^l lyrisch es Blatt zum Nutz 5. Eine historische Skizze. In einem Z^itpun?t, wo die Entdeckung und Vereitelung einer abscheulichen Verschwörung gegen bie,englischen Ninlücr die Auszen von gcinz^, Europa "uf sich zieht, mag es nicht ohne Interesse für mlsc-re Leser ftyn, wenn wir ihnen einen ähnlichen Versuch vor Augen lcgcu, der, vor zwey Jahrhunderten w demselben Lande gemacht, in dcr Weltgeschichte ci^ Ncn Nahmen erhalten hat, und, obgleich von einer Partey ganz anderer Art, und in ganz andern Ablichtn nmernymmen, doch m den nündex bekannt?» Einzelheiten dcr Ausführung, so wic in seinem Ausging, die auffallendsten Achulichkeiten mit diesem üenestcn darbietet^ Wir erzählen größtentheils aus dem Munde eines Augenzeugen, der die Hauptmo« mente dcr Begebenheit noch in dcm Laufe dcöstldca Monate, in welchem die Verschwörung am Ausbruch unterdrückt worden >'war, niedergezeichnet hat. Jakob der Erste, vorher König von Schottland, welcher im Jahr i6o3 den Thron von Groß« brittanien bestiegen, herrschte ins dritte Jahr, ruhig bi5 zur Schwache. Aus Liebe zum Frieden allen politischen Handeln feind, hatte er feine Aufmerksam» keit mehr als Gelehrter , denn alü 5>öttig, auf theolo» gische Spöku!ati,'n.'n gerichtet. Die schvoärmerischctl Puritaner, in deren Feindschaft gegen daä Episkopat cr nur Abr.cigun^ gegen die königliche Autorität er» blicke, konnre er nicht Ucden; dennoch vermochte er die Vcrhandlunqca mil ihnen zn keinem Ziele zu führen, und d> ' devsclben beschränkten sich auf unbedeutende H«aud'rnng?n in dcr Liturgie. Dcn Geist der.Freyheit-, der sich im Parlament zu ro-' gen ansing, wußte er auch nicht ;u f habe sich wieder auf das Ohr gelegt. Malchciis Zimmerchen war ;u tleiü, um alle Go genwärtigc aufzunehmen ; Adelheid ließ einen Theildel Begleitung vor dcr Thüre stehen, und dicUntersuchung abwarten. Die Thurmuhr schlug Mitternacht, Ha-,ftu wollte es nicht bchagen, um die Gnsttrstunde in ocn Burggängcn zu ver-vcUen, — er war v-n der Unic» suchungS'Eommission ausgeschlossen. In einigen Minuten kam Adelheid mit einem ^ack Schriften aus dem Zimmer. ,Man leichte nur zu mci' nen Vater; Thomas allein gcht mit mir, die Übrige« können sich schlafen legcn,« commandirce sie. «Ich! auch fragte Haus ganz leise. «Schlafen Sie bis zum jüngsten Tag, wenn, Sie wollen, ich werde Sie nicht wecken/' — Jedes ging fei-ncn Wcg; Thomas trippelte der ernsten Fußgeher!« neugierig nach. Der Oberste neb sich die Augen, als Adelheid ih« wdckte mi^ denSchriftenpack Vorzeigte.»Sollen wir den« das alles heut noch lesen? Ich dachte, es wäcc Morgen Noch Zcit dazu.« ,Wcn>> Sic ..nr aufschieben könnenZ, Pava, so flnd Sie schon vergnügt. Ich sag es Ihnen, es kann Unheil g^ben , wenn Sie nicht heute noch Anstalt machen , daß das Ungeheuer eingemauert wird." »Was denn für ein Ungeheuer?" fragte der Oberste sehr gelassen. Adelheid legte ihm die Schriften vor, und schon beym crtteu Stücke veränderte er seine rothe Gesichts» farde und wurde leichenblaß; er las die zweyte und dritte, und er wurde wieder roth; bey der vierten weinte c übrigen folgten ihm. «Hier bin ich nnt den Auv^ ißern, sprach der alte Förster zu dem Obecstcn. „Ich bin ein ehrlicher Mann, Und gche den geraden Weg; wenn sie ihn auch gehen w-vllcn, Hcrr.Obewer so kommen wlr tzlcliclcyt zu» sammen, und die beyden nmgen Leute ssnd«'dann auch nicht unglücklich." Der Oberste zupfte sich über diese Anrede bey der Nase, und wir können es ihm nicht verdenken; den» ungeachtet wußte er noch nicht? was er darauf ant: worten sollte» Adelheid war nicht verlegen, sie donnerte mit einem »Lumpengesindel darein , aber der Oberste ersuchte um Stillschweigen, und zog den alten Förster m sein Cabii net. Wir lassen bcydc mit einander allein sprachen; si^ haben sich große Geheimnisse zu sagen, oic wir vielleicht nicht erfahren werden. Die beyden Liebenden standen sprachlos deysam-> men in einem Winkel, Adelheid aber gwg mit starte» Schritten im Zimmer auf und ab, und sprach auch nicht. Es dauerte nicht langer als eine halbe Stunde? und der Oberste führte den Förster an der Hand aus dem Cadinct. »Liebe Nichte, kommen Sie herbey," sagte der Obttste sanft und ruhig, »und Sie, Carl Freyherr von Tanncnbaum? lieben Sic wirklichdas Fraulein Amalie von Flintenhauscn ? Liebt ihr euch beyde?" Veyde fielen dem Obersten um den Hals; sie hat: ten die neuen Titel ganz überhört; aber die Frage? ob sie sich liebten, diellang zu lieblich, um sie zu über: hören. »In einigen Wochen,« fuhr der Oberste fort>zich ich nnt Adelheid aus dem Schlosse und lebe von meiner Pension ; ich darf euch doch manchmahl besuchen?» 1 »Wir trennen nnü nie," fiel derl alte Förster ^hastig ein; wir bleiben bcusammcn so lange wir lcbcn; alles bleibt beym Alten; nach nnstrm Tode mögen unscrö Kmdcr allein hier hausen." »Und ich?" geiferte Adelheid. »Ich,baue Hansens Nudera wieder anf^ wenn Sie ihn hcirathm," sagte der alte Förster. Hans wurde Herboy geholt, und ihm sein Glück kundgemacht. Adelheid fiel chm nicht um denHal? mW er auch ihr nicht; öns Ganze ^>? z^ u/.n y^uaiH sag^ te, war: ich will mi^ "erblassen, Sie zuhcirathen, bbschon ich noch,uÄ' ig bin. Thomaö erschien an^. «Wie wird's i?" schrie cr^ »feyern wir Sonntag des Herrn'Obersten Geburtstags« »Ja, ja, den ftyern wir," sagte der Förster. „Aber nur elitlc noriz," zischelte Adelheid , »sonst spiel' ick, nicht den Einzugs'Marsch.« IH haltendem licdcn Leser gerrte mitgetheilt, was die geheimen Fannlien?Url'unden enthielten, eö war aber keine Möglichkeit, dahinter zu kommen; eben so kann ichauch mein Versprechen nicht erfüllen, die Feyer des Geburtstags zu beschreiben. Ich konnte eö nicht wagen, mich an diesem T^age in das Schloß zu drangen, den Ädelhcid sagte; emr« »out. ^'Anekdoten, In einer -Stadt Nordamerika's ging vor Kuri z«m ein Paar zur Trauung. Schon an der Iirch-thürs angelangt, blieb der Bräutigam plötzlich stehen «nd redete seme künftige (5i)ehäifte ganz unerwartet «lso an: „Schönste Jenny, während meiner Bewerbungen um DiH? habe ich Dir zwar schon viel über meinc Lebensansichten gesagt, aber doch noch nicht alles. So höre denn vollends: „Sobald wir getraut sind, muß ich auf drey Dingen bestehen." — Und die wären? — »Crstlich werde ich allein schlafen, ferner werde ich allein essen, »nd drittens immer etwas zu zanken finden, selbst wcnn keine Ursache daM Vorhan« ven ist. Kannst Du diesen drey Bedingungen Dich unl terwerfen?" — Ei warum nicht, mein Eduard? er> wiederte die Vraut ganz ruhig: Necht gern! Denn wenn du allein schläfst, werde ich es nicht thun—wenn D l allein issest, werde «ck? cher essen als Du — und was das Zanken ohne U clangt, fo sey nur tzanz ruhig, ich wnl schon düfur sdrgcn, daß Du im» mer Ursache Zenug dazu haben sollst. — So einverstan-ten, gnaen beydo vollends m vie Kirche, Nttv die M Als t!