Z2 Donnerstag dm 2l. Upril 18S2. XXXI. Iayrganff. MarbllwtrZtiwn^ Ver Preis deS Blattes beträgt fiir Marburg: ganzjährig 6 fl., halb-^ tthrig 3 fl., vierteljährig 1 fl. bO kr., monatlich 50 kr. Bei Zustellung ^ ms Haus monatlich 10 k. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 sl., ^ halbjährig fl. 50 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. ^ Die Einzelnummer kostet 7 kr. Erscheint jede» Gouutag »ud DounerStag früh. Einschaltungen werden von der BerlagShandlung des Blattes und ^ ----------------------allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. SchlusS ^ Schriftleitung^nndVerwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech-für Einschaltungen Mitwoch und Samstag Mittag. - Offene stunden des «christleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 Uhr Reclamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zurück. vormittags. gesendet. Kranzöffche Phantasten. In einem jener Artikel des „Figaro", die periodisch wiederkehrend eine merkwürdige Summe phantastischen Unverstandes mit einzelnen vernünftigen Gedankenblitzen durchsetzt enthalten, ergeht sich das Blatt anlässlich eines Interviews wit dem englischen Friedensapostel Hodgson Pratt in freudigen Erwartungen bezüglich der nächsten interparlamentarischen Konferenz in Bern. Aus den Antlvorten, die dem „Figaro" jüngst auf seine Enquete über die deutschen Ansichten bezüglich Elsaß'Lothringens zutheil geworden sind, hat er noch immer die Belehrung nicht schöpfen wollen, dass eS für Deutschland eine elsaß-lothringische Frage überhaupt nicht gibt. Er schildert den Jdeengang, vermöge dessen Hodgson Pratt, von den Erwägungen über die Möglichkeit, das Elend aus der Welt zu schaffen, ausgehend, auf das Grundübel, die Rüstungen und die Kriegsfurcht gekommen sei und fährt dann fort: Gegen ein Uebel predigen ist unnütz, wenn man seine ^Irsache nicht unterdrückt. Welches ist nun die Ursache der gegenwärtigen Rüstungen? Die elsässische Frage. Ohne Zweifel sind der Franzose und der Deutsche zu einsichtsvoll und von zu hoch entwickelter Moral, um ihren Zwist nach Ärt untergeordneter Wesen zu lösen, indem sie sich schlagen. Dessenungeachtet hat dieser Zwist in Verbindung mit der ganz irrigen Meinung, die Einer von dem Andern hat, sie veranlasst, Reichthümer zu vergeuden, die genügt haben würden, unl das Elend in ihren Ländern zu unterdrücken. Um sich nun über den Stand der öffentlichen Meinung in Deutschland zu informieren, reiste Hodgson Pratt dorthin und hatte Unterredungen mit den verschiedenartigsten Persönlichkeiten. Bon den so befragten Personen antwortete ein Thcil: Wären die Franzosen nicht besiegt worden, so hätten sie die Rheinprovinzen genommen; nun sind wir Sieger gewesen und haben uns Metz und Straßburg genommen, sie haben nicht mehr Recht sich zu beklagen wie ein Spieler, der eine Partie verloren hat. Ein anderer, zahlreicherer Theil, der sich schon etwas mehr um die Moral l!) bekümmerte, versuchte sich durch geschichtliche und ethnographische Erwägungen zu rechtfertigen, indem sie ihr Recht auf den Besitz von Elsaß-Lothringen so vertheidigen, wie ein Bauer vor Gericht seine Ansprüche auf ein Stück Land oder eine Viehherde vertheidigen würde. Diesen rief Hodgson Pratt zu: „Aber darauf kommt es ja nicht an! Die Elsässer sind kein Meh; sie gehören weder Frankreich noch Deutschland, sondern sich selbst — denn sie sind Menschen; sie allein müssen entscheiden!" Das Vernünftigste wäre nun, sollte man denken, wenn die Elsässer doch nicht Frankreich gehören, dass Frankreich sich nicht weiter um sie bekümmerte, und eS ihnen überließe, sich mit dem Lande, zu dem sie jetzt gehören, so gut abzufinden, wie es eben gehen will. Aber so einfach denken lernt natürlich weder ein Franzose noch ein so confuser Kopf wie Hodgson Pratt; denn so heißt es weiter : Auf die Frage, welches das beste Mittel wäre, um in Frieden zu leben, antwortete Hodgson Pratt: Um auf immer Ruhe zu haben, um Ihre ganze Thätigkcit einzig der Förderung Ihres Wohles zu widmen, haben Sie nur Eins zu thun: Die Annektierten zu befragen; wollen sie Franzosen sein, so lasst sie frei und verlangt von Frankreich eine Entschädigung für den Verlnst Euerer strategischen Grenze. Aber unsere Nachbarn glauben nicht, dass dies das richtige Mittel ist. Sie hegen gegen uns genau das einfältige, aus Vorurtheil und Unwissenheit herrührende Misstrauen, das bei uns bezüglich ihrer herrscht, das Werk einer gewissen Anzahl von Leuten, die eifrig die feindselige Stimmung zwischen den beiden Nationen unterhalten, »veil sie davon leben. Als Pratt seinen Zuhörern betheuerte, dass Frankreich sie niemals angreifen wülde, waren sie über diese Erklärung starr vor Erstaunen. (Das glauben wir wohl!) Ganz naiv haben diese armen Teutonen geglaubt, was eine gewisse Partei ihnen glaubhaft zu machen ein Interesse hatte. Die armen Teutonen, die naiv genug sind, um dem schwadronierenden Kelten, dessen Natur schon Cäsar so^richtig durchschaut hat, nicht aufs Wort zu glauben, wenn er edel» müthige Gesinnungen zur Schau trägt, wo er mit Gewalt nichts auszurichten vermag! In welchen sonderbaren Phantasien Herr Hodgson Pratt sich geftllt, geht aus den letzten Absätzen des erwähnten Artikels hervor. Trotz alledem ist Herr Pratt überzeugt, dass die Deutschen schließlich einsehen werden, wie sie einen ehrlichen, d. h. entwaffneten Frieden haben können, und dass dann beide Völker sich versöhnen werden! In Berlin wurde cr mit außerordentlichem Wohlwollen aufgenommen. Eine Persönlichkeit, die dem Kaiser sehr nahe steht und die man als den guten Genius Deutschlands betrachten kann (dieselbe Person, der man, wie ich Grund zu glauben habe, die Zurückziehung teS verderblichen Schulgesetzentwurfes zu verdanken hat) ließ ihn rufen und sagte ihm wörtlich: „^ch weiß, warum Sie hier sind; ich stimme Ihnen zu; ich bm ganz auf Ihrer Seite.". . . . Wenn die Franzosen nur gewollt hätten, sagte tnir Pratt, so würde diese Frage längst geordnet sein, aber sie haben nicht genügend begriffen, dasS es ihre Pflicht war, die Elsässer zu befreien und dass das einzige Mittel, um dies zu erreichen, in Unterhandlungen besteht. Das Pariser Cabinet hätte erklären müssen: Wir werden niemals das Verbrechen begehen, zur Befriedigung eines Rachegelüstes eine Million unserer Landsleute zu opfern; aber wir bieten friedlich eine Entschädigung an. Und Deutschland hätte sie angenommen; (???) denn ein vortheilhasteS Geschäft nimmt man an. Herr Hodgson Pratt und seine Freunde halten es für praktisch, ein Comitö hervorragender Männer aller Länder zusammen zu berufen, das stildieren würde, welche Lösung man diesem Problem geben könnte. Die Deutschen, die Franzosen, die Elsaß-Lothringer würden als Parteien angehört werden. Die Entscheidung einer derartigen Versammlung . . . würde ein großes moralisches Gewicht haben. . . . Auszerdein würde dadurch ein Grundsatz, auf dem alle Civilisation beruht, proclamiert werden: man nimmt sich nicht selber Recht; ebenso wenig wie der Einzelne sollen Gruppen der Einzelnen ihre Zwistigkeiten durch rohe Gewalt regeln. Wir sind ganz einverstanden mit dem Schlußsatze und sind hoch erfreut, dass die Franzosen, deren fortwährender Appell an die Waffen seit Jahrhundetten die Hauptquellc aller westeuropäischen Kriege gewesen ist, sich endlich zu vernünftigeren Ansichten bekehrt haben; wir wollen uns die Freude an dieser Thatsache auch nicht durch den Gedanken vergällen lassen, dass die Bekehrung erst dann erfolgt ist, als die Franzosen mit bitterem Verdruß erkennen mussten, dass ihre Rauflust endlich einmal an einen Stärkeren gekommen war, der ihnen für lange Zeit die Lust zu Raubzügen auf das Gebiet ihrer Nachbarn benommen hat. Jm Uedrigen giebt es auf die Phantastereien UZ Herrn Hodgson Pratt eine sehr kurze und klare Antwort: Eine elsaß-lothringische Frage existirt für Deutschland nicht, und Deutschland hat nicht die lmndeste Lust, das mit gutem Recht von ihm zurückgewonnene alte deutsche Land gegen irgend eine afrikanische oder hinterindische Ficberküste einzutauschen, oder sein gutes Recht vor einer Versamnilung zu diskutieren, zu der es — rund heraus gesagt! nicht das geringste Vertrauen besitzt. Sollen wir aber Frankreich glauben, dass seine Liebe zu den Elsaß-Lothringern wirklich eine so platonische ist, wie es vorgiebt, und nicht den ewigen widenvärtigen Land- und Gebietshunger des französischen Chauvinismus zmn Hintergrunde hat, sollen wir glauben, dass es wirklich von dem Wunsche beseelt ist, mit seinem Nachbar in Frieden und Eintracht zu leben, so giebt es dafür ein sehr einfaches Mittel: es erkenne ohne Riickhalt den Frankfurter Frieden an, es entsage allen Revanche-Gelüsten, es gede das unnatürliche Angriffs-bündnis mit der culturfeindlichen Despotie des Ostens auf. Dann — und die Deutschen wünschen nichts Besseres -- kann der entwaffnete Frieden ohne Hintergedanken sofort seinen Anfang nehmen. Die „goldene Zukunft." Eine der wichtigsten Vorlagen, die dem Reichsrathe in der nächsten Session werden vorgelegt werden, ist die bezüglich der Umgestaltung unseres Geldwesens. Dass der Tag der Einbringung dieses fatalen Gesetzes schon sehr nahe ist, das geht auch aus dem vorbereitenden Tam-tam jener Blätter hervor, die muthig genug sind, eine Maßregel zu vertheidigen und zu empfehlen, aus der unermessliches Unheil erwachsen kann. Zu den kaltblütigen Anwälten der Goldwährung zählt auch die „Deutsche Zeitung", die in einem „Krone und Heller" über-schriebenen Aufsätze ihren Lesern die „freudige" Kunde giebt, dass wir vom 1. Jänner 1^93 an mit der neuen Währung , (Nachdruck verboten.) Heächtet. Roman von Ferdinand Hermann. (31. Fortsetzung.) „Ich habe es ja selbst nicht gewusst", stöhnte er, indem er sein Gesicht aufS Neue in die Hände drückte. „Und wenn es mich bel dem Gedanken an sie wie mit heißer Sehnsucht überkaln, habe ich dagegen angekämpft mit meiner ganzen W?anneSkraft! Nur heute — heute war eS für einen Augenblick stärker als ich." „Und Du hast Dich deffen nicht zu schämen, Hermann; denn sie ist wohl liebenswert. Wollte Gott, eS wäre eine Hoffnung vorhanden, dasS sie jemals die Deine werden könnte!" „Niemals! Niemals! — Und wenn es auch nicht jenes Mannes Blut wäre, das in ihren Adern fließt, wenn nicht unseres armen Vaters jammervolle, gebrochene Gestalt zwischen uns stände — Du hörtest cs ja, dass sie den Anderen liebt!" Marianne neigte ihr Köpfchen noch tiefer auf das seinige herab und legte ihre rechte Hand aus sein dichtes, wolliges Haar. „Ich hörte c§, Hermann, und ich weiß, was Du in jenem Augenblick empfandest! — So müssen wir Beide denn wohl auf uns allein angewiesen bleiben. — Auf das Glück, nach welchem die andern Menschen jagen, haben wir wohl kein Recht!" „Ich nicht, Marianne, ich nicht, aber Du —" „Auch ich nicht, Bruder! Wir haben unsere Hoffnungen in der nämlichen Stunde zu Grabe getragen, und ich denke, wir werden von nun an Einer dem Anderen desto fester angehören. Frage mich nicht nach der Bedeutung meiner Worte' Wir haben jetzt nicht Zeit, von uns selber zu sprechen; denn wenn Du Deine Zusage einlösen willst, haben wir keine Minute ungenützt zu veiilieren!" „Du hast Recht, Marianne", sagte er, indem er sich erhob und mit einer beinahe unwilligen Geberde das Haar von der Stirn zurückwarf. „Ich will an nichts Anderes mehr denken, als an dies eine Ziel!" Das junge Mädchen warf sich jetzt an seine Brust und schaute zärtlich zu ihm empor. „Du bist mein edler hochherziger Bruder, aus den ich niemals stolzer war als heute", rief sie aus, „aber eine Bitte musst Du mir noch erfüllen, eines musst Du mir noch jetzt versprechen!" „Und das wäre?" „Wenn Du wiederum mit Lissy Nehlsen zusammentriffst, so behandle das arme, ahnungslose Kind freundlicher und rücksichtsvoller als vorhin. Sie war völlig trostlos über Deine letzten Worte, die sie nur zur Hälfte verstand, und ich brauchte eine lange Zeit, um sie einigermaßen wieder zu beruhigen, Dein Benehmen muss ihr ja völlig räthselhaft sein!" „Hätte sie mich geliebt, so hätte ich wohl auch den Schlüssel zu diesem Räthsrl gefunden", sagte er mit einem trüben Lächeln, „aber sei unbesorgt! Ich werde mich kiinftig besser vor meinem eigenen Herzen zu hüten wissen!"-- Die Voruntersuchung gegen Gerhard Asmus dro!)te einen sür den unglücklichen jungen Mann verhängnisvollen Verlauf zu nehmen, denn das Belastungsmaterial häufte sich immer furchtbarer, während er noch nicht einen einzigen wirksamen Rechtfertigungsgrund hatte anführen können. Seinen feierlichen Unschuldsversicherungen schenkte der Untersuchungsrichter, der ihn bereits mehrmals vernominen hatte, nicht den geringsten Glauben, und die Entrüstung, mit welcher er die schändliche Beschuldigung immer wieder von sich abwies, be^ stärkte den Beamten nur in der Meinung, es hier mit einem ganz verstockten und abgefeimten Burschen zu thun zu haben. Dass Hermann Sebalds Beumhungen unter diesen Umständen während der ersten Tage ohne Erfolg blieben, war nur zu leicht erklärlich. Wusste cr doch nicht einmal, nach welcher Richtung hin sich seine Forschungen zu wendeil hätten, und blieb ihm doch vorderhand nichts Anderes übrig, als daS Hans des Kaufntannes zu unlkretseu und nach dein Anknüpfungspunkte zu suchen, von dem aus ihm ein weiteres Vorgehen möglich gewesen wäre. Zwar erschien ihm dieses Beginnen nutzlos und i'. ahn-witzig, weil er selbst kaum eine Hoffnung hegte, dass il .u der Zufall hier in die Hände arbeiten würde, aber nach uiugen Tagen geschah doch etwas, was ihn nicht bereuen ließ, sich in der Nähe von Ludwig NehlsenS Hause aufgehalten zu haben. Er hatte seinen Standplatz unter dem Thorweg eines gegenüberliegenden Gebäudes gewählt, von wo auS er Jeden, der in Nehlsens HauS eintrat, oder dasselbe verließ, genau beobachten konnte, ohne dasS cr selbst von den Fenstern dcS Comptoirs, oder der ersten Etage aus sichtbar gewesen wäre. Da gewahrte cr nun am Vormittag des dritten Tages nach Gerhards Verhaftung, dass eine Droschke vor dem breiten Eingänge hielt, und dass sich ein älterer Mann in gebeugter Haltung und von recht gcbrcchlichem Aussehen anscheinend sehr mühsam ans ihrem Innern hervorarbeitete. Wie sich der Wiann jetzt zurückivcndete, um den Kutscher mit zitternder Hand das Fahrgeld zu reichen, da war eS dem Beobachter, als entdeckte cr in seinen gramvollen, tief traurigen Zügen eine auffallende Aehnlichkeit mit Gerhards gutmüthigem und treuem Gesicht; aber er hatte keine Zeit, sich eingehender von der Richtigkeit dieser Wahrnehluungcu zu überzeugen, da der gebrechliche alte Herr schon nach wenigen Secunden in: Innern deS verhängnisvollen Hauses verschwunden war. Seilt Marburger Zettvng Nr. 32, 20. April 1892 trcvdkn zu rechnen haben. Diese Thatsache allein wird aber uns r ganzes Glück noch nicht ausmachen, denn die Ainanz-minister sind unavlässig darauf bedacht, den Stcuerträaem angenehme Au.^enblicke M bereiten. Man höre nur: „Der alt' Liewohnte, zum Erdstiick des österreichischen Geldwesens ge-' ordene Gulden wird an jenem Ta^e (I.Jänner 18l)3) seine beherrschende Stellung ilt unserem MiLnzwesen verlieren und die „^rone", deren Wert etwa einem Frank und zehn Centimes gleichkommen wird, ist dazu bestimmt, die neue Miinzeinheit zu bilden." Schon. Wir crbalten also eine Milnze, die ihrem Werte nach weder mit dem Markstück, noch mit Frank und Vire übereinstimmt. Tas ist gar nicht übel und es verlohnt sich der Mühe, sich dclrüber unbändig zu freuen. Hören wir aber weiter. „Dieselbe (die Krone nämlich) wird ebenso wie der heutic^e Gulden in hundert Thcile getheilt sein, die den alten deutschen Namen ..Heller" wieder zu Ehren l?ringen werden." Na, die Freude! Wenn wir nur den Ausdruck „Heller" im Munde führen dürfen, dann ist Alles schön und gut und wir stimmen aus vollem Herzen in den Ruf mit ein: ..Hoch die Goldwährung!" Noch immer aber findet unsere (Nenug-tl)ll^ng neue Nahrung, denn die „Deutsche Zeitun^i" versichert allcn Ernstes, dass die Lorzüge der neuen kleinen Münzeinheit u. a. auch darin lägen, dass der kleine Mann in seinen Ausgaben sparsamer werden würde, weil die Krone für ihn fast die Bedeutung eines Guldens gewinnen werde. — Ist das nicht zum Tollwerden? Laienhafter und oberflächlicher kann eine so aufzerordentlich ernste und bedeutsame ^rage gar nicht bcl)andelt werden, als in dem angezogenen Aufsatze. (Zaveant c0nsu1e8! — — — Tschechische Drohung. T:ie „Politit" schreibt aus Anlas; der Einberufung des Rcichsratbes: „Der Ausgleich ist vertagt, es darf auf administrativem Wege nichts unternommen werden; in der ganzen Ansgleichsfrage muss voller Stillstand eintreten. Die Parteien, welche die Vertagung desselben durchgesetzt haben, würden und ki?nnten es sich niä'.t bieten lassen, wenn die Regierung gegen die Beschliisse der Majorität, gegen die Beschlüsse zweier Eonlpaciscenten vorgehen sollte, um sich eineni der lLompaciScenten gefällig zu zeigen. Wir glanben, dass es sich Graf Taaffe wohl überlegen wird, deni conser-vativen (^^^rosigrundbesil^, deu Alttschechen nnd dem ganzen tscheä)ischen Bolke ein Schnippchen zu schlagen' und sich Parteien zu Gegnern zu machen, welche sich sür cas Negierungs-system nnd seine Politik gerade^'^u anfgeopfert hal)cn. Der Pertagungsbesä>luss hat iln Belke eine gewisse Beruhigung hervorgerufen ; iu dein Moniente, wo die ^>iegierung adnllni-strativ durchführen wollte, was parlamentarisch gescheitert ist, würden die Leidenschaften auf's Neue unc' in erhöhtem ''.'liaße aufflammen, und dieses Feuer wäre nicht leicht zu löschen. Die Opposition, zu welcher auch der couservative Großgrundbesitz gezwungen wäre, würde einen Widerhall im ganzen tsch:chischen Bolke finden. Die dreibeinige Majorität wird im Neichsratl?e weiter bestehen. Die Negierung ist zu nlächtig, und keine Partei vermag allein gegen den Grafen Taaffe Etwas auszurichten. Bon dieser Ueberzengung sind nun auch die Inngtschechen durchdrungen. Jni Landtage haben sie eine gewisse Patzigkeit zur Schau getragen und gegenüber den Alttschechen renonlmirt. Ihre Nolle in Wien ist eine lesäicidenere, und die eonservativen Großgrnndbesit;er werden nicht unterlasse», zu zeigen, das; sie uicht gewillt sind, sich von ibnen ins Schlepptau nehmen zu lassen. Sie werden daher auf ihren wahren Werth zurücksinken nnd einsehen, dass es an der Zeit ist, die Interessen des Bolkes mit anderen Mitteln wahrzuncl)men. Der Reichsrath tritt zusmumen und wird finden, dass trol; der Vertagung des Ausgleiches die Situation unverändert blieb." Eine MinisterkristS in Italien. Die Eabinete der europäischen Staaten wurden in diesem Frübjahr gewaltig erschüttert; nacheinander kamen die Nachrichten von Beränderungen in den Ministerien unseres Erd-theils und jetzt hat auch Italien seine Ministerkrisis. Das In erregter Spannnng harrte nun Hermann auf seine Wiederkehr; aber seine Geduld wurde auf eine ziemlich harte Probe gestellt, denn es vergieng eine lange Zeit, ehe der Mann wieder zum Borschein kam. Der war so schnell, als ihm seine Kräfte erlaubten, die wenigen Stufen emporgestiegen, welche von der Diele anS iu die Bureauräume führten. Aber als er nun vor der Glasthür stand, welche die Aufschrist „Eomptoir" trug, da hatte er doch gezögert, seine Hand ans den Drücker zu legen, und ein Schwiudel überfiel ihn. so dass er seine Schulter an die Mauer lehnen musste, um sich vor dem llmsinken zu bewahren. War eS doch nicht das erstemal in seinem Leben, dass er diesen verhängnisvollen Weg zurückgelegt hatte. Schon vor vielen Jahren hatte er einmal an der nämlichen Stelle gestanden, und damals hatte ihm gerade so, wie heute, der Muth gefedlt, die Thür zu öffnen, hinter der sich sein Schicksal entscheiden sollte. Aber damals war seine Gemüthsstimmung doch noch eine minder verzweifelte gewesen; nnr sune kaufmännische Ehre war es gewesen, welche damals auf dem Spiel gestanden nnd deren Rettung er von seinem Hauptgläubiger Zhatte er-flchen wollen; nur seine geschäftliche Existenz wäre vernichtet gewesen, wenn seine Bitte keine Erhörung gefunden hätte. Hente aber waren es ganz andere, nngleich entse^lichere Dinge pewesen, die ihn trotz seiner Krankheit und Schwäche hierher geführt hatten und über die er sich eine Aufklärung holen wollte bei dem Manne, welchen er trotz seines harten, beleidigenden Wesens — trotz all der Demüthigungen, welche er in seinem Leiden von ihm erlitten, bisher als seinen Retter und seinen Wohlthäter verehrt hatte. Am gestrigen Tage erhielt er ein kurzes Billet, das ihn niedergeworfen hatte, wie ein Faustschlag einer hc'rten, erbarmungslosen Hand. In ganz dürren Worten und in einem kühlen, geschäftsmäßigen Tone roar ihm da auf einen Raum von zehn Zeilen mitgetheilt Gesammtcabintt überreichte dem Kl)nig Humbert seine Entlassung, die auch angenommen wurde. Es müssen tiefgehende Meinnngverschiedenheiten im Cabinet Rudini geherrscht haben, denn die Forderung des Kriegsministers Pelloux bezüglich eines Credites von ^4 Millionen Lire zum Zwecke der Herstellung des neuen kleinkalibrigen Gewehres, der künftigen Waffe der italienischen Armee, kann doch nur der äußere und letzte Anlass zur Plötzlich erfolgtm Demission gewesen sein. König Humbert hat den gewesenen Ministerpräsidenten Rudini sogleich mit der Neubildung des Cabinets betraut. Den jüngsten Meldungen aus Rom zufolge ist die Lösung der Krisis bevorstehend. Die „Tribuna" schreibt, dass nur die Minister Colombo und Pelloux aus dem Eabinete ausscheiden werden. Der Car in Berlin. Die Ankündigllng des Earenbesuchs in Berlin ist nunmehr von Petersburg aus officiös in der „Polit. Eorr." nlitgctbcilt worden, i.nd zwar ?nit denl Hinzufügen, dass es sich um „eine Envideruug des Besuches Kaiser Wilhelms in Narlva" handle. Schon dadurch wird der Besuch als das gekennzeichnet, lvas er in Wirklichkeit sein wird — inlmer vorausgesetzt, dass er wirklich stattfindet — als ein Höflich-keitSact, der eigentlich so natürlich und selbstverständlich erscheint, dass man nur aus seineni Unterbleiben, wne bisher, so auch jetzt, politische Folgenlugeu ziehen könnte. Wenn man trotzdem diesem Bestlche eine erhöhte Bedeutung beimessen will, so könnte man sie l)öchstens darin sucheu, dass die officiöse Ankündigung der Visite in eine Zeit fällt, in der sich in Rnßlattd zw'eifellos Bestrebnugeu geltend machen, mit Deutschland n'enigstens finanzpolitisch auf einen besseren Fuß zu kommen, nud vielleicht noch in den» Umstände, dass der Besuch in Frankreich einigernlaßen verschnnpfen würde. Dem Letzteren kann und w'ird auch zweifellos rechtzeitig vorgebengt w'erden durch zn'eckentsprechende Erläuternllgen, w'ie sie ja Baron Vl0l)renheinl mit so großer Birtnosität zn geben versteht. Biel größere Wichtigkeit als der Earenbesnch dürfte also wohl die Beantwortung der Frage beanspruchen, wer eventuell der ?!achfolgcr des n'ie es scheint hoffnungslos erkrankten leitenden russischen Ministers v. Giers werden wird. Der l. Mai in Paris. Aus Paris kam unterm 14. d. die Nachricht -. Es heißt, die verschiedenen Gruppen der Arbeiterpartei hätten sich gestern Abend behufs eines einheitlichen Vorgehens bei der Maifeier einander genähert und wenigstens filr diesen großen Tag ihren Groll zu vergessen gelol?t. So werden sich Broussisten uno Allemanisten, die feindlichen Brüder im Possibilismus, einträchtig in dem noch zu bezeichnenden Lokale zusammenfinden, wo sich der ernste Theil des Programms abspielen wird. Man nimmt an, der am Boulevard du Temple gelegene Winter-Zirkus werde zu diesem Zwecke ausersehen und bewilligt werden. Die gestrige Bersammlnng beschloß ferner, die Jährest Ige der Colnmnne, den und 29. Mai, durch Kundgebungen auf den Grübern der Föderirten zu feiern, znelst auf dem Pöre-Lachaise und dann auf dem Friedhofe Montparnafse. W!e für das Maifest nahm man sich vor, in aller Ruhe vorzugehen und nur durch Massenaufzüge zu zeigen, wie stark die Partei ist und was sie könnte, wenn sie wollte. — Der Abg. Panl Lafargue glaubte einem Mitarbeiter des „Figaro" die bestimmte Versicherung geben zu können, dass die Arbeiterbevölkerung in Fourmies uin so rnhiiier sein werde, als sie ihres Sieges bei den Gemeinde-wahlen sicher sei. Die opportunistische Munizipalität, die letztes Jahr die Ursache alles Uebels war, wird diesmal weggelegt werden, sagte Lafargue, und die Arbeitgeber, die dies wissen, versuchen daher durch Einschüchterung ilwe Arbeiter zu beeinflussen, ja sie aus den Werkstätten und Fabriken zu vertreiben. Wenn die Regierung Vorsichtsmaßregeln ergniseu will, so muss sie dieselben gegen die Arbeitgeber, nicht gegen i die Arbeiter richten. Wie es scheint, hat Lafargue de,n I Konseilspräsidenten Nathschläge in diesem Sinne erthcilt; I aber Herr Loubet ist im Stande, sie nicht zu befolgen. worden, dass sein einziger Sohn, der Stolz und die Freude seines Daseins, wegen dringenden Verdachts eines schweren Verbrechens verhaftet worden sei, und dass er — der Schreiber dieses Briefes — mit Rücksicht auf die unerhörte Nachsicht und Güte, welche er bisher sowohl dem Vater wie dem Sohne ge^^enüber an den Tag gelegt, es tief beklagen müsse, dass gerade er von dem dnrchaus verderbteu jungen Menschen zum Opfer dieses Verbrechens ausersel)en worden sei. Niemals, selbst nicht bei seines heißgeliebten WeibeS Tode, hatte sich Christoph AsmuS einem so verzweifelten Schmerze hingegeben, als nach dem Empfang dieses grausamen Briefes. Die alte Haushälterin, welche ihm von ganzem Herzen zugethan war, hatte allen Ernstes für sein Leben gefürchtet und hatte, nachdem sie die Ursache seiner Aufregung in Erfahrung gebracht, gewaltige Mühe gehabt, ihn nur einigermaßen wieder zn sich selber zu bringen. Sie selbst war von Gerhards Unschuld so fest überzeugt und so sicher, dass sich Alles sehr rasch zn seinen Gunsten aufklären müsse, dass sie den Schmerz des Paters gar nicht recht zu begreifen vermochte, und ihren znversichtlichen Trost.^ründen wc!r es denn auch wirklich gelungen, den alten Christoph Asmus mit eiuem gleichen Vertrauen auf einen glücklichen Ausgang der Sache zu erfüllen. Aber niemals hätte er es über sich gewonnen, daheim in Neufeld unthätig abzuwarteu, wie sich das Schicksal seines geliebten Kindes gestalten würde. Er musste wenigstens in seiner Nähe weilen, um ihn zu vertheidigen, oder, wenn er nichts Anderes zu thun vermochte, ihn wenigstens in seinem schweren Unglück zn trösten. Trotz des Widerspruchs der Haushälterin, welche von den unvermeidlichen Aufregungen die schlimmsten Folgen für die ohnedies recht schwache Ges^undheit ihres Dienstherrn befürchtete, hatte er sich sofort für die Reise zurecht gemacht, und mit dem ersten Zug, der ihm erreichbar war, hatte er die Fahrt in die unglückselige Stadt angetreten. Rntzland und Bulgarien. Auf dem Balkan wetterleuchtet es wiederum einmal und selbstverständlich sind die Russen die Ruhestörer. In Eon-stantinopel wurde nämlich ein bulgarischer Student Namens Kuschelesf russischerseits verhaftet und diese neue Gewaltthat gegen das begehrte und gehaßte Bulgarien rief in Berlin sowohl, als in London eine ernste Besorgnis wach, dass die orientalische Frage neuerdings in Fluß geratb. DasS sich daraus aber ein europäischer Krieg entwickelte, ist bei dem heutigen kritischen Stand der Dinge begreiflich. Es gewinnt fast den Anschein, als habe Rußland mit dem jüngsten Angriff auf Bulgarien eine Antwort auf die Note deS bulgarischen Ministeriums an die Pforte ertheileu wollen, da in diesem diplomatischen Schriftstück gegen Rußland eine ernste und leider nur zu wahre Anklage erhoben wird. — Eine Nachricht aus Eon-stantinopel vom 19. d. besagt, dass die Pforte den Befehl ertheilte, Kuschelesf sogleich freizugeben und ihn nach Sofia abreisen zu lassen. Rnblands Niistungen auf den Meeren. Ans Petersburg wird unterm 14. d. geschrieben: Vor Kurzem wurde die Aufmerksamkeit der europäischen Presse durch Mittheilungen des „Standard" auf die Maßnahmen gelenkt, welche die russische Regierung behufs Verstärkung il)rer Kriegsflotte iln Schwarzen Meere trifft. In Ergänzung dieser Veröffentlichung dürften einige Angal.'ett über die analogen Maßnahme», die zur Hebung der maritimen Streitkraft Rußlands im Norden dienen sotten, von Interesse sein. Nach der Mittheilung des „Standard" erhält die Flotte im Schwarzen Meere in diesem und dein nächsten Jahre eine Berstärknng von vier Panzerschiffen und mehreren kleineren Fahrzeugen. Die Herstellung dieser Schiffe wurde bereits vor zwei, beziehungsweise drei Jahren beschlossen. Seither wurde aber von nnserer Nkarineleitung ein nenes, vom Eareu ge-nebnligtes Programm entworfen, in welchen: der Bau von nicht weniger als 22 Kriegs-Fahrzengen für den Zeitraum bis zum Jahre 1897 vorgesehen ist, und von diesen 22 Schiffen entfällt nur eines auf die Eskadre iiu Schwarzen Meere, während der Zuwachs von 21 Fahrzeugen der Flotte in deu nordischen und westlichen Gewässern zu statten konunen soll. Der Begiitn der Anssithrnng dieses Pro-grannneS verursacht schon für das lanfende Jahr eine weitere Erhöhung des Marincbndgets auf den Betrag von 120 ANllioneu Viark, d. i. um 20 Prozent mehr als das vorjährige Budget enthielt. Dabei sind allerdings auch die Fortifikationsarbeiten in deu Seehäfen mitinbegriffen. Nach dem erwähnten Programme wären bis zuiu Jahre 1897 zu erbanen: drei Panzerschiffe, „Pnltowa", „Petropaulowski" und „Sebastopol" mit je Tonnen Deplacement und einein jtostenaufwailde von je 24 Aiill. Mk.; ein Panzerschiff von 88i>0 Tonnen Raumgehalt, Preis 18 AUll. Mt.: ein gepanzerter 5trenzer, zwei Panzerschiffe zur Küsteuvertheidigung, zwei Torpedo-Kreuzer, ein Torpedo-Boot, zwei Aviso-Dampfer, endlich zehn Torpedo-Boote zweiter Klasse. Die Torpedos-Kreuzer wurden in Si^ischa bestellt. Eines der Torpedo-Boote wird vou der Firma Norniand in Havre geliefert; sämmtliche anderen Boote werden auf russischen Werften hergestellt. Tagesneuigkeiten. (Bodenstedt f.) Aus Wiesbaden wird unterm 19. d. gemeldet: Der Dichter Friedrich Bodenstedt ist gestern abends um 9 Uhr gestorben. Seit gestern mittags war der Kranke ohne Bewnsstsein und starb in Anwesenheit seiner Gattin eines sanften Todes. Bodenstedt hinterläßt vier Töchter und einen Sohn, der früher preußischer Ofsicier war und jetzt Bahnbeamter in Amerika ist. — Am bekanntesten von Bodenstedts Schöpfungen ist seine Gedichtesammlung „Lieder dcS Mirza Schafft)", welche eine ungeheure Auflage erlebte. (Heilige Röcke.) Einem geistlichen Journal entnimmt die „Boss. Ztg." die Mittheilung, dass die heiligen Röcke von Trier und Argenteuil in Rußland einige Rivalen Anfänglich hatten die Trostgründe der alten Haushälterin noch genugsam nachgewirkt, um ihn aufrecht zu halten und ihn mit guter Zuversicht zu erfüllen, aber je länger die Fahrt in dem einsamen Eisenbahneonpö währte, desto schwerer und banger war ihm wieder ums Herz geworden, desto mehr war seine Hoffnung, dass bei seiner Ankunft schon Alles zu einem guten Ende geführt sein würde, zusammcugesuuken. Er hatte sein Lebelang so viel Vertrauen in Ludwig NchlsettS unerschütterliche Ehrenhaftigkeit und eine so unbegrenzte Ehr-furcht vor allen Maßnahmen der Behörden gehabt, dass er sich trotz seiues festen Glaubens an Gerhards Redlichkeit der bangen Sorge nicht mehr entschlagen kounte, sein Schicksal möge ein nicht unverdientes sein. Je näher er endlich dem Ziel seiner traurigen Reise, dem Hause Ludwig Nehlsens gekommen war, desto mehr war auch seine Kraft uud Selbstbeherrschung geschwunden, und wie er jetzt vor der verhängnisvollen Glasthür hilflos an der Mauer lehnte, bot er einen wahrhaft bcjammernswerthen Anblick dar. Vielleicht hätte er niemals den Muth des Entschlusses gefunden, die Schwelle zu überschreiten, wenn ihn nicht ein junger Mann, der aus dem Eomptoir heranstrat, sreundlich nach seinem Begehren gefragt und ihn auf sein schüchternes -. „Ich hatte den Wunsch, .Herrn Nehlsen selbst zu sprechen!" in das Privat-Cabinet deS Chefs geführt hätte. Da standen nuu die beiden Männer sich zum zweiten-male in ihrem Leben gegenüber, uud wieder hätte es der stolze, angesehene, hoch geachtete Kaufherr iu seiner Hand gehabt, den Ungliicklichen, der sich ihm da mit gesenktem Haupte und mit zitternden Gliedern näherte, durch ein Wort des Trostes und der Ermuthigung in seiner namenlosen Bekümmernis auszurichten und zu stärken. Aber Ludwig Nehlsen dachte nicht daran, sich einer solchen Schwäche schuldig zu machen. (Fortsetzung folgt.) «r. 32, 20. April 1^92 Ma«.b«cger Zeitung Sette 3 abends fand sich Ullmann in einem Weinlokal auf dem Boulevard de la Gare ein, um einige Lieder zu sinken. Im Lause des Abends gerieth unser Musikant mit einem Besucher des ^^okals in Streit, der alsbald in eine richtige Schlägerei ausartete. Im Handgemenge erfasste der Fremde die Guitarre Ullmanns und prügelte diesen mit seinem eigenen Instrumente weidlich durch, so dass dasselbe zerbrach. Herbeigerufene Polizisten brachten die beidtN Gegner und auch die Reste der Guitarre auf das Commissariat in der Rue Jeanne d'Ärc. Der Polizei-Commissär Dresch, derselbe, der Ravachol gefangen genommen hatte, unterzog das Instrument einer genauen Besichtigung. Pli?tzllch siel aus dem Innern der Guitarre ein kleines Päckchen auf den Tisch. Der Commissär i?ffncte dasselbe und fand darin sorgfältig zusammengefaltet — zwi)lftausend Francs in französischen Banknoten! Man kann sich die freudige Ueberraschung des Musikanten ausmalen. Gerührt reichte er seinem Gegner die Hand und sagte: „Ich trete von der Klage gegen Sie zurück. Denn ohne Ihre Prügel hätte ich vielleicht niemals meinen Scbatz entdeckt." Das Interessanteste an der Sache ist, dass der Zertrümmerer der Gui'arre auf — Finder-lohn Anspruch erhebt, da er directen Anlais zur Auffindung des Geldes gegeben habe. Er verließ das Polizei-Bureau mit dem Bemerken, dasS et die bezüglichen gerichtlichen Schritte einleiten werde." (DerSprengteufel in derSpielholle.) Nun spukt es auch in Monte Carlo, auch dort zeigt sich daS rothe Gespenst der Anarchie, die Dynamitarden wenden sich mit höhnischer Grimasse an die J"tern.itionale vcm st »vir-: Wollen die Herren ein Spielchen wagen? Im Casino von Monte Carlo ist ein Kistchen Dynamit mit ausgelöschter Lunte, ferner in einem Spielsaale eine Menge Dynamit gefunden worden. Eine fürchterliche Entdeckmtg! Es genügt den Anarchisten also nicht mehr, wenn vom Glücke begünstigte Engländer die Bank einfach sprengen; sie muss in die Luft gesprengt werden und mit der Bank soll auch das Casino, das Stelldichein einer lebenslustigen internationalen Gesellschaft, der Zerstörung und der Verwüstung anheimfallen. Diesen rothen Gewaltmenschen ist nichts mehr heilig, nicht einmal die Hölle, in der vom Spielteufel B^sesseue nach ihrer Fa^on selig werden. Wie sinnlos, wie aberwitzig das Treiben der Anarchisten ist, erhellt aus der ebeu gemeldeten Thatsache. Läge in ihrent Wahnsinn System, dann würden sie Monte Carlo mit seiner Spielunternehmung liebevoll behüten lmd vor jedent Ungeniach sorgsam bewahren ; nirgends sonst wird an dem Ruin der modernen Gesellschaft so emsig und so gewissenhaft gearbeitet wie in Monte Carlo; nirgends findct ein so radicaler Ausgleich der Bermögensunterschiede zwischen Besitzenden und Enterbten statt. Millionäre werden in Monte Carlo zu Bettlern und Habenichtse erlangen eine wohlfundierte Altersversorgung. Und die ehrenwerthen Bankhalter sind für das Existenzmininlum Aller aufs lebhafteste bemüht; hat Eincr sein ganzes Vermögen eingebüsst und ziel)t er eS nicht vor, sich kostenfrei in ein besseres Jenseits zu spedieren, dann sorgen sie in muni-ficentcr Weise für sein — Fortkommen. Und eine solche Ius!:-tution wollen die Anarchisten aus der Welt schaffen. Man sieht, die Leute arbeiten kopflos, noch bevor sie mit der Beförderungsmaschine des Dr. Guillotin in Berührung kommen. (Amerikanischer Schwindel.) In amerikanischen Blättern findet sich die Nachricht, dass ein ungarischer Detective Namens Henry Barna, der in New-Dork lebt, an die Polizei-chess aller größeren Städte Amerikas einen Brief geschickt habe, worin er erklärt, er sei beauftragt, für einen Prinzen des österreichischen Kaiserhanses eine Gattin zu suchen. Die Datne müsse katholisch, 25 Jahre alt und gut erzogen sein und — eine Mitgift von wenigstens 5.(100,0(X) Dollars erhalten ! Wer ihm ein solches Mädchen nenne, der solle, wenn die Heirat zu Stande komme, 2000 Dollars erhalten. — Ob wohl Viele auf den Humbug hineinfallen werden? (Abgetrumpft.) Ein Gast, der in einem Pariser Restaurant sehr gut zu W!ittag gespeist hat, steht auf und will gravitätisch abgehen. Der Kellner läuft ihm nach, schwenkt ein Papier in der Luft und schreit: „Die Rechnung! Die Rechnung!" Der Gast wendet sich um und sagt in strengem Tone: „Ich habe sie nicht von Ihnen oerlangt." Higen - Werrchte. ^ Fresen, 19.April.(Schulvereins -Versammlung.) Die diesjährige statutenmäßige Versammlung unserer Ortsgruppe fand NM 18. d. statt. Da der Obmann Herr Franz Dietingcr durch Krankheit am Erscheinen verhindert war, so übernahm dessen Stellvertreter, .Herr Julius von Gasteiger, den Vorsitz bei derselben. Dem vorgelegten Rechenschaftsberichte ist zu entnehmen, dass die Ortsgruppe Reifuigg^Freseu 71 Mitglieder zählt, von denen ein Mitglicderbeitrag von ^5 fl. eingehoben und an die Centrulleitung Wien abgeführt wurde. Als besonders hervorgehoben verdient zu werden, dass von unserer sehr rührigen Ortsgruppe seit ihrem achtjährigen Bestände im Ganzen schon ein Betrag von über 1000 fl. seinem Zwecke zugeführt wurde. Zur heurigen Hauptvers^immlung des deutschen Schulvereins, die in Wien tagt, wurden Herr Franz Dietinger und Richard Sonns per Acclamation gewählt. Weilers wurden in der nun vollzogenen Wahl der Functionare folgende Herren bezw. Damen gewählt: Die Herrn Franz Dietinger als Obmann, Julius v. Gasteiger als dessen StcUoertrcter; Frl. Antonie Mlllemoth, zu deren Wahl wir fpecicU die Ortsgruppe beglückwünschen, da sich die genannte Dame stets als eifriges Mitglied derselben zeigte — als Zahlmeisterin, Herr Blasius Loppert als deren Stellvertreter und Herr Richard SonnS als Schriftführer. Der bisherigen Zahlmeisterin, Frl. Therese Sonns, die schwer erkrankt darnieder liegt, wurde auf Antrag des Herrn W. Linninger für ihr langjähriges, verdienstvolles Wirken der gebührende Dank ausgesprochen und durch Erheben von den Sitzen von Seiten der Versammlung zum Ausdruck gebracht. Der gleichssalls anwesende Vertreter der Mahrenberger Ortsgruppe und Obmann derselben, zugleich aber auch ein Mitglied unserer Ortsgruppe selbst, stellte hierauf den Antrag, da im Verlaufe deS heurigen Sommers ein Ortsgruppentag sämmtlicher Ortsgruppen im Drautbale stattfinden werde, zu den Verhandlungen über diesen Gegenstand auch von Seiten unserer Ortsgruppe Vertreter zu entsenden und wurden die anfangs genannten Herren Delegierten mit ditser Aufga^'e betraut. Sodann wurde vom Vorsitzenden der offic ell Theil der Versammlung geschlossen, dem noch ein gemütblicher folgte. St. Leonhard in W.-B., 1l>. April. (Deutscher Schul verein.) Am 24. April l. I. um 5 Uhr nachmittags sindet im Gasthause „Zur Post'^ eine Vollversammlung der Ortsgruppe St. Leonhard des deutschen Schulvereines statt, zn welcher von der V.rcinsleitung die höflichste Einladung an alle Freunde erfolgt. ^ St. Lorenzen K.-B., 17. April. (Eine netteBe-scherung.) Wenn auch wir Lorenzer vonseite unseres Clerns an Ueberraschungen gewi)hnt sind, so dirrfte der Umstand, dass ein Kaplan von der Kanzel herab lügt, doch auch hier so ziemlich einzig dastehen. Am Palmsonntag verkündete der hiesige Kaplan, dass wie schon seit unvordenklichen Zeiten, Donnerstag nachmittags deutsche Kreuzwegaudacht abgehalten würde. Infolge dessen versammelten sich am Gründonnerstag zur be-stimmiell viclx hiesige Bürgersfrauen, sowie beinahe sämmtliche Arbeiterfrauen der hlrscg.'n ^'»brik. von welchen die Letzteren beinahe keine einzige windisch versteht, um Ihr?'? religiösen Gefühlen zu genügen, in der Kirche. Wer aber beschreibt das Erstaunen und die Entrüstung der versammelten Frauen, als der Kaplan entgegen sc inen von der Kanzel herab verkündigten Worten den Kreuzweg in der edlen windischen Sprache abzuhalten begann?! Von den Sängern und Sängerinnen am Chore wurde, wie bisher immer, das Kreuzweg-lied deutsch augestimmt, allein nach der ersten Strophe sattelten auch diese, dem Beispiele des Kaplans folgend, um uud daS Lied wurde windisch beeitdigt. Dass die hiesigen deutschen Frauen wegen dieses Vorgehens des Kaplans sehr erbittert sind, ist leicht begreiflich und wie es mit der Andacht der Fraueu bei diesem Slreiche des Kaplans beschaffen war, mag sich der Leser vorstellen. Ob an diesem unqualisicierbaren Vorgehen des kiiesigen Kaplans national clerikale Bornirtl^eit oder Unkenntnis des Deutschen schuld ist, wisien wir nicht; im ersteren Falle jedoch möchten wir den Herrn Kaplan auf den Erlass des hohen Landesschulrathes iu Betreff der Ertheilunc^ des Religionsunterrichtes an die deutschen Kinder der hiesigen ^aben. Die Uspenskikathedrale in Moskau besitzt ein vom Schah Abbas im Jahr 1035 dem Car Michael Feodorowisch gesandtes Fragment deS „Kleides Christi'', das aus der Schatz« kammer des georgischen Metropoliten stammt. Infolge dieses Geschenkes wurde in Rußland ein besonderer Festtag (am 10. Uli) angeordnet. Auch eine aus dem Jahre 1618 stammende orschrist des Partriarchen Joachim, die einzelnen Stücke des „Kleides Christi" zu sammeln und zusammen in einen R.li-quiar zu legen, weist darauf hin, dass solche Reliquien ebenso wie Partikel vom „heiligen" Kreuz in verschiedenen orthodoxen Kirchen vorhanden waren. Gegenwärtig rühmen sich vier griechisch-orthodoxe Kirchen, Ucberreste des heiligen Kleides zu besitzen; die schon genannte Uspenskikathedrale, die Sofien« kathedrale zu Kiew und anßerdem noch zwei Kirchen in Petersburg. (Vom Humor Berliner Professoren) giebt ein Localbcrichterstatter Proben zum Besten. Geh. Rath Leyden führte seinen Zuhörern im Winter einen Kranken vor, bei dem Einer von ihnen Diagnose stellen sollte. Der Candidat begann ein Verhör mit dem Patienten, kam aber mit der Feststellung der Krankheit nicht zu Stand. Da griff der Geheim-rath selbst ein: „Sie machen siti die Sache viel zu schwer; Sie haben eine Menge Fragen gestellt, aber auf die einfachste sind Sie nicht gekommen. Fragen Sie noch einmal den Patienten selbst, was ihm fehlt!" Zögernd wandte sich der Jünger Aeskulaps an den Kranken: „Woran leiden Sie?" — „An Gleikolik", lautete prompt die Antwort. „Na sehen Sie", bemerkte Geh. Rath Leyden, „nun wissen Sie ganz genau, woran sie sind." (D erKrieg gegen die Schleppe) entbrennt allerorten. In Berlin, wo sich diese Modethorheit ebenso — nicht breit, soltdern — lang zu machen beginnt, ist bereits die Frage aufgeworfen worden, ob eS nicht rathsam sei, einen Schleppenabtretungsverein zu gründen, dessen (natürlich männliche) Mit« glieder einen wahren Vernichtungskrieg gegen die ebenso häsÄiche als rücksichtslose Kleiderverlängerung zu führen hätten. Ein SpasSvogel hat vorgeschlagen, man solle durch Polizeigesetz jede schleppetragende Dame verpflichten, stets ein mit Wasser gefülltes — Gießkännchen bei sich zu tragen, nnd damit den Pfad vor ihren zarten Füßch^n zu besprengett, um so jede Staubaufwirblung unmöglich zn machen! Ernster nimmt man die Sache in Budapest; dort hat der ungarische Landesverein für öffentliche Gesun'^heitspflege, dem die besten Aerzte Ungains angehöre,l, eine Eingabe an den Minister-Präsidenten S'.apary gelichtet, in welcher dieser direkt angegangen wird, im Interesse dc^' öffentlichen Gesundheitszustände administrative Maßregeln gegen das Tragen von Schlepp-kleidern ans der Straße ^u treffen. Die Ausführungen der Eingabe verdienen, dass sie weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden. Man erfährt daraus, dass der Verein die Schleppenfrage sehr eingehend diskutiert habe. Die Tuberkulose wüthet bekanntlich zumeist in den großen Städten; der Ansteckungs-stoff der Tuberkulose ist in dem Sputum enthalten, das die Straßen der Stadt bedeckt und sich mit dem Straßenstaub vermengt. Durch die Schleppe wird dieser Stoff nicht nur weiter getragen, fon'<)etn in der trockenen Jahreszeit auch aufgewirbelt, wodurch die Lungen der Spaziergänger gefährdet werden. Die Schleppe ist aber auch zumeist der Reinigung oder Ausbeffeiung bedürftig, wodurch wieder die Stubenmädchen und Schneiderinnen gefährdet erscheinen. Ebenso liegen die Verhältnisse bei dem Ansteckungsstoffe des Typhus, der iln Schmutz gezüchtet wird, und so kann die Schleppe Verbreiterin dieses Giftes werden. Demnach gefährdet das Schleppkleid nicht nur die Gesundheit seiner eigenen Trägerin und ist daher nicht bloS aus dem Gesichtspunkte der Hygiene des Jndividnnms verderblich, sondern es bedroht durch die Verbreitung des Giftstoffes auch die öffentlichen Sanitätszuftände. (Der Schatz in der Guitarre.) Pariser Blätter erzählen: „Wohl selten ist einem Menschen für erlittene Prügel eine so schnelle und reiche Belohmtng zutheil geworden, wie dem Guitarrenspieler und Siraßenmusikanten Louis Ullmann. Ullmann, ein Luxemburger von Gebitrt, hatte von seinem kürzlich verstorbenen Oitkel gleichen Namens, der ebenfalls Straßenmusikant war, eine alte Guitarre geerbt. Sonntag Kitt Hliickticher. Eine heitere Federzeichnung. Dass dein schönen Geschlelbte gar keine oder nur eine geringere Empfänglichkeit für humoristische Darbietungen inne wohne, ist das neuestabgelegte meiner Vorurtheile. An einem der Sonntage des vergangenen Sommers war es mir durch Bestechltng eines Conducteurs des „Ver-gnügmtgszuges" gelungen, in ein Vergnüguugscoupse gepfercht zu werden, in welchem sich außer mir nur noch et.va zehn Personen befanden. Sofort begann das Vergnügen, für dessen ausgiebige Sprudelung ein juitger, dicker, ^emmelgelb gekleideter und humoristisch frisierter Herr mit rother Halsbinde uttermüdlich Sorge trug. Ich saß zroischeu einer jungen Dame nnd einem altem Herrn, und Beider Zwerchfelle befanden sich (augenscheinlich in Folge der semmelgelben Witze) in so starker Erschütterung, dass mein eigenes dazwischen gezwängtes Zwerchfell gleichfalls erschüttert wurde, ohne dass ich von diesem unsreiwilligen Gelächter auch den geringsten Genuss gehabt hätte. Im Gegentheil: die Witze des jungen Mannes waren tneines Erachtens höchst unüberlegt nnd verwerflich. Er beugte sich nämlich aus dem Fenster und schrie fortwährend : „Herr Conductenr, hier ist noch massenhaft Platz! Bitte, hier, wir brauchen dringend noch einige Personen!" Alsbald aber kam als seine eigeiMiche Stärke die unerschrockenste Wortverdrehung zum Vorschein. Anßer der jnngen Dame neben mir gab es i'n Coupöe noch zwei anmnthige Fräulein, den Rest bildeten dazu gehörende Väter und Mütter. Die drei Fräulein wurden „Marie", „Gabriele" und „Sophie" angerufen, allein der treffliche Wortver-drehnngskünstler legte sich auch diese Namen in seiner Weise zurecht : — „Mäulein Frarie, sehen Sie dort — eine Fucker-zabrik!" — „O, Gäuleiu Frabriele, sehen Sie dort im Felde diese vielen Bornklumen!" — Was wetten wir. Säulein Frophie, dass wir heute uoch einen Ratzplegen bekommen? Ich glaube, eS hat schon einmal geditzt und geblonnert!" Noch viel sonderbarer als diese genug sonderbaren Wortspiele war deren großartige Wirkung. Die drei jungen Damen schüttelten sich vor Lachen. Ihre Wclngen glühten, ihre Auc^en funkelten — jeder Zoll an ihnen verrieth die freudigste Aufregung. ... Und die Mütter! — Als der liebenswürdige Buch-stabenjongleur (die „Treißschwopsen" liefen ihm bereits über die Stirn) vorsichtig mit dem Taschentuche seine humoristische Frisur trocknete und dabei zu declamieren begann: Von der Hirne steiß Schwimmen muss der Reiß. . . . da verdrehte die eine Mntler verzückt die Augen und zwischen den süßlächelud zusammengekniffenen Lippen (offenbar hatte sie ihr Gebiß daheim vergessen) stieß sie hervor: — „Ein Original!" Und als der semmelgelbe Tausendsassa seiner Sehnsucht nach einem „Blas Gier" und einer „gegatenen Brans" verdrehte Worte lieh, da gurgelte die andere Mutter (sie hatte ihr Gebiß nicht daheim vergessen) auS dcm weitgeöffneten Munde immer wieder denselben granunati-kalischen Fehler, der ilir offenbar tief im Halse saß, mühsam heraus: — „Ich stirb . . ." Allch die drei jungen Mädchen riefen dcm Paris mit den faulen Aepfeln zu: „Hören Sie auf, unS thut schon Alles weh!" Was die Väter betrifft, so trocknete sich der Eine fortwährend die Lachthränen mit dcm Taschentuche, der Andere aber, den eS angenscheinlicb verdroß, dass der junge Wort-spielverschwender seine Geistesperlen so achtlos umk)erstreute, erklärte unablässig, dass Herr Klumpf -- dies der Name deS Semmelgelben — „Ein Stück" schreiben müsse, das ganz gewiss „Fnrore" machen werde. Nachdem wir nnser gemeinsames Ausflugsziel erreicht hatten, traf ich den prächtigen Jüngling im Laufe des Nachmittags in der Umgebung der Restauration. Er bat mich um Feuer für seiue Cigarre ich benutzte den Anlaß, ihn zu seiner merkwürdigen Gai.'e, so starke erheiternde Wirkungen auf das weibÜche Gemüth hervorzubringen, zn beglückwünschen. „Fiir den objectiven Beobachter", so fügte ich hinzu, „ist cS^k)öchst interessant wahrzunehmen, was für einfacher Mittel Sic sich bedienen, um diese großen Wirkungen zu erzielen. Denn gewiss werden Sie mir zugeben, dass Jbre Witze vorhin auf der Eisenbahn recht — einfach waren." — „O bitte, genieren Sic sict> nicht, Sie dürfen sogar sagen: Blödsinnig!" — „Nun wohl, und dennoch" ... — „Dennoch — wollen Sic sagen finden die jungen Damen meine Einfälle kostbar?" — „In der That, ich kann das nicht begreiscn." — „Aeußerst einfach! Noch einfacher, als meine Witze! Sie müssen nämlich wissen: Die drei jungen Damen sind sammtlichisehr leiratshustig — a Pardon — ich wollte sagen: heilatsrustig. Ich aber habe das Vergnügen, einen Vater zu besitzen, welcher ein dreifacher Sausbehitzer ist. Merken Sie nun, warntn die Damen über meine Witze so sehr lachen?" — „Ach so . . ." Ccbule aufmerksam machen, und versichern ihn, dass die hiesigen deMschen Frauen wohl aufmerken werden, ob der Herr Religionslehrer dem Auftrage des hohen Landesschul-rathes nachkommen wird. Im zweiten Falle bedauern wir den Herrn Kaplan auf das ltbhafteste wegen seiner iln-kcnntnis der deutschen Sprache, rathen ihm aber zugleich, entlveder nochmals das Gymnasium zu besuchen, um dortselbst deutsch zu lernen, oder seine Stelle als Seelsorger in einer gemischtsprachigen Gemeinde aufzugeben, da ein Vorgehen wie das oben erwähnte, gewiss nicht geeignet ist, die von dem Clerus immer im Munde gefiihrte Liebe zur Religion zu vermehren. Windlsch«Fei.'strit;, 19. April. (Wählerversammlung.) Am Ostermontag fand in Neuholds Gasthaus eine gut besuchte Wählerversammlung unter dem Borsitze des Herrn Bürgermeisters Nasko statt, in der unser Landtags-abgcordueler, Herr Dr. Theodor Starkel, über die zwei letzten ^^andtagssessionen seinen Rechenschaftsbericht erstattete. Der Nedner besprach in längerer Rede alle wichtigen Ereignisse der Tagungen und erörterte in übersichtlicher Weise die reiche ui.d fiuchtbare Thätigkeit des Landtages, wobei er auf die Frage des Localbahnwesens, auf die Weinbau-Angelegenheit (gegen die NeblauS), auf die Ucbernahme der Natural-VerpflcgSstationen auf den Landcsfonds, auf die Schulfrage, auf die Organisation des Sanitätsdienstes in den Gemeinden und auf die Agrarrathfrage verwies. Der Nechenschaftsbericht wurde beifällig aufgenommen. Herr Stiger interpellierte den Abgeordneten wegen der Wirkung dcS SanitälSgesetzes, Herr Dr. Starkel gab die betreffenden Aufschlüsse, worauf der Vorsitzende unter allgemeiner Zustimmung dem Abgeordneten den Dank aussprach und den Wunsch äußerte, Herr Dr. Starkel möge im Landtage in der gleichen Weise, wie bisher, fortwirken. Unter-Gasterei Bez. St. Leonhard in W. B., I<>. April. (Aem eindeausschnssWahl.) Bei derselben wurden folgende Herren gewählt: Koßär Franz, Selenko Jos., Swobok Michel, Lorber Josef, Baumann Joh., Griß Simon, Baumann Anton, Rottmann Johann und Schofl Jakob. Johannesberg, Is,. )?lpril. (Gemeindevorstands-w a k> l.) Bei derselben wurde Herr Sernetz Jos. zum Gemeindevorsteher, die Herren Mally Johann, Lorbeg Johann und Kroppe Jakob zu Gcmeinderäthen gewählt. Krottendorf, Bez. Windisch-Feistritz, 1t». April. (G em ei n d ea uS s ch u sswa hl.) Daselbst wurden folgende Herren in den Gemeindeansschuss gewählt: Stermschek Peter, Bratschitsch Math., Nober Anton, Pobiasch Blasius, Tkautz Josef, Primoschitsch Franz, Stupan Karl, Rasborscheg Math., Pirsch Johann, Pajek Andreas und Jugg Paul. Prag, 19. April. (Ein saul)eres Paar.) Die Verhaftung des Domänen-Directors und Ober-Forstmeisters Weinelt und des Domänen-Verwalters Kleindorfer der gräflich Waldstein'schen Herrschaft in Dux erregt hier großes Auffeheu. Die Berbaftetcn werden beschuldigt, verschiedene unlantere Dinge in der Angelegenheit des bestrittenen Testaments des verstorbenen Grafen Georg Waldstein verübt zu Hab5n,..f!ln diescni Testamente wurden die^)tz-^^^^ zu Iegätareu eingese^tzt lmd sollenViertelmillion Gulden erhalten; miyerdem geben sie an, 4(X>.0lX1 fl. in Pfandbriefen vom Grafen Waldstein bei Lebzeiten desselben als Geschenk erhalten zu baben. Speisen egg, 1(>. April. iGemeindevorstands-w a h l.) Bei uns wurde Herr Divjak Vincenz zum Gemeindevorsteher, die Herren Dreisiebner Kaspar und Ganbe Jakob zu Gemeinderäthen gewählt. Sulzthal, lö.April. (Gemelndevorstandswahl.) Herr Tscherne Georg wurde zum Gemeindevorsteher, und die Herren Skerbineg Franz und Lopitsch Georg zu Genieinde-rätben gewählt. Walz, 16. April. (Gemeindevorstands wähl.) Hier wurde Herr Namestnig Anton zum Gemeindevorsteher gewählt, zu Gemeinderäthen die Herren Dobai Franz und Sernko Simon. Witsch ein, 1(!. April. (Gemeindevorstands-wah l.) Hier wurde Herr Ferk Josef zum Gemeindevorsteher, die Herren Wresner Math, und Ferlinz Johann zu Gemeinderäthen gewählt. Marburger Wachrichtm. (Der Cavallerie-Jnspector), Feldmarschall-Lieutenant Freiherr von Gagern weilte Dienstag und Mittwoch in Marburg und inspirierte das hier garnisonierende Dragonerregiment. (Verth ei lung am erik. Reben.) Wie uus mit-getheilt wird, vertheilte Heuer die hiesige landwirtschaftliche Filiale eine größere Menge Schnitt- und Wurzelreben ameri« kanifcher Sorten zu einem bedeutend ermäßigten Preise an Weingartenbesitzer des heimischen Bezirkes. Unbemittelten Besitzern verseuchter Weingärten, sowie zu Schulgartenzwecken wurden dieselben kostenfrei überlassen. In der von der Reblaus bisher am ärgsten befallenen Gemeinve St. Jakob wurden aussck)ließlich nur widerstandsfähige Unterlagsreben und zwar Rlparia, Portalis und Solonis abgesetzt. Die auS der Rebschule in der Mellingerau erzielten Wurzelreben waren rasch vergriffen und nur ein verhältnismäßig kleiner Rest bewurzelter Nork'Madeira und Clinton (beide direct tragende Sorten) ist zum ermäßigten Preise von 10 fl. das Tausend für seucheu-freie Weingärten abgebbar. Allfälligt, darauf bezughabende Anfragen sind an den Schriftführer der landwirtschaftlichen Filiale, Herrn A. Stiebler, in Marburg zu richten. (Freiwillige Feuerwehr Marburg.) Das Commondo der freiwilligen Feuerwehr hat sich veranlasst gefunden, uns nachstehende Berichtigung zuzusenden, die wir hier wörtlich bringen: „Marburg, am 18. April 1892. ^Ml. Redacktion der „Marburger Zeitung". Unter Berufung des K 19 Pressgesetzes ersuchen wir um Aufnahme anfolgender Berichtigung im Punkte des Artikels obgenannter Zeitung Nr. 31 vom 17. April 1892: Freiwillige Fenenvehr Marburg. I. Ist es nicht wahr, dass der Verein im Rückgange begriffen, da die Statistig die Zunahme der Mitglieder aufweist. II. Ist es nicht wahr, dass die Neuanschaffungen im Jahresberichte nicht verzeichnet sein. (Siehe Schlussseite des Jahresberichtes.) III. Ist die Geldgebahrung am Jahresschlüsse geprüft und sowohl der richtige Befund derselben als auch das Jufentars von den Rechnungsrevisoren bestättigt worden. Das Commando der freiwilligen Feuerwehr hat sich eine wiederholte Prüfung der Bücher sowie der Cafsagebahrung und des Inventars seitens der löbl. Gemeinde-Vertretung unter heutigen erbetten. IV. Der Dank für die Subventionen an den Verein seitens der löbl. Gemeinde-Vertretung, Bezirks-Vertretunz, Landesfeuerwehr-Fondes, Mitglieder-Beiträge,c. wurde in der Hauptversammlung 10. Jänner d. I. in Gegenwart des Herrn Bürgermeisters vom Herrn Hauptmaune ausgesprochen. Bedauerlich ist, dass eine löbl. Redacktion keinen Berichterstatter in diese Versammlung gesandt; obwohl der Schriftführer des Vereines einen Bericht persönlich im schäfte abgegeben. Weitere Schritte Mält sich der Verein vor, bis zu der von ^erÄemeinde-Vertrettung zugesagten veröffe)l///tu)^tt' Berichtigung Ergebnisses dieser Angelegenheit. Für das Commando der freiw. Feuerwehr: Sark, Schriftführer, F. Schosteritsch, Hauptmann." Wir halten den Wortlaut unserer Notiz voll und ganz aufrecht, da die angegebenen Daten dem Jahresberichte pro 18iU entnommen wurdeu. Die Drohung mit den „weiteren Schritten" entlockt uns aber nur ein mildes Lächeln des Bedauerns. Wenn wir sagen, dass wir den Wortlaut unseres Berichtes aufrechthalten, so ist es ja selbstredend, dass wir für die darin enthaltenen Wahrheiten jederzeit einstehen, daher ist die Veröffentlichung der vorstehenden Berichtigung nur ein Act der Nächstenliebe, den wir der Vereinsleitung der frei-wittigen Feuerwehr leisten. Der 1. Punkt dieser Berichtigung, dass der Verein nicht im Rückgang begriffen ist, widerlegt sich von selbst durch den Jahresbericht von 1890. In diesem Jahre hatte der Verein 63 ausübende, 10 Ehren- und 411 unterstützende Mitglieder, gegen einen Mitgliederstand im Jahre 1891 mit blos 58 ausübenden, 10 Ehren- und 363 unterstützenden Mitgliedern; es ergibt sich mithin ein Abfall __Nr. 32, 21. April 1892. von 5 ausübenden und 48 unterstützenden Mitgliedern, also von ungeführ 12o/g des Mitgliederstandes. Was der 2. Punkt sagt, ist allerdings wahr, denn wir schrieben ja selbst, dass die neuangeschafften Geräthe und sonstigen Gegenstände jedenfalls im Inventar verzeichnet stehen, aber jedes unterstützende Mitglied und jeder Freund der Feuerwehr hat wohl auch das Recht, zu fragen, was der neuangeschaffte Mannschaftswagen, die 11 Degen mit Kuppeln (die sogar im Berichte zweimal, das erstemal unter „AuSrüstungSgegenstände", das zweitemal unter den „Im Laufe des Jahres 1891 nenangesckafften Jnventargegenständen" vorkommen) kosten und wie z. B. der Mannschaftswagen ausgerüstet ist u. s. w. Unserer Ansicht nach wird ja deshalb ein Thätigkeitsbericht herausgegeben, damit eben die Leser desselben klar sind über alle Gebarungen des Vereines und bei einer Besprechung nimmt man stets die Berichte der Vorjahre in die Hand, vergleicht und sieht daraus, wie es um den Verein bestellt ist, wie und in welcher Weise sich sein Inventar und das Vereinsvermögen vermehrt hat, und da sinden wir gerade hierüber noch manches nach dem vorletzten Berichte vom Jahre 1890, und da sagten wir eben: „Neuanschaffungen sind ohne jegliche Motivirung um 1356 fl. 85. kr. gemacht worden, und es ist auch au« dem ganzen Berichte nicht zu entnehmen, welche Geräthe und sonstigen Gegenstände für diese Summe neuangeschafft wurden." Es steht uns ja ferne, an ein nicht reelles Gebaren des Wehrausschusses zu denken, aber das Recht kann uns niemand nehmen, darauf hinzuweisen, dass es augezeigt gewesen wäre, die Auslagen für die Neuanschaffungen tnehr zu specisicieren, nicht in unserem Interesse, sondern im Interesse des Vereines selbst, wenn auch der Schriftführer etwa noch einige Zeilen hätte schreiben müssen. Der 3. Punkt der Berichtigung entfällt, da wir über die Geldgebarung das brachten, was der Bericht von 1891 aufweist. Der 4. Punkt der Berichtigung besagt gar nichts, denn wenn zehnmal in Versammlungen der Dank den Corporationen, Freunden und unterstützenden Mitgliedern ausgesprochen wurde, so ist es trotzdem noch Pflicht und Ehrensache, dass im Thätigkeitsberichte mit einigen anerkennenden Worten derselben erwähnt wird, umsomehr, da das ganze Bestehen dieses Vereines eben nur von dem Wohlwollen seiner Gönner und Freunde abhängt. WaS den letzten Zusatz anbelangt, so war eS eben wieder Pflicht des Com-mando'S, wie eS bei allen sonstigen Vereinen üblich ist, die Schriftleitung von der Abhaltung einer Versammlung zu verständigen, da selbst der beste Schriftleiter nicht allwissend sein kann und eine Feuerwehr-Versammlung in Marburg auch kein so weittragendes Ereignis ist, dass er früher schon, wie dies bei anderen wirklich wichtigen Vorkommnissen der Fall ist, darauf aufmerksam würde. Wie wahrscheinlich diesmal eine Verwechslung der Schriftleitungen die Ursache war, dass wir in den Besitz des Jahresberichtes für 1891 gelangten, dessen, wie nun nachgewiesen, wahrheitsgetreue Besprechung dem Commando so viel Aerger bereitet, so wird bestimmt auch damals, wenn schon nicht absichtlich (Schriftfüher Karl Sark ist Ultra-Slovene), so doch outch Zufall, der uns seinerzeit zugedachte Bericht anderSwo, aber nicht bei uns abgegeben worden ftin. In der Nr. 7 vom 24. Jänner brachten wir schon auf einige Ansragp^' atzS nnserem Leserkreise folgende Briefkastennotiz: „Mehrere Feuerwehrmänner, hier. Auf Ihre Anfrage, warum in der „Marburger Zeitung" kein Bericht über die Generalversammlung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr enthalten war, diene zur Kenntnis, dass wir eine Einladung zu dieser Versammlung nicht empfangen haben. Wäre uns übrigens ein, wenn auch nur skizzenhafter Bericht übermittelt worden, jo hätten wir über die Generalversammlung gerne eine Nachricht gebracht; Sie huldigen aber einem ebenso unbegreiflichen, als köstlichen Jrrthum, falls Sie annehmen, dass uns der von Ihnen erwähnte Umstand eine gewisse Verpflichtung hiezu auferlegte. Nach Ihrer Anschaunng müsSte jede Zeitung die allerunterthänigste Dienerin eines jeden einzelnen Abnehmers sein, so eine Art „Mädchen für Alles". — Sollte uns am Ende gar diese Antwort die allerhöchste Ungnade der Feuerwehrleitung zugezogen haben? Wir müsstm dies bedauern, hoffen aber zuversichtlich, nunmehr wiederum in Gnaden von einem löbl. Feuerwehr^Commando ausge- — „Ja wohl, so steht die Geschichte. Und im Vertrauen : sie lachen ganz umsonst, die drei Damen, denn der Vater meiner Zukünftigen muss ebenfalls wenigstens ein dreifacher Sausbehitzer sein." Sein Kut. Skizze von Wilhelm Fischer. „Valeska, bitte, einen Kuß!" Sie schaute ihn groß an; er machte eine bittende Geberde. „Wer wird denn auf Befehl küssen!" „Valcska!" „Ruhig, Freund, dazu bin ich nicht da!" Dazu ist sie nicht da! Und doch hat sie recht. Wer ist .Ulm Küssen da? Niemand, bei Gott Niemand, oder ist küssen — leben? . . . „Valeska, sind Sie nicht grausam?" „Aber, lieber Freund!" Er runzelte die Stirne; daS stand ihm so drollig; er — und grollend, ridikule einfach: Sie lachte. Zum.Henker, sie liebte ihn doch, also hatte er doch Rechte! „Valeska!" drohend kam es von seinen Lippen. Das ärgerte sie, sie zuckte leicht mit der linken Schulter, dann setzte sie sich ans Klavier und spielte den — Kußwalzer. Das ärgerte ihn; er sprang erregt auf und trat an das Fenster; nur mit einem Seitenblick streifte er sie. Wie schön war sie. Dies kleine Wesen sein, welches Glück. Sein Un-muth verflog; er trat leise an sie heran und strich kosend mit der Hand durch ihr wolliges, weiches Haar. Sie schüttelte ärgerlich das Köpfchen. Zu viele ^Liebkosungen widern den Geliebten an, heißt es in einem türkischen Sprichwort. Sie erhob sich und flüchtete bis an die Thüre. „Valeska!" brauste er auf, „nicht diese abweisende Equipagenphysiognomie!" „Ich bitte um gewähltere AuSdritcke!" lachte sie und ließ sich in einen Sessel fallen. „Sie haben kein Herz!" Spöttisch zuckte eS um ihre Mundwinkel, aber sie erwiderte nichts. Das ärgerte ihn noch mehr. „Sie sind kokett!" „Ich und kokett?" jubelte sie auf. „Mein Herr, gestatten Sie, dass ich Sie auslache!" „Sie geizen mit Ihren Liebkosungen und thun blasiert", grollte er. „Ich weiß nicht, sind Sie kokett, grausam oder widern Sie meine Liebkosungen an?" „Manchmal, warum soll ich's leugnen!" „Valcska!" „^0N Visu, ich habe da meine eigenen Ansichten; gehöre einmal nicht zu jenen sentimentalen Gänschen, die vor ^em Geliebten knien, oder, wenn sie in seinen Armen ruhen, nur seufzen und küssen und schmachten. Das ist doch langweilig, Heinz, zum Sterben langweilig. Alles zu seiner Zeit. Liebkosungen, die zur Gewohnheit werden, verlieren ihren Reiz." „Valeska, bitte!" Jetzt stampfte sie erzürnt mit dem rechten Fuß auf den Boden. „Sie sind gräßlich, Heinz, ich werde das Alleinsein mit Ihnen zu vermeiden suchen." „Sie lieben mich nicht!" schmollte er. „Nein, denn ich verabscheue Sie!" „Sie sind doch sonst leidenschastlich!" „Bin ich Ihre Puppe, die man abküßt, bevor man sie in die Ecke bettet. Wir Frauen sind doch, weiß Gott nicht Euer Spielzeug!" Er durchmaß mit erregten Schritten das Gemach. „Bitte, wollen Sie Ihre Landpartien unterlassen, Sie machen mich nervös." Er blieb stehen und blickte trotzig und liebend zugleich die an, die ihn quälte und beglückte, deren Gunst ihm Alle« war, Himmel und Hölle. „Valeska!" bat er schmeichelnd, „bitte, geben Sie mir Ihre Hand!" „Nicht die Fingerspitze", meinte sie. „Können Sie denn nicht ohne diese langweiligen Liebkosungen sein? Erzählen Sie doch.- Was sollte er erzählen? Sobald er in ihre Augen sah, war es um ihn geschehen, und der geistvolle Cansenr, der er sonst in lVesellschaft war, wurde zum schmachtenden Seladon, und das wollte sie ihm abgewöhnen. Seufzend ließ er sich in einen Sessel fallen und rückte dicht an sie. Sofort erhob sie sich; er sprang unmuthig auf. „Valeska, das ist entsetzlich, nicht die geringste Vertraulichkeit! Ich gehe, und komme wieder, wenn Sie besser gelaunt sind!" ..Bitte!" Wütbcnd verließ er das Gemach; sie lachte leicht auf^ wusste sie doch, dass er in der nächsten Minute wieder im. Zimmer sein werde. So kam eS auch. In der nächsten Minute stand er wieder vor ihr, nur hielt er den Hut in der Hand. „Valeska!" „Heinz!" tönte es gleichmüthig wieder. „Verzeihen Sie?" Nr. 32, 21. April 1892. Marburger ^eimng Seite ti -ziommcn werden, da wir bewiesen haben, dass wir auch 'dann gerne von der Existenz dieses Commandos Kenntnis „ehmen, wenn wir gezwungen sind, im Dienste der Wahrheit ärgerliche Dinge aufzutischen. (Evangelischer Gottesdienst.) Sonntag den 24. April wird hier in der evang. Kirche kein Gottesdienst stattfinden. (Das Concert der Werkstätten-M usik-kSpelle), das am Ostermontag in der Casinorestauration stattfand, erfreute sich eines derartig guten Besuches, dass Viele, die kein Plätzchen mehr finden konnten, gezwungen waren, wegzugehen. Die Werkstätten-Kapelle that auch an diesem Abende in vorzüglicher Weise unter der Leitung eines ihrer Mitglieder ihre Schuldigkeit. Die Veranstaltung des Concertes war ein glücklicher Gedanke des Casinowirtes, Herrn EndreS. (RekrutenauSh ebung.) Bei der diesjährigen Assentierung erschienen aus der Stadt 40 St^llungspflichtige, von welchen 6 tauglich befunden wurden; außerdem wurden 51 Fremde der Commisfion vorgeführt und 3 von denselben tauglich befunden. — Das Ergebnis der Aushebung ist, wie man sieht, nicht gerade großartig und wenig erfreulich. (A pril schnee.) Der wetterwendische April will von seinem üblen Ruf nichts einbüßen und lässt seiner hässlichen Laune freien Lauf. Dass die Z^eiertage zu Wasser wurden, genügte dem Unhold nicht, er machte am letzten Dienstag sogar den Versuch, ein munteres Schneeflockengestvber zu veranstalten, was ihm jedoch in der Stadt und auf dem flachen Lande zu keinem dauernden Triumphe verhalf; der Bacher allerdings hat sich wieder mit Neuschnee müssen be-1'cckcn lassen. Hillier Schwurgericht. Ausgeloste Geschworne. Am 19. d. M. wurden für die ttl. Schwurgerichts-Scssion am 16. Mai nachstehende Hauptgeschworene ausgelost: Karl Ferschnig, Handelsmann in Rohitsch; Jakob Rautter, Besitzer in St. Ilgen; Franz Podwinski, Gemeindevorsteher in Blatno; Dr. Karl Wittermann, Advocat in Pettau; Anton Hauz, Gemeindevorsteher in Zierberg; Dr. Michael Lederer, Advocat in Gamlitz; Johann Simonlö, Müller in Janschen-derg; Ferdinand Kautny, Hausbesitzer in Marburg; Anton Schröfl, Hausbesitzer in Marburg; Sylvester Schalk, Kaufmann in Lichtenwald; Martin Cilenschek, k. k. Professor in Pettau; Franz Jankovitsch, Hutmacher in Weitenstein; Gustav Unschuld, Gemeindevorsteher in Reichenburg; Bicenz Verschitz, Besitzer in Drenowitz; Georg Skaorz, Kaufmann in Großsonntag ; Josef Skerbetz, Gemeindevorsteher in Pöklnüz; Lukas Lautar, ?. k. Hauptlehrer in Marburg; Jobann Hausen-^üchler, Gemeindevorsteher in Sachsenfeld; Franz Jnusch, Handelsmann in Neukirchen; Johann Bratschitsch. Besitzer in Ternovezdorf; Georg Fraß, Besitzer in Naschdorf; Richard Löschnig, Gastwirt in Marburg; Franz Pitschnig, Gastwirt in Schiznstein' Michael Teichmeister, Besitzer in Potschgau; Josef Wretzl, Besitzer in Stadenitz, Adolf Gabritsch, Besitzer in Rann; Franz Heller, Hausbesitzer in Marburg; Franz Kruletz, Secretär in Marburg; Franz Drasch, Bäcker in Marburg; Josef Tertschak, Besitzer in Rietz; Johann Wißnjak, Besitzer in Liebendorf; Dr. Johann öuöek, Advocat in Pettau^; Karl Schmidl, Kaufmann in Marburg; Johann Rupp, Gastwirt in Windischgratz; Josef Pungerschek, Kaufmann in Sabukorz; Andreas Sevak, Besitzer in Rann. Ergänzungsgeschworene: Karl Traun, Handelsmann in Cilli; Gustav Stiger, Handelsmann in Cilli; Sebastian Schitschek, Schneider in Cilli; Anton Krischanetz, Fleischer in Cilli; Mathias Hoinig, Bäcker in Cilli; Georg Skoberne, Fleischer in Cilli; August Kollaritsch, Sckimied und Hausbesitzer in Cilli; Karl Hriber, Buchdrucker in Cilli; M. Karlouschak, Fleischer in Cilli. Amischer Schutverein. Die Anmeldungen zu der vom 26. bis 28. Mai in Wien stattfindenden Xll. Hauptversammlung des Vereines treffen von den Ortsgruppen bereits schr zahlreich ein und wird sich dieselbe durch die lebhafte Theilnahme der Mitglieder voraussichtlich zu einer glänzenden Versammlung gestalten. Der FestausschusS plant eine Reihe von festlichen Veranstaltungen, wie Ausflug auf den Semmcring, Kahlenberg, CommerS in der Tonhalle der Theater- und Musikausstellung und schließlich eine Theater-Vorstellung, veranstaltet von der Wiener akademischen juridisch-medizinischen Ortsgruppe. Das detaillierte Festprogramm wird den Vertretern und Theil-nehmern zeitgerecht übermittelt werden. — In der Siyung am 12. April wird der Fraucnortsgruppe in Olmiitz filr das Erträgnis zweier Festabende, der Ortsgruppe Hcrnals flir den Ertrag eines Kränzchens, der Ortsgruppe Bizhmisch-Trübau fiir das Ergebnis einer Sammlung und endlich dem niederösterreichischen Landtag für die dem Vereine bewilligte Subvention von 2(1(X) fl. der Dank der Vereinsleitung ausgesprochen. Den Schulen in Kolloredo, Rackersburg, Stalzem und Weska werden Lehr- nnd Lernmittel, für die Schule in Worlitschka ein Beitrag zur Herstellung des dortigen Schul» gartens bewilligt; der Schule in Oeblhlltten wird eine Unter« stützung gewährt, ebenso jener von Liboch, sowie der Musikschule in Gottschee. Der Bericht über die Regelung der Ver^ Hältnisse des Kindergartens in Werbil; wird zur Kenntnis ge, nommen; fiir die Abk)altung eines OrtsgruppentageS in Hohenstadt am 8. Mai werden die erforderlichen Einleitungen getroffen und endlich gelangt eine Reihe von Angelegenheiten der VcrcinSanstalten in Roscha, Windisch-Feistritz, Theresien-stadt, Freiberg. Josefstadt, Eisenberz und Lipiuk zur Be-rathung und (Erledigung. Buntes (Das Haupterfordernis.) Dichter: „Ich mischte gern ein Bttndchen Gedichte herausgeben — wären Sie vielleicht geneigt, es drucken zu lassen und den Verlag zu übernehnlen?" — Verleger: „Ja, mit Gedichten ist das so 'ne Sache — die rühr' ich nicht an, wenn nicht der Autor einen weit und breit bekannten Nanlen hat!" — Dichter: „Den Hab' ich, Gott sei Dank! Mein Name ist bekannt, so weit die deutsche ,'^unge reicht!" — Verleger: „Ah! Und wie ist Ihr wcrther Name?" — Dichter: „August Schulze!" (Auf dem Maskenball.) Maske zu einem Herrn, der kein Geld bei sich hat: „Willst Du mich nicht znm Abendessen einladen?" — Der Herr: „Du Schineichlerin!" (Pariser Ehebild.) Der bereits bejahrte Hausherr sitzt allein am Tisch im Spielzimmer. Er klingelt nnd fragt das eintretende Hausmädchen: „Wo ist die Frau?" — „Die Gnädige ist noch nicht zurück." — „Noch immer nicht?" ruft der Geängstigte und fährt sich durch die Haare; „sie ist doch schon drei Stunden fort . . . es wird mir doch nichts passirt sein!" Kunst und Schristthum. Alle in diesen Besprechungen enthaltenen Werke undZeitschriften sind durch Th. Kaltenbrunner's Buchhandlung zu beziehen. (,,Der Stein der Weisen.") Das soeben erschienene Heft des laufenden Jahrganges dieser beliebten und international ver' breiteten populär-wissenschaftlichen Zeitschrift hat wieder einen beispiellos reichen Inhalt. Wir heben auS diesem hervor: Die diln« viale Thierwelt (mit 14 Abbildungen): Aequinoctial^Sonnenuhren von Franz Zappa (mit 6 Figuren) ; Ueber Schreibmaschinen von G. Geßnlann (mit 11 Abbildnngen): Die Bienen im Depeschendienst von A. Daul, „Die Meerschlange", Das Nest der Zwergmaus, Mekka, Künstliche Seide, sämmtlich reich illustrirt. In der Abtheilung „Die Wissenschaft si'ir Tllle" finden wir lillustrirt durch 12 Abbildungen) Artikel iiber Photographische Sonnenaufnahmen, Die Korallenthiere und ihre Werke, Wie sich die Ameisen verständigen, Jsonephen, kurz eine Fülle des interessantesten, unterhaltenden und belehrenden Stoffes. Im Ganzen enthält das Heft 12 Artikel mit 5,0 Illustrationen. „Der Stein der Weisen'' (A. Hartleben's Verlag in ist heute eines der belielitesten und, was mehr sagt, gelesensten deutschen Familienblätter und wir können nur erneut wiederholen, daß Derjenige, welcher Belehrung aus allen Gebieten des Wissens in angenehmer Forni sucht, diese im „Stein der Weisen" im reichsten B!as;e findet. „Wenn Sie daS noch einmal thun, dann entferne ich mich!" Er legte seinen Hut auf den Seffel und wollte vor ihr in die Kniee sinken. Sie lachte ihn aus und eilte anS Fenster. Beschämterhob er sich und trat an daS andere Fenster; sie nahm wieder Platz. „Sie sind ein großes Kind, Heinz!" „Sphinx!" „Seien Sie verniinftig!" meinte sie zärtlichen Tones; diis bezwang ihn stets. Er eilte auf sie zu; sie wehrte ihm und deutete auf den Sesiel. Aufjauchzend gehorchte er, und — Krach, er sajj auf seinem Hute und schnitt ein verdutztes Gesicht. Sie lachte lustig auf; das war ein so herzliches, silberhelles Kinderlachen, dass er in ihre ausgelassene Heiterkeit einstimmte. „Der arme Hut, Heinz!" Sie faßte ihn bei den Schultern und drückte ihn fest nieder. „Mein Hut!" Sic ließ nicht ab, sondern setzte sich ihm auf den Schooß - und umschlang ihn mit beiden Armen. „Hier der Kuß, Heinz!" Sic hielt ihm die frischen, kirschengleichcn Lippen hin. „Mein Hut!" Desto fester driickte sie ihn in dcn Sessel. Sie suchte seine Lippen. „Heinz, ich bin Ihnen gut." Sie küßte ihu immer nnd immer wieder. „Aber Valeska!" stammclte er unter ihren glühenden Küssen. „Mein neuer Hut!" Sie fuhr ihm mit beiden Händen in die vollen Haare und hielt den Kopf fest. Jetzt preßte er sie stürmisch an sich Das neue Vuch der Natur. Bon A. v. Schwtiger-Ler« chenseld. ^it circa Illustrationen, darunter zahlreichen Boll-bildern.) A. Hartlebens Verlag. Wien. In 35 Lieferungen zu kr. Später complet in 2 Bänden Großoctav mit zusammen 7ö Bogen. Die uns zugekommenen weiteren Lieferungen dieses in so vielfacher Weise anregenden Werses erfreuen ebenso durch die Reich ^lti^eit der Illustrationen, als durch die Bielgestaltigkeit des Textes. Der Verfasser hat sich nicht veranlasst gefunde.l, auf das Princip Rücksicht zu nehmen, dass verschiedene naturw,sseuschaftliche Disci-plinen in getrennten Werken zu behandeln seien. Mit dem ihm ei-genthümlichen frischen Unabhängigkeitsdrang — den er bereits bei manchen interessanten pflanzenbiologischen Untersuchungen des ersten Bandes bekundet hat — stellt er alles das nebeneinander, wofür er ein Interesse seitens des Lesers vorausseht und dessen Kenntnis er für wünscheuswert erachtet. So finden wir eine Anzahl Capitel in friedlicher Eintracht nebeneinanderstehen, nie wir es in keinenl ähnlichen Werke wiederfinden: den Beschlufs der Momentphotographie, hieranfchließend die Himmelsphotographie, die Aufnahmen inDunkel-räumen. Sodann folgt: die Wetterwatte, ein Abschnitt von prägnanter Darstellung der Grundlehren der Metereologie mit Anleitung zum Selbstbeobachtrn und znr Beleuchtung der praktischen Wetterprognose. Das nächstfolgende Capitel bringt eine Anweisung zur Beobachtung deS Sternenhimmels, dem sich ein Abschnitt über die Zeit und die Mittel Sterne zu messen anschließt. Nun folgt der Anfang einer neuen Hauptabtheilung des Werkes: Das Sammeln der Naturalien, mit den Abschnitten über das Sammelnder Mineralien, der Pflanzen und der Schmetterlinge. Die Darstellung ist durchaus frisch und lebendig, die Sprache vielfach getragen und von jener Durchfichtigkeit, die den Stil des Verfassers auszeichnet. Alles Lob Verdienen die vielen und trefflichen Abbildungen. Berporbene in Marburg g. April: Feldbacher Johanna, Telegraphen-Aufschersgattin, .'>0 Jahre, FreihauSgclsse, Tuberculose. 10. April: Vuga Josef, Bahnkefselschmicdssohu, Z Monat, Kärntner- straße, Fraisen. 11. April: Reismann Franz, BahnarbeiterSsohn, 6 Mon., Triester- straße, Magen- und Darmcatarrh. — Cwachowez Franz, Stubenmädchenssohn, 8 Tage, Schillerstraße, '1>i«m. usen. 13. April: Reindl Maria, Bahnschlosserstochtcr, I!) Jahre, neue l!olonie, Lungentuberculose.— Kmetiö Katharina, Jnwohnerm, 7l) Jahre, Domgasse. Schlagflnß, — Schuhmacher Josefa, Trafikantin, k>5 Jahre, Fischergasse, Wassersucht. 16. April: Pabst Maria, Bahncondnctenrstvchter, 8 Tage, Mellin-gerstraße, Fraisen. — Puchiuger Josef, Advocaturbeamtens-söhn, 22 Tage, Kärutnerstraße, Lebensschwäche. Briefkasten der Schriftleitung. Herrn S. in F. Ihr Aufsatz ist beileibe noch nicht den Weg alles Papieres gegangen; er wird, seien Sie dessen versichett, in Bälde erscheinen. Treudentfchen Gruß! Mitthettilng aus dem Publicum. Vielseitige Anwendung. Es gibt tvohl kein .Hausmittel vielseitigerer Vertvendbarkcit als „M o ll's Franzbrantwein u. Salz" der ebensowohl als schnierzstillende Einreibung bei Gliederreißen als seiner Muskel und Nerven stärkenden Wirkung wegen als Zusatz zu Bädern zc. mit Erfolg gebraucht wird, l^iue Flasche R) kr. Täglicher Versandt gegen Nachnahme dnrch Apotheker A. Moll, k. u. k. .Hoflieferant, Wien, Tuchlauben 9. In den Depots der Provinz verlange man auSdri'lcklich Moll's Präparat mit dessen Schutzmarke und Unterschrift. ^ 6 ^er Postdampfer „Friesland" der „Red Star Linie" in Antwerpen ist laut Telegrainm atn 1'^. April wohlbehalten in New-Iork angekommen. Elogesendet. Schwarze, weiße und sarvige Seidenstoffe V0» kr. Vis fl. 15.65 p. Meter — glatt und gemustert (ca. 84l) versch. Qual.) u. ZWO versch. Farben, Dessins :c. — versendet roben-und stilckweise Porto- und zollfrei die Seiden-Fabrik HenneSerg lk. u. k. Hoflieferant), Aurtch. Muster umgehend. Briefe kosten 10 kr. und bebend flüsterte er ihr die ungereimtesten Dinge zu. Sie lachte, entwand sich seinen Arinen und sprang davon. Er erhob sich; sein nagelneuer Hut war ruinirt. Er betrachtete ihn kopfschüttelnd: sie nahm den Hut und setzte ihn auf. Sie sah drollig aus; dann klingelte sie der Zofe. Diese hüpfte in das Zimmer. »Gnädige Frau!" „Der Herr Baron hat sich auf den Hut gesetzt; schicken Sie zum Hutmacher." Die Zofe eilte kichernd hinaus. „Sie bleiben zum Thee, Heinz!" Er ergriff ihre Hand und preßte sie an seine Lippen. „Nicht so stürmisch, Heinz, ich bin Dir ja gut!" „Valeska!" _ (Ein praktischer Arzt.) „Nun, Herr Doctor, wie steht es mit meinem Mann?" — „So, so! Er braucht vor allen Dingen Ruhe. Ich habe hier rin paar Opiumpulver anfgeschricbcn." — „Und wann soll ich ibm die Ptilvcr geben?" — „Ihm? Die sind für Sie bestimmt, meine Gnädige!" (Was ein Häkchen werden will . . .) Die kleine Else hatte zum erstcnniale bei ihrem neuen Hauslehrer Unterricht. Jbr entfällt ein Bleistift, der junge Mann will ihn aufheben und fällt dal?ei ctuf die Kniee. „Um Äottcsu'illcn !" ruft Else alls, „stehen Sie auf, wenn uns Jemand in dicfer Stellung sähe!" — ((Ertappt.) „Wo bist Du gewesen, .^ilara?" --„(5in bischen spazieren, Milttcrchen." — „Ganz allein."' — „Ja, ganz allein.'" — „Dann nnlßt Du mir gütigst erklären, wie es komlnt, daß Du niit einein Sonnenschirm weggegangen bist und mit einem Spazierstock wiederkommst." 2StoI»vi»«, av vis Äoi» rottRsi» »1» Svliut» voi» ÜMZ li!«M 8»!» ?ivu8toin's Vkk'iuelcvi'tv Llissbktk-klulreinigungZpillkn. beivährtes, von hervorragenden Aerzten als leicht al'filbrendes, lösendes Mittel empfohlen. — Eine Schachtel u 15) Pillen kostet 15 kr., eine Rolle - 120 Pillen 1 fl- i?.W. — Bor Nachahmungen wird dringend gewarnt. Man verlange ausdrücklich Neustein s <^lisabethpillen. — Ntlr echt, w nn jede Scl)achtel mit nnserer gesetzlich Pro-tokollirten Schutzmarke in rothem Druck „Heil, '^^eopold" und mit »mserer Firma: Apotheke ,,Aum heil. Leopold", Wien, Stadt, c^'cke der Spiegel- und Plankengasse, vcrseben ist. Zu baden ilt Vkarburg a. D. bei den Herren Apotbckern I. öancalari und M. Aönig. 1^04 Die Stellenvermittlungs - Abtheilung des kausin. Vereines „M ercU r" ut eutpncblt ibr: unentgeltlichen Dienste zur Bermiltiung tilchtiger und einpfeblenswerlher Kräfte, den geehrten Herren >iausieutcn und Jndnstricllcn. Gedenket bei Spielen, Wetten und Testamenten des Stadtverschönerungs-Vereines iu Marburg. Seite 6. Marburger Zeitung Nr. 32, 21. April 1892. Kfö88ts meeksnisetie VerIl8tStts vrstv x»1v»»iisol»o VorQlol^sInQx I^AkmaZvkinen- ?gikrrS>äsr- XieäsrlaZö ^o«5Att»«e S empfiehlt seine als vorzüglich bcfannten neu verbesserten Original Howe, Dürkopp White, Elastik-Cylinder, Ringschiff-Maschine, Minerva zc. 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IILLOll lul !> !!! !! i , dester.dillillsler.Nel'ÄIlgerbi'annei' ^um Zctiutis yvgeli fsulniss. ^ Lckwsmm u.Vorwittei'una. ^ kvstv lSvILo! Noerillg's Keife mit ller Eilte, bekanntlich die mildeste, reinste und geeignetste Seife zur 10 Kaut- und SchSnheiispffege, ist von jetzt NN in allen besseren ^c»rfümerien, Droguerien n. Koconic»rwctrengeschäften erhätttich. Dicfe Seife giebt der Haut ein jugendliches, frisches Aussehen und erhält dieselbe bis ins hotie Alter »a.rt unä Voering's Seife ik nicht allein in den hiesigen seinkeu Vamen-Sondoirs, sondern in fall allen Hanshaltnngen Marburgs und Umgegend sie wird von Jedermann tienttht, dem daran gelrgen ist, sine 8vliönö gSZunlis unl! rvins ^sut zll tlüben. Weil Doeriuqs Seife mit der Eule »r^r Zsit« ist, d. h. nur ans Fett und Lauge besteht, ferner weder Wasserglas, Soda, noch andere unniitze Zusätze enthält, »t« »1o1^ »»ol» »nr «vl»r v«at^ »d, ist bis auf den kleinsten Rest zu verwenden und obgleich als die beste und die der .Haut am zuträglichste anerkannt, doch die bilkigste Toilette-Seife der Welt! Jedem Stiirk DoeringS Seise muss unsere Schutzlnarke, die Eule, aufgeprägt sei«, daher die Bezeichnung „Toeringö Seife mit der Eule". Zu haben in Marburg per Stück Aiß kr. bei: Franz P. Holasek, Josef Martinz, Eduard Rausch er, Droguerie, H. I. Turad. General-Vertretung fiir Oesterreich'Uugarn: Ze . . . . (Z ?risol» xstülltsr ist einZetrotsen bei llerrn ^l)8vt llrlian in üilzi'Iiui'g 463 'I'exettiic>ö'strk8sv 37. vselcsußsn ein Pferd, Fuchs, guter lÄeher, um 86 fl. Eiskaften, fast neu, iibersührter K^tschierwagen, scl)r billig. Adresse i. d. Berw. d. 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Wir bitten von unserem Anerbieten auch in Bekanntenkreisen Mittheilung zu machen und unsere Firma als streng reell und zuvorkommend zu empfehlen. 19L1 I-osIr »»Ä SoI»v»üoriKooI» Buchhandlung, Antiquariat, Verlag und Kunstanstalt, VWk, I., ^elnfattstrasse Z. Samenhafer Z Heu, Grummet und Wein zu verkaufen. Jgnaz Kaup, Gams. Täglich frifbe Milch und Wahm in der Brauerei 618 Ein größeres und ein kleineres 2 Zimmer, Küche, sammt Zugehi?r, 1. Stock, ist bis 1. Mai z. vermieten. Anzufragen Casiuogasse 10. 342 möblirt oder unmöblirt, sonnseittg, im I. Stock zu vermieten. Burggasse ^.^8. 611 8 8eicl!lt?-pii!vki' >?RFr' vsvll ^Stlo LekaodtsI un6 ^sües tulvor IloU'» 8etiut2mar1lv ull^vß«tkätij^kejt stsi- Asrlx^sr VVirlluv^ »Is mil6s kutlösevde» ^itts^ doi d>tutiIvsrstopsuvA sUea ^l-sstiseksn 1'orßativs, ttittvrvävssrv etc. üvr 0rlUiQ»1-SoIr»odtoI 1 ü. von Silberwyandotte. Hllhnern (prämiirt Wien 1892) 1 St. 10 kr. und von Riesen-Peking-Enten (l. 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I^eNau: Iß. ketirdM, liaci l^srsliur^: klitx I^evrer, ^potli. Snte 8 Mardurqn Ze-tung Nr. 32, 21. «prill1Ä9S: oUK»«oc8i XXMMMMGGMMGWMXMMMMMMXXXl UiiM Nl»r?»K»rx vlvUiQxorstrssso 24 ^ödel - 1"rÄii8port, IIö1)srsisä1uiiCsv. ^2» wit. ?stevt-^Iöi)e1tr«vtxvrtvüßev «ut k'eäerv, io 6er Lwät uvä vsc!» sUen Ortev per Patin iiv6 Ltrasse. 8pollition8-Ks8ekLit, üüvbvi-LinIsgei'llng. vis WsKea? veräev? »uek odns LespsnvuvA susZelieken. I.sAtivig.tioiis^Artsl »oooooo^AIl? Arösats ^nsvadl! IW V Lmptekls meill 333 rslEK s»rßl»!kß«k TU«K!l«x«» in allen 8 r en VriilRNSr uvä «vl»t tl^»II»Ä»i»vKv»» It»IUInx»I^I»« in svinstsf llualittt^ VUANsvkv Ullä Hv»»«vrÄlvlKtv VlrvlSr I«QÄvl». ZDIvvr»« LInßtsrin-HtQAv unll Vrlvot» in allen ^Sflivn. AW^ »»k V»rI»»Sk«» xr»U» LU»ä v7»2»«o. ^MW ^IvZic. Li^s.rlxvR, l'lKtxWs^ xxxxxsocxKll) »im»-». ?.Ä..i <V, PotSdamerstr. 38; Wien I., Operngasse 3. LH FH ^^^lelt man nur, wenn die Annoncen ^ I I ^ ß 11 zweckmäßig abgefaßt und typographisch s s.1 angemessen ausgestattet sind, ferner die durch Alliisnccll ^ zu erreichen, wende man sich an die Annoncen-Expedition Itnüolk Llo»»«. Wien, l. Seilerftätte T; von dieser Firma werden die zur Erzielung eines Erfolges erforderlichen Auskünfte kostenfrei ertheilt, sowie ^nseraten-Entwürfe zur Ansicht geliefert. Bereckl^ct werden lediglich die Onginal-Zeilenpreise der Zeitungen unter Bewilligung höchster Rabatte bei gri)ßcren Aufträgen, so dass durch Benützung dieses Institutes neben den sonstigen großen Vortheilen eine Ersparnis der Jnsertionskosten erreicht wird. Hewölö-ßinrichtung wird zu kaufen gesucht. Wo, sagt die Verw. d. Bl. 619 Eine gesunde Amme wird für ein fänes Haus gesucht. Anträge zu richten an Frau Kutschers, Pfarrhofgasse 3. 605 Waterlehrling. Ein wohlerzogener junger Bursche wird in die Lehre genommen bei Friedrich Btthl, WolfSberg, Kärnten (Lavantthal). 621 Iu verkaufen! 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