kr., 1874: 8.364 fl. 98 tr. Der Refervesond belies sich 1862 aus 3.535 fl. 36 kr. und vermehrte flch bi» iSude 1874 um 251.808 fl. 33 kr. (Landwtrtljschaflliche Fortbil» d ung.) In Gonobitz werden vom Apotheker Fleischer und von den Lehrern Koschuh und Lettgeb sür Grundbesitzer des OrteS und der Nachbarschaft unentgeltliche Vorträge über Boden-kuitur, Obftbaumzucht und FtaqSbau gehatten. (B ra nd t e g u n g.) In Pnchenfchlag, Gc-richtSbezirk Eitli, sind zivei WirthschaftSgebände des iS>rundbesttzerS Frairz Gaischek abgebrannt. Dieses Schadenfeuer durfte getegt worden sein. (B o r k e u kä fe r.) Iu den F chtenivätdern zu Oplotnitz und Friedau zeigen stcy ivorkenkäser und ist die Menge derselben namentlich in er« steren groß. (V e t er a n ev v e r e i u.) Die Satzungen des neugebildeten „Militär-V^teranenvereins" in Marburg sin» vouver Statthalterei zur Keuntniß genommen ivordcn. (Schwurgericht.) Für die dritte Sitzung des Etllier Schwurgerichtes (Mai) sind der Prä-sident des KretegerichieS Viktor iSdler von V-st, und der OberlandtSgerichS-Rath Dr. Heiarich Martinak alS Vorsitzende uns LandesgeiichtS-Naih Johann Stuchetz als Stellvertreter deruseu worden. Letzte Most. Die Delegatione« svllcn Ende Sep. tember zusammentreten. Das republikanische Blatt„Progrvß de Lion" stellt sich im Kulturkämpfe gegen Stom auf die Seite de» iveutschen Sketches. Der H'eresaushchuß de» schwedischen Reichstages beantragt, die AuSvilvnngSzeit fttr die Soldaten auf drei Monate festjuhetzen. Nr. 2141. Kundmachuna. (306 Die Rechnungsabschlüsse des Gemeindehaushaltes und der Gemeindeanstalten für das Jahr l874 werden in der Stadtamtskanzlei am Rathhause Stadt Nr. 96 zur Einsicht der Gemeindemitglieder vom 24. März bis 8. April 1375 öffentlich aufgelegt. Was hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird. Marburg am 22. März 1875. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. 3. 217. (326 Kundmachung. Auf die Pettauer BezirkSstraße II. Klasse kommen pro 1875 130 PriSmen Schotter 54 Kubikschuh beizustellen. Zur. Sicherstellung dieser Schotterbeistellung findet Samstag am 19. April l. 3. Bormittag 10 Uhr im hiesigen AmtSlotale eine Minuendo-Lizitation statt. Obiges Schotterquantum muß spätestens Mitte September l. 3. auf die Straße gestellt sein. Die übrigen Lizitationöbedingmfse können hieramtS eingesehen werden. Bezirksausschuß Marburg am 28. Märj 1875. Der Obmann: Konrad Seid!. Z. 216. (327 Kundmachung. Auf die SchlapfenbezirkSstrabe II. Klasse kommen pro 1875 250 PrtSmen Schotter s. 54 Kubikschuh zu verführen, und zwar: 1. vom Frohm'schen Hause in der Grazervor-stadt blS zur Auffahrt zum Bahnhof-Waaren-magazia .... 50 PriSmen 2. von dort bis zur Schlapfen . 100 „ 3. vom Jäger'schen Hause biS zum Ende der Bezirksstraße . . 100 „ Zur Sicherstellung dieser Schotterv er sührung findet Samstag am 19. April l. 3. Vormittag 11 Uhr im hiesigen AmtSlotale eine Minueudo-Lizitation statt. Die LizitationSbedingnisse können im hiesigen AmtSlotale einglsehen werden. Bezirksausschuß Marburg am 28. März 1875. Der Obmann: Konrad Seid!. Str. 2728. Kundmachung. (322 Bei dem Thnrme der K>rche Witschein kommt im Jahre 1876 ein neueS Dach nach dem Hieramts aufliegenden Plane herzustellen. Die Kosten dieser Herstellung sind mit 1294 fl. 22 kr. berechnet. Wegen der Uebernahme dieses BaueS findet am Mittwoch den 26. Mai l. 3. um 10 Uhr Vormittags Hieramts eine Minuendo-Lizi-tation statt. Hiezu werden Unternehmungslustige mit dem Bemerken eingeladen, daß das Projekt und die Baubedingnifse hieramtS zur Einsicht aufliegen. K. k. Bezirkshauptmannschast Marburg am 16. März 1875. k'ür äig sc» mnie sr^issöns IdsilvadiQS msmsr VorwavütsQ uoa Lskanvteu am I^siodsn bsKävxllisss msiueg lisbsn Liväss in^ssvll^srs Äoii vsrv^rlsll Ilsrreli LänAsrn am ()rabs Zvs so krütl^sitiA HillASSLdisäsllöQ meinev der^IielistSQ Vavic. S28 LIiso Zpntiox. Eine Wohnung in der Kaiserstraße, 1 Stock, 5 Zinlmer nnt Parquetböden, 1 Küche, 1 Dienstbotenzimmer, 2 Speisen, 1 Holzlege, sammt Gartenantheil, ist mit 1 Mai 1875 zu vergeben. Ausklmft ertheilt Frau Ferlinc in der Herrengasse. (312 Warnung. Gefertigter warnt wiederholt, auf seinen Namen seiner geschiedenen Gattin etwas zu borgen, da er filr nichts Zahler ist. ^ranz Tttbisch, 902) Spengler. An die geehrte« Z?. V. Bewohner von Marburg. Da mir in lehterer Zeit mehrfache Beschwerden zu« gekommen, daß sich meine Dienst mann er Tarifüber-schreitungen, sowie auch hin und wieder ein ungebührliches Benehmen gegen die Auftraggeber zu Schulden kommen lassen.- so erlaube ich mir das ?. L. Publikum darauf aufmerksam machen, daß der vom löbl. Stadtrath bestätigte ArbeltStarif meines Institutes nicht nur in den meisten öffentlichen Lokalen, d. i. Gast- und Kaffee-, sowie auch in vielen Geschäftshäusern zu Jedermanns Einficht vorliege, sondern auch überdies jeder Dienstmann denselben stets bei sich zu tragen und gewünschten Falles Jedem, der seiner zu einer Arbeit bedarf, vorzuweisen verpflichtet sei, wornach sich jeder?. 1. Austraggeber vor ungebührlichen Korderungen dadurch schüren kann, daß er entweder im Voraus dem Dienstmanne eine Arbeit nach dem Tarif übergibt, oder wo dies nicht stattfindet, ihn auch nachträglich nur nach demselben entlohnt, wobei jedoch Beginn und Ende der Arbeitszeit zur Vermeidung diesfälliger Meinungsdifferenzen beiderseitig genan präcifirt werden müssen. Eine Ausnahme hlevon machen selbst« verständlich die Accordarbeiten, welche bei gegenseitigem Nebereinkommen häufig übernommen werden. Da somit der Dienstmann für keine verrichtete Arbeit mehr, als ihm nach dem Tarif gebührt, verlangen darf, ich jedoch nnmöglich im Stande bin, die diversen Arbeitsverrichtungen dieser Leute, sowie auch ihr sonstiges Verhalten vis-ä-vis den Auftraggebern zu überwachen, so liegt eS sowohl im Interesse der Letzteren, als in dem meinigen als JnstitutsinHaber, daß mir wo möglich jeder vorkommende Kall von Nngebührlichkeiten sofort angezeigt werde, um die nöthige Abhilfe schassen und dadurch jeden Betreffenden vor Unannehmlichkeiten und Schaden schützen zu tonnen. Bei diesem Anlasse sehe ich mich auch bemüssigt zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß ich blos für die ordentliche und pünktliche AnSführung aller den Dienstmännern übertragenen Handarbeiten überhaupt, sowie auch der in den Bereich des allgemeinen Verkehrs einschlägigen Dienstleistungen eine Hastung übernehme; keinesfalls aber für etwaige Kommissionen jener Art, wobei den Leuten Gegenstände gröberen oder geringeren WertheS zur Veräußerung oder Verpfändung ohne mein Vorwissen übergeben werden, wie ebensowenig auch in Fällen, wo dem Dtenstmanne ein beanspruchter Credit für dessen Privat-Verhältnisse von wem immer gewährt wird, da derselbe außer seiner Dienstpflicht wie jede andere Privatperson betrachtet werden muß, und eine ZnstitutSgarantie sich über jene hinaus keineswegs erstrecken kann. Indem ich obige Darlegung nur im Interesse deS ?. I'. Publikums veröffentliche und dabei keinen Mißdeutungen zu begegnen hoffe, bitte ich, mein Institut mit demselben Vertrauen wie bisher, sowie auch mit zahlreichen Aufträgen zn beehren, für deren beste Ausführung zu for gen ich mir stets zur Pflicht machen werde. Hochachtungsvoll Zos. Ziadtik, Inhaber deS Marburger Dienstmann-JnstituteS. S24 Wegen Umbau des Haas'schen Hauses (jetzt Martinz) und Lokalveränderung, wegen Mangel an Raum im neuen Lokale: YtuSVerkauf! Große Auswahl in Herren-, Damen- lüld Kinder-Wäsche, Herren-, Damen- und Kinder-Beschuhung, Damen- ulld Kinder-Strünlpfen, Herren-Socken, Merino-Herren» u. Dmnen-Leibel, färbige und weiße Strickwolle, Damen-Mieder und noch verschiedene Artikel werden zu bedell-tend herabgesetzten Preisen verkailft. Zu zahlreichen Besuch ladet höfllichst ein Fra«) Nitstr, Herrenaasse Nr. 109 in Marburg. Mein »ouv» befindet sich vom 15. April an im Zinke'schen Hause, Herrengasse, zwischen Herrn Quandest's Spezerei- und Frau Büdeseldt's Blumenhand - lUM^__(^ Mehrere Lokaliäten sind mit Anfang Mai l. I. im Hause Nr. 164 am Domplatze in Marburg (zwischen der Domkirche und dem Casino, Firma Karl Folger) zu beziehen: (310 Ein schön gerichtetes Verkaufsgewölb-Lokale mit drei Glasthüren und Gasbeleuchtung. Ein geräumiges Wohnzimmer mit schöner Küche, ebenerdig, sammt Holzlege und Keller-Antheil. Zwei schöne, Uchte Wohnzimmer mit eigener Küche, im 1. Stock, sammt Holzlege uild Keller'Antheil. Zwei sehr freundliche Dachzimmer, gut heizbar. Anzufragen beim Hauseigenthümer Pere-grin Manich. Eine Wohnung mit 2 Zimmern, Küche zc. ist zu vergeben. 314) C. Schraml, Mehlplatz. »W' »»tsl »odr — Herrengasse. ^ Ergebenst Gefertigter erlaubt sich dem ?. I. Publikum anzuzeigen, daß er fortlvah-rend das Mittags-Äbonnemcnt mit 6 fl. pr. Monat gibt. 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Zwei Kutscher, ^ die des Nachts gerne zuhause bleiben und nicht herumschwärmen, finden sogleich Aufnahme in der Leicheubestattungü-Anftalt. _(304 BeranNvortliche Redaktion, Druck und Verlag von Endard IanschtK in Marburg.