RchMast am MM Gericht. Laibach, 27. Juni 1909. Evangelium des Matthäus 12, 36: «Ich sage euch, daß die Menschen müssen Rechenschaft geben am jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben.» Kaum ein Wort Jesu kann uns vielleicht so zum Widerspruch reizen, als dies Wort: «Wir müssen Rechenschaft geben am jüngsten Gericht von jedem unnützen Wort.» Und wenn wir mit dem Urtexte lesen statt unnützes Wort, arges, böses Wort, es bleibt unerträglich. Wieviel Worte reden wir tagaus tagein, jahraus jahrein! Und das alles soll zu einer ungeheuren Rechnung anwachsen, über die wir uns in der Ewigkeit verantworten müssen! Ja, ist denn nicht gerade das die Hauptlehre des Christentums, daß Gott nicht ein unbarmherziger Richter, sondern ein Vater voll uner¬ gründlicher Nachsicht ist, der uns alle unsere Sünden aus lauter gött¬ licher Barmherzigkeit reichlich und täglich vergibt, sobald wir uns nur vergeben lassen wollen. Und wäre es denn wirklich zu wünschen, daß wir ängstlich jedes Wort auf die Wagschale legten, daß wir nie mehr dem freien Zuge folgten, uns anzuzürnen, auszuklagen, auszujubeln und zu scherzen? Sind denn das die wahren Gotteskinder, die kein Wort sprechen, das nicht abgezirkelt und genau berechnet wäre? Am 10. Juli 1909 begehen wir den 400jährigen Geburtstag des großen Genfer Reformators Johann Calvin, des Hanptbegründers der reformierten Kirche. Es wird von ihm erzählt, daß nicht einmal seine Gattin, mit der er zehn Jahre in glücklichster Ehe lebte, ihn jemals habe lächeln sehen. Wenn irgend einer, dann hat dieser Gewaltige die hohe Forderung des griechischen Heiden Aristides beherzigt und befolgt: «Nicht einmal im Scherze eine Unwahrheit zu sagen.» 2 Und dennoch, wenn wir neben den großen Franzosen den großen Deutschen Martin Luther stellen, so dürfen wir wohl fragen, wer mehr im Sinne des wahren Christentums gelebt hat: Luther oder Calvin? Luther war keine glattpolierte Säule, sondern ein knorriger Eichbaum voll Unebenheiten und klaffenden Rissen. Wen: drängte sich nicht immer wieder der Gedanke auf: Wenn doch der einzige Mann seine Zunge besser bezähmt hätte! Wenn er in maßloser Grobheit und Derbheit nicht so oft unnötig sich Blößen gegeben, sich Gegner gemacht, wo es zu vermeiden war, und nicht dadurch sein Reformativuswerk gefährdet hätte. Er glich einem überschäumendeu, unendlichen Meer, das ohne Unterlaß Worte hervorsprndelte, Worte des Tiefsinns, des Ernstes, der Innigkeit, aber auch Worte der schmutzigsten Gosse, des pöbelhaftesten Schimpfs. Und doch, wer guten Willens ist, merkt es Luther an, daß seine Sorglosigkeit der Rede auf dem Grunde einer tiefen Gottesgewißheit ruhte. Er fühlte sich getragen von einer Liebe, die ihm alles vergeben, die ihn ganz ausgenommen hatte in ihren Bereich, daß er nun ohne alle ängstliche Scheu sich ausleben durfte in königlicher Freiheit. «Setzet einen guten Baum, so wird die Frucht gut-, heißt es unmittelbar vor unserem Textwort. Das paßt auf Luther. Auch das Natürliche, selbst das Gemeine und Niedrige an der Menschennatur war ihm geheiligt als ein Teil der Schöpfung Gottes, als dessen Kind er sich fühlte. Und was der Zorn ihn sprechen ließ und was der frohe Mut im Überfluß des Herzens, er sprach es kühn und sorglos heraus, ganz ohne Rücksicht auf die Folgen. Mögen wir Calvin bewundern als eine Erzgestalt, die in einer feindlichen Welt ragt wie ein Fels in Meeresbrauduug, Luther bleibt der tiefere, freiere, frömmere Geist, dem nichts Menschliches fremd war, weil er den Gottesglauben reicher und allseitiger erlebte. Luther bleibt mit allen seinen Ecken, Härten und Mängeln das vorbildliche frohe und freie Gotteskind. In Calvin sehen wir den strengen Gottesknecht. Jesu Wort von der Rechenschaft am jüngsten Gericht über jedes unnütze Wort ist also nicht bloß ein Anstoß für die leichtlebige Welt, sondern auch für tiefere Frömmigkeit. Was sollen wir überhaupt noch anfangen mit einem jüngsten Gericht, an das heute kaum ein Mensch mehr glaubt? Welch ungeheuerliche Vorstellung, daß einmal ein jüngstes Gericht kommen wird, an dem noch einmal alles, was längst vergangen ist, auf¬ gerollt werden soll? Ein schwacher, sündiger Mensch, wie es doch der Apostel Paulus war, sagt: «Ich vergesse, was dahinten ist!» Sollte Gott, der Allerbarmer, nicht diese Macht haben, zu vergessen, was 3 dahinten ist? Wozu sind denn alle unsere Torheiten, Sünden, Unter¬ lassungen da, als daß wir an ihnen lernen und klug werden? Wäre das nicht ein fürchterlicher Mensch, der dem gereiften Manne die bösen Knabenstreiche seiner Kinderjahre nachtragen und aufrechnen würde? Und Gott soll in einer anderen Welt uns nachtragen und aufrechnen, was wir in Trotz und Verzagtheit verbrochen haben? Jeder Lebenserfahrene weiß, daß nicht die Vollkommenheit des tadellosen Musterknaben, sondern gar oft der trotzige Übermut eines wilden, überschänmenden Knaben und Jünglings zur harmonischen Reife sich auswächst. Über die übelsteu Taten wächst mit der Zeit Gras, für alles bringt das Leben selbst eine Sühne. Und Beispiele fehlen nicht, wo selbst Männer und Frauen, die zügellos ihren Lüsten und Leidenschaften sich Hingaben, in höherem Alter zu edlen, abgeklärten Persönlichkeiten erwuchsen. Sollte denn Gott wirklich aus dem Grabe der Vergessenheit und Vergangenheit hervorziehen, was dort ruhte seit Jahrtausenden? DaF alles ist zuzngestehen. Und dennoch behaupten wir, daß es keinen Satz der ganzen christlichen Verkündigung gibt, der mehr wie dieser Satz von der Rechenschaft am jüngsten Gericht, Wahrheit der fünf Sinne, wissenschaftlich unumstößliche Gewißheit wäre. Es kommt nur darauf au, daß wir die hier vorliegende Wahrheit aus ihrer bildlichen Einkleidung herauslösen. Jesus redet immer in Bildern, und er mußte in Bildern sprechen, wenn er die ihm vorschwebende Wahrheit unverlöschlich dem Geiste der Menschen einprägen wollte. Auch unser Satz ist ein Bild, und aus diesem Bild leuchtet uns die Wahrheit entgegen: Jedes Wort hat eine Bedeutung und Wirkung, wenn es auch scheinbar noch so unbemerkt und unwirksam vvrübergeht. Wir müssen Rechenschaft davon ablegen. Jesus sagt am jüngsten Gericht! Damit wollte er doch gewiß nicht sagen, daß unsere Worte bis zum jüngsten Gericht unbemerkt und unwirksam verhallen. «Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt und aus deinen Worten wirst du ver¬ dammt werden», fährt er ja selbst fort. Unsere Worte sind eben, ohne daß wir es oft selbst wissen und wollen, das Manometer, das genau den Druck im Kessel unseres inneren Lebens anzeigt. Für die Beurteilung unseres ganzen Wesens sind zuletzt Worte hauptsächlich maßgebend. Und das jüngste Gericht ist nichts anderes als das ewige Gericht, welches sich unaufhörlich in allem Geschehen auf Erden vollzieht. In diesem Gericht müssen wir Rechenschaft geben, so wie wir über jeden Heller, den wir unnötig verschleudern, Rechenschaft geben müssen, wenn auch niemand uns Rechenschaft abfordert. Die Gestaltung unserer ganzen Verhältnisse hängt davon ab, wie wir mit dein einzelnen Heller 4 umgehen, ob wir treu sind im Geringsten oder nicht. So hängt auch die Gestaltung unserer ganzen Lebenslage davon ab, wie wir unsere Hand¬ lungen, selbst wie wir unsere Worte, ja schließlich wie wir unsere Gedanken gestalten. Mark Anrel, der Römerkaiser, sagt: «Vermeide nicht nur die unnützen Handlungen, sondern auch die unnützen Gedanken, denn die unnützen Gedanken sind ja die Ursachen der unnützen Hand¬ lungen.» Genau das Gleiche will Jesus sagen. Was ist denn das Wort anderes, als ein in eine feste Form gefaßter, nach außen hin weiter¬ gegebener Gedanke unseres Herzens? Wie es Jesus ja unmittelbar vor¬ her selbst sagt: «Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.» Wenn irgend etwas wissenschaftlich feststellbare Wahrheit ist, so ist es diese, daß jeder Gedanke eine Spur zurückläßt, eine körperliche in unserem Gehirn und unserer ganzen Leibesorganisation, eine geistige in unserer Seele. Und mag sie noch so geringfügig sein, sie gräbt sich dennoch unverwischbar ein, sie ist ein Teil jenes beständigen Bauens, das ohne Unterlaß stattfindet, ein Teil des Gerichts, das sich unablässig in uns selbst vollzieht. Man hat gesagt: «Die Weltgeschichte ist das Weltgericht», das soll doch heißen, daß das Gute sich immer wieder ganz von selbst zur Geltung durchringt, das Schlechte sich immer wieder selbst vernichtet und zerstört. Somit will Jesus mit seinem scharf zugespitzten Worte nichts anderes sagen, als daß wir doch ja unsere Worte nicht gering achten sollen, weil sie scheinbar oft so unbemerkt und unwirksam verklingen. Eure Selbstzucht erstrecke sich auch auf die unwichtigsten Außendinge, denn selbst das arme, machtlose Wort ist eine Kraft. Die moderne Naturerkenntnis lehrt uns, daß keine Kraft verloren geht. Also kann die Kraft keines Wortes verloren gehen, sondern erbt sich fort in allem, weil alles ist Ernte und alles ist Samen. Also der Sinn des Jesuwortes ist dieser: Verspüren an unserem eigenen Leibe und an unserem eigenen Geiste müssen wir die Wirkung jedes einzelnen Wortes, das wir geredet, ja jedes Gedankens, den wir gedacht. Da spricht kein von außen an uns herantretender Richter uns eine Strafe oder Belohnung zu, wir selbst belohnen oder strafen uns insofern unsere Gedanken, Worte, Taten zusammenklingen mit dem All¬ zweck oder insofern sie ihm widersprechen. Wie oft glauben wir da ver¬ decken, beschönigen, beseitigen zu können. Aber ein völlig unbestechlicher Richter waltet mit alles durchdringenden Augen in allem Geschehen, ein Richter, der selbst unsere häßlichen Worte des Hasses, Neides, der bösen Lust an uns straft. Wie jener Mark Aurel es ausdrückt: «Hat eine 5 deiner Handlungen oder eines deiner Worte keine Beziehung zum gemeinsamen Nutzen, so bringt sie Verwirrung in dein Leben, verhindert seine Einheit und ist von so störender Art, wie ein Mensch, der in einer Volksversammlung durch sein Gebaren die Ruhe stört.» Also Jesus will mit seinem zum Widerspruch reizenden Ausspruch auf die ungeheure Verantwortung aller unserer Worte Hinweisen. Gerade das Gefühl dieser Verantwortung geht den Menschen allgemein völlig ab. Als junger Pfarrverweser erwähnte ich einst in meiner badischen Heimat vor einem alten Trinker dessen Sünden. Unvergeßlich ist es mir, wie der Mann auffuhr! Er, der doch zweifellos durch eigeue Schuld seine Gesundheit und sein Lebensglück zerstört hatte, beteuerte dennoch mit vollster Überzeugung: »Sünden! Ich habe keine Sünden! Ich habe nie gestohlen, ich bin nie im Gefängnis gesessen, habe nie einen Menschen ermordet!» Der Mann war sündlos. Damals war ich jung und lebte auf dem Dorfe. So war nicht zu verwundern meine Unwissenheit der Tat¬ sache, daß alle Menschen sündlos sind! Selbst die schweren Verbrecher, die im Kerker ihre Untat abbüßen, sind sündlos. Man muß Gerichts¬ verhandlungen beigcwohnt haben, um es gelernt zu haben, wie auch der schwerste Sünder sich noch als unschuldig hiuzustellen versteht. Ach, jene Zeit liegt lange hinter mir, in der ich es noch wagte, einem Menschen von seiner Sünde zn sprechen, weil ich seit lange nur sündlose Menschen kenne. Vielleicht haben sie kleine Schwächen, Erbfehler, Passionen — aber Sünden!? Gerade diese Auffassung aber will Jesus treffen. Nicht bloß die äußere böse Tat, nein, schon das böse Wort, ja schon der böse Gedanke begründet eine Schuld, von der wir Rechenschaft ablegen müssen. In jedem Menschenleben häuft sich eine Schuldsumme auf, über die wir vielleicht nur zum Teil Rechenschaft ablegen müssen vor Menschen, aber um so sicherer im ewigen Gericht, in der Abrechnung, welche das Leben selbst ohne Unterlaß vollzieht. «Du wirst nicht von dannen heraus¬ kommen, bis du auch deu letzten Heller bezahlt.» — Wenn dem so ist, wie können wir dann die Unbefangenheit gewinnen, unser Leben zu leben frei von Gesetzesenge und frei von kleinlicher Berechnung, froh trotz der ungeheuren Verantwortung, die ans uns lastet? Jenes Wort Nietzsches kann uns den Ausweg zeigen: -Wahrlich, ein schmutziger Strom ist der Mensch. Man muß schon ein Meer sein, um eineu schmutzigen Strom aufnehmen zu können, ohne unrein zn werden.» Vor wenig Tagen fuhr ich über die blaue Adria. Und der Gedanke kam mir, daß seit Jahrtausenden aller Unrat der Städte, alle Abfall¬ stoffe von ungezählten Lebewesen sich ergossen haben in dies Meer. Und 6 — dennoch ist die Flnt so kristallklar, daß jeder unbedenklich das Wasser zu Heilzwecken trinken könnte. Denn diese Flut reinigt sich immer wieder selbst und scheidet allen Unrat aus, so daß sie so lauter und unberührt wird wie am Anfang. Ist das nicht ein Bild des Menschenlebens? Scheidet nicht auch in diesem Meere eine wohltätige Selbstreinigung zuletzt alles Böse immer wieder aus? Muß nicht auch in diesem Meere gerade der Aufruhr und das Ungetüm der Wogen dazu dienen, daß die schädlichen Stoffe ausgeschiedeu werden, damit es dann versinkt in Ruhe, so oft das Böse zur Selbstvernichtung sich ausgetobt hat? Nur daß die Menschen den inneren Anschluß an das große unendliche Weltmeer des Allgeistes finden müssen, wenn sie teil haben wollen an dieser ewigen Selbstreinigung. Der Mensch, der ohne solche Verbindung ist, gleicht der Pfütze voll fauligen Brackwassers. Wer sich aber durchfluten läßt vom brausenden Wogensturm der Unendlichkeit, aus dem wird aus¬ gefegt alles Faulige und Modrige. Und das ist mein Gedanke von unseren Gottesdiensten. Sie sollten Anregung und Gelegenheit bieten, solche Verbindung mit dem Allgeiste zu Pflegen. Wenn man in unseren Tagen die Menschen fragt, wozu eigentlich Pfarrer und Kirchen gut sind, so werden die wenigsten eine Antwort wissen. Daß wir ordentlich leben sollen, das wissen wir allein, das brauchen uns die Pfarrer nicht zu sagen. Und alles andere, was sie in den Kirchen predigen, das sind Phantasien, die in tausend verschiedenen Formen existieren, von denen aber wahrscheinlich keine einzige wirklichen Wert hat. So denkt heute die große Mehrzahl. Wie ganz anders würden wir die Sache anschauen, wenn Nur uns klar machten, daß wir nur gut werden können, wenn Gutes iu uns gepflanzt wird. Nach den Worten vor unserem Leitwort: «Setzet ent¬ weder einen guten Baum, so wird die Frucht gut; oder setzet einen faulen Bäum, so wird die Frucht faul. Denn an der Frucht erkennt man den Baum. Wie könnt ihr Gutes reden, dieweil ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus seinem guten Schatz des Herzens und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz.» Das Gute aber wächst nicht von selbst im Menschenherzen. Das Gute muß geübt werden. «Versäumt nicht zn üben die Kräfte des Guten.» Wo wäre besser Gelegenheit, den Schatz des Guten zu hüten und zu mehren, als in unseren gottesdienstlichen Zusammenkünften? Gibt es etwas, was notwendiger, bedeutungsvoller wäre, als der Versuch, die 7 Verbindung mit dem ewigen Gottesgeist herzustellen, ans dem allein doch alles Gute hervorqnillt? Und was sind denn unsere evangelischen Gottesdienste anderes, als Versuche — wenn auch in Schwachheit, so doch in Aufrichtigkeit — die Verbindung mit Gott herzustellen? Indem wir jeden Versuch aufgeben, eine solche Verbindung mit Gott zu pflegen und zn stärken, berauben wir uns der wichtigsten Kraftquelle des Guteu und müssen notwendig Schaden leiden. Gewiß pflanzt sich das Gute auch ohne bewußte Pflege durch Beispiel und Gewöhnung fort. Aber wenn die bewußte Verbindung mit dem Göttlichen geschwunden ist, ist es auf die Dauer mit einer bloß unbewußten Verbindung nicht getan. Dann schwindet zuletzt jeder sittliche Zusammenhalt, alle sittliche Zucht, alle Weihe und Würde des menschlichen Lebens. Ist denn nicht gerade dies das Bild, welches unsere moderne Kultur- gesellschaft nur allzuhäufig bietet? Unter dem täuschenden Firnis äußerer Sitte und staatlicher Ordnung nur allzuoft Entartung und Verwilderung. Nur neues religiöses Leben könnte uns den Weg zu einer besseren Zukunft öffnen. Dann würde das Wort des Herrn, daß wir Rechenschaft geben müssen im höchsten Gericht von jedem Wort, von jedem Gedanken, zu einer beseligenden Erkenntnis werden, weil es uns hinleiten würde auf den großen Zusammenhang, in den wir gestellt sind. Wir sind nicht vereinzelt, wir sind Glieder eines unendlichen Geistesleibes, in dem uns reichlich vergolten wird, nach dem wie wir nusgesät haben: «Leicht verschwindet der Taten Spur Von der sonnenbeleuchteten Erde, Wie aus dem Antlitz die leichte Gebärde — Aber nichts ist verloren und verschwunden, Was die geheimnisvoll waltenden Stunden In den dunkel schaffenden Schoß aufnahmen — Die Zeit ist eine blühende Flur, Ein großes Lebendiges ist die Natur, Und alles ist Frucht und alles ist Samen.» A m e n. Ottmar Hegemaun. Im Berlage der Evangelischen Kirchengemeinde in Laibach. Druck von Kleinmcchr L Bamberg in Laibach. SISS g SSIS02 SSSSSSS28SS 7rs