Erscheint PitN5t«g und Fltitag. Redaktion: Or«»isch»>N°rN»dt Nr. 23. Expedition: N«»n Haus.Nr. 19». Instrti«n»gebüh«n: für die 2sPaltige Zeile »der deren »«um für ! M«! « lr,, 2 Mol 8 lr., 3 M»l l» lr. Insertion«» stcmpe! jede« Mol 3» lr. Verlag und Druck von I . Blasnik. i. Jahrgang, 6F».^ H5^x Abonnement flir LMch^->M^ ganzjährig 5 st. — lr. halbjährig 2 „ 5» „ »ierlcljührig l « 25 „ Durch die Post: ganzjährig 6 fi. 4» lr. halbjährig 3 „ 2» „ »ierteljahri« l „ ?U ,. Einzelne Lxemplare lost«« 5 Nlr. Zeitschrift für vaterländische Interessen. Verantwortlich« Redakteur: (Manuscripte werde» nicht zurückgesendet.) P. v. Rabies. Laibach am 23. Mai 1865. ^ 4!. Der Ausfall der letzten Gememderathswahlen") ist zu lehrreich, um nicht zu einigen Betrachtungen aufzufordern. Vor-Allem ist es erfreulich, daß die Bürgerschaft Laibachs dem bürgerlichen Wllhlcomite einen seltenen Beweis ihres Vertrauens gab, indem mit Hintansetzung aller Sonderinteressen und persönlichen Ansichten, trotz mannigfacher Intriguen, von 11 Candidaten desselben zehn und zwar mit eminenter Majorität zu Gemeinderathe« gewählt wurden, während dem eilften eben nur ein paar Stimmen hierzu fehlten. I m zweiten Wahlkörper, wo bekanntlich die k. k. Beamten, Offiziere und Professoren (zusammen 270 unter 521 Wählern) die Majorität bilden, wurden — wie die „Triester Zeitung" berichtet — die Herren Landesrath Roth und Stedry als Candidaten aufgestellt, und letzterer auch wirklich gewählt. Das „bürgerliche Comitö" der „Laibacher Zeitung" hat sonach von den ihm eigenthümlichen Candidaten nicht einen einzigen durchgesetzt. Dieses Comit6. welches — wie ebenfalls die „Triester Zeitung" verrath — in der Wohnung eines „beliebten Arztes" tagte, wird nunmehr zur Er­kenntniß gekommen sein, daß auch die Usurpation des Prädicates „bürger­lich" weder die Wähler irre zu führen, noch einen Einfluß zu verleihen vermag, den man nicht besitzt. Nach den Erfahrungen der letzten beiden Jahre wird man sich künftighin wahrscheinlich für die Ehre bedanken, in der „Laibacher Zeitung" als Candidat empfohlen zu werden. Die diesjährigen Wahlen führen dem Gemeinderathe — nebst schon mehrjährig erprobten Kräften — auch neue und zwar insbesondere bür­gerliche Elemente zu, von welchen eine ersprießliche Thätigkeit unter Festhaltung der Autonomie der Gemeinde und der nationalen und liberalen Prinzipien mit Zuversicht zu erwarten steht. Es ist nur ganz naturgemäß, daß das Vürgerthu m gerade im Gemeinderathe, der Repräsentanz der Commune, jene Geltung wieder erlangt, welche es in alten Zeiten nach dem Zeugnisse der Geschichte besaß. Es ist ja „di e frei e Gemeinde die Grundlag e des freie n Staates! " KlovßM» Mtiea. (Generalversammlung am N . Mai.) (Fortsetzung u. Schluß.) Der Rechnungsabschluß für das erste Vereinsjahr wird einstimmig genehmigt, und zur Prüfung desselben sowie des Voranschlages für das Jahr 1865 über Vorschlag des Vorsitzenden die Herren Raimund Pregl, Franz X. Sovan 8«u. und Inton Lesar gewählt. Bei der Debatte über den Voranschlag für das Jahr 1865 ergreifen das Wort: Dr. VoZnjak ist mit dem Voranschläge für das Jahr 1865 gar nicht einverstanden, denn es wundert ihn, wie man zwei Drittel für die Spesen und nur ein Drittel für den eigentlichen Zweck der Natioa ver­wenden kann. Wenn man 900 fl. für die Spesen und nur 500 fl. für die Ausgabe der Bücher bestimmt, wie soll man eine Thätigkeit der Na,­tiea dem Volke nachweisen. Er glaubt, daß man die 360 fl., die dem Sekretär bestimmt, gar leicht ersparen kann, wenn einer oder zwei der sechszehn in Laibach wohnhaften Ausschußmanner, die Dienste des Sekre­tärs unentgeldlich besorgen wollten. Auch für den Diener sind 50 fi. zu viel bestimmt, 25 fl. dürften genügen. Bei der Wohnung könnte man die angesetzten 120 st. auch leicht ersparen, da man voraussetzen kann, daß auch künftighin die öitavuic«. mit derselben Bereitwilligkeit wie bisher die erforderliche Lokalität der Nation einräumen wird. Er trage sohin an, die löbliche Versammlung wolle 900 fl. für die Ausgabe wie bisher und nur den Ueberschuß der Iahreseinncchmen zur Bestreitung der Spesen bestimmen. Terstenjak ist nicht derselben Ansicht, wie der Vorredner. Die Herren im Ausschusse sind ihm Bürge dafür, daß sie sich keinen Sekre­tär gehalten hatten, wenn er nicht unumgänglich nothwendig wäre. Der Sekretär ist der notwendigste Faktor eines derartigen Vereines. I m In ­teresse des Vereines ist er daher für die Beibehaltung eines Sekretärs gegen Entgeld. Dekan Bur g er ist für einen Sekretär, nur glaubt er, daß man ihn nicht entlohnen solle und glaubt, daß der Posten von jenem, der ihn bloß aus Ehre bekleidet, ebensogut versehen wird, wie von einem Entlohn­ten. I n jedem Falle ist er aber für die Herabsetzung des Gehaltes. Dr. Srnec kann nur den Antrag des Herrn Dr. VoZnjat unter­stützen, umsomehr als in Laibach soviele der slovenischen Sprache voll» ' ) Die „Laibacher Zeitung" zeigt ihren Unmuth über die jüngsten Wahlresultate recht deutlich in ihren Samstagsplaudereien. Gin wässeriges Epigramm wird von ihr al« „ganz nett" bezeichnet, ohne daß sie bedacht hätte, daß hierdurch Männer trotz erlangten Bürgerrechte« des Wahlrechtes verlustig würden, welche z. B. zwar viel herumsuchen und mehrfättig anklopfen, aber statt einer Frau nur Körbe sich holen. Von dem Verfasser des Epigramms cirkulirt übrigen« ein nicht üble« Wahlanekdötcheu. Als vor 5 Jahren in jedem Wahlkörper l0 Gemeinderathe zu wähle« waren, kannte unser „Dichter" nur Einen zu dieser > Stelle geeigneten Mann, und schrieb also dessen Namen zehnmal auf den Stimmzettel. Dieser einzig vertrauenswürdige war — Er selbst. Ob er die­sen Rath auch von seiner Frau erhielt? — Ann», d. Red. kommen mächtige Männer: als Geistliche, Seminaristen, Mitglieder der (ütÄVnioa und des 80K0I, wohnen, unter denensich gewiß mehrere finden werden, die mit Vergnügen den Posten eines Sekretärs versehen werden und dieß um so leichter, wenn derselbe Geschäftsgang wie in Marburg eingeführt und die Vielschreibern vermieden wird. Die Natio«, hat ein gezeichnetes Kapital von 24,000 fi., welches jährlich einen Ertrag von 1200 fl. abwirft, verwenden wir 900 fl. für die Spesen, was bleibt uns für den eigentlichen Zweck des Vereines. Kunöi ö ist für die Beibehaltung des Sekretärs gegen Gehalt, der ihm vom Ausschusse bestimmt werden soll. Insbesondere ist er dafür, daß sich die NaticÄ, die Wohnung selbst aufnimmt, die öit»,vui, möge für sich selbst und die Natic«, für sich bestehen. Srnec glaubt nicht, daß sich die Interessen der Nation, und 6i ­tavnioa kreuzen und glaubt, daß letztere gerne die Gastfreundschaft üben und erste« bei sich behalten wird. Dr. Vonnjak. Der Sekretär ist entbehrlich, ^man muß nur den überall blühenden Bureaukratismus aufgeben. Die öitÄVuioa in Laibach hat einen festen Bestand, sie wird stets wachsen und immer genug Platz haben für die NatiLÄ.. Dr. Blei weis weiß zwar nicht was der künftige Ausschuß thun wird, ihm liegt nur daran, das Thun des bisherigen zu rechtfertigen. Wir sind von vielen Seiten angegriffen worden, allein wir leben in den Zeiten der Abstriche, und so wundere ich mich nicht, daß solche auch heute begehrt werden. Ich weiß es, die Hauptaufgabe ist, soviel als möglich Bücher auszugeben, jedoch mit der Knauserei in den Ausgaben erreichen wir diesen Zweck nicht. Dieser Zweck ist nur durch den Beitritt vieler Mit­glieder möglich und da können wir uns nicht verhehlen, daß noch viele, auf die wir fest rechneten, dem Vereine nicht beigetreten sind. Aus Kram und aus Steiermark sind, viele, jedoch nicht soviele als wir ge» hofft haben; wie viele aus den übrigen slovenischen Ländern beigetreten sind, hat Ihnen der Sekretär bekannt gegeben. Auch haben wir im ersten Vereinsjahre Spesen gehabt, die wir nicht mehr haben werden. Es heißt immer, ein honorirter Sekretär ist nicht nothwendig, aus den 16 in Lai­bach wohnenden Ausschüssen werden wohl zwei die Arbeit unentgeldlich besorgen wollen. Es soll der künftige Ausschuß versuchen, ob er diese zwei bekommt, ich glaube es nicht. Der Sekretär ist Manipnlant und es ist ganz natürlich, daß die Geschäfte bei der Marburger Litavuic», umsonst versehen werden da sie in keinem Vergleiche stehen zu den Geschäften eines Vereins für alle slovenischen Länder. Meine Herren, das von der öitNvuioa der Natioa abgetretene Zimmer ist so klein, daß nur ein Bücherschrank und ein Tisch Platz haben. Und ist es schicklich für so einen Verein, daß er heute hin morgen her wandert, und wer garantirt Ihnen, daß die öitavuioa, die selbst auf Sparsamkeit angewiesen ist, willens sein wird, die Wohnung der Uatioa abzutreten. Deshalb bin ich dafür, daß die für die Wohnung angesetzten 120 fl. Passirt werden. Bekommt man einen Diener statt um 50 fl. um 25 st., ist mir recht. Die mehrmalige Verschickung der Statuten und des Verzeichnisses der Mitglieder war noth­wendig, denn die im lioleäar enthaltenen waren für das Allgemeine und die lctztverschickten für die Mitglieder bestimmt, da sie heute auf Grund der letzteren wählen sollen. Dies sage ich nur zur Abwehr gegen die An­grisse auf den jetzigen Ausschuß, wie der neugewählte wirtschaften will, überlasse ich demselben. Terstenjak. Ich mache die verehrte Versammlung nur aufmerk« fam, daß nach §.19 der Statuten die Stelle eines Sekretärs bestimmt ist, deshalb statutenmäßig besetzt werden muß. Dekan Bur g er. Ich bin nicht gegen die Bestellung eines Sekre­tärs, sondern sage nur, daß er gar nicht oder nur gering entlohnt wer­den solle. Svetec. Ich will nur das Wort ergreifen, um die geehrte Ver­sammlung aufmerksam zu machen, daß sie formell gar nicht bestimmen kann, ob ein Sekretär zu halten ist oder nicht. Das ist statutenmäßig Sache des Ausschusses und wenn wir hier nur unsere Wünsche äußern, so bin ich überzeugt, daß sie der Ausschuß nach Möglichkeit berücksichti­gen wird. ^ Bürgermeister Costa. Ich finde den Antrag des Dr. Vo«njak sehr wichtig, der ganz richtig sagte, wenn man für die Spesen 900 fi. und für die Ausgabe der Bücher blos 500 fi. bestimmt, so kommt dieß einem auf den ersten Augenblick sonderbar vor. Allein die Frage ist: dürfen wir ohne dem Zwecke zu schaden, auf eine Verminderung der Kosten antragen? Sie alle werden überzeugt sein, daß wir uns erweitern müssen, daß wir trachten müssen mehr Mitglieder und damit ein größeres Kapital zu er­werben. Wer soll nun diese bedeutenden Arbeiten verrichten, ich glaube aus den 40 Ausschußmännern keiner. Während der Verein des Heil. Mohor bereits über 2000 Mitglieder zählt, sind viele Städte, die nicht ein einziges Mitglied der Nation aufzuweisen haben. Also bemühen müssen wir uns, daß wir größere Einnahmen erzWecken, und da finde ich die Ausgaben per 900 fl. nicht mehr so lächerlich. Ohne einen honorirten Sekretär kann die Natioa nicht bestehen, suchen Sie nur einen oder zwei, die Willens wären, unentgeldlich die Arbeiten zu übernehmen. Ich bin fest l74 Überzeugt, Sie finden sie nicht. Ob uns die öitavuioa noch in der Wohnung behalten wird, ist möglich, möglich aber auch, daß nicht, denn schuldig ist sie nicht. Aber wollen Sie nur selbst entscheiden, ob es so eines Vereines würdig ist, eine Wohnung inne zu haben, die er bei allen Unterhaltungen, die die öitavuioa gibt, räumen muß. Sie wollen die Kosten streichen, was soll aber geschehen, wenn der Ausschuß nicht aus­kommen kann, soll er bis zur neuen Generalversammlung die Arbeit ein» stellen. Dies bitte ich Sie, sich zu Gemüthe führen zu wollen. Dr. Srnec. Die geehrten Vorreder erklären immer, man solle die Einnahmen zu erhöhen trachten, allein das ist nicht in unserer Hand, während die Ausgaben wir verringern können und müssen. Der Verein des Heil. Mohor, gibt für einen Gulden den Mitgliedern mehr Bücher, als die Nation, f.ir zwei Gulden und dieß nur deshalb, weil sie Ver­eins-Spesen hat, indem bei ihm alles unentgeltlich besorgt wird und des­halb- wird uns der genannte Verein immer vor sein. Wer wünscht Wohl der Natioa eine herrlichere Wohnung als ich, allein es geht nicht, wir müssen sparen und deshalb bleibe ich beim Antrage des Dr. VoZnjak. Sajovic.- Nachdem die öitavnio«, nach K. 3 das Recht der Mitbenützung der Bibliothek hat, so kann sie der Natioa auch eine Woh­nung dafür einräumen. Peternel. Die Herren Vorredner wissen wohl nicht, was die Bibliothek zu thun gibt, wenn man sie in Ordnung halten will. I n der Realschul-Bibliothek kann der Schüler nur gegen Zettel die Bücher be­kommen, und doch muß man sie jeden Augenblick zur Rückgabe auffordern. Schon deshalb bin ich für einen entgeltlichen Sekretär. Dr. Bleiweis. Indem Herr Dr. Srnec das Beispiel des Mohor-Vereines anführt, so unterstützt er eben meine Ansicht, daß wir vor allem Andern mehr Mitglieder benöthigen, haben wir einmal 2000 Mitglieder, so werden wir nicht zwei, sondern mehrere Bücher ausgeben können. Allein wir haben noch viel zu thun, bevor wir dazu kommen, wie viel mußte geschehen, bevor durch die „Ifovios", den „l'i-iAlav" zc. die Leute erst aufgeklärt worden, daß ein Unterschied zwischen NatiKa und Natioa be­steht. Auch würden die Mitglieder nicht zufrieden fein, daß man ihnen Diplome in Gestalt eines kleinen Bildchens gibt, sondern werden ein schöneres beanspruchen. Dann benöthigen wir für das bedeutende Kapital zur Aufbewahrung eine Werthheim'sche Kasse, allein eben weil wir spar­sam sind, haben wir bisher diese notwendigen Ausgaben nicht beansprucht. Dr. Vonöina. Ich glaube, daß diese Punkte von allen Seiten genügend beleuchtet wurden; im Wunsche zu sparen sind wir ja alle einig. Die Frage ist nur, ob eine übertriebene Sparsamkeit im Interesse des Vereines ist. Dr. Votznjat modisizirt seinen Antrag dahin: Die hohe Versamm­lung wolle den Wunsch aussprechen, der neue Ausschuß möge sich dahin einrichten, daß er 900 fi. für die Ausgabe der Bücher und nur die übri« gen Einnahmen für die Spesen verwende. Nachdem der Antrag des Herrn Pajk: die hohe Versammlung wolle alle im Voranschlag angeführten Ausgaben mit Ausnahme des Gehaltes des Sekretärs genehmigen, mit großer Majorität abgelehnt wurde, ist der modifizirte Antrag des Herrn Dr. VoZnjak mit Majorität angenom­men worden. Nun wurde zur Wahl des Ausschusses geschritten. Abgegeben wur­den 269 Stimmzettel. Behufs Skrutinirung derselben werden über Vor­schlag- des Herrn Vorsitzenden die Herren Dr. Bleiweis, Dr. Costa und Dr. Zupanec gewählt und über Vorschlag des Herrn Dr. Vosnjak der provisorische Ausschuß ersucht, die erste Sitzung des neuen Ausschusses einzuberufen. Bei der Debatte, ob die Natiea die Bücher, die Dr. Vojska dem Mohor-Verein einschickte, übernehmen soll oder nicht, bean­tragt Dr. Srnec, daß man den neuen Ausschuß damit betrauen soll, wäh­rend Herr Lukas Svetec beantragt, daß man früher in Erfahrung bringen soll, ob die Bücher einen Werth haben oder nicht, und man die Beschluß­fassung darüber, ob die Natiea die Bücher übernehmen soll oder nicht, bis zur nächsten Generalversammlung aufschieben soll. Wird angenommen. Dr. Bleiweis. Obwohl statutengemäß der Ausschuß nicht ver­pflichtet ist, bekannt zu geben, was für Bücher im Laufe des Jahres aus­gegeben werden füllen, so liegt es doch im Interesse des Ausschusses, die Meinung der hochgeehrten Versammlung diesfalls zu erfahren. Der Aus­schuß wünscht die Lieder des VoäniK und I^osLslci, auszugeben, vor allem Andern beantragt er aber die Ausgabe des TolsäaröLk, denn nach §. VI . o der Statuten ist der Verein verpflichtet, jährlich den Mitglie­dern einen Jahresbericht bekannt zu geben, mit dem KolLclai-öel: kann man diesen Jahresbericht vereinigen, und hat noch den wettern Voltheil, in 400 bis 500 Exemplaren das Volk vom Zwecke ' der Natiea zu belehren. Herr Kosler hat uns das bebeutende Geschenk mit der Widmung seiner Landkarte gemacht. Allein zu dieser Landkarte fehlt uns noch der Dollmetsch, es feh^t uns ein Buch, das uns das beschreibt, was wir mit Augen sehen. Nun hat Professor Erben in Prag bereits eine sowohl in geographischer als statistischer Hinsicht gleich vollständige interessante Ge­schichte der slovenischen Lande theils vollendet, theils der Vollendung nahe, und einem Schreiben zufolge, welches der Versammlung vorgelesen wird, erklärte er sich bereitwillig, solche derzMatica zur Verfügung zu stellen und die Übersetzung zu gestatten. Terstenjak meint, man möge statt des XoIeäai-öeK lieber einen I^etopig ausgeben, der zwar den Kalender enthalten, statt des übrigen bisherigen Inhaltes aber für das Volk belehrende Artikel bringen sollte. (Bravo). Auch für die Ausgabe der Erben'schen Geschichte ist er und zweifelt nicht im mindesten, daß sich ein slovenischer Geschichtsschreiber finden wird, der solche aus dem Böhmischen übersetzen und wenn wo man­gelhaft, ergänzen wird, um so dieses Wert dem gelehrten als auch dem großen Publikum zugänglich zu machen. Dr. Vo « njak wünscht, daß in dem I^etopis überhaupt alles auf die südslllvische Nation Bezug habende aufgenommen würde. Pajk beantragt den Zusatz, daß, was die Sprache und die Schreib­art anbelangt, in den von derNatioa ausgegebenen Werken sich immer an die Schreibart der erscheinenden Zeitungen gehalten werden solle. Das Volk liest die heimischen Blätter gerne, denn sie haben ihm am meisten zur Ausbildung der Sprache beigetragen, deshalb wird es sich bei den Werken der Natica stets dieselbe Schreibart wünschen, wie bei den Zei­ tungen. Aus diesem Grunde stelle er den obigen Zusatzantrag. (Bravo). Svetec meint, daß man die Sorge wegen der Sprache getrost dem Ausschusse überlassen kann, welcher wohl aus Männern gewählt wird die der slovenischen Sprache vollkommen mächtig sind. Der Antrag des Herrn Pajk zeigt mir leine Grenze, ist zu unbestimmt. Pajk meint eben, daß er keine bestimmte Grenze ziehen wollte sein Antrag geht nur dahin, im Allgemeinen die Regel aufzustellen. Srnec , unterstützt von Ieran, meint, wenn man schon Heuer nicht mehr Bücher wird ausgeben können, man doch für die weitern Jahre Vorbereitungen treffen solle, und glaubt, daß man je eher je lieber die Werke des ^ULesKi an's Tagelicht befördern solle. Insbesondere solle die Nlatica alles Mögliche thun, daß der II . Thcil des Wolf'schen Wör­ terbuches zum Drucke kommt. Dr. Dolenc macht den Verein aufmerksam, daß es die höchste Zeit ist, daß man mit der Biographie unsers ausgezeichnetsten Dichter« Franz kreneru anfange. Noch leben Viele, die mit dem Gefeierten ge­ lebt haben und die die nöthigen Daten liefern könnten, allein je läng« man zaudern wird, desto mehr wird uneinbringlich verloren gehen-. Man folle alles thun, nöthigenfalls Preise auf die beste Arbeit ausschreibe», und der Ausschuß solle jede 3—4 Monate referiren, wie weit die Arbeit gediehen ist, denn die Nation, die ihre berühmten Männer ehrt, ehrt sich selbst. Terstenjak ehrt die Verdienste, die sich Dr. Franz kreZeru er> worben hat, und drückt den Wunsch Aller aus, die Nation möge dafür sorgen, daß seine Biographie nicht verloren geht, allein die Natiea ist ein Verein insbesondere für das Volk, und muß demselben Werke geben, die eben für es bestimmt sind. Auch vermissen wir, noch immer das slovenische Lesebuch für die VIII . Gymnasialtlasse, die Natica möge sich dafür verwenden und trachten, den Verlag dieses Buches an sich zu bringe». Dr. Bleiweis erklärt, daß ihm die Ausgabe des II. Theiles des Wolf'schen Wörterbuches stets am Herzen ist, uud daß mit ihm der ganze Landesauschuß die Sache stets betreibe. Allein so lange die Verlassen­ schaft des hochwürdigen Vischofes nicht beendet ist, sträubt sich der Testa­ mentserecutor, die Gelder dafür anzuweisen. Er kann aber die geehrte Versammlung versichern, daß sowohl er als feine Gesinnungsgenossen im Landtage diese Angelegenheit stets vor Augen haben werden. (Bravo); ^ Hinsichtlich der Anlegung des Kapitals der Natioa beantragt Dr. Zupanec den Autauf der ungarischen Grundentlastungs - Obligationen. (Wird genehmigt). Dr. Dolenc beantragt, daß man stets bei jedem Werke; das die Natioa ausgibt, die Drucklegung im Offertwege an denselben Buchdrucker übergeben solle, der am wenigsten begehrt. Dr. Bleiweis versichert, daß dies eingehalten wird. Allein auch Herr Blasnik scheint nicht sehr theuer zu sein, denn sonst würde nicht der in Klagenfurt seinen Sitz habende Mohor-Verein seine Werte bei ihm drucken lassen. Als die Anträge auf Abänderung der Statuten an die Reihe low» men, erhebt sich Terstenjak und sagt, daß man diesmal davon abstehen solle, denn erstens sind die jetzigen Statuten von Männern zusammengestellt, denen man das vollste Vertrauen schenken kann, dann hat man ja nicht einmal Gelegenheit gehabt, sich zu überzeugen, ob sie praktisch sind oder nicht. Svetec unterstützt den Antrag, da allfällige Abänderungen, bevor sie die höhere Genehmigung erhalten, zu lange die Thätigkeit der Natioa hemmen würden, wie man das Beispiel an der slovatischen HIatioa hat, und weil wir in Kürze ein neues Gesetz anhoffen können, welche Zeit filt die Abänderung der Statuten günstiger sein dürfte wie jetzt. Terstenjat's Antrag auf Ablehnung aller Vorschläge zur Statuten» änderung wird fast einstimmig angenommen, und sohin die Sitzung ge» schlössen. ' ­ Der Vorsitzende drückt nur noch den Wunsch aus, man möge einig zum Vortheilc der slovenischen Nation wirken, und «sich gegenseitiges Ver­trauen schenken. - Noch bringt Terstenjak ein LoA Zivi auf den Bürgermeister Dr. Costa, der so freundlich den städtischen Saal der Generalversanm-. lung einräumte, auf die gastfreundlichen Laibacher, die krainifchen Brüder, den kais. Kommissär aus und schließt mit dem Motto: Alles für den Glauben, den Kaiser und das Vaterland! (alles begeistert mit Flava» auf», genommen) worauf sich die Versammlung trennte, um sich in der 6ita>" uicla-Restauration bei einem gemeinschaftlichen Mittagessen zusammen 'zit finden. Daß hier das herzlichste Einvernehmen unter den Erschienenen aus allen slovenischen Ländern herrschte, braucht man nicht zu erwähnen. Dieses Einvernehmen machte sich anch in unzähligen Toasten kund, die ausge­bracht würden; unter anderen von Dr. Srnec auf die Laibacher, Dr. Costa im Namen der Laibacher auf das Wohlergehen der Uatioa, Dr. Bleiweis auf die Steiermarker, Terstenjak auf den provisorischen Aus­schuß, insbesondere seinen Präses Baron Anton Zois, dann die Aus­schüsse Dr. Vleiweis, Dr. Costa, Dr. Zupanec, Franz X. Sovan und den Sekretär Levstit, Svetec auf die brüderliche Eintracht zwischen den Slovenen, Terstenjak auf den Hrn. General-Vitar^, Kos und die Sänger bei der Messe, Dr. Costa die Vorsitzenden der öitavniea von Laibach, Marburg, Cilli und Krainburg, Dr. Vleiweis die Krainburger, Dr. Vosnjak alle nationalgesinnte Vereinsmitglieder, Dr. Vonöina auf die Eintracht des neugewählten Ausschusses, Pajk auf die weiblichen Mitglie­der der Nariea, Ieran auf alle Unterstützer der slovenischen Literatur, Terstenjak auf den flovenischen Bauer, Srnec auf die Eintracht mit der Geistlichkeit, Dr. Bleiweis auf den Maecen der Südslaven hochwürdigsten Bischof Stroßmaier, Dr. Prelog, unter Vorzeigung eines Kruges zum. An' denken der Feier der Slavenapostel h. Ciril und Metod, die matsr 8Iava und den christlichen Glauben, dann Terstenjak auf Se. Maj. den Kaiser und die alle, insbesondere aber letzterer mitstürmischen 8la?»' und Siviu-Rufen aufgenommen wurden; auch das, während des Mittags­essens, von den Herren Reichsrathsabgeordneten Dr. Toman und öerne eingelangte Begrüßungstelegramm wurde mit herzlichen 2ivi,o-Nufen be­ 175 antwortet. Und so trennte sich die Gesellschaft in der fröhlichsten Stim­mung um sich Abends noch einmal bei der Lsseäg, einzufinden und nur schwer schieden die verehrten Gäste, denen die erste Generalversammlung der Natio» stets eine freudige Erinnerung verbleiben wird. Vor Beginn der Lsseäa hielt Dr. Bleiweis an die zur Gene­ralversammlung herbeigekommenen lieben Gäste nachstehende treffliche An­sprache : „Oefters, geehrte Versammlung, sprach ich schon an diesem Orte, allein nie ergriff ich das Wort bei einer so feierlichen, fo wichtigen Gele­genheit, wie heute. Heute ist die bei» ^ndl^QÄ was sich die Geschichte zu erinnern weiß, das erste Mal so glücklich, daß sie ihre patriotischen Söhne aus ganz Slovenien in ihren Gemäuern versammeln konnte. Und ihr theuern Brüder seid aus den verschiedenen slovenischen Gauen erschie­nen, nicht versteckt, nicht furchtsam als ein Mensch mit bösen Gewissen, der es fühlt, daß er nicht recht gekommen ist; nein, nein meine Herren, gekommen seid ihr mit reinem Gewissen, mit offenem Visir, auf den Ruf Sr. Majestät unseres Herrn und Kaisers selbst, der am 4. Februar 1864 die Naßu«, oarta, der Bildung des ganzen slovenischen Volkes die Bewilligung der NatioZ, zzlovensllÄ,, deren Mittelpunkt I^ubljanH sein soll, unterschrieb. Sei deshalb gesegnet du 4. Februar, 8Ia,va unserem allerhöchsten Herrscher! Allein, warum ist denn dieser Ort, auf den ich in diesem feierli­chen Augenblicke stehe, so bedeutungsvoll? Deswegen meine geehrten Herren, weil gerade an diesem Orte, am 8. März 1863, die Nation, geboren^ wurde. Als wir nämlich an diesem Tage die tausendjährige Feier der slauischen Apostel h. Ciril und Metod feierten, trat in Folge Mittheilung von 40 steierischen Patrioten, die wir mit vollen Grund als erste Gründer der Katic«, rechnen, der geehrte Dr. Toman vor die Versammlung und äußerte den Wunsch, es möge die Natiog, gegründet Werden. Stürmische Bravorufe sekundirten dazu Amen, Amen. Auch 81ov6ui^Ä hält nicht mehr ihre Arme gekreuzt; wir gingen an die Arbeit und haben gezeigt, daß wir uns selbst helfen können und wollen. Und unsere einige Arbeit war vom gütigen Gotte gesegnet. Allein dieß alles war nur, wie man sagt, die Einleitung zum Buche, heute erst haben wir angefangen das Buch fclbst zu schreiben, gebe Gott zum Wohle unserer Nation. ^ Mühe, geehrte Herren, habet Ihr heute genug gehabt, es ist not­wendig, daß ihr Euch erholet und mit uns freuet. Deswegen gab die öltavuio», heute eine Lessäa und beauftragt mich, Euch geliebte Gäste in ihrem Namen herzlich nnd brüderlich Willkommen zu heißen. Daß dieser Gruß in Wahrheit herzlich gemeint ist, brauche ich Euch nicht zu versichern, ^der Blick in den Saal herum bezeugt Euch dieß. Denn nicht blos wir öitavuioa'g und die sokoloi kommen Euch zu begrüßen, blicket um Euch und Ihr werdet sehen einen herrlichen Kranz von Frauen und Jungfrauen. Sie sind nicht gekommen wegen uns, sondern wegen Euch, daß sie Euch ehren und Euch zeigen, daß es nicht leere Worte sind, wenn Ihr höret und leset das Lob, der der Nation. 8Is,vs. so treu er­gebenen Töchter. Deswegen erfüllend die ehrenvolle Aufgabe, rufe ich Euch theuere Gäste in ihrem und in unserem Namen zu: Na ^äravjs, ua, säravje! Zlava- und Avio-Rufe begleiteten diese Begrüßung, nach welcher die Lsseä«, ihren Anfang nahm. Ueber den landwirthschaftlichen Fortichritt mit spe­zieller Beziehung auf die lminischen Verhältnisse. Von P. N. Feuser, Realitätenlesitzer und Wilthschnftsbirellor. V. Wir finden in England Wirtschaften, in welchen der eigene, wie der zugekaufte Dünger fammt und sonders in flüssiger Form verwen­det wird. , Riesige Pumpwerke mit Dampfkraft treiben den Dünger durch unter­irdische Nöhrenstränge nach den einzelnen Theilen der Form. Von Zeit zu Zeit treten Hydrenten (Mundstücke) zu Tage; an diese werden Schläuche geschraubt und so durch einen oder zwei Menschen bei günstiger Witterung, je nach Bedarf, die Felder mit einem Düngerwasfer getränkt. Assoziationen von Landwirthen lassensich, durch eine förmliche Flotte von Kauffahrteischiffen ttuauo und andere^ künstliche Dünger von überseei­schen Ländern holen; ja es wurde schon OeÄosches Knochenmehl in Eng­land gebraucht. Es gibt dort Landwirthschaften, welche durchschnittlich pro Jahr und Joch um 30 fl. künstlichen Dünger kaufen und verwenden. Das leistet der Engländer aber nur mit steter Zuhilfenahme seines Rechenstiftes —dieses sichersten Probiersteines aller Gewerbe. Er be­rechnet und talkulirt scharf und genau, und trügt sich selten. Sein leiten­der Grundsatz ist schnelle und vollständige Ausnutzung des Düngerkapi» tllls durch landwirtschaftliche Kulturgewachse. Dieser Grundsatz findet bei uns wenig Anhänger. Ich will versuchen in einem Erempel Propaganda dafür zu machen. Ein Wirth kauft um 1,100 fl. Wein, und kann ihn in zwei Monaten mit 200 fl. Gewinn ausschänken; statt diesen Gewinn in dieser kurzen Zeit zu nehmen und das Kapital dann wiederum zu neueren Spekulationen zu verwenden, reicht' er seinen Gästen nur spar­sam von dem Weine, und gibt ihn vor und nach in 4 Jahren. Wie viel verliert der Mann nun an Zinsen, wie viel Gewinn läßt er sich nicht mittlerweile entgehen? Ein solcher Geschäftsmann müßte verlacht werden. I n England gehören Pachlpreise von 70—80 fl. per Joch zu den gewöhnlichen; ebenso Erndten von 45 Metzen Weizen. Man findet Päch­ter, welche den löfachen Betrag der Pachtsumme als Betriebskapital in ihrem Gewerbe tursiren lassen. Diesem Umstände, wie dem zähen und bis zum Raffinement erfinderischen Geiste ist das Gedeihen der Landwirt­schaft in England einzig und allein zuzuschreiben. Ich kenne mehrere deutsche Pachter, welche bei einer 12jährigen Pachtdauer auf eigene Kosten und mit den besten Resultaten große Kom­plexe der Pachtungen mit einem Kostenanfwande von 50 fl. Per Joch meliorirtcn. Es gibt im nördlichen Deutschland jetzt sogar einen besonderen Gewerbestand — die Drainageure, welcher sich nur mit Entwässerungen und Bewässerungsanlagen befaßt. Der Unternehmer zieht mit Hunderten von Drainarbeitern von Gut zu Gut. I m Nu sind die Gräben geschnit­ten und die Rühren gelegt; schnell sind die sumpfigsten Wiesen in Riesel­wiesen umgewandelt. Wo früher nur Binsen vegetirten, prangen bald die süßesten Gräser; kalte, nasse und unfruchtbare Aecker sind in wenigen Jahren in die fruchtbarsten Weizenäcker umgewandelt und wo die früheren Frühjahre ausgewinterte Kornfelder fanden, kann man jetzt die herrlichsten Rüpsfelder sehen. Ich habe selbst am Rhein auf zwei früher ganz rent­losen Wirtschaften durch die dort ausgeführten Drainagen und Wiesenan­lagen ein Reinerträgniß möglich gemacht, welches meine kühnsten Hoffnun­gen weit übersteigt. Allerdings stellen sich die Kosten der Drainage in Deutschland nicht auf 20"/y der Summe, welche für Entwässerung der magistratlichen Wiese bei Ktoisenegg verausgabt worden ist. Leider haben unsere Oekonomen das Wesen der Drainage nicht erkannt und weil deshalb auch die erforder­liche genaueste Beobachtung der Abflüsse unterlassen wurde, so ist die theuere Anlage auch schon so ziemlich als- unthätig zu betrachten. Ich fand bei wiederholten Besichtigungen der Anlage nur verschlämmten Ab­fluß. Man gehe hin und schaue! Mit dem Schaffen allein ist es nicht ge­nug, sondern die Unterhaltung und Konservirung verlangt auch die grüßte Umsicht. Mit Freuden konstalire ich, daß man in der letzten Zeit im städ­tischen Territorium am Morast dem Vertiefen und Ausputzen von Hauvt­gräben eine größere Aufmerksamkeit schenkt. Mit Entwässerungsanlagen verbindet man jetzt auch zugleich ein Be­wässerungssystem, indem man das Wasser durch die Nöhrenstränge bis zur Oberfläche des betreffenden Bodens aufstreut. Dieses System ist aber von mehr lokalem Interesse und wird ebenso wie die Vodenlüftungstheorie Hoinbrenk's keine weite Verbreitung finden. Hoinbrenk durchzieht die untere Bodenschicht mit Röhrensträngen, welche mit Luftschachten in Verbindung gebracht eine rasche Cirkulation der Atmosphäre in der Erde vermitteln sollen. Hoinbrenk will eine raschere Erwärmung des Bodens dadurch er< zielen, den Stickstoff und Sauerstoff der Luft und andere Gase durch die untere Bodenschicht absorbiren und der Pstanzenernährung zu gut kom­men lassen. Wissenschaft und Praxis haben festgestellt, welche Düngungsarten auf den einzelnen Bodenarten bei den verschiedenen Produkten den größ­ten Nutzeffekt hervorbringen. Durch langjährige gewissenhafte Versuche ist uns genau angegeben, welche Rücksichten" der Landwirth bei der Wahl der einzelnen Kulturgewächse auf Boden, Klima, Lage, Zeit, Aussaatquantum und Varietät zu nehmen hat. Die Bllumwollenkrise lenkte die Aufmerksamkeit der Landwirthschaft schnell wieder auf den vernachlässigten Flachsbau hin. Die theuere Ver­arbeitung des Rohmaterillles durch Menschenhände überwand man durch Errichtung gemeinschaftlicher Flachsspinnereien, ältere Fabriken bemühten sich auch sofort ihre Etablissements dahin einzurichten, daß sie den rohe» Flachs direkt vom Landwirth kaufen und ihn alle Metamorphosen fabriks» mäßig durchmachen ließen. Wie bemüht man sich mit der Einführung des Seidenbaues, rationelleren Bienenzucht, mit der Hebung des Weinbaues, mit Bewaldungen kahler Höhen, wie bemüht man sich auf alle erdenk­liche Art und Weise den Landmann zu einer rationellen Betriebsführung zu bringen. Politische Nevue. Die Rede des Herrn Ritter v. Waser im Abgeordnetenhaus«, worin er die Ablehnung des österreichisch-preußischen Handelsvertrages be­antragte und zur Motivirung dieses Antrages speciell die bedrängte Eisen­industrie Steiermarks voll und klar beleuchtete, findet mit Recht unter den Cisenindustriellen großen und lebhaften Beifall. Dieselbe findet fast in allen Journalen, welche die Debatte über den Handelsvertra g be­urteilen, entschiedenes Lob. Die „Neue freie Presse" sagt: „Waser hat ein gutes Wort zu rechter Zeit gesprochen, indem er verlangte, daß man Experte hören müsse, und indem er die Versammlung daran erinnerte, daß der Wohlstand der Industrie, der Wohlstand des ganzen Landes ist, daß Producenten und Consumenten sich nicht als feindliche Elemente gegen­überstehen, sondern, daß Jedermann halb Producent, halb Consument ist". In der Sitzung des Abgeordnetenhauses am 20. Mai wurde die Berathung des Handelsvertrages mit dem Zollverein beendigt. Minister Plener hat schließlich die verschiedenen Einwendungen gegen den Handels­vertrag, für welchen das Gesammtministerium einstehe, widerlegt, und die Annahme des Vertrages empfohlen. Nach Vrestl's Schlußworten wird der Minoritlltsantrag bei namentlicher Abstimmung mit 112 gegen 51 Stimmen abgelehnt; dann der Vertagungsantrag Winterstein's gleichfalls verworfen, und endlich der Majoritätsantrag: dem österreichisch-preußischen Handelsvertrage zuzustimmen, mit großer Majorität angenommen. Bezüglich des kroatischen Landtages hört man von „guter Seite", daß die von der jüngsten Banalkonferenz vorgeschlagene und entworfene Wahlordnung mit nur gerinnen Modifikationen angenommen wurde. Der Banus von Kroatien, FML." Baron Sotöeviä, ist nach Wien berufen, um nochmals mit ihm einige wichtige Punkte des kroatischen Landtags-Ein° berufungs- respektive Wahlausschreibungs-Dekrets zu vereinbaren; höchst wahrscheinlich nimmt er schon bei seiner in künftiger Woche erfolgenden Rückreise diesen Akt mit nach Ngram und wird dann dessen Publikation sofort erfolgen. Die ministeriellen Berliner Organe „Nord. Allg. Ztg." und „Prov.° Korr." bringen ausführliche Erörterungen über den preuß. Standpunkt in der Herzogthümerfrage. Die Stände der Herzogtümer, die einberufen werden sollen, hatten demnach eine ziemlich geringe Rolle zu spielen. Vom Augustenburger mag Preußen nichts wissen; mit Oesterreich will Preußen insoferne gemeinschaftlich vorgehen, als jenes sich den preuß. Forderun­ gen fügt. . I n der Kieler Angelegenheit, fagt die „Prov.-Korr.", lst eine Ver­ ständigung mit Oesterreich nicht zu Stande gekommen, doch der tatsäch­ lichen Benützung des Kieler Hafens als preuß. Flottenstation für die Ostsee könne kein Hinderniß entgegen stehen; der Streit über die Rechts­ frage werde auf sich beruhen. Ein jedenfalls sehr praktischer Grundsatz. I?.— 159. -93— 88.30 71.20 159.50 93.10 88.40 70.65 92.65 Como-Rentscheine 42 l<. »»«ti'. . . 17.75 18.25 17.75 18.25 Grundentlastungs-Obligationen von Steiermark, Kärnten, Kram. . . 88.50 89.50 88.50 89.50 Nationalbank 803.— 804.— 802 803.— 801.— Kreditanstalt 183.40 183.50 183.— 183.20 183.— Wechsel auf London 109.40 109.50 109.15 109.25 109.30 Silber 107.65 107.85 107.50 107.75 10?. - Nr. 3045. (31-1.) Kundmachung. Mit Bezug auf die Kundmachungen der Wahlkommissionen über das Ergebniß derstattgehabten Gemeinderaths-Erganzungswahlen wird in Ge­mäßheit des §. 39 G. St. öffentlich bekannt gegeben, daß etwaige Ein­wendungen gegen die «Billigkeit der Wahlen längstens bis Tonnerstag, den 25. d. M. , beim gefertigten Bürgermeister anzubringen sind. Stadtmllgistrat Laibach, am 19. Mai 1865. Der Bürgermeister: Dr. E. H. Costa. 28 Die Kanzlei des 3—3. Advokaten in Laibach, befindet sich in der Herrengasse Nro. 208 im Baron Lazzarinischen Hause im 1. Stock.