Lmllllcher Zeitung. Nr. ZW. PränumctationSprei« : Im Comptoir ganzj. fl. 41, halvj. fl. 5.50. ssilr die Zustellung in« Hau« halbj. 5Ulr. Mit der Post ganzj. si. 10, halbj. fi. 7.5U. Dienstag, 12. November Inserti onüssebllhr bis 10 Zeilen: imel «0 li., 3m.8Ulr., 3m. 1st.',sonst Pl.Zeile im. «lr., L„!.!jli., 3m. tU lr. u. s. w. Inserlionsftempcl jedcbm. U0l». 18«7. Nichtalntlicher Theil. ttaibach, 11. November. In cincln Augenblicke, in welchem die römische «rage sich ihrer Lösung nähert, indem sowohl von italienischer alö von französischer Seite die Unmöglichkeit der Fortdauer des gegenwärtigen Znstandcs anerkannt wird, ist es von Interesse, ans zwei Blättern von sehr verschiedener Eigenschaft und stärdnng Anfschlüssc über die Politik der französischen Negicrnng nnd die Cougrcß-aussichlcn zu erhalten: Die „Oftinionc" erhält einen langen Brief ans Paris, ans welchem wir ersehen, daß ber Kaiser sogleich nach der Vcfrcinug Venedigs :ingc-sehcn habe, das; sich nunmehr Italien mit der römischen 3ragc beschäftigen werde. Er habe deshalb darauf bestanden, daß zwischen Italien nnd dem Papste eine An» "ähcrnng stattfinde. Die Scndnng des Generals Flcnry habe den Zweck gehabt, der italienischen Regierung ncnc ^nterhandlnngcn mit dem Papste anznrathcn, die denn auch in Gestalt der Sendung Toncllo's, doch freilich ohne Erfolg, stattgehabt hätten. General Flcury habe aber zugleich einem ausdrücklichen Befehle zufolge dem Varou Nicasoli erklären müssen: daß, falls eine Vcrcinbarnng «wischen dem Papst und Italien sich nicht erreichen lasse, Nian der Zeit vertrauen und nicht ciuc Lösung über-kürzen möge, ans welche Frankreich nicht vorbereitet sei. Andernfalls würde Frankreich es seiner Ehre schnldig sein, seine Truppm zur Wahrung der Scplcmbcr-Eonvcutum uach ^Itum zn schicken. Aber noch ein anderes Factnm l)abc Italien darauf ansmcrksam machen können, daß I.ranivcich ciuc gewaltsame Lösung der römischen Frage l^chl zügeln werde. Der Kaiser habe sogleich nach der -^ercimglma. Vcuczicus mit Italien in Berlin Schrille Ncthan, ili^ ciu Ucbcrcintomincn zwischen Frankreich nnd Preußen herzustellen, welches 5cm Papste den Besitz der heiligen Stadt znsicherte. Zn diesem Zwecke hnbe die französische Regierung der preußischen den Entwurf cincr Ecmveution unterbreitet nebst einem Protokolle, welches für die Unterschriften der übrigen Mächte offen bleiben sollte. Preußen habe, wie vorauszusehen gewesen, sich geweigert, der Convention zuzustimmen, uud man müfsc sich fragen, warum Frankreich den Porschlag gethan habe. Angesichts der Intimität der Eabinctc von Berlin und 3'lorenz offenbar nnr damit ersteres lctztcrm von den französischen Intentionen Kenntniß gebe uud mau in Florenz in gar keinem Zweifel über dicsclbcu bleiben könne. Die Eorrcspondcnz betont schließlich, daß der Baiser in neuerer Zeit nicht sowohl clcricalen Einflüssen gehorche, als vermittelst der Clcricalen den Einfluß aus« zuübcn snche, den Frankreich früher dnrch eine liberale Politik ausgeübt habe. Dagegen erzählt die „Kölu. Z.": Italien hat durch General Mcnabrea seine Bereit» Willigkeit erklären lassen, sich dci cincr europäischen Con-fcrcnz zn bethciligen. Lord Stanley erklärt, daß England sich in dem Momente den Berathungen anschließen werde, in welchem die Zustimmung der andern bcthci-ligtcu Mächte ciuc gesicherte sei; doch wiederholte er darauf um jcdcr Irrung vorzubcugcu, daß England, selbst wcnu es thätig in dic Bcrathuug mit ein» trete, iu kciucr Weise sich herbeilassen werde, an cincr Garantie der weltlichen Macht dcS Papstthums sich zu bethciligcn. Von Preußen aus wurde der Vorschlag des fran, zöfischcn auswärtigen Amtes bisher in keiner Weise zu-rückgcwicscu, doch glaubt man, hier constatircu zu können, daß Graf Bismarck es bisher sorgfältig vermieden hat, sich „für oder wider" in irgendwie bindender Art ans»! znsprcchcn. Die Petersburger Regierung verharrt zur Stuudc uoch in derselben abwartenden Stellung wie Prcnßen. „Jetzt, nachdem die italienische Armee die letzten von ihr besetzt gehaltenen Punkte anf römifchcm Gebiete gcränmt uud uachdcm Frankreich iu Florenz erklärt hat, daß cS feine Trnppcn noch vor Eröffnung des italienischen Parlaments ans Rom selbst znrückznzichcn bcab' sichtige nnd nur der Borsicht halber uoch für einige Zeit ciuc Garuisou vou RX)0 Mann in Eiuitavccchia wsscn wolle — ist die Gefahr rincö feindlichen Znsam-lucustoßcs zwischen Italienern und Franzosen auf lauge Zeit hinausgcfchobcu. Bis zur Stunde ist eine eigentlich officiate Einladung dcS frauzösischcn auswärtigcu Amtes, sich an cincr „europäischen Eonfcrcnz znr Rcgcluug der römischen Frage" zn bcthciligcn, weder direct an die Groß» mächte, uoch au die blos rein katholischen Regierungen gerichtet worden. ! Dagegen ist es über allen Zweifel festgestellt, daß mit den betreffenden Eabiuclcu vertrauliche Vorbcsprc' chuugcu ciugclcilct worden find, über deren Ergebnisse die damit bcauftragtcu französischen Agenten hichcr berichteten. Oesterreich ist es allein nntcr den Großmächten, das bisher sich klar nnd kategorisch für Annahme der französischen Proposition auSzusprcchcn für gut bcfnnden hat. Dennoch hat auch Herr v. Bcust sciuc Reserven gemacht, die nicht ohne Bedeutung erscheinen. Nach ihm sind für Oesterreich die italienisch-römische Frage ebenso wie die deutsche Frage erst Fragen zweiten Ranges, die für den Moment uicht allein die Aufmerksamkeit des Kaiser-staatcS abforbircn dürfen. DaS Wesentliche der gegenwärtigen Situation liege im Gegentheil für Oesterreich in den oricutalischcn Wirren, und wenn man sich auch an den Berathungen der eventuellen Eonsercnz bethcilige, köuuc mau sich doch nicht entschließen, zu guter Letzt für die Entscheidungen derselben einzustehen. Weit cutschiedcuer noch als Oesterreich erklärten Spanien und auch Portugal ihre Bereitwilligkeit, sich au einer europäischen Dcliberirung dcr römischcn Angc lcgcnheit zn bcthciligen. Dennoch wird cS nnch in spanischen Kreisen dcmcntirt, daß das Cabinet von Madrid dem Kaiser Napoleon ein Hilfscvrps vou 40.000 Mann angeboten habe. Was schließlich den Papst selbst anbetrifft, so hat er in dieser Sache seine alle Politik durchaus nicht auf. gcgcbcu. Er schweigt, läßt gcschchcu uud ist bereit, zu ertragen, was er nicht ändern kaun, ohne auch nur durch die leiseste Miene zu verrathen, daß cr anerkenne, was theils gegen, theils ohne nnd für ihn geschehen soll. 48. Sitzung dcg Abgeordnetenhauses vom 8. November. (Schluß.) Nächster Gegenstand dcr Tagesordnung ist der Bc> richt des Strafgcsctzansschusscs bctrcsscud den Rcgicrungs-antrag wegen Behandlung des vou dcr Regierung ein gebrachten Strafproccß ordnn n g sen tw urfcs. Referent Dr. Mühlfcld stellt im Namen des Ausschusses den Antrag, das hohe Hans wolle beschließen: Lö wcrdr d?r vo>, dcr tüisl'rlickM Rrgil'rmiq vml,sl's,uar d^m ganzm Umfauszc dirfrt< O^'ctzl'S uach, dllhrr auch indlssrifflu drS ij N dr^sflbru untr». zoc,cu uud das hohr H^rrmhauö singrladru, dirscm Beschlusse dri-ziüli'll'u mid i„, drjahsiidrn Fallr 'dir aliorhüchftc Grüchmiquüa di, Orsrh culwulfti« lil'fasNm Blschlusftö dirsc allclhöchste Gcnrhminuua von dm, Hnusl- srldst siuzuholl'ii sli. Dieser Antrag wird angenommen. Weiterer Gegenstand dcr Tagesordnung sind Berichte des PctitionsfchusfcS. Berichterstatter Dr. Mcndc rcfcrirt über dic Petition dcr subalternen Beamten der k. k. Staatstclcgra-phcuanstalt in Nicu um Erwirkung cincs Pcrccntual-thcucrnugszuschusfcs für die Dauer dcr jetzt herrschenden Theurnng. Dic StmlschmlppcuschM'mc in den Nächten vom 12. bis znm 14. Novcmlm. (Fortsetzung uud Schluß.) Erman hat dcu Versuch gemacht, aus dcr Lage dcr ^e gegen die Sonne zur Zeit des Erscheinens dcr periodischen Stcrnschnnppcnschwärmc, sowie ans dem beob-"chtcleu gemeinschaftlichen Dnrchschnittspuultc am Him» ^l etwas Gcuähcrtcs über ihre Bahn nbznlcitcn. 'Sie .^ eine starte Nciguug gcgcu die Erdbahu, nud scheint l)rc Exccntricität nicht unbcdcutcud. Bestimmteres kauu ^ch uicht gcgebcu wcrdcu, da ciu uothwcudigcö Datum ^ dic Gcschwiudigkcit bei ihrem Borübcrgnngc an nn-^er Erde — noch uicht hat gewonnen wcrdcu könucu, U6 auch wohl großc Schwicrigtcitcu machcu wird. su ^'csc Bahu gchört übrigens, weuuglcich uicht dcr . ^sannuthcit allcr überhaupt cxistircudcn Stcruschunppcu, ^"1 jedenfalls dem ganzen Schwärme au, der zwifchcu ^ 10. nnd 12. Angnst au unserer Erde vorüberzieht. < ^' im November erscheinende muß von diesem vcrschic-^ scin. Dic Ätächtigkcit dcs Schw^rmcö - um cincn s./^utcn bergmännischen Ausdrnck zu gebrauchen — mnß . ^ 70.0(x) geographische Meilen betragen, da die Erde dic !', ^" ^"l;c bedarf, nm hiudurch zu kommen, nnd die ved ^"'"^l) wiederkehrt, zu crklnrcu, müßte man cut-rndo s "^ ^Wuslawsky annehmen, dcr Schwärm voll' in k c'"""mlanf um die Sonne sehr nahe oder gcnan "Usclbcn Zeit wic uuscrc Erde, was übrigens uon bcidcn Schwärmen, wic verschieden auch soust die Elemente ihrer Bahu scin mögcn, gcltcn müßte, odcr aber mit Ermau dcm Schwärm cinc solchc Gestalt nnd AnS-dchunng gcbcn, daß cr stcts dic ganze Bahn gleichzeitig mit Körpern erfüllt, wobei die Umlanfszcit jede beliebige fein könnte, da die Erde stcts beim Durchgang durch diese Stelle sic voll Sternschnuppen, wcuuglcich jedesmal audcrc, antreffen wird. Dcr letzteren Anficht, wornach um dic Sonne mit Slcrnschnnppcn dichtangcfiilltc Kreise rotircn, neigen sich derzeit die Anschaunugcn dcr vorzüglichsten Astronomen deshalb zn, weil die Existenz solcher Bahnen im Son« ncnslistcmc nicht ohne Äcispicl ist uud dcr Saturnus-riug cin solchcs bictct. Die August- und Novcmbcr-Nietcorc fügten diesen nnr zwei neue hmzu. Es wäre auch qar nicht nolhwcudig, alle Sternschnuppen in sol-chcn gefüllten Bahnen laufen zn lassen; gar wohl könucu cinzclnc eremitisch für sich um die Sonne laufen, ander' zwar Schwärmcu angehören, diese aber jedesmal nnr cincn Tbcil dcr Bahn einnehmen. So dürften stch dlc einzeln wahrgenommenen odcr die nur iu cincm Jahre angemerkten reich besetzten Nächte crklärcu. Em mchrcrcs nuiß mau für jctzt nicht licrlaugen. Genug, daß mau in vcrhältuißmäßig fo kurier Zeit ciucn dcr wichtigsten und seiner richtigen Elkcnntmß nach so durchaus neuen Gegenstand schon so weit zn führen im Stands gewesen ist. Fernere Erfolge könucu nicht ausbleiben uud das Interesse für ein Phänomen, welches mit dcr Erde iu so nahe Bcrührnttg tritt, nnd doch auch gleichzeitig dcu fernen Welträumen angehört, das Kosmische direct mit dem Tcllurischcu verknüpft und überdies ohne Schwierigkeit von jedem etwa gleich gut wahrgenommen werden kann da künstliche Hilfsmittel hier so gut wie uichts hclfcu künucu, bat sich von Jahr zn Jahr gesteigert. Dic letzte im Iahrc l,M) ciugctrctcnc Erscheinung dcö NoucmbcrschwarmeS hat cin zahlreiches .f)ecr von Beobachtern vorbereitet gefunden. In Englaud hatten Alcxaudcr Hcrschcl und Hind auf das zu erwartende Phänomen anfmcrtsam gemacht, iu Folge dessen waren schon während dcr Nacht vom 12. auf den ^.November Tanscudc von Beobachtern in Bereitschaft, doch vcrgcbcus denn dcr Wind stürmte von Südwcst uud trieb bcständia ncnc großc Woltcnmasscn über die sich hie und da bilden« den lichten Stellen. Am Abend dcS 13. November gestalteten sich die Verhältnisse nuglcich güustigcr, denn obgleich dcr frifchc Wind von Südwcstcu uoch immer wehte, so war doch dcr Himmel stellenweise klar und gestattete wahrzunehmen, daß vor 11 Uhr nur wenige vereinzelte Meteore sich zeigten. Knrz nach Mitternacht änderte sich crst dic Sccnc bcdcutcud. Dcr Himmcl war nnn vollkommen klar und l! odcr ^ größcrc Mctcorc schosscu von Osten nach Wcstcn, glcichfnm das Signal zum Beginn dcs erwarteten Schauspieles gcbcud. Dcun als das Sternbild dcS großen Löwcu über dcu Horizout sich erhob vcr-mchrtc sich dic Auzahl dcr Äictcorc in solchem Gradc^ daß au ein Zählcu kaum unhr gedacht werden konnte' wenn nicht mindestens 4 Beobachter dnrch arobe ',t°/ trantheit mit Arbcitcu dieser Art unterstützt, zusammen', wirkten. " ,".»>.<^„- großaN^ch^ m s?. -? 7 ^'lcm Ausgaugspuuktc sichtbar wur-. ' l° v^wnglc cö doch nur einc geringe Uclmna, die mzahllgcn cungcn Straßen nach dicscu/Pnnktc zurück-zusnlucu. ^ilt dcm Aufstcigcu dcs Löwen wurde auch ocr Punkt dcr scheinbaren Ausstrahlung leichter zu lie. 1772 Der Pctitionsansschuß stellt, nachdem die Petenten ihrc Petition auf alle in Wien domicilirenden Beamten ausdehnen und somit eine Anregung nach allen Richtungen bieten, den Antrag das Begehren der k. k. Regie-rung zur eingehenden Würdigung zu empfehlen. Der Antrag wird angenommen. In Betreff von Petitionen der Schnldinhaftirten von Prag. Wicn. Brunn nnd Lcmbcrg um Aufhelmnng der Schuldhllft stellt der Pctitionsansschuß im Hinweis auf den uon dem Hause bcrcitö in dieser Frage früher gefaßten Beschluß den Antrag: diese Petitionen an das Justizministerium znr vollen Würdigung zu leiten. Abg. v. Mcnde spricht gegen die Schnldhaft als inhuman und nutzlos. Se. Excellenz Iustizmmistcr Ritter v. Hyc theilt mit, daß in dem neuen Eivilproceßordnungscntwurfc die Schuldhaft als Excc»tio»smittel gestrichen ist. Da nun dieser Entwurf, wie er hoffe, sammt der nc»c» Eo»ciirSord»»»g von ihm dem h. Hause im Laufe des NtonatcS December zur verfassungsmäßigen Bchand-lung vorgelegt werden wird (Zustimmung), so wird die« scm h. Hause die Gelegenheit geboten sein, über die Frage der Schuldhast, daher über die Aufhebung derselben, Beschluß zn fassen. Seine persönliche Ansicht, die er heute begreiflich noch nicht als Vorschlag der Gcsammtregic-ruug erklären taun, geht dahin -. Die Schnldhaft sei, wie schon erwähnt, unbedingt aufzuheben, da er in principieller nnd legislativer Beziehung persönlich seit vielen fahren genau auf demjenigen Standpunkte stehe, der durch den Herrn Vorredner soeben beredten Ansdruck gefunden habe. Er bemerke, daß er für seine Person auch durchaus sich nicht entgegenstellen werde. wenn etwa das Haus bei diesem Aulasse den Beschluß fassen sollte, die Schuldhast noch früher als Erccutivmittcl aufzuheben, in Form cincS vereinzelten Gesetzes, bevor noch die neue Eiuilproceßorduung in Gesetzeskraft treten wird. (Beifall.) Nur würde er heute bitten, bis zn dem Augenblicke zu warten, der ja schon in einigen Wochen eintreten soll, wo dcr neue Eivilproccßord»n»gsc»tw»rf vorgelegt wird, weil sich dann zeigen wird, wie sich die Aufhebung der Schuldhaft in Zukunft mit der Neugestaltung der Executive überhaupt darstelle» wird, uud da»» um so leichter Vergleiche mit der heutigen Gesetzgebung gezogen werden lönncn, weil mit der Aufhebung der Schuldhaft vielleicht auch noch einige kleine Abändcrnugcn nnsercr dermalen bestehenden Erccntionsordmmg in Verbindung gebracht wcrdcu müssen. (Bravo! Bravo! links.) Abg. Dr. u. Mühlfcld stellt den Antrag, das h. Haus wolle beschließen, diese vorliegcudcu Petitionen au einen besonderen aus deu Abthciluugcn zn wühlenden Ausschuß zur Berichterstattung zu leiten. (Der Antrag wird von der linken unterstützt.) Berichterstatter Dr. Maudclblüh rechtfertiget deu Ansschußautrag. Der Ausschuß habe sich uicht cr> mächtigt erachtet, im Hinblick auf die iu dieser Frage bereits vom Hause früher gefaßten Beschlüsse einen neuen Antrag zu stellen. Dem Antrage Mühlfcld glaubte er nicht entgegentreten zn follen. Bei der Abstimmuug bleibt der Antrag Mühlfeld in der Minorität. (Dafür stimmt ein Theil der Linken nnd die ganze Rechte. Dagegen ein großer Theil der Linke» uud das gauze Ecntrum, ausgenommen Baron Kotz.) Der Ausschußantrag wird mit Majorität angenommen. Nachdem noch einige Petitionen verhandelt worden, beantragt Abg. Pro stow eh Schluß der Sitzung. (Wird angenommen.) Präsident bezeichnet es im Hinblick auf den Stand der Ausschußocrhandlungen über den reichsräthli' chcn Deftutationsbericht als wünschenswert!), daß die nächste Sitzung für Dicustag anberaumt werde, nnd stellt auf die Tagesordnung derselben den Bericht über das Dclcgationsgesetz. Schluß der Sitzung: 2 Uhr 20 Minuten. Circularschmben des Fürsten Vortschakoff. Die „Kölnische Ztg." publicirt ein Eircularschrei-ben des Fürsten Gortschakow an die kaiserlichen Gesandtschaften und Legatiuncn von Rußlauo, welches folgcuocr-maßen lautet: St. Petersburg, 18. October 1807. Sie kennen den Weg, welchen das kaiserliche Ea^ binct in den orientalischen Angelegenheiten verfolgt hat. Sie wissen, daß eS seit dem Jahre 1800 die Aufmcrt-famkeit der Pforte und der großen Mächte auf eine Lage hingelenkt hat, die nach seiner Meinung jeden Tag größeren Ernst annimmt. In der That haben einerseits die christlichen Ac» uöllerungcn, die gemeinsame Action der großen Mächte, welche ihr einziger Schutz gcwordeu, durch Maugcl an EinVerständniß gelähmt sehend, mehr und mehr ihre Hoffnung auf eiue Verbcfscruug ihres Geschickes uud ihr Zutraucu auf die Unterstützung Europa's verloren. An« ocrcrscits waren ihrc Wünsche im höchsten Grade übertrieben durch die Doctrine», welche sie an anderen Orten siegen sahen, und durch die Thatsachen, wclche sich iu benachbarten Ländern vollzogen. Dieser doppelte Strom, welcher auf diese Bevölkerungen wirkte, mnßtc ihre Lage immer peinlicher nnd ihrc Resignation schwieriger machen. Einzelne nnd wie» dcrholte Ansbrüche in Syrien, im Libanon, in Serbien, in Bosnien, in der Herzegowina, in Montenegro und endlich in Kreta haben unsere Voraussicht bestätigt uud die Bcdrohlichlcit einer Krisis dargcthan, welche sich vcr« schummert, indem sie sich verallgemeinert. Trotzdem sind unsere Warnuugcu »»fruchtbar geblieben. Als in neuester Zeit der Aufstauo uon Kreta die Fortschritte dieser Lage kundgab, wiederholte das kaiserliche Eabinet seine Anstrengungen bei der türkischen Regierung und bei den große» Mächteu. Es waudtc sich an die Cabinete mit einer Einladnng, sich mit ihm zu verbinden, um die Pforte zu ermähnen, dicfcn Aufstand, der im ganzen christlichen Oriente seine Nachwirkung haben uud der erste Funke zu ciucm allgemeinen Brande werden köuutc, uicht wachseu zu lasscu. Wenn durch weise Couccssioncn an die Beschwerden der Kreter, durch eine billige Gcuugthuuug an die Forderungen dcr Serben und endlich durch ernstliche Reformen, welche den christlichen Unterthanen des Sultaus erträgliche LebcnSbedingungen gewährten, dem Ausbruchc vorgebeugt wurde, so durfte man auf eine Aeruhiguug der Gc» müther hoffeu, welche dcr Zeit, dem Fortschritte der Ideen nnd der Entwickluug der Interessen die friedliche Lösuug dcr socialen und politischen Schwierigkeiten in dcr orientalischen Frage überlassen würde. Ungeachtet unseres Drängens ist die Uebereinstimmung der Eabinete unvollständig geblieben, ihrc Sprache hat auf die türkische Regierung nicht den gewünschten Eindruck gemacht. Sie hat mit dcr Strenge einer Unterdrückung fortgefahren, die den Kampf nur noch heißer, die Leidenschaften lebhafter, die Unterhandlungen schwic> riger gemacht hat, und ihrc theilwciscn Versuche znc Versöhnnng, die immer in letzter Stunde kamen, haben ihrc Gelegenheit und ihrc Wirkung verfehlt. Unter die' sen Eonjuncturcn hat sich das kaiserliche Eabinct nicht von dem von Anfang an eingeschlagenen Wege entfernt. Er war ihm vorgeschrieben durch die Ausichtcn, wclchc die Politik unseres erhabenen Herrn leiten, dnrch die Traditionen Rußlands, seine Interessen als angrenzende Macht und europäische Großmacht, welche solidarisch ist für die Ruhe des Orientes nnd die Erhaltuug deö allgemeinen Friedens. Nach feiner Meinnug würde, wenn uoch eine Aussicht da wäre, den drohenden Verwickln»-gen zuvorzukommen durch Rathschläge an die türkisch'' Regierung, diese Aufgabe ausschließlich Europa zukoin> men, welches seine collective Antorität zwischen die streitenden Parteien stellen uud gegen sie mit Festigkeit eine einstimmige Sprache führen müßte. Würde diese Gc' lcgenhcit verloren gehen nnd die Krisis unvermeidlich werden, so wäre es die Pflicht und das Interesse von Allen, diese zu umgrenzen durch Beseitigung jeder Intervention, und dadurch zu uerhüteu, daß sie nicht den allgemeinen Frieden in Gefahr bringe. Das war es, was das kaiserliche Eabinct nnlerm 16. November I860 vorschlug. Da sich uur einige Mächte auschlosscn, wurde nur dcr erste Theil dicscö Programms erfüllt. Dcr Erfolg ist bekannt. Die drängenden und wiederholten Schritte des kaiserlichen Ea-binctS und der Regierungen, die sich vereinigt hatte», scheiterten an den Beschlüsse» dcr Pforte. Die persönliche» Ucbcrrcd»»göucrs»che nnscrcS erhabenen Herrn bci dcr Scnomlg Fuad Pascha's uach Livadia habcu »icht mchr Erfolg gehabt. Nn» hat das kaiserliche Eabinct gemeint, daß nichts weiter übrig bleibe, als den zwcitm Theil dcr den Mächten vorbchaltcncn Anfgabe zu w ledige«. Dicscu Zweck hat die uon ihm vorgeschlagene Declaration, die mit ciuigc» vom Tuilcricncabiuct bc< antragtcn nnd uon den Eabinctcn in Berlin nnd Flo-rcnz genehmigten Rcdactiousändcruugen jetzt durch deren Vertreter in Eonstantinopel der Pforte übergeben worden ist. Indem ich Ihnc» nachstehend dcn Text davon übersende, halte ich cS für nothwendig, dcn Sinn, den wir dcrfelbcn beilegen, zu präcisircn. Unser erhabener Herr will sich von dcr Verantwortlichkeit losmachen für eine ^agc dcr Dinge, deren Gefahreu Sc. kaiserliche Majestät uorauSsicht uud die zu beschwören sie Alles gethan hat. Sc. Majestät will verhindern, daß politische Rwa< litätcu zu den schon so schweren Verwicklnngcn dcr oric» talischcn Frage noch diejenige Vcrwicklniig hinzufüge», welche die gegenwärtige Lage Enropa'S enthält. I» dieser Absicht hat Sc. kaiserliche Majestät das Princip dcr Nichtintcrvcntion anfgcstcllt, Welches er bereit ist z» beobachte», so lcmgc cS von dc» a»dcrc» Mächten geachtet wird. Dieses Princip la»» aber »icht die Gleich gültigkcit implicirc». Darmn kö»»c» weder wir, »och die Eabilicttc, welche sich u»S cmgcschlossc» haben, auf die großmüthige Mission verzichten, welche ihr Gewissen dcn Großmächte» bci Anlässen, wo die Menschlichkeit dieselbe ih»en znm Gesetze macht, anfcrlcgt. DcSwegc» wird anch daS kaiserliche Eabi»ct, indem es jcdc Einzclaction, welche zeichnen. denn »»» schösse» die leuchtenden Punkte nach allen Richtungen, »nd viele, die, abwärts sich bewegend, hiittcr dem östlichen Himmel verschwanden, boten ein vorzügliches Mittel, dcn Vcrciuigungsftuntt zn crkenttcn, während wieder andere in diesem Punkte entstauden und verschwanden und doch eine sehr geringe scheinbare Be-wcgu»g hatte». Ans allen diesen Erscheinungen ergab sich die Lage des RadiationSpunktcS i» 1.^ Grade» »örd-lichcr Declination und 148 Graden Rectasccnsion. — Gcgc» 1 Uhr Morgens »ahm die Zahl der Meteore i» a»ßcroioe»tlichem Maße zu; in jeder neuen Sccuude erhellte ein Meteor die Nacht, zuweilen auch zwei und drei. Leider bewölkte sich der Himmel kurz uach 1 Uhr, so daß uur dcr uördlichc und nordwestliche Theil frei blieb, wo denn auch das Spiel dcr Feuerbüllc den glänzendste» Anblick gewährte. Bcstcmdig durchfurchte» sie dc» Kopf dcs Drache», dc» große» Bären nnd verschwanden fu»ke»sprühc»d wcithi» ii» Nord» Weste» im Sternbildc dcS ^chwancS. Eö schien, als ob gegen 1 Uhr 20 Minute» die Zahl dcr Meteore ein Maximum crrcicht hätte, obgleich es sich alsbald wieder aufklärte, war doch um 1 Uhr 45 Minute» die Abnahme schon ziemlich bemerkbar geworden. Eine oberflächliche Schätzung ergab für die Stuudc uon 1 bis 2 Uhr, indem für jcde Secunde eins und für jede zehnte Secunde zwei gcschcn wurde», ei»c Anzahl uou 3000 Meteore», ci»c» Miltclwcrth, dcr dcr Wahrheit ziemlich nahe kommen dürfte, jedenfalls aber eher unter der Wirklichkeit llegt. Um 2 Uhr war trotz des nun vollkommen klaren HunmclS dlc größte Pracht dcr Erscheinung längst vorüber uud die schöne» Meteore, welche »och immer durch dc» Orion, den großen Hund und dcn Drachenkopf flogen, erschienen gegen die früheren vereinzelt. Zwifchc» 2 und 3 Uhr hatte die Zahl schon sehr abge-nommc», uud als um 3 Uhr 17 Minnte» in einem Zeiträume von 3 oder 4 Secunden 8 Meteore fielen, dann aber pötzlich Nnhe eintrat, so wurde es klar, daß bereits die Nachzügler der großen Schaar vorübergezogen waren. Um 4 Uhr endlich war bci voller Klarheit des Himmels dcr Normalzustaud znrückgetchrt. Sicher war dcr Metcorschwarm am Morgen des 14. November eincö dcr schönsten Natnrschanspielc, deren Pracht uuö zu crgötzcu vermag und denkende Menschen mit dem Gefühle dcr Unc»dlichtcit der Schöpfung erfüllt. Man denke sich den Eindruck uon unzähligen Raketen, die, in allen Farben leuchtend und Fuukcn sprühend, ihrc langen feurigen Bahnen ziehen und die Nacht erhellen; was aber sind sie gegen die Pracht eines solche» Mctcor-schwarmes? Diesen von Dr. Neumayer in England gemachten Vcobachtlmge» schließe» sich im wesentliche» auch jc»c a», die gleichzeitig von dcn englischen Astronomen Hind, Tyler, Phipson jenseits des Eanals gemacht wurden. Zu demselben Resultate führte» die in Frankreich, Belgien, Deutschland in jener Nacht gemachten Beobachtungen. Den NadiationSPlmkt fa»d C. Borgen mit Professor Klinterfucß in 198 Graden Rectascension uud 22 Graden Declination, und zwar „so außcrordeutlich ausgeprägt, daß mau dieser Bestimmung immerhin wohl einigen Werth beilegen darf." Außerdem machte Herr Borgen auf die ungcmcinc Helligkeit der Atmosphäre trotz dcr Abwesenheit dcS Mondlichtcs aufmcrtfam. „Es war wie um Mitternacht i» Sommerzeit, fast zur Zeit der hellsten Dämmerung. Eö lag kein Schnee, dcr diese Erscheinung Hütte bewirken können. Die Helligkeit dauerte fort, auch 'nachdem die Menge der Sternschnuppen abgenommen hatte." In Oesterreich war jene Nacht vom 13. zum 14. November zumeist trübe, regnerisch uud stürmisch, mit Ausnahme der südöstlicheu Gegenden, in denen das Phäno- men beobachtet wurde, und es liegen Nachrichten von Pancsova, Oravitza ;:nd aus Dalmaticn vor. Die Fischer, welche in jener Nacht in dcr Nähe von Lcsinn fischten bliebe» vor Schrecken stumm über dcn cincm wahre» n»d starken Regen vergleichbaren Stcrnschnnppcnfall. In se^ »er größten Intensität währte die Erschci»»iig daselbst von 2 bis 5 Uhr Morgens. Die armen Fischer erwarteten das Ende dcr Welt. In Italien entwickelte sich das Phänomen zn cincw »»gemein glänzenden Schauspiele. Prof. Scrpicri >n Urbino fchrcibt folgc»dcs: „Ungcführ um 1'/. Uhr Mor/ gcuö war die große Erschcimmg scho» »»gcmci» imponl rcnd und wunderbar geworden, um» komilc dc» Stern-schimpfte», wclchc crschicm». nicht mchr folgen. Um 2 Uhr Nachts war ihre größte Anhäufung, es gab leine Gegend dcS Himmels, wclchc nicht ihrc feurigen Meteore anM" sendet hätte, das gauze Himmelsgewölbe bot das Scha^ spiel ci»cs allgemeine» Kampfes leuchtender Kugeln dar. Am glänzendsten scheint jedoch die Erscheinung /N Sicilicn aufgetreten zu sei». DaS Scha»spicl hatte "i A»fangc »ur weuigc Beobachter, die sich zufällig a"> offeucr Straße bcfauoe». Fast alle Bcwoh»cr des La« dcs, dcr Dörfer »»d Städte in: Umkreise dcö Actn» warcu, aus Furcht vor der Eholera unter Dach ü" H ncrn ihrer Häuser u»d meistens in Schlaf versenkt. ^ wenigen Znschaucr jedoch, überrascht dnrch den a»ße ordentliche» A»blick, dcn sie als U»glück vcrkü»dc»d V trachteten, benachrichtigten bald ihrc Nachbarn u»d M tc» Bote» zn Frcuudcn und entfernten Verwandte», " ih»e» Nachricht vo» dicfcn Anzeichen cincö nahe bev stehenden großen Unheils zn gebe». Vo» da an war ^ Zahl der Znschaucr nncrmeßlich, das überraschende l erhabene Schauspiel fiug stufcmucise a», fich mit u»i steigender Intensität zu cutwickcl», und währte . 2 Uhr Morgens hinaus. In dein Zeitpunkte der gr 1773 ^e gegeuwärtigeu orientalischen Vcrwickluilgcil erschweren vurdc, beseitigt, stets bereit sein. zu einem europäischen Koncerte beizutragen, da^ zum Zwecke hätte, dieselben zu o>c». ^'s h^ die feste Ueberzeugung, daß ein solches ^ulim-t unr ein Werk der Billigkeit inö Auge fassen luunle. christlicher Mächte würdig nnd den allgemeinen >5'ucresscu dcö Friedens nnd dcr ^ivilisaliou entsprechend, vor wachen jede politische Rivalität nnd alle exclusion "ns'chtcn znrücklrctcn müsscu. In diesem Sinne werden Sic die Gi'itc habcn, dcr "teglerung gcgeniiber, bei dcr Sic beglaubigt sind, sich abzusprechen. (gez.) G ortschal off. Oesterreich. Wien, 5». November. (Ein Dementi.) Ans A. „Pall Mall Gazette" ist in ein Wicncr^Vlatt eine ^lttthcilnng übergegangen, durch welche die Stellung des Mcihcrrn v. Vcnst gegenüber den englischen nnd sran-avsischeil Staatsmännern charaktcrisirt wcrdcil will. Die ,,-wicncr Abcndpost" ist von compclcntcr Seite crmäch ''8l, zu erklären, daß jene Meldung des Londoner Vlat-tes auf unrichtigen VorailSsctznngcn beruht. — (Die Frage dcr Einberufung dcr Landtage) gibt den polnischen Blättern Stoss zn ul'haftcn Vcsprcchungcn. Die „Gaz. Nar." sieht in dcr -^rlagimg des croatifchcn Landtages ein Anzeichen für ^mbcruug der übrigen Landtage; denn, meint die „Gaz. "Nr."^ si) lnngc inan noch den Znsammentritt dcr Delegationen in nächster Zeit erwarten dnrfte, tonnte von ^l' Einbcrufuug dcr ^audtage leine Ncdc sein; nnn bürgt adcv die Bcrtaguug des kroatischen Landtages dafür, daß ^ llugarischc Delegation vor dem ^. Jänner nicht zn Staude kommen und dahcr auch die beiderseitigen Dclc-Natioucn nicht znsammcntrctcu ivcrdcn. Die Landtage Knuten also diesen Zeitraum benutzen uud bis dahiu ^ßen. Au die Eventualität des baldigen Zusammcu-^rlttcs knüpft dic polnische Ionrnalistil Äctrachtuugcu i'ber die küuftige Stellung der Partcicu. Die Blätter l)c>ffcn, daß inan die Abgeordneten nicht mit Vorwürfen k"lpfangcn werde, vielmehr möge mau jetzt fest vereint ni> dic Eulwicklung nud Kräftigung dctt aulonomcu natio« »alcn Lcbcils gehen. — Der „Ezas" glaubt, daß man ^ Erinucrnug an die Antcccdcuticn dcr rcichsräthlichcn ^ampaguc nicht mit in den Landtag bringen uud daß mau vor allein die Kräftigung nnd Erweiterung dcr Stellung des Landtages im Auge habeu soll. ^rst, <». Nov. (Die Stadtrcpräscntanz von «lansciil'lirg) dcmonstrirtc energisch gcgcn dic dnrch eine "uuorilät erzielte Wahl dcö jüngeren ssossutl) znm Land« ^li- Iu ciucr zahlreich bcsuchlcu Versammlung ivurdc den Ultras vorgeworfen, daß sie unerlaubte Mittel gebaucht habcu, uud mit einstimmigem Beschluß wnrdc ansgesprochcn, daß Klauscnbnrg zur Dcak-Parlci halle. Schließlich wurde ein Tadel gcgcn den Bürgermeister zu Protokoll gegeben, weil derselbe als Präses des Wahl-count«'' seine Schuldigkeit nicht gcthau hat. Ausland. ^lorcnz. lMinistcrgcrüchtc.) Es soll dem ^eriichmcu uach ein neues E.-.biuet gebildet wcrdcu, auS lblgcudcu Ntitglicdcrn bestehend: Eialdiui, Acnßcrcs ""d Krieg; General Duraudo, Inneres; Vigliani, ^" Intensität machten dic Meteore den Eindruck ciucS "ugchcucrcn nnd furchtbaren Feuerwerkes, bei welchen ^li alle» Seiten Bündel glühender Raketen auöström-,^i es schien als fäude ciuc Art Eruptiou der himm-uschcu Gcfildc statt, als wäre das Himmelsgewölbe in ^'and gerathen. Das Gcsammtc dcr Erschcinuug flößte >° vicl Furcht und Schrecken ein, daß der größere Thcil ^' Beschauer im Freien blieb nud große Feuer auzüu- "^ uin sich vor dcr Kälte z:: schützen. I, Anch die zn Athen von InlinS Schmidt gemachten ^obachtiingcu bestätigten das Außergewöhnliche jener Er-'«iciuuug. ' if " zahlten am 12. November biuucn 5) Stunden ^ Slcrlischuuppcu, am I.'l. in derselben Zeit tt"1. qz.., ^-Novcmbcr in dcr Nacht, in welcher Enropa das lva, ^""-'" '" scl""' wnndcrvollstcu Entfaltuug erblickte, " dUibcil ^^. ^„^ umwölkt, lebe ^'^ ^'" heurigen Auftreten des Novcmbcrschwarmcs D,' V > ^^tnrfrcuude init Spauuunsi cntgcgcn. Prof. scheu m^ ^" VÜlnstcr, den, die iienntniß dieser losmi. in d "^^c wesentliche Bcrcichcrnngcn verdankt, ladet z» i^s^'lu>omischcu nnd mctcorologischcll Zeitschrift"! d^ch. ^"'chm Bcobachtnngcn dcr Erscheinnng in dcr gc-. ttwa > "^ °'"' '"id es wird jedenfalls räthlich sem, 'Nit i ^! T"g.c vor nnd nach dem gedachten Zeitpunkte ' oie Beobachtung cinzubczichcu. Justiz; Mcsscdaglia, öffentlicher Unterricht; N u < dini, Ackerbau; Corrcuti, öficullichc Arbeiten; Dc» prctis, Finanzen; General Engia. Marine. Mailand, 7. ?lovcmbcr. (Ueber die gestri-gcn Rnhcstöruuge n) meldet die „Lombardia", daß sie mit Angriffen anf einzelne Natioualgardistcu begannen. In dcr Nähe des Domes war ein Proclam angeschlagen, das, nntcr Schmähungcu auf das Hans Sa-voycn, die Republik forderte. Gegen 7 Uhr fchritt ein anf dem Scalaplatze ziisamnicngcrottclcr Volkshaufc zu Thätlichkcitcu gcgcu die im Hofe des Stadthauses aufgestellte Nationalgardc. Mch'rcrc Personen wurden bei diesem Anlasse vcrwnndct, andere verhaftet. Anch in dcr Galerie Vittorio Emmannclc kaul es zu ciucm Eouftictc, wobei gcgcu 2M) Pcrsoucu verhaftet wurdcu. Nach Mit-tcruacht war dic Ruhe hergestellt. — 8. November. Gestern Abends war die Stadt vollkommen ruhig uud heute ist dic Ruhe ebenfalls nicht mehr gestört worden. Paris, 8. November. (Das Treffen bei Mcntana. - Die Thronrede. -Preßproccß.) Dcr „Abend»Monitcnr" schreibt: Dcr Kriegsminister hat noch keinen osficicllcn Bericht über die Affaire bei Meutana erhalten; er erfuhr blos durch ciu Telegramm auS Rom vom Z. d. M., daß ciuc Abtheilung von :'i's commaudirtc fünf französische Äataillonc, welche am stampfe Thcil gcnommcu habeu. -- Mau versichert, Graf Sartigcs wcrdc Moutng uach Rom, und Baron Malarct demnächst nach Florenz zurückkchrcu. — „La Presse" glaubt zn wissen, daß die Thronrede des Kaisers bezüglich dcr auswärtigen Angelegenheiten mit Ausnahme dcr römischcu Fragc schr reservirt sein. sich aber über die inneren Angelegenheiten ergehen nud das Programm vom 1!). Jänner entwickeln werde. Sie soll ein Aulchcu ankündigen, welches zu Fricdenswcrkcn und zur Fürdcr-ruug dcr Arbcitcu dcr Industrie bestimmt ist. — In dem Processe des ..Eonricr fran<^is" wurden Lepage^ zu ciucr Geldstrafe vou 5M) Frcs., Georges Duchcnc zu cincr Gcldstrafc von ^l(»3 Competenten aus Norddeulschland und nur vier aus der öslericickischcn Monarchie cingcschnlten. Die Pädagogiums-commission hat bereits eine Auswahl von 20 Compclcnlcn getroffen, aus welchen der liinftige Director und clsle Lehrer sür da« Wiener Pädagogium zu «rnennc» slin werden. — (Neues Land in Ungarn.) Dcr Ncusieolersee soll definitiv auZ der 5lcihe der Gewässer gestrichen werden, und überZ Inhr wird, wenn das Glilct günstig ist, bereits das Gettcide da sciue goldenen Wellen schlagen, wo früher die Salzflulh glänzte. Naä, den Clfahrunglii über die Frucht« bcnleit des dim Meere abgewoniuiun Landes, welche in Holland gemacht wurden, darf man wohl erwarten, daß die Arbeit dort den glänzendsten Lohn finden werde und Un^ gärn eine neue (hei 7 Meilen lange und mehr als 1 Meile l breite), recht bclrachl-liche .ssorntammer gewonnn, habe, die auhctdcm d.s Voizugs der Nachbarschaft großer Veilchrö-^ strafn geniisN: WiewSluhlwcib^burg, Wicn-Ocdcnburg und ^ . in dcr Perspective Ocdcnburg-Prl szlmrg. Die uächstgllegcneu j Hcrlschaslcn, namentlich Fürst Ehteihazy und das Stift Hei-ligrnllcnz, flhcn ihr Areale plötzlich so bedeutend ve>mehrt, das; die Idre aufgetaucht ist, zum Vehusc dcs Urbarmachens der ganzen Flüche mil irgend einer industriellen Gesellschaft in VrzulMg zu treten. ! __ (Gebrüder Davenport.) Vcrcits vor eini-l gci Zeit wurde aus Drcödcn belichtet, das; zwei Hcrren uon dort, Löbr und MallbÄY, die Geheimnisse aufgedeckt haben mit deren Schleier die Gebrüder Davenport cine Nlihc von Jahren hmdulch in einer sehr einträglichen W^ife ihren Wunderschlaük zu umgeben wuhtc». Wie nun aus l Nürnbcig g'chl anmassen, den in Ncdc stehenden Herrn Kcnnmermitgliedern rine Frist festzu' scheu, bis wann, und daß überhaupt dieselben, die auf eigene Koslcii i» Pariscr-Wsltan^M'llung alIensall-5 gemachten Veob-j achlungfn und gesammelten Eindrücke pflichtgemäß zu ver» ! öffentlichen haben. Ohne sich übrigens bitssnlls in eine weitere Discusion einzulassen, ist die Kammlr sehr erfreut, wenn die Laibacher-Zeitung jetzt """) gewillt sei über die Thätig-! teit der Kammer unentgeltlich Ihre Spalten zu eröffnen, i damit die Wähler von den Verhandlungen die erwünschte ! Kenntniß erhalten. ! LS ist gewiß cin sthr reiches Maleiialle vorhanden so !z. V. das Neferal über dic Mühlordnung, was insbesondere für unser Kammerbezirk wichtig ist i über die Conculs-Ord' nung- Fiachlsätzc der Eürbahn mit Vczug auf den Getreide-Handel von Krcu» i Maurergenossenschafl u. s. w. u. s. w. — M>t einem Worte über so manches ist die Kammer mit Vergnügen bereit Materialle am vollswirthschastlichsn Gebiethe für die Laibachcr-Zeilung zu liefern. ^ Nichts dcstowcniger aber muß die Kammer entschieden ' crllürcn, daß sie ferne von jedem Pcnlhcigrtriebe, indem sie , vollständig und sricdsam auf ihrem einzigen und richlia.eu ^Slcmdpunll steht, nemlich zur Vertretung des Handels, In° j dustrie u. Gewerbe, niemals den Anstand verletzen und sich in den Kreis einziehen lassen wird, um mit Jemanden, der es auch sein möge, sonstige Polemil zn führen. ^ —(Gesunde n.) In der verflossenen Woche wurden hierorts gefunden: 1 Haararmband mit Goldsctlirße, ein sei« dencr Gültel und nnigc Schlüssel. Die Vnlusttlügei wollen sich dicsfalls beim Stavtwagistratc anfragen. — (Verloren.) Vorgestern ist sin schwarzsridener, mit weißem Lcder gcjütterter und mit einer Mctallschließe vclslhcncr Damengürtcl in Verlust gerathen, Der Finder wolle sich im Zutungscomptoir melden. ") Anm. d, Rcd.: Wir eilircn ongrgcn nnv die belllalicke Stclle in drnr Sitz!liigt«prolc,loll vom IX. April l ^ >„r <«" d^ „^'aid, Z'a.": «. Erlaß dt3 holn'., l. l. Hnndrl^m'nisl>rin..^ ddo, Wicn 16. Mn>; 1«67. Z. 5 glbotenc rclchc Ä'i.Usliül.! ans dmr ^rlde d >?>,'...-z» stndircn. (Dicösatts wnrdc brschl^s., ^s/^ , ^ ^»d",trle .^''"."nä.hc Franz N ö ß n> a n 7 . ' H' ^ k"7' ^^m?^n'^u).!^'^°r^ ^a7^.s'2rN^^^ dimichl'aren v°ttlcrln Präsioc»>,. 1774 ** (Concurs.) Am Glavar'schen Spitale zn Com« menda St. Peter, Bezirk Slein, ist die Stelle eines Arztes zu besetzen. Äcwerbcr um diefcn mit 400 st. und freier Wohnung dotirten Posten haben ihre Gesuche bi« 20. l. M. beim h. LandeSauZschusse einzureichen. ** (Stipendien.) Von der Schellenliurg'schen Stu-dentensüflung sind zwn Plätze mit je l»2 st. 57 kr. zu verleihen. Tiessllirn sind für am hiesigen Gymnasium Slu« diiende (zunächst sür Verwandte deö Stijters oder sliner Gemalin) bestimmt, und habeil Bewerber ihre Gesuche bis 15. d. M. beim d. Landcsausschusse einzubringen. — (Grohartige Legale.) Der unlängst in Trieft verstorbene Prof. D c b ella t hat dem Vernehmen nach sein in 70.000 ft. bestehendes Vermögen mit Ausnahme einer Studienstiftung von 8000 fl. fünf slavischen nationalen Vereinen zugewendet. — (Zum G c me in d c v o r st c b er) der Ortsgcmeinde Caglil ist slatt deö aufgetretenen Anton Klembas der Ledcrer und Realitätcnbrsitzer Anton Dornig gewählt worden. Eillstcsclldet. An das p. t. PMilum! Wir klauben uns mitzutheilen, dah unsere in Wien so beliebte», von Tr. I. Flor. Hrller, t. t. Professor an dl'r Wiener Klinik, alö allein echt (Wiener medic Wochen« schiist, dto. Wien 29. Juli 1865) empfohlenen Malz-rxtracte und Malzexlracl-Vonbons, die wir nicht mit den Hosf'schcu Fälschungen und dcn sogenannten Malzbonbons, die nichts alS Gerslcnzuckei sind, zu verwechseln bitten, sowie die von uns jüngst c,fundene wohlschmeckende Malz-erlract-Chocoldde ganz ohne Gewürze, die bci weitem nahn hafler und gesünder, als die sonstigen Chocoladen ist und nicht wie dttse verstopft, nun auch in Laibach, und zwar im Hanpldepot snr .strain, bei Herrn Apotheker Otlolar S ch e n l (cim Kundschafl^plcilF) nnd bci Herrn Johann Perdan zu habcn sind. Indem wir um VerüÄsichligung unserer Inserate und gntigcn Zusptuch bitten, zeichnen wir dochachtungsvoll Die k. t. a. priu. M a l z p r od u c t e n - F a b r i t zu Wilhclmsdorf nächst Wien. NlNtste^Pöst. Wien, li. Noucmdcr. Dic Dclcgations-fragc dürfte dllrch dic Annahinc der Regierungsvorlage ihic Erledigung finden. Es ist gegründete Hoffnung vorhanden, daß die Majorität des Hauses sich für den Wahlmodus dnrch die Landtagsgruftpen als die selbstver-ständlichc Consc^ucn; der Fcbruaruerfassnng nnd der Wahlen znul NciclMag, die gleichfalls von dcn Landtagen vorgenommen werden, entscheidet. Auf dic Entschließungen der Abgeordneten dürfte wohl auch die Erwägung bestimmend Wirten, daß die Polen, Sloveuen uud Tiroler fest auf ihrer Ansicht und auf ihrem Ent-schluß beharren, im Falle der Verwerfung der Rcgic-riiiigiilim'lagc aus dem Rcichörath zu scheiden, uud die Aufführung dieses EnlschlnsscS das Zustandekommen des Ausgleiches gefährden würde. Nachrichten aus M c xieo zufolge ist der Leichnam des Kaisers Maximilian wieder eingesargt worden. An-dcrscits schreibt die „Corr. Schweitzer" : „Nach den letzten ungünstigen Nachrichten ist dic nencstc Meldung. nach welcher dic Auslieferung der Leiche des Kaisers Maxi» milian an den Vicc'Admiral v. Tegctthoff kaum mehr zweifelhaft crfchcint, eine wahrhafte Ucbcrraschnng." Telegramme. Florenz, 10. November. (Tr. Ztg.) Die „Opi-uione" meldet: Der Niinister des Acnßcrn erließ an die diplomatischen Agenten Italiens ein Rundschreiben, be» treffend die römische Frage, welches die Mächte in die Lage versetzt, sich zu entscheiden, ob sie der uon Frank« reich vorgeschlagenen Coufcrcn; zustimmen oder nicht. Num, <.»'. November. (Päpstliches Bulletin.) Die Truppen besetzten Vitcrbo nnd wurden von der Bevöl« kernng mit ungeheueren Zurufen empfangen; alle Häuser waren beflaggt. Pariö, 10. November. Der..Monileur" schreibt: Depeschen des General Failly aus Rom vom 9. No-vcmdcr Morgens besagen, daß das Corps, welches sich gegln dl« «Aaribaldincr wendete, aus 3000 Päpstlichen und 2000 Franzosen bestand. Die Päpstlichen baten um die Ehre des Hanfttangriffes; die Franzosen, die Reserve bildend, unterstützten den Angriff durch eine Bewegung, indem sie sich gegen beide Flanken wendeten. Die vereinigten Truppen zogcu am 3. November 5 Uhr Morgens aus, uud befanden sich um l Uhr vor dcu fciud< lichen Vorposten. Es cntfpann sich ein vierstündiger Kampf unter hen Maucru Mcutana's. Die Päpstlichen, durch die Franzosen unterstützt, machten einen Angriff auf Mentana; die einbrechende Nacht gestattete jedoch nicht, die errungenen Erfolge zu vervollständigen. Zwei Kolonnen kamen übercin, am nächsten Tage dcn Angriff zu erneuern; aber dic Garnison von Mcntana kapitu« lirte am 4. d. M. Morgens. Sofort marschirtcn die Truppen anf Monte rotondo, welches sie geräumt fan« dcn. Die feindlichen Positionen warcu sehr stark. Unsere Verluste beschränken sich auf 2 Todte und 3A Vcr-wundctc, worunter 2 Officiere. Die Päpstlichen hatten 20 Todte und 123 Verwundete. Von dcn Garibaldincrn blieben WO todt auf dem Kampfplatze, die Zahl der Verwundeten war vcrhültuißmäßig. Die Gefangenen wurden in der Zahl von 1000 nach Rom zurückgeführt und 700 an die Grenze zurückgesendet. Das Hanpt der Insurrection war niedergeschmettert, uutcr dcn Garibal^ dinern herrschte Entmuthignng, sie schrieen über Verrath. Die römische Bevölkerung empfing die Truppen im Triumph; die Chassepot - Gewehre haben Wuudcr gewirkt. Paris, 10. November. (N. Wr. TM.) Prinz Na< polcon wird sich dieser Tage uach Florenz begeben. — Der Papst hat auf geschehene Anfrage durch dcn Nun» tius Ehigi antworten lassen, daß er glaube, unter deu uunmchria.cn Verhültuissen mit dcn cigcncn Truppcu die Ruhe und Ordnuug im Kirchenstaate aufrecht erhalten, somit die französische Hilfe entbehren zn können, für deren Gewährung er dem Kaifer danken lasse. Der Papst hat zugleich erklärt, dem Wunsche des Kaisers entsprechend werde keine Untersuchung erfolgen in Betreff der während der kurzeu Auwcfenhcit der italicuischeu Truppen vorgenommenen Volksabstimmungen. Paris, 10. November. Eine Verordnung des Scinc-Präfcctcn vom tt. d. M. bestimmt folgende Maß^ regeln: Damit die Bäcker von Paris, welche es wollen, daS Brot erster Qualität um dcu Maximalpreis vou 50 Centimes per Kilogramm (20 Nkr. für 2 Pfunde) und jenes zweiter Qualität um 42 Centimes (fast 1? Nkr.) verkaufen tonnen, wird deu Bäckern die Eutschüdignng nnd der Ersatz auS der Eassc der Bäckergenosscnschaft ausbezahlt werden. Paris, 10. November. Der „Moniteur" meldet Folgcudes: Gestern überreichte Lord Lyons sein Bcglau» bigungöschrcibcn dem Kaiser mit folgender Ansprache: „Sire, dic herzlichen Bczichnngen zwischen Frankreich uud England habe» mächtig zn dem Wohlstände der beiden Länder und dem Glücke der ganzen Welt beige» tragen. Die Befehle der Königin schreiben mir vor, hauptsächlich nichts zu sparcu, um diese Beziehungen aufrechtzuerhaltcu uud zu befestigen." Der Kaiser antwortete: „Ich bin gerührt von dcn Gesinnungen, welche Sie im Namen der Königin ausdrücken; ich kenne ihren ganzen Werth und ich erwiedere dieselben meinerseits durch eine aufrichtige Anhänglichkeit an ihre Person und Familie. Vom Anbeginn meiner Regierung war cS eine meiner beständigen Fürsorgen, mit Großbritaunicn frcnnd' schaftliche Beziehungen zu unterhalten, die schon so viele Früchte getragen haben. Ich zweifle nicht, daß Sie sich bemühen werden, die für dcn Fortschritt, dic Civilisation und dcn Frieden der Welt so nützlichen Beziehungen zu erhalten. Das Andenken an Ihren Vater, Ihre person, lichen Eigenschaften sichern Ihnen unter uns die sympathischste Aufnahme." London, 9. November. Gestern Abends und heute Früh fand in Barustaple (einer Hafenstadt mit Spitzen» undTöpfcrwaareN'Fabrikcn in der Oraffchaft Devonshire) eine Emcutc statt; 2000 Männer demolirten die Fleischhauer- uud Bäckerläden und griffen die Dampfmühle an. Fünf Rädelsführer wurden verhaftet. — Die „Anglo-ameritanischc Correspondenz" meldet: In Hayti ist eine allgemeine Revolution bevorstehend; die Regierung b> findet sich ohne Geldmittel. New.York, 30. October. (Per Dampfer „Persia.") Das Ucbcrwachungs-Comit''. in Richmond wies mchrcrc weiße Bürger aus der Stadt. Die Zeitungen im Süden prophezeien ciucu allgemeinen Aufstand des Südens und verlangen von Johnson eine Vermehrung der Militär' macht, um die Neger einzuschüchtern. Telegraphische NSechselconrse vom 11. November. 5perc. MilalliqueS 57.25, — l.fterc. Mclalliqms mit Mai-ui^ Novembcr-Ziusru 58.80. — 5ft?rc Nlllioual^lnlehen 66,40.- «Lciil' actien 690. — Ercditactien 180.30. — 1860er slaalsankhrii 8^, — Silber 121.50. — London 123.00. — K. l, Dncaten 5.89. Keschäfts-Zeitung. Postconfereuz. Eine der Hanptvunclaüonen der Post«»-ferenz ist die Herabsetzung dcS Portosatzes für einen einfachen Brief ans 1 Silbergroschen nn 5 Kreuzer, und ist der noch in Ver-lin befindliche f. I. Obcr-Postralh Pilhal, sicherem vernehmen nach, dahin instr»irt, auch anf diese Nednclion rinzngchen, welcher dcm-znfulge dic Nalistcalion der kaiserlichen Regierung gesichert is!» Hienach wird vom nenrn Jahre ab das Pur!» des «»'fachen Arie-seö iin ganzen dentsch-üstcrreichischen Posliiel'itte 5 lr. belrM». und waö dic Reduktion noch licdrntnnssöuollrr inachl, c« wild ciitt ErhUhiiiiss de^ nnsacheu Porlo's iinr diö znin rinsachsü Oewicht oiülrllcn und Äriejc uon 3—15 i!oth werden init drin a,leia>'» Porlasatz vou 15 tr. belegt sci», rine Maszrsssel vo» tiefgreifende»! Einflnsz auf dir l3rweitsrunci d?ö Arisjpusjucrtehrc^. (s'iftllbaliuprojcct. Die große Fn>quci>; anf der Vreuiicr-l'ahn recztc bereits ncnc Eiilwilrfe, ;n ciliein Schlencnweli "», der »on Äozen ilber dat« Vintschgan laufen und bei Tniiffcrs in dic Schweiz einnnindl,'!! luürde. Man rechnete dabei auf die Opfer-willigtcit der Geineinden, die durch den siir eine falche Bahn nU-lhi^eii Dnünn Schnl; a,t>a.el> die ^erhecriiüszen der lltsch sscwäimcü nnd ihre dahiiiterliessendc« nnu lhrilö versandetei!, lheüs inoorar-liqen anf drei Millionen Quadraltlafter cieschätzlei, Grllndc da»» ;iir CnlNir bringen lünnlen. Diese neue ^,'inie wilrdr sich z»r Brenner- nnd projeclirten Vorarlbergci'.Aahii wie eine Diagonale uerhnlle», somit für dii- Wcllbahn von Osten nach Weslen eine uorthrilh>istc Msitrznnn, dielen. Auch in Ve;»g aüs die nngeslürlc Benüllnug uerdienl sie vor der über den Ärlbera. den nnbedilisile» Porzng, da dicsc weg-u ihrer hohen ^,'age im Winler uielsachcn Unlelbrcchnngeii an«gesctzt wäre, ein Durchstich des Arlbersi^ aber sich noch lange verzögern dnrfk. Zweifelsohne nnrd sich anch die SiWbahngesellschaft dieses llnlernehnien i,i nähere Erwägmni ziehen, da eö ihrer Arenntrlmhn (5ondirre!iz inachl nnd der dortig' Verlnst nnr dnrch einen Gewinn anf dieser Seile anfgewmi,m werden kann. Schon jchl gehen jährlich bei 5)00,00«)'Centner Frnchlgnt ab nnd zn über Vinlschgan, eine diesseitige Äahü ivilrdc anch alle Gitter anö Italien na») dem Westen anfnehim'». Filr Meran al(< Cnrorl hat da« Znslandeiunime» einer »»mittt!-baren Eisenliahnuerbindnng ein besundercs Interesse. slnstekommone Fremdes ?lm :». November, Ttadt ^Uien. Dic Hcn'cn: Noma, Handelüm., von Inns' brnck — Greblyanovich, Handelöm., von iiostnjnouca. — Bacher!, Werlsuerwaller, von Sagor. -. Äpfel, Kaufn,,, uou Miinche». - Qnidi, Kanfni., von Wien. Elephant. Die Herren: Madernngs, .«,lafses>eder. ..... Sand- — Wentz, von Hamburg,—Rizzoli, Geschäfti______________^^_________________^____________, Theater. Heute Dicnütag: Zulu Vorlhrilc des OpernrcgisscurS uud Sängers Alois A u d c r> ssaust. Oper iu l> Acten von Gonnod. Äteteorolussische HeotmchlmMn ill ^mlia^- ^sU!"M!;7"529'^ - !li,« windstiÜ" heiirr lt. 2 „ N. 328.75 -s- "1,3 SN.s. schw. z.Hälftcbcw. 0,ou jl0., Ab. .-j2?!)4 j 1.5. W.s. schwach sternenhell Morgens starker Reif, Vormiltag heiter. Nachm. znnclMüdc Aewöllung an<; SW. Nm l', llhr trübe, einzelne Ncgentropfc»' Nach 7 Uhr Aufheiterung. Später wolkenlose Nacht. Verantwurtlichcr Nedactrilr: I«ua^ n. K l e l u m u u',' Dilchnbericht. Wien, 9. November. Vis anf wenige Ausnahmen verfolgte der Effcctenmarkt die steigende Tendenz, indeß sich Devisen nnd Valuten uenerding« erheblich rrmäsziglcü' Geld abundant. Veffentliche Schuld. ä. des Staates (für 100 sl) Geld Waare Iu 0. W. zu 5pCl. filr 100 fl. 5^.40 b'< ll<1 Iu üsierr, Währung steuerfrei 58.— 55<.10 ^. Stcneranl. in ö. W. v. I. 1«')4 zu 5ipCt. rückzahlbar . «?,?.',' ft«.25 Silbcr-Anlchen von 1«>;4 . . 73.5" 74.— Silberanl. ittlN (FrcS,) rückzahlb. ni 37 Jahr. zn 5) ftCt. 100 fl. 78.75 79.25 Nat.-Aul. mit Iäu.-Eouft. zu 5"/., tttt.70 «l^ «0 ,' .„ ., Apr.-Eoup. .. 5 „ ««.50 «ss.<^5 Mctaülqne«......5 ^ 57,5^ 57.79 detto unt Mai-Coup. „ 5 „ 59,-. 5 105.5,0 « der Kronläuder (fiir 100 fl.) Gr.-Entl..Ot>lic,. Nicderöstcrrcich . j» 57» ^" ^.^ Oberijsterreich . „ 5 „ «?.^ vu.- Gelb Waare Salzburg . . . . zu 5'/. 86.— 87.- Böhmen .... „ 5 „ 89. - 90.50 Mähren .... „ 5 „ ft?.— 8«.- Schlesien....., 5 „ 88.— 89. - Stctermark ... „ 5 „ 89.50 90.— Ungarn.....„ 5 „ 71.25 71.75 Tcmeser-Banat . . „ 5 „ 68.50 69.— Crnaticn und Slavonien „ 5 „ 72.— 72.50 Galizicn .... „ 5 „ 65.— 6,'».50 Siebenbürgen ... „ 5 „ 64.25 64.75 Vukovina .... „ 5 „ 54.-- 65.— Ung. m. d. V.-E. 1867 „ 5 „ 68.50 69.- Tem.B.m.d.V.-E. 1867,. 5 „ 68.- 68.50 Actien (pr. Stllll). Nlltionallillnk (ohne Dividende) 689.— «90,— K.Ferd.-Nordb.zu1000fl. E.M. 1737.- 1740.- Kredit-Anstalt zu 200 fl. 0. W, 180.60 180.70 N, verloöbar zu 5°/, 96-60 96.80 E. M. j " Natioualb. aufii.W, verlosb.5 „ 92.10 92.30 Uug. Vod.-Ered.-Anst. zu 5'/. „ 89.50 90.-Nllq. üst. Bodcn-Credil-Nnstal! verloöbar zn 5°/„ in Silber 1l»5.— 106,— Uofe (pr. Stllcl.) Cred-A.f.H.u.G.z.100fl.lj.N. 12?.- 127.25 Doll.-Dmpfsch,-G.z.1Wfl.CM 85.50 ^6.50 Sladtgrm. Ofen „ 40 „ ü. W. 24.- 24.50 Estcrhazy „ 40 „ CM. 103.— —.— Salm „ 40 ,. „ . 29 50 30. Pallffy „ 40 „ „ . 82.— 22.50 ! Geld Waare Clary zn 40 st. CM. 24,— 25.^ St. Genoig „ 40 .. „ 23.- 23..')l> Windischgrälj „ 20 „ „ . 19.-- 1^5l1 Waldstein „ 20 „ „ . 19.50 2l'.^ Koglevich „ 10 „ „ . 12.25 12.7^ Rudolf-Stislnng 10 „ „ . 11,75 12.2.1 Wechsel. (3 Monate) Angöbiirg für 100 fl, südd. W. 103.- W^-^ ssrantfnrla.M,100 fl. detlo 103.25 1l^'' Hamburg, für 100 Marl Banlo 91,1' l^l,^ London für 10 Pf, Sterling . 123 80 124.^ Paris filr 1lX1 Franlö . . . 49.10 49.^" Cours der Geldsorten Geld Waan K. Mnnz-Dncaleu 5 fl. 90 tr. 5 fl- !'1 ^' Napolconsd'or . . 9 „ 9l» „ 9 ,. -" " Rnss. Impcriall« . 10 „ 10 „ 10 5 ^ " Vereinsthaler . . 1 „ 8U „ ' " "" " Silber . . 121 „ 50 „1^2 „ - Krainische Grnudcntlastnugs-Obligatioucu, 5"" vatnotnung: 87 Geld, 93 Wa«e,