Laibcher Tmblatt. Redaction unb Expedition: Babnhofgaffe Nr. 1b. Nr. 95. EES2S Dienstag 27.April 1880. — Morgen: Bitoli«. iSeSv« IZ.Zahr Mi! bet Post: San-jiiht. fl. ii. u teigra bis 5 Zeilen 80 It. 3n(«ttion6prei(c: Sin- Die Rede des Abg. Dr. Duchatsch.^ Es werden dem hohen Hause Resolutionen empfohlen, welche einem unb demselben Ziele zu-ftrtben, ncimlich Slovenisierung der Mittelschulen in Untersteiermark unb Krain einerseits unb ber bort bestehenben Lehrer-Bilduugsanstalten anber-seits. Jch gelange bet bciben Resolutionen zu demselben Resultate: fie abzulehnen unb von bem hohen House die Ablehnung berselben zu erbitten. Kann ich zwar immittelbar nur von ben Anstalten Marburgs sprechen, so glaube ich boch, bass so ziemlich alles, was ich iiber biefelben zu sagen Habe, im grotzen unb ganzen ouch von ben an-deren Mittelschulen Untersteiermarks unb von benen Krains gelten kann. Jch konnte bie Resolutionen eigentlich voll-kommen ruhig iiber mich unb mein Heimatlanb ergehen lassen; sollen jeboch bie in benselben ent-haltenen Wiinsche nur soweit zur That werben, fllS die vorhanbenen Lehrmittel reichen. (Heiter-feit links.) Da ware nun vorlaufig allerdings fcine Gefahr. (Heiterkeit links.) Doch, so wie jetzt in Krain Worterzeugungsmaschinen beftehen (Heiterkeit unb Rufe links: Sehr gut!), so sehe ich int Geiste Lehrmittel fabriksmatzig erzeugen; Han-belt es sich doch nicht so sehr urn ben Unterricht, wie urn bie Sprache fur benselben. Die Versuche, welche diesbeziiglich bereits gemacht wurden, er-siillen mich mit wahrhaftem Entsetzen. Alther-kommliche, im Lanbe gebrauchliche Worte werden einfach ausgemerzt (Rufe links: Hort!), russische unb ferbifche an beren ©telle gesetzt (Rufe links: * Mehrfach gcanhcrtem Wunsche Folge gebend, repro-ducieren wir im Folgenden den Wortlaut der Rede des steirischen Abgeordneten Dr. Duchatsch vom 23. b. M,, in welcher dieser cbenso schlagend als sachgemah ben Vosnjak-schen Resolutionsantrag aus Slovenisterung der Mittelschulen in Krain unb Untersteiermark bekampste. Hort! Hort!) unb dadurch eine Sprache geschaf-fen, die felbft Gebildete nicht verstehen unb bei welcher es nothwenbig ist, bie beutfchen Termini zur Verdeutlichung beizusetzen (Heiterkeit unb Rufe links: Hort! Hort!), wie taglich in ben sloveni-ichen Slattern zu erfehcn ist. Diese Versuche, in aller Hast betrieben, miiffen zu einer Sprachver-wirrung fiihren, bie man wohl cine babylouische nennen konnte. (Bravo! links.) Ueber ben Wert ber literarifchen Erzeugnisse, ben Forlschritt berselben unb bie SSerlegenheit bes ^Waters ber Slovencu" empsehle ich cinen Bericht aus Laibach in ber geftrigen „ Grazer Tagespost" zur ©elbftlectiire. Jch Habe bie Ehre gehabt, eine Petition met* ner SBaterftabt Marburg zu itberreichen, welche sich gegen bie Resolution, gegen bie Slovenisierung bet Schnlen ausspricht. Eine ahnliche Petition ist von Laibach eingelangt; Knnbgebungen bieser Art sinb auch in Cilli. Rabkersburg, Pettau unb Suffer erfolg't. Jch glaube, man kann biefen Pe-titionen mit Riicksicht auf bie Bebeutung bieser Drte uttb ber bort angefamntelten Jntelligenz boch einige Beriickstchtigung zuwenben. Im Cilliet Gemeinberathe wurde bie beziigliche Petition ein-stimmig, im Marburger mit alien gegen Eine Stimme beschlossen. Gabe es uberhaupt eine bank-bare Mitwclt, so mufste bie nationole Partei ben Mann, ber Protestant unb Deulscher ist, fur diese Stimme zum Ehrenkatholiken unb Ehrenflovenen ernennen. (Heiterkeit links.) Wer bie am Gymnasium unb an ber Lehrer-Bilbungsanstalt zu Marburg bestehenben Verhalt-niffe in ganz objectiver Weife priift, muss zur Ueberzeugimg gelangen, bass ungeachtet, ja gerabe wegen des Bestandes ber beutfchen UnterrichtS-sprache bie Unlerrichtserfolge auherorbeutlich gun-ftig sinb unb bie slovenische Muttersprache, Dank ber geisiigen Begadung der Jugend, kein Hin- dernis bilbet fur bie wisfenschaftliche Entwicklung berselben. Der Unterricht in ber zweiten LanbeS-sprache roirb sogar in so ergiebiger Weife ertheilt, bass von Seite bes hohen Lanbesschulrathes bereits Erhebungen gepflogen wurben, ob dadurch ber Unterricht in den tibrigeit fiehrgegenftanden nicht beeintrachtigt wird. (Rufe links: Hort!) Fiir die Schuler flovenischer Mutter fprache ist bas Slovenische obligater Unterrichtsgegenftanb; Kinbern beutfcher Eltern ist mehr als ausreichenbe Gelegenheit geboten, bie zweite Lanbessprache voll« koinmen zu erlernen. Die Unterrichtserfolge find in beiben Richtungeu, soweit sich bei ben Schitlern uberhaupt Talent unb guter Wille vorsinbet, auher-orbentlich giinftig, nur merlroiirbigerrocife wegen Mangel an Jntereffe gerabe bei ben Kinbern der nationalen Fiihrer am geringsten. (Rufr links: Hort!) Der Befuch unferer Anstalten ist tin auher-orbentlich zahlreicher, niemanb roirb eS mir be-ftreiten, boss bies wohl gerabe barin feinen Grunb hat, bafs bie Unterrichtsfprache bie beutfche ist unb bamit auch ben flovenifchen Kinbern Gelegm« heit geboten ist, sich eiitcn reichen Schatz beg Wiffens zu erwerben (Bravo! links), welchen fie auch autzerhalb ber Grenzen ihrer wohl ziemlich engen Heimat verwerten konnen. (Bravo! links.) Die Uebungssprache an ber Lehrer-BilbungSanstalt ist bie slovenische, unb es verlcifSt jeber Canbidat biefelbe mit ber Befahiguncj, in beiben LanbeS-fprachcn zu untenichten. ES ist conftatiert, dasS die tiichtigften Lehrkrafte gerabe an unferer An-ftalt herangebilbet werben unb biefelben aUiiberaH fehr leicht Verwenbnng finben, ja gerabezu gesucht werben. Wurben bie Mittelschulen Untersteiermarks nut bie Bestirnrnung habett, fiir daS iheologische Seminar, in welches bie wohlgehitteten PflSnz-linge aus ben verschiebenen Boromcien, Victori- Iemllelon. Herzenszjige. Eine kleinc ErzShlung vvn Harriet. (Fortsetzung.) Bluet sagte nichts, fie bog imr ben Kopf leicht zuritck mit einer reizenden Geberde. Zu jeder an* dern Zeit wurde der Knabe eine ftrenge Riige nun GrSfin Marie erhalten haben, die das ..dummes Baby" bei ihrem Holden Lieblinge nicht stillschwei-oend hingenommen HStte. Jetzt sah die Dame nut fluchtig nach ben Kindern, strich leicht iiber das Soldkvpfchen der Ileinen Herzogin, kiisste zwar Bluet zartlich auf den Mund, wandte sich aber dann rasch zu Baron Wolfgang mit dcr Srage: Mann reisen Sie morgen ab?" Er fuhr aus tiefem Sinnen, in das er augen* fcheinlich versunken war, empor: „Jn der achten Morgenstunde." Wieder heftete sich der Grafin Blick auf die Tanne. Die Lichter waren ties herabgebrannt, einige sogar schon dem ErlSschen nahe. „Wir wollen „die AbschiedsblAe" vor ihrem vvlligen Dunkelwetden dunkel machen," sagte sie und blies einige Lichter aus. Die Kinder folgteu rasch dem Beispiele der Tante Marie. Bald nachher war die vorhin noch strahlende Tanne nur mehr von den weihen Rauchsaulen der glimmenden Dochtfaden eingesponnen. „Rauch und Asche, — das ist im grotzen und ganzen das Bild des Lebens, jeder Freude," fprach Baron Wolfgang vor sich hin. »Und aus diefem grauen Bilde entschleiert sich das Hoffnungsgriin neuen Erwachens und Ge-deihcnS," fiel die Grafin ein. ,Scheinbar ja", sagte er rasch. „Und doch ist es ewig ber alte Kampf, das alte Leid, das sich aus der neuen jungen Kraft entwickelt." „8Bie. meinen Sie das?" Die Dame trat dicht vor den Baron, wLhreud Liane in dem an-stohenden Gemache den Theetisch ordnen lietz. w@ehr einfach, verehrte Grafin I Jedes Da-sein, das einem andern weichen muss, bringt dem Leben den Glauben an Gliick und Freude cnt-gegen. Sich, was erfullt sich fchlietzlich von all' den thSrichtcn Trciumen? Nichts — und wir haben umsonst gelebt." „Wer wird aber nur auf Traume ein Gliick batten ?" gab fie rasch zurLck. „Sie wisien, was ich Gliick nenne. DaS Leben ist an und fur sich, ob in Leid oder Freude, wertlos — nur was wir felbft hineinlegen, das macht es grotz und wertvoll. Nicht fiir andere, aber fiir uns felbft und jene, die wir lieben." Wolfgang fah eine volle Minute unverwandt in die Ziige der feltsamen Frau. „Jch Habe wohl eine Antwort, aber ich weih, Sie werden fie verwersen, wie fo vieleS, waS ich Jhnen fchon gesagt. Glauben Sir mir, rs ist un* beschreiblich fchwer, wenn Kampfe, die wir fflt immer befiegt wahnen, wieder erwachen; darin liegt die erbarmliche SchwSche bes Menfchen." „Da gibt es nur einen AuSweg: daS Her- in seine Gewalt zu bekommen, es gfinzlich dem Killen unterzuordnen," erwiderte fie rasch. „Jch habe zwar nie bie Bekanntschaft mit Leidenschaft und Romantik gemacht, aber wenn sie mich je ihrex Freundschaft gewiirdigt, i ch hcitte ficherlich daS, waS Sie felbft erbarmliche Schwache nennen, nicht in mir anfkommen laffen. Jch lentte Lebenssehnsucht nicht. . . Lassen Sie fich diese Lehre, verehrter Baron, meine Abschiedsblute sein, fie kommt ja auS einem Steinherzen." Grafin Marie trat in ben anfiotzenden Salon. Baron Wolfgang sah einett Moment mit blister ju-fammengezogenen Brauen aus den Tannenbaum, iteeit und Maximilianeen verfetzt werden, vorzu-bereiten, dann allerbings, meine Herren, wurde ber slovenische Unterricht genugen, benn bie Abi-turienten bieser Anstalt bleiben im Unterlanbe. Doch ist ein-Theil unser slovenischen Jugenb geistig so hoch begabt, bass er bestrebt ist, bem Boter-ienbe auch in anberer Richtung zu niitzen. (Bravo! links.) Dieser anerkennt es bankbarst, bass ihm bie Moglichkeit geboten ift, sich eine Sprache an-zueignen, bie weiter klingt als spaiinelang vom Karst bis zur Drau. (Bravo! tints.) . t, Wir haben in Untersteiermark eine beutsche unb slovenische Bevolkernng; bie beutschen in ben Stabten unb Martten unb an ben ehemaligen grotzen Reichverkehrsstrahen, bie slovenische in ben von biefcn Orten entfernt gelegenen Pfarren mit ihren Diirsern. Wo ber Boben in gefegneter Weise eine so reiche Probuetion entwidelt, anher-bem noch ein bebeutenber Hanbelsverkehr unb nennenstoerte inbnstrielle Unternehmungen bestehen, ist es wohl fetbftrebenb, bass sich aucb eine all-gemeiit verstcinbliche, weithin klingenbe Berkehrs-sprache einaelebt hat, unb bass man bestrebt uitb bemiissigt ist, sich bieselbe zu erhalten. Darum ist bei uns bie beutsche Sprache bie Sprache bes grohen Verkehres unb ber Gesellschast geivorben, die slovenische genugt fiir ben tteinen Umsatz. Der Verkehr mit ben Dentschen ist ein steter unb unmittelbarer, wir sinb auf benselben nugeroiescn unb tonnen auf ihn nicht verzichten. (Beifall! links.) Die bestehenben Anstalten in utraquistische umzuwanbeln, baburch ben Frieben zwischen ben Schulern zu storen ober fie vielleicht slovenisch zu machen, ware ein Begehren, bas ich zum min-desten etwas unbescheiben nennen mochte (Bravo! links); es ware zwar allerbings angenehm, bie Rolle eines lachenben Erben zu spielen unb bas, was beutscher Burgersinu unb sotche Opserwillig-keit bem StaatSinteresse geschaffen, sich ganz ein-fach anzueignen unb zunntze zu machett. (Beifall links.) Allerbings wirb bie Mittetfchule zu Marburg auS Staatsmitteln erhalten, boch nicht zur Ganze; was heute bie ©tabt beitragt, verbient noch imnter genannt zu werbeit; welche Opser sie jedoch fiir bie Grunbung bieser Schnlen gebracht, bass sinbet mit Rucksicht auf bie Bevolkerungszahl unb ihre Vermogensverhaltnisse nicht leicht seines* gleichen. Sie hat bie Errichtung bes Obergym-nasiums ermoglicht, sie hat — nur so uebenbei aesagt — fiir bie Oberrealschule ben kleinen Be-trng von 200,000 fl. bezahlt (Rufe links: Hort!), unt) bas a ties soll sie nun ben Geliisten einzelner ihr nicht nahestehenber Personen ausliefern? (Ruse den die Kinder umtanzten. „Jch HStte solch' eine Antwort voraussehen kSnnen," murmelte er vor sich hin und folgte der Freundin seiner Schwagerin. * * Der Fruhling war zum zwcitenmale in das Land gezogen. Gewitterschwiil, einen blntigenMen-schenkampf kundend in dem vergangenen Jahre und wonnevoll, siegestrunken jetzt. wo er dem deutschen Volke das Sieges- und Auferstehungsfest butch seine Bliitentracht zu verherrtichen suchte! Der crste Ruf zu den Waffen war langst verklungen, ihn hatle die tobende Kriegswuth ersterben gemacht, mit all dem Jammer, den sie iiber das Feindes-land haufte. Was die Franzosen fiber Deutschland vcrhan-gen wollten, trof sie und ihr L,nd mit der ganzen Schwere jener oft herzlos gesprochenen Worte — c’est la guerre!" Unheimlich war die Brand-fackel in das stolze, iibermiithige Reich gedrungen, vernichtend alles, was ihrer Glut nahe kam. Schul-dige und Schuldlose mussten das furchtbare Straf-gericht fiir die einst so frevelhast verheerte Pfalz fiber sich ergehcn lassen. — Sie kam spat, diese Strafe, ober sie traf das zuckende, aus tausend Todestounden blutende Land mit grausamer Wieder-»ergeltung.-------------- links: Hort!) Uebcr solche Dpfer, meine Henen, geht man nicht einsach zur TageSorbiiuug iiber. (Beifall links.) (Schluss folgt.) Oesterreich - Angaru. Es wurbe bereits mehrmals barauf verwiesen, welche eigeiithiimliche Haltung bie Ruthenen im Souse ber Special-bebatte iiber ben Unterricht beobachteten. Als ba-her in ber geftngen Sitznng bes Abgeorbneteu-houses ber Ruthene Kowalski sich iiber bie Unter-bruckuiig seiner Nationalitat burch bie Polen be-klagte, war ber mahrische Abgeorbuete Fux vollig ini Rechte, zu bemerken, bass es angesichts solcher Klagen einen sehr eigenthiimlichen Einbruck machen musse, wenn man bie Ruthenen in hochtuichtigen Fragen im Sager ber Versassungsgegner erblicft, nachbem sie boch wissen tonntcn, bass nur bie Veifofsungspartei ihnen Schntz unb Sicherheit fur ihre Jntereffen zu getuahren entschlofsen ist. Ebeiiso richtig roaren bie Vvrwiirfe, welche Fux ber Re-gierung mochte, inbem er erklarte, boss bie be-konnte Rede bes Unterrichtsministers burchaus keinen consertiatioen Charokter, sonbern vielmehr ben Charokter ber reiusten Reaction ait sich trage. Den kernigen Auseinanberse|u!tgen bes Bolts-manneS, welcher barauf verwies, boss die Czechcn, ehebem bie eifrigsteit Vorkanipser ber geistigeii Freiheit, in neuester Zeit eben bieseit Fortschritt zu begraben keinen Anstanb nehmen, wahrenb bie Partei bes Rebners bie Bolksschule als ein un-antastbares Palladium Verehre, folgte Fiirst Alois Siechtenstein mit einer langweiligen unb la-cherlichen Salbaberei iiber bie Bolksschule. Sie ist ihm zu kostspielig, vernachlassigt infolge ihrer Confessionslosigkeit bie Erziehnngszwecke unb soll auch nach Siechtenfteins Ansicht ber fprachlicheu (Sleichberechtiguitg keinerlei ©arantie geroohreit. Wie weit aber bie Kenntnisie bes reactionary Fiirsten uber bas Bolksschulwesen reichett, geht schon baraus hervor, bass er unter onberem erklart, an ber mobernen Bolksschule werbe auch Spectrolanalyse oorgetrageu! Drollig war ferner beffen Behauptung, bass er stolz sei, ber beutschen Ration anzugehoren, obgleich unseres Wiffeiis Fiirst Alois Siechtenftein als echtforbiger Ultramontaiter einen internationalen Stonbpunkt einuintmt, welcher ben Fvrtschritten ber beutschen Sultur gewiss weit gesahrlicher tuerben kann, als bie Confessioiis-losigkeit ber Schule bem Staote unb ber Gesell-schaft. Setzteres wurbe namlich von Liechtenstein alien Ernstes behauptet unb barait mit scheinhei-ligem Angenverbrehen bie Anbeutung gekniipft, boss bie aitgebliche Bernachlassigung bes Religions- Nun war alles voriiber! Dieselbe Sonne schieii mild und fruhliugswarm auf die todes-wunde Erde Frankreichs, wie auf die blfihendeit Rheinlande mit dem herrlichen Strom, ber mit seinen goldgrunlichen Wogen den Nibetungenhort emporzutragen schien aus seinen tiefsten Tiefen. Es war, als ob zur Feier des herrlichen deutschen Sieges all' die geheimnisvollen Rheinbewohner, die das alte Lied so schSn besingt, ihre Schatzc em-porsandten, dass sie wie sliissiges Gold dem User zurollten. Und doch, es war nur die Fruhlings-sonne, die diesen Zauberspuk vollffihrte mit ihrem Strahlenmeer, das sich in den Fluss senkte; too cs zwei Wellen traf, weckte es jenes wnnderbare Glitzern und Funkeln. Aus all' den alten Burgen und Ruinen blickte der Lenz mit jungen, hoffnungsgriinen Augeu in die Welt und den Frieden! Die Lerche schmetterte ihr helles Lied doppelt so freudig als son ft in die laue Luft. Wenigstens schien es den Menschen so, die sich von Herzen des Friedens und wiedererwachten Lenzes freuten. Aber nicht jedem war ein schattenloses Schauen in all' den Bliitenduft und Sonnenglanz gestattet. Der Krieg hatte hier wie dort seine Opfer gefordert. Die Siegestrunkenheit konnte den Schmerz urn den ge-fallenen Gotten, Bruder, Brautigam, Voter und iiilterrrchtes in ber Bolksschule Ursache an ben Atten-tateit ber letzten Johre sei, eine freche Berbachtigung, welche vom Abg. goffer mit atler Entfchiebenheit zuriickgewiesen wurbe. WoZ geftern ber Unterrichts-minister Boro,, Eonrab fproch, unt sich gegett bie ihm gemachten Vorwiirse zu vedheibigett, ist ziemlich belanglos. Doch zeugt ber gereizte Ton, mit welchem er bie liberate Portei ber Rergelei bcschulbigte, bofiir, boss er sich getroffen fiihlt. Grof H orroch suchte bie Reginung fur baS Misstrouen ber Verfosstingsportei burch bie Ver-sichermtg zu trosten, boss er mit bem Minister-prosibenten recht znfrieben sei, konnte aber boch nicht unchin zu bemerken, boss es ihm noch liefier wore, wenn bos Cabinet von alien liberalen Ele-menten miiglichst griinblich gcreiuigt wurbe. MS praklijches Ergebnis ber gestrigeit Debatte ist bie Annohme jener bekauuten Resolution zu bezeich-uen, welche bieOloveuisierung ber Sehrer-BilbnngS-anstalten in Saibach unb Marburg anstrebt. Aermifchtes. — Eifenbahnunfalle. Ans Marburg vom 25. d. wirb telegraphiert: Geftern nachmittags zog ein groher Wolkenbruch nieder. Der Zug Nr. 491 ber Siidbahn ist unter stiomendem Ge-witterregen eingefahren unb auf der Draubriicke an 66 leere Waggons angefahren. Die Wiiknng war vcrheereiit). Zehn Wagen entgleisten. Viele Wagen stiirzten berart um, bass ihre Rader anfwarts stan-beit. Alle Wagen toitrbeit beschadigt, alle Geleife zerstort. Abends um 8 Uhr toarbe das Haupt-geleise toieder frei gemacht. An der Herstellnng der andern zwei Geleise wird noch gearbeitet. — Aus Gmuuden bom 25. b. wird telegraphiert: Geftern gegen 10 Uhr abends hat sich im hiesigen Bahn-hofe ein mit fiinf Tonnen Baumwoll-Abfallen be« ladener, von Wien mit dem Zuge 305 angelangter Wagen der Elifabethbahn entziiitdet. Das Feuer griff mit Behemenz um sich, verbrannte den Wage« und beffen Labung. Die Ursache ber Etttstehung des Feuers ist bis jetzt unbekannt. — Das „ f i b e 1 e “ G e s angnis. Eire lustiger Gefangener ist der 70jahrige friihere Richter Wright, welcher in Washington, weil er den sriihern Minister des Jnnern, Columbus Delano, fnrchtbar burchpriigelte, zu 30tagiger Einsperrung im bortigen Bezirksgesangnis nnd zu einer Gelbbuhe von 1000 Dollars verurtheilt wurbe. Als der personlich sehr geachtete Herr seine Hast antrat, wurbe ihm bas beste Zimmer im Gefangnis eingeraiimt unb er be-stellte dann gleich niehrere Kbrbe Champagner nnd mehrere Kisten ber feinsten Cigarren. Den ganzen Frennb in den verwaisten Herzen nicht betauben, ja er Ward zur fchwereu Klage, wenn fie auch still, ohne Lant getragen wurde. Die zuckende Lippe, das triibe, thranenschwere Auge fprach lant und er-greifend, wie viele in dem grohen Siege ihr Lieb-stes verloren hatten. Mancher war hinausgegangen voll sreubiger Hoffnungen, die Brust geschwellt — er kam nicht toieder, die feindliche Kugel fetzte dem bluhenben Leben ein rasches Ziel. In dem reizend gelegenen Babeorte * in Deutschlanb herrschte ein sehr betoegteS Treiben. Der Friihling hatte Wanberviigel aus alien Sait« dern herbeigeloift. — Zwar ftahf sich in seinen sonnigsteu Glonz mancher Schatten, der an die heihen Kampfe bes vergangenen Jahres mahnte. Hier fah man eine Dame in diisteres Schwarz ge-hiillt, die bleichen Ziige kfindeten, dass ste ein ge-liebtes Leben in dem grohen Kriege verloren, — dort einen prenhischen Ossicier an der Kciicke sich nur miihsam sortschleppend. Das waren diistere Sitber! Doch die Menschheit kiimmert sich im grohen und ganzen nicht um einzelne Schatten, too so viet goldiges Licht die dunklen Puukte fiber# strahlt. Weh' deneu, die gerabe darunter leideit muffen I Sonntag fiber glich sein Gefangcnzimmer einer feinen Weinschanke, in welcher er seine zahlreichen Besucher mit Wein unb Cigarren tractierte. Er erklart, dass er eher bis an ben jiingsten Tag im Gefangnis bleiben, als nur einen Cent ber ihm auferlegten Gelbbuhe bezahlen werbe, nnd bass er eg sich zur Ehre anrechne, wegen einer einem Kerl wie Delano eingebrvckten Priigelsnppe im Gefangnis zu sein. Nach einer spatern Depesche aus Washington will ber Prasibent bem alten Herrn bie Ge-fangnisstrase erlassen, wenn er bie ihm anserlegte Gelbstrase bezahlt, unb bleibt somit abzuwarten, ob bet Richter Wright bei seinem Vorsatze, lieber bis zum jiingsten Tage im Gefangnis bleiben, als bie ihm bicticrte Gelbbuhe ertcgen zu wollen, ver* harren toirb. — Unglucksfall itn Bois be Boulogne. Verwichl'nen Freitag vorinittags versuchte cine elegante Amazone, bie Vicomtesse ©., bereii Familie Versailles betoohnt, im Bois be Boulogne eiu iteueS englisches Pserd. Dieses gieng auf einen Hieb, ber ihm ertheilt tourbe, mit ber Reiterin bitrch, sie glitt Dorn Sattcl, blieb aber im Steig-bugel hangen unb wurbe znm Entsetzen ber Spa-zierganger von bem rasenben Thiere burch bie Alleen geschleist; niemanb vermochte ben Renner aufzuhalten, unb als er erschbpft hinfiet, war seine Reiterin eine grasslich verstiimmelte Seiche ohue Kopf, mit zerbrochenen Armen unb fingerlosen Hcin* ben. Die traurigen Ucberreste wurben auf einen Karreu gelegt, mit einem Tuche bebeckt unb nach Versailles gebracht. — ©chulerrachc. Der Pariser „Figaro" erzahlt Don einer Schiilerrache, welche bas College Fontanes in Aufregung versetzt hat. Der jiingere I2jahrige Sohu bes republikanischen Abgeorbneten Margue hatte in bem Streite eines Kaineraben mit bent Sohne eines Arztes Ch. gegen biesen Partei ergriffeit unb baburch bcffen Groll auf sich gezogen. Am 23. b. nun iiberfiel ber junge Ch. wahrenb ber Erholungsstnnbe, burch bie Aehulichkeit ber bei-ben ®ruber getauscht, belt ciltercn Sohn bes Herrn Margne unb rtfs ihm mit einer spitzigen Feile bie Gurgel auf Der Verwunbete niurbe sogleich in die naheliegenbe Wohnung seiner Eltern gebracht, wo sein Znstaub zuerst grohe Besorguis eiuflohte. Gegenwartig scheint er anher Gcsahr zn sein. Der rachsuchtige College ist bis auf toeiteres an seine Familie zuriickgeschickt worben. — DieWahrheitbesGrabsteines. Nicht ttur grofje Dichter uub groge Philofopheu toiffen ollgemeincn uub unumstohlichen Wahrheiten Es war in ben erften Vormittagsstuudeu eines Sonntags. Feierliche ©title unb Ruhe herrfchte in bent prachtigen Eichenwalbe, ber ziemlich abfeits bon ben getoohnlich stark befuchten Promenaden der Badcgaste tag. Es gibt Menfchen, die niemals gern einen einfatnen Ort auffuchen, unb wenn er auch von malerischer Schbnheit ware. Sie verstehen es eben nicht, die Natur in ihrer, man kSnnte sagen traumerischen Abgeschlosfenheit zu belaufchen. Unb doch gibt es nichts Dankbareres fur empfangliche Seelen, als folch' ein stilles Laufchen. Die Dame, welche auf einer Bank faf$ unter einer Riefcneiche, fchien sich ahntichen Betrachtungen hinzugeben. Zwar waren es nicht die Baume ihres Heimatlandes, unter denen sie weilte, aber es roar ber deutsche Walb unb er gehbite zu bem grohen Reiche, bas fich nnvertoelkliche Sorbent erworben. Grafin Waldheim hatte in bent verfloffenen Winter eine bBfe Krankheit burchgemacht, die sie fast ait ben Ranb bes Grades brachte. Die Aerzte fatten iht eiu Bab zur Herstellnng ber frtiheren Kraft und Gesmidheit anernpfohteit. Aber sie wollte nicht fontmen, trotzdem das Blnt gleichmahig in ben Abern rann. Das toonnige Frithlings-ertoachen griff nicht, wie fonst, wohlthatig in das Ccdftige ©eelenleben biefer Frau. (Fortsctzmtg folgt.) in kurzen unb pragnanten SEBorten fernhaften Aus-bruck zu verleihen, sehr oft gelingt dies auch bent naiven Sinn bes fchlichten Voltes. So hat kiirzlich jemanb auf ben Grabstein eines Pariser Vorortefriebhofes folgenbe fchlagenbe Erinneruugs-worte meiheln laffen: „Hier ruhen Frau I. Seblnnc unb Herr Paul Senoir, ihr Schwiegerfohn. Der Tod allein vermochte sie zu einigeit." — Sie Saiferin Eugenie in Afrika. Wie aus Capetown gemelbet toirb, ist bie Kaiferin Eugenie am 21. b. an Borb bes „German" nach ber Colonic Ratal toeitergereist unb tuirb langstens Samstags Pointe be Darbon encicheit. Bei ihrer Abfahrt von Capetown brangtcn fich wohl an 2000 Menfchen an die Strahe, welche bie Kaiferin fuhr. Sie wohnte im Government House, wo sie ein Zimmer inne hatte, bas an jenes Gemach stoht, welches seinerzeit ihr Sohn bewohnte, unb blieb wahrend ihres Ansenthaltes zuriickgezogen. Jhre Unterhaltnng bestand fast nur in Ber Conversation mit ber Gattin bes Gonverneurs, Sabh Frere, welche ihr alles auf ben Aufeitthait bes Prinzen Bekaunte mittheilen inufSte. Die Kaiferin besanb sich iibrigens vollkommen wohl. Zu ben Docks fuhr sie in bent Wageit des Gonverneurs. Als fie bort bie znr fchwereit Arbeit verurtheilten Gefangenen erblickte, richtete fie eine Bitte fiir biefetben an ben Gonverneur, ber ouch einige SBegnabigungeit unb Erleichterungen fiir bie Gefangenen eintreten lieh. Im Hafen flaggteit bei ber Abfahrt ber Kaiferin alle Schiffe, auch bie Coitsuln zogen ihre Fiaggen auf, nur ber franzbsische nicht. Local- und proviiyial-^ngelegenheiten. — (Ritter v. Schneid,) ehemals Gabi« netSseeretar, bennalen Kreishauptmann in partibus infidelium unb Antoiirter jebes hoheren Staats-amtes, bas ihm etwa bie Gnabe bes Grafen Taaffe zuwenben wollte, hat fich in ber Debatte iiber bie ©lovenisieruug ber krainifchen Mittelschnlen bie erften Sporen verbient. Was er jeboch gesprochen, war nur eine gelitngene Reprobuctioit jener Phrasen, bie ihm seine slovenischm Collegen eingelernt haben, unb wir fbitnen ohneweiters ben Abgeorbneten Schneib als einen wurbigeu, burch sein befonberes Nachahmnngstalent hervorragenben Reprafentanten jener nationalen Phrafenhclben bezeichucn, welche be* fanntlich hierzulnnbe butzenbweise wilb vorkommen. Der Wiberstanb gegen bie Sloveuisiernng ber Schulen in Krain beruhe lebiglich auf ben Hetzereien Einzelner — verkiinbet P. Klun, unb bas allezeit ge-treue Echo Schneib fchwatzt bies toBrtlich nach. Alfo bie Proteste ber ©emeinbeuertretungen, das Gutachten ber Sanbesschulbehorbe, bas Votum bes Banbesausfchuffes, bie Stimmen ber bffentlichen Meinung, welche Kmtbgebungen alle gegen bie Ver-brangung der beutfchen Sprache an ben Schulen Krains lautes Veto erheben — fie alle find nur „Hetzereien Einzelner?" Wahrlich, eiu Urtheil, wie es frecher und ubermuthiger nicht bald gefallt tourbe — und von einer Persbnlichkeit gefallt tourbe, welcher bie Verhciltniffe des Saitbes ebenfowenig als bie slo-venische Sprache befantit finb, unb welche ihr An-recht, im Abgeorbnetenhaufe bie Hanptstabt beS Landes Krain zu tiertretcn, keinem anberen Berbienst, keiner anbern Fahigkeit, teiner nnbern Charaktertugend, als ber tlugen Beniitzung ber Situation zu banfen hat, einer Praktik, welche in ber Aera Taaffe aller-dings lout ber bereits zu wieberholtenmalen auf-getauchten Geruchte fiber die bevorstehende Placie-rung dieses neuesten slovenischen Apostels aus einem hervorragenben Staatsposten ben gehofften Erfolg zu verbftrgen gceignet ist. Das Votnm der Wahler-fchaft bei ben letzten GenteinberathSwahlen hat ben Untfchwung in ber ©efinnung derfelben inbetreff bes diesem Abgeorbneten erwiefenen SBertrauenS beutlich gettug gefennzeichnet, unb es ware eine fchulDige Pflicht bes Auftanbes gewefen, dass biefer heute noch formell als Abgeordneter Saibachs fungierenbe Slbgeorbnete bas Votum biefer Stadt in ber Schulen-slovenisieruiigssache gewurbigt unb sich znm minbesten in ber Debatte jene Reserve nuferlegt hatte, welche ihm burch bie manifeftierten Gefinnungen ber Ma» joritat ber Bevblkerung seines Wahlbezirkes geboten tourbe. Dass Ritter v. Schneib eines solchen An* stanbsgesuhles entrathen zn tbnnen vermeint, bass er einen nahezu einmuthigen Befchlufs be8 Saibacher Gemeinberathes als „Hetzereien Einzelner" zu bezeichneu bie ©tirne hat, bass er in jene Be-ftrebuitgen einstimmt, welche ben Sbhnen ber hier zu leben verurtheilten beutfchen Beamten, ber hier ansassigen Fremben unb uberhaupt ber beutfchen Bevblkerung im Sande ben Befuch bet Mittel-fchulen in Krain unmbglich rnachen wollen, — dieS nibge ein Fingerzeig fein, wie unvorsichtig es fei, bent Rachftbeften, ber ben Wahlern unter Vorspiege-lungen aller Art als ber geeignetste Candida! auf* gebrungen wirb, bie wichtige Mission eines Reichs* rathsabgeorbneten auzuvertrauen. — (Saibacher <51 a b t a u 1 e h e it.) Die zweite Ziehung ber Saibacher Sose finbet am 2ten Juli b. I. statt. Haupttreffer ist 20,000 ft. — (Setanberungen int Sehrflanbe.) Det bisherige prav. Schulleiter zn Gottfchee, Herr Fr. Spintre, tourbe zum befinitioen Dberlehrer an ber bortigen viertlaffigen Schule, »Herr J. Gostiša, Sehrer zu Treffen, znm befinitioen Sehrer zn Hi-nach ernannt. Herr Gottfried Krenner, bisherigec prov. Sehrer zu Hiilben, kant in gteicher Eigenfchaft nach Bischoslack. In ben Ruheftanb tourbe versetzt Herr Math. Kračman, Sehrer zu Zalna, unb in Fessniz bei Krainbnrg tourbe als Aushilfslehrer I. Tomazevic angestellt. — (SaibacherMoore|pertife.) Gestern vormittags fanb im Magistratsfaale bie erfte Sitznng ber Saibacher Moorexpertife statt. Zu derfelben toaren eingetroffen die Experten bes Ackerbaumini-steriums Herr Oberbaurath Jnbra unb Herr In* genieur Pobhagfky aus Wien. — Die Herren Hein* rich Hohmbon, Oberingcnieur ber Firma Klein, bann bie Jngenieure Salvini aus Sanbriano bei Mailanb unb Dr. Vicentini aus Monfalcone wer* ben heute erwartet. — (Volkskiiche.) Sonntag, ben 9. Mai b. I., vormittags 10 Uhr finbet in ben Socalitaten ber alten Schiehstatte bie biesjahrige Generalver* fammlung bes Saibacher Volkskuchenvereins statt. — (Auswanberung.) Diesertage pas-fierten burch Saibach 300 italienische Farnilien nach Rumanien, too sie fich ansiebeln wvllen. — (Privilegiumsertheilung.) Das I k. Hanbelsministerinm unb bas kbnigl. ungarifche Ministerium fiir Ackerbau, Industrie unb Hanbel haben bent Herrn Carl Koren in Planina ein ausfchliehliches Privilegium auf ofcillierenbe Waffer* raber fiir bie Dauer eines Jahres ertheilt. — (Gedenktafel.) Wie es heiht, gebenkt man an bem einst bent Freiherrtt Valvasor — nun ber Frau Terpinz gehbrigen Hause Nr 12 in ber Herrengafse eine Gebenktafel attzubringen. — (Die That eines Jrrsinnigen.) Wie uns erzahlt wirb, fchofs verfloffene Woche in Reumarktt ein Jrrsinniger nach ben Fenstern bes vom Herrn Pfarrer R. Frank bewohnten Zimmers. Die That verubte er aus Rachfucht, inbem ber Pfarrer bem Geisteskranken, welcher inzwifchen ber arztlichen Behandlnng iibergeben wurbe, bie Beichte abzu* nehmen sich weigerte. — (Siterarifches.) Eine toirktich inter* effante literarifche Gabe ist in ben nachften Wochcn aus A. Hartlebens Verlag in Wien zu ertoartett. Die ©chaufpieler bes Burgtheaters in Wien habere sich namlich tiereinigt, unb, zn toohlthatigem Zroede, erzahlt jeder von ihnen, mit ber Feber in ber Hand, trgenb ein ernstes ober heitereS Erlebnis. Witz unb Schalkheit, grazibser Muthwille unb ernft restectie* renber Sebenssinn brangt fich in den Slattern be* auf biefe Weife entftonbenen hoch origineHen SBerfe* zusammen, Welches den Titel ..Dekamerone vom Burg-theater" tragt uub mit ben Portrats und Facsimiles aller jener Kiinstler geschmiickt sein wird, welche an dieser Schvpfuug mitgewirkt haben. Wenn wir er-Wahnen, dass die Federn von Carl La Roche, Amalie Haijinger, Sonnenthal, Meixner; die Ehepaare Gabillon, Hartmann und Mitterwnrzer, dann die Kiinstlerinnen RLckel, Janisch, Kupfer, Hohenfels und Heese und Krafte wie Arnsburg, Lewinsky, SchSue, Krastel, Reusche, Hallenstein und Thimig rc. zum „Dekamerone vom Burgtheater" beitrugeu, jeder in seiner Weise, so bedarf es wohl kauni roti« tem AuSfuhrung, urn ueugierig zu machen auf die hellen Lachblumen und duftenben Geistesbluten, welche da- »Dekamerone vom Burgtheater" birgt. llufcmi geefictea £). T. IBoiinenten jttv gefattigen lotij, dass die nachste Rummer der m und „lltu|lriecten Jxauenjeitinuj" acht Tage spater erscheint. Laibach, 27. April 1880. Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Miner SotfeiSatt Nr. 9 MOW 1. Mai 1880 - Bcstcllungen Litter Zklodettbl'cttt" iibernimmt und tst hier eingetroffcn uttb_ wird vcrfendet. auf das „"§3a£ami, heimisches Fabrikat, on gros & on detail, und zwar auch nach auswarts, find zu haben bei Carl Urbas, Petcrssirajzc. (139) 3-3 Gedenktafel uber die am 29. April 1880 ftattfinbenben Lici-tationen. 2.Fcilb.,Medved'schcReal., Sittich, BG. Siltich. — 2. Fcilb., Anzlovar^scheReal., St. Veit, BG. Sittich. — 3. Feilb, Kanobel'fche Real., Buknje, BG. Adelsberg. — 3. Fcilb., Kl,ia?ar'schc Real., Wcrch, BG. Grotzlafchiz. — 3. Fcilb., Milavc'schc Real., Zirkniz, BG. Loitfch. — 2. Feilb., Nadrah'fche Real., Weixclburg, BG. Sittich. — 3. Feilb., Devjak'fche Real., Unterloitfch, BG. Loitfch. — 3. Fcilb.. Mezc'fche Real., Brod, BG. Loitfch. - 3. Fib.. Levar'fche Real., Grahovo, BG. Loitfch. Am 30. April. 3. Fcilb., Kambie'fchc Real., Praprekc, BG. Mottling. — 3. Fcilb., Rebol'fche Real., Primskau, BG. Krainburg. — 3. Fcilb., Bogel'fche Real., Smovidal, BG. Littai. Die llittur manclior Leiden halt zahlr. I'utienten davon ab, sich ein, }i erfahr., gewisaenh. Arztc an-zuvcrtr. Wie bekannt, wird f| d, Thatsache haufig z. Nach-theile der Kranken ausge-f| beutet u. diirftc dahcr jedes Werk, welches dem entgegen zu wirkeu sucht, frcudig zn \i begrlissen sein. Als ein solch. Werk verdient d. in 15. Aull. ersch. ill. Buch: „Nat:irge-f6 iniisses Heilrcrfiihren fiir 11 Geschlcchtskranke“bezcich-fS net zu werden, denn es be-Ijj spricht jene Leiden in ruhi-gcr, leichtverstandl. Wcise, crthcilt, durch Erfel^e be-- wiihrte, praktische Hcilvor-schlage u. bietet den Patient, ausserdem Gelegenh., sich ki etwa ntith.ttrztl. Anleitg. |1 unentgeltlich u. discret i| zu versohaff. Die Lecttire d. jfl Buches wird auch Jene, d. bereits alles Selbstvertiauen verl., mit neuer lloffnnng erftlll. D. Preia d. in hoch-fi cleg, typogrnph. Ausstattung 11 erschien., 320 Seit. gr. Oct. starken Buches ist 2 11. und J wird gegen Einsenuung v. f3 2 fl. 30 kr. per Pont ale ||| 11 Packet franco vcrsandt von Gorischek’s k. k. Univ.- ^ Buchhandlung, Wien I, Stephansplatz 6. fj ijfcSSLSSilStjiiSSSS «1 Danksagmlg. Gcfertigter hat heute aus eincr Bcrsicherung auf den Todesfall bei der Versicherungs-Gesellfchaft „KresHam" durch die Geueralreprafcntanz in Laibach — Herr Guido Zeschlo — cincn namhaften Bctrag prompt ausbczahlt erhalten. Jch finde mich dahcr angenchm verpflichtct, dieser grohcn, wcgcn ihrcr HSchsten Soliditiit bekannten Ber-sicherungs-Gesellschaft mcincn Dank und Anerkennung offcnt-lich auszufprechen. (150) Agram, 14. April 1880. Georg Simon, Restaurateur des „Hotcl Prukner", Agram. Soeben ist erschienen und in unserer Buch- ffl handlung vorrathig: jfl Glaser, Unger und Walther, § SnmmCung non riiiiCtrdUlMcn intfdieii[un= y gen ites K. ft. oOctflcn Gerickisliofer. Q XV. Band. 6 fl. |3 Ig. d. RIeiniiiaijr k Fed. Nmiiberg a in Laibach. g ^SH5HszsEsasansiszsEsasasasasasE5a5Es2^ . S R) S3 =. Sb ft) i ^ *2 * g « AS a r u Vos)«0'H 2* fti o ►a-2 - e Aw us | to'v 3 »«? ^ § • O ® p QO o rS § §.> m is^sis N> 19 5 Si, < ttomar 23 a m b e r O. Stftr hip tiprnnthmrHtA • P\At«a © v m a 3 - ^ Sir m alp « S . g5 * a h „ s:* I III!8: ■2 2 5 «Q 3 .2 ® r tfi |! . *3 S ,a £ a Si * 31 ►IS a; S ta « >. g.B g be B S A*** v. 2 e a§ sg"§ = a i 9 > « a® S fc* "B 'S S ® 5 a 5 * fl ^ 5 • t* s $ * *" I? d c! ® 2 ® I ° g«3: a s^sssb . . .2 in “> rO <5 ^ /.i ^1 W W O 5 ® ^ i. o ^ n * S2 3 > §ii |g 5 O PS § e-> * £ OB «- <6 <0 I Si g oJ-sSsg «r2 is S ns> |s2gfg HisSI rf-rt K i"M i • 8^5 s IIs if 5 Ills| n v eeesa g,