für Vaterlands Künste WijsenjHaft und geselliges Leben. Adler und Wulkan. ^n schlief in seinem Vaue so manches lang? Jahr, Trotz Zchwerl iino Völrerrro»e, der kräft'«e Kaiseraar, Die Wolken grau und schwellen!,, der Nebel allzumal Umgaukeltn, d,n VÄ'l^'er, als war' kein Sonnenstrahl-Da fühlen Haupt und Ichwingen das »ade Sonnenlicht. Da legen sich die Krallen, bis ?t,>b »n.d Kafiq bricht^ Da hebt sich j.de Z->der. die Sonne >sl da» Ziel, Wie i!l der Wind !» günstig, der Flug eui leiaues Hpiel. Er schwingt sich hock und höher, sein .'luqe funkelt heU, Hoch oben ist er heimisch, sein Flug ist sci„ Befehl. U>,o da oes Himmel» ÜeuaNe all.in ih» »ur erhebt, Hlherrscht cr Mcer uno Lander, w>ll er im Lichte schwebt. Da flammt vom hohen Berge ein unermeßlich Licht. D>>s donnernd durch die Felsen in h.itzen Strömen brichl; Das, Thal und Alpen zucken, das Ale.r wlld u^erscl'auml. Der Scroin. dcr dl>tzcü!ch»clle, zurucl voin Strand sich bäumt. Da meinen maüch>> Fci>er» : wozu de„ weiten Zlua ? W,ir hab.n in i>er Ätahe ja Gonnenlicht genug; Sie sträuben sich und faU,„ vom.'lrler wirr herab. Uno knistern im ^lllane iu stauch >>» Feuergrab. Und wehe, u>>nn sie fallen, ohn'Ausnahm' Stift an Vlift, Nis gleiches i!oos ermaltet d.n ganzen Körper liiffi; Dann stir.l'l in dem iUultane der loUsten Republik. D>r Aar. oei j^de Fcder sonst lrac,t zum Zonnenqlüvk. Dr. Rudolph Puff. ^' r i lZ n e r u ll g a li d i e Fell ach er Heilquellen. «^«3clcher N^urfn'und har inchr schon das romaimschc ^lpciuhal, welchcs die Fclla durchstroinc, besuchr, wo an>) dem Schooße jein-r Alpci,, dic Käri,teil voi, Krain N'cn-l^n, vier Heilqlicllcn in ganz klcincl- Eurfcüillüg von einander hervorsprudeln, die schon so viele Krankheicen gliindlich öeheilr und so manches unheilbare Uebel erleichtert haben. Nicht nur das vielseitig bewährte heilkräftige Mineral-Wasser, in der Doppelform als Trinkcur und als Bad angewender, verdient, daß Fcllach alljährlich eine grosie Anzahl Gäste zähle, sondern anch die reine Gcbirgslufr, die das Alpenthal erfüllt, das herrliche Trinkwasser und die ländliche Ruhe, die hier den durch Krankheit oder Geschäfte Erschöpften umgibt, und die zur vollständigen Genesung oder doch Erleichterung der Krankheiten so unendlich viel beitra- gen — machen Fellach zn einem der heilkräftigsten Gesundbrunnen, dessen Vorznglichkeit die Aerzte schon lange anerkannt haben. Das Fella-Thal, obgleich vom Mittel- und Hochgebirge, nämlich vom Seeberg und Ko^na umfangen, gewinnt gerade durch diese Umkreisung an Milde, Wärme und Reinheit der Luft, so wie an reger Vegetation. Die Wärme ist im Frühjahr, Sommer und Herbst, früh und Abends, so lange der Stand der Sonne zu nieder ist, daß sie mit ihren Strahlen das Thal erwärmen könnte, nm 3 — 4" R. niederer, dagegen zu Mittag um 3 — 5" R. höher als in Laib ach. Der Wechsel der Witterung ist, wie in jeder Gebirgsgegend, auch hier häufiger"; doch sieht man das ganze Jahr hindurch höchst selten einen Nebel. Die reine von dem Berg herabströmende Luft, vermischt mit den erquickenden Düften der Thal-Vegetation , so wie mit der den Quellen entsteigenden^ o h le n s ä u r c, erzeugt lind erhält in dem Badethale eine Atmosphäre, die Vielen auch selbst ohne Gebrauch der Bäder sehr zusagt, daher — wie Herr l)l-. I. P. Tschesnig in seiner „Monographie der Fellacher Heilquellen" gan; richtig bemerkt, — Personen mic Blei ch s u ch t, H y v o ch o ndrie, H y sterie, so wie jene, welche an Nervenschwäche leiden und einer kräftigen Belebung und Stärkung bedürfen, sich bei hiesigem Aufenthalte auffallend bessern , ohne sich der eigentlichen Trink - oder Badecur unterzogen zu haben. Eben wegen dieser ungemein belebenden, reizend-stärkenden und den Umtrieb des Blutes befördernden Lufcbeschaffenheit ist aber auch Individuen mit sehr empfindlichen Brustorganen, mir Neigung zum Bluthusten und zu entzündlichen Asseccionen überhaupt der Besuch der sonst so ausgezeichnete,, Fellacher Heilquellen n i ch t zu empfehlen. Freilich finder d^r nur aus Vergnügungssucht die Bäder besuchende Lebemann in dem einfachen, stillgemüthlichen Fellacher Bade nicht jene Vergnügungen, nicht jenen Luxus, den die modernen Bäder bieten; — allein der wahrhaft Kranke frägt nicht nach den rauschenden Zerstreuungen der Stadt, ihm bieret die schöne Natur Freuden genug, — der Freuden höchste aber kredenzt ihm die heilkräftige, perlende Quelle! Wie bekannt, habcn die chemischen Analysen dargcthan, daß alle vier Quellen in die Classe der Säuerlinge mit 230 nieder el' Temperatur gehören, sich aber durch die Arr, wie sie die Kohlensäure geblinden einhalten, lind durch die quantitativen Verhältnisse ihrer Salze unterscheiden. Eben wegen dieser Verschiedenartigkeit der sonst in schwesterlicher Verwandtschaft stehenden vier Heilquellen, kann ein vollständiger Curplan hier desto leichter ausgeführt werden, indem die Quelle Nr. I als ein auflösendes, die Quellen Nr. II und IV aber als ein r ei tzen d - stä r ken des Mineralwasser erprobt sind. Die Quelle Nr. Ill wird gewöhnlich nur zu Bädern verwendet, übrigens aber auch besonders von Bleichsüchtigen getrunken. Die Heilkraft der Fellacher.-Mineralwässer ist demnach vorzüglich eine stärkende, daher ihr Gebrauch für alle jene Krankheiten angezeigt, denen wahre Leben sschwäche zu Grunde liegt, sie mag durch vorausgegangene langwierige Krankheiten, Blustverluste, weißen Fluß, Bleichsucht, langwierige Durchfälle (Abweichen), heftige Anstrengungen des Geistes oder Körpers, durch Mangel an Nahrung, Niedergeschlagenheit des Gemüthes, schlechte Luft u. s. w. entstanden seyn oder noch unterhalten werden. Wo Stockungen des Blutes im Unterleibe, Verstopfungen im Pfortadersystem, Hyohondrie u.dgl. sich vorfinden, verdient die Quelle Nr. 1, besonders Anfangs angewendet zu werden. In der Negel beginnt man auch mit dieser die Cur, geht dann zur Quelle ll, und hierauf zur Nr. IV über, welche letztere dieam meisten stärkende Kraft besitzt und deren wirklich wunderbare Wirksamkeit ich bei einem mehrere Tage anhaltenden, schmerzlosen und auf Schwäche des Darmkanals beruhenden Durchfalle bei einem kurven Aufenthalte in Fellach an mi? selbst erprobt habe. — Mögen diese Zeilen eine vermehrte Aufmerksamkeit auf eine Mineralquelle hiuleiten, welche in den angedeuteten Leiden eine vielseitig erprobte Heilkraft besitzt! Jeder aber, der bei Heilquellen Genesung sucht, berathe sich vorher bei seinem Arzte, damit dieser bestimme, ob die Cur dem Krankheitszustande angemessen sey, und er im bejahenden Falle die nöthige Benehmungsweise ihn, an die Hand gebe. Mit dieser Unterweisung versehen, eile er danu iu das romantische Fella.Thal, an die heilkräftige Quelle, wo ihn übrigens auch eine gute, freundliche Bewirthung erwartet. 3r Älciwcis. Die Heirat!) des Erzherzogs Johann. Levin Schücking erzählt in der kölnischen Zeitung vom Erzherzoge Johann, und die Geschichte seiner Ver-heirathung mir der schönen Postmeisterstochter ist interessant genug, um sie den bekannten Mittheilungen über den politischen Charakter des Erzherzogs anzureihen. »Ich hatte (lautet die an rheinische Freunde bei der Anwesenheit des Erzherzogs im Sommer 1843 am Rhein gerichtete Erzählung) in Oesterreich Gelegenheit, den Enthusiasmus kennen zu lernen, welcher unter dein Landvolke der steirischen Berge, unter allen Classen in Wien für den »Johann" lebt. Ich machte, meinem begeisterten Herzen Luft, ich schilderte ihn, wie er auf seinein Brandhofe in Stciermarl wirthschaftet und nichts mit der Wiener Aristokraten -, Jesuiten - und Weiberwirthschafc zu schaffen haben will; wie er im grauen Gemsjäger - Loden mit den grünen Aufschlägen in den Bergen wandert, in dcr Bauernhücce einkehrt und zwischen dem Volke sitzend mit ihnen aus einem und demselben Milchnapf schöpft — ein schlichter Landmann, der nichts vor andern Menschenkindern voraus haben will. Nur wenn es zu helfen, zu unterstützen gibt, dann ist er vornehm, dann ist er Fürst, dann ist er Herzog von Oesterreich. — Und dann seine Heirath ! Die ist gar merkwürdig: Es war in einem stillen, entlegenen PostHause, mitten in den Bergen von Innerösterreich und um die Zeic der Ernte. Alle Knechte waren auf dem Acker, nur der Posthalrer, ein alter, von Gicht gelähmter Mann und ein Scallbube waren da; in der Stube sas; des Posthalters Tochter, ein schlankes, kräftiges Kind der Alpenwelt, und beugte die frische, von der Bergluft geröthete Wange über ihr Nähzeug. Da rollt eine vierspännige Kalesche vor — der Alce kommt ins Zimmer geeilt, Noth und Schrecken in jedem Zuge. »Der Erzherzog Johann —der Erzherzog Johann ist da — und alle Knechte fort!" »Der Erzherzog Johann — der darf nicht warten!" sagte das Mädchen, »ich will ihn fahren." Sie eilre fort, ehe noch der Alte eine Sylbe erwiedern konnte. Der Stallbube und der Postknechr von der letzten Station legten die Nelaispferde vor. Unterdessen holte das entschlossene Kind des PostHalters die neue Postillon-Montur, die für Galla - Gelegenheiten verschlossen im Schranke hing, kleidete sich rasch hinein, und nach kurzer Verzögerung sas: sie im Sattel, hoch zu Roß, nahm Zügel und Peitsche — und lustig rollten Neisewagen und Erzherzog weiter. Des Erzherzogs Auge fiel nach einer Weile auf die Gestalt des Postillons, der ihn fnhr. Diese leichten, schlan-kcn Formen, diese Umrisse der Schulter», diele knappe Taille unter der dnnkelrorhen Uniform mit den schwarzsammernen Aufschlägen schienen ihm auffallend. Er knüpfte ein Gespräch mir dem hübschen »Schwager" an. Dieser antwortete ge-scheidt und treffend — das weiche Organ machte vollends den Verrächer -. »Du bist ein Mädchen!" sprach der Erzherzog endlich. Sie erschrack: »Es war niemand auf Stundenweite, der Eure Kais. Hoheit hätte fahren können!" sagte sie stockend; »der Erzherzog Johann durfte nicht warten." Ihr Gesicht glühte dunkelroth — der Erzherzog Johann mußte es über alle Bejchreidung reizend finden, denn das Ende der Geschichte war, das; er sagte: »Sie haben sich meinethalb znm Manne gemacht — ich kann nicht weniger thuu, als Sie zur Frau machen." Dazu willigte sie gern ein — wer aber nicht einwilligte, das war der Kaiser Franz, der doch anch gefragt werden mußte. In der Burg zu Wien würde man ganz außer sich gerathen seyn über diese romantische Thorheit, wenn man nicht vielmehr aus vollem Halse gelacht hätte. Der Erzherzog aber 231 betrieb di>/ Sache sehr ernsthaft; er setzte seinen Kopf auf, u»d der Kaiser — mus;te am Ende nachgeben: er mußte die Tochter des Postmeisters zur Baronin von Brand Hof machen u »d Johann heirathete sie. Seinem Sohne hat er b>e Stammburg der Grafen von Tirol bei Meran gekauft', er heißt Graf von Meran; — die Baronin Brand Hof aber ist eine so gute Erzherzogin geworden, wie die schöne Welser auch, und wenn nicht so schön, doch sicherlich so liebenswürdig wie sie, und angebetet von Allen, die sie kennen. Die ganze vornehme Damenwelt Wien) har keinen Flecken auf sie zu werfen gewußt; —wer Wien kennt, der weiß, was das sagen will! — Deffcutliche Charaktere. 2. Napoleon Louis Donapartc. Napoleon Louis Bon aparte, gegenwärtig wieder so vielfach genannt, ist geboren in Paris am 20. April 1808; sein Vater war der Exkönig von Holland, Louis Napoleon Bonaparte, seine Mutter Hortense E u-genie de Beauharnais, Tochter der Kaiserin Jose-phine; er wurde im Jahre 18 ll getauft und zwar von seinem berühmten Onkel, dem Cardinal Fesch; der Kaiser und die Kaiserin haben als Parhe, resp. Pachin, ihm den Namen Louis Napoleon gegeben, den er spater, nach dem Tode seines ältesten Bruders, mit Napoleon Louis vertauschte. Er zahlte sieben Jahre, als ein Decret Ludwig des Achtzehnren die Familie des Kaisers „auf ewige Zeiten" vom französischen Boden verbannte, in dessen Folge er mit seiner Mutter Frankreich verlief; und sich nach Augsburg be-aab und von da nach der Schweiz, wo die Erkonigin das Schloß Arenenberg im Canton Thurgau kaliflich an sich brachre. Der junge Napoleon lebte dort zurückgezogen bis 1830, wo er-nach der Juli-Revolution und nachdem er vergeblich die Regierung Louis Philipps um Aufhebung des Verbannungvdecretes ersucht hatte, in der Reihe der italienischen Patrioten an der Seite seines Bruders kämpfte, welcher in Forli starb. Am 20. März »831 kam er mit seiner Mutter heimlich nach Paris; beide wurden ausgewiesen und kehrten nach Thurgau zurück. Kurze Zeit darauf veröffentlichte er seine „politische und literarische Betrachtungen über die Schweiz;" ,834 wurde er zum Hauprmann eines der Regimenter in Bern ernannt, nachdem er schon das Bürgerrecht erhalten harte. In Bern lernte er den Obersten Vaudry kennen, mit dem er am 30. October 1836 den mißglückten Aufstand in Straßburg versuchre; er wurde bekanntlich gefangen lind klirze Zeit darauf nach New-Bork transportirt. Nicht lange darnach kehrte er nach Thurgau zurück, beunruhigt durch die Nachrichten über den Gesundheitszustand seiner Mutter; in der That starb dieselbe zwei Monate nach seiner Rückkunft im Schlosse Arenenberg. Die französische Negierung verlangte damals durch das Organ des Herzogs von Monte bello, des letzten Kriegs- ministers Louis Philipps, daß die Schweizer Tagsatzung dem Prätendenten den Schweizer Boden verbiete. Napoleon entfernte sich freiwillig, begab sich durch Deutschland nach London, schrieb dort ebenfalls einige nicht uninteressante Werke lind gründete daselbst eine Zeitung: »Le Capitale." Am 5. August 1839 machte er den zweiten, ebenfalls verunglückten Aufstandsversuch in Boulogne, in dessen Folge er mit seiner Suite, bestehend aus 5-l Personen, arretirt wurde. Die Pairskammer verurtheilte den Neffen des Kaisers zu ewiger Gefangenschaft; viele Pairs waren nicht erschienen, einhunderteinunddreißig nur haben das Urtheil unterzeichnet, Berrye r und M arie hatten die Vertheidigung übernommen. Bemerkenswert!) ist, daß Napoleon in seiner Pro-clamation an das französische Volk Herrn Thiers zum Präsidenten der zu gründenden provisorischen Regierung ernannt hatre. Der Verurtheilte wurde nach Hain gebracht, wo er bis vor etwa zwei Jahren verweilte; die Geschichte seiner Entweichung durch Vermittlung seines Arztes, der eine Puppe ins Bett legte, während Napoleon, als Arbeiter verkleidet, entfloh, ist allenthalben bekannt. Einige Tage nach der Februar-Revolution war er in Paris, um der Republik seine Dienste anzubieten; auf den Wunsch der provisorischen Regierung entfernte er sich wieder. Ietzr werden ihm, als V^ksrepräsentanren, wohl die Thore seiner Vaterstadt offen stehen. Sein Gesicht soll ganz das des Kaisers seyn; ich habe zwur weder den einen, noch den andern gesehen, doch scheint mir den Porträts nach das Gesicht des Kaisers länglicher nnd vollkommener; auch der Schnurrbart des neugcwählten Volksrepräsentanten trägt viel dazu bei, die allerdings in den Zügen vorhandene Aehnlichkeir zu schwächen; man schildert seine Haltung militärisch, seine Gesichiszüge freundlich, sein Benehmen einfach. In Frankreich bedarf es nur eines günstigen Augenblicks!— Wer weiß, wie sich die Zukunft gestaltet; der große Kaiser schaut grimmig von der Vendomesäulc herab; die Ven-domesäule ist nicht weit von den Tuilerien. Politischer und unpolitischer Nückbliok auf einige MiirMge des Jahres 1848. Ludwig Phlipp , der Erkönig der Franzosen, landet in England mir einem Freibillet zur Anschauung zukünftiger Weltdramen. Das Becker'sche Nheinlied wird aus der Rumpel-Kam-mer hervor gesucht. Bayern spricht in Knittelversen und erhält Antwort in gebundener Rede. Mehrere Minister marschiren sehr schnell, weil der Marsch zu hinreißend war. Fürst Mettern ich nimmt Urlaub. Der Kaiser von Rußland spricht von „Aufsitzen." 232 Die Hanauer Abgeordneten in Kassel sprechen von spitzigen Reden lind treffenden Beinerklingen im Volke und erbieren sich, schlagende Beweise zu liesern. In Reuß-Greiz-Schleiz-Lobenstein ist Alles ruhig. Einer, der sters mir sech) Pserden snhr und anf zwei Achseln trug, trict eine große Fußreise an und trägt aus dem Nucken. Die Turner in Augsburg erhalcen Befehl, behufs der Volksbewaffnung ungesäumt ihre Gewehre einzuliefern. Die Bürger Berlins sprechen ihre Wünsche in gedehn. ter Rede aus und erhalten eine sehr feurige Antworr. Dem Konige von Dänemark wird von den Dänen Preß-freiheir für Schleswig-Holstein gewährr. Der König von Preußen erh.ur eine Anstellung als Krankenwärter. In Berlin tritt eine große Theuerung des Sandes cm, der von hohen Personen roral angekauft wird, um die „lieben Berliner" damit hellsehend zu inachen. Der König'von Preußen finder in den Straßen Berlins so viel Purpur, daß er denselben zu einem Kaisermancel verwenden will. In England wird eine Versorgungsanstalr für verrrie-bene Fürsten und Minister errichter. Brosamen aus der Vergangenheit. Im Jahre ll)2ü erhielt eine Hofdame der Kaiserin räglich, wenn sie mit ihrer Gebieterin auf Reisen war, i Maß Merh, 5 Maß Bier, 'l Semmel, ein Eier-bror und 1 Meyen Futter für ihren Zelter; jährlich 12Röck> lein und 3 Schleier, mußre auch 3 Tage früher von der Reise unrerrichcer werden, um ihre Nocklcin und Hemden waschen und ausbessern zu können. Sie mußre spinnen, kochen, sticken und Märchen erzählen können, so wie auch im Neircn geübt seyn. — Schöne alre Zeir! Ietzc verlangr eine Hofdame ganz andere Sachen! F en i l let V n. Nabctzky und der tapfere Svhn. — Bei der Armee unrer dem Marschall stehc ein junger Krieger, desscn becagrer VcNer in Gral) lebr. Der Jüngling zeichnete sich vor dem Feinde so aus, daß er die goldcne Tapferkeirsiile-daille erhielr, mir der ihm R a detzk y selbst die Brust schmückte und ihn bei diesem Anlasse fragre, ob er nichr irgend einen Wunsch habe, der zu erfüllen wäre. Unser H.-ld gestehr, daß ihm als Mensch sonst nichrs am Herzen liege, als, geschmückt mir dcr Medaille, seinen alren Vater noch ein Mal, ohne Zweifel zum lehren Male in seinem Leben, zu sehen. Der Marschall errheilre ihm sogleich einen Urlaub nach Gratz mir der Erlaubniß, sich daselbst -l8 Srunden anfznhalren, und händigte ihm aus eigener Tasche da) nöchige Reisegeld ein. Der glückliche Sohn eilr anf den Flügeln der Liebe dahin, erlebt mit seinem Vater, der gleichfalls Militär war, 48 selige Srunden und kehrt dann freudetrunken wieder zu seiner Fahne zurück. — Solche Züge, so einfach sie an sich sind, müssen wohl die Armee in Iralien für ihren greisen Führer begeistern! Gin Millionär, wie es wenige gibt. — Wir haben den Tod de) reichen A st o n in New - Pork erwähnt. Er war in dem Dorfe Waldrop bei Heidelberg 1763 geboren, ging 1?8i als armer Geselle nach New-Zork und erwarb sich sein ungeheueres Vermögen durch den Pelzhandel, wenigstens legre er damir den Grund zu seinen Reichchu-inern. In der glänzendsten Zeit seines Glückes pflegte er einen Theil seine) Gewinnes regelmäßig in Grmidstucken anzulegen. Der Grund und Boden stiVg aber in New-Zork bald um da) Hunderrfache und somir das Vermögen unsere) Landvmanne) In den lehren Jahren wurden >mie jährlichen Einkünfte aus zwei Millionen Dollar) gcschatzr, so daß er also.jeden Tag 5 76^1 Dollar) (:'l 2 fi. E. M.) zu verzehren harre. Journalistisches. Ueber die neuen ^.'iiichrlilcn, die leit Lnsang dicles Monats hier» orls vom Stapel gelaufen , l.i^c sich l'ls zu ein.r deulliche» Luspragung der Tendenzen, die sie vcrlolg.n, nichtö BeliimniteS lag.n, waö «r!l nach »iehreren Ätumm^o, crsi^iiich I.yn kann. Ho viel >,i c^wis,, oaß die MIcn vom k>nl)ol>scl)>i> (Zl^rus a>!sc,>!,,^,>!>en KirHnnz,iiu>,^n. die in n.ii^ll'r ^>',i ^lN^>cauchl si,>l>, ,ili.!iN oie tail)c>li,ch ^ polilüchc '^!»Hen-zeüung : »Oer G p r ^ ch c r s u r S I ., >l l u » o R > r cd >!" ^urch edle. ir.'isn>»!g^. geoi^g.xc H/!ü>.!^ d.n Äi>!„z, >idi.>u^!i zu w»^,n. ^)>c Zeil» lchriit »vlro u^ü '^ölly.lm Oariner, 'pr!.il>>r an vcr ü^l^x'r Uni« v^rsnaiötirch.', r^digirl u»o vc>» (H a r l O c l, ^ l c> <. c> I) » v^rl^gl. Ihr Apollo >>l: «O!)ne ^urchi." Ve:u ,Ui!>nar >v^r>? „d e l ö !t e r r e i ch i > ch e 2 o l e l> I i> n ? r e u n v" zli emps.'h!^!,. ,i„e ^^lüchrisc sur „uliiarijche IiiN'r^ii, welche >,„ die er vül, schell» r.'digiri^!, „ou^rreichüch - mnnarilÄx'n Zeil-schri,^" g^irei,,, ist, in W>>>!, erschcinc unl> u»n -Yirlenfe Id u»c> .'^icy« nerI r^oigirc wlro. 2^s Q,ll>>rlior.»>,t der meist.» polilüch^ii 'piovlnziai^ilungcn >>t dercitö u^r,^>uu»^n, o^m Foiioiormaie >^latz luach.no. Ho I)^l auch die ,>>>chl).!lllcy^ „R I a a. >> i! su r l e r ^^ilun^" >^ii 1, Juli «ine sehr vor« tl)eily^s^ iUcraüdernng wwohl >» ci^.r, ais au.d in i!l'z!> hun^ d^r neu»"« R.'d.ü^lic'i! rri,n)r.n. ^ i>^ ^^oaliionüfirilia: „^j!»z>,!z Hl>zz>" !ch>>,il sich ^i»^>! .juilü R!a»g trivl'N'l» zu wollen. F r an ü e i! >l l'> n'ü alla.m.ine »T a g s z»'i c u,> .,« !!,„!»n unter 0er q^>'»>v>irii^>'N' Reoacllün deö Frciyerr» '^z e n o eincn erfreulichen Auflchwi,ng, O>>> „Präger Z >-i t u n s>" ist aus M e d a u's H.,!,d.n zu der allen ^irina: «Oulllieb Ha^s^ Hohn." zmuck^.tihrl. Bei Eruerein ersch.inc !e,c 1. Juli: „(ZonMtuUunelle >.UIg^ln^ne Zcnung von Böhmen" in, >si^s>!0lio »er sruh.rn „Präger Zeüun^«, ^)^ü, ^c.dacieur (so uard H r >-l.'r mag es i» Prag zu !Unvul geivor^en s.y». ' Wien zurücca>rtl,rc uno H.'rr Ä! e o a u 5ulsie ihn uerss.dens erwarten. E-nem .'^tanne, wie B l l > e r, kann ?ö in Wirn inbt f.hlen. Las; die Zeiischrinen ,o ^erne nni popularin Tile!» coquelliren! Aus dem rüstige» U!.ljayri>,?n ,.^anderer" in Wien enütand „der 2>'mocrai," aus o.r „Sliria" in Gratz „der Volkssieund«, was gleicvdevelli^nv >>l. Wi^n liat überdieß noch einen ^Volksfr.ün^», H)öl)» m.n d.ßgleich^n in Prag. 2e,n Wiener „Ocmocrai» mus! ma» ubriqens nach« sa^en, da» »6 ihm a» Freimülhigkeit nichl f,h!l. Das Blalt wird auch i,l d.'n Provinzen mit Neigeodein Ixterejf? gelesen. Vier „Volksfreunde» auf ein Mal! Möqen sie alle gleicd chre schönen Titel rechtfertigen. O.'c 2i,nnu>l 'o.rschwini'ct nach uno nach so von o>>,: volitisHen Blattern, Laß mir sine geslampelle Z.iluüg fast wi^ ein V.teran mit d^m l!>'i> «vi^! Nun — »in Mal muß die Jache zur Sprache kommen, „Mit oo>,'r ol,nl« wiro die Loo'ung seyn. Nicht» ist drolliger, al» dcr Umweg, den manche Zeitun^sartieel nehmen musj>N' Die ..Laipachel Z^ilun^" brachte unler 27- Juni einen Artikel aii5 Venedig in Bezug M a n i n's. Mehrere Zeitungen dtuckten diesen Artikel »ach, so auch die „Wiener Abend - Veilag.«. Da tömmt 0>e ,.Halzvurger Zeitung» uon, 5. Juli und druckt üi.'s.'n Artite! aus der «llbcndbeilag? zur Wiener Zeitung» nach. obwohl si^ die «Laidacher Zei« tun^" direct im Tausch von uns dezicht, also den Ariikel aus der erste» Quelle viel früher hatte br,ng.'o p o l d K o r d e sch. Verlettcr: Jan. Gdl. v. Kleinmayr. — Verantwortli6)cr Redacteur: Leopold Kordesch.