Mr. 54. Donnerstag, den 7. Inti 1881. VI. Jahrgang. illirr Zeitung. PrSnumerations-Bedingungen. ftür Killi i | Mit «post- «ocaitia ...-.84 Versendung l SJEffl«'« • • »•» ««TUliMrn . . ».« H-Idj-idr.z ... . . . ä.W Ctanutfeua. . . 8. . , . «.*<, I.n-.ml £»fttUune lkinzelne Nummern 7 kr. Erscheint jeden Donnerstag »»k> Sonntag Morgens. Insvk-»to weröen angonommsn i» tcrder ..«vier Hn» rt»8«i(e Jh. t ifludikrutfjrct vo« lodan» «»»»Ich». »»«wtrl« »edmc» z»!«,»le für »i< ,.i5incnn sich der oben ge< dachte Bedienstete ein wenig in seinem Freundeskreise und im Kreis« der hiesigen Eorrespondenten, recte De-nuncianlen der Föderalistenblätter umsieht, dürste er vielleicht aus Einige« stoßen, welches nur aus Gnade der Oeffentlichleit vorenthalten wurde. — Er wird finden, daß diese Leute mehr als eine Achillesserse haben! übrigens von den letzteren vielleicht später; — treffen wir auch nicht die richtige Reihenfolge — es sollen allsällig langsam alle diese edlen Seelen daran, damit unsere Mitbürger die Gezeichneten theilweise auch fernerhin würdig behandeln können. Li... (»>o»pbi$, 5. Juli. (Orig.-Corr.) Unser wackerer Nachbar aus Hochenegg hat uns mit seiner letzten Eor-respondenz so rech« aus der Seele gesprochen, indem er Ihm» den Rath ertheilte, auf die Expectorationen des Marburger „Tom Pouce", wie ihm selbst ein geachteter hochwüldiger BerusSgenosse bezeichnete, gar nicht zu re-agiren. Sie dürften sich wol »och an jenen sensationellen Proceß erinnern, in welchem dem gesalbten Redacteur von sachkundiger Seite vorgeworsen wurde, welch' wun< dtrlich gemeine Veränderung selbst daS Wort Gottes erfährt, sobald rs über seine — deS bibelfesten Krakehl-Bonzen — geweihte Lipp«n fließt. W«lch' borstigen Charakter müssen erst profane Worte annehmen, wenn sie in dem unsauberen Gesäß aller slovenischen Galle abgelagert und als ekler Trank credenzt werden. Wir schließen uns also vollkommen dem Rathe unseres nach-barlichen Eorrespondenten an, nxil wir der Ueberzeugung sind, daß jede Polemik vergeblich ist. Ist doch jede In-vective der „südfteirischen Post" eine Einladung, sich am Psützenbade zu betheiligen und eS hieße dem Leiter eineS deutschen BlatteS zu viel zumuthen, wenn man verlangte, daß er sich in die Kampfweise der Dorfcollegen des Marburger Bibel-Bonzen eiulasie, die denjenigen als Sieger hervorgehen läßt, der am besten mit ekler Jauch« zu bespritzen verft«ht. UebrigenS mögen sie sich an dem Prognostikon delectiren, welches die hl. Schrift ihren wer weiter gewebt und seinen Verdacht stärker ge-spönnen : Diese« genuMchtige und kokette Mädchen deren größte Lust c« ist, vor der Welt zu pran-gen und zu prunken, da« die höchste Genugthuung darin findet, Aller Auge» an den Glanz und Schimmer ihrer Erscheinung zu bannen, und die unlängst — t« erfaßte ihn plötzlich diese Meinung — ihr intime« Verhältnis zu dem reichen, jungen Grafen Bruno von Pahlsen nur deshalb wieder erneut, die diese« Verhältniß jetzt so sorgsam wahrte und hütete, um ihre maßlose Gier nach Glanz und Genuß noch mehr al« bisher befriedigen zu können . . . diese« Mädchen war auch vor dem verwegensten Schritt, ihrer Leidenschaft zu fröhuen. nicht zurückgeschreckt, diesem Mädchen konnte auch eine sträfliche That, wie jener Dieb« stahl, möglich gewesen sein. Auch sie war ein Kind der Zeit. Eine entsetzliche Klarheit stieg in Willibald'« Seele auf. Aber alle Bemühungen, die er jetzt anstellte, um sich zu erklären, in welcher Weise Luzia zu der Absicht eine« Diedstahl« in der vorgekom-menen Art gelangt sein sollte, wie sie die schäd-Uche That hätte ausführen können, blieben erfolg-los. Die drückende Last de« grauenhaflen Bewußt» sein«, die eigene Schwester könne eine That voll-bracht haben, wegen derer ein Anderer unschuldig im Kerker büße, ließ keine Gedanken mehr in ihm Gegnern zu stell«» w«iß und daS da lautet: „Reden bringet Ehre und bringet auch Schande und den Men-schen fället seine eigen« Zunge. 8ir*cli V. 15. Pettau, 4. Juli. (Orig.-Corr.) Unser Vorschußverein hat im ersten Semester dieses Jahres einen Ver-kehr von st. 2^5.704 4ö erzielt. Er ertheilte während dieser 6 Monate fl. 230.49.V16 an Darlehen, zahlte an Spareinlagen fl. 20.590-24 und an Stammantheilen fl. 2561»'20 zurück. Dem Vereine gehören 593 Mitglieder, darunter mehr als die Hälfte Landwirthe, an. welche auf 1046 Stammantheilen zu fl. 50 fl. 47.870.Ky baar einbezahlt haben. Der Verein fordert fl. 151.174-58 bei seinen Mitgliedern; er schuldet fl. 81.635-22 für Spareinlage», fl. 3480 für ReeScompte und besitzt einen Refervefond von fl. 12.7P345. Seit dem Bestände des Vereines, I. Januar 1875, hat derselbe seinen Mitglie-der« Darlehen von zusammen fl. 2,480.21» 53 ertheilt, wovon derzeit nur fl. 151.174 58 aushaften. Bisher ist aus der GefchäftSgebahrung weder ein Verlust vorge-kommen, noch hat eine Erecution stattgefunden. — Der Zinsfuß für Darlehen gegen Wechsel betragt 6'/,•/„ der Zinsfuß für Spareinlagen 5"/,, laufend vom Tage der Einlage bis zur Behebung. Im letzten Jahre verzinsten sich die Stammantheile mit 7'/»%. Vorsteher und Leiter des Vereines ist Herr Wilhelm PiSk. Kleine Chronik. Eilli. S. Juli. (Prüfung au« der steiermärki-s ch t n Geschichte.) Vergangenen Montag fand am hiesigen k. k. Gymnasium in Gegenwart de« Herrn Dr. Ritter v. Schreiner vom steierm. Landesausschusse, de« gesummten Lehikörper« der gen. Anstalt und einiger anderer Herren, die PreiSprüsung au» der steierm. Geschichte statt. Von den Schülern der 4. Classe, die an dem Unterricht in diesem Gegenstände sich betheiligt hatten, unterzogen sich 6 der Prüfung. Die Prii-fungscommission erklärte die Leistungen der Schüler Bla/. und Oöek für die besten, und Herr Dr. N. v. Schreiner überreichte diesen Schülern die beiden vom steierm. LandeSauSschusse zu diesem Zwecke gespendeten silbernen PreiSmedaillen. Aber such die übrigen Schüler, besonder« Hocevar, bekundeten eine vorzügliche Kenntniß der vaterländischen Ge-schichte. Schließlich belobte Herr R. v. Schreiner die Schüler ob ihre« Fleiße« und erm2hnle sie mit herrlichen Worten, ihr schöne«, große« Bater-land stet« innig zu lieben und diese Liebe seiner-zeit auch durch die Thal zu beweisen. (Deutscher S ch u l v e r e i n.) Der Be-zirk«au«schuß von Tüsfer ist dem teutschen Schul-verein al« gründende« Mitglied beigetreten. de«-gleichen der dortige Spar- und Borschuß-Verein. (viel Lärm um Nicht«.) Herr Dr. Anton Pruß au« Gonobitz ersucht die „Süd- i fteirische Post" zu constatiren, daß er nicht der Auto: der in genanntem Blatte erschienenen Go- > auskommen. Schweigsam und nachdenklich schritt er mit Dori« über den Sandboden de« Parke« hin, dem Wohnhause zu . . . XIII. Sie Entdeckung. Am folgenden Tage früh entschuldigte sich Willibald bei seinem Vater, daß er erst etwa» später al« gewöhnlich seine Thätigkeit im Comptoir werde aufnehmen können, da er vorher eine» noth-wendigen Gang zu machen habe. Herr LiSwendt sah ihn erst einigermaßen er-staunt an; dann nickte er schweigsam. Alle seine Gedanken waren Ifchon bei den Angelegenheiten de« Geschäft«. So zeitig, al« er nur hoffen durfte, die Ver-kauf«läden geöffnet zu finden, begab sich Willibald nach dem Mittelpunkte der Stadt und schritt hier in einer der lebhaftesten Straßen zur Ladenthüre de« Juwelier« M. hinein. E« erschien nicht auffallend, daß Willibald hierher kam; er war schon öfter dagewesen, um für seine Braut diese« oder jene« kleine Geschenk zu kaufen oder sich gelegentlich eine« Auftrag« zu entledigen. Man war darum auch gar nicht über-rafcht, al« er zu einem der bedienenden Mädchen sagte: — Wollen Sie mir gefälligst nnser Conto zeigen? . . . nobitzer CorreSponden; sei, welche au« Anlaß eine« AuSflugt« de« Cillier Turnvereine« und de» Rordpolclud« geschrieben wurde. Odzwar dem ge» ehrten Herrn die« Niemand zumuthete. denn ge-rade der betreffende Passn«, den Herr Dr. Pruß au« unserer CorreSpondenz auf sich bezieht, läßt für jeden denkenden Menschen eher einen Arzt al« einen Advocaten vermuthen. — so müht derselbe sich doch ab Lufthiebe unserem CorrcSpon-denken zu versetzen und hiebet nvchmak« ein in Gonobitz verlorene« Programm herunter zu leiern. Wir wollen diesmal die vornehmen, von einer tüchtigen Portion Selbstgefälligkeit inspirirten Expectorationen gegen unseren Eorrespondenten übersehen, odzwar die passende Antwort nicht ausbleiben wird, — und dem Herrn Doctor nur entgegnen, daß sich in unserer Redaction eine von 33 der angesehensten Bürger au« Gonobitz unterzeichneteErklärung befindet, welche die Zustimmung zu der in Nummer 52 der „Cillier Zeitung" erschienenen Gonoditzer Korrespondenz aus spricht. Da Hnr Dr. Pruß den Muth hat, den angesehenen tfür* gern den Rath zu ertheilen, sich eine« besseren Berichterstatters zu bedienen, da sonst auch ihr „zweifelhafte« Ansehen" — wie er sich auSzudrückcn beliebt. — in Brüche gehen könnte, so laden wir ihn ergebenst ein, sich in unsere Redaction zu bemühen, um die Unter-schriften der betreffenden Bürger, welche die Na-men der ersten und besten Männer de« Markte« und auch leidenschaftsloser alter Herren ausweisen, zu lesen. Er wird dann gewiß unseren CorreSpon-denten keiner kecken Anmaßung mehr zeihen. (C u r liste.) Im Franz Josefs-Bade zu Tüffer sind bis heute 150 Badegäste eingetroffen. (Z e i tu n g S f ch n i tz e r.) Die „Südsteir. Post" schreibt: „Die „Cillier Zeitung" bringt in ihrer 53. Nummer neben diversen Inseraten lauter wüste« Geschimpfe, großartige gefchichtliche gäl-schunzen und kecke Verhöhnungen de« Ministerium« Taaffe, ganz nach dem Recepte ihre« Vrokherrn ic." Eine großartige geschichtliche Fälschung de« Mini-sterium« Taaffe mag wohl einzig in ihrer Art und eine ebenso originell« Erfindung sein, wie jener Föderalismus, welchen nach der „Südsteir. Post" Graf Taaffe zur Geltung und zu Ehre« gebracht hat. (Heitere«.) Die „Südsteirifche Post" macht doch in jeder Nummer ihre Dummheiten. Au« Washington läßt sie sich am 5. Juli tele-graphiren. daß Präsident Garfield am 2. Juli ver» wundet wurde und au« Rom am 5. Juli erfährt sie telegraphisch, daß der Papst am 29. Juni eine Encyklika erließ. Ist ein lustiges Blatt diese südsteirisch: Post! (Theater.) Director Mayer veranstaltet mit seiner Gesellschaft Sonnabend, den 9. d. im Curfalou zu Neubcu« eine Theatei Vorstellung. Zur Er sagte dies, al« sei er über diesen oder jenen Punkt nicht klar, al« wolle er sich, da er gerade im Vorübergehen begriffen sei. über etwa» unterrichten. Bereitwilligst wurde seinem Verlangen entsprochen, und in einem der großen Hauptbücher schlug man das Conto der Herren Fabri» kauten LiSwendt und Sohu auf. Willibald über» flog mit raschem Blick die Reihen; er fand unter den aufgeführten Posten da« eine oder da« andere, was ihm bereit» bekannt war, aber was er suchte, vermochte er nicht zu entdecken. Er war mit der Durchsicht zu Ende und wandte den Blick von dem Buche weg, indem er, gleichsam al» füge er den eben gele'cnen Posten im Stillen noch einen hinzu, fragte: — Und der kürzlich gekaufte Schmuck meiner Schwester? * — Ist bereit« bezahlt! antwortete schnell da» ihm gegenüberstehende Mädchen mit einer artigen Verbeugung und wollte mit aufdringlicher Geschwätzigkeit eben ein Lange« und Breite« über den Werth jenes Schmuckes zu erzählen beginnen. — O, e« ist ein prächtiger Schmuck! Wir haben kaum jemals einen so geschmackvollen vor» räthig gehabt. Und wie billig er war ... so außerordentlich billig bei seiner Schönheit! . . . Ach, ich konnte Ihre Fräuleiu Schwester ganz wohl begreifen, daß sie ihre Augen kaum von dem herrlichen Kleinod abzuwenden vermochte und im» Aufführung gelangen: Da« Lustspiel .Recept gegen ßibwiezermüitcr" und die Posse „Frühere Per« hilloisfe". (Wüthender Hund.) Gester» lief hier «m fremder wuthverdächtiger Hund herum, welcher «hrere Hunde biß und füglich von einem Polizei-Mime in der Badgasse erschlagen wurde. Sosort «ch Bekanntwerden de« Vorfalles wurden vom ßladlamte die erforderlichen Vorkehrungen ge> ttoff-n. und eine treimonatliche Hundecontumaz «-geordnet. Wir verweisen diesbezüglich unsere Sejer auf die im Inseratenthcile der heutigen Kummer befindliche Kundmachung de« Stadtamte«. Schließlich erwähne» wir noch, daß von den ge-titjcnm Hunte» sofort zehn gctödtel wurden. (vom Floß gestürzt.) Der Grund« dcsitzer Bla« AaSner au« Hraftnigg stürzte von einem unweit der Bahnstalion landendem Floße in die Tave und verschwand spurlos in den Welle». (Ertrunken.) Der im Maschine,«Hause ju Trifail bedienstele Arbeiter Aloi« ttoprino ertrank beim Baden in der Save. (Verunglückt.) Der Tagbauardeiter Ivh. Tekauö in Trifail gerieth beim Fördern der «edle in Folge unvorsichtigen Fahren« zwischen die Stoßbäume zweier Hunde und wurde schwer il'wundet. (Plötzlicher Todesfall.) Franz Snderluch, WirlhSpächter in St. Susan, Bezirk ßl. Marein. verstarb am 27. v. M. eine« Mylichen Tode«. Die Gerichtöärzte constatirten ewe Arsenikvergiftung. Der Genannte war ein Lrsemlcsscr. Buntes. (S o m i s ch e A n z e i g e n.) Ein deutsche« SUtl enthält folgende Blülhenlejc komischer An-zeigrn: Heule starb schon wieder unser lieber Wilhelm. — Ei» junger, kräftiger Metzgerbursche, den man zum Zerhacke» und zum Füllen der Würste gebrauchen könnte, wird gesucht. — Ein i »eunjähriger Reisender in Spiritus sucht für seinen verstorbenen Chef einen neuen Prinzipal in «biger Flüssigkeit. — E« wird gesucht eine Fran-Mi» zur Erziehung kleiner Kinder; eine geborne echält den Vorzug. — Eine Köchin, die mit giiici, Zeugnissen kochen k„n», findet sogleich in ■ein« Küche eine Anstellung. (Der Erfinder der Stahlfeder,) Mr. Mason. ist soeben in Virmingham gestorben. Er war der Sohn eine« armen Arbeiter« in Bir» «ivgdam, uad noch bi» hinein in sein höhere« Man-»eSaltcr, ebenso wie Stepdenson, der Vater der ijocomotioe, liartschaffender Arbeiter selbst. Alle« : bo» er besaß, dankte er nur sich, seinem Er« MvngSgeiste, seiner Betriebsamkeit und seiner fttengen, unwandelbaren Gewissenhaftigkeit. Daß : diese letztere Eigenschaft außer dem moralischen ! auch von hohem geschäftlichen Werth ist, wird in Iaicr wieder kam und immer wieder, und ihn an-s»I>. Ihn von allen Seilen, in allen Einzelheiten delrachtete, bi« sie ihn kaufte! Ich glaube, sie «US mit un» zufrieden sei» . . . > Willibald hatte da« Alle« nur halb gehört. I Jenes im Tone verbindlichster HSfliäkeit ge- > sxrochene „Ist bereit« bezahlt!" klang ihm in den I Cliten, es war ihm schwer aus'« Herz gefalle» «tue leichte Blässe hatte sei» Antlitz überzogen, ; wo um seine innere Bewegung nicht merken zu (offen, griff er rasch nach Stock und Hut. — Ich danke Ihnen! sagte er. sich leicht | verbeugend, und eilte mit schnellen Schritten zur Thüre hinau». Draußen auf der Straße ging er bald mäßiger, langsam Schritt vor Schritt, mit gesenktem : Haupte, nachdenkend, überlegend . . . Die Wucht der unseligen Nachricht, die ihm jetzt bestätigl worden war. lag zu schwer aus seiner Siele, als daß er nicht Zeit gebraucht hätte, seine Gedanken wieder zu sammeln. ö« dämmerte mit furchtbarer Gewißheit in stilier Seele auf, daß die Schwester den Diedstahl begangen: ihre Genußgier und ihre Prunksucht halte sie dazu getrieben. Und wie diese Gewißheit sich ihm immer deutlicher einprägte, wie heißer Zorn über die schändliche That ihn überkam, schauderte er gleichwohl vor dem Gedanken zurück, tiefe, seine Schwester an den Pranger zu stellen. unserer Zeit leider zu oft verkannt. Manson war ein Mann, der .in eigenen schuhen einherging", a hardworking sei sin ade man, wie die Briten sagen. Mit seiner Stahlfeder hat er sich aber nicht blo« in die Culturgeschichte de« neunzehnten Jahr-hundert«, sondern durch großartige Schenkungen, die er schon seit jeher au« seinem ungeheuren Vermögen auf Waisen- und Armenanstalten, Schulen und andere gemeinnützige Zwecke ver» wandte, sowie durch Vermächtnisse, tief in die Herzen der Mit- und Nachwelt eingeschrieben. Lriv.-Jetegr. d. „Eillier Zeitung." ? o n b o n, 6. Juli. Die Symptome im Be-finden de« Präsidenten der Vireinigten Staaten von Nordamerika werden günstiger. Die Aerzte bezeichnen sie al» sehr ermuthigend. Prag, 6. Juli. Der (,'eSky Klub beschloß eine Gegemesolutio». worin da» provocirende Be-nehmen der Couleurstudent.'« al« Schuld für die Proger Ereignisse angegeben wird. Fünf Arbeiter wurden wegen Ausstreuen« socialistischer Schriften arretirt. Verzeichnis; der im Monate Juni in Eilli getauften Kinder. Lilja Anlonia. Bkrdov-et Alois. David Friedrich. Mirnik Anton. Strahl Adolf Hart Polz Emma Arnonia Louise, Rom Anton. Doboviinil Aloi«- Dobrajc Anna, Habjan Johann tlrajnc Johann. Br«5njk Anna, ÜJiat Anna. Raum Carl Franz Leopold Zaversnik Adolf. Schneditz CMtor Rudolf Franz Bueej Maria. Kastelic Maria. Toman Maria. Srabuöan Anna. Verstorbene im Msnatc Juni. Elger.v. Slgenseld AlsonS, k. t. HauptmannSsohn. 30 I., Tuberkulose. Sadner Theresia. BürgerschullehrerS-lind, 2 M . Fraisen. Staza Maria. PächlerSlind, > t M., Keuchhusten- Mal Max. Zimmermannskind, 18 M, BronchitiS. Levi'Nik Josesa, HauöbesiyerSwitwe, 60 I., Altersschwäche. Äolari<> Josef. SchmidSkind. 3 M., Fraisen. Kompa» Helena, Säiuhmacdcrsgaliin, 31 I.. Wschenbetlfieber. Hla>er Theresia. Bauerstochter, I., Tuberkulose. Zupanc Franziska, Tnglähnerskind, 8 M Aronchilis. Hriber-iek Maria. AuSzügleri», 86 I., Alters-schwäche. Ärustc Maria, HausbesitzerSlochter. 12 I.. AuSzehrunc; Tobovicnrk Aloi», Hausmeister! kind, 14 T.. Darmtatarrh, Im Giselaspitale: LeStovSel Helena, Inwohnerin, 56 I., Emphysem. XIancnil Helena, OrlSarme, 60 I , Ironischer Darmtalarrh. Lah Maria, Taglöhnerin. 70 I., Wassersucht. Prevolnik Peter, Taglöhner. !>1 I.. Was-sersuchl Gorixt Georg, Inwohner, 53 I.. Wasser-sucht. Klajn^t Josef. Taglöhner, 4S I . Wasser-sucht. Magerl Barbara. Inwohnerin. 70 I.. Magenkatarrh. Wailauna Joses, Glasmacher, SS I.. Caries. Zupanc Maria, ÄahnwächterSgaltin. 47 I.. Tuberkulose, /.erjav Peter, OrlSarmer, 77 I., Oedem Kodula Martin, Tag-löhner, 44 I., Wassersucht. Oblat Paul. Taglöhner. 5 t I.. Lungenentzündung. Gorjup Valentin, AuSzüqler, 60 I. Wassersucht, ttooai Bartlmä, Bergarbeiser, yl I.. Lun^enphtisss. Toder^el Anlon. Taqlöhner, 50 I., Tuber-tulose. Kotnit Johann, Ragelschmid, 25 I., Utacmw. der ganzen Familie bewußt zu machen, daß ein Schandfleck an ihr haste . . . Aber dann stieg wieder da» Bild de« armen Gefangenen, der unschuldig im Gefängniß saß, in seiner Seele empor, und er sah ihn dald mit gesenkten Lidern traurig vor sich hinstarren, bald vorwurfsvoll die Augen auf ihn richten und zornig die Arme erheben, und es drängle ihn vorwärts, seine Schritte wurden die eines Boten, der keine Zeit zu verlieren hat, um eine wichtige, bedeutung«-volle Nachricht zu bringen . . . eine Nachricht, die den Einen au« der Nacht de« Elend« und der Schande befreit und einem Andern den KvlH unaustilgbarer Schmach !n « Angesicht schleidert, in da« Angesicht der Schwester, deren falscher Glanz eben noch alle Herzen berückt und bezaubert. Luzia saß im leichten Morgenkleide am Fenster, zu dem die wärmenden Sonnenstrahlen spielend hereinhüpften, und blickte gleichgiltig in den Park, der an dieser Seit« das Hau« umschloß, hinunter. Da« erste, drunten sprossende Grün schien sie wenig zu kümmern, und sie achtete de« lustigen Bogelgesangs nicht, der munter au« allen Sträu-chcrn und von allen Bäumen erscholl. Sie war nicht für den erwachenden Frühling. Ihre Gedanken weilten im Schauspielhaus«, wo sie gestern Abend ein pikante«, au» dem Französischen übersetzte« Stück gesehen. Vor ihren Augen schimmerten die kostbar verzierten Logen, Fremden - Verzeichnis vom 2. bis 6. Juli. Hotel Erzherzog Johann: Ritt« v. Schreiner, Lande: Ausschuß. Dr. Potpeschniqg. Advokat, Hoheriauer, Privat, s. Graz. — Kramberger, Pfarrer Kühl. — Äump, Lautner, Kaufleute Wien. — Salzmann, Priv. f. Tochter Berlin. Köstlin, Reis. Prag. Hotel Elefant: Edle v. Majoni, Privat s. Tochter Fiume. — (fachui, Private Agram, — Wrasitz, Private, Dr. Kosjek, Ado., Gra,. — Äcklippendach. t. k Rittmeister WaiaSdin. — v. Wiseli, LandeSgerichtSrathSgaitin Mailand. — Gräsin Trauwner. Privat Wien. Hotel weißer Och«: Baronin Pletzger. Private s. Sohn u. Tochter Graz — Eimmerl. Hotelier Sissel. — Zelenik, Erzieher Kardas-Recic. — Günther, B amtec Trieft. Hotel goldener Löwe: Thun, Priva«, Trieft. — Reiner, k. k. Oberlientenant s. Frau Samador. — Eberg, Privat s Tochter Ungarn-— Moscon, l. I. Commissär f. Frau Agram- Course der Wiener Börse vom 6. Juli 1881. Goldrente...........93.90 Einheitliche Staatsschuld in Roten . 77.50 „ w in Silber . 78.55 1860er Staa'.«-Anlehen«lose .... 133.— Bankactien...........840.— Creditactien...............354.20 London............116.90 Natoltond'ot.......... 9.25'/, f. t. Münzducaten........ 5.49 100 Reichsmark.........57.— Eisenbahn Sayrordnung. Richtung Wien - Triest. Ankunft Abfahrt TageS-Eilzug................ 3.40 3.42 Nachm. Nacht-Eilzug................. 3.34 3.30 Nacht». Posttug.....................11-32 11.42 Mittag. Poft^ug.....................11.42 11.47 NachtS. Gemischter Zug.............. 5.22 5.30 Nachm. Richtung Triest - Wien. Ankunst Abfahrt TageS-Eilzug................ 1-12 1.14 Nachm. Nacht. Eilzug.................12 24 12.26 NachtS. Postzug..................... 3J55 4.01 Früh. Postzug..................... 4.26 4.32 Nachm. Gemischter Zug..............9.11 9.19 Vorm. Secundärzug ab Eilli 6 Uhr Früh An!. Laibach » Uhr 24 M. Vorm. ab Laibach 5 Uhr 45 M. AbdS. Ank. Eilli »Uhr 4 M- AbdS. die glanzvollen Toiletten, da«- blitzende Geschmeide: in ihren Ohren klangen prickelnde, die Sinne er-regende Worte, und schlanke Männergestalten irr eleganter Kleidung rauchten vor ihren Blicken tut« por. Sie glich selbst einer Eamelliendame . . . Jetzt war er schon eingetreten und eilte die Treppe heraus. Ein Meer der mannichsaltigsten. der entgegengesetztesten Gefühlt wogte in seiner Brust. E» trieb ihn zu Luzia. Wa» er ihr sagen wollte, wie er beginnen wollte, wie er ihr seine furchtbare Befürchtung, die ihm schon zur Gewiß-heit geworden war, ausdrücken sollte, da» wußte er noch nicht. Ihm war zuletzt nur. al« solle er bei ihr da« erlösende Wort holen, da« die Schmach und die Haft eine» Unschuldigen brach, und al« er jetzt hastig in L'uzia'« Zimmer eintrat, wäre ihm bald Dort«' Ausruf auf die Lippen gekommen: .Helmbold ist unschuldig!' Luzia stand von ihrem Stuhle auf, al» sie den ungewohnten Gast eintreten sah, und ging ihm langsamer und in vornehmer Haltung ent-gegen. — E« muß Dich j» etwa« ganz Besondere« zu mir führen! sagte sie lächelnd. Dieser Raum hat sonst selten die Ehre. Dich zu sehen! (Fortsetzung folgt.) Zwei möblirte Zimmer mit separatem Eingang sind 7» vermicthen Hanfl-ftfatz tOS. Zwei Wohnungen, die eins gassenseitig, 3 Zimmer, die andere hofseitig, 3 Zimmer, beide mit Küche und sonstigem Zugehör. sind zu vermletben. Herrengasse Nr. 12. 386—2 Wohnung im Kamay'sclicn Hause, bestehend aus 2 Zimmern, Kabinet, ist mit od«; *ohne Mc.bel sogleich zu vermuthen. Näheres bei F." Kapus. Das Gasthaus zum Annenhof unterm Schlossberg ist vom 1. August d. .1. an zu verpachten oder gegen Caution zu Ober nehmen. Näheres beim Eigenthümer ldllt Fanfngor. 340—2 Speisenträger gesucht. Eiu seiner Speisenträger, der schon in Restaurationen ersten Banges servirte, wird gleich engagirt im Kaiser Franz Josefs-Bade Tüffer. 841—2 Eine Kalesche, ganz neu berge rieht« t. auch als Kutschirwagen umzustellen, sowie auch ein einfacher Kutschirwagen und elegante und einfache Pferdegeschirre sind xu verkaufen. Auskunft ertheilt die Expedition der „Cillier Zeitung". Kundmachung. Durch Mt rotitcrcn Erhebungen in Verbindung mil der Obduktion dcs Eataver» ist der Vers acht der Wuthtrankheit an dem zuge-lausenen fremden Hunde, mit welchem gestern mehrere einheimsiche Hunte in Beriibrung kamen und von ihm gebissen wurden, begründet. ES wer-den demnach aus Grundlage des Viehseuchen-Ge-setzeS vom 29. Februar 1880, Nr. 35» RGB. und de« SlollhaUerei-Erlasses vom 5. März 1381 Z. 3575 folgende Schutzinagregeln im Nachhange zur gestrigen Kundmachung und bei theilweiser Abänderung dnselben angeordnet: 1. Alle Hunde, welche von dem wuthoerdäch-tigen Hunde, dieser war rvlhbraun, stockhaarig, mit gestutzten Ohren und gestutztem Schweife (Pintscher-Race), gebissen wurden oder sonst mit ihm in Berührung kamen, sind dcr Tödlung ver-fallen. daher die Besitzer derselben, insofern« sie Kenntniß davon haben, strenge verpflichtet find, unverzüglich die Anzeige anher zu machen. 2. DaS freie Herumlaufen der Hunde ist unbedingt verboten und dauert diese« Verbot durch 3 Monate fort. Während dieser Zeit müssen die Hunde entweder im Hause wolverwahrt gehalten oder an der Leine gefühlt werden; andere Hunde, und gilt die« da» gleiche von den mit Manikür-den versehenen, werden von dem Wasenmeister ein« gefangen und kdunea dem Eigenthümer, wenn sich derselbe meldet, erst noch thierürztlicher Constati-rung. daß ein Verdacht der Wulhlraukheit nicht besteht, räch dießawtlicher Bewilligung und gegen Entlittung der Einfang- und VeipflegSgebühren und der Beschaukosten zurückgegeben werden. Wenn sich der Eigenthümer de« gefangenen Hunde» inner-halb 2 Tage nicht meldet, so wird der Hund ohne weiter» vertilgt. 3. Wer an einem ihm gehörigen oder seiner Aufsicht anvertrauten Hunde auch nur Erschein»«-gen wahrnimmt, welche den Verdacht einer Wuth-krankheit erregen, ist verpflichtet, hievon sogleich ämtlich die Anzeige zu erstatten und indessen das Thier von Orten, wo die Gefahr der Ansteckung für andere Hunde besteht, ferne zu halten. Hundebefitzer, welche diese Anordnung außer Acht lassen, werden unnachsichtlich zur Verant-worlung gezogen, eventuell dem Gerichte zur kom« petenten Amtshandlung angezeigt werden. Stadtamt Eilli, zugleich politische Behörde für den Stadtbeziik, am 6. Juli 1881. Der Bürgermeister: 351—1 Dr. Reckermann. Eröffnungs- Anzeige. Ich Endesgefertigter mache die höfliche Anzeige, dass ich mein mit größter Eleganz ausgestattetes und Friscur-CiieicIiasV nwi M! n m $* I $» t » t * «• im Wolfschen Hause mit heutigem Tage eroffne, und zwar mit der Versicherung der solidesten Bedienung und stelle gleichzeitig an ein hochgeehrte» Publicum die ergebenste Bitte, mich in meinem Unternehmen gütigst unterstützen xn wo len, Hochachtungsvoll Jolinn» ZwerenK. Cilli. am 23. Juni 1881. 316—7 Aviso. Gefertigte erlaubt sich hiemit, dem geehrten P. T. Publicum die ergebene Anzeige zu machen, dass hie das schon seit Jahren in Betrieb gestandene Wirtbs-geschäft, HerrengasBe Nr. 11, im Postalischen Hause, übernommen hat und solches zur Zufriedenheit der geehrten Gäste und Kunden weiter fortführen wir«'. Um jedoch das Vertrauen und die Gewogenheit des geehrten P. T. Publicum« zu gewinnen, so will ich nur die vorzüglichsten IVnlurnrlne zn den billigsten Preisen in Ausschank bringen, und xwar: I879ger Pettauer, weiss, mit 28 kr. pr. Liter I880ger Gonobitzer, weiss, mit 24 kr. per Lit. Um geneigten Zuspruch bittet Hochachtungsvoll .4mm#» Huhnacheff. Wirthin aus Pettau. Cilli, am 5. Juli 1881. Zwei Claviere sind billig xu verkaufen. Näheres Espedition. Schönen schweren 345—8r H a f e r 7 fl. 30 kr. per 100 Kilo. Zu haben Postgasse 28. Dem geehrten Publicum der Stadtgemeinde Cilli,. sowie auch Umgebung, zur Erleichterung bei allfälligen Todesfällen erlaubt sich Endesgefertigter, dass er gewillt sei, die sämmtliche Aufbahrung, Leichcnwachcn, Wuschen, Anziehen und alles Erforderliche zur Aufbahrung zu übernehmen und zu besorgen. I. < 'lasse 5 tl„ II. Classe 3 fl.. 1 Wächter für 1 Tag und Nacht 1 fl. 50 Vr„ für beide Classen gleich. Alle übrigen Bestellungen und Wege erklärt sich Endesgefertigter ebenfalls bereitwillig, sowie bisher, reell und prompt zu besorgen und ersucht, bei allsällig eintretenden Todesfällen einzig und allein sich bei ihm zu melden. 349—1 Hochachtungsvoll Carl NeM sen., städtischer Friedhofs-Commissär. Wer im Zweifel darüber ist, ob und welchem der viele» in den Aitunqen an-ftcpri.s.'ne» Heilmittel er vertrauen darf, dem rathen ttdr. sich von Äarl Gorilchek, Kaiser!. Königl. UniversitälS-Buchddla.. Wien, I. StesanSplay 6 die Broschüre „Kranken reund" kämmen zu lassen, denn darin sind die bemährteitenHeilmittel aussührlich und sachgemäß besprochen, so daß man in aller Ruhe priisen und da? Beile sür sich aufwühlen kann Es sollte daher kein Leidender die Mühe scheuen eine Postkarte an obige Buchhandluug xu schreiben, um so mehr, als daraus die Zusendung gratis und franco erfolgt, so da» dem Besteller keinerlei weitere Kosten entstehen. 52 500 Gulden 411 — 13 zahle ich dem, der beim Gebrauch von RöslerV /all ii-DluiiduiiHHrr a Flasche 35 kr. jemals wieder Zahnschmerzen bekommt, »ler am dem Munde riecht. Willi. Höaler'a Messe, Wien, L Regierung«-glisse 4. Nur echt in Cilli bei J. Kupfersohmld, Apotheker. GESANGVEREIN CILLIER MANNER Samstag den O. Tuuli 1SS1. bei jeder Witterung im (iarten.salu 11 „xiim (oldenen Lauen", Musik: Cillier Muiik-Vereinscapelle. — Beginn 8 Uhr. Entre für Niehtmitgliedcr 1 ü. — Programme an der fasse. 352—1 Danksagung. Tief erschüttert von dem unersetzlichen Verluste meines theueren Gatten des Herrn JOHANN KUBU Ilotcller spreche ich für die zahlreiche Begleitung bei deuseu l,eirhendegängni*sef insbesondere der löblichen freiwilligen Feuerwehr in Tüffer, der hiesigen Bürgerschaft und den Spendern der schönen Kränze meinen innigsten und herzlichsten Dank au». CILLI. 4. Juli 1881 Die trauernde Witwe Therese Kubu. Druck und Verlag von Johann Raknsch in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max Besozzi.