Vereinigte Laib ach er Zcltung. ^«o 10. ^______________________,_____________________________^ Gedruckt mit 3dlen ve» Kleinmayer'schc» Gchrifte». " Freytag den 2. Februar 1816. Ausland. Preußen. <Äus dem nun öffentlich bekannt gemachten königl. Patent, (datirt Paris den 28. Sept. isi5) die ^änderabtretungen an Hanover betreffend, ersiebt man jetzt bestimmt; daß nicht nnr das Fürstenthum Ost-Friesland, londcrn auch das Fürpenthum Hildesheim, dlc medere Grafschaft iingen, nebst einem benachbarten Theile des Färstenthums Munster, serner die bisher zum Eichsfclde gehü-vlgen Aemter Lmdau und Gicboldbausen, nebst dem Gcnchte Dudcrstadt, und die Stadt Goslar an besagtes Königreich abgetreten smd. Der Kriegsrath und' Powe» e Direktor Müchler zu Merseburg, b^km^a SN lst vor Kurzem als Gefangener nach B?rlin gebracht worden. Er soll Erlaubniß inm Druck baben^d^ch ivclche cm gehasslges Lzcht auf die Prcuffnche ^eg,eru«a fällt. (V^ 3 ) Elne Berliner Zciwug erzählt eine Fabel von z^y Häbne«, wovon der eine, al< er ae^ iHanmswärmchcn dem Dache nahe ftle-d! M ' ^^"! gerufen, der andere, der 5 ^/""i^ bemerkt, ihn darüber aus-geMtt: es.spucke blos in stinem Kopfe; der Hauswirth sey dazu gekommen, und habe, als er das Würmchen im Sande liegen gesunden, die crboßten Habne, zur Ruhe verwiesen, mit den Worten: ,,So lang' ich wach' und Licht im Hause leide, wnd das Häuschen nimmermehr der Flammen Raub." Berlin den 9. Januar. Madame Milder-Hauptmann, vormah-lizc erste Sängerin bey dcm kaiscrl. Theater in Wien, ist ln eben fieser Qualität bey dem hiesigen Theater nlit eincnlbedeutenden I'ahr-gchalt angestellt worden; sowie auch der berühmte Violinist Herr Seidler, als zweyter königlicher Kammermusikus, und dessen Gat-tm als erste Sängerin hier cngagirt worden su'd. (G. Z.) Italien. Am 4. Januar traf auch der Ritter von Canova zu Nom ein, und wurde von Sr. pHbstlichcn Heiligkeit am folgenden Morgen aufs liebreichste empfangen. Der heilige Vater unterhielt sich über eine Stunde lang mit ihm, un> überreichte ihm eigenhändig ein Schreiben, worin ibm angekündigt wird, baß sein Nahme, als kockoerdient um den Adel und das römische Volk, m das goldene Buch des Capitols eingctraqen werden soll, zugleich wurde ihm^ von (Zr. Heiligkeit der Titel eines Marchese d'Ischia mit Zooo römischen Scudi jahrlicher Einkünfte verliehen. (G. Z.) Schweiz. Basel. Am Neujahcsabende stürzte das Monument des Generals Abatucci bey Hä-ningen zusammen. Wer den Sturz verursacht, das steht im Widerspruch. Die Hü-ninger geben in ihrem Groll die Schuld davon den Einwohnern von Basel. — Das Hauptquartier des Hrn. Grafen von Woron-zof, Oberbefehlshabers der in Frankreich bleibenden russischen Armcc, wird nach Maubeuge verlegt. (-K. Z,.) Frankreich. Es ist eine Kommission niedergesetzt worden, welche diejenigen Personen genau be-srimmen soll, die Kraft des 7. Artikels des Amnestiegcsetzes aus Frankreich verbannt wer.-den sollen. Der Herzog von Angouleme hat Bor-deaur anr8. Januar verlassen , und wurde am 1^. zu Paris erwartet. Ein Theil seiner Equipagen war am i3. daselbst angekommen. Pariser-Blatter melden, der Prefekt des Gard-Departements habe zwey Prediger der protestantischen Gemeinde, zwey Mitglieder des Konsistoriums derselben, denMaire von Nismes und dessen Adjunkten, zu sich kommen lassen, und ihnen bekannt gemacht: Die Französische Regierung nehme an d?r Wiedereröffnung ibrer Kirchen «inen fthr leohaften Antheil, und habe selbst, ihn, den Pre-fekten, bey dieser Gelegenheit derNachlässig-kett besch'H'lgt; daher ertheile er ihnen den Äre Km-der und Zöglinge nicht leichtsinniger Weise Dienstboten anzuvertrauen, oder ibre jugendliche Phantasie durch allerley übelgcwahlte Echreckbilder zu erhitzen. Ein kleiner, sehr gesunder und sehr 'verständiger Junge von > fünfthalb Jahren, der von seinen etwas ro- ' hen Eltern öfters geprügelt, und mit dem ! Wauwau (bey den Franzosen ,Hr. c:>o^,.H^ nn^>^) gesHr^t^urde, lvar am 23 Dez. Abends der Aussicht eines Kindermädchens und eir>er Köchin anvertraut worden. Diese beyde Dienstboten, welche, anstatt sich mit dcm armen Kinde zu beschäftigen, lieber bey ihres Gleichen im untern (Stockwerk klatschen woUtcn , legten es in ihrer Schlafstube zeitlich zu Bette, und ließen es aUei:; und ohne Licht. Dreymahl stand der Junge auf, un5 mit bloßen Füßen und im Hemde die Treppe hinunter , um die Dienstboten zu bitten, ibn doch nicht allein in einem stocksinstern Zimmer zu lassen, wo er sich vor dcm Wauwau fürchte. AUe seine Bitten waren vergebens; er wur-. de von den Unbaruiherzigen immer wieder in die Stube zurückgebracht, besam die Ruthe, wurde neuerdings mit dem Wauwau bedrobt, und endlich gar eingeschlossen. Zwey Stunden nachher, als die Weibspersonen nachsehen ivollten, ob der Junge nun cinge? schlaffen sey, fanden sie ihn todt im Bette!! Zu Paris bildet sich, nach dortigen Zeitungen, eine Gesellschaft, um Dampfschisse zu bauen. Man versichert, dos erste werde i" Rouenunter der Leitung hydraulischer In-genlcurs und Schiffers gebaut vocrden, und icy bestlmnlt, c.ls Pakctdoot zwischen Paris uno London zu dienen. Man will fthvn berechnen, daß diese Ueh^rfabrt, welche eben so regelmäßig als bey einer Gesch^indkutsche 9'^e^n "nd, nicht mehr als ^ (stunde., "ird. DeroHchen Schisse jcgeln gegen Wuch und Ebbe odc^luth. (G. Z.) Rußland. D-r Persische Gesandte hat eine' Arivat ^ Audienz bey dem Kaiser gebabt da d?an-ballende Kalte deu feyerlichen Eimuq ver^ hwderte, indem dte Elephanten,V dam gehören, dieselbe mcht würden ^rageu kön^ des^;^'^" ^"^ Geburtstages Sr. Maj. ierss^"^ "" ^' ^ ^ M. u»ar äus-N 6/anzend. Ihre Maz. die Kaiserin ^5 gab "" d,e em Feste einen BaU, welchem alle Mitglieder des kaiserl.Hauses, d e anwesenbeu fremden Prinzen, alle hohe Hos^ undReichs'Dignitarien, nebst den vornekmlsten Damen, ingleichcn das diplomatische Corps, worunter auch der Persische Gesandte wa