Ar. IVZ. Sonntag dm 2S. Z)ecember 1892. XXXI. Jahrgang.' Marburg er Z eituG DerPreis des Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig tt fl., halb- ^ Erscheint jeden Sonntag »nd Donnerstag früh l ^ Eilischaltullzeu werden von der Verlagshandlung des Blattes und jähng 3 fl., vierteljährig 1 fl. 5^ kr., monatlich 5l) kr. Bei Zustellung ! - ! allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. Echluss ins Haus monatlich kr. mehr. Mit Postversendnng: ganzjährig 7 fl., ^ Schriftleitung und Berwaltung befinden sicb: Postgasse ??r. 4.^ fiir Einschaltungen Mittwoch und Samstag Mittag. — Offene halbjährig Z fl. !?l) kr. und vierteljährig 1 fl 75 kr. . Sprechstunden des Schriftleiters an allen Wochentagen von 11 bis Neclamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht znrück- Tie Einzelnummer kostet 7 kr. Uhr vormittags. gesendet. An unsere Leser ulid GtßnnMgsgenossen! Da das alte Jahr zur Rüste geht, erlauben wir uns, einem alten Herkommen gemäß, an unsere Leser und Gesinnungsgenossen die Bitte zu richten, auch fern-rhin der „Marburger Zeitung" das ehrende Wohlwollen und die freundschastliche Treue zu be»vahren. Mit dem 1. Jänner des Jahres 18i>3 beginnt die „Marburger Zeitung" ihren 32. Jahrgang, eine That-sache, aus der »vohl mit Berechtigung der Schluss gebogen werden darf, dass die „Mar bürg er Zeitung" jederzeit den Forderungen und Ansprilchen gerecht zu werden bemüht war, die an die unabhängige, wahrheitliebende Presse gcftellt werden können. Die „Marburger Zeitnug" wird auch fürderhin die Sache unseres geliebten deutschen Volkes mit aller Entschiedenheit und unerschrockenem Freimuth verfechten, wie eS deutschen Männern geziemt. Unablässig sind die Gegner des Deutschthums im Norden und im Süden dieses alten Reiches am Werk; seit einer Reihe von Jahren wird unaufhörlich mit großen und kleinlichen Mitteln daran gearbeitet, den Oftmark-Deutschen Verlust und Schaden zuzufügen, und in diesem Jahre gerade haben unsere nationalen Widersacher in Steiermark und in Kärnten zweifellose Erfolge errungen. Solchen feindseligen Anschlägen gi'genüber muss der Deutsche auf seiner Hut sein, und die arburg er Zeitung" erachtet es als ihre schönste und vornehmste Aufgabe, in der glücklicherweise nicht mehr unansehnlichen Schar der Rnfer und Kämpfer im Streite mitzurachen und mitzuthaten. In Wehr und Waffen stehen wir da und wollen nicht verzagen und nicht klagen. Die „Marburger Zeitung" wird getreu ihrem deutschnationalen Glaubensbekenntnis auch den volkswirtschaftlichen Fragen je^rzeit volle Aufmerksamkeit schenken und für den Gewerbetreibenden nicht minder als den Bauer ihre Stimme erheben, da dic Entlastung und Kräftigung dieser Stände ein Gebot der nationalen Selbsterhaltung ist. Die „Mar bürg er Zeitung" wird überhaupt die materiellen Interessen des Deutschthums in der Untersteiermark stets zu fördern und zu wahren Sorge tragen. Neben der Verfolgung ihres politischen Progralnms wird die „Mar bürg er Zeitung" es sich angelegen sein lassen, ihre Leser von allen bedeutenden und wissenslverten Borfällen des Tages rechtzeitig in Kenntnis zu setzen; auch (Nachdruck verboten.) Kopf oben. Eine Erzählung von ?l. Heckel. (11. Fortsetzung.) Gisela fragte erstaunt: „Schulden hast Du, Ecke?" „Ja, ich! Du erinnerst Dich doch noch, Gisel, wie Du im Winter über mein langes Ausbleiben gescholten hast? — Damals wollte ich nicht hören, jetzt bereue ich es. Wir hatten alle zusammen nicht die Mittel, uns oie Vergnügungen zu verschasfen, so liehen wir uns das Geld einstweilen vom Schuldiener aus!" „Und er gab es Euch?" fiel Gisela ein, „das war ein großes Unrecht!" Eckart zuckte die Achseln. „Was willst Du, er hoffte dabei etwas zu verdienen. Jetzt geht das Scbuljahr zu Ende und Schulz drängt natürlieb. Ernst und Moritz" — über Eckarts Gesicht gieng ein verächtlicher Zug — „sind nicht zu bewegen, ihren Eltern das Unrccl)t einzugestehen — sie sind Memmen! Ich aber kann dun Papa unmöglich in den jetzigen Verhältnissen mit einer solcbeii Bitte kommen." „Natürlich nickt!" sagte Gisela bestimmt. „Der Mann musS alxr sein Geld haben!" fuhr Eckart mit der gleichen Bestimmtheit fort, „doppelt, weil er keine Schritte machen darf, um es zu bekommen, sonst könnte er stine Stelle verlieren." Gisela nickte zustimmend, dann rief sie kopfschüttelnd aus: „Was habt Ihr nur mit diesem Gelde angefangen?" „Etwas Vernünftiges ganz gewiss nickt!" lautete dic wahrheitsgetreue Antwort in melancholischem Tone gesprochen, „doch — hin ist hin! Was nützt cs, dem Gelde noch eine Leichenrede zu halten? Rathe mir lieber, weises Schwesterlein, wie ich meiner Schuld los werden kann!" wird sie, von einer großen Zal)l wackerer Freunde und Aül-arbeiter unterstützt, aus allen Theilen des Unterlandes wahr-hcitsgetreue Eigenberichte veröffentlichen nnd bestrebt sein, immer neue Berichterstatter zu erwerben, um jeden nur einigermaßen bemerkenslverten Vorfall so rasch als möglich der OeffeiUlichkeit übermitteln zu können. Die „Marburger Zeitung" wird serner unablässig darauf bedacht sein, dem Lesebedürfnis ihrer Abnehlner nnd Gesinnungsgenossen durch Veröffentlichung gesunden und gediegenen Lesestoffes — spannender Originalromane, sowie unterhaltender und belehtender Erzählungen und Feuilletons — stets entgegenzukommen. Alle Fragen, die das Wohl nnserer dÄtschen Stadt und ihrer Bewohner berühren, wird die „Marburger Zeitung" wie bisher mit ruhiger Erwägung und in klarer Anschaulichkeit erörtern, einzig und allein von der Absicht beseelt, dem Wohle des Gemeinwesens nach besten Wissen und Gewissen und mit allen Kräften zn dienen, damit es auch in Hinkunft wachse, blühe und gedeihe, dein Dcutschthum zum Schutz, dem Feinde zum Trutz! Deutsche Volksgenossen! unterstützet euere unabhängige Presse, die im Dienste einer großen und guten Sache jederzeit der Wahrheit die Ehre gibt und die Lüge verachtet. Volks« genossen! verbreitet euere nationale Presse, auf dass der reine Gedanke des Nationalismus — der einzige Retter in der Noth, die uns bedräut — mehr und mehr die Herzen nnd Gemüther der Stammesbrüder erfülle! Wenn wir einig sind im nationalen Geiste, dann brauchen wir uns weder vor Tod noch Teufel zu fürchten.' ^ Die Bezugsbedingnisse der „Marburger Zeitung" sind: Ganzjährig . . . fl. 6 — Mit Postversendung: Halbjährig . . . „ 3 — Ganzjährig . . . fl. 7'— Vierteljährig. . . 1-50 Halb.iährig . . . „ 3.50 Monatlich . . . „ -'50 Vierteljährig. . . „ 175 bei Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. mehr. Inserate, welchen die stets wachsende Auflage des Blattes eine weitgehende Verbreitung und Berücksichtigung sichert, werden nach Talif berechnet. Bei öfterer Einschaltung wird ein entsprechender Nachlass gewährt. Mit treudentschem Gruß Mr Ichristlkitmii «nd Ntwilt««!. Gisela lehnte nachdenkend den blonden Kopf an die Lehne ihres Stuhles. — „Meine Sparbüchse ist leer", sagte sie traurig, doch Plötzlich freudig aufspringend, rief sie: „Halt, ich hab's: Dore!" „Was soll's mit der koterbeschiitzenden Jungfrau?" „Sie wird Dir das Geld geben!" Eckart wurde dunkelroth. „Das geht nicht, Gisel", sagte er bestimmt. „Warum nicht?" „Weil's nicht geht, damit Punktum!" „Unsinn, Bruderlierz! Wenn bessere Zeiten kommen, giebst Du es ihr zurück mit Zins und Zinseszinsen, wenn Du willst. Dore wird sich sogar freuen, ihrem Liebling einen Dienst erweisen zu können!" „Liebling? I woher, bin j.i kein Brillendieb!" Gisela lachte und warf Eckart Richards Jacke in den Schoß, „da, erprobe Deine Knnst !" scigte sie, und fort war sie. Eilig folgte der Bruder; doch als er tnit rothen Wangen in der Küche anlangte, wusste Dore schon alles. Fast verlegen trat sie ilun entgegen. „Gisela hat mir alles erz^ählt". sagte sie, „und wenn Sie's nicht übel nehmen — Herr Eckart, ich hade so viel Geld in der Sparbüchse liegen, und — wenn Sie's nicht übel nehlnen, wollt' ich schön gebeten haben--" Eckart kratzte sich sein linkes Ohr fast blutig und wurde immer rölher. „Nimm cs doch. Ecke, Du zahlst es Dore lvieder zurück, sobald Du kannst. —Vielleicht besinnen sich Ernst nnd Moriz doch noch auf ihre Pflicht. Bedenke, wenn Papa von der Sache erfährt!" Unterdessen hatte Dore ihr Sparcassenbuch hervorgeholt und hielt es verschämt Eckart hin. „Es ist mehr als genug!" Aas JuttunfisvtligrWM des Grafen Taaffk. Nach und treten d!e Grundsätze, üuf die Graf Taafse sich seine „feste" Mehrheit anfdanen will, deuilichcr aus tenl Dunkel der Kombinationen hervor, die jcl;t fast ausschließlich das Thema publicistischer Erörterung geliildet haben. So viel sich aus den Andeutungen der Lulil lätt^r des Grafen Taafse entnehmen lässt, soll auch für die Zuknust die „dreibeinige" Form der Mehrheit beibehalten inerten, nur möchte Graf Taaffe gern jcne Thcile absähen, die oppositionell „angekränkelt" sind. Nur die Polen erfreuen sich des ungetrübten Woljlwollens der Regierung, so theuer dies s Wohlwollen auch den anderen Völkern Oesterreichs koinmen nt^g. Sie leisten der Regierung gern jeden ViebesdielN't, wenn sie nur auch für sick selbst Gegengcfälligkeiten einzuheimsen in der Lage sind. Das Jntcresie der Polen vereinigt sick ausschließlich in galizischen Angtlegenheiten, w.^s außerliald G^li^^'ens geschieht, das geht sie weiter nichts an, von sich seldst wiss n sie alle Eingriffe abzuhalten, für andere zu sorgen, fällt ihnen gar nicht ein. Da geht dieser Club einfach mit dei. R.glerung und seine 58 Stimmen fallen in jeder Angelegenheit schwer in die Wagschale. Nicht so sicher wie die Polen nnd politisch anspruchsvoller ist der Hohenwartclub, der mit seinen 72 Mitgliedern eine recht ansehnliche parlamentarische Vereiniguug darstellt. Bleibt dieser Club in seiner gegenwärtigen ZusaiNinen-setzung, ist es für einen Theil der Vereinigten Linken schwer, sich anznschlicßen; allzltsehr darf man die Gednld nnd Treue der Wähler heute nicht mehr auf die Probe stellen. Aber wenn auch einige Slooenen und Tschechen dieses Clubs wenigstens zum Scheine eine abgesonderte Stellung einnehmen werden, um der Vereinigten Linken den Beitritt znr neuen Mehrheit zu erleichlu'n, würde er sich noch immer in ansehnlicher Stärke repräscntiercn. Es ist ja auch nicht unwahrscheinlich, dass die Vereinigte Viuke für den Fall, als sie neuerlich in die Re-gieruugslau>.'e geht, einen Theil ihrer Mitglieder verlieren wird, sonst verlieren diese ihre Wähler. Diese drei Bestaudtheile der ncueu Majorität sollen durch das Band gegenseitiger Zngeständnisse zusammengehalten werden. Der erste Pnnkt des nenen Regicrungsprogramines fordert von dein feudal-clericaleu Hohenwartclnb einen Verzicht auf die confessionelle Schule, doch uuter dem Vorbehalte, dass dic Rechte der Landtage hinsichtlich der Schulangelegenheiten nicht-weiter eingeschränkt werden. Das hieße nichts anderes, al^ dass man die Schule den Landtagen ausliefern will; ist die^ confessionelle Schule im Reichsrathe nicht durchzubringen, so geht das vielleicht in einzelnen Landtagen. Es liegt also bezüglich der Schule unzweifelhaft das Bestreben vor, die Befugnisse des Reichsrathes zu (Gunsten der autonoinistischen Gestrebuugeu einzuschränken und die eben so wichtige als schwierige Schulfrage langsam aus seinem Wirkungskreis zu rücken, weniger uiu den clericalcn Ansprüchen entgegenzukommen, als vielmehr um die Entdeut-schung der Schule zu fördern und so wieder einen Schritt sagte sie mit einem gewissen Stolz. „Ich bitte schön, Herr Eckart, nehmen Sie's nur!" Dieser streckte beide Hände nach Dore aus. „Ja, ich nehm' es, — mir bleibt doch nichts anderes übrig. — Aber nur geliehen, und das sag' ich ihnen, Dore, wenn ich nur erst Landwirt bin, dann hol' ich Sie im Triumph nach meinem Schlosse ab; Sie und Ihren Köter, — a pardon — ich wollte sagen Ihr Hündchen!" -i- -i- Uebermorgen schon war Eckarts Geburtstag; Gisela, als Comtnissionärin der gesammten Familie, wcinderte der St^dt zn, im Gehen ihren Äuslragzettel lesend. — Jeder halte sein Schärflein beigetragen, zuletzt kam Willy: „Etwas sehr Schönes für ineine ganze Sparbüchse." „Bravo Kuchenwill, wir halten zusammen!" Dainit steckte sie den Zettel wieder ein. Es war ein schöner Morgen. Durch die somtnerlich warlne Luft gritßteu jenseits der schiminernden See die julischen Alpen herüber, goldnmglänzt, tranlnhaft vom Wind bewegte weiße Segel schifften darauf zu; auf den Hügeln, an derer^ Fuß das junge ^.vkädchen hinsckritt, sprosste üppiges Grün, darüber flogen die Schwalben hoch in die Lüste. Doch Gisela hatte heute kein Ange für ihre Umgebung; das blonde Köpfchen war gesenkt wie dic langen Wiinpern nnd um den Mund lag ein schtnerzlich nachdenklicher Zng. „Warum kam er nicht Das war die quälende Frage, init der sie allabendlich einschlief. Frit^ Werner befand sich wohl, daS wnsste sie durch Eckart; er hatte sie auch mehrulals grüßen lassen, aber er wcir, obwohl sie ihn darnnl doch so gebeten hatte, nicht ge-' kommen. War er ihr böse? — Nein, sie war sich keiner Schuld bewusst, fragte sie sich doch vor jeder Haudluug, ob sie ihm auch recht wäre? Weuu er also gesuud war und nicht zürnte, Seile L vorwärts zu thun in der Slavisierung der alten deutschen Ostmark. Und die „deutsche" Linke will bei solchem Beginnen Helsen! Aber den Deutschen wird auch wieder ein Bischeu um den Bart gegangen ; nach dem zweiten Pro^rammSpunkte, wie ihn die officiosen Blatter vclöffmtlichen, solleu den Slo-venen keine weiteren Concessionen mehr gemacht, sondern „nur'' deren bisheriger Besitzstand aufrechterhalten, allein in Bezug auf sprachliche Berfiigungcn keine die Deutschen t?e-drohende Action unternommen wcrdcn. Das zeigt wirklich von rührender Rücksicht auf die Deutschen! Also j>.'t;t, nachdem man in den deutschen Ch.nakter von Klagensurt und Cilli durch die jüngsten Sprachenerlässe Bresche gelegt hat, jetzt will man „nur" mehr den Besitzstand der Slooenen aufrecht erhalten und keine Sprachenaction gegen die Deutschen unteinchuu'n! Ei, wie gütig! Und auch zu diesem Punkte soll die Vereinigte „deutsche" Linke zustimmen? Was dieses famose Programm von d^r Linken verlangt, das ist sehr billig. Dikse Partei soll der Vertagung des böhmischen Ausgleiches bis zu einem Zeitpunkte zustimmen, wo die Stimmung in Böhmen sich günstiger gestaltet. Diese Zumuthung ist doch wol)l nichts als Hohn. Heute noch von einer Zustimmung zur Vertagung des Ausgleiches zu sprechen, der schon längst in feierlichen Landtagssitzungen zu «Krabe gctrageu und von der Regierung selbst verleugnet worden ist, ist wohl etlvas stark. Die Vereinigte Linke soll auf etwas verzichten, was in der That aar nicht mehr vor-hmden ist! Ein schlechteres Zeugnis für de« politischen Verstand der liberalen Partei, als die sonderbare, in allem Ernst erhobene Zumuthung läss sich kaum denken. Oder will man der Linken den Betritt zur neuen Mehrheit nur so bequem als möglich machen? Äuch ein N'citcrer Punkt, der ebenfalls auf die liberale Partei berechnet ist, findet sich in dem Zukunftsprogramnl: , die schärfste Bekämpfung des Antiscnlitismus. Ob die Ber-j einigte Linke wohl dieser Lockspeise wird widerstehen können? Bildet doch die Bekänipfilng des ^^lutiseinitismus von jeher eine ilirer Hauptaufgaben. Aber bemerkenswert ist es, dass sich als Heinde dieser Volksbewegung die nationalen Heinde des Deutschtlmms, die ^eudal-Elericaleu und die Liberalen zusaimnenfinden. Reactionäre und freisinnige stel)en in einer Linie, wenn es sich um den Liampf gegen den Antisemitismus 'l)andelt! Am Ende sind unsere Liberalen genau so reaetionär, lvie die Elericalen uuo ,^'eudalen, sie unterscheiden sich nur durcli die Phrasen, die sie im ^^tunde fiihreu. Uebrigens »vird dieser Punkt lvohl einige Einschränkung erfahren müssen, da auch die Cl)ristlich-Socialeu Verlangen tragen, in den Schoost der Regiernngsnlehrlieit allfgenonunen zn lverden. Ihnen sei dies Schicksal wie anch den anderen Parteien der hier in Betracl^tnng stehenden Zukttuftsmel)rheit gegönnt, der auf Ci^rnnd des heute gezeichneten Programms kein vernünftiger Älensch eine lange Dauer zusprechen wird. Auch sie wird, lveiln sie überhaupt zu Stande koinntt, unter dem Austurm . der natioitalen, socialreformatorischen Parteien bald wieder in Trillnnier gelten, uln dann einenl nenen Reichsrathe und endlich einer anderen Regierung Platz zu machen. Wohin die Politik von Tag zu Tag, von A-all zu fall, die Melirheits-l)ildung aus ^tosten politischer Rechte und Freiheiten noch fülnt, lver vermag es heute zu sagen. Wir Deutschuationale gehen iuzwnscheu den nns klar vorgczeichneten Weg weiter, wir »vollen nicht nach rechts ilnd nicht nach links abiveichen, die Zeit für uns ivird kommen! ^Verein der Deutschnationalen in Steiermark. (Eigenbericht der „Marburger Zeitung^'.) Am 21. d. fand unter dem Vorsitze des Rechtsanwaltes Herrn Dr. Glantschnigg (Marburg) die gründende Versammlung des Vereines der Deutschnationalen in Steiermark statt. Zahlreiche Gesinnungsgenossen hatten sich hiezu nicht nur aus Graz, sondern auch aus Bruck, Marburg, Mürz-zuschlag, Seiersbcrg und Wildon eingefunden. Die Herren Dr. Glantschnigg und Architekt Stärk begründcten die Noth-wendigkeit cines wahrhaft nationalen Bereines, dessen Aufgabe es sein lnüsse, auf den Grundsätzen des Linzer Programms warum kam er nicht? — Er musste es doch wissen, dass sie sich nach ihm so sehnte. Sie hatte schon oft im Stillen bitterlich geweint; jetzt aber weinte sie nicht mehr, jctzt wurde sie böse, wenn er nicht kommen wollte, mochte er bleiben wo er war. Und da blickte wieder der alte Kobold, Meister Trotz, aus Giselas Augen, die über das Meer hinschweiften, doch sein n<'ckischer Gefährte von ehemals leistete ihm nicht mehr Ge-stllschaft; er war in der Schulstube der Selekta, oder im alten Heim geblieben — im thätigen Leben des neuen hatte der ränkeschmiedende, boshafte Ucdermuth keinen Platz. Mit vollen Taschen, ganz bepackt, wollte Gisela ihre Schritte heimwärts lenken, da körte sie hinter sich ihren Namen rufen und —Kopf oben jetzt! — der neben ihr stand, durste nicht ahuen, welch' ein stürmischer Jubel ihr Herz klopfen machte, so rasch, dass ihr fast der Athem vergieng. Er war nicht gekommen — und sie war böse. Sie übersah die dargeboteue Haud, presste die Lippen zusammen, damit ihnen kcin BegrüflungSwort entschlüpfe, und die dunklen Wimpern hoben sich nicht. 5^, hatte sie sich nur auch die Ohren zuhalten können, um diese weiche, traurige Stimme zu überhören. ..Sie geben mir nicht einmal die Hand, Fräulein Gisela?" sagte Werner traurig. „Die Pakete", stammelte sie endlich, ob der Lüge dunkel erröthend. „Darf ich sie Ihnen abnehmen?" „Nein, ich danke, Sie werden einen andern Weg haben ; ich muss nachhause. Guten Tag!" Das junge Mädchen bog um die Ecke; Werner aber hielt sie zurück und sagte : „Sind Sie mir bi)se, Gisela?" Da war es aus mit der mühsam errungenen, trotzigen Fassung und den zuckenden Lippen entschlüpften die Worte: Mardurger Zeitung fußend, das deutschnationale Bewusstsein in Steiermark zu fördern und im Gegensatze zu der Versumpfung der bisher bestehenden Vereine ein einiges, kräftiges Vorgehen der Nationalm zu bewerkstelligen. — Nach einstimmiger Annahme der behördlich genehmigten Satzungen, die dem Vereine ein weitcs Arbeitsgebiet eröffnen, erfolgte die Wahl des Ausschusses. Als Obmann wurde über Vorschlag des Herrn Ruderer Architekt Stärk berufen, nachdem Herr Dr. Glantschnigg eine Wahl zum OkZmann nicht annehmen zu können erklärt hatte. Der Ausschuss besteht aus folgenden Herren: Dr. Glantschnigg und Prof. LlureliuS Pötzer (Obmann-Stellvertreter), Ingenieur Bratke und Drd. A. Hirth (Schriftführer), Lichtbildner H. Schullerbauer (Säckelwart), Pharm. H. C. Grein, Ingenieur H. Kranner, Gewerke Nier Haus (Mürzzuschlag) ohne Wartschaft; als Ersatzmänner wurden gewählt Buchhalter Gigler, Notariats-Eandidat Drd. I. Plenk, Kaufmann Schober (Mahrenberg). — Der Jahresbeitrag onrägt A fl sur ktt'Gt'üz wohneuve, 1 fl. für auswärtige Mitglieder. Schliesslich wurden von den Herren Ingenieur Kranner, Gutsbesitzer Hofer (Seiersberg), Professor Polzer, Schriftleiter Sedlak (Bruck), Landtagsabgeordneten Dr. Startet u. a. m. eine Reihe von Vereinsangelegenheiten besprochen. Die Veranstaltung von wöchentlichen Zusammenkünften der Mitglieder wurde beschlossen, die Versenduug des Linzer Programms angeregt. — Unter Hochrufen auf Schönerer, der den Anstoss zur Gründuug des Vereines gegeben hat, wurde der officielle Tt)eil der Ver-sammluug geschlossen. Daran reihte sich ein geselliger Abend. Herr Dr. Glantschnigg gedachte in warmen Worten der Verdienste Schönerers um die uationale Bewegung in Oesterreich, der kein Ausweichen nach links oder rechts kennt. Auch der Hamnling-Stiftung wurde nicht vergessen. Mit der Absingung der Wacht am Rhein schloss der Abend in würdigster Weise. Jungtschechische Politik. Die jungtschechischen Abgeordneten scheinen entschlossen zu sein, politische fragen in Fluss zu bringen, deren Erörterung unter Umständen recht peinlich für einzelne Minister und Beamte werden kann. Die Petersburger „Noooje Wremja meldete nämlich vor Kurzem: „Di Jungtschechen beschäftigen sich gegenwärtig mit einem Plane, wclchcr nicht nur vou österreichischer, sondern von europäischer Bedeutung ist. Dem Abgeordneten Masaryk gebürt das Verdienst, in die Geheimnisse jenes administrativen Laboratoriums eiugedrungen zu sein, welches die Slaven Bosniens uud der Herzegowina seit 14 Jahren knechtet. Dank seinen Reisen und Wahrnehmungen an Ort und Stelle hat er nicht nur eine ganze Masse von oft himmelschreienden Missbräuchen enthüllt, sondern auch eine Menge von Daten gesammelt, aus welchen hervorgeht, dasS die Gesetzlosigkeit und Willkür in den occupierten Provinzen noch immer fortgesetzt werden und deren Ziel nichts Geringeres sei, als die dortigen Bewohner zu entnationalisieren und in Deutsche oder Magyaren zu verwandeln. Minister Kallay hat die Aussagen Masaryk's nicht widerlegt (?), sondern nur erklärt, er verwalte Bosnien uud die Herzegowina so, wie es das jetzige dualistische System Oesterreich-Ungarns erfor-dert. Dies bestreitet auch Niemand, es fragt sich aber, ob die Anwendung dieses Systems auf Bosnien und die Herzegowina mit den übrigen Interessen der habsburg'schen Monarchie Ulid deu Verpflichtungen, welche dieselbe vor Europa übernommen hat, sich vereinbaren lässt. Um dies klarzustellen, beabsichtigt eine ganze Gruppe jungtschechischer Politiker und Publicisten ersten Ranges, im nächsten Frühjahre an Ort uud Stelle Untersuchungen über das Wirken der dortigen Verwaltung und dm Zustand des Volkes in diesen Ländern anzustellm, welche bisher durch einen geheimnisvollen Schleier vor der ganzen Welt verhüllt waren. Der Führer der Reisenden und der Leiter der Untersuchungen wird natürlich der erste Pionnier Herr Masaryk sein, der schon auf ftiner ersten Reise colossales factisches Material gesammelt, dasselbe aber bisher nur zum geringen Theile verarbeitet hat. Die jungtschechischen Politiker sind schon jetzt davon überzeugt, dass es unerläßlich sei, gegenüber der österreichischen Verwaltung „Wie können Sie nur noch fragen, Sie wissen doch, dass ich es sein muss!" Unter den gesenkten Lidern Giselas rieselte es feucht herab; aber in den ernsten Augen des jungen Künstlers leuchtete eS freudig auf. „Wollen Sie meine Rechtfertigung anhören, Gisela?" fragte Werner. Sie nickte stumm. „So erlauben Sie mir, dass ich Sie ein Stückchen begleiten darf." Als sie wieder blos nickte, schritt er eine Weile wortlos neben ihr her; endlich, nach einem tiefen Athemzuge begann er: „Sie zürnen mir, weil ich Ihre Bitte unbeachtet ließ; wie viele Kämpfe mich das gekostet, wie viel bitteres Leid, das können Sie freilich nicht ermessen!" Da schlug Gisela heute zum erstenmate die Augen zu ihm auf; — das waren aber nicht mehr die des blonden Kobolds, dem jungen Künstler war es, als blickte er in das Meer hinein, in die räthsclhafte Tiefe; aber darüber hin spielten glänzende Lichter, wob schimmernder Sonncnduft. „O, doch!" erwiderte Gisela, „an dem, was ich litt, als Sie nicht kamen!" Sic sprach es fest, und nun hielt er doch ihre Hand, trotz der Pakete — einen Augenblick zwar nur, — sie waren auf offener Straße — aber Gisela verstand den warmen, innigen Druck. „Nun ist Friede geschlossen", lächelte er, „eine Rechtfertigung ist nicht mehr nöthig, nicht wahr?" „Nein; ich war eigentlich nie so recht böse." „Sie wollten mich wohl nur wieder einmal necken?" sagte Werner lächelnd. „Jetzt bin ich wirklich böse", rief Gisela hastig, während dunkles Roth ihre Wangen färbte. Nr. 103. 25. December 189L und den für die Bewohner Bosniens und der Herzegowina bestehenden Vertretungseinrichtungen eine genaue Controle zu üben. Zweifellos haben die Bosniaken und die Her;egovzen jetzt wie vor 14 Jahren das Recht auf repräsentative Einrichtungen, sowie auf eine Antonomie; Gesetzeskraft besitzt für sie auch heute nur das lie^lement orxani Die windischnationale Propaganda wie sie von gewissen .Herren schon seit mehr als Jahresfrist in Scene gesetzt wird, sindet bei der hiesigen slooenischen Bevölkerung keinen rechten Anklang. Bezeichnend hicfiir ist die heutige Wahl, aus welcher lauter Deutsche und deutschfreundliche ' Slovenen hnvorgingen. Der slovenische Agitator und Bezirks-gericbts-Slov.nisirer in Oderrcidkcr^bnrg, Notar Otto Ploj erhielt blos 15 Stimnnn und wurde daher nicht gcwählt. — Das Wirken teS verdienstvollen Obmannes Franz Wratschko, Grundbcsi^trs in Nußdorf, findet volle Anerkennnng; erwähnenswert ist, d^ss während seiner Ol?m.inuschaft die BezirkS-vertretung einen Cassaüberschuss von mehr als 3000 Gulden nachweist. Das gute Einvernchmen zwischen Deutschen und Slovenen hat bisher nur gute Früchte gezeitigt und unsere windisch-nationale Geistlichkeit im Bezirke mizge daraus die Lehre ziehen, ihre nationale Politik iiber die Pfarrhofmauern hinaus bleiben zu lassen, da selbe auf keinen fruchtbaren Boden fällt. Lindenheim, 22. Dccemler. (Etwas Auffallendes.) Unter dem Deckmantel l^eleidigten religiösen Ge-fiihleS ladet ein Frommer in Wind isch-Feistritz Gift und Galle au dem hiezu bestimmten Platze, „Südstr. Post" vom 17. d., ab, weil der dortige deutsche Turnverein wieder eine Weihnachtsfeier veranstaltete. Es ist geradezu unbegreiflich, wie ein „schwaches Dutzend'^ Turner es vermochte, diesen Herrn in solche Aufregung zu bringen; er müssle von derartigen Veraiist^llungen in vielen deutschen Orten doch schon gelesen haben, ohne dass ihm ein ^Linstcr fiir seine Aus- -lassungen in irgend einem clericalen Blatte vor Augen gekommen sein dilrfte. N^Uürlich kann bei solchen Gelegenheiten nicht unterlassen werden, die Aufmerksamkeit der Oberbehörden z' auf k. k. Beamte und Lehrer zu lenken; mit der Firma, / welche ihre C.^mniis zum Vereine „commandiert", dann mit / der St. Mareiner Musikkapelle — falls sie nocheinmal dort zu spielen sich unterfangen wollte — würden die Frommen in Windisch-Feistritz schon fertig werden, liegt ja doch>^ ihren, den frommen Händen nämlich, die BezirkSvertretr^^^ . Aus dem Berichte sei folgende Stelle erwähnt: „In Tagesordnung, die bei L. Kralik in Marburg gedruckt wur^ lesen wir unter Anderem: „Turnerische Borführungen". Zum Lachen! Vielleicht ausgeführt von dem gut (»0jährigen Vereins- -obmanne?! — „Liedervorträge von dcm Männergesangs- ^ Vereine Windisch-Feistritz". Na, den möchten wir aber wirklich > gern einmal hören! — „Glückshafen und Vertheilung der Widmungen". — Von wem und für wenn?"--War der jedenfalls geladene Eiferer doch selbst hingegangen, gewiss hätte er dann ' alle Punkte Aufklärung erhalten, bis auf den letzten. F wenn die Gaben bestimmt waren, könnte ich auch nicht ^^gen! Welcher Art nun die Friedfertigkeit der Herren ist, wenn es sich um irgend eine deutsche Feier handelt, zeigt dieser Bericht ganz deutlich. Was erst hätte man zu erwarten, wenn diese Frommen unsere Herren wären ? — Dass es sich aber gewiss nicht »im religiöse Besorgnisse, sondern einzig und allein um nationale Verunglimpfung der Deutschen handelt, will ich durch folgendes erweisen: Erstens kann eine WeihnachtSseier nicht im Fasching, sondern nur im Advent stattfinden und zweitens, was t)at bei der ganzen Geschichte die Angabe des Druckers der Einladungen / zu thun? Reclame will man doch nicht gemacht haben wollen? I Wären aber doch religiöse Bedenken maßgebend gewesen, sij ^ sei der hochw. Herr biemit daran erinnert, dass in de „Südstr. Post" vom 3. d. Ä?. das ganze Programm eine Familienabends des Arbeitergesangvereines .jFrohsinn" gi wissermaßen als Einladung al?gcdrnckt war; dass auf de, in der Cyri llusdruckerei gedruckten Einladungen biezn der Tanz ansdrücklich verzeichnet steht, waS nach Angabe des Frommen auf den Kralik'schen Einladungen fehlt; dass der/ är» i0^7>25. December 1892 Dieb zu folgendem Ultimatum; er bot seinem Gegenüber 50 Lire Entschädigung für den ausgestandenen Schrecken und für die Unbequemlichkeit, die er ihm verursachte. Und damit hatte er den gewünschten Erfolg; der beinahe Beraubte nahm die b0 Lire und ließ ihn auf der nächsten Station sich seitwärts in die Büsche schlagen. (Russische Beschwerd en.) Die zukünftige Gemahlin des deutschen Kronprinzen bereitet schon jetzt der russischen Presse ernsthafte Sorgen. Der „Swiet" will erfahren haben, dass bei der diesjät)rigen Anwesenheit der Königin der Niederlande in Berlin die Möglichkeit erwogen sei, eine dereinstige eheliche Verbindung zwischen dem Kronprinzen des Deutschen Reiches und der jungen Königin Wilhelmine von Holland herbeizuführen. Die Niederlande mit sammt ihren Colonien würden dadurch mittels Personal Union mit dem Deutschen Reiche verbunden werden, gegenüber welchem Vortheile das etwas höhere Älter der Königin als Hinderungsgrund wohl nicht allzuschwer ins Gewicht fallen würde. Um» somehr aber glaubt daS ruffische Blatt ein Hindernis gegen den angeblichen Plan in der neutralen Stellung Hollank's zu erblicken, für die sich ja auch dieGrokmächte verbürgt hätten. Es wür»e daher gut sein, schon bei Zeilen darauf hinzuweisen, dass die Verwirklichung eines solchen Planes die Beseitigung der garantierten Neutralität der Niederlande in sich schließe; somit stehe jeder europäischen Großmacht das Reclit zu, gegen ein derartiges Projekt Einspruch zu erheben. (Ein moderner Raubritter.) Cornelius Hertz, einer der gefährlichsten Abenteuerer der Gegenwart und bekanntlich ein Genosse des „BaronS" Reinach und des famosen Aron. blickt bereits auf ein bewegtes Leben zurück. Darüber gibt Drnmont's Buch , ^in ä'un Auskunft. Nach Drumont ist Cornelius Heitz in Besancon von jüdischen Eltern am 14. September 1845 geboren; sein Vater Leopold Hertz war dort Buchbinder, seine Mutter hieß Adelheid Wiedmann. Der junge Hertz kam als Stößer in eine hiesige Apotheke und von dort in die Hausapotheke einer Irrenanstalt bei Lyon, von wo er aber wegen Unbranchbarkeit entlassen wurde. Beim Ausbruch des Krieges meldete er sich beim Sanitätscorps und bekam eine Stelle als Lazarethgehilfe. Bei der allgemeinen Verwirrung mag er sich als Chirurg ausgegeben und als solcher ein paar Beine amputiert haben, nioraus er das Recht herleitete, noch weiter als Arzt sich auszuzeichnen. Er gieng nach San Francisko, wo er sich als Arzt niederließ; er wurde jedoch als Quacksalber denunciert. Er verschwand für ein paar Wochen, gieng nach Chicago und kam von dort mit eincm regelrechten Diplom zurück, woraus er in der Liste der diplomierten Heilkünstler figurieren durfte. Da eS aber trotzdem mit der Heilkunde nicht gieng, wurde Hertz Theaterdirector, und hier hatte er mehr Erfolg, da sein Theater jeden Abend voll war. Gleichwohl kam er auch damit auf keinen grünen Zweig; nach zwei Jahren hatte er zwei Millionen Schulden, und in den Theaterlogen saßen lauter Gläubiger, die auf diese Weise statt des Geldes wenigstens ein bischen Vergnügen hatten. Da ihm die Atmosphäre immer schwüler wurde, beschloß er, San Francisko zu verlassen. Ein Gläubiger bekam Wind davon und ließ ihn verhaften, aber bald wieder laufen, da uicht» bei ihm zu holen war. Hertz gieng nach New-Dork und warf sich auf die Elektrotechnik. Er nahm ein Patent auf das Edison'sche Telephon; da er aber den Preis von I0.(M Dollar« dafür nicht zahlte, so wurde eS ihm wieder genommen. Er gieng jetzt nach Paris; dort stieß er eines Tages auf einen seiner früheren Gläubiger, den er um sein ganM Vermögen gebracht hatte und der Bierwirt geworden war. Der Mann war natürlich erfreut, seinen Schuldner in anscheinerd guten Verhältnissen zu tresfen. Hertz quartierte ihn in einem Hotel ein und bezahlte ihm lange Jahre Kost und Wohnung. Was aber trieb Hertz in Pari»? Drumont meint, man könne das nicht so bestimmt angeben, auch sei es wegen der Gerichte zu gefährlich. Tl^atsache aber sei, dass Hertz mittellos nach Paris kam und allmälig Journale subvcntioniette, Wahl-vereine unterstützte und Orden kaufte. Alles in Verbindung mit mehreren Deputierten, ftrner, dasS er Intimus bei Cltmenceau und Boulanger wurde und selbst bei Freycinet (Nachdruck verboten.) Die Warschkameraden. iüne Weihnachtögeschichte von Waldemar Urban. (1. Fortsetzung ) „Ich werde gern thun, lvas in meinen Kräften steht, Frau Gräfin.^ „So?" „Frau Gräsin, ich habe bisher trotz aller Arbeit und Mühe mit meiner Äkama — get?ungert und von einem Tag zum andern gehofft, dass es mir endlich gelingen werde, ein Unterkommen zu finden, das mich und vielleicht auch ein wenig die Äiutter der dringensten Sorgen übcrt)cbt. Wenn Sie mir nun eine Zuflucht bieten, Frau Gräfin, glauben Sie nicht, dass ich alles was nur in ineinen Kräften steht, aufbieten ivürde, um mich Ihnen dankbar zu erweisen?" Fräulein Dorncr dachte an all das entsetzlicl^e Elend der letzten Jahre, das lvie ein Zorn des Hiinmcls über ilire W^utter hereingebrochen ivar. Ihre Stinlnre zitterte luid in ihren Augen glänzten Tl)ränen. „Hm, ja", meinte die Gräfin Hoheneck wieder, „daS ist das Gewöhnliche, aber es will mir doch scheinen, als ob das Leben Sic l)art hergenonlmen hat, niein Kind, und als ob Sie klug dadurch gen'ordell sind. Trotzdenr bin ich überzeugt, dass Sie eines Tages wieder unklug sein und mich verlassen werden, nnr sich von neuenr den nngetreuell Wellen des Lebens anzuvertrauen. Sagen Sic nichts, mein Kind, denn das ist das Gewölmlichc; ich weiß das besser wie Sie. Es mnss doch wohl natürlich sein, da sie es alle so machen." „Ich wiirde eine solche Undankbarkeit stets unnatürlich finden, Frau Gräfin." „.Hm ja, so lange, bis Sie es eben natürlich finden. Hören Sic zu, Fräulein Dorner, ivaS ich Ihnen sagen null. Marburger Zeitung ungehinderten Zutritt hatte. Er wußte auch das Vertrauen einer großen amerikanischen Bank zu gewinnen, für die er Depots verwaltete; Veruntreuunaen im Betrage von anderthalb Mill. FrcS. habe er mit Wechseln gedeckt. So lange Boulanger Kriegsminister war. Im October 1886 erschien gegen ihn ein scharser Artklel im „Monde", worauf zwei Offiziere sich im Bureau der Redciction vorstellten; General Richard, Genietirector im Kriegsministerium, und Oberst-lieutenant Peignö, SouscabinetSchef des KriegSministerS Boulanger. Sie verlangten Genugthuung für Hertz und ließen dabei die bezeichnende Eiklärung fallen : „Wir sind keine Freunde des Herrn Hertz; wir sind vom KriegSminifter abgesanot, um uns für ihn zu verbürgen." Also eine Bürgschaft auf Com-mando. Das Blatt ließ sich herbei, eine von den Ofsicieren überbrachte Erklärung zu veröffentlichen, worin eS hieß: .Hertz habe 1870 den ganzen Feldzug als Arzt mitgemacht und habe infolge dessen die Ehrenlegion erhalten. DaS war aber falsch; Hertz war nlir Lazarethgehilfe und seine Deco-ration ist erst viel später ei folgt. Großofficicr der Ehreiile^ion, was die höchste Würde des Ordens ist, wurde Hertz in der Zeit seiner Allmacht im Kriegsministerium. Die Frage nach seinen Verdiensten wurde damals vielfach erörtert, sogar in der radicalen Presse, die ihm doch nahe stand. Sein Hauptverdienst wird gewesen sein, dass er für eine halbe Million Actien der „Justice" iibernahm, wie Clemenceau selbst in einer öffentlichen Erklärnng bezeugt hat. Die Sache stand übrigens für Hertz so zweifelhaft, dass der Fiihrer der Radicalen beizufügen für gut fand: „er habe Hertz niemals einem Minister noch an sonst Jemand empfohlen, weder für irgend ein Geschäft, noch für irgend eine Gunst". Er nahm also das Geld von Hertz für die Actien an, war aber so klug, dass er weiter öffentlich nichts zu thun haben wollte. Drumont stellt schließlich fest, dass es damals kein Finanzgeschäft gab, an dem Hertz nicht betheiligt war. Eigen Aerichte. Klagenfurt, 20. Dccember. (Beherzigenswerte Worte eines deutschen Priesters.) Den „Freien Stimmen" wurde von einem deutschen Priester geschrieben : „Dem Abgeordneten Dr. Steinwender wurde anlässlich seines im Abgeortnetenhause eingebrachten Dringlichkeitsantrages bezüglich deS GprachenerlasseS für Klagenfnrt wegen dessen AnSdruckeS „Hetzpfaffen" vom Präsidenten der Ordnungsruf ertheilt. Ja, welchen Namen verdienen denn jene Priester welche geweiht wurden, um das Wort Gottes zu verkünden, die Sacramente zu spenden, die Gläubigen auf den Weg des Heiles zu führen, welche sich auf ein vou ihrem eigentlichen Bernfe ganz fernab liegendes Gebiet begeben, politische Propaganda und Wühlerei treiben, HasS und Zwietracht säen zwischen bisher friedlich nebeneinander wohnenden Nationen, ein ganzes Land fast in Aufruhr bringen und .schnurstracks der Lehre Christi zuwider handeln, welcher sagt: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Ist es nicht Pflicht der deutschen Priester, dagegen ernstlich Stellung zu nehmen, da durch solch hetzerisches Treiben auch ihr Ansehen geschädigt und untergraben wird. Bedenken die Herren nicht, dass sie durch solche Wühlereien der Religion und ihrem Stande den denkbar schlechtesten Dienst erweisen. Möchten sie den Ueber-flnss an Zeit, über den sie jedenfalls verfügen, nicht besser und nützlicher zu ernsten, wisftnschastlichen Studien und Forschungen verwenden. Ist heutzutage ein begabter Jimgling ohnehi't wahrlich nicht zu beneiden, der den traurig-heroischen Entschlnss sasst, Priester zu werden und dadurch ein Leben voll Leiden, Verfolgungen, Chikanen uud Kämpfen aller Art auf sich zu nehmen, so tragen solche slavisch-nationale Hetzereien in einem vorwiegend deutschen Lande nur dazu bei, die Reihen der ohnehin dünn gesäeten deutschen Priester« rocks-Candidaten noch mehr zu lichten, nützen thun sie jeden-fall^ichts." ^ Ob erradkersburg, 21. December. (Bezirksvertretung swa hl en.) Bei der heute stattgehabten Bezirks' Vertretungswahl aus der Gruppe dcS Großgrundbesitzes wurden folgende Herren gewählt: Josef Sedlak, praktischer Arzt in Es ist mir sehr glcichgiltig, ob Sie mir den Charfreitags-zauber aus dem Parsifal, oder irgend eine schwülstige Svnl-phopie, die Sie nicht verstehen, vorspielen können oder nicht. Aber ich muss, hören Sic wohl, ich muss jemand nm mich haben, der mich durch feines Gefühl und Gennitl), durch Frische und Lebendigkeit fesiclt, abzicbt von Fornien und Ge-danketl, die alt, überlebt, halb todt sind. Ich nluss jemand haben, der mich mit dem Leben von heute verbindet, so dass ich vergessen kann, was hinter mir liegt, jemand, desien Tritt ich inl Leben an meiner Seite höre, der mit nrir gcl)t, nnt mir die gleiche ^Marschroute hat, nüt inir fühlt, denkt, n'ünscht. Können Äe das?" „Ich hoffe es, Frau Gräsin." „D.Ur werden es sehen. Sic essen mit an meinem Tiscl^e, n'ohnen in tncinen Zilnnrcru, ivcrdcn in nieinem Hause ntein anderes Ich; aber icli muss Jlmn Schritt neben mir hören wie die Mutter ihr Kind, ich muss wissen, dass Sic auf dcr Lcbcusstrasie mit mir geicn nach einem Ziele, nicht aus persönlichen: Interesse, sondern aus 'Zuneigung. Könncil Sie das?" „Ja, Fran Gräfin, ich kann das", rief Cäcilie mit leuchtenden Augen. Und sie übertrieb nicht. Sic hatte die Ucbcrzeugung, dass fic der Kamerad der alten ehrwürdigen Greisin, die so wunderbar, so befremdlich sprach llnd iln' doch so tief ins Herz gegrifftn hatte, sein könne, dcren Ätarsch-kamerad auf der Lebeusstrasie werden könne. „Gut, so bleibeu Sie, Z^räuleiu Cäcilie, und werfen Sie die übrigen Papiere dort ul de« Kamin." „Fran Gräfin", rief das junge Aeädchen und fasste stürmisch nach der Hand der Greisin, die sie mit brennenden Küsieu bedeckte, „Sic crrctteu uns, mich und Nl'ama vonl Tode." Jnl Uebcrmaß ihres Daukgefichls siel sie vor dcr Greisin auf die Knicc und barg meinend das (^eficiitchen inl Scl^osic ilircr Gönncrin. Diese fulu' nachdenklich und sinnend über Cäciliens Scheitel bin, als wie wcnn sie sich auf eine längst, längst vergangene (''beschichte besänne. Dann zog sie plötzlich ihre Hand zurück, richtete sich N'ild in ihrenr Sessel ans und schrie wic irr uud gestört auf: „Weg, weg, sage ich. Fort fort; rubre mich nicht an." Bestürzt erbob sich Eäcilie rasch. „Frau Gräfin!" sagte sie erstaunt. Diese atlnnete einige Male tief auf; dann sagte sie: „Ach so, Sie sind's. Ich dachte--mir war, al< ob ich Jlne Haare, .^>hre Stiinnle--" „Wessen--?" „jiommen Sic, nrein Fräulein. Lassen Sie es gut sein. Jcl) will sie denl Gesiude vorstellen. Fiilircu Sie mich in x den Park. Ich nluss ftischc Lnft--Ah! Kommcn Sic!" II. Nicht nur Frau Gurlt, dic Pförtnerin auf Hoheneck, sondern auch das übrige (''^esindc des Schlosses, wie "auch dic Lcnte aus dem fast cinc Stunde weit entfernten Wirthschafts-bofe des Gutes .Hoheneck waren über das Verhältnis, das siÄ> zwischen dem neueu Schlossfräulein und der alten Gräsin, wic auch zwischen crstereni und den Schlossbewehneril berans-bildete, sehr erstaun^. Wer bätte das aber auch in dem kleinen, vcrschüchtcrteu, unscheinbaren Äeädchcn, das vor nuu bald ' fünf Neonaten in ihrem fadenscheinigen Fähnchen ans das Scliloss gekommen war, gesncht? Jetzt war sie absolnte Herrin auf Hoheneck und conlnlandierte in ilner merkwürdig beschti-dcucu, fast ängstlichen Weise, dic sic uoch iunncr beibehalten hatte, nicht nnr die gcsannntc Verwaltung von Hohcueck, sondern anch die Gräfin selbst. Jlnc Redensarten: Ich würde Seite 4 Marburgrr ZettunA Nr. 25. December 198L. also sozusagen unter dem hochw. Protectorate am zweiten Adventsonntage in der GambrinuShalle zu Marburg flott getanzt wurde, und dabei soll der genannte Verein ziemlich wenig Neigung haben, sich dem kath. Gesellcnoereine anzuschließen. Kennt die Religion solche Unterschiede? Niemals! Und ob's der zweite oder der vierte Sonntag im Advent gewesen, das wiro doch nicht in die Wagschale des Gerichtes der Gerechten fallen? Man wollte nur die Feier den Deutschen vergällen. Das aber ist viel schlimmer und diirftc im Himmel weit weniger angenebm sein, als eine schöne Feier der Weihnacht, wie sie iiberall begangen wird, wo brave Deutsche wohnen, und die sie sich am allerwenigsten auf solche Art verkümmern lassen werden. Graz, December. (Berein Südmark. Graz, Frauengasse, Nr. 4.) — Einem bedrängten Gewerbetreibenden in ocm Bezirke Friedau ist ein Darlehen von 179 Gulden gegeben worden. Der Herr ReichSanwalt Dr. Karl Engel zu Berlin, der dem Vereine als Mitglied mit einem Jahresbeiträge von 50 Mark beigetreten ist und diesem durch eine Sammlung 52 Mark zugebracht hat, hat neuerdings der Südmark gedacht, da er in einem eingebenden Bortrage die gefährdete ^^age der Deutschen in unseren ^^anden schilderte und' zur Fi)rdevung unscres Bereincs und sciner Bestrebungen aufforderte. Diese Theinahme der Brüder im Reiche ist sehr erfreulich; es ist nur zu wünschen, dass dieses Beispiel in unserer eigenen LandeSnlark Nachahmung finde. Wir wollen boffcn, dass das Jahr 1893 die Unterlassungssünden seines Vorgängers wettmache und die Zcihl der Mitglieder wie der Ortsgruppen unseres Bereincs beträchtlich vermehre. — Wir machcn neuerdin^^s darauf aufmerksam, dass in den Gegenden von Marburg, St. Egidi und Spielfeld kleinere wie größere Besitzungen um billige Preise zu haben sinti und foroern unsere ^tammcsgeuosscn, die sich im Unterlande ankaufen wollen, auf, diese Gegenden ins Auge zu fassen. Eine deutsche Frau, die der Südmark bei jeter Gelegenheit in dankenswerter Weise gedenkt, hat dem Bereine 2l) Kronen gespendet. Mögen andere, denen eS ihre Mittel erlauben, das Beispiel dieser edlen Frau nachahmen! — Möqe auch das rühmenswerte Beispiel jener echtdentschen Männer nnd Frauen allerseits, zumal auch voil unseren ^rts.^ruppen n^ch^eahmt werden, welche sich sowohl in selbst, als auch an anderen Orten zu dem Zwecke Einigt haben, anlässlich des bevorstehenden Erscheinens der n/en Münzen die erste Krone, die in ihre Hand kommen ,^.)lrd, dem Bereine „Südmark" zu spenden! Es ist dies ein )>beuswerter Entschluss, der allseitige Nachahmung verdient. Tie Bereinsleitung kann es nicht unterlassen, dieses gute Beispiel allen deutschen Männern und Frauen vorzuhalten und alle zu gleichem Thun aufzufordern. Es ist ja kein großes Opfer, das hiemit gebracht wird, und es wird einer guten Sache gebracht. Weibnachten ist da, die Zeit, die jeden zum Spenden und Wohlthun einladet und ermuntert, und da jeder so gerne git^t, der es nur halbwegs kann. Möge sie alle Deutschen auffordern, dem Beleine „Südmark" die obengenannte Gabe zuzuwenden und hiedurch nothleidenden und bedrängten Stammcsgenossen Hilfe zu bringen! Kronenspenden werden in Graz von den Schriftleitungen des Grazer Tagblattes, der Ta^zespost, des Grazer Wochenblattes und von den Herren Jamnik (Hauptplatz) und Selbacher (lKries-platz) entgegengenommen. Windisch - Feistrilj, 22. December. (Sylvester-feier.) In den Gasthauslocalitäten der Frau Limauscheg findet am 31. d. M. eine vom hiesigen Ortsschulrathe veranstaltete Sylvesterfeier mit Glückstzafen und Tanz statt, deren Reinertrag zur Unterstützung armer Schulkinder verwendet wird. Die Musik besorgt die Stadtkapelle. Hoffentlich wird dem Zwecke ein nicht zu unbedeutendes Scherflein zufließen. Windisch' Feistritz. 22. December. (Weihnachtsfeier.) Am Sonntag, den 18. d. fand in H. G. Neuholds Gasthaus die Weihnachtsfeier des hiesigen deutschen Turnvereines statt, die sich eines ausserordentlich guteu Besuches zu erfreuen hatte und bei der die ftöhlichste Stimmung herrschte. Die Bortragsordnung wurde von der recht braven St. das lieber so machen, oder: Es wäre vielleicht besser, wenn das oder jenes unterbliebe, hatten auf .Hol^eneck mehr Respect als die gewöhnlich ebenso kurzen wie unklaren Anordnungen der Gräfin selbst, der erwiesenermaften alles, was auf Hoheneck passierte, sebr gleichgiltig war, sobald es ilir nicht gegen das Anseben der Familie oder der Herrschaft zu verstoßen schien. Man sah es Eäcilien oft an, dass es ihr fürchterliche A!ühe .-tnd Angst verursachte, in gewissen Fällen eine Entscheidung ^ treffen. Wenn der (^ut'?pächter von landwirthschaftlichen ^ierbesiernngen oder von baulichen Beränderungen sprach, wenn stwistiqkeiten unter den Veuten selbst entstanden ivaren, oder wenn die Gräsin, die ibr rücklxiltloses Vertrauen entgegen-.'l'rachtc und sie in ihrem ^^iebesbedürfnis fast verhätschelte, ihr den Verkehr mit dem Rechtsanwalt und mit dem Banquier /übertrug, so war ibr manchmal das Weinen nahe. Was wusste sie von alledem? Sie schreckte vor der Verantwortung, die sie damit übernahm, zurück, schließlich al»er gab sie in ihrer Weise die Entsct^eidung und alle Welt fand diese dann sehr verständig und klng. „Die versteht's", sagte Frau Gurlt zur Pachterfrau, die eben aus dem Schlosie kam, „das ist keine von denen, wie wir so viele schon lsier gehabt haben und die nach vier oder sechs Wochen alles, was Hoheneck hieß, unkieimlich fanden und davon giengen, die die alte Gräsin wie ein halbes spenst schilderten und es nicht über sich brachten, auch nur noch eine Nacht mit ihr unter einem Dache zu wohnen." „Denken Sie nur, meine beste Frau l^urlt, ich brachte den Pachtzins hinauf und da noch eine .Kleinigkeit daran fehlte, so wollte ich mit der alten (Gräfin selbst sprechen, lli^ehen Sie zu Fräulein Eäcilie", hieß es, und damit fertig. nleine Beste, dass sie sich Beide Du neunen Mutter uud ^Uud." oben serviert, hat mir ja alles Mareiner Streichkapelle, die auch die Pausen durch gediegene Concertstücke ausfüllte, eröffnet, wonach der Sprechwart, Herr Josef Stingl die Erschienenen mit einer herzlichen Ansprache begrüßte und den Damen für die Christbaumspenden dankte. Unter den flstten Weisen der Musik marschietten hierauf die strammen Turner in den dicht besetzten Saal, um Aufstellung zu den Freiübungen zu nehmen. Diese, sowie die weiterS zur Auffilhrung gebrachten Pyramiden fanden allgemeine Anerkennung und verriethen in ihrer exakten Durchführung die Ausbildung der Turner. Unter lebhaften Beifallsbezeigungen zog die wackere Schar wieder ab. Der neugegründete Männergesangverein unter Leitung des tüchtigen Cbormeisters, Herrn AugustHeller, erfreute die Anwesenden durch einige wirkungsvoll vorgetragene Vollgesänge. Als der von dem Fräulein Käthe Stingl herrlich geschmückte, mächtige Christbaum angezündet worden war, begann die Bertheilung der zahlreichen Widmungen, die viel Anlass zur Heiterkeit boten. Herr Dr. Bergmaun gab der allgemeinen Stimmung beredten Ausdruck, indem er dem Turnvereine und seinem allverehrten Sprechwart unter Hervorhebung des Wertes turnerischer Uebnngen für die Veranstaltung der schönen Feier den Dank und die Anerkennung ausdrückte. Die Verlosung eines reich ausgestatteten Glückhafells schloss das officielle Programm, an das sich trotz der späten Stunde ein flotter Tanz reihte. — Die bestens gelungene, erhebende Feier wird allen Theilnehmern gewiss in angenehmster Erinnerung bleiben; dieftlbe hat gezeigt, dass sich der wackere Turnverein großer Sympattjien zu erfreuen hat, die ihm zu entreißen auch der in der letzten Sonntagsnummer der „Südst. Post" erschienene, von Ber« dächtigungen nnd Gemeinheiten sirotzende Artikel, anf den einzugehen wir unter uuserer Würde h.'.lten, nicht imstande war. Der Turnverein ist zu dem schonen Erfolge dieser Familienfeier zu beglückwünschen. Gut Heil! Radkersburg !L3. Dec. (Bezirksvertretungswahlergebnis.) Zum Obmann unserer BezirkSvertretung wurde abermals Herr Bürgermeister Johann Reitter und zum Obmanll-Stellvertreter Herr Oswald von Kodolitsch, Gutsbesitzer (neu) gewählt. Dieses Wahlergebnis rief allgemeine Befriedigung hervor. Warburger Hemeinderath. (Sitzung vom 21. December.) Der Bürgermeister theilte zu Beginn der Sitzung mit, dass drei Einlaufe vorlägen, deren Berathung nicht mehr auf die Tagesordnung gesetzt werden konnte. Der eine dieser Einlaufe sei die Erledigung des von Herrn Anton Götz gegen die stadt- und gemeinderäthliche Entscheidung wegen des Wiederaufbaues seiner Picherei ergriffenen Rekurses vonseite der steicrni. Statthallerei. Der zweite Einkauf sei ein Schreiben der steierm. Statthalterei in der Angelegenheit der Bitterl' schen Stadtarmen-Stiftung und der dritte ein Schreiben des hiesigen philharmonischen Vereines, in dem dem Gemeinde-rathe für die Bewilligung der Snboenlion für das kommende Jahr der Dank ausgesprochen und die gleichzeitige Uebersen-dung von einerm Exemplare des Rechenschaftsberichtes für 1892 angezeigt wird. Das letzterwähnte Schriftstück wurde nach Verlesung seines Inhaltes zur Kenntnis genommen. Ä.-R. Psrimer erstattete über die Erledigung der steierm. Statthalterei bezüglich des Wiederaufbaues der Picherei im Götz'fchen Brauhause den Bericht. In dieser Entscheidung wird dem Recurse des Herrn Götz mit der Begründung stattgegeben, dass es sich in dem vorliegenden Falle nicht um eiuen Gegenstand des selbst-ständigen Wirkungskreises handle, und dass nicht die Bestimmungen des Baugesetzes, sondern vielmehr jene der Gewerbeordnung vom Jahre 1859 beziehungsweise der Gewerbegesetz-Novellen vom Jahre 1883 und 1885 in Anwendung zu bringen seien. Wegen der fehlerhaften Anwendung des Gesetzes wurden die Entscheidungen des StadtratheS außer Kvaft gesetzt. DerReferent beantragte namens der Section, den Er-lass der Statthalterei zur Kenntnis zu nehmen und zur Ber-nmdung einer Verschleppung der Angelegenheit von einem Necurse an das Ministerium des Innern abzusehen. Der Antrag wurde angenommen. brühivann erzählt. Einmal ist er mit dem Thee hinausge-komnieu, da hat sie vor der alten Gräsin dagelegen und hat nur so geschluchzt und geweint und die Gräfin hat gesagt: Wie ? Dil liebtest mich ganz interesselos, Cäcilie? Und Fräulein Dorner hat gesagt, sie wolle lieber von ihr gehen, wenn sie il?r das nicht glauben könne. Sie wolle nichts von der Gräfin als ihre Zuneigung erringen." „Nein, so was! Wer hätte das gedacht?" „Ach, wenn ich nur reden wollte, Frau i^^indner, ich könnte Ihnen Geschichten erzählen — ich sage Ihnen, Geschichten —! Aber es ist bester, ich sehe nichts. WaS todt ist, ist todt." „Nun sehen Sie mal an, Frau Gurlt. Aber dass die Sache nickt so klipp und klar liegt, das sieht die Welt. Da steckt etlvas dahinter und die alte Marianne auf dem Kuhhof sagt es auch. Denken Sie, die Marianne schwört Stein und Bein, Fräulein Dorner sähe der jungen Gräsin Ermelinde, die schon vor zwanzig Jahren gestorben ist, ähnlich." Frau Gurlt blieb vor Schreck starr und steif; erst nach einer Pause fragte sie hastend und geheimnisvoll: „Auch die Marianne hat's gesehen? Nein, so was! Die Augen und das Kinn, aber besollders die Augen, ganz wie dei der Gräsin Ermelinde!" „Aber Frau Gurlt, es ist ja gar nicht möglich. Ich habe freilich die junge Gräfin nie gesehen, aber Fräulein Dorner ist doch erst achtzehn Jahre alt oder noch nicht einmal ganz, und Gräsin Ermelinde ist schon zwanzige Jahre todt." „Und die Mutter von Fräulein Donter lebt noch." „^^ebt noch?" „Natürlich. Sie wohnt in der Stadt und ist Stickerin. Friedrich hat's auf deu Briefen gelesen, die er manchmal fortschaffen muss." „Nun sehen Sie mal an!" G.'R. Pfr im er berichtete über die Zuschrift der Statthalterei bezüglich der Bitterl'schen Stiftung str die Stadtarmcn. In diesem Erlasse wird mitgetheilt, dasS die Stiftung der Bitterl von Tessenberg'schen Erben im Betrage von 17.615 fl. 68 kr. derzeit von der Gemeinde in Verwaltung genommen werden könne, da sich gegenwärtig kein Mitglied der Familie in Marburg aufhalte. Die Gemeinde müfse die testamentarischen Bestimmungen bezüglich der Reinhaltung und Schmiickung des Bitterl'schen Grabes, sowie einige andere Auflagen erfüllen, wenn sie die Verwaltung der StiftungSgelder übernehmen wolle. Auch wäre die An» läge des Stiftungscapitales in einheitlicher Notenrente räth-lich. Der Referent beantragte, der Gemeincerath möge beschließen, der Statthalterei mitzutheilen, dass der Gemeinderath die Verwaltung des Stiflunqsoermögens übernehmen und das Capital in einheitlicher Notenrente anlegen werde. Angenommen. G.-R. Jng. Nödl referierte über die Vergebung der Professionisten-Arbeiten für 1893. Der Berichterstatter erklärte, dass die Section ncich dem üblichen Grundsatze vorgegangen sei, die Arbeiten jenen Bewerbern zu übertragen, die noch nie oder selten erst dieselben besorgten. Die Ausschreibung der Arbeiten sei öffentlich erfolgt. Die Anstreicher-Arbeiten wurden dem Antrage des Referenten gemäß Herrn Karl W.iß übertragen; die Malerarbeiten werden entgegen dem SectionS-antrage gar nicht vergeben. Die Glaserarbeiten werden Herrn Bernhard, die Kleidermacherarbeiten Herrn Grambus, die Schuhmacherarbeiten Herrn Gospodaritsch, die Schlosseiarbeiten nach dem Antrage der Genosse»schast der Metallarb. iter Herrn Fersch, die Schmiedearbeiten Herrn Mlaker, die Spengler-arbeiten Herrn Partl, die Hafnerarbeiten Herrn Habianitsch, die Zimmermaun^rbeiten Herrn Kiffmann, die Maurer-arbeiten KnfnerS Äben, die Tischlerarbeiten Herrn Hölzl, die Brunnmacherarbeiten Herrn Kiffmann und die Wagnerarbeiten Herrn Pergler übertragen. — Für alle übrigen Arbeiten lagen keine Ansuchen vor, es konnten daber auch keine Anträge gestellt werden. Den Gesuchwerbern, welchen Arbeiten übergeben wurden, wird mitgetheilt werden, dasS im Falle nicht zufriedenstellender Leistungen sofort die Entziehuug der Uebertragung erfolgen miisste. G.'N. Jng. Nödl erstattete den Bericht deS Ausschusses in Feuerwehrangelegenheiten. Der Referent erinnerte an das Schreiben der freiw. Feuerwehr (das wir in Nr. 99 unseres Blattes vom Ii. d. wortgetreu veröffentlichten. Anm. der Redczction), demzufolge ein Aitsschuss eingesetzt wurde, um mit der Feuerwehr in Verhandlung zu treten. Am 13. d. M. versammelte sich dieser Ausschuss zu einer Sitzung und lud die Leitung des Feuerwehr-Vcreines ein, an dieser Sitzung theilzunehmen. — Es erschienen infolge dessen die Herren Schostcritsch, Macher, Pirch, Lonöar und Massatti. Der Verlauf der Berh.indlungen wurde in einem Protokoll zusammengestellt. Diesen protokollarischen Aufzeichnungen zufolge gab der Borsitzende des Ausschusses u. a. den erschienenen Mitgliedern der Vorstellung des Feuerwehrvereines Aufklärungen über die Haltung des Referenten L.-R. Kralik in der vorletzten Sitzung des Gemeinderathes und fügte hinzu, dass die gegen Herrn Kralik erhobenen Vorwürfe ungerecht waren. Die Mitglieder der Vereinsleitung der freiw. Feuerwehr machten hierauf über die Verwendung der Feuerwehr-gelver Mitthcilungen und gaben an, dass die Telept)onleitung beispielsweise in die Wohnungen aller Chargen der Feuerwehr geführt wurde, womit die große Ausgabe erklärt sei. Der Ausschuss nahm die Angaben des Vorstandes der Feuerwehr zur Kenntnis. — Herr Massatti brachte vor dem Ausschusse seine Meinung dahin zum Ausdruck, dass auch in Hinkunft größere Anschaffungen für die Feuerwehr nothwendig sein würden, wie z. B. der Kauf einer zweiten kleinen Dampfspritze. — Der Obmann deS Feuerwehr-Vereines Hr. Schosteritsch stellte an den Ausschuss das Ansuchen, ^ie Gemeindevertretung möge außer der Uebernahme der von der Feuerwehr contrahierteu Schuldenlast auch die fernere Gewährung der Subvention im Betrage von 50l) Gulden beschließen. Endlich fassten die Vertreter des FeuerwchrvereineS ihre Wünsche in folgenden Punkten zusammen: I. die Ge- „Aber das kann sein, wie es will, sie sieht ihr ähnlich und dahinter steckt etlvas. Ich will nicht gesund hier stehen, wenn da nicht etwas dahinter steckt." „Und dann der Name Dorner. Wie in aller Welt sollte sie denn zu dem Namen Dorner kömmen?" „Ach, dass sich Gott erbarme, Frau Lindner, das ist's ja eben. Eben der Name ist's ja, der mich darauf gebracht hat." Ich habe einmal etlvas gehört von einem Schauspieler mit dem Namen Dornau, hören Sie wohl, Dornau, nicht Dorner. Dieser Dornan war in der Stadt am Theater und unsere Gräfin Ermelinde sott ganz und gar in ihn verschossen gewesen sein. Und wie Gräfin lLrmelinde in Wien gestorben war, da war auch Dornau in der Stadt verschwunden. Kein Ältensch hat wieder etwas von einem Schauspieler Domau gehört." „Aber Dorner und Dornau ist doch nicht dasselbe, Frau Gurtt." „Na, Sie wissen ja, was die Schauspieler für Leute sind; denen ist ja kein Name gut genug. Wenn einer Müller heißt, so nennt er sich als Schauspieler A!ellini, und wenn einer Schulze oder Schmidt oder Lehmann heißt, so nennt er sich Carius oder Marius oder wie immer. Warum soll sich also eiuer, der Dorner heißt, nicht Dornau nennen?" „Sie meinen also — —?" „Gott soll mich leben lasien, ich meine gar nichts. Aber ich denke mir: dahinter steckt etwas und das lasse ich mir nicht ausreden." Der eminente Wissensdrang und Forschungstrieb, der die beiden Frauen beseelte, und den man außerhalb Hoheneck vielleicht einfache Klatschbaserei genannt haben würde, hatte sie so eingenommen, dass ihre Wahrnehmungskraft fitr das, was um sie herum oder richtiger über ihnen vorgieng, bedeu» tend vermindert wurde. Nr. 103, 25. December 1892 Mardurger Zeitung S??»«' S. vieindevertretung möge auf die „Marbmger Zeitung" einwirken, damit die Thätigkkit der Feuerwehr nicht immerhin abfälliger Wcije brhandell werde; 2. die der Keuerwehr von der Gemeindevertretung bisher gewährte Subventicn möge dem Bereine auch fürdcrhin ungrschmälert gegeben werden, und endlich 3. die Gemeindevertretung möge für das ehemals Wiesinger'sche Haus, in dem sich das Feucrwehr-Depot defindet, einen Hausmeister bestellen, dessen theilweise Ent« lohnung die Feuerwehr aus eigenen Mitteln bestreiten wolle. Der Berichterstatter wies auf den Umstand hin, dass die Angtleg:nheit sich um den der freiw. Feuerwebr gewährten Vorschuss im Betrage von 1700 Gulden, dessen Rückzahlbarteit aufgehobm werden solle, und um den ungeschmälerten Fortbezug der Jahressubvention drehe. Der AuSschuss habe sich entschlossen, folgende Anträge dem Gemeinderathe zur Annahme zu unterbreiten : l. Es liegt nicht in der Macht der Gemeinde, auf die Leitung der , Mardurger Zeitung" einen Einfluss auszuüben. 2. Auf die Rückzahlung der l700 fl. kann nicht verzichtet werden, es wird aber auf die Rückerstattung solange Verzicht geleistet werden, bis die Feuerwehr sich in finanzieller Beziehung eiholt habe; und endlich 3. Die Bestellung eines Hausmeisters in der Person des städtischen Taglöhners Ki einz für das Feuerwehrdepot wird bewilligt. — Der Gegenstand gab zu längeren Wechselredcn Anlass. G.-R. Grubitsch erinnerte an Ue Thatsache, dass der Gemeinderath der freiw. Feuerwehr gab, was sie verlangte, der Verein selbst habe einen rückzahlbaren Vorschuß begehrt. Jetzt aber habe die Sache eine andere Wendung genommen. G.-R. Kralik wies gleichfalls auf die von dem Vorredner betonte Thatsache hin und sagte, das Schreiben der Bereinsleitullg an den Gemcinderath, in dem mit der Auflösung des Bereines gedroht wird, wofern den Wünschen de« Borstandes nicht Folge geleistet werde, lasse sich fast n?ie eine Erpressung an. Zwei Männer führten in dem Bereine das große Wort und diktierten den Mitgliedern der Feuerwehr ihre Meinung. Im Schöße der Gemeindevertretung hätten, wie erinn-rlich sei, die unsinnigen Ausgaben dcs Bereines Staunen und Unwillen erregt. Wenn der Gemeinde» rath diesmal nachgebe, so werde er nächstens vom Vereine wiederum in Anspruch genommen werden. Es werde ja bereits von der Anschaffung einer zweiten Dampfspritze gesprochen. Trete die heutige Bereinslcitung ab, so würde sich sofort eine neue Feuerwehr bilden. Es seien genug geschulte Feuerwehrleute in Marburg, die nnter der gegenwärtigen Leitung dem Vereine nicht angchörln wollen. Auch jüngere Männer, 23 an Zahl, seien geneigt, einem neuen Bereine beizutreten. Eine die Namen derselben tragende Liste sei in seinen (des Redners) Händen. Ein neuer Verein würde fast ^00 Mitglieder zählen und diesen wäre eine stramme Leitung nur angenehm. Und der Verein würde das Vertrauen der Bevölkerung wieder gewinnen, wenn ein angeschener Mann an der Spitze des Vereines stünde. Der Redner stellte am Schlüsse seiner Ausführungen folgenden Antrag: „Die löbliche Gemeindevertretung theil«: der je^igen Feuerwehrleitung mit, dass sie den am 30. November l. I. gesassten GemeinderathsbeschlusS vollinhaltlich aufrecht erhält. Sollte sich darob die Vereinsleitung gezwungen sehen, abzudanken und den Verein aufzulösen, so wird der Herr Bürgermeister ersucht, die auf dem ihm überreichten Schreiben verzeichneten 29 Gewerbetreibenden, lauter erprobte Feuerwehrmänner, zu verständigen, damit sie unverzüglich die Gründung eines neuen Vereines vornehmen. Gleichzeitig soll ein Appell an die Bewohner Marburgs zu recht zahlreicher Betheiligung amtlich hinausgegeben werden." Der Bürgermeister gab seiner Ueberzeugung Ausdruck, dass die Neugr'indung eines Vereines nicht so rasch von Statten gehe, mc»»» könne aber die Feuerwehr nicht ent-behren. Die zum Beitritte entschlossenen Männer mögen dem gegenwärtigen Verein sofort beitreten. Dann könne ja in der Generalversammlung des Vereines eine neue Leitung gewählt werden. G.-R. Stieb ler erklärte, der Gemeinderath als solcher könne ja den Wunsch aussprechen, dass die gegenwärtige Leitung abtreten möge. „Den Gefallen thuu sie uns aber nicht." Es könne geschehen, dass die Gerätschaften und Apparate der Feuerwehr mit einem Pfandrecht belastet würden, und erst nach geschehener Auslösung wieder in den Besitz der Gemeinde kämen, wenn der Feuerwehr die Subvention geschmälert oder verweigert werd.'. Deshalb müsse man dem Vereine nach Thunlichkeit entgegenkommen. Redner sprach auch den Wunsch aus, die zum Beitritte entschlossenen Leute mögen dem heutigen Verein sogleich beitreten, dann könnten sie ja die gegenwärtige Leitung stürzen. Der Gemeinderath aber dürfe die Vereinsleitung nicht dadurch zum Aeußersten treiben, dass er in Opposition gegen sie tritt. G.'R. Kralik wies dem Vorredner gegenüber auf den llmstand hin, dass nicht die Gemeindevertretung Opposition treibe, sondern die Feuerwehrleitung. In der Sitzung am 30. November habe ja der Gemeinderath den Wünschen der Feuerwehr vollinhaltlich entsprochen. Diese Wiinsche ubcr änderten sich sozusagen über Nacht und aus einem rück^^ahl-baren Vorschuss sei auf einmal ein unrückzahlbarer geworden. 1700 Gulden könne die Gemeinde nicht mir nichts dir nichts hinauswerfen. — Mit dem sofortigen Beitritt drr ehemaligen Feuerwehrleute, sowie mit dem der übri.^cn habe es ein eigenes Bewanttnis. Den Satzungen d?r Feuerwehr zufolge, die vor kurzem erst in diesem Sinne geändert wurden, haben nämlich neu^intretende Mitglieder erst nach Ablauf eines Jahres Stimmrecht. Mit der Beseitigung der gegenwärtigen Vereinsleitung aus diese Weise sei es daher nichts. G.-R. Bancalari machte auf die Gesichtspunkte aufmerksam, die in der schwebenden Frage maßgeliend seien. Der Gemeinderath habe eS mit einer seit zwanzig Jahren bestehenden Feuerwehr zu thun und es müsse der lange Bestand dieser.- Institution geachtet werden; auch müsse man über Perioden, die nicht so glänzend waren, hinweggehen. Das Anerbieten, in den Verein einzutreten, habe sijr den Gemeinderath keine Bedeutung, da diese Männer der letzteren gegenüber keine Verpflichtung haben. Auch dürfe aus eine Auslösung des heutigen Vereines nicht hingearbeitet werden, weil derselbe unerlässlich sei. Ein solcher Schritt wäre für die Gemeindevertretung viel zu gefährlich, weil sie die Verantwortung dasür nicht tragen könne. Was solle, wenn der Verein sich auflöse, in der Zwischenzeit geschehen? Es könne, bis ein neuer Verein gegründet sei, zwanzigmal brennen und man stehe ohne Feuerwehr da. Auch die Gemeinde habe der Feuerwehr gegenüber gewisse Verpflichtungen. Der Verein stehe in finanzieller Hin ficht schlecht. „Ob wir wollen oder nicht, wir müssen aber in den saueren Apfel beißen." Es handle sich um den Voischuss von 1700 Gulden, dessen Rückzahlbarkeit festgestellt werden müsse. Redner stellte schließlich den Antrag, der Gemeinderath möge beschließen, dass der Vorschuss von 1700 Gulden von dem Feuerwehrvereine derart zurückgezahlt werde, dass in den ersten zehn Jahren je 100 Gulden jährlich, nach Ablauf dicser Frist aber im Jahre 200 Gulden zurückerstattet werden. Auch werte der Verein angewiesen, halbjährige Rechnungsausweise vorzulegen. G.-R. Spacek schloss sich den Ausführungen dcs Vorredners vollinhaltlich an. G.-R. Leeb machte gleichfalls auf die Statutenänderung aufmerksam und hob hervor, dass die Leitung dcs Vereines mit dem vom Gemeinderathe besttllten Maschinisten für die Dampfspritze bereits unzufrieden sei, weil derselbe die Spritze protokollarisch übernehmen wollte. Der Gemeinderath werde mit dem heutigen Vereine stets in Collision gerathen und werde mit den Leuten, die jetzt in demselben beisammen sind, nicht fertig werden. G. R. Prof. v. Britto warnte vor einem zu weit gehenden Entgegenkommen. Wenn die Feuerwehr erfahre, wie die Sache aufgefasst werde uud dass der Gemeinderath sich nicht getraue, sich von ihr loszumachen, so werde das ärgerliche Folgen haben. Es sei nicht schwer, vorherzusagen, dass die Frage binnen Jahresfrist wiederum auf dem gleichen Punkte sich befinden werde. Die Behauptung, dasS man in große Verlegenheit käme, wenn die Feuerwehr sich auflöste, sei nicht ganz stichhältig, denn die heutige Feuerwehr gehe zurück uud sinke allmäl)lich immer tiefer; dem Namen nach sei sie da, thatsächlich aber seien keine Leute vorhanden, wenn eS gelte, bei einem Brande zu löschen. Wenn jetzt der Feuerwehr ein zu großes Entgegenkommen gezeigt werde, so werde die Mangelhaftigkeit ihrer heutigen Organisation nnr verkleistert; es werde in Bälde etwas geschehen müssen, um die Verhältnisse gesunder zu machen. Man brauche allerdings nicht gleich aufzulösen, die Rückzahlung des Vorschnsies möge aber nicht gar so leicht gemacht werden, weil damit nichts erzielt werde. G.-R. Dr. Miklautz schloss sich dem Antrag Ban-calari vollkommen an. Durch einen Bruch mit der Feuerwehr würde für die Gemeinde eine sehr große Verantwortung heraufbeschworen werden. Es handle sich bei Bränden nicht nur UNI das Hab und Gut, sondern manchmal auch um das Leben von Bürgern. Die Unterstützung der Feuerwehr sei daher geradezn geboten und erscheine ja nicht sehr groß. Die Gemeinde gebe viel größere Unterstützungen an Vereine, die nur dem Vergnügen gewidmet seien, beispielsweise dem Ver-schönerungsverein, dem Philharmonischen Verein und dem Casinoverein. Die Feuerwehr bekomme lediglich 5)00 Gulden im Jahre. Der Redner erklärte er sei dafür, der Feuerwehr entgegenzukommen, weshalb er wünsche, dass die Rückzahlungsmodalitäten erleichtert würden. Es sei ja möglich, dass die Gemeinde von dem der Feuerwehr gewährten Vorschuß gar nichts zurückbekomme, allein daran sei nichts zu ändern. Die Bereitwilligkeit zum Eintritt in den Vereill begrüßte Redner mit Freuden. G.-R. Pfrimer sprach den Wunsch aus, man möge der Feuerwehr nicht schroff entgegentre^u. Mit dem Rück-Zahlungsmodus ist Redner aber keineswegs einverstanden. Wenn sogleich von dem seinerzeitigen Beschlüsse abgegangen werde, so sei er (Redner) überzeugt, dass im nächsten Jahre eine zweite Dampfspritze angeschafft und die Gemeinde unter der Androhung der Auflösung der Feuerwehr aufgefordert werde, zu bezahlen. Man werde in die gleiche Calamität wiederum gerathen, in der »nan sich heute befindet, da die Feuerwehrleitung einfach sagen werde, wenn ihr nicht bezahlen wollt, so verpfänden wir die Geräthschaften. Der Redner stellte schließlich den Antrag, von dem Beschlnsse, dass der gewährte Vorschüsse in drei Jahren zurückzuzahlen sei, abzuglhen und nur auf/>uhrlichcn Rückzahlungen in der Höhe von 100 Gulden zu bestchcn: wenn die Feuerwehr jedoch bei Neuanschaffungen die Hilfe der Gemeinde in Anspruch nehme, habe fie die Genehmigung der Gemeindevertretung einzuholen. G.-R. Stieb ler beantragte, die Rückzahlung des Vorschusses derart zu regeln, dass jährlich von der gewährten Subvention 100 Gulden in Abzug kämen. G.-R. Scher bäum gab seiner Anschauung dahin Ausdruck, dass man wegen der sinanciellen Misöre der Feuerwehr nicht so viele Worte machen sollte. Der Gemeinderath würde die in Rede steh.uden 1700 Gulden gerne daran wagen, wenn zu sehen wäre, dass die Feuerwehr etwas leiste. Es seien aber genug Beweise vorhanden, dass die Feuerwehr gar nichts mehr zu leisten imstande sei. Und warum könne sie nichts leisten? Weil sie keinen tiicktigen Führer, kein ordentliches Commando, keine ordentliche Leitung habe. Es könne ja von der Gemeindevertretung nicht zugegeben werden, dass eine Feuerwehr bestehe, die gar nichts leiste, man müsse zusehen, wofür man Geld ausgebe. Redner erklärte sich gegen die Nengründnug eines Feucrwehrvereines. Man solle die Herren, die dem gegenwärtigen Vercin beitreten wollen, ans-sordern, ihren Beitritt zu vollziehen, und der Herr Biirger-meister als Feuerwehr-Obercommandant möge dann erklären, er sei mit der heutigen Leitung nicht einverstanden, sie möge zurücktreten. Redner stellte einen Antrag, der dahin lautete, auf die Rückzahlung der 1700 Gulden zu verzichte« und den Herrn Bürgermeister zu ersuchen, der gegenwärtigen Leitung der Feuerwehr seine Unzufriedenheit auszusprechen. G.-R. Kralik acceptierte den Antrag Scherbaum Mtd zog seinen Antrag zurück. Bei der hierauf vorgenommenen Abstimmung wurde der Antrag Bancalari (siehe oben!) angenommen. Dcs Weitercn wurde beschlossen, für das ehemals Wiesinger'sche Haus einen Hausmeister zu bestellen und denselben aus Gcmüut(Mitteln zu entlohnen. Der Berichte! statter theilte mit, dass die Feuerwehr mit dem scinerzeitigen Beschlüsse des Gemriuderathes einverstanden sei, wonach größl^re Anschaffungen der Genehmigung der Gtmeindevertrclung bedürfen. Endlich wurde beschlossen, dass die Feuerwehr h.übjährig Rechnung zu legen habe. G.-R. Jng. Nödl referierte über das Ansuchen der sreiw. Flucrwehr von Pickerndorf um die Bewilligung zur Herstellung einer Tclephonleitung nach Marburg. Der Berichterstatter wies auf die Thatsache hin, dass die Feuerwehr von Pickerndorf schon zu wicderholtenmalen in die Lage kam, bei Bränden im Siadtgebicte einzugreifen. Das vorliegende Ansuchen an den Stadtrath laute imWesentlichen dahin, es möge die Aufstellung der Sprechapparate in dem Wachtzimmer der P ckerndorf^r Feuerirchr, das sich imHanse des Hanptniannes, Herrn Rottner, befindet, gestattet nnd die Verbindung mit der städt. Polizeiwachstube erlaubt werden. Der S^clionSantrag gieng dahin, das Ansuchen der Pickerndorser Feuenvehr auf Widerruf zu genehmigen. G.-R. Rottner theilte mit, dass Herr Dr. Reiser sich bereit erklärte, eine Nachtwache auf seinem Gute aufzustellen, wenn die Telephonvcrbindung hergestellt werde. Geschähe das, so könnte wohl m.inchcr Brand von Pickerndorf gemeldet werden, beoor er hier bemerkt werde. Der Bürgermeister sa.^te, dass dieses Anerbieten mit Befriedigung zur Kenntnis genommen werde. fBraro!) — Hierauf wurde der Antrag der Section angenommen. G.-R. Stieb ler erstattete den Bericht ü^er den Antrag bezüglich der Verlängerimg der Begünstignn^?, wonach Neubauten von den G'in^indeunilagcn befreit sind. Der Referent crtlärtc, dass mit (5ndc dicscc' Jahres die in Ned» stehende Begünftignlig für Neubauten erlischt und stellte solgendcn Antrag: „Der tödliche G.-R. wolle im Principe die Berechtigung ZUN! Ansuchen um Befreiung von der Entricktilng der meindeumlageu auf die Dauer von 12 Jaln'en für jene neu-erbanten Wohnhäuser aussprechen, welche bis zum ^-il. Dec. 18!w vollkonnnen fertiggestellt sind und durch ihre Tituation, ihre rällmlichen Verhältnifie oder durcl) ihre Fa^ade zur Verschönerung der Stadttheilc oder zur Behebung allfälliger Verkehrshindernisse beitragen. Die Gesuclie um die bezügliche Steuerbefreiung sind in der Regel nacli Erhalt der Banl?cwilliguug unter Anschtuss der Pläne und der Facad-Ansiclit denr G.-R. zur Entscheidung vorzulegen, ^-ür jene gri^ßeren neuerbauten Wobnhanscr hingegen, ivelche gcgeluv^'rtig bereits unter Dacl) stellen, bat dis in der tliundmachnng von: L<>. Nov. 18^«» geltende Norm ansreclit zn bestehen." Bancalari beantragte, dass ein Aussäinss ans Juristen lind Ballverstandigen zusanunengesetzt u'erde, der die zil scl^affende Norin präcisiere und dein l^^eineiuderathe in der.^ uächsten Sil'^nng einen bezüglichen Antrag unterbreite. D^ Principiei! seien ja zur ,'ieit selion ausgesprochen, doch sollten sie präcisiert werden. G.-R. Dr. )^litlani^ stellte den Antrag, auch für Umbauten die Befreiung von den (^emeindemnlagen zu gewähren. Bürgermeister-Stellvertreter Dr. Sclnniderer begründete in längerer Rede seine gegneriscl^e Stellung znm Antrage der Section. Vor sechs Iahren habe sich Redner iiiit der Befreiung von den (>^emeindeulnlagen niclit befrennden köluieit, da diese Befreiung znineist vermögenden Leuten zugute täine, die sich ein Hans mit einem j>iostenanfu'aild von 4l).0<»0 fl. erbauen lassen und auf die jälirliche Befreiung iiu Betrage von fl. gewiss nicl't aiistehen. Unl die Baulnst zn wecken, habe mau das Gesetz geschaffen und vielleicht anch das '^icl erreicht. Heute inüsse nran aber andere Gesichtspnncte berücksichtigen. Wer solle die Befreiung erlangen? Der Reiche, der eine schöne Fa^ade kann machell lassen. Das sei ein Ullrecht gegen die ärlnere Bevölkerung. Redner begrüßte sctUicßlich deu Alltrag Bailealari, der ilach einigen kurzen Erörternngen zln' AnnalMe gelangte. In den Aussctnlss wurden die Herren Dr. Schil^'^erer, Dr. ÄiiklalU^, Dr. Vorder, Iilg. Nödl, Stiebler. >Av/atn nlld Grllbitsct'» gewäl^lt. G.-R. Vötiebler berichtete über die Gesuche des Herrn Iohanu Leluesch lllld des sürstb. Lavallter (5ousistoriums um Befreiung voil den Gelueiildeuiulageu für eiu nenerbautcs Wohnhans in der Poberscl'>erstrane, bezw. für den Ullwau ani Doniplatze. Die Gesllche lourden genebinigt. G.-R. Stiebler referierte ilber den Autrag, betresfend die Eiuhebnug von Gebühren für die ,'^-leiscl)beschau und stellre deu Antrag, dass volli 1. Jänner an für jedes ilil Stadtgebiete geschlagene oder zur Aussclnottuug eiugefühne geschlageue Pferd eiile Gebül^r von 1 fl. zll eiltrichteu sei. Von diesen Abgaben für die tlnerarztliclie Besclian sei die eine Hälfte deln Stadtsäctel zllzufübrell, die andere Hälfte dem städtischen Tbierarzt zilzliweisen. Der Antrag wlirde an^c-. nolnlnen und bierallf die l)ffelltliäic Sit'^nng geschlossen. Marvurger Wachrichten. (P rolnoti o n.) Der in hiesigen Tnrnerkreisen bekannte Meistcrtnrner Herr F. Retschnigg wurde in Graz am 13. d. zuiu Doctor der gesaluinteu Heilkuude promoviert. Diese Mitthcilung erregt sicherlich allellthalben uugcthcilte Theilnahlue, da der Genannte ein geborner Marbnrger ist, der auf den Turnfesten zu München llnd Bndlveis der steirischen Tllrnerschast Ehren gelvinnen half. (Weihnachten i in Kindergarte n.) Die Christ-balllnfeier der Zöglinge der beiden städtischen Kindergärten silldet Montag den 26. Deecluber l. I. (Stephanitag) im Turnsaale der Vkädchcli-Bürgerschule statt und beginnt um 3 Uhr nachmittags. Bei diesein Feste der Kleinen sind alle Kindcrsreuude herzlich willkoinmen. Seite 6 _ (Der Familienabend deS I. Marburger Z i t h e r v e r e i n es), welcher vcr.^c,nqcnen Sonntag in den ' Saallocalitäten des Hotcl „Ercher^og Johann" stattfand, ^^ad wieder ein treffliches Bild von der ^^cistun^^sfahizkeit des Vereines. B.i allen Nnminern zeigte sich eine glcichmäi?ig genaue und rcine Dnrchfiidrung, von der m^n wirder auf die tüchtige und gewandte Leitung der Prolien durch Hcrrn Weber schlichen kann. Ans dem durchwegs gelun^ienen Programme ist in erster Linie Nr. ^ hervorzuheben. Sowohl tie V reizende Melodie „Wie mein Ahnt zwanzig Jahr",^als das ^ ergrr'fende „Verlassen" wirktcn dnrch den schiinen Satz nnd / die Besetzung: zwei Strricdzithern (Frl. Schreiber und Herr Weder) und eine Schlagzither (Frl. Wilfinger) äußerst an-^ mulhend und wurden auch allseits mit lebhaftem Bnfalle I ausgenommen, zu welchem nebst der hi?chst gediegenen Be-/ Handlung der Streichzither vonseite der beiden erstgenannten Dkitglieder nicht znm wenigsten die di«crete B.gleitung des Frl. Wilfinger beitrug. In zweiter Linie erwähuen wir die Phantasie ,^Vöglcin in Busch und Flur", vorgetragen von den Damen Sch:.'ejl?er und Wilfinger. Hier hatten wir wieder Gelegenheit, die Leichtigkeit zu bewundern, mit welcher Frl. Schreiber die etwas schwierige Begleitung bewältil,te. Leicht und nl'.^i'zw'.'.n^jen flössen die einzelnen Partien ineinander, um sich zu einem schönen, wirkungsvollen Ganzen zu formen. Eine reizentc Abwechslung bot die von den genannten Damm aufgegebene, flott vorgetragene Polka „Liebesgabe". Besonders dcrvor^ic!)0beu werden verdient auch das Ländlerpotponrri „Vom Bergsee" (Frl. Wilfinger und die Herren Meschko und Brattusiewic^), bei dem wir besonders tie Elegiepartie des Heirn Mrschko hervorheben »vollen. Von den übrigen Programmnummern wären zu erwähnen: „Musikalische Bolks-bildcr" (Frl. Wilfinger und Herr Peter), „Donciuwcllen", „Herzdame", „Im trauten .kreise", „Glüi? Euch Gott alle nuteinander", die beiden Märsche „Am Donciustrand" und der ^ „Defiliermarsch" von A. Huber, welch' letzterer dcm wirklich - gelungenen Abeud einen würdigen Al'schlnsS gab. Da dieser Familienabend voran-fichtlich in dem zur Nüste gehenden J.ihre die letzte Veranstaltung war, wünschen wir dem ungemein rührigen und strebseinien Vereine siir daS kommende Jahr dieselben giinstigen Erfolge, wie sie ihm das ablaufende brachte und hoffen, dass wir bald wieder Gelegenheit hciben werden, «inem ebenso gelungenen Vortragsabende beizuwohnen, wie es der letzte war. (Svlvester fei er imMännergesallgverein e.) Der W^äiniergesangverein veranstaltet für seine ausübenden Mitglieder, deren Angehörigen nnd Frennde eine interne ' ' Solvcstelfcier, für welche eine äusserst humoristische Nummern enthaltende Vortragsordnung bestimmt ist. (C lnist b e 's ch ern n g in d e r e v a n g c l i s ch e n Kirche.) Wie s.it einer Reihe von Jahren, so war es ^nch lieuer durch die große Opferwilligkeit des hiesigen Wohlthälig-' keitS'Vereines von Frauen aller christlichen Confessionen möglich geworden, nicht weniger als Kinder armer Familien in der evangelischen Kirche am verflossenen Sonntag nachmittags mit Kleitnngsstncken und anderen nützlichen Gegenständen zu detheilen. Änf dem Orgelboden der Kirche sanden sich in liebenswürdigster Weise Sängerinnen aus der Gesangschule der Frau Köhler ein, tie ein weihe- und wirkungsvolles Lied ' zum Vortrage brachten, worauf der evangelische Pfarrer, Herr Goscheuhoser, vor dem aufgestellten Ehristbaume an die Ver-' sammelten eine Ansprache hielt, in der er die Bedenlnng der Feier erläuterte, den Wol^lthatern den Dank ausdrückte, warme Worte an die Eltern und Kinder richtete und letztere namentlich zu Dankbarkeit gegenüber ihren ZLohlthätern und Borgesctztcn ermahnte. Sodann lvnrde die Vertheilnng der Gaden vorgenommen, die von Mitgliedern des ovengenanilten Vereines besorgt wurde und wohl bei allen Kindern sichtbare Freude wachl ief. ^ (Ehristbaum fei er an der dentschen Schule in Picker u.) Der Opferwilligkeit und dem eolen Sinne des größten Gönners der Pick.rcr Jugerrd, Herrn Or. Oth. ^ Neis er, sowie dcm deutschen Schuloereine ist es zu verdanken, > dass Heuer abermals 94 Kinder der deutschen Privatschulc (mit . OeffentlichkeitSrecht) in Pickern. mit .'^Ueidnngsstücken und ^ anderen Gaben bctbeilt werden konnten ; die Vertheilung selbst ' fand cini Donnerstag naänüttagS im Schnlhause statt, woselbst in einem Schul.immer ein mächtiger, im Lichterglanze erstrahlender Ehiistbaum aufgestellt war, der bei den gemeinsam hcreingkfllk)rtkn Kindern viel Staunen wachrief und denselben ) so manches „Ab!" entlockte. Herr Oberlehrer Wesiak begri^lßte ^ die erschienenen Gaste und erläuterte den Kinteru in einer Ansprache die '^edeutnng des Festes. Am Schlnße seiner Rede t forderte er die Jugend auf, mit ihm in ein dreifaches Hoch ' auf ibren grönten Wohlthäter, Herrn Dr. Otbmar Neis er nnd auf den Schulverein einzustimmen. Ein Mädchen brachte ' ein dem Herrn Reiser gewidmetes, DankcSworte enthaltenes Gedicht zum Vortrage, woraus di,: Schüler in tadelloser Weise das schöne, zweistimmige Lied „Stille Nacht, herrliche Nacht'' sanaen. Ein Knabe trug das Gedicht ..Habsburgs Mauern" , vor. worauf das Lied ,',Hoch Oesterreich" angestimmt wurde. Nach dem Vortra.-'ie deS Gedicht.« „Des ^^l'aben Bergl-uid" > wnrde noch das Lied „Schöner Frühlilig, komm' doch wieder" ' gesungen l'„d soeann die Veltbeilung derGaben und G.scheuke vorgenommen. Nack der Verll>eilung hielt Herr Oberlehrer Wesiuk nochmals eine Ansprache, i.; der er Ue Kinder zu Dank verpflichtete und dieselben aufforderte, mit ihm auf den Kaiser ein dreifaches Hoch ausMbringen, in das die Schuljugend, sowie die übrigen Anwesenden begeistert einfielen. Mit der Absingung der Volkshvmue schlosS diese schöne Feier. -Ass. (Südbahn - Liedertafel.) Bei der Sylvesterseier, j welche am 31. December abends halb 8 Uhr in Götz' Saal-. localitäten stattfindet, werden folgende Gcsangsvorträge zur Aufführung gelangen: „Ein Herz, ein Sinn", zeitgemäßer Marsch fiir' Männerchor mit Elavicrbegleitnng von Franz . v. Suppe, welcher vom Wiener Männergesang-Vereine bei der vorjährigen Faschingsliedertafel zum erstenmale mit Erfolg '^ngen wurde. „An der grünen Mur", ein lieblicher, ^ienreicher Walzer für Männerchor mit Elavicrbegleitnng ^ranz Blümel; dessen neueste Eomposition wurde dcm Marburger ^^eitung. deutsch-akademischen Gesangvereine in Graz gewidmet. „Ober-bairisches Hochzeitslied", Männerchor mit Clavierbegleitung von Adolf Schmidt und „Der Plärrthaler Kirta", Männer^ chor von F. Seifert, sind heitere, neckische Lieder, welche ihre Wirkung gewiss nicht verfehlen werden. Daran reihen sich Vorträge urkomischen Inhalts, nämlich: „Robert und Jnlchen", eine Duoscene mit Clavierbegleitung von Louis Krön, worin Herr Karl Koß, der vielumworbene Hcldcntenor Marburgs reichlich Gelegenheit findet, seine prächtigen Stimmittel besonders zu entfalten. „In der Klemme", Scene aus dem Studeutenlebln in einem Aufzug von Ernst Simon. „Die sidelen Fechtbrüder", Terzett von W. Wolf und „Die verunglückte Serenade", Singspiel von Ernst Simon, sind wirkungsvolle Vorträge, welche die Lachmuskeln der Zuhörer empfindlich zu berühren vermögen. Sonach folgt der übliche ..Jahreswechsel" und ein Tanzkränzchen. Der Eintritt für Nichtmitglieder beträgt 1 fl. Unterstiitzende Mitglieder haben gegen Abgabe ihrer Jahreskarten freien Zutritt. An der Easse werden auch BeitrittSerklärungm entgegengenommen. (v cutscher Sprachverein.) Unter dem Zeichen des Christbaumes hielt der deutsche Sprachverein seine dies-monatliche Mitgliederversammlung am verflossenen Mittwoch im Casino-Speisesaale ab, mit der gleichzeitig eine Christbanm-feicr verbunden war. Auf den Autrag des Obmannes, Herrn Dr. Mally, wurde die Einsetzung eines Vergnügungs-Aus-schnsses beschlossen. In der am 11. Jänner k. I. stattfindenden Hauptversammlung wird dieser, sowie der iiber Anregnng des Bürgerschul-Directors Herrn Frisch einzuführende Schilder-Ausschuss gewählt werden. Letzterer wird aus drei Mitgliedern bestehen, die die Aufgabe haben, den Angehörigen unseres G.werbe- und Handelsstandes bei der Neuanfertigung von Firmatafeln und Schildern iu Bezug auf Stilistik uud Orthographie behilflich zu sein. Es finden sich Aushängeschilder nnd Änkündigungstafeln in Marburg vor, die in sprachlicher Beziehung viel zu wünschen übrig lassen und Heiterkeit erwecken. Der Schilder-Ansschuss wird sich nun auch der Mühe unterziehen müssen, diese Mängel beseitigen zu helfen. — Ueder Antrag des Herrn Dir. Frisch wurden die vorjährigen Rechnungsprüfer, Herr Werkstättenchef Kalus, Herr Jngeuieur Scheikl und Herr Escomptebankbeamter Gruber abermals zu Rechnungsprüfern gewählt. — Das größte Interesse der Anwesenden nakm an diesem Abend wohl der Bortrag des Hcrrn Drd. Friedrich Schöppel in Anspruch, der in fein» sinniger und verständnisvoller Art das Thema „Der deutsche Volksglaube über den Tod" behandelte und damit reichen Beifall erntete. — In einer wirkungsvollen Ansprache hatte der Obmann auf den Zufall hingewiesen, dass die dies-monatliche Versammlung gerade an dcm Ta.ie der Winter-Sonnenwende abgehalten werde, der schon den alten Dentschen soweit wir in der Geschichte zurückblicken können, heilig «ar und sprach dann über die Deutung, Art und Weise des Festes der Weihnachten bei denselben und deren Nachkoinmen. Hernach brachte Fräulein v. Pebal daS stimlnungsvolle Gedicht „Welt-Weihnachten" von Ganghofer in bekannt gewandter und schöner Art zum Vortrage, worauf die unter dem im Lichterglanz- erstrahlenden Christbaume liegenden Liebesgaben ver« äußert und die Widmungen vertheilt wurden. Die Vertheilnng der letzteren, sowie die Versteigerung zweier unbchobener Ge-winnste gab der Lachlnjt reichliche Nahrung. Der Erlös der Veräußerung und Versteigeruug wurde für die Ehristbaum-feier der städtischen Kindergärten bestimmt, die am Montag nachmittags in der städtischen Turnhalle stattfindet und lvozu der, als Spender auftretende Sprachverein geladen ist. Dieser Sprachvereinsabend kann in jeglicher Art äußerst anregend genannt werden. (Zur Feuerwehrfrage) könneu wir des Weiteren mittheilen, dass außer den 29 alterprobten Feuerwehrmännern, die sich sofort bereit erklärten, im Falle die gegenwärtige Leitung des freiw. FeuerwehrvereineS abdankte, unter dem e nstweiligen Commando des Herrn Feuerwehr - Ober-comlnandanten in Thätigkeit zu treten, damit unsere Stadt auch nicht eine Stunde ohne Feuerwehr wäre, haben sich bisher noch 38, zumeist Gewerbetreibende zum Eintritt bereit gefunden, die aber auch nur dann dcm Vereine beitreten, wenn die Herren Karl Pirch, Albert Lonöar, Karl Sark und Anton Massatti ihre erspries^liche Thätigkeit beenden und auS dem Vereine austreten, H^rr Schosteritsch als Hauptmaun aber zurücktritt. Die Liste der 38 Neueintretenden wurde dem Herrn Biirgermeister überiandt. — Da man im Gemeinderath' nur ziveimal zu einer Sache sprechen darf, so konnte das Vorgchen der jetzigen Leitung, die ihre Satzungen, bevor sie dcm Geuieiuderathe die Daumschraube ansetzte, im November l. I. dahin änderte, dass Neueintretende erst nach einem Jahre das Wahlrecht haben, nicht genügend be-lenchtet werden. Wäre diese Statutenänderung nicbt rechtzeitig durchgeführt lvorden, so hätten sich natürlich die bisher angemeldeten 67 Männer in den Verein aufnehmen lassen nnd die bisherige Leitung ohne Sang und Klang gestürzt. Ohne den Gemeinderath zu belästigen, wäre ein frischer Lnfzug in den V.rein gekommen, und dass dieser Noth thut, ist sonnenklar. (Vom Eislaufplatze des Stadtverschönerungs Vereines.) Es ist bekannt, dass vor wenigen Tagen einem Freunde des Eislaufsportes auf diesem Eislaufplatze der Winterrock von dem, der Aufbewahrung von Ueberkleidern gewidmeten, doch jeder Aufsicht entbehrenden Rechen gestohlen wurde. Dieses Ereignis kann sich jeden Tag wiederholen. Um dem zu begegnen, gibt es das einfache Mittel, einen Garderobier am Eislanfplatze beizustellen, der Ueberkleider u. dgl. gegen eine ihm zufallende Gebür, etwa 3 bis 5 kr. für das Stück, in Aufbewahrung übernimmt und für das Uebernommene auch liaftet. Unternehmer würden sich in Hülle und Fülle siuden. Sehr zu empfehlen, weil im gesundheitlichen Interesse der Eisfahrer gelegen, wäre aber die Errichtung eines geheizten Raumes, in dem die Kleidungsstücke in warmem Zustande erhalten bleiben. Es kann aber der Gesundheit des Schllttschul)lärlfers unmöglich zuträglich sein, wenn er sich in oft hochgradig erhitztem Zustande in ein eiskaltes Oberkleid hiillt. Man hört Eisfahrer oft klagen, dass sie sich auf dem Eise eiuen heftigen Schnupfen holten. In den meisten Fällen Nr. 103, 2.^. December 1892. wurde derselbe durch das kalte Oberkleid, daS den erhitzien Körper umhüllte, hervorgerufen. -artk. ^ (Gemeindeausschusswahl inGams.) Dienstag, den 27. d. vormittags von 9 Uhr an findet die Gemeinde-ausschusSwahl von Gams in der Amtsstube daselbst statt. Wir hoffen auf recht zahlreiche Betheiligung der deutschen Besitzer von Marburg, damit das fortschrittliche Element wieder den Sieg davonträgt. (Unter st ützungsverein für entlassene Sträflinge.) Am 13. Jänner 1893 nachmittags 4 Uhr findet im Rathhaussitzungssaale die II. Jahreshauptversammlung des Marburger Unterstützungsvereines für entlassene Sträflinge statt. — Die Tagesordnung enthält folgende Gegenstände: 1. Begrüßung durch die Vereinsleitung, 2. Rechenschaftsbericht über das abgelaufene Vereinsjahr, 3. Eventuelle Anträge über einzelne administrative Angelegenheiren des Vereines, 4. Prüfung des Rechnungsabschlusses pro 1892 seitens der Rechnu'^i^S-revisoren und Absolutorium der Vereinscassa«Functionäre, l). Schlussworte des VereinsobmanneS. — Die geehrten P. T. Vereinsmitglieder werden höflichst gebeten, bei dieser Versammlung recht zahlreich zu erscheinen. — Die Vereinsleitung. (Die hiesige landwirtschaftliche Filiale) hält Montag, den 26. ds. nm halb 10 Uhr vormittags im Hotrl „zur Stadt Wien" eine allgemeine Versammlung mit nachstehender Tagesordnung ab: 1. :VNtthcilungcn. 2. Ueber-reichung einer Dienstesprämie an den Winzer Paul Lederer. 3. Vortrag über Obstverwertung im allgemeinen, über O>st-weinbereitüng im besonderen. Riiferent Herr Wanderlehrer I. Größbauer aus Grottenhof bei Graz. 4. Ueber Anbau-versuche von Zuckerrüben. 5. Anträge für die nächste allgemeine Versaittmluug der k. k. steiermärkischen LandwirtschaslS« Gesellschaft in Graz. 6. Anträge auf Verleihung von Dienst-botenprämien. 7. Wahl von zwei Delegierten für die allgemeine Versammlung in Graz. 8. Freie Antiäge. (Vergiftet.) Am ve-flossenen Montag ist der Besitzer Johann Pukl in Roßbach infolge einer Arsenikvergiftung plötzlich gestorben. Ob er sich selbst vergiftet hat, oder ob er von seinem, wie man sagt, „xantippenhaften" Weibe vergiftet worden ist, dürfte erst bei Gericht entschieden werden. Bekannt ist, dass der Vergiftete, der 42 Jahre alt war und als ein biederer, thätiger Landmann galt, mit seinem Weibe und deren Tochter stets in Unfrieden lebte. Vielleicht nahm er . daS Gift, um seiner Qual ein Ende zu bereiten. Aufsehen macht das Benehmen des Weibes, das kein Mitleid an den Tag legte uuv uiemaud vor dcm Tod ihres Mannes in daS Sterbezimmer ließ. Sie gab an, er ha^e das Gift in Schnaps genommen. (Raub.) Am 7. d., als der Knecht Johann Weigert mit seinem Gespann nach Hause fuhr und den Gamsergraben um 5 Uhr nachmittags passierte, begegneten ihm drei Männer, die ihm nach lvenigen Worten einen auf dem Wagen befindlichen Truthahn wegnahmen und sich unter der Androhung von Schlägen, wofern Weigert etlvaS einwendete, in der Richtung gegen die Stadt entfernten. Diese Männer sollen alle ziemlich lange Röcke und grobe Schürzen, einer einen dunklen, der zweite einen lichten Vollbart uud der dritte einen Schnurrbart getragen haben. SciHaubülHne. Dienstag, den 20. d. gelangte Richard NordmannS Drama „Gefallene Engel" zum erstenmale an uuserer Biihne zur Aufführung. Ein Großtheil der Wiener Kritik begrüßte das Werk bei seinem Erscheinen mit Beifall, wir aber stehen diesem „Stück aus dem Volksleben" mit gemischten Gefühlen gegenüber. Gegen die Technik dieses Dramas und gegen die Charakterzeichnung lässt sich wenig einwenden, ein Umstand, der den äußeren Erfolg erklärt; gegen die dichterische Ausgestaltung des Vorwurfs kann dagegen mehr als ein Einwand erhoben werden. Nordmann ist ein Jünger Ibsens, ohne die poetische Kraft desselben zu besitzen, und er ahmt seinem Meister auch darin nach, dass er uns statt einer großen erschütternden Handlung eine trübselige Misere gegeben hat. Jmlnerhin aber ist der Wunsch, eine Wiener Sitten-komödie zu schreiben, dankenswert, umsomehr als der Verfasser überall eine geübte Hand verräth und von schülerhafter Unsicherheit nirgends etwas zu verspüren ist. — Ueber die Darstellung können wir zu unserer Genugthuung nur Gutes berichten. Frau Dir. Galotzy betrat am Dienstag als Johanna zum erstenmale unstre Bühne und wusste ihre schwierige Aufgabe mit so viel künstlerischem Geschick zu be-wälligen, dass es nur wünschenswert wäre, wenn die Dame ihr Talent öfter glänzen ließe. Frau Paulmann bot als Frau Novak eine wahrhafte Mnsterleistung. Die gewissenlose Mutter wurde von der Künstlerin so ausgezeichnet verkörpert, dass an ihrer Wirklichkeit kein Zweifel aufkommen konnte, Frl. Niedt war als Linerl ein prächtiger Backfisch, Frl. Rolf machte ihre Sache als Frau Hochenberger gut. Eine durchwegs gelungene Figur war ferner die Kathi der Frau Spitz. Herr Hartig (Novak), Herr Rohne (Eick) und Herr Wolf (Niki v. Zirbitzer) gleichfalls, wie nicht minder Frl. Bellmont als Rosa. Letzte Kachrichten. (Drahtnachricht der „Marburger Zeitung".) Panamascandal. Wien, 22. Deccmber. Fünf Dcpulierte wurden von der Kammer dem Strasrichter ausgeliefert, Emanuel Arene, Dugue de la Faucamerie, Autouie Proust, Jules Roche und Rouvier. — Deroulede griff in der Sitzung, in der die Auslieferung bi-schlosseu wurde, Clemenceau in der heftigsten Weise an. Wien, 23. December. Zwischen Deroulede und Clemenceau fand ein Pistolenduell mit dreimaligem Kugelwechset statt. Keiner der Duellanten wurde verletzt. Wien, 22. December. (Slavcncongreß.) Im nächsten Jahre »vird in Petersburg ein großer Slaoencougreß veranstaltet werden, zu dem auch die bedeutendsten Vertreter der österreichischen Slaven Einladungen erhalten werden. .^ir. ll)3. 25). D.cemder Marburger Zcitun Die Ned Star ^iinie inacht bekannt, dass sie vom l.Jäiitter ab nnr noch l. und 2. Classe Pass^gieie auf ihrcii ViiiitN von Antwerpen nach Nordamerika befördert nnd die Befi)rderun.; der !!. Classe eingestellt wird. Der Postdampfer „Pennland" der „Ned Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 1!^. December lvohlbehalten in New-Aork angekommen. Die Stellenvermittlnngs - Abtheilung des kansm. Bereines „M e t e n r" in Graz empfiehlt ihre unentgeltlichen Dienste zur Vermittlung tüchtiger und empsebletiswerther Kräfte, den geehrten Herren Kaufleuten uud Industriellen. 9300 A 9l)0 in wahrer für alle durch jugeudliche Verirrungen Erkrankte ist das berühmte Werk: kine in Systenl »t«isv»ü«r Dividenden. 308.40K «N<)00 Herr Martin K......in Wien. Alter: Jahre. Ausgestellt 1887. Jahresprämie: M. 12M.. N»»r-Vtvia»i»av üvr s : ir. 1S24. Xoits» üvr tu ü«» küut IVS7 dt» IV92, »»vi» ü«r vtvla«»a«: ^Slirliek !ÜI. l44.?ö illr jv l>ü. lv.llliv, während andere Gesellschaften in den ersten fünf Jahren ihren Versicherten entweder gar keine oder ganz minimale Dividende bezahlen. die größte uud reichste Versicherungs-Gefellschaft der Welt. General-Dire.tion für Oesterreich: VILIk, I., I,odI^ovit2pIa.tL I. Kmsrslsgsnwi' küs un6 XSrnten: W'» »i»» NAKnv <-- ,»!». Dr. kstau's Svldstbo^slii'ung > 80. 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Id«p»r»tur«» vorgekommen sind, so mache ich meine geehrte,^ Abnehmer hiedurch aufmerksam, falls sie Spritzen haben, welche eine Reparatur benöthigen, selbe gütigst auher zu tibersenden, da ich solche Spritzen nicht nur rvp»rtsr«, sondern auch allfällig nöthige V«rd«»»vru»U«» ge-zen )ehr geringe Zahlung vornehnien werde. Da ferner die Blattkrankheit überall mehr und mehr auftritt uud als einzig wirksames Mittel dagegen bisher nur die ausgiebige Bespritzung bekannt ist, so empfehle ich meine bestens ausgeführten ?eroll0»por»-Si»ritL«» zur gefälligen Abnahme. / Bitte daher die lö'^l. Gemeinden, ^'andwirlschasts Filialen, Vezirks-Per-tretnngen, Herrschaften nnd Gntsrenvaltnngen, welche überhaupt nocd solche Spritzelt ' anznscliafsen gedenken, niir gütigst Ihr weiteres Vertrauen zu schenken und die ge-' schätzten Aufträge bald zukonnnen zu lasten. 1 Bei bin ich bereit, ein Probestück zuzusenden und die Spritzen doüeutvllü dUUxsr, eventuell auch auf abzugeben. Dieselben Begünstigungen gewähre ich auch einzelnen Weinbauern, wenn gleichzenig niehrere Spritzen bestellt werden. Nachdem ich mehrere Spritzen am Lager habe, könnte ich jetzt schon Probesendungen machen und dann im convenierenden Falle Vereinbarungen treffen, wobei ich in die angenehme ^'age käme, Bestellungen ganz verläßlich ausfilhren zu können. Nach der Probe nicht convenierende Spritzen können innerl^alb acht Tagen nach Empfang franco zurückgesendet werden, wo ich dann nach Wunsch ^irweder das Geld oder eine andere Spritze gleichsalls sranco übersende. Ohne vorheriges Uebereinkommen versende ich Spritzen per Stück zu KU fl. kr. mittelst Nachnahme und frauco der letzten Poststation. Dazu werden auch ! die praktischen 2utr»xvIr»m»SQ per Stück 1 fl. 40 kr., 1K Liter haltend, aus ! starkem Blech angefertigt. Beim Gebrauche dieser Spritzen ist besonders darauf zu sehen, dass die ^ s^lüssigkeit in möglichst reinem Zustande in die Bnte gegeben wird, damit keine ^ Störnng bei der '?lrbeit vorkommt, da ich meistens beim Reparieren allerhan!^ Fetzen, frisches GraS, Fruchtähren u. s. w. innerhalb beim Oessnen vorgesundeW habe, welcher Unrath auch die Ventile verstopfte und die Spritze dadurch uj»^ braachbar wurde. Recht baldige zahlreiche Aufträge erwartend, zeichnet sich hochachtend ksu- unö kslantvi-iv Zpengler, Itiurm kvparstvui'V in ^»älcersdurx. Seite 8 Marburger Zeitung Nr. 103, 25. Dccember 1892. ) Mimer Kibel»« »nil Kmim«erjilllerililg5-Uilstalt Lurvau: I., MwinvIpLort^sssv H. Die Wiener Lebens- und RenteN'Verficherunks-Anstalt übernimmt 1894 а) Einfache CapitalS'Vrrßltitrungen auf den Todesfall, zahlbar nach tcm wann immcr erfvlgten Ableben des Versicherten; d) Etmischlt vtrsicheruugtn, zahlbar an den Versicherten selbst bei Erreichung eines bestimmten Alters oder sofort an den Begünstigten, wenn der Versicherte früher stirbt; e) Auskeuer-Vtrsichtl^uugtn flir ein bestimmtes Lebensjahr mit PrämieN'Rückgewähr im früheren Ablcbensfalle des versicherten Kindes. б) tttNltN-Vtrftcheruugeu mit einmaliger Capitals - Einlage und sosortigem Beginne der Rente oder aufgeschobene Lcibrentcn gegen jährliche Prämienzahlung; v) Utberltbtus-^lsocialionrn mit garantiertem Minimal-Capital und 85 Pcrcent Antheil an: Gewinne mit Gegen» und Zeichn erversich erung. Die Combinationen 8ud a), b) und e) können auch mit garantiertem Gewinn-Antheile von mindestens 40 Perc. der Jahresprämie für jede dreijährige Gewinn-Periode vortheil^ haftest abgeschlossen werden. 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Publikum bekannt, dass in meinem Hause, Tegett-hoffstrafte 4<>, hartes und weiches sowie auch Wieser ' nd TrifaUcr Ticin?ok»le in jedem Qua ntum lulli^^s« zu lj.U'c» ist und auch ins Haus zugestellt wird. Daselbst sind auch ralKrHUsrlr» zu haben. — Um zahlreichen Zuspruch bittet Johann Nekrepp. ^1t63ts uuä ^rössts klSlims8et>insn- «28 Original Singer ^ für Familien und Schucider. king8et,iifet^vn-ßMch Z.I ^us 6en r6Q0lnmlrten t^utfäliriliSQ V k^. <1?. /c. in Wi ^iRdoi» /c. vovoll ici» 6is alleinige Xiederl^Zs tnr I^lardur^ liesitxe, erkielt ick nun ^viecjer meine 486 derbst- unli Vliinten-eollvetionen äsr nöiiöstsn. Hsriöiiliutö unll erli^ulis iei» wir ok 6vr Kressen ^U8vttl>1 ant mein oempletez l^ager äiesmal besovclerg »ut'm6rli3ttm su maekt'n. ^Ile mo^erustsr k'ormen in steit uvct veieli, alg : InLso^adls, vasseräicT^ i.0äan unö LtvirvfkiZtv. 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SU8 8tsli! vrisugtsn S^oUv» Da dicsclbcn auch als Griffe zu verivenoen sind, kann daS Schärfcn des HusbeschlägcS durch bloses Einschrauben der Patent-Stollen ermöglicht werden, oh^ie dass es nöthig ist, die Hufeisen von dcn Hufen der Pferde zu entfernen, wcis anderseits für die Schonung des HufeS von größter Wichtigkeit ist. 2032 Prospeete und Preisblätter auf Verlangen gratis und franco. ^iötierlaKk beiX. lli»^1KA.r<^,Li8e«Iiaii(IIuiiK Am 28. d. M. wird in Spielfeld SRI» V»sl»i»»arkt abgehalten, wozu Käufcr und Berkäufer tzöflichst eingeladen werden. 2055 Karl Neubaner, Gemeindevorsteher. WVöii.-I^ieitg.tiozi! In den herrschaftlich Freistein'schen Weinkellern in Ober-' Pulsgau, Bahnstation Pragerhof findet 2101 . Mittwoch den 28. Decemver d. I. A Uhr srüh eine freiwillige Licitation von Eigenbau-Weinen Jahrgäm^e ^ lö85, l88K, l8L8, lö91 und 1892 (darunter prämiiiter) statt. Zugleich wild ^ucb l8Nl und l8tt2 Apfelmost abgegeben. Ein^^rittel des Erstehungspreises hat sofort und der Rest bei Ueber-/ nähme Weines zu Händen der Gutsinhadung erlegt zu werden. Zu-r, enuiienkunft halb 9 Uhr friih bei den Kellereien in Ober-Pulsgau. Kauf-' lustige werden hiezu eingeladen. _Kerrschast Kreikein bei Uragerhof. k in einer der schönsten Gegenden Stciermarks, nahe einer Bahnstation, im Orte das k. k. Bezirksgericht, wird nebst großer arrondierter Oekonomie nur wegen Familienverhältnissen um den Spottpreis von 13.000 fl., wovon die Hälfte liegen bleiben kann, verkauft. Das Geschäft steht im besten Betriebe, die Gebäude sind in gutem Bauzustande. 2105 Auskunft ertheilt Herr Karl Koft, Färbergasse 5, Marburg. 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Wien, Apotheke „zur MarmyerzigKeii' lies Vü/l, ,i. 75. Vvxot«: In Marburg in den Apotheken Banealari, I. M. Richter, ^lli: I. Kupferschmied, Baumbachs Erben, Apoth. Deutsch-Landsberg: H. uller. Feldbach: I. König. Fiirstenfeld: A. Schröckensnx. Graz: Ant. Nedved. 'obitz: I. Pospiöil. Leibnitz: O. Rusjheim, Viezen: Gustav Gröhwang. Ap. 'eck: lZ. Reicha. Pettau: E. Behrbalk, B. Molitor. Radkersburg: M. Leyrer, .....d.-Feistritz: Fr. Petzolt. Wind.-Graz: L. Hi^sle, Wolfsberg: A. Huth. kMtrsI-veMtell» i»il!s8sen u. Rseok8el8wben in Mvn; N., ?r»t»r»tr»»»O Ikr 16. IV., S, VI., Ikr. 75. ?roii»vssv» nuf 'V^iönsr Loviviuzis.1- iinll Doiig.ursZii1iriuiAs-I.oss 2. 2. s. 200.000 llaupttrolkör S. S0.000 A. 20 000 Ugdslitrettsr S. 2S 000 s. SV. unil KV Irr. iZtempk?!. preis a. 1'/- uni bei L. Kralik, Ld. Zanschitz Mg. Karburg. Nr. 103. 25. 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