W^VkzIA» lnr Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Lebelt. Herausgegeben und redigirt von Leopold Kordesch. ^ S^. Freitag am A3. Juli 2G38. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein baller Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach jährlich ü< halbjährig 5 sl. Dnrch die f. f. Post unter Oouvert mit portofreier Zusendung ganzjährig 8, halbjährig 4 fl. C. M., und wird halbjährig vorausbezahlt. Alle f. t. Postämter nehmen Pränumeration »n. I n Laiback «ränumerirt man entweder im Zeitungs-Comptoir, in der . Buchhandlung des Herrn Leop. Palernolli, oder beim Redacteur, am Marienplatze/ Nr. l», zu ebener Erde. Der Teufelsdamm in der Save. *) Vaterländische Sage von Leop. Kordesch. Die Welle mit Macht sich am Felsen bricht Und ausgelöscht ist der Sterne Licht. Es hängen die'Wolken gewitterschwer, 2s kreuzen die Blitze sich hin und her. Doch in das Grauen der Sturmesnacht Der Eiserne Ritter gar höhnisch lacht. »Ha, recht! das lieb' ich! — mein eigen Bild!« S« ruft ei und schüttelt die Locken wild. > «.Verspielt, verloren, all' Gold ist hin, »Der Böse hat dreifachen Wnchergcwinn; »Ist selbst die Seele nicht mein fast mehr, «Doch er ist noch Diener und ich der Herr!>; Und dicht an's Ufer mit leckem Schritt ,Dcr nächtliche Ritter «ermessen tritt — D« brause» die Winde, die Eule schreit, Herauszutreten die Welle dräut. Und kaum hat das Echo der steinernen Wand Zum dritten des Schreckliche» Namen genannt. Da zeigt im gähnenden Fclsenspalt Die Flamme des Blitzes die grause Gestalt. »»Was ist lein drittes Begehren? sprich! »»Denn heute zum letzten Mal rufst du imch; »»Dann bist du verfallen, dann bist du, mein, »»Ich habe den bluluntcrzeichnrten Schein.«" »Wohlan denn, Versucher, so schicke dich an »Zu leisten, was ich dir befehlen kann. »Begehrte ich gleichwohl schon zwei Ma l Geld »Hab' doch ich zum Letzten was anders gewählt.« »So eben ich auf de» Einfall kam: »Du baust mir noch heut' einen Fclsendomm »Hier über den hochgeschwollenen Fluß — »Es hilft kein Einwurf —s ' ist mein Beschluß.» »Und schlägt die Stunde der Mitternacht »Hast auch du den Damm schon zu Stand« gebracht! »Doch holst du die Blocke zu höchst aus der Schwcitz, »Sonst hast,du verloren — mich schützt das Kreuz.« ­ ') Zwischen Lichtenwald und Neuste! n. D » Pfeift es so gellend — und pfeilgeschwind Dahin fliegt der Böse im Sturm und Wind. Der Ritter aber in Reu und Gebet Zum Allerlarmcr um Rettung sieht. — Es heult durch die Lüfte, die Erde lebt, Und zürnend der schäumende Strom sich hebt; Es donnern die Felsen in's zischende Grab, Es prallen die Fluten Vom Ufer ab. Schon tolen die Wasser auf's Feld hinaus Zum See sich bildend im nächtlichen Graus — Da tönen die Klänge der Mitternacht — Und fort ist der Spuck und die Höllenmacht. Der, Strom durchlricht den steinernen Wall, Noch unvollendet und schwach und schmal; Er tritt in die alten Ufer zurück, Beleuchtet vom freundlichen Mondenllick. Der Ritter (er war Vor Schrecken ergraut) Zum Dank für die Rettung ein Kirchlein baut; Dann zieht er als Pilger in fernes Land Und wurde nichts weiter von ihm bekannt. — Der Tag bei Sissek. (Beschluß.) Inzwischen wurde von den versammelten Befehls­habern Kriegsrath gehalten,-und obschon anfänglich die bedächtigen Kroaten sich in ein Haupttreffcn einzulas­sen für zu gefährlich gehalten, so drangen doch der auf einen Angriff und Entsetzung Sisseks fest behar­rende Andreas v. Allersberg, und der ihm bei­stimmende Ruprecht v. Eggenberg mit ihren Antra« gen durch, und das Häuflein setzte sich mit klingendem Spiel am 22. Juni in voller Schlachtordnung, vollem Muthe, und hochherziger Entschlossenheit zur Schlacht in Bewegung. Dem Van Erdvdy wurde seiner ho­hen Würde wegen die Ehre zu Theil, mit den Seim­gen den Vortrab zu bilden; die Obersten, Andreas v. Allersberg und Melchior v. Redern, folgten mit ihrer Reiterei, und das Fußvolk und die übrigen Heerhaufen beschlossen die Nachhut. < ^A W <—>> ' > "' ^ Hassan Pascha setzte mittlerweile mit dem be­sten Kern seilies Heeres zwischen ^8 bis 20000 Mann stark, über die von ihm bei S isse k geschlagene Brücke, beinahe durchaus Reiterei, und erwartete trotzig, auf sein Heer bauend, den Anzug der Uusrigen. Der Rest von Hassans Heere blieb am jenseitigen Kulpaufer, Sissek gegenüber, unter den Befehlen des Kurt Beeg von Vuzhitol im Lager stehen, ängstigte mit un­aufhörlichem Geschützdonner das auf das Aenßerste ge­brachte Sissek dergestalt^ daß nach bereits geschosse-­ner Bresche ein aus Sissek an den Obersten Andreas v. Allersberg am 22. Juni Morgens entsendeter Soldat die Nachricht brachte: wenn nicht am nämlichen Tage noch Hilfe käme, seu Sissek verloren, da der Hauptthurm gegen die Kulpa bereits zur Hälfte abge­schossen wäre, und der Feind sich zum Sturm an­schicke. Hassan Pascha theilte seine die Kulpa passirte Hauptmacht in zwei Haufen ab, dergestalt, daß ein Haufe einen versteckte» Hinterhalt bildete, die ganze Schlachtordnung aber sich eine halbe Meile weit aus­dehnte, seit dem frühen Morgen an der Kulpa und Odra in voller Rüstung stehend. Der vor dieser Schlachtordnung auf der Vorwacht mit Fußvolk stehende Mechemet Beg benachrichtigte deneben die Mittags­tafel haltenden Hassan Pascha: er vernehme vom Weiten einen Pauken- und Trommelschall, welcher sich immer mehr nähere. Hassan Pascha hielt dieses über eingeholte Meinungen seiner Tafelgäste für ein Heran« nähern leichter, zum Scharmütziren entsendeter Kroaten. Als aber ein Bote den andern drängte, und die Nach-» richt erscholl, der Trommel- und Paukenschall komme immer näher und stärker, und die in der Ferne her blinkenden Fahnen verkünden den Marsch eines nicht unbedeutenden Heeres, hob er die Tafel auf, ließ die Fahnen aufstecken, aufsitzen, und gegen die Brücke rü­cken, über welche nur die auserlesensten Türken, und keine Raze» gelassen wurden; und zunächst wurden 1000 der besten Reiter beordert, über die Brücke zu gehen und den Angriff zu machen', er selbst folgte mit den vornehmsten Offizieren nach. Johann Draskovic, Benedikt Turoc und Franz Orehoc mit den kroatischen Reitern, kamen dem ersten türkischen erlesenen Haufen entgegen; von der türkischen Uebermacht schickten sie zu dem sich nun in Trapp herannahenden Andreas v. Allersberg , wel­cher auf den Feind tapfer losging, und denselben mit einem gliederweise wohl angebrachten, starken Peloton­feuer begrüßte und bedeutende Lücken in die türkische Kernreiterei machte. Hassan Pascha selbst stand nun der krainerischen Ritterschaft, den Karlstädtischen Arquebusier-Reitern und den kärtnerischen Ritterpferden gegenüber, und durch feurige Zuspräche den Muth jedes Mannes; der Angriff H a ssa ns veränderte und löste sich nach erhalte­nem tapfern Wiederstand in eine allgemeine Flucht auf, und der Feind wurde nun, nachdem die beiden Arque­busierritter-Hauptleute, Stephan Graf v. Blaga y und Jacob v. Prank , dieKommunkations-Kulpabrücke verrennt und genommen hatten, in die Kulpa gesprengt. Das Geschrei der Türken, so wie der Angreifen­den, der Schall der Trompeten, Heerpaucken und Trommeln tönte fürchterlich. Da Hassan Pasch» den Kern seiner Truppen vorerst ins Feuer brachte, und Ueberzahl auf seiner Seite vorhanden war, so blieb die Schlacht lange Zeit zweifelhaft, und nur das fortwährend wohlangebrachte Pelotonfeuer der Reite« rei und des Fußvolkes, und daß zweihundert Reiter mit ihren heftigen Dechargen den Feind in die Flankt nahmen, der Graf Vlagayund Jacob v. Prank durch das Verrennen der Kulpabrücke dem Feinde jeden Suc< curs und das Mittel zum Rückzüge entrissen hatten, entschied den Tag, und Andreas v. Allersberg und Adam Raub er« welche mit ihrer vereinten Vorhut ritterlich und mit solcher Wuth in den Feind gedrun­gen, daß seine wolkendicken Haufen gesprengt, und was nicht dem Schwerte und dem Kugelregen erlag, in der Kulpa begraben wurde, blieben allgemein, anerkannt die lorbeerbekrönten Helden dieser für Krain unvergeßlichen Mannsschlacht. Als nach dem ersten wohlangebrachten Feuer und Reitereidecharge der Um fern der Kern der moslemitischen Reiterei die Flucht nahm und sich .an die Brücke zurückdrängte, wurde Hassan Pascha, der sich mitten in den weichenden Schwall warf, um denselben durch gute und harte Worte zustehen zu bringen, auch mit fortgerissen, und sey es, daß er und seine Begleiter, sich auf ihre sichern Pferde verlassend, entweder vorschlich von der Brücke in die Kulpa stürzten, oder von einem andringenden Haufen herabgerissen wurden; Hassan Pascha und seine Begleiter Mechmet, des Großsultans Amu-rat ' Schwestersohn/ und mehre vornehme Türken seiner Begleitung fanden ihren Tod in den Wellen. Nach den Berichten waren von jenen über die Kulpa vor Beginn der Schlacht herüber gekommenen 18 — 20000 Mann türkischer Kernreiterei kaum 2600 Mann davon gekommen. Der im Lager jenseits des Kulpstromes verbliebene Theil der türkischen Armee, aus Ianitscharen und anderm Fußvolk bestehend, zum dete die Munition an,-und begab sich auf die Flucht; denn auch hier wüthete das Schwert der siegende» Christen, und was dem Schwerte nicht unterlag, wurde in die Odra geworfen. Die Beute bestand in 29 Stück Geschützen, darunter 9 Stück vorzüglicher Größe, und 3« Stück Sechzigpfünber waren. Unter den ersten befand sich die Kazianerin und .8 Stück fru« machte einen wüthenden Anprall auf dieselben. Allein -her von den Christen gebrauchte und ihnen abgenom­ihre Heerführer, Andreas v. Allersberg und Adam mene Karthaunen, das ganze Lager, Hassans prächti­Rauber , die gefeierten Helden des Tages, belebten ges Gezelt, und bei 2000 Pferde. 87 Kaiserlicher Seite bestand der Verlust in einem Arquebusier-Fourier, zwei Reitern, 4» Usloken und kaiserlichen Soldaten «nd zehn Husaren. Von den vornehmen Türken sind entweder uri«e, j« rie zu!« p»z m»Ilieur«lix. Ein schöner Tag, recht zu einem kleinen Ausflüge auf's Land geeignet, hatte mich etwas weiter hinaus von der Stadt geführt. Das Ziel meiner Wanderung lag nicht mehr ferne; es zu erreiche», bot ich die letzte Kraft auf; denn mein Auge hatte die Wunder der Natur gestaunt, und der Körper forderte ungestüm seine Recht«. Und wie ich vor dem Häuschen stand, das von Lärchenholz nett gezimmert, mit seinen kleinen, hellen Glasscheiben einen recht einladenden Anblick ge­währte, da däuchte mir, als flüsterte eS leise: «Ziehe ein, und labe dich hier im Schöße der Zufriedenheit.» Mein Wunsch um Herberge für diese Nacht fand bei dem Bewohner freundliche Gewährung. »Nehmt -mit dem Wenigen vorlieb, was ich besitze. Süße Milch und ein Lager auf weichem Heu, so liebe» wir es hier in den Bergen. Send Ihr hiermit beschieden, lieber Herr, ei, so legt den Reisestab zur Seite.« Also lau­tete der Spruch der deutschen Gastfreundschaft, und bald stand unter dem Laubdache einer riesigen Linde, die ihre Arme schützend über das Haus gebreitet, das frugale Mahl vor uns. Wie nun die ermatteten Glie­der im schwellenden Moose sich dehnten, schweifte mein Auge in dem Vlütenkreise üppiger Sträuche, "die, vor der Hütte zierlich gepflanzt, mit narkotischen Düften den Aether erfüllten. »Alter!« rief ich mit leuchtendem Blicke, »also wünschte ich den Abend meines Lebens ferne vom Weltge­tümmel hier in des Friedens Thale dem Schmerz ver­schlossen, meine Tage zu enden.« »»Ihr irrt,«« erwiederte dieser seltsam lächelnd, »»Eure Worte, sie künden einen raschen Iugendtraum. Schmerz und Gramm kennt keine Grenze.«« »Diese Rost« siel ich ihm rasch ins Wort, und brach eine der schönsten Centifolien »mag für mich sprechen. Wer solche Freunde sich gezogen, dem, meinte ich, keime Zufriedenheit in der Brust. Werde ein ähn­licher Schmuck einst meinem Herde.« Während ich so sprach, hatte mein greiser Wirth sich erhoben. Aus seinen Wangen war das Blut ge­wichen, und ldie hohe kräftige Gestalt des Aelplers gewann ein gespenstiges Ansehen. »»Zügelt Eure Wün­sche«« klang es heftig von seinen Lippen »»und hüthet Euch vorlaut das Schicksal zu beschwören. Seht, schon ist, von Dornen verletzt. Eure Hand geröthet. Wohl dem, dem nur solche Wunden bluten.«« »»Hört meinen Lebenslauf,«« fuhr er nach einer Pause, und gemäßigter fort, »»treu will ich ihn er­zählen. Ob Ihr mir dann noch meine Blumen neidet?«« Und er begann: (Fortsetzung folgt.) 88 Ueber den lugeischen Sumpf und den Fluß Karkoras des Strabo, welche weder den Zirknitzer See noch den Gurkfluß an­' deuten. (Beschluß.) Zieht man ferner den Umstand in Erwägung, daß auf viele Meilen um den Zirknitzer See kein schiffbarer Fluß vorkommt, und daß Strabo in der hierauf bezüg­ lichen Stelle eigentlich doch nur von dem zu Wasser und zu Lande Statt sindenden Warenzuge aus Italien nach Pannonien spricht; so ist es um so wahrscheinli­ cher, daß Strabo den, von Tergeste bis zum lugei­ schen Sumpfe reichenden Landtransport, und die bei diesem Sumpfe Statt findende Einschiffung andeute, als mit dem auf die Benennung des Sumpfes folgen­ den Vindeworte 5k im n?,^ ^ 5z' ?-5 N«^>?-« ^ . ?-«^°'5 die unmittelbare Nähe des Ortes Nauportus und des schiffbaren Flußes augenscheinlich dargethan ist. ncl b) Der gelehrte Li «hart bemerkt in seinem Versuche einer Geschichte von Krain, (V. i. S. 5V) daß Strabo den Karkoras, mit dem Nauportus zu ver­ wechseln scheine; ich aber behaupte, daß dessen als ganz nahe bei Nauportus angedeuteter Fluß offenbar die Laibach sey ; den nach der hierauf bezüglichen Note des Tzschucke: Zl 8. 8. 0»3lluli. Veußt. »I<150. «emlst. rietlw ^«e°x^25. <3unri!iu3, Hliwz et Iiiuo l-slinui, X«/»c?««ec. 8ßyuu!U5 ixitur «um Onä. oiuver ln Itl»I. nut. i , 22. ?. 3/zN volebat: ^«/>«5/>^s, scheint mir auch die zuletzt angeführte Le­seart ^«/,«-l!», weder der Zirknitzer See, noch der Gurk­fluß in dessen ^«/-«5/>«5»c oder 1< «/>»«>« ^ zu suchen sey. Korrespondenz. Tliest «. Juli lnin. (Beschluß.) Vorige Woche hatten wir hier eine Erdcrschütterung, die jedoch ohne Folgen abgelaufen ist. I n unser,, Schwimm« und Badeanstalten geht ei dieses Jahr lustig her. Alles ist von der Schwimmsucht befallen worden/ ja selbst Damen sind nicht frei davon» und die hiesige Militärschwimmschule zählt bereits «z Schülerinen» von denen es einige schon zu großer Fertigkeit gebracht haben, Di« Badeanstalt des Herrn el'^nL«!^ wird «on mehren auswärtigen Gasten, unter Andern von Sr . königlichen Hoheit, dem Kronprinzen »on Würtemberg, besucht. I m Gebiete, der Literatur, wird hier, zwar, nicht viel, aber doch etwas gethan: DerNuchdrucker Morenig h hat eine Prachtausgabe desTass», unternommen; bei Weiß sind schone Poesien des Dr. <3»iinlettl er­schienen; das vortrefflich redigirte italienische L'loyd bringt immer diene»'­esten und interessantesten merkantilischcn Berichte aus dem Oriente, Grie­chenland und Italien; die deutschen »Seebelichte» sollen, wie es heißt, ein« größere Ausdehnung erhalten, und in ein mcrkantilisch-literarisches Journal umgeschaffcn werden. Sollte sich diese Nachricht bestätigen, so Hiirfte sich das deutsche Journal des Lloyd's gar bald zu den ersten Zeit­schriften Deutschlands emporschwingen, da diesem grandiosen Institute Quellen, wie sonst keiner Ncdaction, zu Gebote'stehen, und der beste Er­folg in jedem Betrachte als gewiß angesehen werden kann. Eben so geht das hiesige Journal: »I.» I'avilw« einer «ortheilhoften Veränderung entgegen, indem der hiesige Kaufmann, Herr I^ntAn»