Mittwoch den 2v. April 1881. xx. Jahrgang. Die „Marburg« Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise — sür Marburg ganzjährig 6 si., halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. 50 tr.i für Zustellung in» Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl.. halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. Jnsertion»gebühr 3 kr. per Zeile. Das Abbttllsmgsrtcht der Wühler. Marburg, 19. April. In Versammlungen der Boliern von Ober-Oesterreich ist die Ueberwachung der Abgeordneten als dringlich bezeichnet worden. Diese Ueberwachung ist möglich durch aus» mertsame Verfolgung der parlamentarischen Verhandlungen, durch Vergleichung de» Abge-orvneten mit dem Kandidaten, durch die Presse, durch Vereine und Wählerversammlungen. D»e Ueberwachung kann zur Bezeugung de« Mißtrauen« sühren, zum Entschluß, den unfähigen oder unwürdigen Vertreter nicht mehr zu wählen. Damit aber stnd die gesetzlichen Mittel erschöpst, die un« zu Gebote stehen. Diese Mittel wirken theil« gar nicht, theils viel zu langsam — Grllnde, welche die Lauheit der bisherigen Gepslogenheit erklären. Der Abgeordnete wird mit regem Eifer nur dann überwacht, wenn diese Thätigkeit Erfolg verspricht — jenen Erfolg, welcher in der Abberufung de» Vertreter» gipfelt. Die betreffende LLählerversammlung muß eine gebotene sein. Die Behörde, welche die Wahl auegeschrteben, muß ersucht werden, die fragliche Versammlung einzuberusen und fie muß gesetzlich dazu verpflichtet sein, salls eine gewisse Anzahl von Wühlern — z. B. der sanfte Thetl derselben — e« schristiich verlangt. Jeder Wähler soll dann mit eigener Unterschrift bekunden, daß er in Kenntmß gesetzt worden von Tag und Stultde, Ort und Zweck der Versammlung. Da zur Vornahme einer Wahl kein« Wählerzahl bestimmt ist, so ist auch bei der Versammlung, welche über die Abberufung verhandelt, eine solche Zahl nicht er-sorderlich. Die Mehrheit der Abstimmenden entscheidet und wird die Abberufung beschlossen, dann mud binnen kürzester Frist die Neuwahl stattfinden. Da« natürliche Recht eine« jeden Voll- Aeuilleton. Ailtii« Alkklwdtr Gras Aaerspergs pallamtvtariftht Thüligklit. Al» die politische Muse A. Grün» nach der Schöpfung deö „Schutt" verstummte, suchte man die Urlach». dasiir »n äußeren Umstände«, ntchl tiedenlend, daß das vffrne Dichlecivort zu Gunsten der tzretyett so hoch und »vte ln den «Spaziergängen sich nlcht wieoerholen tasjc. Er hatte am Äult die Gräfin Marle v. ÄltemS, Tochter des damalige» OberstilUldlammererS und I^andeshauptmauues von Siciermurt geheiratet uno »var dulie» nur dein Zuge seiues HerzeuS gefolgt. Doch eö ge-ttttgle, um ihu tie» deu Schreiern, deren i^ilicralibinus iin Liedaugeln mit der Hese oes Volte» liestand, in dei» Ver-dacht der Alitriinnigteil zu bringen. Schon »m Hel)ruur 1840 brachte die Leipziger Zeitmig in einer Äorrcjpondenz auö Wien die Notiz: „Änastusius Ärliu drsiudet sich seil einigen Tagen hier, um sich um i^en Äammerherriijchlujsel zu i'tluelt)en, da scine Krau Sternkreuzordensdame »vuroe und doch iiicht allein zu Hofe gehen kann. Der Graf soll dem Poeteii vöUigt eiiisagi Häven", und ein uiidernial la» man: „Ä. Gruu schiveigt, hat eine töräfiu geheiratet, ist selbst Gras, tyrannislrt jeil.e ^Vauern, er suq>t den Äam-merherrnschlitsiel — kein Ziveisel, er ist abtrünnig geivor-den". Auersperg achtete nicht aus da» Gctlafse i erst iu de» „Stibelungen im Krack" rief er seinen iiteguern zu: „Wem ih^eu Strahl dteHreiheit einmal durchs Herz gegossen, Abfällt ie. Nie und niinn.er, trop jond'rer Kuinpjgenojfen! it^ir tragen ^er Kreiheit Bauner, nicht ihre Liverein; iver Anecht tvill llnterlnechte, der Kre,heU selb>l kein Stlav ich sein!" Machtgeber« ist e«, den Vollmachiträger zu überwachen und die Vollmacht zurückzunehmen, sobald da« Verlrauen getäuscht, eine wesentliche Bedingung verletzt worden. Dieses Recht läßt sich der kleinste Bauer aus dem Lande, der geringste Geschäftamanu in der Stadt nicht nehmen und der Eine wie der Andere übt dasselbe aus, wenn er den Vorwurf scheut, daß er sich und die Seinen durch Sorglostgkeit zu Grunde richte. Diese« Recht muß um so höher geachtet werden, je wichttger die vertretene Sache ist. Höhere» kennen wir aber nicht, als das Wohl des Staates und des Einzelnen, zu dessen Wahrung und Förderung die Gesetz' geliung eingeführt, der Gesetzgeber gewählt ist. Die gesetzliche Verbriesung dieses Rechtes zu Gunsten der Wähler erscheint um so dringlicher, je länger die Wahldauer ist, je leichter ein Abgeordneter der Versuchung unterliegt, sein Wort zu brechen, seine Pflicht nachlässig zu erfüllen. Besäßen wir heute schon dieses Recht: die Steuerfrage allein hälte so viel Abberufungen veranlaßt, daß die jetzige Mehrheit des Abgeordnetenhaufe» längst schon zur Minderheit herabgedrückt wäre. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Die Errichtung der tschechischen Hochschule ist nicht eine Sache der Ver« waltung, sondern der Gesetzgebung. Bezüglich dieser genügt es keineswegs, daß die Regierung sich das erforderliche Geld bewilligen läßt; auch vie Frage: ob und wie diese Lehranstalt gegründet werden soll, gehört vor den Reichsrath. Die deutsch-freisinnige Partei des Abgeordneten« Hauses wird allerding» mit dieser Rechtswohrung nicht durchdUngen, aber trotzdem wird sie den Antrag stellen; e» handelt sich um ein Gesetz, um den parlamentarischen Kampf. Die Masse Jener, welche Heuer au« Europa, besonder» au» Oesterreich-Ungarn Inztvischen rückte auch die Zeit heran, wo Auer»perg nicht bloS im Liede die Sache der Freiheit fördern sollte. Immer unhaltbarer waren die politischen Verhältnisse in Oesterreich geivorden, in Wien gohr eö, in den Provinzen begann e» sich zu regelt, — es tam da» Jahr 1846. AuerSperg iveille damal» aitf seinen Gütern in Krain. Im März eilte er nach Wien nnd kam hier am 13. an, al» eben die Freiheit uiiter den scharfen Salven der Grenadiere einzog. Die Regierung war rathloS; von allen Seiten kamen Deputa-tioneii und bestiirmten sie um Preßfreiheit, Constitution, separate Rechte: Biirgerblut war geflossen; ungeheuere Auf-regung hatte die Bevölkerung ergrissen. Da trat auch AuerSperg zum erstenmal aus dem politischen Schauplatze auf. Nach dein Zeugnisse gut unterrichteter Zeitgenossen hat er an jener Audienz vei dem n Namen deS Landes der ehrfurchtsvolle Dank für die gewährten StaatSgruiidgesej^e ausgedrückt sei, durch ivelche der Rechtsboden zur »iisiteren Aortenivickliing des ÄerstissungömerkeS geiiioiinen, die den einzelnen Ländern eigeii- und volkSthiimlichen Jnterkssen gewahrt und zngleich die jiim Hi^ile der Gesainnithcit unentbehrliche Einheit des Reiches gesichert erscheiiit". Einstiinmig »viirde der Antrag angenoniinen und Auersperg in den tzünser-AuSschuß zur Abfassung der Adresse geivuhlt. Schon iii der nächsteii SiKnng um V. April legte er den Adrepeiitwiirr vor und begründete ihn in eiiier glänzenden Rede. Nachdein er ans den Widerstand hingewiejen, welcher in Ungarn dein Ver-fassungSlverke entgegengebracht iverde, bezeichnete er eS als uerlej>end, tiefen Schnierz uiid Entrüstung in allen Ländern der Moiiaichie erweckend, dpß iii Uiigar» duS E>)mbol der Zusammeiigehörigkeit aller Länder, daS ReichSsi^mbol, der kaiseiliche Adler heruiitergerissen wurde und fuhr dann sort: Es iuurde in Ofen ein lchon iior tiieien Jahren an-gebrachter, auS dem vorigen Jahrlzundert herrührender steineriier Adler entfernt, er muhte »nit Haminer und Mei-ßel zertrümmert tverden. In dein Momeiite, als dieser steinerne Kaiferaar fiel, ivelcher daS Herzschild Ungarns an der Brust trug, in diesein Momente wurde init dem kaiserlichen Adler auch zugleich daS ungarische Wappen zer- (Feudale Wahrheitsliebe.) Der Haß nationaler Agitatoren gegen den ehemaligen Bezirkshauptmann von Littai, Julius v. Beste« nek, ging so weit, daß sie deriselben verleumdeten, einen nächtlichen Exzeß provociert, ja sogar sich thätlich an demselben betheiligt zu haben. Auch das Wiener „Vaterland", das Hauptorgon der Klerikalen und der feudalen Adelspartei, tischte vor Kurzem diese Verleum-dung mit reichem Detail wohl versehen seinen Lesern aus. Bald daraus sah sich das „Vater» land'' gezwungen, die ganze Geschichte von A bis Z zu widerrufen. — Auslügen und dann widerrusen scheint gerade den Prosessionssrommen leicht anzukommen. Auch bei uns hat sich Aehn liches schon mehrsach zugetragen. Lsusrali.") Die Aktionäre dieser VersicherungS Gesellschast werden zur diesjährigen ordentlichen Generalversamm« lung sür den SS. April nach Trieft einberufen. Am Samstag fand in Trieft eine Verwaltung«-rathe»Sitzung der ^ssieuranioni (zlsnsrali statt und erweisen die vorgelegten Nilanzabschlüsse pro 1630 eine Vermehrung der baaren Reserven für laufende Risken um fl. 606.581 aus st. 17,264.98k, sowie Gewinnste und sonst ver» sllgbaren Reserven um fl. 1,248.211 aus fl. 3,329.748 und gestatten nach Bezahlung von fl. 8 004.Ü6S für Schäden sämmtlicher Zweige die Vertheilung einer Dividende von 13 Franks in Gold auf jede Aktie, 22 86 Perz. ZItarburger Äerichle. (Katharina Felder -j-.) Wir haben vor drei Jahren an dieser Stelle dem Herrn Alois Felder s., Realitätenbesitzer und Gastwirth .»zum Schiff" in Marburg einen ehrenden Nach' rus gewidmet. Nunmehr ist ihm die treue Gattin und wackere Hausfrau im Tode nachgefolgt. Frau Katharina Felder, gedornt Vollgruber. starb nach langem und schmerzvollem Leiden am 16. April und wurde am Ostermontag Abends zur Erde bestattet. Die regste Theil-nähme an dem Leichenzuge bewies, in welcher Achtung die Verblichene gestanden. (Oefsentliches Krankenhaus.) Im öffentlichen Krankenhause zu Marburg wurden im Jahre 1880 904 männliche, 448 weibliche, zusammen I3ö2 Kranke verpflegt, von welchen mit Schluß des Jahres 106 in Behandlung trümmert. Ich möchte darin nicht ein Symbol und ein Omen sehen, ein Zeichen, daß in dem Moinente, wo Oesterreich fällt, auch Ungarn fällt und zwar durch den-selben Schlag". — Und weiter sagte er im Verlaufe der Rede von Ungarn, dem „eroberten Lande" sprechend: „Ich stimme damit nicht überein, ich kann daS vas victis nicht in diesem Umfange gelten lassen, auch ein erobertes Land hat seine Rechte, der Besiegte wird nicht rechtlos. DaS Recht, welches ich »neine, ist daS nnveräußerliche Recht jede» Lande« und jeder Nation auf solche Jnstitutioneii. welche seinen Sitten, seinen RechtSgeivohnheiten, seinein RechtSjustande. seinem Knlturzustande, seine,n iniieren Leben angemessen sind. Aber nicht Ungarn allein, nicht die Vergangenheit hat ein Recht, auch die Gegenwart hat eS. Dem Rechte Ungarns steht das Recht der übrigen Länder der Moiiarchie gegenüber". . . . „CS ist dies daS Recht und die Pflicht der Selbsterhaltungdenn nicht nur llngarn, sondern auch wir Ungarn gegenüber habe» ein Recht, daß Ungarn nicht die daS Gesammtwohl betreffende Last von sich ab- nnd alif unsere Schulter wälze, daß Ungarn nicht ans einer unnahbaren Stellung eigenlnächtg über die Geschicke der Monarchie, deS GesainintvaterlandeS verfüge, daß Ungarn Nicht im Kalle eines Krieges nnter dein Bor-wände, der Krieg sei ein uiibcrechtigter, lvie es bereits geschehen, die Lasten des GiiteS und BlnteS auf nnlere Schultern ivälze, sie verdopple uud verdreifache". Unser stiirmischein Be isall »vurde der Adreßentivnrs ohne Ver-ändernng einstiinlnig angenoininen. In der Si^ung dcS Landtages vvin 1v. April lvurde Aiieröperg zu»n Erjaj^inanne des auS der Curie deö Groß, grnndbesij^es gewählten Abgeordneten zun» Reichörathe de-signirt. Alleiii bevor noch der AeichSratl) zasainnieiitrat. berief ihn der Kaiser als lebenSlaiiglicheS Mitglied in daö Herrenhaus. ^Schluß folgt.) Hildas Icharioth." Eine ganz eigenlhtllnliche Steilunss in der !lteil)e der Apostel nimmt ^ndas ein. Die Scho l'^sttk des Mittelalters beschäftigte sich lebhaft lnit der Frage, wie e« kommen konnte, daß Christus, ver doch den Verrath voraus wissiZn mußte, ihn in die Schaar der Jünger ausnahm. Der berühmte Kirchenlehrer Thomas von Aquin Wegen Raummangel verspätet. verblieben. Von den in Abfall Gebrachten wurden 79°/o geheilt, 6°/.» gebeffert, l"/« ungeheilt entlassen; l1"/„ find gestorben. Erfreulich ist die vermehrte Sorgfalt, mit welcher sich in neuester Zeit der Stadtrath Marburg« wie den übrigen Humanitätsinstituten, so auch dieser Anstalt zuwendet. Es ivurde im abgelausenen Zahre sür ausgiebige Zusührung von Lust unv Licht durch Ventilationsvorrichtungen und Ausbrechen von Fenstern gesorgt. Der Spazierhof wurde durch Anpflanzung von Nadelhölzern, Blrken und Gesträuchen zu einem freundlichen lAarten umgestaltet. Auch der private Wohl-thätigkeitssinn, welcher vor Jahrzehnten für die Anstalt so grobes leistete, der z. B. die Aufbringung eines Kapitals zur Erhaltung zweier barmherzigen Schwestern, die Ausstattung jedes Krankenbettes mit einer Roßhaarmatratze ermöglichte, beginnt sich allmällch wieder zu entfalten. So wurde namentlich die Krankenl'iblio-thek durch Spenden bedeutend vermehrt. Dem neugegründeten Fonde zur Unterstützung hilfsbedürftiger Rekonvaleszenten spendete Herr Graf und Frau Gräfin Szvchenyi abermals 20 fl., und drei Marburger Aerzte je 6 fl. Frau Katharina Pachner bedachte die Anstalt mit Him-beernsast, Frau Emilie Kirchengast mit Wäsche. Wir hoffen, daß dieser Wohlthätigkeitsstnn sich immer mehren, immer reichlichere Früchte tragen wird. Nicht nur die Opfer des Krieges sollen unser Mitleid in Anspruch nehmen, auch den Opfern der Arbeit, des Mißgeschicke«, des sozialen Elendes sollen sich unsere Herzen erschließen. (Raub.) Im Wolde bei Faal wurde der Südsrüchten'Händler Butolo von zwei bewaffneten Strolchen übersallet,, welche ihm 3K fl., den Reisepaß und Grwerdfchein raul)ten. (Frieden aus der Straße.) Johann Gruschonik und Martin Klaffinz, welche von Frauheim Steine nach Marburg geführt, kehrten Abends heim und machten beim letzten Gasthause an der Reichsstraße Halt. Bauern, die zu Wagen des Weges gekommen, schlugen die Pferde der Frauheimer und schimpsten. Letztere blieben ihre Antwort nicht schuldig. Der Äort-streit artete bald in eine Rauserei au« und wurde Johann Gruschonik, der jüngste von Allen, durch Mefferstiche leben«gefährlich verwundet. entschied diese theologische.Streitsrage in dem Sinne, daß Christus es desHall) that, damit gezeigt werde, daß kein Stand ohne Schandfleck sei und auch mitten unter den guten eine .^Bosheit" lebe. Während aber die hl. Schrist nur äußerst spärliche Nachricht über Judas gibt, bemächtigte sich die christliche Soge eifrigst des dankbaren ÄoffeS und gestaltete ihn ost in höchst phantastlscher Weise aus. Zu diesem Zwecks wurden den altgriechtschen Sagen von Oedipus und Orpheus namhafte Züge entlehnt, wie andererseits wieder die Judasfage in verschiedenen Mittelalterlichen Sagen, z. B. in der von Huon von Bordeaux als Episode erscheint. Auch in den alten Osterjpielen war dem Juda« eine bedeutende Rolle zugedacht und besonder« wurde die Hängefzene mlt wünschenswerthester Lebendigkeit und Anschaulichkett vergegenwärtigt, als es aber dabei manchmal vorkam, daß der Effekt, den man nur fiiigieren wollte, beinahe verwirklicht worden wäre, zog man eS fpäter vor, die Strangulierung an einer Puppe vornehmen zu lassen. Nach einer andern Sitte pflegte man den Judas zu verbrennen. Es ^teschah dies gewöhnlich am Eharsainstag und »och heute lebt dieje Sitte, zum Theil wenig-üens, fort. Besonders großartig ist die Schilderung der Höllenqualen des Judas in Dante's göttlicher Komödie. Diese Szene wurde von dcm italienischen Maler Orcagna bildlich dargestellt ttiid ist in der Kirche St. Maria Novella in Florenz zu sehen. Daitte nennt die unterste Ab-ll)eilung des tiessten Höllenkreises die ^Judecca". Dort werden alle jene bestraft, die !i;erra»h an ilirem Herrn und Wohlthäter geübt, vor allem auizer Judas noch BrutuS und Easstus, die Mörder Julius Cäfar's. (Geschworne.) Für die nächste Sitzung de» Eillier Schwurgerichtes sind folgende Herren aulgelost worden: Johann Zechner, Hausbesitzer — Josef Kartin, Hausbesitzer — Dominik Fa-leskini, Hausbesitzer -- Johann Girstmayr jun., Hausbesitzer — Julius Psrimer, Weinhändler — Franz Pfeiffer, Hausbesitzer — Roman Pach-ner, Kaufmann — August Haus, Handelsmann und Jgnaz Drosg, Hausbesitzer, jämmtlich in Marburg: Franz Marinitfch, Grundbesitzer in Jantschenberg — Karl Noe, Edler von Nord-derg, k. k. Major i. P. in Schalleg — Herrmann Schnitzer, Edler von Llndenstamm, Guts-befitzer in SchSnstein Georg Horwath, Grund-besitzer in Stacheldorf — Franz Kometar, Hausbesitzer in Petlau — Johann Leitner, Gast» wirth in Sauerbrunn — Hermann Puff, Notar in Oberravtersburg — Dr. Franz Rausch. Ad» vokat in Drachenburg — Simon Karat, Müller in Saldenhosen — Dr. Guido Srebre, Advo» kat in Rann — Josef Hönigmann, Handels-mann in Rann-'Anton Kerletz, Grundbesitzer in Haidin — Josef Streitter, Realitätenbesitzer in Tersische — Franz Schöntag, Grundbesitzer in Franz — Franz Gabron, Grundbesitzer in St. Peter bei Königsberg — Felix Schmidler, Handelsmann in Steinbrttck Joses Walcher, Grundbesitzer in Greith — Roman Locker, Tischler in Pettau — Georg Äeuhold, CaffUier w W.«Feistritz — Andreas Schmidt, Grundbesitzer in Podpetsch — Franz Podgorschek, Grundbesitzer in Ponigl — Joh. Urbantfchitsch, Realitätenbesitzer in Ä. Leonhardt — Eduard Fürst, Weinhändler in Pettau — Franz Lechner, Realitätenbesitzer in Rohitfch — Jakob Wellei, Gastwirth in St. Georgen a. d. S.-B. Joses Kosische, Gastwirth und Mltller in Maletschnig — Franz Koster, Grundbesitzer in St. Lorenzen W.-B.: Hauptgeschworne; Josef Rakufch, Kaufmann — Georg Strauß, Gast-hosdesitzer — Martin Novak, Bürgerfchullehrer, — Franz Bahr, Hausbesitzer — Ferdinand Pells, Kaufmann — Moriz Sajowiz, Notar — Avolf v. Susitsch Oberst i. P., sämmtlich in Eilli; Joses Drolz, Realitätenbesitzer und Paul Bast, Lederermeister, beide in Tüffer: Ersatzmänner. (Unfere Nachbarin.) Die ^Svvsteirische Post" meint in ihrer letzten Nummer, die Marburger Zeitung ^gehtkleineSchritt e", indem sie die wunderbaren Stylblüten, die das Feuilleton: ^Einige» vom Bacherngebirge" ge-zettigt hatte, ihren Lesern auszugsweise mittheilte und wirft uns dann vor, daß wir es unerwähnt ließen, daß der Artikel; ^Ucber die Urfalhen der Erhöhung der Grundsteuer für Steiermark" wegen feiner „wiffen schaftlichen Tüchtigkeit" (ha! hal) in der ^Tribüne", dem Organ der gegenwärtigen Reichsrathsmajorität, reproduziert wurde. Nun, liebe Südsteirische, der Grund, dav wir uns nicht auch mit deiner Base „von der Residenz" beschästigten, ist einsach der, dab uns der letztwöchentlich'e Figaro — ein Prävenire gespielt hat. Uns hat demnach das wetfe Schicksal das viel bescheidenere Los zugetheilt, mit dir allein uns die Zeit vertreiben zu müssen und unseren Lesern die Quintessenz deines unwillkürlichen, nichts desto weniger ober recht gelungenen Hu-mors in einzelnen Dosen zu verabreichen. Du selbst tommst uns in dieser Beziehung mit gewohnter Liebenswürdigkeit entgegen — ein Z'ichen, daß du dich wirklich häustg in Damen-gelellschaft bewegst — mdem du künftighin nicht mehr Mittwoch und Sonntag, sondern Dienstag und Sumstag erscheinst. (Berichtigung.) Im Feuilleton der ietzten Nummer, 3. Seite, 3. Spalte, 3. Zeile o. u. muß es statt LiebeSliautik heißen: Llebes-mantlk. Letzte Pvft Das Herenhaus wird zunächst über die Grundsteuer und Gebäudesteuer velhandeln. Dunajewski beabsichtigt, alle Beamten, welche vierzig Jahre Dienstzeit haben, zu pensioniren. Im Süden Dalmatiens werden die Wehr-sähigen zur Einschreibung für die Rekrutenaus-Hebung aufgefordert. Bismarck soll in Rom und London ernste Schritte zu Gunsten der Aktionssreiheit Frankreichs in Tunis unternommen haben; Italien werde auf Tripolis verwiesen. 0anl(8agung. Vom tisf8tsn Lelimsi'zs ültkr lien seltwsrvn Verlust mvinks Oattsn, lisii'll t'oväveteuri» k. lr. Küllditliv, .?« Unterriicke „ „ l.SV „ „ 4. — Schürzen „ „ ßV.4S „ „ i.so Um zahlreichen Zuspruch bittet (291 _^^nny Aartelt. Eiscnmöbel-Fabrik von ItvK«I»»rck «k t?v. in HVISI» III. Marzergasse 17 liefert nur Lvllöv Möbel sür Ausstattungen, Salons, Hotels, Restaurationen und Gärten. Neuer illustrirter PreiS-Courant gratis u. staucs. Das Intvrnatlvwalv R»>»a teolinZAvI»« »UM««» der Firma kvivkarä äc Oomp. in!ßfivn, III. 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I t>., 1 Klneon »»türkt'rl'i' Sorte (rotb emball.) fiir klirum« u. ß N. kr. per Post L0 kr. Emballage. /lascht trägt ülS ZtichtU drr Echtheit obe« licigtdrvcktt bthördl. protok. Zchohmarkt. Geueral-VersenduvgS-Depot für die Provinzen: ^pvtlieke „2ur Larwker^iAkeit" des Ssrdadvz^, Neubau, Kaiserstraße 90. Depot sör Süd-Stcicrmarl in Marburg bei Heil« Apoihekcr I. Baucalari. Depot« ferner bei den Herren Apothekern: Tilli: I. Äupserschmicd, S'aumbach'S Erben. Äpotl). Deutschland», berg: Müller'» Erben, Graz: «nt. Nedwed, Leibnitz: O. Rtiß-heim, Pettau: E. Behrbulk, Vt a d k e r» b u r g: Läsur Andrieu. k s « -S s s ."s ,s « 'S « s ^ xz ^ ^ 0» I ^ c» „ » «z . ci ».« . S ^ - c: " L- e: Sit -'S — s «O s 60^ »s: r: s rz « c: " L- V V «» St^ S ^ r- S »»» V z.» Q U « T SS l- r: « » »a X» »- c: ttv — s» »/» r: . ' ^ S ^ xz '' ' v n s c: r-KK S7Z «0 «s s s V » 00 o> S « r: ^ M »l r- so Ii. Ii. >>riv. Itmii k»liipkeliils<>likklie8ell8kl>»l>. aus Äer k'g.iu'orÄMvK üer kassÄKiörsoMs v«»» RT. 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Reit- und Iagdrequisiten, Gewehre, Remontoir-uud andere Uhren aus Gold, Silber und Nickel, Galanterie- vnd LuxuS-Gegenstände. 405 Ms jsßsß «»MOxßUMGS «. «»zeck« k. k. ausschl. prtv. echter gereinigter l.»rkIIIN»II ?0V ?oll ä«ll w«Sioilli»o!>ai> ^vtoritttvn ssvvrvkt uilä «vtiiv» VvrÄsaltoUIcGtT »v«i» kkr Xivitar d«soii6«r» «mpfotiiov vvä vsrorävst »I» 6»» rsivst«, dost«,^) n»tür-livliit» uvS »llsrkTvvt virk»»msta Ittitt«! xsssvv »rnst- anck ?«s«n »krln, vvnoliHvNrv, »eliHvArlillrliltrlt u. ». v. int — «It« »n I K. — ja m«iv«r ?l»drill»-k^i««lorla^«: AUvinn^rltT xoivio in «>«n nismtun Xpotdsll«« anck k»aowmirt»i» ^atsri»!- A»»r«ll>Il»lläluox»ll ä«r d«torr.-uujl»r. tlonkrcdi« sollt »u dvkowwvo. ^ In Marburg: dei O Zunealaii, >v. Küui^, .loset' I^osg, ^jiotli., ^1. >1oiie (^0., liautt., l.uttondoi'g: .1. Leliwar?, ^potk.; pvttsu: IkllKü l^el^rdalk, II. asell, ^potli.; tarnest Lelcl, ^urzsa, liauü.; kalji(v»-8burg: Xoller's I^.iden. *) Ls tiilton ili nouvrvi' ^sit msdroi's l-'ii'msn mnon xövülmüetlon uvxöreinixton l^slisrtkran in vlv»i'. tlisilultss ru ontxstwri, volls man «üti^vt nur ^sn« I^^IasoUen »lg mit. LlztUem esrelni^tsn OorvLtilvIivrttli'kn'^ xssfiiltts ansrksnnvn, i»si wslellvn aut (tsr I^'lkgvUk, ^tit^uetts, Vvl'seIlIu««.XkpsvI unä Oodrauctis.^n^vsisunj^ ' Z^unis »tt^lil. '''^) 1)asftII)»t tioflNllvt kuvk lias Uenortll-Oepüt für tiemuitr. ' (II73 !«.Vii8 ermlö I.W i«. 1--«)^ L^erreukleider sovis LtoLks von 6vn rtznowmirtvstsn ^'irillsn c1e8 Iv» unä ^uslanäss 2U den billigsten kreisen «mpüeklt _^ O^ 1______ XleiÄermkKk^in Lsrr.ve»«s. ^nempkeitliiiix. X«««!» Ligond»u««in k t.itoi' S4 lci'. „ SSlcr. !m lies «/os. 444) .^Ä»'7ttns»'va?'stacit. Eine Wohiimg mit 2 Zimmern, Sparherdtüche. Keller und Holzlage ist sogleich zu beziehen. ZinS monatlich e fl. 65 kr. (446 Mellingerstrabe Nr. 6. Billige Wohnung von 3 Zimmern mit oder ohne Garten zu vermiethen: Kärntner-Borstadt Nr. 38. (450 Eilt h«ffcitigt WoWiz mit drei Zimmern sammt Zuftehör ist vom 1. Mai l. I. an in der Tegetthoffstraße Nr. 35 zu vermiethen. (451 ttsrlanilvi' Ztnvkgarn, ttsrlsnövr Zpulvnivvii'n, allgemein beliebt wegen ihrer vorzüglichen Qualität, sind zu beziehen durch alle L» Kro8- und bedeutenden Detait'GeschSste (189 de» österr.'ungar. Meuarchte. LSrsö-^Mz.AS, S0^ie alle in 6»» ZUuizIt» und ^^vvIilsIvrLttvI» eins(;!)Iü.ß^iß^en Keseliäfte eikelctuirt «oliilest öks Lankkkus „vu»t»v I. Vipplin^ei'sti'ssse 45, vis-^-vis cler Lölse. Z. 2282. Edikt. (402 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. wird hiemit bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der krainerischen Sparkaffa in Laibach die aus den 19. Februar l. I. angeordnete 111. Feilbietungstagsatzllng der dem Herrn Alois Edlen von Krichuber ge-hörigen, aus 73.öö4 sl. geschätzten Realitat Fol. 137 aä Grazer-VorstaM Marburg (Zins» lMS Nr. 2 und in der Tegelll)offstraße.jn Marburg) auf den »«,. Zlpril l. I. Vornlittagü 11 Uhr Hiergerichts, Aintsziinmer Nr. 4 ntit dein Anhange übertiagen ivorden, duß die Realität hiebei auch unter dem Schätz-werthe hintangegeben werden wird. Der Erlag eines 107t»Vadiums wird ge-fordert; das Schätznngs Protokoll, der Grundbuchsextrakt und dieLizltationsbedingnisse können h. g. eingesehen werden. Die auf dem Gute t)aftendeit Schulden sind soweit der Melstbot reicht zil übernehmen, falls die Gläubiger sich llicht mit der Zahluiig einversteheii. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 16. Februar Ivtti. U«r««t»o»tlt4« Uedaktio», Druck »od Kslas vov Ed»ar» S»ufch»ß »» Asiduiß. ÜKSlS